numero epistola ex monasterio XXI Klosterbrief

KlosterLeben · Begegnung · HaydauPerspektiven · 2018

Liebe Freunde des Klosters Haydau, auch 2018 war das Kloster wieder ein Ort für Erlebnisse und Begegnungen, die lange in Erinnerung bleiben werden und für jeden Einzelnen gewiss eine besondere Bedeutung haben. Davon zeugt auch die Ihnen vorliegende 21. Auflage des Klosterbriefs. Ein einzigartiges Fest im Ambiente des Klosters Haydau erlebten im Juni rund 3.000 Besucher. Die Veranstaltung „Landwirtschaft zwischen Himmel und Erde“ bot Raum, aus verschiedenen christlichen und künstlerischen Blickwinkeln Lebensmittel in ihrer Entstehung wertzuschätzen.

Impulse für Glauben und Leben erfahren Wanderer seit einem Jahr auf dem Haydauer Pilgerweg, der durch den alten Dorfkern Altmorschens und das idyllische Fuldatal führt. In der Schönheit der Natur ist es wahrlich ein Leichtes, innere Ruhe zu finden und unsere Region mit all ihren Facetten zu genießen. Die Evangelische Kirchengemeinde Altmorschen lädt Einheimische und Gäste auf den von ihr gestalteten Rundweg ein. Start- und Zielpunkt ist die Klosterkirche.

Wie bereits in den vergangenen Jahren war das Kloster Haydau auch in diesem ein kultureller Mittelpunkt: Künstler aus der ganzen Welt begeisterten in zahlreichen Konzerten, Lesungen und Ausstellungen ihr Publikum. Auf Spurensuche in die Haydau begaben sich 14 Studierende der Kunsthochschule . Am Tag des offenen Denkmals im September präsentierten sie in den Räumlichkeiten des Klosters ihre Werke, in denen sie sich dem im Laufe der Jahrhunderte zugetragenen Leben in der Haydau künstlerisch- forschend nähern. Unter dem Titel „I didn’t even notice“ luden die jungen Künstler die Ausstellungsbesucher ein, die Geschichte der Klosteranlage neu zu betrachten.

Einen ganz besonderen Ehrentag feierte im Oktober Katharina Thiersch. Zu ihrem 80. Geburtstag habe ich der ehemaligen für den Schwalm-Eder-Kreis

Klosterbrief 2018 | 3 zuständigen Bezirksdenkmalpflegerin in einem Grußwort für ihre unermüdliche Beratung und ihren Einsatz für das Kloster Haydau danken dürfen. Sie hat die Kloster-Sanierungsarbeiten von Beginn an mit viel Herzblut begleitet. Ohne ihre Expertise wäre auch die Erstellung des Pflegehandbuchs für die Instandhaltung des Klosters nicht möglich gewesen. Für diese wertvolle Arbeit sind wir Ihnen immer dankbar, liebe Frau Thiersch! Erinnern möchte ich an dieser Stelle auch an den ersten Ehrenbürger der Gemeinde Morschen, Waltari Bergmann. Er wäre im Juni 100 Jahre alt geworden. Mit der Widmung des „Waltari-Bergmann-Platzes“ in der Dorfmitte Altmorschens würdigt die Gemeinde das Wirken des ehemaligen Schulleiters, Heimatforschers und Sängerrepräsentanten.

Um die kulturelle Strahlkraft unserer Region zu erhalten und zu gestalten, ist persönliches Engagement unerlässlich. Es ist wohltuend, zu erleben, wie viele Einzelne mit ihrem Einsatz dazu beitragen, das gemeinsame Erbe weiterzuentwickeln. Ich danke allen Vorstandsmitgliedern und dem Kuratorium für ihre Mitarbeit, und ich erlaube mir, die Rosenfreunde sowie den Kulturring und die Hausmeisterei besonders dankend zu erwähnen. Ein guter Grund, um mit Dankbarkeit auf das vergangene und voller Zuversicht auf das neue Jahr zu blicken.

Ein gesegnetes Weihnachtsfest und Glückauf in 2019! Ihr

Ludwig Georg Braun 1. Vorsitzender des Fördervereins Kloster Haydau Inhaltsverzeichnis Seite

3 Editorial 42 Kultur in der Haydau 2018 5 Inhalt 48 Kunst im Kloster 6 Katharina Thiersch 52 6. Internationales feiert 80. Geburtstag Figurentheaterfestival 9 Arbeitskreis Ortsgeschichte 55 Klosterführungen und Waltari Bergmann Denkmaltag 2018 in Haydau 14 Landwirtschaft zwischen 58 Frauengespräche im Kloster Himmel und Erde 62 Stiftung Kloster Haydau 17 Gertrud von Haydau 64 Das Kloster in Zahlen 2018 20 Der Haydauer Pilgerweg 66 Auflösung „Klosterzoom“ 22 Historischer Maschinenring 68 Presseschau 24 61. Kasseler Symposium auf dem Campus Kloster Haydau 26 5 Jahre Hotel Kloster Haydau 30 Emotionale Augenblicke im Kloster 37 Klosterzoom 38 Rosenfreunde des Klostergartens Haydau 2018 40 Küchengarten Kloster Haydau

Klosterbrief 2018 | 5 Katharina Thiersch feiert 80. Geburtstag Ein „Juwel“ an unserer Seite

Am 7. Oktober 2018 feierte Katharina sie in Nordhessen trotz unzureichender Thiersch im historischen Umfeld der finanzieller Ausstattung beharrlich Scheune auf dem Hof Fleckenbühl in gegen den Veränderungsdruck in den Cölbe-Schönstadt bei Marburg mit vie- Altstädten und Dörfern. Ihr Auftreten len Wegbegleitern ihren 80. Geburtstag. ist stets durch hohe fachliche Kompe- Ein bewegtes Leben – ganz im Dienst tenz, verbunden mit einer gleichzeitig der Denkmalpflege und somit unseres zurückhaltend bescheidenen, fast leisen baulich-kulturellen Erbes. Art, geprägt. Sie verschafft sich Gehör durch leise Töne. Hauptkonservatorin beim Landes- amt für Denkmalpflege Hessen Mit viel Herzblut dabei Katharina Thiersch stammt aus einer Mit diesen Gaben wendet sich Katha- bedeutenden Gelehrten- und Archi- rina Thiersch Mitte der 80er-Jahre dem tektenfamilie, was sicher wegweisend Kloster Haydau zu. Eine geplante Nut- für ihre Berufswahl war. Nach dem zungsänderung der Anlage durch eine Architekturstudium in Aachen zieht es Planungsgesellschaft hätte einen erheb- sie 1967 für zwei Jahre nach Rom. An lichen Verlust an historischer Bausub- der Bibliotheca Hertziana beschäftigt stanz bedeutet. Wie diese einzigartige sie sich vor allem mit Alt-St. Peter, dem Klosteranlage und später das land- Vorgängerbau des heutigen Peters- gräfliche Schloss retten? Diese Fra- doms. Danach geht sie nach Stuttgart ge und natürlich die der Finanzierung an die Technische Hochschule, wo sie bewegt viele Gemüter – und Katharina am Institut für Bauge- Thiersch mittendrin. schichte als Assis- Heute wissen wir, wie der einge- tentin tätig ist. schlagene Weg aussieht und wer die 1973 nimmt sie anfängliche Vision Wirklichkeit wer- ihre Tätigkeit den lässt. Viele Wegbegleiter werden im Landesamt von Katharina Thiersch inspiriert, für Denkmal- unbekannte, fast geheimnisvolle Wege pflege Hessen zu gehen. Wir selber, die Schreinerei in der Außen- Hiege, dürfen das seit Anfang der 90er- stelle in Marburg Jahre praktisch miterleben. Die Ideen auf. 30 Jahre wirkt und handwerklichen Ausführungen

6 | Klosterbrief 2018 werden an dieser Baustelle nicht durch die Innovationen der Industrie beflü- gelt, sondern durch die Bewusstseinser- weiterung mit Blick auf das historische Handwerk und dessen Techniken, Rezepturen und Erfahrungen.

Auszeichnung für große Leistungen in der Denkmalpflege Katharina Thiersch legt zudem viel Wert auf die Weiterbildung von Pla- nern und Handwerkern. Hier im Fokus die Bewusstseinserweiterung am und für das Denkmal. 1988 wird Katha- rina Thiersch Gründungsmitglied der Hessischen Akademie für Forschung und Planung im ländlichen Raum, wo sie ihre Vorstandstätigkeit aufnimmt. Ab 1989 folgt die Strukturierung, Vor- bereitung und vor allem Durchführung der Fortbildungskurse für Architekten und Ingenieure in der Denkmalpflege an der Propstei Johannesberg bei . Ich selbst habe die Reihe 7 von 1998 bis 2000 dort absolviert und bin sehr dank- bar für die interaktive Wissensvermitt- lung – sowohl in den Vortragsreihen als auch in den praktischen Übungen und Umsetzungen. 1992 erhält Katharina Thiersch das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesre- publik Deutschland für ihre großen Leistungen in der Denkmalpflege.

Klosterbrief 2018 | 7 „Viele Wegbegleiter werden von Katharina Thiersch inspiriert, unbekannte, fast geheimnisvolle Wege zu gehen.“

Ein „Juwel“ uns und unsere Aufgabe bezeichnet Im Herbst 2003 geht Katharina werden. Thiersch in den Ruhestand, was aller- Meine persönliche Wertschätzung dings bei näherem Hinsehen nicht mit und die des gesamten Fördervereins einem uns geläufigen Ruhestand ver- möchten wir an dieser Stelle, verbun- gleichbar ist. Hat sich für die ehe- den mit den herzlichsten Glück- und malige Hauptkonservatorin überhaupt Segenswünschen zum 80. Geburtstag, viel geändert? Ich habe sie seit dieser nochmals zum Ausdruck bringen. Wir Zeit genauso aktiv im Kloster Haydau, freuen uns auf viele weitere Jahre mit in der Propstei Johannesberg und ande- Ihnen an unserer Seite, liebe Frau ren Bereichen angetroffen wie zuvor. Thiersch. Es ist schön, dass es Sie gibt! Viele Dinge stehen noch auf ihrer Agenda, unter anderem die Arbeiten Herzlichst, am Kloster Haydau, die sie weiter Helene Hiege intensiv betreut, deren Dokumentation und Archivierung und die Erstellung des Pflegehandbuchs für die weiteren Instandhaltungsarbeiten. Der Förderverein Kloster Haydau hat mit dem Kloster ein bauhisto- risches Juwel zu erhalten und eine ent- sprechende Nutzung zu sichern. Auch Quellen: Weiß, Gerd: Katharina Thiersch im Ruhestand. In: Denkmalpflege Katharina Thiersch kann mit ihrem und Kulturgeschichte. Heft 2, 2003, S. 60–61. Wissen, ihrem regen Geist und ihrer Bundesverdienstkreuz 1. Klasse an Dipl.-Ing. Katharina Thiersch. leisen, aber hartnäckigen Art als ein In: Denkmalpflege und Kulturgeschichte. Heft 4, 2004, S. 45. „Juwel“ mit besonderer Bedeutung für Fotos: Propstei Johannesberg

8 | Klosterbrief 2018 Arbeitskreis Ortsgeschichte Waltari Bergmann – Schulleiter, Heimatforscher, Sängerrepräsentant

Seinen 100. Geburtstag hätte er am 9. Juni 2018 feiern können. Ein guter Grund für den Arbeitskreis Ortsge- schichte der Gemeinde Morschen vorzuschlagen, aus diesem Anlass an die Verdienste ihres Ehrenbürgers in angemessener Weise zu erinnern. Und an seinem Geburtstag war es dann so weit: Weit mehr als 100 Gäste aus Morschen und der Region, darunter viele Weggefährten von Waltari Bergmann und seine Familie, waren gekommen, um die Einweihung des Waltari-Bergmann-Platzes in Altmor- schens Dorfmitte mitzuerleben. Ein ganz bescheidenes Dankeschön sei die Widmung des Platzes vor dem Rathaus für die unschätzbaren Verdienste des ersten Ehrenbürgers der Gemeinde, sagte Bürgermeister Ingo Böhm in seiner Würdigung. Auf dem Platz erinnern jetzt ein Straßenschild und eine von Ulrike Fleischert entworfene Stele an Waltari Bergmann. Umgestaltet worden war auch die dort vorhandene Sitzgruppe. Weitere Maßnahmen zur Aufwertung dieses zentralen Bereichs kann sich Bürgermeister Böhm durchaus vorstellen. Umrahmt wurde die Einweihung durch den MGV 1875 Altmorschen und den Chor der Georg-August-Zinn-Schule.

Foto: Archiv Arbeitskreis Ortsgeschichte Morschen

Klosterbrief 2018 | 9 Der Arbeitskreis Ortsgeschichte hatte Kreis und bei besonderen Anlässen eine Dokumentation mit Fotos und konnte er das nicht verbergen. Nach Dokumenten aus dem Leben und Wirken Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft des Nestors der Mörscher Ortsgeschichte wurde er 1946 Schulleiter in Langenstein zusammengestellt, die nach der Veran- im Marburger Land, wo er auch seine staltung noch einige Wochen im Foyer Frau Katharina kennenlernte und hei- des Rathauses und auch in der Körler ratete. 1950 erfolgte die Versetzung Berglandhalle beim Bundeschorkonzert in den Kreis . Zunächst als des Mitteldeutschen Sängerbundes am Lehrer und Schulleiter an die einklassige 27. Oktober zu sehen war. Volksschule in Vockerode-Dinkelsberg. Hier wurden die Kinder Heidrun und Der Lehrer Volker geboren. 1961 wurde er Schul- Geboren wurde Waltari Bergmann in leiter der Georg-August-Zinn-Mittel- Berlin-Lichterfelde. Seine Kindheit und punktschule in Altmorschen. Die ersten Jugendzeit verbrachte er im Kreis Bitter- Jahre im Fuldatal waren für ihn beruf- feld, wo sein Vater bei der IG Farben lich keine unbeschwerten Zeiten. Die tätig war. Nach Volksschule und Landschulreform war im vollen Abitur am Realgymnasium in Gange. Fast alle Dörfer Bitterfeld schloss sich ein wollten ihre Schulen zweijähriges Studium der behalten – auch wenn Pädagogik an der Hoch- sie einklassig waren. schule für Lehrerbil- Gemeinsam mit sei- dung in Cottbus an, das nem Freund Landrat er im September 1939 Franz Baier, Schulrat mit der 1. Staatsprüfung Otto Caspritz und Alt- beendete. Inzwischen morschens Bürgermeis- hatte der Zweite Weltkrieg ter Jakob Frankfurth begonnen. Der Junglehrer bekam er in manchem voll Bergmann konnte seinen Beruf besetzten Saal den Unwillen der nur für wenige Monate ausüben. Er Betroffenen zu spüren. In seiner Schul- unterrichtete kurze Zeit in Langenthal chronik hielt er diese turbulenten Jahre im damaligen Kreis Hofgeismar und an fest. Die Mehrheit seiner Kolleginnen den Volksschulen in Veitsteinbach und und Kollegen, insbesondere die jüngeren, Eichenried im Kreis Fulda. Kurz nach trugen die Reformvorschläge mit. Waltari seinem 22. Geburtstag musste er an die Bergmann wurde in den Kreisvorstand Front. Das Erlebte bei den Einsätzen in der Personalvertretung gewählt und war den Niederlanden, Frankreich, Russland dessen Vorsitzender von 1966 bis 1981. und auf dem Balkan hat bei ihm wie bei In Morschen, seiner letzten beruflichen den meisten seiner Schicksalsgenossen Station, blieb er nach seiner Pensionie- tiefe Spuren hinterlassen. Im kleineren rung im Jahr 1981 mit seiner Familie bis Foto: Archiv Arbeitskreis Ortsgeschichte Morschen

10 | Klosterbrief 2018 zu seinem Tod am 9. Oktober 2000. Hier wurde er auch beerdigt.

Der Heimatforscher und Heimatkundler In seiner Langensteiner Zeit entstanden die ersten Kontakte zum Staatsarchiv in Marburg und zu dortigen Professoren. Hier begann seine Tätigkeit als Heimat- Bürgermeister Ingo Böhm und Beigeordneter kundler und Heimatforscher. Sein Interesse Jürgen Bodenhorn enthüllen die Stele. an allem Historischen, besonders an der Foto: Otto Wohlgemuth Geschichte unseres Hessenlandes und unserer Region, intensivierte er nach seiner Versetzung in den damaligen Kreis Melsungen und begann damit, sein Wissen zu veröffentlichen. Fast in jedem Jahrbuch des Kreises Melsungen seit den 1950er-Jahren und später auch im Jahrbuch des Schwalm-Eder-Kreises erscheinen seine Beiträge über Histo- risches aus unserer Region. Ebenso auch in den lokalen Zeitungen und den kommunalen Bürgerzeitungen. Walta- ri Bergmann wurde Mitverfasser der beiden hessischen Schulbücher „Hessen Gäste aus Morschen und der Region unser Heimatland“ und „Sagen und am Waltari-Bergmann-Platz Foto: Otto Wohlgemuth Geschichten aus Hessen“. Und wenn eine Gemeinde im Kreis Melsungen ein Ortsjubiläum feiern wollte, war er die erste Adresse für die Ortschronik und die Festrede. So auch, als die 700-Jahr- Feier in Neumorschen 1959 anstand. Die Geschichte des Mörscher Raumes sollte ihn bis zu seinem Lebensende nicht mehr loslassen. Schon im Herbst 1961 – er war im Frühjahr dieses Jahres Schulleiter geworden – organisierte er gemeinsam mit Jakob Frankfurth das erste Kloster- parkfest. Über vierzig weitere sollten fol- gen. Im Vordergrund dieser Feste stand Die Ausstellung im Foyer des Rathauses Foto: Otto Wohlgemuth

Klosterbrief 2018 | 11 von Beginn an, den Mörschern deutlich zu machen, welches Kleinod sie geerbt haben, und an die erschienenen Gäste aus der Politik zu appellieren, die Gemeinde mit der Unterhaltung der Haydau nicht alleinzulassen. Stimmgewaltiger Red- ner und Mahner bei der Feierstunde an den Festtagen: Waltari Bergmann. Sein Der Kinderchor der Georg-August-Zinn-Mittelpunktschule leidenschaftlicher Aufruf „Rettet Kloster Foto: Manfred Schaake Haydau“ im Jahr 1977 sollte Langzeit- wirkung haben. Auch wenn, anders als erhofft, erst nach der Tausendjahrfeier im Jahr 1985 mit der Renovierung der Anlage begonnen wurde. Die Chronik zu diesem Jubiläum ist sein 17. Buch. Es war seine letzte Veröffentlichung. Fast 2.000 heimatkundliche Beiträge in Chroniken, Jahrbüchern und Zeitungen stammen aus seiner Feder. Die von ihm geführte umfangreiche Schulchronik ent- hält auch wichtige Ereignisse aus dem Ortsgeschehen. Dass Waltari Bergmann die Zeit aufbrachte, darüber hinaus noch MGV 1875 Altmorschen mit Chorleiter Klaus-Dieter Penzel über viele Jahre der Hessen-AG, einem Foto: Manfred Schaake Zusammenschluss hessischer Lehrer- heimatkundler und Heimatforscher, vor- zustehen, Tagungen am Hesseninstitut für Lehrerfortbildung in Kassel oder Weilburg zu leiten oder fast 24 Jahre Kreisbeauftragter für Naturschutz war, rundet sein ehrenamtliches Engagement noch nicht vollständig ab.

Der Sänger Waltari Bergmann war auch leiden- schaftlicher Sänger und über viele Jahre die prägende Gestalt in den Sänger- bünden. Als Pädagoge war es für ihn Bürgermeister Ingo Böhm mit Volker Bergmann und wichtig, Kinder für das Singen in der dessen Schwester Heidrun, Jutta Bergmann mit Sohn Tjark, Gemeinschaft zu interessieren und hier- Tochter Kaja Oglialoro und Enkel Lio Foto: Manfred Schaake

12 | Klosterbrief 2018 für zu schulen. An allen seinen Schulen sche Sängerbund verlieh ihm seine leitete er den Schulchor. Als Dorflehrer höchste Auszeichnung, die Louis- war es für ihn selbstverständlich, auch Spohr-Plakette, der Hessische und der die örtlichen Chöre in Langenstein und Deutsche Sängerbund die Ehrenplaket- Vockerode-Dinkelsberg zu dirigieren. ten. Er war Ehrenbürger in Morschen, 1962 übernahm er nach dem Tod von Adelshausen und Bergheim und Ehren- Julius Müller das Amt des Vorsitzen- mitglied in zahlreichen Gesangvereinen. den im Sängerkreis Heiligenberg, das Kassels Landrat Willi Eiermann nannte er 32 Jahre lang innehatte. Und von ihn einmal ein „Phänomen“, Melsun- 1970 bis 1994 war er Präsident des gens Ehrenbürgermeister Dr. Ehrhart Mitteldeutschen Sängerbundes, einer Appell „ein kulturelles Multitalent“. Vereinigung von zeitweise mehr als Keiner, der mit Waltari Bergmann zu 50.000 Sängerinnen und Sängern und tun hatte, ist von der Ausstrahlung über 800 Chören aus Hessen und Nie- dieser starken Persönlichkeit unbeein- dersachsen, nach der Wende auch aus druckt geblieben. Seine Tätigkeiten als Thüringen. Sicher gibt es nur wenige Pädagoge, Heimatforscher und Reprä- Chöre, die er bei ihren Jubiläen nicht sentant der Chöre haben ihn zu einer besucht hat, fast immer begleitet von der bekanntesten und geachtetsten Per- seiner Ehefrau Katharina als Fahrerin. sönlichkeiten Hessens werden lassen. Tausende Sängerinnen und Sänger werden sich auch heute noch an das Otto Wohlgemuth markante Erscheinungsbild ihres lang- jährigen Präsidenten erinnern. Und zweifellos wäre er stolz gewesen, seinen Sohn Volker als einen seiner Nachfolger im Sängerkreis Heiligen- berg und im Mitteldeutschen Sänger- bund zu erleben.

Der vielfach Geehrte Für sein Wirken erhielt Waltari Berg- mann höchste öffentliche Anerken- nung. Er war Träger des Bundes- verdienstkreuzes am Bande und des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse. Ministerpräsident Hans Eichel zeich- nete ihn mit dem Hessischen Ver- dienstorden aus, die Kreise Hersfeld- Rotenburg und Schwalm-Eder mit Die Schulkinder Karlotta Prüssing und Antonia ihren Ehrenplaketten. Der Mitteldeut- Oglialoro enthüllen das Schild mit dem Namen des Platzes. Foto: Manfred Schaake

Klosterbrief 2018 | 13 Landwirtschaft zwischen Himmel und Erde Landwirtschaft, Glaube, Musik und regionale Erzeugnisse

Bei bestem Wetter wurde das Kloster Kerstin Beck von der Baunataler Diako- Haydau im Sommer Ort einer beson- nie Kassel e. V., verantwortlich für den deren Veranstaltung: „Landwirtschaft Küchengarten im Kloster Haydau, und zwischen Himmel und Erde“. Ein Pfarrer Dierk Glitzenhirn vom Evange- umfangreiches Programm rund um das lischen Forum Schwalm-Eder. Die Fach- Thema Landwirtschaft und Lebens- stelle im Ländlichen Raum der Evan- mittel lockte am 16. und 17. Juni etwa gelischen Kirche stellte mit Rebecka 3.000 Besucher an. Oellermann eine weitere Unterstützung. Hintergrund der Veranstaltung war Nachdem in der Gruppe das Format eine Initiative der Landwirtsfamilien der Veranstaltung entwickelt worden Berninger, Groh-Hirschle und Treis, war, musste die passende Örtlichkeit die einen Impuls setzen wollten bezüg- dazu gefunden werden. Das Kloster lich des Zusammenhangs, in dem unsere Haydau bot sich hervorragend dafür Lebensmittel entstehen, eben „zwischen an. Nachdem die Idee bei einer Vor- Himmel und Erde“. standssitzung des Fördervereins Kloster Haydau e. V. vorgestellt worden war, Tatkräftige Helfer stimmte der Vorstand schnell zu. Der Während der über zweijährigen Vorbe- Förderverein übernahm die Verantwor- reitungszeit stießen weitere Mitglieder tung, als offizieller Veranstalter zu fun- zur Planungsgruppe dazu, darunter auch gieren. So wurde auch Michael Appel

14 | Klosterbrief 2018 hochkarätigen Referenten auf der Agen- da, das den Zuhörern die Möglichkeit bot, sich mit dem spannenden Thema auf verschiedenen Ebenen zu beschäftigen. Das musikalische und künstlerische Kulturprogramm begann bereits am Samstagabend mit einer Andacht mit Dekan Norbert Mecke und viel Musik mit der bekannten Gospelsängerin Njeri Weth sowie den Mikado Sphinx. Das Künstlerehepaar Illig & Illig sowie der Agrardichter Friedo Petig gaben weitere Fotos: Michael Appel abwechslungsreiche Impulse. Während des Sonntags sorgten Nadine Fingerhut als Geschäftsführer des Fördervereins und Mörscher Chöre für gute Stimmung. Teil der Gruppe und unterstützte die Vorbereitungen. Historische Landmaschinen und Produkte aus eigener Herstellung Verstehen, Die Vorführungen der historischen wie Lebensmittel entstehen Landmaschinen waren ein echter Publi- Zielsetzung der Veranstaltung war, kumsmagnet. Wo kann man auch noch Lebensmittel und die Zusammenhänge, uralte Dreschmaschinen und Stroh- in denen sie entstehen, neu zu entdecken. schneider im Einsatz sehen? Auch auf Im Juni war es dann so weit: Die Besu- der extra für die kleinen Besucher ein- cher der Veranstaltung „Landwirtschaft gerichteten Hüpfburg aus zahlreichen zwischen Himmel und Erde“ konnten Strohballen herrschte riesiger Andrang, selbst miterleben, wie Milch verarbeitet während die direkt daneben positio- oder Öl gepresst wird. Zudem konnten nierten großen Landmaschinen für aller- sie mehr erfahren über alte und neue hand Staunen sorgten. Landmaschinen. Darüber hinaus stand ein vielfältiges Vortragsangebot mit

Klosterbrief 2018 | 15 Peter Imming, Universität Halle, und Pfarrer Bernd Kappes beleuchtet. Sie ließen aus verschiedenen Blickwinkeln christliche Inhalte praktisch werden. Professor Henning Austmann, Uni- versität Hannover, Stig Tanzmann, Agrarreferent von Brot für die Welt, und Nadine Fingerhut Stefan Gothe, Inhaber des Beratungs- Foto: Michael Appel büros kommunare GbR, sowie Monika Tietke vom Bio Kartoffel Erzeuger e. V. Natürlich sollte auch der kulinarische wiesen auf den Kontext der Lebensmit- Genuss mit leckeren Angeboten aus tel im Zusammenhang regionaler und der Region nicht zu kurz kommen. internationaler Verflechtungen hin und An mehr als 20 Marktständen ausge- zeigten spannende alternative Hand- wählter regionaler Erzeuger konnten lungsspielräume auf. verschiedenste Produkte zum Ver- Um es konkret für die Region werden zehr oder zum Mitnachhausenehmen zu lassen, wurde auch regionalen Vor- erworben werden. Die Spannbreite zeigeprojekten die Möglichkeit gebo- reichte dabei von der obligatorischen ten, sich der Öffentlichkeit vorzustellen: Ahlen Wurscht über Käsespeziali- Ottmar Pfaffenbach zeigte innovative täten, regionale selbst gepresste Spei- Ansätze am Beispiel der Biogasanlage seöle bis hin zu geröstetem Kaffee und Rigo Biogas GmbH auf, neue regi- Bauernhofeis – für jeden Geschmack onale Wertschöpfungsmöglichkeiten war etwas dabei. Das Team des stellte Dörte Hufmann mit der Solida- Hotels Kloster Haydau sorgte dafür, rischen Landwirtschaft (SoLaWi) Ober- dass der Durst der Besucher gestillt ellenbach vor, Michael Tietze erläuterte wurde. Zusätzlich fanden Führungen im innovative regionale Wertschöpfungs- Kloster Haydau und im Küchengarten ketten der Hephata Diakonie, und Tim der Baunataler Diakonie Kassel statt. Treis präsentierte das Projekt Bickus der Hessischen Biohuhn eG. Verschiedene Blickwinkel So öffnete sich ein weiter Raum, Für das Vortragsprogramm wurden Lebensmittel im Kontext ihrer Entste- interessante Referenten eingeladen, die hung neu wahrzunehmen und wertzu- sich auf unterschiedliche Weise der schätzen. Thematik „zwischen Himmel und Erde“ Judith und Tim Treis näherten: Der „himmlische“ Aspekt der Landwirtschaft aus christlicher Sicht Weitere Informationen unter wurde von Dekan Mecke, Professor www.landwirtschaftzwischenhimmelunderde.de

16 | Klosterbrief 2018 Auf dem Foto sind von links nach rechts zu sehen: Ulrike Fleischert, Bürgermeister Ingo Böhm, „Gertrud“ Julia Bieger, Geschäftsführer Deutsche Märchenstraße Benjamin Schäfer und Joachim Kohlhaas. Foto: Andreas Gründel

Gertrud von Haydau nach der Kinderlegende „Armut und Demut führen in den Himmel“ Eine Grimmsche Figur

Als klassische deutsche Literatur in telalterlichen Jammertal in den strah- der gymnasialen Oberstufe auf dem lenden Sternenhimmel schaut und sich Lehrplan stand, habe ich mir 1962 das dorthin sehnt. Er fragt einen armen alten im Gondrom Verlag erschienene Buch weisen Mann, wie er in den Himmel „Grimms Märchen“ mit Holzschnitten kommen könne. „Armut und Demut von Ludwig Richter gekauft. Adri- führen in den Himmel!“, ist dessen an Ludwig Richter (* 28. September Antwort. Sie tauschen die Kleider, der 1803 in Dresden, † 19. Juni 1884 Königssohn zieht durch die Welt und ebenda) war zur Zeit der Grimms ein tut Gutes. Krank und schwach kehrt bedeutender Maler und Zeichner der er unerkannt in sein Elternhaus zurück Spätromantik und des Biedermeiers. Er und stirbt dort. Man findet ihn mit hat viele Märchenbücher mit Bildern einer Rose und einer Lilie in je einer versehen. Hand und neben ihm ein Papier, auf Als es um eine Märchenfigur für dem seine Lebensgeschichte steht. Auf Morschen ging, fiel mir sofort die Kin- seinem Grab wachsen eine Christrose derlegende „Armut und Demut führen und eine Lilie. Christrose, Lilie und in den Himmel“ ein. Sie handelt von einem Königssohn, der aus dem mit-

Klosterbrief 2018 | 17 Weinrebe sind heilige Pflanzen der mittelalterlichen Christen und finden sich überall als Ornamente im Kloster Haydau wieder. Richters Holzschnitt „Jungfer am Grab“ setzt das Ende der Legende in Szene. Der „Himmel“ spielt im Weltbild Holzschnitt/Ludwig Richter Quelle: Kinder- und Hausmärchen. Gesammelt der Nonnen und Mönche und damit durch die Brüder Grimm. Vollständige Ausgabe mit über 160 Holzschnitten von Ludwig Richter, auch des Zisterzienserordens eine ent- 6. Auflage, 1982, Gondrom Verlag, Bayreuth scheidende Rolle. Der Orden wurde 1098 in Citeaux bei Dijon von Bene- diktinern gegründet und besonders war. Sie war zwar kein Königskind 1112 durch Bernhard von Clairvaux wie die Figur der Kinderlegende, aber bekannt. Er wurde gegründet, weil in eine Tochter aus adligem Geschlecht. den Klöstern dieser Zeit vielfach eher Die Rolle des „armen greisen Mannes“ „Völlerei“ und „Wollust“ als die Prin- könnte die Heilige Elisabeth von Thü- zipien „Selbstverleugnung“, „Demut“ ringen übernommen haben, deren lang- und „Armut“ gelebt wurden. jährige Vertraute sie war. Die gottes- Er gehört dagegen zu den strengsten fürchtigen Menschen des Mittelalters Orden der katholischen Kirche. Die Be- lebten wie der Königssohn mit einer tonung von Handarbeit, Bodenkultur, Todessehnsucht nach dem Himmel, um Rodung und Landwirtschaft gab Gott und Jesus nahe zu sein. dem Orden eine große Bedeutung Die Gründung des Klosters Haydau bei der deutschen Ostbesiedlung. Die durch die Familie von Treffurt ist letzt- Zisterzienser siedelten vorwiegend in endlich auch dieser Sehnsucht zu ver- feuchten Flussniederungen. Durch die danken. 1232 überfielen nämlich Kon- harte Arbeit und das karge Leben wur- rad Landgraf von Thüringen und sein den sie selten älter als 30 Jahre. Feldhauptmann Friedrich von Treffurt die Stadt des Mainzer Fürst- Gertrud von Leimbach – bischofs und wüteten dort, verbrann- eine Frau des 13. Jahrhunderts ten die Stadt samt Peterskirche und Gertrud von Leimbach war eine Toch- hausten mit den Reliquien „übel“, wie ter der adligen Familie von Leimbach, ein Chronist berichtete. Beide Herren deren Gut südlich von Altmorschen mussten büßen, und ihre Familien wur- gegenüber dem „Leimbachsborn“ an den in „Kirchenbann“ geschlagen. Ein der heutigen Bundesstraße 83 gelegen Platz im Himmel war ihnen damit ver-

18 | Klosterbrief 2018 Holzschnitt/ Ludwig Richter Quelle: Kinder- und Hausmärchen. Gesammelt durch die Brüder Grimm. Vollständige Ausgabe mit über 160 Holzschnitten von Ludwig Richter, 6. Auflage, 1982, Gondrom Verlag, Bayreuth

Julia Bieger als „Gertrud“ Foto: Ulrike Fleischert wehrt – die schlimmste Strafe für einen Ungarn, Thüringen und Marburg häu- mittelalterlichen Menschen. fig Gast bei der Familie von Leimbach. Friedrichs jüngerer Bruder Herr- Das Gut lag an einer wichtigen Ost- mann, der auch aus Spangenberg eine West-Furt durch die Fulda, die schon wehrhafte Stadt gemacht hatte, bot zur Bonifatius genutzt haben soll. Es ist Sühne dem Propst Gumbert aus Fritzlar anzunehmen, dass sie Gertrud für ein die Stiftung um die Heide, also Haydau Leben in Armut und Demut in einem an. Am 23. Januar 1235 bestätigte Kloster begeisterte, als diese im Alter Propst Gumbert diese Übergabe an die von zwölf bis 15 Jahren war, also im Zisterzienserinnen. Gertrud von Leim- Alter der Figur der „Adligen Jungfer“ bach aus der Nachbarschaft der Familie des Holschnitts Richters. von Treffurt wollte wie ihre Freundin Nach deren Gestalt und Kleidung Elisabeth von Thüringen ein Leben in auf dem Holzschnitt hat Ulrike Flei- Armut und Demut führen und wurde schert für die Deutsche Märchenstraße die erste Äbtissin des Klosters Haydau. unsere „Gertrud von Haydau“ entwickelt, Damit ist sie wie der Königssohn aus die in der natürlichen Gestalt der jun- der Kinderlegende als „Gertrud von gen Julia Bieger lebendig geworden Haydau“ eine Figur der Brüder Grimm! ist. Beim Festakt zur Aufnahme der Die Landgräfin Elisabeth von Gemeinde Morschen in die „Deutsche Thüringen (* 7. Juli 1207 in Ungarn, † 17. Märchenstraße“ am 25. August 2018 November 1231 im Alter von 24 Jah- in der historischen Marktstraße Neu- ren in Marburg) war als „Heilige Elisa- morschen hatte sie ihren ersten Auftritt. beth von Marburg“ bei Klostergründung Joachim E. Kohlhaas 1235 schon vier Jahre tot. Zu Lebzei- ten war sie bei ihren Wegen zwischen

Klosterbrief 2018 | 19 Der Haydauer Pilgerweg Impulse für Glauben und Leben

Seit dem Reformationstag 2017 lädt onalen Gästen wird der Weg genutzt, die Evangelische Kirchengemeinde da die Homepage des Pilgerwegs Altmorschen Einheimische und Gäste haydauerpilgerweg.wordpress.com des Klosters Haydau ein auf den von auch eine englische Version bietet. ihr gestalteten Haydauer Pilgerweg. Viele nutzen den Weg zum Spazier- Start- und Zielpunkt ist die Kloster- gang; aber auch ambitionierte Wan- kirche. Mit dem Logo der lachenden derer, die über den Kappelberg, den Kirche auf den Wegweisern werden Heimatblick bis zum Bonifatiuskreuz die Besucher zu 15 Stationen geführt, bei Heina gelaufen sind, loben die an denen Texttafeln Anregungen und Schönheit des Wegs und die erlebten Impulse für Glauben und Leben geben Denkanstöße und Glaubensimpulse. wollen. Nebenbei erläuft man so auch In diesem Jahr wurde der Weg durch die schönsten Ecken Altmorschens, eine Kunstaktion der Konfirmanden- des Klostergeländes und seiner näheren gruppe in Zusammenarbeit mit der Umgebung mit mehreren Aussichts- Kunstwerkstatt Anders noch weiter punkten. aufgewertet. Es lohnt sich also, diesen Bereits am Eröffnungstag machten Weg bei jedem Wetter in Begleitung sich mehr als 100 Besucher gemein- oder allein zu erleben, gerne auch zum sam auf einen Teil der Pilgerstrecke, wiederholten Mal. um zusammen zu singen, zu beten Michael Krusche oder auch zu schweigen. Nach einer Stärkung im Evangelischen Gemein- dezentrum, das am Pilgerweg liegt, wurde anschließend der Reformations- gottesdienst in der Klosterkirche gefei- ert. Eine rundum schöne Erfahrung. Und seit seiner Eröffnung wird der Weg von mehreren hundert Besuchern begangen. Allein im „Gipfelbuch“ am Kappelberg finden sich für die ersten neun Monate mehr als 300 Namen und viele freundliche Einträge von Gruppen und Einzelpilgern. Sogar von internati- Fotos: Michael Krusche

20 | Klosterbrief 2018 Klosterbrief 2018 | 21 Historischer Maschinenring Spangenberg (HMS) „Oldies“ im Kloster

In Verbundenheit mit dem Förderver- die Stahlrösser von Deutz sowie All- ein des Klosters Haydau beteiligt sich gaier, Bautz, McCormick, Eicher, Fahr, der Historische Maschinenring Span- Hanomag, Kramer, Magirus, Normag genberg (HMS) an kulturellen Veran- und Porsche trafen sich vor der histo- staltungen auf dem Klostergelände mit rischen Kulisse. Die Teilnehmer wurden Brauchtumsvorführungen, die Bezug von Kirsten Fröhlich und Tina Gindal zur historischen Kultur des Mittleren mit warmem Punsch begrüßt. Das ein- Fuldatals haben. zigartige Ambiente von Gebäudekul- tur und historischen, landtechnischen Sternfahrt Fahrzeugen begeisterte Teilnehmer und Der Beitrag begann in diesem Jahr mit Gäste. Vor den ausgestellten „Oldies“ dem Auftakt zur 32. Ostersternfahrt des fand man schnell zu guten Gesprächen. Historischen Maschinenrings Spangen- Beim gemeinsamen Mittagessen in berg. Zur Sternfahrt im Umkreis von den alten Gemäuern des Klostercafés 100 Kilometern tuckerten 36 alte Trak- mit 50 Personen bei nordhessischen toren und Lastkraftwagen am Oster- Spezialitäten, zubereitet von Doris samstag auf Einladung des Historischen Lesch, konnte köstlich geschmaust Maschinenrings Spangenberg zum werden. Hier fanden Herbert Thomas Kloster Haydau nach Altmorschen. und Volker Papenhagen auch Gelegen- Die Bulldogs von Lanz, die Diesel- heit, den Teilnehmern und Gästen für rösser von Fendt, der Bär von Schlüter, ihr Kommen zu danken und sprachen

Punschausschank

22 | Klosterbrief 2018 zudem eine Einladung für das große der historischen Erntetechnik aus Klosterfest „Landwirtschaft zwischen Großvaters Zeiten. Himmel und Erde“ aus. Das gedroschene Getreide wurde Im Anschluss stand für einige die im Vorjahr auf dem Biogetreidefeld mehrstündige Heimfahrt an. Die Ver- der Familie Hirschle-Groh in Eubach bleibenden nahmen an der geführten mit dem McCormick-Selbstbinder Besichtigung der Klosteranlage unter gemäht, in Garben gebunden und in der Leitung von Joachim E. Kohlhaas teil. Klosterscheune zum Abdrusch anläss- Die gute Restauration und die wech- lich des Biohoffestes eingelagert. selhafte Geschichte des Klosters beein- Wir, die Freunde des Historischen druckten alle. Maschinenrings Spangenberg, danken der Gemeinde Morschen und dem För- Biohoffest derverein des Klosters Haydau für die Das Biohoffest der Vereinigung der Einladung und die Gastfreundschaft. Bio Erzeugergemeinschaft Morschen wurde zu einem ganz besonderen Ereignis: Darbietungen bei herrlichem Mit Grüßen an die Kulturregion Wetter und die vielfältigen Ange- Mittleres Fuldatal! bote der Biohofbetriebe begeisterten Der Vorstandsvorsitzende genauso wie die Vorführung des HMS Herbert Thomas

Eine hervorragende Klosterführung von Altbürgermeister Joachim E. Kohlhaas, der die Teilnehmer mit seinem profunden Detailwissen begeisterte Fotos: privat

Klosterbrief 2018 | 23 61. Kasseler Symposium auf dem Campus Kloster Haydau Massenanfall von Verletzten – was tun? Qualm dringt aus dem alten Scheunentor, Symposiums „Praxis der Polytrauma- Schreie verzweifelter Menschen kommen Versorgung“ für den sechsten Durchgang aus allen Richtungen. Als das Rettungs- der Veranstaltungsreihe in diesem Som- team sich dem Unglücksort nähert, bietet mer vom 21. bis 23. Juni überlegt hatten. sich ihm ein Bild des Grauens: Nach und nach lichten sich die Rauchwolken, Was tun bei einem MANV? stark blutende, eingeklemmte oder sogar Aufgrund steigender Terrorgefahr und leblos daliegende Personen sind überall in den sich komplett vom medizinischen der Scheune zu sehen. Menschen rennen Alltag unterscheidenden Herausforde- panisch um Hilfe schreiend umher und rungen bei einem Massenanfall von scheinen stark unter Schock zu stehen. Verletzten (MANV) wächst der Wunsch Eine außergewöhnliche Herausforderung der Notfallmediziner, ein strukturiertes für die Retter in Morschen, die im allge- Vorgehen zu trainieren. Unübersicht- meinen Chaos einen kühlen Kopf behal- liche Lagen, bei denen viele Verletzte ten und sich zunächst einen Überblick von einer ungenügenden Anzahl quali- über die Gesamtsituation verschaffen fizierter Helfer mit unzureichender Aus- müssen. rüstung versorgt werden müssen, zwin- Dies war das Übungsszenario, das gen zur „Triage“, das heißt, nicht die sich die Veranstalter des Kasseler optimale Individualversorgung ist das

24 | Klosterbrief 2018 Fotos: J. Lantelmé

Ziel, sondern möglichst vielen Men- Darüber hinaus kamen drei Rettungsfahr- schen das Überleben zu sichern. zeuge von B. Braun, Hesto-Med und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) sowie So nah wie möglich ein voll ausgerüstetes Behandlungszelt an der Realität sein zum Einsatz. Zum Teil ehrenamtliche Um wie in den Vorjahren ein möglichst Kräfte der Feuerwehr Altmorschen, der realistisches Unfallszenario zu simulie- Schnelleinsatzgruppe (SEG) Felsberg ren, wurden in diesem Jahr noch mehr und des DRK aus Rotenburg a. d. Fulda Helfer, Statisten sowie technisches waren mit großer Begeisterung dabei. Gerät benötigt: Zwölf Verletzte – zwei davon Simulationspuppen – mussten Erfahrungen hautnah sammeln gesichtet und mit den Kategorien Rot, Die Teilnehmer in der Rolle des Leitenden Gelb, Grün und Blau gekennzeichnet Notarztes oder als medizinische Rettungs- werden. Professionelle Unfalldarsteller kräfte hatten alle Hände voll zu tun und aus Markoldendorf schminkten Studen- erlebten Stress und Chaos einer solchen ten aus Göttingen typische Explosi- Situation hautnah. Am Abend waren sich onsverletzungen. Zudem erhielten die alle einig: Solche Gefahrenlagen stellen Studierenden ein schauspielerisches völlig andere Herausforderungen an Medi- Briefing (welche Verletzung, welche ziner und können umso besser gehandhabt Symptome habe ich?). Während der werden, je öfter das systematische Vorge- Veranstaltungstage waren sie in umlie- hen vorher trainiert wurde. genden Pensionen und Ferienhäusern untergebracht. Jutta Spilker

Klosterbrief 2018 | 25 5 Jahre Hotel Kloster Haydau

Spannende Zeiten und Freude auf die Zukunft

Seit Mai 2013 steht das Hotel Kloster etabliertes Tagungs- und Ausflugsziel Haydau mit Tagungs- und Kongress- am Markt. Das macht uns sehr stolz, zentrum den Gästen nach nicht einmal und wir arbeiten weiterhin ausgiebig drei Jahren Bauzeit zur Verfügung und an der Vermarktung.“ ist in den vergangenen Jahren zu einem Seit September 2014 gehört auch international bekannten und beliebten die Poststation Zum Alten Forstamt Tagungsort gewachsen. „Wir haben dazu. Das Restaurant mit besonderem schon sehr erfolgreich gestartet, die Charme bietet seither ein zusätzliches Auslastung war von Beginn an gut, À-la-carte-Restaurant für die Gäste des und das Hotel hat großen Zuspruch in Hotels und der Region. An der Tradi- der Region gefunden“, berichtet Direk- tion einer ehrlichen regionalen Küche tor Alexander Hess. „In den letzten wird weiterhin festgehalten. Jahren ist stetig der Bekanntheitsgrad Im Mai 2016 wurde das Facility- weit über die Region hinaus gewach- Management des Klosters Haydau sen. Das Hotel Kloster Haydau ist ein übernommen. Dirk Ackermann vertritt

2626 | KlosterbriefKlosKloKlKlolososterbttertbteererberbrbriefrierifieiiefefef 201820201201018 die Stelle des Klosterverwalters. Er war bereits vor der Eröffnung des Hotels dabei und kennt daher die Anlage wie seine Westentasche. Welche Fragen auch auftauchen, er kann sie beant- worten.

Wichtiger Arbeitgeber Das Hotel ist darüber hinaus ein wich- tiger Arbeitgeber in der Region. Die Mitarbeiteranzahl hat sich von anfangs 63 auf mittlerweile 120 Angestellte inklusive Aushilfen und Auszubildende erhöht. Neben Dirk Ackermann sind viele weitere Mitarbeiter bereits seit der

Daten & Fakten Hotel Eröffnung: Mai 2013 Bauzeit: Juni 2011–Mai 2013 Kapazität: 136 Hotelzimmer 160 Restaurantplätze Baukosten: 21.300.000 €

KlosterbriefKKlKlosl terbtbrbriefieff 201820120 8 | 2727 forderungen gibt. Die Hilfsbereitschaft Daten & Fakten historische Bauten im Team und das stets offene Ohr der Herrenhaus und Orangerie Direktion schätze ich sehr.“ Baujahr: 1695 Sanierung: August 2012– Ein einzigartiger Veranstaltungsort August 2013 Die Anlage Haydau wird nicht nur als Wirtschaftsflügel Tagungs- und Seminarstätte genutzt, Baujahr: 1695 sie ist zudem eine beliebte Hochzeits- Sanierung: März 2011– Location in der Region. Die Orangerie Dezember 2012 ist bereits im Sommer für das Folgejahr ausgebucht. In 2017 fanden mehr als 50 Hochzeiten in den Räumlichkeiten Eröffnung im Hotel beschäftigt und statt. Viele Brautpaare entscheiden sich, denken gern an die aufregende Zeit der hier zu heiraten, weil das Gesamtpaket Neueröffnung zurück: stimmt. Das zauberhafte Ambiente und Yvonne Ehle – kaufmännische Ange- die vielen Möglichkeiten, die das Kloster stellte – ist seit Juni 2013 im Unterneh- bietet, um eine Hochzeit zu feiern, men beschäftigt und hat seitdem mehr sind in unserer Region fast nirgends als 6.500 Veranstaltungsrechnungen zu finden. Die Kombination einer stan- geschrieben und verbucht. „Es war desamtlichen Trauung im Engelsaal, eine spannende Zeit kurz nach der kirchlicher Trauung in der Kloster- Hoteleröffnung. Wir konnten in dieser kirche oder auch einer freien Trauung Zeit aktiv mitwirken, Arbeitsschritte im Klosterinnenhof mit anschließender zu optimieren, um so grundlegende, Hochzeitsfeier in der Orangerie macht strukturierte und funktionierende den Ort für viele zur perfekten Hoch- Arbeitsabläufe zu schaffen.“ zeits-Location. Der Klosterpark bietet Rosemarie Funk sorgt seit April mit seiner atemberaubenden Kulisse 2013 für Ordnung und Sauberkeit. Mit die perfekte Voraussetzung für roman- unermüdlichem Einsatz hat sie schon tische Hochzeitsfotos. Die Hochzeits- über 100.000 gereinigte Zimmer mit saison startet mittlerweile bereits im geschultem Auge sorgfältig geprüft. April und geht bis in den Oktober Julia Kühlborn zählt ebenfalls zu hinein – diese Zeit ist eine besondere den Urgesteinen des Unternehmens. im Jahr. Teilweise finden zwei Hoch- Sie ist seit Juli 2013 Rezeptionsmit- zeitsfeiern an einem Wochenende statt. arbeiterin und hat selbst schon mehr Auch romantische Winterhochzeiten als 20.000 Gäste eingecheckt. „Ich durften wir schon ausrichten. „Die bin schon so lange im Unternehmen, Vorbereitungs- und Planungszeit ist da die Arbeit so abwechslungsreich sehr individuell. Es ist immer wieder ist und es immer wieder neue Heraus- besonders, eine persönliche Bindung

28 | Klosterbrief 2018 zu unseren Brautpaaren aufzubauen und sie bis zu ihrem großen Tag zu begleiten“, sagt Tanja Pfaffenbach, Reservierungsmitarbeiterin Tagungen und Events.

Gemeinsam Stärken nutzen Für die Zukunft strebt Hoteldirektor Alexander Hess weiterhin eine inten- sive Zusammenarbeit mit Unterneh- men und Vereinen der Region an: „Wir möchten hier gern als ‚Freund‘ begegnen, Kooperationen eingehen, Netzwerke ausbauen und Synergien bündeln. Gemeinsam Stärken nut- zen und eine erfolgreiche Wirtschaft für die Region aufbauen. Wir haben großes Interesse, das Kloster mehr als Ausflugsziel zu etablieren und somit die Region und ihre wunderschönen Seiten bekannt zu machen. Hier ist die Verbindung zur Erlebnisregion Mitt- leres Fuldatal sehr wertvoll. Eben- falls können wir uns vorstellen, mit verschiedenen Kooperationspartnern das Freizeitangebot in und um Mor- schen zu erweitern. Die faszinierende Anlage zum Beispiel für wöchentliche Fotos: Hotel Kloster Haydau Yogakurse nutzen. Natürlich legen wir auch in Zukunft weiterhin großen Wert darauf, die junge Generation durch Ausbildungsplätze und duale Studien in der Region zu halten. Der ‚Nach- wuchs‘ in unseren Fachbereichen Hotellerie, Restaurant und Küche ist von enormer Wichtigkeit und liegt uns besonders am Herzen.“ Saskia Möhring und Christina Reuscher Sales & Marketing, Hotel Kloster Haydau

Klosterbrief 2018 | 29 Emotionale Augenblicke im Kloster

Ein Tag voller Glück Auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Ort, um standesamtlich getraut zu werden, stießen wir schnell auf das Kloster Haydau. Die beeindruckende Anlage mit dem wunderschönen Klosterinnenhof hatte uns sofort überzeugt. Nach einem ersten Gespräch war uns klar, dass wir im Kloster Haydau getraut werden möchten. Bei bestem Wetter konnten wir unter freiem Himmel eine wunderschöne Trauung, mit einer auf uns persönlich zugeschnittenen Traurede, genießen. Im Anschluss haben wir gemeinsam mit unseren Gästen und einem Glas Sekt auf unser Glück angestoßen. Wir haben unseren Hochzeitstag sehr genossen und uns rundum wohlgefühlt. Vielen Dank für die liebe Betreuung. Regina und Willy Nikolas

30 | Klosterbrief 2018 Wunderbar, emotional und einzigartig Für unsere Hochzeit im Juli 2018 war die passende Location schnell gefunden. Im Hotel Kloster Haydau fand auch an einem romantischen Wellness-Wochenende der Heiratsantrag statt, sodass wir beide nicht überlegen mussten, wo wir gerne getraut werden wollen. Eine perfekte Kulisse Der Innenhof des Klosters hat einen ganz besonderen Charme, und die Möglichkeit, unter freiem Himmel zu heiraten, gefiel uns beiden sehr. Außerdem bietet das Kloster eine perfekte Kulisse für einen solch festlichen Anlass, und der Park des Klosters ist für Fotos perfekt geeignet. Die Standesbeamtin Elke Schirmer war uns sofort sehr sympathisch. Sie hat uns sehr gut betreut und war offen für Vorschläge und Wünsche. Eine Rose für die Ewigkeit Bei schönstem Wetter wurden wir am 5. Juli 2018 im Klostergarten, der durch die vielen blühenden Blumen und Kräuter noch viel schöner wirkte, getraut. Eine Hochzeitssängerin umrahmte die Zeremonie auf besondere Weise, und die Standesbeamtin hielt eine wunderschöne, persönliche Trauung. Im Anschluss haben wir eine Rose im Klosterpark gepflanzt, die wir zukünftig bei unseren Aufenthalten besichtigen werden. Wir erinnern uns sehr gerne an diesen besonderen Tag zurück und sind sehr glücklich, dass wir uns für eine Trauung im Kloster Haydau entschieden haben. Im Jahr 2018 wurden im Kloster Haydau Wir werden in Zukunft unseren Hochzeitstag im Kloster Haydau verbringen! 39 Paare getraut. Es war ein unvergesslicher Hochzeitstag! Sandra und Tobias Mildner

Klosterbrief 2018 | 31 Ein berührender Tag Wir haben uns bei einer Radtour während einer Rast mit Kaffee und Kuchen im Klostercafé entschieden, uns dort im Herbst 2018 standesamtlich trauen zu lassen. Schnell wurde Kontakt zur Standesbeamtin Elke Schirmer aufgenommen. Sowohl die Verfügbarkeit unseres Wunschtermins als auch das herzliche Gespräch mit Frau Schirmer bestätigten unsere Entscheidung. Ganz persönliche Momente Insbesondere gefallen hat uns, dass man sich bei gutem Wetter sowohl im Innenhof oder alternativ bei schlechtem Wetter im Engelsaal trauen lassen konnte – und sich die Entscheidung bis zur letzten Minute aufheben durfte. An unserem Hochzeitstag spielte uns das Wetter nicht ganz so positiv in die Karten, sodass wir in den Engelsaal mit seinem besonderen Gewölbe gingen und dort eine wunderschöne Trauung genießen durften. Die persönliche Ansprache von Frau Schirmer berührte uns sowie unsere Gäste sehr. Unsere Oma fand es sogar so schön, dass sie dieser Trauung den Charme einer kirchlichen Trauung zusprach. Die kirchliche fand am folgenden Samstag statt. Eine ruhige und besinnliche Atmosphäre Besonders beeindruckt hat uns an der Klosteranlage die Verbindung von Alt und Neu. Das spiegelt auch unsere Beziehung wieder, denn als Paar haben wir schon viele schöne gemeinsame Jahre erlebt und nun mit dem Bund der Ehe einen neuen Weg eröffnet. Darüber hinaus strahlt das alte Klostergebäude eine schöne Ruhe aus. Eine ruhige und besinnliche Trauung im Rahmen unserer Familien war uns wichtig. Die nette Bewirtung bei Frau Lesch im Klostercafé im Anschluss an die Trauung und der Sektempfang rundeten die standesamtliche Trauung ab, weswegen wir uns immer wieder für eine standesamtliche Trauung im Kloster Haydau entscheiden würden. Vielen Dank für diesen großartigen Tag. Ann-Cathrin und Simon Fröhlich Foto: Kerstin David Foto:

32 | Klosterbrief 2018 Ein wunderschöner Tag Sobald man das Gelände des Klosters Haydau betritt, fühlt man sich wie in einer anderen Welt. Der Alltag ist sofort vergessen. Das wunderschöne Kloster mit seiner großzügigen Außenanlage hat einfach alles, was man sich für seinen Hochzeitstag wünscht. Aus Kindertagen war uns das Kloster eigentlich kein Begriff. Einen Sonntagsausflug hat man damals nicht hierhin unternommen. Umso überraschter waren wir, als wir im Frühjahr 2017 zum ersten Mal das Kloster betreten haben. Wir haben sofort gemerkt, dass wir hier alles vorfinden, was man für eine ausgelassene Hochzeitsfeier braucht. Ein wunderschönes Standesamt, sowohl bei Regen als auch bei Sonnenschein, mit der Orangerie einen großzügigen und festlichen Saal zum Feiern, einen tollen Park zum Fotos machen, sehr gute Barrierefreiheit für Gäste, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, und nicht zuletzt ein modernes Hotel mit schönen Zimmern und hervorragender Küche. Hier wurde bei der Sanierung der Klosteranlage alles richtig gemacht, und der Spagat zwischen Histori- schem und Moderne ist wunderbar gelungen. Immer in Erinnerung Die Standesbeamtinnen, Frau Schirmer und Frau Göbel, haben uns bei allen Fragen hinsichtlich unserer standesamtlichen Trauung hervorragend unterstützt, sodass unsere Eheschließung mit 100 Gästen wun- derschön und emotional war. Vielen Dank an Frau Göbel, die uns getraut hat und uns mit ihrer ruhigen und pragmatischen Art viel Nervosität genommen hat. Für uns und unsere Gäste war es ein wunderschöner Tag, der uns jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht zaubert, wenn wir daran zurückdenken. Susanne und Tobias K.

Klosterbrief 2018 | 33 Eine traumhafte Kulisse Für uns war von Anfang an klar, dass wir nur standesamtlich heiraten wollen. Jetzt galt es, eine entsprechende Kulisse zu finden, die den Charme hat, mit einer Kirche mitzuhalten. Vor allem wollten wir auch unsere Gäste alle dabei haben. Somit entschieden wir uns (natürlich) für das Kloster. Ein weiterer Vorteil für die Braut: Sie kennt die Standesbeamtin schon seit Kindertagen und war sich somit sicher, dass die Trauung nur schön und vor allem persönlich werden konnte. „Das alles kommt vom Herzen“ (E. Schirmer) Der Plan war eigentlich, im wunderschönen Innenhof zu heiraten. Leider spielte das Wetter am 23. Juni 2018 nicht mit, und wir verlegten die Trauung nach drinnen in den Engelsaal, der so imposant ist! Alle Gäste waren vom Ambiente sehr begeistert. Auch das Hochzeitspaar war hin und weg. Diese Kulisse ist einfach traumhaft. Und dann kam noch die Persönlichkeit hinzu. Nach der Trauung klarte das Wetter dann doch noch auf, und wir konnten das Flair des Innenhofes genießen. Der Sektempfang konnte ebenso nach draußen verlegt werden und musste nicht im Kreuzgang stattfinden. Auch für andere Überraschungen bot das Kloster ein wunderbares Ambiente. Schöner konnte der Tag für uns nicht sein. Es war die beste Entscheidung, diese Kulisse zu wählen und dort unsere Trauung zu verbringen. Da sich das Wetter dann hielt, konnten wir auch noch unsere Fotos im Klostergarten schießen. Kathrin und Florian Pohle Fotos: makru photography Fotos:

34 | Klosterbrief 2018 Es wird uns warm ums Herz Am 23. Juni 2017 nahmen wir an der Trauung der Nichte meines Mannes im Innenhof des Klosters Haydau teil und waren begeistert von der Location – von dem Grün, dem Geplätscher des kleinen Springbrunnens, dem super Wetter. Das ganze Ambiente stimmte! Die Entscheidung Somit beschlossen mein Mann und ich, am 27. April 2018 den gleichen Schritt dort zu wagen und hofften auf gutes Wetter. Zwar wäre der Engelsaal auch eine ganz tolle Alternative gewesen, aber draußen und bei gutem Wetter – das ist dann doch nicht zu toppen. Elke Schirmer, unsere Standesbeamtin, zeigte uns zuvor alle Räumlichkeiten und Möglichkeiten, wie wir unsere Hochzeit gestalten könnten, und war für unsere Wünsche offen. Unser Tag Nach einem stürmischen und regnerischen Vortag strahlte dann an unserem Tag tatsächlich die Sonne und machte unsere standesamtliche Trauung zu einem traumhaften Erlebnis. Unsere Gäste waren schon vor Ort und sahen uns entgegen, als wir durch einen Seiteneingang in den Innenhof traten. Später fragten uns Betrachter unserer Bilder, ob wir doch kirchlich geheiratet hätten, da die Torbögen des Klosters einem Kirchenausgang sehr ähnlich sehen. Das ist wirklich ein besonderer Eindruck. Auch die Bänke, die extra für die Trauung im Freien aufgestellt wurden, passten in das Bild. Frau Schirmer hielt unsere Trauung sehr angenehm, freundlich und locker ab. Im Anschluss gab es noch einen Sektempfang und aufsteigende Herzluftballons, die unsere Kinder, unsere Nichte und unser Neffe organisiert hatten. Die Bilder mit Familie und Freunden wurden auf und vor der Treppe im Innenhof gemacht, und die Brautbilder im Klosterpark durften natürlich auch nicht fehlen. Unsere Familien waren von allem sehr beeindruckt und berührt. Alles richtig gemacht Vor der Hochzeit wurden wir oft gefragt, warum wir denn un- bedingt im Kloster Haydau heiraten wollten. Danach gab es diese Frage nicht mehr! Immer wenn wir an „unserem“ Kloster vorbeifahren, wird uns ganz warm ums Herz und wir denken an unseren schönen Tag zurück. Herzlichen Dank auch an Frau Schirmer, die unseren Tag so schön mitgestaltet hat. Es grüßen Heike und Rainer Leidorf aus Vellmar und Obergude

Klosterbrief 2018 | 35 Verliebt, verlobt, verheiratet! Für unsere Hochzeit im August 2018 mussten wir nicht lange nach einer Location suchen, da für uns ausschließ- lich das Kloster Haydau infrage kam. Hier, an diesem wunderschönen Fleckchen Erde in Morschen, hatten wir nämlich nicht nur unser erstes Date, nein, hier an dieser Stelle, genauer gesagt im Klostergarten, haben wir uns im September 2017 sogar verlobt. Faszination pur Nach einem Treffen mit der Standesbeamtin Elke Schirmer entschieden wir uns dazu, unsere Trauung im Innenhof des Klosters durchführen lassen zu wollen. Das Ambiente inmitten der alten Mauern des Klosters unter freiem Himmel faszinierte uns schon beim ersten Rundgang, sodass wir nun nur noch auf schönes Wetter am Tag der Trauung hoffen mussten. Doch selbst wenn es hätte regnen sollen, so hätte uns das Kloster einen würdevollen Rahmen für dieses so besondere Fest geboten. Denn neben dem Innenhof verfügt das Kloster auch noch über den schönen Engelsaal, der uns als Ausweichoption zur Verfügung gestanden hätte. Alles war perfekt Da das Wetter am Tag unserer Trauung aber schlicht und ergreifend perfekt war, gaben wir uns das Ja-Wort schließlich wie erhofft im Innenhof des Klosters im Kreise unserer Familie und Trauzeugen und feierten anschließend bei hervorragendem Essen im Restaurant des Hotels Kloster Haydau und genossen unsere ersten Stunden als frisch vermähltes Ehepaar. Die schönsten Stunden unseres Lebens Wir werden das Kloster Haydau somit nun für immer als den Ort in Erinnerung behalten, der uns einige der schönsten Stunden unseres Lebens beschert hat und an dem wir unseren Bund fürs Leben besiegelt haben. Sollte uns einmal jemand fragen, wie wir unsere persönliche Verbundenheit und Geschichte mit dem Kloster Haydau beschreiben sollten, so müssten wir nicht lange überlegen und würden antworten: verliebt, verlobt, verheiratet! Lisa und Thomas Dardat

36 | Klosterbrief 2018 Christrose Vier weiße Lilien

Fünf Weinblätter auf Blau Fünf Weinblätter auf Rot Weinblätterkranz auf Rot

losterzoom Wir gehen mit Ihnen auf Entdeckungstour: Was ist auf K diesen Bildern zu sehen? Wo befinden sich diese Objekte im Kloster?

Die Auflösung erhalten Sie an anderer Stelle in diesem Klosterbrief. Viel Spaß beim Rätseln!

Fotos: Joachim E. Kohlhaas

Klosterbrief 2018 | 37 Rosenfreunde des Klostergartens Haydau 2018 Warum wir Rosenfreunde des Klostergartens sind und wie wir unsere gute Gemeinschaft erleben

„Als ganz neues Mitglied und Rosenfreundin ist Ingrid Schulz dabei. Herzlich willkommen! Das Kloster Haydau ist und bleibt etwas Besonderes. Mit dem sehr gut sanierten Klostergarten sind die wunderschönen Rosen (zum größten Teil von den Hochzeitspaaren gespendet), der Obstgarten und das Spalierobst Anziehungspunkte für viele Menschen. Wir Rosenfreunde haben uns gesucht und gefunden, pflegen ehrenamtlich die Blumenbeete, sind bei allen Pflanzaktionen dabei und pflegen unsere gute Gemeinschaft bei Kaffee und Kuchen. Herzlichen Dank dafür!“ Waltraut Schmelz

„Aus Liebe zur Gartenarbeit und weil ich „Ich habe Spaß und Freude an den Rosen sowie den Klosterpark sehr schön finde. Ich bin gerne an der Parkanlage und schätze sehr die Geselligkeit dabei und freue mich auf die Treffen mit den der Rosenfreunde.“ anderen Rosenfreunden und die netten Gespräche.“ Ursula Larenz Marion Freitag „Mit ihrer Freude an Rosen hat mich „Als Rosenfreund möchte ich meinen Beitrag Elfrunheide angesteckt. Jetzt pflege ich alleine für die Erhaltung des Klosters Haydau leisten. (unseren) ihren Rosengarten. Und so setze ich gerne Der Zusammenhalt in der Gruppe ihr Engagement bei den Rosenfreunden mit dem gemeinsamen Kaffeetrinken im Klostergarten fort.“ macht die Rosenfreunde aus.“ Hans Wördemann Norbert Bechmann „Aus Interesse und Freude an den Rosen. Ich bin gerne bereit, zu helfen. Und so freue ich mich, bei den Rosenfreunden zu sein.“ Rosi Opfermann

„Aus Liebe zu meiner Frau!“ Wolfgang Schmelz

„Weil ich die Rosen liebe und wir ein tolles Team sind.“ Hans Renner

„Tolle Gemeinschaft in wunderschöner Umgebung.“ Gerlinde Meyfarth

„Weil die Begeisterung für den Park uns immer wieder erfreut.“ Margret und Ewald Jungermann Foto: Florian Funck

38 | Klosterbrief 2018 „Erfreut war ich, als ich angesprochen wurde, ob ich bei den Rosenfreunden mitmachen wollte. Ich finde es immer sehr schön und gesellig, wenn sich die Gruppe zum Arbeitseinsatz trifft oder sich zu anderen Treffen sieht, vor allem in diesem schönen Park und dieser Umgebung.“ Brigitte Stiehler

„Ich mache mit, weil ich möchte, dass die Gäste, die „Ein besonderer Ort – wie unser Kloster Haydau – den Klosterpark besuchen, sich an einer gepflegten benötigt Aufmerksamkeit und intensive Pflege, Anlage erfreuen können. Außerdem fühle ich mich so auch der Rosengarten. Dies gelingt nur in einer in der Gemeinschaft der Rosenfreunde sehr wohl!“ harmonischen Gemeinschaft wie der der Ilona Teichmann Rosenfreunde, und ich helfe gerne mit.“ Inge Wittich „Wenn ich von Besuchern unseres Klosterparks anerkennende Worte über den schönen und gepflegten Park höre, freue ich mich über meine Mitarbeit bei den Rosenfreunden, die gemeinsam zu diesem positiven Eindruck beitragen.“ Anne Heinzerling „Ich freue mich, wenn ich durch den Rosengarten (Klostergarten) gehe, alles schön blüht und die Beete gepflegt sind. In der Gemeinschaft etwas zu tun, bereitet mir Freude. Auch freue ich mich über die vielen Besucher, die unsere „Den Rosenfreunden habe ich mich angeschlossen, Klosteranlage sehr oft loben.“ weil ich den jahrelangen Einsatz des Vereins für Hubert Böhm die wunderschöne Gestaltung des Klosterparks bewundere. Ich möchte helfen, diese Anlage zu pflegen und zu erhalten.“ „Die Liebe zu meinem Heimatort. Durch die Pflege Sabine Rahn-Will der Anlage habe ich zudem nette Leute getroffen. Und die Ergebnisse der Arbeitsgemeinschaft zu „Das Kloster Haydau mit seiner sehen, macht Spaß.“ schönen Parkanlage ist für mich ein Ort Waltraud Heinzerling der Schönheit und Zurückgezogenheit.“ Uschi Pforr „Ein schöner Klostergarten soll auch schön „Da wir – Dieter sowie unsere drei Enkelkinder Charlotte, bleiben. Außerdem schätze ich unser Marie und Julian – uns sehr gerne im Klosterpark aufhalten gemeinsames Kaffeetrinken.“ und wir schon so manche schöne Stunde dort verbracht haben, Helga Heindelmeier kam mir die Idee, auch meinen Beitrag dazu zu leisten, dass sich die Mörscher und die Gäste im Klosterpark wohlfühlen. Dies macht mir einen großen Spaß.“ „Ich liebe unseren Klosterpark, weil es eine Erinnerung Margot Kaiser an meine Kindheit ist. Meine Familie wohnte einige Jahre im Herrenhaus, und in der großen Pyramideneiche hing im Sommer unsere Schaukel. Für mich ist die „Als Rosenfreund habe ich bei allen Pflanzaktionen Stille während meiner Beet- und Rosenpflege Balsam im Klosterpark in den vergangenen Jahren für die Seele. Zu meinen Rosenfreunden habe ich mitgewirkt und fühle mich für die Erhaltung und einen freundschaftlichen Kontakt, den ich genieße.“ Pflege dieses Kleinods verpflichtet. Selbst genieße Marthel Möller ich diesen gepflegten Park und erfreue mich an den Gesprächen mit Besuchern, die ich gerne über die Historie dieser Anlage während meiner „Die Idee, Hochzeitsrosen mit Gleichgesinnten in einer Gruppe Arbeiten informiere.“ im neuen/alten Kloster zu pflegen, hat mich von Anfang an Heinz Möller begeistert und bereitet mir bis heute Spaß und gute Laune.“ Christel Meyer

„Eine Rosenfreundin bin ich geworden, weil ich es richtig finde, uneigennützig etwas für die Allgemein- heit zu tun. Wir haben eine prima Gemeinschaft, da wir uns mit Gleichgesinnten austauschen können und so auch unsere sozialen Kontakte pflegen.“ Gisela Sottille

Klosterbrief 2018 | 39 Küchengarten Kloster Haydau Unsere Heldinnen des Sommers „Vorsicht, eine Biene!“ – diesen Satz Zunächst wurde die Königin von gibt es jetzt nicht mehr für Silvia den fleißigen Bienen gefüttert und Kann-Staudt. Die Projektleiterin des umsorgt. Nach ihren Erkundungs- Küchengartens Kloster Haydau erlebte flügen brachten sie – zunächst noch die ersten Wochen nach dem Einzug etwas zaghaft, dann aber immer flei- des ersten Bienenvolkes – und ist ab ßiger – vielfältigen Blütenstaub mit. sofort großer Fan des kleinen Insekts. Blühende Apfel-, Birnen- und Pflau- „Ende April zog das erste Bienen- menbäume, Sträucher oder Wiesen – volk im Küchengarten Kloster Haydau überall entdeckten die kleinen Brum- ein. Das Bienenhaus war gut vorbe- mer köstlichen Blütenstaub und trugen reitet, und das Wetter zeigte sich von ihn nach Hause. seiner besten Seite. Gleich nach der ersten Nacht starteten die Bienen auf Das große Summen dem Gelände vorsichtig ihre ersten Der Frühsommer lockte die Bienen Erkundungsflüge, nahmen aber schon jeden Morgen aufs Neue in die wunder- bald ihren Job auf. bare Natur, um immer weitere Kreise

40 | Klosterbrief 2018 Vorsichtig öffnet Kerstin Beck das Bienenhaus. Langsam hebt Kerstin Beck die Schutzfolie an.

zu fliegen. Summen von allen Seiten. Dann kam für unsere Bienen der som- merliche Höhepunkt: Im Gewächshaus sprossen die jungen Gurkenpflanzen und brachten riesig große, quietsch- gelbe Blüten hervor. Darin konnten sich die Bienen richtig tummeln und im Blütenstaub baden. Das war ein Gesumme und Gefliege im Gewächs- haus! Spätestens jetzt waren unsere Bienen so richtig in ihrem ersten Kü- chengarten-Sommer angekommen. Die Honigproduktion lief auf Hochtouren. Die Königin sorgte beständig für Nach- wuchs, ohne auch nur einmal den Bie- nenstock zu verlassen. Alle trugen mit Fleiß dazu bei, dass der erste Honig geerntet werden konnte. Wabe für Wabe wird entnommen. 22 Kilo gelbes Gold Anfang Juli war es dann soweit: Die Honiglager waren gut gefüllt. Kerstin Beck, die den Küchengarten leitet und auch die Imkerei beherrscht, ent- nahm Wabe für Wabe und leerte sie. Wir konnten insgesamt etwa 22 Kilo Honig in unserem ersten Bienenjahr ernten und finden den Honig einfach fantastisch lecker.“

Die fleißigen Bienen haben die Waben prall gefüllt.

Das Bienenhaus auf dem Gelände des Küchengartens Kloster Haydau

Der geerntete Honig wurde sorgfältig von Hand gerührt.

Fotos: Claudia Lieberknecht Kultur in der Haydau 2018

Live-Multivision, Konzerte verschiedenster Musikrichtungen, Kunstausstellung, Kabarett und Lesung im Kloster: Das alles hat der Kulturring Haydau einem dankbaren Publikum in 2018 geboten.

Fotos: Manfred Delpho 16. März 2018 Island – zwischen Feuer und Eis Der Naturfotograf Manfred Delpho stellte mit eindrucksvollen Bil- dern, Filmen und seiner persönlichen Reisebeschreibung eine Insel vor, die sich noch wie zur Zeit ihrer Schöpfung vor vielen Millionen Jahren präsentiert: Island. Ein Leben zwischen Feuer und Eis, Gey- siren und Gletschern, Steinwüsten und saftigem Grün, Meer und Bergen. Island bietet starke Kontraste. Die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft sind hier noch unbändig – ein Traum für jeden Fotografen. Zudem führte Delphos Reise auch nach Ilulissat, in die faszinierende Hauptstadt der Eisberge an der Westküste Grönlands. Die Besucher hatten ein spannendes Leinwanderlebnis.

42 | Klosterbrief 2018 29. April 2018 Brubeck, Mulligan and beyond Die Musik der deutsch-niederländischen Formation „Sounds like a Trio“ mit den Musikern Arjen van El, Tenor- und Bariton- saxofon, Michael Kotzian am Klavier und Konstantin Wienstroer am Kontrabass im Engelsaal war eine Hommage an den großen Jazzpianisten von Los Angeles, Dave Brubeck. Die Formation präsentierte sich umfassend: ein weiches, vielfältiges Spiel am Fotos: Andreas Gründel Klavier, ein ausdruckstarker Kontrabass und ein differenziertes Spiel des Saxofons. Hinzu kamen die Biografien und Geschichten der Komponisten von Dave Brubeck, Gerry Mulligan und Duke Ellington, die innere Bilder aus jener Zeit entstehen ließen. Die begeisterten Zuhörer wurden mit etlichen Zugaben belohnt.

10. Mai bis 13. Mai 2018 BLICKFANG 6 – Internationales Figurentheaterfestival des Kultursommers Nordhessen Zum sechsten Mal war das Kloster Haydau Gastgeber des Internationalen Figurentheaters BLICKFANG, das vom Kultursommer Nordhessen ausgerichtet wurde. Künstler aus Afghanistan, Großbritan- nien, Kroatien, Neuseeland, Österreich, den Niederlanden und Deutschland verzauberten

Fotos: Andreas Gründel

Klosterbrief 2018 | 43 mit ihren Programmen über vier Tage viele Kinder und Erwachsene. Themen, Prä- sentationsformen und Schauspielpuppen deckten dabei ein großes Spektrum ab. Gleichzeitig stellte der Verband Deutscher Puppentheater zu seinem 50-jährigen Jubiläum eine ansprechende Ausstellung mit 50 Schaukästen von ebenso vielen Figurentheatern aus. Ein besonderer Höhepunkt war die lange Nacht im Kloster, in der ein Bild der Illustratorin, Autorin und Figurenspielerin Barbara Steinitz zugun- sten des Kulturrings Haydau höchstbietend versteigert wurde. Dieses Bild aus dem neuesten Werk „Schnurzpiepegal“ entstand am Nachmittag im Klosterinnenhof.

27. Mai 2018 Haydn, Schubert und Bartok Das junge und international mehr- fach ausgezeichnete Eliot Quartett präsentierte im Engelsaal vor einem interessierten Publikum Werke von Haydn, Bartok und Schubert und zog die Besu- cher in sei- Fotos: Meinhard Puhl nen Bann. Das seit 2014 existierende Quartett besteht aus Maryana Osipova (Violine), Alexander Sachs (Violine), Dmitry Hahalin (Viola) und Michael Preuss (Violoncello), die in Frankfurt und in Madrid studieren. Mit perfekter Technik und Emotionen erklang die Musik aus den verschiedenen Epochen. Das Publikum dankte den talentierten Musikern mit einem jubelnden Applaus und Standing Ovations.

44 | Klosterbrief 2018 23. Juni 2018 Höhenflüge in Bodennähe Kurzweilig, scharfzüngig und tiefgründig war der Kabarettabend mit Bettina Prokert und Maxim Hofmann mit ihrem neuen Stück „Höhenflüge in Bodennähe“. Das Kabarett „Weltkritik de Luxe“ hat bereits acht Kabarettpreise gewonnen und begeisterte das Publikum mit einer guten Mischung aus Chansons, Komödiantentum und spontanen Improvisationen. Kaum ein Thema wurde Foto: Andreas Gründel ausgelassen. Ausgiebig wurden behandelt: Gesundheitswahn, Techniksucht, Flüchtlingskrise und Eheprobleme. Beide Darsteller nahmen sich selbst aufs Korn und übten sich in Gesellschaftskritik. Auch eine Szene aus dem Fußball stellten sie dar: In Echtzeit lief das WM-Spiel Deutschland gegen Schweden. Ein Kabarettabend mit Lachkrämpfen.

12. August 2018 JAZZ-Frühschoppen Der traditionelle JAZZ-Frühschoppen im Klos- terinnenhof wurde in diesem Jahr mit den „Jungs“ von „Dixie Tramps“ aus Dortmund bestritten. Seit über 40 Jahren blasen sie ihr Louisiana-Feeling mit Fantasie und Ausdauer und finden ihre Fans – so auch hier im mittleren Fuldatal. Bei bestem Wetter sowie guten Spei- sen und Getränken stand vor allem der Jazz der 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts im Mittel- punkt der überaus gut besuchten Veranstaltung.

Fotos: Andreas Gründel

Klosterbrief 2018 | 45 7. September bis 16. September 2018 I didn’t even notice 14 Studierende der Kunsthochschule Kassel sind auf die Spurensuche der 800-jährigen Geschichte des Klosters und des Schlosses in der Haydau gegangen und haben sich den historischen und aktuellen Spannungen künstlerisch-forschend genähert. Dabei wurden Fragen des Erinnerns, Vergessens und Verdrängens formuliert. Ebenso setzten sie sich mit der Baugeschichte und der Architektur auseinander. Am Tag des offenen Denkmals wurden die künstle- rischen Arbeiten in den verschiedensten Medien in der Klosteranlage präsentiert. Das Spektrum der Kunstarbeiten reichte von Malerei, Skulptur, Sound und Video bis hin zur Performance.

Fotos: Andreas Gründel

23. September 2018 Klassik bis Jazz Das Klarinettentrio Schmuck mit dem Geschwi- sterpaar Sayaka und Yumi Schmuck und Sebastian Pigorsch begeisterte das Publikum mit seiner sprudelnden Spielfreude, magischen Dia- logen und seinem homogenen Zusammenspiel von Klarinette, Bassklarinette und Bassetthorn. Foto: Andreas Gründel Die Musizierenden sind Träger vielfacher Aus- zeichnungen und bewiesen ihre großartige Handfertigkeit auch im Engelsaal. Das Trio spannte den Bogen mit klassischen Komponisten bis zu modernen Stücken bekannter Jazz-Vertreter. Dabei moderierten sie angenehm durch das Programm, sodass die Zuhörer viel über die Komponisten, deren geschichtlichen Kontext und Persönliches erfuhren.

46 | Klosterbrief 2018 Foto: Andreas Gründel 26. Oktober 2018 Böhmisches Feuerwerk Blasmusik vom Kleinsten und vom Feinsten konnten die Besucher in der Orangerie erleben. Berthold Schick und seine „Allgäu6“ spielten böhmische Blasmusik in einer Minimalbesetzung in bestechender Qualität und begeis- terten die vielen Zuhörer. Neben der böhmischen Blasmusik mit Polkas, Walzern und Märschen wurden auch Musikstücke in Big-Band-Sound und in Popmusik gespielt, die großen Beifall des Publikums erhielten. Über die klassischen Blasinstrumente hinaus kam auch ein Alphorn zum Einsatz. Foto: Andreas Gründel 16. November 2018 Versuch einer Verführung „Sie würde gerne weglaufen, hat aber keinen Grund. Natürlich könnte sie auch ohne Grund weglaufen.“ Geschichten einer Frau, Szenen einer Ehe, Gefühle einer Tochter – Alissa Walser versammelte die Augenblicke, in denen sich das Leben zuspitzt. Alissa Walser aus Frankfurt, mehrfach ausgezeichnet unter anderem 1992 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis und 2010 mit dem Spycher Literaturpreis Leuk, las aus ihrem neuen Roman „Eindeutiger Versuch einer Verführung“. Andreas Gründel

Klosterbrief 20182015 | 47 Kunst im Kloster mit Studierenden der Kunsthochschule Kassel

Neubetrachtung in der Haydau – I didn’t even notice

Eine raumgreifende Malerinstallation von Benjamin Loch im Kontext des Deckengewölbes und der Deckenmalerei im Engelsaal

Die Projektion an die Decke des Engelsaals von Xiuyuna Chen symbolisiert Adam als bewegte Figur Ein Pranger von Hanser & Zinser zur Vorführung mit der Sünde aus und Demütigung von Ehrenstraftätern aus dem dem Garten Eden. Mittelalter, verziert mit den Zeichen der sozialen Medien aus der heutigen Zeit

48 | Klosterbrief 2018 Am Tag des offenen Denkmals öffneten am 9. September 2018 bundesweit rund 8.000 historische Bauten, Parks und archäologische Stätten ihre Türen für Kultur- und Geschichtsinteressierte. Insgesamt etwa 3,5 Millionen Besucher zählten die Veranstalter bei den Denk- Maximilian Graf thematisiert in seiner Instal- malen und Themenführungen. „Ent- lation aus Holz, Plexiglas und Acrylfarbe das Erinnern und selektives Vergessen anhand decken, was uns verbindet” hieß das architektonischer Schnitte und Räume im Motto des Tags des offenen Denkmals Kloster; Seungkyu Jung rekonstruierte zwei in diesem Jahr und bezog sich damit Marien aus Altmeisterbildern von Rogier van der explizit auf das Europäische Kultur- Weyden zu einem bewegten Wandgemälde. erbejahr 2018.

Das Kloster im Fokus waren ebenso wichtige Funktionen wie Das Kloster Haydau ist mit dem Format Gefangenenlager, Wohnung und Pro- „Kunst im Kloster“ und dem Angebot duktionsstätte. von Klosterführungen seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des bundesweiten Spurensuche in der Haydau Aktionstags des Denkmalschutzes, der Für diese Aufgabenstellung der Spuren- seinerseits eingebunden ist in die Euro- suche der Vergangenheit in der Haydau pean Heritage Days. Während in den konnte die Klasse Bildende Kunst von bisherigen Ausstellungen eine ganze Professor Dierk Schmidt der Kunst- Bandbreite thematischer und konzep- hochschule Kassel gewonnen werden. tioneller Ausrichtungen aus der Sicht Bereits im November des Vorjahres der jeweiligen Künstler zu sehen war, fanden mehrere Exkursionen mit Rektor sollte in 2018 das Kloster Haydau selbst Professor Joel Baumann, Professor mit seiner wechselvollen Geschichte im Dierk Schmidt und den Studierenden Fokus stehen. Dies hängt auch mit der in der Klosteranlage statt. Es folgte eine Tatsache zusammen, dass wir inzwi- Auseinandersetzung mit der gesamten schen auf 25 Jahre Kultur und Kommu- Thematik und deren Umsetzung in nikation zurückblicken können. Dies künstlerische Werke. Daraus bildete veranlasste zu einem Rückblick auf die sich eine Arbeitsgruppe mit 14 Stu- vielfältigen Nutzungsformen, die in die- dierenden, die sich der Fragestellung sen Mauern stattgefunden haben, und künstlerisch und forschend näherte. auf die Konflikte, die mit den Übergän- Daraus entstanden sind sowohl kri- gen verbunden waren und noch heute tische, zugewandte sowie humorvolle ihre Spuren in der Gesamtanlage hin- terlassen. Kloster, Domäne, Jagdschloss

Klosterbrief 2018 | 49 Malereien von Gabriel Weise zeigen Ausschnitte von Wand und Landschaft aus verschiedenen Zeitepochen des Klosters; Klaudiu Oros stellt zwei Figuren aus Papier auf Maschendraht aus, die der Frage nach Kleidung und Identität nachgehen; die historische Vitrine birgt drei Kunstwerke von Julian Angermann.

Arbeiten: Einige verfolgten die Historie malschutz, der einen archivarischen der Klosteranlage und setzten dies in Zustand zu erhalten versucht, zwang Bild und Ton um. Andere gingen der die Künstler zu neuen Strategien für Fragestellung von Verfall und Restau- die Präsentation der Werke. Es wurde rierung, Erinnerung, Vergessen und sehr sensibel mit dem Kontext der Verdrängung nach. Wiederum andere historischen Bausubstanz umgegangen, wählten einen Ansatz, der sich mit den und die Kunstwerke wurden sorgsam architektonischen Elementen befasste. positioniert. Hierzu dienten aufwändige Für die künstlerische Umsetzung der Stellagen und etliche Projektionen oder Themen wurden die verschiedensten die Verwendung von Vitrinen. Medien verwendet. So reichten die Die Arbeiten der jungen Menschen Arbeiten von Malerei, Skulptur, Sound haben die Betrachter eingeladen, eine und Video bis zur Performance. neue Perspektive auf das Kloster und auf das Schloss Haydau zu gewinnen: Eine neue Perspektive gewinnen eine Neubetrachtung in der Haydau. Eine besondere Herausforderung hin- Die Kunstwerke wurden in den sichtlich der Präsentation der Kunst- Räumlichkeiten Landgraf Moritz von werke war das Kloster selbst. Das sonst Hessen, Refektorium, Innenhof und übliche Aufhängen von Bildern an einer Engelsaal für zehn Tage der Öffentlich- Wand war nicht möglich. Der Denk- keit präsentiert.

50 | Klosterbrief 2018 Zwei Figuren aus unterschiedlichen Epochen der Anlage in der Haydau, dargestellt von Klaudio Oros aus Papier auf Maschendraht

Fotos: Andreas Gründel

An der Ausstellung mit dem Titel • Julian Angermann, Praying for „I didn’t even notice“ haben mitgewirkt: the future/Kuckuck Maria/ Arbeiten im Engelsaal: Niederollendorf 2 • Benjamin Loch, • Luiza Quintanilha, Wimmelbildeintausend If the stones could say it • Jacob Höfle, reconstructing kloster • Xiuyuna Chen, o. T. Arbeiten im Innenhof: • Meltem Pfeiffer, • Hase & Zinser, Publikumspreis Can you see them now? • Jan-Hendrik Gebbe, Arbeiten im Refektorium: bits and pieces • Maximilian Graf, Selektiert I-VI • Seungkyu Jung, Eine Frau, In westlicher Gartenanlage: die ihren Sohn auf dem Arm hat • Charlotte Herrmann, Performance: • Luisa Thalhofer, Lesung in Bewegung Sie schweben in der Luft

Arbeiten im Landgraf Moritz Andreas Gründel von Hessen: • Klaudiu Oros, Selectio • Gabriel Weise, o. T.

Klosterbrief 2018 | 51 Kultursommer Nordhessen 6. Internationales Figurentheaterfestival BLICKFANG

Am Anfang standen die Brüder Grimm. Kasperletheater war gestern Irgendwie zumindest. Zu ihrer Zeit wa- Meilenweit entfernt von „tri tra trullala“ ren sie die Meister des Erzählens, be- ist das Festival nach wie vor das einzige geisterten mit ihrer Märchensammlung seiner Art in ganz Hessen. So frisch, nicht nur Kinder, sondern Geschich- lebendig und modern kommt es daher, tenliebhaber jeden Alters. Im Zentrum so verblüffend und faszinierend in der des 2013 vom Kultursommer Nord- Vielfalt der Stoffe und Darstellungs- hessen ins Leben gerufenen Figuren- formen zwischen Handpuppenspiel und theaterfestivals BLICKFANG unter Hightech-Projektion, dass es sich schnell der künstlerischen Leitung von Günter in der Region etabliert hat. Bereits zum Staniewski steht denn auch genau jenes sechsten Mal lockte das idyllische Kloster Erzählen von Geschichten, das imstan- Haydau nun vom 10. bis zum 13. Mai de ist, die Fantasie jüngerer und reiferer eingefleischte BLICKFANG-Fans und Semester gleichermaßen zu beflügeln. Erstlingstäter in seine Mauern.

Die Akteure 2018: Steinitz + Kollin (D), Mark Whitaker (GB), Theater Zitadelle (D), Kompanie Handmaids (D), Lempen Puppet Theatre (GB), Hamida und Wazhma Nadery, Sima Rahmani, Marjan Khaleghi, Morsal Sodtani, Nurollah Mohammadi, Abdullah Noori (AFG), Theater Marc Schnittger (D), Fliegendes Theater (D), Wild Theatre (NZ, HR, A), Neville Tranter mit dem Stuffed Puppet Theatre (NL), Theater Marc Schnittger Theater Laku Paka (D), Theater der Nacht (D)

52 | Klosterbrief 2018 Mark Whitaker Fliegendes Theater

Wild Theatre

Stuffed Puppet Theatre © Wim Sitvast

Gedankenaustausch auf allen Ebenen sehr persönliche Szenen, die sie als Künstler aus Afghanistan, Groß- „Mikrotheater“ im Klosterinnenhof britannien, Kroatien, Neuseeland, präsentierten. Die eindrücklichen Bil- Österreich, den Niederlanden und der waren immer wieder Anlass zum Deutschland waren zu Gast und sorgten Austausch. Festivalgäste kamen unter- in zehn ausverkauften Vorstellungen einander ins Gespräch, und auch Dis- und zahlreichen Rahmenprogram- kussionen mit den Künstlern kamen men nicht nur für eingängige Unter- in der wohltuenden Klosteratmosphäre haltung. So berührte Neville Tranter leicht in Gang. (Stuffed Puppet Theatre), der „Papst“ der Figurentheaterkünstler, mit seiner Viele Extras on top Produktion „Mathilde“ – einem eben- Zwischen und nach den Vorstellungen so scharfzüngigen wie bewegenden konnten Festivalgäste und zufällige Kommentar zum Thema Alter und Tod. Passanten Musik im Klosterinnenhof Inspiriert von ihren Biografien, ent- wickelten Geflüchtete aus Afghanistan

Klosterbrief 2018 | 53 Mikrotheater

Illustration von Barbara Steinitz genießen, in einer Ausstellung des Ver- Gründung von der B. Braun Mel- bands Deutscher Puppentheater Schau- sungen AG. Gastgeber vor Ort sind die kästen von 50 Figurentheatern mit Mitglieder des Kulturrings Haydau, Installationen, Figuren und Objekten die für das leibliche Wohl sorgen und bestaunen oder Kurzdarbietungen an mit ihrer Gastlichkeit jedem Besucher verschiedenen Orten des Klosterge- das Gefühl vermitteln, willkommen ländes beiwohnen. Die „Lange Nacht im zu sein. Kloster“ bot Gelegenheit, den Abend bei einem guten Glas Wein, Musik und Ausblick 2019 szenischen Besonderheiten ausklingen Der Spielplan für 2019 steht bereits zu lassen. Dabei wurde eine während fest. Alle Figurentheaterliebhaber der Festivaltage entstandene Zeichnung sollten sich die Tage zwischen dem der Illustratorin, Autorin und Figuren- 30. Mai und dem 2. Juni schon jetzt spielerin Barbara Steinitz zugunsten des vormerken! Kulturrings Haydau versteigert. Margit Schumann Gelungene Kooperation Kultursommer Nordhessen gGmbH Gefördert wird das Festival als Teil des Kultursommers Nordhessen seit seiner

54 | Klosterbrief 2018 Bild 2: Offene Klosterführung am 2. September 2018 Foto: Andreas Gründel

Bild 1: Rechts der neue Klos- terführer Bernd Stoklasa mit Joachim E. Kohlhaas Foto: Joachim E. Kohlhaas

Klosterführungen und Denkmaltag 2018 in Haydau Ein starkes Team – auch 2018! Im Klosterbrief XX 2017 haben wir von Besucher der Haydauer Anlage wie- vier neuen Klosterführern berichtet, die der gewachsen: Ausflügler, Besucher inzwischen zahlreiche Führungen geleitet des Hotels und der Cafeteria sowie haben. Da unser Kollege Achim Gagalik Radfahrer auf dem R1 trugen dazu zurzeit berufsbedingt keine Führungen bei. Viele von ihnen möchten das anbieten kann, war eine Lücke zu bekla- historische Gebäude besichtigen. Weil gen. Mit Bernd Stoklasa haben wir aber dies allerdings nicht ad hoc möglich gute Teamverstärkung bekommen. Er ist ist, haben die ehrenamtlichen Kloster- bereits sehr versiert bei der Sache. Schon führer, die Eventmanager des Hotels seit Jahren ist er für die Evangelische Kloster Haydau und der Vorstand des Kirchengemeinde Altmorschen als Kir- Fördervereins beschlossen, erstmalig chenführer vorwiegend in der Kloster- in diesem Jahr von April bis Oktober kirche tätig. Darüber hinaus wurde er jeweils am ersten Sonntag im Monat 2018 als „Kirchenpädagoge“ der Landes- um 14 Uhr „Klosterführungen für kirche Kurhessen-Waldeck zertifiziert. jedermann“ anzubieten. An diesen Es ist also an der Zeit, ihn mit Bild vor- Sonntagen ist auch die Cafeteria im zustellen (Bild 1). Äbtissinnen-Saal geöffnet (Bild 2).

Offene Klosterführungen Auch in diesem Jahr ist die Zahl der

Klosterbrief 2018 | 55 Bild 3: Klosterführung am Tag des Offenen Denk- mals mit Fördervereinsgeschäftsführer Michael Appel und den Klosterführern Bernd Stoklasa und Dr. Wolfgang Schüler Foto: Andreas Gründel Bild 4: Betriebsausflug der Mitarbeiter der Deutschen Märchenstraße mit von links: Klosterführer Winfried Marställer und Joachim E. Kohlhaas, Geschäftsführer Benjamin Schäfer mit fünf Mitarbeiterinnen und Ulrike Fleischert von der Gemeindeverwaltung Foto: Joachim E. Kohlhaas

Die begleitete etwa eineinhalbstün- Am „Tag des Offenen Denkmals“ dige Führung durch die historische am 9. September öffnete das Kloster Anlage ist ein Gang durch die 800-jäh- von zehn bis 19 Uhr seine Tore. Die an rige Geschichte – nicht nur Haydaus die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und Morschens, sondern auch des gemeldeten kostenlosen offenen deutschen Reichsfürstentums Land- Klosterführungen um 14 Uhr und grafschaft Hessen-Kassel, des Kur- 16 Uhr erfreuten sich eines guten fürstentums Kurhessen Kassel und Zuspruchs. Zusätzlich beantworteten der Region Kurhessen-Thüringen. Die wir zwischen den Führungen den vie- offenen Klosterführungen bringen dies len Besuchern Fragen zu den einzel- einem immer größer werdenden, in- nen Räumen, dem Innenhof und der teressierten Publikum anschaulich näher. Gesamtanlage (Bild 3). Uns Klosterführern machen diese Führungen große Freude, weil die Besondere Besuche Menschen, die diese „Touren“ durch Von den vielen bemerkenswerten die Geschichte buchen, sehr aufmerk- Führungen in diesem Jahr sei bei- same und wissbegierige Begleiter sind. spielhaft der Betriebsausflug der Mit- Deshalb wird es das Angebot auch im arbeiter der Deutschen Märchenstraße nächsten Jahr wieder geben. genannt. Nachdem am Samstag, dem

56 | Klosterbrief 2018 Bild 5: Die erste Klosterführung zum „Klosterwochenende“ des Hotels Kloster Haydau Foto: Joachim E. Kohlhaas

25. August, die Gemeinde Morschen Flyer und alle Klosterführer laden Sie mit einem Festakt in der Neumor- als Leser des Klosterbriefs herzlich schener Marktstraße in die Deutsche ein, beim Hotel Kloster Haydau eine Märchenstraße aufgenommen worden Tour durch die Historie zu buchen. war – siehe Bericht auf Seiten 17 bis Sicher werden auch Sie so begeistert 19 – begrüßten Ulrike Fleischert von sein wie das Team der Deutschen der Gemeindeverwaltung und die Märchenstraße, das gar nicht wusste, Klosterführer Wilfried Marställer und welches geschichtsträchtige Kleinod Joachim E. Kohlhaas den Geschäfts- sich hinter dem Namen „Kloster führer Benjamin Schäfer und seine Haydau“ verbirgt. . Mitarbeiterinnen am Montag, dem 27. Joachim E. Kohlhaas August, zur gemeinsamen Tour auf dem historischen Gelände, von dem Über Ihre Anmeldung zu Gruppenfüh- sie tief beeindruckt waren (Bild 4). rungen und/oder offenen Klosterfüh- rungen freut sich das Team des Hotels Hotelarrangements mit Kloster Haydau: Klosterführung Hotel Kloster Haydau Das Hotel Kloster Haydau bietet In der Haydau 2 seinen Gästen seit Jahren auch ein 34326 Morschen Arrangement „Klosterwochenende“ Fon: +49 (0) 5664 93910-930 mit einer Klosterführung an, das von Fax: +49 (0) 5664 93910-100 Paaren sehr gern gebucht wird (Bild 5). E-Mail: veranstaltungen@ Sie erhalten – wie alle Besucher hotel-kloster-haydau.de Web: www.klosterhaydau.de – den im letzten Jahr gemeinsam mit dem Team von Bibliomed neu entwi- ckelten Flyer „Klosterführungen“. Der

Klosterbrief 2018 | 57 Frauengespräche im Kloster

Tara Stella Deetjen – von den Bettlern Indiens zu den Vergessenen Nepals

Stella Deetjen Gründerin der Hilfsorganisation Back to Life e. V. 22. März 2018

Namaste aus Nepal. Mit großer Freu- Mit vielen Besucherinnen konnte ich de denke ich an unseren gemeinsamen anschließend noch einen angeregten Abend im vergangenen März zurück. Austausch führen. Ich hoffe, dass diese Das Kloster Haydau ist ein mehr als einzigartige Veranstaltungsreihe noch eindrucksvoller Veranstaltungsort voller eine sehr lange Zeit weiter besteht, um Geschichte und mit einer wunderschö- weiterhin Frauen zu berühren, zu inspi- nen Atmosphäre. Einen Vortrag in solch rieren und zu interessieren. Herzlichen stilvollem Ambiente halten zu dürfen, Dank für die Einladung und den schö- ist keine Alltäglichkeit. Besonders ist nen gemeinsamen und großartig organi- aber auch das Publikum der „Gespräche sierten Abend! im Kloster“. Ausschließlich weibliche Gäste bedeuten viele interessante Fra- Alles Liebe und Gute, gen, die auch mal tiefer gehen als in den Ihre Stella Deetjen meisten Diskussionsrunden sonst üblich. Das hat mir sehr gefallen. Selten habe ich nach Vortragsende noch so einen intensiven Kontakt zu Gästen gehabt.

58 | Klosterbrief 2018 Elisabeth Selbert und die Gleichstellung der Frauen

Elisabeth Selbert Stellvertretende Landrätin des Landkreises Kassel 17. Mai 2018

Der 18. Januar 1949 war die Stern- gesellschaftlicher und politischer Ebene stunde von Elisabeth Selbert, einer der gemeinsam zu arbeiten. Umso mehr freut Mütter des Grundgesetzes. An die- es mich, dass bei der Veranstaltung im sem Tag nahm der Hauptausschuss Kloster Haydau zur Gleichstellung so des Parlamentarischen Rates ihre For- viele Frauen kamen, die nicht nur inte- mulierung, „Männer und Frauen sind ressiert zuhörten, sondern im Anschluss gleichberechtigt“, zur Aufnahme in so viel über ihre eigenen Erfahrungen unsere Verfassung an. berichteten. Elisabeth Selbert ging nicht davon aus, Es sind Momente wie diese, die zei- dass die Umsetzung der Gleichberech- gen, dass sich viele Frauen engagieren tigung in der Folgezeit vorankommen und weiterhin gegen Ungleichbehand- sollte „wie eine Schnecke auf Glatteis“, lung von Männern und Frauen eintre- und jeder Fortschritt in der Frauenfrage ten. Dies macht Mut. auf hinhaltenden Widerstand traf. Auch heute noch ist das Thema Tausend Dank für solche Gespräche von großer Aktualität, und es gilt wei- im Kloster! ter, an den Rahmenbedingungen auf Susanne Selbert

Schatzsuche oder Fehlersuche – erkrankte Zellen (z. B. Krebszellen) Was hält uns gesund? zu vernichten oder auch zu reparieren. Insbesondere die molekularbiologische und -genetische Forschung hat in jün- Schon in den Lehren von Hippokrates gerer Zeit zu einem enormen Wissens- von Kos galt „Lebenskunst“ als wichtige zuwachs geführt, den Körper und des- Voraussetzung für Gesundheit und Hei- sen immunologische und regulatorische lung. Wir sind gut gerüstet, Krankheiten abzuwehren, Verletzungen zu heilen, Funktionalität wiederherzustellen und

Klosterbrief 2018 | 59 Antonia Herz Funktionsoberärztin Onkologie Habichtswald-Klinik, Kassel-Wilhelmshöhe

13. September 2018

So ungünstig sich einerseits Stress auswirkt, zeigt sich bei „psychischem Prozesse zu verstehen. Ein komplexes Wohlbefinden“ ein deutlich positiver Zusammenspiel von Immunzellen, Einfluss auf immunologische Vorgän- Zellteilung, Stoffwechsel, Enzymen, ge. Individuelle Krankheitsverarbei- Hormonen und Botenstoffen macht tungsstrategien sind prognoserelevant. dies möglich. Optimistische Lebenseinstellung, gutes Unsere Lebensweise kann diese Selbstwertgefühl, hohe Selbstwirk- „natürlichen“ Vorgänge unterstützen, samkeit und stabile soziale Bindungen aber auch stören und behindern. Das wirken sich auf Morbidität und Morta- Bestreben nach Gesundheit begleitet lität aus. Daher finden achtsamkeitsför- uns permanent, und es ist von großer dernde Strategien im Sinne einer Mind- Bedeutung, wie gut der Mensch in der Body-Medizin zunehmend Beachtung Lage ist, Ressourcen zum Erhalt seiner und ergänzen Behandlungsleitlinien. Gesundheit zu nutzen, wie es die Salu- Unser Gehirn verändert sich stän- togenese beschreibt. Es besteht eine dig, und wir können „lernen“, unse- Wechselbeziehung zwischen Psyche re „körpereigenen Heilungsvorgänge“ und Immunsystem. Die Psycho-Neu- zu optimieren. Bewegung, Ernährung, ro-Immunologie konnte Zusammen- Förderung regulatorischer Prozesse, hänge wissenschaftlich nachweisen. erholsamer Schlaf, Achtsamkeit und Psychische Faktoren führen zu Entzün- Selbstfürsorge sowie Förderung von dungsreaktionen, und auch umgekehrt Resilienz (Widerstandsfähigkeit) gehö- verändert die mit Entzündungen ein- ren zu unseren „Schätzen“. Wenn wir hergehende Immunaktivität unser Erle- diese „wertschätzen“, können wir Res- ben und Verhalten. Lang anhaltender sourcen optimal nutzen und damit selbst chronischer Stress führt zu vielen einen aktiven Beitrag zur Gesundheit funktionellen Veränderungen unserer leisten. „Nicht die Umstände bestim- Immunabwehr und begünstigt viele men des Menschen Glück, sondern Erkrankungen. Viele Studien konnten seine Fähigkeit zur Bewältigung der dies belegen. Nachgewiesen ist auch Umstände (Aaron Antonowski).“ der Einfluss von Stress auf die Wund- heilung. Antonia Herz

60 | Klosterbrief 2018 Musik war Trumpf im Kloster Haydau

Ursula Fiedler – Sopran & Geige Friederike v. Krosigk – Konzertkastagnetten & Tanz Eva Gerlach-Kling – Klavier 15. November 2018

Ein ganz besonderes Vergnügen war Capri-Fischern singend zum Einsatz es für mich, mit meinen beiden Freun- kam – hier wie während des gesamten dinnen Friederike v. Krosigk (Konzert- Abends – wunderbar getragen von Eva kastagnetten und Tanz) und Eva Gerlach-Kling am Klavier. Gerlach-Kling (am Klavier) vor 200 Ein ganzer Sack voller Frauen! gut gelaunten Frauen in der Orangerie Wie sicher fühlte ich mich da, trotz des Klosters Haydau aufzutreten. eines großen Loches in der Strumpf- Hatten wir doch auch „gewichtige“ hose (passiert natürlich kurz vor dem Stücke vor versammelter Mannschaft Auftritt…). Aber wir Frauen kennen zu besprechen: „In jeder Frau steckt ein das alle, und das macht alles halb so Stück Hefe …“ oder „Ich möcht’ so gern schlimm, leicht und fröhlich. ein Teenager sein …“ Wie gehen wir Kommentare hinterher beim Wein damit um? Am besten darüber singen, wie: „Ich habe lange nicht so gelacht!“, darüber lachen und feststellen, dass das „Ich habe mich heute so als Frau ge- Problem möglicherweise eher klein oder fühlt!“, „Wir werden noch lange etwas am Ende vielleicht gar keines ist! davon haben“ machen uns Künstler Humor und Musik oder auch ein froh und geben Kraft zum „Weiter so“. vorgelesenes Märchen (v. Krosigk) Abgerundet wurde der musikalisch lösen so vieles auf und bringen Leich- schwungvolle, energiegeladene Abend tigkeit in unser Leben. Das war an mit köstlicher Quiche, erfrischenden diesem Abend für mich deutlich Gesprächen, fröhlichen Gesichtern und spürbar. Höchst begeistert war ich, wie wohlschmeckendem Wein! leidenschaftlich die versammelte Frauenpartie zum ausgeteilten Instru- Ganz herzlichen Dank an alle, die dazu ment griff, einem Stückchen Papier, beigetragen haben. um – wie beim Kammblasen – dem Papier hohe Schwingungen zu ent- Ursula Fiedler (Sopran und Geige) locken. Das wohlige Geknatter vereinte uns alle zu einem unglaublich summenden Bienenschwarm, der dann bei den

Klosterbrief 2018 | 61 Stiftung Kloster Haydau Ertragsergebnis besser als erwartet

Wie Sie als Leser der Klosterbriefe von 51.600 Euro = 2,78 Prozent er- wissen, sind wir seit dem 21. Oktober wartet. Aus der folgenden Darstellung 2010 die eigenständige Stiftung Kloster ist die tatsächliche Entwicklung des Haydau, die seit dem 1. Januar 2011 das Stiftungsvermögens einschließlich Stiftungsvermögen selbst verwaltet. In des tatsächlichen Ergebnisses 2017 zu den Klosterbriefen ist auch aufgezeigt, ersehen, das in der gemeinsamen wie sich das Stiftungsvermögen bis Sitzung von Kuratorium und Vorstand Ende 2016 entwickelt hatte. am 21. März 2018 in Haydau festge- Nach dem Wirtschaftsplan für 2017 stellt wurde: hatte der Stiftungsvorstand eine Rendite

Entwicklung des Stiftungskapitals von 2010 bis 2017

Jahr + Zustiftungen Zuführung an FV Kapital 31.12. Entwicklung Kapitalerträge Prozent 2010 - - - 1.265.050 2011 300.000 30.000 +2,37 % 1.562.133 +297.083 44.600 Euro = 3,27 % 2012 50.000 52.000 +3,32 % 1.612.133 +50.000 53.100 Euro = 3,57 % 2013 50.000 66.000 +4,09 % 1.662.133 +50.000 67.300 Euro = 4,10 % 2014 50.000 79.200 +4,75 % 1.712.133 +50.000 73.000 Euro = 4,35 % 2015 50.000 62.400 +4,02 % 1.771.153 +59.020 71.300 Euro = 4,02 % 2016 50.000 65.760 +3,71 % 1.853.833 +82.000 102.700 Euro = 5,50 % 2017 119.239 68.800 +3,49 % 1.969.117 + 119.250 67.900 Euro = 3,51 % 669.239 452.160 707.350 479.900 Euro

Nach dem beschlossenen Wirtschafts- nicht zuletzt durch die Finanzpolitik plan 2018 erwarteten wir für dieses der US-Regierung und einiger unserer Jahr mit 1,954 Millionen Euro Anlage- europäischen Nachbarn ausgelösten zur vermögen und weiter ungünstigen Zeit besonders turbulenten Entwick- Ertragserwartungen des Finanzmarkts lungen an den Börsen erwartet Finanz- mit 38.000 Euro immerhin noch eine vorstand Karl Kellner doch, dieses Rendite von 1,95 Prozent. Trotz der Ziel zu erreichen. Nach Erstellung der

62 | Klosterbrief 2018 Die Bilder zeigen zum Beispiel die drei Heizsysteme: 1. Handlaufbeheizung, 2. Fußleistenheizung und 3. Fußbodenheizung – hier nicht sichtbar, weil in den Klosterräumen unter Bodensteinplatten verlegt.

Fotos: Joachim E. Kohlhaas

Jahresrechnung 2018 am Jahresende Fenster im Obergeschoss mit erheb- und in der Mitgliederversammlung lichem Finanzbedarf in Auftrag gege- 2019 wissen wir mehr! ben. Zurück zum Finanzjahr 2017. Die In diesem und nächsten Jahr waren Stiftung konnte dem Förderverein bis und sind weitere kleinere Instand- zum Jahresende 68.800 Euro über- setzungsarbeiten zu finanzieren. In weisen. Da das alte Kloster-Schloss- Planung ist die umfangreiche Sanierung Gemäuer seit dem Ende der Restaurie- der Heizungsanlage, die einen Kosten- rungsarbeiten im Jahre 2002 nunmehr aufwand von mehreren zehntausend 16 Jahre einer intensiven Nutzung erlebt Euro bedeutet, weil sie mit mehreren hat, sind in den letzten Jahren vermehrt Heizsystemen und vielen Heizkreisen Instandhaltungsinvestitionen zu finan- als sehr komplex zu bezeichnen ist und zieren. So wurden zum Beispiel Aus- Planer und Heizungsbauer vor große besserungen am Außenputz, Maler- Herausforderungen stellt. arbeiten im Obergeschoss, die millio- nenschwere Restaurierung des Schlos- Joachim E. Kohlhaas sparks und im letzten Jahr die energe- tische Aufrüstung des Schlossportals des Ostflügels und der bleiverglasten

Klosterbrief 2018 | 63 Bericht des Schatzmeisters

Das Kloster in Zahlen 2018

Liebe Mitglieder des Fördervereins Kloster Haydau e. V.,

wir werden das Jahr 2018 voraus- Einbeziehung der Spenden jeweils ein sichtlich mit einer Unterdeckung von positives Einzelergebnis. Lediglich rund 10.600 Euro abschließen. Die die Kunstausstellung und die Ver- Gesamteinnahmen belaufen sich auf anstaltung „Landwirtschaft zwischen etwa 180.400 Euro, die Gesamtaus- Himmel und Erde“ führten zu einem gaben auf 191.000 Euro. In den Aus- negativen Ergebnis. Die letztgenannte gaben enthalten sind 20.000 Euro Veranstaltung war in Art und Umfang periodenfremde Ausgaben für Facility- auch ein „Versuchsballon“, bei dem Management. für etwaige Nachfolgeprojekte reich- liche Erfahrungen gesammelt werden Ideeller Bereich konnten. Keine der Veranstaltungen Die Mitgliedsbeiträge erbrachten hat im Ergebnis den vorgegebenen Gesamteinnahmen in Höhe von rund finanziellen Rahmen gesprengt. 15.900 Euro. An Spenden konnten wir Durch Klosterführungen erzielten 58.200 Euro erzielen. Hierin enthalten wir Einnahmen in Höhe von circa sind mehr als 13.000 Euro Spenden 5.200 Euro. Dies ist deutlich weniger aus Anlass der Veranstaltung „Land- als in den vergangenen Jahren. wirtschaft zwischen Himmel und Erde“. Von der Stiftung „Kloster Hay- Allen aktiven Mitwirkenden im Kul- dau Morschen“ erhielten wir Zuwen- turring, bei den Frauengesprächen, dungen in Höhe von 38.000 Euro. dem Arbeitskreis Orts- und Kloster- geschichte, den Rosenfreunden spre- Zweckbetriebe chen wir hier unseren herzlichen Dank Die Veranstaltungen und Angebote aus. Nur durch den unermüdlichen, des Kulturrings, der Frauengespräche unentgeltlichen Einsatz von vielen und des Arbeitskreises Orts- und Helfern ist es möglich, in einem wun- Klostergeschichte führten – ohne die derschönen gepflegten Umfeld eine Berücksichtigung der jeweils einge- Vielzahl kultureller Veranstaltungen worbenen Spenden – zu Einnahmen anzubieten bei einem vergleichsweise in Höhe von 28.500 Euro. Bei der schmalen Budget. überwiegenden Zahl der Veranstal- tungen und Projekte ergibt sich unter

64 | Klosterbrief 2018 Vermietung ter Haydau“. Diese unterstützt den Die Einnahmen aus Vermietungen sind Förderverein aus den erzielten Kapital- in 2018 zurückgegangen. Wir erwarten erträgen. Aufgrund des sehr niedrigen Einnahmen in Höhe von 40.000 Euro. Zinsniveaus vermindern sich die Erträ- ge der Stiftung. In den letzten Jahren Kosten Sanierung und ist es dem Finanzvorstand der Stif- Gebäudeunterhaltung tung gelungen, diese Entwicklung mit Für die laufende Gebäudewartung und geschickter Anlagepolitik zu dämpfen. -instandhaltung haben wir 24.000 Euro Wir müssen uns aber dennoch im aufgewendet, die Parkanlage erforderte Förderverein auf einen Rückgang der 4.800 Euro. Strom, Wasser, Heizung Zuweisungen der Stiftung einstellen und Reinigung werden mit 47.800 Euro – und zwar in einer Größenordnung veranschlagt. Damit liegen wir deutlich von 20.000 Euro und mehr pro Jahr. unter dem durchschnittlichen Aufwand Gleichzeitig wird der Aufwand für der vergangenen Jahre. In 2018 wurden die Instandhaltung steigen. Für 2019 im Gebäude keine größeren Instand- und die Folgejahre werden allein für haltungen durchgeführt, und wegen der die Erneuerung der Steuerung und geringeren Vermietung ergaben sich Überwachung der Heizungsanlage bis auch niedrigere Verbrauchskosten. zu 100.000 Euro an Aufwand erwartet. Vor diesem Hintergrund müssen wir, Mitgliederentwicklung um handlungsfähig zu bleiben, im För- Entgegen dem demografischen Trend derverein Rücklagen und damit höhere ist es in 2018 gelungen, die Mitglieder- Liquidität aufbauen. zahl mit 318 konstant zu halten. Sieben Mitglieder konnten neu gewonnen wer- Mithilfe Ihrer tatkräftigen Unterstüt- den, drei sind verstorben und vier haben zung bin ich sicher, dass wir diese ihre Mitgliedschaft gekündigt. Herausforderungen bewältigen!

Ausblick Walter Koch Eine wesentliche Einnahmequelle des Fördervereins sind die Zuweisungen der selbstständigen „Stiftung Klos-

Klosterbrief 2018 | 65 Foto: Joachim E. Kohlhaas

66 | Klosterbrief 2018 Auflösung „ losterzoom“ Haben Sie mit Ihrer Einschätzung K richtig gelegen?

Schlusssteine in der gotischen Hallenkirche des Klosters Haydau Der Nordflügel des Klosters Haydau Weinrebe als heilige Pflanze und christ- – die gotische Hallenkirche – ist beim liches Fruchtbarkeitssymbol verehrt. Wiederaufbau der Klosteranlage 1320 Wir finden aber auch die weiße Lilie als entstanden. Im Jahre 1319 war das Kloster Blume der Unbeflecktheit und Unschuld vielen Nachbarn zu reich und mächtig – vor allem heilige Blume der Frauen- geworden, sodass sie es überfielen und klöster – und die Christrose nicht nur bis auf die Grundmauern abbrannten. in der Klosterkirche, sondern auch auf Aber schon 1320 war es mit größerer den Schlusssteinen der Kreuzgewölbe Kirche in alter Mächtigkeit wieder auf- des Refektoriums. gebaut worden. Das Kirchengebäude Da der Zisterzienserorden sehr spar- besteht aus einer hohen Zeile aus fünf tanisch auf Farbe an den Wänden und Kreuzgewölben. Decken seiner Klöster verzichtete, Schlusssteine sind an allen vier Sei- waren die Reliefs nicht bemalt. Die ten konisch bearbeitete Steine, die als farbige Bemalung wurde erst bei dem letzte in die Spitze des Gewölbes ein- Umbau zum Schloss aufgebracht. gesetzt wurden, um das ganze Gewölbe Weitere Ausführungen zu den Zister- zu stabilisieren. Waren sie eingearbeitet, zienserklöstern finden Sie im Beitrag konnte das hölzerne Stützgerüst abge- „Eine Grimmsche Figur“ auf Seiten 17 baut werden. bis 19. In bester Steinmetzarbeit wurden die Schlusssteine der gotischen Kreuzge- Joachim E. Kohlhaas wölbe mit Symbolen heiliger Pflanzen versehen. Wir finden vor allem die Blätter der Weinrebe. Nach den Worten Jesu beim Abendmahl „Das Brot ist mein Leib, der Wein ist mein Blut!“ wird die

Klosterbrief 2018 | 67 HNA, 12. Januar 2018

HNA, 23. Januar 2018

HNA, 13. Februar 2018

HNA, 23. Januar 2018

HNA, 2. März 2018

HNA, 22. Februar 2018

68 | Klosterbrief 2018 HNA, 16. März 2018 g n erneuert. Kosten:

N K g d C ru m be du im ter me ers Ver Insel aus Feuer und Eis nun Fotograf Manfred Delpho zeigt am Freitag, 16. März, ab 19.30 Uhr im steh Kloster Haydau in Morschen im Moritz von Hessen Raum seine Live- eins Multivisions-Show über Island. Aufnahmen von Feuer und Eis, Geysi- Mitt ren und Gletschern, Steinwüsten und saftigem Grün erwarten die Be- De sucher. Island biete viele spannende Kontraste, wie die Pseudokrater weile im Myvatn-Gebiet (Bild), heißt es in einer Pressemitteilung. Karten: schie 10 Euro, ermäßigt 8 Euro, im Hotel Kloster Haydau oder an der vorge Abendkasse. (cty) 2009 weile HNA, 9. März 2018 Foto: Delpho/Archiv wend

HNA, 2. März 2018

HNA, 22. März 2018

HNA, 24. März 2018

HNA, 27. März 2018

HNA, 13. März 2018 Klosterbrief 2018 | 69 g, 27. März 2018 Oldtimer auf Domänenhof Sternfahrt des Historischen Maschinenrings endet am Ostersamstag im Kloster ALTMORSCHEN/SPANGEN- BERG. Als Sternfahrt aus allen Himmelsrichtungen wird dies- mal die Ausfahrt des Histori- n schen Maschinenrings Span- - genberg zu Ostern organisiert. h Die Oldtimer tuckern Oster- samstag, 31. März, zum Klos- ter Haydau nach Altmorschen und treffen sich ab 11 Uhr auf dem Domänenhof. Nach ei- nem gemütlichen, vereinsin- ternen Teil werden die Fahrer und ihre Gefährte ab 15 Uhr dem Publikum vorgestellt Aber auch schon vorher kön- nen Fragen an Mitglieder des Vereins gestellt werden, von denen sich immer welche bei de alten landwirtschaftlichen Oldtimer vor passender Kulisse: Die Sternfahrt des Maschinenrings Spangenberg am Ostersamstag Maschinen aufhalten. endet auf dem Klosterhof in Altmorschen. Interessierte können die alten landwirtschaftlichen Fahr- Die Bulldogen von Lanz, das zeuge und Geräte besichtigen und sich erklären lassen. Dieselross von Fendt, der Bär Foto: privat von Schlüter sowie das gesam- Mc Cormik, Deutz, Eicher, historischen Kulisse des Klos- te Alphabet der Traktoren Fa- Fahr, Fordson, Güldner, Hano- Heimatregion“, verspricht der brikate aus den 40er, 50er und ters. „Es wird ein einzigartiges Maschinenring. Der Besuch mag, Hela, Kramer, Lanz, Ma- Ambiente durch die Mischung 60er Jahren wird ausgestellt, girus, Normag, Porsche, Re- der Ausstellung auf dem Klos- kündigt der Maschinenring in von Gebäudekultur und histo- terhof ist frei. (and) nault, Schlüter und Unimog rischen Fahrzeugen der begin- einer Pressemitteilung an. Kontakt: Herbert Thomas, Tel. treffen sich auf Einladung der nenden Mechanisierung der Fahrzeuge von Allgaier, Bautz, 05661 / 81 52; Volker Papen- Gemeinde Morschen vor der Landwirtschaft aus unserer hagen, Tel. 05662 /4004 54

Lkl S HNA, 27. März 2018 HNA, 7. April 2018

HNA, 19. April 2018

HNA, 13. April 2018

HNA,HNA 17. April 2018 17 April 2018

Heimatnachrichten, 18. April 2018

70 | KlosterbriefHNA, 30. 2018 April 2018 HNA, 3. Mai 2018

Freitag, 4. Mai 2018 Morschen Seite 4 HNA,HHNA,A 24. April 2018 Das Thema Der Kultursommer Nordhessen und der Kulturring Hay- dau veranstalten vom 10. bis zum 13. Mai ein internatio- nales Figurentheaterfestival in Altmorschen. Wir geben eine Programmübersicht und stellen die Figurenspielerin, Autorin und Illustratorin Barbara Steinitz vor.

Vier Tage mit Programmvielfalt

Samstag lange Nacht im KlosterAbend zugunsten des Kultur- ier Tage lang erwartet die rings versteigt, Klosterinnen- HNA, 1. Mai 2018 V Zuschauer das folgende hof, Eintritt frei. Programm: 16.30 Uhr: Jenny, die Seiltän- zerin, Wild Theatre (NZ / HR / • Donnerstag, 10. Mai A), ab 4 Jahren, Engelsaal 19 Uhr: Eröffnung mit szeni- 20 Uhr: Mathilde, Neville schen Kostproben von Mark Tranter (NL), ausverkauft. Whitaker (GB), Musik mit 21.30 Uhr: Lange Nacht im Steinitz+Kollin, Westflügel, Kloster mit Theater, Finger- Eintritt frei. food, Künstlern, Wein und 20.15 Uhr: Sag mal, geht’s Musik und Versteigerung. noch? – Die Berliner Stadtmu- sikanten II Theater Zitadelle • Sonntag 13. Mai (D). Das Stück ist ausverkauft. 9.30 Uhr: Gottesdienst mit Anschließend: Theater für Künstlern des Festivals, Klos- Einzelgänger, Darwins Work- terkirche. shop und Lempen Puppet 11 Uhr: Schnurzpiepegal, Theatre, Klosterinnenhof, Ein- Steinitz+Kollin, ab 4 Jahren, auf den Pla- tritt frei. Engelsaal. r Stück mann. (jul) Foto: Wolfgang Kuhnert/nh 15 Uhr: Rapunzel, Theater Fotos: Kultursommer/nh • Freitag, 11. Mai Laku Paka, ab 4 Jahren, Engel- and 15 Uhr: Der Räuber Hotzen- saal. Anschließend: Hi Dow plotz, Compagnie Handmaids Puppet Buskers, „Limberjack Sind mit ihrem Papiertheater in Morschen zu Gast: Die Autorin und Illustratorin Barbara Steinitz inszeniert mit Björn Kollin ih (D), ab vier Jahren, Engelsaal. ‘n Whistle“. Schnurzpiepegal für Kinder ab 4 Jahren. 16.45 Uhr: Karneval der Tiere, 16 Uhr: Zwerg Nase, Theater Lempen Puppet Theatre (GB), der Nacht, ab 6 Jahre, Engel- in der ab 4 Jahren, Refektorium. saal. Kinderver- Noch einmal Kind sein 19 Uhr: Mikrotheater, Kloste- Tickets und Preise: hatten, rinnenhof, Eintritt frei. anstaltungen 6 Euro. Abend- Vorhang auf im Kloster wie Gespräche zwischen Pu- veranstaltungen kosten 14 20 Uhr: HANDlungen, Marc blikum und Künstlern. Zu gte Feu- Lange Nacht des Figurentheaterfestivals bescherte den Besuchern emotionale Momente Euro (ermäßigt 10 Euro). Inha- Internationales FigurentheaterfestivalUmsetzung startet aller am Details 10. durchMai in Morschen Schnittger (D), Engelsaal. dem wird eine Zeichnung der ber der Blickfang oder Kultur- Festival unter der Leitung von den Kulturring Haydau mache hatten Bühne frei die Veranstaltung besonders. Illustratorin und Figurenspie- • Samstag, 12. Mai sommerCard erhalten 50 Pro- ALTMORSCHEN. Günter Staniewski in Mor- Der Kulturring übernimmt in lerin Barbara Steinitz zuguns- hne das Von Natalie Schmidt 15 Uhr: Schiffchens große zent auf eine Karte pro Veran-61/ für das internationale Figuren- schen veranstaltet wird. „Es war eigentlich als ein- diesem Jahr wieder das Cate- ten des Kulturring Haydau ver- Fahrt, Fliegendes Theater (D), staltung. Tel. 05 theater heißt es wieder ab n. Beim 83 93 99, www.kultursom- Donnerstag, 10. Mai, im Klos- malige Veranstaltungsreihe ring. steigert. ab 4 Jahren, Refektorium. 98 An allen Tagen des Festivals mer-nordhessen.de ter Haydau in Morschen. im Grimmjubiläumsjahr ge- ehr wa- ALTMORSCHEN. 16 Uhr: Barbara Steinitz zeich- Lange Nacht gibt es zwischen den Vorstel- Von großen net zu Musik, Unikat wird am Dann laden Kultursommer plant. Es kam allerdings so gut Träumen, Verbrecherjagden Nordhessen und Kulturring an, dass es sich mittlerweile Auch für diejenigen, die kei- lungen im Klosterinnenhof mehr an Haydau zum Internationalen zur festen Größe im Veranstal- ne Karten für eine Vorstellung und im Kreuzgang bei freiem und dem alltäglichen Wahn- Figurentheaterfestival Blick- tungskalender entwickelt haben, lohnt sich ein Besuch Eintritt Musik, eine Ausstel- fang ein. An vier Tagen bis hat“, sagt Margit Schumann, beim Festival. Neu ist in die- lung mit Exponaten von fünf- telbare sinn erzählten beim Figuren- Sonntag, 13. Mai, zeigen die beim Kultursommer Nord- sem Jahr die lange Nacht im zig deutschen Figurentheater- theaterfestival die kreativen Künstler aus Deutschland, hessen für Projektmanage- Kloster am Samstag, 12. Mai. bühnen und spannende Sze- die im- ment und Dramaturgie zu- Ab 21. 30 und bei freiem Ein- nen beim Theater für Einzel- Großbritannien, Afghanistan, (zpn/kam) e Tro- Geschichten der Figuren. Die Österreich, Kroatien, Neusee- ständig ist. Die einzigartige At- tritt gibt es dann Theater, Mu- gänger. land, den Niederlanden und mosphäre im Kloster, das En- sik, Wein und Fingerfood so- Gefahr mehrtägige Veranstaltung im dem Iran ihr Können. Es ist be- gagement und die liebevolle Kloster Haydau Altmorschen reits das sechste Mal, dass das egen 2 ür die ging am Sonntag zu Ende. Am t. (zot) Samstag hatte im Rahmen des Festivals erstmals die Lange Mit „Schnurzpiepegal“ dabeiAutorin und Figurenspielerin Nacht stattgefunden. Figurenspielerin, Autorin und Illustratorin BarbaraSteinitz + SteinitzKollin. Das machtwaren ergänzen.mit beim Festival schätzt Barbara Steinitz am Steinitz erste Schritte in Sa- „Ich mag es, mich mal ein- l Mit viel Handgeschick in Von Barbara Kamisli Kloster Haydau. chen Figurentheater. Mittler- zuschließen und ein Buch zu Am Sonntag im En- Die Figurenspielerin ist weile ist sie international un- schreiben und zu illustrie- der Bearbeitung und dem gelsaal vom Klos- ie familiäre Atmosphäre, zum zweiten Mal beim Figu- terwegs mit ihren Stücken. ren“, sagt Steinitz. Durch das von Spiel begeisterten die Künstler ter Haydau zu Gast: D die besonderen Räume rentheaterfestival in Altmor- Sie sagt, das Besondere am Theaterspiel könne sie das Das Theater der und die Begegnung zwischen schen zu Gast. Mit Björn Kol- Figurentheater ist, dass man dann aber wieder nach außen unge- ihr Publikum und sorgten für Nacht mit dem Publikum und Künstlern – das lin zeigt sie das Stück mit wenigen Worten viel er- tragen. ausverkaufte Aufführungen. Stück Zwerg Nase. „Schnurzpiepegal“. zählen kann. Und auch wenn Das Buch „Schnurzpiep- l auf. Doch die 40-Jährige ist nicht es Kinderbücher sind, die sie egal“ (ISBN 978-3-95728-055-8) quer Doch auch für diejenigen, die nur Figurenspielerin, sondern schreibt und illustriert und von Barbara Steinitz ist gerade auch Illustratorin und Auto- die Vorlage für ihre Stücke als Neuauflage im Knesebeck kam keine Karten ergattern konn- rin. Zum Figurentheater kam sind, sind ihre Inszenierungen Verlag erschienen. ten, hatte das Figurentheater- Steinitz eigentlich über ihre nicht nur für Kinder. „Ein gu- www.knesebeck-verlag.de hließ- direkt ab Werk beiden anderen Standbeine. tes Kinderbuch ist auch ein www.barbara-steinitz.de zum festival wieder einiges zu bie- Design-Küchen „Ich hatte schon immer davon Buch für Erwachsene“, sagt und Preis! geträumt, in dieser Richtung Steinitz. Es seien die Kinder, ten. So beispielsweise das Mi- nSie bei Beratung ein Profitiere etwas zu machen, aber natür- die oft die philosophischsten krotheater, ein Projekt mit lich auch Zweifel“, sagt Barba- Fragen stellen. Sie wolle eine Zur Person chm) ra Steinitz. Günter Staniewski, Botschaft transportieren, die Mikrotheater: Migranten aus Afghanistan erzählten kurze biografische Geschichten. Im Bild Abdul- STEINITZ (40) wurde in acht Migranten aus Afghanis- den die 40-Jährige bereits 2006 die Zuschauer auch nach dem BARBARA lah Noori und Nurollah Mohammadi mit Zuschauerin Marita Kahr. bei einem Internationalen Stück noch beschäftige. „Hu- Freiburg im Breisgau geboren. tan, die in dreiminütigen Sze- Schattentheaterfestival ken- mor ist dabei aber genauso Sie studierte Kommunikations- nen kleine biografische Ge- nenlernte, habe sie immer da- wichtig wie das Fragen stellen. design und Illustration in Saar- Fotos: Natalie Schmidt rin bestärkt, ihren Weg im Fi- Man muss die Dinge manch- brücken und Barcelona. Sie lebt schichten erzählten. „Das ging Tranter als Künstler mit sei- gurentheater zu gehen. 2009 mal auch mit einem Augen- in Berlin und ist als freiberufliche ganz, dass hinter den Figuren Illustratorin, Autorin und Figu- direkt ins Herz“, sagte Rebe- nem emotionalen Stück „Ma- sollte sie dann ihr Kinderbuch zwinkern betrachten“, sagt noch die Künstler stehen, so Günter Staniewski, künstleri- „Schnurzpiepegal“ auf der Eu- Steinitz. renspielern tätig. Sie gründete kah Wild, eine der Künstlerin- thilde“ verwundert dies nicht. ropäischen Kinder- und Ju- In „Schnurzpiepegal“ geht mit Björn Kollin das Ensemble emotional und ergreifend sind scher Leiter des Festivals. .5.2018 gendbuch in Saarbrücken prä- es zum Beispiel darum, dass Steinitz + Kollin. Außerdem in- nen des Festivals. Obwohl es „Oft werden wir gefragt, ob Doch auch die Trostpreise wie in Bis zum 31 2018 sentieren. Doch statt einfach Gleichmacherei um jeden szeniert und arbeitet sie mit sie dargestellt“, sagte ein Besu- Beratungstermin Facto Teatro aus Mexiko und der sich bei den Figuren teils um man die Stücke auch als Video jetzt einen . 316! nur aus dem Buch vorzulesen, Preis, nicht der Weg zum eine Flasche Wein inklusive Vereinbaren Sie das sie auch illustriert hat, Glück ist und dass es nicht nur rubarb dance & art weltweit. kaufen könne“, verriet Andre- cher. in der Holländischen Str Design einfache Objekte handelte, Hirschbrunftausflug mit an- unserem neuen Studio schnitt sie die Figuren aus und auf Äußerlichkeiten an- 2011 wurde sie mit dem Öster- as Gründel vom Kulturring l inszenierte die Geschichte ge- kommt. Besonders mag Barba- reichischen Kinder- und Jugend- transportierten sie so viel Per- –Werksverkauf Kassel Festiva buchpreis ausgezeichnet. (kam) Versteigerung für Kulturring schließendem Hüttenabend müller küchen meinsam mit Björn Kollin als ra Steinitz wie sich ihre drei 316, 34127 Kassel Morschen und erklärte, wa- Holländische Straße igner-Stücke Papiertheater. Anschließend Standbeine als Illustratorin, sönliches und Gefühlvolles, –18:30 Uhr Preisgekrönte Des und Sekt mit Quietscheent- Mo, Mi, Do, Fr:10:00 sichern! Während der Langen Nacht 6:30 Uhr mit extra Rabatt, jetzt gründeten sie das Ensemble rum dies nicht angeboten Samstag: 10:00 –1 00 Jah ren fügte sie hinzu. chen für ein entspanntes –86194176 ät seit über 1 stand auch eine Versteigerung Tel. +49 (0) 561 Qualit wird: „Die Stücke sind Mo- -kuechen-kassel.de Wie erfolgreich die Ein-Zu- Schaumbad brachten ein paar www.mueller 19.04.18 09:43 mentaufnahmen, die man ge- auf dem Programm. Für 230 1 schauer-Aufführungen waren, Euro in die Kasse. Insgesamt nau dann erlebt, wenn man Euro wurde die Illustration zeigte sich an den langen freute sich der Kulturring sie sieht und diese in Erinne- von Barbara Steinitz von ih- Schlangen, die sich vor den über eine ersteigerte Spende rung behält, ganz wie früher rem neusten Werk „Schnurz- 18 Minitheatern bildeten. Aber von 265 Euro – und über ein . Mai 20 als Kind.“ Auch als Erwachse- piepegal“ mit dem Kloster HNA,HNAA, 44. Mai 2018 auch die anderen Stücke stie- gelungenes sechstes interna- ner bekomme man das Gefühl Haydau im Hintergrund bei ßen auf Anklang. Bei Figuren- tionales Figurentheaterfesti- einfach mal wieder Kind zu der Langen Nacht im Kloster theatergrößen wie Neville val mit Liebhabern und de- sein. „Manchmal vergisst man versteigert – glücklicher Höchstbietender war dabei nen, die es dieses Wochenen- de wurden.

Eine bekannte Größe im Figurentheater: Puppenpapst Neville Tranter begeisterte sein Publikum mit seinem Stück „Mathilde“, mit welchem er einen Einblick in die Abgründe des Altersheimes Ersteigerte Spenden: von links Andreas Gründel vom Kulturring Casa Verde gab. Morschen, Auktionator Manfred Deist, der künstlerische Leiter des Festivals Günter Staniewski, Margit Schuman vom Kultursom- mer Nordhessen, Illustratorin Barbara Steinitz und Andrea Deist.

HNA, 14. Mai 2018

HNA, 19. Mai 2018 Klosterbrief 2018 | 71 Melsun Perfekte Technik HNA, 24. Mai 2018 und Emotionen Eliot Quartett war im Kloster Haydau zu Gast ALTMORSCHEN. Das Eliot Quartett brachte am Sonntag an die Grenzen der damals üb- Weltklasse-Musik in den En- lichen Kompositionstechnik gelssaal des Klosters Haydau ging. Er verbindet drei Sätze in Morschen. Die vier Strei- zu einem, setzt verfremdete cher Maryana Osipova und Volksmusikelemente ein, Alexander Sachs (Violine), spielt mit Klängen und Rhyth- Dmitry Hahalin (Viola) und men, die wie Metamorphosen Michael Preuss (Violoncello) ständig neue Klangwelten er- zogen die Konzertbesucher in öffnen. Als drittes Werk inter- ihren Bann. pretierte das Quartett das be- Mit perfekter Technik und kannte Streichquartett d-Moll Emotionen begeisterten die von Franz Schubert mit dem Musiker, die in Frankfurt und Namen „Der Tod und das Mäd- Madrid studieren, vom ersten chen“. Die Musik wird durch bis zum letzten Ton. Stilsicher eine spannende Atmosphäre erklang die Musik aus ver- zwischen Vergehen und Sein schiedenen Epochen der Mu- bestimmt. sik. Zur Eröffnung das Streich- Die Spannung, die sich im quartett op. 71 Nr. 2 in D-Dur Saal aufgebaut hatte, entlud von Joseph Haydn. sich am Ende mit „Bravo“-Ru- Technisch höchste Meister- fen, Standing Ovations und ju- leistung zeigten sie auch im belndem Applaus. Als Dank Streichquartett r. 3 von Bela noch zwei Zugaben: eine Bartok. Bartok experimentiert Adaption Robert Schumanns mit harmonischen Härten „Dichterliebe“ und die rumä- und einer Stimmführung, die nischen Volkstänze von Bar- tok. (zad) Süße El Elefante B

Von Hanne

MELSUNG meinte es mit dem HNA, 23. Mai 2018 Begeisterten im Engelssaal: Das Eliot Quartett mit von linksMarya- um die M na Osipova, Alexander Sachs, Dmitry Hahalin und Michael che. Rund 4 Preuss. am Sonnta zum Treibe HNA, 7. Juni 2018 Marktplatze Foto: Agnes Dürr Gruppen kreis und d HNA, Heimspiel29. Mai 2018 fü de präsentie

HNA, 23. Mai 2018

HNA, 8. Juni 2018 HNA, 7. Juni 2018

HNA, 13. Juni 2018

72 | Klosterbrief 2018 HNA, 29. Mai 2018 HNA, 12. Juni 2018 HNA, 13. Juni 2018

HNA, 20. Juni 2018

HNA, 19. Juni 2018

HNA, 25. Juli 2018

HNA, 5. August 2018

HNA, 1. August 2018

8 HNA,HNA 33. AugustAugustt 2018201

HNA,HNA, 221.11. AugAugust 2018 Klosterbrief 2018 | 73 HNA, 28. Juli 2018 ust 2018 HNA, 20. August 2018 HNA, 24. August 2018

Mittwoch, 15. August 20 300 Jahre St

Jazz-Erfahrung KÖRLE/GUXH MÜNDE/FUL Mi Dixie Tramps spielten selbstim Kloster Spaß hat, Haydau hat das Publi- NATAL. geht’s am So Von Gert Hirchenhain kum auch Spaß“, betont Do- machowski und die Dixie Kommunen Gut 300 Jah- Körle, Guxh ALTMORSCHEN. Tramps belegten diese These dann auch durchgehend in all Fuldabrück re Jazz-Erfahrung standen natal laden beim Jazzfrühschoppen des ihren Interpretationen; groß- artig auch „Petite fleur“ von Fuldaradeln Kulturrings Morschen auf der staltung w Bühne. Im Innenhofs des Klos- Sidney Bechet (1952) oder der Cole Porter Song aus dem Jahr dem Ratha ters Haydau waren weit über öffnet. Zum 100 Jazzfreunde aus der Regi- 1963 „C’ést magnifique“. Mit einem polnischen Pianisten Fuldarade on zusammengekommen, um Fuldaradw dem Konzert der Dixie Tramps und einem italienischen Klari- nettisten und Saxophonisten ßerdem g aus Dortmund zuzuhören. Mal eine In drei Sets haben die sie- verkörperten die sieben Musi- ker auch internationales Flair Mountain ben Jazzer 25 Stücke aus der Auf de Zeit von vor 100 Jahren in zum und ihr Repertoire umfasste Lieder aus den USA, Frank- Strecke Teil sehr eigenwilligen Inter- shausen pretationen vorgetragen, aber reich, Wien und Italien. Auch Zuhörerin Renate Her- onspunk aus allem konnte man die sich Ste hohe Professionalität heraus- rig (Felsberg) hatte sichtlich große Freude an der Musik. spielkar hören. An „Ich bin zum ersten Mal beim „Seit 43 Jahren machen wir wird fü nicht nur Jazz, sondern spie- Jazz“, sagt sie, aber ich liebe Musik und das Ambiente des boten. len auch Rock´ Roll und Schla- die Nu ger“, sagt Norbert Doma- Klosterhofs“, ergänzt sie. „Au- ßerdem hat meine Tochter ren vo chowski, der Saxophonist der Grupp ersten Stunde und Leader der hier geheiratet.“ Die Veran- HNA, 28. August 2018 staltung ist vom Kulturring 11 Uh Dixie Tramps. An diesem terha Sonntag stand der Jazz der Morschen organisiert worden. Der Sprecher Jürgen Franke es vo 20er-Jahre des letzten Jahr- Hits hunderts im Mittelpunkt. Mit dankte auch den Sponsoren der VR-Bank Morschen, Wal- 1990 „At sundown“, einem munte- Ab ren kleinen Instrumental- ter Koch (Steuerbüro), Fritz Franke (Straßenbau) und der te M stück aus dem Jahr 1927, war mit das Publikum schnell gewon- Hütt-Brauerei für ihre Unter- stützung. Geg nen. „Man muss Spaß an der Kuc Musik haben, wenn man I die dis Tr ha ne Sy lu d HNA, 22. August 2018 s h e

Die Dixie Tramps: von links Jörg Lohmar (Banjo), Detlef Röhre (verdeckt, Drums),Norbert Domachowski (Saxophon),Foto: Gert HirchenhainJürgen Keller (Bass), Harry Bergmeier (Trompete, Posaune), Mietek Janok (Piano) und Salvatore Di Carlo (Clarinette). ld lässt HNA, 15. August 2018

Loka in K Mann sich i Turne MT Me schaft der St 9.15 U drei V aus N II Turn Qua – o. kam 20 sond pel der sch SC gen or- Tei ero- tet II – So en - Tu be el – tu i. 19 shau- F TC To- Obe- K hr). F Güns- s isheim Namensgeber der MSG ist das f enberg Drei Vereine gründen MSG Haydau Nieder- bildeten Nachwuchs zuzufüh- Kloster Haydau. Auf unserem t 19.30 Der Schwalm-Eder-Kreis hat ren. Somit können – wie laut Bild zu sehen (von links) Tho- eine neue Mädchenspielge- Altmorschens Vorsitzenden mas Büttner (SV Konnefeld), sen II – Arnt Maaßen, Ingo Kersten gen III – meinschaft: die MSG Haydau. Arnt Maaßen von den Eltern Nieder- Das sind der SV Konnefeld, der gewünscht – die Spielerinnen (TSV Altmorschen), Torhüterin 30 Uhr), TSV Altmorschen und der TSV wohnortnah Sport treiben. In Julia Bieger (C-Juniorinnen r). Spangenberg, die ab sofort im der kommenden Saison ist die MSG Haydau im Kostüm der erg - TTC Gertrud von Haydau) und Ni- 13 Uhr), heimischen Spielbetrieb ihre neue MSG im Bereich der B- Morschen- Kräfte bündeln. Ziel ist es, den und C-Juniorinnen im Ligabe- klas Bertel (TSV Spangenberg).Foto: Verein hn Ober- Mädchenfußball in der Region trieb aktiv. Jüngere Jahrgänge (sbs) hen-Heina sind laut Maaßen in Planung. TuS Zim- erfolgreich zu stärken und den Todenhau- Seniorinnenteams gut ausge- 8.30 Uhr). nbrunslar- feld (SA) lt i 20 Melsungen18 HNA,HNAA, 330.00. AAugustugus 2018 HNA,HNA 66. SSeptemberepttembber 2202018

HNA,HNNAA, 3.3. September 2018 74 | Klosterbrief 2018 SSepttem bber 201 tt in 50 verschiede-menz, mter Botenstoffeprozess im Ge-be- hirn vier bis fünf Jahre ver- langsamen oder aufhalten,

Mo Jah erfo Schüle W MELSU nem Jah sche Ve Schüler Z Euro an ler und r len nor Au n sen wa e cket z WO g den Pr ger ers BER - geht a bran s Verkau l- der NV zwis s- Im L Brun r die Zah t- freien zwisc ns und 2 n der St Wabe i- zent den zu hi- Kreis n von 17 ereigne en Eder-K Mittwo eg und I mit um 3 Jazz und Klassik im Kloster beiten m ck werde das T Das preisgekrönte Klarinettentrio mit dem Geschwisterpaar Sayaka ter- und Ki- feld-R halten w rei Verka und Yumi Schmuck sowie Sebastian Pigorsch gastiert am Sonntag, it- Archivfoto: Ruth Brosche/nh steige 23. September, im Engelsaal des Klosters Haydau. Ab 17 Uhr gibt es Ein L eil- den Brand dir er- Kloster Haydau von oben: Ab kommenden Freitag gibt es dort 15 Kunstwerke von Studenten aus Kassel zu sehen. 62 00 Werke von Mozart und Antonin Dvorák bis hin zu modernen Stücken rk bekannter Jazzkomponisten wie Paul Desmond zu hören. Ab 16 Uhr cke gegen ng von me Schu wird Kuchen im Kreuzgang angeboten. Karten kosten 15 Euro (ermä- Feuer, das em en V ßigt zwölf Euro) und können im Hotel Kloster Haydau oder an der Ta- ren Stund hrt Der Geschichte auf der Spur ist d zung geskasse erworben werden. (dwm) unterhalb Studenten der Kunsthochschule Kassel stellen ihre Werke im Kloster Haydau aus rer W kloster genutzt. Danach dien- Kläranlage am iert wird, damit sich die Men- 13- b setzen und eigene Ideen dazu te es als Jagdschloss und als for- Von Lena Langhoff schen damit identifizieren Be damm und entwickeln“, sagt Andreas landwirtschaftliche Staatsdo- - & können“, sagt der Kunststu- von Gründel. In der Ausstellung mäne. Während der Weltkrie- Am ALTMORSCHEN. Für zehn dent Maximilian Graf. Nicht gust Nur über seien alle Medien der Kunst ge wurde das ehemalige Klos- Foto: Kulturverein Kloster Haydau 00, Tage wird das Kloster Haydau nur positive, sondern auch ne- wur vertreten, erläutern die Stu- ter als Kriegsgefangenenlager Trampelpfad in Altmorschen wieder zu ei- gative Themen des Ortes wur- für Mail: dierenden. Beispielsweise gibt und Lazarett genutzt. Heute HNA, 20. September 2018 nem Ort der Kunst. Studieren- den in den Kunstprojekten de in Brandstelle e es eine Soundarbeit, eine Ton- sind auf dem Anwesen Semi- de der Kunsthochschule Kas- verarbeitet. bis aufnahme, in der Briefe, Ge- narhaus, Kapelle und Denk- sel präsentieren dort ihre Das heutige Kloster Haydau ralle dichte und Geschichten rund mal vereint. „Da wir die Bilder Werke, die thematisch die His- diente in der Vergangenheit die um das Kloster aufbereitet wegen des Denkmalschutzes torie des Klosters aufgreifen. unterschiedlichen Zwecken. gan und von vier Stimmen erzählt nicht an die Wände hängen 15 Kunstwerke – dazu gehö- Bis zur Reformation wurde Gen werden. „Es ist sehr interes- konnten, mussten wir uns ren unter anderem Skulptu- das Anwesen als Zisterzienser- Fah sant, wie Geschichte konstru- eine andere Form der Präsen- ren, Gemälde und Soundarbei- und s tation ausdenken“, erklärt ten – sind zu sehen. Die Aus- wo Charlotte Hermann. Deshalb stellung kann von Freitag, 7. ode sche sind einige Bilder beispiels- Na- September bis Sonntag, 16. ren weise in Vitrinen ausgestellt. u ei- September besucht werden. alle Für die Ausstellung, die un- bün eran- TERMIN ter dem Motto „I didn´t even ww ntag, Die Kunstausstellung, wel- notice“ (zu Deutsch: Ich hab es r mit che für den Tag des offenen An- nicht einmal bemerkt) steht, Denkmals entworfen wurde, ließen sich die 16 Studieren- Gäste ist von Freitag, 7. September, eiben den von der Historie des Klos- Le ters inspirieren und entwi- bis Sonntag, 16. September für m he- die Besucher im Klostergebäu- ckelten ihre Kunstwerke. Der Kulturring Haydau or- de geöffnet. Dienstags, don- B neben nerstags und freitags können ganisiere in regelmäßigen Ab- gbier Besucher die Ausstellung von ständen Kunst im Kloster und fe t vom 16 bis 19 Uhr besichtigen, habe sich deshalb im Novem- n vom samstags und sonntags von 12 Zu ber 2017 an die Kunsthoch- s eine bis 19 Uhr. Am Tag des offe- w jedes schule Kassel gewandt, erzählt Andreas Gründel vom Kultur- nen Denkmals, der am Sonn- tag, 9. September, stattfindet, ring Haydau über die Zusam- Spiele sind die Künstler vor Ort. N menarbeit. „Ich finde es gut, Mittelalterliche Prangerstrafe im 21. Jahrhundert: Das Kunstwerk n chtem „Publikumspreis“ von Hase und Zinser im Kloster kritisiert Diskri- ARTIKEL UNTEN dass sich junge Menschen mit Foto: Lena Langhoff se t be- minierung in sozialen Medien. der Geschichte auseinander- se li K

e Tag des offenen Denkmals d r z Viele Führungen zum Aktionstag am Sonntag im Kreisteil Melsungen a kt Zum Tag des offenen Denk- e er Tag des offenen Denk- R orberei- mals hat die Gedenkstätte am mals am kommenden s genber- D Sonntag, 9. September, verlän- Sonntag, 9. September, steht 2. De- gerte Öffnungszeiten zwi- unter dem Motto „Entdecken, 1. Ad- schen 11 und 17 Uhr. Ab 11 was uns verbindet“. Im Kreis- werkalt- Uhr sowie ab 14.30 Uhr be- teil Melsungen gibt es ver- Rahmen steht jeweils die Möglichkeit, schiedene Veranstaltungen. tionelle an einer Führung über das Au- einem ßengelände und in den ehe- ibt es MELSUNGEN Die Melsunger Kultur- und maligen Haftteil der Kloster- g ein kirche teilzunehmen, heißt es Touristinfo bietet am Sonntag in einer Mitteilung. Außerdem zwei Führungen an. In der ditionell können die Besucher in der Fachwerkstadt Melsungen Frank- Gedenkstätte einen Über- überspannen fünf Brücken die rtet. Sie blicksfilm über die Geschichte Fulda und ein Bahn-Viadukt ung wie Kloster Breitenau: Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag Breitenaus anschauen, die einen Taleinschnitt. Zwei der Foto: Archiv/privat n und Pi- gibt es Führungen. Dauerausstellung besuchen Brücken, die historische Bar- le polni- und sich mit Informationsma- tenwetzerbrücke, aus dem mals geöffnet. Von 10 bis 19 ten. erwünscht, jedoch nicht zwin- terialien und Einzelschicksa- Jahr 1596 und die Zwei-Pfen- Uhr können sich Besucher am eter von gend notwendig. Anmeldung len ehemaliger Inhaftierter nig-Brücke, wurden für die Sonntag, 9. September, in den n, weih- und weitere Informationen: aus vielen nordhessischen Or- Führungen ausgewählt, um historischen Mauern und im Rahmen Kultur- & Tourist-Info, Am ten beschäftigen. die Besonderheiten dieser Brü- Park umsehen. Außerdem rden ge- Markt 5, Tel. 0 56 61/ 70 82 00. Breitenau war von 1940 bis cken kennen zu lernen, heißt werden um 14 Uhr und 16 Uhr adt Span- 1945 Konzentrations- und Ar- es in einer Mitteilung. Die kostenlose Führungen ange- ße 7, in MORSCHEN beitserziehungslager des da- Führungen finden ab 11 und boten. Die Austellung (Artikel u weden. Auch das Kleinod Mor- maligen 14 Uhr statt und dauern laut oben) ist von 12 bis 19 Uhr ge- 50 90 40 schens, das Kloster Haydau, Kassel. (kam/cha) Mitteilung etwa 1,5 Stunden. öffnet. rvice-cen- hat am Tag des offenen Denk- Eine vorherige Anmeldung ist HNA, 27. September 2018 HNA, 6. September 2018

HNA, 27. Oktober 2018 018 HNA,HNA,2, 220.0. OktOktoberober2r 22018

Klosterbrief 2018 | 75 HNA,HNA 229.9 OOktoberktober 22018018

HNA, 20. November 2018 ANZEIGE

Spangenberg · Felsberg · Morschen 8 %Sonderverkauf verlängert Schauen Sie jetzt% vorbei und machen Ihr Schnäppchen. HNA, 11. November 2018 %Wir räumen unser Lager. Der Verkauf findet in den Räumen der Rosenstraße 8 statt.% Rabatt In- bis zu 70% lha- das über 1000 Paar No- sen- Markenschuhe in Friedhofstraße 9 · 34212 Melsungen % Insti- Telefon 05661 / 4889 noch Mo.–Fr. 9.00–13.00 und 14.30–18.00 Uhr, Sa. 9.00–12.00 Uhr, Mi. Nachm. geschlossen Gesetz orthopaedie-markert.de e wie- [email protected] bracht

Foto: Kulturring Haydau/nh hwalm- ng aber Engagieren sich für die Kulturarbeit im Kloster: Die Mitglieder des Kulturrings Haydau im Innenhof des Klosters, vorne setzun- von links Karin Böhm, Hubert Böhm, Ulrike Franke und Andrea Deist. Hinten von links Dorothea Becker-Puhl, Ulrike r bis zu Heckmann, Hubert Heckmann,Günter Görke, Jürgen Franke, Ingrid Wohlgemut, Gudrun Reichmann, Manfred Deist, Rai- se aus ner Bickel und der Vorsitzende Andreas Gründel. versiche- eschäfti- zu chaf- der Veranstaltungen werde nach Ver- hergestellt, sagt der aktuelle fans entwickelt. „Es ist eine Vorsitzende des Kulturrings, setzes ge- Seit 25 Jahren Kulturgroßartige im Leistung, wasKloster die Kulturring wurde am 18.hofft, November dass das Angebot1993 indie Altmorschen gegründet Andreas Gründel. Mitglieder des Kulturrings eh- Für die Zukunft wünscht er et sich an Menschen begeistern wird künftig von einer kreativen renamtlich auf die Beine stel- sich, genau wie Vorgängerin die seit und wir mit Qualität überzeu- len“, sagt Bürgermeister Ingo n Jahren Vielfalt geprägt sein: Klassik, gen können.“ Für zusätzliche Becker-Puhl, dass sich junge Von Barbara Kamisli Kammermusik, aber auch Jazz Böhm, der der 2. Vorsitzende Menschen finden, die die Ar- bcenter be- Bekanntheit habe gesorgt, des Fördervereins Kloster Hay- Programm Das Kloster Hay- und andere Musikrichtungen dass bereits in den Anfängen beit weitertragen. Außerdem MORSCHEN. dau ist. Das qualitativ hoch- hoffen beide, dass die Qualität teilung ge- sollen inmitten der Kloster- das Traumtänzervarieté fürs dau war noch nicht fertig sa- mauern zu hören sein. Thea- wertige Programm sei eine und die Bandbreite der Veran- be genauso Fernsehen im Kloster produ- niert, da wurde am 18. Novem- ter, kommunales Kino und große Bereicherung und kön- staltungen erhalten bleiben. uftreten wie ber 1993 der Kulturring ge- ziert wurde. ne sich durchaus mit anderen Ausstellungen könnten ins Weitere Höhepunkte waren „Mehr Kooperationen wie mit anisationen. gründet, um die „alten Mau- Kulturstädten messen. Kulturprogramm aufgenom- die Schubertiade, die Haydau- der Kunsthochschule wären ern wieder mit Leben zu fül- Zum Jubiläumsjahr hat sich schön. So dass das Kloster zu unter Tel. men werden ....“ Was damals er Filmtage und aktuell das In- len“. noch Vision war, ist längst der Kulturring einen neuen etwas wird, von dem auch et- (chm) Ein vielfältiges Kulturpro- ternationale Figurentheater- Namen gegeben: Statt Kultur- Realität. Das Kloster hat sich festival, das der Kultursom- was ausgeht“, sagt Gründel. gramm solle für die Klosteran- über die Jahre als Spielort für ring Morschen heißt er jetzt Becker-Puhl hofft, „dass die lage auf die Beine gestellt wer- mer Nordhessen in Kooperati- Kulturring Haydau – darin hochkarätige Veranstaltungen on mit dem Kulturring seit Wertschätzung für die Arbeit den, sagte Prof. Dr. hc Ludwig etabliert und zieht Besucher schwinge die enge Verbunden- des Kulturrings erhalten nkt Georg Braun, Vorsitzender des 2013 jedes Jahr organisiert. heit mit der Stiftung und dem aus ganz Nordhessen an. Auch der Frühschoppen im bleibt.“ Fördervereins Kloster Haydau Förderverein Kloster Haydau enmal Dorothea Becker-Puhl, die Klosterinnenhof hat sich in bei der konstituierenden Sit- 18 Jahre lang Vorsitzende des mit und der Bezug zum Ort LAR. Zur Kranz- zung. 18 Mitglieder zählte die den Sommermonaten zum be- Kulturrings war und sich nach liebten Treffpunkt für Jazz- am Sonntag, 18. Sparte des Fördervereins da- wie vor engagiert, sagt: „Ich m 10 Uhr am Eh- mals – genau wie heute. hatte nicht geahnt, aber ge- er Kapelle lädt Die HNA berichtete einst: at Altenbrunslar „Die kulturelle Nutzung soll r ein.(ciß) HNA, 26. November 2018 d VR-Bank HNA, 17. November 2018 Vielen herzlichen Dank! Wir möchten uns bei allen, die uns auch in diesem Jahr bei der Erstellung des Klosterbriefes unterstützt haben, herzlich bedanken. Ohne jeden Einzelnen von Ihnen, Ihre Ideen, Beiträge und Fotos würde es keinen Klosterbrief geben. Ihren Einsatz schätzen wir sehr! Genießen Sie die Lektüre, und seien Sie stolz darauf, allen die Möglichkeit zu geben, an den Ereignissen im Kloster Haydau teilzuhaben.

76 | Klosterbrief 2018