STADT Waldershof LANDKREIS

• FLACHENNUTZUNGSPLAN• 10. Änderungsverfahren

“Sondergebiet Photovoltaik – Lengenfeld”

Fertigungsdatum: 15. März 2019 Geändert:

Bekannt gemacht:

Planfertiger:

Ingenieurgruppe Knörnschild Anton-Sommer-Straße 55 07407 Rudolstadt Dipl.-Ing. (FH) Antje Ziems, M.Eng.

Stadt Waldershof 10. Änderung des FNP “Sondergebiet Photovoltaik – Lengenfeld”

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis ...... 2 BEGRÜNDUNG ( § 5 Abs. 5 BauGB) mit integriertem Umweltbericht ...... 3 1. Aufstellung und Planung ...... 3 2. Lage im Raum ...... 3 3. Planungsrechtliche Voraussetzungen, Planungsziel ...... 4 4. Größe und Umfang der Änderungsfläche ...... 6 5. Bodenschutz ...... 7 6. Erschließung ...... 7 7. Brandschutz ...... 7 8. Umweltbericht ...... 7 9. Hinweise des Landesamt für Denkmalpflege ...... 8 10. Planunterlagen...... 8 11. Umweltbericht mit Behandlung der naturschutzrechtlichen Eingriffs-regelung ...... 9 11.1. Einleitung und Fachgesetze ...... 9 11.2. Bestandsaufnahme und Prognosen über die Entwicklung des Umweltzustandes ...... 9 11.3. Wechselwirkungen ...... 12 11.4 Kompensationsbedarf und Maßnahmen zum Ausgleich ...... 13 11.5 Planungsalternativen ...... 13 11.6. Zusätzliche Angaben ...... 13 11.7. Allgemeinverständliche Zusammenfassung ...... 14 Quellenverzeichnis ...... 16

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10. Änderungsverfahren “Sondergebiet Photovoltaik – Lengenfeld”

BEGRÜNDUNG ( § 5 Abs. 5 BauGB) mit integriertem Umweltbericht

1. Aufstellung und Planung Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 24. Mai 2018 die Einleitung eines Bebauungsplan- Verfah- rens (Bebauungsplan mit integrierter Grünordnung) für das ““Sondergebiet Photovoltaik – Lengen- feld” beschlossen, um einen Beitrag zum erforderlichen Ausbau der erneuerbaren Energien zu leis- ten. Die Errichtung, der Betrieb und die Vergütung von Photovoltaikanlagen werden durch das er- neuerbare‐Energien‐Gesetz (EEG) geregelt. Dieses stellt damit die Grundlage für die Auswahl mögli- cher Standorte dar. Das EEG fördert z. B. Photovoltaikanlagen in bis zu 110 m Entfernung zu Auto- bahnen und Schienenstrecken oder auf Konversionsflächen.

Die Fläche des Plangebietes liegt zwischen Westlich vom Ortsrand von Groschlattengrün im land- wirtschaftlich genutzten Gebiet und nördlich von der Bahnlinie nach Weiden. Der Grundstückeigen- tümers Herrn Schübel aus Groschlattengrün plant die Errichtung einer Photovolta- ik‐Freiflächenanlage (PV‐Freiflächenanlage). Durch die Aufstellung dieser Flächennutzungsplanän- derung und dem dazugehörigen vorhabenbezogenen Bebauungsplan “Sondergebiet Photovoltaik – Lengenfeld” sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung einer Photovolta- ik‐Freiflächenanlage geschaffen werden. Der Geltungsbereich dieser FNP‐Änderung umfasst die Flächen des parallel in Aufstellung befindlichen vorhabenbezogenen Bebauungsplans “Sondergebiet Photovoltaik – Lengenfeld”.

Nachdem im wirksamen Flächennutzungsplan der Stadt Waldershof aus dem Jahre 1982, gefertigt von der ehemaligen Ortsplanungsstelle bei der Regierung der Oberpfalz, die Planungsfläche als landwirtschaftliche Fläche dargestellt ist, soll dieser Plan im Parallelverfahren in einem 10. Ände- rungsverfahren geändert werden. Der Änderungsbeschluss hierzu wurde vom Stadtrat am 24. Mai 2018 gefasst.

2. Lage im Raum Standortgemeinde Die Stadt Waldershof liegt im Norden des Regierungsbezirks Oberpfalz, ca. 34 km (Luftlinie) östlich von Bayreuth und ca. 25 km südwestlich von Eger (Tschechien). Waldershof liegt im Norden des Landkreises Tirschenreuth. Die Stadt gehört der Region 5 – Oberfranken Ost an. Im Landesentwick- lungsprogramm Bayern liegt Waldershof in einem „Raum mit besonderem Handlungsbedarf“. Die überregionale verkehrstechnische Anbindung von Waldershof ist durch die Lage an der Bundesau- tobahn A 93 (Hof – Regensburg) mit zwei Anschlussstellen östlich von ca. 4,5 km (Luft- linie) und östlich von Lengenfeld bei Groschlattengrün ca. 5,0 km (Luftlinie) als gut zu beurteilen. In- nerhalb der Region ist die Stadt Waldershof über Staatsstraßen und das untergeordnete Straßennetz gut eingebunden. An das Schienennetz ist Waldershof über eine Regionalbahnstrecke über Marktredwitz mit Hof, Wei- den in der Oberpfalz und auch direkt an Tschechien angebunden. Die Verkehrsgemeinschaft Fichtel- gebirge (VGF) verbindet Waldershof mit den Städten Marktredwitz, und mittels Buslinien.

Plangebiet Das Plangebiet liegt östlich von Waldershof zwischen Lengenfeld und Groschlattengrün. Es handelt sich dabei um eine landwirtschaftlich genutzte Fläche. Im Norden, Osten und Südosten grenzen wei- tere landwirtschaftliche Flächen, im Südwesten die Bahnlinie nach Weiden-Oberkotzau an das Areal. Die Bahnlinie ist zweigleisig ausgebaut und ist zur Elektrifizierung vorgesehen.

Das im Wesentlichen ebene Gelände fällt von Norden nach Süden von 573 m üNN auf 569 m üNN. Die Ausdehnung in West-Ost-Richtung beträgt ca. 139 m und in Nord-Süd- Richtung etwa 122 m.

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Folgende Grundstücke der Gemarkung Lengenfeld bei Groschlattengrün sind von der Planung be- troffen: Fl.-Nr.: 148 (TF).

Insgesamt umfasst der Geltungsbereich des Bebauungsplanes eine Fläche von 9.437 m².

Aufgrund der angrenzenden Lage an der Eisenbahnstrecke weisen die Flächen eine starke Vorbelas- tung durch Lärm und eine Barrierewirkung für Tiere auf. Im Plangebiet sind der Stadt Waldershof keine Altlasten bekannt.

Lage des Plangebietes mit Ortschaft Groschlattengrün (Quelle: Google Maps)

3. Planungsrechtliche Voraussetzungen, Planungsziel Zurzeit gilt der Regionalplan der Region Oberfranken- Ost (Region 5 für den Planungsraum III in seiner Fortschreibung von 2000. Darin wird unter dem Kapitel Energiewirtschaft gefordert, das Po- tenzial an erneuerbaren Energien aus Biomasse und Solarenergie stärker zu nutzen.

In den zeichnerischen Darstellungen ist das Plangebiet als Raum mit erhöhtem Handlungsbedarf festgelegt (siehe Abbildung). dargestellt.

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Ausschnitt aus der Regionalplanung Oberfranken-Ost (5) Das Plangebiet ist derzeit eine landwirtschaftlich genutzte Fläche. Nach Energie-Atlas Bayern ist das Plangebiet als „landwirtschaftlich benachteiligten Gebieten“ ausgewiesen, dass nach EEG den Bun- desländern die Möglichkeit einräumt, ausnahmsweise auch Acker- und Grünflächen in für Solaranla- gen freizugeben.

Das Plangebiet ist aufgrund seiner unmittelbaren Lage an der Bahnstrecke Weiden-Oberkotzau be- reits jetzt stark durch die zerschneidende Wirkung und die Lärmauswirkungen vorbelastet. Durch wei- tere Pflanzungen im Norden und teilweise im Osten soll ein Sichtschutz entstehen. Eine Beeinträchti- gung für den ländlichen Raum kann daher ausgeschlossen werden.

Regionalplanerische Bedenken gegen die vorliegende Ausweisung wurden von Seiten des Re- gionalen Planungsverbandes Oberfranken-Ost nicht vorgebracht.

Fachliche Vorgaben der Raumordnung und Landesplanung Einschlägig für die raumordnerische Bewertung zum Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien sind insbesondere die folgenden fachlichen Ziele (Z) und Grundsätze (G) gemäß dem zum 21. Feb- ruar 2018 novellierten Landesentwicklungsprogramm Bayern (LEP):

• In den Regionalplänen können Vorrang- und Vorbehaltsgebiete für die Errichtung von Freiflächen- Photovoltaikanlagen festgelegt werden. (LEP 6.2.3 G)

• Freiflächen-Photovoltaikanlagen sollen möglichst auf vorbelasteten Standorten realisiert werden. (LEP 6.2.3 G)

Energierechtliche Rahmenbedingungen Die Belange der Regionalplanung sind auch im Zusammenhang mit den Zielen des „Gesetzes für den Ausbau erneuerbarer Energien (Erneuerbare‐Energien‐Gesetz ‐ EEG 2017)“ zu sehen. Zweck dieses Gesetzes ist es, insbesondere im Interesse des Klima‐ und Umweltschutzes eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung zu ermöglichen, die volkswirtschaftlichen Kosten der Energiever- sorgung auch durch die Einbeziehung langfristiger externer Effekte zu verringern, fossile Energieres- sourcen zu schonen und die Weiterentwicklung von Technologien zur Erzeugung von Strom aus er- neuerbaren Energien zu fördern. Der Anteil des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms am Bruttostromverbrauch soll gesteigert werden auf 40 bis 45 Prozent bis zum Jahr 2025, auf 55 bis 60 Prozent bis zum Jahr 2035 und mindestens 80 Prozent bis zum Jahr 2050.

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Da die geförderte Errichtung vor allem möglich ist auf Flächen innerhalb eines 110 m Korridors beid- seitig von Autobahnen und Schienenwegen sowie auf Konversionsflächen, sind geeignete Standorte knapp.

Diese Ziele sollen nach§ 4 Abs. 3 EEG u. a. erreicht werden, durch einen jährlichen Brutto‐Zubau von Solaranlagen mit einer installierten Leistung von 2.500 Megawatt.

Durch diese Festlegung erklärt sich die grundsätzliche Lage der Fläche.

Wirksamer Flächennutzungsplan Das Plangebiet ist im wirksamen Flächennutzungsplan (FNP) aus dem Jahr 1982 als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt (siehe Abbildung). Die nördlich des Plangebiets liegende Staatsstraße St2169 ist als überörtliche Verkehrsstraße ausgewiesen. Des Weiteren ist eine 20 kV‐Leitung als oberirdische Versorgungsleitung dargestellt, die zwischen Plangebiet und Staatsstraße verläuft. Öst- lich und westlich des Plangebiets sowie nördlich zwischen Staatsstraße und Plangebiet befinden sich landwirtschaftlich genutzte Flächen. Südlich angrenzend verläuft die Bahnstrecken Weiden- Oberkotzau.

Ausschnitt aus dem wirksamen Flächennutzungsplan mit Lage des Plangebiets, ohne Maßstab

4. Größe und Umfang der Änderungsfläche

Die Größe der Änderungsfläche beträgt ca. 0,9437 ha, unterteilt in ca. 0,8825 ha Sondergebiet mit Zweckbestimmung Solaranlagen und ca. 0,0612 ha Grünflächen und davon 0,058 ha naturschutz- rechtliche Ausgleichsflächen (NA). Die Änderungsfläche liegt auf Teilflächen der Flurstücksnummer 148 (TF) Gemarkung Lengenfeld bei Groschlattengrün. Die Leistung der geplanten Freiflä- chen‐PV‐Anlage beträgt ca. 750 kWp.

Die Anlage wird aus reihig angeordneten, aufgeständerten, nicht beweglichen Solarmodulen sowie den erforderlichen Nebeneinrichtungen (Wechselrichter, Trafostationen, Monitoringcontainer, Über- gabestation, Zaun und Leitungen) bestehen. Ein Zaun wird den Anlagenbereich sichern. Die Module werden auf Stahl‐ bzw. Aluminiumgestellen in einem Winkel zur Sonne angeordnet und aufgestän- dert. Die Höhe der Module kann bis 3,80 m betragen. Die Gestelle werden in den unbefestigten vor- 6 6

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handenen Untergrund gerammt. Hierdurch wird der Versiegelungsgrad im Plangebiet auf ein Mini- mum begrenzt. Die Photovoltaikanlage (PV‐Anlage) kann nach Ende der Nutzungsdauer rückstands- los wieder entfernt werden.

5. Bodenschutz Einen geringen Eingriff in den Boden ist für das Aufstellen der Modultische geplant. Es werden ledig- lich die Fundamente für die PV-Anlagen eingebracht. Die Auswirkungen der Planung auf den Boden sind daher von geringer Erheblichkeit.

6. Erschließung Verkehrstechnisch ist das Plangebiet über die Staatsstraße St2169 und die Bundesautobahn A 93 an das regionale und überregionale Straßennetz angebunden. Die Zufahrt zum Gelände der Sonderbau- fläche erfolgt über das vorh. Straßen- und Wirtschaftswegenetz. Da die Nutzung des Sondergebietes grundsätzlich nur mit einem geringen Verkehrsaufkommen ver- bunden ist, sind der Ausbau zusätzlicher Erschließungsstraßen oder sonstige Maßnahmen nicht er- forderlich.

Die innerhalb des Plangebietes erforderlichen Betriebsstraßen und Zufahrten sind möglichst in was- ser- und luftdurchlässiger Bauweise (z.B. Schotterrasen oder Rasenfugen-pflaster) anzulegen. Da Zufahrten und Erschließungsstraßen im Bereich der überbaubaren Grundstücksfläche zulässig sind, besteht auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung kein weiterer Handlungsbedarf zur Ausweisung von Verkehrsflächen.

Da die geplante Photovoltaikanlage im Einvernehmen mit dem zuständigen Energieversorger entwi- ckelt wird, sind die erforderlichen baulichen Komponenten der Anlage mit dem zuständigen Versor- gungsträger abzustimmen. Der produzierte Strom wird in das überörtliche Stromnetz erfolgt durch ein Erdkabel, das parallel des Wirtschaftsweges Flurstück 145 Gemarkung Lengenfeld bei Groschlattengrün bis zur Einspeisepunkt in die über dem Grundstück in einem Abstand von mehr als 10 m verlaufende 20-kV-Freileitung.

Ein Anschluss an die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie die Müllentsorgung sind nicht erforderlich. Im Plangebiet fällt im Zuge des geplanten Vorhabens kein Abwasser an.

Anfallendes Niederschlagswasser kann unmittelbar im Plangebiet unter den Solarmodulen versi- ckern. Zwischen den Modulreihen sind ausreichend breite Abstände vorgesehen, zwischen denen das anfallende Niederschlagswasser auf den Flächen natürlich versickern kann. Insgesamt wird das im gesamten Plangebiet anfallende Niederschlagswasser weiterhin dem Boden‐ und Wasserhaushalt zugeführt und somit auch der natürliche Wasserkreislauf nicht beeinträchtigt.

7. Brandschutz Photovoltaik‐Freilandanlagen haben nur eine sehr geringe Brandlast und sind nicht zu vergleichen mit Aufdachanlagen, bei denen die Trägerkonstruktion (Hausdach) oft aus brennbaren Materialien besteht. Freilandanlagen bestehen in der Regel aus nichtbrennbaren Gestellen, den Solarpaneelen und Kabelverbindungen. „Als Brandlast können hier die Kabel und Teile der PV‐Module selbst ange- nommen werden. Zudem könnte es noch zu einem Flächen‐ (Rasen)brand kommen. Der Nachweis einer ausreichenden Löschwasserversorgung in Anlehnung an das DVGW‐Arbeitsblatt W 405 er- scheint daher entbehrlich.“ (Zitat aus Fachinformation für die Feuerwehren: Brandschutz an Photovol- taikanlagen (PV‐Anlagen) im Freigelände – sog. Solarparks, Landesfeuerwehrverband Bayern e.V., Juli 2011).

Dennoch sind im Plangebiet ausreichende Erschließung für Feuerwehreinsätze gemäß Richtlinien über Flächen für die Feuerwehr auf Grundstücken herzustellen.

8. Umweltbericht Der Umweltbericht bildet einen gesonderten Teil II der Begründung. 7 7

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9. Hinweise des Landesamt für Denkmalpflege

Im Planungsgebiet sind keine denkmalschützerische Anlagen bzw. Funde bekannt; je• doch weist das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege darauf hin, dass mögliche Funde unter ge- setzlichem Schutz stehen (Art.8 Abs. 1-2 DSchG).

Werden im Planungsgebiet Funde gesichtet, ist unverzüglich die Stadt Waldershof, die untere Denkmalschutzbehörde oder das Landesamt für Denkmalpflege zu benachrichtigen.

10. Planunterlagen Die FNP‐Änderung beinhaltet die Änderung für das Plangebiet von bisher dargestellte Fläche für die Landwirtschaft in eine Sondernutzungsfläche mit der Zweckbestimmung „Sondergebiet Photovoltaik“. Für die Ausgleichsmaßnahmen wird im Norden Teilfläche A1 eine Fläche für naturnahe Heckenbe- stände dargestellt.

Mit der Darstellung als Sondergebiet soll die Nutzung zur Gewinnung von Strom aus Solarenergie ermöglicht werden. Im sich gleichzeitig im Aufstellungsverfahren befindlichen Bebauungsplan “Son- dergebiet Photovoltaik – Lengenfeld” wird dieses Ziel für das Sondergebiet konkretisiert.

Die 10 Änderung Flächennutzungsplan M 1.5000 wurde als Auszug zum Flächennutzungsplan von 1982 im und dem amtlichen Lageplan vom Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Wei- den i.d.OPf. –Außenstelle Tirschenreuth vom 20.06.2018 erstellt.

Die Stadt Waldershof entstehen durch die Umsetzung der Planung keine Kosten. Die Fläche ver- bleibt im Eigentum des derzeitigen Eigentümers. Bau‐ und Erschließungskosten werden durch den Vorhabenträger getragen.

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11. Umweltbericht mit Behandlung der naturschutzrechtlichen Eingriffs- regelung

11.1. Einleitung und Fachgesetze Die Stadt Waldershof hat neben der Prüfung der Ausgangsverhältnisse für das Baugebiet eine vor- zeitige Behördenbeteiligung durchgeführt, aus der Belange des Naturschutzes, des Immissions- schutzes und des Wasserschutzes besonderes Augenmerk erhalten hat. Die fachlichen Stellung- nahmen dazu flossen in den Umweltbericht ein.

Der Umweltbericht wird auf der Basis einer Umweltprüfung gemäß der Anlage zu § 2 Absatz 4 und § 2a BauGB erstellt. Er dient der Bündelung, sachgerechten Aufbereitung und Bewertung des gesam- ten umweltrelevanten Abwägungsmaterials auf der Grundlage geeigneter Daten und Untersuchun- gen. Die Bewertung der Umweltauswirkungen orientiert sich an dem BfN‐Skript „Naturschutzfachliche Bewertungsmethoden von Freilandphotovoltaikanlagen“ (Bundesamt für Naturschutz 2009).

11.2. Bestandsaufnahme und Prognosen über die Entwicklung des Umweltzustandes Bei der folgenden Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen wird in der Regel das Plangebiet zugrunde gelegt. Soweit eine objektive Bewertung der Auswirkungen eine Ausdehnung des Untersuchungsgebiets erfordert, erfolgt im notwendigen Umfang eine Ausweitung des Untersu- chungsgebiets. Die Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen basiert im Wesentlichen auf Begehun- gen, die im November 2018 durchgeführt wurden, der geologischen Karte v. Bayern, dem LEK, der Biotopkartierung und der Artenschutzkartierung. Die Beurteilung der Auswirkungen der Planung er- folgt verbal argumentativ. Die Beurteilung erfolgt in drei Stufen (geringe, mittlere und hohe Erheblich- keit). a) Bauliche Anlage - Bestand Derzeit wird das Plangebiet mit konventioneller Landwirtschaft genutzt. Bauliche Anlagen sind nicht vorhanden - Auswirkungen Die Anlage wird aus reihig angeordneten, aufgeständerten, nicht beweglichen Solarmodulen so- wie den erforderlichen Nebeneinrichtungen (Wechselrichter, Trafostationen, Monitoringcontainer, Übergabestation, Zaun und Leitungen) bestehen. Ein Zaun wird den Anlagenbereich sichern. Die Module werden auf Stahl‐ bzw. Aluminiumgestellen in einem Winkel zur Sonne angeordnet und aufgeständert. Die Gestelle werden in den unbefestigten vorhandenen Untergrund gerammt. Hierdurch wird der Versiegelungsgrad im Plangebiet auf ein Minimum begrenzt. Die Photovolta- ikanlage (PV‐Anlage) kann nach Ende der Nutzungsdauer rückstandslos wieder entfernt werden. b) Natürliche Ressourcen Fläche - Bestand Das Grundstück Flurstücksnummer 148 Gemarkung Lengenfeld bei Groschlattengrün hat eine Größe von 43.950 m² und wird als landwirtschaftliche, zusammenhängende Fläche genutzt.

Laut LEK ist der Erlebniswert der Landschaft potenziell vorhanden und weist eine hohe Entwick- lungsmöglichkeit auf. Die Eigenart ist überdurchschnittlich. - Auswirkungen Aus dieser Fläche sollen 9.437 m² als Sondergebiet Photovoltaik genutzt werden. Die restliche Fläche 34.513 m² bleiben wie bisher als landwirtschaftliche Fläche erhalten.

Durch die Nutzung das Sondergebiet kommt es zu einer Beeinträchtigung des Landschaftsbildes.

Die Planung ist von geringer bis mittlerer Erheblichkeit. Boden - Bestand 9 9

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Ein Vergleich des Plangebiets in den Schutzgutkarten mit der Umgebung lässt vermuten, dass • das Rückhaltevermögen des Bodens für Schwermetalle überwiegend gering und • das Rückhaltevermögen des Bodens für nicht sorbierbare Stoffe überwiegend gering ist. • Bodenobjekte mit hoher Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte sind nicht be- kannt. • Es handelt sich nicht um ein Siedlungsgebiet mit allgemeiner Bedeutung für die Erhaltung der Bodenfunktionen - Auswirkungen Einen geringen Eingriff in den Boden ist für das Aufstellen der Modultische geplant. Es werden lediglich die Fundamente für die PV-Anlagen und Nebenanlagen eingebracht. Die Auswirkungen der Planung auf den Boden sind daher von geringer Erheblichkeit. Wasser - Bestand Im Plangebiet finden sich keine offenen Gewässer.

Für das Plangebiet liegen keine Aussagen zu Grundwasserflurabständen vor. Wegen der geo- graphischen Situation kann angenommen werden, dass oberflächennahes Grundwasser nicht ansteht. Bisher ist das Gebiet unversiegelt, sodass von einer weitestgehend ungestörten Grundwasser- neubildung ausgegangen wird.

Laut LEK liegt das Areal ursprünglich in einem Gebiet mit allgemeiner Bedeutung für den Schutz des Grundwassers vor Einträgen sorbierbarer und nicht sorbierbarer Stoffe. - Auswirkungen Im Plangebiet bleibt die Fläche unversiegelt. Eine Düngung der Fläche erfolgt nicht. Als Feuerwehrzufahrt wird die Bestehende Zuwegung entlang der Ostgrenze des Geltungsbereiches verwandt. Es erfolgt keine Verschlechterung. In den Randbereichen erfolgen keine nachteiligen Eingriffe.

Die Auswirkungen der Planung für das Schutzgut Wasser sind insgesamt von geringer Erheblichkeit. Pflanzen und Tiere - Bestand Für die Bewertung und Beurteilung wurde die rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns (Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Ausgabe 2003), die rote Liste gefährdeter Gefäßpflanzen Bayerns mit regionalisierter Florenliste (Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Ausgabe 2003), die Broschüre Biotopkartierung Bayern (Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Ausgabe 2000) und die Biotop- und Artenschutzkartierung für Bayern verwendet.

Im Plangebiet und dessen Umgebung wurden bei den Begehungen im November 2018 keinerlei artenschutzrechtlich relevanten Tierarten beobachtet. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass wegen der jahrszeitlichen bzw. witterungsbeeinflussten Bedingungen nur sehr lückenhafte Beobachtungen möglich waren. Die überwiegend extensive landwirtschaftlich genutzte Flächehat südwestlich einem Lesesteinhaufe mit Feldgehölzen von ca. 260 m². Offene Gewässer sind im Plangebiet nicht existent. Die Lebensraumqualität wird im LEK als überwiegend gering bewertet. - Auswirkungen Im Bereich des SO wird die Lebensraumqualität infolge der Ansaat mit regionalisierten Saatgut, dem Verzicht auf Pflanzenschutz- bzw. Unkrautbekämpfungsmitteln und der extensiven Pflege der Flächen wird zusätzlicher Lebensraum für Tiere und Pflanzen geschaffen.

Es sind keine konkreten Erkenntnisse dahingehend bekannt, dass es durch Sonnenreflexionen von Photovoltaikanlagen bei Tag zu nennenswerten Belastungen für die lokale wilde Tierwelt kommt. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Tiere, die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind und den Blendwirkungen nicht ausweichen können (z.B. Pferdekoppel,

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betroffene Stallgebäude usw.), teilweise sehr sensibel auf solche Blendwirkungen reagieren. Betroffene Landwirte berichten z.B. von Auswirkungen wie einer höheren Nervosität der Tiere, Schwierigkeiten beim Melken, reduzierten Reproduktions- und Wachstumsraten usw. Diesbezüglich möglicherweise relevante Punkte liegen in der hier untersuchten Situation nicht vor. (Auszug aus dem Gutachten über die zu erwartende Blendung durch Sonnenreflexionen der IBT 4Light GmbH, 90765 Fürth, vom 10.12.2018)

Im Umfeld der Sondergebiete erfolgen keine nachteiligen Eingriffe. Die Gehölzstrukturen im Norden und zum Teil im Osten sollen sogar angelegt.

Im Bereich des SO sowie in den Randbereichen sind die Auswirkungen der Planung von geringer Erheblichkeit. Allenfalls während der Bauphase kann es im SO zu mittelschweren Auswirkungen kommen. c) Art und Menge der Emissionen - Bestand Durch die landwirtschaftliche Nutzung entstehen nur Lärm, Erschütterungen und Reflexionen durch die landwirtschaftlichen Fahrzeuge bei der Bodenbearbeitung. - Auswirkungen Künftig wird von der Fläche ausgenommen während der Bauphase kein Lärm und Erschütterungen mehr emittiert.

Bei PV-Anlagen kann es bei flacher Sonneneinstrahlung durch Streulicht-Reflexionen zu Blend- wirkungen bei umliegender Wohnnutzung, auf der Bahnstrecke, der Staatsstraße St2169 kom- men.

Im vorliegenden Fall wurde hierzu eine Untersuchung mit dem Ergebnis durchgeführt, dass durch die Realisierung der geplanten Photovoltaik-Freiflächenanlage bei Ausführung der Anlage gemäß des vorliegenden, optimierten Konzeptes und unter Verwendung der vorgesehenen Module keine Störungen in der angrenzenden Wohnbebauung durch von den Moduloberflächen ausgehende Blendreflexionen zu erwarten sind.

In Richtung der Staatsstraße St2169 wurden bei Untersuchung der geplanten Anlagengeometrie lediglich Reflexionen in Richtung der entfernten Beobachter ermittelt, die bei tief stehender Son- ne unter kleinen Blickwinkeldifferenzen < ca. 5° zur Sonnenscheibe gesehen werden. In dieser Situation wird der Reflex durch die unvermeidbare Direktblendung der Sonne überlagert und deshalb in der Regel nicht als eigenes Blendereignis wahrgenommen. Nach dem zu Grunde lie- genden Bewertungsverfahren werden solche Sonnenlichtreflexionen nicht als Blendung einge- stuft.

In Richtung der eines Teils der Bahnstrecke könnten bei entsprechenden Sonnenständen kurz- zeitige und kleinflächige Blendreflexionen auftreten, die jedoch durch das vorhandene Waldstück nördlich der Bahnstrecke vermieden oder stark gemindert werden. Durch diese Sichtachsenun- terbrechung und den Effekt, dass diese Sonnenlichtreflexionen nur in größerer Entfernung kurz- zeitig und kleinflächig auftreten und beim Näherkommen verschwinden, sind hier ebenfalls keine Störungen durch Blendwirkungen zu erwarten.

(Auszug aus dem Gutachten über die zu erwartende Blendung durch Sonnenreflexionen der IBT 4Light GmbH, 90765 Fürth, vom 10.12.2018) d) Art und Menge der erzeugten Abfälle - Bestand Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen entsteht kein Müll. - Auswirkungen Künftig wird auf der Fläche von der Solaranlagen kein Müll und Abfälle anfallen. e) Risiken

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Mensch - Bestand Der Wert eines Raumes wird bestimmt von dessen Wohn-, Arbeits- und Lebensqualität. Bei der Ausarbeitung des Umweltberichts gem. § 2 Abs. 4 BauGB wurden daher in erster Linie Aspekte, die die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen beeinflussen, bzw. die Qualität der Wohn-, Erholungs- und Freizeitfunktion des Gebietes untersucht.

Derzeit wird das Plangebiet mit konventioneller Landwirtschaft genutzt. - Auswirkungen Durch den Bau der PV-Anlagen ist mit einer verstärkten Einflussnahme auf das Landschaftsbild zu rechnen. Der Ausblick der Anwohner hin zur freien Landschaft wird künftig durch die PV- Anlagen beeinflusst. Andererseits wird auch der Betrachter von Außen bei bestimmten Blickwinkeln die Anlage als Bestandteil des Landschfatsbildes wahrnehmen. Der Störgrad durch die Anlagen wird aber sicherlich unterschiedlich empfunden und unterliegt der subjektiven Wahrnehmung des Einzelnen. Letztlich trägt die Anlage zur Versorgung des Menschen mit umweltfreundlicher Energie bei. Die Auswirkungen der Planung auf den Menschen sind von geringer, während der Bauzeit auch mal vorübergehend von mittlerer Erheblichkeit.

Durch dir Einzäunung des Geländes können keine Unbefugten an die Anlagen gelangen und sich durch Stromschlge bei defekter Anlage verletzen. Kulturelles Erbe - Bestand Im Plangebiet existieren keine Baudenkmäler. Als von Menschen geschaffene Sachgüter finden sich nicht im Plangebiet. - Auswirkungen Auswirkungen der Planung auf Kultur- und Sachgüter werden, nachdem laut vorliegendem Gutachten über die zu erwartende Blendung durch Sonnenreflexionen keine unzuträglichen Blendwirkungen hervorgerufen werden, nicht gesehen.

Die Planung ist von geringer Erheblichkeit. Umwelt (durch Unfälle oder Katastrophen) - Bestand Eine Umweltbeeinträchtigung kann durch defekte Landmaschinen entstehen. - Auswirkungen Solaranlagen zählen zu einer sehr störungsarmen Technik. Ein Blitzschlag kann für eine massive Überspannung sorgen und die Steuereinheit zerstören. Das legt die ganze Anlage in Sekundenbruchteilen lahm.

Wenn der Strom durch ein Schadensereignis plötzlich auf einen deutlich höheren elektrischen Widerstand trifft, kommt es zu Hitzebildung und gegebenenfalls Schmorbränden. Die brennbare Masse der Anlage ist jedoch gering.

Lichtbögen entstehen, wenn der Stromkreis unterbrochen wird und an der defekten Stelle hohe elektrische Feldstärken auftreten.

Zugang zur eingezäunten Anlage hat nur eingewiesenes Personal, die Schäden und Defekte fachgerecht reparieren.

Das Risikto einer Umweltbereinträchtigung ist gering.

11.3. Wechselwirkungen Eingriffe in Natur und Landschaft wirken sich so gut wie nie nur auf ein Schutzgut aus. In der Regel ergeben sich Wechselwirkungen.

Durch den Bau der PV-Anlagen kann es zu einer Beeinträchtigung des Landschaftsbildes kommen.

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Die Intensität hängt sicherlich vom Standort und vom subjektiven Empfinden des Betrachters ab. Im Sondergebiet kommt es zu einer Extensivierung der Flächennutzung und zu einer Vermehrung der Pflanzenarten und der damit verbundenen Schaffung von Lebensraum für insbesondere Kleinsäuger, Insekten und Vögel. Die Energie, die mit Hilfe der Sonne erzeugt wird, braucht nicht konventionell, also nicht durch z.B. Kohlekraftwerke erzeugt werden. Dadurch wird der Schadstoffeintrag in die Umwelt reduziert.

11.4. Kompensationsbedarf und Maßnahmen zum Ausgleich Ermittlung der erforderlichen Ausgleichsfläche Eine tatsächliche Verschlechterung der bestehenden Situation infolge der Bauleitplanung ist zu ver- zeichnen. Der Kompensationsbedarf wird für diese Fläche ermittelt. Dabei wird unter Bezug auf das Rundschreiben des Bayerischen Staatsministeriums vom 19.11.2009 von einem Kompensationsfak- tor von 0,2 ausgegangen.

Flächen- Eingriffsflä- Eingriffs- Kompen- Ausgleichs- Bemerkun- bewertung che schwere sations- fläche gen (Kategorie) [m²] (A = hoch faktor [m²] B = nied- rig bis mittel) Nicht Genutztes relevant 9.015 A 0,2 1.803 Grünland II Bauminsel, oberer 231 überwiegend Wert 0,8 185 standortheimisch

Ausgleichsflächenbedarf 1.988

Ausgleichsmaßnahmen Im Norden setzt der Bebauungsplan entlang der Grenze des Geltungsbereiches eine Fläche für Kompensationsmaßnahmen fest. Diese ist in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde mit autochthonen Gehölzen zu bepflanzen. Diese sind zu unter-halten und bei Abgang zu ersetzen. Die Belange der Betreiber der PV-Anlage sind je-doch ausreichend zu berücksichtigen (z.B. begrenzte Höhe der Gehölze zur Vermeidung von Schattenwurf). Dadurch können u.a. auch die Auswirkungen auf das Landschaftsbild abgemildert werden.

11.5. Planungsalternativen Da es sich um die Umnutzung von Flächen handelt, bestehen keine Planungsalternativen.

11.6. Zusätzliche Angaben a) Technische Verfahren bei der Umweltprüfung Für den Umweltbericht wurde auf eine Begehungen des Gebiets und dem Landschaftsplan, die ak- tuelle Biotopkartierung und das LEK zurückgegriffen.

Die Beurteilung der Umweltauswirkungen erfolgt verbal argumentativ. Dabei werden drei Stufen unterschieden: geringe, mittlere, und hohe Erheblichkeit.

Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben Da sich die Bewertung u.a. auf die Begehung im November stützt, ist es denkbar, dass Individuen nicht feststellbar waren. Daher ist es unumgänglich, das Ergebnis des Umweltberichts im Frühjahr durch eine Begehung auf seine Plausibilität hin zu prüfen. Da jedoch für das Gebiet bezüglich der zu behandelnden Schutzgüter gutes Quellmaterial vorliegt, ist es zum jetzigen Planungsstand ver- tretbar, den Umweltbericht anhand der aktuell vorhandenen Informationen zu erstellen.

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b) Maßnahmen zur Überwachung der Umweltauswirkungen Mittels Ortseinsichtnahmen durch die Verwaltung werden nach 2 und 5 Jahren nach Abschluss von Baumaßnahmen die Wirksamkeit der vorgesehenen grünordnerischen Maßnahmen sowie die Entwicklung des Umweltzustandes geprüft.

11.7. Allgemeinverständliche Zusammenfassung Die künftige Nutzung in den Sondergebieten ist mit Vor- und Nachteilen für die Umwelt und den Menschen verbunden. Am auffälligsten ist sicherlich die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes. Aber auch die zusätzliche Überbauung und Flächenbefestigung bringen Nachteile für die Natur mit sich. Für Bodenlebewesen wie z.B. Regenwürmer wird das Überleben erschwert. Natürlich können auf der befestigen Fläche auch keine anderen Tiere leben. Allerdings werden die Flächen so befes- tigt, dass Regenwasser versickern und weiterhin Grundwasser entstehen kann. Bau- und Bodendenkmäler werden durch die künftige Nutzung nicht beeinträchtigt. Oftmals führen Baugebiete dazu, dass das örtliche Klima ungünstig beeinflusst wird, weil z.B. Kaltluftschneisen ab- geschnitten werden. Dies ist hier aber nicht der Fall. Bei PV-Anlagen kann es bei flach stehender Sonne dazu kommen, dass das Licht ab- gelenkt wird und Menschen dadurch geblendet werden können. Allerdings müssen die Antragsteller für die Anla- gen durch ein Gutachten belegen, dass die Bewohner, die Straße und die Bahn nicht unzulässig lan- ge geblendet werden. Ein Vorteil ist sicherlich, dass auf der Fläche umweltfreundlicher Strom für die Menschen erzeugt wird.

Schutzgut Ausgangszustand Auswirkungen Erheblichkeit der Planung Bauzeit Dauer haft Mensch Landwirtschaftlich Zeitweilige mittel gering genutzte Fläche Blendwirkung die durch die Direktblendung der Sonne überlager wird und Beeinträchtigung des Landschaftsbildes Tiere und intensiv genutztes Lebensraum im gering gering Pflanzen Grünland SO Zugewinn an bis er- Lebensraum heblich Boden Weitgehend unversie- Bodenfunktionen gering gering gelt gehen nicht verloren Wasser Keine Oberflächenge- Keine Veränderung gering gering wässer vorhanden, Niederschläge können ungehindert versickern Luft / Kli- keine Kaltlufttransport- Veränderung des gering mittel ma und Sammelwege be- Mikroklimas mög- troffen, Bedeutung für lich die Kaltluftproduktion Land- Erlebniswert der Beeinträchtigung gering Gering schaft Landschaft potenziell des bis mittel vorhanden, die Eigen- Landschaftsbildes art ist überdurch- schnittlich. Aufgrund der bisherigen Nut- zung ist das Gebiet deutlich vorbelastet.

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Stadt Waldershof 10. Änderung des FNP “Sondergebiet Photovoltaik – Lengenfeld”

Kultur und keine Baudenkmäler keine gering gering sonstige und archäologische Sachgüter Denkmäler bekannt

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Stadt Waldershof 10. Änderung des FNP “Sondergebiet Photovoltaik – Lengenfeld”

Quellenverzeichnis

Deckblatt (Kartenauszug) Topographische Karte geoportal.bayern.de vom 12.12.2018

Flächennutzungsplan der Stadt Waldershof

Regionalplan für die Region Oberfranken-Ost (5) Regionaler Planungsverband Oberfranken-Ost

Landesentwicklungsprogramm Bayern vom 21.02.2018 Bayerische Staatsregierung

Biotopkartierung Bayern, Juli 2002 Bayerisches Landesamt für Umweltschutz

Eingriffsregelung in der Bauleitplanung - Bauen im Einklang mit Natur und Landschaft, Leitfaden, er- gänzte Fassung vom Januar 2003 Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen

Landschaftsentwicklungskonzept für die Region Oberfranken-Ost (LEK), September 2003 Regierung von Oberfranken

Artenschutzkartierung Bayern Bayer. Landesamt für Umwelt (Ortsbezogene Nachweise),Kurzliste, Stand: 01.12.2016

Geoportal Bayern Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (LDBV)

Gutachten der IBT 4Light GmbH, 90765 Fürth, über die zu erwartende Blendung durch Sonnenrefle- xionen der geplanten Photovoltaikanlage Schübel in /Groschlattengrün vom 10.12.2018

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