Die Deutschen Gaskriegsvorbereitungen 1919—1945

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Die Deutschen Gaskriegsvorbereitungen 1919—1945 Rolf-Dieter Müller Die deutschen Gaskriegsvorbereitungen 1919—1945 Mit Giftgas zur Weltmacht? Funde von Kampfstoffmunition des Zweiten Weltkrieges haben in jüngster Zeit das Interesse einer größeren Öffentlichkeit auf historische Vorgänge gelenkt, die nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches weitgehend in Vergessenheit geraten wa- ren. Während die Formen konventioneller Kriegführung in einer kaum noch zu über- schauenden Literaturfülle ihre Darstellung gefunden haben, sind die Vorbereitungen des Deutschen Reiches auf eine chemische Kriegführung von der Militärgeschichts- schreibung nach 1945 ausgespart worden. Vereinzelte Hinweise in der angelsächsi- schen Literatur basieren überwiegend auf umfangreichen, aber fragwürdigen Inter- views, die von der US-Armee zusammengetragen worden sind1. Anders als nach dem Ersten Weltkrieg haben die beteiligten Fachleute und Offiziere das Licht der Öffent- lichkeit gescheut und ihre Tätigkeit während der Weimarer Republik und des Dritten Reiches zu tarnen und zu verharmlosen gesucht. Vergleicht man damit die Flut ein- schlägiger Literatur im Deutschland der Zwischenkriegszeit, in der die chemischen Waffen als zukunftsträchtige und entscheidende Instrumente eines künftigen Krieges geschildert wurden2, so muß dieses Ergebnis erstaunen. Die Erklärung dieser publizistischen Zurückhaltung liegt auf der Hand. Chemische Kriegführung war schon nach dem Ersten Weltkrieg vielfach geächtet worden. Vor- bereitungen zu einem erneuten Einsatz von Kampfstoffen fanden weder bei den Mili- tärs noch im öffentlichen Bewußtsein ungeteilte Zustimmung. Nach 1945 war deshalb das Bestreben verständlich, diesen Bereich deutscher Rüstung, der ja tatsächlich auch zu keinem Einsatz während des Zweiten Weltkrieges gekommen war, allein unter dem Gesichtspunkt der Abschreckung und des passiven Schutzes der Bevölkerung zu sehen. Dabei mag nicht zuletzt auch die Tatsache eine Rolle gespielt haben, daß das Dritte Reich neben den militärischen Gaskriegsvorbereitungen in Konzentrations- und Vernichtungslagern einen »Gaskrieg« praktiziert hat, dem Millionen wehrloser Menschen zum Opfer fielen. Eine Analyse der von 1919 bis 1945 entworfenen Pläne und getroffenen Vorbereitun- gen für eine offensive deutsche Gaskriegführung offenbart eine Hybris militärischen Denkens, das im Verein mit privatwirtschaftlichen Interessen darauf gerichtet war, für den erneuten »Griff nach der Weltmacht« ein erfolgversprechendes Instrument zu schaffen. Ausgehend vom Konzept des Totalen Krieges war eine Gruppe von militäri- schen Spezialisten offensichtlich fest entschlossen, die radikalste Form industrieller Kriegführung in den Dienst eines aggressiven Machtstrebens zu stellen, die — gemes- sen an konventionellen Kampfmitteln — größtmöglichen Vernichtungswert bei ge- ringstem personellen und materiellen Einsatz zu versprechen schien. Sie bildete eine Option, die parallel zu anderen — zu denken ist ζ. B. an den rigorosen Navalismus der Marineführung3 — entsprechend den jeweiligen Möglichkeiten geplant und vorberei- tet worden ist, deren eventuelle Durchführung aber vom Gesamtkalkül der politi- schen und militärischen Führungsspitze abhängig blieb. Als am 31. Januar 1916 auf dem Truppenübungsplatz Munster der »Gasplatz Breloh« eingerichtet wurde, begann mit der Erprobung, der Herstellung und dem Einsatz che- mischer Kampfstoffe ein neues Kapitel neuzeitlicher Kriegführung. Die erhoffte kriegsentscheidende Wirkung wurde damit indes nicht erzielt, da die anderen Mächte 25 MGM1/80 rasch gleichzogen und die anfängliche deutsche Überlegenheit eliminierten. Initiator der deutschen Kampfstoffherstellung war der spätere Nobelpreisträger für Chemie, Professor Fritz Haber4. Unter seiner Anleitung profilierte sich als Giftgastechniker Hugo Stoltzenberg, dessen Aktivitäten nach beiden Weltkriegen zu Unglücksfällen führten, die in der Öffentlichkeit größtes Aufsehen erregten. Nach dem Waffenstillstand Ende 1918 verfügte die deutsche Armee noch immer über ein großes Arsenal fertiger und halbfertiger Gaskampfstoffe5, das für die Planungen der militärischen Führung für eine eventuelle Wiederaufnahme des Kampfes von er- heblicher Bedeutung war. Nach einer Notiz des Truppen-Departements vom 30. Ja- nuar 1919 konnten im Ernstfall insgesamt 201 Züge mit Grünkreuz (Chlorgas, Phos- gen, Perstoff, Chlorpikrin), Blaukreuz (Clark, Adamsit) und Gelbkreuz (Lost) bela- den werden6. Aber weder die bei der Explosion eines mit Giftgasgranaten beladenen Güterzuges in einer der drei Breloher Fabriken am 24. Oktober 1919 deutlich gewor- denen Gefahren, noch die rigorosen Abrüstungsbestimmungen des Versailler Vertra- ges, die ein Verbot jeglicher Aktivitäten auf dem Kampfstoffsektor vorsahen, hinder- ten die Reichswehrführung daran, sich für den Fall kriegerischer Verwicklungen auf den Einsatz von Kampfstoffen vorzubereiten. Ungeachtet der weltweiten Ächtung chemischer Kriegführung galt die Gaswaffe bei den Militärs als brauchbares, ja viel- versprechendes Kriegsmittel. Bei den Aufräumungsarbeiten in Breloh hatte sich in den ersten Jahren der Weimarer Republik Hugo Stoltzenberg unentbehrlich gemacht. Mit den dabei verdienten Gel- dern erwarb er schließlich die Breloher Fabrikhallen und einen Fabrikplatz im Ham- burger Hafengelände7. Seine Kenntnisse verkaufte er nun in alle Welt, so auch nach Spanien, das zur Niederschlagung des Rif-Kabylen-Aufstandes chemische Kampfmit- tel einsetzte8. Der Ausbruch der Ruhrkrise mit den damit einhergehenden verstärkten Kriegsvorbe- reitungen der Reichswehr machten Stoltzenberg zu einem gesuchten Partner der Mi- litärs. Bei einer Besprechung mit Vertretern des Heereswaffenamtes (H.Wa.A.) am 26.127. Januar 1923 wies er zunächst auf die Möglichkeit einer Reaktivierung der noch immer in Breloh lagernden Restbestände des Ersten Weltkrieges hin9. Es han- delte sich immerhin um 400 000 kg Phenylarsinsäure und Diphenylarsinsäure, die von der zivilen Reichstreuhandstelle auf Veranlassung der alliierten Kontrollbehörde ver- brannt werden sollten, sowie um 28 000 kleinere Phosgenflaschen für Blasangriffe und etwa 300 000 Flaschen mit Blaukreuz für Artilleriemunition. Beide Seiten waren sich darüber einig, daß eine Vernichtung dieses Materials unbedingt verhindert wer- den mußte. Stoltzenberg bot außerdem seine in Hamburg im Aufbau befindliche Fa- brik an, um drei Monate nach Auftragserteilung je 6 t Grünkreuz und Gelbkreuz und nach sechs Monaten 6 t Blaukreuz täglich zu liefern. Das Reich sollte ihm dafür aller- dings die Apparaturen bezahlen und die notwendigen Rohstoffe bereitstellen. Darauf- hin bemühte sich das H. Wa. A. darum, den Ankauf von Arsenbergwerken im Kauka- sus, in der Türkei, Spanien, Chile und China, von Arsenhütten in Rußland und Spa- nien sowie von Schwefelminen in der Türkei und in Chile zu unterstützen. Für den Bau einer Phosgen- und Lostfabrik stellte das Reichswehrministerium insgesamt mehr als 20 Millionen Goldmark zur Verfügung10. Weil Stolzenbergs Fabrik in Hamburg als luftangriffsgefährdet anzusehen war, wurde ein Neubau in Gräfenhainichen bei Halle in Angriff genommen11. Da weder ein Bruch der Geheimhaltung noch ein möglicher alliierter Vorstoß nach Mitteldeutschland auszuschließen waren, wurden im Sommer 1923 zusätzlich Kon- takte mit der sowjetrussischen Regierung geknüpft, um mit der Verlagerung der deut- schen Kampfstofferprobung und -herstellung nach Sowjetrußland ein Kriegspotential zu schaffen, das den Eingriffsmöglichkeiten der Entente entzogen sein würde12. Die Voraussetzungen hierfür waren ausgesprochen günstig. Sowohl auf politischer wie auch auf wirtschaftlicher Ebene hatte Moskau bereits sein dringendes Interesse an ei- nem Ausbau der deutsch-russischen Beziehungen bekundet. Der Abschluß des Ra- pallo-Vertrages bot dafür eine entsprechende Basis. Außerdem waren die Gaskampf- vorbereitungen der Roten Armee bereits erheblich fortgeschritten. Vier Gaskampfin- spektionen waren formiert worden und im Moskauer Militärbezirk hatte man einen Gasübungsplatz eingerichtet13. Auf Initiative Trotzkis entstand die »Gesellschaft der Freunde der chemischen Landesverteidigung« (Dobrochim), die mehr als eine Million freiwilliger Helfer für eine Unterstützung der Gaskriegführung bzw. Gasabwehr mo- bilisierte. In fieberhafter Eile hatte man mehrere Fabriken zur Kampfstoffherstellung vorbereitet, um gegenüber westlichen Interventionsneigungen gewappnet zu sein. Praktische Versuche wurden z.T. an Strafgefangenen durchgeführt, die die G.P.U. zur Verfügung stellte. Auf den Versammlungen der Dobrochim wetterte Trotzki ge- gen die pazifistischen Tendenzen in der westlichen Welt und rief dazu auf, »die deut- sche Technik mit unseren Naturschätzen zu vereinigen und dadurch das deutsche Volk zu bereichern und uns zu helfen, die Stufenleiter unseres wirtschaftlichen Auf- baus schneller zu erklimmen«14. Unter diesen Vorzeichen war Stoltzenberg im Sommer 1923 im Auftrage des H.Wa.A. nach Sowjetrußland gereist, um eine geeignete Fabrikationsanlage für die gemeinsame Kampfstoffherstellung ausfindig zu machen. Er fand sie in Trock bei Sa- mara an der unteren Wolga. Die Vertreter der Gesellschaft zur Förderung gewerbli- cher Unternehmungen (Gefu), einer Tarngesellschaft der Reichswehr für ihre gehei- men rüstungsindustriellen Unternehmungen im Ausland, konnten bereits am 27. Sep- tember 1923 mit führenden Männern der sowjetrussischen Kriegschemie in konkrete Verhandlungen eintreten15. Die Gefu war bereit, eine Million Goldrubel für den Auf- bau von Gebäuden und weitere 665 000 Goldrubel für den Betrieb der Anlage zu zah- len. Die sowjetrussische Gesellschaft
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