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Nº 4 — Mai 2019 DEUTSCH-STUNDE Norbert Bisky und der Mauerfall vor 30 Jahren BOSS .COM EDITORIAL Für alle Sinne Im Herbst jährt sich die Maueröffnung zum 30. Mal. Norbert Bisky war damals 18 Jahre alt, als nicht nur die Mauer einstürzte, sondern sein Staat, die DDR, gleich mit. Damals beschloss Bisky, Künstler zu werden. Und dieses Den-Boden-unter-den-Füßen- Verlieren, Instabilität als Normalfall – das zieht sich bis heute durch alle Arbeiten des mittlerweile zum Weltstar avancierten Malers. Meine Kollegin Susan- ne Schreiber sprach mit ihm über alte und neue Dä- monen und die Brüche in seinem Leben. Es wurde eine Deutschstunde der besonderen Art (Seite 18). Auch Hanna Lakomy kam, wenn auch später, in der DDR zur Welt. Während Biskys Vater als SED- treuer Kommunist wirkte, war Lakomys Vater ein bekannter Liedermacher. Sie studierte dann Philosophie, arbeitet heu- te als Escort-Girl Salomé Balthus und will Foto links: Acqua- den Beweis antreten, dass Prostitution di-Parma-Chefin Laura und Feminismus durchaus zusammen- Burdese (l.) mit un se - passen. Klar, dass sie sich mit ihren The- rer Korrespondentin sen nicht nur Freunde macht (Seite 46). Regina Krieger in Mailand. Seite 35 Sie merken schon: Diese Ausgabe bie- tet Stoff zum Lesen, Sehen, (Mit)Fühlen – Foto unten: Künstler und wenn Sie sich ein bisschen Mühe ge- Norbert Bisky mit Susanne Schreiber in ben, sogar zum Riechen. Okay, wir haben seinem Berliner Atelier. keine Duftstoffe in die Seiten eingearbei- Seite 18 tet, aber doch versucht, dem flüchtigen Geschäft der milliardenschweren Par- fümbranche einen journalistischen Rah- men zu geben. In unserem großen Duft- Spezial erfahren Sie auf den Seiten 28 bis 43 viel Wissenswertes rund ums The- ma: Welche fünf Ingredienzien braucht jedes Parfüm, das ein Welterfolg werden soll? Warum ist die Chefin von Acqua di Parma in Italien noch immer etwas Be- sonderes? Und wie verführerisch können Düfte sein, die von Künstlicher Intelli- genz entworfen wurden? Unser Magazin-Team verabschiedet sich jetzt in eine kurze Sommerpause, ist aber im September mit einem Mode-Spezial wieder zurück. Ihr Thomas Tuma, Chefredakteur Fotos: Andreas Chudowski für Handelsblatt Magazin, Urban Zintel für Handelsblatt Magazin Urban Zintel für Handelsblatt Magazin, Andreas Chudowski Fotos: Unsere nächste Ausgabe erscheint am 13. September. 5 INHALT Nº 4― Mai 2019 46 Hanna Lakomy über Feminismus und Prostitution. 18 Der Künstler Norbert Bisky im großen Gespräch. 05 Editorial Reconnect. 08 Weltmarkt Paul Smith über seine Mitarbeit bei „Men in Black 4“ / Der Schuh-Coup von Adidas 12 Sechs Richtige Termine im Juni 14 Kantinenkritik Dyson 16 Blick-Wechsel Was war, was ist, was kommt, was bleibt? Vier Kolumnistinnen führen Buch. 18 Titel Der Künstler Norbert Bisky über den 30. Jahrestag des Mauerfalls und Exzesse auf dem Kunstmarkt DUFT-SPEZIAL 28 Welthits Ein Schnupper-Kurs mit dem Douglas-Experten David Löttel 32 Pierre Dinand Die wunderbaren Welten des Flakondesigners Pierre Dinand 35 Acqua di Parma CEO Laura Burdese im Porträt 39 Symrise Wie Künstliche Intelligenz in New York die Düfte der Zukunft entwickelt 42 Das Prinzip Parfüm 4” W 44 Warenkorb Summer in the City 56 3. 46 Interview Die „Hetäre“ Salomé Balthus über die ’2 Vereinbarkeit von Prostitution und Feminismus 32 1° 54 Na Logo COR S7 Zahl-Tag Avengers 8” Impressum 47 28 0. 57 Ruhe bitte! MS-Europa-Kapitän Ulf Wolter Duft-Spezial: Wie riecht der Sommer? 5’ Montblanc 1858 Geosphere Und welches Parfüm passt zu Ihnen? Fotos: Markus Burke für Handelsblatt Magazin, Uwe Hauth, Urban Zintel für Handelsblatt Magazin für Handelsblatt Magazin Urban Zintel Hauth, Uwe für Handelsblatt Magazin, Burke Markus Fotos: Bonn/2019 Bild-Kunst VG für Handelsblatt Magazin, Urban Zintel Titelbild: 58 Das letzte Wort von Richard David Precht °3 montblanc.com 39 7 WELTMARKT SEATTLE Abkommandiert Am 20. Juli steht das 50-Jahr-Jubiläum der ersten bemannten Mondlandung bevor. Im Flight Museum in Seattle läuft bis zum Szenen aus „Men in Black 4“ 2. September die Ausstellung „Destinati- mit Tessa Thompson und Chris on Moon: The Apollo 11 Mission“. Sie ist Hemsworth. in Zusammenarbeit mit der Smithsonian Institution entstanden, der auch das Na- tional Air and Space Museum in Washing- ton D. C. untersteht. Dessen berühmtes- tes Exponat ist das originale Kommando- modul „Columbia“ von Apollo 11, das nun das Museum zum ersten Mal seit dessen Eröffnung 1976 verlassen hat. Die letzte „Reise“ der „Columbia“ reicht in die Jahre Die gefragte Beefbar 1970 und 1971 zurück, als das Modul in in Paris lockt Touristen aus aller Welt an. 50 Bundesstaaten gezeigt wurde. Das »Ich war total Apollo-11-Raumschiff bestand ursprüng- Fleischeslust im Atrium fasziniert« In Frankreich hat sich die Vegetarier- und Veganer-Welle noch nicht so weit ausgebreitet. Wohl auch deshalb kommt ein Restaurant in Paris besonders gut an, das sein Konzept Am 13. Juni startet der vierte Teil Sir Paul, wie kommt man als Mode - Aufgabe oder der neue Topagent schon im Namen verkündet: Beefbar Paris. In der Nähe der Champs-Élysées reißen sich des Kinoklassikers „Men in Black“ designer dazu, einen Kino-Blockbuster Chris Hemsworth? Franzosen und Touristen aus aller Welt um einen Platz in dem angesagten Restaurant mit – mit neuem Team und neuen mit ausstaffieren zu dürfen? Chris ist ein großer Typ. Insofern mussten seinem prachtvollen Atrium als Herzstück und den exquisiten Fleischgerichten. Unter - Anzügen, geschneidert von keinem Die Initialzündung dazu gab sicher ein wir wirklich viel darüber nachdenken, dass gebracht ist es in einem Pariser Palast, der unter Denkmalschutz steht und im Art-Nou- Gespräch mit Penny Rose ... ihm sein Outfit nicht nur passt, sondern veau-Stil eingerichtet ist. Die Atmosphäre erinnert ein wenig an ein Boudoir, die Gäste Geringeren als dem britischen dass es auch perfekt aussieht. Und der sitzen auf blutroten und grünen Stühlen und Sofas. An der Bar werden außerdem Cock- Designer Paul Smith. ... die Kostüm-Direktorin des Films ... Anzug sollte ja zudem die Action überleben, tails serviert. Ein Besuch in der Beefbar hat seinen Preis. Für zwei Personen stehen ... mit der mich eine lange Geschichte das ganze Gespringe und Gerenne. Dank schnell 200 Euro auf der Rechnung – aber dafür gibt es auch außergewöhnlich gutes verbindet. Sie war schon eine regelmäßige seines natürlichen Charismas klappte das Fleisch. Da die Warteliste lang ist: unbedingt reservieren. Tanja Kuchenbecker Besucherin meines ersten Londoner Shops sehr gut. Und Tessa ... das war einfach ... in der Floral Street in Covent Garden. sie sieht wunderschön aus, hat eine tolle Figur – und liebte glücklicherweise unsere Entwürfe. PARIS Was muss man beachten, wenn man Mode für einen Film entwirft? Im Fall der „Men in Black“ waren die Was ist der größte Unterschied Mann im Mond: HERZOGENAURACH Vorgaben natürlich ziemlich eng, begrenzt Mit Astronaut zwischen Film- und Fashiongeschäft? Neil Armstrong auf das Thema „schwarzer Anzug“. Der Mit einer Schere und ein bisschen Stoff kehrte einst Aus dem Schredder an den Fuß erste Film der Reihe stammt ja noch aus können wir Modeleute in relativ kurzer Zeit auch das Adidas hat mit dem „Futurecraft.Loop“ den ersten vollständig recycelbaren Turnschuh den Neunzigerjahren. Damals hatten die etwas völlig Neues schaffen. Da kann eine Komandomodul entwickelt. Bei bisherigen Modellen war dies immer nur in Teilen möglich, da sie aus Anzüge betont kräftige Schulterpartien Stunde genügen. Die Arbeiten an einem „Columbia“ zur Erde zurück. verklebten Komponenten bestanden, die sich nur schwer voneinander trennen ließen. und fielen deutlich länger aus. Da haben großen Film wie „Men in Black“ sind etwas Der „Futurecraft.Loop“ hingegen ist aus thermoplastischem wir sehr eng mit Penny zusammenge - völlig anderes. Ich hatte ja einen kleinen Polyurethan (TPU) gefertigt, das für die Sohle gepresst arbeitet, um all die Männer – und Frauen – Kurzauftritt und war total fasziniert, wie und für den Schaft zu einem Garn gesponnen und in Schwarz so anzuziehen, dass man die Szene wieder und wieder gedreht wur- lich aus drei Teilen: Mit der Mondlande- gestrickt wird. Weil nur ein einziges Material ihnen auch heute abnimmt: In diesen de. Jedes Detail wurde von so vielen Leuten fähre „Eagle“ flogen die Astronauten Neil verwendet und auf den Einsatz von Klebstoff Anzügen können sie ihren Job machen genauestens kontrolliert und immer weiter Armstrong und Edwin „Buzz“ Aldrin hinab verzichtet wird, kann der Schuh als Ganzes und Aliens bekämpfen. perfektioniert. zum Mond, während das Servicemodul geschreddert und zu einem neuen Schuh sowie das Kommandomodul mitsamt weiterverarbeitet werden – womit sich der Tatsächlich gibt’s nun auch „Women Welcher Promi hier auf Erden ist auf Astronaut Michael Collins in der Umlauf- Produktzyklus schließt. Die ersten Modelle in Black“. Tessa Thompson kämpft jeden Fall ein Außerirdischer? bahn blieben. Die „Columbia“ ist als einzi- werden in einer auf 200 Stück limitierten Edi- als Agentin gegen den außerirdischen Christopher Walken! ges Segment auf die Erde zurückgekehrt. tion gefertigt. Für das Frühjahr 2021 ist die Wahnsinn. War sie die schwerere Thomas Tuma Ebenfalls in der Mondausstellung zu Serienfertigung angekündigt. Norman Kietzmann sehen: der äußere Helm sowie die Hand- Modemacher Paul Smith: „Total fasziniert“ vom schuhe, die Edwin Aldrin auf dem Mond Der „Futurecraft.Loop“ besteht aus nur einem Ausflug ins Filmgeschäft. LONDON Imago Images Images, Getty Amiand, Ddp Images/Intertopics, Francis Fotos: getragen hat. Norman Kietzmann Material