Komplette Ausgabe Als
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
29. JAHRGANG | HEFT 2 | Oktober 2012 (focus)uni lübeck Zeitschrift für Wissenschaft, Forschung und Lehre an der Universität zu Lübeck Stiftungsuniversität - Antworten auf die zehn häufigsten Fragen CBBM - Das Center of Brain, Behavior and Metabolism Exzellente Lehre durch hochschuldidaktische Fortbildung Fernstudium „Historische Stadt“: Studien im Harz Pyramus und Thisbe – Warum die weiße Maulbeere rot ist LOLA, Thomas Mann und das sterbende Schilf Stadt der Wissenschaft Erfolgreiche erste Nacht der Labore Einfach mehr Hotel! +49 451 142 0 radissonblu.com/hotel-luebeck 129571 LBCZH Ad FPP II (200x270).indd 1 25/04/12 13.18 | Inhalt 29. JAHRGANG | HEFT 2 | Oktober 2012 | Inhalt EDITORIAL 5 Liebe Leserin, lieber Leser Peter Dominiak FORSCHUNG AKTUELL 6 Die zerebrale Oximetrie bei herzchirurgischen Patienten Julika Schön, Hauke Paarmann und Matthias Heringlake 12 Forschungssplitter Thorsten Biet 16 Biostatistik in der medizinischen Forschung Andreas Ziegler DAS INTERVIEW 18 Das Center of Brain, Behavior and Metabolism an der Universität Lübeck Rüdiger Labahn DAS PORTRÄT 24 Zwölf Fragen an Prof. Dr. Ulrike Krämer Rüdiger Labahn LEHRE 28 Exzellente Lehre durch kompetenzorientierte hochschuldidaktische Fortbildung Bettina Jansen-Schulz STUDIUM 36 Neuer internationaler Masterstudiengang Infection Biology Ulrich Schaible 38 Fachschaft MINT Georg Männel FERNSTUDIUM 42 Studien im Harz Manfred Bossow DAS KOLLEG 50 Pyramus und Thisbe oder: Warum die weiße Maulbeere rot ist Peter Schmucker AUS DER UNIVERSITÄT 64 Stiftungsuniversität Lübeck Antworten auf die zehn am häufigsten gestellten Fragen Das Titelfoto zeigt eine der Versuchsanordnungen aus der Lasermedizin, wie sie auf der erfolgreichen ersten Lübecker Nacht der Labore gezeigt wurden (S. 66 in dieser Ausgabe). Zu sehen ist Laila Paulsen, die an der Universität Lübeck Medizinische In- genieurwissenschaft studiert hat. Die Experimente für ihre Bachelorarbeit über die Wechselwirkung von Kavitationsblasen in Wasser hat sie am Institut für Biomedizinische Optik durchgeführt. In dem gezeigten Aufbau erzeugt sie die Blasen mit einem UV-Laser in einer mit Wasser gefüllten Küvette und macht hochaufgelöste Fotos von ihnen. (Foto: Sebastian Freidank) (focus) uni lübeck 3 | | 29. JAHRGANG | HEFT 2 | Oktober 2012 Inhalt | STADT DER WISSENSCHAFT 66 Erfolgreiche erste Nacht der Labore Thorsten Biet, Rüdiger Labahn SCHÜLERAKADEMIE 68 LOLA, Thomas Mann und das sterbende Schilf Thorsten Biet FORSCHUNG UND FAMILIE 70 Psychosoziale Beratungsstelle für die Beschäftigten der Universität Solveig Simowitsch 72 Institut für Physik: „Das Konzept der permanenten Anwesenheit finde ich nicht gut“ Solveig Simowitsch RUBRIKEN 77 Preise Das letzte Wort René Kube | 4 (focus) uni lübeck | Editorial 29. JAHRGANG | HEFT 2 | Oktober 2012 | wir freuen uns, Ihnen eine neue Ausgabe unseres focus uni lübeck vorzulegen und Ihnen wieder über aktuelle Themen aus der Universität zu berichten. Diese Wochen und Monate standen und stehen für uns weitgehend im Zeichen des Themas „Stif- tungsuniversität“. Der Akademische Senat der Universität entscheidet in seiner De- zembersitzung darüber, ob wir die Pläne zu einer Umwandlung weiter verfolgen. Wir haben dazu in der letzten Zeit zahlreiche Gespräche geführt und Veranstaltungen durchgeführt. Unsere Antworten auf die zehn am häufigsten gestellten Fragen fin- den Sie in diesem Heft. Nach zwei Beiträgen zu diesem Thema aus früheren Ausgaben focus uni lübeck ist dazu übrigens mehrfach wieder gefragt worden: den Artikeln von Dr. Mathias Win- de vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft („Exzellenz braucht Freiräume“, April 2011) und von Dr. Josef Lange, Staatssekretär im Wissenschaftsministerium in Hannover („Stiftungshochschulen in Niedersachsen“, Oktober 2011). Wir haben sie zu- sammen mit allen aktuellen Informationen zu dem Thema auf unserer Homepage www.uni-luebeck.de noch einmal für alle leicht zugänglich gemacht. Weitere Themen in diesem Heft sind die im Rahmen des Lübecker Wissenschafts- jahres sehr erfolgreich verlaufene erste Nacht der Labore. Wir möchten sie 2014, zum 50jährigen Jubiläum der Universität, wiederholen und vielleicht zu einer dauerhaften Einrichtung werden lassen. In einem Interview fragen wir nach dem Stand der Bauarbeiten und den Forschungsperspektiven für eines unserer ehr- geizigsten Projekte, das Center of Brain, Behavior and Metabolism (CBBM). Im Porträt stellen wir eine der beteiligten Wissen- schaftlerinnen persönlich vor. Und sollte Ihnen auf Anhieb der Zusammenhang zwischen LOLA, Thomas Mann und dem ster- benden Schilf nicht ganz klar sein, so erfahren Sie auch dazu alles auf den folgenden Seiten. Ich wünsche Ihnen eine interessante und entspannte Lektüre. Ihr Prof. Dr. Peter Dominiak (focus) uni lübeck 5 | Die zerebrale Oximetrie bei herzchirurgischen Patienten Von Julika Schön, Hauke Paarmann und Matthias Heringlake In den letzten Jahren konnte in verschiedenen Untersuchungen sowohl an herz- als auch an nicht-herzchirurgischen Patien- ten herausgearbeitet werden, dass die Vermeidung von intraoperativen Abfällen der mittels Nah-Infrarot-Spektroskopie be- stimmten zerebralen Sauerstoffsättigung mit einer Verbesserung des neurologischen und klinischen Outcomes einhergeht. | Forschung aktuell 29. JAHRGANG | HEFT 2 | OKTOBER 2012 | urch die Verbesserungen der herzchirurgischen Tech- wachsenen- und Kinderherzchirurgie besonders etabliert. Es D niken, die Einführung weniger invasiver Verfahren und konnte bislang gezeigt werden, dass intraoperative längere verbesserte perioperative Versorgung nimmt die Morbidität Phasen mit niedrigen Werten der zerebralen Sauerstoffsät- und Mortalität nach herzchirurgischen Operationen trotz zu- tigung sowohl bei herzchirurgischen, wie auch allgemein- nehmend höherem Lebensalter der Patienten ab 1. Mit dem chirurgischen Patienten mit schlechterem neurologischen steigenden Lebensalter der zu versorgenden Patienten steigt Ergebnis assoziiert sind 17,18. Dabei sind die potenziell bedroh- allerdings das Risiko für neurologische Komplikationen, die lichen Grenzwerte noch Gegenstand der Diskussion. das operative Ergebnis erheblich einschränken können 2,3. Die Lübecker Arbeitsgruppe konzentriert sich im Bereich Dazu gehören Schlaganfall, Delir oder kognitive Dysfunktion der Herzchirurgie auf drei Bereiche: Den präoperativen Ein- 4-6. Postoperatives Delir ist hier definiert als postoperativ auf- satz der zerebralen Oximetrie zur Prädiktion von allgemei- tretende akute Wesensveränderung mit vorübergehender nem und neurologischem Outcome, die Anwendung der Störung der Wahrnehmung und des Bewusstseins ohne an- zerebralen Oximetrie als Parameter der globalen Hämodyna- dere erkennbare Ursache, kognitive Dysfunktion als postope- mik und den Zusammenhang zwischen zerebraler Oximetrie rativ auftretende Merk- und Denkstörungen. und postoperativen kognitiven Funktionsstörungen. Intraoperative Störungen der zerebralen Durchblutung, die unter anderem für die genannten Komplikationen als ursächlich betrachtet werden, können regional durch Em- Technische Grundlagen bolisation z.B. durch Luft, Thromben oder arterioskleroti- sche Plaques bedingt sein oder global entstehen, z.B. durch Die zerebrale Oximetrie ermöglicht kontinuierlich und nicht- schwerere Einschränkungen der allgemeinen Hämodynamik invasiv die Messung einer zerebralen Sauerstoffsättigung im 7,8, oder auch durch Veränderungen der zerebralen Autoregu- Gewebe und damit der Sauerstoffversorgung des Gehirns lation während der extrakorporalen Zirkulation 9. im frontalen Bereich. Die Technik beruht auf den physikali- Während embolische Ereignisse vor allem durch Optimie- schen Prinzipien von Absorption und Streuung. Licht im nah- rung der Kanülierungs- und Perfusionstechniken reduziert infraroten Wellenlängenbereich von 700 bis 900nm kann oder vermieden werden können 10, sind Ereignisse, die die menschliches Gewebe gut durchdringen und wird auf dem globale zerebrale Perfusion beeinträchtigen, durch intraope- Weg durch die verschiedenen Gewebeanteile absorbiert und rative Narkoseführung, Therapie von Blutdruckschwankun- gestreut. Die Absorption der eindringenden Photonen der gen und Optimierung der Herzleistung potenziell beeinfluss- für die cerebrale Oximetrie verwendeten Wellenlängen ge- bar. schieht überwiegend durch das Chromophor Hämoglobin, Darüber hinaus können Faktoren, die mit der Krankheits- da die Absorption durch Wasser und andere Gewebeanteile schwere der Patienten assoziiert sind, wie Anämie, einge- in diesem Wellenlängenbereich minimal ist. Da sich Oxy- und schränkte kardiale Leistungsbreite oder hohes Alter, das Ri- Desoxyhämoglobin in ihren Absorptionseigenschaften un- siko für postoperative globale kognitive Störungen erhöhen4. terscheiden, kann der Oxygenierungsgrad des durchleuchte- Da nicht nur fokale neurologische Störungen, sondern ten Gewebes gemessen werden, wenn die verwendeten Wel- auch das postoperative Delir und kognitive Funktionseinbu- lenlängen entsprechend gewählt werden. ßen mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität einherge- Neben der Absorption werden die Photonen durch die hen3,11, kommt der frühzeitigen Detektion von zerebralen Per- verschiedenen Gewebeanteile gestreut. Die Streuung führt fusionsstörungen eine herausragende Bedeutung zu 12. zu einer diffusen Ausbreitung des Lichtes im Gewebe und Es wird daher zunehmend ein umfassendes zerebrales Mo- ermöglicht die Detektion der wieder austretenden Photo- nitoring während herzchirurgischer Eingriffe gefordert 12-14, nen an einem vom Lichtsender entfernten Detektor. Da sich wobei die Wahl