Geschichte Der Altertumswissenschaften
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Der Neue Pauly - Supplemente 6 Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Bearbeitet von Peter Kuhlmann, Helmuth Schneider, Hubert Cancik, Manfred Landfester 1. Auflage 2012. Buch. LXII, 738 S. Hardcover ISBN 978 3 476 02033 8 Format (B x L): 17 x 24 cm Gewicht: 1537 g Weitere Fachgebiete > Geschichte > Geschichte der klassischen Antike Zu Inhaltsverzeichnis schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte. 1 2 Acidalius, Valens Acciaiuoli, Donato Medioevo e Rinascimento, 1954, 211–287 [10] U. Neumahr, Die ›Protestatio de Iustitia‹ in der Florentiner Hochkultur, 2002. Ital. Humanist. Geb. am 15. 3. 1429 in Florenz, gest. am 28. 8. 1478 in Mailand. Studium des Grie- Nikolaus Thurn chischen, Lateinischen und der Mathematik; polit. Aufträge und Ämter für Florenz sowie diverse Ge- sandtschaften (nach Mailand, Rom, Siena); 1474 Gon- Acidalius, Valens faloniere di Giustizia von Florenz. Auf einer Gesandt- schaftsreise nach Paris in Mailand verstorben. Havekenthal, Valentin; dt. neulat. Dichter und Übersetzer. Geb. 1567 in Wittstock/Ostpriegnitz, Werk und Wirkung gest. am 25. 5. 1595 in Neisse. Sohn eines evang. Pas- A. wurde seit den 1450er Jahren immer wieder tors. Studium der Philologie ab etwa 1584 in Rostock, auf diplomatische Missionen geschickt und hatte ab 1587 in Greifswald, dort wohl auch Studium der hohe Stellungen der florent. Republik inne. Seine Medizin; 1590–1593 Studienreise nach Italien (Pa- polit. Karriere im Dienst der Medici war insofern dua, Bologna, Neapel und Rom); 1594–1595 Gele- außergewöhnlich, als die Familien der Acciaiuoli genheitsdichter in Breslau. und der Strozzi (aus der seine Mutter stammte) ei- gentlich einer Medici-feindlichen Parteiung angehör- Werk und Wirkung ten. A. war Schüler von Iacopo Ammannati und A.’ Bekanntheit gründet sich v.a. auf eine ihm Carlo Marsuppini; er war mit Giannozzo Manetti zugeschriebene polemische Disputatio [4], in der nach- und Poggio ÑBracciolini befreundet. Er studierte das zuweisen versucht wird, dass Frauen keine Menschen Griechische u.a. bei Johannes ÑArgyropulos; aus die- seien. Sie initiierte eine Debatte, die zunächst in pro- ser Kenntnis erwuchsen Kommentare zu Aristoteles’ testantischen Kreisen, dann konfessionsübergreifend Nikomachischer Ethik und Politik. A. übersetzte ferner über etwa 200 Jahre insbes. im Horizont der Querelle eine Reihe von Viten des Plutarch (zu Demetrios, des Femmes kontrovers geführt wurde. Tatsächlich ist Alkibiades, Hannibal, Scipio) ins Lateinische. Seine A. wohl nicht als ihr Verfasser anzusehen, da sie in- lat. Lebensbeschreibung Karls d.Gr. [3], die später haltlich und stilistisch von seinem philol. und poeti- häufig als Anhang zu Plutarchs Viten gedruckt wur- schen Werk abweicht [8. 8–13, 16f.]. Bei A.s Poesie de, sollte im Sinne des Stadtstaates Florenz die franz. handelt es sich oft um Gelegenheitsdichtung, aber Krone als Bewahrer des fränkischen Erbes legitimie- auch um Horaz-Parodien und lat. Übersetzungen ren. Die Historia Florentini populi des Leonardo ÑBruni aus dem Griechischen. A. verwendet hauptsächlich übersetzte er ins Italienische (Erstdruck Venedig Distichen und Hendekasyllaben, seltener den Hexa- 1476)[1]; [10]. Als öffentlicher Redner entwickelte meter. Sein lat. Stil ist weitgehend klass., nur leicht A. in seiner Protestatio de iustitia [2] (vorgetragen am archaisierend. 1589 publizierte er eine erste Sammlung 15. 5. 1469) Brunis republikanische Propaganda wei- von lat. Epigrammata [1], von denen der größere Teil ter [10]. Ungeklärt ist, ob er Verfasser der Laudatio zunächst 1603 in eine Sammlung von Poemata des funebris [4] des János Hunyadi (gest. 1456) war, die Janus Lernutius, Janus Gulielmus und des A. auf- sich im Cod. Magliabecchianus IX,123 (f. 83 r-86r) genommen wurde, 1612 von Jan ÑGruter in die um- findet. fassende Sammlung der Delitiae poetarum Germanorum. Die vier philol. Arbeiten A.’ zu Velleius Paterculus Schriften [2], Curtius Rufus [3], Tacitus [7] und Plautus [6] (die [1] L. Bruni Istoria fiorentina tradotta in volgare, 1861 beiden Letztgenannten postum von seinem Bruder E. Santini [2] Protestatio di Iustitia, in: (Hrsg.), La Christian veröffentlicht) entstanden hauptsächlich ›protestatio de justizia‹ nella Firenze medicea, 1959, 47–54 [3] La Vita Caroli di Donato Acciaiuoli, hrsg. von G. Datti, während der Studienreise; die zu Velleius wird durch 1981 [4] Gyászbeszéd Hunyadi János felett, in: S. I. Kovács ein positives Urteil des Justus ÑLipsius abgeschlossen (Hrsg.), Mint sok fát gyümölccsel …, 1997, 5–10. [9. 78–80]. Postum gedruckt wurde auch eine mehr oder weniger chronologisch angeordnete Sammlung Sekundärliteratur von Briefen aus A.’ letztem Lebensabschnitt [5], wich- [5] V. da Bisticci, Vita di Donato di Neri Acciaiuoli, in: tigen Quellen der Biographie und der Entwicklung V. da Bisticci 1 , Le vite, Bd. 2, 1976, 21–40 ( 1893) seiner wiss. Arbeiten sowie des gelehrten Lebens in [6] A. D’Addario, Art. Acciaiuoli, Donato, in: DBI 1, 1960, 80–82 [7] M. Ganz, Donato Acciaiuoli and the Medici. A Italien, Deutschland und den Niederlanden, bes. für Strategy for Survival in ’400 Florence, in: Rinascimento 22, die Lipsius-Kreise. Von A.’ freundschaftlichen Verbin- 1982, 33–73 [8] E. Garin, La giovinezza di Donato dungen mit Rostocker und Breslauer Dichtern und Acciaiuoli, in: Rinascimento 1, 1950, 43–68 [9] E. Garin, Gelehrten zeugen seine Gedichte [9. 78f.]. E. Garin Donato Acciaiuoli cittadino fiorentino, in: , SV:[9. 80–83]. Addison, Joseph 3 4 Schriften stellt wird [5. 112–125]. Durch das Studium von [1] Epigrammata ad Danielem Rindfleisch Bucretium, Münzsammlungen und durch die Begegnung mit Helmstedt 1589 [2] Velleianarum lectionum liber, Padua Antiquaren, darunter Francesco de’ ÑFicoroni, erwarb 1590 [3] In Q. Curtium animadversiones, Frankfurt a. M. A. Kenntnisse in der Numismatik, die einer postum 1594 [4] Disputatio nova contra mulieres qua probatur eas homines non esse, o.O. 1595 [5] Epistolarum centuria I, publizierten, wissenschaftsgeschichtlich bedeutenden Hanau 1606 [6] In comoedias Plauti, quae exstant, Abhandlung zugrunde liegen [2]. In drei Dialogen divinationes et interpretationes, Frankfurt a.M. 1607 sollen darin der Nutzen von Münzen als eigenständi- [7] Notae in C. Corneli Taciti opera quae exstant, Hanau gen histor. Quellen dargelegt und die gegenseitige 1607. Abhängigkeit von bildlichen und textlichen Darstel- lungen sowie das Verhältnis von ant. und mod. Mün- Sekundärliteratur zen aufgezeigt werden. Das knappe Werk mit deut- [8] R. G. Czapla, Einleitung, in: R.G. Czapla / G. Burkard (Hrsg.), Valens Acidalius, Disputatio nova lich zeithistor. Bezug [3] war ein wichtiger Schritt zur contra mulieres, qua probatur eas homines non esse, 2006, 7– Etablierung einer kritischen Hermeneutik und inspi- 25 [9] J. IJsewijn, Acidalius, Valens, in: H.-G. Roloff rierte Joseph ÑSpence zu seiner Arbeit Polymetis (Hrsg.), Die Deutsche Literatur, Reihe 2, Abt. A., Bd. 1, 1991, (1747). 74–92. Beate Hintzen Schriften [1] Remarks on Several Parts of Italy, London 1705 [2] Dialogues Upon the Usefulness of Ancient Medals. Especially in Relation to the Latin and Greek Poets, London Addison, Joseph 1721. Engl. Schriftsteller, Journalist und Numismatiker. Sekundärliteratur Geb. am 1. 5. 1672 in Milston (Wiltshire), gest. am [3] D. Alvarez, »Poetical Cash«. Joseph Addison, 17. 6. 1719 in London. 1687–1689 Studium am Antiquarianism, and Aesthetic Value, in: Eighteenth-Century Queen’s College, Oxford; 1689 Stipendiat (Demy- Studies 38/3, 2005, 509–531 [4] R. Otten, Joseph Addison, S. Scholz ship), seit 1696 Fellow des Magdalen College, Ox- 1982 [5] , Objekte und Erzählungen. Subjektivität und kultureller Dinggebrauch im England des frühen ford; 1691 B. A. 1699–1703 Europareise, danach polit. 18. Jh.s, 2004 [6] P. Smithers, The Life of Joseph Addison, Karriere (1708–1719 Member of Parliament, 1717– 1954. 1718 Staatssekretär). Christof Berns Werdegang, Werk und Wirkung A.s Vater war der anglikanische Pfarrer Lancelot A., der als Verfasser landeskundlicher Werke über Aesticampianus, Johannes Rhagius Marokko hervortrat. Aufgrund seiner Herkunft aus bescheidenen materiellen Verhältnissen war A. den Rack von Sommerfeld, Johannes; dt. Theologe größten Teil seines Lebens auf Förderer angewiesen, und Humanist. Geb. um 1457 in Sommerfeld (Nie- die er in den Kreisen der Whigs fand. Erst die Heirat derlausitz, h. in Polen), gest. am 31. 5. 1520 in Witten- mit der vermögenden Charlotte Middleton (1716) berg. Ab 1491 Studium in Krakau, u.a. bei Konrad ermöglichte ihm zuletzt eine unabhängige Lebens- ÑCeltis; 1499 bei Filippo ÑBeroaldo in Bologna. 1501 führung. Bekannt ist A. insbes. aufgrund seiner um- Prof. für Moralphilosophie und Rhetorik in Mainz; fangreichen essayistischen Tätigkeit und Gründung 1506 für Poetik und Rhetorik in Frankfurt/Oder; der Zeitschrift The Spectator [6. 192–245]; [4. 65–116]. 1508 für Poetik in Leipzig. 1511 Prom. zum Doktor Seine 1713 uraufgeführte Tragödie Cato über Cato der Theologie in Rom. 1512–1515 Tätigkeit als La- d.J. (Uticensis) gehörte wegen ihrer aktuellen polit. tein- und Griechischlehrer in Paris, Köln, Cottbus Bezüge (u.a. Freiheit gegen Tyrannei) zu den erfolg- und Freiberg; ab 1517 Professur