Hochschule für Künste Künste für Hochschule

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REVIEW V IE W 2012 –20132012 2012 – www.hfk-bremen.de 2013 Hochschule für Künste Bremen REVIEW

2012 – 2013 5

Editorial

Wo steht die HfK heute? Was passiert im kreativen Feld Ein Newcomer ist die HfK heute zweifellos nicht mehr, Hochschule für Künste Bremen? Die vorliegende Publika - und das Selbstbewusstsein speist sich längst nicht tion möchte dazu eine Art Momentaufnahme liefern und mehr aus der Erwartung des Kommenden. Von Anfang zeigt eine Auswahl repräsentativer Projekte der letzten an verfolgte die Hochschule parallel zu den rasanten eineinhalb Jahre. Vertreten sind alle Bereiche der Hoch- gesellschaftlichen, künstlerischen und technologi- schule: Art, Music, Design, Theory, Digital Media; außer- schen Entwicklungen einen ständigen Prozess der Er- dem kommen Alumni zu Wort, wir berichten über einige neuerung und Weiterentwicklung – immer auf der internationale Projekte und bringen die wichtigsten Höhe der Zeit. Von den Ergebnissen her muss sie sich Campus-News. wahrlich nicht verstecken, und so kann die Hoch- 2013 feiert die Hochschule für Künste zudem ein schule für Künste Bremen den Herausforderungen der Jubiläum: Vor 25 Jahren, am 28. Oktober 1988, wurde die Zukunft mit ruhigem, in 25 Jahren organisch gewach- damalige HKM von einer Fachhochschule in den Status senem Selbstbewusstsein entgegensehen. einer Künstlerischen Hochschule gehoben und führt seit- dem den Namen Hochschule für Künste Bremen. Die HfK Ralf Schneider im Jubiläumsjahr 2013 weist allerdings nur noch eine entfernte Ähnlichkeit mit der Neugründung von 1988 auf. Die inneren Strukturen haben sich in den 25 Jahren kon- Editorial tinuierlich weiterentwickelt, neue Studiengänge und Ins- titute sind hinzugekommen, klassische Disziplinen sind mittlerweile gänzlich anders organisiert. Auch der äußere Where does the University of the Arts stand today? What Rahmen ist nicht wiederzuerkennen. Mit dem Speicher XI developments are underway within this creative environ- in der Überseestadt und dem früheren Alten Gymnasium ment? This publication presents a snapshot of the University in der Innenstadt verfügen beide Fachbereiche seit 2003 with a broad selection of representative projects from the über denkmalgeschützte, repräsentative Gebäude in attrak- previous eighteen months. Showcasing our activities across tiver Lage. Die HfK Bremen ist heute mit jährlich etwa 300 the fields of Art, Music, Design, Theory and Digital Media, Konzerten, Ausstellungen und Vorträgen einer der größ- it includes interviews with alumni, together with reports on ten Kulturveranstalter der Region, eine „Brutstätte“ von international projects and the latest developments on campus. Ideen und Kreativität, ein Ort hochstehender künstleri- In 2013 the University of the Arts will celebrate a jubilee: scher Lehre mit internationalen Verbindungen in 25 Län- twenty-five years ago, on 28 October 1988, the University’s dern rund um den Globus. predecessor was officially awarded the status of a university Die erste Nummer des HfK-Magazins „ArteMus“ von institution and has since been known as the Hochschule für 1988 startet mit dem Motto: „Seit jüngstem auf dem Markt Künste Bremen. der Kunstakademien, stellt sich die HfK Bremen den Inter- essierten mit dem noch impulsiven Selbstbewusstsein des Newcomers“. Inhaltsverzeichnis

S. 5 S. 74–89 S. 76–79 S. 80–81 S. 82–83 FrenchFriedLoveAffaire Von Äpfeln und Birnen Ich lebe hier! Editorial Design S. 84–85 S. 86 S. 87–89 Integriertes Was? Stop Stalking! Die Zeitschrift der S. 9 Strasse Mit nahezu einzigartigem Profil S. 90–105 S. 92–95 S. 96–97 S. 98–99 Emotional Biomechanics Rauchwolken und Inside.Interaction.Design Digital Media S. 10–29 The Rape of Lucretia S. 12–15 Luftschlösser Crossover S. 16–17 HPSCHD S. 100–101 S. 102–103 S. 104 The Ways Things May Go Die Linie des Lebens Konferenz VENEW Total Oper S. 18–19 S. 20–23 Ein Höhepunkt im Jahreskalender S. 106–121 S.108–109 S. 110–113 Tag des Herrn und auch Damenmode S. 24–27 ....dass die Lücken nun Löcher wurden Beyond Tahrir International S. 28–29 Un/verblümt No1+No2 S. 114–115 S. 116–117 The Jungle of Calais Winter in Marseille S. 30–47 S. 32–35 S. 36–37 S. 38–39 S. 118–119 S. 120 Venditti – Schmid – Azizi Weniger Exkoriation Rerum cognoscere causas Hopes and Hurdles Art S. 40–41 S. 42–43 S. 44 Strategien der Zeichnung – Kunst und Theorie Mensch, Objekt, Raum – S. 122–135 S.124–127 S. 128–129 Kunst der Illustration über die Absurdität der Ballett trifft Mode Der Duft von Kaffee Alumni Beziehungen S. 45–47 S. 130–131 S. 132 TEN Verstrickte Erinnerungsstränge Bewusster und planvoller S. 133 S. 134–135 S. 48–73 S. 50–53 S. 54–55 S. 56–57 Grandios entwickelte Fähigkeiten Technology Addiction Quartett Johann Sebastian Bachs Hanze Symphony Music Kompositionen für Laute Orchestra S. 136–155 S.138 S. 139–140 S. 141 S. 58–61 S. 62–63 S. 64–65 Stabwechsel fff – feuer & flamme Ehrensenator Campus Wissende Musiker Fête de la Musique Vom „Sängerwettstreit“ für den freundeskreis bis zum „Blockflötendieb“ S. 142–143 S. 146–148 S. 149–151 S. 66–67 S. 68 S. 69 Neue Gesichter an der Auszeichnungen 2012 / 2013 Publikationen 2012 / 2013 Big Sounds mit Swing Programm ensembleANM Podium für junge Talente Hochschule + CD / DVD S. 152–155 S. 70–71 S. 72–73 Index Zehn Jahre Kammerchor Ein Fest für hundert Blockflöten S. 156 Impressum 9

Mit nahezu einzigartigem Profil

Die Hochschule für Künste Bremen

Die Hochschule für Künste Bremen ist eine besondere vermehrt Gastlehrende aus dem Ausland gewinnen, je- Hochschule. Sie verbindet Kunst, Musik, Design und Wis- doch auch andererseits Angebote für unsere Absolven- senschaften – ein in Deutschland nahezu einzigartiges tinnen und Absolventen entwickeln, die für deren Weiter- Profil. Darüber hinaus ist sie die einzige Spezialhoch- bildung relevant sind. Daneben werden wir uns dem schule im Nordwesten der Republik und regional, über- dritten Studienzyklus (nach Bachelor und Master bzw. Dip- regional und international verankert. Regional ist sie lom) stärker zuwenden und überlegen, wie die Meister- in das kulturelle Leben Bremens nicht nur gut integriert, schülerausbildung bzw. das Konzertexamen zukünftig sondern wirkt auch maßgeblich am kulturellen Gesche- gestaltet werden soll. Schließlich werden wir uns auch den hen unseres Bundeslandes mit. Regional, überregional wie Themen im Zusammenhang mit künstlerischer Forschung auch international zieht sie talentierte junge Menschen und Entwicklung zunehmend widmen. Besonders die an, die bei uns studieren möchten. Indikatoren für die HfK eignet sich durch ihre Verknüpfung unterschiedlicher Attraktivität der HfK sind die kontinuierlich wachsenden künstlerischer und gestalterischer Praktiken und die in Zahlen von Studienbewerberinnen und -bewerbern und den Studiengängen angelegte enge Verbindung von Wissen- Studierenden sowie die beeindruckende Anzahl nationaler schaft und Praxis besonders für aktuelle, gesellschaftlich und internationaler Auszeichnungen für Studierende relevante Forschungsthemen. und Lehrende. Im Bereich der Lehre wurde an der innova- Wie alle anderen Hochschulen steht auch die Hoch- tiven Weiterentwicklung und Verbesserung gearbeitet. schule für Künste Bremen vor Forderungen nach Kür- Von zentraler Bedeutung war in der letzten Zeit die Um- zungen und Einsparungen. Wir haben bereits in der Ver- stellung des gesamten Lehrangebots auf die internationa- gangenheit bewiesen, dass wir sorgfältig mit öffentli- len Standards im Bereich der Bachelor- und Master-Stu- chen Mitteln haushalten. Das wird unser Maßstab auch diengänge. Alle neuen Konzepte der HfK sind in einem für die weitere Entwicklung der Hochschule für Künste umfangreichen Qualitätsprozess begutachtet worden und Bremen sein. 2013 feiern wir das 25-jährige Bestehen als erhielten die Bestätigung durch die jeweiligen Expertin- Künstlerische Hochschule im Rang einer Universität. nen und Experten. Einzig die Freie Kunst bleibt beim bis- Wir werden dieses Jubiläum nutzen, um uns für die zu- herigen Konzept des Diplomabschlusses, das ebenso begut- künftigen Herausforderungen bestens vorzubereiten, achtet worden ist. damit wir auch zukünftig eine hervorragende Künstleri- Im Bereich Internationales haben wir ebenfalls das sche Hochschule sind, die sowohl eine exzellente künst- Profil unserer Hochschule geschärft. Unter anderem haben lerische Ausbildung gewährleistet als auch einen wesent- wir neue strategische Partnerschaften mit neuen Koope- lichen Beitrag zur Weiterentwicklung in Design, Kunst rationshochschulen im Ausland gebildet und wichtige be- und Musik leistet. stehende Verbindungen gestärkt. Davon profitieren die Studierenden der Hochschule für Künste Bremen ebenso Herbert Grüner wie die Lehrenden! Aber nicht nur in ihrem Kernbereich von Lehre, künst- lerischer Entwicklung und Forschung hat sich die HfK Unique Learning Environment weiterentwickelt. Auch die Einführung eines Campus-Ma- nagementsystems, die Verabschiedung einer Gleichstel- University of the Arts Bremen lungsrichtlinie sowie die Auditierung und Reauditierung zur familiengerechten Hochschule sind in unserer An- University of the Arts Bremen is a special university. Uniting schauung feste Bestandteile einer modernen Hochschule, art, music, design and the sciences, the University offers a die nicht zuletzt ebenfalls entscheidend zu einer positiven unique learning environment in the German education land- Imagebildung beitrugen. scape. It is the only specialized university in ’s In der vor uns liegenden Periode werden wir weiterhin north-western provinces and has strong ties at regional, na- an der Profilschärfung des Angebotes unserer Hochschule tion and international levels. With well established links to arbeiten. Dazu gehört neben der Weiterentwicklung beste- institutions across Bremen’s cultural landscape, the Univer- hender Studienangebote die Überlegung zur Einführung sity of the Arts plays a significant role in the cultural life of neuer Formate in Studium und Lehre sowie der Forschung the region. und künstlerischen Entwicklung. So wollen wir einerseits CR O S S O V ER 12 Crossover

The Rape of Lucretia

Opernprojekt im BLG-Forum

Die Geschichte spielt im vorchristlichen Rom – und doch Vor den Aufführungen im BLG-Forum in der Bremer Über- ist sie bis heute hoch aktuell: Macht, Sexualität, Unter- seestadt gab es jeweils eine Werkeinführung von Juliane werfung, Demütigung, Scham, Verzweiflung, Widerstand Luster. – die Themen von Benjamin Brittens Oper „The Rape of ks Lucretia“ (Die Schändung der Lucretia) berühren uns eben- so wie zu Zeiten des Imperium Romanum. Über Jahr- hunderte haben sich bildende Künstler, Literaten und Phi- The Rape of Lucretia losophen von Ovid bis Augustinus, von Dante bis Shakes- peare, von Lucas Cranach bis Tizian immer wieder mit Opera at the BLG Forum dem Motiv der Schändung Lucretias auseinandergesetzt. Benjamin Britten (1913 bis 1976) nähert sich dem Set in pre-Christian Rome, Benjamin Britten’s “The Rape of Stoff in seiner ersten Kammeroper 1946 vor dem Hinter- Lucretia” is a highly topical opera. Its themes – power, sexu- grund von Faschismus, Nationalsozialismus und 2. Welt- ality, subjugation, humiliation, shame, despair and resist- krieg: Angesichts des millionenfachen Sterbens und Mor- ance – are as relevant today as they were in the age of Impe - dens stehen für Britten alle menschlichen Werte und rial Rome. Across the centuries, the violation of Lucretia Prinzipien menschlichen Zusammenlebens neu und radi- has been the subject of works by fine artists, writers and kal auf dem Prüfstand. Brittens „The Rape of Lucretia“ philosophers ranging from Ovid to Augustine, from Dante war Gegenstand des jährlichen Opernprojekts der Hoch- to Shakespeare, and from Lucas Cranach to Titian. schule für Künste Bremen. Auch in diesem Jahr haben sich Studierende beider Fachbereiche der HfK – Sänger, Instrumentalisten, bildende Künstler und Mode-Designer – zusammengetan, um mit vereinten Kräften und Unter- stützung ihrer Professorinnen und Professoren eine Oper auf die Bühne zu bringen. Fotos: Shushi Li

17 Crossover

HPSCHD

Ein audiovisuelles Environment zum 100. Geburtstag von John Cage

So wie in einem Museum schon Gemälde und Objekte aus- desselben. Dies weckte Fragen zum Verhältnis von Schein gestellt sind, wenn man das Gebäude betritt, so war das und Wirklichkeit, Computeranimation und fotografischem vierstündige, multimediale Happening HPSCHD (1967-69, Abbild, Mensch und Automat – Fragen, die sich auch im sprich: Harpsichord) von John Cage und Lejaren Hiller gesamten Konzept von HPSCHD stellen. schon voll im Gange, als sich die Türen der Galerie am 15. November 2012 in der Dechanatstraße öffneten. Man war Till Knipper eingeladen, zwischen den „Exponaten“, d.h. den unzäh- ligen, sich gegenseitig auditiv und visuell durchdringenden Elementen zu wandern. Konkret hieß dies für die Hörpers- HPSCHD pektive, das schwerlich erfassbare Durcheinander mittels vieler Perspektiven allmählich kennenzulernen. Im Raum An audiovisual environment in honour of verteilt standen fünf Cembali, auf denen – rhythmisch John Cage’s 100 th birthday nicht miteinander koordiniert – Partituren gespielt wurden, die Ende der 1960er Jahre mit einem sehr frühen Com- Just as visitors to a museum arrive to find its paintings and puterprogramm nach Prinzipien von Wolfgang Amadeus objects on display, this performance of the four-hour multi- Mozarts Würfelspiel berechnet worden waren. Nach Zufalls- media happening HPSCHD by John Cage and Lejaren Hiller prinzipien koordiniert blitzten zudem immer mal wieder was in full swing by the time the gallery threw open its eintaktige Zitate aus der Klavierliteratur von Mozart bis doors. Guests were invited to roam freely among the various heute hervor. Ebenfalls möglichst frei von Intentionen, da “exhibits”: an array of audio and visual elements which in- streng nach Zufallsprinzipien ermittelt, waren alle räum- teract, creating a complex performance environment. This lichen Dispositionen, auch die der vielen Lautsprecher, was complemented by juxtaposed projections of the perfor- aus denen 51 überlagerte, mikrotonale Melodien einen mance space in its empty state and a computer model of the akustischen Sternenhimmel ausbreiteten, der angesichts same space. All this raised questions about the relationships fiepender und schnarrender 60er-Jahre-Computersounds between semblance and reality, computer animation and aus heutiger Sicht etwas sperrig wirkt. Diese ästhetische photographic imagery, humans and machines – questions Grundidee fand in den rundum projizierten Lichtbildern which cut to the conceptual core of HPSCHD. eine Entsprechung, die mit dem Computer errechnet oder mit Metallspänen in veränderlichen Kraftfeldern er- zeugt worden waren, um unsichtbare Wirkungskräfte von Algorithmen entsprechend jenen von Magneten anschau- lich werden zu lassen. Als zweite Idee umfassten die pro- jizierten Abbildungen solche des menschenleeren Auffüh- < rungsraums und eines am Computer erzeugten Modells Fotos: Till Knipper / Roshan Margraf 18 Crossover

Total Oper

Zehn Jahre interdisziplinäres Opernprojekt der Hochschule für Künste

Eine Vielzahl an Disziplinen, Gestaltern, Bühnenarbei- performance as told by a broad range of participants. The re- tern, Handwerkern, Künstlern, Musikern, Sängern und sult is a remarkable archive in book format which celebrates Technikern trägt zum Gelingen einer Opernaufführung the intense dedication and passion that is so characteristic bei. Hinter (und vor) den Kulissen werden die Zwischen- of interdisciplinary cooperation in the arts. töne kunstvoller Inszenierung und schweißtreibenden Handwerks erzeugt. Als erhabenste aller künstlerischen Gattungen gepriesen, verschmelzen in der Oper Bild, Ich muss wirklich sagen, die Sänger von der Hochschule sind alle total toll! Sarah Mittenbühler Musik und Text zum Gesamtkunstwerk, der Opera Totale; mal emotional, kritisch, sachlich, mitunter kitschig Dann zum Schluss selbst überwältigt zu sein, wenn das alles im Raum inszeniert der Regisseur im künstlerischen Dialog mit vor einem zu sehen ist – unbezahlbar. Annika Tritschler den Kostüm- und Bühnenbildnern, dem Dramaturgen und den Musikern die überlieferten Opern, um das Publi- Es ist das eine, einen Besen zu schwingen und damit eine Szene darzu- kum immer wieder neu anzuregen, zu begeistern und stellen, aber etwas vollkommen anderes, einen Besen zu schwingen und damit irgendetwas zum Ausdruck zu bringen. zu verführen. Peter W. Schaefer 2013 erschien eine Publikation „Total Oper“, welche eindrucksvoll die verschiedenen Sichtweisen und Blick- Die Oper fühlt sich für mich immer an, wie sie ist – ein Extremprojekt. Michael Hinrichs winkel der damals Mitwirkenden dokumentiert. Hieraus ist etwas ganz Neues entstanden, ein außergewöhnliches Oper ist wie ein letzter Gesang der Unterwelt des alltäglichen Lebens. Michael Glasmeier Bucharchiv, das den Respekt vor der Intensität und der Leidenschaft bei der Zusammenarbeit der Künste feiert. Plötzlich klatschen alle, plötzlich ist alles echt! Heike Neugebauer

Kai Lehmann Einen Bühnenraum zum ersten Mal zu betreten, erinnert mich an den ersten Schultag. Es fängt etwas Neues an, eine neue Geschichte beginnt, man hat einen neuen Klassenraum und die Möglichkeit ihn zu füllen und zu gestalten. Total Opera Jan Hübner Bremen University of the Arts Operetten sind keine Dummheit und keine Idiotie, sondern einfach leichte Kost für einen geselligen, unterhaltenden Abend. celebrates 10 years of opera Jutta Hinzelmann

The success of an operatic performance rests on the coopera- tion of an ensemble of set and costume designers, stage- hands, builders, artists, musicians, singers and technicians, who work tirelessly hand-in-glove both behind the scenes and on stage. The publication “Total Oper” (Total Opera) lifts the curtain for readers to reveal the inside story of operatic Fotos: Eike Harder 21 Crossover

Ein Höhepunkt im Jahreskalender

Die Hochschultage 2013

Auch in diesem Jahr öffnete die HfK Bremen wieder alle Informations- und Beratungsmöglichkeiten über die Türen zu den Ateliers, Studios und Werkstätten im Spei- Studienangebote und das Bewerbungs- und Aufnahme- cher XI in der Bremer Überseestadt und eröffnete Kunstbe- verfahren an der HfK. geisterten, Interessierten und Freunden faszinierende Eröffnet wurden die Hochschultage 2013 durch Einblicke in Kreativität, Engagement und Können ihrer den Rektor der HfK, Prof. Dr. Herbert Grüner, und den Studentinnen und Studenten. Staatsminister der Bundesregierung für Kultur und Studierende aller Studiengänge der HfK Bremen prä- Medien, Bernd Neumann, im Auditorium im Speicher XI. sentierten ihre Arbeiten und Semesterprojekte, in denen sie sich mit aktuellen künstlerischen, gestalterischen ks und gesellschaftlichen Fragestellungen auseinandersetz- ten. Zu sehen und erleben waren Malerei und Installa- tionen, Zeichnung und Illustration, Design und Digitale Showcase Celebrates Student Talent Medien, Filme und Videokunst sowie Musik von Alter Musik und Klassik bis zu Jazz und zeitgenössischer Kompo- 2013 University Open Days sition. Fester Bestandteil der diesjährigen Hochschultage waren beispielsweise Konzerte der HfK-Big-Band sowie der Continuing the tradition of previous years, the University Preisträgerinnen und Preisträger des diesjährigen HfK- of the Arts once again opened its studios and workshops at Musikwettbewerbs. Speicher XI in Bremen’s “Überseestadt” to welcome art en- Unter der Vielzahl ihrer öffentlichen Veranstaltungen, thusiasts and friends of the University to a multi-day event Konzerte und Ausstellungen markieren die Hochschul- showcasing the creative talent and expertise of its students. tage zweifellos den Höhepunkt im Jahreskalender der HfK. In den letzten Jahren ließen sich jeweils Tausende von Be- sucherinnen und Besuchern aus Bremen und der gesamten Region vom Blick hinter die Kulissen der Bremer Kunst- und Musikhochschule Bremen begeistern. Für Studienin- < teressierte bieten die Hochschultage überdies ausführliche Plakat: Steffen Vogt Fotos: Shushi Li 24 Crossover

Tag des Herrn und auch Damenmode

Mode-Inszenierung in der Villa Ichon

„Tag des Herrn und auch Damenmode“ nennen die Studie- delle von Nahem oder überlässt sich flanierend privaten renden der HfK Bremen ihre sonntägliche Mode-Inszenie- Assoziationen zu den Ritualen des an diesem Morgen so rung in der klassizistischen Villa Ichon. Die Jung-Designer gar nicht heiligen Sonntags. entscheiden sich für einen selbstironischen und dennoch Deutlich wird bei den 85 Modellen – Bekannte und respektvollen Umgang mit dem Widerspruch zwischen Freunde der Studierenden und ebenso unterschiedlich wie bürgerlich-prunkvollem Ort und ihren unkonventionell- die Entwürfe der 18 Designer – dass Mode auch mit ihrem eigenwilligen Outfits. Imperativ der Individualität eine Gemeinschaftsproduktion Der Parcours durch das herrschaftliche Haus und ist. In diesem Fall einer Gemeinschaft, die sich Konven- die von den Modellen gestellten Tableaux Vivants (lebende tionen vorknöpft, deren Mitglieder sich im kreativen Trubel Bilder) beziehen sich auf die Wiederholungen und oft er- aber auch lachend begegnen und dabei festhalten am lebten Höhen und Tiefen des arbeitsfreien letzten Wochen- Stoff, aus dem die Mode ist. tags. In Anlehnung an den morgendlichen Schwebezu- stand zwischen Traum und Erwachen taucht im Erdge- Ursula Zillig, Dorothea Mink schoss zunächst ein schummriges Licht die präsentierten Entwürfe in unheimliches Halbdunkel. Von Geschoss zu Geschoss wird es dann zunehmend heller. In der ersten Day of the Lord — and Lady´s Fashions Etage erwartet den Besucher jedoch statt eines ordentlich gedeckten Frühstückstisches ein mit stumm blickenden Fashion performance at Villa Ichon Menschen bestücktes Podest – elektronische Musik und er- staunliche Entwürfe bieten einen Augen- und Ohren - On a recent Sunday students at the Academy of the Arts schmaus zum Tagesbeginn. In einem kleinen Erker ver - staged a fashion show called “Day of the Lord—and Lady´s breitet dann eine Frühsporttruppe unbeschwerte Leich- Fashions” at the classicistic Villa Ichon in Bremen. The tigkeit: Zu Aerobic-Klängen zappeln Modeathleten schräge young designers went for a self-deprecating, yet respectful Yogapositionen. Farbig bedruckte Oberteile, Shorts und approach in exploring the contradiction between their Leggings funktionieren ganz ohne sportliche Selbstopti- respectable, bourgeois location and their unconventional mierung. Im nächsten Raum erinnern Modelle in strengen and quirky outfits. As they turned the Villa into a set for Outfits und mit ernsten Gesichtern an Kirchgänger, auf tableaux vivants (living images) created by their models, the der Treppe und im großen Salon lungern Übriggebliebene, students played on the rituals and well known highs and die noch von der Feier der letzten Nacht gezeichnet schei- lows of any given Sunday. Referencing the hazy stage be- nen. Der DJ im Morgenrock animiert die Unermüdlichen. tween dreaming and awakening, dim light created a sinister In einem unerwarteten Wetterhäuschen im Flur drehen atmosphere for the designs presented on the ground floor. sich auf einer Holzplattform zwei Männer, deren Mieder As visitors progressed upwards, the scene became brighter mit Muskeldekolletés Geschlechterklischees auflösen. and brighter. Die Besucher halten sich nicht notwendigerweise an den erdachten Rundgang, sie fallen ihrerseits gewollt aus dem Rahmen, wenn sie mit filzbesohlten Plastikschuh- überzügen kreuz und quer über das denkmalgeschützte > Parkett schlurfen. Im eigenen Tempo und auf eigenen Foto: Daniel Weigel Wegen beurteilt das Publikum die Qualität einzelner Mo- Modell: Maja Spence > > Foto: Daniel Weigel Foto: Anna Hadzelek Modell: Merle Richter Modell: Anna Hadzelek 28 Crossover

Un/verblümt No1+No2

Queere Ästhetiken und Theorien in Kunst, Design und Musik

ist kein Film, in dem es um schwule Identität oder Sexua- Insgesamt haben 20 Vortragende sowie Leiter_innen von lität geht: In dem raffiniert verschachtelten Biopic stellen Workshops, Seminaren und Tutorien zum Gelingen dieses sechs Personen die 68er-Folk-Rock-Pop-Ikone Bob Dylan Projekts beigetragen: Peggy Buth, Mathias Danbolt, Antke dar. Queer daran ist, so Skadi Loist, wie der Film Fragen Engel, Kadja Grönke, Rebecca Grotjahn, Judith Halberstam, nach Identität stellt, sie virtuos verhandelt und sich Jonathan Katz, Ins A Kromminga, Skadi Loist, Elianna Einordnungen in Kategorien und Genres widersetzt. Dies Renner, Renate Lorenz, Lulu Mendelova, Johanna Schaffer, heißt jedoch nicht, dass queer hier ein beliebiges Spiel Renate Ruhne, Gin Müller, Claudia Reiche, Z. Schmidt, des anything goes meint. Möglichkeiten, Geschlechter und Andrea Sick, Tomka Weiß, Michael Zywietz. Sexualitäten zu leben, werden durch Macht- und Herr- Mit un/verblümt entstand ein Raum, in dem theore- schaftsverhältnisse begrenzt, sie sind in historische wie tische und künstlerische Auseinandersetzungen mit kulturelle Wahrnehmungskonventionen verwickelt und Geschlechtern und Sexualitäten sowie deren Relevanz für unterliegen kulturellen Wandlungsprozessen. So lässt sich das eigene Erleben und Arbeiten erprobt, diskutiert und etwa das Modell schwuler und lesbischer Identität, wie reflektiert werden konnten. Im Herbst 2013 erscheint eine es sich in westlichen Kulturen der 1970er Jahre herausge- umfangreiche Publikation zu un/verblümt im Revolver- bildet hat, nicht auf frühere Epochen übertragen. In einem Verlag. kunsthistorischen Rückblick auf die US-amerikanische Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeigte Jonathan Katz Josch Hoenes versteckte Formen gleichgeschlechtlichen Begehrens auf, die in engem Kontakt mit ihrem heterosexuellen Umfeld stehen, ohne sich von diesem klar abzugrenzen. Und Clau- Un/verblümt No1+No2 dia Reiche ging den medialen Wandlungen der Klitoris Das Anliegen von un/verblümt, einem Projekt, das im Rah- schaftlicher Ordnung sowie den damit verbundenen in Zeiten 3-D-computergenerierter Darstellungen nach, die Queer theories and aesthetics in the field of men des Professorinnen-Programms an der HfK Bremen Ein- und Ausschlüssen. Wie aber wirken Geschlecht und so perplex vielfältig sind, dass sie weder Ansprüchen art, design and music stattfand, war es, künstlerische und wissenschaftliche Bei- Sexualität im Feld von Kunst, Musik und Design? Und wirklichkeitsgetreuer Sichtbarmachung noch eindeutiger träge von internationalen und lokalen Akteur_innen wie lassen sich im Feld des Künstlerischen alternative Ima- Geschlechtszuordnung genügen. Staged within the framework of a programme to increase zusammenzubringen, die Impulse für Debatten über Ge- ginationen von Geschlecht und Sexualität entwerfen? Solche wissenschaftlichen Auseinandersetzungen the quota of female professors at the University of the Arts, schlechtergerechtigkeit setzen. Vom WS 2011/12, in dem Im weiten Feld möglicher Debatten fokussierte un/ver- kombinierte un/verblümt No1 + No2 mit künstlerisch-prak- “un/verblümt (Out/spoken)” brought together local and inter- un/verblümt No1 in Kooperation mit Prof. Dr. Barbara blümt Auseinandersetzungen mit queeren Ästhetiken und tischen Workshops. „Genderfuck, Queercore und Herm- national stakeholders active in artistic and research practice Paul, Institut für Kunst und visuelle Kultur der CvO-Uni- Theorien. Queer – im US-Amerikanischen lange Zeit als culture – Wieso nur zwei Geschlechter“ (Ins A Kromminga) with a view to promoting debate on gender equality. Within versität Oldenburg, durchgeführt wurde, bis zum WS Schimpfwort für Schwule und Lesben gebräuchlich – be- oder „Queere Performances und Aktivismus im öffent- this broad discursive field, “un/verblümt” focussed debate 2012/13 fanden Vorträge, Seminare, Workshops und Tuto- zieht sich dabei sowohl auf politisch-aktivistische Bewe- lichen Raum“ (Gin Müller / Tomka Weiß) boten Studieren- on “Queer aesthetics and theory”. The term “Queer” – once an rien statt, in denen aktuelle theoretische Diskussionen gungen, die gegen Homo- und Transphobie kämpfen als den Möglichkeiten, queere künstlerische Verfahren zu epithet for gays and lesbians in the USA – is now used to der Gender und Queer Studies mit künstlerisch-prakti- auch auf Theoriebildungen zu Geschlecht und Sexualität. erproben und/oder den öffentliche Raum als demokrati- refer to political activism against homo- and transphobia schen Arbeitsweisen in Dialog gebracht wurden. Queer wendet sich gegen identitätslogisches Denken und schen Konfliktraum performativ subversiv zu nutzen. as well as theories of gender and sexuality. Vorstellungen und Phantasien von Geschlecht und hinterfragt stattdessen Macht- und Herrschaftsverhält- Niemand weiß genau, wie es kam – aber eines schönen Sexualität werden zuweilen im Geheimen gehalten und nisse heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit. Aus dieser Samstags tauchte in Bremen wie aus dem Nichts eine höchstens poetisch verblümt zum Ausdruck gebracht. Perspektive versammelt un/verblümt vielfältige Praktiken Gruppe A/r/ktivist_innen der „Queer Liberation Org.“ auf. Dann und wann werden sie jedoch ganz unverblümt und und Denkansätze, die jene Normen und Normalisierungs - Und kurz darauf prangte statt der Aufforderung „Don’t geradeheraus gezeigt: mit Stolz vor sich hergetragen, verfahren kritisieren, die von uns verlangen, uns wie be a Maybe“ der Slogan „May U be Queer“ auf Plakaten provokativ den gesellschaftlichen Ordnungsvorstellun- ›normale‹ Männer und Frauen zu kleiden, zu verhalten, zu einer namhaften Zigarettenmarke. Und die Gesundheits- gen entgegengesetzt oder lustvoll inszeniert. In solchen begehren. Dabei geht es um mehr als um Schwule, Lesben, warnung war durch den Hinweis ersetzt: „Für ein buntes Variationen von un/verblümt strukturieren Geschlecht Trans- und Interpersonen. Leben, in dem es mehr als 2 Geschlechter gibt!“. Die in und Sexualität unseren Alltag, gesellschaftliche Institu- So eröffnete un/verblümt No1 mit dem Film „I’m not den Workshops entstandenen Arbeiten wurden in der Aus- tionen und Identitätsbildungsprozesse. Sie beteiligen there“ (Todd Haynes, 2007), der in Kooperation mit dem stellung „Un/Möglich. kreuz und queer“ im Januar 2013 in sich damit an der Aufrechterhaltung oder Kritik gesell- Queer Filmfestival Bremen gezeigt wurde. „I’m not there“ der Galerie Herold gezeigt. A R T 32 Art

Venditti – Schmid - Azizi Hochschulpreise 2013: Freie Kunst / University Awards: Fine Arts

1. Preis: 2. Preis: 3. Preis:

Tobias Venditti Michael Peter Schmid Sanaz Azizi

Bindestriche o. T. Performance „Hold“

„Bindestriche“ ist eine Rauminszenierung, Zwei große Schwarz-Weiß-Fotografien Kostüm, Körper, Bewegung und Klang die äußerst geschickt die Gegensätze zeigen zum einen einen Herd mit offener bilden in der Arbeit „Hold“ ein perfektes von Abstraktion und Gegenständlichkeit, Platte, die sich gegen den perspektivi- Zusammenspiel, wobei die Jury aus- Verschleierung und Bildoffenbarung, schen Sinn auflehnt und einen fast ab- drücklich das Wagnis der Künstlerin her- Zeichnung im Raum und Maschinenhaf- strakten schwarzen Fleck aufweist, der vorhob, visuell auch auf traditionelle tigkeit in sich vereint und kompositori- von der Hitze einer der Herdplatten er- Elemente etwa der Tragödie zurückzu- sche zusammenführt, wobei unterschied- zeugt sein könnte, und zum anderen die greifen. Neben den Tänzerinnen lobte lich große, bewegliche Spiegel auf dem Unterseite eines gekippten Tisches mit die Jury ausdrücklich die Livemusik aus Boden ständig andere Ansichten erlau- einer widersinnigen Holzleiste. Die hand- Elektronik und Percussion. ben. Der ganze Raum ist geprägt von De- werklich perfekten Arbeiten stehen in materialisationen: Gazestoffe verunklä- der Tradition fotografischer Dokumenta- ren konkrete Akkumulationen von Gegen- tionen ephemerer Skulpturen, die hier ständen, Schnüre schaffen eine fragile als bearbeitete Readymades in Erschei- Zeichnung im Raum und die Spiegel än- nung treten. Sie sind Ausdruck einer me- dern stetig unsere Blickwinkel. dialen Verunsicherung durch eine mi- nimale Inszenierung von Alltagsgegen- ständen als skulpturale Form.

1st Prize: Tobias Venditti. A spatial installa- 2nd Prize: Michael Peter Schmid. Created 3rd Prize: Sanaz Azizi. Costume, body, tion that unites the poles of abstraction with a minute attention to detail, these movement and sound form a perfect unity and representation, obscuration and reve- photographs continue the tradition of doc- in a performance lauded by the jury for lation, dimensional drawing and mechani- umenting ephemeral works of sculpture, the artist’s willingness to engage with the zation within its intelligent design. presented here as modified ready-mades. visual vernacular of such traditional sources as the tragedy.

> 1. Preis: Bindestriche von Tobias Venditti / Foto: Shushi Li < 2. Preis: o.T. von Michael Peter Schmid / Fotos: Shushi Li > 3. Preis: Performance „Hold“ von Sanaz Azizi / Foto: Shushi Li 36 Art

Weniger Karin Hollweg Preis 2012 für Janis E. Müller

Fotos: Shushi Li

Janis E. Müller, 1982 in Achim geboren, feld gestrandet sind, zu einem Kreis hat in der Klasse von Prof. Jean-François geformt, über den ein Zeiger in ständiger Guiton an der Hochschule für Künste Rotation ein kleines Pendel zirkulieren Bremen studiert. Seine künstlerische Ar- lässt, das den Gegenständen einen Klang Less beit ist grundsätzlich multimedial an- entlockt. Es entsteht ein Percussions- 2012 Karin Hollweg Award for gelegt und reicht von der Zeichnung über Gesang der Gegenstände, der einer denk- audiovisuelle Medien bis hin zu raum- bar einfachen Anordnung und dem Zufall Janis E. Müller greifenden Installationen. Dabei zeichnet geschuldet ist. sich das Werk dadurch aus, dass es im In seiner zweiten Arbeit, „Regen Müller’s artistic practice is fundamentally kalkulierten Einsatz der Medien mit spar- kommt“ (2012), spannt der Künstler in multi-medial, ranging from illustration samsten Mitteln ein hohes Maß an Wir- skulpturaler Weise eine Saite, die von and audio-visual media through to large- kung erzielt. Janis E. Müller kontert damit einer im Luftzug tanzenden Pfauenfeder scale spatial installations. His works are die hoch technisierten Materialschlach- zum Klingen gebracht wird. Janis E. characterized by a calculated approach to ten einer Welt des weltumspannenden Müllers Werke in dieser Ausstellung fun- the use of media which achieves its effects Kommerzes mit der stillen Poesie einer gieren wie Tonabnehmer, die Gegen- by the simplest of means. Janis E. Müller’s Ästhetik des Banalen. Er tut dies mit un- ständen, die ihrer ursprünglichen Funk- art responds to global capitalism’s unprec- tergründigem Witz und einem gerüttelt tion entzogen sind, ihren eigenen Klang edented consumption of resources with Maß an treffsicherer Ironie. entlocken. In der hohen Reduktion der the tranquil poetry of an aesthetic of the In den beiden Werken, die Janis Mittel, die geradezu lapidar eingesetzt profane, revealing a subversive sense of E. Müller für die Meisterschüler-Ausstel- werden, gelingt es, das Gegenbild eines humour coupled with a healthy measure lung in der Weserburg geschaffen hat, poetischen Zaubers ins Werk zu setzen. of irony. operiert er in dieser Weise mit angesam- melten Materialien, die er zum Klingen Jury bringt. In der Arbeit „Weniger“ (2012) hat Müller Gegenstände, die in seinem Um- 38 Art

Exkoriation Videoausstellung

>> Fotos: Ulrike Isenberg

> Screenshot: Fabien Maheu, „Du Blanc seulement“ Diese Ausstellung verschiedener Video- heit von Kausalität gehorchen, verweisen arbeiten greift jene Themen auf, die für selbstverständlich auf den Surrealismus, den Künstler Fabien Maheu von beson- jedoch zudem auf eine elementare Poetik Excoriation derer Bedeutung sind: die Fremdheit, die der Koexistenz: Zwei beieinanderste- Komplexität des Ausdrucks vom Anders- hende Objekte entsprechen nicht einfach Video art sein in einer Gemeinschaft, die gesell- der Summe ihrer Einzelteile, sondern schaftliche Organisation des Sadismus, ergeben etwas Drittes, etwas Anderes This exhibition explores a variety of themes der Traum als Möglichkeit der (Grenz-) und Neuartiges. that predominate in the video art of Fabien Überschreitung und Befreiung. Stets Zum anderen die Installation / Per- Maheu: otherness, the complex expression getrieben von der Sorge eines betonten formance „In Verso“, die gemeinsam mit of difference within societies, the social Formalismus, erfüllt das Bild gänzlich Studenten der Hochschule für Künste organization of sadism, and dreams as sites seinen Status als Täuschung: Es täuscht und in Zusammenarbeit mit Prof. Jean- of transcendence and liberation. Maheu’s heterogene Realitäten vor, anstatt diese François Guiton im Rahmen eines Work- pronounced formalism renders images that tatsächlich darzustellen, und zwar mit shops im Mai 2012 erarbeitet wurde are marked by their status as acts of de- dem erklärten Ziel, eine transversale Sinn- und den Einbruch des Fremden in das Zu- ceptions, offering a pretence to rather than produktion in Gang zu setzen. Optisch hause thematisiert. „In Verso“ setzt sich the actual representation of a heterogene- gesehen ist es demzufolge die Heteroge- aus einer komplexen Anordnung von ous reality with the stated objective of nität der Materialien, die den Beobach- Leinwänden zusammen. Die projizierten triggering a transverse generation of signifi- ter verblüffen. Filme einerseits und die Liveperfor- cance. Die Ausstellung umfasst zwei Ins- mance andererseits stehen in unmittel- tallationen: Zum einen „Du Blanc seule- barem Bezug zueinander und interagie- ment“, eine plastische Projektionsan- ren wechselseitig. ordnung, die das Universum der poeti- schen Performance „Que du Blanc“ auf- pr greift. Die einzelnen Bilder, die in ihrer Abfolge einer offensichtlichen Abwesen- 41 Art

Strategien der Zeichnung – Kunst der Illustration Vorlesungsreihe mit Workshop

< Plakate: Wei Qiang

Die 2012/13 vom Institut für Kunst- und Illustration und Wissenschaft zu berei- lead a marginal existence. The lecture Musikwissenschaft im Winter- und Som- chern, wurde zudem mit Clemens series was and is underpinned by the belief mersemester veranstaltete Vortragsreihe Krümmel einer der wenigen Theoretiker that a university of the arts must as a „Strategien der Zeichnung – Kunst der auf diesem Feld um einen Vortrag ge- matter of necessity endeavour to dissolve Illustration“ unternahm den Versuch, zwei beten. Maßgeblich für das Konzept der boundaries and nurture an inquisitive out- künstlerische Medien, die, abgesehen Vortragsreihe war und ist die Auffas- look in both practice and theory. von einem von Zeit zu Zeit aufflammen- sung, dass eine Kunsthochschule an der den Interesse für die Zeichnung, in Kunst-, Aufhebung von Grenzen arbeitet und Bildwissenschaft und Ausstellungswesen den Prozess der praktischen und theore- eher ein Schattendasein fristen, mitein- tischen Neugier fördert. ander in Beziehung zu setzen. Dass es hier eine Wechselwirkung gibt, wird spätes- Michael Glasmeier tens seit dem 19. Jahrhundert deutlich. Zudem haben Künstler wie beispielsweise Marcel Duchamp, die Dadaisten, Jeanne Strategies of Drawing – Mammen, aber auch Ad Reinhardt oder Andy Warhol als Illustratoren gearbeitet. the Art of Illustration Wieder einmal erscheinen die Grenzen zwischen frei und angewandt fließend, ja Lecture series and workshop willkürlich. Um dieses Zusammengehen weiter zu verdeutlichen, wurden renom- Staged by the Institute of Art and Music mierte, zum Erzählerischen neigende Studies, this lecture series traced the rela- Zeichnerinnen und Zeichner eingeladen, tionships between two artistic mediums über ihre Praktiken, Theorien und Hand- which – aside from an occasional passing lungsformen zu berichten und in einem interest in drawing expressed among re- begleitenden Workshop zu diskutieren. searchers in the fields of art history, visual Um das allzu defizitäre Verhältnis von studies and curatorial practice – otherwise 42 Art

Kunst und Theorie Vortragsreihe Freie Kunst

16.04.2013 Tjorg Douglas Beer, Berlin lernte, auf den schutt zu hören – schutt, im Kunstverein Wolfsburg. Chido John- Ambition verstehen, die mobilisierte der zuvor eine küchenkachel war, ein son ist Professor für Bildhauerei am CCS Gesellschaft (im Kino) erneut sesshaft Abaut situations türrahmen, eine ziegelmauer. ich fand, Detroit und einer der Künstler der Aus- zu machen, so war es für die Avantgar- Die Ankündigung des Künstlers Tjorg dass der schutt geheimnisse in sich trägt stellung. Er kommt ursprünglich aus Sim- disten die moderne Zeiterfahrung, die Douglas Beer lautete: ABOUT SITUA- – geheimnisse, die jeder kennt – allge- babwe und wuchs in Sambia auf, wo er sie als Maler oder Bildhauer zur Filmpra- TIONS, A MISSION, THINKING, NEW meine, öffentliche geheimnisse...“ Die als Kind das Fertigen von Drahtautos er- xis führte. YORK, BERLIN, EMPLOYMENT, TAKASHI Künstlerin Natascha Sadr Haghighian lernte. Diese Technik und (Spiel-)Praxis MURAKAMI HIMSELF, A LIGHTBOX, A präsentierte und diskutierte aktuelle Ar- etablierte er nun in Detroit, der ehemali- 02.07.2013 Jürgen Haas, Stuttgart und SECRET BAR, DAS ORDNUNGSAMT AND beiten für die dOCUMENTA (13) und gen Welthauptstadt des Automobilbaus. Luzern AYRAN & YOGA. Im Vortrag verwies er ihrer letzten Ausstellung in der Galerie auf eine ganze Reihe paralleler Aktivitä- Johann König in Berlin. Wie das Leben spielt ten und deren Wechselwirkung bzw. Aus- Animation und Didaktik wirkungen auf/als künstlerische Arbeit. Jürgen Haas ist freier Regisseur und Professor für Animation an der Hoch- 08.05.2013 Arie Hartog, Bremen schule Luzern. Geplant hat er beides nicht, es ist halt passiert. Ein Plädoyer Und sie bewegt sich doch ... nicht. für ein gutes Bauchgefühl und die Frei- Eine Kunstgeschichte der Bewegung heit, eigene Entscheidungen zu treffen. in der Bildhauerei Arie Hartog ist Direktor des Gerhard Marcks Hauses in Bremen, und sein For- schungsschwerpunkt ist die Geschichte Art and Theory der Bildhauerei im 20. Jahrhundert. Der Vortrag spannte einen weiten Bogen von Fine arts lecture series der Schattenanimation mit Steinskulp- > turen während des Neolitikums bis zu den Etienne-Jules Marey, Untitled, date unknown > Bewegungsstudien des Futurismus. Jun Yang, Seoul Fiction (production still), 2010 Tjorg Douglas Beer, Berlin: “about situa- 12.06.2013 Fritz Balthaus, Berlin tions, a mission, thinking...” / Arie Hartog, 22.05.2013 Jun Yang, Taipei und Yokohama Bremen: “Und sie bewegt sich doch ... Was geht, kommt sowieso! nicht”. An art history of motion in sculp- Jun Yang Arbeiten am Rand des Möglichen ture / Natascha Sadr Haghighian, Berlin: Jun Yang ist Kulturarbeiter oder besser Wovon ist Kunst frei, wenn sie frei ge- “the year of the leopard” / Jun Yang, Taipei noch Kulturbearbeiter: bildender Künst- nannt wird? Wo endet die Freiheit and Yokohama: “the transformation of ler mit einer erfolgreichen internatio- des künstlerischen Selbstauftrags und cultural codes” / Kerstin Niemann, Ham- nalen Ausstellungstätigkeit, Restaurant- wo beginnt die Freiheit der verwerten- burg & Chido Johnson, Detroit: “Learning betreiber, Kurator, Lehrender, Mitbe- den Auftraggeber? Fritz Balthaus’ Ar- from Detroit” / Fritz Balthaus, Berlin: gründer des Taipei Contemporary Art beiten sind sowohl präzise Versuchsan- “Was geht, kommt sowieso!” Working at Center u.v.a.m. Seine künstlerische Ar- ordnungen wie ironische Eingriffe in the edges of possibility / Rainer Bellen- beit handelt oft von der Transformation die Kunstwelt und den Ausstellungsbe- baum, Berlin: “The cinematographic act” / kultureller Codes, die er in unterschied- trieb. Eine Werkpräsentation mit dem Jürgen Haas, Stuttgart and Luzern: lichen Alltagskulturen greifbar macht. Künstler. “Wie das Leben spielt”. Animation and didactics 28.05.2013 Kerstin Niemann, Hamburg & 19.06.2013 Rainer Bellenbaum, Berlin > Von Natascha Sadr Haghighian verwendetes Archivmaterial: Chido Johnson, Detroit Anlage des Aueparks in Kassel 1947 Kinematografisches Handeln Learning from Detroit Ein Vortrag mit dem Autor, Filmer und 15. 05. 2013 Natascha Sadr Haghighian, Kerstin Niemann ist Kuratorin aus Ham- Medienwissenschaftler Rainer Bellen- Berlin burg und hat in den letzten Jahren die baum über seine neueste Publikation Research Residence FILTER Detroit mit dem gleichen Titel. Lässt sich der Er- das jahr des leoparden aufgebaut. Sie berichtete über ihre aktu- findergeist von Filmpionieren und Vor- „dieser vortrag handelt davon, wie ich elle Ausstellung „Learning from Detroit“ läufern wie Lumière oder Muybridge als 44 Art 45 Art

Mensch, Objekt, Raum – über die Absurdität der Beziehungen TEN Karin Hollweg Preis 2013 an Franziska Keller Ausstellung der HfK-Meisterschülerinnen und -schüler 2013

> > Foto: Caspar Sessler Foto: Caspar Sessler

Franziska Keller, Meisterschülerin der aber vielschichtig aufeinander bezogen Mit dem Meisterschüler-Studium eröff- Jean-François Guiton), Janine Klank The annual graduation exhibition is the Hochschule für Künste Bremen in werden. Fragen nach der Absurdität net die Hochschule für Künste Bremen (Klasse Paco Knöller), Franziska Keller crowning event of the Master Student der Klasse Jean-François Guiton, unter- und Skurrilität der Beziehung zwischen Individual, Object, Space – herausragenden Absolventinnen und (Klasse Jean-François Guiton), Marei programme. In 2013 the exhibition was sucht in ihren Arbeiten das Verhältnis Mensch, Objekt und Raum, gepaart The Absurdity of Relations Absolventen nach bestandenem Diplom Lutterbach (Klasse Peter W. Schaefer), staged at the Weserburg Museum of von Mensch und Objekt in verschiede- mit leisem Humor, ziehen sich durch alle im Studiengang Freie Kunst die Möglich- Lu Nguyen (Klasse Jean-François Gui- Modern Art and curated by Dr. Katerina nen Medien wie Skulptur, Video, Zeich- ihre Arbeiten. Die Jury überzeugte der 2013 Karin Hollweg Award for keit, ihre persönlichen Positionen in zwei ton), Anna Roberta Vattes (Klasse Paco Vatsella. nung und Collage. In der Ausstellung präzise Einsatz der Mittel, mit denen sie Franziska Keller weiteren Semestern zu vertiefen und Knöller) und Philipp Zähringer (Klasse konfrontiert sie den Betrachter mit sonderbar, bisweilen poetisch anmutende den eigenen künstlerischen Weg intensiv Franka Hörnschemeyer). einem eigentümlichen Objekt, das im Bilder, Objekte und Situationen schafft, A Master Student in Jean-François auszuloten. Raum zu schweben scheint. In geschwun- die den Betrachter einbeziehen und Guiton’s studio at the University of the Die gemeinsame Abschlussausstel- ks gener Form berührt eine Vielzahl von herausfordern. Arts, Franziska Keller examines the rela- lung ist traditionell der krönende Höhe- Schnüren den Boden, die wie ein kom- Der Karin Hollweg Preis ist der tionships between individuals and objects punkt des Meisterschülerjahres. 2013 pakter Strahl aus einer roten Haube her- höchstdotierte Kunstförderpreis aller in her artistic practice, working across fand die Ausstellung in der Weserburg, TEN ausfließen. Mit der Kombination vorge- Kunsthochschulen in Deutschland. Er- a range of media which includes sculpture, Museum für Moderne Kunst statt, kura- fundener Materialien schafft die Künst- möglicht wird er dank der großzügigen video, drawing and collage. Keller’s work tiert wurde sie von Dr. Katerina Vatsella. 2013 Young Masters Exhibition lerin eine ambivalent belebte Figur. Ähn- Unterstützung der Karin und Uwe is distinguished by an awareness of the ab- Im Rahmen der Ausstellungser- liche Zwischenwesen, die von kreatür- Hollweg Stiftung. Der Preis ist mit ins- surdity and scurrility that marks relations öffnung wurde 2013 zum siebten Mal der lichen Anspielungen bis hin zur völligen gesamt 15.000 Euro dotiert, wobei eine between the individual, object and space, Karin Hollweg Preis (früher Kunstpreis Open to outstanding graduates of our Abstraktion reichen, finden sich auch Hälfte als Preisgeld direkt an die Preis- which she explores with a subtly humorous des Freundeskreises der HfK) verliehen. Diploma in Fine Arts, the Master Student in ihren Collagen, Zeichnungen und in trägerin geht, die zweite Hälfte von der sensibility. The jury praised in particular An der Ausstellung der Meister- Programme offers students the opportu- einer kleinformatigen Videoprojektion. Preisträgerin als Projektmittel für die the precision with which Franziska Keller schüler beteiligten sich in diesem Jahr: nity to further develop their personal posi- Darin zeigt sie ein bewegtes Objekt, Realisierung eines Ausstellungsprojektes employs various media to create images, Andreas Becker (Klasse Stephan tion and explore their artistic potential das in einem widersprüchlichen Zustand genutzt werden soll. objects and situations that are imbued with Baumkötter), Christian Bungies (Klasse in an intensive programme of practice and der Instabilität verharrt. Die ausgestellten a poetic aura with the power to involve and Yuji Takeoka), Yumi Jung (Klasse Franka research over two semesters. Arbeiten bleiben eigenständig, können challenge viewers. Hörnschemeyer), Min Jung Kang (Klasse > Janine Klank (Klasse Paco Knöller) > > Marei Lutterbach (Klasse Peter W. Schaefer) Christian Bungies (Klasse Yuji Takeoka) > Andreas Becker (Klasse Stephan Baumkötter) > Anna Roberta Vattes (Klasse Paco Knöller) > Lu Nguyen (Klasse Jean-François Guiton) >

Yumi Jung (Klasse Franka Hörnschemeyer) > Min Jung Kang (Klasse Jean-François Guiton) >

Franziska Keller (Klasse Jean-François Guiton) > Philipp Zähringer (Klasse Franka Hörnschemeyer) m u si c 50 Music

Quartett Hochschulpreise 2013: Musik / University Awards: Music

1. Preis: 2. Preis: 3. Preis:

Streichquartett Schlagzeugquartett Oboenband

1st Prize: String Quartet 2nd Prize: Percussion Quartet 3rd Prize: Oboe Band

Marijke Tjoelker (Violine) Felix Ernst Simon Böckenhoff (Oboe) Joosten Ellée (Violine) David Gutfleisch Robert Herden (Oboe) Alice Vaz (Viola) Jakub Kowalski Friederike Köhncke (Oboe) Jakob Nierenz (Violoncello) Gabriele Lattuada Karin Gemeinhardt (Fagott)

Jazzquartett

3rd Prize: Jazz Quartet

Charlène Thomas (Gesang) Lukas Akintaya (Schlagzeug) Max Meyer (Gitarre) Michael Bohn (Bass)

> 1. Preis: Streichquartett von Marijke Tjoelker, Joosten Ellée, Alice Vaz, Jakob Nierenz / Fotos: Shushi Li > 2. Preis: Schlagzeugquartett von Felix Ernst, David Gutfleisch, Jakub Kowalski, Gabriele Lattuada / Fotos: Shushi Li > 3. Preis: Oboenband von Simon Böckenhoff, Robert Herden, Friederike Köhncke, Karin Gemeinhardt / Fotos: Shushi Li 3. Preis: Jazzquartett von Charlène Thomas, Lukas Akintaya, Max Meyer, Michael Bohn / Fotos: Shushi Li 55 Music

Johann Sebastian Bachs Kompositionen für Laute Internationales Symposium in Bremen

< Fotos: Manfred Esser

Die Kompositionen für Laute von Johann die Vorträge der HfK-Kolleginnen Viola machten das Symposium für die HfK Sebastian Bach wurden von der Musik- de Hoog über BWV 995 aus cellistischer Bremen zu einem großen Erfolg mit einer forschung eher stiefmütterlich behandelt. Sicht und Prof. Dr. Greta Haenen über beachtlichen Anzahl an Besuchern. Es handelt sich um wenige Werke, genau die Spielbarkeit bzw. Unspielbarkeit der sieben an der Zahl, und für einige der Kompositionen für Violione solo. Sie Joachim Held Kompositionen, die der Laute zugeschrie- streifte damit ein unter Lautenisten oft ben wurden, kann die Besetzungsfrage diskutiertes Thema, nämlich die vermeint- The Compositions for by nicht eindeutig geklärt werden. Bach hat liche Unspielbarkeit einiger Passagen nur bei zwei seiner Kompositionen, näm- der Kompositionen für Laute. Eben diese lich BWV 995 und 998, die Laute explizit Passagen sind es, die bei einigen For- International symposium in im Titel erwähnt. Für die anderen Kom- schern und Lautenisten Zweifel daran positionen, die von der Musikwissenschaft wachsen ließen, ob diese Kompositionen Bremen als für die Laute konzipiert bestimmt wur- überhaupt für die Laute gemeint sein den, fehlen genauere Hinweise. konnten. The compositions for Lute by Johann Aber dies sind nur einige der wich- Eine wesentliche Bereicherung Sebastian Bach have been treated with tigen, noch ungeklärten Fragen, die für des Symposiums war die Teilnahme des a degree of condescension by music Prof. Joachim Held der Anlass waren, das Lautenisten Nigel North (Bloomington, historians and theorists. They comprise Symposium zu den Kompositionen für Indiana), der einen Vortrag über seine just a handful of works – seven to be Laute von Johann Sebastian Bach für die Einschätzung der Bach’schen Werke für precise – and in several cases historians HfK Bremen zu organisieren. Es fand Laute in Beziehung zu den Kompositionen have been unable to ascertain whether vom 9.-11. November 2012 statt, und einige für Laute von Komponisten wie Silvius Bach in fact intended these works to be der wichtigsten Forscher auf dem Gebiet Leopold Weiss, der ausschließlich für die performed on the lute. der Lautenmusik hielten Vorträge und Laute komponierte, hielt. Er kommt zu The instrument is referred to explic- stellten sich den Diskussionen. Joachim dem Schluss, dass die Kompositionen für itly in the titles of just two compositions. Held leitete den Reigen der Vorträge Laute von Bach aufgrund ihrer wenig In the case of the remaining works, which mit seiner Einschätzung des Fragenkom- idiomatischen Schreibweise nicht befrie- research suggest may have been written plexes ein. Prof. Hans-Joachim Schulze digend auf der Laute realisiert werden for the lute, the evidence is less exact. vom Bach-Archiv Leipzig sprach über Lau- können. Er bevorzugt daher eigene Bear- tenisten, die Schüler Johann Sebastian beitungen z.B. der Violin- und Cellokom- Bachs waren, Andreas Schlegel über die positionen. Zusätzlich zu seinem meis- Technik der Barocklaute im 17. Jahrhundert terhaften Konzert gab er noch einen Kurs als Voraussetzung für die Lautentechnik für die Studenten für Laute der HfK, im 18. Jahrhundert. David Ledbetter die davon sehr profitierten. Die interna- sprach über den Kompositionsstil bei Bach. tionale Zusammensetzung der Vortra- Den interdisziplinären Ansatz verfolgten genden und der interdisziplinäre Ansatz 56 Music

Hanze Symphony Orchestra HfK Bremen und Prins Claus Conservatorium Groningen

Fotos: Shushi Li

Studierende der HfK Bremen und des kum einzigartige Möglichkeiten, sich Prins Claus Conservatoriums Groningen vom Können und Engagement des aktu- spielen gemeinsam Werke von Mahler ellen musikalischen Nachwuchses zu Hanze Symphony Orchestra und Schostakowitsch überzeugen. Es sind immer ganz besondere In diesem Jahr widmete sich das University of the Arts Bremen / Höhepunkte im Konzertleben der Hoch- Gemeinschaftsprojekt der HfK Bremen Prins Claus Conservatoire schule für Künste Bremen: Alle zwei und des Prins Claus Conservatoriums Groningen Jahre tun sich junge Musikerinnen und Groningen Werken von Gustav Mahler Musiker der HfK mit ihren niederlän- und Dimitri Schostakowitsch. Beteiligt dischen Kommilitonen an der HfK-Part- waren unter der Leitung des Dirigen- This concert is always a particular highlight nerhochschule, dem Prins Claus Conser- ten Marc Piollet über 90 junge Musike- in the calendar of the University of the vatorium Groningen, zusammen. Nach rinnen und Musiker aus Bremen und Arts. Every two years young musicians from dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ Groningen (161. Geigen, 142. Geigen, the University of the Arts perform along- erreichen die beiden Hochschulen mit 12 Bratschen, 10 Celli, 8 Kontrabässe, side students from their partner institution vereinten Kräften mühelos die Größe 12 Holzbläser, 11 Blechbläser, 7 Schlag- in the Netherlands, the Prince Claus Con- und Klangstärke eines großen A-Orches- zeuger). Das erste Konzert fand am servatoire Groningen, forming a large ters mit 90 und mehr Mitgliedern und 14. Februar 2013 in Bremen in der Glocke ensemble orchestra comprising 90 or more damit die Chance, sich auch die großor- statt, das zweite einen Tag später in musicians with a presence and lustre that chestralen symphonischen Werke des Groningen. regularly delights audiences. 18., 19. und 20. Jahrhunderts zu erarbei- ten. Die Abschlusskonzerte des Hanze ks Symphony Orchestra geben dem Publi- 58 Music

Wissende Musiker 25 Jahre Alte Musik in Bremen

angestrebt. Dieses Konzept bewährte sich; praxis geprägt sind, erfährt der Ansatz bis zu Joseph Haydns „Sieben Worte die internationale Dozentenschar unter- der Akademie für Alte Musik Bremen des Erlösers am Kreuz“ in der oratori- richtete bald eine ebenso internationale eine noch aktuellere Bedeutung. Eine be- schen Fassung. Dazu kommen regelmä- Studentenschaft. hutsame Ausweitung des Unterrichts- ßige Opernproduktionen (konzertant Schon kurz nach der Gründung wurde spektrums in Richtung frühes 16. Jahrhun- oder szenisch) wie Georg Friedrich das Institut auch in der allgemeinen und dert einerseits und spätes 19. Jahrhun- Händels „Il Parnasso in Festa“, ausser- einschlägigen nationalen und internatio- dert/frühes 20. Jahrhundert andererseits dem sogar szenisch Wolfgang Amadeus nalen Presse wahrgenommen; das inno- ist mittlerweile in die Wege geleitet. Mozarts „La Betulia Liberata“ im Bremer vative Konzept wie der hohe Qualitätsan- In dem Bereich der älteren Musik wurde St. Petri Dom und Claudio Monteverdis spruch wurden dabei besonders her- in den letzten Jahren der praktische Meisterwerk „L’Orfeo“ in einer alten vorgehoben, und sehr bald gab es auch Fächerkanon erweitert um: historische Industriearchitektur in Bremens Über- seitens der zuständigen senatorischen Trompete, historische Posaune und Zink, seestadt. Hinzu kommt Francesco Cavallis Behörden Bestrebungen, die Akademie bereits mit ersten Studienabschlüssen. „La Didone“ in Zusammenarbeit mit dem de facto zu integrieren. Demnächst soll ebenfalls das Studienan- Bremer Theater. Nach vier Jahren der Verhandlungen gebot für historische Klarinette hinzu- Eine weitere Formation ist das mit dem zuständigen Senator für Wissen- kommen. Umrahmt wird diese Neu- Bremer Barock Consort, das unter der Lei- schaft und Kunst wurde 1994 die Akade- ausstattung von einem „Studio for His- tung eines Dozenten mit Studierenden in mie für Alte Musik in die Bremer Hoch- toric Brass“, auch mit der Zielrichtung, unterschiedlichen Besetzungen Konzerte schule für Künste integriert. Seitdem ist den Boden für die Erweiterung des Fächer- und CD-Einspielungen macht. Darüber sie fester Bestandteil des Fachbereichs kanons in das klassische und romanti- hinaus sind das Ensemble Weser-Renais- Musik. Auf diese Art wurde die Hoch- sche Repertoire vorzubereiten. sance wie auch das 2011 gegründete Arp- schule für Künste Bremen zur ersten und Diese Ausweitung markiert längst Schnitger-Ensemble mit der Akademie In der bundesdeutschen Musik- und Hoch- historischen Aufführungspraxis – Absol- Hochschulniveau. Dafür wurden ein prominentesten Ausbildungsstätte für keine Zukunftsvision mehr, sie trägt für Alte Musik eng verbunden und bieten schullandschaft staunte man im Frühjahr venten der Akademie sind mittlerweile ganzes Programm von Hauptfachunter- Alte Musik in Deutschland. vielmehr den Tatsachen eines sich schnell den hochqualifizierten Alumni und Alum- des Jahres 1986 nicht schlecht: Ausge- selbst im internationalen Konzertleben richt sowie vokale und instrumentale Sie organisiert Symposien, Meister- verändernden Marktes und damit den nae immer wieder die Gelegenheit, Er- rechnet in Bremen – im kleinsten Bundes- tätig oder lehren ihrerseits an Spezialins- Kammermusik und Orchesterspiel als in- kurse und Ähnliches und ist Herausge- Herausforderungen an junge Musiker fahrungen im professionellen Musikleben land – sollte die erste deutsche „Akade- tituten. tegraler Bestandteil des Hauptfachs, ber von Kongressberichten, Büchern und Rechnung. zu sammeln. mie für Alte Musik“ ihren Studienbetrieb Die Philosophie der Akademie war praktische und theoretische Nebenfächer einer Musikreihe, in der die neuesten Enge pädagogische Beziehungen Dozenten und Studenten sind interna- aufnehmen. Nachdem Thomas Albert die Ausbildung zum „wissenden Musiker“. sowie Gesang, Generalbass, historischer Erkenntnisse der historisch informierten manifestieren sich in zahlreichen Koope- tional aktiv und werden für ihre Arbeit bereits 1983 das Forum für Alte Musik So naheliegend und sinnvoll die Grün- Tanz, Stimmkurs einerseits, historische Musikpraxis und der modernen Editions- rationen mit internationalen Musikhoch- ausgezeichnet; mehrere unserer Dozenten Bremen gegründet hatte, in dem Meister- dung der Akademie für Alte Musik heute Musiktheorie, Musikwissenschaft und Kul- techniken eingearbeitet werden. Die wis- schulen und Festivalpartnern wie z.B. gewannen CD-Preise (u.a. Echo Klassik, kurse angeboten wurden, bedeutete die erscheinen mag, so revolutionär war sie turgeschichte andererseits angeboten. senschaftliche Reflexion auf hohem der „Internationalen Sommerakademie Grammy, Edison, Schallplattenpreise Einrichtung eines Unterrichtsinstitutes, rückblickend im kulturpolitischen Sinn für Das Besondere an der Ausbildung war Niveau ist für die historisch informierte ‚Mozarteum‘ in Salzburg“. in Frankreich und Belgien). Prof. Harald in dem auf Hochschulniveau eine voll- das Bildungssystem in der Bundesrepu- die Verknüpfung von Praxis und Theorie, Praxis und somit für die Ausbildung ein Wer Alte Musik studiert, studiert im Vogel erhielt eine Ehrendoktor würde der ständige Ausbildung „Alte Musik“ ange- blik Deutschland. Mitte der 1980er Jahre aber auch die Konzentration auf das wesentlicher Motor. Prinzip für den freien Markt. Die Bremer Universität von Piteå (Schweden). Zwei boten wurde, bundesweit ein absolutes waren die Berührungsängste von tradi- kammermusikalische Musizieren, die Be- Da man heutzutage auch im „nor- Alumni und Alumnae arbeiten als frei- unserer Dozenten erhielten auch einen Novum. Was nicht nur bei manchem tra- tionellen Orchestern und Musikhoch- schäftigung mit dem Vokalen und dem malen“ Umgang mit historischer Musik schaffende Musiker im internationalen Ritterschlag: Harry van der Kamp („Orde ditionellen Akademiker angesichts der schulen mit den Erkenntnissen der Auf- historischen Tanz. Die Werke und ihre (der Begriff gilt für Musik bis in das 20. Kontext. Die Studierenden wissen, was sie van de Nederlandse Leeuw“) und Thomas streng auf die Historische Aufführungs- führungspraxis der Alten Musik durchaus Aufführungspraxis wurden grundsätzlich Jahrhundert hinein) ohne Wissen und beruflich erwartet; dass sie sich selbst Albert („Chevalier des Arts et des Lett- praxis ausgerichteten Konzeption an- noch groß. Gewiss, es gab Foren, Semi- in einem theoretisch-historischen Rah- Verständnis nicht mehr marktfähig ist, vermarkten müssen, ist den meisten sehr res“). Studenten gewannen und gewin- fänglich durchaus auf Skepsis stieß, hat nare und Kurse für Alte Musik, aber diese men eingebettet, der den direkten Bezug setzt gerade eine Ausbildung, die sich schnell klar. Schon während des Studiums nen Preise oder sind im Finale bei Wett- sich 25 Jahre später eindeutig als Erfolgs- waren entweder zeitlich begrenzt oder über wissenschaftliche Reflexion – sei sie dem fundierten Umgang mit den histori- bilden sie Ensembles. Auf das Berufsle- bewerben wie dem Bach-Wettbewerb geschichte erwiesen. fristeten in den Lehrplänen ein Schatten- musikwissenschaftlicher, kultur-, religi- schen Begebenheiten und der Umset- ben bereitet auch u.a. das Barockorches- Leipzig, dem Bach-Abel-Wettbewerb, dem Ein hochkarätiges Dozentenensem- dasein. Studenten, die sich für Alte Musik ons-, sozial- oder wirtschaftshistorischer zung dieser Begebenheiten in ein heuti- ter vor, das unter der Leitung von Tho- Deutschen Hochschulpreis, dem Tele- ble mit internationaler Konzerterfahrung interessierten, mussten in bereits existie- Natur – mittels Vorträgen und Work- ges Musizieren widmet, hier Zeichen. mas Albert Konzerte mit einem Reper- mann-Wettbewerb, Praktika bei „The Or- bzw. wissenschaftlicher Anerkennung rende Einrichtungen ins Ausland gehen. shops herstellte. Die erarbeiteten Werke In einer Zeit, in der insbesondere nahezu toire vom Frühbarock bis zur Frühroman- chestra of the Age of Enlightenment“, garantierte praktisches Können und the- Mit der Neugründung der Bremer Akade- wurden in öffentlichen Konzerten vorge- alle Komponenten von allen Tonträgern tik macht: In den letzten Jahren gab es den SWF-Förderpreis, Young Ensembles oretische Reflexion – die Dozenten ge- mie gab es erstmals in der Bundesre- stellt. Von Anfang an wurde ein hohes und Medien wesentlich von den Impulsen Orchesterprojekte von den Brandenburgi- in Antwerpen und York. Sie spielen hörten und gehören zur Avantgarde der publik eine spezialisierte Lehrstätte auf künstlerisches und intellektuelles Niveau der historisch informierten Aufführungs- schen Konzerten Johann Sebastian Bachs Fringe-Konzerte in Utrecht und wirken 60 Music

mit bei Projekten des „European Union zur Klassik, mit Musik von Gabrieli und academy dedicated to providing tuition Baroque Orchestra“, der „Académie Monteverdi bis zu Bach und Mozart. in Early Music at university level was un- de Musique Baroque“ in Ambronay und precedented in the German cultural and der „Jeune Philharmonie Atlantique“ Thomas Albert educational landscape. in Saintes usw., und sie spielen in ganz Europa in führenden Ensembles für Alte Musik mit. The Holistic Musician Eine weitere Bestätigung unserer Bedeutung der Ausbildung Alte Musik 25 years of Early Music in Bremen gab die Tagung der AEC („Association Européenne des Conservatoires, Acadé- mies de Musique et Musikhochschulen“) In early 1986, the decision to establish Ger- am 20. und 21. April 2012 in Bremen. Im many’s first dedicated Academy of Early Rahmen dieser Tagung fand am 21. April Music in Bremen – the country’s smallest im Bremer Rathaus ein großes Festkon- federal state – met with astonishment in > zert als Abschluss der 25-Jahr-Feier der the musical and higher education commu- Orgel der St. Jacobi Kirche in Lüdingworth Akademie für Alte Musik statt, in dem nities. Following the foundation in 1983 Foto: Claudia Aguilar Cruz ein Querschnitt von dem gezeigt wurde, of the “Forum für Alte Musik Bremen” by > was unsere Studenten zu bieten haben Thomas Albert, which hosted a master Festkonzert im Bremer Rathaus – von Spätrenaissance und Manierismus class programme, the establishment of an Foto: HfK

Lieber Maestro Albert,

gestern in der Turbulenz und der Begeisterung habe ich die Möglichkeit verpasst, Ihnen für das schöne Konzert zu gratulieren und mich zu verabschieden. Der alte Saal, die jungen Studenten, die Hingabe von allen Professoren und Musizierenden zauberten eine unwiderrufliche Stimmung. Es war ein großer Genuss, wofür ich aufrichtig und herzlichst gratuliere, Ihnen, Ihren Studenten und allen Mitwirkenden.

Mit Hochachtung und freundlichen Grüßen aus Budapest, András Batta (Präsident der Liszt Ferenc Academy of Music, Budapest) 62 Music

Fête de la Musique Von Monteverdi bis Mozart und von Jazz bis zu zeitgenössischer Komposition

Fotos: Caro Kammler / Anke Peters

1 Tag – 27 Konzerte – 3 Spielstätten – Serenaden, Percussion-Performances Bremen ist dank des Engagements des Am 21. Juni 2013 luden die Hochschule oder eine Hommage zum 75. Geburtstag Institut français seit 30 Jahren regel- für Künste Bremen und das Institut des Komponisten Hans-Joachim Hespos mäßig dabei – in diesem Jahr gemeinsam français Bremen alle Musikbegeisterten zu erleben. Im schönen Garten und der mit der Hochschule für Künste Bremen. zur großen Fête de la Musique. Vom Villa des Institut français gab es beispiels- Nachmittag bis in die späten Abendstun- weise barocke Bläsermusik oder ein Kla- ks den waren in der Bremer Innenstadt rinettenkonzert speziell für Kinder, in der insgesamt 27 Konzerte zu erleben – viele Kirche Unser Lieben Frauen zwei Abend- „open air“, alle „live“ und obendrein bei konzerte mit Werken von Barock bis Klas- Fête de la Musique freiem Eintritt. Thomas Albert, Profes- sik für Streichorchester und Madrigalen sor an der HfK und vielen Bremerinnen von Claudio Monteverdi. From Monteverdi to Mozart and und Bremern auch bestens bekannt Mit der Ausrichtung der Fête de from jazz to contemporary als Intendant des Musikfests Bremen, la Musique ist Bremen zugleich Teil einer hatte die Konzeptidee für die Gestaltung weltweiten Musikgemeinschaft: 1982 composition der Bremer Fête de la Musique 2013, hatte der damalige französische Kultur- viele Lehrende und noch mehr Studen- minister die Idee, am 21. Juni alljähr- 1 day – 27 concerts – 3 locations – On tinnen und Studenten machten mit, lich einen großen Tag der Musik auszu- June 21, the University of the Arts Bremen schlossen sich zu den unterschiedlich- richten. Was mit ein paar Stroman- and the Institut français in Bremen invited sten Ensembles zusammen, um ihren schlüssen und viel Idealismus als Fest music enthusiasts to celebrate at their Beitrag zu einem gemeinsamen großen der Pariser Straßenmusik begann, Fête de la Musique. Bremen’s inner city was und jungen Musikfest vorzubereiten. hat sich längst zu einer internationalen the scene of 27 concerts, many of them In den Konzertsälen und im lau- Erfolgsgeschichte entwickelt. Heute staged in the open air, running from the schigen Innenhof der HfK in der Decha- verbindet die Fête de la Musique Men- afternoon till late at night – 100% live and natstraße waren u.a. Jazz-Sessions, schen in 340 Städten in aller Welt. at absolutely no charge. 64 Music

Vom „Sängerwettstreit“ bis zum „Blockflötendieb“ Konzertpädagogische Aktivitäten

Seit über zehn Jahren beteiligt sich die „Wo ist die Kokosnuss? – eine musika- solange sie nicht über der Qualität des HfK jährlich mit zwei Programmen an lische Reise durch das Tierreich mit künstlerischen Ausdrucks stehen. der Familienkonzertreihe „Musik im Ohr“ dem Kammerchor der Hochschule für Viele Ansätze wachsen auch über Innovative Family Concerts in der Bremer Glocke. Die etablierte Künste Bremen“ (Ltg. Prof. Friederike das Konzert hinaus weiter. So wurde Serie wird sechsmal pro Jahr für Familien Woebcken). „Oskar und die Blockflötendiebe“ bereits Young musicians in concert mit Kindern im Vor- und Grundschulalter Übergeordnetes Ziel aller Veran- mehrfach auch an anderen Konzertorten sonntagvormittags in der Verantwortung staltungen war es, dem jungen Publikum aufgeführt, der „Sängerwettstreit zwi- Over the last decade, the University of the der Glocke-Veranstaltungs-GmbH dar- ein breites Repertoire anzubieten, das schen Kuckuck und Nachtigall“ erfährt in Arts has been a partner organization of geboten. Jedem Familienkonzert, bei dem weit über bekannte Standardstücke des modifizierter Form in der Spielzeit 2013- the innovative “Musik im Ohr” family con- die HfK als Veranstalter fungiert, geht konzertpädagogischen Kanons hinaus- 14 eine Wiederaufnahme für Schulklassen, cert series for pre- and elementary school- ein Konzert für eingeladene Schulklassen reicht. Moderne Kompositionen der und aus „Clarinetto“, einem Programm, aged children. Aimed at youngsters with im Konzertsaal der Hochschule voraus. Neuen Musik haben sich dabei ebenso das Prof. Marco Thomas im Jahr 2009 mit little prior experience of music education, Alle Konzerte eint das Ziel, jungen Men- bewährt wie Werke der Alten Musik, seiner Klarinettenklasse entwickelt hat, the concerts allow children the chance to schen, die von zu Hause aus nicht explizit bei denen die menschliche Stimme im ist jüngst eine professionell produzierte actively engage with music through both musikalisch vorgebildet sind, intensive Fokus des Geschehens stand. CD als Hörbuch für Kinder entstanden. popular and less well-known compositions. Zugänge zum Hören und Aufnehmen von Konzerte für junges Publikum fordern Die hier beschriebenen Veranstal- Staged at concert halls at Bremen’s Glocke bekannten und unbekannten Konzert- im Idealfall alle Menschen im Saal zu tungen waren hinsichtlich ihrer Planung and the University of the Arts, the con- stücken zu ebnen. Dabei wurden der Kon- musikalischen Produktionsweisen heraus. und Vorbereitung enorm arbeits- und certs offer audiences a hands-on experi- zertsaal der Hochschule sowie der Kleine Umso mehr hängt jedes dieser Konzerte probenintensiv und sind ausnahmslos ence with the inspiring support of young und Große Glockensaal jeweils zu Mit- von einer überzeugenden, methodischen dem außerordentlichen Engagement der professional musicians, encouraging par- spielorten für ein Publikum, das auf erfri- Anleitung ab. Musikalisch-feinsinnige involvierten Studierenden und Lehren- ticipants to engage with music at both an schende Weise, mitgerissen von jungen Personen, die solche Aktionen von der den zu verdanken. Alle an diesen Entste- aesthetic and practical level. professionellen Musikerinnen und Musi- Bühne aus authentisch und mit guter kör- hungsprozessen Beteiligten teilen heute kern, intensive Anregungen zur ästheti- perlicher Präsenz anleiten können, sind die Erfahrung, wie ein einmaliges Konzert schen Partizipation auf hohem künstleri- unerlässlich und tragen die Verantwor- zum nachhaltigen Erlebnis werden kann, schen Niveau genießen darf. tung dafür, dass bestenfalls das gesamte wenn es gelingt, dass einander unbe- Folgende Programme kamen in den Auditorium mit innerer Ruhe, körperli- kannte Musiker, Kinder und Erwachsene letzten drei Jahren zur Aufführung: cher Wohlspannung und gelenkter Auf- über die Musik in intensiven Kontakt „Die Königin lädt ein“ – ein Familienkon- merksamkeit die Grundvoraussetzungen zueinander treten. zert anlässlich der Wiedereinweihung der für ein intensives Zuhören in konzert- renovierten Orgel im Großen Saal der pädagogischen Situationen erfüllt. Einige Barbara Stiller Bremer Glocke (Ltg. Prof. Tillmann Benfer), Studentinnen und Studenten konnten „Gespieltes und Verspieltes – Klavier- während dieser Veranstaltungen durch abenteuer für zwei bis zwölf Hände“ Moderationsaufgaben und das Initiieren (Ltg. Prof. Patrick O’Byrne und Günther von Mitspielaktionen ungeahnte Poten- Herzfeld), ziale für sich entdecken, sodass heute „Oskar und die Blockflötendiebe“ (Ltg. mehrere HfK-Absolventinnen eine pro- Dörte Nienstedt), fessionelle Tätigkeit in konzertpädagogi- „Vielsaitig - Lautenmusik für junge Men- schen Bereichen ausüben. schen“ (Ltg. Prof. Joachim Held), Der konzeptionellen Phantasie von „Vier auf einen Streich oder warum das Studierenden und Lehrenden sind bei Pferd immer über die Brücke läuft – der Entwicklung dieser Kinderkonzert- Geigen- und Bratschengeschichten aus programme keine Grenzen gesetzt. der HfK“ (Ltg. Prof. Katrin Scholz), Zunächst einmal sind alle Ideen hinsicht- „Kuckuck und Nachtigall oder der Sänger- lich eines unkonventionellen Umgangs wettstreit der Tiere“ (Ltg. Prof. Detlef mit Materialien, Klangerzeugern und Bratschke), eigenwilligen Spieltechniken erlaubt, Fotos: HfK 67 Music

Big Sounds mit Swing Programm Die Big Band der HfK

Seit mehr als 13 Jahren probt die aus be“ in bester Woody-Hermann-Tradition. schen den Genres und die fruchtbare Studierenden bestehende Big Band Die Band präsentierte sich in Höchstform Zusammenarbeit. wöchentlich. Dort werden die stilbilden- und mitreißender Spiellaune. Tammo Eins darf für Liebhaber schon ver- den Kompositionen erarbeitet. Dazu Pitters glänzte mit seiner Interpretation raten werden: Im nächsten Jahr werden zählen natürlich Werke von Count Basie, von „Contrasts“, einer Ballade, die ur- wir wieder mit einem Konzert bei den Duke Ellington, Billy May, Quincy Jones, sprünglich für Jimmy Dorsey komponiert Klarinettentagen dabei sein. Bill Holman, Stan Kenton, Thad Jones, wurde. Bob Mintzer, Peter Herbolzheimer oder Ein absoluter Höhepunkt war unbe- Martin Classen Maria Schneider sowie Werke junger zweifelt Volker Bruders Solopart bei dem Komponisten. Benny-Goodman-Ohrwurm „Sing, Sing, Im Vordergrund stehen die stilge- Sing“. Mit vielschichtiger Dynamik, harmo- Big Sounds with Swing rechte Interpretation der Komposi- nischem Einfallsreichtum, seiner spieleri- Programme tionen und der überzeugende musika- schen Leichtigkeit in Double-time-Phrasen lische Ausdruck. und zupackendem Interplay bot er Spit- The University of the Arts Big Band In diesem Jahr haben wir uns beson- zenklasse des Swing. Es dürfte nicht viele ders über die Einladung von Prof. Marco Klarinettisten geben, die solch ein Werk Thomas zu einem Konzert anlässlich so begeisternd und virtuos darbieten. Formed some thirteen years ago, the Uni- der Klarinettentage am 5. Januar 2013 ge- Als dann noch die Kollegen von versity of the Arts Big Band meets weekly freut. Es sollte nicht nur ein klassischer Clarinet News, den speziell für sie von to practise compositions which have de- Big Band-Abend werden. Die besondere J. Refardt komponierten tutti chorus fined this genre. Placing a premium on au- Art des Konzerts sollte vom Zusammen- im uptempo einbrachten, war klar: So thentic interpretation and compelling de- wirken der Jazzmusiker_innen und den klingt gelungenes Miteinander! livery, the Big Band was thrilled to receive klassischen Kollegen, die speziell als Do- Im letzten Teil konnten wir neben an invitation to perform in concert at the zenten für die Klarinettentage angereist den Big-Band-Instrumentals „Griffs 2013 North German Clarinet Days in waren, geprägt sein. Eine Herausforde- groove“ (Komp. Francis Boland, Transkr. Bremen. On an evening that promised to rung, der wir uns gerne gestellt haben. Oliver Groenewald) und „Jumping at be far more than your average Big Band Durch die Gastsolisten Volker Bruder the woodside“ (Komp. Count Basie) auch event, the ensemble’s performance was und Joszef Balogh konnte ein anspruchs- Solisten aus der Band vorstellen. complemented by a variety of jazz and clas- volles Programm realisiert werden. Zum Abschluss gab es noch eine sical musicians, who attended the Clarinet Schon im ersten Teil überzeugte Joszef Uraufführung: Joachim Refardts Kompo- Days as master class lecturers, making Balogh mit einer stilechten Interpreta- sition „Another case for two“. Bezug- for a concert that was as satisfying as it tion des Originalarrangements der Artie- nehmend auf die bekannte TV-Serie hat was challenging. Shaw-Komposition „Concerto for Clari- er ein wunderbares Werk im modernen net“. Mit großem Ton und nuanciertem Idiom geschaffen. Mit der Orchestrierung Swingtiming meisterte er Tempiwechsel, der Klarinette als Melodieinstrument Kadenzen und die jazztypischen Soloparts. im Kontrast zu den dicht gesetzten Blech- Die Begeisterung des Publikums bei aus- sätzen und dem nötigen Improvisations- verkauftem Saal war sofort spürbar. raum ist ihm ein sehr differenzierter Blick Den 2. Teil des Konzertes eröffnete auf aktuelle Jazzströmungen gelungen. die Big Band mit dem Duke Ellington Das macht Lust auf mehr und unter- Fotos: Christina Klinghagen Klassiker: „Things Aint what they used to streicht die gelungene Kooperation zwi- 68 Music 69 Music ensembleANM Podium für junge Talente Gründungskonzert Jungstudierende an der HfK Bremen

Das Jungstudierendenprogramm der HfK Bremen fördert musikalisch beson- ders begabte junge Instrumentalisten und Komponisten, um ihnen neben dem regulären Schulbesuch eine rechtzei- tige und hochqualifizierte Ausbildung zu ermöglichen. In Anbetracht der wach- senden hohen Leistungsdichte des musi- kalischen Nachwuchses – insbesondere < aus dem asiatischen und osteuropäischen Foto: Till Knipper Raum – ist eine gezielte, professionelle Förderung und eine frühzeitige Integration in den Hochschulbetrieb für die spätere > Podium Junge Talente 2013 im Schönebecker Schloss Neue Musik bleibt ja, auch und vor allem gehört werden! Daher war die Gründung Konkurrenz fähigkeit der jungen Musiker Foto: Maren Bettermann in ihren Traditionsbrüchen, auf die groß- eines Ensembles für Neue Musik an der von entscheidender Bedeutung. artige musikalische Tradition bezogen, HfK schon lange überfällig. ensembleANM Betreut wird das Jungstudieren- aus der sie erwachsen ist. Neue Musik ist Mit Kompositionen aus den vergan- denprogramm von Dörte Nienstedt und Ristow (Klasse Prof. Jörg Birkenkötter) die notwendige und folgerichtige Fort- genen sechs Jahrzehnten konnte sich am Founding concert Almut Cordes. hat mit „Continuo“ für Cello und Klavier setzung unserer einzigartigen Musikge- 8. 11. 2012 das ensembleANM (Ensemble Mittlerweile haben die Jungstudie- von sich reden gemacht und wurde Young Talent Podium schichte als einer Geschichte der perma- Atelier Neue Musik) unter der Leitung von In spite of and perhaps even by virtue renden der HfK exzellente Wettbewerbs- mit einem ersten Preis der Jeunesses nenten Umwälzungen, Infragestellungen René Gulikers erstmals einem großen, of its willingness to break with tradition, erfolge vorzuweisen, eine beachtliche Musicales in Weikersheim ausgezeichnet. Young students at the und Erneuerungen. interessierten Publikum vorstellen. New Music remains inseparably linked Reihe von Bundespreisträgern des größ- Weitere Preise gingen in den Jahren University of the Arts Neue Musik behält die Vergangen- Die durchweg positive Resonanz hat to the grand musical traditions from which ten und wichtigsten deutschen Wett- zuvor an Paul Schnieber (Harfe), Lena heit im Blick und trägt ihr Erbe weiter, eindrucksvoll gezeigt, wie Neue Musik, it emerged. New Music is the necessary bewerbs für junge Musiker “Jugend musi- Folkers (Saxofon), Glen Hoffmann (Kla- The Young Students Programme operated gerade dadurch, dass ihr Auge (besser: wenn sie mit Kompetenz und Intensität and logical progression of music history ziert“ ist zu verzeichnen! vier) und Miriam Rieke (Fagott). by the University of the Arts supports ihr Ohr!) zugleich stets in die Zukunft interpretiert wird, Begeisterung hervor- as a history of constant upheaval, radical Beim diesjährigen Bundeswettbe- Die studienbegleitende Konzertreihe especially gifted young musicians and com- gerichtet ist. So wird sie zum authenti- rufen kann, wie das vermeintlich Sper- critique and ceaseless reinvention. New werb 2013 wurde Eliane Menzel in der Ka- „HfK-Podium für junge Talente“ bietet posers by enabling them to access a first- schen Ausdruck unserer Gegenwart. rige, „Unzumutbare“ zum erfrischend Music maintains an awareness of the past tegorie Violine solo (Klasse Prof. Katrin den jungen Musikern in vielen Spielstät- class tuition programme scheduled around Permanente Erneuerung und die Über- neuen Hörerlebnis wird und so zur Erwei- as it builds on this legacy by focussing Scholz) mit einem ersten Preis ausgezeich- ten des norddeutschen Raums regel- regular school hours. Growing numbers windung traditionalistischer Erstar- terung unseres Wahrnehmungshorizonts its gaze (not to mention its ears!) on the net, einen hervorragenden zweiten Preis mäßige Auftrittsmöglichkeiten, um die of talented early career musicians – in par- rungen sind selbst Teil und verpflich- beiträgt. future. Within this perspective New Music erhielt Paula Rommel im Fach Kontra- unbedingt notwendigen Konzerterfah- ticular from Asian and East European tendes Erbe unserer Tradition. Ein vielversprechender Start, der Mut stands as an authentic expression of bass (Klasse Prof. Stefan Adelmann). rungen sammeln zu können. Das „Podium“ countries – make it more important than Lange Zeit von der „konservatori- macht, gerade im Sinne des oben thema- contemporaneity. Permanent innovation Sogar mehrfache Bundespreisträger war u.a. zu Gast im Kulturzentrum PFL ever that promising musicians enjoy early schen“ Musikausbildung beargwöhnt, tisierten Zusammendenkens von Tradi- and the transcendence of artistic inertia sind Alla Gitermann und Ji-Hye Kim in Oldenburg, im Konzertsaal Helmich in access to dedicated and professional ist die sogenannte Avantgarde inzwi- tion, Gegenwart und Zukunft, das Profil are in themselves cornerstones of this rich der Kategorie Klavier solo und Duower- Verden, in Bremerhaven, im Gymnasium training systems with the capacity to de- schen an den meisten führenden Musik- der HfK als herausragender Ausbildungs- musical tradition. tung (Klasse Almut Cordes) – beide sind Walsrode, in der Kreismusikschule Roten- velop talent, facilitate the transition to hochschulen zur Selbstverständlichkeit stätte für Neue Musik weiter voranzu- inzwischen regulär Studierende an der burg, dem Syker Vorwerk und zuletzt university studies and secure their compe- geworden und gehört zu jeder verant- treiben. HfK – und Benny Troschel (Klasse Prof. am 2. Juni 2013 im Schönebecker Schloss. titive edge. wortungsvollen, professionellen musika- Oliver Groenewald), der sich 2012 im lischen Ausbildung. Jörg Birkenkötter Fach Jazztrompete bereits zum zweiten Almut Cordes / Dörte Nienstedt Neue Musik muss aber nicht nur Mal einen ersten Bundespreis erspielt komponiert, sondern auch gespielt und hat. Auch der junge Komponist Aljoscha 71 Music

Zehn Jahre Kammerchor Jubiläumskonzert im St. Petri Dom

< Fotos: Sebastian Burger

Vier Tage Stockholm liegen heute hinter an der Universität studieren und zu einige der „wichtigsten Stücke aus den ihnen. Zwei Konzerte hat der Kammerchor denen auch sechs bis sieben externe vergangenen zehn Jahren“ (Woebcken). der Hochschule für Künste und Univer- Sänger zählen. Dazu zählen Bachs „Der Geist hilft unser sität dort in der Tyska Kyrka in der Altstadt Friederike Woebcken hat sich seit Schwachheit auf“ und Mendelssohns und in der Trollbäckens Kyrka gegeben – Gründung ihres Kammerchores pro- achtstimmig interpretiertes „Mitten wir ein schönes Geschenk, das sich die mehr grammatisch nie auf eine Stilrichtung im Leben sind“ genauso wie Komposi- als 30 Sängerinnen und Sänger zum zehn- oder Epoche festgelegt. Kompositionen tionen von Ligeti, Raberg, Mäntyjärvi und jährigen Bestehen des Vokalensembles aus allen Zeiten von der Romantik bis „Sanctus“ von Frank Martin. Die Orgel- gemacht haben. Beschenkt wurden aller- zur Moderne, geistliche und weltliche zwischenspiele bestritten Marcel Gaul dings auch die Bremer Freunde des Chor- Literatur fließen in die Chorarbeit ein. und Lukas Arvidsson. gesangs mit einem Jubiläumskonzert des „Kaleidoskop-Programme“ nennt das die Kammerchors im St. Petri Dom. Hochschullehrerin, die „nebenbei“ auch Peter Groth Hochschulchöre sind ein „schwierig’ noch den international renommierten Ding“ – kaum hat so ein Ensemble richtig Madrigalchor Kiel leitet. Wer die Program- zusammengefunden, springen schon me der vergangenen zehn Jahre durch- Chamber Choir Celebrates 10th wieder engagierte Sänger ab, weil sie sieht, erkennt aber ein leichtes Überge- Anniversary ihr Studium abgeschlossen haben, weil wicht skandinavischer Kompositionen. die Hauptfächer volles Engagement ver- In den Augen Friederike Woebckens ist Anniversary concert at St. Peter’s langen und damit die Zeit für Stimm- das kein Zufall, weil im Baltikum, in Finn- und Chorproben knapp wird. Friederike land, Schweden und Norwegen Chorge- Cathedral Woebcken, die 1998 als Professorin an sang einen besonders hohen Stellenwert die Hochschule für Künste berufen wurde, hat und dementsprechend viele, hochwer- University choirs are known to be fickle kennt dieses Problem zur Genüge. „Die tige Werke aus diesen Ländern kommen. entities – no sooner does an ensemble find ständige Fluktuation gehört einfach dazu. Neben der Auswahl passender its stride than its most dedicated members Wir sind ja nur eine kleine Hochschule, Programme legt die Leiterin des Studien- either depart from university life having da sind alle Choristen ziemlich belastet gangs Kirchenmusik besonderen Wert completed their studies or retire from choir und müssen sich genau überlegen, ob sie auf Gemeinschaftsbildung. Die erreicht practice to focus their efforts in their final sich auch noch die Chorarbeit zumuten man am besten über Gastspielreisen year. Friederike Woebcken, called to the wollen.“ Friederike Woebcken hat gleich und regelmäßige Konzerte auch mit ande- chair at the University of the Arts in 1998, in ihrem ersten Bremer Jahr den Großen ren Vokal- und Instrumentalensembles. is all too familiar with this taxing phenom- Hochschulchor ins Leben gerufen. Aus Tatsächlich hat der Kammerchor seit enon. In her first year here in Bremen, diesem Ensemble heraus entstand dann seiner Gründung vor zehn Jahren Aus- Woebcken founded the inter-university 2002 der Kammerchor, der ebenfalls landstourneen nach Spanien, Polen, choir. Established in 2002, the University offen für Studierende der Universität, der Island, Dänemark und Schweden unter- Chamber Choir – like its sister choir – Hochschule und auch für ambitionierte nommen und sich mit einigem Erfolg is open to students from the University of Gäste ist. Im Kammerchor, so die Idee der an nationalen Chorwettbewerben und Bremen, University of the Arts and Bremen Gründerin, sollten einerseits komplexe Festivals beteiligt. Im Sommer 2010 University of Applied Sciences. A-cappella-Literatur und andererseits hat der Kammerchor zudem eine erste Werke für kleinere Chorbesetzungen er- CD mit A-cappella-Werken der Romantik arbeitet werden. Diese Vorgaben gelten und Moderne veröffentlicht, im Herbst bis heute für die etwa 30 Mitglieder, folgte ein zweites Album. Im Jubiläums- die je zur Hälfte an der Hochschule und konzert am 21. Juni sang der Kammerchor 72 Music

Ein Fest für hundert Blockflöten Zehn Jahre Bremer Blockflötentag - Dörte Nienstedt im Gespräch

Frau Nienstedt, wie hat das ganze denn gehende Blockflötenpädagogen ein deren begeisterten Spielern gemeinsam vor zehn Jahren angefangen? Was war wichtiges Feld. Die Nachfrage an Ange- zu musizieren. Voraussetzung für das die Idee und hat sich im Kern dieser Idee boten gerade für Ensemble- und Orches- alles ist, dass wir selbst überzeugend und inzwischen etwas verändert? terspiel ist enorm. Dementsprechend authentisch in unserer Rolle als Block- haben Blockflötentage, Spieltage und flötenspieler und -lehrer sind. Ohne das Unser Gedanke damals wie heute ist, Festivals in denen auch immer wieder kann es nicht funktionieren. die Hochschule mit der musikalischen Möglichkeiten des aktiven Musizierens Basis zu vernetzen und ein attraktives für Erwachsene integriert sind, stark In diesem Sinne schließt sich dann gewis- Angebot für Blockflöte spielende Laien zugenommen. sermaßen der Kreis zwischen Bildung und Fotos: Anke Peters zu schaffen. Und zwar für Kinder, Ju- Ausbildung. gendliche und Erwachsene gleicherma- Welche Perspektiven sehen Sie für die ßen. Nebenbei wollen wir damit auch Blockflöte im Bereich der Kinder- und Ja, das ist die große Klammer unseres etwas für das Ansehen unseres Instru- Jugendarbeit? Blockflötentages: Studenten und Teilneh- mentes tun. Die Teilnehmer erleben die mer profitieren gleichermaßen davon! Blockflöte auf eine neue Art, in einem An vielen Musikschulen gehen die für sie ungewohnten Rahmen und ge- Schülerzahlen für unser Instrument stark Tibia meinsam mit vielen anderen begeisterten zurück. Durch den Wandel des Bildungs- Spielern. Die meisten gehen inspiriert systems – besonders der Ausweitung des und motiviert nach Hause und freuen schulischen Unterrichts in den Nach- A Festival of One Hundred sich dann schon wieder auf das nächste mittag hinein - wird es immer schwieriger, Recorders Mal. Der Blockflötentag hat auch eine Kinder und Jugendliche auch längerfris- pädagogische Zielsetzung für unsere Stu- tig für Außerschulisches, wie die Block- Bremen’s “Recorder Day” celebrates denten: Sie sind intensiv in die organi- flöte, zu begeistern. Spätestens wenn sie satorische und inhaltliche Planung einbe- aus dem Grundschulalter heraus sind, 10th anniversary – interview with zogen und lernen wichtige Dinge für wächst der Konflikt zwischen schulischer Dörte Nienstedt ihren Beruf. Am Ende zeigt sich dann, Belastung mit immer weniger Zeit zum ob das Umsetzen der Theorie in die Praxis Üben und außerdem einer großen Aus- Our initiative seeks to enable children to funktioniert hat, jedes Mal wieder ein wahl an anderen Freizeitangeboten. Trotz- experience the genuinely beautiful music spannendes Abenteuer. dem bin ich der Überzeugung, dass un- that can be performed on a recorder. Auffallend ist, dass neben den jun- sere größte Zielgruppe die jungen Spie- Through this we hope to demonstrate that gen immer mehr erwachsene und ältere ler bleiben werden. Ich sehe die Chance playing the recorder can be both “cool” and Spieler zu unserer Veranstaltung kom- für unser Instrument nicht im Bereich - a serious musical undertaking - and that men. Es sind Blockflötenamateure, die ich nenn es jetzt mal salopp -„Jeki und Co“. playing alongside equally enthusiastic mu- häufig viel erfahrener, informierter und Es geht darum, die Kinder für den Klang sicians is simply great fun! In order to auch bezüglich des Instrumentariums unseres Instrumentes auch nachhaltig zu achieve these goals, we have to be compel- besser und vielfältiger ausgestattet sind faszinieren und für die Schönheit der ling and authentic in our roles as both per- als noch vor zehn Jahren. Daran lässt Musik, die wir darauf spielen können. Sie formers and teachers. sich ablesen, dass eine Verschiebung in sollen erfahren, dass Blockflöte zu spie- Richtung Erwachsenenarbeit in Gang len „cool“ und seriös zugleich sein kann gekommen ist – für die Studenten als an- und dass es ganz einfach toll ist, mit an- de s ig n 76 Design

FrenchFriedLoveAffaire Hochschulpreise 2013: Integriertes Design / University Awards: Integrated Design

1. Preis: 2. Preis: 3. Preis:

Harm Coordes Bianca Holtschke und Clara Hopp, Benedikt Jährling, Susanne Ragna Müller Wendlandt, Marthe Trottnow, Mikko Gärtner, Julian Kruel

FrenchFriedLoveAffaire 1:2 Integriertes Was?

Das Thema der Kollektion sind die zer- Bianca Holtschke und Ragna Müller trieb Im Zentrum des Projektes steht die brochene Liebe, die dunkle Seite und ein starkes Interesse am Sammeln und Frage nach der Identität des Studien- die Abgründe, die der Liebesverlust mit an Sammlungen an. Das Ausgangsmaterial gangs „Integriertes Design“ – daher sich bringt. Die Grundstimmung der für ihre Arbeit bildeten einige Hundert auch die ironische Namensgebung Kollektion, die eine Installation und eine sehr unterschiedlicher Gegenstände, die „Integriertes Was?“ Die Jury fand, dass dafür eigens gefertigte Musterdruck- sie sich aus den Überresten eines Schiffs- sich der Selbstfindungsprozess damit maschine beinhaltet, ist düster und be- elektronikbetriebs im Stadtteil Bremen- auf bestem Wege befindet: Durch drohlich. Passend dazu auch die dunklen Walle zu eigen machten. Auf akribische Projektpräsentationen aus dem Studien- Farben der Kleidung und die Materia- Art und Weise erstellten sie innerhalb gang und wandfüllende Informations- litäten, wie z. B. kalte Kunststoffe, raues eines strengen Regelwerkes eine Art Ding- grafiken zu den zentralen Fragen und Holz und vertrocknete Pommes frites, archiv, das im Rahmen einer Buchpubli- Perspektiven aller beteiligten Designdis- die er zum Einsatz bringt. kation auch der Öffentlichkeit zugänglich ziplinen gingen die Studierenden der Die Jury fand es sehr mutig und gemacht wird. Die Jury war von dieser Sache des Designs auf den Grund. Als authentisch, wie Harm Coordes es auch theoretisch fundierten Arbeit sehr bleibendes Element wurde im „Foyer ID“ auf berührende Weise schaffe, seine beeindruckt und lobte die von ihr ausge- ein flexibles Ausstellungssystem ent- Emotionen in die Kleider und Körper hende Faszination für die Welt der Dinge. wickelt, das zukünftig von allen Studie- zu transportieren. Eine wahre Künstler- renden der Hochschule genutzt werden und Designerpersönlichkeit zeichne kann, um kurzfristig Ergebnisse und sich hier ab. Prozesse zu zeigen, die sonst im Verbor- genen bleiben würden.

1st Prize: “FrenchFriedLoveAffaire”. Fash- 2nd Prize: “1:2”. A collection comprising 3rd Prize: “Integrated what?” As the appro- ion collection and performance. several hundred very different objects priately ironic title “Integriertes Was?” “Love lost” is the theme of this collection sourced from a marine electronics centre suggests, this project examines the identity which explores the abyssal depths and dark in the suburb of Bremen-Walle forms the of the Integrated Design programme from moments that follow the passing of love. basis of this intriguing work. a range of perspectives.

> 1. Preis: FrenchFriedLoveAffaire von Harm Coordes / Foto: Shushi Li > 2. Preis: 1:2 von Bianca Holtschke und Ragna Müller / Foto: Shushi Li > 3. Preis: Integriertes Was? von Clara Hopp, Benedikt Jährling, Susanne Wendlandt, Marthe Trottnow, Mikko Gärtner, Julian Kruel / Foto: Shushi Li 80 Design

Von Äpfeln und Birnen Best of HfK-Design im Wilhelm Wagenfeld Haus

Fotos: Rachel Pasztor

Einmal jährlich zeigt die HfK eine Aus- wahl der besten Projekte aus dem Integrierten Design und den Digitalen Apples and Pears Medien im Wilhelm Wagenfeld Haus im Zentrum Bremens. „Von Äpfeln und Design showcase at Birnen“, so der Titel der Best-of-HfK- Wilhelm Wagenfeld Haus Designausstellung 2012, widmet sich in besonderem Maße der Vielfalt und Verschiedenartigkeit der Ergebnisse aus Every year the University of the Arts show- Studienprojekten. Durch ergebnisoffene cases the best projects from its Integrated Fragestellungen, interdisziplinäre Pro- Design and Digital Media programmes jekte und medienübergreifende Realisie- at the Wilhelm Wagenfeld Haus in Bremen’s rungen entsteht ein unvergleichlicher inner city. “Apples and Pears” was the title Reichtum an Ideen und Innovationen of this Best of Design exhibition, which high- zur kritischen Auseinandersetzung und lighted the rich diversity of creative perspec- kreativen Problemlösung für gesellschaft- tives and outcomes delivered by students lich relevante Fragen. in their projects. Open-ended research ques- Die Ausstellung mit rund 50 Expo- tions, interdisciplinary project design and naten hat auch in diesem Jahr wieder cross-media implementation enable students 5.000 interessierten Besuchern aus Wirt- to generate an unparalleled wealth of ideas schaft, Politik, Wissenschaft, Bildung and innovations for critical debate and und nicht zuletzt der Kreativszene einen the development of creative solutions for tiefen Einblick in die besonderen Denk- pressing social issues. und Handlungsweisen der Studiengänge der HfK ermöglicht.

Susanne Wendland / Detlef Rahe 82 Design

Ich lebe hier! Ein Blick von innen auf ehemalige „Neubauviertel“

< Marßeler Feld „Norbert erzählt vom Kirschen- und Apfelpflücken in einer der vielen Parzellen, vom Fußballspielen zwischen den Wohnblöcken oder vom Papierschiffe- versenken in einem der kleinen Bäche. Marßel bietet auch heute noch viele Spielmöglichkeiten. Allerdings stehen die Spielgeräte gelegentlich etwas vereinsamt da.“

Protokoll und Foto: Saskia Spieker < Leher Feld

„Mit ihrer Mutter ist sie sich einig, dass sie in einer < angenehmen Wohngegend leben. Die saubere Um- Kattenturm gebung und Naturverbundenheit sowie das gute „Wenn Jelani an einem schönen Nachmittag frei Angebot an Grünflächen und Spielplätzen werden hat, geht er hinüber Richtung Klinikum Links besonders hervorgehoben. ‚Hier müssen Eltern der Weser. Dort betreibt die AWO im Park eine keine Angst haben, ihre Kinder alleine rauszuschi- Jugendspielstätte mit Basketballfeld, ‚Quar- cken.‘ In der warmen Jahreszeit werden die öffent- terpipes‘ und ‚Bowls‘ zum Skaten. Und hier trifft lichen Grünflächen vielfältig genutzt. Der Lehester er dann auf neue und alte Freunde aus dem Deich ist ideal für Radtouren ins Blockland.“ Quartier. Jelani lebt gern in seinem Viertel und hat auch nicht vor umzuziehen.“ Protokoll und Foto: Frederike Just Protokoll und Foto: Björn Dittrich

Mehr als fünfzig Prozent der Bremer der Hochschule für Künste und Hoch- wohnen heute in Häusern, die nach dem schule Bremen in einem gemeinsamen Zweiten Weltkrieg gebaut wurden. Die Projekt nach, das im Winter in einer Aus- I live here! meisten entstanden in der Zeit zwischen stellung dokumentiert wurde. In den 1950 und 1975 – Produkte des Wieder- Fokus gestellt waren zehn typische Sied- An insider’s view of former aufbaus und der Erweiterung der rasch lungen, vom Marßeler Feld im Bremer residential developments wachsenden Stadt. Ganze Neubauquar- Norden bis Huchting und Kattenturm im tiere und Großsiedlungen für bis zu Süden, vom neuen Bremer Westen bis 40.000 Menschen wurden in kurzer Zeit zum Schweizer Viertel am Ostrand der More than half of Bremen’s citizens live an den Rändern der Stadt aus dem Boden Stadt. Die Studierenden mussten sich in in buildings constructed after the Second gestampft. Bei ihrer Entstehung begehrte dem von ihnen bearbeiteten Quartier World War. Most of these structures Objekte mit modernen Wohnstandards, einen dort lebenden Protagonisten aus- were erected between 1950 and 1975 – haben diese Gebäude und Quartiere suchen. Es galt, in Text und Bild die products of the German reconstruction längst von ihrem einst guten Ruf einge- Lebenssituation der Person und ihre Sicht programme and the rapid growth of büßt. Die Architektur gilt heute besten- auf ihre Wohnumgebung darzustellen. this urban centre. Once coveted for their falls als langweilig, und die sozialen Ver- Entstanden sind spannende Porträts. cutting-edge design and modern living hältnisse in den Quartieren werden nicht Sie können nicht den Anspruch erheben, standards, these buildings and suburbs selten als brisant eingestuft. repräsentative Aussagen für die Quar- have long since lost their shine. But is the Aber ist das Image der Siedlungen tiere darzustellen, aber sie liefern inter- poor reputation of post-war developments des Nachkriegsstädtebaus nicht vielleicht essante Perspektiven auf das Alltagsle- defined to a large degree by those who zu stark durch die Sicht von außen ge- ben an diesen Orten und sind in der Lage, live elsewhere? What do residents them- prägt? Wie beurteilen die Bewohner die so manches Vorurteil infrage zu stellen. selves have to say about the strengths and Stärken und Schwächen ihrer Wohnum- weaknesses of this urban environment? gebungen selbst? Dieser Frage gingen im Eberhard Syring Sommer 2012 rund vierzig Studierende 84 Design

Integriertes Was? IDentität im ständigen Wandel

Im Laufe eines Studiums stellt sich Grundlage ermöglicht uns die individu- fast jede/r Studierende Fragen wie, „Was elle Entwicklung einer eigenen Position, will ich?“, „Wo will ich hin?“, „Mache indem sie uns den Raum gibt, sich frei Integriertes Was? ich überhaupt das Richtige?“, „Wie will im Design zu bewegen. ich später arbeiten und leben?“ Inte- „Integriertes Was?“ ist eine Vernet- IDentity in flux griertes Design mit seiner interdiszipli- zung aus Informationsgrafiken, Vermitt- nären Haltung bietet eine weitaus lung von unterschiedlichsten Gestal- In the course of their studies almost every größere Angriffsfläche für diese und tungsprozessen mit Hilfe des Ausstel- student will ponder over such questions as, weitere Fragen als viele andere, enger lungssystems, ein Ort des regelmäßigen “What do I want?”, “Where am I going fokussierte Studiengänge. Austausches, um Meinungsbilder und with this?”, “Is this the right thing for me?” Das Projekt „Integriertes Was?“ Positionen erlebbar zu machen. Ziel ist and “How do I want to work and live later?” bietet keine konkrete Antwort auf die es, ein Bewusstsein für das Integrierte Compared to study programmes with a Frage „Was ist ID?“, sondern die Aus- Design zu bilden, um eine Vorstellung narrower focus, the interdisciplinary per- einandersetzung mit der Frage an sich von der eigenen Zukunft entwickeln spective of Integrated Design is an open hilft uns zu verstehen, was wir machen zu können. invitation to students to engage with these und wie wir unsere Vielfalt und Ein- Mit diesem Leitgedanken wird das and other related questions. Rather than zigartigkeit zu kommunizieren lernen. Projekt auch in den folgenden Semes- presenting students with a specific answer • Wo liegt unser Potenzial? tern in einer AG fortgeführt. Die Studie- to the question “WHAT IS ID?” the project • Wie gestalten wir unsere Zukunft? renden können so weiterhin selbst Ein- “Integriertes Was?” elicits debate and en- • Was zeichnet unsere Denk- und Her- fluss auf den Identitätsprozess des Inte- courages students to reflect on their design angehensweise aus? grierten Designs nehmen und den practice and the means by which we com- • Was unterscheidet eine/n HfK-ID- Diskurs als Teil des Studiums etablieren. municate diversity and individuality. Absolvent_in von anderen Gestaltern? Im Zentrum unseres Projektes steht Clara Hopp / der Diskurs über die Identität des Inte- Susanne Wendland / grierten Designs. Eine gemeinsame Roland Lambrette Fotos: Julian Kruel 86 Design 87 Design

Stop Stalking! Die Zeitschrift der Strasse Plakatkampagne für Stalking-Opfer Vom Sielwall über Tenever ins Blockland in die Berliner Freiheit und immer weiter …

< Idee und Konzept: reizend Designtransfer der HfK Bremen / Henning Marxen / David Schikora / Lulu Mendelova Foto: Annika Nagel

Stalking ist nicht nur ein Problem für Nun macht eine Plakatkampagne auf das Was ist das Momentane in Bremens Bis heute sind der Zusammenhalt und Hollywood-Stars – die meisten Men- Stalking bzw. Stalking-KIT aufmerksam. Straßen? Mit der Zeitschrift der der Einsatz der Studierenden für „ihre“ schen, die in bedrohlicher Weise verfolgt Sechs Studierende der Hochschule für Stop Stalking! Strasse beobachten wir Straßenzüge Zeitschrift sehr besonders, so Andrea Die Zeitschrift der Strasse und belästigt werden, sind Durch- Künste Bremen haben Motive entwor- oder nachbarschaftliche Quartiere, Rauschenbusch. Vom Produkt ist auch schnittsbürger. Für die Betroffenen ist fen, die sich dem Thema auf unterschied- Poster campaign for victims of sammeln Daten und Fakten und schrei- die Fachwelt beeindruckt. Die Publika- Ranging from Steintor’s Sielwall die Situation traumatisch und oft liche Weise nähern. Die Arbeiten ent- stalking ben Stadtgeschichte in Reportagen, tion wurde bereits mehrfach ausgezeich- to Tenever, Blockland, Berliner gefährlich, ein schnelles Eingreifen ist standen im Rahmen von „reizend Design- Features oder Prosa. Eigenständige Bild- net, darunter mit dem „Certificate of Freiheit and ever onward ... dringend erforderlich. transfer“ der HfK, einer Hochschul-AG, strecken sorgen dabei für ganz beson- Typographic Excellence“ im New Yorker Aus diesem Grund hat der Täter- die Studierenden Berührungspunkte mit Stalking is not just a problem for Holly- dere Augenblicke. „Wir möchten“, sagt Type Directors Club Award 2012. Opfer-Ausgleich Bremen (TOA) in enger Praxis und Beruf bietet. wood celebrities – in fact most of the Andrea Rauschenbusch, „junge Men- Die Zeitschrift der Strasse Just what’s going on in the streets of Kooperation mit Polizei und Staatsan- Die Motive sind vielfältig. Einmal victims of this form of intimidation and schen zu Persönlichkeiten ausbilden – erscheint aktuell mit sechs Ausgaben Bremen? The Zeitschrift der Strasse waltschaft das Stalking-KIT (Krisen-Inter- ist die Web-Adresse von Stalking-KIT harassment are ordinary people. Stalking die sich der sozialen Rolle des Designs pro Jahr. Zuletzt erschienen ist #18 (literally Magazine of the Street) observes ventions-Team Stalking) ins Leben ge- in eine Autotür geritzt (Beschädigung can be a traumatic and threatening bewusst sind.“ Das interdisziplinäre Föhrenstraße – beim Straßenverkäufer life in the neighbourhoods and streets rufen. Stalking-KIT ist zur Stelle, wenn von Eigentum des Opfers ist eine ty- experience which requires urgent interven- editoriale Projekt, das nicht nur Hoch- Ihres Vertrauens. of Bremen, draws together data and facts, es brenzlig wird – mit schneller psycho- pische Stalking-Handlung), einmal ist tion. This poster campaign seeks to raise schulen und Gesellschaft miteinander and traces the urban history of Bremen in sozialer Betreuung, entlastenden Ge- jemand in einem Labyrinth gefangen, public awareness of stalking. The striking verbindet, findet unter ihrer Leitung Andrea Rauschenbusch reportage, features and prose. Striking sprächen und Vermittlung zu weiterfüh- einmal dichtet ein Stalker bedrohliche posters feature the URL for a crisis in Kooperation mit der HS Bremerhaven photo features complete this unique read- renden Angeboten. „Wir wenden uns Reime – Angst und Gewalt stecken in intervention team scratched onto a car (Marketing) und Armin Simon als Chef- ing experience. “Our aim”, explains sowohl an die Geschädigten als auch an diesen Bildern, aber auch die Zerbrech- door, a person wandering lost in a maze, redakteur statt. Herausgeber sind die Andrea Rauschenbusch, “is to nurture the die Beschuldigten“, erklärt Stalking-KIT- lichkeit des bedrohten Menschen wird and a stalker composing threatening Innere Mission Bremen und ihr Partner personalities of our students and raise Leiter Frank Winter, „unser Ziel ist es, erlebbar. An drei Litfaßsäulen und verses – images that foreground both fear Gisbo. awareness of the social role of design.” akute Krisen bewältigen zu helfen. Dabei 60 Plakatwänden in Bremen sind die and violence, as well as the vulnerability Nach einem Semester Entwick- geht es natürlich vor allem um die Sicher- Plakate zu sehen. of victims. lungsarbeit (2010 / 11) hat sich die Idee, heit des Opfers – dafür arbeiten wir für Bremen eine eigenständige Zeit- bei Bedarf eng mit anderen Behörden Stalking-KIT schrift zu entwickeln, realisiert. Das kom- und Ämtern zusammen.“ plexe Vorhaben baut auf Engagement. Foto: Anja Enders DI GI T AL

M E DI A 92 Digital Media

Emotional Biomechanics Hochschulpreise 2013: Digitale Medien / University Awards: Digital Media

1. Preis: 2. Preis: 3. Preis:

Jonas Otto Dennis Siegel Luiza Prado

Emotional Biomechanics Electromagnetic Harvester Protect your Life

Jonas Otto beschäftigt sich in seiner Dennis Siegel thematisiert die sich über- Luiza Prado überträgt soziale Aspekte von einem starken Forschergeist getrie- all befindenden elektromagnetischen des stetig praktizierten Filterns einer benen Arbeit mit der emotional gesteu- Felder – heute insbesondere durch den digitalisierten Gesellschaft auf drei pro- erten Kommunikation zwischen Men- Einsatz von Smartphones und anderen vokante Objekte, die einerseits zum schen, Maschinen und Pflanzen. Er hat mobilen Geräten gesteigert. Sie werden Benutzen einladen andererseits aber innerhalb seines Forschungsprojektes mit seinen handlichen „Elektromagnetic auch grenzgängerische Vorstellungen eine Maschine gebaut, die die emotiona- Harvesters“ geerntet, um damit Strom zu und Gedankengänge in Bewegung setzen. len Reaktionen einer Pflanze (einer Mi- erzeugen bzw. Batterien zu laden. Dennis Die Jury hat an dieser Arbeit das the- mose) auf Berührung sensorisch misst Siegel schließt hier bewusst an histori- matische Forschungsfeld und die interes- und diese Werte in eine größere Bewe- sche Praktiken der Stromernte, auch der sante Übertragung digitaler Aspekte gung eines Roboterarmes übersetzt. Anfänge im letzten Jahrhundert an. Die in provozierende materielle, anziehbare Die fast nicht wahrnehmbaren Pflanzen- Jury hat an dieser Arbeit der feine Humor, Objekte überzeugt. reaktionen werden verstärkt und beein- der gedankliche Kurzschluss, die Fähig- flussen wiederum das Pflanzenverhalten. keit zum konzeptuellen Brückenschlag, An dieser Arbeit hat die Jury insbeson- die sensible einfache Gestaltung sowie dere der Forschergeist und der Mut zum die Zukunftsorientierung des Projektes Experiment überzeugt. Aber auch der überzeugt. Einklang von Konzept und Durchführung sowie der klare Ausgangspunkt des in novativen, aber auch sehr poetischen Projektes hat die Jury begeistert.

1st Prize: “Emotional Biomechanics”. Jonas 2nd Prize: “Electromagnetic Harvester”. 3rd Prize: “Protect your Life”. Luiza Prado Otto built a machine equipped with sen- Dennis Siegel’s work draws attention to uses three provocative objects to highlight sors which measure a plant’s (in this case ‘a the electromagnetic fields which surround the social impact of the filtering practices touch-me-not’ or mimosa) emotional re- us and their multiplication in the age of which have become widespread in our sponse to touch and translate this into the smartphones and other mobile devices. digital age. motion of a robotic arm. > 1. Preis: Emotional Biomechanics von Jonas Otto / Foto: Jonas Otto > > 2. Preis: Electromagnetic Harvester von Dennis Siegel / Foto: Shushi Li 3. Preis: Protect your Life von Luiza Prado / Foto: Luiza Prado 96 Digital Media

Rauchwolken und Luftschlösser Experimenteller Workshop – Symposium – Ausstellung

> < > Foto: Jonas Otto Fotos: Dennis Siegel

Vulkanausbruch, Großbrände und Atom- temporäre Räume – möglich. Die Luft- Studiengang Digitale Medien wurde katastrophe sind die Produzenten großer schlösser sind eher den ästhetischen im Januar und Februar 2013 in der Ge- auch medial dahintreibender Wolken- Disziplinen zugeschrieben (u.a. Kunst, sellschaft für aktuelle Kunst Bremen gebilde aus Rauchpartikeln. Diese gera- Design, Literatur, Medien), während gezeigt. dezu physischen Gebilde werden gele- die Rauchwolken als Protagonisten der sen als Zeichen einer sich ankündigenden naturwissenschaftlichen Forschungen Andrea Sick, Dennis Paul Klimakatastrophe, als Konsequenzen auftreten. Doch beide Ballungsformen schwerwiegender Unfälle sowie auch als werden hier als markante Positionen bewusste menschliche Stiftungen. So eines Prozesses verstanden, in dem Me- Castles in the Air and Clouds changieren die kleinen wie großen Rauch- dien, Technik, Politik, Kultur und Lite- of Smoke wolken zwischen Naturschauspiel oder ratur Räume vermessen und somit mar- -katastrophe und Zivilisationsindex mit kieren. Es lassen sich Überkreuzungen Experimental workshop – menschlichem Ursprung und Auslöser. und Überlagerungen des „Aktualen“ und symposium – exhibition Auf alle Fälle bleiben sie immer wieder des „Imaginären“ herausbilden und die trotz aller Fortschritte der Wetter- und Räume als „temporäre Räume“ in all ihrer Klimaprognostik in ihrer Entwicklung Ereignishaftigkeit hervorbringen. Volcanic eruptions, wildfires and nuclear und Bewegung unvorhersehbar. Das Forschungsprojekt „Rauchwol- disasters produce massive cloud formations Luftschlösser können hingegen als ken“ und „Luftschlösser“ initiierte from smoke particles that not only drift Produkte des Wunsches und der Ein- nicht nur eine Diskussion wissenschaft- across the skies, but also across the media. bildungskraft gelten. Gerne als Hirnge- licher und theoretischer Konzepte, son- These formations have almost physical spinste betitelt, treten sie als Gebilde dern auch eine Auseinandersetzung qualities and are frequently interpreted as eines Träumenden oder „Luftspringers“ mit ästhetischen Kategorien und Verfah- signs of an approaching climate catastro- auf. Sie markieren eine Grenze zwischen ren. Ein experimenteller Workshop, phe or as the consequences of serious acci- Wachen und Schlafen, zwischen Virtuel- bei dem zahlreiche audioaufgezeichnete dents – but at the same time they are un- lem und Greifbarem. Sie sind Effekte des Spaziergänge in der Überseestadt und derstood as conscious human creations. Imaginären. Sie sind gleichsam schwe- Bremen-Walle stattfanden, mit 30 ge- On the other hand, castles in the air can be bende Bauten mit luftigen Mauern, die ladenen überregionalen Gästen aus den defined as products of wishful thinking and sich jeglicher Bodenhaftung verweigern verschiedenen Disziplinen bildete im figments of the imagination. People like und gerne in (weißen oder rosa) Wolken Februar 2012 den Auftakt, ein internatio- to call them pipe dreams. The creations of gebettet erscheinen. nales Symposium mit künstlerischen, dreamers or “air walkers”, they mark a Räume sind die Luftschlösser und die gestalterischen und wissenschaftlichen border between being awake and sleeping, Rauchwolken nur, insofern sie durch die Beiträgen präsentierte einer breiteren between the virtual and the tangible. They Anwesenheit von Dingen, von Menschen Öffentlichkeit Ansätze, Konzepte und are effects of the imaginary, floating und Umgebungskonstellationen tangiert Gedanken zum Thema im Oktober 2012, edifices with airy walls that refuse to grip werden. Doch Spuren können oftmals und eine Ausstellung mit geladenen onto reality, seemingly bedded in clouds of nicht auf Dauer hinterlassen werden. Zu- Künstlerinnen und Künstlern unter Betei- white and pink. meist sind nur kurzfristige Prägungen – ligung von Studierenden der HfK aus dem 98 Digital Media

Inside.Interaction.Design IID Talks 01

> Foto: Tanja Diezmann Dorotheé Stitz »Understanding Data« >

Foto: Claudius Lazzeroni Designforschung!

< Foto: Shushi Li

»Wikipedia Networks«

Die Inside.Interaction.Design Talks 01 Publikums. Die Veranstaltung ergab viele Pierre LaBaume und Dimitar Ruszev sind ein jährliches Treffen und ein wissen- anregende Gespräche und warf zahlrei- schaftlicher Austausch zwischen Leh- che Fragen zur aktuellen Rolle der Inter- Inside.Interaction.Design renden der Lehrgebiete rund um Interac- action Designer auf. tion Design. Die ersten IID Talks fanden Die ersten IID Talks 01 erwiesen IID Talks 01 2012 an der HfK in Bremen statt und sich bereits als hochspannendes Konzept. sind eine Initiative der Interaction Design- Die 8 Beiträge eröffneten vielfältige The- These eight talks addressed a broad range Professorin Tanja Diezmann. men, so beispielsweise die Frage nach of issues including empathy in interaction Ziel ist es, die aktuellen Lehransätze der Rolle der Empathie im Interaction design, the exploration of new technologies und -schwerpunkte der Sprecher vor- Design, die Auslotung neuer Technologien as design tools, the role of critical thinking, zustellen sowie die Organisation und das als Gestaltungsmittel, die Notwendig- media design formats and human sensitiv- Management von Lehre und Forschung keit einer kritischen Haltung, die Ausrich- ity, design as research – research in design, auf diesem Fachgebiet zu erörtern. Insbe- tung medialer Gestaltungsformate an interaction design as a response to issues sondere die Dynamik der sich neu ent- den Sinnen des Menschen, Design in der vital to our future, interaction design as a wickelnden Technologien und Werkzeuge Forschung – Forschung im Design, Inter- cultural discipline and space for utopian der Gestaltung eröffnen kontinuierlich action Design als Beantwortung von Zu- thought, interactive gestures and expres- neue Gestaltungsdimensionen und Ar- kunftsfragen, Interaction Design als kul- sions, design as an applied discipline and beitsfelder. Die Aufgabe und das Selbst- turelle Disziplin und Raum für Utopien, the manager as designer. verständnis eines Interaction Designers interaktive Gesten und Äußerungen und ist folglich selbst im stetigen Wandel. Ge- Design als Anwendungsdisziplin oder der rade dies macht das Gebiet so spannend. Manager als Designer. Die IID Talks reflektieren die aktuel- len Fragen der Interaktiven Gestaltung Tanja Diezmann

und ermöglichen neben dem Diskurs der > Teilnehmer auch die Einbeziehung des < Fotos: Boris Müller 100 Digital Media

The Ways Things May Go

Erfundene Kausalitäten 2

Die Wissenschaft erzielt ihren Fortschritt, Taking their cue from Fischli / Weiss’ “Der gende Farbanteil entscheidet über den indem sie beobachtete Koinzidenzen Lauf der Dinge”, students constructed sim- weiteren Verlauf. (zuerst passiert A, kurz danach B) in Kau- ple causal processes with two or more pos- 1 salitäten (B passiert, weil A passiert ist) sible outcomes: for example, a series of 6 umwandelt. Wissenschaftliche Modelle falling domino stones might split into two, Anna Bredow und Simulationen übernehmen diese in- and thus provoke a random event in the phy- Racer duktiven Annahmen in laufende Pro- sical world. Just which end of the process Ein Modellauto fährt auf einer Bahn ent- gramme, wobei die Annahmen zum Regel- is reached will determine which causal pro- lang, an deren Ende ein Ball eine Ram- werk eines erfundenen Systems werden. cess is activated next, so that a dynamic pe hochgeschossen wird. Dort betätigt Falls sich das System ähnlich wie die topology of invented causal relations emerges er einen roten oder grünen Schalter, „echte Welt“ verhält, gilt es als richtig. within a network of available elements. der den jeweiligen Fortgang in der Kau- „The Ways Things May Go“ ist eine salkette bestimmt. Meditation über erfundene Kausalität in einer vernetzten Welt. Inspiriert von 1 7 Fischli / Weiss’ „Der Lauf der Dinge“, Hendrik Lüdders / Manuel Sendtko Friederike Schmidt haben die Studierenden kleine kausale LaserCom Orchestrionette Prozesse gebaut, die zwei oder mehr Ein Laserstrahl wird durch drehende Ein mechanisches Orchester aus sechs mögliche Ergebnisse haben: Zum Beispiel Spiegel abgelenkt und trifft auf eine von verschiedenen Orff-Instrumenten spielt könnte eine Kette von Dominosteinen mehreren Fotozellen. eine rhythmische Komposition. Das Inst- sich in zwei Ketten aufspalten und damit rument, das den Schlusston spielt, be- 4 5 eine zufällige Entscheidung in der phy- 2 stimmt, an welchem Ort die Kette wei- sischen Welt treffen. Welches Ende des Byrke Lou Brüser / Rasmus Rienecker tergeht. 3 Prozesses eintrifft, bestimmt, welcher Aquarium kausale Prozess als nächstes aktiviert Eine Pumpe bewegt Ölfarbe in Wasser. 8 wird, sodass eine dynamische Topologie Lichtsensoren wandeln die jeweiligen Daria Brikner von erfundenen kausalen Beziehungen Intensitäten in Sounds. Die Dichte der Airbrush Artist im Netzwerk der vorhandenen Elemente Sounds entscheidet über den Ausgang. Airbrush Artist ist eine Verkettung von entsteht. Prozessen, in denen ein akustisches „The Ways Things May Go“ ist ein 3 Geräusch digitalisiert einen virtuellen gemeinsames Projekt der HfK Bremen Moritz Richartz Zeichenstift steuert. Die Endposition (Hannes Hoelzl), der UdK Berlin (Alberto ARTrain des Stiftes bestimmt den Fortgang; die de Campo), des IMM Düsseldorf (Julian Eine Modelleisenbahn fährt auf einer fertige Zeichnung wird ausgedruckt. Rohrhuber) und der Angewandten Wien runden Strecke durch den Raum. Sobald (Nico Kirisits, Klaus Filip) und offen für der Zug hinter einem Bildschirm ver- 9 7 Ausbau und Weiterentwicklungen. Es schwindet, wird seine Bewegung in der Niclas Topel wurde vom Sommer 2012 bis zum Juni Realität angehalten und auf dem Bild- FotoTV 2013 an folgenden Festivals ausgestellt: schirm virtuell weitergeführt. Eine Digitalkamera blickt auf einen Bild- Farbfest Dessau, ars electronica Linz, schirm, der ihr eigenes Livebild anzeigt. 6 club transmediale Berlin, European Me- 4 Die Rückkoppelungsschleife erzeugt cha- dia Art Festival Osnabrück, Addicted 2 Vanessa Martens otisches Farbflimmern; der gemessene Random Festival Halle (Saale); weitere WritingFinger Farbwert in der Bildschirmmitte bestimmt Ausstellungen sind in Planung. Mechanische Finger tippen auf eine Com- den Fortgang der Gesamtinstallation. putertastatur. Sobald ein Finger eine Hannes Hoelzl Zahlentaste (0-9) trifft, geht die Kausal- ohne Abb. kette weiter. Sandra Anhalt Lichtton The Ways Things May Go 5 Lichtton ist ein umgebauter Schallplatten- Lennart Ulrich spieler, der mit einem Lichtsensor die Causality and contrivance Pollock-O-Mat Oberfläche einer schwarz-weißen Platte Eine laffetierte Paintball-Pistole feuert abliest. Ob der Lesekopf auf einem weißen automatisch bunte Salven auf eine Lein- oder schwarzen Punkt stehenbleibt, deter- “The Ways Things May Go” is a meditation wand und produziert dabei abstrakte miniert den Weitergang der Installation. on invented causality in a networked world. Gemälde. Der nach einer Salve überwie- 8 9 102 Digital Media

Die Linie des Lebens Neuinszenierung von Hundertwassers Aktion in der Kunsthalle Bremen >

Foto: Wioletta Maj > > Fotos: Julian Hespenheide >

1959 führten Hundertwasser, Bazon endlose Linie gezogen und die Große Brock und Herbert Schuldt eine spekta- Galerie der Kunsthalle in eine begehbare kuläre Aktion an der Hochschule für Spirale verwandelt. Ganz im ursprüngli- Die Linie des Lebens – bildende Künste in Hamburg durch und chen Sinne Hundertwassers wurde die The Line of Life schrieben damit Kunstgeschichte. Über Linie in Bremen aus der Kunsthalle hin- die Dauer von zwei Tagen überzogen ausgeführt und durch die Stadt gezogen. Hundertwasser’s “Hamburg Line” Hundertwasser, Brock und Schuldt mit Wöchentlich zogen die Studierenden re-staged at Kunsthalle Bremen einer Gruppe von Studenten ohne Unter- die Linie mit verschiedenen Mitteln immer brechung die Wände des Ateliers 213 ein Stück weiter. Die Linie fand mit den in der Hochschule für bildende Künste Hochschultagen der HfK am 9. Februar In 1959 Hundertwasser, Bazon Brock and in Hamburg-Lerchenfeld mit einer end- 2013 in der Hochschule für Künste Bremen Herbert Schuldt staged a spectacular losen Linie. Mit der Aktion „Die Linie von in der Überseestadt ihren Abschluss. happening in Hamburg that made art his- Hamburg“ leistete Hundertwasser einen tory. Over the course of two days, the zentralen Beitrag zur Geburt der euro- rs artists, working in cooperation with a group päischen Aktionskunst. of students, covered the walls of Studio Gemeinsam mit Bazon Brock insze- 213 at the Institute of Fine Arts Lerchen- nierten Studierende der HfK Bremen feld in Hamburg with a single, continuous unter der Leitung von Joachim Hofmann line. Hundertwasser’s “Hamburg Line” was die bahnbrechende Aktion von Hundert- a seminal moment in the emergence of Eu- wasser erstmals nach über 50 Jahren ropean performance art or “Aktionskunst”. in der Kunsthalle Bremen neu. Im Geiste At the Kunsthalle Bremen students from the des Originals wurde un-unterbrochen – University of the Arts re-staged Hundert- mehr als 50 Stunden lang – vor der Eröff- wasser’s pioneering Happening in coopera- nung der Ausstellung „Friedensreich tion with Bazon Brock for the first time in Hundertwasser: Gegen den Strich“ eine fifty years. 104 Digital Media

Konferenz VENEW Introduction Digital Media – Studierende organisieren eine Konferenz

Fotos: Florian Lütkebohmert

Eine Gruppe von 45 Studierenden or- vieles mehr gehörten zum Instrumenta- ganisiert eine Konferenz, bestimmt die rium dieses Vorhabens und mussten dem- Themen und Inhalte, lädt interne wie entsprechend gestaltet werden. VENEW Conference externe Gäste ein, bereitet eigene Vor- Das Format der Entwicklung einer träge vor und gestaltet die für die Um- Konferenz gab den Studierenden die Introducing digital media – setzung notwendigen Instrumente. Möglichkeiten, gemeinsam Prozesse zu a student-organized conference Im hochschulübergreifenden Mas- definieren und diese zu gestalten. Neben terstudiengang Digitale Medien der der inhaltlichen und formalen Abstim- Hochschule für Künste und der Univer- mung konnten sie ihre individuellen Kom- Planning and staging the Venew Confer- sität Bremen hatten die Studierenden petenzen einbringen, mit anderen ver- ence on digital media in urban spaces pre- des ersten Semesters im Rahmen der Ver- gleichen und gemeinsam beim Entstehen sented the participating students with a anstaltung „Introduction Digital Media“ des Projektes voneinander lernen. Auch variety of challenges and the broader (uni- die Möglichkeit, Erfahrungen in diesem der jeweilige kulturelle Hintergrund der versity) public with the opportunity to Bereich zu sammeln. Studierenden bot bereichernde Aspekte engage in critical debate on this topical Die Umsetzung der Konferenz bei der Umsetzung. issue. Students were tasked with the struc- Venew beinhaltete von der Planung bis Einige hochschulübergreifende Ar- tural planning and development of the zur Durchführung die verschiedensten beitsgruppen haben sich aus dieser Veran- conference, its visual design and general Herausforderungen und bot darüber hin- staltung entwickelt, und definitiv hat presentation, necessary public relations aus auch eine beabsichtigte Überprü- dieses Projekt die eigene Selbsteinschät- and press work, fundraising, the develop- fung der jeweiligen Themen und Inhalte zung und weitere Orientierung unter- ment of a website, organization and durch die (Hochschul-)Öffentlichkeit. stützt. other behind-the-scenes roles vital to an Die thematische, inhaltliche Ausrichtung interdisciplinary conference. der Konferenz, das Erscheinungsbild, Roland Kerstein die Kommunikation und Pressearbeit, Sponsorensuche, die Entwicklung einer Struktur, Website, Flyer, Organisation und IN T E R N A T IO N AL 108 International

....dass die Lücken nun Löcher wurden

Google Street View – Absurditäten und Wünsche

Fotos: Jens Lehmkühler

Benjamin Suck hat auf seinen Reisen den Absurditäten Die Konstruktion des virtuellen und imaginären Raumes und Wünschen des medialen Phänomens von Google wird somit im Ausstellungsraum realisiert und konkreti- Street View nachgeforscht. Mit dem populären Tool wird siert. Gesprächsfetzen, Geräusche, die immer wieder suggeriert, die physische Welt virtuell so abbilden zu verschwinden, sowie komponierte Löcher in der Collage können, als ob man da gewesen wäre. Dieser Abbildungs- ermöglichen die Erfahrung des Unfassbaren. prozess strebt eine Vollständigkeit an, die in der idealen In der Installation von Benjamin Suck trifft der geo- Karte – der 1:1 Karte – realisiert scheint. Doch begibt man grafische Raum auf den virtuellen. Sichtbar wird die sich in die gesammelten Ansichten des Giganten Google, Anordnung des Blickwinkels vor Ort, wahrnehmbar aber der die planimetrische Abbildung einer kartografischen nicht die sich dort einstellenden Bilder, sondern die durch Darstellung ersetzt durch ein Blickregime, welches das den Blickwinkel und den googletypischen Effekt des Als-ob eines Vor-Ort-Seins in der Bildaufzeichnung ermög- Zoomens aufgezeichneten collagierten Töne. Beides – der licht, zeigen sich Überlagerungseffekte der sogenannten Blickwinkel und das Zoomen – wird zum grundlegenden realen physischen Welt und der virtuellen. Konzept für die Kompositionen der Audiocollagen, die Google strebt in dieser Hinsicht nach Vollständigkeit Einblicke in Nichtorte ermöglichen. Dem Unheimlichen und globaler Erfassung. Doch es zeigt sich bei der Reise von Lücken, die zu Löchern werden, wird wortwörtlich durch diese virtuellen Welten des Googlekomplexes, dass Raum gegeben. Eine Überlagerung findet statt. Ein Hin- hier Lücken bestehen. Man kann sie als schwarze Flecken einhören lohnt sich. bezeichnen, die sich dem beanspruchten totalitären Blick entziehen. Die virtuelle Welt stößt an ihre Grenzen. Andrea Sick An diesen modernen „Nichtorten“ – die keine Identität im Virtuellen besitzen – kann Unheimliches, Unvertrautes und Erwartetes mit Vertrautem und Heimischem zusam- ....dass die Lücken nun Löcher wurden mentreffen. Benjamin Suck hat diese Lücken erfasst und aufge - Google Street View – Absurdity and Desires zeichnet. Nach den unendlich zähen virtuellen Reisen durch Deutschlands Googlewelt hat er die Orte in der phy- Google’s popular Street View tool invites users to entertain sischen Welt aufgesucht und dokumentiert unter dem the notion that the physical world might be represented to Winkel des zuvor praktizierten virtuellen Blicks. Seine users in a virtual format as if in situ. But a journey through Auswahl fiel hierbei auf die Ränder von Deutschland. the virtual worlds of the Google Complex turns up any Denn hier hören die Google-Ansichten auf: Die Lücken er- number of gaps and voids. These “blind spots” evade the to- scheinen quasi programmatisch. Fünf dieser „deutschen“ talitarian perspective of Street View, revealing the bounda- Grenzen wurden in der Arbeit fokussiert: zu Polen, zu ries of this virtual world. Within these contemporary “non- Tschechien, zu den Niederlanden, Belgien und Frankreich. spaces” – which lack any identity in the virtual world – the In den Klangcollagen der Audioaufzeichnungen uncanny and the unexpected sit uneasily alongside the werden diese Lücken der Gesamtansicht zu Löchern. Sie commonplace and the familiar. Benjamin Suck has identified werden zu bewusst hergestellten Unterbrechungen. Die and documented these gaps. klangliche und installative Positionierung der Lautquellen in der Ausstellung richtet sich dabei an den virtuellen Blickrichtungen aus. 111 International

Beyond Tahrir

Unfolding Perspectives

< Foto: Stefan Koch

Wir sind in Kairo, das Thermometer zeigt 37 Grad. Unser Lärm der Stadt. Trotzdem geht es nicht immer entspannt Hotel liegt in Downtown, inmitten einer lebendigen Stadt zu. Die Zeit sich kennenzulernen ist knapp. Austausch, zwischen Alltag und medial gefühlter Gewalt. „Welcome Dialog und gemeinsame Arbeit über Gestaltungsprozesse to Egypt“ – der Gruß begegnet uns ständig in der Öffent- stehen im Vordergrund des ersten Workrooms unseres lichkeit. Wir lernen, im Fluss zu sein, tanzen im Strom der ambitionierten Projekts. Wie empfinden und deuten wir vielschichtigen und intensiven Eindrücke. Die Fotografen Bilder, Verhalten, Orte? Wo finden sich Zeichen der Ver- stehen früh auf, nutzen das erste weiche Licht und die änderung und wie lassen sie sich erzählen? Wie zeigen sich kurze Stunde, in der die Stadt stillhält. Als Gruppe unter- Angst, Zweifel, Normalität? Wie sieht der Wandel aus? wegs trotzen sie gelegentlichen Anfeindungen, denn Sta- Was passiert (oder auch nicht) und wo? Fragen wie diese tive sind weder beliebt noch ganz legal. „Show me your versuchen wir innerhalb der Summer School Kairo zu permit to photograph the rubbish“. Kein Witz leider, Foto- bearbeiten. „Unfolding Perspectives“, gefördert vom DAAD, grafie jenseits von Sehenswürdigkeiten empfindet ein wird zwei Wochen nach der Rückkehr des HfK Master Teil der Bevölkerung als Diskreditierung des ägyptischen Studios nach Bremen in Bremen fortgesetzt werden. Ab Volkes. Zu lange haben wechselnde Regimes ihren Unter- Mitte Juni dann findet der zweite Workroom mit den tanen vermittelt, dass westliche Kameras ein falsches Bild ägyptischen Studierenden an der HfK statt. Erneut werden Ägyptens in die Welt übertragen. Nicht ohne Ironie also, 25 Köpfe rauchen, Computerprozessoren das Studio auf- sind wir doch gekommen, um in Zusammenarbeit mit elf heizen, genau wie die Diskussion um Narration, Präsenta- ägyptischen Studierenden der Helwan University Cairo tion, Farbe, Typographie und die Sequenz von Bildern. über Bilder nachzudenken, die mit gestalterischen Mitteln Am Ende aller intensiven Prozesse und Erfahrungen dann einen anderen Blick auf die „ägyptische Revolution“ erlau- erscheint unsere Publikation „Beyond Tahrir“. ben. Wir, das sind elf Studierende des Master Studios „Kultur & Identität“, ihre Lehrer Andrea Rauschenbusch Andrea Rauschenbusch, Peter Bialobrzeski und Peter Bialobrzeski, der Designer Serge Rompza (NODE Berlin Oslo) sowie Alumna Andrea Dilzer aus Bremen. Als Hauptquartier dient das gemietete Rooftop Studio im 12. Stock eines Apartmenthauses in Mounira, unweit des Tahrir Square. Über den Dächern von Kairo sind wir nah am Geschehen und doch weit genug entfernt vom 113 International

Beyond Tahrir Unfolding Perspectives

We are in Cairo. The thermometer reads 37 degrees. Our This is no joke – away from the city’s attractions, the group’s hotel is situated in downtown Cairo, immersed in both the activities are perceived by some as an attempt to discredit everyday life of the city and the media’s intimations of the Egyptian people. Having travelled to Cairo to consider – violence. The photographers rise early to make the most together with eleven Egyptian students from Helwan of the soft morning light while the city is still at rest. Moving University Cairo – how artistic approaches to photography as a group, they meet on occasion with hostility – their might reveal alternative perspectives on the “Egyptian cameras and tripods are neither popular nor entirely legal. Revolution”, the irony of the situation is not lost to us. 114 International

The Jungle of Calais

Von Zweien, die auszogen, das Scheitern zu lernen

Fotos: Julian Öffler und Paida Larsen

Scheitern ist tabu. Es zählen Leistung und Erfolg. tragischen Bedingungen der Migranten, er zeigt sie nicht Zielorientiertheit bestimmt die Gesellschaft der Moderne. einmal. Die Reise nach Calais entpuppt sich als Mittel zum Für Niederlagen und Misserfolge fehlen Zeit und Raum. Zweck, dem Künstler das Scheitern zu ermöglichen, an Die Kunst ist frei. In ihr ist das Scheitern als Schaffenspro- sich selbst und an der Kunst. Dennoch gibt er vor, Kunst zu zess erlaubt. Das ist gut so. Denn die Kunst soll neue Pers- sein und erfüllt somit die Erwartungen des Betrachters. pektiven eröffnen. Das Scheitern ermöglicht unvorherseh- bare Einsichten. Julian Öffler und Paida Larsen bereiten Susanne Hinrichs sich lange auf dieses Scheitern vor – natürlich unabsicht- lich und von dem Gelingen ihres Planes überzeugt. Sie erarbeiten ein ausgefeiltes Konzept, beschreiben ihre ge- The Jungle of Calais plante Reise nach Calais und ihre Absichten. In Calais stranden jährlich mehrere Tausend Migranten auf ihrem A tale of two artists Weg nach London und zu einem besseren Leben. Viele von who set out to learn about failure ihnen scheitern an der Überquerung des Ärmelkanals. Sie bleiben illegal und hoffnungslos in Frankreich hängen. Each year thousands of immigrants find themselves stranded Die Künstler wollen diesen Menschen begegnen, um deren in Calais on their journey to London and a better life. Many Perspektive einzunehmen und zu verstehen. Sie planen of them will never cross the English Channel. Instead they gezielte Aktionen – Fußball spielen, malen, Interviews, languish in France, where they live as undocumented aliens. Boot bauen. The artists set out to meet these people, to see the world Doch schon die erste Annäherung misslingt. Die Mig- through their eyes and to understand. But their attempt went ranten sind zögerlich, verhalten sich anders als geplant. awry. The immigrants proved to be reserved, their responses Enttäuscht ziehen sich die Künstler zurück, warten Kaffee unexpected. trinkend ab. Ratlosigkeit mündet in die Frage nach der The film is not a documentary about their tragic plight. Künstlerrolle. Was tut der Künstler hier? Will er etwas In fact, they do not feature in the film. Instead, the journey to bewegen? Warum mischt er sich in politische Zusammen- Calais becomes a means to an end, an opportunity for the hänge? Calais – das gesamte Projekt – wird zur Bühne artists to grapple with their shortcomings and the demands für die Künstler, um sich selbst zu hinterfragen. Das Schei- of art. tern befreit von Erwartungen. Nun palavern sie in der Badewanne liegend dahin, essen viel und trinken Kaffee, bauen gewissenhaft ein seeuntaugliches Boot. Sie lassen sich treiben. Der Versuch heiligt die Mittel. Und wohin führt die Konfrontation der Rezipienten mit den Bildern der Künstler? Der Film ist keine Dokumentation über die 116 International

Winter in Marseille

ERASMUS an der ESADMM

Da ich mich zu spät gemeldet hatte, um einen Wohn- Vielfalt dieser Stadt profitieren. Da zwei meiner Mitbe- heimplatz zu bekommen, hielt ich im Internet nach WG- wohner Absolventen der ESADMM waren, war ich oft Zimmern Ausschau. Schließlich fand ich vor Ort zum in alternativen kleinen Kultureinrichtungen und auf Glück ziemlich schnell ein WG- Zimmer zur Untermiete vielen Ausstellungen. Wer sich für Street Art interessiert, über die Seite „rezoprospec“, eine Plattform für Künstler kommt in Marseille auch auf seine Kosten. Ich habe mir im Internet. Dadurch, dass es zur Untermiete war, er- angewöhnt, bei gutem Wetter in einem der zahlreichen sparte ich mir einen Haufen Bürokratie, dem man sich oft Straßencafés zu sitzen und zu zeichnen. Es gibt viele aussetzen muss, wenn man selber eine Wohnung mietet. Märkte, auf denen man günstig einkaufen kann, und in Die Wohnung war sehr schön und geräumig, typisch Mar- den Läden von Noailles findet man allerlei exotische seiller Altbau mit gekachelten Fußböden und Balkon rund- Sachen. Beeindruckend fand ich auch den Marché aux herum. Leider wird es dann im Winter auch mal recht Puces, wo man von Obst und Gemüse über Antiquitäten frisch drinnen, da es nur kleine Elektroheizungen gab, bis zu geklauten Fahrrädern alles findet, was man so und die Fenster nur einfach verglast und somit gar nicht braucht oder auch nicht. isoliert waren. Da bleibt einem nichts weiter übrig, als Ansonsten lohnt es sich, die wundervolle Natur zu noch einen dickeren Pullover anzuziehen und öfter Ge - erkunden, die sich von Luminy aus gut zu Fuß erkunden richte im Ofen zuzubereiten, dann wird wenigstens die lässt. Ich habe viele Wanderungen unternommen und Küche warm. kann es nur empfehlen. Gerade auch im Winter, wenn man Das Studium basiert ähnlich wie an der HfK Bremen einen schönen Tag erwischt und der Wind nicht zu sehr zum großen Teil auf der praktischen Arbeit im jeweiligen bläst, ist es optimal, weil es im Sommer bestimmt viel zu Studio, das meistens von 2-3 Professoren betreut wird. heiß zum Wandern ist. Dafür kann man, wenn es warm In meinem Studio haben zwischen 20 und 25 Studenten ist, natürlich ans Meer baden gehen. gearbeitet. Eine Zeit lang war die Heizung kaputt, in der Schule Malte Stiehl war es sehr kalt, und wir, die ERASMUS-Studenten, hatten zeitweise das Gefühl, alleine im Studio zu sein. Ich habe aber einen sehr guten Arbeitsplatz bekommen und habe Winter in Marseille dort mein bisher größtes Bild realisieren können. Man muss sich immer ein bisschen bemühen, die Pro- > ERASMUS at the ESADMM Foto: Malte Stiehl fessoren zu erwischen, da man nie so recht weiß, wann und wo sie anzutreffen sind. Es lohnt sich aber, Interesse Marseille is a beautiful, chaotic and somewhat grubby city. zu zeigen, denn ich hatte sehr gute Gespräche mit den On arrival I immediately felt at home. The city’s cultural Professoren und habe gute Rückmeldungen bekommen. diversity is a boon for residents and visitors alike. As two of Die Vorbereitung zum ERASMUS-Aufenthalt an der Ecole Wer mit alten Gebäuden, Duschen und Toiletten auf dem Sie waren sehr offen und sehr interessiert an neuen künst- my flatmates were graduates of the “Ecole supérieure d’art & supérieure d’art & de design Marseille-Méditerranée Gang und dem praktischen Nichtvorhandensein einer lerischen Positionen. Einer der Professoren lud uns sogar de design Marseille-Méditerranée” (ESADMM), I visited many ESADMM verlief ziemlich einfach und problemlos. Gute Küche keine Probleme hat, kann dort gut leben; wer auf in sein Atelier ein, um uns seine eigenen Arbeiten und be- of the city’s smaller alternative venues and exhibitions. Lu- neun Monate vor Beginn der Reise erfolgte die interne gewissen Luxus nicht verzichten mag, ist gut beraten, sondere Techniken zu zeigen. Auffällig ist, dass in Mar- miny itself has just two attractions: the university and the Vergabe, wobei es für mich leicht war, den Wunschplatz sich etwas anderes zu suchen. Der Uni-Komplex Luminy, seille, anders als ich es aus Bremen kenne, die Besprechung town’s natural surroundings. For students, it’s a choice be- in Marseille zu bekommen. zu dem die ESADMM gehört, liegt ein Stück außerhalb der eigenen Arbeiten nicht regelmäßig mit der ganzen tween enduring the long commute to the university, or endur- Sobald ich die Zusage aus Marseille erhalten hatte, der Stadt. Mit Bus und Métro braucht man etwa 45 Minu- Klasse, sondern eigentlich nur mit den Professoren unter ing the long commute to the city of Marseille. begann ich, mir Gedanken über die Unterkunft in ten (je nach Verkehrslage) von der Innenstadt bis nach vier Augen stattfindet. Dadurch habe ich die Arbeit meiner Marseille zu machen. Das Auslandsbüro der ESADMM Luminy. In Luminy selbst gibt es nur Uni und Natur. Kommilitonen nicht so gut kennengelernt, wie ich es mir reserviert jedes Mal 10 einfache Zimmer im Studenten- Man muss also wissen, ob man lieber einen langen Weg gewünscht hätte. wohnheim in Luminy für ERASMUS-Studenten. Laut in die Uni oder einen langen Weg in die Stadt in Kauf Marseille ist eine schöne, chaotische und etwasschmud- Beschreibung sind die Zimmer dort „spartanisch“, und nehmen möchte. delige Stadt. Ich habe mich dort sofort wohl gefühlt. Als Be- nach einem Besuch dort kann ich das bestätigen. wohner von Marseille kann man sehr von der kulturellen 118 International

Rerum cognoscere causas

University of Guelph – Ontario, Canada – ein neuer Partner

Seit Jahren baut die Hochschule für Künste Bremen Darunter befinden sich das College of Arts, die School kontinuierlich ihre internationalen Kontakte weiter aus. of Computer Science, die School of English and Theatre Inzwischen bestehen Kooperationen mit Kunst- und Studies und die School of Fine Arts and Music. Musikhochschulen in 25 Ländern rund um den Globus: Der Main Campus ist der Hauptsitz der Universität Ägypten, Belgien, Bosnien-Herzegowina, Chile, China, und verfügt über eine Fläche von 495 Hektar. Neben der Dänemark, Finnland, Frankreich, Italien, Großbritannien, Universitätsleitung befinden sich auf dem Campus Island, Japan, Korea, Lettland, die Niederlande, Neusee- die Vorlesungssäle, Bibliotheken, Restaurants und einige land, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden, Schweiz, Studentenwohnheime. Kunst und Kulturwissenschaften Slowenien, Spanien, Türkei und Ungarn. sind im Macdonald Institute untergebracht. In der Neuen Welt ist nun mit der University of Guelph im kanadischen Bundesstaat Ontario eine weitere Koope- rs ration hinzugekommen. Auf Einladung des Studiengangs Freie Kunst war im Sommer 2013 die erste Gruppe von kanadischen Studierenden in Bremen, um zwei Wochen Rerum cognoscere causas lang in der Überseestadt künstlerisch zu arbeiten. Die Ergebnisse wurden in einer kleinen Ausstellung in der HfK- University of Guelph – Ontario, Canada – Galerie „Flut“ präsentiert. A New Partner

University of Guelph Since its establishment, University of the Arts Bremen has developed an extensive network of international partners. Guelph liegt in der Region der Großen Seen in der Nähe Today the university has cooperation agreements with univer- von Toronto. Die Grenze zu den USA und die Niagarafälle sities of the arts and music in 25 countries around the world. sind ebenfalls nur einige Meilen entfernt. On the North American continent, the University of Guelph in Die University of Guelph ist eine staatliche Forschungs- the province of Ontario, Canada is one of our newer partner Fotos: Malte Stiehl universität. Sie wurde 1964 durch den Zusammenschluss institutions. In summer 2013, the first group of Canadian stu- verschiedener Colleges gegründet und bietet heute 94 dents travelled to Bremen at the invitation of the Faculty of Bachelor-, 48 Master- und 6 Zertifikat-Studiengänge in ver- Fine Arts. The fruits of this artistic exchange were presented schiedenen Disziplinen an. at the University’s “Flut” gallery. 120 International

Hopes and Hurdles

Building Internationalization in University Administration – Erasmus-Staff Week in Bremen

Sich mit Kolleginnen und Kollegen internationaler Europas Hochschulen, der auch für die interessierte Öffent- Partnereinrichtungen auszutauschen und über den sprich- lichkeit zugänglich war. Ausgetauscht wurden ebenso wörtlichen Tellerrand zu schauen bereichert die eigene Erfahrungen, Ideen und Anregungen, wie man das Thema berufliche Tätigkeit. Dies war auch der Grundgedanke der im eigenen Land voranbringen kann. internationalen „Staff Week“, zu der die fünf Hochschulen Das Resümee der Teilnehmer war durchweg positiv. des Landes Bremen Verwaltungsmitarbeiterinnen und Die Veranstaltung wurde von den Teilnehmern als sehr -mitarbeiter aus europäischen Partnerhochschulen an die erfolgreich und bereichernd gelobt. Selten bekäme man Weser eingeladen haben. Gefördert wurde das Treffen die Gelegenheit, fünf Universitäten zu besuchen und durch das EU-Programm ERASMUS. Einblicke in die verschiedenen Internationalisierungs- Das ERASMUS-Mobilitätsprogramm der Europäischen strategien zu erhalten. Sowohl Teilnehmer als auch Union fördert Aufenthalte von Hochschulpersonal an die Gastgeber nahmen jede Menge Inspiration und neue europäischen Gastinstitutionen zu Fort- und Weiterbil- Ideen aus der Woche mit. dungszwecken, zum Beispiel an europäischen Hoch- schulen. Dabei sollen Einblicke in andere Arbeitsweisen ermöglicht sowie wertvolle Anregungen und neue Ideen für den eigenen Arbeitsbereich vermittelt werden. Hopes and Hurdles Das persönliche Kennenlernen von Ansprechpartnern und Arbeitsweisen der Partnerhochschulen erleichtert Building Internationalization in University zudem die künftige Zusammenarbeit. Administration – Erasmus Staff Week In diesem Rahmen fand vom 15. – 19. April 2013 in in Bremen Bremen eine internationale Staff Week statt. Das Gemein- schaftsprojekt der fünf Hochschulen im Lande Bremen Meeting with colleagues from international partner insti- hatte 30 ERASMUS-Partner aus Ost- und Westeuropa nach tutions enables staff to gain a broader view of developments Bremen geladen, um sich zum Thema „Internationali- and practice in higher education administration. Jointly sierung der Verwaltung an Hochschulen in Europa – Hoff- organized by the five higher education institutions of the Fed- nungen und Hindernisse“ auszutauschen. eral State of Bremen, the international Staff Week brings Nach dem Auftakt im Haus der Wissenschaft waren administrative personnel from European partner universities die Hochschule für Künste, die Universität Bremen, die together on the banks of the Weser River to discuss the inter- Hochschule Bremerhaven, die Hochschule Bremen und die nationalization of university administration. The event Jacobs University Bremen jeweils Gastgeberin für einen was supported by the European Union ERASMUS Mobility Tag. Abgerundet wurde das fünftägige Programm unter Programme, which provides funding for higher education anderem von einer gemeinsamen Erkundung der Bremer personnel to visit institutions in Europe with a view to Innenstadt und des Bremerhavener Auswandererhauses, broadening professional practice and facilitating the transfer um das gegenseitige Kennenlernen der Partner zu fördern. of expertise and experience. Entsprechend dem Thema gab es einen regen Aus- tausch über die wichtigsten Hoffnungen und Hindernisse in Bezug auf die Internationalisierung der Verwaltung an A LU M NI 125 Alumni

Ballett trifft Mode

Im Gespräch mit Mode-Designer Michael Court

Die Uhr tickt. In nunmehr drei Tagen eröffnet „Renku“ In der Tat, das hat es. Die Vorbereitungszeit begann im die diesjährigen Balletttage und sorgt für freudige Aufre- letzten Jahr. Allerdings gab es da weder eine konkrete gung im HAMBURG BALLETT – und bei Michael Court. Vorstellung des Stücks noch eine fertige Besetzungsliste. Rot, schwarz, weiß – mit weiten Stoffen und klaren Farben Die zwei Choreografen und ich setzten uns oft zusam- untermalt Michael Court das Ballett von Yuka Oishi und men, um, auch ohne das Beisein des anderen, über ihre Orkan Dann und ergänzt es durch seine Mode um eine jeweiligen Vorstellungen und Interpretationen der Musik weitere Kunstform. Der junge Mode-Designer und Gewin- zu sprechen und das Farbbild weiter zu konkretisieren. ner des European Fashion Award – FASH 2010 ist Teil eines Ich ließ mich von den Zeiten der Komponisten, wie zum umfangreichen Interaktionsspiels, das mehr schafft, als Beispiel der Zeit Schuberts, das anfängliche 19. Jahrhun- die Handschriften zweier Choreografen zu verbinden. Wie dert, inspirieren. Ebenso von der Herkunft des Renku, er seine Arbeit zu „Renku“ empfunden hat und welches der japanischen Kultur und meinen eigenen Gefühlen zu Potenzial die Interaktion von Ballett und Mode seiner Mei- den Vorstellungen der beiden Choreografen. nung nach hergibt, berichtet er im Interview: Die Kostüme wirken auf der Bühne auf das Ballett ein und Mode und Ballett sind zwei Kunstformen, die sich erst einmal vermitteln dem Zuschauer ein Gesamtbild. Inwieweit wirkt unterscheiden. Lief der Kreationsprozess der Kostüme anders das Ballett im Gegenzug auf deine Mode? ab als für eine normale Kollektion? Nun ja, das Ballett und die Mode ergänzen sich einfach Der Tänzer steht bei meiner Arbeit, so wie jeder andere, perfekt! Das eine lebt vom anderen und umgekehrt. Klei- für den ich Kleidung erschaffe, an erster Stelle! Ich ver- dung formt den Träger und durch Bewegungen kommen setze mich gerne in die Haut des anderen, beobachte seine erst neue Formen zutage. Für mich ist der Entstehungspro- Persönlichkeit und Bewegungen. Mir ist dabei aber grund- zess der Formen beim Tragen der Kleidung das Inter- legend wichtig, die Personen nicht zu verkleiden. Deshalb essante! Ich beobachte gerne, wie die Menschen mit ihrer bezeichne ich meine Arbeit auch ungern als Kostümarbeit, Kleidung agieren – wird sie harmonisch oder disharmo- auch wenn man bei der Umsetzung davon spricht. Man nisch angenommen. Eine Harmonie in der Arbeit von erhält dadurch bereits die Anmutung von einer bestimm- Renku hat für mich eine zentrale Rolle gespielt. Mir liegt ten Rolle die man spielen oder sein muss. Das versuche viel daran, den Personen ein gutes Gefühl und Nähe zu ich, so gut es geht, zu vermeiden. Der Stoff sowie die Form ihrer Kleidung zu geben. Das ist etwas, was jedoch nicht der Kleidung haben ihre eigenen Charakterzüge. Diese nur auf das Ballett zutrifft. Auch im Alltag brauchen gilt es zu integrieren, um eine Symbiose zwischen dem Trä- wir Kleidung, in der wir uns wohl fühlen. Durch sie fühlen ger und seiner Kleidung aufklingen zu lassen. Beim Ballett wir uns erst stark genug für unsere Aufgaben im Leben. und dem täglichen Gebrauch von Mode gibt es aber prä- gnante Unterschiede, die bei der Umsetzung zu beachten Wie funktioniert ein Wechselspiel zwischen zwei kreativen sind: Bewegungsfreiheit, Längen der Kleider, Beanspru- Polen? Hat das Ballett deine Kreativität bestärkt oder musstest chung des Materials, um nur wesentliche zu nennen. In du dich teilweise an die Wünsche und Vorstellungen der Cho- meinen Augen ist der Arbeitsprozess jedoch gleich. reografen anpassen?

Hat dich die Arbeit der beiden Choreografen oder das Prinzip Kommunikation ist das A und O bei interdisziplinär ge- des Renku in irgendeiner Weise inspiriert? stalteten Projekten! Ich finde, wenn die kreativen Pole gut 126 Alumni

miteinander arbeiten können, so wie es mir mit Orkan des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Michael Court ar- Dann und Yuka Oishi erging, ist die Arbeit ein Leichtes beitete in diesem Projekt mit dem Tänzer und Choreo- und beflügelt das Ergebnis positiv. grafen Orkan Dann und dem Designer Peter Schmidt zu- sammen. Im Anschluss arbeitete er in London in der Her- Was bedeutet es für dich als junger Designer, mit den zwei renmodenabteilung von Vivienne Westwood Ltd. In der Nachwuchschoreografen Yuka Oishi und Orkan Dann gemein- Folgezeit wirkte er an mehreren Großprojekten der Hoch- sam ein Gesamtwerk entstehen zu lassen? schule für Künste in Bremen mit, u.a. bei „L’Orfeo“ von Monteverdi. Anfang 2012 entwickelte er mit einer Gruppe In erster Line erfüllt es mich mit Stolz! Ich schätze die Ar- von Studierenden das multimediale Modeevent beit der beiden sehr und freue mich, mit ihnen ein so groß- „IN BETWEEN – Mode Medien Musik“. artiges Gesamtwerk entstehen lassen zu dürfen. Koope- rationen sind wichtig und helfen einem bei seiner Arbeit. Orkan Dann und Yuka Oishi kenne ich erst wenige Jahre, aber es dauerte nicht lange um zu erkennen, dass zwischen Ballet Meets Fashion den beiden eine gewisse Verbindung besteht. Mir bereitet es sehr viel Spaß, mit den beiden zusammenzuarbeiten. Costumes for Neumeier Ballet Hamburg - Dass ich, wie die beiden, in so jungen Jahren bereits an Interview with Michael Court solch einem großen Projekt die Möglichkeit erhalte, meine eigenen Ideen umsetzen zu dürfen, bestärkt mich in The clock is ticking. Three days before the 2012 Hamburg meiner Arbeit. Ballet Days open with the première performance of “Renku”, HAMBURG BALLETT is buzzing – and nobody more so Ann-Kristin Müller than Michael Court. His elegant flowing costumes in solid colours – red, black, white – complement the work of chore- Biografie: ographers Yuka Oishi and Orkan Dann, enriching the im- agery of their ballet. Bearing the signature of two choreogra- Michael Court wurde 1985 in Quito, der Hauptstadt Ecua- phers, the work is a comprehensive blend of dance, music, dors, geboren. Er tanzte in der Ballettcompagnie des and costume and stage design. In our interview, the young Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums Leverkusen und über- fashion designer and winner of the European Fashion nahm einen Pas-de-deux-Part in der Oper „Idomeneo“ an Awards – FASH 2010 – talks about his work on “Renku” and der Oper Köln. Seit 2007 studiert Michael Court an der the synergies that emerge when ballet meets fashion. Hochschule für Künste Bremen im Fachbereich Integrier- tes Design mit dem Schwerpunkt „Mensch und Mode“. Ausgezeichnet wurde er mit dem 1. Preis des European Fashion Award 2010 der Stiftung der Deutschen Beklei- dungsindustrie. 2010 entwarf er die Kostüme für die Auf- führung „Arkadien – Orte der Sehnsucht“ im Rahmen Fotos: Annika Nagel 128 Alumni

Der Duft von Kaffee

Alte Kaffeefirma – neues Entree

The Aroma of Coffee Reception shines with new design

Am Firmensitz der Melitta Europa GmbH & Co. KG in In 2012 the refurbishment of the lobby at the headquarters Bremen wurde mit der Neugestaltung des Foyers 2012 Kaf- of Melitta Europa GmbH & Co. KG in Bremen provided an fee in all seinen Facetten thematisiert und erlebbar ge- opportunity to showcase coffee in all its diversity. macht. Der Eingangsbereich wurde neu strukturiert und The lobby and entrance to the building was completely übersichtlich in den Empfangsbereich, die Loungeecke restructured across three zones: a reception area, lounge und den Info-Bereich Kaffee unterteilt. Wesentlicher Ge- area and education zone. The design concept focussed on cre- staltungsansatz war die Wissensvermittlung über Kaffee ating opportunities for users to learn about coffee across auf verschiedenen Vermittlungsebenen. 2013 wurde das a variety of channels. Building on the success of this design, Gestaltungskonzept weiterverfolgt und auf die Kantine the concept was extended to the company’s new “Melistro” ausgedehnt: Es entstand das „Melistro“. cafeteria in 2013. Fotos: Johanna Ahlert 130 Alumni

Verstrickte Erinnerungsstränge

Elianna Renner – Konzeptkünstlerin

einanderzusetzen: In meinen Arbeiten erzähle ich von Deshalb gehen Sie in Argentinien auf Spurensuche? Cheerleader abwechselnd an, indem sie zunächst den biografischen und historischen Momenten, von alltäg- Namen der Person – etwa Käthe Kollwitz oder Frida Kahlo lichen antisemitischen Situationen zum Beispiel in der Argentinien ist nur eine Station von sechs. Ich war bereits – buchstabieren und ihn dann im Ganzen nennen. Dabei Zeit des Nationalsozialismus. Den Titel des Katalogs und in New York; Brasilien, China, Indien und Südafrika werde ist für mich die Interaktion mit dem Besucher der Ausstel- der Ausstellung „Bobe Mayses“ könnte man mit „Omas ich noch besuchen. In den Archiven und Bibliotheken, lung zentral: Was assoziiert der Betrachter, wenn er die Erzählungen“ übersetzen, aber auch mit „Geschichten er- aber auch an den Orten, wo die Frauen einst lebten, versu- Namen der Frauen hört? Wir haben alle ein bestimmtes zählen“ im Sinne von „etwas erfinden“. Meine Performance che ich, das Dasein der Frauen über Oral History zu rekon- Bild, bestimmte Stereotypen und Klischees von dieser Zeit. „84,4“ vermisst beispielsweise den Weg von meiner Haus- struieren: Was ist von ihrer Geschichte überliefert? Wo Mir geht es darum zu zeigen, dass Biografien nicht linear tür in Bremen bis zur KZ-Gedenkstätte in Bergen-Belsen. sind sie begraben? Was erzählen die Schauplätze des histo- verlaufen. Der Fokus des Zuschauers richtet sich auf eine Person, die rischen Geschehens? Konnten die Frauen sich trotz der in einem Raum im Schein einer Stirnlampe Pullover auf- Unterdrückung ein Stück selbstbestimmtes Leben bewah- Christina Pfänder trennt. Die Fäden machen die untereinander verstrickten ren? In Brasilien gelang es den Frauen beispielsweise, sich Erinnerungsstränge deutlich. Gleichzeitig sind über selbst zu organisieren. Sie übten ihre Religion teilweise Kopfhörer autobiografische Geschichten zu hören, die ohne Männer aus und gründeten eigene Vereine, die die Tangled Threads of Memory durchlaufend erzählt werden. Funktion einer Krankenversicherung übernahmen oder für die Bildung der Kinder sorgten. Elianna Renner – Concept artist Wieso nutzen Sie unterschiedliche Medien zur künstlerischen Gestaltung? Wie werden Sie Ihre Forschungsergebnisse künstlerisch TConcept artist Elianna Renner explores biographies, histo- gestalten? ries and cultural memory with dazzling intensity in her Ich arbeite konzeptuell, das heißt, ich gehe thematisch artistic practice. The DAAD scholarship holder was recently Von Biografien, Geschichten und kultureller Erinnerung vor und suche mir ein Medium zur optimalen Umsetzung. Ich habe zwar schon einige Ideen, da kann sich aber noch awarded the Dr. Theobald Simon Prize of the Association erzählt die Konzeptionskünstlerin Elianna Renner mit Das kann immer wieder ein neues Medium sein, ich viel ändern und entwickeln. Der konkreten künstleri- of the Federation of Women Artists and Art Friends (GEDOK) überzeugender Intensität: Die DAAD-Stipendiatin wurde möchte jedes Mal die Freiheit haben, dem jeweiligen The- schen Umsetzung werde ich mich erst nach meiner Rück- for her multimedia installations. In an interview with the für ihre Multimedia-Installationen jüngst mit dem „Dr. ma gerecht zu werden. kehr nach Europa widmen. Der nächste Schritt meiner DAAD’s web magazine, the Swiss artist spoke about her Theobald Simon Preis“ des Verbands der Gemeinschaften Arbeit wird zunächst darin bestehen, das Rohmaterial – current exhibition in Bonn, her wanderings in Buenos Aires der Künstlerinnen und Kunstförderer e.V. (GEDOK) Bund Derzeit sind Sie mit einem DAAD-Stipendium in Buenos Aires. wie beispielsweise Interviews mit Historikern – online zu and the underlying motivation for her work. ausgezeichnet. Im Interview mit dem DAAD-Online-Maga- Reflektieren Sie auch in Ihrem aktuellen Projekt jüdische stellen. Durch das mündliche Erzählen entstehen Bilder, zin spricht die Schweizerin über ihre künstlerische Moti- Biografien? die ich für sehr bedeutsam halte. Darüber hinaus ist es vation, ihre aktuelle Ausstellung in Bonn und darüber, auf mir ein Anliegen, ein offenes Archiv im Internet bereitzu- welchen Spuren sie derzeit in Buenos Aires wandelt. Ja, aber auf eine völlig andere Art und Weise. Ich reise stellen, auf das verschiedene Forscher zugreifen können. einem jüdischen Zuhälterring hinterher, der von 1850 Frau Renner, erst kürzlich erhielten Sie den „Dr. Theobald Simon bis 1930 jüdische Mädchen aus Galizien in verschiedene Der „Dr. Theobald Simon Preis“ ist mit 5.000 Euro dotiert und Preis“ für Ihre multimediale Reflexion von Identität und jüdi- Länder verschleppte. Die Frauen mussten dort in Bor- mit einer Ausstellung verbunden, die noch bis zum 10. Februar scher Familiengeschichte im Zeitraum von drei Generationen. dellen als Prostituierte arbeiten. In diesem Kontext sind 2013 im Künstlerforum Bonn zu sehen ist. Welche Arbeiten sind Was hat Sie zu Ihren Arbeiten motiviert? die Ereignisse von 1850 bis 1930 in Europa zu beachten: von Ihnen dort vertreten? Eine wichtige Rolle für das Verständnis dieser Lebensge- Ich rekonstruiere Geschichten bzw. historische Ereig- schichten spielen die Pogrome in Russland, der Antise- Zum einen präsentiere ich dort einige Video-Installationen, nisse im Alltagsgeschehen. Ich wohne seit zehn Jahren in mitismus in Osteuropa sowie die Emigrationswelle auf- Fotos und Performances aus „Bobe Mayses“. Darüber hin- Deutschland und bin noch immer sehr fasziniert davon, grund der antisemitischen Ausschreitungen und der aus ist meine Video-Installation „Cheerleading“ dort ver- dass ich mit großen Kulleraugen angestarrt werde, wenn Armut innerhalb der jüdischen Bevölkerung in Europa, treten, die ebenso einen Erinnerungsraum gestaltet. Hier ich sage: Ich bin Jüdin. Jüdisch sein in Europa hat eine insbesondere Polen. Aufgrund antijüdischer Gesetze stehen 42 Frauen aus der klassischen Moderne im Zent- lange Geschichte, und das ist auch meine Geschichte. Des- konnte man sich damals als Person jüdischer Herkunft rum: Künstlerinnen, Schriftstellerinnen, Frauenrechtsak- halb habe ich angefangen, mich damit künstlerisch aus- nicht einfach in einem europäischen Land niederlassen. tivistinnen. Auf vier Videoleinwänden feuern sich die 132 Alumni 133 Alumni

Bewusster und planvoller Grandios entwickelte Fähigkeiten

Mentoring-Programm für Studentinnen Malte Schillers Red Balloon

< Foto: Saar Bormann

Gemäß dem bremischen Motto „wagen und winnen“ hat erst dadurch gerecht, dass es in hohem Maße auf die indi- große Melancholie, „philosophisch“ tanzende Verspieltheit die HfK im Jahr 2011 ihr Mentoring-Programm für Studen- viduellen künstlerischen oder gestalterischen Arbeitsin- (besonders im abschließenden „Tango I“, der keiner ist) – tinnen gestartet und leistet damit echte Pionierarbeit. halte zugeschnitten werden kann. so etwa lässt sich diese Musik fabulierend einkreisen. Zwei Es ist ein Wagnis, ein an wissenschaftlichen Hochschulen bedeutsame Fremdkompositionen sind dabei, in blendend bewährtes Instrument der geschlechtergerechten Perso- Ose Leendertz eigenwilligen Arrangements: „Giant Steps“, John Coltranes nalentwicklung, respektive der an Exzellenz gebundenen wegen seiner schwierigen schnellen Harmoniewechsel Nachwuchsförderung, auf künstlerische und gestalteri- berüchtigtes Stück, ist eine davon, in den Improvisationen sche Werdegänge zu übertragen. Planning for Success mit harmonischer Strenge und melodisch schweifender Zwei Einsichten in die gegenwärtige Kunst-, Kultur- Phantasie glänzend gelöst. und Kreativlandschaft sprechen jedoch dafür, dieses Wag- Mentoring programme for female students Die andere ist eine großflächig sinfonische Paraphrase nis einzugehen: In renommierten, gut bezahlten Posi- über Billy Strayhorns „Lush Life“. Der 2007 gestorbene Tony tionen in Kunst und Kultur finden sich nur erschreckend In the spirit of Bremen’s official motto “wagen und winnen” Scott, Jahrhundertgestalt zwischen Billie-Holiday-Beglei- wenige Frauen. Und: Für ein zufriedenstellendes Aus- (‘venture and win’), the University launched a pioneering tung und asiatischen Meditationsexkursionen, veröffent- kommen als Künstlerin oder Gestalterin reicht das künst- mentoring programme for female students in 2011. Adapt- lichte 1989 eine Doppel-LP mit zwölf Versionen des Stücks, lerische oder gestalterische Können allein nicht aus. ing an instrument developed at academic universities to the das er als den größten Song der amerikanischen Musikge- Förderliche Kontakte und Netzwerke sind ebenso wichtig. needs of students of the arts and design was a daring ven- Nach Daniel Glatzel mit seinem Mega Express Orchestra schichte ansah. Er hätte Malte Schiller auf der Stelle adoptiert. An diese Einsichten schließen sich Aufbau und In- ture. However, two aspects of the contemporary cultural and ist nun ein weiterer junger deutscher Jazz-Partituren- halte des HfK-Mentoring-Programms direkt an. Die beiden creative landscape spoke in its favour. Firstly, the low num- schreiber mit bereits grandios entwickelten Fähigkeiten Ulrich Olshausen bislang durchgeführten Programmrunden zeigen, dass ber of women holding high-profile, well-salaried positions in zu feiern. Malte Schiller heißt der Niedersachse, der in Bre- Studentinnen aller HfK-Fächer von sogenannten überfach- the arts and cultural sectors. And secondly, the recognition men Tenorsaxophon, Flöte und Klarinette studierte, sich lichen Kompetenzen profitieren. Die Mentees nutzen that successful and fulfilling careers in the arts and design das Komponieren aber weitgehend selbst beigebracht hat. A remarkably mature talent Erlerntes aus Workshops zu Präsentationstechniken, Kom- are built on more than artistic talent and creative expertise. Der amerikanische Big-Band-Fuchs Ed Partyka war munikationsstrategien oder Projektmanagement direkt Strong networks of supportive peers and institutions are gelegentlich ein väterlicher Ratgeber. Angeregt wurde Malte Schiller’s Red Balloon bei der Vorbereitung ihrer beruflichen Schritte aus der equally crucial. Schiller von einer Schallplatte der Concert Jazz Band von Hochschule hinaus. Es entsteht zudem ein neues Netzwerk, Gerry Mulligan, der nach eigenem Bekunden die Trans- Following on the success of Daniel Glatzel, this young in dem sich gerade die unterschiedlichen fachlich gepräg- parenz und das Interplay der Linien in seinen (viel be- German jazz composer displays a remarkably mature talent ten Sichtweisen produktiv beeinflussen. Insgesamt ist rühmteren) kleinen Gruppen auf ein größeres Ensemble deserving of celebration. A native of Lower Saxony, Malte festzustellen, dass Mentees ihre professionelle Positionie- übertragen wollte. Zweiundzwanzig Jahre vor Schillers Schiller studied tenor saxophone, flute and clarinet in rung bewusster und planvoller angehen. Geburt war das. Elf Köpfe hat Malte Schillers Red Balloon Bremen, but his talents as a composer are largely selftaught. Herausfordernd bei der Gestaltung eines wirksamen auf seiner CD „The Second Time Is Different“ (Unit Re- Malte Schiller’s “The Second Time Is Different” features the Mentoring-Programms für HfK-Studentinnen ist die cords/ harmonia mundi). Diese weder kleinen noch wirk- eleven-piece ensemble “Red Balloon”. Recording with an en- Gewinnung von Mentorinnen und Mentoren. So hetero- lich großen Ensembles sind ein gefährliches Unterneh- semble of this size – neither large nor small – is a risky gen wie die Disziplinen der Mentees, so heterogen sind men. Sie klingen oft wegen mangelnder Probezeiten etwas proposition. Lack of practise can make for a laborious per- auch die Professionen der Mentorinnen und Mentoren. mühsam. Wundersamerweise ist davon bei Schiller und formance. Miraculously, in the case of Schiller and his en- Anders als für Universitätsprofessorinnen oder Top-Mana- seiner aus kaum bekannten Berliner Musikern bestehen- semble of little-known musicians from Berlin that risk has ger gehört für Opernsängerinnen oder Designagentur- den Band nichts zu spüren. Berückend, berauschend und paid off handsomely. The delivery is perfect and the attitude besitzerinnen Nachwuchsförderung nicht unbedingt zum immer perfekt gespielt verzaubert hier Klang-Magie die at once charming and intoxicating in its celebration of a normalen Arbeitsalltag. verschiedensten Formen. Kontrapunkt-Kunst aus der Tiefe diverse variety of forms. Zugleich ist der Austausch mit der eigenen Mentorin, der europäischen Musikgeschichte, sich langsam auffä- dem selbstgewählten Vorbild, sehr ergiebig. So wird das chernde Choräle, poetisch durchleuchtete Cluster, fluktu- Mentoring-Programm der HfK seinen Teilnehmerinnen ierendes Rhythmusgefühl zwischen Rock und Swing, 134 Alumni

Technology Addiction

Produkt einer spekulativen Zukunft

Fotos: Rasmus Rienecker

Längst ist die Abhängigkeit der Menschheit von Techno- logie und elektronischen Geräten im Bewusstsein der meisten Menschen verankert. Aber nimmt man diese tech- Technology Addiction nologische Bindung an sich ebenso wahr wie an anderen oder der Menschheit als Gesamtbild? The product of a speculative future Das Gerät bestraft nicht die Momente der Befriedi- gung, sondern die seltenen Augenblicke der Isolation. Der There is widespread awareness of humanity’s growing psychische Entzug wird in einen wahrnehmbaren phy- addiction to technology and electronic devices. But are we sischen Reiz umgesetzt, eine Fessel, die sich zunehmend able to perceive this dependence on technology as indivi- zuzieht und die Bindung zwischen Träger und seinen duals? Or merely in others and in humanity as a whole? Maschinen aufzeigt. Der Mensch wird durch die Handlung The device afflicts not the moments of fulfilment, but einer weiteren Maschine an seine alltäglichen Begleiter the rare moments of isolation. Here, psychological depri- gebunden. Dadurch, dass diese Bindung bewusst wird, be- vation is translated into the physical stimulus of a gradually kommt der Träger die Möglichkeit, sich selbst zu reflek- tightening shackle, highlighting the bonds between the tieren und die innere Programmierung der Fessel zu nut- bearer and her devices. zen, um sich stetig dem digitalen Einfluss zu entziehen und seine tägliche Dosis zunehmend zu verringern. Das Objekt wird dadurch zum Produkt einer spekulativen Zu- kunft, in der die Bindung an die digitale, nicht physische Welt zur Krankheit wurde. Marcel Helmer CA M PU S 138 Campus 139 Campus

Ewald Brune, Heinrich Dierks, Prof. Dr. vom Vorstand und den Beiräten Brigitte Stabwechsel fff Jean Piscol und dem langjährigen Schatz- Jarchow und Patrick O’Byrne Richtlinien meister Gerhard Meyer. Der Freundes- entwickelt. – und Förderkreis war aus dem Hochschul- Wir haben die Mitgliederzahl von Professor Dr. Herbert betrieb nicht mehr wegzudenken. Viele 200 fast erreicht und freuen uns über Grüner neuer Rektor der feuer & flamme Projekte aus den Bereichen Kunst und jedes neue Mitglied, das sich wie wir mit Musik wurden mit erheblichen Mitteln „feuer & flamme“ für diese großartige HfK Bremen für den gefördert. Durch die Bereitschaft vieler Hochschule engagiert. Lehrender der Hochschule, jährlich eine „Kunst bringt zur Sprache“ – Rolf freundeskreis Jahresgabe zu stiften, wurde der Anreiz, Thiele, Maler dem Freundes- und Förderkreis beizu- „Geld kommt zur Sache“ – Fritz treten, zusätzlich erhöht. Haase, Vereinsvorsitzender Freunde und Förderer der 2005 unter dem Rektorat von Peter Rautmann löste Fritz Haase Barbara Fritz Haase Hochschule für Künste Cunis als Vorsitzender ab. Zielsetzung des neuen Vorstands war, die Hoch- schule noch näher an den Freundeskreis fff heranzubringen. Die Idee von Atelier- – gesprächen wurde geboren. In diesem In den 80er Jahren entstand die Idee, Rahmen sollten die Lehrenden Einblick Everybody Needs a Friend einen Freundes- und Förderkreis für die in ihre Arbeit mit den Studierenden damalige „Hochschule für gestaltende geben und auch über gemeinsame Hoch- Friends and patrons of the Kunst und Musik“ zu gründen. Es war der schulprojekte informieren. Geplant University of the Arts Rektor Felix Müller, der ein paar Freunde waren vier Gespräche im Jahr, abwech- um sich versammelte, die finanziell selnd in den Bereichen Kunst, Design Art speaks where language fails – Rolf Prof. Dr. Manfred Cordes / Sen. BiWi Renate Jürgens-Pieper / Prof. Dr. Herbert Grüner betucht oder in einflussreicher Position und Musik. Die Ateliergespräche sind in- Thiele, painter waren. Er konnte auf sie zurückgreifen, zwischen zu einer festen Einrichtung Money gets down to business – Fritz Haase, wenn es um Projekte ging, die einer För- geworden. Das Festabendkonzept wurde chairman derung bedurften. durch ein neues kostenneutraleres For- The idea to establish a circle of friends and Seit dem 16. Mai 2013 steht mit Herbert Kreativwirtschaft“ des Kohlhammer- nen mit Studierenden der Hochschule Mit seinem Ausscheiden nach fast mat ersetzt. Der jährlich erscheinende patrons of the University of Design, Art & Grüner zum ersten Mal ein Wirtschafts- Verlags. Grüner verfügt über umfang- für Künste. Seiner Leidenschaft für die 20-jähriger Amtszeit, in der Felix Müller „Lettre à mes amis“ informiert die Mit- Music as it was then known emerged in the wissenschaftler an der Spitze der Hoch- reiche Erfahrungen in hochschulpoli- musikalische Lehre und neue Konzert- auch schon die Weichen für eine Status- glieder über die Mittelverteilung und die 1980s. It was Rector Felix Müller who first schule für Künste Bremen. tischen Gremien, u.a. als Vorstandsmit- Projekte wird er sich künftig verstärkt anhebung der Hochschule stellte, wurde geförderten Projekte. Von unschätz- convened a circle of wealthy and influential Er wurde im Februar vom Akade- glied der Landesrektorenkonferenz in widmen. der Freundes- und Förderkreis 1989 offi- barem Wert war, dass die Uwe und Karin patrons to provide funding for projects mischen Senat mit klarer Mehrheit ge- Berlin, als Aufsichtsrat der Multimedia ziell gegründet. Eng verbunden damit Hollweg Stiftung bereit war, der Hoch- which the University was unable to realize wählt und folgt als Rektor Professor Hochschulservice GmbH (MHSG), Kura- ks sind die Namen der nachfolgenden Rek- schule einen Kunstpreis zu stiften, der without external support. Dr. Manfred Cordes nach, dessen fünf- toriumsmitglied der Hochschul-Infor- toren Karl-August Welp und Jürgen Waller. über den Freundeskreis durch eine Jury jährige Amtszeit am 15. Mai 2012 endete. mations-System GmbH (HIS), Landes- Mit dem bedeutenden Mediziner Prof. zur Verteilung gelangt. Mit 15 000.- € In einer ersten Stellungnahme wertete vorsitzender des Verbandes Privater New Leadership Dr. Jean Piscol, dem Unternehmer Philip ist es der höchstdotierte Preis einer Grüner seine Wahl durch den Akademi- Hochschulen Berlin und als Vorsitzender Rosenthal und der Architektin Barbara deutschen Kunsthochschule. Verliehen schen Senat der HfK als „Vertrauens- der Wissenschaftlichen Kommission Professor Dr. Herbert Grüner Cunis etablierte sich ein Vorstand, der in wird er im Rahmen einer Ausstellung beweis und Vertrauensvorschuss gleicher- Hochschulmanagement des Verbandes kürzester Zeit 100 Freunde und Förderer der Meisterschüler für Freie Kunst. Der maßen! Der zukünftige Rektor der HfK der Hochschullehrer für Betriebswirt- appointed rector um sich scharte. Der erste Festabend oder die Preisträgerin wird aus dieser zu sein, ist für mich Ansporn, das beson- schaft. für die neuen Freunde im Mehrzwecksaal Runde ausgewählt. Mit der Amtszeit von dere Profil der HfK Bremen weiterzu- Der scheidende Rektor Professor The appointment on 16 May 2013 of econo- der Hochschule am Wandrahm war ein Rektor Manfred Cordes erhöhte sich die entwickeln.“ Dr. Manfred Cordes lehrt seit 1994 an der mist Herbert Grüner to the position of großer Erfolg. Damit wurde eine Tradi- Zahl der Mitglieder deutlich, weil er viele Dr. Herbert Grüner, geboren 1959, Hochschule für Künste Musiktheorie/ Rector is a first in the history of the Univer- tion begründet, die in der Folge zu immer musikalisch Interessierte für das Enga- lehrte vorher als Professor für Wirt- Alte Musik. Von 1996 bis 2005 war er De- sity of the Arts. fantastischeren Veranstaltungen heraus- gement im Förderkreis gewinnen konnte. schaftswissenschaften mit dem Fach- kan des Fachbereichs Musik und wurde Grüner, who was elected to the post forderte. Professorinnen und Professo- Von ihm kommt auch die Idee der jähr- gebiet Theorie und Geschichte an der 2007 zum Rektor der HfK gewählt. In in a unanimous vote by the Academic Sen- ren der Hochschule gestalteten mit ihren lichen Orgelfahrten, die er für die Mitglie- Kunsthochschule Berlin-Weißensee seine Amtsperiode fiel unter anderem ate, follows rector Professor Dr. Manfred Studierenden thematisch wechselnde der organisiert und betreut. Ein neues und war zugleich Rektor der bbw Hoch- die Umstellung der Studienangebote der Cordes, whose five-year term of office con- fantasievolle Feste. Förderer und Freunde Highlight. Ausspruch eines Neumitglie- schule Berlin. Schwerpunkte seiner aktu- HfK auf die neuen Bachelor- und Master- cluded on 15 May 2012. feierten gemeinsam mit den Absolventen des: „Dafür würde ich aus München an- ellen Forschungstätigkeiten sind die strukturen. In his first official statement, Grüner der Hochschule. Integriert waren die Ver- reisen!“ Zusammenfassend kann man berufliche Selbstständigkeit von Krea- Neben seiner Leitungstätigkeit an referred to his appointment by the Academic anstaltungen in die jährlichen Hochschul- sagen, der Verein ist gut aufgestellt, der tiven und Unternehmensgründungen der HfK pflegte Cordes immer auch Senate as a “sign of trust and a pledge of tage. Die Feste boten natürlich immer Vorstand ist dank David Bartusch ver- in der Kreativwirtschaft, zu denen er be- seine vielfältigen Konzerttätigkeiten ins- confidence in one! As the University’s eine Gelegenheit, zusätzliche Spenden ein- jüngt und steht durch Schatzmeisterin reits zahlreiche wissenschaftliche Pub- besondere mit dem von ihm begründe- future rector, my role will be to drive the zuwerben. Barbara Cunis führte als Vor- Gudrun Haars Gespür für Geld auf festem likationen vorgelegt hat. Unter anderem ten Ensemble „Weser-Renaissance“, aber continuing evolution of the University’s sitzende 20 Jahre den Freundeskreis, Fundament. Wir fördern, was die Hoch- ist Grüner Herausgeber der „Edition auch bei Konzerten und CD-Produktio- unique profile.” aktiv unterstützt von dem Architekten schule nach vorn bringt. Dafür wurden Anzeige140 141 Campus

Ehrensenator

Auszeichnung für Klaus Hübotter

Ehrensenator: Prof. Dr. Klaus Hübotter / Ehrensenator: Heinz Arnold Bockmeyer

In Würdigung seiner vielfältigen Verdi- setzt. „Klaus Hübotter hat das Gesicht enste als Bauherr und Förderer von der Stadt mitgestaltet und der Hoch- Kunst und Kultur hat die Hochschule für schule für Künste Bremen eine Heimat Honorary Senator Künste Bremen im Februar 2012 Prof. gegeben.“ Dr. Klaus Hübotter zum Ehrensenator In seiner Laudatio für Klaus Hübotter Recognition for Klaus Hübotter der Hochschule für Künste ernannt. unterstrich Dr. Manfred Sack (Freie Aka- „Klaus Hübotters unternehmeri- demie der Künste in Hamburg), mit dem In February 2012, University of the Arts schem Mut, seinen unkonventionellen neuen Ehrensenator habe die HfK einen Bremen bestowed on Prof. Dr. Klaus Ansätzen und seiner wirtschaftlichen „unermüdlichen Weltverbesserer und Hübotter the title of Honorary Senator Klugheit ist zu verdanken, dass die HfK Kulturstifter an ihrer Seite“. Für Hübotters in recognition of his prolific services to so- 2003 in den denkmalgeschützten und Bauprojekte habe immer gegolten: „Ge- ciety as a building developer and patron den Bedürfnissen einer Kunsthochschule rettet, saniert, neu genutzt – aber immer of the arts and culture. angepassten Speicher XI ziehen konnte. mit eigener unverwechselbarer Hand- “The relocation in 2003 of the Univer- Damit wurde zugleich der Prozess der schrift: Einfachheit und Klarheit der Mo- sity of the Arts to Speicher XI, following Belebung der Industriebrache „Übersee- derne.“ Sack zitierte ein Motto des Kauf- the modernization of this listed heritage stadt“ eingeleitet, deren dynamische manns und Bauherrn Hübotter: „Archi- structure, is due to Klaus Hübotter’s entre- Entwicklung inzwischen die optimistischs- tektur hat viel mit Geld zu tun, aber wenig preneurial audacity, his unconventional ten Erwartungen der Stadtplaner weit mit viel Geld“. thinking and his business acumen. This step übertroffen hat“, so Manfred Cordes in initiated the revitalization of Bremen’s dor- seiner Ansprache. Mit dem Erhalt der ks mant Überseestadt industrial zone, a pro- Villa Ichon, dem Radio-Bremen-Sende- cess which has to date proven to be more saal, dem BLG-Forum in direkter Nach- dynamic than even the most optimistic of barschaft der Hochschule für Künste, mit urban planning projections.” Gestaltung: Fritz Haase / David Bartusch dem Haus der Wissenschaft (Haus Vor- wärts), dem Erhalt der Kesselhalle des Schlachthofs und dem Bamberger-Haus hat sich Klaus Hübotter um wesentliche Gebäude der Stadt verdient gemacht Eine Beitrittserklärung zum Freundeskreis finden Sie unter: und gleichzeitig entscheidende Impulse http://www.hfk-bremen.de/t/alumni-und-förderer/n/freundeskreis-der-hochschule-für-künste-ev für das kulturelle Leben der Stadt ge- 142 Campus

Prof. Viola de Hoog Roland Dopfer Koos van de Linde Verstorben Neue Gesichter Barockvioloncello künstlerischer Mitarbeiter für das Fach Orgel im Verwaltung Arp-Schnitger-Institut für Orgel und Fachbereich Musik (01.06.2013) Orgelbau (01.06.2013) an der Hervorzuheben ist ihr weitgespanntes Reper- toire, widmet sich Viola de Hoog doch gleichzeitig René Gulikers Carmen Wetzel Christa Bloch schwerpunktmäßig der Kammermusik der klassi- künstlerischer Mitarbeiter im Fachbereich Musik, FB-Verwaltung Kunst und Design. Krankheitsvertre- 08.12.1929 - 2013 Hochschule Professor_innen schen Moderne, insbesondere den Komponisten Fach: Ensembleleitung und Aufführungspraxis Neue tung für Fr. Albrecht 1969 bis 1990 Technische Angestellte im Bereich der 2. Wiener Schule, und der Ensemblemusik des 18. Musik (01.06.2012) Fotografie Jahrhunderts. Beispielhaft und ein weiterer Personalia Ausdruck ihrer außergewöhnlichen Vielseitigkeit Hannes Hoelzl Heinz Arnold Bockmeyer Prof. Rosa Barba ist, dass Viola de Hoog für jeden Musikstil das Lektor für „Klang in den Digitalen Medien“ Personalrat 2013 05.10.1912 - 21.01.2013 Intermediale Fotografie adäquate Instrumentarium wählt. (01. 01. 2012) Ehrensenator der Hochschule für Künste Bremen, (01.04.2013) Mäzen, Freund und Förderer der Hochschule seit Prof. Margit Kern Till Knipper Nicola Essig, Arbeitnehmer, Vorsitzende seinem Studium, gestorben im Alter von 100 Jahren Rosa Barba, geboren in Sizilien, erforscht in ihrer Akkordeon wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Geschäfts- Ernst Dieter Röse, Arbeitnehmer, Stellvertreter Arbeit die Räume zwischen Fotografie und Film. führung und konzeptionelle Weiterentwicklung des Andrea Draebelow, Arbeitnehmer Anni Hasemann Ihre Arbeiten kann man als Akt der Aufklärung bzw. In ihrem Ensemble „mixtura“ arbeitet sie zusammen Atelier Neue Musik (ANM) (01.09.2012) Simone Horschak, Beamte 01.12.1923 - 04.02.2013 als fiktionale Medienarbeit mit und im Raum be- mit K. Bäumler, Schalmei, im Spannungsbogen von Jukka Boehm, Beamte 1968 bis 1981 Leiterin der Verwaltung der damaligen zeichnen. Die Besonderheit ist das materielle Her- Alter und Neuer Musik. Beide Instrumente müssen Oliver Poppe Andrea Albrecht, Arbeitnehmer Hochschule für Bildende Kunst und Musik vortreten aus der Zweidimensionalität des gewor- dabei ihren musikgeschichtlichen Raum verlassen, künstlerischer Mitarbeiter für das Fach „Jazztheorie“ Michael Hinrichs, Arbeitnehmer fenen Bildes, das bisher in unserer Formen- und und es ergeben sich neue „unerhörte“ klangliche (01.10.2012) Günther Herzfeld Mediensprache im Kino/Film oder im Porträt/Foto Kombinationen. Hier gibt es eine intensive Zusam- Sibylle Edelin 11.03.1947 - 10.09.2012 den Platz der Sehnsucht bezeichnete. Rosa Barba menarbeit mit Komponisten, um ein neues Reper- Arbeitnehmer, Nachrückerin 2004 bis 2012 Lehrkraft für besondere Aufgaben setzt sich in ihrer künstlerischen Praxis tiefgreifend toire für die nie da gewesene instrumentale Grup- „Korrepetition und Begleitpraxis“ mit den historisch frühen Zusammenhängen von pierung zu kreieren.Die Beschäftigung mit Tran- Verwaltung Dörte Schmidt Fotografie und Film auseinander. Dabei spielt das in skriptionen bildet einen weiteren Schwerpunkt ihrer Frauenbeauftragte nach LGG (01.03. 2013) Prof. Lothar Klimek beiden Medien verwendete Material Zelluloid die Arbeit. Arrangements von Werken der Renaissance 20.10.1921 - 20.08.2013 zentrale Rolle. bilden einen Gegenpol zu den zeitgenössischen André Drücker 1958 bis 1986 Professor für Fotografie / Entwuef Kompositionen und der Arbeit mit der zeitgenössi- Auszubildender als Fachkraft für Veranstaltungs- an der damaligen Hochschule für Kunst und Musik Prof. Samuel Nyholm schen Musik. technik (20.08.2012) Ausgeschieden (HKM) Illustration (01.10.2012) Prof. Zanele Muholi Hanno Feidicker Daniel Badura Judith Kumfert Fotografin Fachbereichsverwaltung Musik, Betreuung des Freiwilliges Soziales Jahr Kultur im FB Musik 07.04.1953 - 27.04.2012 Seit seiner Studienzeit ist der Designer Samuel Hochschulmanagementsystems ARTIST sowie des (bis 08. 2012) Gesangsdozentin Nyholm mit einer Spezialisierung auf Illustration Ihre künstlerische Begabung, die sie zu einem Lehrveranstaltungs- und Prüfungsmanagements und Animation in allen Bereichen der Gestaltung Arbeitsansatz von Präzision und leidenschaftlicher (01.05.2012) Dr. Edoardo Maria Bellotti Prof. Franz-Josef Kupczyk aktiv. Interdisziplinarität steht im Mittelpunkt seiner Konsequenz geformt hat, ist von starkem gesell- Lehrauftrag für Orgel 07.07.1928 - 05.01.2012 eigenen freien wie auch kommerziellen Tätigkeit. schaftlichem Engagement begleitet. In geglückter Melanie Franz-Özdemir Konzertmeister, langjähriger Rektor des Konserva- Wissenschaft, Literatur, bildende Kunst und auch Bezeichnung nennt sie sich selbst „Artivistin“ im Rahmen des Verbundprojektes „Kompetenznetz- Christiane Götze toriums der Freien Hansestadt Bremen Musik sind integrative Bestandteile seiner Arbeit. und vereint so in einem Wort ihre künstlerische werk der Musikhochschulen für Qualitätsmanage- Dezernat 5/EDV Historische und zeitgenössische Phänomene sind in Tätigkeit und ihren politischen Aktivismus für die ment und Lehrentwicklung“ (01.05.2012) allen Arbeiten gegenwärtig und werden gleichzei- Rechte von schwarzen Lesben. In Deutschland Henning Kettler tig unterlaufen, mitunter in geradezu perfide infan- bekannt geworden ist Zanele Muholi durch ihren Sven Hüttepohl FKJler (Freies Soziales Jahr Kultur) im Fachbereich tilen Bildern. Die Entstehungsweise bleibt oft sicht- beachtlichen Erfolg in der Teilnahme an der Dezernat 5/EDV (01.05.2013) Musik (20.08.2012) bar, die Prozesshaftigkeit ist Teil der Bildsprache. documenta (13). Sylvia Iris Jacobsen Lennart Liedtke Dezernat Studium und Prüfung als Krankheitsver- FKJler (Freies Soziales Jahr Kultur) im Referat 2/ Honorarprofessor_innen Vertretungsprofessor_innen tretung für Frau Astrid Harten (01.05.2013) International Office (20.08.2012) Matthes Kohmüller Angelika Moths Freiwilliges Soziales Jahr Kultur (08. 2013) Vertretungsprofessorin FB Musik Musiktheorie Prof. Dr. Christoph Grunenberg Prof. Anna Lena von Helldorff Alte Musik Direktor der Kunsthalle Bremen Vertretungsprofessorin für das Fach „Typografie“ Annika Kotalla (01.10.2012) Dezernat Personal, Urlaubs- und der Krankheitsan- Prof. Dr. Hubert Moßburger Was Grunenberg in seiner bisherigen Ausstellungs- gelegenheiten und Angelegenheiten der Praktikan- Musiktheorie tätigkeit auszeichnet, ist ein Gespür für gewisse Prof. Dr. Claudia Reiche tinnen/Praktikanten. Themen, die zunächst jenseits des allgemeinen Vertretungsprofessorin für das Fach „Kultur- und Bernd Neumann Kunstbetriebs zu liegen scheinen, dann aber doch Mediengeschichte/-theorie“ (01.10.2012) Marie Lottmann Kooperationsstelle HfK-Senator für Kultur durch den Mut des Kurators zu Ausstellungssen- Forschungsförderung und wissenschaftlicher Nach- sationen werden. Es sind Themen, die sich am Un- Prof. Dr. Katharina Rössner-Stütz wuchs (01.02.2013) Merle Pajenkamp heimlichen, Grotesken, Abseitigen und damit auch Vertretungsprofessorin für das Fach „Gesang“ Freiwilliges Soziales Jahr Kultur im International an den kunsthistorischen und gesellschaftlichen (01.05.2012) Anke Schmidt Office (bis 08. 2012) Übereinkünften reiben. Eine Vorliebe für Künstler Referentin des Rektors (18.02.2013 ) jenseits des guten Museumsgeschmacks ist offen- Prof. Harry van der Kamp sichtlich. Gleichzeitig eröffnet er mit den begleiten- Sandra Sorge Gesang Alte Musik den Katalogen einen durchaus historischen und Lehre Verwaltungsangestellte im Dezernat 1/Studium und kunstwissenschaftlichen Raum. Prüfung (01.06.2012) Servcan Varkal Raumpflegerin Heike Kati Barath Nele Uhlenwinkel Lektorin für das Fach „Gemalte Physiognomie“ Freiwilliges Soziales Jahr Kultur (08.2013) Rosemarie Wöltjen (01.10.2012) Raumpflegerin Foto: Shushi Li 146 Campus

Hochschulwettbewerb Musikpädagogik 2013 Gerke Jürgens Plakat „Rainer Werner Fassbinder“, Auftraggeber: Goldener Nagel Auszeichnungen Tobias Hamann und Adrian Rusnak (Barockvioloncello, Klasse Viola De Hoog) Kino Xenix, Zürich Kategorie: „KiR Craft: Medienbespielung und -inte- Förderpreis der Rektorenkonferenz der deutschen Ensemble „Mania del gioco“, 1. Preis, September 2012 Plakat „Zürich – London“ Poster Edition, April 2013 gration“, Bespielung der Theaterbühne „Mercedes 2012 / 2013 Art Musikhochschulen, Soundscape-Projekt „Klang- next“ (IAA 2011) landschaft Bremen – Auf den Spuren der Klänge Biagio-Marini-Wettbewerb für Alte Musik Die schönsten Schweizer Bücher 2012 Silberner Nagel unserer Stadt“, Juni 2013 in Neuburg an der Donau Tania Prill und Studio Prill Vieceli Cremers Kategorie: „Kommunikation im Raum (KiR)“ Natalja Kostina Bundesamt für Kultur Schweiz, Auszeichnung Gesamtauftritt „Mercedes next“ (IAA 2011) Jugend musiziert 2013 (Traversflöte, Klasse Prof. Marten Root) „Heute und Danach. The Swiss Underground Music Silberner Nagel Karin Hollweg Preis 2013 Eliane Menzel, Jungstudentin Oksana Vasilkova Scene of the 80’s“ Kategorie: „Event“ Franziska Keller (Klasse Katrin Scholz) (Barockvioline, Klasse Stéphanie Paulet und Verlag: Edition Patrick Frey, N° 121, April 2013 Gesamtauftritt „Mercedes next“ (IAA 2011) August 2013 1. Preis, Fach Violine in der Altersgruppe III (geb. Viola da Gamba, Klasse Prof. ) Auszeichnung 1999/2000), Mai 2013 Miyoko Ito FASH 2013 Kategorie: „Event“ 11. Elysée Förderpreis für Malerei 2013 (Viola da Gamba, Klasse Prof. Hille Perl) Kyoung Eun Hong Open-Air-Ausstellung „Rundum Gute Aussichten“ Stephan Fritsch Jugend musiziert 2013 Olga Chumikova Anerkennung, Modekollektion „Insomnia“ Auszeichnung Februar 2013 Paula Rommel, Jungstudentin (Cembalo, Musikhochschule in Hamburg) Februar 2013 Kategorie: „Kommunikation im Raum“ (Klasse Stefan Adelmann) „Ensemble du Pont Neuf“, 2. Preis, September 2012 Open-Air-Ausstellung „Rundum Gute Aussichten“ Heinz-Arnold-Bockmeyer-Reisestipendium 2013 2. Preis, Solowertung „Kontrabass“, Altersgruppe IV GENERATION-D. Goldener Nagel Anna Bart (geb. 1997/1998), Mai 2013 Burghauser Jazzpreis Ideen für Deutschland. Gemeinsam anpacken Kategorie: „Events Craft: Medienbespielung und „Japan-Projekt“, Februar 2013 Malte Schiller und seine Band „Red Balloon“ Die Zeitschrift der StraSSe -integration“, Bespielung der Theaterbühne „Merce- Bundeswettbewerb Komposition 2013 Juni 2012 (Betreuung: Andrea Rauschenbusch) des next“ (IAA 2011) Dr. Theobald Simon Preis 2013 Aljoscha Ristow, Jungstudent Finalrunde der zehn besten Projekte bundesweit Goldener Nagel Elianna Renner (Klasse Prof. Jörg Birkenkötter) Svenska Dirigentpriset till Sixten Erhlings minne Kategorie: „KiR Craft: Medienbespielung und -inte- Vergeben vom Verband der Gemeinschaften der Jeunesses Musicales Deutschland (Schwedischer Dirigentenpreis) Type Directors Club Award New York 2012 gration“, Bespielung der Theaterbühne „Mercedes Künstlerinnen und Kunstförderer e.V. (GEDOK) Preisträger, Mai 2013 2012 Die Zeitschrift der StraSSe next“ (IAA 2011) im Wechsel zwischen der GEDOK Bonn und der Johannes Liedbergius (Betreuung: Andrea Rauschenbusch) Silberner Nagel GEDOK Bund, Januar 2013 Nominierung Gaudeamus-Wettbewerb 2013 150.000 Schwedische Kronen, Konzertengagement Certificate of Typographic Excellence Student Best Kategorie: „Kommunikation im Raum (KiR)“ Tobias Klich bei der „Stockholm Sinfonietta“, Mai 2012 of Show Award, Judge’s Choice (Gruppe der drei Gesamtauftritt „Mercedes next“ (IAA 2011) Kunstförderpreis der Loge zum Silbernen Schlüssel (Klasse Jörg Birkenkötter und Klasse Kilian Schwoon) besten studentischen Arbeiten), Februar 2012 Silberner Nagel 2012 Kompositionspreis des internationalen Festivals für TAMIS 2012 Festival Kategorie: „Event“ Andreas Becker Neue Musik in Utrecht/Niederlande, April 2013 Akademie für Alte Musik im Saarland GOOD DESIGN Award Chicago 2012 Gesamtauftritt „Mercedes next“ (IAA 2011) Boreas Quartett Bremen (Julia Fritz, Luise Manske, Detlef Rahe, i/i/d/ Auszeichnung Karin Hollweg Preis 2012 Ann and Peter Law OAE Experience-Wettbewerb Jin-Ju Baek, Elisabeth Champollion) Jahreskalender „Netzwerke“, Januar 2013 Kategorie: „Event“ Jannis E. Müller Karin Gemeinhardt 1. Preis sowie Publikumspreis, März 2012 Open-Air-Ausstellung „Rundum Gute Aussichten“ (Fagott, Klasse Christian Beuse) Förderpreis 2012 der Dr.-Rolf-Linnenkamp-Stiftung Auszeichnung Karl Schmidt-Rottluff Stipendium Praktikumsplatz beim Orchestra of the Age of Ordre des Arts et des Lettres Wiebke Benkel-Harmjanz und David Oldenburg Kategorie: „Kommunikation im Raum“ Jenny Kropp Enlightenment, Februar 2013 Thomas Albert Designobjekt „Kicker“, November 2012 Open-Air-Ausstellung „Rundum Gute Aussichten“ (Meisterschülerin 2007) Für das „der französischen Tonkunst zugewandte Performance Gruppe FORT, März 2012 Jazz-Spatz 2012, Landeswettbewerb Repertoire und die starke Beteiligung französischer Vlow!Award 2012 Jury des Art Directors Club (ADC) „Jugend jazzt“ Künstler“ beim Musikfest Bremen, März 2012 Roland Lambrette, Kai Lehmann, Dennis Paul, Roland Lambrette Heinz-Arnold-Bockmeyer-Reisestipendium 2012 Benny Troschel, Jungstudent Ursula Zillig, Olaf Tzschoppe Zum Vorsitzenden berufen, Mai 2012 Paida und Julian Öffler mit seiner Combo „Hier und Jazz“, Dezember 2012 Echo Klassik 2011 Bregenzer „VLOW 2012“, Mode-Performance „Künstlerische Intervention im ‚Jungle‘ of Calais“ Hille Perl „In Between“, Oktober 2012 tretford Fotowettbewerb 2012 Luigi-Illica-Wettbewerb 2012 Kammermusikeinspielung des Jahres Julia Maria Max Sangmin Jeon mit Dorothee Mields und Lee Santana, CD „Loves Initiative „Ein Netz für Kinder“ 1. Preis, „10 000 km“, Juni 2012 Music „Beste Puccini-Stimme 2012“, Oktober 2012 Alchymie“, Januar 2012 Christoph Geiger Rachel Pasztor Anerkennung, „Kritzel Klub“, September 2012 2. Preis, Serie „Who killed Bambi“, Juni 2012 Echo Klassik 2012 Janis Fisch Förderpreis der Sparkassenstiftung Bremerhaven Harald Vogel Design Kunstbeirat beim Bundesministerium für Finanzen 3. Preis, „Waste equals good“, Juni 2012 David Niedermayer Instrumentalist des Jahres, Einspielung von Werken Andrea Rauschenbusch Annika Nagel Juli 2013 von Jan Pieterszoon Sweelinck, Organ Works Vol. 1, Als Mitglied in den Beirat berufen, Beratung bei der Zusatzpreis, Reportage „Nicht hier, nicht dort“, gespielt auf der Schwalbennestorgel in St. Marien in Ausgezeichneter Ort 2013/14 Herausgabe der aktuellen deutschen Briefmarken, Juni 2012 5. Sendai International Music Competition (Japan) Lemgo, September 2012 Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ Mai 2012 und Zeitschrift der Straße :output 1. Deutscher Klavierwettbewerb Polnischer Musik Musikfest-Preis Bremen 2012 Betreuung: Andrea Rauschenbusch, August 2013 red dot award: product design 2012 Award 2013 Harald Vogel Andreas Kramer 2013 Artem Yasynskyy Verdienste um das Erbe Arp Schnitgers, September Förderpreis für junge Buchgestaltung 2013 Gelenkarm-Markise markilux 1700, Mai 2012 Dennis Siegel (Klasse Patrick O‘Byrne) 2012 Nadja Barth, Eike Harder und Marion Kliesch „Electromagnetic Harvester” Bronzemedaille und Publikumspreis, Juli 2013 (Betreuung: Ursula Zillig, Anna Lena von Helldorff, Art Directors Club Award New York 2012 Carolin Reichherzer Konzerttournee in Polen. Auftritt als Solist mit Förderpreis Deutschlandfunk 2012 Annette Geiger, Joachim Baldauf) Tania Prill, Kai Lehmann, Ursula Zillig, Handy-App „Blossom“ einem bedeutenden polnischen Sinfonieorchester. Mikayel Balyan und Davit Melkonyan Magazin „Untragbar“, Mai 2013 Annette Geiger, Joachim Baldauf Henrik Nieratschker CD-Produktion mit Klavierwerken des polnischen im Rahmen des Musikfestes Bremen 2012 Golden Cube, „Der schöne Mann – Das Magazin“, „Unstable Products“ Pianisten und Komponisten Josef Hofmann beim September 2012 Swiss Poster Award 2012 April 2012 Jonas Otto Plattenlabel NAXOS Grand Piano, Juli 2013 Tania Prill und Studio Prill Vieceli Cremers „Metalevel Scanner“ Biagio-Marini-Wettbewerb für Alte Musik Sparte „Kulturelle Plakate“, Gold Dr.-Erich-Salomon-Preis 2012 Irina Gilgen Tage Alter Musik im Saarland in Neuburg an der Donau Plakat „Zürich – London“ Poster Edition, April 2013 Peter Bialobrzeski „Über die Norm/About the Norm“ Natalia Kostina, Gerke Jürgens, Olga Chumikova Robert Herden Lorenz Potthast (Barocktrio) (Barockoboe, Klasse Xenia Löffler) 100 beste Plakate des Jahres 2012 – ADC - Award 2012 „Decelerator Helmet“/“Entschleunigerhelm“ 2. Preis, Juni 2013 Mirjam-Luise Münzel Schweiz, Österreich, Deutschland Roland Lambrette, Atelier Markgraph (Blockflöte, Klasse Prof. Han Tol) Tania Prill und Studio Prill Vieceli Cremers Goldener Nagel Eri Suzuki 2 Auszeichnungen Kategorie: „Events Craft: Medienbespielung und (Cembalo, Klasse Prof. Carsten Lohff) -integration“, Bespielung der Theaterbühne „Merce- des next“ (IAA 2011) 149 Campus

3. Preis Digital Media Auszeichnungen Philipp Wagner Luiza Prado Publikationen Projekt „Starren“ „A Protected Life“ 2012 / 2013 Adobe Design Achievement Award 2012 Florian Born, Michael Berndt, Lars Grochia Music Untragbar Mode-Magazin Beyond Tahrir. Unfolding Perspectives Andrej Balaz Projekt „Kinektür“ (zusammen mit Andrea Ramirez von der Universidad Für Quartette Joachim Baldauf / Annette Geiger / Ursula Zillig (Hg) Andrea Rauschenbusch / Peter Bialobrzeski de Monterrey, Mexiko) Music Bremen 2013 Design-Thinkers-Konferenz Toronto, Auszeichnung, 1. Preis Textem-Verlag, Hamburg 2013 Video „Circus of Imagination“, November 2012 Für Duos mit gleichen Instrumenten/Gesang Marijke Tjoelker (Violine), 154 Seiten / 12 Euro / ISBN 978-3-86485-038-7 120 Seiten. Zweisprachig (Englisch- Arabisch) Joosten Ellée (Violine), mit zahlreichen großformatigen Fotografien und Verdener Kurzfilm-Festival 2012 1. Preis Alice Vaz (Viola), Jakob Nierenz (Violoncello) „Untragbar“ zeigt Mode, Fotografie, Grafik und Zeichnungen Hauptpreis, „House“, Mai 2012 Quan Yuan (Akkordeon), Tai Li (Klavier) Streichquartett Texte von Studierenden der HfK Bremen. Zu beziehen über: und In Betreuung von Joachim Baldauf (Fotografie), [email protected] Deutscher Kurzfilmpreis 2012 2. Preis 2. Preis Annette Geiger (Text, Theorie), Kai Lehmann [email protected] Ahmad Saleh Chiyuki Okamura (Sopran), Fumi Kitamura (Sopran) Felix Ernst, David Gutfleisch, Jakub Kowalski, (Mode, Konzept und Kursleitung), Dorothea Mink Nominierung, „House“, Oktober 2012 (Begleitung: Eri Suzuki) Gabriele Lattuada (Mode), Anna Lena von Helldorff (Grafikdesign), Im April 2013 hielten sich elf Studierende des Master Schlagzeugquartett Ursula Zillig (Projektkoordination) Studios „Kultur & Identität“ der Hochschule für 3. Preis Künste Bremen zu einem Arbeitsaufenthalt in Kairo Kirill Lonin (Violine), Alexey Moos (Violine) 3. Preis Untragbare Mode man man nicht anziehen, sie auf. Gut zwei Wochen später kam der Gegenbesuch Stipendien Simon Böckenhoff (Oboe), Robert Herden (Oboe), passt nicht, klemmt, behindert oder sie funktioniert von Studierenden der künstlerischen Fakultät der Friederike Köhncke (Oboe), nicht. Schlimmer noch, so wie die Kleidung in den Helwan University Kairo in den Speicher XI der Hochschulpreise Karin Gemeinhardt (Fagott) Bildstrecken des Bandes inszeniert wird, erfahren Bremer Überseestadt. Als Ergebnis der vom DAAD Studienstiftung des deutschen Volkes Oboenband wir sie als intolerabel, unzumutbar, unerträglich.Nur, geförderten Summer School erscheint nun die ge- Stipendium im Bereich „Design und Film“, Mai 2012 der HfK wo liegen eigentlich die Grenzen? meinsam erarbeitete Publikation. Sarah Kunze 3. Preis 2013 (Studiengang Integriertes Design) Charlène Thomas (Gesang), Jessica Mester Lukas Akintaya (Schlagzeug), Max Meyer (Gitarre), (Studiengang Integriertes Design) Art Michael Bohn (Bass) Henrik Nieratschker Jazzquartett (Studiengang Digitale Medien) 1.Preis Tobias Venditti DAAD-Preise Hochschulpreise 2.Preis der HfK Michael Peter Schmid DAAD-Preis 3.Preis 2012 2012 Sanaz Azizi Eliana Corredor Tobon Art Design Digitale Medien Arp Schnitger und sein Werk Oper total

DAAD-Stipendium Kai Lehmann (Hg) Nana Hirose und Kazuma Nagatani 1. Preis Cornelius H. Edskes / Harald Vogel 10 Jahre Opernprojekte der HfK „365 Wohnungen“ Harm Coordes 2012 Hauschild-Verlag, Bremen 2013 Bremen / Brüssel 2013 „FrenchFriedLoveAffaire“ 2. aktualisierte und erweiterte Auflage Bibliothèque royale de Belgique: D / 2013 / 8677 / 1 Auszeichnungen Marijana Radovic 244 Seiten, 97 Abbildungen / 48,50 Euro ISBN: 2-930279-52-4 Christian Bungies 2. Preis Digitale Medien Samya Boutros Mikhail Bianca Holtschke und Ragna Müller Marcel Fernando Vesga Gerardino Arp Schnitger (1648-1719) war zu seiner Zeit der Or- Kai Lehmann, Julia Dambuk, Eike Steffen Harder, Philipp Schneider Diplomarbeit „1:2“ Digitale Medien gelbauer mit der umfangreichsten Werkliste und Eunjung Kwak, Sarah Mittenbühler, Nadine Rother, Yudi Zhang der weitesten geografischen Verbreitung seiner Tanja Theinert, Annika Tritschler Design 3. Preis Fachbereich Musik Instrumente. Von den 160 Orgelbauten blieben 45 Roland Lambrette, Benjamin Suck, Alexander Böll, Anton Vasilyev Orgelprospekte erhalten, die einen Eindruck von Dieses Buch erscheint in einer Auflage von insge- Clara Hopp, Benedikt Jährling, Fachbereich Musik der Orgelkultur Nordeuropas in der Barockzeit ver- samt 20 nummerierten Exemplaren in 2 Serien. Der schöne Mann – Das Magazin Susanne Wendlandt, Marthe Trottnow, Jieun Jun mitteln. Mit diesem Bildband werden die erhaltenen Die Serie A ist arabisch von 1-10 nummeriert und Projektrealisation: 42 Studierenden der HfK Mikko Gärtner, Julian Kruel Fachbereich Musik Orgeln und Prospekte aus der Werkstatt Arp erhält einen handgemachten Holzschuber auf „Integriertes Was?“ Gruppenprojekt Schnitgers vorgestellt. Sie befinden sich in Nord- Rädern. Die Serie B ist römisch von I-X nummeriert Christoph Geiger DAAD-Preis deutschland, den nördlichen Provinzen der Nieder- und mit einem einfachen Schuber ausgestattet. „Kritzel Klub“ Digital Media lande, in Portugal und Brasilien. 2013 Auszeichnungen DIE Zeitschrift der StraSSe 1. Preis Mehran Sherkat Naderi Jonas Otto Klasse Jörg Birkenkötter

Bildteil /Archiv

1 Das Medium „7 Farben Blau – Das Denim Experiment“ „Emotional Biomechanics“ Gian Carlo Menotti 2 Die Welt auf dem Mond Joseph Haydn

3 Die Heirat Bohuslav Martinu

4 Die Fledermaus Team Johann Strauss multimediale Modenschau Thorsten Baensch 5 Eine kleine Zauberflöte Kai Lehmann Wolfgang Amadeus Mozart Julia Dambuk 6 The Turn of the Screw Eike Steffen Harder Benjamin Britten Eunjung Kwak Nadine Rother 7 Orpheus in der Unterwelt Tanja Theinert 2. Preis Jaques Offenbach Annika Tritschler 8 Im weißen Rössl Ralph Benatzky

9 La Betulia Liberata Wolfgang Amadeus Mozart

10 L’Orfeo Digital Media Dennis Siegel Claudio Monteverdi Essays

Annette Geiger Greta Haenen

Interviews

„Electromagnetic Harvester“ Thomas Albert Philip Bussmann Michael Glasmeier Michael Hinrichs Prof. Gregor Horres Jan Hübner Katharina Kühn Alexander Müller Heike Neugebauer Peter W. Schaefer Jennifer Thiel Annika Tritschler

Glossar Index Hochschule für Künste Bremen Henrik Nieratschker Bartleby & Co. Projekt „Subräume“ 150 Campus

CD / DVD Management für Kreativunternehmen Kunst und Design. Eine Affäre Was ist Verrat? Wissenschaft für alle HPSCHD

Herbert Grüner Annette Geiger und Michael Glasmeier (Hg.) Andrea Sick / Claudia Reiche (Hg) Cordula Nolte / Sonja Kinzler (Hg) Atelier für Neue Musik + Atelier für Zeitmedien Konzepte und Strategien für wachstumsorientierte Textem-Verlag, Hamburg 2012 Thealit Frauen.Kultur.Labor, Bremen 2012 In Ausstellungen barrierefrei präsentieren John Cage, Lejaren Hiller Unternehmen in der Kreativwirtschaft Broschur mit Fadenheftung und Schutzumschlag 15,- Euro / ISBN 978-3-930924-16-5 Das Beispiel der Ausstellung HfK, Bremen 2012 (DVD) Edition Kreativwirtschaft, Kohlhammer, 154 x 220 mm / 200 Seiten / 20,- Euro „LeibEigenschaften. Der beschädigte Körper im Stuttgart 2012 ISBN 978-3-86485-024-0 Claudia Reiche, Andrea Sick, Stefka, Ammon Blick der Vormoderne“ 246 Seiten / 39,90 Euro / ISBN 978-3-17-021368-5 Mareike Bernien, Julia Bonn, Anna Bromley, Claudia im Haus der Wissenschaft Bremen Annette Geiger, Michael Glasmeier, Annette Burbaum, Dorothea Carl, Christine Ehardt, Torsten Solivagus Verlag, Kiel 2012 Die Kreativwirtschaft boomt, während sich die ein- Tietenberg, Regine Bittner, Alexander Roob, Flüh, Eugenia Gortchakova, Dagmar Kase, Malgor- 176 Seiten / 35,- Euro / ISBN 978-3-943025-07-1 zelnen Kreativunternehmen eher bescheiden entwi- Annelie Lütgens, Frieder Nake, Volker Fischer, zata Zofia Kozlowska, Jule Körperich, Christine ckeln! Warum ist das so? Zu viele kleine Unterneh- Susanne König, Judith Gerdsen, Gerald Schröder, Kriegerowski, Verena Kuni, Anja Kümmel, Janine Cordula Nolte, Sonja Kinzler, Christine Klein, Emma men starten, ohne genug auf den Wettbewerb der Ulrike Grossarth, Sarah Käsmayr, Eunjung Kwak, Lancker, Elisabeth Lebovici, Susanne Lummerding, Richter, Jasper Szlagowski, Tini Pittasch, Jens Schulz Branche vorbereitet zu sein. Zudem fehlt vielen Christian Wangler Anne Metzen, Iris Minich, Ellen Nonnenmacher, jungen Unternehmen eine Wachstumsstrategie und Helene von Oldenburg, Valeska Peschke, Kerstin Ein herausragendes Merkmal dieser Ausstellung das für eine erfolgreiche, wachstumsorientierte Nicht erst seit heute finden zwischen Kunst und Schrödinger, Antje Seeger, Sissy Boyz, Gabriele war, dass die Herausforderung „Barrierefreiheit“ Entwicklung nötige betriebswirtschaftliche Grund- Design Dialoge statt, in denen sich die Schnittstel- Werner, Renate Wieser, Xyramat, Z. Schmidt außerordentlich kreativ als Gestaltungsgrundsatz wissen. Klein starten und bleiben wollen ist kein len und Strategien entgrenzen und unbekümmert aufgegriffen wurde. Der historischen Körperthe- Sinfonie di Viole Die Abenteuer von Clarinetto ausreichendes Geschäftsmodell. Das Buch will neu definieren. Von der Forschung wird das Thema Wenn unhinterfragtes Vertrauen besteht und an matik entsprechend bildete der Aspekt der Zugäng- einen Beitrag leisten, damit sich Kreative mit wachs- jedoch weitgehend ignoriert. Ihre Urteilskraft bin- die persönliche Freiheit geglaubt wird, kann Verrat lichkeit bzw. Nutzbarkeit geradezu ein eigenstän- Hille Perl, Sirius Marco Thomas tumsorientierter Gründung bzw. Unternehmens- det sich nach wie vor an die Gattungsfrage und die einzige Möglichkeit sein, durch Zerstörung Ver- diges, korrespondierendes Thema, dem die Besu- Liquide Perle, Sirius Viols Ensemble Clarinetto führung in der Kreativwirtschaft vertraut machen - wagt kaum einen Blick über die Grenzen. Die Terri- trauen erstmals zu rechtfertigen und Freiheit tat- cher_innen am eigenen Leib nachspüren konnten. Deutsche Harmonia Mundi 2013 12,90 Euro ohne dabei ihre künstlerischen Ideen aufzugeben. torien des Denkens werden kategorisch abgesteckt, sächlich zu wagen. Anstandslos. Umstandslos. Trotz 16,99 Euro MLCD_16 obwohl die Aufhebung der Grenzen von high und und wegen eines besseren Wissens – startet er, der B00DHIVJ52 low seit der Moderne maßgeblich zum Programm Verräter, neu durch. der Avantgarde gehörte – und somit auch für die Theorie gelten müsste. Ziel dieses Buches ist es, die Diskussion durch eine Neubetrachtung und Neube- wertung vielfältiger Kunst- und Designphänomene zu beleben und aufzubrechen.

Renaissance im Norden. Musik an den Concerti Höfen der Weserrenaissance Antiquarisch Telemann, Pfeiffer, Graun Der schöne Mann. Das Magazin Ensemble Weserrenaissance ARTeMUS 1988 Hille Perl + Freiburger Barockorchester Brake / Lemgo Annette Geiger / Kai Lehmann / Ursula Zillig (Hg) No art around Deutsche Harmonia Mundi 2012 Johann Grabbe Textem Verlag, Hamburg 2012 Born to be wild 18,- Euro Madrigale, Instrumentalwerke 293 Seiten, 14,-Euro / ISBN 4 192408 01400 01 Annelie Käsmayr / dilttantin produktionsbüro (Hg) Eine Kunst- und Musikrevue. Bunt gemixt – gefall- 88697824002 cpo 144 161-5 Über die (Un)Möglichkeit ein Restaurant als Kunst süchtig – querbeetig. Annette Geiger, Kai Lehmann, Ursula Zillig, Tania zu betreiben Bilder und Texte aus dem Haus und um’s Haus Prill, Joachim Baldauf, Bianca Holtschke, Josepha Von Nüssen lernen The green box, Bremen 2012 herum. Brun, Yamuna Peters, Jeferson Brito Andrade, 192 Seiten / 18,- Euro / ISBN 978-3-941644-46-5 Fertig zur Geburt der HfK – Hochschule für Künste ! Matthias Keller Michael Glasmeier Adriaen Coorte und die Kunst des Kleinen Annelie Käsmayr, Elke Bippus, Carsten Brehm, Die erste Publikation der Hochschule für Künste Was ein schöner Mann sei? Das weiß wohl niemand. Textem-Verlag, Hamburg 2012 Michael Glasmeier, Nora Sdun, Rolf Thiele, Bremen aus dem Jahre 1988. Ist seine Attraktivität nur ein Produkt der Mode 10 Seiten / 3,- Euro / ISBN 978-3-86485-025-7 Thomas A. Vilgis, Rene Block, Anna Bromley Vorhanden sind noch 10 Exemplare – zum 25-jähri- und der Trends? Wohl kaum. Es geht um mehr. Her- gen Jubiläum, für 25 € als Spende für den Freundes- renmode darf eigentlich nicht schön machen, denn Vortrag zur 250-Jahrfeier der Staatlichen Akademie Von 2007 bis 2010 fand in Bremen das Gastraum- kreis in der Pressestelle zu haben. Männer fürchten die Schönheit. Nur, was sollten der Bildenden Künste in der Staatsgalerie Stuttgart. projekt „dreijahre“ statt, ein konzeptionelles Kunst- sie dann darstellen? Was darf künftig als männlich projekt in Form eines ökonomischen Betriebes, und weiblich gelten? Oft meint man heute die Gren- dem substantiell eine Frage zugrunde lag: kann das Mitten wir im Leben sind The Second Time Is Different zen schwinden zu sehen. Und doch begegnen sie Kunst sein? uns überall – oft leicht verschoben oder versteckt. Kammerchor der Hochschule für Künste Bremen Malte Schillers Red Balloon Leitung: Friederike Woebcken Recorded at Greve Studios, Berlin 2012 Geistliche und weltliche Chormusik der Romantik Design and Artwork by Annika Nagel und der Moderne 19,99 €uro HfK, Bremen 2012 UTR 4312 152 Campus

lerische Erkundungsfelder, die seine Ausdrucks- HPSCHD Kilian / Michel Kolb / Leonie Körzel / Julian Kruel / open air und im Konzertsaal Blockflöte, Methodik / Fachdidaktik Blockflöte möglichkeiten erweitern und ihn an den Grenzbe- Index Text: Till Knipper, wissenschaftlicher Mitarbeiter Tine Kunze / Tom Kuenzel / Lukas Künzler / Eugen Institut français Bremen, Contrescarpe 19 Foto: Maren Bettermann reich zwischen Lautpoesie, Performance und für die Geschäftsführung und konzeptionelle Wei- Maas / Mario / Eike Mayer / Jenny Meinerling / Merle / Kirche Unser Lieben Frauen Schönebecker Schloss: Die Teilnehmer des digitaler Kunst führen. Mit dem von ihm gegründe- terentwicklung des Atelier Neue Musik (ANM) Moritz / Daniel Neubacher / Nico / Takuya Oshima / Zeit: 21. Juni 2013 Konzertes Podium für Junge Talente 2013 ten Künstlerkollektiv ANIMO PLEX entwickelt er Editorial Foto: Roshan Margraf / Till Knipper Ikje Park / Caro Pertsch / Alex Pfeiffenberger / Nina Kontakt: [email protected] Marike Webel / Eliane Menzel / Jean-Patrick eine dichte Bühnensprache – höchst musikalisch Text: Ralf Schneider, HfK Bremen, Presse- und Projekt: An der Aufführung beteiligt waren Studen- Rathje / Philip Riedeger / Anina Rieger / Philomena Glodeck / Alexander Klein / Charlotte Bettermann / und komplex. Als Spezialist des Werkes von Peter Öffentlichkeitsarbeit tinnen und Studenten des Atelier für Zeitmedien Rieger / Piere Renzel / Leo Rokita / Philip Russell / Vom „Sängerwettstreit“ bis zum „Blockflötendieb“ Sebastian Bischoff / Paul Schnieber / Aljoscha Ristow / Greenaway, sowie der neuen digitalen Technologien Kontakt: [email protected] (Freie Kunst) und der Kompositionsklasse (Musik) Ulrike Schimitschek / Sebastian Schmidt / Constanze Text: Prof. Dr. Barbara Stiller, HfK Bremen, Instru- Colin Ames / Gi Ran Jung ( HMTM Hannover) / Han- in den Bild- und Bühnenkünsten, unterrichtet der (Prof. Jean-François Guiton und Prof. Kilian Schwoon), Schulz / Jan Seebeck / David Stegnitz / Diandra mental- und Vokalpädagogik, Elementare Musik- Saem Chang (Alle HfK Bremen) promovierte Künstler („Geschichte und Semiologie Mit nahezu einzigartigem Profil sowie Cembalisten aus dem Bereich Alte Musik Stelljes / Ilona Toma / Torben / Kevin Vitz / Arleen pädagogik, Musikvermittlung Kontakt: [email protected] von Text und Bild“) regelmäßig an verschiedenen Text: Prof. Dr. Herbert Grüner, HfK Bremen, Rektor (Prof. Detlef Bratschke, Sachiko Kawakatsu, Prof. Wagner / Wiebke / Antine Yzer Foto: HfK [email protected] Universitäten und Kunsthochschulen in Frankreich. Kontakt: [email protected] Carsten Lohff, Alina Rotaru und Eri Suzuki). Werkstattleiter: Jukka Boehm / Nicola Essig / Projekt: Eine Kooperation der HfK Bremen mit der Zeit: 15. November 2012 Martina Schöbel / Brigitte Stadler / Karl Strecker http://www.animoplex.net Glocke-Veranstaltungs-GmbH Ein Fest für hundert Blockflöten The Rape of Lucretia http://zeitmedien.hfk-bremen.de/b-Projekte/ Besonderer Dank gilt allen Modellen, die unentgeld- Kontakt: [email protected] Text: Tibia Text: Klaus Schloesser, HfK Bremen, Presse- und HPSCHD_doc/HPSCHD-1.html lich viele Stunden für uns geopfert haben, dem Strategien der Zeichnung – Kunst der Illustration Interview mit Dörte Nienstedt, HfK Bremen, Lehr- Öffentlichkeitsarbeit Kontakt: [email protected] Rektor der HfK Bremen, dem Freundeskreis der HfK Text: Prof. Dr. Michael Glasmeier, HfK Bremen, Big Sounds mit Swing Programm auftrag für Blockflöte, Foto: Shushi Li, Projekt: Benjamin Britten, The Rape Bremen, dem Theater am Goetheplatz, dem Verein Kunstwissenschaft, Theorie und Geschichte ästheti- Text: Prof. Martin Classen, HfK Bremen, Jazz Methodik / Fachdidaktik Blockflöte of Lucretia Künstlerische Leitung: Prof. Franka Ein Höhepunkt im Jahreskalender der Villa Ichon und allen Helferinnen und Helfern. scher Praxis Foto: Christina Klinghagen (Konzert im Moments, Gekürzter Abdruck aus Tibia Magazin für Holzbläser, Hörnschemeyer, HfK Bremen,Bildhauerei, Plastik Text: Klaus Schloesser, HfK Bremen, Pressestelle Kontakt: [email protected] Plakate: Wei Qiang Bremen 2013) Februar 2013 Leitung Kostüm: Jennifer Thiel, Musikalische Lei- Foto: Shushi Li [email protected] Zeit: 2012/2013 Zeit: 2013 http://www.moeck.com/cms/index.php?id=8 tung: Kenneth Duryea, Regie: Prof. Gregor Horres, Zeit: 9. und 10. Februar 2013 Kontakt. [email protected] Ausführende: Big Sounds feat. Volker Bruder (cl) / [email protected] HfK Bremen, Szenische Gestaltung / Werkeinfüh- Speicher XI, Überseestadt Bremen Un/verblümt No1+No2 Clarinet News, Leitung: Prof. Martin Classen, Trp: Zur Verfügung gestellt von Tibia rung von Juliane Luster. Kontakt: [email protected] Text: Josch Hoenes, HfK Bremen, Medientheorie Kunst und Theorie Joachim Refardt trp / Johannes Rosenrunge trp / Projekt: Seit dem Jahr 2003 findet an der Bremer Erzähler_innen: Jan Hübner / Tomonobu Kurokawa / Foto: Projekt Zeit: 2012/2013 Benny Troschel trp / Henning Thomas trp, Saxes: Hochschule für Künste im Turnus von zwei Jahren Luise Eckardt / Yu Hong, Collatinus: ein römischer Tag des Herrn und auch Damenmode Projekt: Ringvorlesung Kontakt: [email protected] Tammo Pitters as / Phillip Clodt as / Manuel Martin der Bremer Blockflötentag. General: Miroslav Stricevic Junius, ein römischer Text: Text: Prof. Dorothea Mink, HfK Bremen, Zeit: WS 2011/12 – WS 2012/13 ts / Jörn Lungwitz ts / Matthias Dahm bs, Trb: Axel 5. Blockflötentag 2013: 1. Juni 2013 General: Grzegorz Rozkwitalski, Prinz Tarquinius: Mode-Design Kontakt: [email protected] Mensch, Objekt, Raum – über die Absurdität der Kappes trb / Joanna Jablonski trb / Jan Willem Over- Leitung: Dörte Nienstedt und Prof. Han Tol Andreas Heinemeyer / Huiyeol Kim, Lucretia, Experimenteller Entwurf: Prof. Ursula Zillig ,HfK Beziehungen weg trb / Tural Ismayilov btrb, Rhythm: Agatha Foto: Anke Peters Collatinus‘ Frau: Tomomi Ikkaku Bianca, Lucretias Bremen, Mode-Design, Unikate und Programme Venditti – Schmid - Azizi Text: Ralf Schneider, HfK Bremen, Presse- und Ciurkot p / Michael Bohn b / Julian Nicolaus dr. Kontakt: [email protected] Amme: Lissa Meybohm Lucia, Lucretias Zimmer- Übersetzung: Janis Mink Text: Jury Öffentlichkeitsarbeit Big Sounds. Die Band hat erfolgreiche Konzerte mit [email protected] mädchen: Kamila Dunajska / Nina Rademacher / Foto: Daniel Weigel / Anna Hadzelek Yvonne Bialek, kuratorische Assistenz der Gesell- Zeit: 10. August 2013 folgenden Solisten gestaltet: Marina Szudra, Orchester: Flöte: Yoon Kyoung Lee Modelle: Maja Spence / Merle Richter / schaft für Aktuelle Kunst Bremen / Dr. Ingmar Mike Williams (Trompeter der Count Basie Big FrenchFriedLoveAffaire Oboe: Ayaka Kunieda, Klarinette: Parisa Saeednezhad, Anna Hadzelek Lähnemann, wissenschaftliche Assistenz am Edith- TEN - Ausstellung der Meisterschülerinnen und Band) / Roger Ingram (trp., ua.: Jazz at Lincoln Text: Jury Fagott: Feyzi Cokgez, Horn: Isaac Shaw, Schlagzeug: Projekt: Modematinée der Hochschule für Künste Russ-Haus für Medienkunst in Oldenburg / Dr. Meisterschüler 2013 Center, Harry Connick, Jr., Maynard Ferguson, Ray Martina Glomb, Prof. Modedesign HS Hannover / Phillip Stirenberg, Harfe: Maja Dvoracek, Violine: Bremen zu den Hochschultagen Christoph Grunenberg, Direktor der Kunsthalle Text: Klaus Schloesser, HfK Bremen, Presse- und Charles) / Bob Mintzer (ts) / Hans Dekker (WDR Big Kai Stührenberg, Wirtschaftsförderung Bremen / Ernesto Martinez, NN Viola: Eun-Hye Lee, Violon- Zeit: Februar 2013 Bremen, Moderation Prof. Michael Glasmeier. Öffentlichkeitsarbeit Band) / Jörg Brohm (Big Band der Bundeswehr) / Frances Uckermann, Art Direktorin, Hamburg / cello: Peter Krause, Kontrabass: Daniel Tolsdorf Beratende Lehrende: Prof. Alexander Sahoo (Licht) / Tobias Venditti: „Bindestriche“ - Klasse Franka Zeit: 11. August bis 29. September 2013 Mehrmalige Einladung auf die Jazzahead, Bremen / Moderation Andrea Dilzer Zeit: 14. / 16. / 18. / 20. / 22. Juni 2012, Prof. Kai Lehmann (Mode) / Prof. Dorothea Mink Hörnschemeyer, Michael Peter Schmid: „o.T.“ - Klasse Weserburg – Museum für moderne Kunst Konzerteinladungen nach Detmold (HMT) / Konzerte Harm Coordes: „FrenchFriedLoveAffaire“. Mode- Kontakt: [email protected] (Mode) / Prof. Ursula Zillig (Mode) / Hannes Hoelzl Korpys / Löffler, Sanaz Azizi: Performance „Hold“ - Infos: www.hfk-bremen.de/t/ausstellungen/n/ten für die Stadt Bremen und lokale Jazzveranstalter. kollektion und -performance. Betreuung Prof. Kai (Sound) Klasse Jean-François Guiton Kontakt: [email protected] Lehmann / Bianca Holtschke und Ragna Müller: „1:2“. Total Oper Präsentation: Franziska Bauer / Karola Booß / Foto: Shushi Li Quartett Gemeinsame Diplomarbeit. Betreuung: Prof. Text: Prof. Kai Lehmann, HfK Bremen, CAD, Modell- Christian Camehl / Anne Ferber / Adnan Galic / Zeit: Februar 2013 Foto: Shushi Li ensembleANM Alexander Sahoo, Prof. Dr. Andrea Sick, Uschi entwurf Sophie Hachmeister / Joy Kaiser / Christine Schuller / Kontakt: [email protected] Zeit: Februar 2013 Text: Prof. Jörg Birkenkötter, HfK Bremen, Kom- Huber / Clara Hopp / Benedikt Jährling / Susanne Foto: Eike Steffen Harder ( Dummy o. Muster) Lulin Shi Kontakt: [email protected] position / Atelier Neue Musik Wendlandt / Marthe Trottnow / Mikko Gärtner / Projekt: Das Buch Total Oper ist das Ergebnis eines Mode: Patricia Adler / Franziska Bauer / Lilly Bosse / Weniger Foto: Till Knipper Julian Kruel: „Integriertes Was?“. Gruppenprojekt, fachübergreifenden, kollektiven Studentenprojek- Christian Camehl / Harm Coordes / Aurelia Foti / Text: Jury Wissende Musiker Zeit: 8. 11. 2012 Betreuung: Prof. Roland Lambrette, Benjamin Suck, tes des Studienganges „Integriertes Design“ der Veronika Gannibal / Sophie Hachmeister / Anna Foto: Jo Fliegner / Shushi Li Text: Prof. Thomas Albert, HfK Bremen, Barockvioline Kontakt: [email protected] Alexander Böll Hochschule für Künste Bremen in einer Koopera- Hadzelek / Virginia Holdegel / Clara Hopp / Lorena Projekt: Karin Hollweg Preis, gefördert durch die Foto: Claudia Aguilar / HfK Foto: Shushi Li tion mit dem Künstlerbuch Verlag Bartleby & Co. Innocente / Maximilian Löw / Merle Richter / Karime Karin und Uwe Hollweg Stiftung. Tagung der AEC: 20. und 21. April 2012 in Bremen. Zehn Jahre Kammerchor Zeit: Februar 2013 Brüssel. Das Projekt begann im Mai 2012 mit Salame Sainz / Lulin Shi / Birte Sieckmann / Maja Vergeben durch den Freundes- und Förderkreis der Kontakt: [email protected] Text: Peter Groth, Kulturredaktion Weser Kurier Kontakt: [email protected] einem Workshop im Atelier des Verlegers Thorsten Spence / Meike Werning Hochschule für Künste Bremen Mit freundlicher Genehmigung, Nachdruck aus dem Baensch. Dieses Buch erscheint in einer Auflage Klang: Sandra Anhalt / Daria Brikner / Byrke Brüser / Zeit: Juli 2012 Hanze Symphony Orchestra Weser Kurier vom 18.6.2012 Von Äpfeln und Birnen von insgesamt 20 nummerierten Exemplaren in 2 Saskia Horn / Radina Nazarska / David Owusu / Kontakt: [email protected] Text: Klaus Schloesser, HfK Bremen, Presse- und Zur Verfügung gestellt vom Archiv des Weser Kurier Text: Susanne Wendlandt / Prof. Detlef Rahe, HfK Serien. Die Serie A ist arabisch von 1-10 nummeriert Daniel Pajak / Sonja Riemann / Andre Rode / Öffentlichkeitsarbeit Foto: Sebastian Burger Bremen, 3D-Design und erhält einen handgemachten Holzschuber auf Friederike Schmidt / Benjamin Skirlo / Niclas Topel / Exkoriation Foto: Shushi Li Kontakt: [email protected] Foto: Rachel Pasztor Rädern. Die Serie B ist römisch von I-X nummeriert Manuela Uhr / Lennart Ulrich / Jakob Vogt Text: Ausstellungsflyer Projekt: Hanze Symphony Orchestra, Orchester- Projekt: und mit einem einfachen Schuber ausgestattet. Licht: Sandra Anhalt / Lorena Innocente / Kirsti Foto: Ulrike Isenberg konzert mit Studierenden der HfK Bremen und des Johann Sebastian Bachs Kompositionen für Laute AG: Best of HfK-Design. Modul: Professionalisie- Ermöglicht wurde das Buchprojekt durch die finan- Masnick / Lennart Ulrich Projekt: Leitung: Prof. Jean-François Guiton, HfK Prins Claus Conservatoriums Groningen Text: Prof. Joachim Held / HfK Bremen / Historische rung II / AG zielle und materielle Unterstützung der Hochschule Haare und Make up: Thea Wieting (Supervision) Bremen, Zeitmedien. Andreas Heinemeyer, Bariton / Ruth Willemse, Lauteninstrumente Lehrende: Prof. Roland Lambrette / Prof. Andreas für Künste, Bremen sowie durch das Erasmuspro- thea.wieting.make-up.hairstyling@ email.de / Teilnahme: Sanaz Azizi / Nobuko Kakiuchi / Mezzosopran / Dirigent: Marc Piollet. Foto: Manfred Esser Ostwald / Prof. Detlef Rahe gramm Dozentenmobilität der Europäischen Kom- Eva Baramsky / Aurelia Foti / Sophia Kolmhuber / Katharina Kreutzkamp / Nhu Nguyen / Nora Gustav Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen, Collage: Wei Qiang Teilnehmer: Lene Schwarz / Susanne Wendlandt / mission, Brüssel. Mailin Rohland / Andrea Szilagi / Aleksandra Weber Olearius / Niusha Ramzani / Miae Son / Jónína Fünf Lieder nach Texten von Friedrich Rückert, Projekt: Internationales Bremer Symposium zur Jan Charzinski / Jonas Lang Herausgeber: Kai Lehmann (Hochschule für Künste Modelle: Marius Altsleben / Oskar Anger / Camille Thormodsdottir / Hannah Wolf / Lukas Zerbst Dimitri Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 5, d-Moll op. 47 Lautenmusik. Die Kompositionen für Laute Johann Zeit: Nov. 2012-Feb.2013 Bremen), Gestaltung, Interviews, Konzept, Produk- Auriere / Lukas Barning / Bene / Julian Benediksen / Zeit: 23. bis 30. September 2012 Zeit: 14./15. Feb. 2013 Sebastian Bachs Kontakt: [email protected] tion und Redaktion: Julia Dambuk / Eike Steffen Anna Bornhold / Jonas Bornhorst / Johann Briem / http://zeitmedien.hfk-bremen.de/a-AUSSTEL- Kontakt: [email protected] Leitung: Prof. Joachim Held Harder / Eunjung Kwak / Sarah / Nadine Rother / Tanja Moritz Brunken / Matthieu Brünner / Felix Demmer / LUNG/InVerso_Trailer/InVerso.html Zeit: 9.-11. November 2012 Integriertes Was? Theinert / Annika Tritschler, Textredaktion / Lekto- Shannan van Dijk / Malte Ellberg / Christina Fabian / Kontakt: [email protected] Fête de la musique Kontakt: [email protected] Text: Clara Hopp / Susanne Wendlandt / Prof. Roland rat: Ralf Schneider / Gabriele Stöhr, Produktion: Jan Felix / Janis Fitsch / Kim Fleischhauer / Jenny Fabien Maheu: Ursprünglich als Autor und Theater- Text: Klaus Schloessser, HfK Bremen, Pressestelle Lambrette, HfK Bremen, Temporäre Architektur, Sieglinde Hoidis / Buchbinderei Helmut Focken e.K. Fleischhauer / Christian Heinz / Lennart Hoes / Kai regisseur tätig, realisiert Fabien Maheu mehr als Foto: Caro Kammler, Anke Peters Podium für junge Talente Innenräume und Ausstellungen Bremen, Marion Bösen / Werkstatt Manueller Druck, Hoffmann / Marie Hunte / Marius Jentschke / 20 Inszenierungen, die in Frankreich, Europa und Projekt: Fête de la Musique 2013, 1 Tag – 27 Kon- Text: Almut Cordes / HfK Bremen, Lehrauftrag für Foto Julian Kruel Karl Robert Strecker / Modellbauwerkstatt. Jonathan / Julia / Kenan Kabil / David Kaiser / James Québec gespielt werden. Die Auseinandersetzung zerte – 3 Spielstätten Klavier, Methodik / Fachdidaktik Klavier Projekt: Kontakt: [email protected] Kaiser / Mike Kaiser / Rose Kaiser / Simon Kaiser / mit der Videokunst eröffnen ihm neue (bild)künst- Hochschule für Künste Bremen, Dechanatstraße Dörte Nienstedt, HfK Bremen, Lehrauftrag für Modul: Kultur & Identität 154 Campus

Kurs: Identität & Design www.zeitschrift-der-strasse.de Bremen) / Claudia Kessler (HfK Bremen) / Roland Rerum cognoscere causas www.artemanagement.com Lehrende: Prof. Roland Lambrette / Alexander Böll / [email protected] Kerstein (HfK Bremen) Text: Ralf Schneider, HfK Bremen Presse-und Kontakt: [email protected] Benjamin Suck Kontakt: [email protected] Zeit: März 2013 Öffentlichkeitsarbeit Teilnehmer: Clara Hopp / Susanne Wendlandt / Kontakt: [email protected] Foto: Chris Ghitulescu Technology Addiction Benedikt Urs Jährling / Mikko Gärtner / Julian Kruel / Emotional Biomechanics Kontakt: [email protected] Text: Marcel Helmer Marthe Trottnow Text: Jury The Ways Things Might Go [email protected] (International office) Foto: Rasmus Rienecker, Zeit: Februar 2013 Björn Portillo / Gunnar Green / Katrin Caspar, Text: Hannes Hoelzl, HfK Bremen, Lektor für Klang Betreuung: Prof. Dennis Paul Kontakt: [email protected] Moderation Prof. Dr. Andrea Sick in den Digitalen Medien: Kunst und Gestaltung Hopes and Hurdles Projekt: 2011 Foto: Jonas Otto / Shushi Li / Luizda Prado Foto: Künstler_innen Text: Pressestelle Hochschule Bremen medium: 0bjekt Ich lebe hier! Zeit: Februar 2013 Projekt: Dozent: Hannes Hoelzl Foto: International Office Universität Bremen Kontakt: [email protected] Text: Prof. Dr. Eberhard Syring, HS Bremen, Bauge- Kontakt: [email protected] Sommersemester 2012 Projekt: Erasmus Staff Week [email protected] schichte, Architekturtheorie Kontakt: [email protected] Zeit: 15. – 19. April 2013 [email protected] Fotografien: Nasser Asadpour / Ksenija Belichenko / Rauchwolken und Luftschlösser Beteiligte Hochschulen: Hochschule Bremen / Jan Berthold / Benjamin Bunkowski / Erkan Ceylan / Text: Prof. Dr. Andrea Sick, HfK Bremen, Kultur- und Die Linie des Lebens Universität Bremen / Hochschule für Künste Bremen / Grandios entwickelte Fähigkeiten Kristian Dihle / Björn Dittrich / Afsson Ebrahimkani / Mediengeschichte, Medientheorie / Prof. Dennis Text: Ralf Schneider, HfK Bremen, Presse- und Hochschule Bremerhaven / Jacobs University Bremen Text: Ulrich Olshausen Kristina Edel / Oliver Fuhrmann / Saskia Hellbusch / Paul, HfK Bremen, Interaktion und Raum Öffentlichkeitsarbeit http://www.hs bremen.de/internet/de/hsb/veran- Frankfurter Allgemeine Zeitung 14.7.2012 / Serie Nicolai Hüsing / Frederike Just / Burcu Kaderoglou / Foto: Jonas Otto / Dennis Siegel Foto: Wioletta Maj / Julian Hespenheide staltungskalender/ankuendigung/detail/ Auch das noch Sirine Khaled / Carina Klusmann / Laucyre Kotryna / Projekt: Konzeptioniert und organisiert wurde das Projekt: Leitung: Joachim Hofmann index_41927.html „© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Anna Kreuzer / Lan Küpper / Karolina Matachowski / Projekt von Dennis Paul und Andrea Sick. in Zusammenarbeit mit Bazon Brock und der Kunst- Zeitung GmbH, Frankfurt. Olga Meier / Hiva Mosala / Hermann Nee / Hatice Beteiligte: Agnes Meyer-Brandis / Alberto de halle Bremen Ballett trifft Mode Zur Verfügung gestellt vom Frankfurter Allgemeine Önder / Tatjana Rippel / Nima Sadri / Jessica Campo / Amel Ali-Bey / Andrea Dilzer / Andrea Sick / Teilnehmer: Masterstudiengang: Tutorin: Aneta Text: Ann-Kristin Müller Archiv“. Schaarmann / Alona Scheffner / Katharina Senzel / Benjamin Suck / Birgit Schneider / Birte Endrejat / Takhtamysheva Mit freundlicher Genehmigung: Nachdruck aus Foto: Saar Bormann Olga Sosnovski / Saskia Spieker / Cigmen Tayarer / Christian Teckert / Christine Hanke / Christoph Studierende: Alexander Eleftherakis / Christoffer hamburgballet-blog.de 15. Juni 2012 Kontakt: Malte Schiller [email protected] Ihsan Tunc / Maxim Vetter / Paul Wiese / Mareike Wachter + Mathias Jud / Claudia Reiche / Dennis Würfel / Dennis Hoffmann / Hannes Köpnick / http://www.hamburgballett-blog.de/hamburg_bal- Zabel Paul / Dennis Siegel / Efi Kontogeorgou / Florian Helena Nacinovic / Inês Maio / Jasna Dimitrovska / lett/2012/06/ballett-trifft-mode-im-gespräch-mit- Bewusster und planvoller Fotografische Betreuung: Christiane Matthäi Dombois / Friedrich von Borries / Gunnar Green + Julian Hespenheide / Lars Grochla / Mulluemebet modedesigner-michael-court.html#more Text: Ose Leendertz, HfK Bremen, Frauen- und Konzept und Realisierung der Ausstellung: Ellen Bernd Hopfengaertner / Hannes Hoelzl / Hannes Dilnesaw / Natalia Dynnikova / Sammy Jobbins Foto: Annika Nagel Gleichstellungsbüro Grace Albers / Max Löw / Lene Schwarz / Saskia Nehls / Hannes Waldschütz / Jan Bovelet / Jonas Loh Wells / Sishi Ding / Steven Wong / Thorsten Kontakt: [email protected] Projekt: Mentoring –Programm für Studentinnen Spieker (Studierende der Hochschule für Künste) + Steffen Fiedler + Stephan Thiel / Jonas Otto / Julian Marquard / Wioleta Maj Michael Court wurde 1985 in Quito, der Hauptstadt Kontakt: [email protected] Gesamtkonzeption: Eberhard Syring Rohrhuber / Julijonas Urbonas / Jussi Ängeslevä / Bachelorstudiengang: Tutor: Tobias Hentze Ecuadors, geboren. Er tanzte in der Ballettcompag- Projekt: Ausstellung „Ich lebe hier! – Momentauf- Katharina Hinsberg / Kathrin Peters / Katja Studierende: Andre Rode / Christian Baron / David nie des Freiherrvom-Stein-Gymnasiums Leverkusen Stabwechsel nahmen aus 10 Bremer ‚Neubauvierteln‘“ Langeland / Kerstin Ergenzinger / Lars Nowak / Laura Owusu / Franziska Schade / Judith Ngo / Lasse und übernahm einen Pas- de-deux-Part in der Oper Text: Klaus Schloesser, HfK Bremen, Presse- und Zeit: Vom 11.12.2012 bis 1.2.2013 in der School of Popplow / Lucas Odahara / Luis Berríos-Negrón / Uhlenwinkel / Malte Stehr / Nils Langhorst / Nora „Idomeneo“ an der Oper Köln. Seit 2007 studiert Öffentlichkeitsarbeit Architecture an der Hochschule Bremen im Postamt Magdalena Kobzova / Mathias Lam / Matt Adams / Grimm / Saskia Horn / Tanya Bora Michael Court an der Hochschule für Künste Bremen Foto: Ralf Schneider 5. Für die Realisierung der Ausstellung danken wir Mikael Mikael / Myriel Milicevic / Oliver Leistert / Zeit: Januar/ Februar 2013 im Fachbereich Integriertes Design mit dem Schwer- Kontakt: [email protected] der GEWOBA Aktiengesellschaft Bauen und Woh- Oscar Sahlieh / Patrick Kochlik / Philipp Schwarzer / https://vimeo.com/54144819 punkt „Mensch und Mode“. Ausgezeichnet wurde nen und der Hochschule Bremen – Forschungs- Ralf Baecker / Regine Buschauer / Renate Wieser / Kontakt: [email protected] er mit dem 1. Preis des European Fashion Award Neue Gesichter an der Hochschule cluster „Region im Wandel“ Roswitha Peintner / Suzana Alpsancar / Tilman 2010 der Stiftung der Deutschen Bekleidungsindus- Text: Laudationes Kontakt: [email protected] Richter / Tristan Thielmann The jungle of Calais trie. 2010 entwarf er die Kostüme für die Auffüh- Kontakt: [email protected] Zeit: 2012 / 2013 Text: Susanne Hinrichs, Kuratorin rung „Arkadien – Orte der Sehnsucht“ im Rahmen Stop stalking! Eine Publikation des gesamten Projektes mit Bei- Foto: Julian Öffler / Paida Larsen des Schleswig Holstein Musik Festivals. Michael Ehrensenator Text: Stalking KIT trägen aus allen drei Teilen erscheint im November Projekt: Sommer 2012 Court arbeitete in diesem Projekt mit dem Tänzer Text: Klaus Schloesser, HfK Bremen, Presse- und Plakate: Henning Marxen / David Schikora / Lulu 2013 im Textemverlag. Heinz-Arnold-Bockmeyer-Reisestipendium 2012 und Choreografen Orkan Dann und dem Designer Öffentlichkeitsarbeit Mendelova Info: http://rauchwolkenundluftschlösser.de http://thejungleofcalais.wordpress.com/ Peter Schmidt zusammen. Im Anschluss arbeitete Foto: Ralf Schneider Projekt: reizend Designtransfer der HfK Kontakt: [email protected] Kontakt: [email protected] er in London in der Herrenmodenabteilung von Kontakt: [email protected] Leitung: Prof. Andrea Rauschenbusch, HfK Bremen, [email protected] Vivienne Westwood Ltd. In der Folgezeit wirkte er Kommunikationsgestaltung / Harald Schweers, ....dass die Lücken nun Löcher wurden an mehreren Großprojekten der Hochschule für fff - feuer und flamme für den freundeskreis LB reizend Designtransfer Inside.Interaction.Design Text: Prof. Dr. Andrea Sick, HfK Bremen, Kultur- Künste in Bremen mit, u.a. bei „L’Orfeo“ von Mon- Text: Prof. Fritz Haase, Vorsitzender des Freundes- Zeit: August 2012 Text: Prof. Tanja Diezmann HfK Bremen, Interaction und Mediengeschichte, Medientheorie teverdi. Anfang 2012 entwickelte er mit einer kreises der Hochschule für Künste Bremen Stalking-KIT: Öffentlichkeit sensibilisieren, Ge- Design Foto: Jens Lehmkühler Gruppe von Studierenden das Multimediale Mo- Emeritierter Professor der HfK für Design schädigte über Stalking-KIT informieren – das sind Foto: Shushi Li / Tanja Diezmann / Claudius Lazzeroni Projekt: Benjamin Suck, Ergebnisse des Heinz- deevent „IN BETWEEN – Mode Medien Musik“. Foto: Fritz Haase die Ziele der Kampagne „Stop Stalking!“, die durch Projekt: Arnold-Bockmeyer-Reisestipendiums 2011 Jean-Jacques Defago | Permalink Anzeige: Fritz Haase das Engagement der AOK Bremen/Bremerhaven, Idee, Konzept und Durchführung: Prof. Tanja Zeit: Mai 2013 Objekt: David Bartusch der Deutsche Telekom GmbH und der Druckerei Diezmann. Kontakt: [email protected] Der Duft von Kaffee http://www.hfk-bremen.de/t/ Foremny möglich wurde. Teilnehmer: Prof. Frank Jacob, Muthesius Kunst- Text: Klaas-Marten Seekamp alumni-und-förderer/n/freundeskreis-der-hoch- Informationen: www.stalking-KIT.de hochschule Kiel / Prof. Claudius Lazzeroni, FUdK Beyond Tahrir Foto: Johanna Ahlert schule-für-künste-ev Kontakt: [email protected] Essen / Prof. Boris Müller, Hochschule Potsdam / Text: Prof. Andrea Rauschenbusch, HfK Bremen, Projekt: Gestaltung und Baubegleitung: Klaas- http://www.hfk-bremen.de/sites/default/files/ Prof. Dennis Paul, HfK Bremen / Prof. Mike Richter, Kommunikationsgestaltung Marten Seekamp in Zusammenarbeit mit media/kartefreundeskreisweb.pdf Die Zeitschrift der Straße Hochschule Darmstadt / Prof. Peter von Maydell, Prof. Peter Bialobrzeski, HfK Bremen, Stilles Bild raumdialog - Hendrik Weiner / Kontakt: [email protected] Text: Prof. Andrea Rauschenbusch, HfK Bremen, HfK Bremen / Prof. Stefan Wölwer, HAWK Hildes- Foto: Stefan Koch Illustration: Christoph Geiger und Valeska Scholz Kommunikationsgestaltung heim / Prof. Tanja Diezmann, HfK Bremen. Projekt: Summer School 2013 Kontakt: [email protected] Foto: Annika Nagel / Anja Enders Website und Motiv: Markus Walthert, Zeit: Kairo April 2013 – Bremen April/Mai 2013 Projekt: Die Zeitschrift der Straße Plakat: Dagmar Possekel. Verstrickte Erinnerungsstränge Herausgeber: Verein für Innere Mission e.V. Zeit: 20. Juni 2012 Winter in Marseille Text: Christina Pfänder Partner: GISBU, Gesellschaft für Integrative Soziale www. iid.hfk-bremen.de Text: Malte Stiehl. HfK Bremen, Freie Kunst Mit freundlicher Genehmigung, Nachdruck aus: Beratung und Unterstützung mbH, Bremerhaven / Kontakt: [email protected] Foto: Malte Stiehl DAAD-magazin Hochschule für Künste Bremen / Hochschule ERASMUS-Aufenthalt an der Ecole supérieure d’art Veröffentlichungsdatum: 23.01.2013 Bremerhaven Venew Conference & design Marseilles-Mediterranée ESADMM http://www.daad-magazin.de/22921/index.html Chefredaktion: Armin Simon Text: Roland Kerstein, HfK Bremen, AV-Medien, Zeit: 01.10.2012 – 15.02.2013 Foto: Elianna Renner Gestalter_innen: diverse Studierende / Teams des Mediengestaltung Kontakt: [email protected] Elianna Renner: Absolventin der HfK Bremen (2008) Studiengangs Integriertes Design, Kommunikati- Foto: Florian Lütkebohmert und Meisterschülerin bei Prof. Jean-François Guiton onsgestaltung. (HfK) Projekt: Leitung: Prof. Dr. Andreas Breiter (Uni (2009), www.eliannarenner.com 156

Impressum

Herausgeber Prof. Dr. Herbert Grüner, Rektor

Redaktion Ralf Schneider

Konzeption / Gestaltung Wei Qiang Shushi Li

Übersetzung Damian Harrison

Lektorat Gabriele Stöhr

Schrift Kievit Pro Swift

Papier Arctic Volume HighWhite 115 g/m2 Cyclus Print 100 g/m2

Druck Amazed Colour Printing Co., Ltd Chongqing, China

Bremen 2013

Bei manchen Fotos konnten trotz aller Bemühungen die Fotografen nicht ermit- telt werden, wir bitten um Entschuldi- gung. Falls berechtige Honorarforderun- gen bestehen, bitten wir um Kontakt- aufnahme mit der Pressestelle der Hoch- schule für Künste Bremen.

Hochschule für Künste Bremen Pressestelle Am Speicher XI 8 28217 Bremen [email protected]