L 2011 a T ar U 13 / 2.T 13 Q e 94 / Hef B a aUSG

HD ScHraDer cover 1 KUBUSHOcHZeIT, 2007 cUBecracKS Nr. 1, 1995 Pamela c. Scorzin Stahl Stahl Höhe 1500 cm 500 x 130 x 100 cm Völklingen, Saarland ausstellung „cubecracks“ in Lübeck, Museum für Kunst und Kulturgeschichte L 2011 a T ar U 13 / 2.T 13 Q e 94 / Hef B a aUSG

HD ScHraDer cover 1 KUBUSHOcHZeIT, 2007 cUBecracKS Nr. 1, 1995 Pamela c. Scorzin Stahl Stahl Höhe 1500 cm 500 x 130 x 100 cm Völklingen, Saarland ausstellung „cubecracks“ in Lübeck, Museum für Kunst und Kulturgeschichte 2 SeeWaTcHer, 2010 Projektion und Soundscape Animationsfilm ausstellung „Woodwatcher and Others“, Ludwig Museum,

3 WOODWaTcHer, 2009 Projektion und Soundscape Animationsfilm ausstellung „Woodwatcher and Others“, Ludwig Museum, Koblenz

4 cUBeS aND TreeS, 2000 aluminium 160 x 160 x 160 cm Schloss agathenburg, Stade, ausstellung „Vom Kubus zum Kubus“

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3 4 HD ScHraDer

HD Schrader beim aufbau der Skyladder-Installation im Today art Museum, Peking; Foto: Hanna Schrader

„Woodwatcher, Seawatcher, Skyladders bilden neuere Skulpturengruppen, ebenfalls aus dem Kubus entwickelt. als artefakte der Zweiten Natur sind sie Mahnmale zum Schutz der ersten Natur, sind deren Wächter, deren ranger. eine Steigerung dieses Kunstprinzips erlangt virtuelle Gestalt in meinen neuen animationsfilmen.“

1 Homage to the cube

P a M e L a c . Sc O r ZIN Als quadratisch wur- Mit der Erfindung der Perspektive in den Künsten der den schon in der Antike Menschen beschrieben, die man europäischen Renaissance nahm auch wieder die Be- für recht grundfest und bodenverhaftet in ihren Über- schäftigung der Wissenschaftler und Künstler mit den zeugungen und Haltungen hielt. In der Moderne bewun- Platonischen Körpern zu. So ist die klassische Figur des dern wir künstlerisch begabte Menschen, deren Gesamt- Würfels maßgeblich in den neuzeitlichen Werken etwa werk ein Maß an formaler und inhaltlicher Stringenz von Piero della Francesca, Leonardo da Vinci oder Al- vorweisen kann. HD Schrader1 hat sein künstlerisch-ge- brecht Dürer als Gestaltungs- und Kompositionsmittel stalterisches Lebenswerk augenfällig ganz dem Kubus zu entdecken, während sich insbesondere im 20. Jahr- gewidmet: „Was meine allerersten Anfänge betrifft: Es hundert eine lange Linie der kreativen Auseinanderset- ging also mit einem Quadrat los, während meiner Studi- zung mit dem Kubus von der Abstraction Création über enzeit 1969 bei Max H. Mahlmann habe ich Quadrate ge- das Bauhaus und die Ulmer Hochschule für Gestaltung reiht, danach diese reliefartig aus Plexiglas geschichtet, bis hin zu Oswald Maria Ungers ziehen lässt. also die Zwischenräume sozusagen vertieft oder erhöht, In diese beachtliche kunstgeschichtliche Tradition stellt dann bin ich automatisch von diesem Relief ausgehend sich seit Anfang der siebziger Jahre das Werk des 1945 von der Quadratreihung zur Kubusreihung gekommen, in Bad Klosterlausnitz (Thüringen) geborenen Künstlers und schließlich habe ich mich mit den Möglichkeiten, den Hans-Dieter Schrader, der von 1986 bis 2010 auch eine der einzelne Kubus als Ausgangskörper bietet, ausein- Professur für Schrift, Typografie und Layout am Fach- andergesetzt.“2 bereich Design der Fachhochschule innehat- Mit diesem Würfel ist ihm zugleich ein großer Wurf ge- te. Seine Hommage an den Kubus scheint allerdings von lungen. Und mit den absoluten Formen der Geometrie der tiefen Überzeugung geprägt, dass ein regulärer ge- artikuliert sich HD Schrader im Zeitalter der Globalisie- ometrischer Körper wie der vollkommene Kubus (oder rung zugleich in einer universalen, transkulturellen For- ein stereometrischer Körper, der aus der Addition meh- mensprache. rerer Kuben besteht) zwar an und für sich überaus ideal und schön ist, aber ein versehrter, fragmentierter Plato- „ nischer Körper doch noch viel schöner und interessanter HD Schraders Würfel ist ein erscheint, nicht nur weil er damit bereits narrative Züge imaginäres und virtuelles, höchst in sich trägt. artifizielles Konstrukt, das lediglich Mit Cuts and Cracks, mithilfe von Schnitten und Rissen, in seinen Bruchstücken an realität rückt HD Schrader seinem Idealkörper, dem „Cube“ (engl. für Kubus/ Würfel), seit 1972 mit klaren, minima- gewinnt. listischen Gestaltungsprinzipien zu Leibe. Der gestalte- “ rische Bearbeitungsprozess wird auch in den Werktiteln gespiegelt: „Die ,Cracks‘ sind in den Außenflächen zer- Als Hexaeder, von griech. hexáedron, oder Kubus, von teilt, bei den ,Cuts‘ gehen die Schnitte durch den gesam- lat. Cubus, ist dieser dreidimensionale Polyeder durch ten Körper“, erläutert der in lebende Künst- insgesamt sechs kongruente Quadrate als Begren- ler.3 zungsflächen, zwölf gleichlange Kanten und acht Ecken, Aus der Konzentration auf eine Figur und der bewussten in denen jeweils drei Begrenzungsflächen zusammen- Reduktion der dabei verwendeten gestalterischen Mittel treffen, präzise definiert. Als mathematisch klar be- wie der Konstanz einer ausgewählten Farbe ergibt sich stimmte geometrische Figur wird er seit der Antike den seither eine unendlich und unglaublich vielfältige Vari- Platonischen Körpern zugerechnet, die eine Klasse anz der Erscheinungsweisen, die HD Schrader immer vollkommen regelmäßiger Vielflächner bilden. Auf- wieder aus seinem imaginären Kubusraum zu schöpfen grund seiner hohen Regelmäßigkeit, Ordnung und vermag: „Die Methode ist die Zergliederung durch eine Symmetrie – alle Ecken, Kanten und Seiten sind unter- vom Künstler festgelegte Zahl von Diagonalschnitten einander gleichartig – ist der Würfel zugleich ein regu- eines virtuellen Ganzen. Aus diesem herausgelöst, mate- läres Polytop und wird vom Menschen überzeitlich als rialisiert sich der Schnitt nicht nur zur selbständigen schön und harmonisch empfunden. Seit den Pythago- Form, sondern gewinnt zugleich einen ästhetischen Zei- räern (6. Jh. v. Chr.) bekannt und seither auch für die chencharakter, der im Ursprung zwar noch undefiniert mathematisch-geometrische Konstruktion weiterer enthalten, aber nicht so manifest war, ja ohne die dazu stereometrischer Körper im Einsatz, wurde der Würfel gehörige Werkzeichnung des Schnittes, heute auch in der von Platon in seinem Timaios (Kap. 20, 53c4-55c6) aus- Computeranimation, nicht eimal präzise erdenkbar ge- führlich analysiert und diskutiert. Der antike Philo- wesen wäre. Das Urmodel, ein begrenztes Volumen, eine soph ordnete außerdem Tetraeder, Hexaeder, Oktaeder, umgrenzte Leere, wird einem Teilungsprozess unter- D o dekae der u nd I kosae der a ls R eprä sent a nt en den v ier worfen, der das ideelle Ganze nicht beschädigt und doch Elementen des damaligen antiken Weltbildes zu, wobei unentwegt reale Formen gebiert, die als sinnliche Er- der Würfel wiederum für die Erde stand (Kap. 21, 55c7- scheinung ihre Verwandtschaft nicht leugnen, zugleich 56c7). aber sich als ästhetische ,Individuen’ separieren und zu-

2 HD ScHraDer einander ebenso in Dialog wie in Konkurrenz treten“4, noch für den Intellekt fassbar, aber auf der phänomeno- hat Lothar Romain bereits 1992 luzide kommentiert. logischen Ebene kaum mehr nachvollziehbar ist, und die somit als autonome, im doppelten Sinne nicht-relatio- nale, gegenständliche respektive konkrete Formen rea- K o n srtu kK t u b u –s lisiert werden. K u b u Ks o n srtu k t Dies mag erklären, warum HD Schrader zu Beginn seiner Karriere noch seine Grafiken, Bildobjekte und Plastiken aus dem imaginierten Kubusraum jeweils mit Skizzen, Entwurfszeichnungen und schematischen Diagrammen begleitete, die den mehrschrittigen Entstehungsprozess der Formfindung und ihr jeweiliges Konstruktionsprin- zip offenlegten und dem Publikum anschaulich machten. Erst mit dem Einzug einer installativen Arbeitspraxis in Wie die Vertreter einer konstruktiv-konkreten Kunst, in sein Werk, etwa mit der Setzung und Platzierung der Cu- deren Tradition man die Grafiken, Plastiken, Wandob- becuts, Cubecracks und Elastic Cubes oder Cubes and jekte und Installationen von HD Schrader kunsthisto- Trees im öffentlichen Raum und in enger Relation zu Ar- risch betrachten kann, kommen die bildnerischen Ele- chitektur und Natur, gehen solche expliziten Verweise mente und geometrischen Formationen des Künstlers für den Betrachter allmählich verloren, was im Weiteren auch ganz ohne große Metaphysik aus, obgleich bereits auch eine inhaltliche Verschiebung im Werk von HD Raimund Stecker hervorgehoben hat, dass HD Schraders Schrader während der achtziger und neunziger Jahre rein flächig konkrete Bilder auch subtile Daten und In- markiert. Die verborgene Geometrie tendiert dabei ge- formationen zu Raum und Zeit, zu einem neuen n-dimen- nerell zu einer stärkeren Mystifizierung und narrativen sionalen Weltbild bergen. Während der Kubus in seiner Symbolik. idealen, absoluten Form, und damit als eine Konstrukti- D eSi u m m ed er T seti l on des Geistes, immer auch die Raumrichtungen der eu- klidischen Geometrie im Modell demonstriert und darin m eh dsral Gs an ze zugleich Sinnbild unseres menschlichen, lediglich drei- dimensionalen Erfahrungsraums unserer Sinne ist. Wie in der abstrakt-konkreten Kunst im 20. Jahrhundert weisen die verschiedenen Werkgruppen von HD Schra- der bis heute vor allem Reihungen und Serien auf, die durch das Prinzip von Addition oder Substraktion oder modularen Fortführungen entstehen, oder wie Eugen Gomringer bereits festhielt: „Schrader teilt mit vielen konstruktiven Künstlern die Wahl einer Rahmenbedin- Anlässlich einer Wanderausstellung von Schraders gung, mit deren Hilfe sich durch unterschiedliche Werkserie der signalroten Cubecracks 1995/96 in den Methoden wie Rotation, Transibation, Permutation, Pro- deutschen Städten Herne, und Lübeck fragte gression oder Degression usw. bestimmte Konstellatio- bereits Lothar Romain in seinem Katalogessay „Das nen von Elementen herstellen lassen, welche in der Fol- Ganze ist nicht seine Teile und seine Teile nicht das Gan- ge ihre Variationen logisch hervorbringen. Selten aber ze“: Sind denn Schraders Cubecracks „Zeichen für sich ist die Befähigung zu einer Doppelfunktion und der da- selbst oder Zeichen, die auf einen Zusammenhang, eine mit verbundenen Mehrdeutigkeit.“5 Bedeutung über sie hinaus verweisen? Sind es verkan- Die streng regelhaft und stark konzeptuell wie sperrig tete Flächen oder offene Raumteile? Die unterschiedlich intellektuell wirkende Beschreibung der künstlerischen hohen, mal aufrecht stehenden, spitz nach oben zulau- Arbeitsmethode von HD Schrader offenbart jedoch auf fenden, mal liegenden, breitflächigeren, immer mehr- der Anschauungsebene ein erstaunlich vielgestaltiges kantigen Stahlgebilde mögen den Betrachter auf den und überaus variantenreiches wie insgesamt komplexes ersten Blick verwirren und deshalb auch ärgern, weil Gesamtwerk. Thema und Variation führen dabei immer Vertrautes sich mit Unvertrautem überlagert. Die geo- wieder „vom Kubus zum Kubus“, wie auch schon der metrischen Formen weisen auf ein rationales System, Werktitel einer sehr frühen Bildserie von HD Schrader aus dem sie entstanden sind, der allen gleiche rote An- lautete. Es entstehen dabei Unikate, die andererseits strich schafft zusätzlich einen Signalcharakter, ohne gleichfalls nur Variationen innerhalb einer unendlichen dass man dessen ,Bedeutung’ entcodieren könnte. Es Serie bleiben. Diese dialektische Spannung setzt sich sind freistehende Zeichen, die sichtlich eine gemeinsame auch im Anspruch der jeweiligen Kubus-Fragmente als Herkunft haben, doch: ,Wie die Dinge gemacht sind’, hat eigenständigen Gestaltungsformen fort, deren gestalte- Bernhard Holeczek mit Blick auf das Gesamtwerk von rischer Her- und Ableitungsprozess aus dem imaginären HD Schrader schon 1992 geschrieben, ,sieht man ihnen Konstrukt eines idealen Kubusraums rational vielleicht an, nicht jedoch, woraus sie sich herleiten’.6

3 Offenheit, Unbestimmtheit, Provokation und Irritation seiner Zergliederung durch eine festgelegte Zahl von sind in der Kunst des 20. Jahrhunderts jedoch immer Oberflächenschnitten. Der eigentliche Akt aber liegt in auch altbewährte Strategien der Aufmerksamkeitsgene- der Suche nach und der Entscheidung über die frucht- rierung und Katalysatoren für kognitive Prozesse im Be- baren Momente der Schnitte, in der Auswahl derjenigen trachter, der darin zum aktiven Mitarbeiter und partizi- konkreten Formen, die allein sich mit der Spannung und pierenden Komplizen des Künstlers wird, weil er das damit Intensität aufladen, die über das bloße geomet- Werk in seiner Komplexität gedanklich erst vollenden rische Vokabular hinausreichen und die notwenige geis- muss. tige wie gleichermaßen psychische Dimension des Kunst- HD Schraders konzeptionellen Ausgangspunkt bildet die werks ausmachen.“8 HD Schraders bizarre Bruchstücke Vorstellung eines konstruktiv erzeugten, imaginativen, aus dem Kubusraum verstehen sich damit am Ende auch idealen Kubusraumes – gleichsam der Steinbruch seiner als absolute Kunstformen mit eigener Realität. kreativen Formfindungen. „Der Kubusraum, in dem und

durch den das gesamte Formenrepertoire dieser Kunst c u b e s, entsteht, ist eine Denkgröße, ein stereometrisch defi- nierter Grundraum als Denkfigur.“ Aus den Seitenober- w ht i c flächen oder dem Volumen eines absoluten Kubus her- u b e s,

ausgebrochen, werden nach einem vom Künstler vorab c r a c k s! festgelegten, streng formalen System jeweils geomet- c rische Fragmente und splittrige Segmente. Lediglich u b. e. s. eine kleine Auswahl von subjektiv als optisch interes- sant und schön empfundenen Bruchstücken und Split- tern des scheinbar zerborstenen idealen Polyeders, de- ren Anzahl potentiell aber ins Unendliche gehen könnte, Der Abschluss des seriellen Kunstprojekts „Cube- wird von HD Schrader auch als Objekte in materieller cracks“9 im öffentlichen Raum, außerhalb des White Präzision ausgeführt, so dass der Künstler behaupten Cube der modernen Museen, fand 1996 in der alten Han- darf: „Jeder Crack ist für sich genommen eine Skulptur, sestadt Lübeck statt. Für die einheimische Bevölkerung aber alle Teile ergeben (virtuell) wieder ein ganzes, d. h. recht rätselhafte, signalrote, ungegenständliche Skulp- jedes Teil ist Teil eines imaginären größeren Raumes.“7 turen intervenierten temporär in die vertraute Kulisse der historischen Altstadt und störten dort die alltäg- „ lichen Sehgewohnheiten: Sechs hochragende, spitz zu- laufende und im Außenraum vor dem St.-Annen-Muse- HD Schraders Plastiken setzen um, an der Untertrave gegenüber der Beckergrube, vor deutliche raumzeichen, die St. Jakobi und St. Marien, vorm Burgkloster und vor dem zu Bewegungswechseln und prominenten Holstentor aufrecht stehende, und sechs im erkundungsprozessen bei den Kirchenschiff der Lübecker Katharinenkirche auf alten Betrachtern anstiften. Grabplatten und Epitaphen liegende, kantige rote Stahl- objekte, die aufgrund ihrer optischen Eigenschaften für “ den Betrachter miteinander in Bezug stehen mussten und insgesamt gesehen eine Art modernistischen Stati- Auch HD Schraders wundersamer Würfel ist somit ein onsweg bildeten. Dabei handelte es sich konzeptuell um imaginäres und virtuelles, höchst artifizielles Kon- einen imaginären Hohlkörper aus drei übereinander ge- strukt, das jedoch immer wieder durch die handwerk- stapelten Kuben, der virtuell 250 x 250 x 750 cm Maß lichen Manipulationen des Künstlers, durch die von ihm hatte. Dieser „wurde durch diagonale Schnitte in zwölf mit Regel und Maß provozierten Cuts und Cracks, ledig- Bruchstücke zerteilt. Diese Stücke haben den Charakter lich in seinen Bruchstücken an Realität gewinnt, aber von ‚Zersplitterten’, und dazu ist mir dann der Name ,Cu- als ideale Totalität eigentlich keine Wirklichkeit besitzt becracks’ eingefallen“10, erklärt HD Schrader im Ge- und als harmonisches Ganzes für den Künstler wohl spräch. nicht einmal die gleiche autonome skulpturale Bedeu- Mit der Serie dieser zeichenhaften Stahlskulpturen in tung und spannungsreiche Schönheit innehätte: „Erst bekannter Signalfarbe, ohne dass sie aber wirklich ver- durch die systematische Bearbeitung des Künstlers, ständliche Zeichen im konventionellen Sinne wären, be- durch seine Einschnitte und konstruktiv gewonnenen ginnt in der neo-konkreten Kunst von HD Schrader nicht ,Bruchlinien’, die als verkantete Gebilde aus Raum, of- nur ein dezidierterer Raumbezug, sondern auch eine ver- fenem Körper und Fläche konkrete Gestalt annehmen, borgene Geometrie und ein versteckter Mystizismus. HD materialisieren sich die jeweils besonderen, aus dem Schraders Skulpturen erscheinen dem Betrachter nahe- Ganzen herausgelösten, von ihm abgelösten Skulpturen. zu so mysteriös wie der berühmte Rhomboederstumpf (...) Die Methode des Schaffensprozesses ist systema- in Albrecht Dürers „Melencolia I (Die Melancholie)“ tisch und logisch nur im Prinzip der Modulvorgabe und (1514).

4 HD ScHraDer Die lokale Positionierung der Cubecuts und Cubecracks acht realen und vier imaginierten Kanten verstanden beginnt in dieser Werkphase der neunziger Jahre zwar werden muss: „Ein Würfel hat zwölf Kanten gleicher nicht ortsspezifisch im strengen Sinne, aber doch be- Länge, doch schon acht aneinander gereihte Kanten rei- wusster im Hinblick auf spannungsreiche Wechselwir- chen, um ihn vor unserem geistigen Auge entstehen zu kungen mit der gewählten Umgebung und den überra- lassen. Genau dieser stilisierte Würfel mit seinen acht schenden Betrachtungsperspektiven zu werden. Unter- ,realen’ und vier ,imaginären’ Kanten steht am Anfang strichen wird dieser reflektiertere Dialog(versuch) der der Werkgruppe elastic cube von H D Schrader. Einen sol- Skulpturen mit der Umwelt durch sich fast beiläufig ein- chermaßen unvollständigen Würfel bearbeitet er, zieht stellende Komplementärkontraste zwischen dem Rot der ihn, erst nach links oder rechts, dann nach vorne oder Objekte einerseits und dem Grün der Natur andererseits, hinten, erst nach oben, dann nach unten. An einer Ecke oder der feinen Kontrastierung zum modernen Beton- hebt er den Würfel an, an einer anderen drückt er ihn grau und zum historischen Klinkerrot der traditionellen herunter. Denn die vier fehlenden Kanten sind es, die A rc h it ek t u r i n Lü b e c k. O f t m a ls f ü h r t d ie se v isuel le Ko m- den Würfel elastisch machen. Doch ganz so elastisch ist munikation aber doch eher zu (intendierten) Span- HD Schraders Würfel auch wieder nicht. An den acht nungen, wie auch die Werke von HD Schrader immer Ecken seines Würfels sind die zwei dort jeweils aufein- selbst auch inhärent durch verschiedene Dialektiken anderstoßenden Kanten durch eine einfache Achse so und Ambiguitäten charakterisiert sind. Die für das Auge miteinander verbunden, dass der Winkel, den sie mitein- nahezu fragil, spielerisch und instabil wirkenden Skulp- ander bilden, nur in einer Ebene verändert werden kann. turen der Serie der Cubecracks waren in Dortmund bei Die Elastizität seines Würfels ist aber noch weiter einge- einem Industriebetrieb aus tonnenschweren Stahlteilen schränkt. Ein normaler Würfel bietet drei Möglichkeiten nach den Konstruktionszeichnungen des Künstlers zu- an, die Kanten mit einer Achse zu verbinden. HD Schra- sammengeschweißt worden. ders Würfel stellt nur zwei zur Verfügung. Die dritte Ein Memorial für die bereits vergangene Industriekul- Möglichkeit geht mit der Entfernung der vier den Würfel tur? Mag sein, dass solche Motive beim Ankauf der gi- versteifenden Kanten verloren. (...) Von einem Würfel ist gantischen Kubushochzeit11 im Jahr 2007 durch die da auf den ersten Blick nicht viel zu sehen, obwohl zwi- Saarstahl in Völklingen (Saarland) eine Rolle gespielt schen dieser Plastik und dem Ausgangswürfel gerade haben. Auch diese Freiplastik setzt ein deutliches Raum- einmal drei Transformationsschritte liegen: drei der zeichen, das zu Bewegungswechseln und Erkundungs- acht Eckpunkte des Würfels bleiben in ihrer ursprüng- prozessen bei den Betrachtern anstiftet. Zwei grazile lichen Position, die anderen finden ihre neue Position Rahmengerüste aus karminroten H-Profilen ragen leicht durch eine Verschiebung nach links, eine weitere nach gegeneinander geneigt und ineinander verschränkt auf vorne und hinten rechts wird er zum Abschluß deutlich einer grünen Verkehrsinsel 15 Meter hoch. Auf der Erde angehoben.“13 bilden sie in ihrem Fundament einen doppelten Quadrat- Grundriss von 2,50 m Seitenlänge. Die balancierenden Stahlgerüste erheben sich dabei verschieden hoch, was c u bc i eine Differenzierung des Paares erlaubt. Das Kleinere ist um 1,5 m niedriger und dem Größeren eingestellt. Die a e ni l s ungleichen Längen ergeben sich wiederum aus einem Modul, das auch den Grundriss definiert. Im höheren (,männlichen’) Hohlkörper ist dieses Modul sechsmal, im etwas niedrigeren (,weiblichen’) fünfmal inklusive ei- niger Teilvolumina verborgen. „Da die getürmten Qua- Mit der temporären Installation von materiell nur über der jedoch auf Umrisse reduziert und nach innen offen ihre roten Kanten definierten Kubuskäfigen innerhalb sind, tritt die Addition nicht explizit hervor. Sie werden von unberührten Naturlandschaften wie beispielsweise von ihrer durchlaufenden Vertikalität, Schrägung und beim aufwändigen Werkprojekt Kubus-Koog (auch als Dynamik geprägt. Die H-Profile, als Einfallschneisen für Polder Cubes bezeichnet) 1996 an der Nordsee und der das Licht, Rückzugwinkel für Schatten und kantenreiche Serie der Cubes and Trees werden in den neunziger Jah- Parallelbahnen steigern die lineare Auflösung und ver- ren auch formale Bezüge zur zeitgenössischen Land Art vielfachen ihre Stosskraft. Nur so markiert die Plastik gezogen und das Kontrastierungsspiel auf den Dualis- den Ortseingang mit der Prägnanz eines fernsichtigen mus von Kultur und Natur im Werk von HD Schrader Zeichens in der Tradition von Totem, Turm, Obelisk.“12 ausgeweitet. Im Mittelpunkt stehen nun die veränder- Seit den neunziger Jahren entstehen auch die räumlich lichen optischen Wirkungsweisen und perspektivischen verlaufenden Elastic Cubes, die das Dogma des rechten Ansichten der klar und streng konstruierten wie ewig Winkels weiter aufzugeben scheinen. An ihrem Anfang unveränderlich bleibenden Idealkörper in den jahres- steht wiederum ein idealer Würfel, der – wie Klaus Reeh zeitlich wechselnden Naturräumen. Die Kuben gehen im Katalog „Contemporaneum“ ausführlich erläutert – hier einerseits eine Synthese und Liaison mit der Natur als ein bereits reduziert stilisierter Kubus mit lediglich ein, erscheinen andererseits aber immer auch irgendwie

5 5 VOM KUBUS ZUM KUBUS, 1978 resista-Stahl 5 Kuben je 70 x 70 x 70 cm Kunsthaus Hamburg, ausstellung „Strukturen und Prinzipien“

6 7 VOM KUBUS ZUM KUBUS, 1974 QUaDraTreIHUNGeN, 1971 acryl auf Leinwand relief, Plexiglas 160 x 160 cm 70 x 70 cm Sammlung Städtisches Museum, ausstellung Deutscher Künstlerbund 1972

6 HD ScHraDer 8 KUBUSreIHUNGeN, 1973 Installation 45 Zeichnungen a4-Karton 18 Kartonkuben 40 x 40 x 40 cm, 60 x 60 x 60 cm, 80 x 80 x 80 cm

gegensätzlich, ja kurios und fremd. HD Schraders si- dig eintauchen können. Naturgeräusche werden dabei gnalrote Kuben muten nicht selten invasorisch und be- vom beunruhigend fremden, technoiden Sound der sich drohlich an: Wie der rätselhafte schwarze Monolith in bewegenden und in wechselnden Formationen herum- St a n ley Kubr icks F il m k la ssiker „2001 - Od yssee i m Welt- schwärmenden Objekte aus dem Schraderschen Kubus- raum“ als mysteriöse Objekte und artifizielle Fremdkör- raum, der wie ein Universum unentwegt immer wieder per in der Landschaft auftauchend, oder als „drop and neue rätselhafte und geheimnisvolle Gestalten gebiert, plop sculptures“, wie Jean-Christophe Ammann14 diese akustisch durchzogen und überlagert.15 Form der Kunst im öffentlichen Raum der achtziger und Mit den computeranimierten Filmen, in denen Schraders neunziger Jahre etwas nüchtern bezeichnete. Als hätte Skulpturen zu rätselhaft handelnden Protagonisten in HD Schrader aber diese eigentümliche Wirkung selbst der freien Landschaft werden, ergeben sich nicht nur schon früh erkannt und produktiv ins Kreative gewen- formale Erweiterungen seiner bisherigen Werkprak- det, entstehen seit einigen Jahren in Kooperation mit tiken unter strikt konstanter Beibehaltung der Kubus- einem Team junger Gestalter auch vertonte Animations- Thematik, sondern auch einige andere, wesentliche kon- filme, in denen Schraders Skulpturen zu aktiven Ak- zeptionelle Veränderungen. HD Schraders neo-konkrete teuren werden, die ihr Dasein im Akt einer Handlung Kunst erschließt sich nun verstärkt auch ein sub-narra- erklären: Sie zeigen sich als unheimliche Aliens und of- tives Potential, das vermutlich aus einer anekdotischen fenbaren sich dem Publikum nun in Gestalt von Wood- Erinnerung stammt. Berichtet der Künstler doch im Ge- watchers, Seawatchers, Skywatchers usf., die ihre Um- spräch über seine Verwunderung, als man entdeckte, welt unentwegt in langsamen bis rhythmisch gleitenden dass Vögel in einer seiner frühen Außenplastiken, Kugel Bewegungen aus den Sehschlitzen und Gucklöchern ih- im Kubus (1973), nisteten. Ein Erlebnis, das ihn wohl rer hermetischen Körper heraus auszuspähen oder zu auch zur Anfertigung von Nestinghouses für Nachti- scannen scheinen. gallen und Fledermäuse inspiriert haben mag, realiter Die Animationsfilme präsentiert HD Schrader in der als auch idealiter in Form von bizarren Kunstobjekten Loop-Technik als Film-Installationen in einer Black Box aus dem Schraderschen Kubusraum. Wohlgemerkt bleibt mit einem jeweils dazugehörigen, eigens komponierten sich HD Schrader dabei seiner ungegenständlichen, kon- Soundscape, in den die Ausstellungsbesucher vollstän- kreten und absoluten Formensprache, abgeleitet von den

7 Kubus-Bruchstücken, immer noch treu, denn der Einzug bereichern in den letzten Jahren auch Schraders Kunst- von realem Leben in die fragmentierten Kubus-Welten kubus um den Genius loci Asiens. Mit den 2010 aus Bam- reicht nie über das schöne Gedankenexperiment hinaus bus gefertigten Sky Ladders in HD Schraders Lieblings- und verdankt sich vielmehr der Vorstellungskraft und farbe Rot, die in China zugleich für Glück und Reichtum Fantasie der Betrachter. steht, und aus Quader-Modulen regelmäßig strukturiert, Viel häufiger aber bedient sich HD Schrader der künstli- erklimmt die Kunst von HD Schrader heute neue Höhen chen Simulation. So entstehen seit 2009 neue Objekt-In- und bleibt sich dabei doch selbst im Konzept stets treu. stallationsserien, in unterschiedlichen signalroten und HD Schraders ganz eigener „Cubism“ bleibt damit, was tiefschwarzen Formationen an Decken oder Bäumen an- er als neo-konkrete Kunst ist und schon immer war: ku- gebracht, die die Anmutung von Nestern, Behausungen bisch, hermetisch, schön. und Brutstätten haben, insofern sie mithilfe integrierter Klangkörper und Lautsprecher immer auch eine eigene typische Geräuschkulisse und damit eine lebendige At- PAmelA c . scorzin geb. 1965 in Vicenza (Italien), arbeitet nach Promotion 1994 in mosphäre generieren. „Eine neue Dimension von Skulp- Heidelberg und Habilitation 2001 in Darmstadt sowie Professur- tur und Interaktion deutet sich in den ‚batnestinghouses’ vertretungen in Siegen, Stuttgart und Frankfurt am Main internati- u nd ‚n i g ht i n ga lenest i n g houses’ a n“, verk ü ndet der P res- onal frei als Kunst- und Medientheoretikerin. Seit 2008 Professur für Kunstwissenschaft und Visuelle Kultur am Fachbereich Design setext zu HD Schraders Einzelausstellung des Museums der FH Dortmund. aIca-Miglied. Ludwig im Deutschherrenhaus Koblenz, die Ende 2010 in Zusammenarbeit mit dem Today Art Museum in Pe- k i n g e n t s t a n d e n i s t16 . „Eine Vielzahl identischer, kleinerer ,Behausungen’, die rein potenziell für Fledermäuse be- ziehungsweise Nachtigallen nutzbar sind, hängen in Anmerkungen 1 Siehe die Website des in Hamburg ansässigen Künstlers im Internet unter www.hd-schrader.de „ 2 HD Schrader zitiert nach J. Wissmann: „HD Schrader Kunst- raum Kubus“ in: HD Schrader. Kunstraum Kubus (Katalogbuch HD Schraders Kubusraum ist wie Niebüll u. a., 1998ff.), S. 10 ein Universum, das unentwegt 3 Die autorin dankt HD Schrader für die vielen langen gemein- samen Gespräche in der ‚Metropole ruhr’ während des Som- immer wieder neue rätselhafte und mers 2010. 4 Lothar romain in: HD Schrader. Cubecracks (Katalogbuch Ham- geheimnisvolle Gestalten gebiert burg: Lichtwark Forum 2003), unpaginiert “ 5 eugen Gomringer: „Vom Übergang der mathematischen Funktion in die magische Funktion im Zusammenhang mit der Bäumen oder von der Decke herab. Das Singen der Nach- Individualisierung eines Ganzen“ in: HD Schrader. Bilder aus dem Kubusraum (Katalogbuch: Wilhelm-Hack-Museum Ludwigsha- tigall und das geschwätzige, gleichwohl melodische fen, 1992), S. 47 Schnarren der Fledermaus ziehen den Betrachter in den 6 L. romain (wie anm. 4) Ba n n.“ 7 HD Schrader im Gespräch mit Katrin rissmann: „Mein Kunst- raum ist der Kubus“ in: NOrD, Magazin für Kultur, 7/1996. Neben dem technoiden Sounddesign kommen in diesen 8 L. romain (wie anm. 4) jüngeren Installationsarbeiten im Wesentlichen auch 9 Siehe HD Schrader. Cubecracks (Katalogbuch Herne: emschertal Licht-Komponenten hinzu, die die narrative Atmosphäre Museum et al. 1995) 10 HD Schrader im Gespräch mit K. rissmann (siehe anm. 7) der immer noch strukturbetonten Werke weiter aufladen 11 Vgl. ferner Manfred Schneckenburger: „Die Kubushochzeit“ in: und symbolisch verdichten. Am Boden platzierte Kuben, HD Schrader. Die Kubushochzeit (Katalogbuch Völklingen 2007) 12 ebd., S. 91 die zersprengt und aufgesprungen erscheinen, geben 13 Klaus reeh: „Betrachtungen zum elastic cube von HD Schra- beispielsweise nun ein in warmem Rot leuchtendes Licht der“ in: HD Schrader. Contemporaneum (Katalagbuch Bönen, frei, dessen wohliges Moment für den Betrachter jedoch 2006), unpaginiert; einsehbar auch im Internet unter http:// www.contemporanea.de/files/pdf/HDS_Katalog_301006.pdf durch ein fast unmerklich zu vernehmendes Geräusch 14 Jean-christophe ammann: „Plädoyer für eine neue Kunst im des Raschelns und Scharrens sofort ins Unheimliche öffentlichen raum“ in: Parkett, 2 (1984), S. 6-35 und Bedrohliche kippt. Gegenständliches wie Narratives 15 Siehe hierzu auch ein Videobeispiel der „Woodwatchers“ im Internet unter http://grossehovest.com/w_01.html stellten sich in den Incubators mehr über Sound- und 16 Vgl. hierzu auch das opulente Katalogbuch zur ausstellung HD Lichtelemente wie auch über die Assoziationshilfe der Schrader. Woodwatchers and Others (Koblenz/ Peking: china vom Künstler gegebenen Werktitel ein als über die spe- Today art Museum Publishing House Ltd. 2010), mit Texten von Beate reifenscheid und Huang Du zifische Formgestalt der zu raumgreifenden Installatio- nen arrangierten hermetischen Objekte. Zugleich lassen FotonAchweis HD Schraders Arbeiten nun auch mehr Emotionalität als cover Benno Schwarz bisher zu. abb. 1, 11 Wolfgang Neeb Verschiedene Aufenthalte in China seit 2005, u. a. 2006 abb. 4 Dirk reinhartz als Jury-Mitglied des internationalen „Olympic Land- abb. 9 Helmut Beier abb. 5, 6, 7, 8, 12, 13 Hanna Schrader scape Sculpture Contest“ in Peking und 2008 als Gast- abb. 10 Bodo Markgraf professor an der China Academy of Art in Hangzhou, abb. 14 Uwe Greiss

8 HD ScHraDer „Konstruktiv, systematisch, konzeptionell, experimentell, analytisch, seriell“

mi G e sp rä c h m H t i D S c h ra d e r war, zudem aber auch etwas ganz Neues: die von

P am ae l mir mit Pierre de Poortere und Guy Vandenbran - den als weiteren Gründungsmitgliedern ins Leben gerufene Künstlergruppe fand raschen internati- c S c. o n rz i onalen Zustrom. Das Grundmodell war die grenz - überschreitende Gruppenbildung, die es bis dahin so ausgeprägt nie gegeben hatte und übrigens auch nicht so lange und nachhaltig. Wichtig war dabei für den thematischen, konzeptuellen und auch künstlerisch-individuellen Klärungsprozess unserer Absichten und Ansichten die IAFKG-Zeitung, die ich mit meiner Frau Hanna in unregelmäßigen Abstän - den herausbrachte. Darin wurden alle Aktivitäten unserer Gruppe dokumentiert, und auch für die the - oretische Diskussion bot sie das Forum. Schon seit P.C.S.: HD Schrader, als Gründungsmitglied des 1973 richteten wir zahlreiche, international wan - IAFKG („internationaler arbeitskreis für kon- dernde Ausstellungen aus, die zunächst ein sehr struktive gestaltung“) verfolgten Sie mit Ihrer kon- weites Spektrum von Künstlern der konstruktiven struktiv-konkreten Kunst in den siebziger Jahren Kunst umfassten. Nach und nach engten sich Spek - offensichtlich neben gestalterischen Fragen auch trum und Teilnehmerzahl ein auf eine Gruppe der gesellschaftliche Ziele. Welche waren das ursprüng- langjährig teilnehmenden Künstler wie R. P. Lohse lich und wie aktuell sind die damaligen Themen der (CH), François Morellet (F), Ryszard Winiarski (PL), Gruppe, die sich inzwischen wieder aufgelöst hat, Kenneth Martin (GB), Marcello Morandini (I), heute noch für Sie? Ewerdt Hilgemann (NL), Pierre de Poortere (B), Matti Kujasalo (SF) und HD Schrader (D). HD.S.: Unser Entschluss, im Jahre 1972 den „in - Maßgeblich trugen zu diesem Filterprozess die acht ternationalen arbeitskreis für konstruktive gestal- Symposien bei, die seit 1976 in wechselnden Städ - tung“ (IAFKG) zu gründen, hatte einerseits damit zu ten Europas einberufen wurden. Nach Britta Schrö - tun, dass in vielen europäischen Ländern Methoden ders Untersuchung ereignete sich hier wie auch in der konstruktiv-konkreten Kunst verfolgt wur - der Zeitschrift eine strengere thematische Eingren - den, die eben nicht national begrenzt waren. Diese zung durch den intensiven Dialog der Künstler bis transnationale Tendenz entsprach andererseits aber hin zu Möglichkeiten computergesteuerter Kunst auch der allgemein-politischen, die seit mehr als und der Kybernetik als Hilfsmittel konkreter Ge - einem halben Jahrzehnt von einer jungen Generati - staltung. Man griff sogar auf den Mathematiker und on der Denkenden und Gestaltenden formuliert und Philosophen Leibniz zurück bei der theoretischen gesellschaftlich eingefordert wurde. Grundlegung für die Reduzierung der Bildmittel Eine besonders wirksame Ausdrucksform war das einerseits und die größtmögliche Vielfalt denkbarer Auftreten des Club of Rome mit seiner weltweit Kombinationen andererseits. Die Symposien bil- erarbeiteten und globale Anforderungen aufzei- deten den idealen Rahmen für immer neue Aufga - genden Veröffentlichung über die „Grenzen des benstellungen, Vortragsreihen und Diskussionsrun- Wachstums“. Grenzen des Wachstums verlangten den. Dementsprechend weitete sich der Kreis der nach Lösungsstrategien jenseits der politischen eingeladenen Teilnehmer über die Künstler hinaus: Begrenztheiten der Nation wie auch der Routinen zu Architekten, Kunsthistorikern, Museumsleitern des Denkens und Gestaltens. Sie verlangten aus und Wissenschaftlern. der Problemlage nach transnationaler Solidarität. 1980 organisierte ich in Hamburg das Symposion Im zusammenwachsenden Europa lag es nahe, dass „Konstruktive Kunst und Architektur“. Die beglei - auch die Künstler, die nach den Katastrophen des tende, von mir kuratierte Ausstellung wurde später Jahrhunderts andere künstlerische Wege suchten – noch im Architekturmuseum zu Wrozlaw, Polen, aus dem Geist des Suprematismus, der Bauhausleh - gezeigt. Nach und nach wurde im Ausland das ren, des „De Stijl“ –, sich über die Grenzen hinweg deutsche Fremdwort „arbeitskreis“ zur Formel für verstehen und verständigen und miteinander aktiv den „internationalen arbeitskreis für konstruktive werden wollten: im Sinne künstlerischer Solidarität gestaltung“. unter dem Dachterminus „Konstruktivismus“ und Bei aller Vielfalt der künstlerischen Ansätze zeich - sicher auch mit der Absicht, den alten Laden aufzu - nete sich immer deutlicher ab, worin der Grundkon - räumen und Platz für das Eigene zu schaffen. sens von uns allen ankerte: In einer Arbeitsweise, Die enorme Resonanz auf unsere Gründung des die sich am besten mit den Begriffen „konstruktiv, IAFKG 1972 in Antwerpen zeigte, dass sie überfällig systematisch, konzeptionell, experimentell, ana-

9 lytisch, seriell“ erfassen lässt. In meinem recht ihre Kunstwerke typografische Mittel einsetzen. Ein umfangreichen Werk präsentieren diese Begriffe bis Arbeitsleben als „freier Künstler“ mit einer ordent - heute die konstitutive geistig-kreative Kraft. lichen Professur zu vereinbaren, ist nicht einfach Alle Künstler des IAFKG haben sich mit den Grund- – und zugleich einfacher, als man denken mag: Eine elementen und Gesetzmäßigkeiten bildnerischen Frage der Energie für beide Aufgabenstellungen; Schaffens im Sinne unserer Ideen auseinanderge - der Planung, der Zeiteinteilung und, vor allem auch, setzt. Zudem wollten wir für den Betrachter, den eine Sache klug gelebter Privatumstände. Rezipienten, letztlich auch für die ästhetischen und politischen Entscheider objektiv nachvollziehbare P.C.S.: Seit wenigen Jahren arbeiten Sie hin und wie- Kunst schaffen, eine Kunst für den öffentlichen der für Ihre Animationsfilme auch mit Teams junger Raum. Komponisten und Gestalter, oftmals auch ehema- Wenn ich heute auf die vielen Aktivitäten jener ligen Schülern wie beispielsweise Christoph Grosse Aufbruchs- und Umbruchsjahre vor mehr als einem Hovest, zusammen. Wie wichtig ist Ihnen diese kol- Vierteljahrhundert zurückblicke, stärkt und moti- lektive Arbeitsform mit multipler Autorenschaft, und viert mich noch immer das wirklich außergewöhn - wie beeinflusst diese Generation junger Kreativer Ihr lich große, über Grenzen gehende Engagement eigenes langjähriges Werk? unserer Künstlergruppe, die bei allen Meinungsun - terschieden an dem Prinzip internationaler künstle - HD.S.: Diese Art des Zusammenwirkens erscheint rischer Solidarität festhielt und auf diese Weise ein mir als Kreativität spendende Fusion der Generati - kreatives Gegenweltbild aufzeigte. onen, das Lehrer-Schüler-Verhältnis ist manchmal umkehrbar, insbesondere angesichts der rasanten P.C.S.: Als frei schaffender Künstler mit einer regen Entwicklung der technischen Hilfsmittel für die Ausstellungstätigkeit hatten Sie jahrelang auch eine künstlerischen Handlungen. Entscheidend ist die ordentliche Professur im angewandten Bereich inne. kreative Persönlichkeit des Professors, der über die Ergaben sich daraus für Sie nicht auch Widersprüche Jahrzehnte die in seinen Grundkonzepten liegenden in Fragen der Kreativität? Worin sehen Sie aus Ihrer Möglichkeiten erkennt und entfaltet. Natürlich sind biographischen Erfahrung den Unterschied zwischen viele meiner Studenten durch mein Werk beein - der Kunst und dem Design? Oder verschwimmt die- flusst, manche haben sich in den Kubus geradezu ser heute nicht vielmehr in der sogenannten ,Design verliebt. Ausgehend von meiner frühen Werkgruppe Art’? Vom Kubus zum Kubus schuf ich den ersten Film schon 1978. Damals wollte das NDR Fernsehen HD.S.: Während meines Studiums an der Werkkunst - kleine experimentelle Filme für Werbepausen ein - schule in Hamburg waren meine wichtigsten, liebs - setzen, doch bevor mein Film ausgestrahlt wurde, ten, vielleicht wirklich prägenden Lehrer Max H. strandete der Experimentierwille des NDR in der Mahlmann, den ich als „Konstruktivisten“ bezeich - Protestwelle der Zuschauerschaft. nen möchte (er war ein Freund von Vordemberge- Mit den späteren Werkgruppen Cubecracks, Cube- Gildewart), und Hans Weckerle, der aus der Schweiz cuts, Kubushochzeit usw. habe ich immer wieder stammte und seiner Aufgabenstellung nach „Typo - experimentelle Filme gemacht. Über zehn Jahre bot graf“ war. Von beiden Persönlichkeiten sprechen ich in Dortmund das Seminar „Animationsfilm“ an, heute noch jene Leute, die sie einst kennenlernten, ein sehr erfolgreiches Seminar, das zu zahlreichen mit Wohlgefallen, mit Achtung. Mahlmann und bedeutenden Auszeichnungen studentischer Filme Weckerle verbanden stringenten Gestaltungsan- führte. Die inspirierte Arbeitsnähe mit meinen spruch mit einer freimütigen Erzähllust, mit erfin - Seminarteilnehmern und Tutoren wird sich auch in dungsreichen Kommentaren – sie waren Könner, Zukunft bei der Realisierung meiner Ideen ausdrü - Künstler, eben Kreative. cken, und ich muss sagen, dass mich das als eine Die Berufsfelder meiner Studenten in Dortmund der Früchte des künstlerischen Lehrerdaseins sehr waren mir immer klar, aber ich wollte nicht ein - freut. fach ein Schriftsetzerlehrer sein, so waren mir die experimentellen Aufgabenstellungen aus den P.C.S.: Ihre konstruktiv-konkrete Kunst wird in den Mitteln der Typografie hinüber in andere mediale letzten Jahren zusehends narrativer und emotionaler, Verwirklichungen die liebsten. Für die Studenten was in gewissem Sinne aber auch einen Widerspruch gab es da ja auch durchaus Vorbilder, z.B. Neville bedeutet. Wie erklären Sie sich persönlich diese Ten- Brody, dessen Ausstellung in Hamburg wegen des denz in Ihrem doch sehr stringent der geometrischen Besucherandrangs um Wochen verlängert werden Figur des Kubus verpflichteten Gesamtwerk? musste, oder die Gruppe Tomato in London, die Gestalter und Künstler sind. Man denke an die Ar - HD.S.: So neu wie es scheinen mag, ist der Zusam - beiten von Jenny Holzer und vielen anderen, die für menhang meiner konstruktiv-konkreten Kunst

10 HD ScHraDer mit „Natur“ nicht. 1974 gewann ich mit 3 Bäume HD.S.: Im Januar 2011 machte ich die neunte Reise im Kubusraum einen Wettbewerb für die Bundes - nach China, diesmal zum Aufbau meiner sehr gro- gartenschau in Mannheim, und meine Idee wurde ßen Ausstellung „Skyladders and Others“ im Today auch ausgeführt. Für 2011 bin ich aufgefordert, Bat Art Museum in Beijing, u. a. mit einer Installation Nestinghouses in einem großen Baum zu installie - aus Bambusleitern. Im inspirativen Sinne besonders ren, ebenfalls für die Bundesgartenschau, diesmal wirksam für die Fortentwicklung meiner Werkgrup - in Koblenz. pen war vor einigen Jahren die Einladung nach Tatsächlich hat mich in den letzten Jahren die Xiamen, Südchina, zusammen mit Timm Ulrichs und Arbeit als Bildhauer und Konzeptkünstler für den zwei chinesischen Künstlern. Für das Generalthema öffentlichen Raum der Natur immer näher gebracht. Natur ging es um Installationen „Baum und Kunst“. Darin ist zu Recht die Wiederkehr eines narrativen Bereits ein Jahr vor der Eröffnung – einem übrigens Moments zu sehen. Die Werkgruppe Cubes and Trees weltweit beschickten und beachteten Großereignis war konzeptuell auf die vier Jahreszeiten bezogen, - flogen wir nach Xiamen und suchten uns passende und nach einem Jahr ihres Daseins in den Bäumen Bäume für unsere Konzepte aus. wurden die Objekte wieder abgebaut. Die Realisa - Damals entwarf ich die ersten Skyladders (noch tionen fanden bisher zweimal statt, im Park von nicht aus Bambus, aber schon rot), entwickelte die Schloss Agathenburg und im Klenzepark in . Nightingale Nestinghouses und die Bat Nesting- Für das durch die Gezeiten Ebbe und Flut bestimmte houses, ausgehend von den Werkgruppen Cube- Naturgeschehen der Nordsee habe ich im Vordeich - cracks und Kubushochzeit. Die chinesischen Anre- gebiet in der Nähe von Brunsbüttel die Skulpturen - gungen und Aufgabenstellungen brachten mich auf gruppe Kubuskoog mit acht windschiefen Kuben neue Ideen und Wege. installiert. Alle Arbeiten sind durch Filme dokumen - Anlässlich meiner Tätigkeiten als Kurator und als tiert. Daraus entwickelte sich die Idee zu Animati - Gastprofessor beeindruckten mich die Kraft, die onsfilmen, speziell in letzter Zeit für die Woodwat- Intensität und das Talent chinesischer Künstler und chers, die auch in China gezeigt werden. Und aus Kunststudenten und auch ihre Bereitschaft, den diesen Filmen wiederum entstehen Anregungen für Alltag und die Emotionen bis hin zu Visionen zu neuartige szenografische Installationen. thematisieren. Die Realisierung geht häufig eine Mi - schung aus westlichen und traditionell chinesischen P.C.S.: Wie haben Ihre längeren Aufenthalte in China Kunstformen ein. Und natürlich sind die Genres wie während der vergangenen Jahre Ihre spezifische auch sonst auf der Welt: Malerei, Skulptur, Perfor - Formensprache und Ihr Verständnis von Kunst und mance, Video, Fotografie. Design beeinflusst? Wo sehen Sie im Wesentlichen heute noch kulturelle Unterschiede?

erscheint viermal jährlich mit insgesamt redaktion Druck 28 Künstlermonografien auf über 500 Text- Hans-Joachim Müller F&W Mediencenter GmbH, Kienberg und Bild-Seiten und kostet im Jahresabonnement geschäftsführer Die Publikation und alle in ihr enthaltenen einschl. Sammelordner und Schuber  148,–, Gerhard Feigl Beiträge und abbildungen sind urheberrechtlich im ausland  158,–, frei Haus. Matthias Weidling geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich www.weltkunst.de vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf grafik Postanschrift für Verlag und redaktion der vorherigen Zustimmung des Verlages. Dies gilt Michael Müller ZeIT Kunstverlag GmbH & co. KG insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Balanstraße 73, Gebäude 8 gestaltungskonzept Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die einspei- D-81541 München Bureau Mirko Borsche cherung und Verarbeitung in elektronischen Syste- Tel. 0 89/12 69 90-0 / Fax 0 89/12 69 90-11 men. Abonnement und leserservice Bankkonto: commerzbank Stuttgart ZeITKUNSTVerLaG GmbH & co. KG © ZeIT Kunstverlag GmbH & co. KG, Konto-Nr. 525 55 34, BLZ 600 400 71 Balanstraße 73, Gebäude 8 München 2011 gründungsherausgeber D-81541 München / Tel. 0 89/12 69 90-0 © VG Bild-Kunst, , 2011 Dr. Detlef Bluemler ›Künstler‹ ist auch über den Prof. Lothar romain † Buchhandel erhältlich ISSN 0934-1730 Prepress Franzis print & media GmbH, München

11 HD ScHraDer

BiogrAFie ArBeiten in öFFentlichen monogrAFien (Auswahl) sAmmlungen (Auswahl) 1945 geboren in Bad Klosterlausnitz, Thüringen Herbert W. Franke: „Konstruktivismus und Funktion. 1963- Studium am San Francisco art Institute, Hamburger Kunsthalle Bemerkungen zu den arbeiten von HD 1965 San Francisco Mumok, Wien Schrader“, Katalogtext, ausstellung Galerie 1965- Studium an der Werkkunstschule in Stedelijk Museum Schiedam, rotterdam Beniamino, San remo 1974 1969 Hamburg Museo „Umbro apollonio”, S. Martino, Padova, Walter Vitt: „Von strengen Gestaltern. Zur Kunst von 1972 Mitbegründer der Künstlergruppe „IaFKG“ Italien de Poortere und HD Schrader“, Katalog 1982 (International Workgroup for constructive Kemi Minicipal Taidemuseio, Finnland Hanna Hohl: „arbeiten aus Transparentpapier“, art) in antwerpen, Belgien, mit Guy Vanden- Museum Okregowe, chelm, Polen Standpunkte, Hamburger Kunsthalle, Katalog, branden und Pierre de Poortere. Mitglieder Sammlung der Stadt Zagreb, Jugoslawien 1983 und ehrenmitglieder dieser Gruppe waren Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum raimund Stecker: „Flächen – dem raum genommen bis 1986 u.a. richard Paul Lohse, François Schloss Gottorf, Schleswig und als autonome Gegenstände unserer Morellet, Henryk Stazewski, Kenneth Martin, Museum für Konkrete Kunst, Sammlung Vitt, anschauung überantwortet. autonome Marcello Morandini Ingolstadt Gegenstände – als Flächen dem raum zurück- 1986 Professur an der „Fachhochschule Dortmund“ Musée des arts, cholet, Frankreich gegeben”, Galerie Kunst und architektur, im Fachbereich Design Wilhelm-Hack-Museum, Hamburg, Katalog, 1987 1990 Preis „Kultur aktuell in Schleswig-Holstein“ Museum am Ostwall, Dortmund Bernhard Holeczek: „Wie die Dinge gemacht sind, für die Bürgerinitative zum erhalt der Skulptur Mönchehausmuseum für moderne Kunst, Goslar sieht man ihnen wohl an, nicht jedoch, woraus „Kubus-Balance“ vor dem Schloss Plön Kunsthalle Kiel sie sich herleiten“, Text zur ausstellung Bilder 1991 Kunstpreis „Schleswig-Holstein Landesschau- Sammlung der Stadt Zagreb, Jugoslawien aus dem Kubusraum, Wilhelm-Hack-Museum, preis“, Kiel Sammlung der Münchnerrück, Schloss Ludwigshafen, Katalog, 1992 2000 auftrag vom Land Schleswig-Holstein für Hohenkammer, München eugen Gomringer: „Vom Übergang der mathema- die Installation „Kubuskoog“ im Innenhof des Städtische Kunstsammlung, Gelsenkirchen tischen Funktion in die magische Funktion deutschen Pavillons auf der eXPO in Hannover Sammlung Sparkasse Stade im Zusammenhang mit der Individualisierung 2003 „cubecracks“- Goslar-Skulptur 2003 eines Ganzen“, Text zur ausstellung Bilder 2005 einladung zum deutsch-chinesischen Maler- aus dem Kubusraum, Wilhelm-Hack-Museum, symposium in Wuyishan, china (mit Gotthard skulPturen im konteXt Ludwigshafen, Katalog, 1992 Graubner, Max Uhlig, Jerry Zeniuk, Hartwig zur Architektur unD Peter Thurmann: „Die Vermählung von Gesetz und ebersbach) nAtur (Auswahl) Freiheit – Zu Skulpturen HD Schraders im 2007 einladung zur ausstellung „art & environment“ öffentlichen raum“, Brunswiker Pavillon, Kiel, zusammen mit Timm Ulrichs, Min-tai Park, Kugel im Kubus, 1973-1990, Vorplatz Kunsthaus Katalog, 1992 Xiamen, china Kunstverein, Hamburg Lothar romain: „Bruchstücke als Bau-Teile“-cube- 2008 Gastprofessor an der „china academy of art“ Neuaufstellung, 1994, Vorplatz Helms-Museum, cracks HD Schrader, Katalog zu den ausstel- in Hangzhou, china Hamburg lungen in Herne, Ingolstadt und Lübeck, 1995 Drei Strukturen integrieren drei Bäume, Stahl, 1972, Jürgen Wißmann: „HD Schrader“, Kunstraum Kubus Bundesgartenschau, Mannheim ausstellungen in Niebüll, Brunsbüttel, Kiel, Ausstellungen Signalobjekt, Stahl, 1977, Mümmelmannsberg, Ham- Gelsenkirchen, rendsburg, Katalog, 1998 burg Uwe Haupenthal: „cubecracks - Fläche, Form und einzelausstellungen (Auswahl) Schulweggestaltung, Granit, Stahl, 1978, Heinrich- raum als meditative erfahrung von realität“, 1969 Galerie im Städtebauministerium, Bad Godes- Heine-Gymnasium, Hamburg Katalog Kunstraum Kubus, 1998 berg Steinspirale, Granit, 1981, Gymnasium Osdorf, Knut Nievers: „elastic cubes – über elastizität als 1972 Galerie Diogenes im Kubus, Berlin Hamburg Kategorie des Plastischen, besonders bei 1974 Galerij Vecu, antwerpen, Belgien Viereck und Viereck, Stahl, 1986, Landesmuseum konkret-konstruktiver Skulptur“, Katalog 1975 Galleria Beniamino, San remo, Italien Schloss Gottorf, Schleswig Kunstraum Kubus, 1998 1978 Galerie Kunst und architektur, Hamburg Viereck und Viereck, Holz, 1986, Hünfeld-Fulda Marina von assel: „cubecuts aus dem Kunstraum 1979 Galleria de la Plaza, Varese, Italien Kubusbalance, Stahl, 1990, Vorplatz Schloss Plön Kubus – von der Idee in die erste Dimension, 1983 Hamburger Kunsthalle, Hamburg Viereck und Viereck, Stahl, 1994, Skulpturenpark über die zweite in die dritte Dimension, und 1992 Museum am Ostwall, Dortmund; Wilhelm- Ingolstadt wieder zurück“, Katalog Kunstraum Kubus, Hack-Museum, Ludwigshafen cubecrack Nr. 1-6, Stahl, 1995, Stadtraum Herne 1998 1993 Kunstverein Schloss Plön Kubusbalance, Stahl, 1995, Till eulenspiegel Grund- eugen Gomringer: „HD Schrader - Das Programm 1995 Galerie des emschertalmuseums und Flott- schule, Mölln wird weiter differenziert: thirtyone cubecuts“, mann-Hallen, Herne; Kubuskoog, Holz, 1996, alter Hafen, Brunsbüttel Buch, zur Sache der Konkreten, edition Split- Galerie renate Kammer, Hamburg cubecrack Nr. 5, Stahl, 1996, Lübeck ter, Wien 2000 1996 Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt; cubecrack Nr. 1, Stahl, 1996, christoph-Lange-Park, Ludwig Zerull: „HD Schrader“, Katalog Sammlung Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Otterndorf Sparkasse Stade - altes Land, 2002 Hansestadt Lübeck und Burgkloster, Lübeck Kubusbalance, Stahl, 1999, Till eulenspiegel Grund- Lothar romain: „Das Ganze ist nicht seine Teile und 1997 Halle K3, Kampnagelfabrik, Hamburg schule, Mölln seine Teile nicht das Ganze“, Katalog Licht- 1998 richard-Haizmann-Museum, Niebüll Kubushochzeit, Stahl, 1999, Grundschule, Niebüll wark Forum, Hamburg, 2003 1999 Städtisches Museum, Gelsenkirchen, Stadtgale- cubecracks Nr. 2, 3, 10, Stahl, 1999, Neumünster Doris von Drathen: „Wenn das Unsichtbare greifbar rie Kiel elastic cubes, Leichtmetall, 2000, Städtisches Museum, wird“, Katalog Lichtwark Forum, Hamburg, 2000 Schloss agathenburg, agathenburg, Deutscher Gelsenkirchen 2003 Pavillon, Innenhof expo Hannover; Flüsse 1/4, Stahl, 2000, Zentrum Netzestraße, Manfred Schneckenburger: „Kubushochzeit“, Katalog Galerie art Studio 1, Deinste-Stade Hamburg Saarstahl, Völklingen, 2007 2003 Mönchehaus Museum für moderne Kunst, Kubushochzeit, Stahl, 2001, Grundschule, Nordholz Beate reifenscheid: „Woodwatcher and Others“, Text Goslar; cubecrack, Stahl, 2002, akademie Schloss Hohen- für den Katalog der ausstellung im Ludwig Lichtwerk Forum, Hamburg kammer / München Museum, Koblenz 2010 2006 contemporanea, Oberbillig-Trier; Kunstverein Strömungen, Stahl, 2003, Schifffahrtsamt, Huang Du: „Skywatcher and Others“, Text für den Ka- Oerlinghausen, Synagoge, Oerlinghausen Kubushochzeit, Stahl, 2003, Fachhochschule Hof talog der ausstellung im Today art Museum, 2010 Ludwig Museum, Koblenz Kubushochzeit, Stahl, 2005, Bad Oldesloe Peking, china 2011 2011 Today art Museum, Peking; elastic cube, aluminium, 2006, contemporanea, Pamela c. Scorzin, H.D. Schrader, Künstler, Kritsches Museum academy of arts, Tianjin Oberbillig-Trier Lexikon der Gegenwartskunst, München 2011 cubecrack Nr. 8, Stahl, 2006, contemporanea, Oberbillig-Trier cubecrack Nr. 2, Stahl, 2006, Goslar Kubushochzeit, Stahl, 2007, Saarstahl, Völklingen cubes and trees, aluminium, 2008, Schloss agathen- burg

12 HD ScHraDer S S er er D D ra ra H H HD Sc HD Sc

11 11

9 9

9 9 BaT BNaeTSTINGHOUS NeSTINGHOUSeS, 2011eS, 2011 HolzkästenHolzkästen und Soundscapeund Soundscape 21 Objekte, 21 Objekte, 1 Objekt 1 Objekt 80 x 8060 xx 6040 xcm 40 cm LudwigLudwig Museum, Museum, Koblenz, Koblenz, 2011, 2011, InstallationInstallation während während der der BundesgartenschauBundesgartenschau in Koblenz in Koblenz

10 10 INcUBINcaUBTOarTO, 2010r, 2010 Holzkästen,Holzkästen, Soundscape Soundscape und Lichtund Licht 70 x 7070 xx 7055 xcm 55 cm LudwigLudwig Museum, Museum, Koblenz, Koblenz, 2010, 2010, ausstellungausstellung „Woodwatcher „Woodwatcher and Others“and Others“

11 11 cUBcecracUBecracKS Nr.KS 7, Nr. 8, 9,7, 10,8, 9, 11, 10, 12, 11, 1997 12, 1997 StahlStahl 6 Objekte, 6 Objekte, je ca. je 750 ca. x150750 x150 x 100 x cm100 cm ausstellung:ausstellung: „cubecracks“, „cubecracks“, KatharinenkircheKatharinenkirche in Lübeck in Lübeck

12 12 SKYLSKYLaDDaerDDS, er2011S, 2011 InstallationInstallation aus Bambusaus Bambus mit Soundscapemit Soundscape 2 x 1002 x x100 500 x x500 500 x cm500 cm TodayToday art Museum,art Museum, Peking, Peking, ausstellungausstellung „Skyladders „Skyladders and Others“and Others“

10 10 12 12 Xiamen, china, NIGHTINGaLe NSTINGHOUSS1, 2009 21Objekte, 1Objekt90x45cm rt &environment“ausstellung „rt Holzkästen 13

HD ScHraDer S Vordeichgebiet inBrunsbüttel, Installation auswindschiefen Holzkuben 8Kuben, jeder 250xcm KUBUSKOOG, 1998 14 ausstellung „Land: rt“ art“ Xiamen, china, NIGHTINGaLe NSTINGHOUSS1, 2009 21Objekte, 1Objekt90x45cm rt &environment“ausstellung „rt Holzkästen 13

HD ScHraDer S Vordeichgebiet inBrunsbüttel, Installation auswindschiefen Holzkuben 8Kuben, jeder 250xcm KUBUSKOOG, 1998 14 ausstellung „Land: rt“ art“