Der Lange Schatten Der Rüstung: Die Entwicklung Der Luftfahrtindustrie Im Raum Toulouse Von Der Mitte Der 1930Er Jahre Bis 1970
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Der lange Schatten der Rüstung: Die Entwicklung der Luftfahrtindustrie im Raum Toulouse von der Mitte der 1930er Jahre bis 1970 Inauguraldissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philosophie der Fakultät für Geschichtswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum vorgelegt von Bettina Glaß aus Beckum Bochum, im April 2004 Meinen Eltern Ute und Heinz Glaß Inhalt Abkürzungen Vorwort Einleitung 1 1. Verstaatlichung und strategische Dezentrali- 17 sierung: Schaffung eines neuen institutionellen Umfeldes (1936 – Juni 1940) 1.1. Die Verstaatlichung der Luftfahrtindustrie 19 1936/1937 und ihre Auswirkungen auf den Raum um Toulouse 1.2. Die Rolle der Caisse de Compensation pour la 38 Décentralisation de l'Industrie Aéronautique beim Ausbau der Luftfahrtindustrie im Raum Toulouse 1.3. Rüstung und ihre Folgen: Die Anpassung des 46 institutionellen Umfeldes 2. Überleben um jeden Preis. Die Luftfahrtin- 50 dustrie im Raum Toulouse und die deutsche Besatzung 2.1. Für die Luftfahrtindustrie zuständige Organisa- 51 tionen unter der deutschen Besatzung 2.2. Produktion der Luftfahrtunternehmen im Raum 60 Toulouse bis zum Einmarsch der deutschen Truppen im November 1942 2.3. Wende zur vollständigen Ausnutzung der Luft- 99 fahrtindustrie im Raum Toulouse für die deutsche Rüstung 2.3.1. Produktion der Luftfahrtunternehmen im Raum 101 Toulouse für das Deutsche Reich, November 1942 bis August 1944 2.3.2. Der Entzug von Maschinen und Arbeitskräften im 113 Raum Toulouse 2.4. Das Beispiel der Société d’exploitation des 124 matériels Hispano-Suiza in Tarbes 2.5. Die Schäden durch alliierte Bombardements 130 2.6. Der Beitrag der französischen Luftfahrtindustrie 138 zu den Rüstungsbemühungen des Dritten Reiches 1940 bis 1944 3. Das Ende hochfliegender Träume: Die 154 französisch Luftfahrtindustrie als Zeichen nationaler Größe versus Realitäten des wirtschaftlichen Wiederaufbaus (1945 bis Mitte der 1950er Jahre) 3.1. Flugzeugindustrie als Mittel und Zeichen 155 nationaler Größe 3.2. Fortwährender Kummer: Die Anpassung der Pro- 185 duktionsprogramme an die wirtschaftlichen Möglichkeiten Frankreichs (Juli 1946 bis Mai 1947) 3.3. Suche nach Auswegen aus der sich anbahnenden 191 Krise: Erhalten des luftfahrtindustriellen Potentials mit Hilfe von Konversionsaufträgen und Förderung des Zivilflugzeugbaus 3.4. Das Ende hochfliegender Träume: Die Krise der 197 Luftfahrtindustrie 1947 - 1948 3.5. Die SNCASE Toulouse und Latécoère während 226 der Krise des französischen Flugzeugbaus 3.6. Der Fünfjahresplan für die Luftfahrtindustrie oder 234 die Rückkehr zu altem Größenwahn 3.7. Fortschreiben des institutionellen Umfeldes aus 240 der zweiten Hälfte der 1930er Jahre bis zur Mitte der 50er Jahre 4. Wirtschaftliche Modernisierung statt Rüstung: 245 Die Luftfahrtindustrie im Raum Toulouse als Motor der regionalen Wirtschaft 4.1. Die Politik der industriellen Dezentralisierung 248 4.1.1. Industrielle Dezentralisierung im Rahmen der 248 Programmes d’action régionale 4.1.2. Institutionalisierung der Raumplanung durch die 261 Gründung der DATAR 4.1.3. Toulouse als Zentrum der französischen Luft- und 265 Raumfahrtforschung: Die Gründung des Luft- und Raumfahrtkomplexes in Rangueil-Lespinet 4.1.4. Die ausgebliebene Sogwirkung des Flugzeugbaus 276 auf die regionale Wirtschaft 4.2. Luftfahrtindustrie als wirtschaftlicher Imperativ 283 für die Region um Toulouse 4.2.1. Zivilflugzeugbau als Stiefkind oder Alternative 283 4.2.2. Exportorientierung als Ausweg aus der Finanz- 287 misere 4.2.3. Modifizierung handlungsleitender Regeln: Der 290 Zivilflugzeugbau als technologischer Trendsetter 4.2.4. Die Spezialisierung auf den Zivilflugzeugbau im 292 Raum Toulouse als Folge der Zuweisung fester Marktsegmente an Dassault und die SNCASE 4.2.5. Die Kollision des rüstungsgeprägten institu- 296 tionellen Umfeldes mit dem Weltmarkt für Zivil- flugzeuge: Die ernüchternden Erfahrungen mit der Caravelle Schluß 318 Quellen und Literatur 323 Abkürzungen ARAA Atelier de Réparation de l’Armée de l’Air CARCO Caisse Autonome de Recouvrement des Cotisations des Comités d’Organisation CCDIA Caisse de Compensation pour la Décentralisation de l'Industrie Aéronautique CCI Chambre de Commerce et d’Industrie CEV Centre d’Essais en Vol CGP Commissariat Général du Plan CIAT Comité Interministériel permanent chargé d’examiner les problèmes généraux de l’Action régionale et de l’aménagement du Territoire CII Compagnie Internationale pour l’Informatique CNEIA Comité National pour l’Expansion de l’Industrie Aéronautique CNES Centre National d’Etudes Spatiales CO Comité d’Organisation DATAR Délégation à l’Aménagement du Territoire et à l’Action Régionale DGA Délégation Générale pour l’Armement DGRST Délégation Générale à la Recherche Scientifique et Technique DMA Délégation Ministérielle pour l’Armement DPAI Direction des Programmes et Affaires Industrielles DTA Direction des Transports Aériens DTI Direction Technique et Industriel DTIA Direction Technique et Industrielle de l'Air ENAC Ecole Nationale de l’Aviation Civile ENSA Ecole Nationale Supérieure de l’Aéronautique GIFAS Groupement des Industries Françaises Aéronautiques et Spatiales GL Generalluftzeugmeister GL-VS Verbindungsstelle des Generalluftzeugmeisters IGAME Inspecteur Général de l’Administration en Mission Extraordinaire K.K. (Rü) Rüstungskontrollkommission LeO Lioré et Olivier LRBA Laboratoire de Recherche Balistique et Aérodynamique MBH Militärbefehlshaber in Frankreich MGM Militärgeschichtliche Mitteilungen MRU Ministère de la Reconstruction et de l’Urbanisme OCRPI Service de la Coordination statistiques de l’Office Central de Répartition des Produits Industriels OFK Oberfeldkommandantur OKW Oberkommando der Wehrmacht ONERA Office Nationale d’Etudes et de Recherches Aéronautique PDG Président-Directeur général RHDGM Revue d’Histoire de la Deuxième Guerre Mondiale RLM Reichsluftfahrtministerium Rü-In Rüstungsinspektion SEMCA Société d’Etudes de Matériel de Contrôle Aéronautique SEMHS Société d’Exploitation des Matériels Hispano-Suiza SEPR Société Européenne pour la Propulsion par Réaction SEREB Société d’Etudes et de Réalisation d’Engins Ballistiques SGAC Secrétariat Général à l’Aviation Civile SIAL Société Industrielle Aéronautique Latécoère SMA Société Méridionale Aéronautique SNCA Sociétés Nationales de Constructions Aéronautiques SNCAC Sociétés Nationales de Constructions Aéronautiques du Centre SNCAN Sociétés Nationales de Constructions Aéronautiques du Nord SNCAM Société Nationale de Constructions Aéronautiques du Midi SNCAO Sociétés Nationales de Constructions Aéronautiques de l’Ouest SNCASE Sociétés Nationales de Constructions Aéronautiques du Sud-Est SNCASO Sociétés Nationales de Constructions Aéronautiques du Sud-Ouest SNECMA Sociétés Nationales d’Etudes et de Construction de Moteurs d’Aviation SNIAS Société Nationale Industrielle Aérospatiale SPA Service de la Production Aéronautique VDM Verband Deutscher Metallwerke ZAST Zentralauftragsstelle Vorwort Am Ende eines Promotionsverfahrens ist man nicht nur dankbar, es endlich überstanden zu haben, sondern man hat die Geduld und Hilfe vieler Menschen und Institutionen beansprucht. An erster Stelle möchte ich meinem Erstgutachter Prof. Dr. Dietmar Petzina danken, der diese Arbeit betreut hat. Heutzutage stellt die intellektuelle Herausforderung einer Dissertation oftmals ein geringeres Hindernis für das Gelingen einer Promotion dar als die Frage ihrer Finanzierung. Mein Dank gilt deshalb der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Ministerium für Schule und Weiter- bildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, die das Forschungsprojekt „Ziele, Strategien und Wirkungen staatlicher Konversionspolitik im europäischen Vergleich: Rüstungsgeprägte Regionen in Europa zwischen 1945 und 1990“ erst möglich machten, aus dem sich diese Dissertation entwickelt hat. Maßgeblich am Gelingen der Arbeit waren Dr. Lutz Budraß und Dag Krienen beteiligt. Lutz Budraß hat durch seine positiven Anmerkungen wesentlich dazu beigetragen, die Fragestellungen dieser Arbeit weiterzu- entwickeln und meine Motivation zu erhalten, während Dag Krienen durch seine berechtigte Kritik verhinderte, daß ich dem Größenwahn anheim fiel. Beide waren zentral an der Bearbeitung des Forschungs- projektes beteiligt, für das Dag Krienen einen entsprechenden theo- retischen Zugang entwickelte. Arno L. Schmitz hat durch sein Interesse und weiterführenden Anregungen wesentlich zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen. Barbara Diekhöfer hat stoisch meine wechselnden Launen ertragen und mit bewunderswerter Geduld die Abgabefassung Korrektur gelesen. Gewidmet ist diese Dissertation meinen Eltern, Ute und Heinz Glaß, die mich immer unterstützten und mich meine eignenen Entscheidungen treffen ließen. 1 Einleitung Die Darstellung gilt der Entwicklung der im Raum um Toulouse, der späteren Region Midi-Pyrénées1, angesiedelten Luftfahrtindustrie von der Verstaatlichung der Unternehmen des Zellenbaus 1936/1937 bis zur Gründung der Airbus Industrie im Dezember 1970. In der Literatur zur französischen Flugzeugindustrie2 wird die Nachkriegsentwicklung der Branche, durch die die Stadt Toulouse und mit ihr die Region Midi-Pyrénées in der zweiten Hälfte des 20 Jh. zum Zentrum des französischen Zivilflugzeugbaus wurden, eindimensional als ein vermeintlich linear verlaufender Prozeß anhand der Abfolge der zivilen Großprojekte Caravelle, Concorde und Airbus dargestellt. Die Geschichte des Flugzeugbaus in der Region um Toulouse erscheint so implizit als zielgerichtete Entwicklung, die nur so und nicht anders ablaufen konnte.