B Ü Kk Ö Sd – Wickisch
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Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde B Ü K K Ö S D – W I C K I S C H im Komitat Baranya/Ungarn 1740 - 1895 von Elmar Rosa Köln 2000 Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde B Ü K K Ö S D – W I C K I S C H im Komitat Baranya/Ungarn 1740 - 1895 von Elmar Rosa Köln 2000 I N H A L T S V E R Z E I C H N I S Vorwort 5 1. Kurzer Abriss über die verkarteten Orte 6 2. Die Zuordnung der Ortschaften zu den Pfarrgemeinden 8 3. Datenaufarbeitung 3.1. Schwierigkeiten und Besonderheiten 8 3.2. Festlegungen und Einschränkungen 8 3.3. Genealogische Zeichen und Abkürzungen 9 3.4. Abkürzungen der Ortsnamen 9 3.5. Das Lautalphabet 9 4. Gliederung des Familienbuches 9 5. Quellen- und Literaturangaben 10 6. Die Familien und Einzelpersonen 11 7. Anhang 7.1. Unvollständige Einträge 309 7.2. Register der verschiedenen Schreibweisen der Nachnamen 311 7.3. Madjarisierte Nachnamen 319 7.4. Register der Ehefrauen, über deren Eltern keine Angaben vorliegen 319 7.5. Register der Taufpaten, deren Namen im Abschnitt 6 nicht vorkommen 342 7.6. Register der Ortsnamen 345 7.7. Verzeichnis der Gefallenen im Ersten Weltkrieg 355 7.8. Die Familien in den kirchlichen Seelenlisten von 1768 356 7.9. Zahlenangaben 359 7.10 Fotokopien aus Kirchenbüchern 363 7.11. Karten und Bildmaterial 369 Vorwort Nach Beendigung des Familienbuches der katholischen Pfarrgemeinden Abaliget-Abaling und Het- vehely-Hetfehell im Komitat Baranya-Branau, das in der Schriftenreihe zur donauschwäbischen Herkunftsforschung, Band 77, im Jahr 1998 herausgegeben wurde, entschloss ich mich, eine wei- tere Kirchengemeinde zu verkarten. Es erschien mir sinnvoll, die Gemeinde Bükkösd-Wikisch zu bearbeiten, da sie in der Nach- barschaft der Gemeinde Hetvehely liegt. So ist eine geschlossene Fläche bezüglich der Verkar tung abgedeckt, und damit ist dann auch die letzte größere deutsche Siedlung im Westen bzw. Südwes- ten des Komitats erfasst. Ein weiterer Grund für die Wahl ist die enge Verknüpfung zwischen den Kirchengemeinden Bükkösd und Hetvehely durch den Ort Gorica-Gorizau, der, bedingt durch die Besitzverhältnisse bis 1830, der Kirchengemeinde Bükkösd zugeordnet war und anschließend zu Hetvehely kam. Der Ort Bükkösd wurde bis zur Gründung der eigenen Pfarrei im Jahre 1789 von der in Szentlörinc-St.Lorenz betreut, wo die Kirchenbücher ab 1721 geführt werden. Mit der Gründung der neuen Pfarrgemeinde kamen auch die Orte Cserdi, Dinyeberki, Helesfa, Megyefa-Maidorf, Gorica und Szentdomján (Puszta Egyed) von Szentlörinc nach Bükkösd. In der vorliegenden Arbeit wurden die Eintragungen der Kirchenbücher von Szentlörinc, Kö- vágószöllös und Bükkösd, deren Mikrofilme mir von der Bibliothek im Haus der Donauschwaben aus Sindelfingen zur Verfügung gestellt wurden, ausgewertet. Alle Angaben bezüglich der Ver- knüpfung mit dem Familienbuch von Abaliget und Hetvehely wurden einbezogen und mit den dor- tigen Familiennummern angeführt. Gleichzeitig wurden alle Daten zur Binnenwanderung aus dem Jahr 1766 von Bükkösd nach Kernei, im heutigen Kroatien, eingearbeitet. Mit wenigen Ausnahmen fehlten die Angaben zur Volkszugehörigkeit und der Herkunftsorte, was oft zu Schwierigkeiten bei der Trennung von deutschen und nichtdeutschen Familien führte. Da die deutsche Bevölkerung dieser Kirchengemeinde nur in Bükkösd und Gorica stärker vertreten war, gab es relativ oft Mischehen, die alle aufgenommen wurden, sowie Nachkommen aus Misch- ehen, sofern der Ehepartner einen deutschen Nachnamen hatte. Ich hoffe, dass das Familienbuch der Pfarrgemeinde Bükkösd dazu beiträgt, das gesamte Be- siedlungsgebiet von Südungarn in einigen Jahren zu erfassen und so flächendeckend alle Angaben zu den deutschen Kolonisten und deren Nachkommen zur Verfügung zu haben. Für die Mithilfe bei der Arbeit an diesem Buch, die fast zwei Jahre beansprucht hat, möchte ich mich besonders bedanken bei meiner Frau, die sich beim Auswerten der Mikrofilme maßgeb- lich beteiligt hat, sowie für die Unterstützung durch: Mitarbeiter der Bibliothek im Haus der Donauschwaben, Sindelfingen (Mikrofilme) Ferdinand Hengl, Pécs (Bestimmung der Ortsnamen) Johann Schmidt, Rüthen (Angaben zur Binnenwanderung) Gerda Schön, Bad Vilbel (Lektorat) Dr. Günter Junkers, Leverkusen (Gestaltung und Ausgabe) Pfarrer Ferenc Sziládi, Bükkösd (Einsicht Kirchenbücher) Köln, 2000 5 1. Kurzer Abriss über die verkarteten Orte. Nach der Befreiung Südungarns vom Türkenjoch war das ganze Gebiet administrativ der Kai- serlichen Hofkammer unterstellt, die gleichzeitig auch Eigentümerin war, da niemand den Be- sitz vor der Türkenzeit nachweisen konnte. Im Jahre 1688 wurde der Distrikt Fünfkirchen ge- gründet. Er gehörte zur Ofener Kameraladministration, die wieder direkt dem Kaiserlichen Hof untergeordnet war. Von der Einführung der lokalen Selbstverwaltung konnte man seit dem 10. Oktober 1694 sprechen, als Kaiser Leopold I. dem Komitat Baranya ein Siegel verliehen hatte. Das Komitat, an dessen Spitze der Obergespan stand, gefolgt vom Vizegespan, der die Verwal- tung und die Rechtsprechung leitete, wurde in mehrere Bezirke unterteilt (Bezirk Pécs-Fünf- kirchen, Mohács-Mohatsch, Siklos-Schiklosch, Szigetvár-Gränz usw.), an deren Spitze der Stuhlrichter (judex nobilium) stand. Um die Jahrhundertwende blieb nur ein kleiner Teil des Grundbesitzes in der Hand der Kaiserlichen Hofkammer, da der Großteil an den Klerus (Bischof von Pécs, Domkapitel von Pécs, usw.) und an die verschiedenen Grundherrschaften (Prinz Eugen von Savoyen, Graf Batthyány, Graf Eszterházy usw.) abgegeben wurde. Die Umgebung der Orte, die in diesem Fa- milienbuch aufgearbeitet wurden, verblieb damals noch im Besitz der Hofkammer. Beim Aufzählen der Gemeinden, die nach dem Grenzprozess von 1699 zum Komitat Ba- ranya gehörten, fanden u.a. Erwähnung: Bükkösd, Cserdi, Dinyeberki, Helesfa und Megyefa. Gorica, Szentdomján und Egyed waren zu jener Zeit nur Einödhöfe (Puszta). Im Rahmem des Konzils der Diözese in Fünfkirchen-Pécs, im Jahr 1714, wurde eine Bestandsaufnahme der rö- misch-katholischen Pfarreien des Komitats Baranya-Branau vorgenommen. Zu den 17 Pfarreien und 5 Lizentiaten gehörte Szentlörinc noch nicht, aber in der Steuer-Konskriptionsliste von 1715 ist der Ort schon erwähnt. Das Gebiet um Szentlörinc wurde in dieser Zeit von den Pfarreien Szabadszentkirály und Kövágószöllös betreut. Um den wirtschaftlichen Aufschwung der befreiten Gebiete zu sichern, mussten in relativ kurzer Zeit die teilweise oder ganz verödeten Gebiete erneut besiedelt werden. Zu den neuen Siedlern gehörten auch deutsche Kolonisten. Die meisten Deutschen waren zwischen dem Frie- den von Passarowitz (1718) und der Regierungszeit Josephs II. (1764-1790), im Zuge staatlich gelenkter, zum geringeren Teil grundherrschaftlicher Kolonisation, in den Südosten gekommen. Eines der größten und geschlossensten Siedlungsgebiete erstreckte sich in einem Bogen um Fünfkirchen-Pécs und wird als „Schwäbische Türkei“ bezeichnet. Von den deutschen Kolo- nisten, die in diesem Gebiet unter dem Sammelnamen „Schwaben“ bekannt sind, stammen die wenigsten aus Schwaben. Die meisten waren aus dem bayrisch-österreichischen und aus dem fränkischen Raum gekommen. Verwaltungstechnisch gesehen, gehörte dieses Gebiet zum Ko- mitat Baranya. In diesem locker zusammenhängenden Siedlungsraum entstanden neben den un- garischen Siedlungen, in denen sich mancherorts auch Deutsche niederließen, homogene deut- sche Dörfer, die sogenannten „Mehrheitsgemeinden“, mit überwiegend deutscher Bevölkerung. Oft wurden die deutschen Kolonisten in jenen Teilen des Komitats ansässig, wo die ungarische Bevölkerung für die Ansiedlung kein Interesse zeigte. Durch ihren Fleiß und durch ihr land- wirtschaftliches sowie handwerkliches Sachverständnis hatten es die Siedler in den neugegrün- deten Ortschaften im Lauf der Jahre zu Wohlstand und Ansehen gebracht. Die steigende Zahl der deutschen Kolonisten in den Grundherrschaften des Komitats Ba- ranya ist aus den Konskriptionslisten gut ersichtlich: 1712 5 1720 93 1724 596 1730 927 1741 1443 1752 2660 Die ersten Kolonisten wurden in der Grundherrschaft Pécsvárad-Fünfkirchenwardein und Siklós angesiedelt, und die größte Zahl ließ sich in der Zeitspanne 1711-1752 in Pécsvárad nie- 6 der. Im Jahr 1752 erreichten die deutschen Kolonisten hier die Zahl 676. Weitere Zuwan- derungen und das Anwachsen der Familien führten dazu, dass im 19. Jahrhundert im Komitat Baranya die Zahl der Mehrheitsgemeinden auf über hundert anwuchs. Im Gebiet westlich von Fünfkirchen-Pécs, wo sich einzelne deutsche Handwerker schon nach 1722 niedergelassen hatten, erfolgte die erste Kolonisation auf dem Gebiet der Grundherr- schaft von Megyefalva kurz vor 1748. Bükkösd-Wickisch : Bei der Registrierung der Dörfer von 1696 wurden Bükkösd und die inzwischen eingemeindeten Orte Megyefa und Szentdomján als verödete Orte benannt. Die ver- schiedenen Anspruchsteller auf den Besitz konnten ihr Eigentumsrecht nicht nachweisen, und durch die Donation des Kaisers erschien ein neuer Gutsherr. An der Stelle des Ortes Bükkösd entstand 1735 eine Puszta, die um 1723 schon als Gut in den Besitz von Daniel Horváth (Grundherrschaft Megyefalva) gelangt war. Der neue Besitzer begann um 1746 die Puszta mit deutschen Kolonisten und Ungarn aus der Umgebung zu bevölkern. Die Zahl der deutschen Steuerzahler betrug 22 im Jahr 1748. Über die Herkunft dieser Kolonisten finden wir in „Ma- gyarország Helységnévtára 1864-1866“ (Frigyes Pesthy) die Eintragung, dass laut mündlicher Überlieferung die Deutschen aus dem württembergischen Raum stammen. Der Präzeptor Daniel Horváth, der später erster Vizegespan