KULTUR IM SPIEGEL DER

1960–2010 Kulturpreise ZEIT Niederösterreich Kultur im Spiegel der Zeit KULTUR IM SPIEGEL

DER 1960–2010 Kulturpreise Niederösterreich

Festschrift anlässlich 50 Jahre ZEIT Kulturpreise Niederösterreich Niederösterreich ist Künstlerreich.

Dr. Erwin Pröll, Landeshauptmann von Niederösterreich 8 ZUM GELEIT Alle unsere Preise. Eloge an B. Joachim Rössl

10 KULTURTRADITION Ein kurzer Rückblick INHALTS Alexandre Tischer

12 PREISTRÄGER IM SPIEGEL DER ZEIT Impressionen aus 50 Jahren Kulturpreise Niederösterreich

18 ESSAY Von der Kunst, Kunst zu fördern VER Manfred Wagner 24 INTERVIEW Wir sind ein Filter

30 Architektur 36 Preisträgerinnen & Preisträger 1994–2010 40 Bildende Kunst 48 Preisträgerinnen & Preisträger 1960–2010 ZEICHNIS 64 Darstellende Kunst 74 Preisträgerinnen & Preisträger 1960–2010 76 Literatur 82 Preisträgerinnen & Preisträger 1960–2010 98 Medienkunst 104 Preisträgerinnen & Preisträger 1994–2010 110 Musik 116 Preisträgerinnen & Preisträger 1960–2010 130 Sonderpreise 136 Preisträgerinnen & Preisträger 1997–2010 146 Volkskultur 150 Preisträgerinnen & Preisträger 2004–2010

154 Wissenschaftspreise

158 Kurzbiografien der mitwirkenden AutorInnen 160 Bildnachweis, Impressum Verehrter Herr Minister, verehrte Anwesende, ZUM Joachim Rössl es ist nichts zu loben, nichts zu verdammen, er Nein, der löblichen Erhebung bedarf nicht. Trotz- nichts anzuklagen, dem, das Thema wurde von B. in der erwarteten, rück- sichtslos offenen Haltung abserviert. Dem braucht aber es ist vieles lächerlich; nichts hinzugefügt zu werden: da Ehre, dort Geld! es ist alles lächerlich, wenn Seit fünfzig Jahren zeichnet Niederösterreich in öffentlichen Veranstaltungen Künstler und Kultur- man an den Tod denkt. schaffende mit Urkunden, Reden und Geldpreisen Thomas Bernhard, Ansprache bei der GELEIT aus. Ein Land sagt Dank durch seine gewählten Re- Verleihung des Österreichischen Staatspreises präsentanten in einem protokollarisch geregelten Rahmen. Gesellschaft und Individuum begegnen ein- ander in einer nicht alltäglichen Situation. An der Berufung der Kinder oft zweifelnde Eltern erfahren verfügen wir nicht. Demgemäß steht oft der Kompro- Augenblicke öffentlicher Anerkennung, die selten miss vor der finalen Entscheidung. Dass Qualität erwartet wurde. Die Ausgezeichneten selbst entwi- dabei nicht auf der Strecke bleiben muss, zeigen die ckeln mitunter die Befindlichkeit von Gezeichneten. Namen vieler Ausgezeichneter, deren bemerkens- In Ausnahmesituationen wankt der Boden unter den werte Lebenswege nun ex post nachvollziehbar sind. Füßen! Aber wie anders und von welcher Würde ge- Dabei wird eine Kulturgeschichte offenbar, die we - tragen soll eine Demokratie Künstlern und Kultur- sentlich von den vielfältigen Talenten Niederöster - schaffenden Reverenz erweisen, als mit dem histori- reichs geprägt wurde. Die formale politische Tren - schen Inventar ihrer Dankbarkeit? Nicht immer ist nung dieses Landes von Wien hat keinesfalls den dort Vereinnahmung, wo sie vermutet wird! historisch gewachsenen Kulturraum zerstört, dessen In fünfzig Jahren wurden hunderte Preise in transnationale Bedeutung mit dem Fall des «Eisernen Kunst- und Kultur sparten vergeben, die über die Zeit Vorhanges» wiederbelebt wurde. Vielfalt und Multi - neue Inhaltlichkeiten generiert haben und heute in nationalität waren immer Kraftquellen künstleri- Auflösung begriffen sind. Abgrenzungen brechen schen Schaffens. nieder, und Interdisziplinarität bedeutet Fortschritt. Die vorliegende Publikation ist eine Anstrengung Preisrichter befinden zwangsläufig über die Ergeb- gegen das Vergessen und eine Würdigung der Kreati - nisse von Prozessen, deren Teil sie sind. Künstler wer- ven und Engagierten. Wer wann welchen Preis erhielt, den zu früh, zu spät oder gar nicht ausgezeichnet. ist Dokumentation, davor sind erläuternde Einfüh- Aber: Gibt es bessere, objektivere Verfahren? Es ist rungen gestellt, die künstlerische Entwicklungen in Unsinn, über Kunst abzustimmen, doch über ge - Zeit, Raum und Gesellschaft erkennen lassen. Das Alle unsere Preise. Eloge an B. eignetere Instrumente des demokratischen Lebens letzte Wort ist gewiss nicht geschrieben.

9 Kunst kann uns die Augen öffnen für die Kultur, in der wir leben, und damit auch neugierig auf andere KULTUR Alexandre Tischer Kulturen machen. Kunst kann den Am 10. Juni des Jahres 1960 wurden im Großen Sitzungssaal Menschen zu sich selbst zurück- des Niederösterreichischen Landtages erstmals die Kulturpreise führen, er wird dann offener auf des Landes Niederösterreich vom damaligen Landeshauptmann Ökonomierat Johann Steinböck verliehen. Der entsprechende andere zugehen. Kunst zu genießen Antrag, einen niederösterreichischen Kulturpreis zu stiften, und zu verstehen ist die Bedingung wurde sowohl im Landtag als auch bei der Sitzung der Landes- regierung genehmigt. für Herzensbildung, und die, finde TRADI Die ersten ausgezeichneten Preisträger waren für Bildende ich, ist die wichtigste Bildung, die es Kunst Gustav Schütt und Franz Traunfellner, für Literatur Friedrich täglich aufs Neue zu erarbeiten gilt. Sacher und Lois Schiferl sowie für Musik Fritz Durstmüller und Albert Reiter. In den ersten Jahren war zur Kulturpreisverleihung Klaus Maria Brandauer, im Landhaus eine begleitende Ausstellung mit Werken der Rede zur Kulturpreisverleihung 2004 bildenden Künstler und Künstlerinnen zu sehen. Das Tonkünst- ler-Orchester Niederösterreich und die Wiener Sängerknaben Bis heute gelten die im Niederösterreichischen Kulturförde- bestritten den musikalischen Teil des Festprogramms. rungsgesetz 1996 festgeschriebenen Bestimmungen. Diese sehen TION Wurde der Festakt bis Mitte der 1970er Jahre im Niederöster- in folgenden Bereichen jeweils einen Würdigungspreis sowie reichischen Landhaus in der Wiener Herrengasse überreicht, so zwei Anerkennungspreise vor: Architektur alternierend mit wählte man in den 1980er Jahren repräsentative Räumlichkeiten Darstellender Kunst; Bildende Kunst; Medienkunst; Literatur; wie etwa Stift Seitenstetten (1985), Schloss Eckartsau (1986), das Musik; Wissenschaft (zwei Würdigungspreise und vier An er ken - Hotel Panhans am Semmering (1987), Stift Geras (1988) oder das nungspreise); Erwachsenenbildung und ein jährlich wechsel nder Schlosstheater Laxenburg (1992). Seit 2000 werden die Kultur- Sonderpreis. Darüber hinaus werden seit 2002 für Volks kultur preisträgerinnen und -preisträger im Rahmen eines Festaktes und Kulturinitiativen gesponserte Preise verliehen. Der Wür - im Festspielhaus St. Pölten gewürdigt. digungspreis (seit 2004 dotiert mit 11.000 Euro) dient der Seit 1960 werden die Kulturpreise des Landes Niederösterreich Würdigung eines Gesamtwerkes eines Künstlers oder Wis sen - ausnahmslos einmal im Jahr verliehen und laufend um weitere schafters von überregionaler Bedeutung. Der Anerkennungspreis Sparten ergänzt. (dotiert mit je 4.000 Euro) soll Künstler oder Wis sen schaf ter Ab 1964 wurden auch im Bereich der Wissenschaft Preise ver- fördern. liehen. Seit 1977 gibt es jährlich wechselnde Sonderpreise. Im Die Preisträger werden von einem unabhängigen Fachbeirat Jahr 1985 wurde erstmals der «Franz Stangler-Gedächtnispreis vorgeschlagen und von der Niederösterreichischen Landesre - für Erwachsenenbildung» verliehen. Ab dem Jahr 1994 wech- gie rung zuerkannt. Die Mit glieder der Fachbeiräte werden alle selten sich Architektur und Darstellende Kunst bei den Preis- drei Jahre neu zusammengesetzt. Eine gleiche Personenzu sam - verleihungen ab. men setzung ist nur bis zur Hälfte der Mitglieder zulässig.

11 PRE..IS 1960 1961

TRAGEAlle Menschen sind Künstler, aber nur wenige haltenR dem Preis stand, den sie verdienen. … Lassen sie mich also, verehrte Festgäste, dem, was der Jahrhundertkünstler Beuys hätte sagen können, mit großer Sympathie und Anerkennung das Folgende hinzufügen: Ohne Zweifel werden die heute Auszuzeichnenden dem Preis – den sie verdienter maßen erhal- 1962 ten – auch mit Bravour standhalten. Kraft ihrer Begabung, ihrer Energie und der Weite ih- res Wesens, die, das, was ist, immer auch unter eine Sehnsuchtsperspektive rückt, von der aus sich sagen ließe: Es ist, wie es ist, und es ist gut – dazu meine herzliche Gratulation! 1964 IM Prof. Dr. Peter Strasser, Rede zur Kulturpreisverleihung 2006

SPIEGEL 1965 1968 Wir alle wären längst gefallen ohne die Unterstützung der Landesregierung, deren Beispiel nur zu selten nachgeahmt wird. Mit Paul Klee muss ich sagen: «Uns trägt kein Volk!» Kurt Ingerl, Förderungspreisträger, Sparte Bildende Kunst 1962, Festansprache DER ZEIT 1966 13 1969 Meine Rede trägt den Titel «Die Situation des Künstlers in unserer Gesellschaft». So oder so ähnlich habe ich es den Veranstaltern ange- kündigt. Der Inhalt einer solchen Rede, gehalten von einem Schriftsteller meiner Prägung, ist ab- Die Kraft aller Kräfte hat eine unver- sehbar. Ich weiß im Ungefähren, gegen wen ich siegbare Quelle: den Zweifel. Denn die wettern werde, wer an den Pranger kommt und Gefahr aller Gefahren – vor allem das wer Zuspruch erfahren wird. Ich habe ja schon hat mir mein Leben besonders deutlich viele solcher Reden gehalten, und deshalb vorgeführt! – birgt in sich jede heilige mache ich heute etwas Anderes. Ich halte keine Überzeugung, Wahrheit zu besitzen, 1971 Rede, ich erzähle Ihnen eine Geschichte. die wahre natürlich, und somit auch Peter Turrini, Rede zur Kulturpreisverleihung 2009 das Recht, sie mit allen Mitteln durch- zusetzen, sogar mit Lüge! Die gefähr- 1992 lichsten Leute, die mir je und vor allem die mir immer wieder begegnet sind, waren die Wahrheitsfanatiker, wobei manche von ihnen nur einige Jahre später mit gleichem Einsatz und allen Mitteln für eine ganz gegensätzliche Wahrheit zu kämpfen wussten. Pavel Kohout, Zitat, Rede zur Kulturpreisverleihung 2003 1973 1976 1975 1993 1981

1997

Die Kunst ist tatsächlich in der Lage, die Welt anhalten zu können, wirklich, den einen Moment der Ewigkeit herstellen – das kann 1987 nur die Kunst und die Liebe. Klaus Maria Brandauer, Rede zur Kulturpreis verleihung 2004

1988 15 2000 2006

2008 2003 2002

2004 Wir setzen Wissen an erster Stelle und übersehen, dass Thomas Morus (1478–1535) sagte einmal: «Tradition ist nicht vorher die Neugier stehen muss – man kann sie wecken –, das Halten der Asche, sondern das Wei ter geben der Flamme.» der Mut – man kann ihn bestärken – und die Freude am Ich bin mir sicher, dass die Verleihung der Kulturpreise des Denken – man kann sie vorleben. Landes Niederösterreich in diesem Sinne schon zur Tradition Karl Markovics, Rede zur Kulturpreisverleihung 2007 gezählt werden darf und dass die Preisträger ihre Würdigung 2009 dahingehend verstehen, dass es in der Heraushebung des Einzelnen nicht um Deklassierung anderer geht, sondern, darüber hinaus auch um die Würdigung der gesamten Gilde. Klaus Maria Brandauer, Rede zur Kulturpreisverleihung 2004

16 ESSAY Manfred Wagner

Streng genommen ist Kulturpolitik Querschnittmaterie, für die errungen wurde),worüber in Zeiten der Geldverknappung erst- letztlich alle Verwaltungseinheiten eines Landes verantwortlich mals gründlicher nachgedacht wird, nimmt auch eine Spitzen- sind. Denn wenn man von Sigmund Freuds These ausgeht, dass stellung in Sachen Kunstförderung ein. Bundesweit dienen mehr Kultur das vom Menschen geschaffene Andere zur Natur dar- als drei Viertel der Mittel für historische Bemühungen, was nicht stellt, sind die Perspektiven von Wirtschaft, Technik, Medizin in nur für die Hardware von Baudenkmälern und Museen, sondern dem Wort ebenso eingebettet wie Religion, Sprache, Wissenschaft auch für die Software vor allem im Kontext musikalischer und oder Kunst, die gewöhnlich infolge der deutschsprachigen Ver- szenischer Interpretation historischen Materials gilt. wendung des Wortes Kultur an die Spitze aller Sektoren gestellt Durch die Stärke des Föderalismus entstand trotz der Paralle- wird, wovon sich erst in jüngster Zeit Distanzen aufzubauen lität mit der Bundesverwaltung eine länderorientierte Profilie- scheinen. Denn tatsächlich ist Kunst über die Ästhetik als die rung, die nunmehr nach längerer Zeit der Beobachtung und Erscheinungsform der Dinge allenthalben vernetzt, wobei der Evaluierung Niederösterreichs Spitzenposition in Sachen ver- tiefgreifende Unterschied ausschließlich in der Qualität der Ge- nünftiger Kulturförderung außer Frage stellte. So wurde das Mo- staltung liegt und nicht in den so gern konstruierten anderen dell der NÖKU im Deutschen Bundestag 2009 als gelungenes menschlichen Produktionen. Beispiel einer zeitgemäßen Kulturverwaltung diskutiert, so Die schlüssigste Unterscheidungskategorie ist immer noch schrieb kürzlich die «Süddeutsche Zeitung» vom «Wunder von an der Architektur abzulesen, wo der Unterschied zwischen All- Krems» und stellte die Frage, wo es denn noch eine ähnliche tag und Besonderheit selbst dem Laien offen sichtlich wird und «schönste Verschwisterung der Künste» gäbe, wie sie in den Räum- die Dokumentation darüber geradezu weltweite Lexikalität be- lichkeiten des Minoritenklosters Krems-Stein gelungen sei. Das sitzt. Der nach wie vor historisierende Sprachgebrauch hat das erfolgreiche Modell der Kunst im öffentlichen Raum hat es in- Wort Kunst zusammen mit der eher egali sierend ausgerichteten zwischen auf neun spannende Bände gebracht, und die Zahl der Kameralistik durch den Begriff Kultur ersetzt, meint aber sowohl Gesellschaften, die sich der NÖKU anvertrauen, wächst und in der medialen Rezeption als auch in den Förderungsmaßnah- wächst. Grundlage für diese herausragenden Aktivitäten ist die men letztlich Kunst, wenn auch entsprechend den erweiterten vom Landeshauptmann Erwin Pröll gewählte Alternative zum Kunstbegriffen des 20. Jahrhunderts weit gedehnt. Ganz im Ge - Bekenntnis zu einer «Heimat voll Natur und Kultur». Konsequent gensatz zur angelsächsischen Kulturauffassung, die die Gesamt - steht daher der Landeshauptmann als politische Leitungsinstanz inhalte mehr oder weniger ranggleich nebeneinandersetzte, ist für Kultur und Wissenschaft zu seinem Wort. Kunststätten im euro päischen Raum seit der Aufklärung nicht nur der Teil - werden eröffnet, die anderswo geschlossen werden, die nach wie aspekt Kunst an die hierarchisch höchste Stelle gerückt, sondern vor ungebrochen aktiv wirkende Abteilung für Kultur und Wis- auch nach wie vor, zumindest in Zentraleuropa, mit intensiven senschaft (Dr. Joachim Rössl) operationalisiert, und die immer Fördermaßnahmen versehen worden. wieder in allen Kulturgremien des Landes neu überlegten Re- Österreich, das ja, wie bekannt, nahezu alles, was gesellschaft- flexionen zur Verbesserung von Organisation und Akzeptanz Von der Kunst, Kunst zu fördern lich geschieht, fördert (worin eine europäische Spitzenposition des Kunstbetriebes bewegen den Ist-Zustand von der Stelle.

19 Natürlich gab es immer wieder auch Auszeichnungen für Kulturpreisen ausgezeichnet werden sollen, weniger Wirkung Die Preise spiegeln, wenn man so will, die Parallelität von Kunst heute vielleicht vergessene Künstler, die aber damals hohe zeitigten als die Etablierung von Kunststätten und Kunst- im Kulturkontext in ihren einzelnen Sparten wider: Architektur, Reputation besaßen. Natürlich wurde das damalige Fehlen einer ereignissen, die sich großteils historisch legitimieren. Festspiele, Bildende Kunst, Literatur, Medienkunst, Musik und Kunst im niederösterreichischen Bühne beklagt und wie immer die man- Lan des ausstellungen, Musikbetrieb und archäologische Gra - öffentlichen Raum repräsentieren die gestalterische Konzentra- gelnde Breitenförderung. Kurt Ingerl, der 1962 den Förderungs- bungsstätten haben wegen ihres Gesamtkunstwerkcharakters tion; Wissenschaft, Erwachsenenbildung, Volksbüchereiwesen, preis für Bildende Kunst erhielt, zitierte bitter Paul Klees immer noch mehr Massenattraktivität als das ungewohnte Neue, Heimatforschung, Heimatkunde und Museumsarbeit die ab - Ausspruch «Uns trägt kein Volk!». Es waren gerade jene Künstler, das auch dem Rezipienten Arbeit abverlangt und nicht nur straktere Dimension. Anlässlich des fünfzigjährigen Jubiläums die uns aufgrund ihrer Leistungen heute noch vertraut sind – Freizeiterfüllung. des Bestehens der Kulturpreise des Landes Niederösterreich wird und der Wahrheit wegen muss festgestellt werden, dass bei jeder Zweifelsfrei steht aber fest, dass ein nicht unbeträchtlicher diesmal einmal ein Preis für Innovation und Forschung im Preisverleihung zumindest auf einen von ihnen die Wahl fiel –, Teil der niederösterreichischen Identifikation mit dem Sektor Museum Niederösterreich vergeben. In jedem Gebiet werden die kritisch weiterdachten, schon damals die Förderung von Kunst zu tun hat. Die Gemeinden haben erkannt, dass ihnen mindestens je ein Würdigungspreis sowie zwei Anerkennungs- Künstlern aus sozialen Gründen ablehnten und bei aller Dank- künstlerische Aktivitäten Aufmerksamkeit zusichern, teilweise preise zuerkannt, in der Wissenschaft zwei Würdigungspreise barkeit vor offenen Worten nicht zurückscheuten. sogar überregionale. und vier Anerkennungspreise, was bedeutet, dass Menschen, die Grosso modo war die Trefferstärke der Jurys aus heutiger Das Land hat die Identifikation ohnehin als eigene Parole sich gemäß den Definitionen und den Voraussetzungen be - Sicht für die Wissenschaften genauer als jene für die Künstler ausgegeben und dafür beträchtliche Mittel investiert, die selbst worben haben, aufgrund des Urteils von Fachbeiräten die ent- (was nicht verwundert), weil ja auch weniger Preise zu verge- in derzeitigen Krisenzeiten nicht eingeschränkt werden. Diese sprechenden Zuerkennungen erhalten. Abgesehen davon, dass ben waren, weil aus heutiger Sicht die statuarischen Verände- Investition, die das Land bewusst vornimmt und die von den die Preise zahlreicher und höher angesetzt sind als im vergleich- rungen in der Zusammensetzung der Jurys kaum eine Rolle wesentlichen politischen Kräften auch unwidersprochen getra- baren Bundesland Wien, treten damit individuelle Würdigungen spielten. gen wird, hat Niederösterreich verändert. Kennzeichen dafür ist in Kraft, die personell abgestimmt sind und eigentlich nur noch Kulturpreis-Skulptur «Hyle», Entwurf Judith Fegerl, 2009 Es steht aber unzweifelhaft fest, dass die Kulturpreise in eine fast ausschließlich positive Presseberichterstattung in mit einem Auftrag verglichen werden können. Niederösterreich insgesamt das Klima künstlerfreundlicher ge- Österreichs überregional gelesenen Medien, eine Aufmerksam- Es lohnt sich schon, auch darüber nachzudenken, ob nicht Dabei hatte die erstmalige Verleihung der Kulturpreise am macht haben, weil die Wohnorte der Preisträger stolz auf ihre keit, die Europa erreicht und in ihrer Struktur und Kreativitäts- eine stärkere Auftragsverteilung (ähnlich der Kunst im öffentli - 10. Juni 1960 durch den damaligen Landeshauptmann Johann Ausgezeichneten waren und ihnen mehr Beachtung schenkten. maxime diskutiert wird. Ein wesentlicher Meilenstein für diese chen Raum) ein denkbares Gegengewicht zu den Kulturpreisen Steinböck hohe Maßstäbe gesetzt. Nicht so sehr, was die Preise Natürlich ist seit dem großzügig ausgebauten Förderungsrahmen sickernde Breitenwirkung ist die Tatsache einer quasi immer- darstellen könnte. Andere Länder (wie die Niederlande) kennen selbst betraf, sondern was die Ehrengäste ausmachte. Der da- der letzten 20 Jahre die stilistische Pluralität ungleich gewachsen, währenden Reformierung der eigenen Gestaltungsansätze, die dieses Modell und erreichen damit unzweifelhaft viel Öffentlich - malige Bundeskanzler Julius Raab, der Nationalratspräsident so dass kaum mehr von einer Bevorzugung der einen oder an- in den zuständigen Gremien und vom Management der Kunst - keit, weil zu jedem großen Landesereignis, zu jeder wichtigen Leopold Figl und der ehemalige Innenminister Oskar Helmer deren Gruppenzugehörigkeit gesprochen werden kann. institutionen unter Anleitung der Kultur- und Wissenschafts - landespolitischen Tat das Pendant einer künstlerischen Kom- wohnten der Veranstaltung bei, ein Tribut an das Land, wie man Der Einfluss auf die Entwicklung des Landes ist wohl am abteilung des Landes ununterbrochen versucht wird. mentierung hergestellt werden könnte und quasi im Huckepack- ihn sich für heute kaum noch vorstellen kann. deutlichsten in der Architektur und der Neuformulierung der Auch in diesem Rahmen wurden die Sparten der Kunst- und verfahren mit der politischen Zeichensetzung eine ästhetische Die Preisträger der kommenden Jahre entsprachen dem Ge- Kunst im öffentlichen Raum abzulesen. Seitdem erst werden Wissenschaftspreise neu überlegt und ihre Werthaftigkeit durch Zeichensetzung vollzogen würde. Gleichzeitig würde unwider - schmack und der Akzeptanz der Zeit. Es war weniger die Suche Diskussionen geführt, das Partizipationsmodell von Rezipienten die Schaffung zweier hochkarätiger Festakte öffentlich doku - ruflich dokumentiert, dass man die Gegenwartskunst als not - nach dem ganz Neuen als der Dank an verdiente und immerhin und Produzenten ernst ge nommen und mit der Etablierung des mentiert: Das Festspielhaus in St. Pölten präsentiert die Kunst - wen dig für die Gestaltung wichtiger Feste verstünde und nicht überregional bekannte Künstler. Der Dichter Wilhelm Szabo Faktischen korrigierende Maßstäbe gegenüber den kunsterset- bereiche und die Donau-Universität in Krems Wissenschaft und immer die Geschichte als Verschönerungsaspekt bemühen müss- brachte es in seiner Dankansprache vom 6. Juli 1961 auf den zenden Kitsch- und Trivialproduktionen gesetzt. Trotz aller Kritik Erwachsenenbildung. te. Darüber hinaus wären Aufträge auch willkommene Ein - Punkt: Die Preisträger seien Repräsentanten der Geistigkeit des hat auch die Schaffung des Regierungsviertels neben dem Kul- Was früher, und beispielsweise in Wien noch immer, eher im nahmenquellen vor allem auch für jene Künstler, für die letztlich Landes, und mehr als die Unterstützung durch einen bestimmten turbezirk Beispielwirkung gezeitigt, was an markanten öffent- Alltagstrubel verschwand, soll in Niederösterreich höchste gar kein entsprechender Markt existiert. Gewichte wie die Kunst- Geldbetrag, mehr als jede Publizität bedeute die Anwesenheit lichen Institutionen rings im Land abzulesen ist. Öffent lichkeit erreichen, ein Weg, der zwar erst seit einigen preise und mögliche Gegengewichte wie öffentliche Aufträge der offiziellen Vertreter des Landes das Bewusstsein, dass «Geis - Was die Entwicklung der Gesellschaft in Sachen Kunst betrifft, Jahren gegangen wird, aber fortschreitend mehr und mehr wirken jedenfalls – und das sollte ein Argument für eine Ent- tesschaffen» auch einen Sinn habe. ist anzumerken, dass jene neuen Leistungen, die ja von den Adressaten erreicht. scheidung sein – schwerer als nur ein einzelner Ansatz.

20 21

WIR

SIND EIN Hermann Walenta, Bildhauer und Maler, studierte an der Akade - mich adaptiert: Man kann es auch zeigen, wenn man seinem mie der bildenden Künste bei Josef Müllner und Fritz Wotruba, Instinkt folgt. Meine Arbeit hat mit dem Gegenständlichen be- Judith Fegerl hat visuelle Medien und digitale Kunst an der gonnen. Die organische Form ist in der Abstraktion geblieben. Universität für angewandte Kunst Wien sowie Malerei an der Meine erste Ausstellung war 1949 in Alpbach. In Wien habe Akademie der bildenden Künste studiert. ich für «Kunst am Bau» Gemeindeaufträge bekommen. Die muss - Hermann Walenta lebte sechs Jahre in Alpbach, Tirol, und ten zu Beginn gegenständlich sein, erst später ist das Abstrakte anschließend in Wien. Er stellte erstmals im Rahmen der Interna- akzeptiert worden. tio nalen Hochschulwochen in Alpbach aus und nahm an zahl- Ich weiß noch, wie man mir geraten hat, wenn es schon ab- FILTER reichen europäischen Bildhauersymposien teil. 1972 übersiedelte strakt sein muss, dann soll ich doch die Bohrtürme von Zisters- er ins Waldviertel, nach Drosendorf an der Thaya. dorf nachbilden! Judith Fegerl ist in Mödling geboren und lebt in Wien, sie ist Judith Fegerl: Im Tiefsten bin ich sehr altmodisch, ich versu- Objektkünstlerin, arbeitet an künstlerischen Interventionen und che Sinneseindrücke wiederherzustellen, die zuerst dekonstru- ist international vernetzt. Sie erhielt den Anerkennungspreis iert und mit modernsten Mitteln erfahrbar gemacht werden. des Landes Niederösterreich 2008 . Hermann Walenta: Ich bin der Bildhauer aus der Steinzeit, Hermann Walenta erhielt den Förderungspreis des Landes und Sie sind aus der Zeit der Vernetzung. Niederösterreich 1967, zehn Jahre später, 1977, den Würdigungs - Judith Fegerl: Die Werkzeuge sind anders, die Grundbedürf- preis. Da wurde Judith Fegerl gerade geboren. nisse sind die gleichen. Das Gespräch fand im Haus des Bildhauers Hermann Walenta Hermann Walenta: Die Sprache ist zu plump und zu einsei- und seiner Frau Traude statt. tig, in der Kunst kann man die Zwischentöne herausarbeiten.

Herr Walenta, Frau Fegerl, wie charakterisieren Sie Was bedeutete es früher, als Künstler auf dem Land Ihre Arbeiten? zu leben? Zwei Generationen der Kulturpreisträger des Landes Niederösterreich im Gespräch: Hermann Walenta: Die Arbeit ist das, was ich nicht sagen Hermann Walenta: Meine Mutter hat mich unterstützt. Ich Hermann Walenta, Jahrgang 1923, und Judith Fegerl, Jahrgang 1977. kann. Nach Wittgenstein gesprochen: «Wovon man nicht spre- habe mir gesagt: «Wenn ich für den Hitler hab hungern müssen, Aufgezeichnet von Mella Waldstein, fotografiert von Barbara Krobath. chen kann, darüber muss man schweigen», das habe ich für dann kann ich für meine Kunst auch hungern.» So habe ich mich

25 durchgeschlagen. In Alpbach z. B. habe ich Gruben für die Pfei- Glücks gefühle, wenn ich endlich Ruhe habe und ein paar Stun- ler der Liftanlagen gegraben. Mit dem Geld habe ich dann Ze- den bei meiner Arbeit sitzen kann. Ansonsten ist der Tag gefüllt ment gekauft, und den Sand für die Körnung habe ich aus dem mit Telefongesprächen und dem Schreiben von E-Mails. Ständig Alpbach gesiebt. muss man Kontakte pflegen, wie z. B. mit Kuratoren und Kurato- In Drosendorf war mein Atelier unter der Veranda des Hau- rinnen. Die Homepage muss gewartet werden, die Dokumenta- ses. Und wenn ich Plastiken im Garten aufgestellt habe, haben tion am Laufenden sein, Kataloge müssen produziert werden. die Verwandten gesagt: «Eine Schande – die Leute sehen das ja.» Das eigentliche Arbeiten, so sage ich es immer zur Veranschau- Judith Fegerl: Das ist immer noch so. lichung, findet in der U-Bahn zwischen zwei Terminen statt. Da Hermann Walenta: Es geht noch weiter. Als eine Plastik von mache ich eine Skizze, komme zum Nachdenken. mir vor der örtlichen Schule aufgestellt wurde, hat die damalige Hermann Walenta: Ich habe mich eingeschränkt, damit es an- Judith Fegerl: Ist die Kunst nicht dem Wandel der Zeit unter- abgeben, denn Künstler sind wie Filter. Sie nehmen Dinge von Kulturstadträtin ausgerufen: «Oh du heiliger Gott!» Die Plastik ders geht. Ich war z. B. nie bei einer Vereinigung von Künstlern. worfen? außen auf, transformieren sie und geben wieder ab. Wir über- steht bis heute dort. Trotzdem haben wir so weit davon leben können, und meine Frau Hermann Walenta: Da werden wir nie zusammenkommen. setzten aus einer Sprache in eine andere Sprache. Daran hat und ich haben neun Kinder großgezogen. Wenn der Begriff nicht eingegrenzt ist, dann ist es kein Begriff sich nicht viel verändert. Ich sehe unsere Arbeiten nicht so Was bedeutet ein Preis? Das Arbeiten war ein Drang. Ich wollte mit meiner Arbeit mehr. unterschiedlich, ich habe eine Maschine gemacht, die eine Judith Fegerl: Es ist eine Sichtbarmachung und eine Anerken- nicht die Welt erklären, aber begreifen. Für die Mitlebenden war Judith Fegerl: Schön langsam geht es wieder zurück zu tradi- Skulptur baut. Ich wollte nicht bestimmen, wie die Skulptur nung. Man wird aus der Masse hervorgehoben, das hat unter- es nicht immer das Angenehmste … tionelleren Werkbegriffen. Aber das hat seine Zeit gebraucht. ausschaut. schiedliche Wirkung – für einen selbst, und es ist auch ganz super Judith Fegerl: Ich habe schon noch einen Job. Zum einen Immer mehr Künstler arbeiten mit neu erarbeiteten Werkbe - Hermann Walenta: Und wie bestimmen Sie das? Da geben Sie für die Eltern. Sie wissen jetzt: «So falsch wirdˇs schon nicht sein.» arbeite ich als Kuratorin, zum anderen habe ich Betriebswirtschaft griffen und alten Materialien. Zahlen in die Maschine ein? Hermann Walenta: Ein Preis ist die Beurteilung von außen – studiert und mache Marketing-Consulting. Ich könnte von der Aktuell läuft eine Ausstellung der niederländischen Künst- Judith Fegerl: Ja, aber der Zufall kann mitspielen. aus welchen Gründen auch immer. Wenn ein Preisgeld dabei ist, Kunst leben, aber ich kann mich nicht darauf verlassen. Deswegen lerin Lara Almarcegui in der Wiener Secession. Sie zeigt ein Hermann Walenta: Das ist ja bei anderen Sachen auch so. Eine hat man was davon. Aber generell ist es suspekt, wenn Kunst will ich meine anderen Sicherheiten noch nicht abbrechen. schönes Beispiel für neue Ansätze mit alten Materialien. Sie hat Skulptur entsteht nicht nur aus meinem Wollen, sondern auch nach Preisen oder nach dem Geldwert beurteilt wird. Ich glaube, es gibt auch viel mehr Künstler als damals. Es ist das Ma terial, aus dem die Secession gebaut wurde, in seine aus dem Wollen des Materials. Das stimmt schon. schon fast ein Modeberuf. Man muss sich gegen eine größere Bestandteile – Eisen, Ziegel, Glas, Sand etc. – zerlegt und zeigt Judith Fegerl: Ich hab nur ein anderes Werkzeug … Wie arbeiten Sie? Menge durchsetzen. Obwohl ich dieses Konkurrenzverhalten Haufen dieser Stoffe in ihrer Relation zueinander. So wird der Hermann Walenta: … und dann hört sich die Kunst auf, oder Judith Fegerl: Organisation macht bei mir mindestens fünf- überhaupt nicht mag und aktiv dagegen arbeite. Ich finde, man Bau aus einem neuen Ansatz erfahrbar, quasi das Kochrezept das ganze Leben ist Kunst, kann man auch sagen. Man muss zig Pro zent der Arbeit aus. Die künstlerische Arbeit, so empfinde muss sich gegenseitig unterstützen. des Hauses. Begriffe eingrenzen. ich das, wird immer mehr zurückgedrängt. Ich habe wirklich Hermann Walenta: Die große Menge an Künstlern liegt da - Hermann Walenta:Genau das ist es ja. Wenn ich die Geschichte Judith Fegerl: Die Begriffe verändern sich … ran, dass sich der Kunstbegriff so sehr erweitert hat. Das haben nicht kenne, die Sie mir jetzt erzählt haben, und ich schaue nach Hermann Walenta: … ja, sie verändern sich, wenn etwas wir dem Beuys zu verdanken! altmodischer Weise einfach das an, was da ist? Was sehe ich? Hau- schlecht ist: Entlassung heißt jetzt freisetzen. Das ist die heutige Judith Fegerl: Ich mag Beuys sehr! Ein Freund von mir ist fen. Da muss immer ein sogenanntes Narrativ dabei sein. Man Methode, das, was negativ ist, bekommt einen positiven Namen. von zu Hause ausgezogen, weil sein Vater und er über Beuys ge- muss sich von der Kunst überzeugen lassen ohne Narrativ. Judith Fegerl: Wir Künstler entwickeln selber Begriffe, weil stritten haben. Ja, am Beuys scheiden sich die Geister. Judith Fegerl: Aber das meine ich ja! Der Raum hat durch die ein Fortschritt passiert. Jede Generation geht eine Stufe weiter. Hermann Walenta:Er soll machen, was er will. Aber die unsicht- Installation eine Atmosphäre. Diese Materialhaufen wirken für Hermann Walenta: Fortschritt wohin? Es kann hinauf-, aber bare Plastik, die er in Wien inszeniert hat, die war schon schlimm. sich. Das Narrativ ist dann der Mehrwert. auch hinuntergehen. Judith Fegerl: Das hat ja bereits mit Duchamp angefangen … Hermann Walenta: Ja, jede Farbe hat ihren Gefühlswert und Traude Walenta:Wir haben auch geglaubt, dass das Gute sich Hermann Walenta: … und dann haben es ihm alle nachge- jede Form auch. Aber so was ist mir zu wenig. Das ist nicht mehr durchsetzt, Hermann. macht. Ich kannte auch einen Bürgermeister, der hat bei einer Kunst. Da fehlt der Begriff. Judith Fegerl: Ist nicht jeder Künstler ein Optimist? Ausstellung eine Klomuschel aufgestellt … und dann hören Judith Fegerl: Aber es ist doch genau dasselbe. Man schöpft Hermann Walenta: Man ist Künstler, weil man Lust daran sich alle Begriffe für Kunst auf. aus der Umgebung. Man selber möchte einen Kommentar hat. Man muss es tun.

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27 28 29 ARCHI Theresia Hauenfels Der Paragraph 7 im Kulturförderungsgesetz von 1996 befasst sich mit den Kulturpreisen des Landes Niederösterreich: Bei den Spar- ten wird an erster Stelle die Architektur genannt, jedoch nicht nur aufgrund ihrer Spitzenposition in alphabetischer Hinsicht, sondern gewiss, weil sie künstlerische, technische und sozial-ge- sellschaftliche Aspekte wie kein anderes Medium vereint. Der Kulturpreis wird in der Sparte Architektur, alternierend mit Darstellender Kunst, in einem Zwei-Jahres-Rhythmus ver - TEKTUR geben, zum einen als Würdigung für eine Person respektive eine Personengruppe sowie in Form einer Anerkennung für be- sonders überzeugende Bauprojekte. «Die Architektur ist ein langsames Medium», resümiert Ernst Beneder im Gespräch. Die Phase von zwei Jahren sei passend, denn in diesem Zeitraum könne mehr entstehen, das eine Auszeichnung verdienen würde. «Auszeichnen heißt auch, etwas anderes zurückzulas- sen, um es so erst recht mit dem Preis in einen Kontext zu stel- len. Der Preis verliert an Kraft, wird er bloß verteilt …», so der Kunsthalle Krems, Architektur Adolf Krischanitz Waidhofner Architekt. Die Verantwortung der Jurys ist somit Foto © Bruno Klomfar, 2008 evident. Mit dem entsprechenden Sensorium wird weniger das Spalt und damit eine österreichweit bedeutende und integra- Plakative, Zeitgeistige geehrt als vielmehr Qualitäten, die auch tive Persönlichkeit von internationalem Ansehen, wurde mit langfristig Gültigkeit besitzen. Die Kategorie Architektur wurde dem Landespreis geehrt. Friedrich Achleitner würdigt die Ver- 1994 eingeführt, im 35. Jahr des Bestehens des Kulturpreises. dienste des Architekten, Mit glied der legendären «Arbeits- Eine lange Tradition besteht in der Steiermark, wo 1980 der gruppe 4» wie Leiter einer Meisterklasse an der Universität für Architekturpreis des Landes erstmalig vergeben wurde, ebenso angewandte Kunst, in der Werkmonografie im Böhlau-Verlag in Oberösterreich, das 1978 seinen ersten Preisträger ehrte. 1993: «Spalt hat sich schon in den frühen fünfziger Jahren, als es galt, die österreichische Tradition der Moderne zu ent - Keine Anbiederungsversuche decken und Anschluss an die internationale Architektur zu Drei Jahre vor dem «annus mirabilis» (1997) der neueren finden, große Verdienste erworben». Der «Förderungspreis» – niederösterreichischen Architekturgeschichte, in dem Land- wie er 1994 noch genannt wurde – wurde von Anbeginn pro jekt - haus, Klangturm, Festspielhaus sowie Landesarchiv und Lan- bezogen vergeben und ging einerseits an Franziska Ullmann , desbibliothek eingeweiht wurden, fand 1994, während der die lange Jahre im Vorstand von ORTE Archi tek turnetzwerk Kulturbezirk in St. Pölten noch im Entstehen begriffen war, die Niederösterreich tätig war und zwi schen zeit lich eine Profes- Gebaute Identität feierliche Ehrung in der Herrengasse in Wien statt. Johannes sur in Stuttgart innehat, für ein pu ristisches Wohnhaus in

31 Weidling, andererseits an Johann Winter und Peter Rogl für die Jenem Hotelbau die nötigen Voraussetzungen zu schaffen Aktive Kraft der Gesellschaft Bücherei und Musikschule Gänserndorf, bei dem der leider viel war eine der Leistungen von Wolfgang Krejs, der von 1993 bis Zwei Jahre später, 2000, wird der Arbeitsgemeinschaft Paul zu früh verstorbene gebürtige Schweizer Architekt Walter 2005 als Stadtbaudirektor in seiner Heimatstadt Krems wirkte Katzberger/Karin Bily(Katzberger)/Michael Loudon der Würdi- Zschokke hervorhob, dass es «falsche Anbiederungsversuche an und ORTE mitbegründete. In der Broschüre von 1998 heißt es: gungspreis zugesprochen. Knechtl ziseliert in seiner Laudatio eine ideali -sierte länd liche Umgebung» vermeide. «Unter seiner Leitung verstärkt sich die Bedeutung des Bau - die Stärke des Büros, dessen «konzeptive Variation und zugleich Im Jahr 1996 wurde mit dem Würdigungspreis Otto Kapfinger amtes, und es entsteht eine neue Qualität der Auseinanderset- systemische Identität», heraus. Dies wird auch im Gebäudekom- ausgezeichnet. Dessen Verdienste skizzierte Zschokke wie folgt: zung in architektonischer und interdisziplinärer Hinsicht». Der plex von Landesarchiv und Landesbibliothek deutlich. Der Bezug «Als Kritiker, Vermittler, Juror und nicht zuletzt als Wissenschaf - zweite Anerkennungspreis jenes Jahres ging an Rudolf Prohazka zur Kunst tritt in jenem Jahr deutlich zu Tage, war auch der ter hat Otto Kapfinger für Österreichs Architekturkultur We- für eine «Vielzahl von hervorragenden Arbeiten» im Bereich ORTE-Mitbegründer Paul Katz berger Initiator der Kunstsamm- sentliches vollbracht und eine wichtige Vorbildfunktion er- Wohnhäuser (Christian Knechtl). Den Würdigungspreis im Be- lung der von ihm revitalisierten EVN. langt.» In Niederösterreich wirkte er weniger als Architekt, son- reich Archi tektur erhielt , in dessen Person Adolf Mit dem «Blindgänger» von the POOR BOYs ENTERPRISE (Marie- dern vielmehr als Autor und als Mitglied des Gestaltungsbeirats Krischanitz «eine der wenigen wichtigen Herausforderungen Therese Harnoncourt, Florian Haydn, Ernst J. Fuchs) wird einem von Krems und Vorstandsmitglied von ORTE. Die Anerken- unserer Zeit» sieht: «Die größte Stärke und auch Endlichkeit mutigen Projekt, das für ein Kulturzentrum in Hof am Leitha - nungspreise jenes Jahres gingen zum einen an Monika Putz, die dieser Arbeiten ist, dass sie nicht ablösbar sind von seiner berge im Rahmen von Kunst im öffentlichen Raum entstand, das Kloster Pernegg im Waldviertel mit äußerster Umsicht Person. Sie stehen für sich in einer an sich entpersönlichten der Anerkennungspreis verliehen. Eine Ehrung erfährt weiters revitalisierte, zum anderen an Elena und Alois Neururer für das Welt und entwickeln damit Charakter.» In diesem Sinn kann der Doyen niederösterreichischen Architekturschaffens: «Die Bau- markante Hotel Klingelhuber in Krems, das im gleichen Jahr auch das Einfamilienhaus in Schwechat oder der Wohnbau in kultur des Landes Niederösterreich hat in Walter Zschokke einen den Staatspreis für Tourismus und Architektur erhielt. Perchtoldsdorf gelesen werden. außergewöhnlichen Förderer gefunden und bringt durch diesen Preis seine Anerkennung zum Ausdruck» (Franziska Ullmann). Wie auch dieser ist der Würdigungspreisträger von 2002, Adolf Krischanitz, ein Repräsentant des Ineinander wirkens von Theorie und Praxis. Der international reüssierende Architekt Krischanitz, von dem die Kunsthalle Krems stammt, setzt sich von jeher, so auch in seiner Funktion als Präsident der Wiener Secession, in- tensiv mit zeitgenössischer Kunst auseinander und übernimmt als Architekt eine «aktive Kraft in der Gesellschaft». Dass er sich in Steinakirchen mit eigens errichtetem Wohn- und Atelierhaus Schulzentrum Waidhofen/Ybbs, Architekten: Irene Ott-Reinisch und Franz Sam niedergelassen hat, kommentiert Achleitner charmant: «Zwi- Foto © Herta Hurnaus schen Wien und Berlin kann man eigentlich nur in der Wachau wohnen.» Auch bei den projektbezogenen Preisen firmieren Die überaus gelungene Neuinterpretation von bestehender internationale Player der Architekturbühne. Architektur verbindet die beiden Projekte, die 2004 den Aner- COOP HIMMELB(L)AU (Wolf D. Prix, Helmut Swiczinsky) neh- kennungspreis verliehen bekommen. Mit dem Cinema Paradiso,

Kulturbezirk St. Pölten, men 2002 für ihr – letztlich nicht umgesetztes – Projekt der einer Kinorevitalisierung in St. Pölten von Erich Bernard, wird ein Blick auf das Landesarchiv Nationalpark ver wal tung Hainburg die verdiente Anerkennung «vorbildhaftes Beispiel für urbane Freizeitarchitektur» (Franziska und Landesbibliothek, entgegen. Ebenfalls ausgezeichnet wird der «Raum Zita Kern» Leeb) ausgezeichnet. Die Adaptierung des Klosters Und (Krems) Architekten: Paul Katzberger, von ARTEC (Bettina Götz, Richard Manahl), der die Vernetzung von eichinger oder knechtl mit Shop, der Wein.Hand lung Noitz und Karin Bily-Katzberger, der Identitäten der Auftraggeberin als Bäuerin und Literatur- dem Restaurant Mörwald lässt Geschichte mit Mitteln zeitge- Michael Loudon wissenschafterin aufgreift und für internationales Aufsehen nössischer Architektur zu Tage treten und den historischen Foto © Bruno Klomfar, 2008 sorgte. Kontext in eine neue Raumstruktur transformieren.

32 33 Für sein Lebenswerk wird in jenem Jahr Anton Schweighofer Architekt für seinen Weitblick. Für seine Heimatstadt im Ybbs - gewürdigt. Friedrich Kurrent hebt in der Festschrift hervor, dass tal entwickelte er das Stadtprojekt Waid ho fen, das 2001 mit dem Schweighofer, der als Professor an der TU Wien lehrte, nicht nur Otto Wagner Städtebaupreis ausgezeichnet wurde. Die Topogra - das Baugeschehen in Niederösterreich mit zahlreichen Bauten fie der voralpinen Landschaft ist ihm wichtiges Thema: «Er in herausragender Weise prägte: «Auch über Österreich hinaus betont diese Wurzeln immer und ist mit seinen Arbeiten eben- erlangte er längst internationale Bedeutung.» dort präsent» (Walter Zschokke). Der aktuelle Jahrgang des Kulturpreises für Architektur zollt Kindergarten Rohrendorf Identität vor Ort 2010 einem verdienstvollen Projekt Anerkennung, das sich Architekt: Gabu Heindl Sechs Jahre nach dem Anerkennungspreis erhält 2006 Walter Typo logie-immanent mit der nächsten Generation befasst: der Foto © Lisa Rastl Zschokke, der maßgeblich ORTE mitgestaltet hat und gemein- Kindergarten von Gabu Heindl in Rohrendorf. Ebenfalls einen sam mit Walter Michl eine Reihe anspruchsvoller Bauten reali- An er ken nungspreis erhalten Arquitectos (Heidi Pretterhofer, Dieter sierte, den Würdigungspreis: «Dass Architektur aus Nieder - Spath) für ihr innovatives Wohnprojekt in Pressbaum. Neue öster reich einen über die Grenzen der Region hinausgehenden Ansätze der ästhetischen und funktionalen Zugänge im Woh- Bekanntheitsgrad hat und dass Baukultur in Niederösterreich nen zeichnen nicht nur diese, sondern auch den Würdi gungs - überhaupt ein Thema ist, muss unter anderen Walter Zschokke preis träger Walter Stelzhammer aus. Seine Beschäftigung mit süd- gedankt werden», schreibt Franziska Leeb. Im gleichen Jahr er- lichen Baukulturen erzeugte einen Wissenstransfer, der sich in halten ah3 Architekten für das RAMSAR-Zentrum Schrems sowie der Qualität seiner architektonischen Konzepte explizit nieder - der Donau-Universität-Campus Krems von Dietmar Feichtinger schlägt. je weils einen Anerkennungspreis. Beide Gebäude entwickeln Zum einen hat er für Klosterneuburg außerordentliche Ein- sich aufgrund der überaus qualitätvollen architektonischen familienhäuser entworfen, zum anderen beschäftigt er sich zu- Konzepte und Umsetzung zu wichtigen Trägern der Identität kunftsweisend mit verdichtetem Wohnen und hier besonders vor Ort. mit Atriumtypologien. Damit beweist der Kulturpreis einmal Mit der Gestaltung der «fest (&) wiese» in Gänserndorf über- mehr, dass er Architektinnen und Architekten ehrt, die sich zeugen Sammerstreeruwitz (IFlorian Sammer, Karoline Streeruwitz) gesellschaftlichen Fragen stellen, und dem Beitrag zu positiven Wolkenturm Grafenegg 2008 die Jury, die das Projekt als «beispielhaft für die Sensibilität Veränderungen leisten können. Dass Auszeichnungen trotz Architekten: the nextENTERprise in der Gestaltung von regionalen Kul turzentren» (Gabu Heindl) Be deu tung von Person und Werk nicht immer Bauten oder Foto © Bruno Klomfar, 2008 bewertet und mit dem Aner kennungspreis auszeichnet. In der ur bane Konzepte davor bewahren können, «verschandelt» bzw. gleichen Kategorie wird das innovative Projekt Eissporthalle komplett zerstört zu werden, ist traurige Realität und findet St. Pölten von Irene Ott-Reinisch und Franz Sam prämiert. Die leider ihre Bestätigung auch unter den Trägerinnen und Träger Rolle der beiden Pro ta go nis ten zeichnet Wojciech Czaja auf: des Niederösterreichischen Kulturpreises. Umso mehr ist der «Seit Beginn ihrer Zusammenarbeit sind Franz Sam und Irene Kulturpreis wichtiges wie sichtbares Zeichen einer Wert schät - Ott-Reinisch immer wieder in Niederösterreich tätig: Mal sicht- zung, mit der wechselnde Gremien die Leistungen von Architek - bar auf der Bühne des zeitgenössischen Bauens, mal im Hinter- ten und Architektinen in Niederösterreich auswählen und die grund die Fäden ziehend.» Wie auch Franz Sam hat sich Ernst aus ge zeichneten Werke wie Le bens werke einem breiten Publi - Beneder, der zu den Gründern der Initiative gehört, stark für kum zugänglich machen und damit auch Bewusstsein für ORTE eingesetzt. Mit dem Würdigungspreis wird der «sprach- Qualität schaffen. mächtige Architekt» für seine kontinuierliche, hochwertige

Kloster Und, Krems Arbeit geehrt: Als Juror für sein kompetentes Urteil, als Gast - Architekten: eichinger oder knechtl professor von Japan bis Chile für sein Wissen und vor allem als Foto © Bruno Klomfar, 2008

34 35 ARCHI Johannes Spalt, WP 1994 Franziska Ullmann, FP 1994 Otto Kapfinger, WP 1996 Walter Zschokke, AP 2000 1994 2000

JOHANNES SPALT, *1920 in Gmunden, ALOIS NEURURER, *1957 in St. Leonhard, KARIN BILY-KATZBERGER, *1957 in Mödling, †2010, Architekturstudium Akademie der bil- Tirol, lebt in Wien, Architekturstudium TU lebt in Perchtoldsdorf, Architekturstudium denden Künste Wien, 1945–1949 selbständige Wien, Mitarbeit bei W. Benedikt und H. Puch- TU Wien, seit 1978 Zusammenarbeit mit Paul Tätigkeit in Gmunden und Wien, 1952–1964 hammer, seit 1985 Zusammenarbeit mit Elena Katzberger. «Arbeitsgruppe 4» (Wilhelm Holzbauer, Theodorou-Neururer, Lehrauftrag TU Wien. PAUL KATZBERGER, *1957 in Wien, lebt Friedrich Kurrent), ab 1969 Atelier in Wien, ELENA THEODOROU-NEURURER, *1959 in in Perchtoldsdorf, 1976–1982: Architekturstu- Professor an der Universität für angewandte Nikosia, Zypern, lebt in Wien, Architekturstu- dium Akademie der bildenden Künste Wien, Kunst, 1975–1979 Rektor. dium TU Wien, Mitarbeit bei Anton Schweigho- Studienaufenthalte in Venedig (Prof. Aldo WÜRDIGUNGSPREIS fer, seit 1985 Zusammenarbeit mit Alois Neuru- Rossi) und London (Safran Jehuda), 1989 Büro- rer, Lehrauftrag TU Wien. gründung, 1986–1988 Gastprofessor an der TEKTUR ANERKENNUNGSPREIS FRANZISKA ULLMANN, *1950 in Baden, lebt Rhode Island School of Design, USA, in Stuttgart, Architekturstudium TU Wien, 1994–1995 TU Wien. Mitarbeit bei Karl Schwanzer und Gustav MICHAEL LOUDON, *1950 in USA, lebt Peichl, seit 1983 eigenes Büro in Wien, seit in Wien, Architekturstudium Akademie der 1995 Professur TU Stuttgart, seit 1998 bildenden Künste, seit 1987 eigenes Büro in gemeinsames Büro mit Peter Ebner, 1998 Wien, bis 1990 Büro in Feldkirch/Vorarlberg, 2000 Gastprofessur in Harvard, Cambridge. 2003 Gründung der Architekten Loudon & FÖRDERUNGSPREIS HERMANN CZECH, *1936 in Wien, lebt Habeler ZT GmbH, Professor für Entwerfen und in Wien, Architekturstudium TU Wien und Baukonstruktion an der Bauhaus-Universität Akademie der bildenden Künste Wien, Weimar. Gastprofessur an der Universität für ange- WÜRDIGUNGSPREIS 1996 wandte Kunst Wien, an der Harvard University in Cambridge (USA) und an der ETH Zürich. WALTER ZSCHOKKE, *1948 in Wildegg, OTTO KAPFINGER, *1949 in St. Pölten, lebt WÜRDIGUNGSPREIS Schweiz, †2009, Architekturstudium ETH in Wien, Architekturstudium TU Wien, 1970 Zürich, Doktorat in Architekturgeschichte, Gründung von Missing Link mit Angela WOLFGANG KREJS, *1952 in Krems, lebt in 1977–1985 Assistent ETH Zürich, lebte ab 1985 Hareiter und Adolf Krischanitz, 1978–1992 Krems, Studium Architektur und Raumpla- in Wien, ab 1989 Atelier mit Walter Hans Michl, Vorstandsmitglied Österreichische Gesellschaft nung und Raumordnung TU Wien, Studium Architekturpublizist «Spectrum» («Die Presse»), für Architektur, 1981–1990 Architekturkritiker der Rechtswissenschaften Universität , Fachzeitschriften, Bücher. der Tageszeitung «Die Presse», Gastprofessur in 1980–1990 Stadtverwaltung Salzburg, 1991 ANERKENNUNGSPREIS Linz, Kurator, zahlreiche Publikationen. Leiter des Kulturamtes der Stadt Salzburg, WÜRDIGUNGSPREIS 1993–2005 Stadtbaudirektor in Krems. MARIE-THERESE HARNONCOURT (the ANERKENNUNGSPREIS POOR BOYs ENTERPRISE), *1967 in Graz, lebt MONIKA PUTZ, *1953 in Linz, lebt in Wien in Wien, Architekturstudium Universität für Würdigungspreise und Stixneusiedl, Architekturstudium TU RUDOLF PROHAZKA, *1947 in Ortmann, angewandte Kunst Wien, 1993–1994 Mitarbeit Wien, 1984 Ateliergründung, Lehrtätigkeit an Architekturstudium TU Wien, Praxis bei Ernst bei Steven Holl, New York, 1994–2000 der Fachhochschule für Bauingenieurswesen Hiesmayr, seit 1978 eigenes Büro. the POOR BOYs ENTERPRISE, 2000 Gründung Anerkennungspreise und Baumanagement. ANERKENNUNGSPREIS the next ENTERprise mit Ernst J. Fuchs, 2004 ANERKENNUNGSPREIS Teilnahme Architekturbiennale Venedig, Förderungspreise Lehraufträge in Wien und Linz . 1994–2010

ARCHITEKTUR Preisträgerinnen & Preisträger 37 Adolf Krischanitz, WP 2002Anton Schweighofer, WP 2004 Erich Bernard, AP 2004 eichinger oder knechtl, AP 2004 Florian Sammer, Karoline Streeruwitz, Walter Stelzhammer, WP 2010 Gabu Heindl, AP 2010 AP 2008 2004 2006 2008 2010

FLORIAN HAYDN WOLF D. PRIX ANTON SCHWEIGHOFER, *1930 in Ayancık, WALTER ZSCHOKKE Siehe 2000 ERNST BENEDER, *1958 in Waidhofen/Ybbs, WALTER STELZHAMMER, *1950 in Vöckla- (the POOR BOYs ENTERPRISE), *1967, lebt (COOP HIMMELB[L]AU), *1942 in Wien, lebt in Türkei, lebt in St. Andrä-Wördern, Architektur- WÜRDIGUNGSPREIS lebt in Wien, Architekturstudium TU Wien, bruck, lebt in Wien, Architekturstudium in Wien, Architekturstudium Universität für Wien, Architekturstudium TU Wien, in London, studium Akademie der bildenden Künste Postgraduate-Studien in Tokio, seit 1996 Akademie der bildenden Künste Wien, 1982 angewandte Kunst Wien, 1991 Gründung the in Los Angeles, seit 1968 COOP HIMMELB(L)AU, Wien, seit 1959 freischaffender Architekt, DIETMAR FEICHTINGER, *1961 in Bruck/ Arbeits gemeinschaft mit Anja Fischer, Gast- Gründung des eigenen Ateliers, 1982–1983 POOR BOYs ENTERPRISE mit Ernst J. Fuchs und seit 1993 Professur an der Universität für ange- 1959–1964 Partnerschaft mit Rupert Falkner, Mur, lebt in Paris, Architekturstudium TU Graz, professuren an TU Wien, in Illinois (USA), in Assistent an der TU Wien, 1889–1994 sowie Marie-Therese Harnoncourt, 2005 «000y0 Ar- wandte Kunst Wien, seit 2003 Vorstand des In- ab 1977 Professur an der TU Wien, zahlreiche 1989–1993 assoziierter Architekt und Projekt- Versailles (Frankreich), in Valparaíso (Chile), 2004–2005 Lehraufträge an der TU Wien, chitekten und Agentur für Urbanismus». stituts für Architektur, Gastprofessur u.a. in Forschungsarbeiten. leiter im Büro Philippe Chaix/Jean-Paul Morel, in Stuttgart. seit 2004 Lektorat an der FH Wien, seit Aufenthalte in New York, Berlin, London, London, in Cambridge, in Los Angeles. WÜRDIGUNGSPREIS 1994 Gastprofessur Universität Innsbruck, seit WÜRDIGUNGSPREIS 2006 Vorsitzender der bAIK. zahlreiche Veröffentlichungen. HELMUT SWICZINSKY 1999 Lehrtätigkeit in Paris, 1999–2000 Gastpro- WÜRDIGUNGSPREIS ERNST J. FUCHS (COOP HIMMEL B[L]AU), *1944 in Posen ERICH BERNARD, *1965 in Graz, lebt in Wien, fessur Aachen. FRANZ SAM, *1956 in Tiefenfucha, lebt (the POOR BOYs ENTERPRISE), *1963 in Anras, (Polen), lebt in Wien, Architekturstudium TU Architekturstudium TU Graz und Universität ANERKENNUNGSPREIS in Krems, Architekturstudium TU Innsbruck, HEIDI PRETTERHOFER (Arquitectos), lebt in Wien, Architekturstudium Hochschule Wien und an der Architectural Association in für angewandte Kunst Wien, 1995 Gründung Mitarbeit und Projektleitung bei COOP *1970 in Graz, lebt in Wien, Architekturstu- für künstlerische und industrielle Gestaltung London, 1973 Gastprofessor in London, 1968 BEHF (mit Armin Ebner, Susi Hasenauer, JOHANNES KISLINGER (ah3 Architekten), HIMMELB(L)AU, Lehraufträge an der Univer- dium Graz, bei «one architecture» in Amster- Linz, Akademie für angewandte Kunst Wien, Gründung von COOP HIMMELB(L)AU mit Wolf Stephan Ferenczy), 2004 Gründung BWM *1957 in Wien, lebt in Horn, Architekturstu- sität für angewandte Kunst, TU Innsbruck dam, 2000 Univer sitätsassistentin an der TU 1991–2000 the POOR BOYs ENTERPRISE, D. Prix und Michael Holzer, bis 2000 Geschäfts- Architekten (mit Johann Moser, Daniela dium TU Wien, 1986 Bürogründung im Wald- und New Design University St. Pölten, seit 1992 Graz, 2001–2007 Universitätsassistentin an der 2000 Gründung the next ENTERprise mit führer, bis 2007 Gesellschafter. Walten), urbanistische Studien und kultur- viertel, 1998–2008 Kislinger Architekten und eigenes Büro in Krems und Wien, seit 2001 mit Akademie der bildenden Künste in Wien, seit Marie-Therese Harnoncourt, Lehraufträge ANERKENNUNGSPREIS theoretische Forschungsarbeiten. Partner ZT-KEG mit Michael Kislinger, Horn, Irene Ott-Reinisch, 2002–2005 Kooperation mit 2003 Arquitectos ZT KEG mit Dieter Spath. in Wien, Linz und Bratislava. ANERKENNUNGSPREIS seit 1999 wissenschaftlicher Beirat und Lehrbe- Steven Holl Architects NY. DIETER SPATH (Arquitectos), ANERKENNUNGSPREIS BETTINA GÖTZ (ARTEC), *1962 in Bludenz, auftragter Donau-Universität Krems. IRENE OTT-REINISCH, *1963 in Innsbruck, *1969 in Graz lebt in Wien, Architekturstu- lebt in Berlin, Architekturstudium TU Graz, seit GREGOR EICHINGER (eichinger oder knechtl), MICHAEL KISLINGER (ah3 Architekten), lebt in Wien, Architekturstudium TU Inns- dium TU Graz, 2001–2007 Universitätsassistent 1985 Architekturbüro mit Richard Manahl, *1956 in Wels, lebt in Wien, Architekturstu- *1962 in Mödling, lebt in Mahrersdorf bei bruck, Postgraduate Technischer Umwelt- an der Akademie der bildenden Künste Wien, Gastprofessur TU Wien, seit 2006 Professur dium TU Wien, 1993 Gastprofessur TU Wien, Altenburg, Architekturstudium TU Graz, schutz an der BOKU/TU Wien, seit 2000 2007–2008 Künstlerischer Leiter der regio- 2002 an der Universität der Künste in Berlin, 2008 1996 Gastprofessur Los Angeles, seit 1998 Lehr- 1986 Studienaufenthalt Papua-Neuguinea, eigenes Büro in Wien, seit 2001 mit Franz Sam, nale08 in der Steiermark, seit 2003 Arquitectos Kommissärin des österreichischen Beitrags auftrag Universität für angewandte Kunst 1996–2006 Zusammenarbeit mit Johannes 2002–2005 Kooperation mit Steven Holl ZT KEG mit Heidi Pretterhofer. ADOLF KRISCHANITZ, *1945 in Schwarzach/ zur 11. Architekturbiennale Venedig. Wien, 2001 Gastprofessur Akademie der bil- Kislinger, Mitbegründer von ah3 Architekten, Architects NY. ANERKENNUNGSPREIS Pongau, lebt in Wien und in Berlin, Architek- RICHARD MANAHL (ARTEC), *1955 in denden Künste Wien, seit 2004 Professur ETH 2006 Gründung eines eigenen Büros. ANERKENNUNGSPREIS turstudium TU Wien, 1970 Gründung der Blu denz, Vorarlberg, lebt in Wien, Architektur- Zürich, bis 2005 Büro mit Christian Knechtl. ANERKENNUNGSPREIS GABU HEINDL, *1973 in Wang, lebt in Wien, Arbeitsgemeinschaft Missing Link mit Angela studium TU Graz, seit 1985 Architekturbüro CHRISTIAN KNECHTL (eichinger oder knechtl), FLORIAN SAMMER, *1974 in Innsbruck, lebt Architekturstudium Akademie der bildenden Hareiter und Otto Kapfinger, 1988–1989 mit Bettina Götz in Wien, 1988–1996 im *1954 in Baden, lebt in Wien und Pottendorf, in Wien, Architekturstudium Leopold-Fran- Künste Wien, Tokio und Fulbright-Stipendium Gastprofessur TU München, 1991–1995 Präsi- Vorstand der Österreichischen Gesellschaft Architekturstudium TU Wien, 1982–2006 zens-Universität Innsbruck, Akademie der Princeton University, USA, Lehraufträge TU dent der Wiener Secession, seit 1992 Professor für Architektur. gemeinsames Büro mit Gregor Eichinger, seit bildenden Künste Wien, 1997 Auslandsstu- Graz, TU Delft, Berlage Institute Rotterdam, an der Hochschule der Künste in Berlin. ANERKENNUNGSPREIS 2006 atelier knechtl architekten, seit den dium University of Texas, langjährige Mitarbeit Princeton University, Akademie der bildenden WÜRDIGUNGSPREIS 1980er Jahren Lokal- und Geschäftsbauten, bei eichinger oder knechtl, seit 2003 Büro mit Künste. Wien, seit 2003 selbständig in Amster- Museen und Büros, Studienleiter MA Innen- Karoline Streeruwitz. dam und Wien als gabu wang. architektur & 3D Gestaltung an der New Design KAROLINE STREERUWITZ, *1977 in Wien, ANERKENNUNGSPREIS University St. Pölten. lebt in Wien, Architekturstudium Universität ANERKENNUNGSPREIS für angewandte Kunst, Akademie der bilden- den Künste Wien, 1999 Artist-in-Residence Schindler-Haus in Los Angeles, 2000–2003 Aufenthalt Buenos Aires, 2005 Gastprofessur in Stuttgart, seit 2003 Büro mit Florian Sam- mer, seit 2005 Lehrtätigkeit TU Wien. WP – Würdigungspreis ANERKENNUNGSPREIS AP – Anerkennungspreis FP – Förderungspreis

38 ARCHITEKTUR Preisträgerinnen & Preisträger ARCHITEKTUR Preisträgerinnen & Preisträger 39 BILDENDE Anne Katrin Feßler

«Der Zeit ihre Kunst» heißt es in anderem Kontext so schön – und gung 2004 (2005 erhielt Nitsch den Großen Österreichischen so wahr. Auch beim Blick zurück auf fünfzig Jahre Kulturpreise Staatspreis) jedoch recht spät: «Zwanzig Jahre nach der Nomi- Niederösterreich zeigt sich, wie sehr dieser Satz der Realität ent- nierung … fällt einer zweiten Jury nun die Entscheidung zu, mit spricht: Nicht nur, dass beinahe jede Dekade ihren eigenen künst- den Kulturverantwortlichen das nachzuholen, was damals ver- lerischen Ausdruck braucht, die schnelllebige Welt der Kunst ent- säumt wurde.»1 Es war nicht nur ein Versäumnis: Die Ableh nung ledigt sich ihrer Protagonisten auch von Zeit zu Zeit. Nicht jede der einstimmigen Juryentscheidung (1984: Adolf Frohner, Gert Kunst also, die einmal Gültigkeit hatte und im Fokus des Interesses Linke, Werner Rischanek, Sigi Schenk sowie Hermann Walenta) durch KUNST stand, konnte sich über die Jahre retten. Und selbst bei jenen, die die Landesregierung sorgte für Empörung und öffentliche Dis- es vermochten, ist heute schon fraglich, wie lange sie noch gefragt kussion. Die Jury trat unter Protest zurück, einige andere Kultur- sind, ob sie bald Geschichte oder Kunstgeschichte sein werden. und Förderpreisträger verzichteten auf ihre Auszeichnungen. Nicht nur Stile, Medien und Themen, auch die Anforderungen an Ebenso sollte es, wie fast überall, lange dauern, bis man tat- KünstlerInnen ändern sich, wo stetig Jüngere nachkommen, findet sächlich einer Frau den Hauptpreis einer solch offiziellen Aus- zwangsweise Verdrängung statt. zeichnung für Bildende Kunst zuerkannte: 1983 erhielt ihn die Hinter fünfzig Jahren Kulturpreise können also nicht nur be- Malerin Traudel Pichler (1941–2002), die der abstrakten Figuration rühmte und bekannte Namen stehen. Einer jüngeren Generation verpflichtet war und an der Autonomie der Farbe arbeitete. (Zum sind die Namen der allerersten Preisträger der Sparte Bildende Vergleich: Auch in der Hauptstadt Wien sollte es bis 1977 dauern, Kunst – Franz Traunfellner, Maximilian Melcher oder etwa Franz bis man mit Maria Lassnig der ersten Frau den Wiener Kunstpreis Erntl – womöglich gar kein Begriff mehr. Und auch von den in verlieh.) den 1970er und 1980er Jahren Ausgezeichneten mischt kaum Maximiliam Melcher, einer noch im aktuellen Ausstellungsgeschehen mit. Anderen Na- «Porträt», 1950, men wiederum begegnet man in der Geschichte des Kulturpreises © Landesmuseum Nieder österreich auch häufiger – etwa jenem Leo Zogmayers. Zogmayer, dessen gra- fisches, jede Ästhetik der Linie verneinendes Werk stetiger Ver- änderung unterworfen ist, wurde 1973, 1976 und 1983 mit dem Anerkennungs-, 1987 mit dem Förderungspreis bedacht, 1996 folgte die Würdigung seines Gesamtwerks. Und auch bei Walter Vopava, der stets eine monumentale, schwere und dunkle, auf das Malerische per se fokussierte Malerei verfolgte, sollte es siebzehn Jahre dauern, bis nach der ersten Anerkennung dann 1999 im Vom Zwiegespräch mit der Leinwand Alter von 51 der Kulturpreis kam. Manchmal ist die Zeit eben noch nicht reif. Und in anderen bis zur Interaktion mit dem Publikum Fällen überreif: Im Fall von Hermann Nitsch erfolgte die Würdi- Opfer des Zeitgeists

41 maßgeblichen Anteil, an der Akademie wirkte er in seiner Tä- Fritz Riedl 1956/57 für Herbert Boeckl den Gobelin «Die Welt tigkeit als Professor und Rektor (1968–1970) stets als korrekter und der Mensch» für die Wiener Stadthalle und die Tapisserien Sachwalter, fern jeglicher Selbstdarstellung. Als Künstler fand für das Neue Festspielhaus in Salzburg aus. Der zu den profilier- der Boeckl-Schüler Anfang der 1960er Jahre zu seinem tachisti- testen österreichischen Textilkünstlern zählende Schulz ist ver- schen Stil der spontanen Geste. Linien und kalligraphische Set- antwortlich dafür, dass an der Hochschule (heute Universität) zungen akzentuierte er mit wenigen Primärfarben:5 «Seine Bilder für angewandte Kunst 1988 eine Meisterklasse für Tapisserie gleichen manchmal unaufgeräumten Schlachtfeldern.» 6 eingerichtet wurde. Ein Jahr später, 1970, erhielt mit dem «Kera- Walter Eckert, «Figur», miker» Kurt Ohnsorg (1927–1970) ein Vertreter einer weiteren oft © Landesmuseum «Ungeordneter Farbbrei» vernachlässigten Disziplin die Auszeichnung. Ohnsorg, der für Li- Niederösterreich Im ersten Jahrzehnt des neu ausgeschriebenen Preises wurde lien-Porzellan entwarf, verstarb noch im gleichen Jahr. In Ohnsorgs Paul Rotterdam, unter anderen auch Ferdinand Stransky (1904–1981) geehrt, der Atelier habe sich, so Friedrich Cerha, auch der Art Club «Synthetisches Leben», © Landesmuseum zu diesem Zeitpunkt – gefördert von namhaften Kunsthistorikern getroffen, wenn er sich nicht im Strohkoffer unter der Loos-Bar Niederösterreich wie Otto Benesch – an den Biennalen in São Paulo (1957) und einfand. Bei «Ohnsorg, der in seinem Atelier immer während der Tokio (1963) teilgenommen hatte. Ende der 1950er Jahre begann Nacht gebrannt hat, mit dem billigeren Nachtstrom. Da haben wir Wenig überraschend hat sich die Malerei auch beim Kultur- rungsprozess› jene formale Gültigkeit im Bild erhält, welche nicht Stransky sich von der Form zu lösen, trug einen «ungeordneten uns versammelt, Musiker, Maler, Schriftsteller und Bildhauer.»8 preis als Königin der bildenden Disziplin behauptet. Und be- nur Kenner und Fachleute an Traunfellner so sehr schätzen.»2 Farbbrei» auf die Leinwand auf, dessen Chaos dem «Peintre-Ama- Ebenfalls kurz vor seinem Tod wurde der Bildhauer Hans Knesl denken muss man freilich auch, dass die Würdigungen die An- In den ersten Jahren folgten ihm der Bildhauer Matthias Hietz teur» zusätzliche Inspiration lieferte.7 1966 folgte die Würdigung (1905–1971) gewürdigt. Knesl, dessen Werk während des Nazire- kaufspolitik des Landes für Kunst begleiteten, die in den 1950er ebenso wie Rudolf Pleban, an den in Wien einige Mosaike an von Sergius Pauser (1896–1970), der ein Jahr zuvor den Großen gi mes als «entartet» eingestuft worden war, stieß auch nach dem Jahren begann und vorerst wenig progressiv war. Stark Abstrak- Wohnhäusern (z. B.: «Ziegelarbeiter aus Favoriten») erinnern, Österreichischen Staatspreis erhalten hatte. Auf expressive An- Zweiten Weltkrieg mit seinen der idealisierenden Skulptur tes oder Surrealistisches blieb zunächst weitestgehend unbe- der «Meister des Lichts» Franz Erntl, der promovierte Jurist und fänge folgte eine kunsthistorisch wichtig bewertete Phase der widersprechenden, archaisierenden Figuren in der Öffentlichkeit rücksichtigt. Aber der Rückblick auf fünfzig Jahre Kulturpreise akademisch malende Rudolf Buchner, der gemäßigt abstrakte Neuen Sachlichkeit, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Pauser größtenteils auf Unverständnis. Seine 1954 im Wiener Stadtpark Niederösterreich soll weder statistische Auswertung noch Abriss Oskar Matulla oder Franz Dressler. Innehalten sollte man kurz bei ein gefragter Porträtist (u.a. Theodor Körner, Karl Renner). ausgestellte «Große Stehende» sorgte für einen Skandal und der aus heutiger Sicht etabliertesten Namen sein, sondern auch Maximilian Melcher (1922–2002), der weniger für seine dyna - Interessant: 1969 erhält mit Josef Schulz (*1933) erstmals ein musste entfernt werden, sein «Stehendes Mädchen» wurde 1956 an inzwischen recht unbekannte Positionen erinnern, etwa an mischen, kantigen Zeichnungen in Aquarell, Kohle oder Kreide «Textiler» den Würdigungspreis. Schulz führte gemeinsam mit bei einem Akt von Vandalismus schwer beschädigt. KünstlerInnen, die sich später mehr hinter den Kulissen – etwa bekannt ist als für seine 1952 an der Akademie der bildenden als Lehrende, Kuratoren oder Autoren – verdient gemacht haben Künste begonnene Lehrtätigkeit. Von Melcher, der auch sieben oder Opfer des künstlerischen Zeitgeists wurden. Jahre als Rektor die Geschicke am Schillerplatz leitete, ist Franz Traunfellner (1913–1986) etwa, der 1960, ebenso wie der folgendes Zitat überliefert: «Je weniger ich für mich gearbeitet Adolf Frohner, «Die drei Grazien», 1969 Gustav Schütt akademische Maler , mit dem erstmals ausgelobten habe, umso besser sind die Studenten geworden. Das Um und © Landesmuseum Niederösterreich Preis bedacht wurde. In 600 druckgrafischen Arbeiten hielt der Auf in diesem Geschäft ist: Derjenige, der rauskommt, muss bes- aus kleinbäuerlichem Milieu im Waldviertel stammende Traun- ser sein als ich, und die guten Leute sind besser geworden.»3 Zu fellner Landschaften und Menschen seiner unmittelbaren Hei- seinen ehemaligen Studenten zählen u.a. Siegfried Anzinger, mat fest. Trotz eines kurzen Abstechers an der Höheren Graphi- Gunter Damisch und Walter Vopava. schen Bundes-Lehr- und Versuchanstalt in Wien – er wollte die Auch Walter Eckert (1913–2001) fällt 1967 in diese Preisträ- Technik der Lithographie erlernen – blieb Traunfellner zeit seines ger-Kategorie: Er vermied «konsequent jede Selbststilisierung Lebens Autodidakt. «Das Unspektakuläre der ihn umgebenden als Künstler in Habitus und Auftreten – mit einem Wort so ziem- Landschaft wird Anlass zu einer langen Reihe von Holzschnitten, lich alles, was einer Künstlerkarriere dienlich sein könnte.» 4 Als Holzstichen, Radierungen, Lithographien, in denen er immer Secessions-Präsident (1965–1967) hatte Eckert an der Gestaltung Hermann Walenta «Konzentrat», vor 1968 wieder so lange den Natureindruck reduziert, bis dieser ‹Läute- des im Aufbruch befindlichen Wiener Ausstellungsgeschehens © Landesmuseum Niederösterreich

42 43 hat, interessiert, in welche Richtung das Abstrakte sich noch ent- «Grande Dame der abstrakten Malerei» wickeln wird. Rotterdam integriert Materialien wie etwa Holz, Eine weitere späte Würdigung erfolgte 1990 mit dem Preis an die Stoff oder Harz in seine Bilder, spürt Formen wie Rechteck und 81-jährige Hildegard Joos (1909–2005). 1958 wurde ihr als erster Kreuz nach und verwebt theoretische Fragen zur Form mit Philo- Frau eine Einzelausstellung der Wiener Secession gewidmet. sophischem, was den Arbeiten neben ästhetischen auch ethisch- Danach wurde es um die «Grande Dame der abstrakten Malerei religiöse Aspekte verleiht. In einem Text zur Verleihung nennt in Österreich» eher ruhig. Ihr künstlerisches Schaffen, das von Gotthard Fellerer den Künstler einen «Mystiker», dessen Malerei strengen Rasterbildern und unbeschwerten, schöpfungsreichen 11 Franz Graf, die Kunst, durch die Stille zu sprechen, spiegle. «narrativen Geometrismen» bestimmt war, stand erst 1997 wieder Arnulf Rainer, «Zentralformation», 1960, «Happy Santa Cruz», Überfällig erscheint auf den ersten Blick die Auszeichnung im Fokus von Ausstellungen der Wiener Albertina und der 2000 © Landesmuseum Niederösterreich des 82-jährigen Hans Fronius (Staatspreisträger 1966) im Jahr Österreichischen Galerie im Oberen Belvedere. © Landesmuseum Niederösterreich 1985. Denn Froniusˇ(1903–1988) riesiges grafisches, illustratives Acht Jahre nach der ersten Malerin (Traudel Pichler) wurde und malerisches Schaffen ließ ihn kunsthistorisch als «Bewahrer 1991 auch die erste Bildhauerin ausgezeichnet: Marianne Maderna eines sonst weithin verdrängten, literarisch motivierten Bild - (*1944). Sie findet in den 1980er Jahren über archaische Skulptu- Wirken für die Kunst Jahre nach Rainers erster großer Retrospektive im Museum des repertoires erscheinen, als wichtigen Traditionalisten.»12 Seine ren in Beton, Wachs und Eisen zu monumentalen Stahlskulp - 1974 erhält den Preis mit Franz Kaindl (*1932) ein gemäßigt ab- 20. Jahrhunderts, jedoch noch vor seiner Teilnahme an der do- Arbeiten der 1980er Jahre gerieten jedoch sehr radikal und direkt turen aus «gefalteten» oder blockhaften geometrischen Formen, strakt arbeitender Künstler, dessen Name jedoch viel mehr mit cumenta 6 (1977) und der Biennale Venedig (1978) – erhielt und wurden vor dem Hintergrund des wiederbelebten Tafel- die sie bevorzugt in der Landschaft installiert. Der Bezug zum dem Wirken für die Kunst im Land verbunden ist. Ab 1972 war «der Übermaler» den Niederösterreichischen Kulturpreis. bildes und dem Schaffen der sogenannten «Neuen Wilden» neu Umraum wird auch in den Skulpturen Hans Kupelwiesers (*1948) er mehr als zwanzig Jahre Präsident des Verbands der Nieder - 1975 erhielt auch Adolf Frohner (1934–2007), der mit konstruk- bewertet.13 mitgedacht, der 1994 ausgezeichnet wurde. österreichischen Kunstvereine und reformierte in dieser Funk- tiver Kritik an der Kulturpolitik nie hinter dem Berg gehalten hatte, tion auch die Modalitäten rund um die Vergabe des Preises: etwa die Auszeichnung. Die Figur – insbesondere die weibliche – und dass die Jury, die nun alle drei Jahre wechselte und vom unab- Gewalt bestimmten die Sujets seiner Arbeiten, in denen ab 1980 hängigen Gremium des Kultursenats bestimmt wurde, sich aus- das die 1970er Jahre prägende zeichnerische Element zugunsten schließlich aus KünstlerInnen zusammensetzt. Kaindl gestaltete des Malerischen und der Farbe immer mehr verschwand. Eine an- in dieser Zeit zahlreiche Ausstellungen und gründete das 1978 dere große Würdigung Niederösterreichs erlebte Frohner allerdings in St. Pölten errichtete Niederösterreichische Doku men ta tions - nicht mehr: Nur fünf Tage nach dem Spatenstich zu seinem eigenen Hans Kupelwieser, «Ohne Titel», 1987/94 zentrum für Moderne Kunst, das er bis 1995 leitete. Museum, dem Forum Frohner in Krems, starb der Künstler. © Landesmuseum Niederösterreich Ohne diese Erneuerung der Modalitäten wäre vielleicht die Mit Theo Braun, Hermann Walenta, Kurt Ingerl und Josef Scha- Preisvergabe an Arnulf Rainer (*1929), der heute neben Franz gerl enden die 1970er Jahre. Mit Johann Fruhmann (1928–1985) West und Maria Lassnig zu den erfolgreichsten österreichischen widmete man 1981 einem der wichtigsten Vertreter des öster- Künstlern zählt, im Jahr 1973 gar nicht denkbar gewesen. 1951 reichischen Informel den Preis. Fruhmann wird gerne als gründete Rainer gemeinsam mit Arik Brauer, Ernst Fuchs und Österreichs erster Abstrakter bezeichnet. Er war stets ein Verfech- Maria Lassnig aus Protest gegen den Vienna Art Club, den «ver- ter der reinen, absoluten Malerei, denn ihn interessierten mehr wässerten Seicherlclub», die «Hundsgruppe». Bei der Eröffnung noch als seine Zeitgenossen deren Eigenschaften – die Qualitäten ihrer ersten Ausstellung beschimpfte der damals 21-Jährige von Farbe, Textur und Material. Künstler die Anwesenden:9 «Und das will ich noch hinzufügen: Im Jahr darauf (1982) geht der Preis an einen Künstler, dessen Wir scheißen auf euch! Ihr seid alle Arschlöcher!»10 Karriere eigentlich erst in den USA (1975 erste Einzelausstellung Das Land Niederösterreich erwarb damals zwar Rainers Blatt in New York) begann. Paul Rotterdam (*1939) unterrichtet seit Hildegard Joos, «Ohne Titel», vor 1975 «Taucher» (aus seinem Zyklus der «Tiefseebilder»), bei Ausstel- 1968 in Harvard, kehrt jedoch jedes Jahr für einige Wochen nach © Landesmuseum Niederösterreich lungen schien er aber «ignoriert». Mehr als 20 Jahre später – fünf Österreich zurück. Den Künstler, der auch Philosophie studiert

44 45 Eine eher unkonventionelle Entscheidung für den Würdi- als Produkt materialisiert. Trotzdem besitzt das komplexe Werk Judith Fegerl, gungspreis fiel 1995: Mit Renate Krätschmer und Jörg Schwarzen- des Wissenschaftshistorikers und Philosophen neben der stark «Tension Object», 2006 © Judith Fegerl berger (kurz K.U.SCH., beide *1943) wählte man ein Künstlerpaar, intellektuellen Seite immer auch gestalterisch-ästhetische As- das die Grenzen zwischen Kunst und Alltag aufhob. Ihre Kunst, pekte. Bonks «Typosophie» beschäftigt sich mit Zeichensystemen die einen gewissen erzieherischen, humanistischen Impetus nicht in Kunst, Naturwissenschaft, Typografie und Philosophie. Auch leugnen kann, thematisierte und integrierte den Alltag in seiner mit Franz Graf (*1954), der in seinem Werk figürlich-vegetabile banalsten Ausformung, ihre Aktionen im öffentlichen Raum Zeichnung, Geometrisch-Ornamentales und Sprache/Text in Die Erweiterung des künstlerischen Mediums und seiner The- waren von sowohl kultischem als auch theatralem Charakter.14 offener Weise verknüpft, geht man den Weg 2000 zu einer neo- men in den sozialen und gesellschaftspolitischen Raum spiegelt konzeptuellen Kunst jenseits sinnlicher Eindrücke weiter. sich auch in den Preisträgern der jüngsten Jahre, die teils auch Erweiterte Kunstkonzepte Mit Elke Krystufek (*1970) wird 2001 die bislang jüngste Künst- Arbeiten für den öffentlichen Raum Niederösterreichs realisiert Mit Ecke Bonk (*1953) öffnet sich der niederösterreichische Kul- lerin für ihr «bisheriges Lebenswerk» ausgezeichnet: Die damals haben: In den politisch pointierten Gemälden Johanna Kandls turpreis 1998 noch ein wenig stärker einer Kunst, die sich nicht 31-Jährige, die mit ihren sehr intimen und sexualisierten Ar- (*1954) oder den rassismus- und kolonialismuskritischen Ar- beiten der Fotografin Lisl Ponger (*1947) und zuletzt 2009 mit der Würdigung von Christine und Irene Hohenbüchler. Das seit mehr als zwanzig Jahren international arbeitende Geschwister-

Christine und Irene Hohenbüchler, paar steht für ein die eigene Autorschaft aufweichendes, koope- «Mundeln», 1993 ratives und integratives Kunstprinzip, das es auf soziale Zu- © Landesmuseum Niederösterreich sammenhänge und Missstände (oft in der Arbeit mit Frauen und Kindern) anwendet.

1. Borchhardt-Birbaumer, Brigitte, in: Publikation zu den Kultur- und Wissenschaftspreisträgern 2004 Elke Krystufek, des Landes Niederösterreich, Amt der niederösterreichischen Landesregierung, S. 6 «Elke Krystufek whit Ken Lum», 1997, 2. Kaindl, Franz, «Der Waldviertler Künstler Franz Traunfellner (1913–1986)», in: «Das Waldviertel», © Landesmuseum Niederösterreich Zeitschrift für Heimat- und Regionalkunde des Waldviertels und der Wachau, 47. Jahrgang 1998, Heft 1, S. 1 ff. 3. Melcher, Maximilian, zitiert nach Mittringer, Markus: «Maximilian Melcher 1922–2002», Nachruf beiten in den 1990er Jahren für einige Kontroversen gesorgt in der Tageszeitung «Der Standard», Wien, 8. 11. 2002, S. 34 4. Köb, Edelbert, in: «Walter Eckert. 1913–2001». Katalog zur Ausstellung im Oberen Belvedere, hatte, konnte aber mit ihrer obsessiven «Ethik des Fleißigen» Böhlau, Wien 2004, S. 10 5. Vgl. ebd., S. 8 ff. (1995 hatte sie bereits eine Einzelausstellung in der 303 Gallery, 6. ebd. S. 9 New York) überzeugen. «Selbstbezüglich ist ihre Arbeit darin, 7. vgl. Sterk, Harald: «Der Peintre-Amateur», in: «Stransky. Monografie», Hrsg. Niederösterreich- Gesellschaft für Kunst und Kultur, Edition Tusch, Wien 1979, S. 17 dass sie ihren eigenen Körper, die Konstruierbarkeit ihrer Iden- 8. Cerha, Friedrich, zitiert nach Fastner, Carsten: «Die Neugier fehlt», in: Wochenzeitung «Der Falter», Nr. 7, 15.2.2006. tität und ihr Begehren heranzieht, um an sich selbst die gesell- 9. vgl. Schantl, Alexandra, «Die Ankaufs- und Ausstellungstätigkeit des Niederösterreichischen Lan- desmuseums nach 1945», in: «Kunst nach 1945. Meisterwerke aus dem Niederösterreichischen schaftlich normierten wie tabuisierten Handlungsspielräume Landesmuseum», St. Pölten 2002, S. 11 f. 10. Arnulf Rainer, zitiert nach Habarta, Gerhard: «Frühere Verhältnisse. Kunst in Wien nach ˇ45», 15 zu exemplifizieren.» Die kulturelle Dimension von Krystufeks Wien 1996, S. 132 11. Vgl. Fellerer, Gotthard, «Nachempfinden», in: Publikation zu den Kultur- und Wissenschaftspreis- K.U.SCH., «Blitz-Art-Schier», 1980, Arbeit erscheint in der Spannung, die so zwischen vermeintlich trägern 1982 des Landes Niederösterreich, Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, © Landesmuseum Niederösterreich S. 23 ff. Privatem wie Öffentlichem entsteht. Lust- und körperbetont 12. Hilger, Wolfgang, «Gemalte und gezeichnete Literatur», in: Publikation zu den Kultur- und Gelitin Wissenschaftspreisträgern 1985 des Landes Niederösterreich, Amt der Niederösterreichischen sind auch die Arbeiten der Künstlergruppe (Würdigungs- Landesregierung, S. 28 preis 2008), deren Arbeiten – oft humorvolle Eingriffe für den 13. vgl. ebd. S. 28 14. vgl. Grassegger, Friedrich, «K.U.SCH. – Kreativität als Lebens(re)form», in: Kultur- und Wissen- öffentlichen Raum – Installatives mit Aktionistischem verbinden. schaftspreise des Landes Niederösterreich 1995, Amt der Niederösterreichischen Landesregie- rung, S. 12–15 In der Interaktion sollen sich neue Erfahrungsräume für das 15. Spiegl, Andreas, «Die Varianz eines Problems, das mehrere Gesichter hat», in: Kultur- und Wissen- schaftspreise des Landes Niederösterreich 2001, Amt der Niederösterreichischen Landesregie - Publikum öffnen. rung, S. 7

46 47 BILDENDE Franz Traunfellner, WP 1960 Ferdinand Stransky, WP 1965 1960 1965

FRANZ TRAUNFELLNER, *1913 bei Pöggstall, KURT INGERL, *1935 in Ternitz, †1999, Maler FERDINAND STRANSKY, *1904 in Viehofen, †1986. Als Sohn eines Holzwarenerzeugers mit und Bildhauer, Kunst am Bau, vor allem durch †1981, lernt Restaurieren an der Akademie der der Holzbearbeitung vertraut. Holzschnitte und seine «geschnürten» Frauenplastiken bekannt. bildenden Künste, als Maler Autodidakt, Expres- -stiche mit Waldviertler Motiven, als Le bens un - Gilt als einer der Pioniere der Computerkunst in sionist in der Tradition öster rei chischer Maler terlage diente lange seine kleine Landwirtschaft. Österreich. wie Kokoschka und Boeckl. Mitglied der Seces- WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS sion und Gründer der Künstlergruppe «Der Kreis». GUSTAV SCHÜTT, *1890 in Wien, †1968, Maler, WÜRDIGUNGSPREIS Mitglied des «Mödlinger Künstlerbundes». KUNST WÜRDIGUNGSPREIS 1963 KARL HEIGL, *1913 in Wien, †1981, Akademie Berlin, Maler, in den 1960er Jahren Präsident OSKAR MATULLA, *1900 in Wien, †1982, des Lan desverbandes der niederösterreichi- graphische Ausbildung, Malerei und Radierung, schen Kunstvereine. 1961 Lithographie prägen sein Werk, Förderer junger FÖRDERUNGSPREIS Künstlerkollegen. MATTHIAS HIETZ, *1923 in Reisenberg, †1996, WÜRDIGUNGSPREIS der Bad Vöslauer Bildhauer war Gründer und Leiter des Internationalen Bildhauersymposi- 1966 ums Lindabrunn. WÜRDIGUNGSPREIS 1964 SERGIUS PAUSER, *1896 in Klosterneuburg, †1970, schloss sich dem österreichischem Ex- RUDOLF PLEBAN, *1913 Peterwardein FRANZ VINZENZ DRESSLER, *1918 in Krems, pressionismus an und Vertreter der Neuen Sach- (Ungarn), †1965, Grafiker, Bildhauer, Maler †2002, gehörte zur Donau-Wald-Gruppe, einem lichkeit, von der er sich wieder distanzierte. Pro- und Lehrer der Höheren Graphischen Bundes- Zusammenschluss von Malern und Bildhauern, fessor der Meisterschule für Bildnismalerei an Lehr- und Versuchs anstalt Wien. die sich nach dem Zweiten Weltkrieg zu zeitge- der Wiener Akademie. Nach dem Zweiten Welt- WÜRDIGUNGSPREIS mäßen künstlerischen Aussagen zusammen - krieg vor allem Porträtmaler. fanden, Mitglied des Wachauer Künstlerbundes. WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS KURT AMMANN, *1931 in Eggenburg, Akade- 1962 MAXIMILIAN MELCHER, *1922 in Krottendorf, mie der bildenden Künste (Graphik und Male- †2002, Grafiker und Hochschulprofessor, von rei), Gymnasiallehrer in Klosterneuburg. Werke RUDOLF BUCHNER, *1894 Veřovice (Mähren), 1972–1976 Rektor der Akademie der bildenden u. a. Kreuzwegtafeln im Stift Kloster neuburg, †1962, Impressionist und Mitglied der Wiener Künste in Wien. Sein Werk ist ebenso bedeutend Wandmalerei in der Volksschule Aigen bei Würdigungspreise Secession, Mitbegründer des Landesverbands wie seine Lehrtätigkeit. Raabs/Thaya. der niederösterreichischen Kunstvereine. WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS Anerkennungspreise WÜRDIGUNGSPREIS FRANZ ERNTL, *1902 Sollenau, †1990, Land- schaftsmaler und maßgebliche Künstlerpersön- Förderungspreise, Stipendien lichkeit des jungen Burgenlandes, Mit be grün - der der Rabnitztaler Künstlerwochen. 1960–2010 WÜRDIGUNGSPREIS

BILDENDE KUNST Preisträgerinnen & Preisträger 49 Walter Eckert, WP 1967 Karl Korab, FP 1967 Arnulf Rainer, WP 1973 Linde Waber, FP 1974 Adolf Frohner, WP 1975 1967 1969 1971 1975

WALTER ECKERT, *1913 in Leobersdorf, †2001, JOSEF SCHULZ, *1933 in Altlengbach, FRANZ LUBY, *1902 in St. Pölten, †1989, Mit - INGRID HEIL, *1943 in Baden, Universität für ADOLF FROHNER, *1934 in Groß- Inzersdorf, GÜNTHER WOLFSBERGER, *1944 in St.Wolf- studierte bei Herbert Boeckl und war 1967–1969 Universität für angewandte Kunst Wien, seine begründer des «Neuen Hagenbundes». In sei- angewandte Kunst Wien, Textiltechnik. †2007, arbeitete als Werbegrafiker, Kunstkriti- gang im Waldviertel, lebt in Krems, Studium an auch Rektor der Wiener Akademie sowie von Tapisserien hängen in zahlreichen öffentlichen nem künstlerischen Werk näherte er sich der FÖRDERUNGSPREIS ker, Gasthörer an der Akademie der bildenden der Akademie der bildenden Künste Wien, Di- 1965–1967 Präsident der Secession und später Gebäuden, 1975 Aufbau des Instituts für textiles Wiener Schule des phantastischen Realismus, Künste in Wien, Autodidakt, Wiener Aktio- plom in Kleinplastik und Medailleurkunst, Ge- Vorstandsmitglied. Er orientierte sich an der Gestalten an der Akademie, 1988 Errichtung blieb aber Einzelgänger. nismus u.a. Teilnahme an der Biennale von São stalter zahlreicher Brunnen in Niederösterreich. Klassischen Moderne. und Leitung der Meisterschule für Tapisserie. WÜRDIGUNGSPREIS Paolo und Venedig, Professur und Prorektor an FÖRDERUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS 1974 der Universität für angewandte Kunst in Wien. 2007 Eröffnung Forum Frohner in Krems. ALOIS KÖCHL, *1951 in Klagenfurt, lebt in KARL KORAB, *1937 in Falkenstein, lebt in TRAUDEL PICHLER, *1941 in Deutschland, FRANZ KAINDL, *1932 Stollberg, lebt in WÜRDIGUNGSPREIS Kärnten, Studium der Malerei an der Akademie Sonndorf, sein Werk umfasst Grafiken, Collagen, †2002, langjährige Assistentin von Maximilian 1972 Gaweinstal, Maler, Vertreter einer gemäßigt der bildenden Künste Wien, Grafik, Malerei, Siebdruck und Lithographie sowie Bühnenbild. Melcher und Gunter Damisch an der Akademie abstrakten Kunst. Ab 1972 Präsident des Lan- HERMANN HÄRTEL, *1943 in Klosterneuburg, Bühnenbild, Auftrag zur Gestaltung Decken - Bekannt für Stillleben und Land schaftsbilder der bildenden Künste in Wien. In ihrem Haupt- KARL KORAB Siehe1967 desverbands niederösterreichischer Kunstver- lebt in Wien, Studium an der Universität für an- bildes im Stift Ossiach. aus dem Wald- und Weinviertel. und Spätwerk entwickelt sich die Künstlerin in WÜRDIGUNGSPREIS eine. Ausstellungsgestalter, gründete 1975 in gewandte Kunst in Wien und arbeitet heute als ANERKENNUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS Richtung eines abstrakten Expressionismus. St. Pölten das Dokumentationszentrum für mo - Maler und Objektkünstler. FÖRDERUNGSPREIS HERMANN KLINGER, *1940 in Klosterneu- derne Kunst in Niederösterreich (Leiter bis 1995) . FÖRDERUNGSPREIS WALTRAUD RAN HAUBERT, *1944 in Waid - HERMANN WALENTA, *1923 in Drosendorf/ burg, Akademie der bildenden Künste Mün- WÜRDIGUNGSPREIS hofen/Ybbs, Höhere Graphische Bundes-Lehr- Thaya, lebt in Riegersburg, Ausbildung zum KARL HEINZ PILCZ, *1940 in Wien, lebt in chen, Bildhauerschule Hans Knesl Wien. und Versuchsanstalt Wien, Universität für Ange- Bildhauer bei Fritz Wotruba, Beteiligung an der Mödling, Universität für angewandte Kunst FÖRDERUNGSPREIS ROMAN SCHEIDL, *1949 in Leopoldsdorf, lebt ALBRECHT FÜRTHNER, lebt in Aschbach, wandte Kunst Wien, Malerin, Lyrikerin, Mitglied - Biennale Venedig 1951 (mit Grafik) und 1956 Wien, Maler, Grafiker, Schriftsteller, Sagen - in Wien, Studium der Grafik an der Akademie Studium an der Kunstuniversität Linz, Bild- schaft in der Künstlervereinigung «Der Kreis». (mit Plastik), Biennale Antwerpen 1957, forscher, Lokalhistoriker, 1967–2000 Lehrer HERWIG ZENS, *1943 in Himberg, lebt in der bildenden Künste Wien, grafische Arbeiten, hauer. Großplastiken in Wien, Salzburg und ANERKENNUNGSPREIS Biennale Tokio und Osaka 1957, für bildnerische Erziehung und Geschichte, Wien, Wiener Akademie der bildenden Künste, Tuschezeichnungen, Lithographien, Übersiede- Niederösterreich, Mitglied des International Großplastiken und Malerei. Mitglied des Wiener Künstlerhauses, Kurator besuchte die «Schule des Sehens» von Oskar lung in die Schweiz, Gründung eines Tanz-Male- Sculpture Center. LEO ZOGMAYER Siehe1974 FÖRDERUNGSPREIS des Museums Mödling. Kokoschka. Sein Wirken reicht von Grafiken rei-Musik-Ensembles, Performance-Arbeiten. ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS und Malerei bis zu Filmprojekten, Buchillustra- FÖRDERUNGSPREIS tionen oder Möbelbemalungen. FÖRDERUNGSPREIS LINDE WABER, *1940 in Zwettl, lebt in Nieder- 1968 österreich und Wien, Grafikerin, 1970 Stipen- 1976 1977 1970 dium für Japan. Dieses Land ist von be sonderer OSKAR HÖFINGER, *1935 in Golling/Erlauf, Bedeutung für ihr weiteres künstlerisches THEO BRAUN, *1922 in Karbitz, Böhmen, HERMANN WALENTA Siehe 1967 lebt in Wien, Studium an der Akademie der bil- HANS KNESL, *1905 in Bad Pirawarth, †1971, 1973 Schaffen, in dem das Aquarell eine wichtige †2006, studierte an der Kunstgewerbeakademie WÜRDIGUNGSPREIS denden Künste Wien, Diplom als Bildhauer bei Steinmetz und Bildhauer, ab 1951 Leiter der Rolle spielt. in Dresden und Akademie der bildenden Künste Fritz Wotruba, seit 1961 freischaffender Bild- Bildhauerklasse an der Universität für ange- FRANZ KATZGRABER, *1926 in Lichtenwörth, FÖRDERUNGSPREIS Wien, war Dozent an der Technischen Hoch- FRIEDRICH BASTL, *1944 in Wien, lebt hauer, arbeitet u. a. mit Stahlplatten, denen er wandte Kunst Wien, Mitglied des Künstler - †1989, studierte an der Akademie der bildenden schule Wien, abstrakte und auch gegenständli- in Wiener Neustadt, Beschäftigung mit Grafik, Leich tigkeit einhaucht. hauses. Sein plastischer Realismus der 1960er- Künste in Wien bei Fritz Wotruba. Mit seinen ANDREA KOVACHICH, *1951 in Budapest, seit che Malerei, Eisenradierung. Malerei, Fotografie und dem Computer als WÜRDIGUNGSPREIS Jahre hatte wesentlichen Anteil an der Eta - Objekten war der Bildhauer an zahlreichen 1955 in Österreich, Malerei an der Akademie der WÜRDIGUNGSPREIS Medium digitaler Gestaltung, lehrt an der blierung neuer, realistischer Strömungen. Ausstellungen beteiligt. bildenden Künste in Wien. Universität für angewandte Kunst in Wien. ERICH STEINIGER, *1939 in Oberrabenthan, Freilichtmuseum in Bad Pirawarth. WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM SIGI SCHENK, *1943, Studium an der Univer- FÖRDERUNGSPREIS lebt im Waldviertel, Schwerpunkt seiner künst- WÜRDIGUNGSPREIS sität für angewandte Kunst in Wien, lehrt Zeich- lerischen Tätigkeit sind großformatige Holz- ARNULF RAINER, *1929 in Baden bei Wien, be- LEO ZOGMAYER,,*1949 in Krems, lebt in nung und Radierung. MONIKA BAUER, *1943 in Gmünd, Kranken- schnitte, Bücher mit Holzschnitten und Radie- KURT OHNSORG, *1927 in Sigmundsherberg, ginnt 1951 in Paris mit den berühmten Krems und Wien, Studium an der Universität für FÖRDERUNGSPREIS schwester, anschließende Universität für ange- rungen. †1970, Studium/Universität für angewandte Übermalungen, internationale Ausstellungen, angewandte Kunst in Wien. Schwerpunkte sei- wandte Kunst, Bildhauerin, Holz, Stein und WÜRDIGUNGSPREIS Kunst Wien, Diplom für Keramik, eigene Werk- 1981 Professor an die Akademie der bildenden nes künstlerischen Schaffens sind Kunst am Polyester. stätte und Gründung der internationalen Kera- Künste in Wien, 2009 Arnulf-Rainer-Museum Bau, Gestaltung von Sakralräumen, Projekte FÖRDERUNGSPREIS miksymposien in Gmunden. Baden. Kunst im öffentlichen Raum. WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM

50 BILDENDE KUNST Preisträgerinnen & Preisträger BILDENDE KUNST Preisträgerinnen & Preisträger 51 Josef Schagerl, WP 1979 Wolfgang Denk, FP 1979 Ernst Schagerl, AP 1979 Johann Fruhmann, WP 1981 Gundi Dietz, AP 1981 1979 1981

ROSEMARIE HOCHMUTH, lebt in Wien, Gra- JOSEF SCHAGERL, *1923 in Peutenburg, lebt PETER RATAITZ, *1945 in Wolfsberg, lebt in ROBERT KABAS, *1952 in Scheibbs, lebt in JOHANN FRUHMANN, *1928 in Weißenstein, HEINZ GÜNTHER LEITNER, *1946 in Juden- fik-Diplom, Universität für angewandte Kunst. bei Pulkau, Tischlerlehre, Akademie der bilden- Wien und Niederösterreich, Hochschule der bil- Purgstall, Akademie der bildenden Künste in Kärnten, †1985, Studium an der Akademie burg/Steiermark, lebt in Jennersdorf, Studium ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM den Künste in Wien, Bildhauer, Kunst-am-Bau- denden Künste Wien, Malerei und Installation. Wien. Gastvorlesungen an den Universitäten der bildenden Künste Wien, Gründung der an der Akademie der bildenden Künste Wien. Projekte, er war Mitglied der Künstlergruppe ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM von Almaty, Baku, Bischkek, Taschkent, Tbilissi Galerie im Griechenbeisl in Wien, Mitglied der Aufenthalt in den USA. Beschäftigt sich mit ANNA KROTTENDORFER, *1952 in Rabens- «Der Kreis» und «Gruppe 64 NÖ». und Erwan. Als übergeordneten Begriff für seine Secession und Gruppe 77, Malerei und Mosaike. stereoskopischer Malerei. burg, lebt in Rabensburg, Akademie der WÜRDIGUNGSPREIS Bildinhalte nennt er Kommunikation. WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS bildenden Künste Wien. ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM HANNES MLENEK, *1949 in Wiener Neustadt, ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM WOLFGANG DENK, *1947 in Seitenstetten, 1980 WOLFGANG BÖHM, *1946 in Wien, lebt lebt in Wien und Niederösterreich, Gasthörer lebt in Stetten, künstlerisches Werk zwischen WALTER KNOFEL, *1952 in Stockerau, lebt im Waldviertel, Akademie der bildenden an der Universität für angewandte Kunst Wien, HERMINE LANDAUER Archaischem und der Moderne. Gründungs - FLORIAN JAKOWITSCH, *1923 in Wiener in Altenwörth, Studium an der Universität für Künste Wien, Maler. Auto didakt. Abstrakte Arbeiten. ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM direktor der Kunsthalle Krems, Leiter des Neustadt, lebt ebendort, Studium an der angewandte Kunst, zehn Jahre freischaffender FÖRDERUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS Mu seums zentrums Mistelbach. Aka demie der bildenden Künste Wien und Künstler, seit 1989 Regisseur und Filmpro - FÖRDERUNGSPREIS Stuttgart, gegenständliche Malerei und duzent. JOSEF KAISER, Schule für angewandte Kunst JOHANNES NAIMER, *1954 in Wien, lebt Glaskünstler. Zu seinen Werken zählen ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM in Split (Kroatien), Universität für an gewandte in Obersiebenbrunn, Universität für ange- 1978 GERT LINKE, *1948 in Tulln, lebt in Tulln, zahlreiche Glasfenster in Kirchen. Kunst Wien (Bildhauerei), ab 1980 Lehrtätigkeit wandte Kunst, seit 1976 tätig als AHS-Lehrer Studium an der Universität für angewandte WÜRDIGUNGSPREIS RENATE KRÄTSCHMER, *1943 in Wien, an der Universität für angewandte Kunst in für bildnerische Erziehung, seit 1983 Mitglied KURT INGERL Siehe 1962 Kunst in Wien, Bildhauer frei schaffender JÖRG SCHWARZENBERGER, *1943 in Wien, Wien, ab 2007 Vizerektor. des Marchfelder Kulturkreises. WÜRDIGUNGSPREIS Künstler. Arbeiten aus Holz, Eisen und Stein. FRANZ PART, *1949 in Wien, lebt in Raabs/ bilden die Gruppe K.U.SCH. Experimentelle und FÖRDERUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS Thaya, Studium an der Akademie der bildenden interdisziplinäre Arbeiten. Objektkunst, Raum- GERHARD GLOSER, *1947 in Stockerau, Künste in Wien, beteiligte er sich an zahlreichen installationen, Bühnen bilder, Performances, PETER BRAUNSTEINER, lebt in Wien, Grafiker HARALAMPI OROSCHAKOFF, *1955 in Chemielaborant, Autodidakt Grafik und WALTER BERGER, *1951 in St. Pölten, lebt Ausstellungen im In- und Ausland, Kunsterzie- Prozessionstheater, Interventionen und und wissenschaftlicher Zeichner mit verschie- Czervenkovo (Bulgarien), lebt in Berlin, Malerei, Akademie der bildenden Künste. in Wien, Studium an der Universität für ange- her. Mitglied der Galerie Stadtpark Krems. Aufbauten im Freiraum in Korrespondenz zu denen Themen und Techniken, Materialcollagen Zeichnungen, Fotografien, Installationen, ANERKENNUNGSPREIS wandte Kunst, Malerei und Fotografie, FÖRDERUNGSPREIS Landschafts- und urbanen Situationen. aus verschiedenen Tierpräparaten und Skelett- Ikonen-Konzept und Dialog zwischen östlicher Mitglied im Verein FLUSS, niederösterreichi- ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM teilen, Schmuckobjekte und kleine Metall - (byzantinisch-slawisch-orientalischer) und AXL LITSCHKE, *1948 in Wien, Akademie der sche Fotoinitiative. MICHAEL PRADER, *1944 in Wien, Höhere objekte. westlicher (europäischer) Kultur und Kunst. bildenden Künste Wien, Maler, Lehrbeauftragter ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt HELMUT RAINER, *1953 in Amstetten, ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS an der Akademie der bildenden Künste Malkurse. Wien, Weltreisen und Beschäftigung mit Sym- lebt in Wien, Universität für angewandte Kunst, FÖRDERUNGSPREIS GERHARD KAISER, *1955 in Bad Vöslau, lebt bolismen und Animi s mus in seinem Werk. freischaffender Künstler: Skulptur, Video, GUNDI DIETZ, *1942 in Wien, lebt ebendort, WILLY PUCHNER, *1952 in Mistelbach, lebt in Berndorf, Studium an der Universität für an- FÖRDERUNGSPREIS Medieninstallation, Fotografie. Studium Universität für angewandte Kunst, in Wien und im Burgenland, Höhere Graphische IRENA RÁCˇEK, *1948 in Stupné (Slowakei), lebt gewandte Kunst, Installation, Objekt, Zeich- ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM Wien. Ausbildung zur Maskenbildnerin in Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt Wien, in Sitzendorf/Schmida, Höhere Schule für ange- nung, Malerei, Mischtechnik, Collage. Er ist HELMUT SWOBODA, *1958 in Amstetten, lebt Berlin. Die freischaffende Künstlerin arbeitet Studium der Philosophie und Soziologie, wandte Kunst in Brno und Uherské Hradiště, Leiter der Malakademie Leobersdorf. ebendort, Akademie der bildenden Künste, RAGNHILD RØD, *1946 in Halden(Norwegen), mit Porzellan, das sie mit anderen Materialen freischaffender Fotograf und Autor, Illustrator Kinderbuchillustrator, Organisation der Sitzen- ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM Wien, Maler, Zeichner und Grafiker. Er realisiert staatliche Kunstgewerbeschule in Oslo, Kunst- verbindet. von Büchern, Reiseprojekte wie z. B. «Die dorfer Kulturtage, Holz- und Lehm skulpturen. Projekte im öffentlichen Raum und arbeitet mit fachschule in Stockholm, Künstlerische Textil- ANERKENNUNGSPREIS Sehnsucht der Pinguine». ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM MARTINA FUNDER, *1953 in Wien, lebt in internationalen Architekturbüros zusammen. techniken an der Universität für angewandte ANERKENNUNGSPREIS Baden, Akademie der bildenden Künste Wien, ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM Kunst, Wien, freischaffende Textilkünstlerin RICHARD G. KÜNZ, *1945 in Wien, lebt in MARGIT PALME, *1939 in Amstetten, lebt Hochschule für künstlerische und industrielle und Malerin. Engabrunn, Studium der Architektur an der CHARLOTTE SEIDL, *1948 in Neunkirchen, lebt in Oberösterreich, Studium an der Kunstschule Gestaltung Linz, Meisterklasse für Keramik. Ob- PETER CARER, *1945 in Rastenfeld, Studium ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM TU Wien. Seit 1978 als bildender Künstler und in Prigglitz, Skulpturen und Auftrags arbeiten der Stadt Linz, Mitglied der Künstlervereinigung frau des Kunstvereins Baden, Keramikerin. Kunstgeschichte Wien, Akademie der bildenden als Gestalter des öffentlichen Raums tätig. für Kunst im öffentlichen und halb öffentlichen MAERZ, Linz. Lehrtätigkeit an der Meisterklasse ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM Künste Wien, Maler. Mitglied des Künstlerhauses Wien. Raum. Ab 1998 Aufbau des Kunst zentrums Gut Textil der Kunstuniversität Linz. ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM ANERKENNUNGSPREIS Gasteil. ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM ERNST SCHAGERL, *1951 Waidhofen/Ybbs, ANERKENNUNGSPREIS lebt in Wien, Universität für angewandte Kunst. ROMAN SCHEIDL Siehe 1974 Maler, Grafiker, Objektkünstler. ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM

52 BILDENDE KUNST Preisträgerinnen & Preisträger BILDENDE KUNST Preisträgerinnen & Preisträger 53 Paul Rotterdam, WP 1982 Hans Kupelwieser, AP 1982 Hans Fronius, WP 1985

RUDOLF STAMPFER, *1946 in Wolfsberg/ NORBERT FLEISCHMANN, *1951 in Wien, FRANZ SEYR, *1951 in Amstetten, in einer EVA DOBRETSBERGER, *1947 in Wien, lebt in LEO ZOGMAYER Siehe 1974 MONIKA SONNBERGER, *1960 in Villach, lebt Kärnten, lebt in der Schweiz und Indien, Kunst- lebt in Eisenbergeramt, Studium an den Univer- Druckerei ergab sich der Kontakt zur Fotografie. Wien, Akademie der bildenden Künste Wien, ANERKENNUNGSPREIS in Asparn an der Zaya und Wien, Universität für akademie Paris, freischaffender Maler, Ausbil- sität für angewandte Kunst und der Akademie Beschäftigung mit Fotografie, erste fotografische Kunsthochschule Wrocław, Studienaufenthalte angewandte Kunst (Klasse Adolf Frohner), dung zum Restaurator und Vergolder. für bildenden Künste in Wien. Freischaffender Arbeiten u. a. im Buch «Bilder einer Kleinstadt». Türkei, seit 1978 freischaffend tätig, daneben Malerin. ANERKENNUNGSPREIS Maler und Lehrbeauftragter an der Akademie ANERKENNUNGSPREIS Studium der Turkologie, Arabistik, Völkerkunde. ANERKENNUNGSPREIS der bildenden Künste Wien. ANERKENNUNGSPREIS 1984 MICHAEL WROBEL, *1941 in Wiener Neustadt, ANERKENNUNGSPREIS WALTER VOPAVA, *1948, in Wien, lebt Akademie der bildenden Künste Wien, Zeichner in Wien und Berlin, Studium an der Akademie ANDREAS HRABE, *1959 in Mödling, lebt in ROBERT UND BRIGITTE KABAS Siehe 1980 und Fotograf archäologischer Grabungen in ARMIN HOLZNER, *1942 in Innsbruck, lebt der bildenden Künste Wien, Mitglied der Wieselburg, Höhere Graphische Bundes-Lehr- FÖRDERUNGSPREIS 1985 Ägypten, Fotograf, Grafiker. in Wien und Istrien, Universität für angewandte Künstler vereinigung MAERZ, Linz, und Seces- und Versuchsanstalt Wien, Malerei und Grafik. ANERKENNUNGSPREIS Kunst in Wien, freischaffender Künstler, Projekt sion. Abstrakte Malerei im Spannungsfeld ANERKENNUNGSPREIS HANNES MLENEK Siehe 1981 HANS FRONIUS, *1903 in Sarajevo, †1988, für Kunst am Bau, Mitglied der Secession. zwischen Intellekt und Sinnesempfindung. FÖRDERUNGSPREIS Akademie der bildenden Künste Wien, Studien- ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS LEOPOLD KOGLER, *1952 in St. Peter in der reisen, Kunsterzieher, Grafiker, Buchillustrator Au, lebt ebendort, Tischlerlehre, Studium an der KARL HEINZ BLOYER, *1951 in Kleinhöflein, und expressiv gehaltene Malerei. 1982 HANS KUPELWIESER, *1948 in Lunz am See, SEBASTIAN WEISSENBACHER, *1959 in Universität für angewandte Kunst Wien, Malerei Akademie der bildenden Künste Wien, Univer- WÜRDIGUNGSPREIS lebt in Wien, Grafiker, Universität für ange- Eggenburg, Akademie der bildenden Künste als visuelles Abenteuer. sität für angewandte Kunst Wien. Seit 1982 frei- PAUL ROTTERDAM, *1939 in Wiener Neustadt, wandte Kunst in Wien. Experimenteller Wien, Auslandsstipendien, 1999–2002 Präsident ANERKENNUNGSPREIS schaffender Grafiker. WALTER BERGER Siehe 1983 lebt in den USA, Studium der Philosophie. Bildhauer, fotografische Arbeiten, Kunst im der IG bildende Kunst. Untersucht mit foto - ANERKENNUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS Österreichischer Vertreter der New York School, öffentlichen Raum, Konzeptkunst. realistischer Körperlichkeit das Thema Kitsch. VERENA KREHON, *1957 in St. Pölten, lebt in die den Prozess der Abstraktion zu einem ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS Wien und im Waldviertel, Universität für ange- NORBERT FLEISCHMANN Siehe 1982 HELIANE WIESAUER-REITERER Siehe 1984 Endpunkt führt. Rotterdam besitzt eine um- wandte Kunst Wien, 1988–1995: Lehr tätig keit ANERKENNUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS fangreiche Sammlung afrikanischer Masken. ANDREAS ORTAG, *1955 in Karlstein/Thaya, an der Universität für angewandte Kunst Wien, WÜRDIGUNGSPREIS lebt ebendort, Ausbildung im grafischen Ge - selbständige Restauratorin und Künstlerin. HANS GÜNTHER LEITNER Siehe 1981 EVELYN GYRCIZKA, *1953 in Vöcklabruck, lebt werbe, Studium an der Akademie der bildenden 1983 ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS in Wien und Niederösterreich, Universität für GUNDI DIETZ Siehe 1981 Künste in Wien. Druckgrafische Arbeiten, angewandte Kunst Wien, Malerin und Textil- FÖRDERUNGSPREIS Experimentalfilme, Grafiker, Lehrtätigkeit. TRAUDEL PICHLER Siehe 1969 JOHANN REISCHER, *1938 in Pottenstein, lebt RAGNHILD RØD Siehe 1980 künstlerin, Lehrbeauftragte an der Universität ANERKENNUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS ebendort, Steinmetz, freischaffender Bildhauer ANERKENNUNGSPREIS für angewandte Kunst, Meisterklasse Malerei, WALFRIED HUBER, *1942 in Salzburg, lebt Holz und Stein, Mitglied des Künstlerhaus Wien. Ani mationsfilm und Tapisserie. im Weinviertel, Schmied, Universität für ange- FRIEDRICH SCHIEHSL, *1951 in Enzesfeld/ RICHARD G. KÜNZ Siehe 1981 ANERKENNUNGSPREIS WILHELM SEIBETSEDER, *1953 in Radstatt/ ANERKENNUNGSPREIS wandte Kunst Wien, Schmiede und Atelier in Triesting, lebt in Wien, Akademie der bildenden FÖRDERUNGSPREIS Salzburg, lebt in Maria Ansbach, absolvierte die Bad Pirawarth, Kleinplastiken und Modelle Künste Wien. 1976–1991 freiberuflich tätiger FRANZ SCHWARZINGER, *1958 in Wien, lebt Akademie der bildenden Künste in Wien, Maler ELISABETH HOMAR-ZOGMAYER, *1950 in überwiegend in Schmiedetechnik, Groß - bildender Künstler. Seit 1993 Bibliothekar an WALTER VOPAVA Siehe 1982 in Pressbaum und Wien, Studium an der Uni- und Gestalter zahlreicher Bühnenbilder. Altpölla, lebt in Tautendorf, Universität für plastiken meist Stahl und Stein. der Akademie der bildenden Künste Wien. FÖRDERUNGSPREIS versität für angewandte Kunst Wien, seit 1983 ANERKENNUNGSPREIS angewandte Kunst Wien, Sommerakademie FÖRDERUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS freischaffender Künstler. für Bildende Kunst Salzburg. Skulptur und WALTER BERGER, *1951 in St. Pölten, lebt in ANERKENNUNGSPREIS HELMUT SWOBODA Siehe 1980 Objektkunst. WALTER EBENHOFER, *1952 in Rubring, VERONIKA SCHWARZINGER, *1953 in Wien, Studium an der Universität für ange- ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS St. Valentin, lebt in Steyr, Ausbildung als techni- Prinzersdorf, lebt in Wien, Universität für wandte Kunst in Wien. Malerei, Fotografie und JOHANN FRIEDRICH SOCHUREK, *1945 scher Ingenieur. Experimentell-konkrete Aus- an gewandte Kunst Wien, Gerrit Rietveld Skulptur. in Krems, lebt in St. Pölten, Studium an der Uni- HELIANE WIESAUER-REITERER, *1948 in MICHAEL BLANK, *1959 in Wien, lebt in Wien, einandersetzung mit dem Material der Fotogra- Akademie in Amsterdam, Schmuckkünstlerin, ANERKENNUNGSPREIS versität für angewandte Kunst in Wien. Salzburg, lebt in Neulengbach, Akademie Akademie der bildenden Künste Wien, Arbeiten fie, Architekturfotografie und Hochsitzobjekt. 1982 Gründung der Galerie V & V für zeit - 1977–1999: Leiter des Grafik-Studios im der bildenden Künste Wien. Bildhauerin, mit Stahl und Tusche, Klingenschmied. ANERKENNUNGSPREIS genössische angewandte Kunst in Wien. WERNER DEGENFELD, Klang- und Raumin- NÖ Pressehaus, anschließend Kunsterzieher. Objektmacherin, Malerin und Zeichnerin. ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS stallationen, Performances oder konzeptuelle Mitglied des Künstlerhauses wien. Schweißarbeit des Steinbildhauens trifft auf Arbeiten, künstlerisches Design. ANERKENNUNGSPREIS Zartheit von Aquarellfarben. ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS

54 BILDENDE KUNST Preisträgerinnen & Preisträger BILDENDE KUNST Preisträgerinnen & Preisträger 55 Gerlinde Thuma, AP 1986 Ona B, AP 1987 Erich Steininger, WP 1988 Eva Wohlgemuth, AP 1988 Emi Denk, AP 1990 1986

FRANZ BAYER, *1932 in Miletitsch (ehem. Ju- BARBARA HÖLLER, *1959 in Wien, lebt ONA B, *1957 in Wien, lebt in Wien, Universität RUDOLF HELLER-MENTLBERG MARIANNE MADERNA, *1944 in Wien, lebt PETER VEIT, *1948 Wien, lebt im Weinviertel, goslawien), ab 1946 in Wien, Höhere Graphische in Wien, Universität für angewandte Kunst für angewandte Kunst Wien. Entgrenzung und ANERKENNUNGSPREIS in Wien und Niederösterreich, Akademie der ab 1974 Veröffentlichungen in Literaturzeit- Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt Wien, Wien. Konzeptuelle Malerei, Graphik, Objekt- Überschreitung von Kunst- und Lebensformen bildenden Künste Wien, Bildhauerin, Installa- schriften und Sammelbänden, Ausstellungs - Steinmetz. Mitglied des Künstlerhaus Wien. kunst. Mitglied des Künstlerhauses Wien. mit Hilfe von Malerei, Fotografie, Video, Objek- ANDREAS MAURER tion und künstlerische Interventionen. katalogen. Erste visuelle Arbeiten ab 1972: u. a. WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS ten, Installation und Performances. ANERKENNUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS Schattenbilder, Schriftzeichenzyklus, Schnur - ANERKENNUNGSPREIS bilder als erweiterte Zeichnung. ALEX KLEIN, *1960 in Wien, lebt in Wien, Hö- RICHARD JURTITSCH, *1953 in Wien, lebt in WERNER RISCHANEK, *1943 in Wiener FRANZ SCHWARZINGER Siehe 1983 ANERKENNUNGSPREIS here Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsan- Wien, Siebdrucklehre, Höhere Graphische PETER PASZKIEWICZ, *1943 in Gmunden, lebt Neustadt, lebt in Gleißenfeld, kurzes Studium FÖRDERUNGSPREIS stalt Wien, Akademie der bildenden Künste Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt Wien, in Wien, Akademie der bildenden Künste in und diverse Brotberufe. Seit 1972 freischaffen- Wien. Lithografenlehre. Grafiker, als Maler transpor- Wien, Steinbildhauer. der Künstler, Ehrenmitglied des Künstlerhauses MARTIN ANIBAS, * in Waidhofen/Thaya, lebt ANERKENNUNGSPREIS tiert und verwandelt er Vergangenheiten in ANERKENNUNGSPREIS Wien. im Waldviertel, Universität für angewandte 1990 seine Bilder. ANERKENNUNGSPREIS Kunst Wien. Malerei, Grafik und Animations- IRIS ANDRASCHEK, *1963 in Horn, lebt ANERKENNUNGSPREIS HERWIG STEINER, *1956 in Tulln, lebt film. HILDEGARD JOOS, *1909 in Sieghartskirchen, in Wien und Mödring/Horn, Akademie der bil- in Wien, Studium der Geschichte, Akademie HUBERT ROITHNER, *1957 in Wien, aufge- ANERKENNUNGSPREIS †2005, Akademie der bildenden Künste Wien, denden Künste Wien, Freskoschule in Bozen, GERHARD KOHLBAUER, *1950 in Wien, lebt der bildenden Künste Wien. Bildender Künstler wachsen in Heiligenkreuz, lebt in Wien, Akade- 1958 – erste Frau mit Einzelausstellung in der 1997–2000 im Beirat für Kunst im öffentlichen in Wien, Akademie der bildenden Künste Wien. und Historiker, Arbeiten unter anderen zu den mie der bildenden Künste Wien. Seine Arbeiten NADJA D. HLAVKA, *1965 Wien, lebt in Leo- Secession, ab 1959 Atelier gemeinsam mit Raum in Niederösterreich. Rauminstallationen. Studienreisen u. a. nach New York, Kairo, Paris, inneren Zusammenhängen von Text- und erscheinen wie Ausschnitte aus größeren Zu- poldsdorf, Universität für Angewandte Kunst, Harold Joos in Paris. Geprägt vom Salon Réalités ANERKENNUNGSPREIS Malerei und Raummodelle, Farbkonzepte und Bildstrukturen. sammenhängen – als ob sie mit einem Tele - Wien, Malerin. Ihre Bilder sind lebendige Ab- Nouvelles, war sie Konstruktivistin. künstlerische Gestaltung für Wohnbauten, etc. FÖRDERUNGSPREIS objektiv herangezoomt worden wären. straktion in geschaffenen Räumen. WÜRDIGUNGSPREIS GERLINDE THUMA, *1962 in Wien, lebt in ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS Gablitz, Universität für angewandte Kunst Wien, ALOIS LINDENBAUER, *1947 in Weyer, lebt freischaffende Künstlerin – Malerei, Objekte, SIGMUND LASSELSBERGER, *1955 in St. Ge- EVA WOHLGEMUTH, *1955 in Bad Vöslau, lebt GEORG LEBZELTER, *1966 in Melk, lebt ebendort, Bundesfachschule für Holzbildhaue- Bühnenbild, Animationsfilm. orgen/Steinfeld, lebt in Rittersdorf, Kärnten, 1988 in Wien, Akademie der bildenden Künste Wien, in Wien, Akademie der bildenden Künste Wien, rei, Hallstatt. Beschäftigung mit den Steinbauten ANERKENNUNGSPREIS Autodidakt. Freischaffender Künstler mit Freie Webdesignerin für das ORF 1-Kunstradio, Gaststudium Madrid, Lehrtätigkeit an der megalithischer Kulturen im Mittelmeer raum Aufenthalten in Holland und Deutschland, ERICH STEININGER Siehe 1968 Arbeit an Kunstprojekten in den Bereichen Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und und Japan. Lehrtätigkeit an der Sommerakade- den USA und Mittelalmerika. WÜRDIGUNGSPREIS (Mutimedia-)Installation, Lehrbeauftragte an Versuchsanstalt Wien, Druckwerkstatt, mie für Bildende Kunst Salzburg. ANERKENNUNGSPREIS der Akademie der bildenden Künste, Wien. Buchkunst, Malerei, Graphik. FÖRDERUNGSPREIS 1987 IRIS ANDRASCHEK Siehe 1986 ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS ALEXANDER BOREK, *1960 in Innsbruck, lebt FÖRDERUNGSPREIS RAGNHILD RØD, Siehe 1980 GERT LINKE, *1948 in Tulln, lebt in Tulln, Uni- in Wien, Universität für angewandte Kunst in CHRISTIAN RAUSCH, *1961 in St. Pölten, FÖRDERUNGSPREIS versität für angewandte Kunst Wien, Wien, Kunst- und Medienlehrer in Wien, HELMUT SWOBODA Siehe 1980 lebt in Ebreichsdorf, Akademie der bildenden freischaffender Bildhauer. Arbeiten aus Holz, künstlerisch tätig. FÖRDERUNGSPREIS 1989 Künste Wien,1983 erste Zeichenexpeditionen, MARTIN BREINDL, *1963 in Wien, lebt in Eisen oder Stein. ANERKENNUNGSPREIS seit 1995 auch Wandmalerei in Freskotechnik. Wien, Universität für angewandte Kunst und WÜRDIGUNGSPREIS THOMAS ESTERER, *1966 in Mistelbach, lebt LOTHAR BRUCKMEIER, *1927 in München, ANERKENNUNGSPREIS Universität Wien. Seit 2001 Kurator von FLUSS GERHARD MÜLLER, *1950 in See walchen/ in Wien, Akademie der bildenden Künste Wien. lebt in Eichgraben, Maler, Leitet seit 35 Jahren, Fotoinitiative. Arbeiten in den Bereichen Inter- JOSEF DANNER, *1955 in Amstetten, lebt in Attersee, lebt in Wien und Niederösterreich, Bildender Künstler und Grafikdesigner, Schwer- zusammen mit seiner Frau den Verein für Kunst LOTTE SEYERL, *1953 in Wien, lebt in Wien, media, Installation, net.art, Radiokunst, Sound Niederösterreich und Burgenland, Studium der Universität für angewandte Kunst Wien, seit punkt österreichischer Film. und Kultur in Eichgraben. Akademie der bildenden Künste, Wien. Malerei, Art, Video und bildende Kunst. Germanistik, Geschichte und Philosophie in 2000 Univ.-Prof. für Malerei an der Universi tät ANERKENNUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS Zeichnungen, Druckgrafik. Seit 1999 Lehrauf- ANERKENNUNGSPREIS Wien, Musiker, Studienaufenthalte in Paris und für angewandte Kunst. Zeichner, Geschichten - trag an der Universität für angewandte Kunst Island. Frischschaffender bildender Künstler. erzähler, Paläoanthropologe. AGNES FUCHS, *1965 in Wien, lebt in Wien Wien. EMI DENK, *1956 in Hainburg, lebt in Wien, FÖRDERUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS und Berlin, Universität für angewandte Kunst ANERKENNUNGSPREIS Universität für angewandte Kunst Wien. Dort Wien, in ihrer Arbeit wird die Wahrhaftigkeit übt er auch eine Lehrtätigkeit aus. Zeichnung, LEO ZOGMAYER Siehe 1974 von medialen Bildern mittels Malerei überprüft. Malerei, Misch technik. FÖRDERUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS

56 BILDENDE KUNST Preisträgerinnen & Preisträger BILDENDE KUNST Preisträgerinnen & Preisträger 57 Maria Biljan-Bilger, WP 1992 Ignaz Kienast, FP 1992 Martin Breindl, AP 1990 und 1994 Andrea Sodomka, AP 1994 1995

MANFRED HIRSCHBRICH, *1950 in Wien, LEOPOLD MECHTLER, *1951 in Pillichsdorf, IGNAZ KIENAST, *1959 in Unterstinkenbrunn, FRIEDRICH ECKHARDT, *1960 in Wiener GERNOT WIELAND Siehe 1991 RENATE KRÄTSCHMER/JÖRG SCHWARZEN- lebt in Laa/Thaya, Universität für angewandte lebt in Schleinbach, Universität für angewandte lebt in Wien, Universität für angewandte Kunst Neustadt, Universität für angewandte Kunst ANERKENNUNGSPREIS BERGER K.U.SCH. Siehe 1980 Kunst in Wien, Skulptur – Grafik – Fotografie. Kunst (Bildhauerei), Arbeiten bei den Gra - Wien. Sakral-orientiertes bildhauerisches Wien. Objekt, Video, Farbfotografie, Fotografie, WÜRDIGUNGSPREIS Seit 1990 Mitglied der Gesellschaft bildender bungen in Ephesos, eigene Holz-Werkstatt. Schaffen. Fotomontage, Zeichnung, Copy Art, Malerei. Künstler Österreichs und des Künstlerhaus ANERKENNUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS ULI AIGNER, *1965 Scheibbs, lebt in München Wien. und Wien, Universität für angewandte Kunst ANERKENNUNGSPREIS KARIN HARATHER, *1960 in Eschenau, lebt NORBERT MARINGER, *1948 in Wien, lebt in 1994 Wien, Keramische Manufaktur Wien. Zeichnun- ALEXANDRA REDEN, *1952 in Manzano, Ita- in Wien, Akademie der bildenden Künste Wien. Wien und im Weinviertel, Akademie der bilden- gen, Collagen, Skulpturen, Fotografie, Compu- RENATE KRÄTSCHMER, JÖRG SCHWARZEN- lien, Universität für angewandte Kunst Wien Die Künstlergemeinschaft HARATHER/ LECH- den Künste Wien. Freischaffend tätig, Malerei HANS KUPELWIESER Siehe 1982 teranimationen, Film, Video, Installationen, BERGER K.U.S.C.H. Siehe 1980 und Akademie der bildenden Künste Wien. NER arbeitet im Bereich Mode und Innen raum - und Land-Art. WÜRDIGUNGSPREIS Kunst im öffentlichen Raum. ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS gestaltung. Professorin an der TU Wien. FÖRDERUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS CHARLOTTE SEYERL Siehe 1989 MAGDALENA STEINER, *1965 in Wien, BRIGITTE RIEDL-MILAN, *1957 in Mödling, MICHAELA HOFMANN-GÖTTLICHER, *1965 FÖRDERUNGSPREIS TASSILO BLITTERSDORF, *1946 in Bad Ischl, lebt in Wien und im Weinviertel, Universität für lebt in Perchtoldsdorf, Universität für ange- KLAUS POLZHOFER in Krems, lebt in Krems, Universität für ange- lebt in Wien, Studium Kunstgeschichte, Archäo- angewandte Kunst und theologisches Studium wandte Kunst Wien und Akademie der bilden- ANERKENNUNGSPREIS wandte Kunst Wien, 2000 Beginn der künstleri- REGINA HADRABA, *1964 in Waidhofen/ logie in Wien und Salzburg, Accademia di Belle an der Erzdiözese Wien, freischaffende Künst - den Künste Wien, Lehrtätigkeit, Malerin. schen Leitung der Galerie Göttlicher Krems, Thaya, lebt in Pfaffstätten, Pädagogische Arti Rom, Konzept- und Fotokünstler. lerin, Malerei und Comics (u.a. «Der Mann ANERKENNUNGSPREIS HELMUT RAINER, *1953 in Amstetten, lebt in Künstlerin und Galeristin. Aka demie Wien, freischaffende Künstlerin, ANERKENNUNGSPREIS ohne Eigenschaften» von Musil). Wien, Universität für angewandte Kunst Wien. ANERKENNUNGSPREIS Druckgrafik, Zeichnungen, Buchkunst. ANERKENNUNGSPREIS MARTIN SCHRAMPF, *1968 in Ybbs, lebt in Skulptur, Video, Medieninstallation, Fotografie. ANERKENNUNGSPREIS Zwettl, Akademie der bildenden Künste in ANERKENNUNGSPREIS IRENE HOHENBÜCHLER, *1964 in Wien, lebt Wien, Fotografielehrgang bei Peter Kodera. in Eichgraben. Universität für angewandte BARBARA HÖLLER Siehe 1987 1996 Freischaffender Künstler, Metallplastiken, EMI RENDL-DENK Siehe 1990 Kunst Wien, Jan-van-Eyck-Akademie, Holland. ANERKENNUNGSPREIS 1991 Fotografie, Grafik. FÖRDERUNGSPREIS Computergrafik, Installationsräume, Malerei, LEO ZOGMAYER Siehe 1974 ANERKENNUNGSPREIS Texte, Fotografie und die Arbeit mit sozialen IRENE KONRAD, *1961 in Wien, lebt im WÜRDIGUNGSPREIS MARIANNE MADERNA Siehe 1989 BERNHARD TRAGUT, *1957 in Purgstall, lebt Randgruppen, Zusammen arbeit mit Christine Weinviertel, Universität für angewandte WÜRDIGUNGSPREIS GERNOT WIELAND, *1968 in Horn, lebt in in Wien und Purgstall, Vergolderlehre, Kirchen- Hohenbüchler. Kunst, seit 2004 Lehrtätigkeit am Gymnasium EVA AFUHS, *1954 in Wien, lebt in Zürich, Uni- Berlin, Akademie der bildenden Künste Wien, restaurator, Akademie der bildenden Künste. ANERKENNUNGSPREIS Stockerau, Malerei und Grafik. versität für angewandte Kunst Wien, dort Lehr- MARTINA FUNDER Siehe 1979 Hochschule der Künste Berlin. Multimediale Gründung der Band Rucki-Zucki-Palmencombo, ANERKENNUNSPREIS tätigkeit Meisterklasse der Bildhauerei. Seit 1990 ANERKENNUNGSPREIS Arbeiten u. a. zum Thema Vögel. Schnittstelle Holzschnitzer, Betonmodellierer, Maler. FELIX MALNIG, *1967 in Nürnberg, lebt in freischaffende Künstlerin: Installation, Raumin- zwischen subjektiver Wahrnehmung und ANERKENNUNGSPREIS Wien, Universität für angewandte Kunst. Seine VERONIKA STEINER, *1968 in Wien, lebt in stallation, Skulptur, Modell, Audioinstallation, ERNST SKRICˇKA, *1946 in Wien, lebt in Weitra, wissenschaftlicher Kanonisierung. Bilder zeigen die sozialen und kulturellen Niederösterreich und Wien, Universität für Mitglied der Secession. Akademie der bildenden Künste Wien und ANERKENNUNGSPREIS MARTIN ANIBAS Siehe 1989 Auswirkungen von Architekturprojekten angewandte Kunst in Wien. Druckgrafik, ANERKENNUNGSPREIS Universität Wien. Lehrtätigkeit Pädagogische ANERKENNUNGSPREIS und Stadtplanung. Radierung, Mischtechnik. Akademie Strebersdorf, Mitgliedschaft Künstler- ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS BERNHARD TRAGUT Siehe 1992 haus Wien. Radierungen, Zeichnungen, ANERKENNUNGSPREIS Mischtechnik. 1992 XENIA PRINZ MARTIN BREINDL (Siehe 1990) und FÖRDERUNGSPREIS 1993 ANERKENNUNGSPREIS ANDREA SODOMKA, *1968 in Wien, MARIA BILJAN-BILGER, *1912 in Radstadt, Universität fur̈ angewandte Kunst Wien, GERLINDE THUMA Siehe 1986 †1997, Kunstgewerbeschule Graz, Bildhauerin, HELMUT KRUMPEL, *1941 in Wien, lebt in JOSEF SCHWAIGER, *1962 in Linz, lebt in Salz- Hochschule fur̈ Musik, Wien. Seit 1986 FÖRDERUNGSPREIS Mitbegründerin des Art-Clubs, Biennalen von Niederösterreich, Universität für angewandte burg, Hochschule für Musik und Darstellende Zusammenarbeit. Arbeiten in den Bereichen Venedig und São Paulo, Professorin für Keramik Kunst Wien, freischaffender Maler und Grafiker. Kunst Salzburg. Abstrakte Malerei, die sich mit Elektronische Musik, Radiokunst, Intermedia - an der Universität für angewandte Kunst Wien. WÜRDIGUNGSPREIS Architektur auseinandersetzt, Farbwissen mit performance, Video, kunstlerischë Fotografie. WÜRDIGUNGSPREIS alchimistisch-wissenschaftlichem Ansatz. ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS

58 BILDENDE KUNST Preisträgerinnen & Preisträger BILDENDE KUNST Preisträgerinnen & Preisträger 59 Christa Hauer-Fruhmann, WP 1997 Ecke Bonk, WP 1998 Elke Krystufek, WP 2001 Johanna Kandl, WP 2002 Lisl Ponger, WP 2003 Hermann Nitsch, WP 2004 Veronika Dirnhofer, AP 2004 Franz Xaver Ölzant, WP 2005 1997 1999 2001 2003 2004 2005

CHRISTA HAUER-FRUHMANN, *1925 Wien, WALTER VOPAVA Siehe 1982 ELKE KRYSTUFEK, *1970 in Wien, lebt in Wien LISL PONGER, *1947 in Nürnberg, lebt HERMANN NITSCH, *1938 in Wien, lebt u. a. FRANZ XAVER ÖLZANT, *1934 in Oberzeiring, lebt in Lengenfeld, Tochter von Maler Leopold WÜRDIGUNGSPREIS und Berlin, Akademie der bildenden Künste in Wien, Höhere Graphische Bundes-Lehr- im Weinviertel, Höhere Graphische Bundes- Steiermark, lebt im Waldviertel und Wien, Aka- Hauer, heiratete 1957 den Maler Johann Fruh- Wien, Malerei, Collage, Text, Performance, und Versuchsanstalt Wien, Fotografin und Lehr- und Versuchsanstalt Wien, war Grafiker demie für angewandte Kunst in Wien, Professor mann. Ab 1960 prägte action painting ihre Male- MICHAEL BLANK Siehe 1985 Arbeit als feministisches Forschungsprojekt. Filme macherin, Fotoarbeiten des Wiener im Technischen Museum, Wien. Maler und an der Universiät der bildenden Künste, Bild- rei, zuletzt Hinwendung zur Natur. ANERKENNUNGSPREIS Lehrtätigkeiten, Repräsentanz Österreichs Aktionismus, Arbeiten über das «Fremde» Aktionskünstler, Vertreter des Wiener Aktio- hauer, Landschaftsskulpturen. WÜRDIGUNGSPREIS Biennale Venedig 2009. und über Tourismus. nismus, Orgien-Mysterien-Theater. WÜRDIGUNGSPREIS KARIN VIDENSKY, *1968 in Basel, lebt in Basel, WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS BRIGITTE LANG, *1953 in Feldbach/Steier- Akademie der bildenden Künste Wien, Gaststu- MICHAEL HÖPFNER, *1972 in Krems, lebt in mark, lebt in Wien, Fachschule für gestaltendes dium an der Universität für angewandte Kunst AGNES FUCHS Siehe 1988 BRIGITTE PAMPERL, *1951 in Salzburg, lebt PETRA BUCHEGGER, *1970 in Graz, Akademie Wien, Akademie der bildenden Künste Wien, Me tall handwerk Graz. Vom Schmuckdesign zur Wien. Skulptur, Lichtinstallationen, Lehrtätig- ANERKENNUNGSPREIS in Wien und Niederösterreich, Universität der bildenden Künste Wien, Landschaftspla- Glasgow School of Art. Mehrmonatige Reisen zu raum füllenden Skulptur, Raum- und Textinstal- keit, Konzeption im Kindermuseum. für angewandte Kunst, freischaffend tätig, nung BOKU Wien, Arbeiten im öffent lichen Fuß in Asien, Afrika, Europa. Fotografie, Zeich- lationen. ANERKENNUNGSPREIS PETRA MAITZ, *1962 in Wien, lebt in Mel- Schmuckobjekte, skulpturale und raum - Raum, Frauenbild. nung, künstlerische Intervention. ANERKENNUNGSPREIS bourne und Wien, Medizin- und Kunstgeschich- bezogene Arbeit, Mitglied des Wiener Künstler- ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS testudium Wien, Akademie für bildende Künste hauses. ALOIS LINDENBAUER Siehe 1990 Wien. Arbeitet in allen Formaten, Wissenschaft ANERKENNUNGSPREIS VERONIKA DIRNHOFER, *1967 in Horn, ANDREA KALTEIS, *1972 in St.Georgen, lebt in ANERKENNUNGSPREIS 2000 als ein Thema ihrer Kunst. aufgewachsen in Vorarlberg, Akademie der bil- Wien, TU Wien, Architektur, Universität für an- ANERKENNUNGSPREIS HILDE FUCHS, *1964 Orth an der Donau, lebt denden Künste Wien, Malerei und Zeichnung, gewandte Kunst, Wien, Uni versity of Art and FRANZ GRAF, *1954 geboren, lebt in Wien und in Wien, Universität für angewandte Kunst Lehrtätigkeit Wien und Linz. Design Helsinki, Kunstpädagogik, u. a. Selbst- im Waldviertel, Lehrtätigkeiten an den Kunst - Wien, Beschäftigung mit Theaterarbeit, Kostüm- ANERKENNUNGSPREIS bildnisse als Zustandsbilder. 1998 universitäten Wien. Neokonzeptionelle Kunst, und Bühnenausstattungen für Theater- und ANERKENNUNGSPREIS sein Konzept beruht auf der Verschränkung 2002 Tanzproduktionen, Rauminstallationen und ECKE BONK, *1953, lebt in Deutschland und unterschiedlicher Kunstformen. Videoprojekte. Frankreich, Kunsthochschule Kassel, Philoso- WÜRDIGUNGSPREIS JOHANNA KANDL, *1954 in Wien, lebt in ANERKENNUNGSPREIS phie, Wissenschaftsgeschichte in Wien. Wien und Berlin, Akademie der bildenden Kün- Typo soph, Grundl agen der Zeichenbildung JUDITH P. FISCHER, *1963 in Linz, lebt in ste Wien. Reisen nach Osteuropa. Collagen, Foto- und der Ästhetik der Information, diverse Wien und Niederösterreich, Universität für an- grafie, Installation, Professur an der Universität Lehrtätig keiten. gewandte Kunst Wien, Hochschule für Musik für angewandte Kunst, Mitglied der Secession. WÜRDIGUNGSPREIS und darstellende Kunst Wien (Gesang), Lehr - WÜRDIGUNGSPREIS tätigkeit TU Wien, Übergang vom Natur- zum ´ BRIGITTE KORDINA, *1944 in Wien, lebt in Kunst objekt in Objekten und Fotografie. CLAUDIA KLUCˇARIC, *1968 in Graz, lebt Wien, Akademie der bildenden Künste Wien, ANERKENNUNGSPREIS in Unterrohrbach, Akademie der bildenden École Nationale des Beaux Arts Paris. Grafik, Künste Wien, freischaffende Künstlerin, Video, Malerei, Fotografie, Objektkunst und Arbeiten ONA B Siehe 1987 Zeichnungen, Installation in der White Box. mit intermedialen Raumkonzepten. ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS KARIN FRANK, *1972 in Wien, Höhere Graphi- MARIE LUISE LEBSCHIK, *1952 in St. Pölten, sche Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt Wien, lebt in Köln, Aquarell, Mädchen als wieder - Akademie der bildenden Künste Wien, Bild - kehrendes Motiv. hauerin, arbeitet mit Holz. ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS

60 BILDENDE KUNST Preisträgerinnen & Preisträger BILDENDE KUNST Preisträgerinnen & Preisträger 61 Marie Luise Lebschik, WP 2006 Franz Grabmayr, WP 2007 Gelitin, WP 2008 Martina Golser, AP 2008 Nikolaus Gansterer, AP 2009Christine und Irene Hohenbüchler, WP 2009 Franziska und Lois Weinberger, WP 2010 Nikola Hansalik, AP 2010 2006 2007 2008 2009 2010

MARIE LUISE LEBSCHIK Siehe 1989 FRANZ GRABMAYR, *1927 am Pfaffenberg/ GELITIN (Ali Janka/Tobias Urban/Florian Reit- CHRISTINE UND IRENE HOHENBÜCHLER FRANZISKA WEINBERGER, *1953 in Inns- WÜRDIGUNGSPREIS Kärnten, lebt im Waldviertel und in Wien, her [Raumplaner]/Wolfgang Ganter [Politologe, Christine Hochenbüchler, *1964 in Wien, lebt in bruck, lebt in Wien. Kunsthistorikerin und Akademie der bildenden Künste als Werkstu- Publizist]) gegründet 1993 (vormals Gelatin). In Eichgaben, Universität für angewandte Kunst Künstlerin, Zusammenarbeit mit Lois Weinber- STEFAN SAKIC, *1956 in Kyritz (Deutschland), dent (Lehrer), dann freischaffender Maler im ihrer Kunst verbinden sie eine Mischung aus Wien, Jan-van-Eyck-Akademie, Holland. Bil- ger an Kunstprojekten im öffentlichen Raum lebt in Perchtoldsdorf, Kunst- und Germanistik- Grenzbereich zwischen gegenständlicher und Aktionismus und Installation. dende Kunst, Computergrafik, Installations- seit 2003. studium Universität Oldenburg, Land Art vor- abstrakter Malerei. WÜRDIGUNGSPREIS räume, Malerei, Fotografie und die Arbeit mit LOIS WEINBERGER, *1947 in Stams/ Tirol, lebt wiegend mit Naturmaterialien die im neuen WÜRDIGUNGSPREIS sozialen Randgruppen, wobei sie eng mit ihrer in Wien. Im Zentrum der Arbeit von Lois Wein- Kontext erscheinen. JUDITH FEGERL, *1977 in Wien, lebt in Wien, Zwillingsschwester zusammenarbeitet. berger steht die Vorstellung von einem Garten ANERKENNUNGSPREIS GABI MITTERER, *1967 in Wolfsbach, lebt Universität für angewandte Kunst, Akademie IRENE HOHENBÜCHLER Siehe 1993 als «perfekt provisorischem Gebiet». ebendort, Universität für angewandte Kunst der bildenden Künste Wien, WU Wien, das WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS UWE HAUENFELS, *1967 in Waidhofen/Ybbs, Wien, Raum- und Soundinstallationen, Foto - Atelier als Labor und konzeptuelle Arbeit an lebt in Wien und Waidhofen/Ybbs, Akademie grafie. Malerei als traditionelle Technik in Mensch-Maschine. NIKOLAUS GANSTERER, *1974 in Klosterneu- NIKOLA HANSALIK, *1975 in Wien, lebt in der bildenden Künste Wien, Bildhauer, Skulp- Verbindung mit Computertechnologie. ANERKENNUNGSPREIS burg, lebt in Wien, Studium der Anthro pologie, Wien, Akademie der bildenden Künste Wien, tur, Lichtskulptur, Möbelobjekte, Pokal-Design, ANERKENNUNGSPREIS Universität für angewandte Kunst, Fotografin. Werkserie wie u. a. «Looks into a Fotografie. MARTINA GOLSER, *1963 in Vorarlberg, Stu- Jan-van-Eyck-Akademie, Holland. Gastprofes- fashion modelˇs eye» oder «Hiding Art» zeigen ANERKENNUNGSPREIS BERNHARD HOSA, *1979 in Amstetten, lebt in dium an der Universität für angewandte Kunst sor Universität für angewandte Kunst. Zeich- nicht, was vordergründig abgebildet ist, son- Wien, Universität für angewandte Kunst Wien, Wien, nach zwanzig Jahren Auseinandersetzung nungen und Performances zwischen Kunst und dern führen auf die «Rückseite des Spiegels». Rauminstallationen zum Thema Mensch und mit dem Material Ton Zuwendung zum Papier Wissenschaft. ANERKENNUNGSPREIS seinen dunklen Seiten. und dem Thema der Botanik. ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS KATHARINA MATIASEK, *1965 in Wien, lebt in CLEMENS FÜRTLER, *1966 in Mödling, lebt Wien, Künstlerin und Filmemacherin. In ihren in Wien, Akademie der bildenden Künste Wien, Arbeiten wird das Verhältnis vom Bild zur Maler, Verkehr und Raum als Schwerpunkt, «Wirklichkeit» überprüft. architektonische Modelle aus Schienen oder ANERKENNUNGSPREIS Autobahnteilen. ANERKENNUNGSPREIS

WP – Würdigungspreis AP – Anerkennungspreis FP – Förderungspreis

62 BILDENDE KUNST Preisträgerinnen & Preisträger BILDENDE KUNST Preisträgerinnen & Preisträger 63 DARSTEL Thomas Jorda

Wer Künstler will werˇn, sollˇs Theater erwählen, denn da nur thutˇs häufig an Künstlern noch fehlen … LENDE Johann Nestroy, «Umsonst»

Die Liebe zum Theater und damit zur darstellenden Kunst ist den österreich zeigen. Und wer den Preis erhält, darf sich tatsächlich österreichischen Menschen tief eingebrannt. ausgezeichnet fühlen. Selbst Johann Nestroy, der alte Spötter, lässt in seiner Posse Obwohl Niederösterreich seit inzwischen fünfzig Jahren seine «Umsonst» – eine der wenigen, die auch das Phänomen Theater Künstlerinnen und Künstler auszeichnet und die darstellende thematisiert – den Kaffeehausbesitzer Gschlader prahlen: «Ohne Kunst in Niederösterreich auf eine lange Tradition zurückblickt, Theater können wir nicht sein. So klein unsere Stadt ist, so haben werden erst bemerkenswert spät Vertreterinnen und Vertreter der KUNST wir doch einen unsinnigen Kunstsinn». Darstellenden Kunst regelmäßig, wenn auch nur alle zwei Jahre Doch diese zweifelhafte Begeisterung («unsinnig») schienen geehrt, nämlich ab 1995. Zuvor gab es Preise unter dem Begriff im 19. Jahrhundert nicht alle zu teilen. Denn der Theaterkassier – «Aus übende Kunst» nur im Jahr 1982, als Sonderpreis gedachte wie Gschlader mit einem sprechenden Namen: Knapp – meint, man der Darstellenden Kunst auch 1994. ehe er zur Theaterkasse eilt: «Die Geschäftsstunde hat geschlagen, So finden sich im Jahr 1982 drei Namen, die bis heute Teil des ich muss hinein zu meinem Geschäft, wo kein Geschäft zu ma- kulturellen Lebens sind. Da ist Dagmar Truxa zu nennen (damals chen ist.» im Stadttheater St. Pölten), der fixer Bestandteil des Sommer - Nestroy beschreibt damit – auf praktisch derselben Textseite – theater-Ensembles von Felix Dvorak in Berndorf (bis 2010), Weitra die beiden Extreme, der die darstellenden Künstlerinnen und und Mödling ist/war, sie spielt/e an beiden Orten tragende Rollen. Künstler des 19. Jahrhunderts ausgesetzt waren: da die fast ab- Ein weiterer Preisträger jenes Jahres war Peter Janisch, jahrzehn- göttische Liebe des Publikums zu seinem Bühnenmenschen und telang Intendant der Melker Sommerspiele und Gründer der dort die stete Gefahr, trotz dieser Liebe zu verhungern. Raimundfestspiele Gutenstein und der Wachaufestspiele Weißen- Was sich seither nicht geändert hat, ist die Verehrung des kirchen. Der Dritte in diesem Bunde schließlich war Peter Hofbauer. Publikums für seine Lieblinge. Ganz anders hingegen ist die weit Mitte der siebzigerJahre wandelte er bei Radio Niederösterreich ein bessere soziale Absicherung der Künstlerinnen und Künstler des wöchentliches Hausfrauenmagazin namens «Hereinspaziert» in ein Theaters. Auch an der Akzeptanz der öffentlichen Hand fehlt es modernes tägliches Familienmagazin um und betreute Fernseh- Ein Sichtbares Zeichen längst nicht mehr, wie gerade die Kulturpreise des Landes Nieder- sendungen wie den «Club Regional». Er war maßgeblich an der

65 ist der künstlerische Leiter und Hausregisseur der Nestroy-Spiele nie derösterreichischen Nöchling aufgewachsene Schauspieler im Schwechater Schloss Rothmühle in Rannersdorf. Sie wurden und Kabarettist hatte im Stiftsgymnasium Melk maturiert, was ursprünglich 1973 vom «Amateurtheater St. Jakob» gegründet ihn – trotz später sehr kritischer Haltung zur katholischen Kir- und sind die ältesten Nestroyspiele weltweit. Als Initiator fun- che – in seinem Berufsweg beeinflusst hat. Er begann 1982 als gierte der Leiter der Amateurgruppe, Walter Mock (1927–1985, Kabaret tist zu arbeiten und erlangte 1991 mit dem gemeinsam Kulturpreis für Ausübende Kunst 1982!). Als Intendant und Re- mit Alfred Dorfer verfassten und auf die Bühne gebrachten tra- Festspiele Maria Enzersdorf, gisseur wurde von Anfang an Peter Gruber gewonnen, der beide gikomischen Stück «Indien» einen besonderen Erfolg, der nach Elfriede Ott und Ensemble, Foto © Sabrina Liska, 2010 Festspiele Reichenau, Positionen seither ausübt und somit der längstdienende noch zwei Jahren durch die Verfilmung noch überboten wurde. Der «Ein Volksfeind» im Amt befindliche Intendant Österreichs ist. Gruber wurde zwei- Streifen wurde zu einem der erfolgreichsten und bekanntesten mit Peter Matic (re.), mal der Förderungspreis zugesprochen, nämlich 1994 und 2001, österreichischen Filme, der schnell Kultstatus erreichte und Miguel Herz-Kestranek, Foto © Carlos de Mello, ehe er 2009 den Würdigungspreis für darstellende Kunst erhielt. Hader überregionale Bekanntheit verschaffte. Dann folgten die Festspiele Reichenau 2010 Der vielseitige, oft ausgezeichnete Schauspieler, Sprecher und Kabarettprogramme «Im Keller» (1993) und «Privat» (1994), in Regisseur hat in Schloss Rothmühle zu einem ganz eigenen denen Hader seinen Stil des Monologs zu besonderer Fertigkeit Nestroy-Stil gefunden. Obwohl Laien die große Mehrheit des En- entwickelte. «Privat» wurde mit über 350.000 Zuseherinnen Entwicklung von ORF 2 beteiligt, ehe er zehn Jahre später im Sommerfestspielen und den Maria Enzersdorfer Festspielen. sembles bilden, sind die Produktionen hoch professionell und und Zusehern das erfolgreichste Kabarettprogramm Öster- Wiener «Metropol» ein neues Betätigungsfeld fand. 1989 gründete er die «Herbsttage Blindenmarkt» und wurde mit jedes Jahr einer der Höhepunkte des blaugelben Theatersommers. reichs. 21 Jahren der jüngste Intendant in Österreich. Nach weiteren 21 Grubers Hang zu düsterer Komik, schräger Ästhetik, ausdrück- Die Entwicklung, die Josef Hader nach 1995 genommen hat, Aufbau eines Phänomens Jahren gehört er inzwischen zu den dienstältesten Theaterma- lichem Sozialengagement und freier politischer Meinung macht ist überaus beeindruckend. Neben Publikumserfolgen wie dem Zwölf Jahre später wurde der Darstellenden Kunst im Rahmen der chern des Landes. Garschall hat, und das ist sein großes Verdienst, nicht nur das Publikum glücklich, sondern hätte auch Johann Kabarettprogamm «Hader muss weg» (2004) sind zweifellos seine Kategorie Sonderpreise gedacht. Bis auf drei Ausnahmen erhielten aus den «Herbsttagen» einen anerkannten, wenn auch von den Nestroy zweifellos viel Freude bereitet. Darstellungen des Privatdetektivs Simon Brenner in den bisher nur Vertreter des Theaters diesen Sonderpreis, die auch Jahre später Wiener Medien immer noch nicht genügend gewürdigten Hot- Den ersten Würdigungspreis für Darstellende Kunst bekam drei Verfilmungen von Kriminalromanen des österreichischen in der regulären Sparte Darstellende Kunst geehrt wurden. spot der Operette gemacht. Seine Mischung aus lokalen Kräften 1995 Josef Hader. Der 1962 in Oberösterreich geborene und im Autors Wolf Haas zu nennen. Eine der drei Ausnahmen (neben Caroline Koczan und Stefan und weit über Österreich hinaus anerkannten Sängerinnen und Rabl) ist durchaus bemerkenswert, nämlich Peter Loidolt, der ge- Sängern verleiht den Blindenmarkter Operetten besonderen meinsam mit seiner Frau Renate in Reichenau und auf dem Sem- Charme und immer wieder hohe Qualität. 1998 übernahm er mering Festspiele ins Leben gerufen hat, die sich in Bezug auf den Spielort Klosterneuburg und führte ihn unter der Marke Nestroy-Spiele Schwechat, «Heimliches Geld, heimliche Liebe» mit Martina Hinterleitner und Besetzung und finanzieller Dotierung eher mit den Salzburger «operklosterneuburg» fort. Garschall über seine Auszeichnungen: Christian Graf, Foto © Herbert Neubauer, 2010 Festspielen als mit dem übrigen blaugelben Theatersommer ver- «Die Preise bedeuten natürlich eine hohe Anerkennung für mei- gleichen lassen. Darüber hinaus hat Loidolt als langjähriger Prä- nen Weg und meine langjährige Arbeit in Niederösterreich. Mein sident des Theaterfestes Niederösterreich, also des Intendanten- doch sehr neuer Zugang zu Operette und Oper hat damit eine vereins der meisten und wichtigsten Sommertheater, wesentlich fachgerechte Bestätigung gefunden. Mehr noch: Jede Art von am Aufbau dieses Phänomens mitgewirkt. Dass er nur 1994 aus- Motivation ist wichtig. Gerade im Kulturbereich steht selten das gezeichnet wurde und bis dato nicht mehr, verwundert. ‹große Geld› zur Verfügung, daher ist diese Art von Anerkennung Die übrigen Preisträger dieses Jahres finden wir als Würdi - für die oft sehr intensive Arbeit eine wichtige Ergänzung.» gungspreisträger in den kommenden Jahren wieder. Nur Michael Garschall hat 1994 den Förderungspreis und 2003 den Anerken- Nestroy hätte seine Freude nungspreis erhalten, also jeweils die «kleinere» Kategorie. Ein weiterer Fixstern am Theaterhimmel ist Peter Gruber. Der Groß- Michael Garschall, 1967 in Amstetten geboren, begann seine neffe von Gustaf Gründgens, 1946 in Wien geboren, Absol vent der künstlerische Laufbahn mit Regieassistenzen bei den Amstettener Schauspiel- und der Regieabteilung des Max-Reinhardt-Seminars, operklosterneuburg: «Carmen» mit Katarina Bradic (Carmen) und Bruno Ribeiro (Don José), Foto © Roland Ferrigato, 2010

66 67 Josef Hader in «Hader muss weg», der von vorne anfangen!›. Und ich halte den Preis für wichtig, da ein niederösterreichisches Landestheater war.» Überhaupt hält Foto © Lukas Beck er unserem Berufsstand öffentliche Anerkennung gebracht hat.» Wolsdorff den Preis für wichtig, «wenn er weiterhin dafür ver- Der erste Preisträger des neuen Jahrtausends war 2001 Peter geben wird, jene Persönlichkeiten auszuzeichnen, die einen Wolsdorff. Der deutsche Schauspieler und Regisseur wurde 1938 eigenständigen Weg in der niederösterreichischen Kultur- und in Pommern geboren, lebt aber seit 1963 in Österreich. Nach di- Kunstarbeit gehen und so Niederösterreich zu einem besonderen versen Engagements holte ihn Gustav Manker 1974 an das Wiener Kulturland machen, dass sich von anderen abhebt». gründete. Sie leitet mit ungebrochener Energie und Intensität Volkstheater, wo er bis 1991 erst als Schauspieler und später auch das Unternehmen, führt jedes Jahr Regie, spielt tragende Rollen als Regisseur tätig war. Daneben leitete er einige Jahre die Som- «Sympathische Geste» und gibt ihren Schülerinnen und Schülern dort Gelegenheit, er- merspiele Carnuntum. Von 1991 bis 2002 war er Intendant des Ein ganz anderer Würdigungspreisträger war der von 2003. Bruno ste Bühnenerfahrungen zu sammeln. Immerhin leitete sie von Stadttheaters St. Pölten, das später in Theater der Landeshauptstadt Max, der bereits 1994 mit dem Sonderpreis für darstellende Kunst 1985 bis 2005 die Schauspielabteilung des Konservatoriums der St. Pölten/Theater für Niederösterreich umbenannt wurde und ausgezeichnet wurde, verbindet als Theatermacher höchste Krea - Stadt Wien. Nach ihrem Ausscheiden hat sie 2005 die private heute das Landestheater Niederösterreich ist. Bereits 2001 hatte tivität mit dem chronischen Geldmangel der freien Theaterszene Schauspielschule «Studio der Erfahrungen» gegründet. er das Institut neue Impulse durch Kunst und Pädagogik gegrün- («Das Preisgeld kam in einer Zeit der künstlerischen und finanziel - det, das er heute noch leitet. len Selbstausbeutung auch nicht ungelegen!», gibt er offen zu). «Großes Heimatgefühl» Wolsdorffs Verdienste um das Stadttheater St. Pölten sind un- 1962 in Salzburg geboren, studierte er am Max-Reinhardt-Se- An die Preisverleihung kann sich Ott gut erinnern, «obwohl es bestritten. Mit großer Ernsthaftigkeit hat er das zuvor eher belä- minar in Wien Regie und Schauspiel und begann seine Karriere schon einige Jahre her ist, dass ich diesen Preis erhalten habe. Ich chelte Haus auf den Weg hin zu einem Theater mit Anspruch ge- als Regieassistent und Darsteller am Wiener Burgtheater. 1986 kann nur sagen, er hat mich mit Niederösterreich so fest verbun- bracht und jene Grundsteine gelegt, auf denen schließlich das gründete er die Freie Theatercompagnie Theater zum Fürchten. den, dass ich neben Wien ein großes Heimatgefühl zu diesem Landestheater aufbauen konnte. Nicht zu Unrecht sagt er deshalb Von 1987 bis 1998 war er Intendant des «Theaters in den Gewöl- Bundesland habe. Der Preis war und ist eine wichtige Bestätigung heute: «Der Preis hat mir sehr viel bedeutet, und ich habe ihn ben» in Maria Enzersdorf. Hier spielte er vor allem elisabethanische Nach Josef Hader erhielt 1997, also zwei Jahre später – als bis her für den künstlerischen Einsatz und die Arbeit. Dadurch weiß man, wirklich als Anerkennung meiner Aufbauarbeit am damaligen Schauerdramen und gab vielen Schauspielerinnen und Schau- einzige Frau! –, Kammerschauspielerin Elfriede Ott den Wür di - dass man weiterhin festhalten soll!» Stadttheater gesehen. Ich habe mich sehr über ihn gefreut. Er hat spielern Gelegenheit, wichtige erste Entwicklungsschritte zu set- gungspreis. Wieder zwei Jahre später, 1999, wurde Jürgen Wilke mit dem mir bestätigt, dass meine Arbeit gut und richtungsweisend für zen, zum Beispiel der späteren Kammerschauspielerin Andrea Elfriede Ott, 1925 in Wien geboren, ist die Tochter eines Uhr- Würdigungspreis für darstellende Kunst ausgezeichnet. Ihn als machers und lernte dem Vater zuliebe auch dieses Handwerk, Dinosaurier des blaugelben Sommertheaters zu bezeichnen, ist «La Traviata», Oper in der nahm aber heimlich Schauspielunterricht. Ott debütierte 1944 keineswegs unhöflich, im Gegenteil. So lange, so oft und an so Burgruine Gars am Kamp, in Gerhart Hauptmanns «Die goldene Harfe» am Wiener Burg- vielen verschiedenen Orten hat keiner Theaterproduktionen ins Sommer 2010, theater. Nach mehreren Zwischenstationen wechselte sie 1958 Leben gerufen wie er. Unabhängig von seiner langjährigen Tätig- Foto © Opern Air GmbH an das Theater in der Josefstadt, dessen Ensemble sie seither an- keit am Burgtheater hat er als Intendant und Schauspieler im gehört. 2009 wurde sie zur Doyenne des Hauses ernannt. Aber Sommer ausschließlich in Niederösterreich gewirkt, in Stockerau nicht nur durch die Bühne wurde die Ott zum Publikumsliebling, 27 Jahre (1971–1997), in Perchtoldsdorf 16 Jahre (1981–1996) und auch durch viele Fernsehsendungen, wie etwa die legendäre in Laxenburg seit 1980. Serie «Die liebe Familie». Die große Schauspielerin ist eine be- Wilke wurde 1928 in Berlin geboren und in Hamburg ausge- merkenswert agile Zeugin längst vergangener österreichischer bildet. In Düsseldorf war er vier Jahre Mitglied des legendären Theaterkunst und Literatur, nicht nur, aber auch wegen ihres Ensembles von Gustaf Gründgens. Seit 1956 lebt er in Wien und Ehemanns Ernst Waldbrunn und ihres späteren Lebensgefährten war von 1956 bis 1967 Ensemblemitglied des Burgtheaters. und Lebensmenschen Hans Weigel, mit dem sie gemeinsam Ihm war der Würdigungspreis sehr wichtig: «Er ist für mich 1983 das jährliche Sommertheater «Nestroy auf Liechtenstein», ein sichtbares Zeichen – ein Danke – auf dem nie enden wollen- genauer gesagt auf der Burg Liechtenstein in Maria Enzersdorf, den künstlerischen Weg, der unter dem Motto steht, ‹Immer wie-

68 69 für die Wiener Festwochen) und die Wiederbelebung der klassi- er selbst Betrachtungen auch über das Theater verfasste. Kein schen antiken Komödie. Er ist aktiver Bestandteil beim alljähr- anderer Ort in Mitteleuropa hat für mich so eine kulturhistori- lichen Treffen des antiken Theaters auf Einladung des Europäi- sche Bedeutung, ist so mit dem Ursprung und den Wurzeln schen Kulturzentrums Delphi. Im Bereich der Video-Art gelang unserer europäischen Kultur verbunden wie Carnuntum.» 2010 ihm eine direkte Verknüpfung des Medienbildes von heute mit überreichte der italienische Staatspräsidenten Giorgio Napoli - dem Mythos der Geschichte. Seine wichtigste Initiative ist zwei- tano Bordin den Titel Cavaliere dellˇOrdine della Stella della fellos Art Carnuntum, ein Theaterfestival ohnegleichen, 1989 soli darietà italiana. mit einem Symposion eingeläutet und 1990 mit dem für Bordin Sommerspiele Melk, bedeutendsten Theater der Welt, dem Royal National Theatre «… dann beginnt wieder der Alltag» Foto © Helmut Lackinger/ London, und Sophokles begonnen. Bleibt noch einmal Peter Gruber zu erwähnen, der 2009 der bis- Sommerspiele Melk 2010 Peter Steinˇs Inszenierung von An historischer Stätte, dort, wo einst Kaiser Marc Aurel selbst her letzte Würdigungspreisträger für darstellende Kunst war. «Penthesilea» im römischen Amphitheater Betrachtungen über das Theater verfasste, kommen jedes Jahr Was er zu dem Preis sagt, ist ein hervorragendes Schlusswort, von Petronell-Carnuntum, Foto © Art Carnuntum grandiose Interpretationen bedeutender Stücke des großen Welt- das den Preis mit einem lachenden und einem weinenden Auge theaters zur Aufführung, vom bereits erwähnten Royal National sieht: «Wie alle Liebenden sind wir Theatermacher natürlich be- Eckert. Seit 1995 ist er Direktor und künstlerischer Leiter der Scala 2005 bekam Harald Gugenberger den Würdigungspreis (auch er Theatre über das La MaMa Theater New York und das Piccolo sonders glücklich, wenn unsere Liebe zum Metier sich so aus- Wien, seit 1998 auch des Stadttheaters Mödling und seit 1999 der war bereits 1994 ausgezeichnet worden). Er wurde 1953 in Linz ge- Teatro di Milano – Teatro dˇEuropa bis hin zu Shakespeareˇs drücken kann, dass sie Anklang findet, d. h., wenn unsere Arbeit Sommerspiele Theater im Bunker, ebenfalls in Mödling. Seine boren. Nach Abbruch der Schule lernte er das Schusterhandwerk Globe Theatre London. Unter der Leitung Bordins ist Art Car- von Publikum und Kritikern verstanden und bejaht wird. Das ebenso schrille wie manches Mal äußerst behutsame Theater - (Gesellenprüfung 1971) und studierte dann am Bruckner-Konser- nuntum zum Zentrum der zeitgenössischen Auseinandersetzung wäre an sich schon genug. ästhetik ist dort – wie sie es in den Gewölben war – besonders vatorium und an der Musikakademie Wien (Befähigung als Mu- mit dem klassischen Kulturerbe im Herzen Europas geworden. Doch wieˇs halt so ist: Manche private Liebesgeschichte mün- attraktiv und reißt das im Bunker wandernde Publikum mit. Er sikschullehrer 1975). Nach Jahren in Spanien und Deutschland Er sagt: «Der Kulturpreis des Landes bedeutete und bedeutet det, wenn sie länger andauert, in eine Hochzeit, und mancher verantwortete mehr als achzig Inszenierungen, darunter zahl - kaufte er 1980 jenen Hof in Pürbach, den er dann in das «Wald4tler mir sehr viel, eine Anerkennung meiner langjährigen Arbeit in, Künstler bekommt, wenn er länger durchhält, irgendwann einen reiche Ur- und Erstaufführungen. Außerdem schrieb er zahlrei- Hoftheater» umbaute und im Jahr 1986 erstmals bespielte. aber auch für Niederösterreich. Ich habe ihn als Ansporn und tollen Preis. Das bedeutet viel und zugleich gar nichts. Denn so che Bühnenadaptionen und Theaterstücke. Der Kauf des hundert Jahre alten Bauernhauses war erst eine Motivation für die Zukunft betrachtet, aber er ist für meine Nähe ein feierliches Sanctus ist bloß eine verspätete offizielle Bestätigung Bruno Max erinnert sich noch gut an beide Auszeichnungen: Entschleunigung seines Lebens. Eigentlich wollte er dort gar nicht zu Niederösterreich nicht wichtig. Diese Nähe ist für mich durch dessen, was längst Geschichte ist. Ein schöner Augenblick der Re- «Ich habe den Preis eben zweimal erhalten. Der Förderungspreis Theater spielen, er suchte nur eine Stätte der Ruhe für die Proben meine Arbeit, die sich mit dem Ursprung unserer europäischen miniszenz, der mit Stolz und Freude erfüllt, nicht mehr und nicht war eine wichtige Anerkennung in der frühen Phase meiner mit seinen Bands. Gemeinsam mit der Schauspielerin Stella Hier- Kultur befasst, vorgegeben: ‹Ta en Karnounto› – geschrieben in weniger. Laufbahn, damals war um diese Preise noch kein besonderer länder, mit der er bis zu ihrem Tod im Dezember 2004 zusammen- Carnuntum – notierte Marc Aurel in jenen Schriften, in denen Ein kurzer Zwischenstopp.»

Rummel, alles fand im kleinen Kreis im Alten Landhaus in Wien lebte, gründete er schließlich das «Wald4tler Hoftheater», das heute Sommerspiele Perchtoldsdorf 2010: «Hamlet» Wald4tler Hoftheater statt. Umso überraschter war ich, etliche Jahre später den Wür- auf fast siebzig Eigenproduktionen zurückblickt. «Es ist uns einfach mit Florian Teichmeister und Christian Brandauer «Mein Freund Kurt» digungspreis vor einem Festspielhaus voller Gäste überreicht ein Anliegen gewesen, den Menschen hier ein vielfältiges, pro- Foto © Barbara Palffy, 2010 mit Horst Schily, Leila Müller (v. l.) zu bekommen. fessionelles Kulturangebot zu machen. Ich wollte nie auf Touris- Foto © Reinhold Man kann die Anerkennung eines künstlerischen Lebens tenbusse angewiesen sein. Und ich bin es auch nie gewesen, ob- Hartl-Gobl, 2010 durch eine öffentliche Stelle wichtig finden oder nicht, aber ein wohl uns alle prophezeit haben, dass wir damit keinen Erfolg ‹Danke, wir finden, das, was du machst, ist wichtig für uns›, das haben werden». ist eine sympathische Geste. Das Preisgeld jedenfalls kann – vor Der vorletzte in der Reihe der Würdigungspreisträger war Piero allem für jüngere Künstler – sehr gelegen kommen. Allerdings Bordin. Er wurde 1947 in Wien von einer griechischen Mutter ge- sollte man den Großverdienern im Kulturbusiness (von denen boren, weshalb er auch in Athen zu Hause ist. Künstlerisch war ja auch einige diese Preise einheimsen) vielleicht nahelegen, und ist er in verschiedenen Bereichen tätig. Im Theater ist sein das Preisgeld weiterzugeben». Schwerpunkt Aristophanes-Neuübersetzungen (unter anderen

70 71 DARSTEL Josef Hader, WP 1995 Elfriede Ott, WP 1997 Mimi Wunderer, AP 1997 Jürgen Wilke, WP 1999 1995 1997 1999

JOSEF HADER, *1962 in Waldhausen/Oberös- ELFRIEDE OTT, *1925 in Wien, gelernte Uhr- JÜRGEN WILKE, *1928 in Berlin, lebt in Laxen- terreich, erste Kabarettversuche an der Schule. macherin, Kammerschauspielerin, Sängerin burg, Kammerschauspieler. Engagements Kabarettist und Schauspieler. Programme u. a. und Regisseurin, Doyenne des Theaters in der Münchner Kammerspiele, Hamburger Schau- «Indien» (verfilmt), «Privat», «Hader muss weg». Josefstadt, 1983 initiierte sie mit Hans Weigel spielhaus, Theater in der Josefstadt, 27 Jahre Filme u.a. «Der Überfall», «Komm, süßer Tod», die Nestroyspiele Maria Enzersdorf, seit 2005 die Intendant der Stockerauer Festspiele, 16 Jahre «Silentium!» (Drehbuch und Hauptrolle). pri vate Schauspielschule «Studio der Erfahrun- Intendant der Perchtoldsdorfer Sommerspiele WÜRDIGUNGSPREIS gen». und 25 Jahre Komödienspiele in Franzensburg. WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS ELISABETH NEURURER, *1962 in Wiesel- LENDE burg, lebt in Wien, Akademie der bildenden NIKOLAUS BÜCHEL, *1957 in Wien, Hoch- BEVERLY BLANKENSHIP, aufgewachsen in Künste Wien und Sportwissenschaften Wien, schule Mozarteum Salzburg. Seit 1985 freier Europa und Amerika, Max-Reinhardt-Seminar. Bühnen- und Kostümbildnerin. Regisseur (u. a. Volkstheater Wien, Berlin Regisseurin und Autorin. Regie u.a. Volks - ANERKENNUNGSPREIS Schillertheater, Kammeroper Wien), Gastprofes- theater Wien, Drachengasse, Theater in der suren Hochschule Mozarteum, Universität für Josefstadt, Schauspielhaus Wien, Festspiele ZENO STANEK, *1971 in Wien, lebt in Wien und Musik und darstellende Kunst in Graz. Reichenau, Oper u.a. Oper Dortmund. im Waldviertel, Studium Jus, Germanistik und ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS Theaterwissenschaften Wien, Max-Reinhardt- Seminar, seit 1993 freier Regisseur und Gründer MIMI WUNDERER, *1950 im Iran, lebt in ACCUS, freie Theatergruppe gegründet 1994 des Theater im Brauhaus, Heidenreichstein. Kapelln. Gründerin und künstlerische Leiterin von Didi Jäger, mit Aufführungen im Wirts- ANERKENNUNGSPREIS der «Bühne im Hof» in St. Pölten, seit 1997 künst- haushof Gossam, Bühne im Hof St. Pölten, lerische Leiterin des Festivals Österreich Tanzt, Wald4tler Hoftheater, Donaufestival. KUNST St. Pölten, Initiatorin des Kulturaustausches ANERKENNUNGSPREIS Österreich–Iran. ANERKENNUNGSPREIS

Würdigungspreise Anerkennungspreise 1960–2010

DARSTELLENDE KUNST Preisträgerinnen & Preisträger 73 Bruno Max, WP 2003 Harald Gugenberger, WP 2005 STP – Hip Hop Project, AP 2005 Piero Bordin, WP 2007 Peter Gruber, WP 2009 Traude Kossatz, AP 2009 Kim Duddy, AP 2009 2001 2003 2005 2007 2009

PETER WOLSDORFF, *1938 in Pommern, lebt BRUNO MAX, *1962 in Salzburg, Regiestu- HARALD GUGENBERGER, *1953 in Linz, lebt PIERO BORDIN, *1947 in Wien, Gründer und PETER GRUBER Siehe 2001 in Perchtoldsdorf, Schauspieler, Regisseur und dium am Reinhardt-Seminar Wien, vier Jahre im Waldviertel, Bruckner-Konservatorium Linz, Intendant von Art Carnuntum. Initiierte eine WÜRDIGUNGSPREIS Intendant. Intendanz der «Sommerspiele Car- Assistent und Schauspieler am Burgtheater, Musiker und Fremdenführer in Spanien, 1986 über mehrere Jahre führende Veranstaltungs- nuntum». 1991–2002 Intendant des Theaters Gründer des Theaters zum Fürchten, des gründete er mit Stella Hierländer (†2004) das reihe unter dem Titel «Die Kaiser von Carnun- TRAUDE KOSSATZ, *1939 in Schwechat, lebt St. Pölten. 2001 Gründung des Instituts neue Theaters Bunker in Mödling, künstlerischer Lei- Wald4tler Hoftheater in Pürbach und ist dessen tum – sie veränderten die Welt» und Adaptionen ebendort, gelernte Uhrmacherin, Studium der Impulse durch Kunst und Pädagogik. ter der Wiener Scala sowie des Stadttheaters Intendant, seit 2008 künstlerische Leitung der klassischer Werke von Aischylos, Sophokles, Malerei, Puppen- und Bühnenbau. Mit 40 Jah- WÜRDIGUNGSPREIS Mödling. Waldbühne Bromberg. Euripides u.v.m. ren baute sie ihr eigenes Figurentheater auf, WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS gründete 1984 das Figurentheater Lilarum, KAREL DRGAC, * in der Tschechoslowakei, produzierte über fünfzig «Kasperl»-Sendungen Hochschule für Musik und darstellende Kunst THEATERVEREIN WESTLICHES WEIN -VIERTEL MÖDLINGER PUPPENKISTE (MÖP), gegrün- HELGA DAVID, * in Wien, lebt in Wien, Anfänge für den ORF. Wien. Opernregisseur von 1990–1995 Intendant (TWW), gegründet 1984 von Franziska Wohl- det 1991 von Katharina Mayer. Eröffnung der am Volkstheater und an der Josefstadt, 20 Jahre ANERKENNUNGSPREIS der Staatsoper Prag, seit 1991 Intendant der mann. Nach zwei Wanderjahren Bühne in einem eigenen Bühne auf der Mödlinger Hauptstraße in Deutschland, seit 1989 wieder in Österreich Opernfestspiele Gars am Kamp. ehemaligen Stadel in Guntersdorf. Seit 1990 zu- 2003. MÖP bietet neben dem Figurentheater mit Produktionen, Arbeiten mit meist selbst ge- KIM DUDDY, *in Ohio (USA), lebt in Wien, ANERKENNUNGSPREIS sätzliche Studiobühne und zwei bis drei Eigen- zahlreiche Workshops und Kurse an. schriebenen Stücken und Collagen. Musicalchoreographien. Am Broadway von produktionen pro Jahr. ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS 1976–1987. Seit 1987 in Wien («Cats»), Leitung PETER GRUBER, *1946 in Wien, Max-Rein- ANERKENNUNGSPREIS Ballett Volksoper Wien, 2006 eigenes Musical hardt-Seminar Wien, Theaterschauspieler in STP – HIP HOP PROJECT, unter der Leitung HEINI BROSSMANN, *1954 in Wien, lebt in «Carmen Cubana» für Musical Sommer Amstet- Wien, Düsseldorf, Oberhausen, Zürich, bei dem MICHAEL GARSCHALL, * in Niederösterreich, des Showtanz- und Breakdance-Meisters Erik Wien, Chemiker. Spielt seit 1970 Puppentheater, ten, 2009 Choreographie «Ich war noch niemals Salzburger Festspielen, Ruhrfestspielen etc., Studium der Theaterwissenschaft und Medien- Wöll entstand zu Beginn der 1990er Jahre die Aufbau des Anti-AKW-Theaters. Entwickelte in in New York» (Hamburg). Filmschauspieler, Theaterregisseur, künstleri - pädagogik in Wien. 1989 Gründung und Inten- Formation «STP Dance Company» ,und seit 2002 Österreich die «offene Spielweise», gründete ANERKENNUNGSPREIS scher Leiter der Nestroy-Spiele Schwechat danz des Kulturfestivals Herbsttage Blinden- formierte sich die St. Pöltner Hip-Hop-Szene 1982 das Theater Trittbrettl in Wien. seit 1973. markt. Zahlreiche Regiearbeiten im Bereich zum «STP Hip Hop Project». ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS Oper und Operette. Seit 1998 Intendant der ANERKENNUNGSPREIS «operklosterneuburg». ANERKENNUNGSPREIS

WP – Würdigungspreis AP – Anerkennungspreis FP – Förderungspreis

74 DARSTELLENDE KUNST Preisträgerinnen & Preisträger DARSTELLENDE KUNST Preisträgerinnen & Preisträger 75 LITERA Peter Pisa

Als der Literaturwissenschaftler Wendelin Schmidt-Dengler Kalibers, von dem ich mehr über die Anfänge unserer heutigen (1942–2008) die Laudatio auf den St. Pöltner Alois Eder hielt, Lebenswelt erfahren kann. Nebenbei war er ein Popstar seiner 1990 war das, hat er seine Verlegenheit zum Ausdruck gebracht: Zeit.» – Frage: Von manchen Liedern gibt es sieben Übersetzun- Wo anfangen? Wen preisen? Eder ist Essayist. Eder ist Erzähler. gen! Reicht das denn noch immer nicht? – «Nein. Die erklären Eder ist Aphoristiker. Lyriker. Übersetzer. Kritiker. Zeitschriften- die Lieder oder bilden sie lautlich nach. Um sie uns zugänglich herausgeber. zu machen, muss man den Originalen sprachlich heutige Ver- Und als vor drei Jahren Gerald Szyszkowitz den Würdigungs- sionen zur Seite stellen.» TUR preis bekam, da war von seinen 3739 Buchseiten die Rede. Dazu Ein Beispiel: Wir bauen hoch hinauf, gekonnt / an Häusern voller kommen mehr als dreißig Theaterstücke und, nicht zu vergessen, Zier, / es tät auch eine schwache Wand / die länger hielt als wir. die Ansprache von Papst Johannes Paul II. am 12. September Nehmen wir Albert Drach. 1975 bekam er den Würdigungs- 1983 in der Wiener Hofburg. Sogar die hat Szyszkowitz verfasst. preis, und erst dreizehn Jahre danach eine auch nicht so un- Oder Peter Turrini: Seine gewaltige Arbeit für die Bühne vergessen wichtige Auszeichnung, den Büchner-Preis der Deutschen wir jetzt kurz. Er war lebensnotwendiger Begleiter in Richtung Akademie für Sprache und Dichtung, der Drach in eine Reihe älter und ein kleines bisschen gescheiter werden (Ich möchte / mit Dürrenmatt, Canetti, Celan, Frisch, Böll und Bachmann meine Feinde / solange lieben / bis sie unter meiner Liebe / zusammen- stellte. Das war endlich der richtige Anfang für ihn. Rechtsanwalt brechen …) – um dann mit dem – wie Turrini selbst sagt – ganzen war er schon vorher. Widerwillig: Er musste sich, seine geliebte Hirnschmalz eines Erwachsenen ein Kinderbuch zu schreiben, Schwester, später Ehefrau und zwei Kinder über Wasser halten. in dem er schmerzlich daran erinnert, dass wir uns noch immer Zu selten habe er vor Gericht Gerechtigkeit durchsetzen können. nicht auskennen in der Welt: Wie soll man denn wirklich reagie - In einem Interview zu seinem 89. Geburtstag (er starb im ren, wenn die Nachbarstochter lächelnd über den Zaun schaut? Alter von 92 in Mödling) erzählte Albert Drach, wie er, von der Gestapo als «Jude zu Verbrennungszwecken» gezeichnet, in Verzweifeln wäre eine angemessene Reaktion Frankreich den Krieg überlebt und nach seiner Rückkehr «Das Wenn schon der einzelne Autor nicht unter einen Hut zu bringen große Protokoll gegen Zwetschkenbaum» an die Verlegerin von ist: Was machen wir dann mit den mehr als 270 Literaturpreis - Doderer geschickt hatte. Einen Roman, in dem das Gerichts - trägerinnen und -preisträgern, die seit dem Jahr 1960 vom Land aktendeutsch zur zynischen Dichtung wird. Niederösterreich gewürdigt und gefördert werden? Drach: «Die Verlegerin hat mich sofort angerufen, es sei ein Verzweifeln wäre eine angemessene Reaktion. großartiges Buch. Ich habe mich gefreut, aber doch beschränkt, Man kann sich aber auch einfach über die Vielfalt freuen. weil ich so viele Enttäuschungen erlebte. Nach einiger Zeit hat Nehmen wir Gerhard Ruiss (Preisträger 1977 und 1987). Der hat sie wieder ange ru fen: ‹Herr Doktor, das Buch ist ja nicht gegen es heuer geschafft, allen Liedern des Minnesängers Oswald von die Juden geschrieben, wie ich ursprünglich angenommen habe. Wolkenstein ihre Poesie zurückzugeben. Wird heute Wolkenstein Das kann ich nicht annehmen.› Weil es nicht gegen die Juden Keine Weltbehübscher gebraucht? «Es gibt», sagt Ruiss, «keinen zweiten Autor seines ist, sondern weil der Jude, gegen den das Protokoll aufgenommen

77 worden ist, unschuldig war und hineingejagt wurde in eine lin lebenden Schriftstellers und Schauspielers Robert Seethaler. Schuld …» Der Preisträger von 2008 hat ihm den Roman «Die weiteren Aus- Mit Verspätung erschien der Roman zum ersten Mal 1964. sichten» geschrieben: Der Herbert ist 27. Schön ist er nicht. Lang Albert Drach war, was wenig verwunderlich ist, ein wütender und mager. Manchmal tobt in seinem Kopf ein Gewitter. Er ist Mensch, der sich «nur über ein paar leuchtende Minuten» in sei- Epileptiker. Herbert hat einen Fisch, das ist der Georg. Dann hat nem Leben gefreut hat. Um welche es sich dabei handelte, steht Herbert noch eine alte Mutter. Die will ihn nicht ziehen lassen. in seinem «Kasperlspiel vom Meister Siebentot»: «Es ist die Liebe, Mit ihr gemeinsam führt der Herbert die Tankstelle im Ort. hat man Glück, das sagˇ ich ohne Zwang, viel angenehmer als Dass es Leute im Dorf gibt, die ihn «Volltrottel» schimpfen Musik. Und dauert nicht so lang.» und die Hilde, das ist die neue Putzfrau im Hallenbad, «fette Setzen wir mit Renate Welsh fort, die von Niederösterreich Sau» – das hören die zwei nicht. In Seethalers neuestem Buch 2006 ausgezeichnet wurde. Renate Welsh pendelt zwischen Wien «Jetzt wirds ernst» geht es ebenfalls um die Schwierigkeiten, und Hilzmannsdorf, übrigens Schauplatz ihres bekannten Ro- den richtigen Partner zu finden. Um schlechte Frisuren geht es Niederösterreichische Landesbibliothek, mans «Johanna», der zu Beginn der 1930er Jahre spielt. Sie aber auch, und bei denen gibt es wirklich hoffnungslose. Lesesaal, St. Pölten schreibt in der Hoffnung auf Hoffnung. Unerwünschte, Un- Foto © Bruno Klomfar, 2008 schöne, Uneheliche entwickeln in Welshs mehr als 70 vielfach «Geben ist immer so von oben herab» preisgekrönten Kinder- und Jugendbüchern Wege und Auswege, Und Reinhard Gonaus (Preis 1985)? Und der von Wien ins Weinviertel übersiedelte Helmut Korherr aus der Ruine wachsen, sehen aus wie verweste Finger, die win- um wirkliche Freiheit zu finden. Zwar ist das Glück nie vernünf- Ein mittlerweile pensionierter Lehrer, engagiert in der Flücht- (Preis 1986)? ken: Wir sind noch da. tig, auch nicht in Welshs Buchwelt. Aber «es ist gefährlich, der lingsbetreuung und deshalb mit dem Goldenen Ehrenzeichen Die Sau kriegtˇs Futter aus der Fabrik, / da wird sie schneller Und die Mörder … hochangesehene Leute, die am liebsten Hoffnung keine Chance zu geben». der Republik geadelt. Herr / Ich möchte lernen / nicht zu geben / groß und dick. / Die Schnitzel gehen in der Pfanne ein / wie der im Gasthaus «Zur Traube» sitzen. Ein übler Ort. Jauchegestank Und genau deshalb ist es letztlich auch mit dem Herbert gut- sondern mir nehmen zu lassen! / Geben ist immer so / von oben Schneemann bei Sonnenschein. / Was ist bloß hier am Lande los? überall. Dass in der Töpferwerkstatt eines Tages nicht mehr gegangen. Der Herbert ist sozusagen ein Kind des zurzeit in Ber- herab. gearbeitet wird, wundert die Leser nicht: Die Schöpfung hat zu- Gegenwart ungeschminkt gesperrt. Womit wir in dem hier angerichteten literarischen Durcheinan- «Die Wolfshaut» lag erstmals 1960 in den Buchhandlungen, Eine kleine Auswahl der in dem österreichischen Dorf mit dem Namen Schweigen und wurde zunächst zur eigenen Sicherheit lieber gleich verges- von Büchern der gelandet sind – und damit bei Hans Lebert (Preisträger 1966 und sen. Für Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek aber war das Buch Preisträgerinnen und Preisträger in der 1974). eines «der größten Leseerlebnisse» ihres Lebens. Sie hat auch ge- Landesbibliothek Er war Neffe Alban Bergs, zwischen 1938 und 1950 an inlän- sagt, ohne Lebert gäbe es keinen Thomas Bernhard. St. Pölten dischen und ausländischen Bühnen als Wagner-Sänger engagiert Helmut Peschina hat daraus 2005 eine umjubelte Hörspielfas- Foto © Barbara Krobath und – nach neuesten Forschungen – mit Kaiser Franz Joseph sung gemacht. Ebenso aus Canettis «Die Blendung» und aus verwandt. Schon im Alter von 37 zog er sich in die Einsamkeit Heimito von Doderers «Die Strudlhofstiege». In einer Zeitung zurück und lebte bis zu seinem Tod 1993 in Baden bei Wien. stand, der Klosterneuburger sei auch Autor von «20.000 Meilen Sein Meisterwerk «Die Wolfshaut» ist zurzeit nur antiquarisch unter dem Meer». Aber Peschina hat Jules Verne «nur» bearbeitet. zu kaufen. Unverständlich und ganz und gar unakzeptabel: Der Er macht seit den 1970er Jahren sogenannte Audiobooks, da hat Roman gehört zu den wichtigsten der Nachkriegszeit. Er rechnet es dieses Medium noch gar nicht richtig gegeben. mit der Vergangenheit ab und stellt die Gegenwart ungeschminkt Helmut Peschina wurde der Würdigungspreis 2008 über- dar. Meist regnet es in Schweigen. Das gibt der «Wolfshaut» den reicht. Auch als Lyriker verrät er uns, worum es im Leben geht: schlammigen, den schmierigen, schleimigen Boden. Bei Lebert Eher um Unmöglichkeiten / geht es / um Isolation und Abhängig- verdaut die Erde nicht alles. Zumindest nicht jenes Kriegsver- keiten / die Unmöglichkeit / sich zu nähern / miteinander aus- brechen, das in der Ziegelei geschah. Die Büsche, die jetzt dort zukommen / obwohl man einander braucht.

78 79 verstecken, und sie können mit jemandem, der in Not ist, weg - Prosa tut. Die Katastrophen geschehen genauso. Die Liebe, die fliegen. Jedem Kind sein Pelikan! Träume, der Tod – alles ist da. Im Klever Verlag, der sich selbst Beim Schreiben dieser Zeilen macht sich allmählich Stolz als Laboratorium sieht, wurde kürzlich Waltraus Haasˇ«Zwerch- breit: über die kritischen künstlerischen Köpfe, die Niederöster- fellgewitter» veröffentlicht. Eine Sammlung ihrer Arbeiten der reich hervorgebracht hat – und die Österreich ausmachen. Und vergangenen sieben Jahre. bei dem Wort «Köpfe» fällt, obwohl er gar nicht mehr gebraucht Und hier sind die Zwiebeltänze. Hier steht, was es heißt, ein wird, noch ein roter Faden ein, der alle Preisträgerinnen und Preis- «Schreiberling» zu sein – so wurde Thomas Bernhard bei seiner

Aus dem Manuskript «Lanz» von Andreas Weber Libretto von Peter Turrini für die Oper «Rozznjogd», Theaterstück von Peter Turrini träger verbindet. ersten Preisverleihung von der damaligen Kunstministerin ge- Foto © Vorlass-Sammlung der Dokumentationsstelle für «Der Riese vom Steinfeld» (Friedrich Cerha) © Land Niederösterreich, Archiv der Zeitgenossen Es sind die Zwiebeltänze. nannt, es kann also nur Gutes bedeuten. Literatur in Niederösterreich © Land Niederösterreich, Archiv der Zeitgenossen Vorher aber sei die in Hainburg an der Donau geborene Lyri- Diese fünf Zeilen machen auch deutlich, warum Leser die Bü- kerin Waltraud Haas gepriesen, die vor zehn Jahren vom Land cher streicheln sollten. Nicht verbeugen brauchen sie sich vor den «Das Leiden der jungen Wörter» nami-Bericht «Phi Phi Island» ist Haslingers bisher letztes Buch. Niederösterreich mit einem Preis geehrt wurde. Der US-Bestsel- Schriftsteller und Schriftstellerinnen. Nur dankbar streicheln. Erwähnen wir noch Hans Weigel (Preis 1976). Förderer von Aichin - Seit dem «Urlaub» auf der thailändischen Insel Phi Phi schreibt er lerautor John Irving hat kürzlich gesagt – weil er immer wieder ich sitze am schreibtisch ger, Bachmann, Celan und Dor. Eigentlich Förderer von allen, alles klein: Sehnen wurden im Wasser durchtrennt, und der fürs wegen der gigantischen Länge fast aller seiner Romane kritisiert wie ein huhn die schreiben wollen: «In etwa zehn Jahren werde ich noch immer Umschalten auf Großbuchstaben benötigte kleine linke Finger wird –, die Kollegen, die kürzer schreiben, die seien halt faul. das eben geschlachtet worden ist nicht begriffen haben, warum etliche Leute in etwa sagen und blieb steif. Demzufolge ist Waltraud Haas die Allerallerfaulste. Manche durch den garten läuft manchmal sogar schreiben, wenn sie circa, ungefähr oder etwa ohne ihrer Gedichte bestehen aus nur vier, fünf Wörtern. Sie sprechen zwiebeltänze vollführend in sagen oder schreiben könnten und sollten» (aus «Die Leiden der Keine Weltbehübscher Klartext. Sie erzählen, erschrecken und überraschen, wie es die auf der suche nach seinem kopf jungen Wörter»). Und Paulus Hochgatterer (schon früh, 1989 und 1991, als preis- Da passt der gebürtige Zwettler Josef Haslinger gut: Er ist Vor- würdig entdeckt)? Der gebürtige Amstettner, Leiter der Abteilung stand des Deutschen Literaturinstituts in Leipzig, wo gelehrt für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Landeskrankenhaus Tulln, Unabhängiges Literatur- wird, wie man ein guter Schriftsteller wird. Neben seinem Büro schreibt doch tatsächlich an einer Krimiserie! Wenn man seine haus Niederösterreich, hängt eine Liste jener Bücher, die man zu Beginn des Studiums bisher letzten Romane «Die Süße des Lebens» und «Das Matrat- Bibliothek, Krems gelesen haben muss: Bibel, «Odyssee», «Göttliche Komödie», «Ni- zenhaus» unbedingt so sehen will. Hochgatterers Alter Ego, der Foto © Bruno Klomfar, 2008 belungenlied», Kleist, Goethe, Joyce, Brecht und alles von Thomas Psychiater Raffael Horn, und Kommissar Ludwig Kovacs, Vater Mann. einer wunderbaren Tochter – mit Irokesenfrisur –, stehen vereint Haslinger hatte den Würdigungspreis 2004 überreicht be- vor den Abgründen einer Kleinstadt. kommen. Kurz danach landete er mit seiner Frau Edith und den Auch dieser Schriftsteller ist bestimmt kein Weltbehübscher. damals vor der Matura stehenden Zwillingen Sophie und Elias Das sind die Preisträgerinnen und Preisträger alle nicht. Es gibt im Bungalow-Hotel Phi Phi Princess. Zu viert war man angereist, also eine Gemeinsamkeit. zu viert reisten die Haslingers ab. Damit muss man erst einmal Hochgatterer hat sogar den Pelikan in die Literatur eingeführt, fertig werden, denn: fünzig Prozent der Hotelgäste waren vom damit man seine Kindesmissbrauchs geschichte im «Matratzen- Strudel aus Schlamm und Müll fortgerissen worden, sie gingen haus» aushält. Sonst wäre sie schwer zu ertragen. Pelikane sind wie in einem Mixer unter, sie tauchten nicht mehr auf. Der Tsu- mächtige Vögel. Mütterliche. Man kann sich in den Kehlsäcken

80 81 LITERA Lois Schiferl, WP 1960 Walter Sachs, WP 1963 Imma Bodmersdorf, WP 1965 1960 1964

FRIEDRICH SACHER, *1899 in Wieselburg, JOSEF WEBER, *1892 in Brünn, †1969, EMMY FEIKS-WALDHÄUSL, *1899 in Potten- †1982, Lyriker, zunächst Hauptschullehrer. Seit Pseudonym für Josef Wenzlitzke, Arzt in brunn, †1975, Lehrerin an Wiener Mädchen- 1934 lebte er als freier Schriftsteller. Seine Lyrik Wilhelmsburg und Mautern, Lyriker, Roman schulen. Umgebung St. Pölten als Themen- steht in der Nachfolge Rilkes, inhaltlich christ- «Die Verwandlung». schwerpunkt: «Spielmann von Pottenbrunn» lich-konservativ, in den 1930er Jahren auch WÜRDIGUNGSPREIS (1946), «Das Leben am Strom» (1949), Jugend- national eingestellt. roman: «Das Pestbüblein» (1958). WÜRDIGUNGSPREIS RUPERT PLESSL, *1913 in Trautmannsdorf/ WÜRDIGUNGSPREIS Geras, Landwirt, schrieb in Winternächten LOIS SCHIFERL, *1906 in Hadres, †1979, und an Sonntagen, erste Veröffentlichung Fort- WILHELM FRANKE, *1901 in Wien, †1979, TUR Lehrer und Volksbildner. Zählt zu den be- setzungsroman im «Bauernbündler», Roman Studium der Pädagogik, Lehrer im Oberen deutendsten Mundartdichtern des Weinvier- z. B. «Der zerbrochene Haussegen». Waldviertel, die Landschaft des Waldviertels tels im 20. Jahrhundert. Widerstand 1938. FÖRDERUNGSPREIS spiegelt sich in der expressionistischen Lyrik WÜRDIGUNGSPREIS wider. FRITZ STEINER, *1929 St. Georgen/Ybbsfeld, WÜRDIGUNGSPREIS lebt in Stift Ardagger. Malerei, Grafik, Lyrik, Prosa und Komponist. FRANZ FUCZEK, *1907 in Mödling, †1983, FÖRDERUNGSPREIS Beamter und war in der «Literarischen Gesell- 1961 schaft» in Mödling engagiert. Gedichte und Erzählungen in Kulturzeitschriften. WILHELM SZABO, *1901 in Wien, †1986, FÖRDERUNGSPREIS Volksschullehrer im Waldviertel. Während der 1963 NS-Zeit Holzfäller und Organist in Stift Zwettl, ALBERT JANETSCHEK, *1925 in Hochwol- danach wieder Lehrer. Bedeutender Lyriker, MARIA GRENGG, *1889 in Stein/Donau, kersdorf, †1997, Volksschuldirektor in Wiener Gründungsmitglied des Literaturkreises †1963, Wiener Kunstgewerbeschule, literari- Neustadt. Mundarttexte, satirische Gedichte, PODIUM. scher Durchbruch mit dem Roman «Die Flucht Prosa, Hörspiele und arbeitete u. a. für die WÜRDIGUNGSPREIS zum grünen Herrgott» (1930). Münchner Zeitschrift «Simplicissimus». Vize- WÜRDIGUNGSPREIS präsident des Österreichischen P.E.N.-Clubs. HANS HÖRLER, *1905 in Kirchschlag in der FÖRDERUNGSPREIS Buckligen Welt, †1969, Lehrer und Jugend- WALTER SACHS, *1901 in Traisen, †1985, buchautor («Der liebe Augustin»), Laienspiele. Lehrer in Traisen, aktiv in den «Roten Pfeifern WÜRDIGUNGSPREIS von Traisen» (politisches Kabarett), Verhaftung, Kriegseinsatz, nach dem Krieg Fabrikarbeiter. 1965 Lyrik: «Zwischen Wäldern und Schloten», «Unter den schweigenden Sternen». IMMA BODMERSDORF, *1895 in Graz, Würdigungspreise 1962 WÜRDIGUNGSPREIS †1982, erzogen in einem geistigen Klima, das sie gleichsam vorbestimmte zu einer Schrift- ERNST WURM, *1906 Katzelsdorf, †1971, WERNER RIEMERSCHMID, *1895 in Maria stellerlaufbahn. Romane und Erzählungen Anerkennungspreise Schriftsteller. Lebte in Zwettl. War mit dem in Enzersdorf, †1967, Universität Wien, Akademie (u. a. «Die Stadt in Flandern», «Die Rosse des Rumänien spielenden Bauernroman «Solange für Musik und darstellende Kunst, Dramaturg, Urban Roithner»). die Erde steht» (1934) sowie mit dem histori- Journalist in der RAVAG, Roman «Buch vom WÜRDIGUNGSPREIS Förderungspreise, Stipendien schen Roman «Die Adlerin» (1936) erfolgreich. lieben Augustin» (1931). Ab 1945 war er WÜRDIGUNGSPREIS Regisseur beim ORF. 1960–2010 FÖRDERUNGSPREIS

LITERATUR Preisträgerinnen & Preisträger 83 Hans Lebert, FP 1966 Gustav Bienek, WP 1968 Siegfried Freiberg, WP 1971 Julian Schutting, FP 1973 Albert Drach, WP 1975 1967 1969 1971 1974

AUGUSTE BINDER-ZISCH, *1914 in Wien, GUSTAV FESTENBERG, *1892, †1968, Lyrik MARIA NEUHAUSER-LOIBL, *1906, †1985, SIEGFRIED FREIBERG, *1901 Wien, †1985, HANS KRENDLESBERGER, *1925 in Scheibbs, HANS LEBERT Siehe 1966 †2010, aufgewachsen im Waldviertel und in und Prosa. Er hat sich neben seiner Laufbahn Theaterwissenschafterin, Lyrikerin, Erzählerin, Bibliothekar und Schriftsteller. Seine frühen †1995, Studium der Theaterwissenschaft und WÜRDIGUNGSPREIS Armut-Zuflucht in die Dichtung. «Der Regn- im Staatsdienst als Erzähler und Nachdichter Dramatikerin und Übersetzerin. Gedichte sind beeinflusst vom Spätwerk Rilkes. Jus, Programmdirektor Literatur Ö1, insze- bogn». Gedichte in Waldviertler Mundart französischer und russischer Lyrik besondere WÜRDIGUNGSPREIS Bekannt wurden vor allem seine historischen nierte über 1200 Hörspiele, Dramatiker, u.a. GÜNTHER STINGL, *1939 in St. Pölten, lebt (Wien, 1951), hat sich als die herausragende Verdienste erworben. Romane «Salz und Brot» (1935) und «Die harte «Die Aufgabe», «Das Interview», «Das italieni- ebendort, Studium der Staatswissenschaften Mundartdichterin ihrer Generation etabliert. WÜRDIGUNGSPREIS JOSEF PFANDLER, *1900 in Gmünd, †1987, Freude» (1938). sche Frühstück». an der Universität Wien, Hutmachergewerbe, FÖRDERUNGSPREIS Lehrer in Gmünd, 1970 wurde er zum Leiter der WÜRDIGUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS seit 1987 freischaffender Autor, vor allem Hör- ADELBERT MUHR, *1896 in Wien, †1977, bis Arbeitsgemeinschaft Schrifttum im NÖ Bil- spiele. HERMANN WEINER, *1924 in Wien, Volks- 1930 Beamter bei der Donauschifffahrts- dungs- und Heimatwerk bestellt. Literarische HANS HEINZ HAHNL, *1923 in Oberndorf, FÖRDERUNGSPREIS schullehrer und -direktor, dramatische Werke, gesellschaft. Danach Journalist für das «Neue Texte und volkskundliche Arbeiten über my- †2006, Journalist bei der «Wiener Arbeiter- u.a. «Zwischen den Fronten» (Uraufführung Wiener Tagblatt» und «Neues Österreich». thische Elemente (Dämonen, Hexen etc.). Zeitung», Hörspiele, Theaterkritiker, Beiträge 1973 KLAUS WOHLSCHAK, *1947 in Wiener Neu- 1958), «Zwischenlandung» (Uraufführung Verfasser historischer Romane, die mit der WÜRDIGUNGSPREIS «Neue Zürcher Zeitung», zu Beginn seiner Lauf- stadt, lebt in Wien, langjähriger Redakteur im 1963). Donau verwoben sind. bahn veröffentlichte er Lyrik, Roman «Die Ein- PETER MARGINTER, *1934 in Wien, †2008, ORF Niederösterreich. Übertritt in die Pension, FÖRDERUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS THOMAS DIETMAIER, *1922 in Kleinwei- siedler des Anninger». Kulturattaché, Leiter des Kulturinstituts in anschließend Ausbildung zum Lebens- und kersdorf, †2007, «Dichtung ist Gotteslehen» FÖRDERUNGSPREIS London. Bücher: «Das Rettungslos» (1983), «Der Sozialberater, psychotherapeutische Pro- FRANZ JOSEF SCHICHT, *1911 in Fiume/ (1935), Arbeiten in Zeitschriften, Zeitungen, Kopfstand des Antipoden» (1985), «Das Röhren pädeutik. Rijeka, †1983, Presseabteilung bei Semperit, Kalendern, Rundfunk, Fernsehen – Texter für ILSE TIELSCH, *1929 Hustopeče/Tschechien, der Hirsche» (2001) u.v.m., Vorstandsmitglied FÖRDERUNGSPREIS 1966 Lyrik und historische Porträts, war Obmann zahlreiche Komponisten. lebt in Wien, sie verfasst Lyrik, Romane und des Österreichischen P.E.N.-Clubs. der literarischen Gesellschaft Mödling. FÖRDERUNGSPREIS Prosa, Mitglied des Österreichischen P.E.N.- WÜRDIGUNGSPREIS RUDOLF HENZ (Pseudonym R. Miles), *1897 FÖRDERUNGSPREIS Clubs. Unter Eindrücken des Hasses und des in Göpfritz/Wild, †1987, Studium Germanistik Heimatverlusts (Flucht 1945) Romantrilogie: FRIEDRICH HELLER, *1932 in Groß-Enzers- 1975 in Wien, in der RAVAG tätig, während des Krie- «Die Ahnenpyramide». dorf, lebt ebendort, Drucker, Korrektor, Hei- ges ohne Posten, war ein Schriftsteller und 1970 FÖRDERUNGSPREIS matforscher und Dichter, «Das Haiku in Öster- ALBERT DRACH, *1902 in Wien, †1995, nach 1945 Programmdirektor des Österreichi- 1968 reich» (1992), Preis des Ersten Internationalen Schriftsteller und Jurist, floh Ende 1938 schen Rundfunks. EGON FENZ, *1907 in Scheibbs, †1972, Arzt, Haiku-Wettbewerbs von Japan für die deut- nach Frankreich, Rückkehr 1947, Bücher u.a.: WÜRDIGUNGSPREIS GUSTAV BIENEK, *1899 in Groß-Siegharts, Sprachpsychologe, Schriftsteller («Die Uhr am sche Sprachgruppe (1990). «Unsentimentale Reise», «Das große Protokoll †1972, die Themen seiner Werke sind oft der Schottentor», 1968), Universitätsdozent in 1972 FÖRDERUNGSPREIS gegen Zwetschkenbaum», «‹Z.Z.› das ist die HERBERT BRACHMANN, *1919 in Tulln, österreichischen Geschichte des 19. Jahr- Wien. Zwischenzeit». †1973, Heimatdichter, u.a. «Mei Hoamat» hunderts entnommen, z. B. «Die Nacht von WÜRDIGUNGSPREIS JEANNIE EBNER, *1918 in Sydney, †2004, JULIAN SCHUTTING, *1937 in Amstetten, WÜRDIGUNGSPREIS (1950), «Der Jahresring» (1951), «sˇvierte Sträu- Olmütz» (1947), «Der geheimnisvolle Herr während des Krieges Spediteurin, daneben lebt in Wien, Universität Wien Geschichte und ßerl» (1954), «Mei Schotztrucha» (1955). von B.» (1955). HEINRICH EGGERTH, *1926 in Annaberg, Studium der Bildhauerei, ab 1954 freiberufli- Germanistik. Lehrtätigkeit bis zum fünzigsten PETER ZUMPF, *1944 Baden, †2003, Lyriker, FÖRDERUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS lebt in Puchberg, ab 1954 Lehrer für Geschichte che Schriftstellerin. Auswahl: «Die Wildnis frü- Lebensjahr. Das Werk umfasst Prosa, Lyrik Erzähler, Theater- und Hörspielautor. Verlags- und Englisch in Puchberg am Schneeberg, her Sommer» (1978), «Erfrorene Rosen» (1979), und sprachphilosophische Abhandlungen. lektor, seit 1987 Leiter des Merbod Verlags, HANS LEBERT, *1919 in Wien, †1993, Ge- FRITZ HABECK, *1916 in Neulengbach, †1997, Lyrik und Prosa («Klang dessen, was ist», «Ein «Drei Flötentöne» (Roman 1981). Mitglied der Grazer Autorenversammlung. Autor satirisch-parodistischer Bücher. sangsausbildung und Opernsänger, im Zweiten Theaterregisseur, gefeierter Nachkriegsautor Regenbogen aus Staub», «49 und ein Gedicht»). WÜRDIGUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS Weltkrieg Wehrdienstverweigerer. Schrift- «Das Boot kommt nach Mitternacht», Kriminal- FÖRDERUNGSPREIS steller, u.a. «Das Schiff im Gebirge», «Der Feuer- romane unter dem Pseudonym Glenn Gordon, GOTTHARD FELLERER, *1944 in Baden, lebt ERNST NOWAK, *1944 in Amstetten, Univer- kreis» und vor allem «Die Wolfshaut». ab 1960 Jugendromane «Der einäugige Reiter», PETER MATEJKA, *1949 in St. Pölten, lebt in in Wiener Neustadt, er ist in allen Sparten ver- sität für angewandte Kunst Bühnen- und Film- FÖRDERUNGSPREIS «Die Insel über den Wolken». Wien, Schriftsteller, Buchhändler, Schauspieler, treten: bildender Künstler, Musiker, Literat, gestaltung, Studium der Germanistik und Ge- WÜRDIGUNGSPREIS Journalist, Verlagslektor, PR-Berater. Erste Grafiker, Ausstellungsgestalter, Kulturphilo- schichte. Literarische Tätigkeit sein 1968, u.a. Texte in «manuskripte» und «protokolle». soph und -kritiker. Er lehrt an der Akademie «Kopflicht» (1974), «Die Unterkunft» (1975). HANS LAMPALZER, *1927, †1990, war Haupt- Bücher: «Die letzte Donau» (1997), «die anarchie der bildenden Künste, Wien. FÖRDERUNGSPREIS schullehrer in Edlitz, wurde mit dem Roman des alphabets» (2005). FÖRDERUNGSPREIS «Die Reise nach Felizitanien» bekannt. FÖRDERUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS

84 LITERATUR Preisträgerinnen & Preisträger LITERATUR Preisträgerinnen & Preisträger 85 Elfriede Haslehner, AP/S 1975 Alois Vogel, WP 1977 Hermann Gail, FP 1977 Helmut Peschina, AP 1977 Johannes Paul, AP 1979 Manfred Chobot, AP 1979 1976 ERICH SEDLAK, *1947 in Wien, lebt in Wiener Neustadt, leitete Papierhandlung, seit 1994 HANS WEIGEL, *1908 in Wien, †1991, Schrift- ERICH SCHIRHUBER, *1955 in Bad Vöslau, HANNES VYORAL, *1953, lebt in Neugun- ANNEMARIE MOSER, *1941, lebt in Wiener JOHANNES WOLFGANG PAUL Siehe 1976 freier Schriftsteller: «Das kleine Mörder-ABC. steller, 1938–1945 im Schweizer Exil, ab 1946 lebt in Wien, Autor und Bibliothekar. Vor- tramsdorf, Sachbücher und Gedichtbände, Neustadt, bis 1979 Buchhalterin, seither ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM Satirische Überzeichnungen!» (1999), «Heiß ge- geachteter Theaterkritiker, förderte er vor standsmitglied des ÖDA (Österreichisches 1981 organisierte er den ersten österreichi- Schriftstellerin. Romane und Lyrik, Beiträge in liebte Sauna. Hitz- und Schwitzgeschichten» allem junge Autoren, als Sprachkritiker sah er Dialekt Archiv) und des Literaturkreises schen Schriftstellerkongress im Wiener Rat- Anthologien, Zeitungen, Zeitschriften und im ERHARD WALDNER, *1955 in Villach, lebt (1999), Generalsekretär des Österreichischen sich in der Tradition österreichischer sprachs- «podium», Beiträge in Anthologien, Zeitungen haus. Seit 1999 ist er Vorstandsmitglied des ORF und gesellschaftskritische Aufsätze in Zei- Wien, Bibliothekar, seit 1998 selbständiger P.E.N.-Landeszentrum Niederösterreich. keptischer Autoren. und Zeitschriften. Literaturkreises und der Literaturzeitschrift tungen. Lektor. Veröffentlichungen in Anthologien und ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM «podium». ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM Zeitschriften. «Donauwalzer». Ein posthistori- ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM scher Roman (1990). ELFRIEDE HASLEHNER, *1933 in Wien, lebt JOHANNES TWAROCH, *1942 in Weleschin/ ERICH SCHIRHUBER Siehe 1976 ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM in Gänserndorf, nach einem späten Studium Böhmen, lebt in Perchtoldsdorf, studierte HELMUT PESCHINA, *1943 in Klosterneu- ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM der Philosophie und Germanistik (Abschluss Germanistik und Kunstgeschichte, langjähri- 1977 burg, lebt in Wien, Filmschule in Wien, seit REINHARD WEGERTH, *1950 Neu- 1985) blieb sie freischaffende Autorin. Sie war ger Leiter der Literaturabteilung des ORF-Lan- 1975 freischaffender Schriftsteller. Hörspiele, dorf/Staatz, lebt in Wien, Studium der Rechts- Mitbegründerin des Wiener Frauenverlages. desstudios Niederösterreich. Gedichte, Prosa, ALOIS VOGEL, *1922 in Wien, †2005, Akade- Theaterstücke, TV-Spiele, Lyrik, Bearbeitungen wissenschaften. Autor und Redakteur des Lite- Lyrik, Prosatexte, Satire und Kabarett. Hörspiele und literaturwissenschaftliche Ar- mie der bildenden Künste in Wien. Lyriker, Ro- für Rundfunk, Fernsehen, Theater. «Palmen- 1979 raturveranstalters «Alte Schmiede». Romane: ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM beiten. mancier: «Das andere Gesicht» (1959) «Schlag- haus» (1976), «Fasching und Vogelsang» (2004). «Der große grüne Atemstreik», «Damals und FÖRDERUNGSPREIS schatten» (1977), «Totale Verdunkelung» (1980). ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM HANS HEINZ HAHNL Siehe 1971 dort» (2010). HERMANN JANDL, *1932 in Wien, Pflicht- WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM schullehrer, zuletzt war er Schuldirektor. HELMUT ZENKER, *1949 in St. Valentin, Neben dem Beruf widmete er sich der literari- †2003, Lehrer, Filmvorführer, Autor. Vor allem HERMANN GAIL, *1939 in Pögstall, Schrift- KLAUS SANDLER Siehe 1975 schen Arbeit und veröffentlichte 1952 seine er- bekannt durch «Kottan ermittelt». Gründete setzer, Haftstrafe, nach Entlassung 1971 auto- 1978 FÖRDERUNGSPREIS sten Texte in Literaturzeitschriften. Heute 1969 mit Peter Henisch die Literaturzeitschrift biografischer Roman «Gitter», «Prater» (1976). 1980 schreibt er rund um die Uhr. «Wespennest». Lyrikbände und viele Hörspiele. Ende der ALFRED GESSWEIN, *1911 in Ungarisch-Al- EVELYN SCHLAG, *1952 in Waidhofen/Ybbs, ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM FÖRDERUNGSPREIS 1970er Jahre zog er sich aus dem Literatur- tenburg, †1983, beschäftigte sich in seiner lebt ebendort, Lehrerin und Autorin. Sie ver- ILSE TIELSCH Siehe 1971 betrieb zurück. Landschafts- und Naturlyrik sowohl mit phan- fasst Erzählungen, Romane («Architektur einer WÜRDIGUNGSPREIS CHRISTIAN KRALL, *1955 in EUGEN BANAUCH, *1938 in Wien, lebt in FÖRDERUNGSPREIS tastischen Motiven (60er Jahre) als auch mit Liebe», 2006), «Sprache von einem anderen Waidhofen/Ybbs, lebt in Linz, Autor, «Sawane Wien, Gebrauchsgrafiker, Seemann, Galerie- Umweltproblemen. Er war Mitherausgeber der Holz», 2008) und Lyrik. Mitglied der Grazer ANNEMARIE MOSER Siehe 1978 mit Birkins» (1979), «Apriljahrsbucht» (2005). leiter und persönlicher Sekretär des Malers HERMANN JANDL Siehe 1975 Literaturzeitschrift «podium». Autorenversammlung. FÖRDERUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM Ernst Fuchs, Rezensent in Zeitschriften und FÖRDERUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS Rundfunk, 1976–1998 Musikerzieher, Bücher: ERNST EICHLER alias Ernst David, *1932 in KLAUS SANDLER, *1945, †1984, Herausgeber «Stifter und Doderer. Harmonik in erzählender RUDOLF HOLZER, *1957 in Mödling, Stu- HELMUT PESCHINA Siehe 1977 GEORG BYDLINSKI, *1965 in Graz, lebt in Wien, Jusstudium, Richter. Seine Lyrik hat er in der Zeitschrift «das pult» und Förderer der Lite- Prosa» (2001). dium der Geschichte Uni Wien, Journalist und ANERKENNUNGSPREIS Mödling, Anglistik und Religionspädagogik an Gedichtbänden und Beiträgen für Anthologien ratur in Niederösterreich. Mit der Edition «Mai- ANERKENNUNGSPREIS Wissenschafter, 1997 Gründung eines der Wiener Universität, seit 1982 ist er freier und Literaturzeitschriften publiziert. Haupt- loli zu Wien» publizierte er eine Reihe zeitge- Beratungsunternehmens. Mitglied der PETER M. SCHUSTER, *1939 in Wien, lebt in Schriftsteller. Seine Arbeitsbereiche sind Lyrik, augenmerk auf «poetische Momentaufnah- nössischer österreichischer (vor allem FRANZ BRUNNER, *1926 in Haag, †1982, literarischen Gesellschaft Mödling. der Steiermark und in Irland, Physiker und Prosa, Kinderliteratur und Übersetzung. men» von Prozessen der niederösterreichischer) Literatur. Landwirt und Mundartdichter, Publikationen ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM Schriftsteller, Industrielaufbahn als Physiker ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM Bewusstseins ve ränderung. Mitglied des ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM «Am Anger» (1951), «Bei uns dahoam» (1992). in Deutschland, eigener Industriebetrieb, nach Österreichischen P.E.N.-Clubs. ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM GERHARD RUISS, *1951 in Ziersdorf, Krankheit seit 1988 freier Schriftsteller, Ro- MANFRED CHOBOT, *1947 in Wien, lebt in FÖRDERUNGSPREIS Schriftsetzer, Reproduktionsfotograf. Seit 1978 mane, wissenschaftshistorische Arbeiten, Lyrik. Wien, Lyriker, Prosa, Fotografie, Herausgeber JOHANNES WOLFGANG PAUL, *1949 in Bad freiberuflicher Autor, Musiker, Schauspieler, FÖRDERUNGSPREIS der Reihe «Lyrik aus Österreich», Redakteur der GÜNTHER GLANTSCHNIG, *1952 in Bad- Vöslau, lebt in Röschitz, bis 1990 Lehrer und als Entertainer, Regisseur, Moderator, Universitäts- Zeitschrift «Das Gedicht» u.v.m. Aktuelle Bü- gastein, lebt in Wiener Neustadt, Lehrer, Lyri- Kulturjournalist tätig, freier Schriftsteller. Kin- lehrer. Seit 1982 Geschäftsführer der IG Auto- ELFRIEDE HASLEHNER Siehe 1975 cher: «Reise nach Unterkralowitz» (2009), «Blin- ker, Journalist. derbücher und Lyrik: «gehirnschlag» (1998), rinnen Autoren. ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM der Passagier nach Petersburg» (2009). ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM «röschitz am meer» (2001). ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM CHRISTA KREJCAR ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM

86 LITERATUR Preisträgerinnen & Preisträger LITERATUR Preisträgerinnen & Preisträger 87 Ilse Brem, AP 1981 Franz Sales Sklenitzka, AP 1981 Marianne Gruber, FP 1982 Robert F. Hammerstiel, AP 1982 Heinz Janisch, AP 1983 1983

GERHARD JASCHKE, *1949 Wien. Seine Lyrik KARL WIESINGER, *1923 in Linz, †1991, als FRANZ SALES SKLENITZKA, 1947 in Lilien- ROTRAUT HACKERMÜLLER, *1943 in Wien, JOSEF MAYER-LIMBERG, *1911 in Lim- ERNST JOHANN SCHWARZ, *1954 in Krum- und Prosa sind durch formale und sprachliche Arbeiterschriftsteller, Dentist und Politiker. feld, lebt in Wilhelmsburg, Volksschullehrer, lebt in Wien, Akademie der bildenden Künste, berg,†1992, tätig imVerwaltungsdienst bis bach, Studium der Theaterwissenschaft und Experimente gekennzeichnet. 1975 gründete Dramatische Texte, in einer Mischung aus zählt zu den beliebtesten Kinder- und Jugend- Ausbildung zur Landwirtschaftslehrerin, Leite- 1972, Lyrik für Wiener Lieder und anderer Germanistik in Wien, seit 1977 Archivar im er mit Hermann Schürrer die Zeitschrift «Frei- Aktionstheater, Agitprop und Volksstück. buchautoren Österreichs «Drachen haben rin einer Schreibwerkstatt für Lehrlinge und schwarzer Humor. Institut für Sozial- und Wirtschaftsforschung, bord». Lehrbeauftragter für Literaturgeschichte Roman: «Der Wolf». nichts zu lachen», die Geschichten werden von Studenten. Veröffentlichte mehrere Bücher mit WÜRDIGUNGSPREIS Lyrik, Prosa, Fernseh- und Hörspiele. an der Akademie der bildenden Künste Wien. FÖRDERUNGSPREIS ihm illustriert und wurden in bisher vierzehn Lyrik sowie Biografien. ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM Sprachen übersetzt. ANERKENNUNGSPREIS BRUNO WEINHALS Siehe 1980 ILSE BREM, *1945 in Aggsbach, lebt in Wien, ANERKENNUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS ERNST WEISS, *1952 im Burgenland, lebt in HELGA PANKRATZ, *1959 in Wiener Neustadt, medizinisch-technische Ausbildung in einem ROBERT F. HAMMERSTIEL, *1957 in Gumpoldskirchen, Lehrer, Musikjournalist, lebt in Wien, Schriftstellerin, Kabarettistin, Krankenhaus und seit 1975 als freiberufliche Pottschach, lebt in Wien, Universität für AUGUSTE BINDER-ZISCH Siehe 1965 Publikationen u.a. «Flucht ins Ungewöhnliche» Journalistin. Redakteurin bei «an.schläge», Autorin, Malerin und Buchillustratorin tätig. angewandte Kunst, konzeptuelle Arbeit mit ANERKENNUNGSPREIS (1981), «Ausgeschlossen» (1985). zahlreiche Veröffentlichungen von Lyrik und ANERKENNUNGSPREIS 1982 fotografischen Serien und Werkgruppen sowie ANERKENNUNGSPREIS Kurzprosa, zuletzt erschienen: «Amore?» Videoarbeiten und Rauminstallationen. HEINZ HARDT TEHEL, keine biografischen Erzählungen (1998). DUSCHAN DERNDARSKY, *1903 in Wien, HANS KRENDLESBERGER Siehe 1972 ANERKENNUNGSPREIS An gaben, schrieb historische Romane, u.a. ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM Studium der Medizin, Arzt im Waldviertel, WÜRDIGUNGSPREIS «England verbannt Lord Byron», «Kampf um Lyrik und Prosa, Veröffentlichungen in MARGARETA MIRWALD, *1951 in Wien, lebt Augustus». 1984 ALOIS SCHREIBERHUBER, *1957 in Stadt Anthologien und Literaturzeitschriften. LEV DETELA, *1939 in Maribor/Slowenien, in Brunn/Gebirge, Lehramts-Studium, schrift- ANERKENNUNGSPREIS Haag. ANERKENNUNGSPREIS lebt in Wien, verlässt 1960 Jugoslawien, arbei- stellerische Arbeit: Gedicht, Erzählung, Roman, E. A. RICHTER Siehe 1982 ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM tet(e) als Lyriker, Prosaist, Essayist, Dramatiker, Theaterstück. Auswahl: «Die Werdung» (1983). GERTA HARTL, *1910, †1993, Kinder- und WÜRDIGUNGSPREIS HERMANN FRIEDL, *1920 in Linz, †1988, Übersetzer und Kulturberichterstatter in «Woher kommst du, dass du meinen Namen Jugendbuchautorin und Erzählerin. EMMA STRACKER, *1931 bei Ernstbrunn, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie und slowenischer und deutscher Sprache. weißt» (2008). ANERKENNUNGSPREIS FRANZ SALES SKLENITZKA Siehe 1981 lebt in Korneuburg, Hörspiele für ORF, seit den 1950er Jahren literarisch aktiv. 1977 FÖRDERUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS RAI-Bozen, Bayerischen Rundfunk, Kinder- gehörte er zu den Teilnehmern am ersten Inge- HEINZ JANISCH, *1960 in Güssing/Burgen- und Jugendtheater, Märchenspiele, Zeitzeu- borg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt. MARIANNE GRUBER, *1944 in Wien, lebt in E. A. RICHTER, *1941 in Tulbing, lebt in Wien, land, lebt in Wien und im Burgenland, seit HANS RAIMUND Siehe 1981 genberichte. ANERKENNUNGSPREIS Wien, Präsidentin der Österreichischen Ge- 1970–1986 Redakteur der Zeitschrift «Wespen- 1982 Mitarbeiter beim Österreichischen FÖRDERUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM sellschaft für Literatur, zahlreiche Publikatio- nest», von 1986–1998 war er unter dem Namen Rundfunk (Hörfunk). Zahlreiche Veröffentli- HANS RAIMUND, *1945 in Petzelsdorf, lebt nen, unter anderen «Zwischenstation» (1986), Richtex als bildender Künstler tätig. Seit 1973 chungen, darunter viele Kinder- und Jugend- ERHARD BAUER, *1954 in Wiener Neustadt, BRUNO WEINHALS, *1954 in Horn, †2006, im Burgenland, seit 1984 freier Schriftsteller «Windstille» (1991), «Der Tod des Regenpfeifers» erschienen Gedichtbände und ein Roman, bücher, die in mehr als zwölf Sprachen Auftritte im Kabarett «Weckers Uhrwerk», sein Werk umfasst Lyrik, Prosatexte, Hörspiele, und Übersetzer (Prosa und Lyrik aus dem Ita- (1991), «Ins Schloss» (2004). zuletzt: «Eurotunnel» (2005). übersetzt wurden. Performance, literarische Arbeiten. Essays zur Poetik und einige Theaterstücke. lienischen, Englischen und Französischen). FÖRDERUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM Expressiven Kurzprosaarbeiten, formstrenge Lyrik. BJÖRN BECKMANN, *1963 in Wien, †1995, WALTER K. SCHATTAUER MARTIN KUBACZEK, *1954 in Wien, stu- FRIEDRICH HAHN, *1952 in Merkengersch, ANERKENNUNGSPREIS Jazzpianist und Autor, Roman posthum ANERKENNUNGSPREIS dierte Violine, Germanistik und Philosophie. lebt in Wien, Bankkaufmann, später als Kom- «Tritonus» (1996). 1990–2002 Lehrtätigkeit in Japan, Schriftsteller munikationsdesigner. Seit 1968 ist er schrift- 1981 ERICH SEDLAK Siehe 1975 ANERKENNUNGSPREIS HEINZ WITTMANN, *1907 in Wien, †1986, und Literaturvermittler, Werke: «Somei. Prosa- stellerisch und als bildender Künstler tätig. ANERKENNUNGSPREIS Verlagsleiter, langjähriger Vorstand des Wald- texte» (1997), «Amerika. Roman» (2002). Mitglied der Grazer Autorenversammlung. ALBERT JANETSCHEK Siehe 1964 GEORG BYDLINSKI Siehe 1979 viertler Heimatbundes, Publikationen u.a. ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS HILDEGARD WAIS, *1909 in Pöchlarn, †1986, ANERKENNUNGSPREIS «Venus auf Abwegen» (Theaterstück 1974), Gedichte in niederösterreichischer Mundart. «Gespräche mit Dichtern» (1976), «Georg RUDOLF LASSELSBERGER, *1956, lebt in SUSI JAHODA, *1949 in Wien, lebt in Göllers- JOHANNES WOLFGANG PAUL Siehe 1976 ANERKENNUNGSPREIS WALTRAUD HAAS, *1951 in Hainburg, lebt Raphael Donner» (Roman, 1980). St. Leonhard am Forst und in Wien, seit 1981 dorf, Volksschullehrerin, Lektorin (Kinder- FÖRDERUNGSPREIS in Wien. Sie studierte Grafik an der Universität ANERKENNUNGSPREIS Mitglied der Grazer Autorenversammlung. buchverlag) Autorin, Musiktheater für Kinder. für angewandte Kunst und Germanistik, Philo - Veröffentlichungen in Anthologien, Zeit - ANERKENNUNGSPREIS sophie an der Universität Wien. Seit 1984 ist sie schriften, im ORF, Bayerischen Rundfunk. freie Schriftstellerin z. B. «Weiße Wut» (1995). ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS

88 LITERATUR Preisträgerinnen & Preisträger LITERATUR Preisträgerinnen & Preisträger 89 Heinrich Eggerth, WP 1995 Helmut Korherr, AP 1986 Josef Haslinger, AP 1986 Barbara Neuwirth, AP 1987 Manfred Wieninger, AP 1988 Gernot Wolfgruber, WP 1989

ELISABETH KRAUS-KASSEGG, *1898 in SUSANNE STRAUSS, *1947 in Wien, lebt PETER BIELÉSZ, *1947 in Wien, Gymnasial- ERICH FITZBAUER, *1927 in Wien, lebt in HANNES VYORAL Siehe 1977 MANFRED WIENINGER, *1963 in St. Pölten, Ossiach, †1989, Romantrilogie über die im Waldviertel, Lyrik und Prosa, Hörspiele, lehrer. Auftritte als Liedermacher, literarische Eichgraben, österreichischer Maler, Grafiker, ANERKENNUNGSPREIS lebt ebendort, Publizist und Autor von bislang «schwarzen Herren und das Leben in der u.a. «Die Wasserkinder», «Zeichen von Leben». Texte: «Franz Politzer – Bilder vom Wesent- Illustrator, Schriftsteller, Verleger, Drucker. Als sieben Kriminalromanen mit dem Detektiv Eisenwurzen», Chroniken, Beiträge mit ge- ANERKENNUNGSPREIS lichen» (2000) und das Dramolett «Die Blind- Verleger ist er Vermittler von grafischer Kunst Marek Miert. schichtlichem und volkskundlichem Inhalt, verkostung» (2009). Seit 2008 ist er Mitglied des 20. Jahrhunderts. ANERKENNUNGSPREIS Kustodin im Heimatmuseum Lunz. HELMUTH NIEDERLE, *1949 in Wien, lebt im der Virgina Woolf Society/GB. FÖRDERUNGSPREIS 1988 ANERKENNUNGSPREIS Waldviertel, Studium der Ethnologie, Kunstge- ANERKENNUNGSPREIS ANDREA WOREK, *1960 in Eggenburg, lebt schichte, stellvertretender Leiter der Österrei- FRITZ STEINER Siehe 1962 JULIAN SCHUTTING Siehe 1973 in Limberg und Salzburg, Studium in Wien WOLFGANG WEISGRAM, * in 1957 Wiener chischen Gesellschaft für Literatur, Veröffentli- JOSEF HASLINGER, *1955 in Zwettl, lebt in FÖRDERUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS und München, Publikationen u.a. «obenauf Neustadt, lebt im Burgenland, Studium der chungen in Literaturzeitschriften, Zeitungen Wien und Leipzig. Seit 1996 Professor für lite- und mittendrin» (1991), Drehbuchautorin, Theaterwissenschaften und Publizistik, Autor und im ORF, Herausgeber der Reihe «edition rarische Ästhetik am Deutschen Literaturinsti- ALOIS EDER, *1948 in St. Pölten, lebt in Pyhra, HELMUT KORHERR Siehe 1986 Hörspiele, Theaterstückbearbeitung. diverser Bücher, u.a. «Wunderteam Österreich», milo im Verlag Lehner». tut Leipzig. Bücher u.a. «Opernball» (2000), Mittelschullehrer, 1985–1996 Herausgeber der FÖRDERUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS «100 Jahre Rapid», arbeitet als Publizist für die ANERKENNUNGSPREIS «Das Vaterspiel» (2006), «Phi Phi Island» (2007). Zeitschrift «Limes», St. Pölten (heute «etcetera»), Tageszeitung «Der Standard». ANERKENNUNGSPREIS zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien KURT A. SCHANTL, *1950 in Wiener ANERKENNUNGSPREIS und Literaturzeitschriften. Zuletzt erschien Neustadt, lebt im Burgenland, Neigung zur ERHARD WALDNER Siehe 1979 «Valurane Zeid & Mundart-Passion» (2003). phantastischen Literatur und magischen 1989 URSULA STIEDL 1986 ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS Traditionen, Roman: «Im Zeichen des Ein- ANERKENNUNGSPREIS horns», Hörspiele, ein Theaterstück. Mitglied GERNOT WOLFGRUBER, *1944 in Gmünd, LOTTE INGRISCH, *1930 Wien, lebt in Wien PETER PAUL WIPPLINGER, *1939 in Haslach/ GERHARD EGGER, *1965 in St. Pölten, lebt in des Österreichischen P.E.N.-Clubs. lebt in Wien, Programmierer, Studium der und im Waldviertel, Schriftstellerin, seit den Oberösterreich, lebt in Wien, Studium der Getzersdorf, Lehrer, veröffentlicht in Antholo- FÖRDERUNGSPREIS Publizistik, Germanistik und Politologie. Seit 1970er Jahren vor allem Dramatikerin. Theaterwissenschaft, Germanistik und Philo- gien und Literaturzeitschriften. 1975 lebt er als freier Schriftsteller in Wien. 1985 Libretto zur Oper «Jesu Hochzeit» von Gottfried sophie. Lyriker, Erzähler, Kulturpublizist und ANERKENNUNGSPREIS MARION C. DEICHSTETTER, *1963 in Stutt- Anti- Heimat-Romane: «Auf freiem Fuß», von Einem. Esoterische Themen, z. B. «Das künstlerischer Fotograf. Im Kuratorium des gart, lebt in Wien und St. Pölten, nach diversen «Herrenjahre», (1976), «Niemandsland» (1978). HEINRICH EGGERTH, *1926 in Annaberg, lebt Donnerstagebuch» (1988). Dokumentationsarchivs des österreichischen HAHNREI WOLF KÄFER, *1948 in Wien, stu- naturwissenschaftlichen und philosophischen WÜRDIGUNGSPREIS in Puchberg/Schneeberg, Lehrer in Puchberg, WÜRDIGUNGSPREIS Widerstandes. dierte Theaterwissenschaft, Germanistik und Studien Hinwendung zum Schreiben, Lyrik seit 1984 im Ruhestand, Lyriker und Roman- ANERKENNUNGSPREIS Philosophie. Verschiedene Tätigkeiten, z. B. und Prosa. RUDOLF WEISS, *1957, lebt in Paasdorf, autor. Buchveröffentlichungen u.a.: «Draußen MATTHIAS MANDER, *1933 in Graz, lebt in Reitlehrer, Jazzmusiker, Universitätslektor in ANERKENNUNGSPREIS Sozialarbeiter, Religionslehrer, hat seit seinem springen noch immer Delphine», Gedichte Gerasdorf, gelernter Manager und Systempla- TRAUDE ZEHENTNER, *1950 in Lilienfeld, Japan. Buchpublikationen: «kultur nach Erstlingswerk «Vernetzungen» (1988) eine (1954), «Die schwarze Kugel», Roman (1994). ner, Lektor an der WU Wien und an der Univer- lebt in Wien, Angestellte, seit 2005 in Pension. gärtnerinnenart» (2003), «Senryu» (2007). RENATE LERPERGER, *1956 in Klosterneu- Reihe von Lyrikbänden herausgegeben. WÜRDIGUNGSPREIS sität Innsbruck. Literatur: «Garanas oder Die Publikationen u.a. «Petra» (1973), «Sabine» ANERKENNUNGSPREIS burg, lebt ebendort, Studium der Germanistik FÖRDERUNGSPREIS Litanei» (2002), «Der Brückenfall oder Das (1977). und Anglistik in Wien, Lyrik und Prosa, Mit- GEORG BYDLINSKI Siehe 1979 Drehherz» (2005). ANERKENNUNGSPREIS MARTIN KIRST glied des P.E.N-Clubs und des Literaturkreises ROBERT KLEMENT, *1949 in St. Pölten, lebt FÖRDERUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS «podium». ebendort, Deutsch- und Geschichtelehrer für ANERKENNUNGSPREIS Pflichtschulen, Kinderbuchautor. Neben seiner REINHARD GONAUS, *1947, lebt in Krems, ERICH SEDLAK Siehe 1975 GERHARD RUISS Siehe 1977 beruflichen Tätigkeit begann er Reportagen für Volks- und Hauptschullehrer für Deutsch und FÖRDERUNGSPREIS 1987 ANERKENNUNGSPREIS HELGA PANKRATZ Siehe 1980 Zeitungen zu schreiben und arbeitete für den Geschichte, Religionslehrer, ehrenamtlicher ANERKENNUNGSPREIS/PROJEKTFÖRDERUNG ORF. Heute arbeitet er als Schriftsteller. Mitarbeiter in der Pfarre und Seelsorgedienst, HELMUT KORHERR, *1950 in Wien, lebt in GRAZIELLA HLAWATY, *1929 in Wien, lebt in BARBARA NEUWIRTH, *1958 in Eggenburg, FÖRDERUNGSPREIS Flüchtlingsbetreuung, Lyrik. Wien, Wr. Neustadt und Aussee, Schriftsteller Wien, langjähriger Schwedenaufenthalt, Kas- lebt in Wien und im Weinviertel, literarische MATTHIAS SETTELE, *1966 in Steyr, lebt in FÖRDERUNGSPREIS «Jesus von Ottakring» (1980), «Sagenhaftes sierin und Taxifahrerin, um sich ein Leben als Texte seit 1979, Diplomausbildung zur Doku- Köln, Studium Germanistik und Geschichte, ANDREAS BLIEWEIS Salzkammergut» Modernes Sagenbuch (2009), unabhängige Schriftstellerin zu ermöglichen. mentarin, seit 1989 Leitung der Arbeitsge- Journalist ORF, operative Tätigkeit RTL. ANERKENNUNGSPREIS und Dramatiker «Models, Muskeln, Millionäre» Seit 1984 freie Schriftstellerin. Romane, Kurz- meinschaft Autorinnen, Gastprofessur New ANERKENNUNGSPREIS/PROJEKTFÖRDERUNG (2007), «Ich, meine Frau & Sie» (2008) sowie prosa, Lyrik, Hörspiele. Übersetzungen aus dem Mexico, USA, Lektorin für Wissenschaftstexte. VIKTOR GROSCHEDL, *1954, †2006, schrift- Kinderbücher. Schwedischen. ANERKENNUNGSPREIS stellerische und fotografischen Arbeiten. ANERKENNUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS

90 LITERATUR Preisträgerinnen & Preisträger LITERATUR Preisträgerinnen & Preisträger 91 Paulus Hochgatterer, AP 1989 Norbert Silberbauer, AP 1991 Erika Mitterer, WP 1992 Evelyn Schlag, WP 1994 1990 1991

GERNOT HIERHAMMER, *1938 in Waidho- FRIEDRICH HELLER Siehe 1973 MATTHIAS MANDER Siehe 1986 NORBERT SILBERBAUER, *1959 in Eggen- HELGA PANAGL, *1941 in Wien, lebt in MARGIT HAHN, *1960 in Wien, lebt in Klos- fen/Ybbs, Beamter, Lyrik und Kurzprosa in WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS burg, †2008, Lehrer, Vorstandsmitglied des Un- Kirchstetten, Wiener Kunstschule, Buchhal- terneuburg, bis 2005 Leiterin der Literaturge- Gemeinschaftsarbeit mit Hans Georg Seelmann abhängigen Literaturhauses Niederösterreich, terin, seit den 1980er-Jahren schriftstellerische sellschaft Klosterneuburg, zahlreiche Publika- und Fritz Steiner. ALOIS EDER Siehe 1987 HANNES WEINBERGER, *1953, lebt in Maria Mitglied der IG Autorinnen Autoren, Autor u.a. Tätigkeit (Lyrik und Prosa), u.a. «Der Mann, das tionen in Literaturzeitschriften, Anthologien, ANERKENNUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS Enzersdorf, Studium der Germanistik, Ge- «Franz» (Roman, 1994), «Asyl» (Uraufführung merkwürdige Wesen (2002), «Zucker für den Veröffentlichungen: «Hautnah» (1997), «Der schichte und Meteorologie, seit 1989 Mitglied 1995), «Die elf Gebote» (2002). Storch» (2007), Obfrau des Vereins «Kultur- männliche Blick» (1999). PAULUS HOCHGATTERER, *1961 in Amstet- ELFRIEDE HASLEHNER Siehe 1975 der Autorenvereinigung «podium», bildender ANERKENNUNGSPREIS stammtisch Kirchstetten». ANERKENNUNGSPREIS ten, lebt in Wien, Autor und Kinder- und FÖRDERUNGSPREIS Künstler und Schriftsteller. ANERKENNUNGSPREIS Jugendpsychiater, Primar der Kinder- und FÖRDERUNGSPREIS BRIGITTE WIEDL, *1945 in Wien, lebt in RUDOLFINE HAIDERER, *1926 in Wien, lebt Jugendpsychiatrie Tulln. Bücher u.a. «Über HARALD DREIER, *1962 in Horn, lebt in Horn Krems, Kindergartenleiterin, Lyrik, Kurzprosa, DINE PETRIK, 1942 in Unterfrauenhaid/ in Herzogenburg, Gründungs-Mitglied des Raben» (2002), «Das Matratzenhaus» (2010). und Wien, arbeitet bei einer Patentanwalt- PAULUS HOCHGATTERER Siehe 1998 Hörspiele und Dialektgedichte, Veröffentli- Burgenland, lebt in Wien, Wiener Kunstschule Literarischen Kreises Traismauer, schreibt ANERKENNUNGSPREIS schaft, schreibt Erzählungen. FÖRDERUNGSPREIS chungen in Literaturzeitschriften, Anthologien in Abendkursen, verschiedene Brotberufe, Gedichte, Erzählungen, Märchen, Theater- ANERKENNUNGSPREIS und im ORF, redaktionelle Mitarbeit beim Lyrikern, publiziert seit 1990 u.a. «Die fremden stücke, die sie auch inszeniert hat. Veröffent- PETER MINIBÖCK, *1946 in Wien, lebt in ILSE HÜBNER, *1948, lebt in Bruck/Leitha, Österreichischen Literaturforum. Länder, mein eigenes Leben» (Lyrikzyklus, lichungen u.a. «Der blinde Spiegel», historische Mödling. Prosa und Lyrik sowie Veranstalter ENGELBERT HAUER, *1930 in Gföhl, zunächst Ausbildung als Hauptbibliothekarin, Veröf- ANERKENNUNGSPREIS 1991), «wortreich – verschwiegen» (2009). Erzählungen (2006). von «Literarischen Performances» (Kunstwoche Jäger, war im zweiten Bildungsweg im Verlags- fentlichungen von Kurzgeschichten, Lyrik ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS Grafenschlag, Galerie 3A, Symposion Linda- wesen tätig. Lyrik «flammen» (1967) und Prosa. «Sommerstürme», «… und deine Flügel waren brunn). ANERKENNUNGSPREIS keine» und Hörspielen in verschiedenen An- KARIN KIENTZL, *1962, lebt in Wien, Hei- ANERKENNUNGSPREIS thologien u.a. «Geschichten aus Bruck». 1992 zungs- und Lüftungstechnikerin, seit 1996 MAGDALENA SADLON, *1956 in Zlate Mo- ANERKENNUNGSPREIS 1993 Gleichbehandlungsbeauftragte, Öffentlich- FRANKA LECHNER, *1944 in Wien, lebt in ravce/Slowakei, lebt in Wien, Emigration 1968, ERIKA MITTERER, *1906 in Wien, †2001, Für- keitsarbeiterin, Trainerin, Projektleiterin und Wien und im Waldviertel, Universität für ange- Schauspielausbildung, spielte Theater bevor DORIS KLOIMSTEIN, *1959 in Linz, lebt in sorgerin, nach ersten literarischen Erfolgen nur HERMANN JANDL Siehe 1975 Autorin, Tierkommunikatorin. wandte Kunst Wien, Bildteppiche, Malerei, sie als Übersetzerin und Schriftstellerin tätig St. Pölten, Erzählungen, Kurzgeschichten, noch schriftstellerische Arbeit, u.a. «Dank des WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS Lyrik (1987 erste Veröffentlichung). Mitglied wurde. «So lange es schön ist» (Roman, 2006). Lyrik, u.a. «Kleine Zehen» (2004), «Blumen- Lebens» (1930), «Briefwechsel in Gedichten» des Literaturkreises «podium». ANERKENNUNGSPREIS küsser» (2006), Lehrerin in Brasilien, Familien- mit Rainer Maria Rilke (1950), «Der Fürst der BARBARA NEUWIRTH Siehe 1987 THOMAS KOLLER, *1967 in Korneuburg, lebt ANERKENNUNGSPREIS beratung Diözese St. Pölten. Welt» (1940), «Alle unsere Spiele» (1977). FÖRDERUNGSPREIS in Kirchstetten, ist hauptberuflich Hauptschul- SYLVIA TREUDL, *1959 in Krems, lebt in Wien ANERKENNUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS lehrer. Kabarettist und Bühnenautor, vorwie- ALFRED WARNES, *1936 in Korneuburg, lebt und im Weinviertel, Studium der Politikwis- WOLF HAHNREI KÄFER Siehe 1987 gend Kinder- und Jugendtheater. in Kaltenleutgeben, Jusstudium, Vorsitzender senschaft, 1985–1997 Mitarbeit im Wiener HERBERT PAULI, *1952 in Baden, lebt in MANFRED CHOBOT Siehe 1979 FÖRDERUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS des Österreichischen Schriftstellerverbandes, Frauenverlag, Lyrik und Prosa. Mitbegründerin St. Peter/Au, im Lehrberuf tätig, Mitglied im FÖRDERUNGSPREIS 1955 erste Publikationen, Herausgeber der des Unabhängigen Literaturhauses Niederös- P.E.N.-Club, Buchveröffentlichungen u.a. ZDENKA BECKER, *1951 in Eger (Tschechos- Zeitschrift «Literarisches Österreich», Lyrik, terreich. «Honig, Zimt und Kerzenduft» ( 2004), «Um ROTRAUT HACKERMÜLLER Siehe 1982 lowakei), aufgewachsen in Bratislava, lebt in Prosa und Essays. ANERKENNUNGSPREIS uralt Recht und Herkommen»,(2007, Neuauf- FÖRDERUNGSPREIS St. Pölten, Wirtschaftsuniversität Bratislava, 1994 ANERKENNUNGSPREIS lage). Dolmetschinstitut Wien, 1975 Übersiedlung KARL WEISSENBACHER, *1955 in Hirsch- ANERKENNUNGSPREIS BIRGIT LANGER, *1970 in Wien, Studium der nach Wien, Romane und Theaterstücke, u.a. EVELYN SCHLAG Siehe 1979 wang/Rax, lebt in Ternitz, zunächst Lehrer, deutschen Philologie und Sprachwissenschaf- «Die Töchter der Róza Bukovská» (2006), WÜRDIGUNGSPREIS dann Skilehrer in Neuseeland, literarische PETER SCHNAUBELT, *1964 in Krems/ ten, Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften. «Taubenflug» (2009). Tätigkeiten. Donau, lebt in Horn, Pseudonym Peter Horn, ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS JOSEF HASLINGER Siehe 1986 ANERKENNUNGSPREIS Gymnasiallehrer, v.a. Kinderbücher, Jugendli- FÖRDERUNGSPREIS teratur, Erzählungen. EMMERICH LANG, *1941 in Kemeten/Bur- ROBERT DUNDLER, *1954 in Horn, Vertrags- GERHARD ZEILINGER, *1964, lebt in Amstet- ANERKENNUNGSPREIS genland, †2006, war Erzieher und Erziehungs- bediensteter des Bundes, Lyriker. PETER PAUL WIPPLINGER Siehe 1986 ten, ist Germanist und Historiker, freier Lektor leiter im Caritasheim Retz. Veröffentlichte ANERKENNUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS und Publizist. Lyrik, auch Märchen, Kurzgeschichten u.v.m. ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS

92 LITERATUR Preisträgerinnen & Preisträger LITERATUR Preisträgerinnen & Preisträger 93 H. C. Artmann (l.), WP 1995 Beatrix M. Kramlovsky, AP 1997 Erwin Riess, WP 2002 Sabine M. Gruber, AP 2002 Peter Turrini, WP 2003 Herbert J. Wimmer, AP 2004 Silke Hassler, AP 2005 1995 2002 2004

STEPHAN DENKENDORF, *1957 in Neun- H.C. ARTMANN, *1921 in Wien, †2000, vor- PATRICIA BROOKS, *1957 in Wien, lebt in ANDREAS WEBER, *1961 in Horn, lebt ERWIN RIESS, *1957 in Wien, aufgewachsen JOSEF HASLINGER Siehe 1986 kirchen, lebte von 1981–1994 in Argentinien, erst Zusammenarbeit mit der «Wiener Gruppe», Klosterneuburg, war in verschiedenen Berufen in Linz, Studium Germanistik, Journalist, in Krems, lebt in Wien, Studium der Politik- WÜRDIGUNGSPREIS Jordanien, Norwegen, Malaysia, Seit 1980 Ver- 1958 schreibt er sein bekanntestes Werk «med tätig und widmet sich seit 1990 ausschließlich Über-s etzer von Gebrauchstexten, Berufs- und und Theaterwissenschaft, Verlagslektor, öffentlichungen in Zeitschriften und Zeitun- ana schwoazzn dintn», seine Lyrik war geprägt dem Schreiben, gründete 1991 mit H. J. August Sozialpädagoge in einem Integrationsprojekt. 1984–1994 wissenschaftlicher Referent für ANDREAS NASTL, *1963 in Langenlois, lebt gen («podium», «Wiener Journal, »Lichtungen» von Surrealismus und Dadaismus. Übersetzun- das Magazin «Quasar». Bücher u.a. «Kimberly» Seit 1998 freier Schriftsteller, Herausgeber behindertengerechtes Bauen, seit 1994 freier ebendort, seit Geburt querschnittgelähmt. etc.) und in Anthologien. gen aus dem Englischen, Gründungsmitglied (2001), «Garten der Geschwister» (2006). und Filmemacher. Autor, Theaterstücke u.a. «Herr Grillparzer fasst Seit 1985 Amt der Niederösterreichischen Lan- ANERKENNUNGSPREIS der Grazer Autorenversammlung. ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS sich ein Herz und fährt mit einem Donau- desregierung «Dorfer neuerung», Literatur, ka- WÜRDIGUNGSPREIS dampfer ans Schwarze Meer» (2001). barettistischen Lesungen, Lyrik. Werke u.a EDITH HAIDER, *1931, lebt in Pfösing/ BEATRIX M. KRAMLOVSKY, *1954 in Steyr/ WÜRDIGUNGSPREIS «Wie kommt Kuhscheiße aufs Dach» (2004). Mödling. Beginnt nach der Pensionierung zu ELISABETH SCHAWERDA, *1940 in Bad Oberösterreich, lebt in Bisamberg, Autorin und ANERKENNUNGSPREIS veröffentlichen. Lyrik, Fabeln, heitere Betrach- Vöslau, lebt in Wien, Studium der Germanistik bildende Künstlerin, in der Erwachsenenbil- 2000 SABINE M. GRUBER, *1960 in Linz, lebt in tungen, Mitglied u.a des Österreichischen und Kunstgeschichte, seit 1981 Mitarbeiterin dung an inländischen Instituten und aus- Klosterneuburg, Hochschule für Musik, HERBERT J. WIMMER, *1951 in Melk, lebt in P.E.N.-Clubs. bei verschiedenen Kulturzeitschriften, frei- ländischen Universitäten tätig. Bücher u.a. HERMANN GAIL Siehe 1977 Gesangsausbildung, Masterlehrgang Wien, Studium der Literatur und Theaterwis- ANERKENNUNGSPREIS berufliche Journalistin und Autorin. Gedicht- «Die Erde trägt ein Kleid aus Worten» (2010). WÜRDIGUNGSPREIS Psychosoziale Beratung, Mitglied Arnold senschaft, seit 1973 freier Schriftsteller, radio- band «Schlehmils Tochter». ANERKENNUNGSPREIS Schönberg Chor, Autorin und Übersetzerin, fone Arbeiten für Rundfunkanstalten, Foto- VERENA KAUZ ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS WALTRAUD HAAS Siehe 1982 Bücher, u.a. «Der Schmetterlingsfänger» (1999) grafie, Zeichnungen, Tuschen, Collagen, ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS Idyllogramme, Lineamente. KARL KLEMENT, *1916 in Tyssa/Böhmen, SYLVIA TREUDL Siehe 1990 ANERKENNUNGSPREIS †2006, Veröffentlichungen im Feuilleton der ANERKENNUNGSPREIS 1998 MARTIN PRINZ, *1973 in Wien, aufge- CHRISTOPHER STAININGER Siehe 1994 «Arbeiter Zeitung» unter Oskar Pollack. Sieht wachsen in Lilienfeld, lebt in Wien, Studium ANERKENNUNGSPREIS sich als Vertreter der Arbeiterdichtung in der SUSANNE FISCHER, *1947 in Wien, lebt im Theaterwissenschaft und Germanistik, Auf- Tradition seines Vorbilds Josef Luitpold Stern. Waldviertel, schrieb vorerst unter Susanne sätze zu Alltag und Theater. Mitbegründer 2005 Romane u.a. «Vom größeren Heimweh». 1996 Strauss, Lyrik und Prosa, Hörspiele, u.a. «Die der Autorengruppe Die Räuber. Bücher u.a. ANERKENNUNGSPREIS Wasserkinder», «Zeichen von Leben». «Ein Paar» (2007), «Puppenstille» (2004). Sein 2003 PETER HENISCH, *1943 in Wien, lebt in Wien ZDENKA BECKER Siehe 1993 WÜRDIGUNGSPREIS Roman «Der Räuber» wurde 2009 verfilmt. und Gablitz, Mitbegründer der Literaturzeit- SILKE ROSENBÜCHLER, *1969 in Neunkir- WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS PETER TURRINI,*1944 in St. Margarethen/ schrift «Wespennest», Werke u.a. «Die kleine chen, lebt in Oberösterreich, Veröffentlichun- BRIGITTE WIEDL Siehe 1991 Kärnten, lebt im Weinviertel, Dramatiker und Figur meines Vaters» (2003),«Die schwangere gen in Anthologien, Herausgeberin von «Flach. ILSE BREM Siehe 1981 ANERKENNUNGSPREIS Drehbuchautor, u.a. «Sauschlachten» (1972), Madonna» (2005), «Eine sehr kleine Frau» (2007). Fiolett.Vergiftet» (1998), Lyrikband «Körper- ANERKENNUNGSPREIS «Alpensaga» (1976–1980), «Die Minderleister» WÜRDIGUNGSPREIS lyrik» (2002) mit Werner Rischanek. 2001 (1988) und «Tod und Teufel» (1990). ANERKENNUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS BRIGITTE SASSHOFER, *1955 in Wien, lebt 1999 FRANZ SALES SKLENITZKA Siehe 1984 in Wien, Universität für angewandte Kunst CHRISTOPHER STAININGER, *1970 in Wien, 1997 WÜRDIGUNGSPREIS E.A. RICHTER Siehe 1984 Wien, Meisterklasse für Bildhauerei, Arbeiten lebt in Wien und Retz, beginnt 1989 erste Ge- JOHANNES WOLFGANG PAUL Siehe 1976 ANERKENNUNGSPREIS im Bereich Neuer Medien. Autorin, vor allem dichte zu schreiben, u.a. «Rauschkinder (2003), PETER STEINER, *1937 in Baden bei Wien, WÜRDIGUNGSPREIS FRIEDRICH HAHN Siehe 1984 Prosa und Hörspiel. «Hinweg. Liebesgedichte» (2004). Geologe und langjähriger Experte der Verein- ANERKENNUNGSPREIS MICHAEL KOS, *1963 in Villach, lebt in Wien, ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS ten Nationen für Geologie und Bergbau in MAGDALENA SADLON Siehe 1990 Kärnten und Niederösterreich, Universität für Ländern Afrikas, Südamerikas und Asiens. ANERKENNUNGSPREIS NORBERT SILBERBAUER Siehe 1991 angewandte Kunst, bildender Künstler und SILKE HASSLER, 1969 in Klagenfurt, lebt im Schreibt Erzählungen und Romane, u.a. ANERKENNUNGSPREIS Autor, u.a. «Herzversagen» (2000). «Die Fasan- Weinviertel, Studium der Literaturwissen- «Der Weg nach Ssong Köl» (2004) sichel» (2004). schaft in Wien und London. Sie schreibt Opern- WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS libretti, Theaterstücke, unter anderen «Kleine Nachtmusik» und «Qualifikationsspiel» (mit Peter Turrini), «Jedem das Seine». ANERKENNUNGSPREIS

94 LITERATUR Preisträgerinnen & Preisträger LITERATUR Preisträgerinnen & Preisträger 95 Renate Welsh, WP 2006 Gerald Szyszkowitz, WP 2007Ferdinand Schmatz, WP 2009 Ulrike Kotzina, AP 2009 Gerhard Jaschke, WP 2010 Ewald Baringer, AP 2010 Regina Hilber, AP 2010 2006 2007 2008 2009 2010

RENATE WELSH, *1937 in Wien, lebt in Wien GERALD SZYSZKOWITZ, *1938 in Graz, lebt HELMUT PESCHINA Siehe 1978 FERDINAND SCHMATZ, *1953 in Korneu- GERHARD JASCHKE, *1949 in Wien, lebt in und Hilzmannsdorf, Studium Englisch, Spa- in Wien, Studium der Theaterwissenschaft, WÜRDIGUNGSPREIS burg, lebt in Wien und im Burgenland, Unterretzbach, Studium der Rechtswissen- nisch und Sprachwissenschaften, Übersetzerin Chefdramaturg des ORF, seit 2001 Direktor Studium der Germanistik und Philosophie, schaften und seit 1970 freischaffender Autor. und Kinder- und Jugendbuchautorin, u.a. Freie Bühne Wieden, Veröffentlichung von ROBERT SEETHALER, *1966 in Wien, lebt in Lehrbeauftragter an der Universität für ange- 1976 gründete er die Zeitschrift «Freibord». «Vamperl» 1979, «Gut, dass niemand weiß» über dreisig Theaterstücken und sechzehn Kaltenleutgeben und Berlin, er war Elektriker, wandte Kunst Wien. Werke u.a. «das grosse Seine literarischen Arbeiten bestehen aus (2006), «Großmutters Schuhe» (2008). Romanen unter anderen «Der Thaya». Physiotherapeut, Plattenverkäufer, Boten- babelˇn» (2000), «Portierisch», Roman (2001). Anagramm und Lipogramm, Kurzprosa und WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS junge, Journalist, am Theater tätig. Romancier WÜRDIGUNGSPREIS Lyrik. Mitgeschäftsführer der Grazer Autoren- und Drehbuchautor, Veröffentlichungen: «Die versammlung. THOMAS WOLLINGER, *1968 in Wien, THOMAS SAUTNER, *1970 in Gmünd, lebt in Biene und der Kurt», «Die weiteren Aussichten» BARBARA NEUWIRTH Siehe 1987 WÜRDIGUNGSPREIS Studium an der TU Wien, Software-Entwickler, Heidenreichstein, studierte Politikwissenschaf- (2008). ANERKENNUNGSPREIS Universitätslektor, Berater und Software-Archi- ten und Zeitgeschichte. Als Journalist Reisen in ANERKENNUNGSPREIS EWALD BARINGER, *1955 in Wien, lebt in tekt, leitet eine Schreibwerkstatt, 2004. Veröf- alle Welt. Romane «Fuchserde» (2006), «Milch- ULRIKE KOTZINA, *1970 in Wien, lebt in Klosterneuburg, Vorstandsmitglied der Litera- fentlichung des Romans «Die Archäologin». blume» (2007), «Fremdes Land» (2010). BEATRIX M. KRAMLOVSKY Siehe 1997 Wien und Purkersdorf, Studium Philologie und turgesellschaft Klosterneuburg. Publikationen ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS Sportwissenschaften, seit 1999 Betreuerin in u.a. «Endlich Ruhe. Kleine Geographie des einer Volksschule, Lyrik und Prosa in Antholo- Wahnsinns» (Roman, 2005), «Landauf. Landab. gien und Literaturzeitschriften «Die Rampe», Landüber» (2008). RAINER TIEFENBACHER, *1952 in Schön- JOHANNES WEINBERGER, *1975 in St. «erostepost», «fragmente», «Brückenschlaf», ANERKENNUNGSPREIS berg/Kamp, lebt in Langenlois, Hochschule für Pölten, lebt in Wien, freischaffender Autor u.a. «illegal» etc.). angewandte Kunst. Werbegrafiker, Maler, «Schatzjagd» (2003), «Das Tao der kleinen Tiere» ANERKENNUNGSPREIS REGINA HILBER,*1970 in Hausleiten, lebt in Radierer und Autor. Mitarbeit in Waldviertler (2009), interdisziplinäre Projekte, u.a. Musik- Wien, Gedichte und lyrische Prosa. Veröffentli- Kulturinitiativen, Buchveröffentlichung «Das und Filmperformance-Kollektiv Cirquosmos. chungen in Literaturzeitschriften und Antho- Wirkliche ist seltsam genug» (2006). ANERKENNUNGSPREIS logien. Publikationen u.a. «Ich spreche Bilder» ANERKENNUNGSPREIS (Prosa und Lyrik, 2005) «Innseits – Innsbruck liest 2007». ANERKENNUNGSPREIS

WP – Würdigungspreis AP – Anerkennungspreis FP – Förderungspreis S – Stipendium

96 LITERATUR Preisträgerinnen & Preisträger LITERATUR Preisträgerinnen & Preisträger 97 MEDIEN Nina Schedlmayer 1. Medienkunst – eine Tautologie? lerisch begabte ProduzentInnen wie das «frei» gemalte (dass Folgt man dem Schweizer Kunsthistoriker und -theoretiker Beat schon die Alten Meister teilweise mit Hilfe der Camera obscura Wyss, so dürfte der Begriff der «Medienkunst» eigentlich gar nicht gearbeitet haben, ist ein weiteres Argument gegen eine derart verwendet werden. In seinem essayistischen Werk «Die Welt als strikt aufgefasste Dualität). Diesem Umstand trägt der Kulturpreis T-Shirt. Zur Ästhetik und Geschichte der Medien» schreibt er des Landes Niederösterreich Rechnung mit der Sparte «Medien- 1997: «Kunst ist Medium, seit es sie gibt. Die Polarisierung von kunst», die 1994 eingeführt wurde, betrachtet man die techno- Kunst und Medien schlich sich ins Denken ein, als der mecha- logische Entwicklung seither, scheinen seit diesem Jahr Äonen nische Apparat kulturell die Herrschaft antrat. Seither verstehen vergangen zu sein. Das erkennt man unter anderem daran, dass KUNST sich die Vertreter von ‹Kunst› als Widerpart der ‹Medien›. Kunst sich mit der jüngsten Revolution der Medien die Kunst weiter steht für hohen Anspruch, während die Medien in ihrer techni- ausdifferenziert hat. schen – und daher per se oberflächlichen – Form der Vermittlung das kulturelle Erbe bedrohen.» Für Wyss ist die Kunst per se 2. Medienkunst, Medienkünste nichts anderes als ein Medium, bereits in ihren Anfängen diente Medienkunst kann vieles umfassen – dementsprechend hat der sie schließlich dazu, etwas mitzuteilen, Botschaften und Infor- Kulturpreis für diese Sparte jedes Jahr einen anderen Schwer- mationen zu vermitteln – und zwar schon immer mit Hilfe von punkt. Liegt er einmal auf dem «künstlerischen Spielfilm», dann Technologien. In seinem Text führt Wyss eindrucksvoll vor, wie konzentriert er sich im nächsten Jahr auf «künstlerische Foto- die «Medienrevolution um 1500», wie er es ausdrückt, mit der grafie», und im Vorjahr zeichnete man, etwas sperrig formuliert, Erfindung von Drucktechniken in Gang gesetzt wurde. Künstler der «Sparte künstlerisches Video, Kunst im elektroni- Eine ähnliche Revolution ortet er im ausgehenden 20. Jahr- schen Raum und die Grenzen von Fachdisziplinen überschrei- hundert. «Das Zeitalter der technischen Produzierbarkeit tende Kunst» aus. Doch diese unsystematisch erscheinende virtueller Welten ist angebrochen», konstatiert er. Und, ein wenig Heterogenität ist nicht die Schwäche, sondern die Stärke dieser kulturpessimistisch, folgert er weiter: «Daß nach dem Fall der Auszeichnung – zeigt sie doch die enorme Vielfalt der künstle- akademischen Vorherrschaft freier, manueller Kunst die Tendenz rischen und technologischen Ausformungen des Arbeitens mit besteht, das technische Bild überzubewerten, ist im Sinne einer den sogenannten Neuen Medien (ob Fotografie und Film noch Kurskorrektur verständlich, aber einseitig.» In seinem Plädoyer unter diesem Begriff subsumiert werden können, sei einmal da- für das «Handwerk», wie er die dem «Technischen» entgegen- hingestellt) auf. gesetzte, «manuelle Kunst» nennt, verweist er darauf, dass dieses Die Preisträger machen Avantgardefilm – wie etwa Joerg Bur- schon mehrmals totgesagt worden sei. ger mit seinem experimentellen Porträt der Künstlerin Michaela Abgesehen davon, dass die Gegenüberstellung von «freiem» Mosco uw oder Martin Arnold, der für seine ebenso beklemmenden und «technischem» Bild längst obsolet erscheint, vergisst Wyss ein wie aberwitzigen Found-Footage-Arbeiten bekannt wurde. An- Vier Annährerungen an ein zentrales Moment: Auch das sogenannte maschinelle Bild – sei dere experimentieren mit uralten Fototechniken weiter: Hans es nun statisch oder bewegt – entsteht nicht einfach aus sich Kupelwieser etwa, eigentlich Bildhauer, fertigte Fotogramme von schwer greifbares Phänomen selbst heraus, sondern benötigt ebenso handwerklich und künst- Tischen oder verschlungenen Kabeln an, die als «semitrans -

99 Jutta Strohmaier, «Im Dickicht», 2005 HD Video, 2:19 Min, Sound Markus Mayerhofer © Sammlung des Landes Niederösterreich

Robert Zahornicky, Elfriede Mejchar, «Wildnis 90 (1/3)», 1997 «Disteln», 1960–1999 © Landesmuseum © Landesmuseum Niederösterreich Niederösterreich

parente lineare Zeichnungen» (Ruth Horak) erscheinen. Michael gramm, Computer, Radio. Damit zeigt sich auch: Trotz aller Pilz arbeitet mit allen verfügbaren verschiedenen Filmformaten technologischen Neuerungen schätzt die Kunst die alten Neuen – aber auch mit Videotechniken, seine einfühlsamen und Medien nach wie vor. Und: Eigentlich müsste man von Medien- sensiblen Dokumentarfilme, etwa jener über den Waldviertler künsten sprechen. Bauern Franz Grimus, erlebten in den vergangenen Jahren mit einer umfassenden Publikation und einer Retrospektive im 3. Regional initiativ, international vernetzt Wiener Filmmuseum eine Neubewertung. Pilzˇ Arbeit wiederum Obwohl man nicht wirklich von einer niederösterreichischen völlig entgegengesetzt sind die manchmal computergenerierten Kunstszene im engeren Sinn sprechen kann – zu nahe ist die Fotomontagen von Magdalena Frey, die visuell äußerst einpräg- übermächtige Bundeshauptstadt –, hat das Bundesland doch gesellschaftlichen Realität des ‹Regionalen› im ländlichen Raum «Heimat-Bilder» von Dietmar Schipek, Wolf Kristöfl, Karin Berger same Bilder kombiniert. Wolfgang Raffesberg dagegen benutzt eine gewisse Anzahl an ambitionierten Initiativen in Sachen positionieren». Das Projekt «Ein Museum in Bewegung – vierzehn oder «Land-Leben» von Gustav Deutsch und Ernst M. Kopper. Zeitungen als Material für seine Fotoarbeiten, mit denen er Neue Medien aufzuweisen. Etwa den Verein FLUSS – NÖ Initiative Räume für die Kunst» in Graubünden wird da ebenso vorgestellt Dörfliche Idyllen darf man sich unter Werken wie diesen freilich «transmediale und transhistorische Verknüpfungen und Erinne- für Foto- und Medienkunst, ein überaus engagiertes Unternehmen, wie UMAS (United Media Artists), ein kanadisches Künstlerkol- keine vorstellen. rungskomplexe … in ihrer eigenen (Bild-)Welt und ihrer per- das von der bereits erwähnten Gruppe alien productions (Andrea lektiv, das den Austausch internationaler Medienkünstlerinnen Im Gegensatz dazu fühlt man sich in einer solchen gelandet, sönlichen (Bild-)Sprache» erzeugt, wie Andrea Sodomka schreibt. Sodomka, Martin Breindl, Norbert Math) – Anerkennungspreis- und Medienkünstler fördert. Vorträge, Kurse und Seminare zäh- wenn man den Hauptplatz von Drosendorf quert. In dem kleinen Die übrigens, selbst Preisträgerin, mit ihrem «Künstlernetzwerk» träger des Jahres 2006 – betrieben wird. Gegründet 1989, bemüht len ebenfalls zum Programm dieser Initiative, unter deren Mit- Ort nahe der tschechischen Grenze wird seit 1990 ein Filmclub alien productions unter anderem «Intermediaperformances», sich die Initiative um internationale Kooperationen ebenso wie gliedern sich viele Medienkunstpreisträger und Medien - Drosendorf betrieben – in einem Gasthaus. Das erinnert an das elektronische Musik und Netzkunst produziert. Jutta Strohmaier um regionale Bedeutung: So zeigte man etwa Ausstellungen kunstpreisträgerinnen finden – etwa Iris Andraschek, Thomas kollektive Fernsehen im örtlichen Wirtshaus zu Zeiten, als noch bearbeitet Bilder der NASA-Website, Bernhard Leitner verwandelt südafrikanischer, indischer oder finnischer Kunst, veranstaltet Freiler, Robert F. Hammerstiel und Gerda Lampalzer. nicht jeder Haushalt mindestens einen Apparat besaß. So gibt mit seinen «Ton-Liegen», «Ton-Toren» und «Ton-Plätzen» Sound aber auch die «Weinviertler Fotowochen», allen Interessierten Letztere ist seit 1980 Mitverantwortliche der Medienwerkstatt es dort seit 1920 ununterbrochen ein Kino: «Das Kinosterben in Skulpturales, Franz Pomassl macht elektroakustische Musik, zugängliche Workshops, etwa zur Technik der Camera obscura. Wien – die wiederum die umfassende «Video-Edition Niederös- ging spurlos an Drosendorf vorüber», vermerkt man stolz auf Erwin Redl arbeitet mit LED-Licht. In diesem Zusammenhang muss auch die Veranstaltungsreihe terreich» herausbrachte, und zwar in ihrer Erstauflage bereits der Website. Das Programm des Filmclubs ist freilich anspruchs- Die Technologien der Medienkunstpreisträgerund -preisträge - «Strategien im ländlichen Raum» erwähnt werden, bei der seit 1992, also zwei Jahre bevor das erste Mal der Medienkunstpreis voller als jenes eines 08/15-Kinos: Mit Mut zum Marginalisierten rinnen umfassen demnach – ohne Anspruch auf Vollständig- 2004 jährlich internationale Kunstinitiativen vorgestellt werden, verliehen wurde. Die Edition vereint 25 Arbeiten von Künstle- zeigt man Dokumentationen und Spielfilme jenseits des Main- keit –: Film, Analog- und Digitalfotografie, Video, Fotomontage, die sich, wie man es formuliert, «abseits der sogenannten ‹volks- rinnen und Künstlern, Dokumentarfilmerinnen und Dokumen- stream – etwa den Film «La Pivellina» von Rainer Frimmel und Fotocollage, Camera obscura, Installation, Ton, Internet, Foto- tümlichen Kultur› und doch in Auseinandersetzung mit der tarfilmern, die einen Bezug zu Niederösterreich haben – etwa Tizza Covi, der ein Mädchen in einer Zirkusfamilie begleitet, oder

100 101 «Little Alien» von Nina Kusturica, die das derzeit drängende 2010 aufhalten würde – nämlich in Los Angeles: Haneke, der Thema Flucht und Asyl beleuchtet. Derartige Initiativen wie der heute selbst von der Boulevardpresse abgefeiert und überall als Filmclub, eine Video-Edition oder FLUSS erscheinen, vergleicht «Star-Regisseur» tituliert wird, war für den Oscar nominiert. man sie mit ungleich höher dotierten Institutionen – wie etwa Zeichnete damals der Preis Haneke aus, so hat sich dieses Ver- Museen oder Kunsthallen –, in ihrer Größe vernachlässigbar. hältnis umgedreht: Heute erscheint es so, als würde Haneke dem Tatsächlich ist ihre Bedeutung jedoch gar nicht hoch genug ein- Preis zusätzliche Bedeutung verleihen. zuschätzen, erweitern sie doch die Kreisläufe und die Kommu- Es würde sinnlos einer Provinzialisierung Vorschub leisten, nikation zwischen KünstlerInnen und Publikum enorm. würde man Anerkennungen wie diese nur Personen zusprechen, deren Verankerung im Bundesland eine starke ist – dann würde 4. Lokal, global ein solcher Preis schnell an Gewicht verlieren. Wie Haneke sind Im Jahr 2000, als Michael Haneke den Medienkunstpreis erhielt, auch andere, etwa Ulrich Seidl, Erwin Wagenhofer und Constanze konnte noch niemand ahnen, wo sich der Filmemacher im März Ruhm, längst fix im internationalen Kunstkontext verankert. Gerhard/Wien aus der Serie: «Free Portraits», Leo Kandl, 1993 Amalie/London aus der Serie: «Free Portraits», Leo Kandl, 2001 © Landesmuseum Niederösterreich © Landesmuseum Niederösterreich

«Ton-Schirm», Erwin Redl lebt schon seit 1993 in New York, Kerstin Cmelka hat in filmen bis zum Festival nach Cannes kam, schreibt Brigitta Bur- Bernhard Leitner, 1990 Frankfurt studiert und wohnt heute in Berlin. Es ist essenziell, ger-Utzer anlässlich der Verleihung des Preises 2003 an ihn: «Sein © Landesmuseum Niederösterreich dass KünstlerInnen wie sie ausgezeichnet werden. kleines Studio, oder seine ‹Filmmanufaktur›, wie er es nennt, Doch als ebenso bedeutend erweist sich auch die Rück - hat sich Peter Tscherkassky mittlerweile im südlichen Weinvier- bindung an das Lokale – ansonsten würde eine Auszeichnung tel, im kleinen Dorf Enzersfeld eingerichtet … Und dort bastelt wie dieses Gefahr laufen, allzu beliebig zu geraten. Das Ge- er nun, umringt von jeder Menge Grünem Veltliner, an seinem schehen zwischen St. Valentin und Hainburg wird schließlich neuen Film.» Das Ineinandergreifen von Regionalem und Inter- von Künstlerinnen und Künstlern geprägt, die hier wohnen, hier nationalem beschreibt auch Christa Blümlinger, wenn sie über unterrichten oder längerfristige Projekte umsetzen. Markus Michael Pilz meint: «Pilz ist Europäer nicht erst, seit es ‹Europa› Wintersberger etwa lehrt seit 2007 an der FH St. Pölten am Institut als offizielles kulturelles Projekt gibt und Nationalstaaten sich für Medienproduktion Medientechnik. Auch Martin Anibas ist – zunehmend dezentralisieren. Und er ist Niederösterreicher nicht mit seinem Kunstverein Zwettl – vermittelnd tätig. Und Iris erst, seit sich das Projekt der Landeshauptstadt zu realisieren Andraschek erarbeitete in Reinsberg bei ihrem Projekt «Gemein- begann: In seiner künstlerischen Arbeit beweist Michael Pilz same Sache» mit Laienschauspielern der örtlichen Theatergruppe von Beginn an einen Sinn für das Regionale, das Entlegene und und anderen Interessierten Sujets für Fotoarbeiten, die im öffent - scheinbar Marginale, das im Schatten oder jenseits der Zentren lichen Raum präsentiert wurden. Liegende.» Dies trifft nicht nur auf den Filmemacher Pilz zu, son- Der lokale Bezug zu Niederösterreich kann sich auch anders dern auf viele, die in den sechzehn Jahren seines Bestehens den gestalten: Über Peter Tscherkassky, der mit seinen Experimental- Kulturpreis für Medienkunst erhalten haben.

102 103 MEDIEN Andrea Sodomka, FP 1994 Franz Hubmann, WP 1998 Gerda Lampalzer-Oppermann, AP 1999 1994 1996 1998 Künstlerische Fotografie Video- und Medienkunst Künstlerische Fotografie MARIA-THERESIA LITSCHAUER lebt in Wien, TIMO NOVOTNY, *1973 in Böblingen/ FRANZ HUBMANN, *1914 in Ebreichs dorf, Studium der Psychologie und Kunstgeschichte Deutschland, lebt in Wien, Universität für †2007, Doyen der österreichischen Fotografie, Wien, Konzeptkünstlerin, Mitglied der Wiener angewandte Kunst Wien, Mitglied der Sofa Portäts und Landschaftsfotografie, hierbei Secession. Surfers. Arbeiten: «Life in Loops» (Megacities prägte er besonders das Bild des Waldviertels. FÖRDERUNGSPREIS Remix), Filme u.a. «Sofa Rockers» (2001), WÜRDIGUNGSPREIS «Neon» (2003). ANDREA SODOMKA, *1968 in Wien, Univer- ANERKENNUNGSPREIS MAGDALENA FREY, *1963 in Graz, lebt in sität für angewandte Kunst, Hochschule für Ladendorf, Krankenschwesterndiplom, KUNST Musik Wien, seit 1986 Zusammenarbeit mit CONSTANZE RUHM, *1965 in Wien, lebt Feministisches Grundstudium, seit 1985 Martin Breindl. Arbeiten in den Bereichen in Wien und Berlin, Akademie für Angewandte fotografische Arbeiten, seit 1996 Fotocollagen elektronische Musik, Radiokunst, Intermedia- Kunst Wien. Ihre Arbeiten beschäftigen sich am Computer, seit 2008 Kurzfilme. performance, Video, künstlerische Fotografie. mit dem Verhältnis unterschiedlicher zeit- ANERKENNUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS basierter Formen zwischen Kino und Neuen Medien und konzentrieren sich auf Fragen ROBERT F. HAMMERSTIEL, *1957 in (weiblicher) Identität. Pottschach, lebt in Wien, Akademie für ange- Künstlerischer Film ANERKENNUNGSPREIS wandte Kunst Wien. Fotografische Serien und Werkgruppen, Videoarbeiten und Raumin- MARTIN ARNOLD, *1959 in Wien, Studium stallationen. Beschäftigung mit Darstellungs- der Psychologie und Kunstgeschichte Wien, mech a nis men von Realität und ihren äußeren freiberuflicher Filmemacher seit 1988 (Kurz- 1997 Erscheinungsformen. filme), Gastprofessuren in den USA und Dokumentarfilm ANERKENNUNGSPREIS 1998/99 Gastprofessur Kunstakademie Frankfurt. MICHAEL PILZ, *1943 in Gmünd, Akademie WÜRDIGUNGSPREIS für Musik und darstellende Kunst Wien, frei- schaffender Fotograf, ab 1979 Dokumentar- 1999 GUSTAV DEUTSCH, *1952 in Wien, lebt in filme, Thema Entwicklungsländer «Indian Diary» Medienkunst Wien, Studium der Architektur an der TU Wien, (2000), «Gwenyambira Simon Mashoko» (2002). Filmarbeiten zur Phänomenologie des Medi- WÜRDIGUNGSPREIS ROMANA SCHEFFKNECHT, *1952 in Horn, ums Film: u.a. «Taschenkino» (1995), «Welt lebt in Wien, Universität für angewandte Kunst Spiegel Kino Episode 1–3» (2005), Interna- WILHELM GAUBE, *1925 in Öd, lebt in Wien, Wien und Kunstakademie Düsseldorf bei Nam tionale Festivalbeteiligungen. Studium technischer Physik und der Atom- June Paik, Videoarbeiten und Installationen, Würdigungspreise ANERKENNUNGSPREIS physik, Bibliothekar, 1970–1980 stellvertreten- Professur an der Universität für angewandte der Direktor im Museum des 20. Jahrhunderts, Kunst Wien. GERHARD ERTL, *1959, Studium an der ab 1967 Filme vor allem Künstlerporträts. WÜRDIGUNGSPREIS Anerkennungspreise Hochschule für künstlerische und industrielle ANERKENNUNGSPREIS Gestaltung Linz, Experimentalfilme mit Sabine GERDA LAMPALZER, *1959, lebt in Wien und Hiebler, u.a. «Livingroom» (1991), «komakino» MANFRED NEUWIRTH, *1954 in Wien, Niederösterreich, Medienkünstlerin, Kurato- Förderungspreise (1996), «Transcoder» (1998), «Nogo» (2002). Studium der Publizistik, Informatik und Ge- rentätigkeit, Workshops und Publikationen zu ANERKENNUNGSPREIS schichte. Regisseur, Produzent, Medienkünst- Video- und Medienkunst, zahlreiche Ausstel- ler, Gründungsmitglied der Medienwerkstatt lungen und Preise. Seit 1987 Lektorin an der 1994–2010 Wien, Geschäftsführer der loop media, Gast- Universität für angewandte Kunst Wien. professor Kunstuniversität Linz. ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS

MEDIENKUNST Preisträgerinnen & Preisträger 105 Franz Pomassl, AP 1999 Michael Haneke, WP 2000 Leo Kandl, WP 2001 Peter Tscherkassky, WP 2003Elfriede Mejchar, WP 2004 Robert Zahornicky, AP 2004 Ulrich Seidl, WP 2005 2001 2002 2003 2004 2005 FRANZ POMASSL, *1966 in Gföhl, lebt in Künstlerische Fotografie Videokunst digital und Experimental- und Anima- künstlerische Fotografie Experimental- und Jaidhof und Wien, Akademie der bildenden Künste Wien, Zokey Daigaku University Tokyo, LEO KANDL, *1944 in Mistelbach, lebt in spartenübergreifend tionsfilm ELFRIEDE MEJCHAR, *1924 in Wien, lebt in Animationsfilm Elektronikmusiker, Soundinstallationen, Wien, Akademie der bildenden Künste Wien, Wien, Lehre zur Fotografin in Deutschland, an- BERNHARD LEITNER, *1938 in Feldkirch, PETER TSCHERKASSKY, *1958 in Wien, lebt ULRICH SEIDL, *1952 in Wien, aufgewachsen Betreiber des Electronic-Music-Operation- seit den 1970er Jahren kontinuierliche Ausein- schließend Höhere Graphische Bundes-Lehr- lebt in Wien, Architekturstudium TU Wien, im Weinviertel, Philosophiestudium in Berlin, in Horn, lebt in Wien, Regisseur, Drehbuch- Labels Laton, Lehrauftrag an der Akademie andersetzung und Arbeiten mit dem Medium und Versuchsanstalt Wien. 1952–1984 Fotogra- Klangkünstler, Stadtplanungsamt New York, Beschäftigung mit Film sowie kuratorische autor, Produzent. Filme u.a. «Der Ball» (1982), der bildenden Künste Wien. Fotografie. Mitarbeit an der Ausstellung Ge- fin im Bundeskanzleramt in Wien, Lehrtätigkeit University New York, 1987–2005 Tätigkeit, Lehrauftrag an der Universität für «Mit Verlust ist zu rechnen» (1992), «Hunds- ANERKENNUNGSPREIS schichte der Fotografie in Österreich (1984). seitdem freiberuflich tätig. Universität für angewandte Kunst Wien künstlerische Gestaltung Linz. Filme u.a. tage» (2001), «Import Export» (2007), zahlreiche WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS (Medienkunst). «Happy End» (1996), «Outer Space» (1999), Lehrtätigkeiten. WÜRDIGUNGSPREIS «Dream Work» (2002). WÜRDIGUNGSPREIS HELMUT KANDL, *1953 in Laa/Thaya, lebt IRIS ANDRASCHEK, *1963 in Horn, lebt in WÜRDIGUNGSPREIS in Wien und Berlin. Er arbeitet gemeinsam mit JUTTA STROHMAIER, *1966 in Tulln, lebt in Wien und Mödring, Akademie der bildenden 2000 KARIN BERGER, * in Gmünd, lebt in Wien, Johanna Kandl in den Bereichen Malerei, Wien, Architekturstudium TU Wien, Univer- Künste Wien, Freskoschule in Bozen, 1997– Künstlerischer Spielfilm KERSTIN CMELKA, *1974 in Mödling, lebt in Ethnologie und Politikwissenschaft in Wien. Video, Fotografie und Installation. 1991–1996 sität für angewandte Kunst Wien, Akademie 2000 im Beirat für Kunst im öffentlichen Raum Berlin und Dresden, Frankfurter Städelschule, Lehrerin, freiberufliche Journalistin mit den MICHAEL HANEKE, *1942 in München, lebt Geschäftsführung Kunsthalle Krems. der bildenden Künste Wien. Rauminstallatio- in Niederösterreich. Rauminstallationen, Filme u.a. «Mit mir» (2000), «In einem Raum» Schwerpunkten Entwicklungs- und Frauen- in Niederösterreich, Theaterregie, Filmregis- ANERKENNUNGSPREIS nen, Videoinstallationen, Fotografie. Fotografie. (2000), «camera» (2002), «Halloweˇen» (2003). politik, Dokumentarfilme, u.a. «Ceija Stojka» seur u.a.«Bennyˇs Video» (1992), «Code: unbe- ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS (2003), «Herzausreisser» (2007) Lehrtätigkeit kannt» (2000), «Die Klavierspielerin» (2001), WOLFGANG RAFFESBERG, *1957 in Wiener Institut für Zeitgeschichte. «Caché» (2005), «Das weiße Band» (2009), Neustadt, «Medienkünstler alter Medien», seit ERWIN REDL, *1963 in Gföhl, lebt in New ROBERT ZAHORNICKY, *1952 in Wien, lebt MARTIN ANIBAS, *1961 in Waidhofen/ ANERKENNUNGSPREIS Professor an der Wiener Filmakademie. 1992 arbeitet er an künstlerischen Unter- York, Fulbright Scholarship Computer Art an in Pressbaum, zahlreiche Auslandsaufenthalte, Thaya, lebt in Zwettl, Universität für ange- WÜRDIGUNGSPREIS suchungen zu medientheoretischen und der School of Visual Art New York, Hochschule seit 1987 freischaffend tätig im Bereich Foto- wandte Kunst Wien. Malerei, Grafik und OTHMAR SCHMIDERER, *1954 in Lofer/ philosophischen Fragen des Begriffs für Musik und darstellende Kunst Wien, grafie, digitale Bildbearbeitung, Fotoinstalla- Animationsfilme u.a. «Le trait rouge» (1993), Salzburg, lebt in Wien und Grafenwörth, seit STEPHANUS DOMANIG, *1967 in Sterzing/ Information. Lichtinstallationen und Internetkunst. tion, Audioinstallation. «Pique-Nique» (2000), «Yella Yella» (Video 1983 ist er beim Film, Kameramann, Ton- Südtirol, lebt in Albrechtsberg/Krems, Akade- ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS 2008). Mitglied des Künstlerhauses Wien. meister, Dokumentar- und Spielfilme, seit 1987 mie für Musik und darstellende Kunst Wien, ANERKENNUNGSPREIS eigene Projekte u.a. «André Heller» (2006), Dokumentar- und Spielfilme, u.a. «Leute «back to africa» (2008), «Tracht: Pflicht» (2011). machen Kleider» (1998), «Jago» (2000), ANERKENNUNGSPREIS «Lucy McEvil – Diseuse auf Winterreise» (2005). ANERKENNUNGSPREIS

JÖRG KALT, *1967 in Suresnes/Frankreich, †2007, Fakultät für Film und Fernsehen der Akademie der Musischen Künste Prag und Filmakademie Wien. Journalist, Filmregisseur und Drehbuchautor, u.a. «Crash Test Dummies» (2005), «Immer nie am Meer» (2007, Drehbuch). ANERKENNUNGSPREIS

106 MEDIENKUNST Preisträgerinnen & Preisträger MEDIENKUNST Preisträgerinnen & Preisträger 107 Joerg Burger, WP 2007 Hans Kupelwieser, WP 2008 Brigitte Graschopf, AP 2008 Constanze Ruhm, WP 2009 Wolfgang Murnberger, WP 2010 Jessica Hausner, AP 2010 Michael Kitzberger, AP 2010 2006 2007 2008 2009 2010 Künstlerisches Video, Kunst Experimental- und Künstlerische Fotografie Künstlerisches Video, Kunst Spielfilm im elektronischen Raum Animationsfilm HANS KUPELWIESER, 1948 in Lunz am See, im elektronischen Raum WOLFGANG MURNBERGER, *1960 in Wie- lebt in Wien, Grafiker, Studium an der ner Neustadt, lebt in Niederösterreich, Regie, GERDA LAMPALZER-OPPERMANN JOERG BURGER, *1961, lebt in Wien und CONSTANZE RUHM Siehe 1996 Universität für angewandte Kunst Wien. Drehbuch und Schnitt an der Filmakademie Siehe1999 Niederösterreich, freischaffender Künstler, WÜRDIGUNGSPREIS Experimenteller Bildhauer, fotografische Wien. Filme u.a. «Himmel oder Hölle» (1991), WÜRDIGUNGSPREIS Filmemacher und Kameramann. Arbeiten u.a. Arbeiten, Kunst im öffentlichen Raum, «Ich gelobe» (1994), «Komm, süßer Tod» (2000, «Dear Fritz – der Schriftsteller Fritz Habeck» MARKUS WINTERSBERGER, *1968 in Krems, Konzeptkunst. Romanvorlage Wolf Haas) sowie «Silentium» GUE SCHMIDT, *1956, lebt in Wien, Arbeiten (1995), «Moscouw» (2001), «In Wirklichkeit ist Universität für angewandte Kunst Wien. Me- WÜRDIGUNGSPREIS (2004) und «Der Knochenmann» (2009). im Bereich visuell-akustischer Medien: Radio- alles ganz anders – Wilhelm Gaube (2004). dienkünstler und transmediale Konzepte mit WÜRDIGUNGSPREIS kunst im elektronischen Raum, Performances, WÜRDIGUNGSPREIS MusikerInnen und TänzerInnen, Lehrtätigkeit THOMAS FREILER, *1962 in Krumbach, lebt Ausstellungsorganisation. u.a. Medientechnik an der FH St. Pölten. in Wien, Philosophie an der Universität Wien, JESSICA HAUSNER, *1972 in Wien, Studium ANERKENNUNGSPREIS ULRIKE SCHWEIGER, *1969 in Linz, lebt ANERKENNUNGSPREIS Hochschule für angewandte Kunst Wien, seit an der Wiener Filmakademie. Filme u.a. in Wien, Hochschule für Musik und darstel- 1985 Arbeit mit und über Fotografie, Lehr- «Lovely Rita» (2000), «Hotel» (2004), «Lourdes» ALIEN PRODUCTIONS, Künstlergemein- lende Kunst Wien, Regisseurin und Autorin, RICARDA DENZER, *1967 in Kirn (Deutsch- tätigkeit Universität für angewandte Kunst. (2009). Gemeinsam mit Barbara Albert, schaft gegründet 1997 von Andrea Sodmoka, Filme u.a. «Schnelles Geld» (Kurzfilm 1997), land), lebt in Wien, Universität für angewandte ANERKENNUNGSPREIS Antonin Svoboda und Martin Gschlacht Martin Breindl, Norbert Math, August Black. «Missbrauch wird bestraft» (Kurzfilm 1998), Kunst Wien, Computeranimation, Textinsta- gründete sie 1999 die Wiener Filmpro- Arbeiten im Bereich Intermediaperformance, «Twinni» (Spielfilm 2003). llationen, Diaprojektion, Fotografie, Plakat, BIRGIT GRASCHOPF, *1978 in Wien, lebt duktionsfirma coop99. elektronische Musik, Netzkunst, Video und ANERKENNUNGSPREIS Performance, Mischtechnik, die u.a. in in Wien, Universität für angewandte Kunst ANERKENNUNGSPREIS Fotografie. Arbeiten im öffentlichen Raum zu sehen ist. Wien, fotografische Arbeiten sowie künstleri- ANERKENNUNGSPREIS ERWIN WAGENHOFER, *1961 in Amstetten, ANERKENNUNGSPREIS sche Beschäftigung mit Kommunikationsme- MICHAEL KITZBERGER, *1971 in Linz, lebt lebt in Niederösterreich, Entwicklertätigkeit dien und Überwachungssystemen. in Eichgraben, Studium der Geschichte, bei Philips, seit 1987 ist er freischaf fender ANERKENNUNGSPREIS Philosophie und Filmtheorie. Seit 1990 Autor, Filmemacher, Drehbücher, Lehr- Arbeiten im Filmbereich als Journalist, Autor, tätigkeit, Dokumentarfilme: «We feed the Regieassistent, Produktionsleiter. Seit 1998 World» (2005), «Letˇs make Money» (2008). Zusammenarbeit mit Nikolaus Geyrhalter, ANERKENNUNGSPREIS ab 2003 Gesellschafter und Produzent. ANERKENNUNGSPREIS

WP – Würdigungspreis AP – Anerkennungspreis FP – Förderungspreis

108 MEDIENKUNST Preisträgerinnen & Preisträger MEDIENKUNST Preisträgerinnen & Preisträger 109 Und ich liebe Musik, die es mir nicht einfach macht. Weil ich mehr als eine Woche intensiven Hörens MUSIK Irene Suchy aufbringen muss, um mich darin zurechtzufinden. Und Kunst fordert «Der Preis ist ein Triumph der Gerechtigkeit: für denjenigen, der mit ihm ausgezeichnet wird. Zugleich ist jeder Preis der Beweis mich, so dass ich – wenn ich mich für krasse Ungerechtigkeit: für diejenigen, die ihn nicht — oder: mit ihr auseinandersetze – es eine noch nicht — erhalten haben.» Claude Debussy ist nur einer der Großen der Kulturgeschichte, die Preisvergaben als Erniedrigung ziemlich lange Zeit mit mir allein und Demütigung erlebt haben. Thomas Bernhards Buchhit aus aushalten muss, was nach Pascal ja dem Nachlass, «Meine Preise», erschienen 2009 im Suhrkamp Ver- die Grundlage ist, auf der Glück erst lag, erzählt davon: von den kleinen Abschätzigkeiten der Minister, von der Ignoranz der Beamten und Beamtinnen, von den Peinlich - erwachsen kann. keiten der fehlerhaften Biografien, den Lächerlichkeiten der Ri- Michael Köhlmeier, tuale. Rede zur Kulturpreisverleihung 2005 Wenn Preisvergabe schon für die Geehrten an die Grenzen der Lächerlichkeit reicht, wenn die Situation des Geehrt-Werdens so sehr in Gefahr ist, die Ehrung in das Gegenteil zu verkehren, wird das Risiko, das Jurys tragen, erfassbar: ein Job, den man fast nur So richten und raten immer auch ehemalige Preisträgerinnen falsch machen kann, in dem man als Jury-Mitglied immer neu und Preisträger über ihre ZeitgenossenInnen und Kollegen und Kritierien überlegen muss, in dem man aber auch entdecken darf Kolleginnen, was ja, weil sich jeder und jede als Beste seines und das Übersehene hervorheben – wie kurz vor seinem Tod den bzw. ihres Stils sieht, wie Werner Pirchner es einmal formulierte, großen Instrumentalisten und Komponisten Harry Pepl –, in dem gar nicht einfach ist. Zu überlegen ist, ob nicht einmal auch die man verstärken, anfeuern darf. Und natürlich ist der Preis auch Anteil nehmenden Maler und Malerinnen, die Dichtenden und Preisgeld, Thomas Bernhards Buch hat den vieldeutigen Untertitel Fimschaffenden über eine benachbarte Kategorie entscheiden «Eine Bilanz». So wurde er zum Geburtstagsgeschenk für Roland sollten. Batik oder zum Rettungsanker, kurz bevor Preisträger Günther Die Kategorie Musik reicht weit und vervielfacht sich, bevor Rabl auf die Frage «Von irgendwas musst du ja leben» «nein» sagt. sie noch musikhistorische Begrifflichkeit geworden ist: Sie fängt Noch schwerer haben es nur Manager, die über Markteintritte ent- bei den Großen an, wo die Entscheidung leichtfällt, weil sie auch scheiden, wie es Sony-Manager Philipp Ginthör im Juli 2010 im Niederösterreich eng verbunden sind: Gottfried von Einem 1989, «Kurier» sagt: «Ich fälle jeden Tag Entscheidungen – auch über Friedrich Cerha 1985, Otto M. Zykan 1994, Kurt Schwertsik, HK Gru- Talent. Das ist eine der wichtigsten, schwierigsten und verantwor- ber, Paul Kont erst siebzigjährig 1990, als sich die Jury an seine tungsvollsten Aufgaben. Ich nehme diese Verantwortung sehr Filmkompositionsverdienste erinnert, Kont gab ja dem Film ernst. Natürlich zerplatzen Träume, aber jeder, der sich so einer «Wienerinnen» den Sound. Der würdigungsreife Rahmen reicht Eine Kulturgeschichte der Möglichkeiten Situation stellt, muss auch in der Lage sein, mit Kritik umzugehen. von der improvisierten Musik des Christian Muthspiel als Wür- Und die ist hart, aber in unserem Fall wohlwollend und gerecht- digungspreisträger 2006 bis zum Würdigungspreisträger des und Unmöglichkeiten fertigt.» Jahres 2009, Maximilian Kreuz, der im Traditionsbewusstsein des

111 componere-Komponierens «Bauteile mit geistigem Filter neu in Organisation und Überredungskunst der Intendanzen. Der zu sammensetzen» möchte. Von verfasster Musik, deren Verfas- Würdigungspreisträger von 2005, Paul Fürst, konnte im Stadt- sung auch Jazz zulässt, wie Franz Koglmann, Würdigungspreis- theater Baden im Jahr 2001 seine Operette «Catalina Homar» träger 2003, erklärt, bis zu einer Fortsetzung der «Unvollendeten» hören lassen, der Operette über das Leben Erzherzog Ludwig für eine Ballettversion, wie sie Wolfram Wagner, Preisträger der Salvators und seiner Geliebten Catalina Homar folgte eine Jahre 1993 und 2008, schuf, von Heimo Erbse, der von Baden aus «Catalina»-Messe. Die Porträts der Ausgezeichneten stellen das Symphonien, Opern und Filmmusik schrieb, immer mit dem Erreichte dar, das Gelungene, und sie sind eine Geschichte des dezidierten Wunsch, nicht ausschließlich im Nachtprogramm Versäumten: Maximilian Kreuz beklagt ebenso die mangelnden des Rundfunks vorzukommen, bis zu Otto M. Zykan, der mit der Möglichkeiten für eine große Oper, die mangelnden Orchester - Fernsehoper «Staatsoperette» und mit der Humanic-Werbung möglichkeiten wie Anerken nungspreisträger Bernd Richard die Strenge der neuen Musik mit Heiterkeit brach, vom Elektro- Deutsch das lange Warten auf eine österreichische Aufführungs- nik-Künstler Hans Joachim Roedelius zum traditionellen Heinrich möglichkeit für sein Oratorium «Martyrium oder Die Dinge sind». Gattermeyer, vom witzig-entdeckungsfreudigen Burkhard Stangl Günther Rabl, der im hohen Waldviertel arbeitet, wurde im Jahr zum Komponisten ekmelischer Musik, Kurt Anton Hueber, vom 2000 mit dem Anerkennungspreis geehrt, er wünschte sich eine op. 101 Viola-Konzert Seiten mit Widmung Georg Hamann in Nie derösterreich lebenden Hannes Heher bis zu dem in Nieder- niederösterreichische Klangwolke, Herbert Lauermann eine (Solist der Uraufführung, österreich lehrenden Christian Diendorfer, von Ulf-Dieter Sokya Gele genheit, seine Oper «Die Befreiung» aufzuführen, Leopold Konzerthaus 2002) Franz Thürauer Emmers Foto © Horst Ebenhöh bis . Oper «Madonna bionda» blieb unaufgeführt, Gottfried Gibt es Ungeehrte? Friedrich Gulda, der doch gelegentlich in von Einems «Tulifant» konnte 1988 nicht zum Leben erweckt Niederösterreich, in Raach, auftrat, der seine Kindheit in Marga- werden, da das erste Donaufestival 1988 abgesagt wurde. Nieder- reten am Moos verbrachte, ist ausgelassen oder auch Wolfgang österreich hätte in seinem reichen Musikleben noch eine große Mitterer, der für die Landesausstellung in Ottenstein und Wald- musiktheatralische Chance. reichs Sound-Skulpturen schuf. Die Preistragenden der Musik sind auch Manifestation der «Der Komponist ist ein integraler Bestandteil der Gesellschaft», österreichischen Kunsthochschulen und Konservatorien. Fast sagt Maximilian Kreuz, und das beweisen die Werke, für die die alle Ausgezeichneten haben auf einer österreichischen Hoch- Preisträger ausgezeichnet werden: Kreuz hat zur Eröffnung einer schule gelernt, viele sind oder waren weiterhin da tätig: Gottfried bulgarisch-rumänischen Donaubrücke kompositorische Brücken von Einem, Cerha, Schwertsik, HK Gruber, Herbert Lauermann, angeboten, Christian Muthspiels Musikerkarriere ist eng mit Günther Rabl und Roland Batik, Agnes Heginger, Thomas Christian dem Vienna Art Orchestra verbunden, das nun, im Sommer 2010 David und Stefan Vladar. Kaum einer, der wie Otto M. Zykan nie- sein Ende verkündet, die Karriere Pepls mit der legendären ORF mals lehrend tätig ist bzw. war. Wie wichtig für die Wertschätzung Big Band, viele der Geehrten haben für das Mozart-Jahr 2006 einer künstlerischen Kategorie die universitäre Verankerung ist, Reflexionen geliefert. zeigen künstlerische Bereiche, die diese Anbindung missen: das Partitur Friedrich Cerhas, Ausschnitte aus «Fasce», Konzert für Violine und Orchester, Puppenspiel etwa, das höchste künstlerische Kunst in den Kul- und «Der Riese vom Steinfeld», Oper Unmöglichkeiten und Möglichkeiten turen der Welt und auch im 20. Jahrhundert des Musiktheaters © Land Niederösterreich, Archiv der Zeitgenossen Der Blick auf die His- & Her-Stories der Preisträger und Preisträ- bedeutete. Oder die Schmuckkunst, die aus den Universitäten gerinnen ist ein Blick in die Musikkulturgeschichte der Zweiten für angewandte und bildende Kunst eliminiert wurde. Diese Republik. Er erzählt von Möglichkeiten und Unmöglichkeiten. Hinweise auf Versäumnisse sind Chancen für Niederösterrechs Da der Preis nicht mit Aufführungsmöglichkeiten verbunden Bildungseinrichtungen. ist (das österreichische Musikleben hat wenig Preise, in denen Die Preistragenden sind an den niederösterreichischen Musik - die Jury die Verantwortung der Aufführung hat), prämiert er schulen und an den Privatkonservatorien Österreichs, sie sind die komposi torische Qualität, aber auch die Durchsetzungskraft in den Lehrangeboten der Musikfabrik Niederösterreich tätig,

112 113 wie Richard Filz, Herwig Reiter und Agnes Heginger. Sie sind tätig Blaskapelle komponiert, wo ganz in der Nähe Kurt Schwertsik nationalen Sommerakademie der Universität für Musik und fabrik Hainburg ein einzigartiges Musikzentrum schuf. 1982 als composer in residence von Musik aktuell, alljährlich stellen und Friedrich Cerha sommerlich denken und leben, wo Schwertsiks darstellende Kunst Wien, aus Wiener Neustadt stammen Aner- schrieb man bei Silvia Sommer noch: «Auch Frauen können sie sich in den Dienst der Konzertreihe neuester Musik: Christoph Schüler, Preisträger Fritz Keil, auch mal zum Laubrechen vor bei - kennungspreisträger Herbert Zagler, Werner Schulze und Robert komponieren», und der Titel legte damals, bei der ersten Kom- Dienz und Cordula Bösze, Renald Deppe und Christoph Cech, der kommt. In Rosenburg, wo HK Gruber für die weite Musikwelt Michael Weiß, in St. Pölten wuchs Anerkennungspreisträgerin ponistin, Erstaunen und Skepsis nahe, sie war die erste Preis- 2004 mit dem Anerkennungspreis geehrt wurde, HK Gruber, komponiert, in Sachsendorf, wo Otto M. Zykan lebte und nicht Julia Purgina auf, in Neulengbach lebt Germán Toro Pérez, in trägerin ihrer Sparte und machte die Musik zugleich zur letzten Otto M. Zykan. Daraus entwickelten sich, ihrer Arbeit entspre- fern davon in Reinprechtspölla begraben liegt, nicht weit vom Gablitz komponiert Reinhard Süss, es stellt sich die Frage: kann Kategorie, die ihre Unbalanciertheit erkannte, später als Bil- chend, prägende Konzerte und Ausstellungen. Zykans TV-Film Oberdürnbach Einems und Lotte Ingrischs zur Topographie ge hört eigentlich ein Komponist oder eine Komponistin ohne Nieder- dende Kunst, Literatur und Wissenschaft, die schon in den «Staatsoperette», 1977 das Skandalstück der 2. Republik, erlebte das Klosterneuburg Karlheinz Essls, das Retz Paul Angerers oder österreich auskommen? 1970er Jahren ihre auszuzeichnenden Vertreterinnen zu be- im Jahr 2000 eine Konzertfassung mit dem Tonkünstler-Orches- Peter Turrinis, Librettist für Opern Wolfram Wagners und Herwig Das weiß die Jury und fasst den Bezug zu Niederösterreich so nennen den Mut hatten. ter Niederösterreich im St. Pöltner Festspielhaus. Reiters, das Strasshof Paul Walter Fürsts, das Seibersdorf Roland weit wie möglich. Zur Ehre Niederösterreichs – sie tragen das Batiks, das dieser komponierend, am Klavier übend und auch Musik leben des Landes mit als Organisatoren von Festivals und Undank und Dank Topographie der niederösterreichischen Musikkunst als Festival-Leiter bespielt. In der Nähe Tullns lebt Christian Symposien –hat Paul Walter Fürst, langjähriger Wiener Philhar- Die Musikpreise des Landes Niederösterreich versuchen, das Gemeinsam bilden ihre Lebens- und Arbeitsorte eine Topogra- Muthspiel, in Gföhl ist Christoph Cechbegeisterter Wochenend- moniker, in Schlosshof jeweils im Frühherbst eine Begeg- Übersehen zu vermeiden, indem sie die höchste Auszeichnung phie des niederösterreichischen Musiklebens: die Wachau, wo waldviertler, in Reichenau an der Rax organisiert Anerkennungs- nungsstätte der Musik mit Diskursen über arbeitsrechtliche und in den 1960er Jahren zweifach, die Anerkennungspreise fast all- Bernhard Lang im Auftrag des Festivals Glatt & Verkehrt für die preisträger Johannes Kretz die Kompositionsseminare der Inter - musikwirtschaftliche Fragen begründet. Karlheinz Essl, Preis- jährlich mehrfach vergeben. Nur einmal ist der Würdigungspreis träger des Jahres 2004, integriert als Komponist und Organisator nicht vergeben worden, 1994, die Förderungs- und Anerken- Uraufführung von «Totentanz» (Christoph Cech) die neue Musik in den Kunstbetrieb seiner Familie. Am Josef Mat- nungspreise damals jedoch schon. Es ist zur Ehre der Jury und im Klangraum Krems. Im Vordergrund der Komponist. thias Hauer-Konservatorium unterrichten Hauer-Enkel-Schüler des Landes. Jurys wie jene, die den Theaterpreis Nestroy verge- Foto © Florian Schulte, Klangraum Krems Robert Michael Weiß und Leopold Brauneiss, der als Komponist ben, werden sich noch lange ärgern, es versäumt zu haben, einen im Einfachen die Herausforderung sieht. Großen wie Christoph Schlingensief auszuzeichnen. Und der Dank? Niederösterreich hatte Glück, alle Ausgezeich- Komponistinnen und Komponisten neten nahmen den Preis an. Die österreichische Musikgeschichte Der Würdigungspreis Musik ist zum überwiegenden Teil an des 20. Jahrhunderts kennt viele Dankesreden, die mehr an - Komponisten vergeben worden, jedoch achten die Jurys der klagten als demütig sich beugten. «Dass alles, was ich während letzten Jahre mehr und mehr auf die Beachtlichkeit der Kom- dieser fünfzig Jahre zu vollenden suchte, nun von Ihnen als ponistinnen. Da haben sie einen guten Griff, oder – wie die Leistung bewertet wird, scheint in mancher Hinsicht eine Über- Musik geschichte aus der Warte der Mäzene und Mäzeninnen schätzung zu sein. Ich persönlich hatte das Gefühl, in einen zeigt – es ist der Preis solch ein Auftrieb, dass die Komponis- Ozean kochenden Wassers gefallen zu sein. Ich weiß nicht, was tinnen-Karriere in Gang kommt. Im Jahre 2005 wurden mit mich rettete, warum ich nicht ertrank oder lebendig gekocht dem Anerkennungspreis Agnes Heginger und Bernhard Lang wurde – ich habe vielleicht nur ein Verdienst: dass ich es nie geehrt. Beiden gelingt viel, Agnes Heginger hat als Sängerin, aufgab» – Arnold Schönberg, 1947 in seiner Dankrede für den Improvisatorin und Komponistin mehrere Formationen ge - 1000-Dollar-Preis der American Academy of Arts and Letters. gründet, mit denen sie von alter bis neuester Musik reüssiert, Aber natürlich kennt die österreichische Musik geschichte des Bernhard Lang hat mit seinen Opern «I hate Mozart» und 19. Jahrhunderts auch ganz andere Verbeugungen: Es war Franz «Montezumas Rache» das kleine Publikum der neuen Musik Schubert, der meinte, dem 100-Gulden-Geschenk des öster - enorm vergrößert. Band-Gründerin und Komponistin Adriane reichischen Musikvereins adäquat Dank zu sagen mit der Wid - Muttenthaler wurde 2003 mit dem Anerkennungspreis geehrt, mung einer Symphonie. Elisabeth Schimana schon 1999, zum Beispiel für ihre Kompo- Wer weiß, vielleicht schreibt die nächste Preisträgerin an einer sitionen zur U-Bahn-Eröffnung, noch bevor sie mit der Musik- Landhaus-Symphonie oder an einer Klangturm-Wolke.

114 115 Johann Sengstschmid, FP 1964 Horst Ebenhöh, FP 1965 MUSIK 1960 1965

ALBERT REITER, *1905 in Gmünd, †1970, HANS BAUERNFEIND, *1908 in Klein-Stettel- RAIMUND WEISSENSTEINER, *1905 in Wiener Musikakademie (Klavier, Komposi- dorf, †1985, Wiener Musikhochschule, Hoheneich, †1997, Priesterseminar, Wiener tion), Hauptschullehrer in Waidhofen/Thaya. Organist, Chordirigent und Musikerzieher. Musikakademie, Priester und Komponist, WÜRDIGUNGSPREIS Frühe Werke klanglich-harmonisch orientiert, Lehrtätigkeit an der Musikakademie. 1943 Schwerpunkt Chormusik. von der Gestapo verhaftet und zu drei Jahren FRITZ DURSTMÜLLER, *1899 Langenlois, FÖRDERUNGSPREIS Gefängnis verurteilt. †1969, Komponist und Regens chori. WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS ERIK WERBA, *1918 in Baden, †1992, 1963 Akademie für Musik und darstellende Kunst, Komponist und Pianist. Werba war Musik- 1961 FERDINAND GROSSMANN, *1887 in Tulln, kritiker, Professor für Lied und Oratorium an †1970, Sängerknabe, Linzer Konservatorium. der Wiener Musikhochschule, Begleiter FRANZ HASENÖHRL, *1885 in Maria Lanzen- 1923 initiierte er das Volkskonservatorium prominenter Sängerinnen und Sänger. dorf, †1970, Konservatorium der Gesellschaft (Konservatorium der Stadt Wien), u.a. Chor- FÖRDERUNGSPREIS der Musikfreunde, Musikwissenschaften, direktor der Wiener Staatsoper, Pionier der Lehrer. Unter Franz Höhrl als Komponist musischen Früherziehung. HORST EBENHÖH, *1930 in Wien, lebt in bekannt. WÜRDIGUNGSPREIS Dürnstein, Konservatorium der Stadt Wien, WÜRDIGUNGSPREIS Musikpädagogik, Geografiestudium, Kom- ponist, Lehrer. Sein von ihm verwendetes HANS HASELBÖCK, *1928 in Nesselstauden, Spektrum der Geräusche kommt einer großen Altphilologie, Germanistik an der Universität 1964 Anzahl von Werken für Perkussionsinstru- Wien, Musikhochschule Wien Kirchenmusik. mente zugute. Organist an der Dominikanerkirche in Wien. THEODOR BERGER, *1905 in Traismauer, FÖRDERUNGSPREIS Professur Musikhochschule Wien. †1992, Musikakademie in Wien, Komponist, WÜRDIGUNGSPREIS lebte nach 1945 in Deutschland und Österreich. WÜRDIGUNGSPREIS

JOHANN SENGSTSCHMID, *1936 in Steina- 1966 1962 kirchen/Forst, lebt in St. Pölten, Grazer Musik - hochschule, Komponist von Kammer-, Vokal- REINHOLD SCHMID, *1902 in Berndorf, NORBERT SPRONGL, *1892 in Obermarkers- und Kirchenmusik. Sein Schaffen basiert auf †1980, Musikstudium am Konservatorium der dorf, †1983, Lehrer, nebenberuflich Studium der Klangreihenlehre. Entdeckt 1962 das Gesellschaft der Musikfreunde, Professur an der Wiener Musikakademie. Sein Komposi- Prinzip der «Parallelen Klangreihen». Wiener Musikakademie, Chormeister des Würdigungspreise tionsstil ist freitonal mit dissonanzenreicher FÖRDERUNGSPREIS Wiener Singvereins. Harmonik. WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS HERMANN REITER, * in Waidhofen/Thaya, Anerkennungspreise †2005, Lehrtätigkeit in Waidhofen/Thaya, NORBERT GERHOLD, *1909 in Langenlois, KARL ETTI, *1912 in Wien, †1996, Wiener Mu- Komponist, Förderer des niederösterreichi- †1994, Wiener Musikakademie, Kirchenmusik, sikakademie, Studium an der Hochschule für schen Musikschulwesens. Märchenopern, Musikprofessor, gründete die Förderungspreise, Stipendien Welthandel, Kapellmeister Wiener Sängerkna- FÖRDERUNGSPREIS Wiltener Sängerknaben und war deren ben, Dirigent beim ORF und in der Staatsoper, Chorleiter. Professur Hochschule für Musik Wien. FÖRDERUNGSSPREIS 1960–2010 WÜRDIGUNGSPREIS

MUSIK Preisträgerinnen & Preisträger 117 Nico Dostal, WP 1971 Werner Schulze, FP 1977 1969 1974 1976

HERBERT KÖNIG, *1911 Laxenburg, †1991, GUSTAV MOISSL, *1894 in Stockerau, †1973, FERDINAND WEISS, *1933 in Wien, lebt in ERIK WERBA Siehe 1965 ALOIS KAMPICHLER, *1960 in Buchbach, lebt KARL MARSTEURER Hochschule für Musik Wien, Musikpädagoge, Pädagoge, Chorleiter, Musikschriftsteller und Baden, Hochschule für Musik, freischaffender WÜRDIGUNGSPREIS in Buchbach, Tenorhorn und Posaunist, Musik- ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM Kapellmeister und Komponist. Landeskapell - Komponist, arbeitete jahrzehntelang an einem Komponist, Orchestermusiker (Flöte) und hochschule Wien, Orchester der Vereinigten meister und Förderer der Blasmusik, Autor des umfangreichen Lexikon zur österreichischen Theaterkapellmeister, Lehrtätigkeit, Inter- HORST MATTHAEUS, lebt in Oberösterreich, Bühnen Wien. ALOIS KAMPICHLER Siehe 1975 «Maurer-Marsches» (dem LH Andreas Maurer Musik. essengemeinschaft Niederösterreichischer Wiener Musikakademie, Musikhochschule ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM gewidmet). WÜRDIGUNGSPREIS Komponisten. München, Pianist, Komponist, 1969 bis 2003 FÖRDERUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS Professor Klavier-Konzertfachklasse am Bruck- JOHANNA NEUMANN MAXIMILIAN KRENDL HERBERT ZAGLER, *1940 in Pernitz, lebt ner-Konservatorium Linz. ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM in Wiener Neustadt, Theologie, Germanistik, FÖRDERUNGSPREIS Musikwissenschaft an der Wiener Universität, HEINZ SÜSS, *1940 in Baden, lebt ebendort, SILVIA WEINBERGER 1967 Wiener Musikakademie. Komponist, Lehr- 1971 KARL MARSTEURER Musikhochschule Wien, Pianist, Komponist, ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM tätigkeit, Kirchenmusiker. ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM Lehrtätigkeit an der Beethoven Musikschule WILHELM WALDSTEIN, *1897 in Wiener FÖRDERUNGSPREIS NICO DOSTAL, *1895 in Korneuburg, †1981, Mödling. Neustadt, †1974, Studium an der Universität Studium der Rechtswissenschaften, Akademie ALFRED ALTENBURGER, *1927, lebt in FÖRDERUNGSPREISPREIS/STIPENDIUM Wien, privater Musikunterricht, Komponist, für Kirchenmusik in Klosterneuburg, Kompo- Niederösterreich, Geiger, langjähriges 1977 Essayist, Gymnasiallehrer, Unterrichts- nist und Kapellmeister. Unterhaltungsmusik, Mitglied, 1978–1987 Vorstand der Wiener SILVIA WEINBERGER ministerium, Professur an der Akademie für 1970 Operette, Filmmusik, Musical. Philharmoniker. ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM KARL HAIDMAYER Siehe 1967 Musik und darstellende Kunst. WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS KARL SCHISKE, *1912 in Györ/Ungarn, †1969, Wiener Konservatorium, Musikakademie KARL ROBERT MARZ, *1919 in Wien, †1977, JOSEF WEINBERGER WERNER SCHULZE, *1952 in Wiener Neu- OTTO SCHNEIDER, *1912 Markt Piesting, Wien, Komponist, 1957 Mitbegründer eines Korrepetitor an der Wiener Staatsoper, ab 1962 ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM 1976 stadt, lebt ebendort, Universität Wien (Philoso- †1991, Komponist, Musikpädagoge, Musik- Studios für elektronische Musik. Studienleiter der Niedersächsischen Staatsoper phie), Hochschule für Musik und darstellende forscher. Direktor der Musikschule Wiener WÜRDIGUNGSPREIS POSTHUM Hannover, er war Liedpianist und leitete Chöre, MICHAEL KIENZL, Pianist HERMANN REITER Siehe 1964 Kunst Wien (Fagott, Harmonik). Komponist, Neustadt, Organist im Dom zu Wiener Neu- unter anderen den Mödlinger Männer-Gesang- ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM WÜRDIGUNGSPREIS Wissenschafter und Professor. Seit 1998 rücken stadt. FREDVARD MÜHLHOFER, *1951 in verein von 1848. Gesamtkunstwerke philosophisch-theologi- FÖRDERUNGSPREIS Motala/Schweden, lebt in Wien, Hochschule FÖRDERUNGSPREIS INGRID NOE-NORDBERG GOTTFRIED KATZENSCHLAGER, *1937 in scher Richtung in den Vordergrund. für Musik und darstellende Kunst Wien, ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM Klosterneuburg, lebt in Krems/Donau, Lehr- FÖRDERUNGSPREIS KARL HAIDMAYER, *1927 in Hollabrunn, lebt Jazzschlagzeug am Konservatorium Wien, tätigkeit in St. Pölten, Musikpädagoge am in der Steiermark, Universität Graz, Konserva- 1973 Orchestermusiker RSO Wien, Kremser Piaristengymnasium, Komponist von HANS VOLKER BLOCK, *1944 Hannover, torium Graz (Komposition und Klavier), Lehrbeauftragter Konservatorium Wien. 1972 Kammermusik, Chorwerken, Liedern, †1979, Studium bei H. W. Henze in Berlin und Universität Wien (Musiktheorie). Komponist, FÖRDERUNGSPREIS 1975 Sinfonien. Gottfried von Einem in Wien. Lebte seit 1973 Pianist, Musikwissenschafter. HANS BAUERNFEIND Siehe 1962 ANERKENNUNGSPREIS als Dirigent und Komponist in Österreich. FÖRDERUNGSPREIS RAINER KÜCHL, *1950 in Waidhofen/Ybbs, WÜRDIGUNGSPREIS HEINRICH STRECKER, *1893 in Wien, †1981, FÖRDERUNGSPREIS lebt in Wien, Wiener Musikhochschule. aufgewachsen in Belgien, Komponist von HEINZ SÜSS Siehe 1975 Violinist, Konzertmeister der Wiener Phil- OTTO SCHNEIDER Siehe 1967 Operetten, Wienerliedern, Filmmusik. FÖRDERUNGSPREIS THEODOR SKOLUD harmoniker, 1973 gründete er das Küchl- WÜRDIGUNGSPREIS Jurastudium Wien. ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM 1968 Quartett. Professur Wiener Musikuniversität. WÜRDIGUNGSPREIS ERWIN MONDSCHEIN FÖRDERUNGSPREIS RUDOLF M. BRANDL, *1943 in Stockerau, ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM MICHAEL SALAMON, *1957 in Wiener WALTER PACH, *1904, †1977, Organist u.a. in lebt in Wien, Komposition an der Wiener KARL MARSTEURER Neustadt, Studium an der Wiener Musik- der Wiener Singakademie, Professur Univer- Musikakademie, Studium der Musikwissen- ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM hochschule. Gymnasiallehrer, Lehrer am sität für Musik und darstellende Kunst Wien. schaft, Afrikanistik, Ethnologie an der Uni- J. M. Hauer-Konservatorium Wiener Neustadt. WÜRDIGUNGSPREIS versität Wien. Musikethnologe, Feldforscher, Kompositionen seit 1974 mit Schwerpunkt Direktor des Phonogrammarchivs der Öster- Kammermusik. reichischen Akademie der Wissenschaften. ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM FÖRDERUNGSPREIS

118 MUSIK Preisträgerinnen & Preisträger MUSIK Preisträgerinnen & Preisträger 119 Raoul Herget, AP 1977 Martin Bjelik, FP 1980 Wolfgang Guhswald, AP 1981Silvia Sommer, AP 1982 Helmut Jasbar, AP 1982 1978 1979

MICHAEL TOMASCHEK, lebt in Wien, ERNST VOGEL, *1926 in Stockerau, †1990, AUGUSTIN KUBIZEK, *1918 in Wien, †2009, PETER ERHART JOHANNES LIBAL Siehe 1979 DIETMAR SCHERMANN, *1957 in Mödling, Dirigent, Chordirektor und Kapellmeister der Musikstudium bei Paul Hindemith, Kompo- Bruckner-Konservatorium Linz sowie an der ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wiener Volksoper. Dirigent u.a. von Neujahrs- nist, Aufträge für Carinthischer Sommer, Wiener Musikhochschule. Komponist, Vor- Wien, neben freiberuflicher Tätigkeit als konzerten in Shanghai, Hongkong und Macao. Wiener Konzerthausgesellschaft, Tonkünstler- standsmitglied AKM, Gründer, Leiter bzw. JOHANNES LIBAL, *1956 in Wien, lebt in Komponist, Korrepetitor und Dirigent seit ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM Orchester Niederösterreich, Steirischen Herbst. Dirigent zahlreicher Chöre und Ensembles, Maria Lanzendorf, Koch, Musikpädagoge, 1982 Lehrbeauftragter für Tonsatz an der WÜRDIGUNGSPREIS z. B. der Wiener Schütz-Kantorei. Konzert-Klarinettist, Dirigent und Experte 1981 Hochschule für Musik, Professur. RAOUL HERGET, *1957 in Wiener Neustadt, WÜRDIGUNGSPREIS für Traditionelle Chinesische Heilkünste. ANERKENNUNGSPREIS lebt ebendort, Musikhochschule Wien. JOSEF BIBERAUER, *1909 in Ardagger, †1993, ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM WALTER LEHNER, *1922 in Wien, lebt in Hol- Konservatorium der Stadt Wien. Jazzmusiker, Gymnasium Stift Seitenstetten, Autodidakt WALTER SENGSTSCHMID, *1947 in Steina- labrunn, neben dem Lehrerberuf Musikakade- HERBERT LAUERMANN Siehe 1979 Konzertreisen mit Friedrich Gulda, Heinrich Klavier- und Orgelspiel, Musiklehrer und kirchen/Forst, lebt in St. Pölten, Musikhoch- mie Wien (Chorleiter, Gesang, Satzlehre), rei- ANERKENNUNGSPREIS Schiff, Gründung von Mammut Horns. Seit Regens chori in Amstetten. schule Wien (Orgel und Musikerziehung). che volksbildnerische Tätigkeit, Leitung von 1992 Direktor des J. M. Hauer-Konserva- FÖRDERUNGSPREIS Als Komponist dient ihm die Lehre von den 1980 Chorleiterkursen, Kirchenchor, Kammerchor JOHANNES LIBAL Siehe 1979 toriums. Parallelen Klangreihen als Grundlage. Organist Leitung der Musikschule Hollabrunn. ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM BEATE HÜRBE und Präsident der österreichischen Kirchen- HORST EBENHÖH Siehe 1965 WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM musikkommission. WÜRDIGUNGSPREIS DIETHARD AUNER, *1957, Wiener Musik- FÖRDERUNGSPREIS WITOLD SILEWICZ, *1921 in Rajsko/Polen, hochschule, Wiener Konservatorium, EVA MARIA ÖLLERER MARTIN BJELIK, *1940 in Wien, lebt in Wien, lebt in Wien, Hochschule für Musik und 1982 St. Petersburger Konservatorium bei A. Nikitin. ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM RAIMUND LANGER, *1957 in Wien, Hoch- Akademie für Musik und darstellende Kunst darstellende Kunst Wien, Komponist, Seit 1988 Unterrichtstätigkeit am Konservato- schule für Musik Wien (Violine und Komposi- Wien, 1965–2000 Mitglied des Niederösterrei- Kontrabassist, Mitglied der Tonkünstler- HERBERT KÖNIG Siehe 1966 rium Wr. Neustadt u.a. Seit 1991 Mitglied des FRANZ DANGL tion), Musiker, Komponist und Musikpäda- chischen Tonkünstlerorchesters, Komponist. Orchesters Niederösterreich. WÜRDIGUNGSPREIS Wiener Mozart-Trios. ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM goge. FÖRDERUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM FÖRDERUNGSPREIS SILVIA SOMMER, *1944 in Wien, lebt in GEORG SIX RICHARD EDLINGER, *1958 in Bregenz, ALBERT NEUMAYR, *1944 in Amstetten, Niederösterreich, Wiener Musikakademie. ELISABETH ULLMANN, * in Zwettl, Musik- ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM MICHAEL SALAMON Siehe 1977 †2005, Musikhochschule Wien, Dirigent, Chef- wohnt in Wieselburg, Hochschulstudium Das Werkverzeichnis Silvia Sommers umfasst hochschulen Wien, London und Salzburg, ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM dirigent des «United Philharmonic Vienna». (Musikerziehung und Germanistik) in Wien. Chor-, Orchester- und Kammermusik, Lieder, Organistin, Professorin für Orgel Mozarteum KARIN MIKOWITSCH ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM Lehrer am Bundesgymnasium Wieselburg. Stücke für Soloinstrumente, Unterhaltungs-, Salzburg, künstlerische Leiterin des «Inter- ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM KARIN MIKOWITSCH Leitung von Schul- und Jugendchören, Background- und Filmmusik. nationalen Orgelfestes Stift Zwettl» und der ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM THEODOR SKOLUD von Gesangvereinen und Orchestern. ANERKENNUNGSPREIS «Orgel-Akademie». THEODOR SKOLUD ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM HERBERT LAUERMANN, *1955 in Wien, lebt HERBERT LAUERMANN Siehe 1979 in Stockerau, Universität für Musik und dar- ELEONORE KARNER WOLFGANG GUHSWALD, *1953 in Wien, FÖRDERUNGSPREIS JOHANNA NEUMANN EDITH BIBERAUER stellende Kunst Wien. Komponist u.a. für den ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM lebt in Wien, Musikwissenschaft und Kunst- ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM Carinthischen Sommer, Musikverein Wien. geschichte in Wien, Hochschule für Musik HELMUT JASPAR, lebt in Wien, Ausbildung Professor an der Universität für Musik und THOMAS WEINZETTL und darstellende Kunst Wien, Organist zum klassischen Gitarristen, arbeitet als WILFRIED GUGLER darstellende Kunst Wien. ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM und Orgelbauer. Musiker, Komponist, Autor und Musik- ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM ANERKENNUNGSPREIS dramaturg. Produzententätigkeit für Radio Ö1. ULF DIETER SOYKA, *1954 in Wien, lebt in Begründer des «Wiener Gitarrefestivals». GUIDO MAYER, lebt in Mannheim, Klavier- Klosterneuburg, Musikhochschule Wien, KARIN MIKOWITSCH ANERKENNUNGSPREIS und Orgelstudium. Dirigent, Lehrtätigkeit an Komponist, Musikerziehung, Chorleitung ANERKENNUNGSPREIS der Musikuniversität Wien, Opernproduktio- St. Erhard, Wien-Mauer, Vorstandsmitglied JOHANNES LIBAL Siehe 1979 nen. Seit 2008/09 ist Guido Mayer am National- im Österreichischen Komponistenbund ANERKENNUNGSPREIS theater Mannheim als Repetitor mit Dirigier- (E-Musik), Dozent Prayner-Konservatorium verpflichtung unter Vertrag. Wien. ULF DIETER SOYKA Siehe 1980 ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM ANERKENNUNGSPREIS/STIPENDIUM ANERKENNUNGSPREIS

120 MUSIK Preisträgerinnen & Preisträger MUSIK Preisträgerinnen & Preisträger 121 Thomas Christian David, WP 1986 Paul Angerer, WP 1987 Heinz Kratochwil, WP 1988 Dietmar Schermann, FP 1988 1984

KARIN MIKOWITSCH FERDINAND WEISS, *1933 in Wien, lebt in MAXIMILIAN KREUZ, *1953 in Wien, lebt in EDDA BISSINGER LEOPOLD TESAREK, lebt in Pfaffstätten, DIETMAR SCHERMANN, *1957 in Mödling, ANERKENNUNGSPREIS Baden, Komponist (Orchesterwerke, Kammer- Niederösterreich, Akademie für Musik und ANERKENNUNGSPREIS Lehramtsstudium für Musik und Geschichte, lebt in Wien, Hochschule für Musik und musik, Chorwerke), Theaterkapellmeister, darstellende Kunst in Wien, Komponist mit Gründung des Jugendchors Pfaffstätten, darstellende Kunst Wien. Freischaffender WILFRIED SATKE, *1955 in Mödling, lebt in Lehrer am Wiener Konservatorium, 1973 Grün- Arbeitsschwerpunkt Orchestermusik und REGINA LEEB Kompositionen: «Niederösterreichische Komponist und Dirigent. Vorstand des Instituts Wien, Konservatorium der Stadt Wien und dung einer Konzertreihe für zeitgenössische Werke für große Kirchenorgel. ANERKENNUNGSPREIS Adventmesse», «Vöslauer Jugendmesse», für Komposition und Elektroakustik an der Akademie für Musik und darstellende Kunst Musik in Niederösterreich. FÖRDERUNGSPREIS u.v.m., Lehrbeauftragter für Atem und Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, algorithmische Komposition, elektroni- WÜRDIGUNGSPREIS MICHAEL MEIXNER, *1962, lebt in Wien, Stimmerziehung. Wien. sche Musik für Live-Performances, Musik- PATRIZIA WEINZETTL Studium Komposition und Kirchenmusik ANERKENNUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS schullehrer. WILFRIED SATKE Siehe 1982 ANERKENNUNGSPREIS (Chorleitung, Gregorianik), Lehrtätigkeit an ANERKENNUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS der Universität für Musik Wien, Jazz-Trio HANNES HEHER, *1964 in Wien, lebt in THOMAS WEINZETTL PAUL SCHWINGENSCHLÖGL, lebt in Berlin, First Choice. Im «Nebenberuf» stellt er Neulengbach, Hochschule für Musik und dar- ANERKENNUNGSPREIS THOMAS WEINZETTL Trompeter und Komponist für Ensembles wie Notenmaterial für Verlage und Univer- stellende Kunst Wien, TU Wien (Chemie), ANERKENNUNGSPREIS African Chase Experience, Takabanda X, sitätsinstitute her. Komponist, Klavier- und Gesangspädagoge, WERNER JUNGWIRTH, *1949 in Wien, 1983 Abrasaz. Organisator von Festivals wie ANERKENNUNGSPREIS Musikwissenschafter. Vizepräsident des Öster- lebt in Dürnkrut, Konservatorium der Stadt WOLFGANG GLÜXAM, *1958 in Melk, lebt «Berlin-Wien-Jazzmeeting». reichischen Komponistenbundes seit 2006. Wien (klassische Trompete), Jazztheoretiker, LEOPOLD EMMER, *1906 Tichau/Mähren, in Wien, Hochschule für Musik Wien sowie ANERKENNUNGSPREIS SANDRA STINI ANERKENNUNGSPREIS Komponist und Textautor, prägte die Blas- †1995 Krems, Komponist, Dirigent. Wiener Mu- am Sweelinck-Konservatorium in Amsterdam. ANERKENNUNGSPREIS musikszene des Weinviertels, leitet die Musik- sikakademie, Dirigent der Wiener Sängerkna- Cembalist. Lehrtätigkeit an der Universität ANDREAS BASKA, *1950 in Rumänien, lebt MIA ZABELKA, *1963 in Wien, lebt in Wien, schule Groß-Enzersdorf. ben, Chordirektor der Wiener Staatsoper und für Musik Wien. in Österreich, Musikhochschule Klausenburg MANFRED STUMMER Konservatorium Wien Privatuniversität, ANERKENNUNGSPREIS Volksoper Wien, 1957–1971 unterrichtete er ANERKENNUNGSPREIS (Cluj-Napoca), Komposition, Violine, Mitglied ANERKENNUNGSPREIS Hochschule für Musik und darstellende am Musisch-Pädag. Real-Gymnasium in Forum Marchfeld, künstlerischer Leiter Kunst, Komponistin, Geigerin, Improvisation, KLAUS SIMANEK Krems. KARIN MIKOWITSCH International Raba-Festival. Performance, Kuratorin Klangturm St. Pölten. ANERKENNUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS 1987 HERBERT DRUML, Hochschule für Musik in FRANZ THÜRAUER, *1953 in Wolfenreith, Wien, St. Louis Conservatory of Music, USA. lebt im Dunkelsteinerwald, Komponist, Akade- PAUL ANGERER, *1927 in Wien, lebt im Tenor. Oper, Operette und «crossover»-Projekte mie für Musik und darstellende Kunst Wien, 1985 1986 Weinviertel, Musikhochschule Wien und 1988 mit amerikanischen Weihnachtsliedern. Musikschule St. Pölten, Lehrtätigkeit Akade- Konservatorium, Geiger, Bratschist, Dirigent, ANERKENNUNGSPREIS mie für Musik und darstellende Kunst Wien. FRIEDRICH CERHA, *1926 in Wien, lebt in THOMAS CHRISTIAN DAVID, *1925 in Wels, Komponist (Orchesterwerke, Oratorien, HEINZ KRATOCHWIL, *1933 in Wien, †1995, FÖRDERUNGSPREIS Niederösterreich, Akademie für Musik und dar- †2006, Studium Leipzig, Salzburg und Tübin- Theatermusik), Moderator (Ö1, Radio Ste- Komponist. Professor Hochschule für Musik JOHANN ZENZ stellende Kunst Wien, Komponist («Baal», «Der gen. Komponist, Dirigent, Professur Musik- phansdom), Ensemble Concilium musicum und darstellende Kunst Wien. In seinen Kom- ANERKENNUNGSPREIS ULF DIETER SOYKA Siehe 1980 Riese vom Steinfeld»), Dirigent. Mit Kurt akademie Wien. Leitete u.a. den Akademie- Wien. positionen verwendete er Elemente der Spät- FÖRDERUNGSPREIS Schwertsik gründet er das Ensemble für zeitge- Kammerchor, künstlerische Leitung an den WÜRDIGUNGSPREIS romantik, des Impressionismus, des Jazz und RUPERT HUBER, *1967 in Mödling, lebt in nössische Musik «die reihe». Opernhäusern in Teheran und Kairo. der Avantgarde. Wien, Studien der Musikwissenschaft, Kompo- PATRIZIA WEINZETTL WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS FRANZ HASELBÖCK, *1939 in Maria Langegg, WÜRDIGUNGSPREIS sition und elektroakustische Musik in Wien. ANERKENNUNGSPREIS lebt in Krems, Akademie für Musik und dar- ANERKENNUNGSPREIS RICHARD EDLINGER siehe 1980 STEFAN VLADAR, *1965 in Wien, lebt in stellende Kunst, Organist, Musikerzieher in THOMAS SCHULER, *1961 in Wien, lebt in WILFRIED SATKE Siehe 1982 FÖRDERUNGSPREIS Wien, Musikhochschule Wien, Pianist und Krems, gründete diverse Schulchöre und Wien, Elektrotechnik TU Wien, Musikhoch- ANDREAS WINTER ANERKENNUNGSPREIS Komponist. Konzerte bei Festivals, u.a. Salz- Schulorchester, Orgelspezialist und Kenner schule Wien, Tonmeisterausbildung, seit 1986 ANERKENNUNGSPREIS burg, Edinburgh, dem Klavierfestival Ruhr. fast aller niederösterreichischen Orgeln. freischaffender Komponist. Lehrtätigkeit für BARBARA KLINGER Chefdirigent und künstlerischer Leiter des FÖRDERUNGSPREIS Elektroakustik Universität für Musik Wien. RUDOLF PICHLER ANERKENNUNGSPREIS Wiener Kammerorchesters. FÖRDERUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS

122 MUSIK Preisträgerinnen & Preisträger MUSIK Preisträgerinnen & Preisträger 123 Gottfried von Einem, WP 1989 Harry Pepl, FP 1991 Paul Walter Fürst, FP 1990 und WP 2005 Franz Koglmann, FP 1992 1989 1990 1994

GOTTFRIED VON EINEM, *1928 in Bern, PAUL KONT, *1920 in Wien, †2000, Kompo- WOLFGANG SEIERL, *1955 in Wien, lebt in ERWIN REDL, *1963 in Gföhl, lebt in New RUDOLF HINTERDORFER, *1947, lebt HELMUT NEUMANN, 1938 in Wien, lebt †1996, Komponist. Ausbildung in Berlin. nist. Professur für Komposition, Hochschule Salzburg, Akademie der bildenden Künste York, School of Visual Arts New York und in Wien, Hochschule für Musik Wien, Anton in Kritzendorf, Bruckner-Konservatorium Mit der Oper «Dantons Tod» im Rahmen der für Musik und darstellende Kunst Wien. Wirkte Wien (Malerei), Hochschule für Musik und Hochschule für Musik Wien. Raum-, Licht- und Bruckner Privatuniversität Linz. Arbeitet als Linz, Mozarteum Salzburg, Komponist und Salzburger Festspiele kam der internationale auch als Pianist und Dirigent, entwickelte eine darstellende Kunst Wien, Mozarteum Salzburg. Videoinstal la tionen, Computerkunst, Musik- Komponist, Musikpädagoge und Chorleiter Musiktheoretiker, Direktor des Franz Schubert Durchbruch. Hohes Ansehen auch als eigene, neue Tonalität («Dritte Tonalität»). Neben Konzert- und kompositorischer kompositionen, elektronische Musik. in Wien. Konservatoriums, Gründung der «Gesellschaft Musikpädagoge und Standesvertreter. WÜRDIGUNGSPREIS Tätigkeit Ausstellungen und Projekte als ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS für Klangreihenmusik». WÜRDIGUNGSPREIS bildender Künstler. FÖRDERUNGSPREIS PAUL WALTER FÜRST, 1926 in Wien, lebt in ANERKENNUNGSPREIS ANDREAS BASKA Siehe 1985 Gänserndorf, Solobratschist Tonkünstler Or- PETER SKORPIK Siehe 1992 FÖRDERUNGSPREIS chester Niederösterreich, Bratschist Wiener REINHARD SÜSS, *1961 in Wien, lebt im 1992 1993 FÖRDERUNGSPREIS Philharmoniker, Kompositionsaufträge von Weinviertel, Hochschule für Musik und BERND HANNES SOLLFELLNER, *1963 in den Wiener Festwochen, Stiftung Mozarteum darstellende Kunst Wien, Pianist: solistisch, KURT ANTON HUEBER, *1928 in Salzburg, HEINRICH GATTERMEYER, *1923 in Sier- REINHARD SÜSS Siehe 1990 Graz, Hochschule für Musik und darstellende u.a., Nachwuchsförderung. kammermusikalisch, vorwiegend mit eigenen Mozarteum Salzburg, Romanistik Wien, ning/Oberösterreich, lebt in Wien und Nieder- ANERKENNUNGSPREIS Kunst Wien, Komponist, experimentellen FÖRDERUNGSPREIS Kompositionen, seit 1990 Leiter Musikschule wissenschaftliche Arbeit über Klangakustik, österreich, Musikhochschule Wien, Universität Musiksprache. Staatz-Kautendorf. Komponist von Klangspektrenwerken oder Wien. Dirigent und Chorleiter. Er ist Präsident HANS-JOACHIM ROEDELIUS, *1934 in ANERKENNUNGSPREIS ALEXANDER WAGENDRISTEL, *1965 in ANERKENNUNGSPREIS Blechblasmusik. der Dommusik Wien. Berlin, lebt in Baden, Krankengymnast und Wien, lebt in Wien, Hochschule für Musik und WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS Masseur, danach freischaffend als Komponist, HERMANN SULZBERGER, *1957 in Wien, darstellende Kunst, Komponist, Flötist im Musiker, Dichter, Texter, Produzent sowie In- lebt in Wien, Hochschule für Musik und Orchester der Vereinigten Bühnen Wien, HANNES HEHER Siehe 1987 BURKHARD STANGL, *1960 in Eggenburg, tendant des von ihm 2004 in Lunz am See ins darstellende Kunst, Diözesankonservatorium Gründung des ensemble reconsil wien, das sich 1991 FÖRDERUNGSPREIS lebt in Wien, Konservatorium Wien, Kultur- Leben gerufenen Symposions «More Ohr Less». Wien, Musikalienhändler, Komponist und der Aufführung neuester Musik widmet. anthropologie und Musikwissenschaft, ANERKENNUNGSPREIS wissenschaftlicher Bearbeiter Musiksammlung FÖRDERUNGSPREIS HARRY PEPL, *1945 in Wien, †2005, Hoch- FRANZ KOGLMANN, *1947, lebt in Wien, Avantgarde- und Jazzgitarrist. Österreichischer Nationalbilbliothek. schule für Musik und darstellende Kunst Wien Konservatorium der Stadt Wien (klassische FÖRDERUNGSPREIS BERND R. DEUTSCH, *1977 in Mödling, ANERKENNUNGSPREIS FRANZ BLAIMSCHEIN, *1944 in Wels, (klassische Gitarre), kam autodidaktisch zum Trompete), Studienaufenthalte in USA. Ab Hochschule für Musik und darstellende Kunst, Hochschule für Musik und darstellende Kunst, Jazz. Duo mit Werner Pirchner, sowie Vienna Anfang der siebziger Jahre Zusammenarbeit WOLFRAM WAGNER, *1962 in Wien, Kompo- Komponist. WILHELM ZOBL, *1950 in Wien, †1991, Mu- Mozarteum Salzburg, Komponist von Opern, Art Orchestra u.a. mit Avantgarde-Jazzmusikern. Er gilt als we- sitionsstudium in Wien, London, Frankfurt. ANERKENNUNGSPREIS sikhochschule Wien, Humboldt-Universität Wienerliedern, Kompositionen für Kinder. FÖRDERUNGSPREIS sentlicher Erneuerer der Musik im Grenzbe- Dirigent, seit 1992 Dozent für Tonsatz und Berlin, Komponist, Übersetzter von Henrik ANERKENNUNGSPREIS reich von Jazz und europäischer Avantgarde. Komposition an der Universität für Musik und THOMAS MARIA MONETTI, *1963, lebt in Ibsen, Musikkritiker, Experimentalstudio des ALBERT KREUZER, *1960 in Regensburg/ FÖRDERUNGSPREIS darstellende Kunst Wien. Kirchschlag/Bucklige Welt, Komposition- und polnischen Rundfunks Warschau, Lehrauftrag ROLAND FABER, *1960, lebt in Kalifornien, Deutschland, Studium Jazz und Komposition FÖRDERUNGSPREIS Gitarrestudium an der Kunstuniversität Graz. für Elektroakustische Musik, Wien. Studium Theologie, Philosophie und Psycho- Konservatorium Wien. Zahlreiche Kompositio- ROLAND FABER Siehe 1990 Mitwirkung in verschiedenen Ensembles. ANERKENNUNGSPREIS logie. Lehrtätigkeit in den USA. Mitglied nen und Arrangements für Big Band, Combo, ANERKENNUNGSPREIS ROLAND FABER Siehe 1990 Lehrer an der Musikschule Kirchschlag mit Internationalen Gesellschaft für Neue Musik. Vokalensembles u.a. ANERKENNUNGSPREIS Filiale Bad Schönau. ADOLF WINKLER, *1938 in Graz, lebt in Graz, 2007 gründete er das Whitehead Research ANERKENNUNGSPREIS JOHANNES HOLIK, *1961 in Klosterneuburg, ANERKENNUNGSPREIS Akademie für Musik und darstellende Kunst Project, das sich der Erforschung der lebt in Wien, WU Wien und musikalischer PETER PLATT, *1965 in Wien, lebt in Gänsern- Wien, Komponist, Cellist, Lehrtätigkeit, Philosophie Whiteheads widmet. CHRISTIAN DIENDORFER, *1957 in Mistel- Unterricht, arbeitet im Musikmanagement und dorf, Konservatorium Wien (Jazzposaune), JOHANNES BUCHBERGER Dirigent Wiener Volksoper, Tonkünstler, ANERKENNUNGSPREIS bach, Hochschule für Musik und darstellende als freischaffender Komponist. Musikschullehrer, Kompositionen haupt- ANERKENNUNGSPREIS Franz-Schmidt-Kammerorchester. Kunst Komposition. Dirigent eigener Werke ANERKENNUNGSPREIS sächlich im Bereich der Blasmusik. ANERKENNUNGSPREIS KAREN DE PASTEL, *1949 in Bellingham/ und Initiator von zeitgenössischen Konzert- ANERKENNUNGSPREIS LUDWIG ZEININGER, lebt in der Steiermark, USA, lebt in Niederösterreich, Hochschule für projekten mit Jugendlichen, u.a. in der PETER SKORPIK, *1959 in Linz, Hochschule Studium der Elektroakustik, Musiker, Kom- Musik und darstellende Kunst Wien, Veranstal- Sammlung Essl Klosterneuburg, Art/Brut für Musik Wien, Dirigent, Aufnahmeleiter, Pro- ponist, Medien-Künstler bei der documenta X terin von internationalen Orgel-, Chorkonzert- Center Gugging. duktionen zwischen Blues und Klassik und Kassel, Ars Electronica Linz, Mitglied der zyklen, Dirigentin, Organistin, Dozentin in ANERKENNUNGSPREIS Einspielungen seiner eigenen Kompositionen. alternativen Popband Novi*Sad. Europa und den USA. ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS

124 MUSIK Preisträgerinnen & Preisträger MUSIK Preisträgerinnen & Preisträger 125 Otto M. Zykan, WP 1995 Volkmar Klien, AP 1995Heimo Erbse, WP 1996 Christian Muthspiel, AP 1996 Roland Batik, WP 2000 Julia Purgina, AP 2001 Karlheinz Essl, WP 2004 1995 2000

OTTO M. ZYKAN, *1935 in Wien, †2006, CHRISTIAN MUTHSPIEL, *1962 in Juden- FRIEDRICH KEIL, *1957 in Wien, lebt in Wien, ROLAND BATIK, *1951 in Wien, lebt in JULIA PURGINA, *1980 in Straubing/ ADRIANE MUTTENTHALER, *1955 in Ka- Hochschule für Musik Wien, freischaffender burg, lebt bei Tulln. Musikhochschule Graz. Als Konservatorium der Stadt Wien, Hochschule Seibersdorf, Hochschule für Musik Wien, Deutschland, lebt in Wien, studierte Viola in nada, lebt in Wien, Musikhochschule Wien, Komponist, Sprach- und Verskunst. Kammer- Posaunist, Pianist, Komponist und Dirigent ist für Musik Wien (Violine, Gambe, Zwölftonspiel Pianist: Jazz und Klassik, Komponist, Musik- Wien und Berlin. Als Interpretin beschäftigt Bandleaderin des Jazzsextetts Criss -Cross, musik, Bühnenmusik für das Wiener Burg- er sowohl im Bereich des Jazz und der improvi- nach J. M. Hauer, Jazztheorie & Arrangement), pädagoge. Zusammenarbeit mit Paul Gulda, sie sich intensiv mit zeitgenössischer Musik. Crossover-Kompositionen (Jazz & klassische theater, Werke mit Video-Performances für sierten Musik als auch im Kontext der kompo- Komponist, experimentelle künstlerische Roland-Batik-Trio. Verschmelzung von klassi- Kompositionsaufträge erhielt sie u.a. vom Musik), Vorstandsmitglied der Interessen- Festivals (Linzer Klangwolke, Wiener nierten und Neuen Musik international tätig. Arbeit mit behinderten Jugendlichen. schen Elementen mit Elementen aus dem Jazz. Haydn Trio Eisenstadt. gemeinschaft Niederösterreichischer Festwochen). ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS Komponistinnen. WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS GERALD GRADWOHL, *1967 in Wiener Neu- ERICH BAUERNFEIND, *1972 in Amstetten, stadt, lebt im Burgenland, Diplomstudium für Hochschule für Musik, Pianist, Gitarrist, Maler, 1997 Jazzgitarre in Wien, Lehrauftrag für Jazzgitarre 2002 Projekte mit dem Ziel, Elemente aus Malerei 1999 Haydn Konservatorium Eisenstadt, Auftritte und Musik, Literatur und Theater zusammen- HK GRUBER, *1943 in Wien, Wiener Musik- auf Festivals in aller Welt. WERNER SCHULZE Siehe 1977 2004 zuführen («Aktions- und Bildmusiken»). hochschule (Horn, Kontrabass, elektronische KURT SCHWERTSIK, *1935 in Wien, lebt in ANERKENNUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS Musik). Komponist und Dirigent, Leiter En- Wien, Komponist, war Mitglied des Tonkünst- KARLHEINZ ESSL, *1960 in Wien, Hochschule semble «die reihe», Dirigent beim Klangforum ler-Orchester Niederösterreich, gründete mit GÜNTHER RABL, *1953 in Linz, Musik- HERBERT ZAGLER Siehe 1969 für Musik sowie Kunstgeschichte Uni Wien. VOLKMAR KLIEN, *1971 in Hollabrunn, Royal Wien, derzeit Hauskomponist und Haus- Friedrich Cerha das Ensemble «die reihe» und hochschule Wien und beschäftigt sich ANERKENNUNGSPREIS Komponist, Kompositionslehrer, Medien- College of Arts London, elektroakustische dirigent beim BBC Philharmonic. mit Otto M. Zykan die «Salon-Konzerte». praktisch, theoretisch und kompositorisch künstler. Untersuchungen zur Formalisier- Komposition an der City University London, WÜRDIGUNGSPREIS Professor an der Universität für Musik Wien. mit elektroakustischer Musik. Seine Arbeiten BERND R. DEUTSCH Siehe 1994 barkeit musikalischer Prozesse führen zur unterrichtet an der Universität für Musik und WÜRDIGUNGSPREIS bestehen aus Tonbandmusik, Computermusik, ANERKENNUNGSPREIS Entwicklung von Computerprogrammen für darstellende Kunst Wien. REINHARD SÜSS Siehe 1990 akustischen Inszenierungen sowie wissen- «Algorithmische Komposition». ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS RICHARD GRAF, *1967 in Wiener Neustadt, schaftlichen Studien. WÜRDIGUNGSPREIS Jazztheorie am Konservatorium der Stadt ANERKENNUNGSPREIS ULRICH KÜCHL, *1943 in Königsberg, lebt in Wien, Studium an der Hochschule für Musik 2003 GERMÁN TORO PÉREZ Siehe 1999 Niederösterreich, Katholische Theologie und Wien, Gitarrist, seit 1996 freischaffender ANERKENNUNGSPREIS 1996 Philosophie, Sankt Pölten. Studium bei Gottfried Komponist, Arrangeur, Produzent, Gitarrist FRANZ KOGLMANN Siehe 1992 von Einem. Komponist, ehemaliger Probst Stift und Autor. 2001 WÜRDIGUNGSPREIS CHRISTOPH CECH, *1960 in Wien, lebt in HEIMO ERBSE, *1924 in Rudolstadt Eisgarn und Regens Priesterseminar St. Pölten. ANERKENNUNGSPREIS Linz und Wien, Konservatorium der Stadt (Deutschland), †2005, Ausbildung in Weimar ANERKENNUNGSPREIS HERBERT LAUERMANN Siehe 1979 RICHARD FILZ, lebt in Wiener Neustadt, Di- Wien, Mitbegründer sowie Pianist und Kom- (Dirigieren und Opernregie). Bis 1950 Regis- GERMÁN TORO PÉREZ, *1964 in Santafé de WÜRDIGUNGSPREIS plom für Jazzschlagzeug Wien, Unterricht am ponist in zahlreichen, im Spektrum des experi- seur, freischaffender Komponist («Julietta», Bogotá/Kolumbien, lebt in Neulengbach, «Drummers Collective New York». Percussionist mentellen Jazz angesiedelten Ensembles. «Der Herr in Grau»), lebte ab 1957 in Öster- Universidad de los Andes (Elektrotechnik), LEOPOLD BRAUNEISS, *1961 in Wien, lebt in und «Geräuschkünstler», Autor zahlreicher Direktor des Instituts für Jazz und improvi- reich. 1998 Hochschule für Musik Wien und IRCAM in Wien, Studium Musikwissenschaft, Geschichte, Unterrichtswerke, Lehrtätigkeit am J.H. Kon- sierte Musik Anton Bruckner Privatuniversität WÜRDIGUNGSPREIS Paris (Computermusik und Dirigieren), Musikerziehung und Klavier (Universität servatorium Eisenstadt, internationale Dozent- Linz. HARRY PEPL Siehe 1991 Komponist. Wien/Musikhochschule Wien), Lehrauftrag entätigkeit. ANERKENNUNGSPREIS PAVEL SINGER, *1962 in Pjatigorsk/Russland, WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS für Tonsatz (Universität Wien). Komponist ANERKENNUNGSPREIS lebt in Wien, Tschaikovsky Konservatorium vorwiegend kammermusikalischer Werke. Moskau (Klavier), Hochschule für Musik Wien. ELISABETH SCHIMANA, *1958 in Innsbruck, ANERKENNUNGSPREIS Engagement am Stadttheater Baden als Kom- lebt in Hainburg, Hochschule für Musik Wien, ponist und Arrangeur. Arbeitet als Vokalistin, Performerin, Kom- ANERKENNUNGSPREIS ponistin», Radiokünstlerin und Prozess- managerin im elektronischen Umfeld. Gründete Insttut für Medienarchäologie. ANERKENNUNGSPREIS

126 MUSIK Preisträgerinnen & Preisträger MUSIK Preisträgerinnen & Preisträger 127 Agnes Heginger, AP 2005 Herwig Reiter, WP 2007 Wolfram Wagner, WP 2008 Scheibbser Kammerorchester, AP 2008 Maximilian Kreuz, WP 2009 Otto Kargl, WP 2010 Sonja Huber, AP 2010 Harry Sokal, AP 2010 2005 2006 2008 2009 2010

PAUL WALTER FÜRST Siehe 1990 CHRISTIAN MUTHSPIEL Siehe 1996 WOLFRAM WAGNER Siehe 1993 MAXIMILIAN KREUZ Siehe 1985 OTTO KARGL, * in der Steiermark, lebt in WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS St. Pölten, Hochschule für Musik Wien, Dom kapellmeister zu St. Pölten, seit 1992 BERNHARD LANG, *1957 in Linz, lebt in RICHARD GRAF Siehe 1999 SCHEIBBSER KAMMERORCHESTER ist ein PHILHARMONIE MARCHFELD, künstlerischer Leiter des Festivals Musica Sacra Wien, Bruckner-Konservatorium Linz. Kompo- ANERKENNUNGSPREIS Laienensemble, welches 1978 aus (ehemali- gegründet 1983, besteht aus Studentinnen in Niederösterreich, Unterrichtstätigkeit am nist, zentraler Komponist bei Wien Modern gen) Mitgliedern des Schülerorchesters des und Studenten, Kapellmeistern, Musikschul- Konservatorium für Kirchenmusik St. Pölten. (2006), Kompositeur der Staatskapelle Dresden MpBRG Scheibbs – und zwar sowohl aus lehrerinnen und Musikschullehrern, WÜRDIGUNGSPREIS (2008/2009). Seit 2003 intensive Beschäftigung Schülern als auch Lehrern – sowie Absolventen enga gierten Amateurinnenund Amateuren mit Tanz. 2007 der Musikschule Scheibbs hervorgegangen ist. sowie professionellen Musikerinnen und SONJA HUBER, *1980 in Wiener Neustadt, ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS Musikern. Konzerte mit einem Repertoire Universität für Musik und darstellende Kunst HERWIG REITER, *1941 Waidhofen/Thaya, von der Barockzeit bis in die Moderne. Wien (Komposition bei Michael Jarrell). AGNES HEGINGER, *1973 in Klagenfurt, lebt lebt in Wien, Dirigent, Komponist, Chorleiter. WILFRIED SATKE Siehe 1983 ANERKENNUNGSPREIS Komponistin, Pianistin, Dirigentin, Pädagogin. in Wien, Sängerin und Performerin sowie Im ORF gestaltete er viele Jahre lang Chor- ANERKENNUNGSPREIS Kompositionsauftrag «Spurensuche» (2005) des Komponistin und Texterin. sendungen und war als Musik-Aufnahmeleiter Landes Niederösterreich, Lehr tätigkeit an der ANERKENNUNGSPREIS an vielen wichtigen Produktionen österreichi - SINFONISCHES BLASORCHESTER DER Universität für Musik und darstellende Kunst scher Chöre beteiligt. MUSIKSCHULE RETZ, gegründet 2003 mit Wien. WÜRDIGUNGSPREIS den besten Bläser- und Schlagzeugschülern, ANERKENNUNGSPREIS Absolventen und Freunden der Musikschule MAXIMILIAN KREUZ Siehe 1985 Retz. Es umfasst 52 Mitglieder mit einem HARRY SOKAL, *1954 in Wien, Klavier- ANERKENNUNGSPREIS Altersdurchschnitt von derzeit 21 Jahren. und Klarinettenunterricht am Wiener Kon - ANERKENNUNGSPREIS ser vatorium, Gründungsmitglied des Vienna JOHANNES KRETZ, *1968 in Wien, Hoch- Art Orchestra. Saxophonist, Band leader von schule für Musik Wien, IRCAM Paris, Kompo- Ensembles wie Full Circle, Roots Ahead, V nist, Beschäftigung mit künstlicher Intelligenz oices of Time oder Depart. für computerunterstütztes Komponieren sowie ANERKENNUNGSPREIS ethnomusikalischen Modellen. ANERKENNUNGSPREIS

WP – Würdigungspreis AP – Anerkennungspreis FP – Förderungspreis

128 MUSIK Preisträgerinnen & Preisträger MUSIK Preisträgerinnen & Preisträger 129 SONDER Mella Waldstein Gemischter Satz ist ein Wein, dessen unterschiedliche Rebsorten Neben den Kulturpreisen, die seit 1960 verliehen werden, in einem Weingarten ausgepflanzt wurden, deren Trauben zu werden die Wissenschaftspreise ab 1964 vergeben. Die so ge - gleicher Zeit geerntet werden. Der gemischte Satz war ein land- nannten Sonderpreise werden wechselnd für kulturelle und läufiger Wein, der fast in Vergessenheit geraten ist. Neuerdings wissenschaftliche Leistungen ausgeschrieben. Die Wissenschafts- wird er von manchen Winzern als Besonderheit wieder kulti- preisträgerinnen und -preisträger des Landes werden in einer viert. folgenden Publikation dokumentiert werden. Ebenfalls ein gemischter Satz sind die Sonderpreise, die ge- Darstellende Kunst wurde 1994 als Sonderpreis geführt. Ein meinsam gewachsen, geerntet, gefeiert, in Niederösterreich an- Jahr später wurde die Darstellende Kunst als eigenständige Sparte PREISE lässlich der Kulturpreise verliehen werden. etabliert, und alle zwei Jahre werden Schaupielerinnen und Schau- 1977 wurden die Sonderpreise erstmals vergeben und damit spieler, Inten danten und Intendantinnen geehrt. Architektur war Journalisten ausgezeichnet. Den Würdigungspreis erhielt Pia 1981 ein Sonderpreis, der seit 1994 alle zwei Jahre – alternierend Maria Plechl (1933–1995), die jahrzehntelang «Die Presse» prägte. zur Darstellenden Kunst – vergeben wird. Mit 28 Jahren kam sie zur Tageszeitung und war ab 1982 deren stell vertretende Chefredakteurin. Kirche, Kunst und Kultur waren Viele Preise, wenig Aufträge ihre Themen. Die als eigenbrötlerisch geltende Pia Maria Plechl Der Würdigungspreisträger für Architektur 1981 war Ernst Plischke hatte 1962 ihr erstes Buch über Bildstöcke und Kleindenkmäler (1903–1992). Für den in Klosterneuburg geborenen Architekten in Niederösterreich veröffentlicht. Es folgten Bildbände über Wall- brachten Familie und Heimatstadt die ersten beruflichen Disposi- fahrten in Niederösterreich, über ihre Heimatstadt Baden und das tionen: Die Mutter stammte aus einer Tischlerfamilie, der Vater Marchfeld, das ihr als begeisterter Reiterin vertraut war. leitete ein Baubüro, und oftmals zeichnete der Schüler die Bauten Mit diesen Büchern begründete sie den Trend zu Regional- der historischen Stadt Klosterneuburg. Plischke studierte bei Otto publikationen mit, die in großer Vielfalt die Landstriche in histo- Strnad und gehört zu den be deu tendsten Vertretern des Neuen ri scher, kulturhistorischer, naturwissenschaftlicher oder kuli- Bauens in Österreich. Neben seinem wahrscheinlich bekanntesten narischer hinsicht porträtieren. Haus in Österreich, dem Haus Gamerith am Attersee, entwarf er Die Sonderpreise gehen auf Themen und Persönlichkeiten vor allem Inneneinrichtungen. Leider ist wenig Mobiliar, das «von ein, die nicht in das Korsett Bildende Kunst, Musik und Literatur einer tiefen Liebe zum Handwerk» (Ernst Plischke) getragen war, passen. So finden Musikvermittler und das Chorwesen, Denk- noch vor handen. Für die Mühlen-Dynastie Mantler in Rosenburg malpflege und Museen, Kulturinitiativen, künstlerisches Design am Kamp baute er das Wohnhaus um. und Grafikdesign, literarische Übersetzung und Journalismus Ab 1928 hatte er ein Architekturbüro in Wien und war Mitglied ihre Würdigung. Bei der Verleihung der Sonderpreise kann von des Österreichischen Werkbundes. 1939 emigrierten Plischke und Seiten der Kulturabteilung des Landes Niederösterreich auch seine Frau Anna nach Neuseeland. In Wellington arbeitete er zuerst auf aktuelle Themen eingegangen werden. Zum Beispiel wurden für das Wohnbauministerium und eröffnete später das Atelier die vielen grenzüberschreitenden Aktivitäten im Jahre 2001 mit «Plishke & Firth». 1947 entwarf er den Schreibtisch, der das offizielle Gemischter Satz einem Preis bedacht. Hochzeitsgeschenk Neuseelands für Prinzessin Elizabeth war.

131 Die Restaurierung des durch den Krieg und die anschließende entgegen. Die Waldviertel Akademie (gegründet 1984) hat mit sowjetische Verwaltung schwer in Mitleidenschaft gezogenen ihren Veranstaltungen rund ums Jahr im ganzen Waldviertel Schlosses Grafenegg verknüpfte Dr. Gerhard Großberger mit der sowie der alljährlichen «Internationalen Sommer schule» eine Idee, Veranstaltungen und Ausstellungen zu organisieren (nach wissenschaftliche Plattform für aktuelle gesellschaftliche The- 1955 wurde die Liegenschaft an den Schlossherrn, Franz Albrecht men geschaffen. Der Folk Club Waidhofen an der Thaya ist eine Ona B, «Mirrored», 2000 Metternich-Sándor, zurückgestellt). 1971 wurde die Ausstellung lebendige Legende. Seit 1979 organisiert der Verein die Musik - Foto © Ona B/Photoseries «Grafenegg und der Schlossbau der Romantik» gezeigt, Auftritte feste am Thayaufer mit Blues, Folk, Jazz und Weltmusik. Einer- des Gamerith Consort eröffneten die Reihe der «Schlosskonzerte seits ist es dem Folk Club gelungen, dass ihm das Publikum über Der dritte Abschnitt seines Lebens beginnt 1963, als er als so, als wären sie miteinander gereimt, im eigentlichen Sinn auf- Grafenegg». Mit den darauffolgenden Landesausstellungen und die Jahre treu geblieben ist, und andererseits zieht das Musikfest Nachfolger von Clemens Holzmeister als Professor für Architek- einander ‹abgestimmt›.» der Lokalisierung des Grafenegger Musik-Sommers und -Festivals junge Menschen an. tur an die Akademie der bildenden Künste nach Wien berufen Die Basis für die Musik ist der Musikunterricht. Diesen würdigt hat dieser Ort einen besonderen Kulturweg eingeschlagen. Dass sich Horn stolz «Bücherstadt» nennt, ist Toni Kurz zu wird. Nach der Rückkehr in seine alte Heimat wurden dem das Land Niederösterreich 1988 mit dem Preis für Musikpädago- Seit 1971 ist das wiederers tandene Grafenegg kulturelle Be- ver danken: Als Verleger, Galerist und Drucker gründete er 1983 Architekten viele Ehrungen zuteil – so auch der niederöster- gik. Walter Hofmann (1907–1987) wird posthum mit dem Würdi- ge gnungs stätte – und das 21. Jahrhundert beginnt mit einer seine Edition Thurnhof für bibliophile Bücher. Die Kleinauflagen, reichische Kulturpreis –, aber fast keine Bauaufträge. gungspreis ausgezeichnet. Prof. Hofmann war Domorganist in weiteren Ausbauphase der bedeu tendsten historistischen die gemeinsam mit bildenden Künstlern gestaltet und gedruckt Ein weiterer Sonderpreis der seit 1994 als Sparte Medienkunst seiner Heimatstadt St. Pölten und Musiklehrer. Sein ganzes Enga - Schlossanlage Österreichs. werden, zählen in der Bücherszene zu begehrten Sammler - vergeben wird, war im Jahre 1984 die künstlerische Fotografie gement galt dem Aufbau des Musikschulwesens. 1953 gründete Gleich vier Waldviertler Initiativen werden mit Förderungs- stücken. und Heinz Cibulka (*1943) der Würdigungspreisträger. Cibulka er das Niederösterreichische Musikschulwerk, welches die Grund- preisen bedacht. Kreative Köpfe und Querdenker sind ganz der «die Grafische» in Wien besucht hatte, gab vor allem die dem lage des jetzigen Musikschulmanagements ist. 1987 umfasste be son ders in strukturschwachen Regionen gefragt und ge - Nicht im stillen Kämmerlein Weinviertel innewohnende Poesie mit dem Medium der Foto- das Musikschulwerk bereits 133 Schulen mit 34.000 Schülerin- fordert. Das Waldviertel hat einiges zu bieten. Die Förde- Die Übersetzerinnen oder Übersetzer finden bis heute ihre grafie wieder. Gerhard Roth schreibt über Cibulka («Der Blick», nen und Schülern (heute sind es 55.000!). Ihm lag das Ensemble rungspreise aus dem Jahr 1992 nehmen die Waldviertel Akademie, Namen in einer Schriftgröße von neun Punkt in vielen Büchern 1990): «Er ‹befasst› sich nicht bloß mit dem Nebensächlichen, er besonders am Herzen, und er gründete 1983 ein Jugendorchester der Folk Club Waidhofen an der Thaya, Toni Kurz und die Galerie wieder. Das sogenannte Kleingedruckte. Andererseits setzte in stellt es nicht nur dar, sondern ist ihm verfallen. So wird das des Niederösterreichischen Musikschulwerkes, das sich aus den und Edition Thurnhof und die Schule des Friedens aus Loschberg den letzten Jahren eine Trendwende ein, und die ÜbersetzerIn- Nebensächliche zum Wesentlichen, Cibulka erlöst die Fotografie Besten aller Musikschulen zusammensetzte. Diese Idee lebt im vom Motiv, vom vorgeschriebenen Bild. Anstelle des Bildes tritt Jugendsinfonieorchester Niederösterreich weiter, in dem aktuell der Blick.» achzig Schülerinnen und Schüler aus allen Musikschulen Nieder- Gerhard Trumler, «TSCHOMOLUNGMA oder eine Waldviertler Ackerfurche» Seine Bildgedichte sind wie ein Fenster in die Welt und in österreichs musizieren und das vom Dirigenten Ernst Kovacic Foto © Gerhard Trumler diesem Fall ins Weinviertel. Vier Fotografien ohne jede künstleri- geleitet wird. sche oder künstliche Verfremdung sind so angeordnet, dass die Abstände ein gedachtes Fensterkreuz ergeben. Eine dieser Serien Kreative Köpfe und Querdenker befasst sich mit der Brünner Straße. Die vier Fotografien erhalten Organisationen spartenübergreifender kultureller Veranstal- durch ihre (ausgesuchte) Zufälligkeit einen Spannungsbogen. Die tungen sollen 1992 auf die Bühne geholt werden. Die Vereine Brünner Straße, die als eine der fünf «Kaiser stra ßen»von Karl VI. und Persönlichkeiten, die in diesem Jahr mit dem Sonderpreis ausgebaut wurde, ist voller Brüche, was in der vierstrophigen Fo- bedacht werden, zeigen die ganze Bandbreite des niederöster- tografie zum Ausdruck kommt: zwischen Stadt und Land, zwischen reichischen Kulturangebots. Den Würdigungspreis erhält Österreich und Tschechien, zwischen den Zeiten. Otto Breicha über Gerhard Großberger (*1935), der als Rentmeister im Gutsbetrieb die Bildgedichte: «Cibulka, an einer vor allem ‹lyrischen› Bildweise Metternich-Sándor in Grafenegg ab 1965 nicht nur die Land- ertüchtigt, nennt seine vierteiligen Fotoblätter nicht von ungefähr und Forstwirtschaft aufbaute, sondern dafür den Grundstein Bildgedichte. Die vier jeweils zusammengestückten Fotos fungieren legte, dass das Schloss und der Park von Grafenegg zu den Heinz Cibulka, «Die Brünnerstraße», Irena Rácˇek, Bildgedicht in etwa wie die vier Verszeilen einer Liederstrophe. Sie erscheinen Kulturhöhepunkten des Landes zählen. «Das Tor zum Neolithikum», Foto © Heinz Cibulka Puch bei Hollabrunn Foto © Nadja Meister

132 133 nen literarischer Texte stehen vermehrt in der öffentlichen Wahr- und arbeitet mit Erdfarben, hat Installationen in Erdställen und nehmung. Dazu tragen Dokumentationen wie der erfolgreiche Höhlen gemacht. «Ich mag die Erde», so Raček, und sie mag die Schweizer Film «Die Frau mit den fünf Elefanten» bei, der Beschäftigung mit prähistorischen Zeiten. «Wir haben viele Jahr- Swetlana Geier als Dostojewskis deutsche Stimme porträtierte. tausende gemeinsame Geschichte, und immer wird nur das Die Kulturabteilung des Landes Niederösterreich hat 1997 den Trennende, das 1918 begann, hervorgehoben.» Diese gemein- Sonderpreis «literarische Übersetzung» ausgeschrieben und da - same, in der Erde schlummernde Geschichte macht Irena Ráček zu beigetragen, die Übersetzerinnen zu würdigen. Drei Frauen mit Kunstaktionen in Tschechien und Österreich sichtbar. Aktuell wurden geehrt: Uta Szyszkowitz, Christa Rothmeier und Dorothea leitet sie das tschechisch-österreichische Projekt «Malen mit den Müller-Ott. Uta Szyszkowitz übersetzt aus dem Französischen, die Farben der Erde», welches sich vielschichtig mit dem Boden beiden letzteren sind Slawistinnen, und es ist ihr Verdienst, uns befasst – als unsere wichtigste Ressource, als Fundplatz der ge - die Literatur Tschechiens, Polens und der Slowakei schon lange meinsamen Geschichte und als künstlerisches Material, das vor vor dem Fall des Eisernen Vorhangs zugänglich gemacht zu ha- allem Kinder anspricht. ben. Karl-Markus Gauß schreibt in seiner Hommage an Christa Rothmeier: «Nicht um ihre persönlichen stilistischen Vorlieben Gallische Dörfer geht es ihr, sondern darum, das fremde Wort der Poesie in einer Der Kinokultur werden 2004 die Sonderpreise zugesprochen. Krahuletz-Museum in Eggenburg Foto © Krahuletz-Museum anderen, in unserer Sprache neu erstehen zu lassen. Darin liegt Die Auszeichnungen bekommen das Cinema Paradiso in St. Pöl- allerhöchster Anspruch, aber auch die Nötigung zum Verzicht. ten, der Filmclub Drosendorf und der Filmclub Dekarte in Wiener Der Übersetzer drängt sich nicht in den Vordergrund, seine Bril- Neustadt. In den 1990er Jahren schien das Kinosterben mit dem lanz ist eine vornehme, die meist umso größer ist, je weniger sie Hinklotzen der Multi- und Megaplexhallen an den Stadträndern Hier trifft sie unmittelbar auf den Betrachter und spielt mit dem schon auf den ersten Blick ins Auge springt.» endgültig besiegelt zu sein. Aber in den gallischen Dörfern regte Überraschungsmoment. Sie thematisiert die Örtlichkeit oder Dass ÜbersetzerInnen im stillen Kämmerlein arbeiten, ist für sich Widerstand. So auch in St. Pölten. Alexander Syllaba und schafft neue Kontexte. die Autorin dieses Beitrags seit einer Begegnung im mährischen Clemens Kopetzky gründeten 1992 den Verein «Cinema Paradiso» Filmclub Drosendorf: Open-Air im Strandbad an der Thaya Das Künstlerpaar Iris Andraschek und Hubert Lobing hat mit Schloss Uherčice/Ungarschitz nur mehr ein Klischee. Wenige und das Open-Air-Kino «Film am Dom». Das St. Pöltner Publikum Foto © Georg Molterer zahlreichen Arbeiten den öffentlichen Raum bespielt. Sie sind Jahre nach der Wende fanden sich Literaturfreunde in dem bewies mit zahlreichem Erscheinen, dass es Programmkino will. die Würdigungspreisträger des Jahres 2010. damals noch im Dornröschenschlaf liegenden Schlosshof von 2002 wurde am Rathausplatz das schicke Cinema Paradiso er- des Filmclubs Drosendorf und setzt mit Crossover-Projekten «Life between Buildings» ist eine Arbeit aus dem Jahr 2005. Uherčice ein, wo Christa Rothmeier Gedichte von Jan Skácel öffnet, das mit zwei Sälen rund ums Jahr neben cineastischen immer wieder neue Maßstäbe: seien es die tschechisch-österrei - Im Campus Krems werden Teppiche ausgelegt, auf Beton und deutsch und tschechisch vortrug. Schade, dass der Dichter, der Meisterwerken auch Konzerte, Kabarett und Lesungen bringt. chischen Filmtage «CZinemA» in Kooperation mit Kinos in im Gras, sie kleben auf Fassaden, sie kriechen in Zwischenräume 1989 starb, das nicht mehr erleben durfte. Das Licht hat einen warmen Ton und ersetzt jenes Flackern, Znojmo/Znaim und Třebič/Trebitsch oder «Musik & Film», wo und verbinden Innen- und Außenräume. In Form und Muste- Die kulturellen Verbindungen zu den Nachbarländern werden das eigentlich nur noch ältere Semester kennen. Im Gasthofsaal Musikerinnen und Musiker live zu Kurzfilmen spielen, oder rung eines klassischen Knüpfteppichs, der auch aktuelle Motive 2001 ausgezeichnet. Grenzüberschreitende Projekte und Initia- in Drosendorf/Thaya werden die bewegten Bilder noch mit Workshops mit Filmemacherinnen oder Filmemachern. aufnimmt (wie etwa Maschinengewehre), sind sie aus venezia- tiven gediehen zehn Jahre nach der «Samtenen Revolution» in Kohle stäben projiziert, deren Lichtbogen ebenjenen warmen Der Kunst im öffentlichen Raum ist der Sonderpreis 2010 ge- nischer Emaille gefertigt. der Tschechoslowakei gut und üppig. Das war einerseits der För- Farbton ermöglichen und auch das ganz bestimmte Flackern widmet. Niederösterreich hat seit den 1980er Jahren eine span- «Mit den Teppichen werden imaginäre, kommunikative Orte derpolitik zu verdanken und andererseits Persönlichkeiten mit dazu, das durch das Abbrennen der Kohle und die unterschied- nende Szene, in der über 350 Projekte realisiert wurden. Alle geschaffen», sagen die Künstler, «die frei bleiben für flexible ihrem Engagement, ihrem familiären Hintergrund oder ganz liche Spannung des Lichtbogens entsteht. In einem der letzten zwei Jahre dokumentiert ein Band der Reihe «Veröffentlichte Möblierungen und Veranstaltungen. Mit der Idee, Teppiche aus einfach ihrer Neugier auf das Unbekannte. Wirtshauskinosäle des Landes spielt der Filmclub Drosendorf Kunst» die aktuellen Projekte. Es scheint, als ob das weite Land verschiedenen Kulturkreisen zu verwenden, wollten wir die Irena Ráček (*1948) ist Künstlerin, Veranstalterin und Netzwer - seit nunmehr zwanzig Jahren Kino und erhielt so eine Institution viel Raum für Ideen bietet und es sich als Projektionsfläche für Internationalität der neu geschaffenen Universitätsarchitektur, kerin. Die in Stupné in der Slowakei geborene Künstlerin emi- am Leben. Auf der Bühne steht das Piano, das schon die Stumm- Kunst besonders eignet. der Fakultäten und der NützerInnen der Universität unterstrei- grierte 1968 – nach der Niederschlagung des Prager Frühlings – filme begleitet hatte, und über dem Eingang steht «Lichtspiele». Kunst ist den Menschen im öffentlichen Raum am nächsten, chen und Wissenschaft, Bildung und Intellektualität als über- nach Österreich. Sie wurde als Kinderbuchillustratorin bekannt Dass dies aber nicht zum Museum wird, dafür sorgt der Verein da sie hier weder Schwellenangst noch Erwartungen produziert. greifendes und verbindendes Anliegen hervorheben.»

134 135 SONDER Pia Maria Plechl, WP 1977 Franz Haselböck, WP 1978 Ernst Plischke, WP 1981 Nika Brettschneider, AP 1982 1977 Journalistik WALTER SENGSTSCHMID, *1947 in Steina- ROLAND HAGLMÜLLER, *1941, lebt in Wien, kirchen/Forst, lebt in St. Pölten, Musikhoch- Architektur an der Technischen Hochschule PIA MARIA PLECHL, *1933 in Baden, †1995, schule Wien (Orgel, Musikerziehung). Als und an der Akademie der bildenden Künste Studium Geschichte und Publizistik Wien, Komponist die Lehre von den «Parallelen Wien, Architekturbüro in Wien. Journalistin bei der «Neuen österreichischen Klangreihen» dient ihm als Grundlage. Orga- ANERKENNUNGSPREIS Tageszeitung», danach Unterrichtsministe- nist und Präsident der österreichischen Kir- rium, ab 1951 bei der Tageszeitung «Die Presse», chenmusikkommission. ab 1982 stellvertretende Chefredakteurin. FÖRDERUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS 1982 Ausübende Kunst PREISE SEPP BAUER, *1944 in Melk, lebt in Melk, Theologie an der philosophisch-theologischen 1981 WALTER MOCK, *1927 in Schwechat, †1985, Hochschule St. Pölten und Wien, seit dem Stu- Architektur Amtsdirektor in der Generaldirektion der dium journalistisch tätig u.a. bei den «Nieder- Bundesforste. Leiter des Kulturwerks Schwe- österreichischen Nachrichten» (Ressort Politik) ERNST PLISCHKE, *1903 in Klosterneuburg, chat, Begründer der Nestroy-Spiele Schwechat und Chefredakteur des «Bauernbündlers». †1992, Akademie der bildenden Künste Wien, und der Internationalen Nestroy-Gespräche. FÖRDERUNGSPREIS 1939 Emigration nach Neuseeland, tätig im WÜRDIGUNGSPREIS Wohnbauamt Neuseeland, später Architektur- ELISABETH KOLLER-GLÜCK, *1923 Mauer bei büro «Plishke & Firth». Ab 1963 Professor an PETER JANISCH, *1924 in Wien, lebt in Wien, Wien, Studium Geschichte und Zeitungs - der Akademie der bildenden Künste Wien Medizinstudium, Arzt, Gründer und Intendant wissenschaft Wien, langjährige Redakteurin und Rektor. der Raimundfestspiele Gutenstein und der «Arbeiter Zeitung», freiberuflich tätig, WÜRDIGUNGSPREIS 37 Jahre Direktor des Wiener Ateliertheaters. Schwerpunkt Kunstschaffen in Niederöster- FÖRDERUNGSPREIS reich. STEFAN BUKOVAC, *1936, lebt in Baden, FÖRDERUNGSPREIS Architekturstudium TU Wien, eigenes Büro, DAGMAR TRUXA, *1951 in Wien, lebt in Bauten u.a. Landeskindergarten Heiligenkreuz, Wien, Ausbildung in Tanz, Gesang und Schau- Kulturzentrum Perchtoldsdorf, Kirche in spiel, erste Auftritte beim Kabarett, in Baden, Baden. Klagenfurt und St. Pölten. Seit 1992 freiberuf- 1978 FÖRDERUNGSPREIS lich tätig, Sommerspiele Berndorf und Ausübende Musik Komödienspiele Mödling u.a. FRITZ MATZINGER, *1941 in Michaelnbach/ FÖRDERUNGSPREIS KARL ÖSTERREICHER, *1923 Rohrbach/ Oberösterreich, lebt in Linz, TU Wien, seit 1971 Gölsen, †1995, Dirigent und Dirigentenaus- eigenes Büro, Schwerpunkt soziale Wohnfor- NIKA BRETTSCHNEIDER, * in Ostrava, bildner, ab 1964 Leiter des Hochschulorches - men, u.a. «Les Palétuviers». Tschechoslowakei, lebt in Wien, Konservato- ters, Professor an der Wiener Musikhochschule. FÖRDERUNGSPREIS rium der Stadt Brünn und der Theaterfakultät Würdigungspreise WÜRDIGUNGSPREIS der Janáček Akademie der musischen Künste. DIETER TUSCHER, *1939 in Hall/Tirol, lebt in Mitbegründerin und Direktorin des Theater FRANZ HASELBÖCK, *1939 in Maria Langegg, Tirol, Architekturstudium an der Akademie der Brett, Wien. Seit 1990 unterrichtet sie an der Anerkennungspreise lebt in Krems, Akademie für Musik und dar- bildenden Künste, eigenes Büro in Innsbruck Janáček Akademie in Brünn. stellende Kunst, Organist, Musikerzieher in sowie bis 1999 Lehrtätigkeit an der TU Inns- ANERKENNUNGSPREIS Krems, gründete diverse Schulchöre und bruck. Förderungspreise -orchester, Orgelspezialist und Kenner fast ANERKENNUNGSPREIS aller niederösterreichischen Orgeln. 1977–2010 FÖRDERUNGSPREIS

SONDERPREISE Preisträgerinnen & Preisträger 137 Peter Kubelka, WP 1983 Heinz Cibulka, WP 1984 Willy Puchner, AP 1984 Gerhard Trumler, AP 1984 1985 Chorwesen INGRID MALINKA, Engagements am Volks- HERMANN ZEDERBAUER, *1926 in Palt, lebt MICHAEL WROBEL, *1941 in Wiener Neu- CHRISTA TEUFEL HANS NIEDERMAYER, *1934 Göllersdorf, theater Wien, Wiener Komödie, Melker Som- in Furth/Göttweig, Winzer, Amateurfilmer (mit stadt, lebt in Olgersdorf, Akademie der bilden- ANERKENNUNGSPREIS JOSEF WOLFGANG ZIEGLER, *1906 in Kot- lebt in Stockerau, Lehrerbildungsanstalt, merspiele, Ateliertheater, Tribüne und Theater seiner Frau Leopoldine) u.a. «Five Piaster to den Künste Wien, Zeichner und Fotograf tingbrunn, †2000, österreichischer Komponist Konservatorium der Stadt Wien, Lehrer, der Jugend in Wien und dem Tourneetheater Giseh», «Geschenk des Nils», «Tanah Malayu». archäologischer Grabungen in Ägypten, GERHARD TRUMLER, *1937 in Wien, lebt in und Chorleiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg Direktor, Gründer der Musikhauptschule «Der grüne Wagen». FÖRDERUNGSPREIS Fotograf, Grafiker. Wien, Fahrdienstleitung bei ÖBB, Fluglotse, war er am Neuaufbau des niederösterreichi- Stockerau, u.a. Leiter der Kirchenchöre ANERKENNUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS daneben Ausbildung zum Fotograf.en Ab 1969 schen Chorwesens beteiligt. Spillern und Stockerau. KLAUS HIPFL eigenes Fotostudio. 160 eigene Bücher, Mitar- WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS PETER HOFBAUER, * in Klosterneuburg, ANERKENNUNGSPREIS ONA B, *1957 in Wien, lebt in Wien, Univer- beit an zahlreichen weiteren Werken weltweit. Jusstudium, Aufbauarbeit ORF Niederöster- sität für angewandte Kunst Wien. Entgrenzung ANERKENNUNGSPREIS HERBERT BÖCK, *1958 in Hollabrunn, reich sowie ORF-Abteilung Unterhaltung, FERDINAND SUPPANER, †2010, ehem. Präsi- und Überschreitung von Kunst- und Le bens - Wiener Sängerknaben, Hochschule für Musik Leiter des Metropols Wien. dent des Verbands Österreichischer Filmauto- formen mit Hilfe von Malerei, Fotografie, Video, WALTER BERGER, *1951 in St. Pölten, lebt Wien. Sänger, Oboist, Dirigent, Komponist. ANERKENNUNGSPREIS ren, Amateurfilmer, u.a. «… und so vollendet Objekten, Installationen und Performances. in Wien, Studium an der Universität für ange- Direktor der Wiener Singakademie, bei Wien 1986 sich der Wein», Organisator des Filmfestivals ANERKENNUNGSPREIS wandte Kunst in Wien. Malerei, Fotografie Modern, Styriarte u.v.m. Unterhaltende Literatur, KLAUS ORTNER, *1960, lebt in Wien, Salz- «Danubiale». und Skulptur. FÖRDERUNGSPREIS burg und München, Max-Reinhardt-Seminar ANERKENNUNGSPREIS FRANZ AURIETH, *1950 in Hadres, lebt in ANERKENNUNGSPREIS Musik und Kleinkunst Wien, Engagements Landestheater Salzburg, Niederösterreich, Lithograph, Beschäftigung EDGAR WOLF, *1947 in Wiener Neustadt, Städtische Bühnen Münster, Münchner Volks- RENATE UND HEINZ WAGNER, Amateur- mit Fotografie u.a. über die Weinviertler FRIEDRICH BASTL, *1944 in Wien, lebt in Wiener Sängerknabe, Studium der Gesangspä- HUGO WIENER, *1904 in Wien, †1993, Flucht theater sowie Bühnenautor. filmer aus Krems. Filme u.a. «Durch die Nacht Dörfer. Wiener Neustadt, Beschäftigung mit Grafik, dagogik an der Hochschule für Musik, Lehrer, nach Bogotá, 1938, Pianobar in Caracas, ab ANERKENNUNGSPREIS zum Licht», «Apfelblütenabenteuer». ANERKENNUNGSPREIS Malerei, Fotografie und dem Computer als seit 1971 Chorleiter, Bundeschorleiter für 1950 Ensemblemitglied des Wiener Kabaretts ANERKENNUNGSPREIS Medium digitaler Gestaltung, lehrt an der Niederösterreich und Wien. «Simpl», wo er die Doppelconférencen für Karl FRANZ SEYR, *1951 in Amstetten, als Drucker Universität für angewandte KunstWien. FÖRDERUNGSPREIS Farkas und Ernst Waldbrunn schrieb. Hugo ergab sich der Kontakt zur Fotografie. Beschäf- ANERKENNUNGSPREIS Wiener schrieb über hundert Kabarettpro- 1983 tigung mit Fotografie, erste fotografischen Ar- JOHANN DIETL, *1957 in Mödling, lebt in gramme und an die vierhundert Chansons. Künstlerisches Filmschaffen 1984 beiten u.a. im Buch «Bilder einer Kleinstadt». GUSTAV-PETER HOLLMANN, * in Mödling, Gumpoldskirchen, Hochschule für Musik und WÜRDIGUNGSPREIS Künstlerisches Fotografie ANERKENNUNGSPREIS Fotograf. darstellende Kunst Wien, Lehrer, seit 1978 PETER KUBELKA, *1934 in Wien, lebt ANERKENNUNGSPREIS leitet er den Gumpoldskirchner Männerge- ALOIS HAIDER, *1948 in Amstetten, Studium in Europa und USA, seit 1952 unabhängiger HEINZ CIBULKA, *1943 in Wien, lebt im ROBERT F. HAMMERSTIEL, *1957 in Pott- sangsverein, 1980 gründete er das Ensemble Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte in Filmemacher, vor allem Experimentalfilm. Weinviertel, Höhere Graphische Bundes-Lehr- schach, lebt in Wien, Universität für ange- ROBERT MARSCHALL, *1954 in St. Pölten, Vocalitas. Wien. Ausbildung zum Theaterregisseur, Mitbe gründer und Kurator des Österreichi- und Versuchsanstalt Wien. Seit 1972 Foto- wandte Kunst Wien. Fotografische Serien und lebt in Wien, Universität für angewandte Kunst ANERKENNUNGSPREIS Texte für das Wiener Kabarett «Simpl». schen Filmmuseums, 1985–1988 Rektor an der zyklen und Bildgedichte, Objekte und Objekt- Werkgruppen, Videoarbeiten und Rauminstal- in Wien bei Oswald Oberhuber. Tätigkeits- Verfasser von erzählerischen Werken, Lyrik Kunstakademie Frankfurt, und andere ausfür- bilder, digitale Bildcollagen, Lehrtätigkeit lationen. Beschäftigung mit Darstellungsme- bereiche sind Malerei, Grafik, Skulptur und WILLY KREUZER, lebt in Baden/Wien, leitete und Theaterstücken. liche Lehrtätigkeiten im In- und Ausland. Sommerakademie Salzburg und Universität chanismen von Realität und ihren äußeren Rauminstallationen. von 1972–2006 den Kirchenchor St. Stephan, ANERKENNUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS für angewandte Kunst Wien. Erscheinungsformen. ANERKENNUNGSPREIS Baden. Professor für Musik und Geschichte am WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS BG und BRG Baden Biondekgasse und MICHAEL KIENZL, Pianist und langjähriger BRUNO KITTENBERGER, *1931 in St. Pölten, PETER PAUL WIPLINGER, *1939 in Haslach/ Bergsteiger. musikalischer Leiter der «Turniere auf der Angestellter und Amateurfilmemacher. Filme WALTER EBENHOFER, *1952 in Rubring, WILLY PUCHNER, *1952 in Mistelbach, lebt Oberösterreich, lebt in Wien, Lyriker, Erzähler, ANERKENNUNGSPREIS Schallaburg» mit Willy Kralik. über Handwerk, wie z. B. Schindelmacher, lebt in Steyr/Oberösterreich, war als Erzieher in Wien und im Burgenland, Höhere Graphi- Kulturpublizist und künstlerischer Fotograf. ANERKENNUNGSPREIS Papierhersteller oder «Vom Lein zum Linnen». tätig, als Fotograf Autodidakt, seit 1980 sche Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt Wien, Seit 1980 mehr als hundert Fotoausstellungen JOSEF LEHRBAUMER, Lehrer und Musiker FÖRDERUNGSPREIS hauptberuflich Fotograf. Studium der Philosophie und Soziologie, im In- und Ausland. aus Wilhelmsburg FÖRDERUNGSPREIS freischaffender Fotograf und Autor, Illustrator ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS von Büchern, Reiseprojekte wie z. B. «Die Sehnsucht der Pinguine». ANERKENNUNGSPREIS

138 SONDERPREISE Preisträgerinnen & Preisträger SONDERPREISE Preisträgerinnen & Preisträger 139 Markus Kupferblum, AP 1986 Anton Hofer, AP 1988 Elfriede Bruckmeier, AP 1992 Toni Kurz, AP 1992 Ernst Beneder, FP 1993 1990 1993 Museen in Niederösterreich MOSTVIERTLER BAUERNMUSEUM VEREIN FÜR KUNST UND KULTUR Denkmalpflege MARKUS KUPFERBLUM, *1964 in Wien, GERD FUSSI, Sänger und Lehrer am M. Hauer- GIGERREITH, größte volkskundliche Privat- EICHGRABEN, im Jugendstilhaus der Autorin lebt in Wien, Hochschule für Musik und dar- Konservatorium in Wiener Neustadt. ERZHERZOG FRANZ FERDINAND sammlung Österreichs mit über 17.000 Expo- und Organisatorin Elfriede Bruckmeier. Ge- HARRY KÜHNEL, *1927 in Wien, †1995, stellende Kunst, Clownschule Jacques Lecoq ANERKENNUNGSPREIS MUSEUM ARTSTETTEN, seit 1982 befindet naten, die vom Altbauern Anton Distelberger gründet 1974, präsentiert der Verein Lesungen, Historiker und Kunsthistoriker. Direktor des in Paris. Seit 1988 ist er als Regisseur von sich im Schloss Artstetten das Museum, wel- sen. seit Anfang der 1970er Jahre zusammen- Musik, Ausstellungen und Schauspiel. neu gegründeten Instituts für Realienkunde Schauspielen, Musiktheater, Maskentheater, JOHANNES LIBAL, *1956 in Wien, lebt in ches mit der permanenten Ausstellung «Für getragen wurden. FÖRDERUNGSPREIS des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Performances, Aktionen, Straßentheater und Maria Lanzendorf, Koch, Musikpädagoge, Herz & Krone» Einblick in das Leben des Thron- ANERKENNUNGSPREIS 1957–1991 war er Leiter des Kulturamts sämtlichen Mischformen des Theaters inter- Konzert-Klarinettist, Dirigent und Experte für folgers und seiner Familie gewährt. In wech- KUNST-DÜNGER PAASDORF, gegründet von Krems, 1982 gründete Kühnel die national tätig. Traditionelle Chinesische Heilkünste. selnden Sonderausstellungen wird jeweils ein MUSEUM SCHLOSSKIRCHE GLOGGNITZ, 1986. Programm: Kulturarbeit ohne Grenzen, Internationale Forschungsgesellschaft ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS Schwerpunkt seines Lebens aufgegriffen. renoviert in den Jahren 1977–1991, inmitten Vernetzung von Künstlerinnen und Künstlern Medium Aevum Quotidianum (MAQ). WÜRDIGUNGSPREIS des Hofes steht die barocke Schlosskirche, die der Region, Förderung von jungen künstle- WÜRDIGUNGSPREIS HELMUT GÖLLNER Maria Schnee und dem heiligen Oswald ge- rischen Talenten, Bildung als Gemeinwesen- ANERKENNUNGSPREIS MEDIZIN-METEOROLOGISCHES MUSEUM weiht ist. Ausstellungen werden in der Marien- arbeit, Sinnstiftung durch regionale JUTTA FICHTL, *1927 in Thüringen (Deutsch- DÜRNHOF, im ehemaligen Meierhof des Stif- kapelle und im Oratorium gezeigt. Identifikation. land), erhielt für den persönlichen Einsatz der 1988 EDUARD SCHERZER, *1944 in Klosterneu- tes Zwettl wurde1984 das Medizin-Meteorolo- ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS Restaurierung des familieneigenen Schlosses Musikpädagogik burg, lebt ebendort, Akademie für Musik und gische Museum gegründet. Seit 2006 wird der Wetzdorf den darstellende Kunst Wien. Volksopernorchester Dürnhof als Ort für kulturelle Veranstaltungen SCHULMUSEUM MICHELSTETTEN, FOLK CLUB WAIDHOFEN AN DER THAYA, FÖRDERUNGSPREIS. WALTER HOFMANN, *1907 in St. Pölten, Wien, Lehrtätigkeit Joseph Fux Konservato- geführt. Eröffnung 1980 mit der Ausstellung «Vom internationales Musikfestival (Folk-, Welt- †1987, Staatsakademie für Musik und darstel- rium Graz, Musikschule Stadt Wien, nieder- FÖRDERUNGSPREIS Römergriffel zum Reichsvolksschulgesetz». musik, Jazz, Blues u.v.m.), das seit 1979 am ERNST BENEDER, *1958 in Waidhofen/Ybbs, lende Kunst Wien. Domorganist St. Pölten, Leh- österreichischer Blasmusikverband Landes- Historische Klassenzimmer (1840 bis 20. Jahr- Thayaufer seine Zelte aufschlägt. lebt in Wien, Architekturstudium TU Wien, rer, 1953 Gründer des NÖ Musikschulwerkes. kapellmeister, Komponist, Arrangeur, KRAHULETZ-MUSEUM EGGENBURG, hundert), interaktive Stationen, Stationen ANERKENNUNGSPREIS ausgezeichnet für das Leitprojekt der städte- WÜRDIGUNGSPREIS Musikverleger. eröffnet 1902, enthält im Kern die Sammlung über schulisches Leben wie Schummeln, baulichen Entwicklung Waidhofen/Ybbs. ANERKENNUNGSPREIS des Forschers Johann Krahuletz mit den Klosprüche, alte Lehrmittel etc. TONI KURZ & GALERIE UND EDITION FÖRDERUNGSPREIS HERWIG REITER, *1941 Waidhofen/Thaya, Schwerpunkten Paläontologie sowie Ur- ANERKENNUNGSPREIS THURNHOF HORN, 1975 Gründung der lebt in Wien, Dirigent, Komponist, Chorleiter. JOHANN STEINHAUSER und Frühgeschichte. Galerie durch Toni Kurz (Verleger, Galerist, MARIA ERTL Im ORF gestaltete er viele Jahre lang Chorsen- ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS Drucker) und Arch. Gerhard Lindner (†1989), ANERKENNUNGSPREIS dungen und war als Musik-Aufnahmeleiter seit 1983 Edition für bibliophile Bücher. an vielen wichtigen Produktionen österreichi- MANFRED SCHILDER, *1942 in Deutsch- BEZIRKSMUSEUM STOCKERAU,1910 eröff- Österreichische (und internationale) Literatur JULES HUF scher Chöre beteiligt. Wagram, lebt ebendort, Hochschule für Musik net, seit 1985 befindet es sich im Belvedere- 1992 in Erstausgaben, mit Originalgrafik von ANERKENNUNGSPREIS FÖRDERUNGSPREIS und darstellende Kunst Wien. Lehrer, 1983 schlössl. Objektbestand des Bezirksmuseums: Kulturelle Veranstaltungen Künstlern. Gründungsmitglied, Vorstandsmitglied und paläontologische, ur- und frühgeschichtliche, ANERKENNUNGSPREIS HERBERT LOSKOTT, *1926 in Wien, lebt im ANTON HOFER, *1935 in Auersthal, lebt in Ehrenmitglied des Forum Marchfeld. naturkundliche Sammlungen, Mineralogie, GERHARD GROSSBERGER, *1935 in Wien, Waldviertel, Komponist und Heimatforscher. Matzen, Studium der Volkskunde und der ANERKENNUNGSPREIS Gastronomie, Post und Bahn u.v.m. Hochschule für Welthandel, Rentmeister KULT/UM – KULTUR & UMWELTWERK- Im Jahre 1974 gründete er den Verein zur Musikwissenschaften. Mitarbeiter im nieder- ANERKENNUNGSPREIS Schloss Grafenegg, begann ab 1970 die STATT KREMS Erhaltung der Burgruine Kollmitz. Seiner österreichischem Volksliedwerk seit 1975, GOTTFRIED ZAWIKOWSKY, Musikmanager «Schlosskonzerte Grafenegg» und den ANERKENNUNGSPREIS Aktivität ist die Rettung dieser bedeutenden Leiter der niederösterreichischen ARGE Singen und Aufnahmeleiter beim ORF. HÖBARTHMUSEUM HORN, gegründet «Grafenegger Advent» aufzubauen. Burganlage zu verdanken. und Musizieren 1980–2004, Leiter des Sing- ANERKENNUNGSPREIS 1930, (heute: Museen Horn). Bedeutende WÜRDIGUNGSPREIS GERHARD UND MICHAELA BURGER, ANERKENNUNGSPREIS kreises Matzen 1960–2000, Kellergassenführer. urgeschichtliche Sammlung, weitere Ausstel- Schule des Friedens in Loschberg. ANERKENNUNGSPREIS WILLI WLTSCHEK,,Leiter der städtischen Mu- lungsthemen betreffen die Volkskunde und WALDVIERTEL AKADEMIE, gegründet 1984. ANERKENNUNGSPREIS MARKTGEMEINDE PÖLLA, für die Restaurie- sikschule in Wilhelmsburg, Kapellmeister, im Stadtgeschichte. Die Internationale Sommerschule beschäftigt rung von Kleindenkmälern. FRIEDRICH FÖRSTL niederösterreichischen Blasmusikverband und ANERKENNUNGSPREIS sich wissenschaftlich mit aktuellen gesell- INITIATIVE PASSHAUS, SITZENDORF, ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS Musikschulwerk als Dozent tätig. schaftlichen Fragen. Internationale und öster- interkultureller und spartenübergreifender ANERKENNUNGSPREIS reichische ExpertInnen diskutieren mit einer Kulturverein, gegründet von Irena Raček interessierten Öffentlichkeit. (siehe 2001). FÖRDERUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS

140 SONDERPREISE Preisträgerinnen & Preisträger SONDERPREISE Preisträgerinnen & Preisträger 141 Stefan Rabl, AP 1994 Alexandra Eichenauer-Knoll, WP 1998 Christine Nöstlinger, WP 1999 Peter Schwaiger, AP 1999 Dorothea Draxler, WP 2000 1995 1999 2000 Zeitgeschichte/ CHRISTA ROTHMEIER, *1948 in Altenmarkt, Literarisches Kinder- und Kulturinitiativen – soziokul- SCHLOSS JUDENAU, seit 1961 beherbergt BRUNO MAX, *1962 in Salzburg, Regiestu- lebt in Klosterneuburg, Slawistik und Roma- das Schloss die Organisation «Rettet das Kind» dium am Max-Reinhardt-Seminar Wien, Regie- Journalismus nistik in Wien und in Prag. Universitäts- Jugendbuch turelles Handeln mit seinem Schülerinternat wurde in langer assistent & Schauspieler am Burgtheater, Grün- lektorin, Publizistin und literarische Über- WOLFDIETER BIHL, *1937 in Linz, lebt in CHRISTINE NÖSTLINGER, *1936 in Wien, DOROTHEA DRAXLER, gebürtige Steirerin Kleinarbeit bis heute vollständig renoviert. der von Theater zum Fürchten, der Festspiele setzerin aus dem Tschechischen, u.a. Jan Wien und Niederösterreich, ist emeritierter lebt in Wien, Gebrauchsgrafik an der Akade- und ausgebildete Lehrerin, seit 1999 Geschäfts- ANERKENNUNGSPREIS Schloss Liechtenstein und des Theaters im Skácel, Ivan Binar, Pétr Borkovec. Professor für Geschichte der Neuzeit und mie für angewandte Kunst. 1970 erschien ihr führerin der Volkskultur Niederösterreich, Bunker Mödling, künstlerischer Leiter der ANERKENNUNGSPREIS war langjähriger Vorstand des Instituts für erstes Kinderbuch «Die feuerrote Friederike», seit 2008 Geschäftsführerin der Kultur.Re- GERLINDE UND KARL STEINER, Besitzer und Wiener Scala sowie des Stadttheaters Mödling. Geschichte an der Universität Wien. seitdem ist ihre Produktivität ungebrochen: gion.Niederösterreich GmbH, der Musikkultur Erhalter des Alpenhotels am Kreuzberg, erbaut ANERKENNUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS Jedes Jahr erscheinen Bilder-, Kinder- und Ju- Niederösterreich sowie der Volkskultur von Adolf Loos. gendbücher. Niederösterreich. Seit 1993 Festivalleitung ANERKENNUNGSPREIS FRANZ FORSTNER, WÜRDIGUNGSPREIS CAROLINE KOCZAN *1945 in Bad Aussee, von «aufhOHRchen». †2008, Lehre, Querschnittslähmung, Externis- 1998 WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS tenmatura, Studium der Geschichte. ORF-Mit- Künstlerisches Design SUSA HÄMMERLE, *1958, lebt in Tulbing, arbeiter, Kulturverwaltung St. Pölten und das nach und neben diversen Berufen (Volks- OTMAR BIRINGER, Gründer des «Kultodrom» MICHAEL GARSCHALL, * in Niederösterreich, GRUNDMANN GMBH, gegründet 1895 als 1994 «historische Gedächtnis der Stadt St. Pölten». schullehrerin, Lektorin, Redakteurin) ist sie (1975) in Mistelbach mit Schwerpunkt auf al- Studium der Theaterwissenschaft und Medien- «K.K. ausschl. priv. Rohrbacher Schlosserwa- ANERKENNUNGSPREIS seit 1990 freie Autorin, Schwerpunkt Kinder- ternative Kultur im Weinviertel. Die niederös- Darstellende Kunst pädagogik in Wien. 1989 Gründung und renfabrik Wilh. Grundmann», Herstellung von und Jugendliteratur. terreichische Kulturvernetzung wurde von Intendanz des Kulturfestivals «Herbsttage» Türbeschlägen, seit Beginn der 1990er Jahre CHRISTOPH SCHADAUER, *1956 in Waid- ANERKENNUNGSPREIS «Kultodrom» (aufgelöst) und Biringer maß- ALBERT DRACH, *1902 in Wien, †1995, Schrift - in Blindenmarkt. Zahlreiche Regiearbeiten im Kooperation mit jungen österreichischen hofen/Thaya, lebt in Wien, Studium der Ge- geblich mitbegründet. steller und Jurist in Mödling, floh Ende 1938 Bereich Oper und Operette. Seit 1998 Intendant DesignerInnen. schichte, Publikation u.a. «Das Jahr 1945 im PETER SCHWAIGER, *1968 in Steyr/Oberös- WÜRDIGUNGSPREIS nach Frankreich, Rückkehr 1947, Bücher u.a. der «operklosterneuburg». WÜRDIGUNGSPREIS politischen Bezirk Waidhofen/Thaya». terreich, lebt in Klosterneuburg, Kurzprosa, «Unsentimentale Reise», «Das große Protokoll ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS Kinderbücher und Hörspiele, Mitglied der BURGRUINE REINSBERG, mit der Restaurie- gegen Zwetschkenbaum», «‹Z.Z.› das ist die MICHELE FALCHETTO, *1972, Design an der Grazer Autorenversammlung. Unter dem rung der Burgruine begann die Suche nach der Zwischenzeit» und Dramen. PETER GRUBER, *1946 in Wien, Max-Rein- Universität für angewandte Kunst. Entwickler Namen «Autlaw» auch HipHop-Musiker. Identität und die Einbindung der Bevölkerung WÜRDIGUNGSPREIS hardt-Seminar Wien, Theaterschauspieler in von Spielen für Mobiltelefone und Produktde- ANERKENNUNGSPREIS (Ausstellungen, Heimatbühne, Dorfwerkstatt, Wien, Düsseldorf, Oberhausen, Zürich, Salzbur- signer mit Schwerpunkt Möbel, seit 2008 Chef- Vorträge) in das regionale Kulturzentrum. PIERO BORDIN, *1947 in Wien, lebt in ger Festspiele, Ruhrfestspiele etc., Filmschau- grafiker des Laser Verlags sowie eigenes Büro 1997 ANERKENNUNGSPREIS Österreich und in Athen (Greichenland), spieler, Theaterregisseur, künstlerischer Leiter für Grafik und Design. Literarische Übersetzung ANERKENNUNGSPREIS Gründer und Intendant von Art Carnuntum. der Nestroy-Spiele Schwechat seit 1973. AVALON – KULTURZENTRUM WALD - Initiierte eine über mehrere Jahre führende ANERKENNUNGSPREIS UTA SZYSZKOWITZ, lebt in Wien, Studium VIERTEL, gegründet 1989 im ehemaligen Veranstaltungsreihe unter dem Titel «Die Kai- der Theaterwissenschaften. Beschäftigung mit MARTIN KRAMMER, *1964, lebt in Weißen- Lichtspieltheater Allentsteig (geschlossen ser von Carnuntum – sie veränderten die Welt». HARALD GUGENBERGER, *1953 in Linz, lebt französischsprachigen Dramen, Übersetzungen bach/Mödling, Architektur an der TU Wien. 2005) als multimediales Kultur- und Kommu- FÖRDERUNGSPREIS im Waldviertel, Bruckner-Konservatorium aus dem Französischen, u.a. Victor Hugo, Jean Selbständiger Möbel- und Produktdesigner. nikationszentrum mit den Schwerpunkten Linz, Musiker, Fremdenführer in Spanien, 1986 Genet, James Saunders sowie Übersetzungen Seit 1999 Lehrtätigkeit an der HTL Mödling, Kino, Konzerte, Partys & Event, Multimedia. PETER LOIDOLT, Gründer und Intendant der gründete er das Wald4tler Hoftheater in Pür- von Bühnenstücken, Biografien, Jugend- Abteilung Holztechnik sowie bildender ANERKENNUNGSPREIS Festspiele Reichenau/Rax. bach und ist dessen Intendant, seit 2008 künst- literatur. Künstler (Skulpturen, Bilder). FÖRDERUNGSPREIS lerischer Leitung der Waldbühne Bromberg. WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS DOROTHEA MÜLLER-OTT, *1936 in Tulln, STEFAN RABL, *1964 in Waidhofen/Thaya, Studium der Slawistik in Wien und in War- lebt in Wien und im Waldviertel, 1991 grün- schau, Studien in Prag, Russisch-Dolmetsche- dete er «szene bunte wähne» (Theaterfestival rin, Übersetzungen aus dem Polnischen, für Kinder und Jugendliche), künstlerischer Slowakischen, Lehrtätigkeit am Institut für Leiter des Dschungels Wien. Dolmetscherausbildung. ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS

142 SONDERPREISE Preisträgerinnen & Preisträger SONDERPREISE Preisträgerinnen & Preisträger 143 Irena Rácˇek, WP 2001 Hanne Muthspiel-Payer, AP 2002 Gottfried Zawichowski, AP 2002 Clemens Schedler, WP 2007 Erwin Bauer, WP 2009 Albert Hackl, WP 2010 Iris Andraschek, Hubert Lobnig, WP 2010 Michael Kienzer, AP 2010 2001 2002 2008 Grenzüberschreiten de Musikvermittlung Präsentation und Vermitt- FILMCLUB DROSENDORF, seit 1990 in einem SITO SCHWARZENBERGER, *1976 in Graz, KRAHULETZ-MUSEUM EGGENBURG, Projekte und Initiativen EDGAR WOLF, *1947 in Wiener Neustadt, lebt der letzten Wirtshauskinosäle des Landes mit lung zeitgenössischer Kunst lebt in Wien, Höhere Grafische Bundes-Lehr- gegründet 1902, seit den Tagen des Gründers in Haag, Lehrerbildungsanstalt Wiener Neu- alten Projektionsmaschinen aus dem Jahre und Versuchsanstalt Wien, Kunstgeschichte Johann Krahuletz wurde hier gezielte IRENA RÁCˇEK, *1948 in Stupné (Slowakei), (non profit) stadt, Lehrer und Chorleiter Liedertafel Haag, 1936. Programmreihen u.a. «CZinemA» und Kommunikationswissenschaften Wien, Forschung in Kooperation mit nationalen lebt in Sitzendorf/Schmida, Höhere Schule Bundeschorleiter und Gründer der «Chorwerk- (tschechisch-österreichische Filmtage) oder GALERIE THURNHOF Siehe 1992 VisualArtist, Entwicklung der «Sito-glyphen», und internationalen Spitzeneinrichtungen für angewandte Kunst in Brno und Uherské statt» sowie der Initiative «Almsingen» und der «Food & Film» und Open-Air-Kino an der WÜRDIGUNGSPREIS seit 2007 Mitglied der Künstlergruppe K.U.SCH betrieben. Auf dieser Basis bauen innovative Hradiště, Tschechische Republik, Kinderbuch- Sängerbiennale in Niederösterreich (SIN). Stadtmauer und im Strandbad. und dem Pekinger Vj-Label «KWAN». Gestaltungsideen und vielfältige Publikums- illustrationen, Organisation der Sitzendorfer WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS FLUSS, Initiative für Foto und Medienkunst ANERKENNUNGSPREIS aktivitäten auf. Kulturtage, Holz- und Lehmskulpturen. Schloss Wolkersdorf, gegründet 1989. Ausein- ANERKENNUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS HANNE MUTHSPIEL-PAYER, *1960 in Graz, FILMCLUB DEKARTE WIENER NEUSTADT, andersetzung mit dem Medium Fotografie MAXIMILIAN SZTATECSNY, * in Graz, lebt in Kogl, Studium Graz, Wien und am gegründet 2002 im Stadtkino mit Programm- unter Einbeziehung der neuen Medien. Studium Visuelle Kommunikation, Universität WILLI ERASMUS, *1963 in St. Pölten, lebt in Conservatoire de Lausanne. Flötistin, Musik- kinolinie «Kino am Mittwoch» von Winfried Seit 2001 ist das Team von alien productions für angewandte Kunst Wien. Corporate Design, Drosendorf/Thaya, WU Wien, Aufbau und vermittlung für Kinder in diversen Projekten, Koppensteiner. (Andrea Sodomka, Martin Breindl, Norbert Typografie, Ausstellungsdesign. Mitglied der Leitung GiZ Drosendorf (Grenzüberschreiten- u.a. «KLANGnetze», Gründerin des Kinder- ANERKENNUNGSPREIS Math) für das künstlerische Programm International Society of Typographic Designers, des Zentrum) sowie Gründer des zweispra chi - 2010 theaterprojekts «Prinz ärgere dich nicht». verantwortlich. London. gen Magazin «Okno/Fenster», langjähriger ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS Kunst im öffentlichen Raum Obmann des Filmclubs Drosendorf. IRIS ANDRASCHEK und HUBERT LOBNIG, ANERKENNUNGSPREIS GOTTFRIED ZAWICHOWSKI, *1960 in Tulln, KUNSTVEREIN BADEN, gegründet 1915, ist das Künstlerpaar lebt in Wien und im Wald- lebt in Tulln, WU Wien, Hochschule für Musik einer der ältesten seiner Art. Seit 1995 verfügt viertel, arbeite seit 1995 gemeinsam im Genre TONI KURZ, *1951 in Röschitz, lebt in Horn, 2007 und darstellende Kunst. Mitgestalter des der Verein über eine eigene Galerie. Plattform 2010 Kunst im öffentlichen Raum. Interdisziplinäre 1974 Gründung der Galerie Thurnhof in Horn, Design niederösterreichischen Musikfestivals für Künstlerinnen und Künstler aus der Re- Ansätze erfordern umfassende Recherchen. 1983 Gründung der Edition Thurnhof: Heraus- Innovation und Forschung «aufhOHRchen», Moderator der Sendung MARTINA ZWÖLFER, *1955 in Gmünd, gion. Aufgabe: Kunst zu vermitteln und in der Teilnahme der Ortsbewohner oder anderer gabe von Literatur in Erstausgaben jeweils in «So singt man in Niederösterreich», Geschäfts- Hochschule für künstlerische und industrielle Öffentlichkeit präsent zu sein. in Museen – Jubiläums- Künstler sind wichtige Kriterien. Verbindung mit bildenden Künstlerinnen und führer der «Musikfabrik Niederösterreich». Gestaltung Linz, Gerrit Rietveld Akademie ANERKENNUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS Künstlern, seit 2006 Leitung der Museen der preis 2010 ANERKENNUNGSPREIS Amsterdam. Keramikerin und Produktgestal- Stadtgemeinde Horn. tung. Lehrtätigkeit an der Hochschule Linz ALBERT HACKL, *1928 in Wien, lebt in Weitra REGULA DETTWILER, *1966 in Oberkulm ANERKENNUNGSPREIS und Universität für angewandte Kunst Wien. und Wien, Verfahrenstechniker, Professor an (Schweiz), lebt in Wien, Schule für Gestaltung Aufenthalte in den USA, Japan, Mexiko. 2009 der TU Wien und Erbe der ehemaligen «k.k. Luzern, Akademie der bildenden Künste Wien. WÜRDIGUNGSPREIS Grafikdesign priv. Modewarenfabrik Hackl & Söhne in Arbeiten mit dem Thema Natur («Tiere in der 2004 Weitra». Initiierte 1980 im historischen Landschaft», Pflegeheim Tulln) oder Ausein- KLEMENS SCHEDLER, *1962 in München, ERWIN BAUER, * in der Steiermark, lebt in Gebäudekomplex der Fabrik das Museum andersetzung mit neuen öffentlichen Räumen Kinokultur Niederösterreich lebt in Wien, Höhere Graphische Bundes-Lehr Klosterneuburg, ausgebildeter Landwirt und alte Textilfabrik Weitra. (Einkaufszentren). versuchanstalt Wien. Gestalter und konzeptio - Grafikdesigner, seit 1996 eigenes Büro für WÜRDIGUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS CINEMA PARADISO, das Programmkino in neller Begleiter. Seit 1990 unternehmerisch tätig. interdisziplinäre Gestaltung (u.a. Zoom St. Pölten wurde nach dem großen Open-Air- ANERKENNUNGSPREIS Kindermuseum MQ, Weinquartier Retz, Kunst- MUSEUM HOHENAU AN DER MARCH, das MICHAEL KIENZER, *1962 in Steyr, lebt in Kinoerfolgen «Film am Dom» von Alexander katalog Lois Weinberger), Lehrtätigkeit Univer- Team des «museums hohenau» startete im Jahr Wien, Universität für angewandte Kunst Wien. Syllaba und Clemens Kopetzky 2002 ge- GERNOT MÜHLBACHER, *1943 in St. Geor- sität für angewandte Kunst Wien. 2006 aus Anlass seines 70-jährigen Bestands- Installation, Rauminstallation, Skulptur, gründet. gen/Steinfeld, Lehre als Porzellanmodelleur, WÜRDIGUNGSPREIS jubiläums eine erwanderbare Ausstellung und Objekt, Modell, Bodenarbeit. WÜRDIGUNGSPREIS Porzellanfachschule Selb/Bayern, Leitung der dokumentierte siebzig ausgewählte Gebäude ANERKENNUNGSPREIS Modellstube Lilien-Porzellan in Wilhelmsburg in Hohenau sowie grenzüberschreitende Koo- (u.a. Serie «Mirabell», Geschirr für AUA), Mit - pera tionen mit dem slowakischen Partner- gestalter des Geschirrmuseums in Wilhelms- museum Záhorské Múzeum Skalica. burg. ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS

WP – Würdigungspreis AP – Anerkennungspreis 144 SONDERPREISE Preisträgerinnen & Preisträger SONDERPREISE Preisträgerinnen & Preisträger FP – Förderungspreis 145 VOLKS Erich Witzmann Die Jüngsten sind vier und fünf Jahre alt. Tanja und Julia, Maxi- Blicken wir in das Leben unserer Tage: Aktivitäten der Volks- milian, Katharina, Lukas und noch viele mehr tanzen und singen. kultur prägen dieses Bundesland, sie zeigen zudem die enorme Sie sind etwas aufgeregt, aber die Augen leuchten. Einige Wochen Vielfalt, die sich, reduziert auf die Landesviertel sonst nicht erfas - haben sie für den Auftritt beim aufhOHRchen-Fest im Mai 2010 sen ließe. Das Weinviertel etwa ist eben von mehr als nur einer in Retz geprobt. Jetzt ist es ihre Stunde. Vierteleigenheit geprägt. 550 Kinder und Jugendliche der Retzer Die jungen Mitwirkenden aus Retz lassen sich nicht in ein Musikschule haben im Mai 2010 an den aufhOHRchen-Veran- Schema pressen. Ihnen ist ziemlich egal, ob sie der gegenwärtigen staltungen in Retz mitgewirkt, sagt der Retzer Musik schul - Jugendkultur, der Volkskultur oder irgendeiner anderen kultu- di rektor Gerhard Forman. 550 bei einem Einzugsbereich von KULTUR rellen Strömung zugerechnet werden. Sie leben in ihrem eigenen etwa 11.000 Einwohnern (von Pulkau über Retz bis Weitersfeld) – Tagesablauf mit der Freude am Singen und Musizieren, an der das ist die größte jugendliche Teilnehmerdichte im Land! Da Bewegung. Der Begriff Volkskultur ist – laut Definition des öster- muss man sich um die Mitwirkung am volkskulturellen Leben reichischen Kulturinformationssystems «aeiou» – an der Wende keine Sorgen machen. Forman, der zugleich als Landesjugen- UND KULTUR zum 20. Jahrhundert als Abgrenzung zur «Hochkultur» entstanden dreferent für die gesamte niederösterreichische Blasmusikaus- und betraf vor allem die Kulturformen der Mittel- und Unter- bildung zuständig ist, nennt aber auch gleich das Erfolgsrezept: schicht. Erlebt man freilich «aufhOHRchen» oder einen bäuerlichen Es komme auf die Ausbildner an, und Retz habe eben ein außer- Handwerkertag im Brandlhof von Radlbrunn mit, dann kann man ordentlich gutes Lehrer- und Lehrerinnenteam. Befänden sich über derartige Definitionen nur den Kopf schütteln. Volkskultur diese Lehrer an einem anderen Ort des Bundeslandes, dann wäre INITIATIVEN ist nicht – vielleicht auch nicht mehr – schichtspezifisch orientiert, eben dort der Erfolg gegeben, sagt Foreman. sie ist vielmehr Teil unseres alltäglichen wie feierlichen Lebens, unabhängig von Haushaltseinkommen und Beruf. Kein museales Beiwerk Und dennoch ist ein Wollen und sind Anstöße immer wieder Singen und Musizieren nach Texten und Kompositionen, die vonnöten. Die Niederösterreicher erlebten einen impulsmäßigen nicht vom sogenannten internationalen Mainstream vorgegeben Aufbruch vor drei Jahrzehnten, als Anfang der achtziger Jahre die werden, sind Teil der Volkskultur. Weiters zählt dazu der Volks- Dorferneuerung landauf, landab neues Selbstbewusstsein schuf. tanz, die vielen Formen des Brauchtums bis hin zu den dörflichen Gleichzeitig lief die Ensembleerneuerung in den Dörfern und Burschenschaften oder den selbstbewussten Frauen mit ihren Städten auf vollen Touren. Zur selben Zeit errichtete Josef Geissler, Wachauer Goldhauben. damals Restaurator in der Erzdiözese Wien, aus authentischen Ländliches Brauchtum ist sicher Teil der Volkskultur, aber Be ständen des Weinviertels in Niedersulz die ersten bäuerlichen Achtung: Man darf diese nicht auf die Pflege des Brauchtums Anwesen, die an ihren ursprünglichen Standorten dem Verfall reduzieren. Volkskultur muss leben, sie darf nicht zum musealen und Abbruch preisgegeben waren – und die zugleich den Grund- Beiwerk verkommen. Blickt man auf die Palette der Aktivitäten stock für das heutige imposante Museumsdorf bildeten. Zugleich in Niederösterreich, dann zeigt sich eine atemberaubende Viel- schossen mehrere regionale Initiativen aus dem Boden, die kul- falt. Tanzfeste und Liederabende, Konzerte und Theater im klei- Reichtum eines Landes turelle Zeichen gegen die stete Abwanderung setzten. nen Rahmen, Wanderungen und Marktfeste, Musikbühne im

147 Auftanz beim Waldviertler Volks- tanzfest in Ottenschlag 2002

vieles wichtiger erscheint. Schließlich bleibt ein Viertel jener, sein. Das Streichinstrument werde auch künftig eines seiner be- die sich auch weiterhin dem Instrument verschreiben. In jedem vorzugten Hobbys sein. Stadium sind jedenfalls öffentliche Auftritte besonders wichtig. Volksmusik, Volkskultur? Kommt man mit diesen Begriffen, Sie bringen die notwendige Motivation. dann werden manche Heranwachsende die Nase rümpfen, sagt Musikpädagogin Alice Tauscher. Volkstanz oder Volksmusik Mit allen Sinnen muss – ohne irgendeine Zuordnung – Teil der Freizeit sein. Selbst Markus Wiklicky ist 15 Jahre jung, und er bleibt bei seinem Tanzen oder Spielen ist eben mehr als nur Zuschauen und Zu- Instru ment. Geige hat er «schon jahrelang» gespielt, seit zwei hören. Und Vorbilder gibt es genug. Da gibt es den fixen Platz in Jahren ist der Kontrabass sein Partner. «Weil ich eine große Fin - der Kapelle samt Blasmusikabzeichen oder das Idol Vanessa Mae, gerspanne habe, und weil bei uns kein Kontrabass-Schüler da von dem eine Geigerin aus der Volksschule träumt. Und Markus war.» Die Eltern, die kleine Schwester und der große Bruder spie- Wiklicky übt sich bereits im Jazz. Dafür ist Volksmusik eine gute Frauenkompott, Foto © Helmut Lackinger, 2009 len allesamt Instrumente, Klavier, Blockflöte, Gitarre und auch Grundlage. Orgel. Auch Wiklicky hatte bei aufhORHchen 2010 seinen ersten «Mit allen Sinnen», lautete einer der Programmpunkte bei Auftritt mit dem Kontrabass. Nervös war er nicht, «es ist ja gut den vier Musiktagen in Retz. Diese Devise gilt für die gesamte Wirtshaus und eine Jubiläumsschau oder auch ganz detailliert: der Großeltern und der noch weiter zurückliegenden Genera- gelaufen». Sollte seine Gruppe nächstes Jahr wieder bei dem Volkskultur. Es besteht eine Vielfalt, auf die wir stolz sein können einmal Tempelhüpfen, dann Waschtag, dann Sommerkräuterfest tionen. Da muss man nur einmal einen Handwerksmarkt oder niederösterreichischen Musikfest auftreten, werde er sicher dabei – und die den Reichtum eines Bundeslandes sichtbar macht. im Museumsdorf Niedersulz – die Aufzählung ließe sich fast un- eine Museumsschau (hier hat das Museum seinen unschätzbaren erschöpflich weiterführen. Das Land ist geradezu durchsetzt von Wert) erlebt haben: Die Besucher der oft zitierten Generation 50 Veranstaltungen, die im Dorf, in der Stadt, in der Region geplant plus erinnern sich an ihre frühe Kindheit, die eigene Erinnerung und durchgeführt werden. kehrt wieder, wenn sie Haushaltsgeräte oder Freizeitangebote Friedrich Gall, Gottfried Umschaid Das ist auch ernst genommen: Der Anstoß selbst muss «vor aus vergangener Zeit wieder entdecken, wenn sie sich wieder «Nonseum» Herrnbeumgarten Ort« erfolgen, die Akteure sollen hier auch beheimatet sein. Sie an eine alte Schmiede auch in ihrer Umgebung erinnern, an die Foto © Helmut Lackinger, 2009 schöpfen aus ihrer eigenen Kenntnis und jener der Familie und Pferde, die den Pflug gezogen haben, an das alte Wirtshaus und Freunde. Dann erst wird die Hilfestellung von außen erfolgreich den Rindermarkt auf dem Stadtplatz. Die jungen Eltern und de- und willkommen sein. Die «Volkskultur Niederösterreich« kann ren Kinder erleben wiederum die vergangenen Zeiten und be- (und wird) bei der Unterstützung auf einen seit Jahrzehnten be- finden sich plötzlich auf den Spuren der eigenen Herkunft. Wie währten Erfahrungsschatz zurückgreifen. Die Volkskultur Nieder - überhaupt das Neben- und Mit einander der Generationen das österreich bildet in Kursen und Seminaren aus, es werden zudem Geheimnis der Volkskultur ausmacht. landesweite Großveranstaltungen organisiert, bei denen dann Tatsache ist freilich, dass die unterschiedlichen Ausprägungen die einzelnen Gruppen und Teilnehmer neue Erfahrungen sam- der Volkskultur einer Förderung durch engagierte Landesbürger meln können. Diese Plattform kann vor allem durch ihre Publi- bedürfen, schon allein deswegen, damit nicht das traditionelle kationen und Veranstaltungskalender auch die kleinste Aktion Wissen sowie die eine oder andere Lebensweise in Vergessenheit öffentlich machen, neue Besucher ansprechen und damit einen geraten. «Wir stellen die verschiedenen Instrumente in der Volks- lebendigen Austausch zwischen Einst und Jetzt, Alt und Jung, schule vor», sagt beispielsweise Alice Tauscher von der Retzer Entferntem und Nahem initiieren. Musikschule. Die Buben und Mädchen sind begeistert, wollen auch der Trompete, Geige oder Ziehharmonika so wunderbare Auf den Spuren der Herkunft Töne entlocken. Dann freilich be ginnt die harte Zeit des Übens. Damit ist ein weiterer Aspekt angesprochen, jener des Verständ- Nach ein, zwei Jahren sagen die Ersten, «das ist doch nicht meine nisses jeder neu heranwachsenden Generation für das Leben Sache». Der große Aderlass kommt aber in der Pubertät, in der

Reinhard Gindl, Andreas Strobl (r.), «Eibesthaler Passion»-Spielfiguren 148 Foto © Helmut Lackinger, 2010 149 VOLKS Walter Deutsch, WP 2004 2002 2003 2004

JOSEF LEEB, *1921 in Erla, †2005, Gemeinde- ALEXANDER VEIGL, *1928 in Wien, †2007, WALTER DEUTSCH, *1923 in Bozen (Italien), sekretär und Kapellmeister der örtlichen holte das Brauchtum und die Volkskultur nach lebt in Wien, Ausbildung im Seminar für Blasmusik, Gründung des niederösterreichi- dem Krieg aus der Isolation. Er war Mitbe- Musikerziehung in Wien, 1965 gründete er das schen Blasmusikverbandes, Kapellmeister- gründer der Vorläuferorganisation der Volks- Institut für Volksmusikforschung, das er bis kurse, Nachwuchsförderung, Initiator der kultur Niederösterreich und in zahlreichen 1995 leitete, Ehrenpräsident des österreichi- Errichtung des Schulungszentrums Schloss Vereinen und Organisationen – auch interna- schen Volksliedwerkes. Zeillern. tional – für die Volkskunst engagiert. WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS TOURISMUSVEREIN GROSSKRUT, KULTUR VOLKSTANZGRUPPE WAGRAM OB DER JUGEND- UND KULTURHAUS TRIEBWERK, der Verein engagiert sich unter der Leitung TRAISEN, gegründet 1977, neben Volkstanz- seit 1997 als Plattform für Jugendkultur in und von Ludwig Schwengs für lokale Kulturpro- wettbewerben auch Jazzdance und Irish Stepp, um Wiener Neustadt tätig. Nicht die Gestaltung jekte, wie z. B. den Kapellenberg in Althöflein Schaffung der Wagram-Tracht, Pflege des Vier- eines konsumierbaren Programms steht im als kulturelles Zentrum zu etablieren, das gesangs. Mittelpunkt, sondern die Förderung der Kreati- Erdstallmuseum, den Kulturstadl und den ANERKENNUNGSSPREIS vität in Workshops, Lesungen, Filmabenden. «Weinviertler Kirtag». UND KULTUR ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS KULTURINITIATIVE WEINSBERGER WALD, das «Epizentrum» des Vereins ist das Bühnen- KULTURVEREIN BÖLLERBAUER, der Vier- TOGETHER, der Waldviertler Verein fördert wirtshaus Juster in Gutenbrunn. Konzerte und kanthof bei Salaberg war schon immer ein die Begegnung der Menschen zwischen Kabarett im Bühnenwirtshaus sowie Ausstel- Treffpunkt von Musikern und Künstlern. Österreich und Tschechien, gelebte Zwei- lungen und Gründung des Joseph Mildner- 1992 Gründung des Vereins, Umbau des sprachigkeit und Jugendprojekte, wie z. B. Museums in Gutenbrunn. Kuhstalls zu einem Veranstaltungsraum. das Projekt «American Graffiti» unter ANERKENNUNGSSPREIS ANERKENNUNGSPREIS Anleitung internationaler Spray-Künstler. INITIATIVEN ANERKENNUNGSPREIS

Würdigungspreise Anerkennungspreise Förderungspreise 2002–2010

VOLKSKULTUR UND VOLKSINITIATIVEN Preisträgerinnen & Preisträger 151 Christoph Dangl, WP 2005 Engelbert Sonnleitner, WP 2006 Ferdinand Altmann, WP 2007 Weinviertler Kirtagsmusik, AP 2007 Gexi Tostmann, WP 2008 Friedrich Gall, Gottfried Umschaid, WP 2009 Helga und Anton Hofer, WP 2010 Funkundküste: Friederike Grühbaum Andrea Brunner-Fohrafellner, AP 2010 2005 2006 2007 2008 2009 2010

CHRISTOPH DANGL, gründete 1979 den Folk ENGELBERT SONNLEITNER, *1938 in FERDINAND ALTMANN, lebt im Weinviertel, GEXI TOSTMANN, *1942 in Vöcklabruck, lebt FRIEDRICH GALL & GOTTFRIED UM- HELGA HOFER, ANTON HOFER, engagierten Club Waidhofen/Thaya, der das jährliche Ybbsitz, lebt ebendort, im Dienst der Post- und Ausbildung zum Grafiker, begann sich foto- in Wien, studierte Volkskunde, Eigentümerin SCHAID, leben beide in Herrnbaumgarten sich zeit ihres Lebens in zahlreichen Organisa- Musikfest Waidhofen organisiert und Folk, Telegrafenverwaltung, 1995 Pension, Interesse grafisch mit der Heimat auseinanderzusetzen, der Firma Tostmann Trachten in Seewalchen und gründeten 1991 den «Verein zu Verwer- tionen, u. a. als Kreischorleiter des Sänger- Jazz, Blues und Weltmusik auf die Bühne an Heimatgeschichte und Fotografie, Erfor- ist aber auch Autor, Grafiker, Museumspäda- und Wien, engagiert in der Erforschung und tung von Gedankenüberschüssen». 1994 wurde kreises Marchfeld oder im Sängerbund für bringt. Bis zu seiner schweren Erkrankung schung der Heimatgemeinde Ybbsitz, Bücher goge und Kulturvermittler sowie langjähriger Erneuerung der Tracht, Kooperation in der das «Nonseum» eröffnet und Schneckenrennen, Wien und Niederösterreich. Widmeten sich im September 2002 war Christoph Dangl über die Eisenwurzen, Mitbegründer der «Re- Mitarbeiter der «Kulturnachrichten aus dem Initiative «Wir tragen Niederösterreich». der Sockenlehrpfad und viele weitere Unsin - der Wiederbelebung und Weiterführungdes der Motor und des Folk Clubs. gion Eisenwurzen». Weinviertel». WÜRDIGUNGSPREIS nigkeiten ersonnen. niederösterreichischen Volkslieds, 1968 Grün- WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS WÜRDIGUNGSPREIS dung des Singkreises Matzen, zahlreiche JOACHIM KÜNZEL, engagierte sich in Publikationen und CDs. Helga Hofer PASSIONSSPIELE KIRCHSCHLAG, in den VEREIN WACHAU-CHOR SPITZ, als Männer- WEINVIERTLER KIRTAGSMUSIK, spielt seit Kottingbrunn vorerst in der Dorferneuerung FRAUENKOMPOTT, seit 1999 treten die sechs engagiert sich für die Trachtenerneuerung 1930er Jahren von Pfarrer Franz Fussl gegrün- chor gegründet, in den späten 1960er-Jahren den 1970er Jahren in der traditionellen Beset- und für die Umwelt, gründete 1997 den Verein Musikerinnen aus dem Weinviertel unter die- in Niederösterreich. det. Bei den Passionsspielen, welche über das in Wachau-Chor Spitz unbenannt. Mittlerweile zung (Primgeige, Sekundgeige, Bratsche, «Kulturszene Kottingbrunn», Errichtung der sem Namen auf mit neuen, frechen Texten zu WÜRDIGUNGSPREIS Leiden, Sterben und die Auferstehung Jesu zählen auch die Kindervolkstanzgruppe Spitz, Kontrabass, Flöte, zwei Trompeten, zwei Kulturwerkstatt in den Stallungen des alten, würdigen Volksliedern. Kabaretteinlagen Christus berichten, soelen etwa 450 Personen die Volkstanzgruppe Spitz und die «Spitzer Kat- Hörner, Posaune, Schlagzeug). Wiederbele - Schlosses, Gestaltung des Magazins gehören zum Repertoire. EIBESTHALER PASSION, erste Aufführungen mit. zenmusi» zum Verein. Der Chor spielt eine bung alter Kompositionen von Weinviertler «Kultur rundherum». ANERKENNUNGSPREIS zwischen 1898 und 1911, 1999 Wiederbele- ANERKENNUNGSPREIS wichtige Rolle als Kulturträger des örtlichen Kapellmeistern. ANERKENNUNGSPREIS bung der Passionsspiele als Figurentheater. Lebens, z. B. durch die Organisation des Volks- ANERKENNUNGSPREIS KRIPPENMUSEUM VÖSENDORF, gegründet Gespielt wird mit 26 kolorierten, 90 Zentimeter VOLKSTANZGEMEINSCHAFT ST. LEON- musikfestes «Wir Wachauerˇn». LAMES, gegründet 1999, will «La Musique et 1998 zur Pflege, Erhaltung und Schaffung von hohen Holzfiguren, die von Laienschauspie- HARD/FORST UND RUPPRECHTSHOFEN, ANERKENNUNGSPREIS VEREIN KUNSTBANK FERRUM, wurde 1996 Sun» Party zur Kunstform erheben. Das Künst- Weihnachts-, Fasten- und Passionskrippen. lern geführt werden. gegründet 1967. Besonderes Anliegen ist dem mit der Intention gegründet, kulturelle Akti- lerkollektiv besteht aus DJs, Musikern, V isual 2004 wurde im Schüttkasten Vösendorf das ANERKENNUNGSPREIS Verein die Organisation eines internationalen DIE KULTURELLEN (korrekter Name: Verein vitäten zu koordinieren und relevante Daten Artists, Objektkünstlern. Der Genius Loci ist «1. Niederösterreichische Krippenmuseum» Jugend- und Kulturaustausches. Viele grenz- zur Förderung regional kultureller Vielfalt), und Informationen der Region zu sammeln der große Garten, in dem der Verein beheima- gegründet. FUNKUNDKÜSTE – Institut für künstlerische überschreitende Projekte z. B. mit der Partner- 1996 beschlossen Jugendliche aus Hollabrunn, und weiterzugeben. tet ist. ANERKENNUNGSPREIS Ausdrucksweisen, ein offenes Atelier seit 2001, gruppe aus Bestwina/Polen. Events in verschiedenen Locations zu organi- ANERKENNUNGSPREIS ANERKENNUNGSPREIS in dem einander Menschen unterschiedlicher ANERKENNUNGSPREIS sieren, 2004 konnte der «Alte Schlachthof» in Herkunft, unterschiedlicher Bedürfnisse sowie Hollabrunn eröffnet werden. Jung und Alt begegnen, um sich auf kreative ANERKENNUNGSPREIS Prozesse einzulassen. ANERKENNUNGSPREIS

WP – Würdigungspreis AP – Anerkennungspreis FP – Förderungspreis

152 VOLKSKULTUR UND VOLKSINITIATIVEN Preisträgerinnen & Preisträger VOLKSKULTUR UND VOLKSINITIATIVEN Preisträgerinnen & Preisträger 153 WISSEN Fritz Steininger Als Teil der Gesamtstrategie der Förderung von Wissenschaft und Forschung in Niederösterreich sind die Kulturpreise zu se- hen, die für die beiden Disziplinen «Geisteswissenschaften» und «Naturwissenschaften» vergeben werden: Sie dienen der Würdi- gung eines bereits überschaubaren Lebenswerkes (Würdigungs- preise) bzw. dem Ansporn zu weiterer erfolgreicher Forschung (Anerkennungspreise). Die seit 1964 vergebenen Wissenschafts- preise des Landes Niederösterreich werden sich im Jahre 2014 SCHAFT zum 50. Mal jähren. Die Wissenschaftspreisträger werden aus diesem Anlass in einer eigenen Publikation vorgestellt. Wissenschaftsförderung ist ein weites Aufgabengebiet der Abteilung Kultur und Wissenschaft und ist für die Forschungsar- beiten einer Vielzahl von fachwissenschaftlichen Institutionen, Vereinen, Gesellschaften und regionalen Museen ebenso wesent- lich, wie es die Zuschüsse zu Dissertationen und Diplomarbeiten, Das Lichtlabor, Donau-Universität Krems die Druckkostenbeihilfen für wissenschaftliche Werke und die Fi- Foto © Alexander Haiden nanzierungsbeiträge zu wissenschaftlichen Ausgrabungen sind. Landesbibliothek (mit angeschlossenen Spezialeinrichtungen) Obwohl die Forschung auch in Niederösterreich vor allem und privater Forschungsorganisationen wie des Vereins für durch die Universitäten und die Institute der Österreichischen Landeskunde sowie die Forschungsansätze durch die Gründung Akademie der Wissenschaften in Wien vorangetrieben wird, ist größerer Museen. Hier sind z. B. das bereits seit 1810 zugängliche auf zahlreiche öffentlich unterstützte außeruniversitäre For - Rollett-Museum in Baden, das als ältestes nicht-kaiserliches schungseinrichtungen zu verweisen, die heute die Forschungs- Museum in Österreich heuer seinen 200. Geburtstag feiert, oder landschaft mitprägen (neben der von Firmen finanzierten das 1902 eröffnete und ebenfalls nicht staatliche Krahuletz-Mu- Forschung und Entwicklung, auf die im Folgenden nicht einge - seum in Eggenburg zu nennen. Ebenso das 1911 gegründete gangen wird). Landes museum Niederösterreich, das unter anderem 1938 das Historisch gesehen sind zunächst die Klöster zu nennen, in Museum Carnuntinum als Außenstelle übernommen hat wel- denen von Anfang an Bibliotheken und bereits ab dem 16. Jahr- ches bereits 1904 von dem finanziell besonders potenten Verein hundert «Forschungssammlungen» in Form von Naturalien- Carnuntum erbaut worden war. kabinetten und Kunstsammlungen angelegt wurden. Bis heute Auch die erste naturwissenschaftliche Forschungsstation im wird hier in unterschiedlichsten Disziplinen aktiv geforscht. Ab Land, die Biologische Station Lunz, wurde 1906 von privater der Wende zum 19. Jahrhundert kamen zahlreiche, zumeist lan- Seite gegründet, und zwar von dem Mäzen Dr. Carl Kupelwieser: deskundliche Forschungsaktivitäten hinzu: die der Stände, des Nach dem Ersten Weltkrieg von der Deutschen Kaiser-Wilhelm- Forschungsland Niederösterreich Landesarchivs (seit 1978 mit Institut für Landeskunde), der Ge sellschaft (der heutigen Max Planck Gesellschaft) mitfinan-

155 IST , Klosterneuburg-Maria Gugging z. B. der New Design University in St. Pölten (Privatuniversität z. B. der Forschungsatlas Niederösterreich (www.forschungs - Foto © Bruno Klomfar, der Kreativwirtschaft), der Danube Private University in Krems atlas.info) bzw. der Band «Niederösterreichs Spuren der Wissen- 2008 (Zahnmedizin und Medizinjournalismus), einer päpstlichen schaft» (1. Auflage 2007, herausgegeben von der NÖ Bildungs- Theo logischen Hochschule (Gaming, jetzt in Trumau) und der gesellschaft Krems/St. Pölten). Life Science Krems GmbH, die neben unmittelbarer Förderung Diese mittlerweile schon fast unüberschaubar ausdifferen- einschlägiger Forschungen die Gründung einer medizinischen zierte Forschungslandschaft wird von Seiten des Amtes der Universität auf dem Campus Krems zum Ziel hat. Weltweit Niederösterreichischen Landesregierung ideell und finanziell einzigartige, hochgesteckte Ziele verfolgt das 2007 ins Leben ge- vor allem von der Abteilung Kultur und Wissenschaft und der rufene IST Austria (Institute of Science and Technology Austria Abteilung Wirtschaftsförderung sowie von den zahlreichen mit Grundlagenforschung und Graduierten-Ausbildung in Organisationen unterstützt, die unter anderen im Rahmen des Klosterneuburg/Maria Gugging). Das auf den Erfolgen des IFA RIS (Regionales Innovations System) eng mit den Einrichtungen (Interuniversitäres Forschungszentrum für Agrarbiotechnologie) der Wirtschaftskammer Niederösterreich interagieren: So obliegt aufbauende UFT (Universitäts- und Forschungszentrum Tulln) der NÖ Bildungsgesellschaft für Fachhochschul- und Universi- wird 2010 seinen Betrieb aufnehmen, in enger Kooperation vor tätswesen die Entwicklung und Umsetzung der Gesamtkon- ziert, wurde sie schließlich bis 2003 alleine von der Österreichi- sich seit 1990 das ebenfalls privatrechtlich geführte Konrad Lo- allem mit der Universität für Bodenkultur Wien und ausgerichtet zeption der hochrangigen Bildungseinrichtungen, während z. B. schen Akademie der Wissenschaften weitergeführt. Seit 2006 renz Institute for Evolution and Cognition Research in Altenberg auf nachwachsende Rohstoffe und ressourcenorientierte Techno- ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH das Tech - werden die in Lunz erarbeiteten einzigartigen Datenreihen und an der Donau. logien. no pol pro gramm des Landes betreut (Förderung der Verbindung die außerordentlich günstigen Forschungsmöglichkeiten von 1987 war die Landesakademie gegründet worden, die neben Neben den Universitäten haben sich seit 1994 die Fach- von Ausbildung, Forschung und industrieller Nutzung an einem der Wasser Cluster Lunz GmbH genutzt. der Koordinierung der für das Land relevanten Forschungen un- hochschulen in St. Pölten, Krems und Wiener Neustadt (mit Standort – derzeit Krems, Tulln und Wiener Neustadt). Den nächsten Meilenstein bildete das Forschungszentrum ter anderem die Etablierung einer eigenen Universität vorbe- Außenstellen in Wieselburg, Waidhofen/Ybbs, Tulln und Gmünd) Niederösterreich hat damit in den letzten Jahrzehnten eine Seibersdorf, dessen bis ins Jahr 1956 zurückgehende Anfänge mit reiten sollte. Die Donau-Universität Krems begann 1995 mit drei entwickelt, die ihrem Forschungsauftrag mit großen Erfolgen vielfältige eigenständige Forschungslandschaft etabliert und dem mittlerweile wieder abgebauten Forschungsreaktor «Astra» Lehrgängen und 93 Studierenden. In den vergangenen Jahren vor allem im Technologiebereich nachkommen. wurde neben Wien zu einem weiteren bedeutenden «Land der zusammenhängen. Heute bildet Seibersdorf einen Schwerpunkt hat sie sich zum größten Anbieter von berufsbegleitenden Auf diesem Gebiet ist vor allem noch der Biomassecluster Forschung» in Österreich. des AIT (Austrian Institute of Technology), das in zahlreichen Lehrgängen in Österreich und zu einem der führenden Kom- Bioenergy 2020+ zu nennen, der sich in Wieselburg mit nach- industrienahen Forschungsprojekten im Lande mitarbeitet, z. B. petenzzentren für universitäre Weiterbildung in Europa ent- haltigen Energiesystemen beschäftigt. Geradezu nebenan an den beiden Wiener Neustädter Kompetenzzentren X-Tribology wickelt. Mehr als 10.000 LehrgangsteilnehmerInnen haben bereits betreibt die Veterinärmedizinische Universität Wien das (weltweit einzigartige Erforschung der Reibungsverhältnisse und einen Abschluss an der Donau-Universität Krems erworben. For - Reproduk tionszentrum für Rinder Wieselburg als eine ihrer Entwicklung entsprechender Technologien) und CEST (Charakte- schungserfolge sind insbesondere in den medizinisch-techni- For schungs plattformen mit höchstem Praxisbezug (eine weitere risierung von Oberflächen, Korrosionsforschung und elektroche- schen Bereichen ausgewiesen. am Kremesberg bei Berndorf). mische Oberflächen technik). 2010 wurde unter der wissenschaftlichen Leitung der Donau- Die Verbindung von angewandter Therapie (Bestrahlung von Nach der Gründung von Seibersdorf als erstem nationalen Universität Krems das Archiv der Zeitgenossen eröffnet. Das Patienten mit Wasserstoff-Protonen und/oder Kohlenstoff-Ionen) außeruniversitären Forschungszentrum in Österreich schlug mit Archiv ist als Brücke zwischen Kunst und Wissenschaft zu sehen, und Forschung, in diesem Fall von Krebsforschung auf Welt- dem IIASA (International Institute for Applied Systems Analysis) eine Brückenfunktion, die der gemeinsamen Vergabe der nieder- niveau, charakterisiert auch das Projekt MedAustron, das 2014 eine internationale Forschungsorganisation ihren Hauptsitz in österreichischen Kultur- und Wissenschaftspreise entspricht. in Wiener Neustadt den Betrieb aufnehmen wird. Laxenburg auf (1973), und 1976 setzte mit den ersten «Wittgen- Die Sammlung künstlerischer Vor- und Nachlässe steht für Über die Vielzahl der heutigen Einrichtungen für Grund- stein Tagen» die Erfolgsgeschichte der «Internationalen Ludwig Forschungsprojekte und wissenschaftliche Tagungen sowie für lagen- und angewandte Forschung bis hin zur experimentellen Wittgenstein-Symposien» in Kirchberg am Wechsel ein, die zu die Herausgabe von Publikationen zur Verfügung. Entwicklung neuer Technologien in unterschiedlichsten den weltweit wichtigsten Philosophentagungen zählen. Der Der Etablierung der Donau-Universität Krems folgte eine Dis ziplinen und mit unterschiedlichsten Zielsetzungen, zum Teil Erforschung des Wissenserwerbs auf höchstem Niveau widmet «Gründungswelle» weiterer höchstrangiger Einrichtungen, so in Kooperation mit Universitäten im In- und Ausland, informiert

Donau-Universität Krems 156 Foto © Bruno Klomfar, 2009 157 ANNE KATRIN FESSLER, *Frankfurt am Main PETER PISA, *1958, gleich nach der Matura freier IRENE SUCHY, Wienerin, Dr. Phil., Mag. art, Ö1-Mu- (Deutschland), studierte Publizistik und Kom- Mitarbeiter der Zeitung «Kurier», seit 1980 ange- sikredakteurin, Universitätslektorin an der KU Graz, munikationswissenschaft sowie Kunstgeschichte stellt. 25 Jahre zuständig gewesen für die Gerichts- der MdK Wien und an der Medien-FH St Pölten. an der Universität Wien, arbeitete zunächst im berichterstattung (inkl. Lucona, Noricum, Unter- Moderationen. Lesungen, Dramaturgien für alle Bereich kultureller Öffentlichkeitsarbeit und weger, Blauensteiner, Briefbomben), seit vier österreichischen Institutionen und Festivals, für Kunstvermitt lung, u.a. Generali Foundation Jahren für Bücher/Literatur. Verheiratet mit Andrea die österreichischen Kulturforen etc. Ausstellungs- (1994–2002), war 2001– 2008 für die Online- Maiwald (Ö1-Journale), Sohn Benjamin, 15 Jahre macherin für den Klangturm St. Pölten (2008), AUTOREN plattform derStandard.at tätig, zuletzt als Leiterin alt. Hobby: singende Schauspieler. das Literaturhaus Wien (2010), u.a. Forschungs - des Kulturressorts, diverse Katalog-, Magazin- und schwerpunkte NS-Musikexil, Frauenmusikge- Buchbeiträge sowie Jurytätigkeiten, Podien, Mode- JOACHIM RÖSSL, Hofrat, *1950 in Wien, Studium schichte, Musik in Japan, Musikgeschichte der rationen, arbeitet seit 2005 als freie Journalistin der Geschichte, Kunstgeschichte, Germanistik, 2. Republik. Selbständige Publikationen zu Paul und Kunstkritikerin, überwiegend für die Tages- Abschluss Dr. phil., 1972–1977 Österreichische Wittgenstein (2006), Otto M. Zykan (2008), Friedrich zeitung «Der Standard». Akademie der Wissenschaften/Kommission für Gulda (2010). www.irenesuchy.org Schrift- und Buchwesen des Mittelalters, 1978 THERESIA HAUENFELS, *1974 in Wien, lebt in Wien Einstellung Bundesland Niederösterreich, ALEXANDRE TISCHER, *1980, Studium der Wirt- und Waidhofen/Ybbs, Studium der Romanistik 1978–1985 Niederösterreichisches Landesarchiv, schaftspädagogik, seit 2006 Stabstelle Öffentlich- und Geschichte, Universität Wien, sowie Kultur- ab 1985 Abteilung Kultur und Wissenschaft, keitsarbeit der Abteilung Kultur und Wissenschaft und Geistesgeschichte, Universität für angewandte seit 1990 Betrauung mit der Vertretung des beim Amt der Niederösterreichischen Landesregie- Kunst Wien, Promotion 2005, seit 1998 freie Autorin Leiters der Abteilung, ab 2000 Leiter der rung, 2008–2009 «Bau(t)en für die Künste. Zeit - mit den Schwerpunkten Architektur, bildende Abteilung, federführend bei der Gründung genössische Architektur in Niederösterreich» mit Kunst, österreichische Identität, seit 2001 freie der NÖ Kulturwirtschaft Ges.m.b.H. Friedrich Grassegger und Theresia Hauenfels. Kuratorin, seit 2005 Publikationsreihe «Architektur- landschaft Niederösterreich» mit Elke Krasny, NINA SCHEDLMAYER, *1976 in St. Pölten. Studium MANFRED WAGNER, *1944 in Amstetten, seit 1974 2008–2009 «Bau(t)en für die Künste. Zeitgenössi- der Kunstgeschichte in Wien und Hamburg. Ordinarius für Kultur- und Geistesgeschichte an der sche Architektur in Niederösterreich» mit Friedrich 2001–2003 kuratorische Mitarbeit in der Artothek Universität für angewandte Kunst Wien, 1992–1994 Grassegger und Alexandre Tischer, 2009 Projekt- Niederösterreich, Krems. Seit 2004 freie Journalistin Vizepräsident und 1995–1997 Präsident des Inter- stipendium bmukk in Zagreb. und Kunstkritikerin. Texte für «profil», artmaga- nationalen Forschungszentrums Kulturwissen- zine.cc, «EIKON», «Spike Art Quarterly», «Camera schaften in Wien (IFK), seit 1997 Präsident der THOMAS JORDA, *1959 in Wien, Studium von Jus Austria international», «Texte zur Kunst», «Wiener Intern ationalen Schönberg-Gesellschaft. Seit 1999 und katholischer Theologie, Beginn einer journa- Zeitung», «Der Standard», «Datum» sowie zahlreiche Vorsitzender des Aufsichtsrates der NÖ Kulturwirt- listischen Tätigkeit für die Lokalausgabe der «NÖN» Katalog- und Buchbeiträge. Dissertation «Die Zeit- schaft Ges.m.b.H., 2001–2007 Mitglied des Pfizer in Baden, 1984–1986 Religionslehrer an der BHAS schrift ‹Kunst dem Volk›. Populärwissenschaftliche Kulturbeirates, seit 2004 Dekan der Klasse «Künste» und BHAK Baden. Seit 1986 angestellter Redakteur Kunstliteratur und ihre Parallelen in der akade mi - der Europäischen Akademie der Wissenschaften der «NÖN» in Baden, seit 1991 im NÖ Pressehaus in schen Kunstgeschichtsschreibung». Vorstandsmit- und Künste, 2007 Wissenschaftspreis der Stadt St. Pölten als Ressortleiter für Kunst und Medien glied des Verbands österreichischer Kunsthistoriker Wien, 2009 Gastprofessur an der Universität Leiden. tätig. 1995 zusätzlich zum Leiter des «NÖN»-Supple- und Kunsthistorikerinnen. Lebt und arbeitet in Arbeitsschwerpunkte: Bildende Kunst, Musik, ments «Magazin» bestellt, 1997–2001 Leiter des Wien. Kultur- und Bildungspolitik, Kulturförderung, Großformat-Supplements «NÖ Nachrichten», 1998 Medienforschung, Rezep tions forschung. zum Chef vom Dienst ernannt, seit 1999 Leiter des FRITZ STEININGER, *1929 in Wien, studierte an der größten Kulturevent-Magazins Österreichs, «Live Universität Wien Paläontologie, Geologie, Zoologie MELLA WALDSTEIN, *1964 in Paris, lebt mit Familie in NÖ». 2004 mit dem Anerkennungspreis des Kul- und Sedimentologie. Seit 1969 die Lehrbefugnis für im Waldviertel. Autorin, Schwerpunkt Ost- und turpreises der Stadt Baden ausgezeichnet. Seit 2005 Paläontologie. 1977 wurde er außerordentlicher, Mitteleuropa sowie Kulturgeschichte. Ist in Kultur- Chefredakteur-Stellvertreter. Publikationen u. a.: 1984 ordentlicher Universitätsprofessor der Univer- vereinen und grenzüberschreitenden Initiativen «Stolz auf Niederösterreich» (Edition NÖN, 2004), sität Wien. Seit 1995 ist er Direktor des Forschungs- tätig. In den Sommermonaten Wirtin des Strand- «Stolz aufs Burgenland» (Edition BVZ, 2006), «Lasst institutes und Naturmuseums Senckenberg in bades Drosendorf/Thaya. mich auch den Löwen spielen» (Residenz Verlag, Frankfurt am Main. 2007), «Junge Talente. Großes Orchester» (Musik- ERICH WITZMANN, *1945, trat nach dem Geschichte- kultur NÖ, 2008) «Entlang der Grenze» (2009) und und Germanistikstudium 1973 in die Redaktion der «Wohnen im Sommer» (2009, die beiden Letzteren Tageszeitung «Die Presse» ein, 1986 Wechsel zu den gemeinsam mit Theresia Hauenfels, Residenz «Salzburger Nachrichten», seit 1993 wieder bei der Verlag). Lebt in Baden, ist verheiratet und hat «Presse». Witzmann ist Niederösterreicher und drei Kinder. Wiener und mit der Ethnologin Reingard Witzmann verheiratet.

159 158 IMPRESSUM

Medieninhaber und Herausgeber: Wir danken den Preisträgerinnen und Preisträgern für die podium literatur, Lisa Rastl, Didi Sattmann, Dieter Schewig, Amt der Niederösterreichischen Landesregierung Zur verfügungstellung von Fotomaterial. Weitere Porträts Florian Schulte/Klangraum Krems, Elfie Semotan, Gregor stammen von folgenden FotografInnen und Institutionen: Semrad, Michaela Seidler, sixpack film, Theaterbrett, Volkskul- Abteilung Kultur und Wissenschaft Alte Schmiede Kunstverein, Archiv «aeiou», Archiv «Die Presse», tur Niederösterreich, Josef Vorlaufer, alle anderen unbennant. Leitung: Dr. Joachim Rössl Archiv OeNB, Art Carnuntum, Lukas Beck, Berencamp Verlag, Peter Böttcher, carmina burana, Dokumentationsstelle für Konzept: Mag. Alexandre Tischer Literatur in Niederösterreich, Dschungel Wien, Gregor Ecker, Hinweis: Redaktion: Mella Waldstein Festspiele Maria Enzersdorf, Herwig Heran, Marius Höfinger, Auf die Angabe von Titeln und Graden in den Kurzbiografien Herbert Hoepfl, Franz Hubmann, LNOEK-Archiv, Barbara wurde aus Gründen der besseren Lesbarkeit bewusst verzichtet. Redaktionsschlus: 29.10.2010 Krobath, Kunst im Karner/Mödling, Manfred Kopriva, Nicolaus Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben wird keine Korab, Michael Krepper, kunstradio, Helmut Lackinger, Stefan Haftung übernommen. 3109 St. Pölten, Landhausplatz 1 Liewehr, literaturgefluester, Marko Lipos, Erich Marschitz, Elfriede Mejchar, Musicalsommer Amstetten, Musik-Privat - www.kultur.noe.at stiftung Gottfried von Einem, Musikverlag Doblinger: Heinz Persönlich gezeichnete Beiträge geben die Meinung der Moser und Christian Heindl, Niederösterreichische Kulturszene jeweiligen Autor(inn)en wieder und müssen nicht die Meinung visuelle Gestaltung: Fuhrer, Wien | zehnbeispiele.com BetriebsgmbH, NLK Landespressedienst, nycphoto, Plischke des Herausgebers widerspiegeln. Druck: Paul Gerin GmbH & Co KG, Wolkersdorf Gesellschaft (Gerhard Heller), Albert Pongratz, Renate Publig, Artikelübernahme nur nach Vereinbarung.

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KULTUR IM DER DER

1960–2010 KULTURPREISE NIEDERÖSTERREICH