LANDKREIS AmtsblattAmtsblattAmtsblatt für den Landkreis Barnim

Jahrgang 2009 , 11.02.2009 Nr. 2/2009

Inhaltsverzeichnis:

Amtlicher Teil: Öffentliche Bekanntmachungen: Bekanntmachungen des Landkreises Barnim

Seite 3 Bekanntmachung zu den Beschlüssen der 3. Sitzung des Kreistages Barnim am 28.01.2009

Seite 10 Bekanntmachung zur Haushaltssatzung des Landkreises Barnim für das Haushaltsjahr 2009

Seite 12 Bekanntmachung der Satzung über die Erhebung von Gebühren für Leistungen des Rettungsdienstes des Landkreises Barnim

Seite 15 Bekanntmachung zur Auslegung der neuen Bodenrichtwertkarte

Seite 15 Bodenrichtwerte zum Stichtag 01.01.2009

Seite 17 Bekanntmachung zum Gebietsänderungsvertrag zwischen der Gemeinde Hohensaaten und der Stadt vom 02.12.2008

Seite 17 Gebietsänderungsvertrag zwischen der Gemeinde Hohensaaten und der Stadt Oderberg vom 02.12.2008

Seite 21 Genehmigung des Landrates des Landkreises Barnim vom 04.12.2008 zum Gebietsänderungsvertrag zwischen der Gemeinde Hohensaaten und der Stadt Oderberg

Seite 24 Bekanntmachung zum Eingliederungsvertrag zwischen der Gemeinde Hohensaaten und der Stadt Bad Freienwalde (Oder) vom 14.11.2008

Seite 24 Eingliederungsvertrag zwischen der Gemeinde Hohensaaten und der Stadt Bad Freienwalde (Oder) vom 14.11.2008

Seite 42 Ministerium des Innern Zuordnungs-, Änderungs- und Genehmigungsbescheid bezüglich der Ämter Oderberg und Britz- vom 11.12.2008

Seite 58 Bekanntmachung über die Veröffentlichung des Antrages des Landesumweltamtes mit Sitz in /Oder auf Erteilung der Leitungs- und Anlagen- rechtsbescheinigung für Grundwassermessstellen (Eberswalde)

Fortsetzung Inhaltsverzeichnis - nächste Seite Fortsetzung Inhaltsverzeichnis:

Amtlicher Teil: Öffentliche Bekanntmachungen: Bekanntmachungen des Landkreises Barnim

Seite 58 Bekanntmachung über die Veröffentlichung des Antrages des Landesumweltamtes Brandenburg mit Sitz in Frankfurt/Oder auf Erteilung der Leitungs- und Anlagen- rechtsbescheinigung für Grundwassermessstellen (Finow)

Seite 59 Bekanntmachung über die Veröffentlichung des Antrages des Niederbarnimer Wasser- und Abwasserzweckverbandes mit Sitz in Oranienburg (Zehlendorf) auf Erteilung der Leitungs- und Anlagenrechtsbescheinigung für Abwasserleitungen in Basdorf

Seite 60 Bekanntmachung über die Veröffentlichung des Antrages des Wasser- und Ab- wasserzweckverbandes „Panke/Finow“ mit Sitz in Bernau auf Erteilung der Lei- tungs- und Anlagenrechtsbescheinigung für Regenwasserleitungen in Bernau

Seite 61 Bekanntmachung zur 10. Änderungssatzung vom 15.12.2008 zur Verbandssatzung des Wasser- und Abwasserverbandes „Panke/Finow“ vom 16.07.1997

Seite 62 10. Änderungssatzung zur Verbandssatzung des Wasser- und Abwasser- verbandes „Panke/Finow“ vom 16.07.1997

Seite 63 Bekanntmachung der unteren Jagd- und Fischereibehörde des Landkreises Barnimzur nächsten Anglerprüfung

Seite 63 Information des Bodenschutzamtes Landkreis Barnim zur Frühjahrstour des Schadstoffmobils

Seite 64 Bekanntmachung des Struklturentwicklungsamtes Sachbereich Kultur Ausschreibung Kinder- und Jugendliteraturpreis des Landkreises Barnim 2009

Impressum Bezugsmöglichkeiten: Amtsblatt für den Landkreis Barnim Das Amtsblatt für den Landkreis Barnim ist Herausgeber: unter der Internetadresse Landkreis Barnim Der Landrat www.barnim.de Anschrift: Am Markt 1 16225 Eberswalde in den Seiten der Kreisverwaltung nachlesbar. Das Amtsblatt für den Landkreis Barnim Telefon: 03334/214 1 703 erscheint mindestens 6mal pro Jahr und kann Fax: 03334/214 2 703 unter der neben stehenden Anschrift bezogen Mail: [email protected] werden. Bei Postbezug wird ein Unkostenbeitrag in Höhe der geltenden Druck: Druckerei Blankenburg GbR Posttarife in Rechnung gestellt. Börnicker Straße 13 Das Amtsblatt wird in der Kreisverwaltung 16321 sowie in den Verwaltungen der Ämter und Gemeinden ausgelegt. Seite 3 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Amtlicher Teil

Öffentliche Bekanntmachungen

Bekanntmachung zu den Beschlüssen der 3. Sitzung des Kreistages Barnim am 28.01.2009

In öffentlicher Sitzung angenommene Anträge:

Nr. des Beschlusses: 32-3/09 Nr. des Antrages: I-20-04/08 Thema des Antrages: Einwendungen zum Entwurf der Haushaltssatzung 2009 Beschlossene Antragsformulierung: Da keine Einwendungen zum Entwurf der Haushaltssatzung 2009 des Landkreises Barnim erhoben wurden, wird der Entwurf der Haushaltssatzung 2009 nicht geändert

Nr. des Beschlusses: 33-3/09 Nr. des Antrages: DIE LINKE.-SPD-CDU-2/09 Thema des Antrages: Zuschüsse für den Zoologischen Garten Eberswalde Beschlossene Antragsformulierung: 1. Die Zuschüsse für den Zoologischen Garten Eberswalde werden

im Produktkonto 55400.531200 auf 350 T€ und im Produktkonto 55400.781200 auf 50 T€

begrenzt. Sie unterliegen der Zweckbindung und sind damit ausschließlich für Maßnahmen zur Senkung der Betriebskosten sowie zur Erhöhung der Besucherzahlen einzusetzen.

2. Die Freigabe der Mittel erfolgt nach Vorlage des Gesamthaushaltes des Zoologischen Gartens durch den Haushalts- und Finanzausschuss des Kreistages Barnim.

3. Die Stadtverordnetenversammlung Eberswalde und der Kreistag Barnim gründen einen Zoobeirat, der paritätisch zu besetzen ist. Dem Beirat wird eine Geschäftsordnung gegeben.

4. Die Eintrittspreise im Zoologischen Garten werden bis zum Jahr 2011 nicht erhöht.

Nr. des Beschlusses: 34-3/09 Nr. des Antrages: DIE LINKE.-SPD-CDU-1/09 Thema des Antrages: Förderung der Kultur Beschlossene Antragsformulierung: 1. Der Haushaltsansatz im Produktkonto 25001.531800 (Kulturförderung) im Haushaltsplan des Landkreises Barnim wird ab 2009 um 50.000 € erhöht. 2. Die Verwaltung wird beauftragt, zur nächsten Sitzung des Kreistages eine überarbeitete Richtlinie des Landkreises Barnim zur Förderung und Unterstützung des kulturellen Lebens im Landkreis (Kulturförderrichtlinie) vorzulegen, in der Großveranstaltungen und Kultureinrichtungen mit besonders starkem Besucheraufkommen eine stärkere Berücksichtigung finden. Seite 4 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Nr. des Beschlusses: 35-3/09 Nr. des Antrages: SPD-1/09 Thema des Antrages: Stärkung kreislicher Wirtschaftsförderung Beschlossene Antragsformulierung: Die WITO Barnim GmbH wird beauftragt, das Tourismusmarketing für den Barnim professionell aus einer Hand zu betreiben. Zur bestehenden Aufgabe Außenmarketing übernimmt sie das Innenmarketing, für das bislang die TG Barnimer Land zuständig war. Die WITO vertritt den Landkreis künftig auch im Landestourismusverband LTV. Für diese neue Aufgabe und eine damit einhergehende weitere Qualifizierung der Tourismusarbeit wird der kreisliche Zuschuss für den Bereich Tourismus bei der WITO um 100.000 Euro erhöht.

Nr. des Beschlusses: 36-3/09 Nr. des Antrages: DIE LINKE -1/09 Thema des Antrages: Haushalt 2009 Beschlossene Antragsformulierung: Der Kreistag beschließt einen kreislichen Fördermittelfonds für den Einsatz alternativer Energien beim privaten Hausbau bzw. zur Sanierung von Wärmeanlagen in privaten Eigenheimen in Höhe von 10 Prozent der Energieanlage-Kosten, maximal jedoch 1500 € pro eingereichten Antrag. Einzelheiten regelt eine zu erstellende Richtlinie.

Nr. des Beschlusses: 37-3/09 Nr. des Antrages: DIE LINKE.-2/09 Thema des Antrages: Haushalt 2009 Beschlossene Antragsformulierung: Im Titel Produkt 36211 „Regionale Jugendarbeit“ wird der Ansatz von 2008 in Höhe von 245.300 € auch für das Jahr 2009 beibehalten.

Nr. des Beschlusses: 38-3/09 Nr. des Antrages: DIE LINKE.-3/09 Thema des Antrages: Asylbewerber erhalten ab 1. Juli 2009 Geldleistungen statt Wertgutscheine für den Lebensunterhalt Beschlossene Antragsformulierung: Die eingestellten Mittel in derProduktgruppe 31333 „Grundleistungen in Form von Wertgutscheinen“ sowie in der Produktgruppe 31334 „Grundleistungen in Form von Geldleistungen für persönliche Bedürfnisse“ werden dazu in die Produktgruppe 31335 „Grundleistungen in Form von Geldleistungen für den Lebensunterhalt“ ab 1. Juli 2009 überführt. Die Auszahlung von Geldleistungen erfolgt auf der Grundlage einer Einzelfallprüfung der jeweils Betroffenen.

Nr. des Beschlusses: 39-3/09 Nr. des Antrages: DIE LINKE.-4/09 Thema des Antrages: Kosten der Unterkunft nach SGB II Beschlossene Antragsformulierung: Die Vorlage wurde in den zuständigen Ausschuss - A 6 – verwiesen.

Nr. des Beschlusses: 40-3/09 Nr. des Antrages: CDU-1/09 Thema des Antrages: Erhöhung des kreislichen Zuschusses an die WITO für den Bereich Wirtschaftsförderung Beschlossene Antragsformulierung: Die Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise werden 2009 auch im Barnim zu spürbaren Belastungen der Seite 5 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Unternehmen und Beschäftigten führen. Um dieser Entwicklung zu begegnen, bedarf es erhöhter Anstrengungen in der Wirtschaftsförderung. Die WITO Barnim GmbH will sich entsprechend aufstellen und ein ganzes Paket von zusätzlichen Maßnahmen zur Unternehmensbetreuung und von Ansiedlungsaktivitäten anbieten. Zur Stärkung der Wirtschaftskraft des Landkreises und zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen wird der Etat der WITO für Wirtschaftsförderung um 80 T€ erhöht.

Nr. des Beschlusses: 41-3/09 Nr. des Antrages: A 2-01/09 Thema des Antrages: Ergänzung Stellenplan A 2 - Beschluss auf der Sitzung am 08.01.2009 Beschlossene Antragsformulierung: Der vorliegende Haushaltsplanentwurf 2009 wird in der Anlage – Stellenplan – um die nachfolgende Übersicht ergänzt.

Nr. des Beschlusses: 42-3/09 Nr. des Antrages: I-20-05/08 Thema des Antrages: Haushaltssatzung für das Haushaltsjahr 2009 Beschlossene Antragsformulierung: Aufgrund der Änderungen, die sich aus den Beschlussanträgen - Vorlage A 2-1/09 (Ergänzung Stellenplan) - Vorlage DIE LINKE/SPD/CDU-2/09 (Zuschüsse für den Zoologischen Garten Eberswalde) - Vorlage DIE LINKE/SPD/CDU-1/09 (Förderung der Kultur) - Vorlage SPD-1/09 (Stärkung kreislicher Wirtschaftsförderung/Tourismus) - Vorlage CDU-1/09 (Erhöhung des kreislichen Zuschusses an die WITO für den Bereich der Wirtschaftsförderung) - Vorlage DIE LINKE –1/09 (Fördermittel für den Einsatz alternativer Energien) - Vorlage DIE LINKE-2/09 (Regionale Jugendarbeit)

ergeben, wird für § 1 der Haushaltssatzung folgender Wortlaut beschlossen.

Der Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2009 wird

1. im Ergebnishaushalt mit dem Gesamtbetrag der ordentlichen Erträge auf 206.232.800 € ordentlichen Aufwendungen auf 206.232.800 €

außerordentlichen Erträge auf 221.000 € außerordentlichen Aufwendungen auf 221.000 €

2. im Finanzhaushalt mit dem Gesamtbetrag der Einzahlungen auf 212.275.400 € Auszahlungen auf 218.695.200 € festgesetzt.

Von den Einzahlungen und Auszahlungen des Finanzhaushaltes entfallen auf: Einzahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit 202.242.900 € Auszahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit 200.981.600 € Seite 6 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Einzahlungen aus der Investitionstätigkeit 8.974.000 € Auszahlungen aus der Investitionstätigkeit 15.768.300 €

Einzahlungen aus der Finanzierungstätigkeit 1.058.500 € Auszahlungen aus der Finanzierungstätigkeit 1.945.300 €

Einzahlungen aus der Auflösung von Liquiditätsreserven 0 € Auszahlungen an Liquiditätsreserven 0 €

Mit den vorgenannten Änderungen wird die Haushaltssatzung des Landkreises Barnim für das Haushaltsjahr 2009 beschlossen.

Nr. des Beschlusses: 43-3/09 Nr. des Antrages: I-20-03/08 Thema des Antrages: Satzung über die Erhebung von Leistungen im Rettungsdienst des Landkreises Barnim für das Jahr 2009 Beschlossene Antragsformulierung: Die Satzung über die Erhebung von Gebühren für Leistungen im Rettungsdienst des Landkreises Barnim für das Jahr 2009 wird beschlossen.

Nr. des Beschlusses: 44-3/09 Nr. des Antrages: I-20-06/09 Thema des Antrages: Umstrukturierung der WITO Wirtschafts- und Tourismusentwicklungsgesellschaft mbH des Landkreises Barnim Beschlossene Antragsformulierung: 1. Der Landkreis Barnim wird ermächtigt, die Geschäftsanteile an der WITO Wirtschafts- und Tourismusentwicklungsgesellschaft mbH des Landkreises Barnim gemäß Anlage 1 zum Nennwert des Stammkapitals zu erwerben. 2. Sollte ein Gesellschafter weitere Geschäftsanteile verkaufen wollen, wird der Landkreis Barnim ermächtigt, die Anteile zum Nennwert des Stammkapitals zu erwerben. 3. Der Gegenstand des Unternehmens wird gemäß Anlage 2 geändert. 4. Der Landrat wird beauftragt, alle hierfür notwendigen Maßnahmen durchzuführen.

Nr. des Beschlusses: 45-3/09 Nr. des Antrages: I-20-07/09 Thema des Antrages: Erwerb der Geschäftsanteile der Sparkasse Barnim und der Industrie- und Handelskammer Frankfurt (Oder) an der InnoZent - Innovations- und Gründerzentrum GmbH Eberswalde Beschlossene Antragsformulierung: 1. Der Landrat wird ermächtigt, die Geschäftsanteile der Sparkasse Barnim und der Industrie- und Handelskammer Frankfurt (Oder) an der InnoZent – Innovations- und Gründerzentrum GmbH Eberswalde zum Nominalwert zu erwerben. 2. Der Landrat wird beauftragt, alle hierfür notwendigen Maßnahmen durchzuführen.

Der Änderung des A 2 wurde zugestimmt. Seite 7 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Nr. des Beschlusses: 46-3/09 Nr. des Antrages: I-30-10/09 Thema des Antrages: Zuwendung an das Amt Britz - Chorin - Oderberg zur Deckung von Kosten in Zusammenhang mit dem Umzug der Amtsverwaltung Oderberg in das Verwaltungsgebäude in Britz Beschlossene Antragsformulierung: Der Landkreis gewährt dem Amt Britz - Chorin - Oderberg eine Zuwendung zur Deckung von Kosten in Zusammenhang mit dem Umzug der Amtsverwaltung Oderberg in das Verwaltungsgebäude in Britz. Die Auszahlungen müssen in Zusammenhang mit dem Umzug der Amtsverwaltung Oderberg in das Verwaltungsgebäude Britz stehen, investiv sein und dazu dienen, die neue Amtsverwaltung dauerhaft arbeitsfähig zu machen. Die Zuwendung wird in einer Höhe von 160.000,00 EUR gebunden an den vorgenannten Zweck gewährt. Das Amt Britz - Chorin - Oderberg muss die Zuwendung nicht zurückzahlen. Die Zuwendung wird auf den in Zusammenhang mit der Auflösung des Amtes Oderberg und der Änderung des Amtes Britz - Chorin geplanten Gesamtbetrag von 1.500.000,00 EUR angerechnet.

Nr. des Beschlusses: 47-3/09 Nr. des Antrages: I-30-11/09 Thema des Antrages: Zuwendung an das Amt Britz - Chorin - Oderberg für die Aufhebung des Mietvertrages über das Rathaus Oderberg Beschlossene Antragsformulierung: Der Landkreis gewährt dem Amt Britz - Chorin - Oderberg eine Zuwendung in Höhe des Betrages, der erforderlich ist, um den Mietvertrag zwischen dem , nunmehr in Rechtsnachfolge dem Amt Britz - Chorin - Oderberg und der KGW aufzuheben. Kosten, die erforderlich sind, um den Mietvertrag aufzuheben, sind insbesondere die unmittelbare Kreditablösesumme, die Vorfälligkeitsentschädigung und auch Mietzahlungen für die Zeit ab dem 01.01.2009 bis zur Aufhebung des Mietvertrages. Es handelt sich um einen Betrag von etwa 840.000,00 EUR. Die Zuwendung ist an den vorgenannten Zweck gebunden. Das Amt Britz - Chorin - Oderberg muss die Zuwendung nicht zurückzahlen. Die Zuwendung wird auf den in Zusammenhang mit der Auflösung des Amtes Oderberg und der Änderung des Amtes Britz - Chorin geplanten Gesamtbetrag von 1.500.000,00 EUR angerechnet.

Nr. des Beschlusses: 48-3/09 Nr. des Antrages: II-70-1/09 Thema des Antrages: Gründung einer Eigengesellschaft für die Abfallwirtschaft des Landkreises Barnim Beschlossene Antragsformulierung: Der Kreistag beschließt: 1. Der Landkreis Barnim gründet die „Barnimer Dienstleistungsgesellschaft mbH“ unter Übernahme eines Gesellschaftsanteils von 100% des Stammkapitals in Höhe von 50.000 €

2. Dem als Anhang 3 beigefügten Entwurf des Gesellschaftsvertrages der „Barnimer Dienstleistungsgesellschaft mbH“ wird zugestimmt.

3. Dem als Anhang 4 beigefügten Entwurf des Dienstleistungsvertrages der „Barnimer Dienstleistungsgesellschaft mbH“ wird zugestimmt. Die im Dienstleistungsvertrag benannten Aufgaben werden auf die „Barnimer Dienstleistungs-gesellschaft mbH“ übertragen.

4. Als Anschubfinanzierung werden der Gesellschaft für Aufwendungen des Jahres 2009 (Sachkosten, Beratungskosten, Personalkosten) Seite 8 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

250.000 € in Form eines Betriebskostenzuschusses zugeführt.

5. Für die Investitionen der notwendigen Ausstattung (Betriebsübernahme des Standortes Eberswalde der Fa. Fehr, Fahrzeuge und Behälter) werden der Gesellschaft 3,518 Mio. € Eigenkapital zugeführt.

6. Die Bereitstellung der Mittel erfolgt aus den Abschreibungsbeträgen der Abfallwirtschaft, die in der Haushaltsstelle Rücklagen eingestellt sind.

7. Als vorläufige Geschäftsführerin wird die Dezernentin II, Frau Ulonska, bestellt.

8. Die Verwaltung wird mit der Vornahme der für die Umsetzung der Beschlüsse 1 – 7 erforderlichen Maßnahmen, Willenserklärungen und Rechtserklärungen beauftragt.

9. Falls sich aufgrund rechtlicher Änderungen oder aufgrund von Beanstandungen durch die Urkundspersonen, die Aufsichtsbehörde, das Finanzamt oder das Registergericht Änderungen als notwendig erweisen sollten, werden die Vertreter des Landkreises Barnim ermächtigt, diese Änderungen vorzunehmen, soweit dadurch der wesentliche Inhalt dieses Beschlusses nicht verändert wird. Diese Änderungen werden dem Kreistag zur Information vorgelegt.

Nr. des Beschlusses: 49-3/09 Nr. des Antrages: III-61-02/08 Thema des Antrages: Erste Änderung der Verkehrsleistungs- und Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Landkreis Barnim und der Barnimer Busgesellschaft mbH Beschlossene Antragsformulierung: 1. Der Kreistag Barnim beschließt, die erste Änderung der Verkehrsleistungs- und Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Landkreis Barnim und der Barnimer Busgesellschaft mbH gemäß Anlage.

2. Der Landrat wird beauftragt, diese Vereinbarung mit der Barnimer Busgesellschaft abzuschließen.

Nr. des Beschlusses: 50-3/09 Nr. des Antrages: DIE LINKE.-5/09 Thema des Antrages: Mobilitätsticket

Beschlossene Antragsformulierung: Der Kreistag Barnim fordert den Aufsichtsrat des Verkehrsverbundes Berlin/ Brandenburgauf, auch außerhalb der kreisfreien Städte ihren vielfach propagierten Slogan „Volle Leistung zum halben Preis“ für das Brandenburger Mobilitätsticket Realität werden zu lassen.Der Kreistag Barnim erwartet vom Vertreter des Landkreises im Aufsichtsrat des Verkehrsverbundes Berlin/Brandenburg, vom Brandenburger Fachministerium für Infrastruktur und Raumordnung im Interesse der Anspruchsberechtigten aktiv zu werdenund sich für eine sozial verträglichere Lösung einzusetzen. Seite 9 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

zur Kenntnis genommene Anträge (öffentlich):

Nr. des Antrages: I-20-08/09 Thema des Antrages: Beteiligungsbericht des Landkreises Barnim mit den Ergebnissen des Wirtschaftsjahres 2007

Antragsformulierung: Der Kreistag nimmt den Beteiligungsbericht des Landkreises Barnim mit den Ergebnissen des Wirtschaftsjahres 2007 zur Kenntnis.

Nr. des Antrages: A 1 - 3/09 Thema des Antrages: Informationsvorlage zu Entscheidungen des Kreisausschusses zwischen der 2. und 3. Sitzung des Kreistages - öffentlicher Teil

Antragsformulierung: Der Kreistag nimmt die Entscheidung des Kreisausschusses zur Kenntnis.

zur Kenntnis genommener Antrag (nichtöffentlich):

Nr. des Antrages: A 1 - 4/09 Thema des Antrages: Informationsvorlage zu Entscheidungen des Kreisausschusses zwischen der 2. und 3. Sitzung des Kreistages - nichtöffentlicher Teil

Antragsformulierung: Der Kreistag nimmt die Entscheidungen des Kreisausschusses zur Kenntnis.

gez. Prof. Dr. A. Schultz Seite 10 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009 Bekanntmachung zur Haushaltssatzung des Landkreises Barnim für das Haushaltsjahr 2009

Auf Grund des § 67 der Kommunalverfassung des Landes Brandenburg wird nach Beschluss des Kreistages vom 28. 01. 2009 folgende Haushaltssatzung erlassen:

§ 1

Der Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2009 wird

1. im Ergebnishaushalt mit dem Gesamtbetrag der

ordentlichen Erträge auf 206.232.800 € ordentlichen Aufwendungen auf 206.232.800 €

außerordentlichen Erträge auf 221.000 € außerordentlichen Aufwendungen auf 221.000 €

2. im Finanzhaushalt mit dem Gesamtbetrag der

Einzahlungen auf 212.275.400 € Auszahlungen auf 218.695.200 €

festgesetzt.

Von den Einzahlungen und Auszahlungen des Finanzhaushaltes entfallen auf:

Einzahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit 202.242.900 € Auszahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit 200.981.600 €

Einzahlungen aus der Investitionstätigkeit 8.974.000 € Auszahlungen aus der Investitionstätigkeit 15.768.300 €

Einzahlungen aus der Finanzierungstätigkeit 1.058.500 € Auszahlungen aus der Finanzierungstätigkeit 1.945.300 €

Einzahlungen aus der Auflösung von Liquiditätsreserven 0 € Auszahlungen an Liquiditätsreserven 0 €

§ 2

Kredite zur Finanzierung von Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen werden nicht festge- setzt.

§ 3

Verpflichtungsermächtigungen werden nicht festgesetzt. Seite 11 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

§ 4

Zur Deckung des durch sonstige Erträge nicht gedeckten Finanzbedarfes wird von den kreisangehörigen Städten und Gemeinden eine Kreisumlage erhoben. Der Umlagesatz wird auf 43,81 v. H. der Umlagegrundlagen festgesetzt. Die Kreisumlage ist monatlich zum 15. Kalendertag des Monats durch Heranziehungsbescheid zu erheben.

§ 5

1. Die Wertgrenze, ab der außerordentliche Erträge und Aufwendungen als für den Landkreis von wesentlicher Bedeutung angesehen werden, wird auf 100.000 € festgesetzt.

2. Die Wertgrenze für die insgesamt erforderlichen Auszahlungen, ab der Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen im Finanzhaushalt einzeln darzustellen sind, wird auf 500.000 € festgesetzt.

3. Die Wertgrenze, ab der überplanmäßige und außerplanmäßige Aufwendungen und Auszahlungen der vorherigen Zustimmung des Kreistages bedürfen, wird auf 100.000 € festgesetzt.

4. Die Wertgrenzen, ab der eine Nachtragssatzung zu erlassen ist, werden bei:

a) der Entstehung eines Fehlbetrages auf 5 % des Gesamthaushaltsvolumens und

b) bei bisher nicht veranschlagten und zusätzlichen Einzelaufwendungen oder Einzelauszahlungen auf 1 % des Gesamthaushaltsvolumens

festgesetzt.

Eberswalde, den 29. 01. 2009

gez. Bodo Ihrke Landrat des Landkreises Barnim Seite 12 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009 Bekanntmachungen der Satzung über die Erhebung von Gebühren für Leistungen des Rettungsdienstes des Landkreises Barnim

Aufgrund der §§ 3, 28 Abs. 2 Ziff. 9 und 131 der Kommunalverfassung des Landes Brandenburg vom 18.12.2007 (GVBl. I S. 286), des § 17 Abs. 1 und 2 des Gesetzes über den Rettungsdienst im Land Brandenburg (Brandenburgisches Rettungsdienstgesetz – BbgRettG) vom 14.07.2008 (GVBl. I S. 186), i.V.m. den §§ 2 und 6 des Kommunalabgabengesetzes für das Land Brandenburg (KAG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 31.03.2004 (GVBl. I S. 174), zuletzt geändert durch das Gesetz vom 02.10.2008 (GVBl. I S. 218), hat der Kreistag des Landkreises Barnim in seiner Sitzung vom 28.01.2009 folgende Satzung über die Erhebung von Gebühren für Leistungen des Rettungsdienstes des Landkreises Barnim beschlossen:

§ 1 Gebührengegenstand

Der Landkreis Barnim erhebt für die Inanspruchnahme von Leistungen des Rettungsdienstes Gebühren nach Maßgabe dieser Satzung.

§ 2 Öffentliche Einrichtung Rettungsdienst

(1) Wesentliche Bestandteile des Rettungsdienstes des Landkreises Barnim sind der Notarzteinsatzdienst mit den Notarztstandorten Eberswalde und Bernau, die Leitstelle des Landkreises Barnim, die Rettungswachen Eberswalde West, Eberswalde Ost, Bernau, Seefeld, Zerpenschleuse, Althüttendorf, Parstein und Basdorf sowie die Gesamtheit der zu dem Betreiben, zur Abrechnung und zur Verwaltung des Rettungsdienstes erforderlichen Personal- und Sachmittel.

(2) Die Versorgungsbereiche der Rettungswachen und Notarztstandorte, die Anzahl und die Art der vorzuhaltenden Rettungs- und Krankentransportfahrzeuge für jede Rettungswache, die Anzahl der Notarzteinsatzfahrzeuge pro Notarztstandort sowie die personelle Besetzung der Rettungswachen und Notarztstandorte sind in dem Rettungsdienstbereichsplan des Landkrei ses Barnim in der jeweils geltenden Fassung festgelegt.

§ 3 Entstehung der Gebührenpflicht

(1) Die Gebührenpflicht entsteht aufgrund des Einsatzes eines Rettungstransportwagens, Krankentransportwagens oder Notarzteinsatzfahrzeuges des Rettungsdienstes des Landkreises Barnim (Rettungsmittel) nach deren Alarmierung durch die Leitstelle mit Ausfahrt aus der Rettungswache zum Einsatzort, bei der Gebühr für den Einsatz des Notarzteinsatzfahrzeuges mit Ausfahrt des Notarzteinsatzfahrzeuges aus dem Notarztstandort zum Einsatzort.

(2) Die Gebührenpflicht aufgrund des Einsatzes des Notarztes (Notarzteinsatzpauschale) entsteht nach dessen Alarmierung mit der Aufnahme des Notarztes durch das Notarzteinsatzfahrzeug auf dem Weg zum Einsatzort. Seite 13 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Bei anderweitigem Transport des Notarztes zum Einsatzort ohne die Inanspruchnahme eines Notarzteinsatzfahrzeuges entsteht die Gebührenpflicht für den Einsatz des Notarztes nach seiner Alarmierung mit dessen Abfahrt zum Einsatzort.

(3) Für den Fall, dass sich ein Rettungstransportwagen oder Krankentransportwagen bei seiner Alarmierung nicht am Rettungswachenstandort oder sich ein Notarzteinsatzfahrzeug bei seiner Alarmierung nicht am Notarztstandort befindet, entsteht die Gebührenpflicht für den Einsatz des jeweiligen Rettungsmittels nach seiner Alarmierung mit dem Beginn der Fahrt zum Einsatzort.

§ 4 Gebührenschuldner

(1) Gebührenschuldner ist derjenige, der die Leistungen des Rettungsdienstes für sich in Anspruch nimmt oder für sich anfordert oder anfordern lässt. Gebührenschuldner ist auch derjenige, für den im Notfall Dritte den Einsatz von Rettungsmitteln anfordern.

(2) Die Gebühr ermäßigt sich, wenn und soweit Dritte, insbesondere die Träger der Sozialversicherungen, ein Kostenanerkenntnis abgegeben und auf die Gebührenschuld geleistet haben.

§ 5 Gebührenbemessung

(1) Die Gebührensätze gelten jeweils pro Einsatz (Einsatz = Fahrt).

(2) Der Landkreis erhebt für die Inanspruchnahme der Leistungen des Rettungsdienstes folgende Gebühren:

1. Einsatz Krankentransportwagen a) Grundgebühr: 91,40 Euro b) Zuschlag für jeden gefahrenen Kilometer (ab dem 1. km): 0,43 Euro

2. Einsatz Rettungstransportwagen a) Grundgebühr: 334,80 Euro b) Zuschlag für jeden gefahrenen Kilometer (ab dem 1. km): 0,43 Euro

3. Einsatz Notarzteinsatzfahrzeug a) Grundgebühr: 100,90 Euro b) Zuschlag für jeden gefahrenen Kilometer (ab dem 1. km): 0,43 Euro

4. Notarzteinsatzpauschale: 129,00 Euro

(3) Grundgebühr, Zuschlag und Notarzteinsatzpauschale werden pro Gebührenschuldner erhoben. Erfolgt ein Einsatz für mehrere Gebührenschuldner, werden Grundgebühr, Zuschlag und Notarzteinsatzpauschale anteilig erhoben.

§ 6 Festsetzung und Fälligkeit der Gebühr

(1) Die Gebühren werden durch schriftlichen Bescheid gegenüber dem Gebührenschuldner festgesetzt. Seite 14 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

(2) Die Gebühr wird 14 Tage nach Zugang des Gebührenbescheides fällig.

§ 7 Ordnungswidrigkeit

Ordnungswidrig handelt, wer den Rettungsdienst alarmiert, obwohl er weiß, dass hierzu kein Anlass besteht (missbräuchliche Falschalarmierung). Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße von bis zu 1000 Euro geahndet werden.

§ 8 In-Kraft-Treten, Außer-Kraft-Treten

Diese Satzung tritt rückwirkend zum 01.01.2009 in Kraft. Gleichzeitig tritt die Satzung über die Erhebung von Gebühren für Leistungen des Rettungsdienstes des Landkreises Barnim vom 06.12.2007 außer Kraft.

ausgefertigt:

Eberswalde, den 29.01.2009

gez. Bodo Ihrke Landrat des Landkreises Barnim Seite 15 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009 Bekanntmachung zur Auslegung der neuen Bodenrichtwertkarteodenrichtwerte

Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Landkreis Barnim hat am 26.01.2009 die neuen Bodenrichtwerte - zum Stichtag 01.01.2009 - beschlossen.

Gemäß § 11 Abs. 5 der Gutachterausschussverordnung des Landes Brandenburg vom 29. Februar 2000, zuletzt geändert durch Artikel 1 der Verordnung vom 24. September 2004, ist die Bodenrichtwertkarte, sobald diese in Druckform vorliegt, in den Gemeinden für die Dauer eines Monats öffentlich auszulegen.

Die Auslegung in den Gemeinden (hier: in den Amtsverwaltungen/amtsfreien Gemeinden) wird in der Zeit vom 15.03. – 15.04.2009 erfolgen. Die Amtsdirektoren/Bürgermeister erhalten dazu vom Gutachterausschuss ein Anschreiben und das entsprechende Kartenmaterial.

Bodenrichtwerte zum Stichtag 01.01.2009

Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte hat in seiner Beratung am 26. Januar 2009 die neuen Bodenrichtwerte beschlossen.

Der Bodenrichtwert ist ein aus Kaufpreisen ermittelter durchschnittlicher Wert. Er gilt jeweils für Grundstücke eines Gebietes mit ähnlichen Zustandsmerkmalen. Der Richtwert ist bezogen auf ein baureifes Grundstück, dessen Eigenschaften für dieses Gebiet typisch sind. Er wird in Euro je Qua- dratmeter Grundstücksfläche angegeben.

Auf dem Grundstücksmarkt im Landkreis Barnim zeichnet sich für 2008 ein überwiegend konstantes Wertniveau mit einzelnen Rückgängen und Steigerungen ab.

Für die Gemeinden und Gemeindeteile des Landkreises wurden 292 allgemeine Bodenrichtwerte beschlossen. Diese 292 Bodenrichtwerte gliedern sich wie folgt:

163 für Wohnbauflächen/ gemischte Bauflächen (z.B. Wohnen und Handel) 76 für Wohnparks 22 für gewerbliche Bauflächen 26 für Sonderbauflächen (Erholung, Einzelhandel) 5 für Land- und Forstwirtschaft.

Die Bodenrichtwerte für Bauland liegen in einer Spanne von 150 €/m² (ein Wohnpark der Gemeinde ) bis 5 €/m² (Ortsteil Neugrimnitz der Gemeinde Althüttendorf). Die Zahlen verdeutlichen das Wertgefälle von der Landesgrenze zu Berlin bis an die nordöstliche Kreisgrenze.

Welche Preise wurden in ausgewählten Gebieten des Landkreises für ein Baugrundstück gezahlt, auf dem ein Einfamilienhaus (freistehend oder Doppelhaushälfte) errichtet werden kann? - Bernau (nur Stadtgebiet) 42 – 95 €/m² - 30 – 50 €/m² - Schorfheide, Ortsteil Finowfurt 36 – 60 €/m² - , Ortsteil Wandlitz 40 – 80 €/m² (ohne Wassergrundstücke) - (nur Stadtgebiet) 26 – 65 €/m² - Zepernick 65 – 120 €/m²

Die Richtwerte für Ackerland liegen in einer Spanne von 0,32 €/m² bis 0,40 €/m². Der für Grünland ermittelte Wert beträgt 0,26 €/m² und der für Wald 0,22 €/m². Seite 16 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Weiterhin wurden zum Stichtag 01.01.2009 für die Sanierungsgebiete in Bernau, Eberswalde und Oderberg 61 besondere Bodenrichtwerte beschlossen.

Wie haben sich die Bodenrichtwerte in ihrem Niveau vom 01.01.2008 zum 01.01.2009 entwickelt? Wohnen, gemischte Bauflächen, Gewerbe, Erholung: 86 % der Werte gleich 5 % der Werte gestiegen 9 % der Werte zurückgegangen

Land- und Forstwirtschaft: Acker: Steigerungen um bis 33 % Grünland: Steigerungen um 8 % Wald: Steigerung um 22 %

Welche Tendenzen sind im Einzelnen zu verzeichnen? Gewerbegebiete im Landkreis 80 % der Richtwerte konstant, ansonsten leichte Rückgänge wie auch Steigerungen

Wohnparks im Landkreis 93 % der Richtwerte konstant ansonsten leichte Rückgänge wie auch Steigerungen

Engerer Verflechtungsraum Ahrensfelde überwiegend konstantes Wertniveau Bernau b. Berlin überwiegend konstantes Wertniveau, einzelne Rückgänge überwiegend konstantes Wertniveau Wandlitz überwiegend konstant, einzelne Rückgänge u. Steigerungen Werneuchen überwiegend konstantes Wertniveau

Äußerer Entwicklungsraum Biesenthal-Barnim konstantes Wertniveau Britz-Chorin-Oderberg überwiegend konstantes Wertniveau Eberswalde überwiegend konstantes Wertniveau Joachimsthal konstantes Wertniveau Schorfheide überwiegend konstantes Wertniveau, einzelne Rückgänge

Die insgesamt 350 Richtwerte werden in einer topografischen Karte dargestellt - der Bodenricht- wertkarte. Diese Karte kann ab März in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses erwor- ben werden.

Ausführliche Informationen zum Grundstücksmarkt des Jahres 2008 können Sie dem Grund- stücksmarktbericht des Landkreises Barnim entnehmen, der im April beschlossen wird. Er enthält z.B. Informationen über Gewerbemieten, Kaufpreise von Einfamilienhäusern, Eigentumswohnungen sowie Grün- und Verkehrsflächen. Die Bodenrichtwertkarte und der Grundstücksmarktbericht sowie Auskünfte über Bodenrichtwerte sind in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses erhältlich (Sitz der Geschäftsstelle: beim Kataster- und Vermessungsamt, Am Markt 1 in 16225 Eberswalde). Bestellungen sind auch per Fax unter 0 33 34/2 14 29 46 oder e-mail unter [email protected] möglich (bei Bestellung per e-mail bitte Postanschrift des Ab- senders angeben).

Für die Bodenrichtwertkarte wird z.Zt. eine Gebühr in Höhe von 30 €, für den Grundstücks- marktbericht von 22,50 € und für eine einfache schriftliche Auskunft eine Gebühr in Höhe von 12 € erhoben.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.gutachterausschuesse-bb.de Seite 17 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Bekanntmachung zum Gebietsänderungsvertrag zwischen der Gemeinde Hohen- saaten und der Stadt Oderberg vom 02.12.2008

Der Gebietsänderungsvertrag zwischen der Gemeinde Hohensaaten und der Stadt Oderberg vom 02.12.2008 und die Genehmigung der unteren Kommunalaufsichtsbehörde vom 04.12.2008 werden hiermit gem. § 6 Abs. 2 Satz 4 der Kommunalverfassung des Landes Brandenburg vom 18.12.2007 (GVBl. I S. 286) öffentlich bekannt gemacht.

Eberswalde, den 04.02.2009

i.V. Bockhardt 1. Beigeordneter

Gebietsänderungsvertrag zwischen der Gemeinde Hohensaaten und der Stadt Oderberg vom 02.12.2008

Gebietsänderungsvertrag

Zwischen der Gemeinde Hohensaaten Berliner Straße 89 16248 Oderberg

vertreten durch das Amt Oderberg dieses vertreten durch die Beauftragte des Landkreises Frau Ilka Sakowski

und der Stadt Oderberg Berliner Straße 89 16248 Oderberg

vertreten durch das Amt Oderberg dieses vertreten durch die Beauftragte des Landkreises Frau Ilka Sakowski

wird folgender öffentlich-rechtlicher Vertrag geschlossen:

§ 1 Neuzuordnung von Gebieten

Die Gemeinde Hohensaaten und die Stadt Oderberg vereinbaren § 6 Abs. 2 Kommunalrechtsreformgesetz (KommRRefG) folgende Änderung des Gemeindegebietes:

Die Gemeinde Hohensaaten tritt aus ihrem Gemeindegebiet folgende Grundstücksflächen komplett an die Stadt Oderberg ab: Gemarkung Hohensaaten, Flur 4, Flurstück 2 Fläche: 2.346 m² Gemarkung Hohensaaten, Flur 4, Flurstück 3 Fläche: 2.946 m² Gemarkung Hohensaaten, Flur 4, Flurstück 4 Fläche: 2.807 m² Gemarkung Hohensaaten, Flur 4, Flurstück 5 Fläche: 14.072 m² Gemarkung Hohensaaten, Flur 4, Flurstück 18/3 Fläche: 850 m² Gemarkung Hohensaaten, Flur 4, Flurstück 18/4 Fläche: 3.784 m² Gemarkung Hohensaaten, Flur 4, Flurstück 22 Fläche: 2.075 m² Gemarkung Hohensaaten, Flur 4, Flurstück 23 Fläche: 1.064 m² Gemarkung Hohensaaten, Flur 4, Flurstück 24 Fläche: 1.067 m² Seite 18 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Gemarkung Hohensaaten, Flur 4, Flurstück 25 Fläche: 1.093 m² Gemarkung Hohensaaten, Flur 4, Flurstück 26 Fläche: 5.117 m² Gemarkung Hohensaaten, Flur 4, Flurstück 27 Fläche: 1.140 m² Gemarkung Hohensaaten, Flur 4, Flurstück 29 Fläche: 120.050 m² Gemarkung Hohensaaten, Flur 4, Flurstück 30 Fläche: 367.530 m² Gemarkung Hohensaaten, Flur 4, Flurstück 31 Fläche: 62.437 m²

Die von der Gemeinde Hohensaaten an die Stadt Oderberg abgetretenen Grundstücke umfassen eine Fläche von insgesamt 588.378 m². Diese Fläche wird Bestandteil des Gemeindegebietes der Stadt Oderberg (siehe Anlage).

§ 2 Rechtsnachfolge

1. Die Stadt Oderberg, zu der nach Wirksamwerden dieses Vertrages die in § 1 bezeichneten Gebiete gehören, tritt in die Rechtsverhältnisse ein, die in Bezug auf diese Gebiete durch die Gemeinde Hohensaaten vor Wirksamwerden dieses Vertrages begründet worden sind.

2. Mit Wirksamwerden dieses Vertrages geht die Verwaltungszuständigkeit für die Gebiete nach § 1 dieses Vertrages auf die nach § 3 Abs. 1 Verwaltungsverfahrensgesetz des Landes Brandenburg (VwVfG Bbg) zuständige Behörde über.

§ 3 Auseinandersetzung

Eine Vermögensauseinandersetzung findet nicht statt.

§ 4 Ortsrecht

Mit Wirksamwerden dieses Vertrages gilt für das Gebiet nach § 1 dieses Vertrages das Ortsrecht der Stadt Oderberg.

§ 5 Salvatorische Klausel

Sollte eine der vorstehenden Regelungen dem derzeit oder künftig geltenden Recht widersprechen, so soll sie durch eine rechtmäßige Regelung ersetzt werden, die dem Willen der Vertragspartner möglichst nahe kommt.

§ 6 Genehmigungsvorbehalt

Dieser Vertrag bedarf der Genehmigung der unteren Kommunalaufsichtsbehörde.

§ 7 Wirksamwerden der Neuzuordnung

Es besteht Übereinstimmung darüber, dass die Neuzuordnung nach dem Vorliegen der erforderlichen kommunalaufsichtlichen Genehmigung zum 12.12.2008 erfolgen soll.

Diese Vereinbarung besteht in 4 Ausfertigungen.

Die Ausfertigung 1 erhält die Gemeinde Hohensaaten, die Ausfertigung 2 die Stadt Oderberg, die Ausfertigung 3 die Genehmigungsbehörde und die Ausfertigung 4 das Kataster- und Vermessungsamt des Landkreises Barnim. Seite 19 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Für die Gemeinde Hohensaaten

gez. Sakowskigez. i. V. Körber Beauftragte des Landrates ehrenamtl. Bürgermeister Ilka SakowskiBernd Pliquett

gez. Dobrick Stellvertreter des Hauptverw.- beamten Susanne Dobrick

Oderberg, 02.12.2008

Für die Stadt Oderberg

gez. Sakowskigez. Stähr Beauftragte des Landrates ehrenamtl. Bürgermeister Ilka SakowskiRoman Stähr

gez. Dobrick gez. M. Krüger Stellvertreter des Hauptverw.- stellv. ehrenamtl. Bürgermeister beamten Martin Krüger Susanne Dobrick

Oderberg, 02.12.2008 Seite 20 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009 Seite 21 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Genehmigung des Landrates des Landkreises Barnim vom 04.12.2008 zum Gebietsänderungsvertrag zwischen der Gemeinde Hohensaaten und der Stadt Oderberg

Sehr geehrte Frau Sakowski, auf Ihren Antrag vom 01.12.2008 genehmige ich den Gebietsänderungsvertrag zwischen der Gemeinde Hohensaaten und der Stadt Oderberg vom 02.12.2008.

Begründung:

I. Die Grundstücke, Gemarkung Hohensaaten, Flur 4, Flurstücke 2, 3, 4, 5, 18/3, 18/4, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 29, 30, 31 mit einer Gesamtfläche von 588.378 m² gehören zur Gemeinde Hohensaaten. Auf diesen Grundstücken befinden sich Wohnhäuser. Dort leben etwa 11 Einwohner. Die Grundstücke befinden sich am Ortsausgang Oderberg / Ortseingang Hohensaaten. Die Grundstücke liegen unmit- telbar an der Gemarkungsgrenze zur Stadt Oderberg. Die Entfernung zur Stadt Oderberg ist wesentlich geringer als die Entfernung zum Ortskern der Gemeinde Hohensaaten. Die Entfernung zum Ortskern der Gemeinde Hohensaaten beträgt etwa 6 km.

Die Gemeinde Hohensaaten und die Stadt Bad Freienwalde (Oder) haben einen Gebietsänderungs- vertrag geschlossen. Danach soll die Gemeinde Hohensaaten in die Stadt Bad Freienwalde (Oder) eingegliedert werden. Anlässlich der anstehenden Gebietsänderung haben sich die Einwohner, die auf den oben genannten Grundstücken in der Straße Bahnhof in 16248 Hohensaaten wohnen, dafür ausgesprochen, der Stadt Oderberg zugeordnet zu werden. Das Amt Oderberg hat daher ein Gebiets- änderungsverfahren eingeleitet. Mit ihren Beschlüssen vom 20.11.2008 und 27.11.2008 haben die Gemeindevertretung der Gemeinde Hohensaaten und die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Oderberg mit der Mehrheit der gesetzli- chen Anzahl ihrer Mitglieder beschlossen, den Vertrag über die Neuzuordnung der oben bezeichneten Grundstücke zu schließen. Die Gemeindevertretung der Gemeinde Hohensaaten hat auch beschlos- sen, das Amt von dem Verbot der Mehrfachvertretung zu befreien.

Am 10.11.2008 hat die Beauftragte des Landrates im Einvernehmen mit dem Vorsitzenden der Ge- meindevertretung der Gemeinde Hohensaaten eine Eilentscheidung mit dem Inhalt getroffen, dass zur Anhörung über den Gebietsänderungsvertrag zwischen der Gemeinde Hohensaaten und der Stadt Oderberg eine Bürgerversammlung einberufen wird. Auf ihrer nächsten Gemeindevertretersitzung hat die Gemeindevertretung der Gemeinde Hohensaaten mit Beschluss vom 20.11.2008 diese Eil- entscheidung genehmigt.

Die Anberaumung der Versammlung zur Anhörung über die Gebietsänderung wurde am 18.11.2008 in den Bekanntmachungskästen der Gemeinde Hohensaaten und der Stadt Oderberg ausgehängt. Am 26.11.2008, 18.00 Uhr wurde die Bürgerversammlung durchgeführt. Anhörungsgegenstand war der Gebietsänderungsvertrag zwischen der Gemeinde Hohensaaten und der Stadt Oderberg. Der Gebiets- änderungsvertrag wurde in seinen wesentlichen Grundzügen vorgestellt. Einwände haben die betroffe- nen Bürger nicht vorgebracht.

Der Gebietsänderungsvertrag wurde von Seiten der Gemeinde Hohensaaten von der Beauftragten des Landrates für das Amt des Amtsdirektors und ihrer Stellvertreterin und von Seiten der Stadt Oderberg vom ehrenamtlichen Bürgermeister und seinem Stellvertreter unterzeichnet.

II. 1. Der Antrag auf Genehmigung des Vertrages über die Änderung der Gemeindegrenze zwischen der Gemeinde Hohensaaten und der Stadt Oderberg war zu genehmigen. Genehmigungsbehörde ist die untere Kommunalaufsichtsbehörde. Gem. § 6 Abs. 2 der Kommunalverfassung der Landes Brandenburg (BbgKVerf) vom 18.12.2007 (GVBl. I S. 286) können Gemeindegrenzen freiwillig durch Gebietsänderungsvertrag der beteiligten Gemeinden mit Genehmigung der unteren Kommunalauf- sichtsbehörde geändert werden. Etwas anderes gilt nur dann, wenn der Zuständigkeitsbereich von Ämtern betroffen ist. Dann ist Genehmigungsbehörde das Ministerium des Innern. Das ist vorliegend aber nicht der Fall. Seite 22 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

2. Das Gebietsänderungsverfahren wurde ordnungsgemäß durchgeführt. Gem. § 6 Abs. 4 BbgKVerf müssen Gebietsänderungsverträge von den Gemeindevertretungen der beteiligten Gemeinden mit der Mehrheit der gesetzlichen Anzahl ihrer Mitglieder beschlossen werden. Die Gemeindevertretung der Gemeinde Hohensaaten hat am 20.11.2008 und die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Oderberg hat am 27.11.2008 mit der Mehrheit der gesetzlichen Anzahl ihrer Mitglieder den Gebietsänderungs- vertrag beschlossen.

Vor der Entscheidung über die Veränderung von Gemeindegrenzen waren gem. § 6 Abs. 8 BbgKVerf die Bürger zu hören, die in dem unmittelbar betroffenen Gebiet wohnen. Hierbei sind die Vorschriften der Verordnung zur Regelung des Verfahrens der Anhörung der Bürger bei Gebietsänderungen (AnhV) vom 03.01.2002 (GVBl. II S. 99), zuletzt geändert durch Gesetz vom 17.12.2003 (GVBl. I S. 298) zu beachten. Den Anhörungsberechtigten, das sind die Bürger, die von der Gebietsänderung unmittelbar betroffen sind, wurde Gelegenheit gegeben, sich in einer Bürgerversammlung zu dem Gebiets- änderungsvorhaben zu äußern. Zwar wurde ihnen nicht die Möglichkeit gegeben, sich durch Gelegen- heit zur schriftlichen Stellungnahme zu äußern. Gem. § 6 Abs. 1 Satz 1 AnhV kann anstelle der Anhörung durch Gelegenheit zur schriftlichen Stellungnahme den Anhörungsberechtigten auch Gele- genheit zur Stellungnahme in einer Versammlung der Bürger gegeben werden. Von dieser Möglichkeit wurde hier Gebrauch gemacht. Die Anberaumung der Versammlung wurde auch gem. § 6 Abs. 2 Satz 1 AnhV eine Woche vor Durchführung unter Angabe der zu erörternden Angelegenheit, nämlich am 18.11.2008 ortsüblich bekannt gemacht.

Allerdings hat die Gemeindevertretung der Gemeinde Hohensaaten im Vorfeld keinen Beschluss darüber gefasst, dass eine Bürgerversammlung durchzuführen ist. § 6 Abs. 1 Satz 2 AnhV sieht eine solche Entscheidung aber vor. Die Beauftragte des Landrates, die die Aufgaben des Amtsdirektors wahrnimmt, hat jedoch – im Einvernehmen mit dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung – eine Eilentscheidung getroffen, die die Gemeindevertretung in ihrer nächsten Sitzung dann auch genehmigt hat. Die untere Kommunalaufsichtsbehörde lässt es in diesem Zusammenhang dahinstehen, ob die Voraussetzungen, unter denen eine Eilentscheidung getroffen werden kann, tatsächlich vorlagen und die getroffene Entscheidung tatsächlich zur Abwehr einer Gefahr oder eines erheblichen Nachteils für die Gemeinde erforderlich war. Es ist anerkannt, dass Maßnahmen, die in Ausführung einer rechtswid- rigen Eilentscheidung getroffen werden, jedenfalls grundsätzlich wirksam sind. Vorliegend hat die untere Kommunalaufsichtsbehörde ferner berücksichtigt, dass die Gemeindevertretung diese Eil- entscheidung in ihrer nächsten Sitzung genehmigt und damit gebilligt hat. Ferner enthält die Regelung in § 6 Abs. 1 Satz 2 AnhV keine Aussage darüber, wann die Gemeindevertretung einen Beschluss über die Durchführung einer Bürgerversammlung herbeiführen muss. Insoweit ist festzuhalten, dass die Gemeindevertretung unter dem 20.11.2008 die Eilentscheidung genehmigt und damit einen Beschluss über die Durchführung einer Bürgerversammlung gefasst hat und zwar vor Durchführung der Bürger- versammlung am 26.11.2008.

Der Kreistag war nicht zu hören. Nach § 9 Abs. 2 Satz 1 GemO war eine Anhörung des Kreistages erforderlich. Dieses Erfordernis ist mit Inkrafttreten der Kommunalverfassung des Landes Brandenburg nunmehr weggefallen. Die Rechtslage nach Inkrafttreten der Kommunalverfassung des Landes Brandenburg ist auch anwendbar. Der Gesetzgeber hat in § 141 BbgKVerf Überleitungs- und Über- gangsvorschriften getroffen. Zu dem Erfordernis einer Anhörung des Kreistages enthält § 141 BbgKVerf keine Überleitungsregelung. Daher ist mit dem Inkrafttreten der Kommunalverfassung die neue Rechts- lage anwendbar, eine Anhörung des Kreistages daher nicht mehr erforderlich.

Auch im Übrigen bestehen keine Bedenken. Insbesondere wurden die Vorschriften für verpflichtende Erklärungen eingehalten. Gem. § 57 Abs. 2 BbgKVerf bedürfen Erklärungen, durch die die Gemeinde verpflichtet werden soll, der Schriftform. Sie sind vom Hauptverwaltungsbeamten und einem seiner Stellvertreter abzugeben. Gem. § 135 Abs. 4 BbgKVerf nimmt das Amt die Aufgabe des Hauptverwaltungsbeamten in amtsangehörigen Gemeinden durch den Amtsdirektor wahr. Ist das Amt selbst oder sind mehrere dem Amt angehörige Gemeinden an einem gerichtlichen Verfahren oder in Rechts- und Verwaltungsgeschäften beteiligt, ist der ehrenamtliche Bürgermeister gesetzlicher Vertre- ter der amtsangehörigen Gemeinde. Vorliegend hat die Gemeindevertretung Hohensaaten das Amt von dem Verbot der Mehrfachvertretung befreit. Daher haben auch die Beauftragte des Landrates und ihre Stellvertreterin den Vertrag für die Gemeinde Hohensaaten unterzeichnet. Für die Stadt Oderberg Seite 23 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

haben der ehrenamtliche Bürgermeister und sein Stellvertreter den Vertrag unterzeichnet. Einen Beschluss über die Befreiung des Amtes von dem Verbot der Mehrfachvertretung hat die Stadtverordnetenversammlung nämlich nicht gefasst.

3. Gem. § 6 Abs. 2 Satz 3 BbgKVerf kann die Genehmigung des Gebietsänderungsvertrages insbesondere versagt werden, wenn zu erwarten ist, dass die Leistungskraft einer beteiligten Gemein- de durch ein erhebliches Absinken der Einwohnerzahl beeinträchtigt wird. Der unteren Kommunalauf- sichtsbehörde steht daher zunächst ein Ermessen zu. Dabei hat sie, das geht insoweit aus der Regelung in § 6 Abs. 1 BbgKVerf hervor, das öffentliche Wohl zu berücksichtigen. Nach Abwägung kommt die untere Kommunalaufsichtsbehörde zu dem Schluss, dass der Gebietsänderungsvertrag zu genehmigen ist. Er führt zu sachgerechten Ergebnissen und berücksichtigt sowohl das öffentliche Wohl als auch die Interessen der von der Gebietsänderung Betroffenen. Die derzeitige Zuordnung der betroffenen Grundstücke zur Gemeinde Hohensaaten ist unzweckmäßig, weil sich die Grundstücke am Ortsausgang Oderberg befinden und die räumliche Entfernung zum Orstkern der Gemeinde Hohen- saaten wesentlich größer ist als die Entfernung zur Stadt Oderberg. Die Zuordnung zur Gemeinde Hohensaaten bringt wegen der räumlichen Entfernung Nachteile für die Einwohner, insbesondere bei Wahlen mit sich. Der Gebietsänderungsvertrag sorgt daher für eine Bereinigung der Gemeindegrenzen. Die Genehmigung war insbesondere auch nicht deshalb zu versagen, weil die Leistungskraft einer beteiligten Gemeinde durch ein erhebliches Absinken der Einwohnerzahl beeinträchtigt wird. Schließlich leben in dem Gebiet, das von der Gebietsänderung betroffen ist, nur etwa 11 Einwohner. Daher wird auch die Leistungskraft der abgebenden Gemeinde Hohensaaten nicht wesentlich beein- trächtigt. Ohnehin wird die Gemeinde Hohensaaten voraussichtlich ab dem 01.01.2009 in die Stadt Bad Freienwalde (Oder) eingegliedert. Nach alledem war der Gebietsänderungsvertrag zu genehmigen. Die untere Kommunalaufsichtsbehörde hat auch berücksichtigt, dass sich die Einwohner des betroffe- nen Gebietes für die Gebietsänderung ausgesprochen und keine Einwände vorgebracht haben.

Rechtsbehelfsbelehrung: Gegen diesen Bescheid kann innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe Klage bei dem Verwaltungs- gericht Frankfurt (Oder), Logenstr. 6, 15230 Frankfurt (Oder), poststelle@vg-frankfurt- oder.brandenburg.de schriftlich, in elektronischer Form oder zur Niederschrift der Urkundsbeamtin oder des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle erhoben werden. Die Klage muss den Beklagten und den Gegenstand des Klagebegehrens bezeichnen.

Mit freundlichen Grüßen

gez. I h r k e Seite 24 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Bekanntmachung zum Eingliederungsvertrag zwischen der Gemeinde Hohensaaten und der Stadt Bad Freienwalde (Oder) vom 14.11.2008

Der Eingliederungsvertrag zwischen der Gemeinde Hohensaaten und der Stadt Bad Freienwalde (Oder) vom 14.11.2008 und der Zuordnungs-, Änderungs- und Genehmigungsbescheid des Ministeriums des Innern vom 11.12.2008 werden hiermit gem. § 6 Abs. 2 Satz 4 der Kommunalverfassung des Landes Brandenburg vom 18.12.2007 (GVBl. I S. 286) öffentlich bekannt gemacht.

Eberswalde, den 04.02.2009

i.V. Bockhardt 1. Beigeordneter

Eingliederungsvertrag zwischen der Gemeinde Hohensaaten und der Stadt Bad Freienwalde (Oder) vom 14.11.2008

Eingliederungsvertrag

Die Gemeinde Hohensaaten,

vertreten durch den Amtsdirektor des Amtes Oderberg, dieser vertreten durch die Beauftragte des Landrates des Landkreises Barnim, Frau Ilka Sakowski, dienstansässig Berliner Str.89 in 16248 Oderberg

und

die Stadt Bad Freienwalde (Oder),

vertreten durch den Bürgermeister der Stadt Bad Freienwalde (Oder), Herrn Ralf Lehmann, dienstansässig Karl-Marx-Str.1 in 16259 Bad Freienwalde (Oder)

schließen folgenden Vertrag:

§ 1 Eingliederung

(1) Die Gemeinde Hohensaaten wird gemäß § 6 Abs. 3 BbgKVerf in die Stadt Bad Freienwalde(Oder) eingegliedert.

(2) Die aufnehmende Stadt Bad Freienwalde (Oder) wird mit dem Wirksamwerden der Eingliederung Rechtsnachfolgerin der eingegliederten Gemeinde Hohensaaten.

§ 2 Bildung eines Ortsteiles

(1) Die Gemeinde Hohensaaten wird Ortsteil der aufnehmenden Stadt Bad Freienwalde (Oder) gem. § 45 BbgKVerf.

(2) Auf den Ortstafeln soll der Name des Ortsteils über dem Gemeindenamen aufgeführt werden.Der Gemeindename enthält die Bezeichnung „Stadt“. Seite 25 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

§ 3 Ortsbeirat / Ortsvorsteher

(1) Im Ortsteil Hohensaaten wird gemäß § 45 Abs. 2 Satz 1 BbgKVerf ein Ortsbeirat gebildet.

(2) Die Gemeindevertretung der einzugliedernden Gemeinde Hohensaaten wird bis zum Ende der laufenden Wahlperiode Ortsbeirat des Ortsteils Hohensaaten. Der bei der nächsten Kommunalwahl zu wählende Ortsbeirat hat drei Mitglieder.

(3) Der ehrenamtliche Bürgermeister der einzugliedernden Gemeinde Hohensaaten wird bis zum Ende der laufenden Wahlperiode Ortsvorsteher des Ortsteils Hohensaaten.

§ 4 Ortsteilrechte

(1) Neben den in § 46 Abs. 1 BbgKVerf genannten Anhörungsrechten ist der Ortsbeirat des Ortsteils Hohensaaten zu folgenden Angelegenheiten zu hören: - Abschluss, Aufhebung und Änderung von Grundstücksgeschäften.

(2) Dem Ortsbeirat des Ortsteils Hohensaaten werden die folgenden Entscheidungsrechte übertragen:

- Entscheidungen über Angelegenheiten gemäß § 46 Abs. 3 Ziffer 1 –3 BbgKVerf,

- Entscheidungen über die Verwendung der von der Stadtverordnetenversammlung jährlich mit dem Haushalt zur Verfügung gestellten Mittel zur Förderung von Vereinen und Verbänden, zur Förderung und Durchführung von Veranstaltungen der Heimatpflege, des Brauchtums und der Fremdenverkehrsentwicklung sowie für Ehrungen und Jubiläen in ihrem Ortsteil.

(3) In die Hauptsatzung der aufnehmenden Stadt Bad Freienwalde (Oder) sind der Ortsteil Hohensaaten nach § 45 BbgKVerf und die für den Ortsteil Hohensaaten getroffenen Regelungen aufzunehmen.

§ 5 Wahrung der Eigenart

(1) Die aufnehmende Stadt Bad Freienwalde (Oder) verpflichtet sich, die Interessen des neuen Ortsteils Hohensaaten zu wahren. Das kulturelle und gesellschaftliche Leben des Ortsteils Hohensaaten soll gewahrt werden; insbesondere sind die bestehenden Einrichtungen im Ortsteil Hohensaaten nach Bedarf und Maßgabe des Haushalts zu erhalten.

Die gemeindlichen Einrichtungen der Gemeinde Hohensaaten sind in der Anlage 3 zu diesem Vertrag aufgeführt. Die Anlage 3 ist Bestandteil dieses Vertrages.

(2) Die Stadt Bad Freienwalde (Oder) bemüht sich, im Einvernehmen mit dem Staatlichen Schulamt mit der Stadt Oderberg eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung zur Bestimmung eines gemeinsamen Schulbezirks für das Gebiet der bisherigen Gemeinde Hohensaaten für den Zeitraum bis zum 30.06.2013 herbeizuführen. Ab dem 01.07.2013 soll die Stadt Bad Freienwalde (Oder) auch für das Gebiet der bisherigen Gemeinde Hohensaaten für die Bestimmung des Schulbezirks zuständig sein.

(3) Die Stadt Bad Freienwalde (Oder) wird sich mit dem Staatlichen Schulamt Frankfurt (Oder) ins Benehmen setzen, um zu erreichen, dass die Schülerinnen und Schüler, welche aufgrund der abzuschließenden öffentlich – rechtlichen Vereinbarung an einer Grundschule eines anderen Schulträgers aufgenommen wurden, eine Genehmigung nach § 106 Absatz 4 des Brandenburgischen Schulgesetzes zum weiteren Besuch der Grundschule des anderen Schulträgers erhalten. Seite 26 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

§ 6 Sicherung der Bürgerrechte

Soweit für Rechte und Pflichten die Dauer des Wohnens in der aufnehmenden Stadt Bad Freienwalde (Oder) maßgebend ist, gilt das ununterbrochene Wohnen in der einzugliedernden Gemeinde Hohensaaten als solches in der aufnehmenden Stadt Bad Freienwalde (Oder).

§ 7 Ortsrecht

(1) Das Ortsrecht der eingegliederten Gemeinde Hohensaaten tritt mit Wirksamwerden der Eingliederung außer Kraft, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist. Zum gleichen Zeitpunkt tritt das Ortsrecht der aufnehmenden Stadt Bad Freienwalde (Oder) im Gebiet der eingegliederten Gemeinde Hohensaaten in Kraft.

(2) Abweichend von Absatz 1 gelten die in der Anlage Nr. 1 u. 2 aufgeführten Satzungen – Friedhofssatzung und Friedhofsgebührensatzung der einzugliedernden Gemeinde Hohensaaten längstens bis zum 31.12.2009 weiter. Die Anlagen Nr. 1 u. 2 sind Bestandteil des Vertrages.

§ 8 Investitionen

(1) Erlöse aus Veräußerungen von Vermögen der eingegliederten Gemeinde Hohensaaten sollen nach Maßgabe des Haushaltes im Ortsteil verwendet werden.

(2) Die folgenden Vorhaben der eingegliederten Gemeinde Hohensaaten sollen nach Maßgabe des Haushaltes mit folgender Priorität verwirklicht werden:

1. Sanierung Ingenieurbauwerke

- Voigtlandstraße – Stützwand - Beteiligung Brückenplanung – Brücke über Alte Oder

2. Straßenbaumaßnahmen

- Grundhafte Erneuerung der Dorfstraße (Brücke bis Gemarkungsgrenze) - Parkplatz an den Schleusen – Nationalpark - Grundhafter Ausbau der Schulstraße

3. Straßenbeleuchtung Siedlung

4. Rekultivierung der Deponie

5. Alte Schmiede.

§ 9 Gemeindevertretung

Für die laufende Wahlperiode der Gemeindevertretung wählt die Gemeindevertretung der eingegliederten Gemeinde Hohensaaten aus ihrer Mitte 2 Mitglieder, die der Stadtverordnetenversammlung der aufnehmenden Stadt Bad Freienwalde (Oder) angehören sollen. Seite 27 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

§ 10 Übernahme von Beschäftigten

Die Stadt Bad Freienwalde (Oder) übernimmt entsprechend einem Personalschlüssel von 2,5 Mitarbeitern pro 1000 Einwohnern zwei Beschäftigte der Gemeinde Hohensaaten nach den jeweils für sie geltenden rechtlichen Bestimmungen in ein entsprechendes Beschäftigungsverhältnis bei der Stadt Bad Freienwalde (Oder). Die Arbeitsverhältnisse gehen nach § 8 Absatz 1 Satz 2 BbgKVerf bzw. analog § 613 a BGB auf die neue Gemeinde über. Dabei bleiben die Rechte aus dem bisherigen Arbeitsvertrag erhalten. Veränderungen aufgrund tarifrechtlicher Vorschriften bleiben unberührt.

§ 11 Wohlverhalten

(1) Die Gemeinde Hohensaaten verpflichtet sich, ab der Unterzeichnung bis zur Wirksamkeit dieses Vertrages keine Einstellung von Personal vorzunehmen.

(2) Die Gemeinde Hohensaaten verpflichtet sich, Kredite nur in Absprache mit der Stadt Bad Freienwalde (Oder) aufzunehmen und Vermögenswerte nur in Absprache mit der Stadt Bad Freienwalde (Oder) zu veräußern.

(3) Bis zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Eingliederung verpflichten sich die vertragsschließenden Gemeinden, sich gegenseitig eventuelle Änderungen von Satzungen und Verträgen mitzuteilen.

§ 12 Regelung von Streitigkeiten

(1) Der Ortsvorsteher vertritt für die Dauer von einer Kommunalwahlperiode den Ortsteil (die eingegliederte Gemeinde Hohensaaten) in verwaltungsgerichtlichen Verfahren bei Streitigkeiten über die Auslegung des Vertrages.

(2) Bei Streitigkeiten über die Auslegung des Vertrages wird ein Streitschlichtungsgremium gebildet, für das die vertragsschließenden Gemeinden je 3 Vertreter bestimmen und welches bei eintretenden Streitigkeiten bis zum 31.12.2013 eine Entscheidung für die Stadtverordnetenversammlung vorbereitet. Die Stadtverordnetenversammlung soll einem Vorschlag des Streitschlichtungsgremiums folgen.

Die Vertreter des Streitschlichtungsgremiums werden in der Anlage 4 zu diesem Vertrag namentlich benannt. Die Anlage 4 ist Bestandteil dieses Vertrages.

§ 13 Salvatorische Klausel

Sollte eine der vorstehenden Regelungen dem geltenden Recht widersprechen, so soll sie durch eine rechtmäßige Regelung ersetzt werden, die dem Willen der Vertragsparteien möglichst nahe kommt.

§ 14 Wirksamwerden des Vertrages

(1) Der Vertrag wird unter dem Vorbehalt geschlossen, dass der Gemeinde Hohensaaten vom Land Brandenburg eine Zuwendung zur Konsolidierung des Haushalts bewilligt wird.

Vor Wirksamwerden des Vertrages erfolgt eine Vermögensauseinandersetzung zwischen der Gemeinde Hohensaaten und dem Amt Oderberg. Seite 28 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

(2) Der Vertrag wird mit der Genehmigung durch das Ministerium des Innern des Landes Brandenburg und nach der Bekanntmachung des Vertrages und seiner Genehmigung in den vertragsschließenden Gemeinden wirksam.

(3) Es besteht Übereinstimmung darüber, dass die Eingliederung mit Wirkung zum 01.01.2009 erfolgen soll.

Oderberg, den 14.11.2008

für die Gemeinde Hohensaaten:

gez. Ilka Sakowskigez. Susanne Dobrick Ilka SakowskiStellvertreterin des Amtsdirektors für den Amtsdirektor des Amtes Oderberg

gez. Bernd Pliquett Bernd Pliquett ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Hohensaaten

für die Stadt Bad Freienwalde (Oder):

gez. Ralf Lehmann Ralf Lehmann Hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Bad Freienwalde (Oder)

gez. Sabine Texdorf Sabine Texdorf Stellvertreterin des Bürgermeisters der Stadt Bad Freienwalde (Oder) Seite 29 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Anlage 1 - Seite 15 Amtsblatt Oderberg Nr. 2-2007

20 Baubuden, Gerüste, Baustofflagerungen, Aufstellung von Arbeitswagen, Baumaschinen und Baugeräten mit und ohne Bauzaun, je m² 20 a baulich ausgebauter Verkehrsfläche monatlich 1,00 10,00 20 b baulich unbefestigter Verkehrsfläche monatlich 0,50 5,00

21 Container auf öffentlichen Verkehrsflächen bis 10 m³ Inhalt je Container und wöchentlich 10,00 über 10 m³ Inhalt je Container wöchentlich 20,00

22 Sonstigen Zwecken dienende Nutzung, die nicht unter eine Tarifstelle fällt, je m² täglich 1,00 10,00

Für Ruhetage, das heißt für Tage, an denen die Veranstaltung nicht stattfindet, sind keine Entgelte zu erheben. Für die Zeiten des Auf- und Abbaues, sofern diese nicht am ersten bzw. letzten Veranstaltungstag vorgenommen werden können, werden nur 50 % der festzusetzenden Entgelte je Tag berechnet.

Anmerkung: Bemisst sich die Gebühr nach der in Anspruch genommenen Verkehrsfläche, so sind angefangene m² bzw. m voll zu berechnen. Bei jährlicher Sondernutzungsgebühr beträgt die monatliche bzw. tägliche Gebühr 1/12 bzw. 1/360 der vorgeschriebenen Gebühr. Bei monatlicher Sondernutzungsgebühr ergibt sich der Tagessatz aus 1/30 der vorgeschriebenen Gebühr. Als beanspruchte Verkehrsfläche gilt die Grundfläche der Anlage zuzüglich der Fläche von überragenden Teilen, wie Überdachungen, Abstützungen, Zuggabeln usw.

Bekanntmachungsanordnung Die Gemeindevertretung der Gemeinde Hohensaaten hat in ihrer öffentlichen Sitzung am 16.11.2006 vorstehende Satzung über die Erlaubnis und Gebühren für Sondernutzungen an öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen der Gemeinde Hohensaaten (Sondernutzungssatzung) beschlossen. Diese Satzung ist im Amtsblatt für das Amt Oderberg, Bekanntmachungsorgan für die Gemeinde Hohensaaten, öffentlich bekannt zu machen.

Oderberg, 16.11.2006

gez. Gerhard Miroslau Amtsdirektor

Satzung für den kommunalen Friedhof der Gemeinde Hohensaaten - Friedhofssatzung -

Aufgrund des § 5 der Gemeindeordnung (GO) für das Land Brandenburg in der Fassung vom 10.10.2001 (GVBl. I, S. 154), zuletzt geändert durch Artikel 5 des Gesetzes zur Änderung des Landesbeamtengesetzes und anderer dienstrechtlicher Vorschriften vom 22.03.2004 (GVBl. I, S. 59) und des Gesetzes über das Leichen-, Bestattungs- und Friedhofswesen im Land Brandenburg (Brandenburgisches Bestattungsgesetz – BbBestG) vom 07.11.2001 (GVBl. I, S. 266), geändert durch Art. 31 des Gesetzes zur Anpassung an den elektronischen Rechtsverkehr vom 17.12.2003 (GVBl. I, S. 298), hat die Gemeindevertretung Hohensaaten in ihrer Sitzung am 16.11.2006 folgende Satzung beschlossen:

Inhaltsverzeichnis:

I. Allgemeine Bestimmungen § 1 Begriffsbestimmung § 2 Geltungsbereich § 3 Friedhofszweck § 4 Schließung und Entwidmung II. Ordnungsvorschriften § 5 Öffnungszeiten § 6 Verhalten auf dem Friedhof § 7 Gewerbetreibende III. Bestattungsvorschriften § 8 Allgemeines Seite 30 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Anlage 1 - Seite 16 Amtsblatt Oderberg Nr. 2-2007 § 9 Gestaltung der Trauerfeiern § 10 Särge und Urnen § 11 Trauerhalle § 12 Ausheben und Verfüllen der Gräber § 13 Ruhezeiten § 14 Umbettungen IV. Grabstätten § 15 Allgemeine Bestimmungen § 16 Arten der Grabstätten § 17 Maße der Grabstätten § 18 Reihengrabstätten § 19 Wahlgrabstätten § 20 Urnengrabstätten § 21 Ehrengrabstätten V. Gestaltung der Grabstätten § 22 Allgemeine Gestaltungsvorschriften § 23 Grabmale und bauliche Anlagen § 24 Zustimmungserfordernis § 25 Fundamentierung und Befestigung § 26 Unterhaltung § 27 Herrichtung § 28 Zusätzliche Gestaltungsvorschriften § 29 Vernachlässigung der Grabpflege § 30 Entfernung § 31 Alte Rechte § 32 Haftung § 33 Gebühren § 34 Ordnungswidrigkeiten § 35 In-Kraft-Treten / Außer-Kraft-Treten

I. Allgemeine Bestimmungen § 1 Begriffsbestimmung (1) Eine Grabstelle oder Grabstätte ist ein für Bestattungen oder Beisetzungen vorgesehener genau bestimmter Teil des Friedhofsgrundstücks mit dem darunter liegenden Erdreich. Eine Grabstelle oder Grabstätte kann mehrere Gräber umfassen. (2) Ein Grab ist ein Teil der Grabstelle oder Grabstätte, die der Aufnahme einer menschlichen Leiche oder - als Urnengrab – der Asche dient. (3) Bestattung ist die mit religiösen oder weltanschaulichen Gebräuchen verbundene Übergabe des menschlichen Leichnams an die Elemente. Die Bestattung erfolgt in zwei Formen, die gleichberechtigt nebeneinander stehen: · durch die Erdbestattung (Begräbnis) · durch die Feuerbestattung (Krematorium) Die Erdbestattung ist beendet, wenn die Leiche in der Erde versenkt ist. Bei der Feuerbestattung ist zu unterscheiden zwischen der Einäscherung der Leiche und der Übergabe der regelmäßig in einer Urne verschlossenen Aschereste in die Erde oder einen dafür bestimmten Platz. Diese Über- gabe wird daher nicht als Bestattung bezeichnet, sondern als Beisetzung. Erst mit ihr ist die Feu- erbestattung abgeschlossen.

§ 2 Geltungsbereich (1) Die Friedhofssatzung gilt für die Gemeinde Hohensaaten und den von ihr verwalteten Friedhof.

§ 3 Friedhofszweck (1) Der Friedhof ist eine nichtrechtsfähige Einrichtung der Gemeinde Hohensaaten. Zuständig für die Verwaltung des Friedhofes ist die Gemeinde Hohensaaten, nachfolgend Friedhofsverwaltung genannt. (2) Der Friedhof dient der Bestattung derjenigen Personen, die a) bei ihrem Tode Einwohner der Gemeinde Hohensaaten waren, b) ein besonderes Recht auf Bestattung in einer Grabstätte haben oder c) ohne Einwohner zu sein, nach anderen Vorschriften oder gerichtlichen Anordnungen zu bestatten sind. Seite 31 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Anlage 1 - Seite 17 Amtsblatt Oderberg Nr. 2-2007 (3) Die Beisetzung/Bestattung anderer Personen kann mit Zustimmung der Friedhofsverwaltung erfolgen, wenn Angehörige der verstorbenen Person ihren Hauptwohnsitz in der Gemeinde haben. Für die Beisetzung eines Verstorbenen muss vorher ein Antrag eine schriftliche Zustimmung von der Friedhofsverwaltung eingeholt werden. Die Grabstätten werden unter den hier aufgestellten Bedingungen überlassen. Ein Rechtsanspruch auf Erteilung der Zustimmung besteht nicht.

§ 4 Schließung und Entwidmung (1) Friedhöfe, Friedhofsteile und einzelne Grabstätten können aus wichtigem öffentlichen In- teresse geschlossen oder entwidmet werden. Durch Schließung wird die Möglichkeit weite- rer Beisetzungen ausgeschlossen: durch die Entwidmung verliert der Friedhof seine Eigen- schaft als öffentliche Bestattungseinrichtung. Besteht die Absicht der Schließung, so wer- den keine Nutzungsrechte mehr erteilt oder wiedererteilt. (2) Die Absicht der Schließung, die Schließung selbst und die Entwidmung sind jeweils öffent- lich bekannt zu machen. (3) Die Gemeinde kann die Schließung verfügen, wenn keine Rechte auf Bestattung entgegen- stehen. (4) Die Gemeinde kann die Entwidmung verfügen, wenn alle Nutzungsrechte und Ruhefristen abgelaufen sind. (5) Soweit zur Schließung oder Entwidmung Nutzungsrechte aufgehoben oder im Einverneh- men mit den Berechtigten abgelöst werden sollen, sind unter ersatzweiser Einräumung entsprechender Rechte auch Umbettungen ohne Kosten für den Nutzungsberechtigten möglich.

II. Ordnungsvorschriften § 5 Öffnungszeiten Der Friedhof ist während der Tageshelligkeit für Besucher geöffnet. Die Friedhofsverwaltung kann das Betreten des Friedhofes aus besonderem Anlass untersagen.

§ 6 Verhalten auf dem Friedhof (1) Jeder hat sich auf dem Friedhof der Würde des Ortes entsprechend zu verhalten. (2) Kinder unter 10 Jahren dürfen die Friedhöfe nur in Begleitung Erwachsener betreten. (3) Auf dem Friedhof ist insbesondere nicht gestattet, a) Waren aller Art sowie gewerbliche Dienste anzubieten oder diesbezüglich zu werben, b) an Sonn- und Feiertagen und in der Nähe einer Bestattung störende Arbeiten auszuführen, c) Abraum und Abfälle außerhalb der dafür bestimmten Stellen abzulagern und d) Tiere ohne Leine zu führen. e) zu lärmen, zu spielen, zu lagern und Alkohol zu trinken f) den Friedhof und seine Einrichtungen und Anlagen zu verunreinigen oder zu beschädigen Die Gemeinde kann Ausnahmen zulassen, soweit sie dem Zweck des Friedhofs und seiner Ordnung nicht entgegenstehen. Diese Ausnahmegenehmigungen können mit Auflagen verbunden sein. (4) Anordnungen des Friedhofpersonals sind zu befolgen.

§ 7 Gewerbetreibende (1) Gewerbetreibende (Bestattungsinstitute, Bildhauer, Gärtner, Steinmetze usw.) bedürfen für gewerbsmäßige Tätigkeiten auf dem Friedhof der vorherigen Zustimmung der Friedhofsverwaltung. (2) Die für die Arbeiten erforderlichen Werkzeuge und Materialien dürfen auf dem Friedhof nicht gelagert werden. Bei Beendigung oder Unterbrechung der Tagesarbeit sind die Arbeitsplätze wieder in den ursprünglichen Zustand zu bringen. Die Gewerbetreibenden dürfen auf den Friedhöfen keinerlei Abfälle einschließlich Gewerbeabfälle lagern. (3) Die Gewerbetreibenden und ihre Bediensteten haben die Friedhofssatzung und die dazu ergangenen Regelungen sowie Anweisung der Friedhofsverwaltung zu befolgen. Gewerbliche Arbeiten auf den Friedhöfen dürfen nur werktags von 07.00 – 17.00 Uhr ausgeführt werden. Die Friedhofsverwaltung kann Verlängerungen der Arbeitszeiten in begründeten Fällen zulassen. Seite 32 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Anlage 1 - Seite 18 Amtsblatt Oderberg Nr. 2-2007

III. Bestattungsvorschriften § 8 Allgemeines (1) Jede vorgesehene Bestattung bzw. Beisetzung auf dem Friedhof ist unverzüglich nach Beurkundung des Sterbefalls schriftlich bei der Friedhofsverwaltung anzumelden. (2) Wird eine Bestattung bzw. Beisetzung in einer vorher erworbenen Grabstätte beantragt, so ist auch das Nutzungsrecht nachzuweisen. (3) Die Friedhofsverwaltung setzt Ort und Zeit der Bestattung fest. (4) Die Bestattungen bzw. Beisetzungen erfolgen - in den Sommermonaten montags bis samstags, in der Zeit von 09.00 Uhr bis 15.00 Uhr - in den Wintermonaten montags bis samstags, in der Zeit von 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr (5) Beisetzungen außerhalb dieser Zeiten bedürfen der vorherigen Genehmigung der Friedhofsverwaltung und sind gebührenpflichtig.

§ 9 Gestaltung der Trauerfeiern

Die Trauerfeiern können in der Trauerhalle oder am Grab abgehalten werden.

§ 10 Särge und Urnen (1) Für die Bestattung sind zur Vermeidung von Umweltbelastungen nur Särge aus leicht abbaubaren Material (z.B. Vollholz) erlaubt, die keine PVC-, PCP, formaldehydabspaltenden, nitrozellulosehaltigen oder sonstigen umweltgefährdenden Lacke und Zusätze enthalten. Entsprechendes gilt für Sargzubehör und -ausstattung. (2) Die Särge dürfen höchstens 2,05 lang, 0,65 hoch und im Mittelmaß 0,65 m breit sein. Sind in Ausnahmefällen größere Särge erforderlich, so ist dies vom Bestattungsunternehmen der Friedhofsverwaltung spätestens drei Werktage vor der Beisetzung mit den genauen Sargmaßen mitzuteilen. (3) Es dürfen nur die von den Krematorien gelieferten Urnen aus leicht abbaubarem umweltfreundlichen Material verwendet werden. (4) Nach dem Erlöschen des Nutzungsrechts wird die Asche an geeigneter Stelle des Friedhofes in würdiger Weise der Erde übergeben.

§ 11 Trauerhalle (1) Die Aufbewahrung von Leichen kann nur für den Tag der Beisetzung erfolgen. Die Aufbewahrung der Leichen erfolgt in Särgen, die der Aschen in geschlossenen Umhüllungen (Urnen). (2) Die Särge sind spätestens eine halbe Stunde vor Beginn der Trauerfeier oder Beisetzung endgültig zu schließen. (3) Die Benutzung der Trauerhalle kann untersagt werden, wenn der Verstorbene an einer meldepflichtigen übertragbaren Krankheit gelitten hat oder Bedenken wegen des Zustandes der Leiche bestehen. (4) Für die Benutzung der Trauerhalle ist die vorherige Zustimmung der Friedhofsverwaltung erforderlich.

§ 12 Ausheben und Verfüllen der Gräber (1) Das Ausheben und Verfüllen von Gräbern für Sargbestattungen und Urnenbeisetzungen sowie das Ausschmückungen der Erdgruften und Tragen der Särge und Urnen erfolgt in Verantwortung eines zugelassenen Bestattungsunternehmens. (2) Das Bestattungsunternehmen ist für alle erforderlichen Arbeiten zuständig. Der Gewerbenachweis ist vor der Beisetzung/Bestattung von der Firma zu erbringen. (3) Die Tiefe der einzelnen Gräber beträgt von der Erdoberfläche (ohne Hügel) bis zur Oberkante des Sarges mindestens 1,00 m, bis zur Oberkante der Urne, mindestens 0,50 m. (4) Die Gräber für Erdbestattungen müssen voneinander durch mindestens 0,30 m starke Erdwände getrennt sein. (5) Sofern beim Ausheben der Gräber Grabmale, Fundamente oder Grabzubehör durch die Friedhofsverwaltung entfernt werden müssen, sind die dadurch entstehenden Kosten durch den Nutzungsberechtigten der Friedhofsverwaltung zu erstatten. Seite 33 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Anlage 1 - Seite 19 Amtsblatt Oderberg Nr. 2-2007 (6) Wenn beim Ausheben eines Grabes zur Wiederbelegung Sargteile, Gebeine oder Urnenreste gefunden werden, sind diese unter der Sohle des neu aufgeworfenen Grabes zu versenken. (7) Das Einsenken von Särgen in Gräbern, in denen sich Schlamm oder Wasser befindet, ist unzulässig.

§ 13 Ruhezeiten (1) Die Ruhezeit für Leichen beträgt 25 Jahre. Bei Verstorbenen bis zur Vollendung des 5. Lebensjahres, sowie bei Aschebeisetzungen beträgt die Ruhezeit 20 Jahre.

§ 14 Umbettungen (1) Die Ruhe der Toten darf grundsätzlich nicht gestört werden. (2) Umbettungen von Leichen und Aschen bedürfen, unbeschadet der sonstigen gesetzlichen Vorschriften, der vorherigen Zustimmung der Friedhofsverwaltung. Die Zustimmung kann nur bei Vorliegen eines wichtigen Grundes erteilt werden. Umbettungen aus einer Urnengemeinschaftsanlage sind nicht zulässig. § 4 Absatz 5 bleibt davon unberührt. (3) Alle Umbettungen erfolgen nur auf Antrag. Antragsberechtigt ist der verfügungsberechtigte Angehörige des Verstorbenen oder der jeweilige Nutzungsberechtigte. (4) Alle Umbettungen werden von einem zugelassenen Bestattungsunternehmen durchgeführt. Die Friedhofsverwaltung bestimmt den Zeitpunkt der Umbettung. (5) Die Kosten der Umbettung und den Ersatz von Schäden, die an benachbarten Grabstätten und Anlagen durch eine Umbettung zwangsläufig entstehen, hat der Antragsteller zu tragen. (6) Der Ablauf der Ruhezeit wird durch eine Umbettung nicht unterbrochen oder gehemmt. (7) Leichen und Aschen dürfen zu anderen als zu Umbettungszwecken nur aufgrund behördlicher oder richterlicher Anordnung ausgegraben werden.

IV. Grabstätten § 15 Allgemeine Bestimmungen (1) Die Grabstätten bleiben Eigentum der Gemeinde Hohensaaten. An ihnen können Rechte nur nach dieser Satzung erworben werden. (2) Grabstätten sind nur über angelegte Haupt- und Nebenwege aufzusuchen. (3) Der Standort der Grabstätte wird von der Friedhofsverwaltung festgelegt. (4) Der Gebührenbescheid zum Erwerb der Nutzungszeit sowie der Nutzung der Trauerhalle ergeht an die Hinterbliebenen. (5) Die Erschließung neuer Grabfelder erfolgt prinzipiell nach der Reihe. Wird vorzeitig auf das Nutzungsrecht verzichtet, ist dies schriftlich bei der Friedhofsverwaltung zu erklären. Ein Anspruch auf Rückzahlung bereits gezahlter Leistungen besteht nicht.

§ 16 Arten der Grabstätten (1) Die Grabstätten werden unterschieden in a) Reihengrabstätten b) Wahlgrabstätten c) Urnenreihengrabstätten d) Urnenwahlgrabstätten e) Urnengemeinschaftsanlagen (UGA) (2) Es besteht kein Anspruch auf Erwerb des Nutzungsrechtes an einer der Lage nach bestimmten Grabstätte oder auf Unveränderlichkeit der Umgebung.

§ 17 Maße der Grabstätten (1) Reihengrabstätte Breite1,00 m Länge 2,20 m (2) Wahlgrabstätte 1 Stelle Breite 1,00 m Länge 2,50 m (Erwachsene) (3) Wahlgrabstätte 2 Stellen Breite 2,50 m Länge 2,50 m (4) Wahlgrabstätte 3 Stellen Breite 3,50 m Länge 2,50 m (5) Urnenreihengrabstätte 1 Stelle Breite 0,50 m Länge 0,50 m (6) Urnenwahlgrabstätte 1 Stellen Breite 0,50 m Länge 0,50 m (7) Urnenwahlgrabstätte 2 Stellen Breite 0,70 m Länge 0,70 m (8) Anonyme Urnengemeinschaftsgrabstätte Breite 0,30 m Länge 0,30 m Seite 34 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009 Anlage 1 - Seite 20 Amtsblatt Oderberg Nr. 2-2007 § 18 Reihengrabstätten (1) Reihengrabstätten sind Grabstätten für Erdbestattungen, die der Reihe nach belegt und im Todesfall für die Dauer der Nutzungszeit des zu Bestattenden zugeteilt werden. (2) In Ausnahmefällen wird auf einer Reihengrabstelle nur eine Urnenbeisetzung des nächsten Angehörigen gestattet. (3) In jeder Reihengrabstätte darf nur eine Leiche beigesetzt werden.

§ 19 Wahlgrabstätten (1) Wahlgrabstätte sind Grabstätten für Erdbeisetzungen, an denen auf Antrag ein Nutzungsrecht für die Dauer von 25 Jahren (Nutzungszeit) verliehen und deren Lage im Benehmen mit dem Erwerber bestimmt wird. Der Wiedererwerb eines Nutzungsrechts ist nur auf Antrag und nur für die gesamte Wahlgrabstätte möglich. Die Friedhofsverwaltung kann Erwerb und Wiedererwerb von Nutzungsrechten an Wahlgrabstätten ablehnen, insbesondere wenn die Schließung gemäß § 4 beabsichtigt ist. Nach Beendigung des Nutzungsrechts kann auch bei zeitlicher Unterbrechung ein Neuerwerb erfolgen, vorausgesetzt, die Grabstätte wurde noch nicht beräumt oder das Nutzungsrecht anderweitig vergeben. Im Falle des Wiedererwerbs ursprünglichen Nutzungsrechts ist eine Gebühr nach der zum Zeitpunkt des Wiedererwerbs gültigen Gebührensatzung zu entrichten. Für die Berechnung der Gebühr und die Festlegung der zeitlichen Dauer des Nutzungsrechts ist der Ablauf des Nutzungsrechts folgende Tag als Beginn des Nutzungsrechts maßgebend. Die Rechte und Pflichten ergeben sich aus der zum Zeitpunkt der Antragstellung für den Wiedererwerb gültigen Satzung. (2) Wahlgrabstätten werden einzeln oder für mehrere Grabstätten für die Dauer des Nutzungsrechts vergeben. Deren Lage wird im Benehmen mit dem Erwerber bestimmt. Auf Einzelwahlstellen werden Erdbestattungen mit maximal zwei Urnenbeisetzungen durchgeführt. Das Nutzungsrecht beträgt 25 Jahre. Nach Ablauf dieser Zeit kann das Nutzungsrecht nur auf Antrag für die gesamte Wahlgrabstätte gegen Zahlung einer Gebühr nach der Gebührensatzung erneuert werden. (3) Der jeweilige Nutzungsberechtigte kann das Nutzungsrecht nur auf eine Person übertragen; es bedarf hierzu der vorherigen Zustimmung der Friedhofsverwaltung. (4) Auf den Ablauf des Nutzungsrechtes wird der jeweilige Nutzungsberechtigte schriftlich, falls er nicht bekannt ist, durch einen Hinweis auf der Grabstätte hingewiesen. (5) Das Nutzungsrecht an unbelegten Grabstätten kann jederzeit, an teilbelegten Grabstätten erst nach Ablauf der letzten Ruhefrist zurückgegeben werden. Eine Rückgabe ist nur für die gesamte Grabstätte möglich. (6) Bei einer Rückgabe des Nutzungsrechtes erfolgt keine Rückerstattung der Benutzungsgebühr. (7) Das Ausmauern von Wahlgrabstätten ist nicht zulässig. (8) Aus dem Nutzungsrecht ergibt sich die Pflicht zur Anlage und zur Pflege der Grabstätte.

§ 20 Urnengrabstätten

(1) Aschen dürfen beigesetzt werden in a) Urnenreihengrabstätten b) Urnenwahlgrabstätten c) Grabstätten für Erdbestattungen d) Urnengemeinschaftsanlagen (2) Urnenreihengrabstätten sind Aschengrabstätten, die der Reihe nach belegt und im Todesfall für die Dauer der Nutzungszeit von 20 Jahren zur Beisetzung einer Asche abgegeben werden. (3) Urnengrabstätten sind für Urnenbeisetzungen bestimmte Grabstätten, an denen auf Antrag ein Nutzungsrecht für die Dauer von 20 Jahren (Nutzungszeit) verliehen und deren Lage gleichzeitig im Benehmen mit dem Erwerber festgelegt wird. Die Zahl der Urnen, die in einer Urnenwahlgrabstätte bestattet werden können, richtet sich nach § 16. (4) In anonymen Urnengemeinschaftsgrabstätten werden Urnen der Reihe nach für die Dauer der Ruhezeit beigesetzt. Hierfür wird eine gesonderte Fläche des Friedhofes ausgewiesen und genutzt.

§ 21 Ehrengrabstätten

Die Zuerkennung, die Anlage und das Unterhalten von Ehrengrabstätten (einzeln oder in geschlossenen Feldern) obliegt ausschließlich der Gemeinde. Seite 35 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Anlage 1 - Seite 21 Amtsblatt Oderberg Nr. 2-2007

V. Gestaltung der Grabstätten § 22 Allgemeine Gestaltungsvorschriften

(1) Jede Grabstätte ist, unbeschadet der Anforderungen, so zu gestalten und so an die Umgebung anzupassen, dass der Friedhofszweck und der Zweck dieser Satzung sowie die Würde des Friedhofes in seiner Gesamtlage gewahrt werden. (2) Der Baumbestand auf dem Friedhof steht unter besonderem Schutz. Es gilt die Verordnung über die Erhaltung, die Pflege und den Schutz von Bäumen im Land Brandenburg (Brandenburgische Baumschutzverordnung – BgbBaumSchV vom 29. Juni 2004 (GVBl. II S. 553).

§ 23 Grabmale und bauliche Anlagen

(1) Die Grabmale und baulichen Anlagen unterliegen unbeschadet der Bestimmungen des § 22 in ihrer Gestaltung, Bearbeitung und Anpassung an die Umgebung keinen zusätzlichen Anforderungen. (2) Für Grabeinfassungen gelten die im § 17 genannten Höchstmaße. (3) Auf den Grabstätten ist die Errichtung von Grabmalen mit folgenden Höchstmaßen zulässig:

Grabstätte Grabmal Breite Höhe Tiefe Einzelreihengrab (§ 16) Stehendes Grabmal 0,45 m 1,20 m 0,16 m Liegestein 0,50 m 0,70 m 0,14 m Wahlgrab (§ 16) Stehendes Grabmal 1,40 m 1,30 m 0,18 m Liegestein 1,20 m 1,20 m 0,18 m Urnenreihengrab (§ 16) Stehendes Grabmal 0,40 m 0,90 m 0,16 m Liegestein 0,40 m 0,40 m 0,15 m Urnenwahlstätte (§16 ) Stehendes Grabmal 0,40 m 1,20 m 0,16 m Liegestein 0,60 m 0,40m 0,16 m

(4) Die Friedhofsverwaltung kann Ausnahmen von den Vorschriften zulassen.

§ 24 Zustimmungserfordernis

(1) Die Errichtung und jede Veränderung von Grabmalen und Grabeinfassungen bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung der Friedhofsverwaltung. Auch provisorische Grabmale sind zustimmungspflichtig. (2) Den Anträgen sind zweifach beizufügen: Der Grabmalentwurf mit Grundriss und Seitenansicht unter Angabe des Materials, einer Anordnung der Schrift, der Ornamente und der Symbole sowie der Fundamentierung.

§ 25 Fundamentierung und Befestigung

(1) Die Grabmale sind nach den allgemein anerkannten Regeln des Handwerks so zu fundamentieren und zu befestigen, dass sie dauerhaft standsicher sind und auch beim Öffnen benachbarter Gräber nicht umstürzen oder sich senken können. Dies gilt für bauliche Anlagen entsprechend. (2) Die Steinstärke muss die Standfestigkeit der Grabmale gewährleisten. Die Höchstmaße der Grabmale bestimmen sich nach § 23. Seite 36 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Anlage 1 - Seite 22 Amtsblatt Oderberg Nr. 2-2007

§ 26 Unterhaltung

(1) Die Grabmale und die sonstigen baulichen Anlagen sind in würdigem und verkehrssicherem Zustand zu halten. Verantwortlich ist der jeweilige Nutzungsberechtigte. (2) Erscheint die Standsicherheit von Grabmalen, sonstigen baulichen Anlagen oder Teilen davon gefährdet, sind die für die Unterhaltung Verantwortlichen verpflichtet, unverzüglich Abhilfe zu schaffen. Bei Gefahr im Verzuge kann die Friedhofsverwaltung auf Kosten der Verantwortlichen Sicherungsmaßnahmen (z.B. Umlegen von Grabmalen) treffen. Wird der ordnungswidrige Zustand trotz schriftlicher Aufforderung der Friedhofsverwaltung nicht innerhalb einer festzusetzenden angemessenen Frist beseitigt, ist die Friedhofsverwaltung berechtigt, das Grabmal oder Teile davon auf Kosten des Verantwortlichen zu entfernen. (3) Die Friedhofsverwaltung ist verpflichtet, diese Gegenstände drei Monate aufzubewahren. (4) Ist der Verantwortliche nicht bekannt oder nicht ohne Weiteres zu ermitteln, genügt die öffentliche Bekanntmachung und ein zweiwöchiger Hinweis auf der Grabstätte, bei Reihengrabstätten auf dem Grabfeld. (5) Die Verantwortlichen sind für jeden Schaden haftbar, der durch das Umstürzen von Grabmalen oder Grabmalteilen verursacht wird. (6) Einmal jährlich, jeweils nach der Frostperiode, wird durch die Friedhofsverwaltung eine Kontrolle über die Standsicherheit der Grabmale durchgeführt. Über bestehende Mängel wird der Nutzungsberechtigte schriftlich informiert.

§ 27 Herrichtung

(1) Alle Grabstätten müssen im Rahmen der Vorschriften des § 22 hergerichtet und in Stand gehalten werden. Dies gilt entsprechend für den Grabschmuck. (2) Die Gestaltung der Gräber ist dem Gesamtcharakter nach § 22 anzupassen. Die Grabstätten dürfen nur mit Pflanzen bepflanzt werden, die andere Grabstätten und die öffentlichen Anlagen und Wege nicht beeinträchtigen. (3) Für die Herrichtung und die Instandhaltung der Grabstätten ist der Nutzungsberechtigte verantwortlich. Die Verpflichtung erlischt mit dem Ablauf des Nutzungsrechtes. (4) Grabstätten müssen innerhalb von 6 Monaten nach der Bestattung von den Nutzungsberechtigten hergerichtet werden. (5) Die Verwendung von Pflanzenschutz- und Unkrautbeseitigungsmitteln bei der Grabpflege ist nicht gestattet.

§ 28 Zusätzliche Gestaltungsvorschriften

Unzulässig ist 1. das Pflanzen von Bäumen oder großwüchsigen Sträuchern auf oder an der Grabstätte, 2. das Errichten von Rankgerüsten, Gittern oder Pergolen um die Grabstätte, 3. das Aufstellen einer Bank oder sonstigen Sitzgelegenheiten auf und an der Grabstätte.

§ 29 Vernachlässigung der Grabpflege

(1) Wird eine Grabstätte nicht ordnungsgemäß hergerichtet oder gepflegt, hat der Verantwortliche bzw. Nutzungsberechtigte nach schriftlicher Aufforderung der Friedhofsverwaltung die Grabstätte innerhalb einer angemessenen Frist in Ordnung zu bringen. Ist der Verantwortliche nicht bekannt oder nicht ohne besonderen Aufwand zu ermitteln, wird durch einen Hinweis an der Grabstätte auf die Verpflichtung zur Herrichtung und Pflege hingewiesen. Bleibt die Aufforderung oder der Hinweis drei Monate unbeachtet, kann die Friedhofsverwaltung a) die Grabstätte abräumen, einebnen und einsäen und b) Grabmale und sonstige bauliche Anlagen beseitigen lassen. (2) Kommt der Nutzungsberechtigte seiner Verpflichtung nicht nach, kann die Friedhofsverwaltung in diesem Fall die Grabstätte auf seine Kosten in Ordnung bringen lassen oder das Nutzungsrecht ohne Entschädigung entziehen. (3) Bei Grabschmuck gilt Abs. 1 Satz 1 entsprechend. Wird die Aufforderung nicht befolgt oder ist der Verantwortliche nicht bekannt oder nicht ohne besonderen Aufwand zu ermitteln, kann die Friedhofsverwaltung den Grabschmuck auf Kosten des Nutzungsberechtigten entfernen. Seite 37 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Anlage 1 - Seite 23 Amtsblatt Oderberg Nr. 2-2007

§ 30 Entfernung

(1) Nach Ablauf der Ruhe-/Nutzungszeit sind die Grabmale und sonstigen baulichen Anlagen durch den Nutzungsberechtigten zu entfernen. (2) Sind die Grabmale oder sonstigen baulichen Anlagen nicht innerhalb von drei Monaten nach Ablauf der Ruhezeit oder des Nutzungsrechts entfernt, fallen sie entschädigungslos in die Verfügungsgewalt der Gemeinde. Sofern Grabstätten von der Gemeinde abgeräumt und eingeebnet werden, hat der jeweilige Verfügungsberechtigte die Kosten zu tragen.

§ 31 Alte Rechte

Die bestehenden Regelungen bezüglich der Nutzungszeit und der Gestaltung von Grabstätten, über welche die Friedhofsverwaltung bei Inkrafttreten dieser Satzung bereits verfügt hat, bleiben unberührt.

§ 32 Haftung

Die Gemeinde Hohensaaten haftet nicht für Schäden, die durch nicht satzungsgemäße Benutzung des Friedhofes, seiner Anlagen oder Einrichtungen durch dritte Personen oder durch Tiere entstehen. Ihr obliegen keine besonderen Obhut- und Überwachungspflichten. Im übrigen haftet die Gemeinde Hohensaaten nur bei Vorsatz und grober Fahrlässigkeit. Die Vorschriften über Amtshaftung bleiben unberührt.

§ 33 Gebühren

Für die Benutzung der von der Gemeinde Hohensaaten verwalteten Friedhofes und seiner Einrichtung und alle damit in Zusammenhang stehenden Leistungen der Friedhofsverwaltung sind Gebühren nach der jeweils geltenden Friedhofsgebührensatzung zu entrichten. Die Pflicht zur Zahlung der Friedhofsgebühren entsteht mit der Anmeldung einer Beisetzung oder mit Eingang des Antrags auf eine Leistung der Friedhofsverwaltung.

§ 34 Ordnungswidrigkeiten

(1) Ordnungswidrig im Sinne dieser Satzung handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig entgegen § 6 handelt. (2) Die Ordnungswidrigkeiten nach Absatz 1 können gem. § 17 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten mit einer Geldbuße bis 1000 € geahndet werden. (3) Das Gesetz über Ordnungswidrigkeiten in der jeweils gültigen Fassung findet Anwendung.

§ 35 In-Kraft-Treten / Außer-Kraft-Treten

Die Friedhofssatzung tritt am Tage nach ihrer Bekanntmachung in Kraft. Gleichzeitig treten die Friedhofsordnung und die Gebührenordnung für den Friedhof der Gemeinde Hohensaaten vom 15.02.1994 außer Kraft.

Oderberg, 16.11.2006 gez. Gerhard Miroslau Amtsdirektor Seite 38 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Anlage 2 Seite 24 Amtsblatt Oderberg Nr. 2-2007 Bekanntmachungsanordnung

Die Gemeindevertretung Hohensaaten hat in ihrer öffentlichen Sitzung am 16.11.2006 vorstehende Satzung für den kommunalen Friedhof der Gemeinde Hohensaaten – Friedhofssatzung – beschlossen. Die Satzung ist im Amtsblatt für das Amt Oderberg, Bekanntmachungsorgan für die Gemeinde Hohensaaten, öffentlich bekannt zu machen.

Oderberg, 16.11.2006 gez. Gerhard Miroslau Amtsdirektor - Satzung über die Gebühren für den kommunalen Friedhof der Gemeinde Hohensaaten - Friedhofsgebührensatzung -

Aufgrund des § 5 der Gemeindeordnung (GO) für das Land Brandenburg in der Fassung vom 10.10.2001 (GVBl. I, S. 154), zuletzt geändert durch Artikel 5 des Gesetzes zur Änderung des Landesbeamtengesetzes und anderer dienstrechtlicher Vorschriften vom 22.03.2004 (GVBl. I, S. 59) und des Gesetzes über das Leichen-, Bestattungs- und Friedhofswesen im Land Brandenburg (Brandenburgisches Bestattungsgesetz – BbgBestG) vom 07.11.2001 (GVBl. I, S. 266), geändert durch Art. 31 des Gesetzes zur Anpassung an den elektronischen Rechtsverkehr vom 17.12.2003 (GVBl. I, S. 298), hat die Gemeindevertretung Hohensaaten in ihrer Sitzung am 14.12.2006 folgende Satzung beschlossen:

§ 1 Gebührenpflicht

Die Gemeinde Hohensaaten erhebt für die Inanspruchnahme ihrer Bestattungseinrichtung (Friedhof und Trauerhalle) und für damit in Zusammenhang stehende Leistungen Gebühren nach Maßgabe dieser Satzung.

§ 2 Gebührenschuldner

(1) Gebührenschuldner ist 1. wer gesetzlich verpflichtet ist, die Kosten einer standesgemäßen Beerdigung zu tragen; 2. wer Nutzungsberechtigter an einer Grabstätte ist; 3. wer sich gegenüber der Friedhofsverwaltung zur Kostenübernahme verpflichtet hat; 4. wer den Antrag zur Nutzung einer Bestattungseinrichtung gestellt hat; 5. wer den Auftrag zu einer Leistung erteilt hat; 6. wer sonstige Leistungen in Anspruch nimmt.

(2) Mehrere Gebührenschuldner haften als Gesamtschuldner.

§ 3 Entstehung und Fälligkeit der Gebühren

Die Gebührenschuld entsteht mit der Inanspruchnahme der Leistungen nach der Friedhofssatzung. Sofern der Gebührenbescheid keinen anderen Zeitpunkt bestimmt, sind die Gebühren einen Monat nach Zugang des Gebührenbescheides fällig.

§ 4 Rückzahlung von Gebühren

Wird auf eine Grabstätte vor Ablauf des Nutzungsrechts verzichtet (z.B. durch Umbettung, Verzicht auf Belegung weiterer erworbener Grabstätten oder Ähnlichem), so werden die bei der Überlassung eines Nutzungsrechtes gezahlten Gebühren nicht und auch nicht teilweise rückerstattet. Seite 39 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Anlage 2 - Seite 25 Amtsblatt Oderberg Nr. 2-2007

§ 5 Gebührentarife

1. Gebühren für die Zuweisung und die Verleihung von Nutzungsrechten an Grabstätten und die Verlängerung von Nutzungsrechten an Grabstätten

Art des Grabes Euro 1.1. Erd-Reihengrabstätte Kinder bis 12 Jahre - 1 Stelle 20,00 1.2. Erd-Reihengrabstätte Erwachsene - 1 Stelle 156,00 1.3. Erd-Wahlgrabstätte Erwachsene - 1 Stelle 234,00 1.4. Erd-Wahlgrabstätte Familiengrab - 2 Stellen 468,00 1.5. Erd-Wahlgrabstätte Familiengrab - 3 Stellen 702,00 1.6. Urnen-Reihengrabstätte - 1 Stelle 137,00 1.7. Urnen-Wahlgrabstätte - 1 Stelle 176,00 1.8. Urnen-Wahlgrabstätte - 2 Stellen 352,00 1.9. Anonyme Urnengemeinschaftsanlage - 1 Stelle 117,00

2. Gebühren für die Benutzung der Trauerhalle

Art der Leistung Euro Benutzung der Trauerhalle pro Trauerfall 39,00

3. Gebühren für die Nutzungszeitverlängerung einer Grabstätte

(1) Eine Verlängerung der Nutzungszeit an einer Grabstätte kann schriftlich bei der Friedhofsverwaltung beantragt werden. Ein Anspruch auf Verlängerung besteht jedoch nicht. (2) Die Verlängerung kann nur einmal beantragt werden. Sie beträgt höchstens 20 Jahre. (3) Die Gebühr für die Verlängerung des Nutzungsrechts an einer Wahlgrabstätte richtet sich nach der jeweiligen Grabnutzungsart und den dafür geltenden Gebührensätzen. Sie beträgt für die Dauer des Wiedererwerbes des Nutzungsrechtes für jedes angefangene Jahr 1/10 der unter § 5 Punkt 1. angegebenen Gebührensätze.

4. Verwaltungsgebühren Art der Leistung Euro 7.1. Zustimmung zur Errichtung oder baulichen Veränderung von 7.1.1. Grabmalen 11,00 7.1.2. Grabeinfassungen 15,00 7.1.3. Grabmalen und Grabeinfassungen bei gleichzeitiger Beantragung 7,00 7.2. Zustimmung für Umbettungen 1.200,00 7.3. Erstellung einer Graburkunde 22,00 7.4 Gebühr für Gewerbetreibende (Bestattungsgebühr) 36,00

5. Bewirtschaftungsgebühr – jährliche GebührZur ordentlichen Bewirtschaftung des Friedhofes und seiner Einrichtung durch die Gemeinde wird von den jeweiligen Nutzungsberechtigte eine Gebühr erhoben (Bewirtschaftungsgebühr). Die Bewirtschaftungsgebühr wird je Grab- oder Urneneinzelstelle erhoben und beträgt jährlich 10,00 €.

§ 6 Sonstige Gebühren Für Leistungen, die nicht in der Satzung aufgeführt sind, errechnet sich das zu zahlende Entgelt nach dem tatsächlich erbrachten Aufwand. Seite 40 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Anlage 2 - Seite 26 Amtsblatt Oderberg Nr. 2-2007

§ 7 In-Kraft-Treten / Außer-Kraft-Treten

Die Friedhofsgebührensatzung tritt am Tage nach ihrer Bekanntmachung in Kraft. Gleichzeitig tritt die Gebührenordnung für den Friedhof der Gemeinde Hohensaaten vom 15.02.1994 außer Kraft.

Oderberg, 14.12.2006

gez. Gerhard Miroslau Amtsdirektor

Bekanntmachungsanordnung

Die Gemeindevertretung Hohensaaten hat in ihrer öffentlichen Sitzung am 14.12.2006 vorste- hende Satzung über die Gebühren für den kommunalen Friedhof der Gemeinde Hohensaaten – Friedhofsgebührensatzung – beschlossen. Die Satzung ist im Amtsblatt für das Amt Oderberg, Bekanntmachungsorgan für die Gemeinde Hohensaaten, öffentlich bekannt zu machen.

Oderberg, 14.12.2006

gez. Gerhard Miroslau Amtsdirektor

1. Satzung zur Änderung der Hauptsatzung des Amtes Oderberg

Aufgrund der §§ 4 Abs. 4 und 16 Abs. 1 der Amtsordnung für das Land Brandenburg (AmtsO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 10. Oktober 2001 (GVBl. I S. 188) in der zuletzt gültigen Fassung und der §§ 5, 6 Abs. 1 und 35 Abs. 2 Ziff. 2 der Gemeindeordnung für das Land Brandenburg (GO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 10. Oktober 2001 (GVBl. I S. 154) in der zuletzt gültigen Fassung hat der Amtsausschuss des Amtes Oderberg 14.02.2007 folgende 1. Satzung zur Änderung der Hauptsatzung des Amtes Oderberg beschlossen:

Die Hauptsatzung des Amtes Oderberg vom 23. November 2005, bekannt gemacht im Amtsblatt für das Amt Oderberg, Ausgabe Nr. 2/2006 vom 06.03.2006, wird wie folgt geändert:

1. Der § 8 Abs. 3 erhält folgende Formulierung: “Zeit, Ort und Tagesordnung der Sitzung werden nach § 14 Abs. 4 der Hauptsatzung be- kannt gemacht.”

2. Im § 11 Abs. 2 wird die Vertretung des Amtsdirektors neu festgelegt und wie folgt formuliert: “Ist der Amtsdirektor an der Wahrnehmung seiner Aufgaben gehindert, werden in folgender Reihenfolge zur allgemeinen Vertretung berufen: 1. Kämmerin 2. Bauamtsleiter.”

3. Inkrafttreten

Die 1. Satzung zur Änderung der Hauptsatzung des Amtes Oderberg tritt am Tage nach ihrer Bekanntmachung in Kraft.

Oderberg, 14.02.2007 gez. Gerhard Miroslau Amtsdirektor

Bekanntmachungsanordnung Der Amtsausschuss des Amtes Oderberg hat in seiner öffentlichen Sitzung am 14.02.2007 vorste- hende 1. Satzung zur Änderung der Hauptsatzung des Amtes Oderberg beschlossen. Seite 41 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Anlage 3

Einrichtungen der Gemeinde Hohensaaten

1.) Gemeindehaus mit freiwilliger Feuerwehr – Chausseestraße 1

2.) ehemaliges Schulhaus in der Mühlenstraße 36 (leer stehend / ungenutzt)

3.) Alte Schule – Dorfstraße 30 (kleines Gemeindezentrum / komplett 2002 bis 2005 saniert –

Kirchenraum, Ausstellungsraum, Chronistenzimmer, Küche, WC)

4.) Friedhof mit Kapelle – Chausseestraße

5.) Deponie (Rekultivierung erforderlich) – Amtsweg 6.) Dorfanger mit Parkplätzen, 2003 grundhaft erneuert

7.) Kriegerdenkmal 1. WK – Dorfstraße

Anlage 4

Vertreter des Streitschlichtungsgremiums

Gemeinde Hohensaaten:

Herr Pliquett

Herr Dr. Jenssen

Frau Schühlmann

Stadt Bad Freienwalde (Oder):

Herr Grundmann

Herr Dr. Schmook

Herr Bahr Seite 42 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Ministerium des Innern Zuordnungs-, Änderungs- und Genehmigungsbescheid bezüglich der Ämter Oderberg und Britz-Chorin vom 11.12.2008

1. Die amtsangehörigen Gemeinden , Lunow-Stolzenhagen, Stadt Oderberg und des Amtes Oderberg werden gemäß § 134 Absatz 4 der Kommunalverfassung des Landes Brandenburg (BbgKVerf) dem Amt Britz-Chorin zugeordnet.

2. Das Amt Britz-Chorin wird um die amtsangehörigen Gemeinden Liepe, Lunow-Stolzenhagen, Stadt Oderberg und Parsteinsee erweitert und damit in seiner Zusammensetzung geändert. Das vergrößerte Amt führt den Namen: Amt Britz-Chorin-Oderberg.

3. Die aus der Änderung und Zuordnung folgenden Rechtsverhältnisse werden durch die in der Anlage beigefügten Bestimmungen geregelt. Diese werden ausdrücklich zum Bestandteil dieses Bescheides gemacht.

4. Der Gebietsänderungsvertrag zwischen der amtsangehörigen Gemeinde Hohensaaten des Amtes Oderberg (Landkreis Barnim) und der amtsfreien Stadt Bad Freienwalde (Oder) (Landkreis Märkisch- Oderland) über die Eingliederung der Gemeinde Hohensaaten in die Stadt Bad Freienwalde (Oder) wird gemäß § 124 Absatz 3 Satz 1 in Verbindung mit § 6 Absatz 3 BbgKVerf genehmigt.

5. Die Kreisgrenzen zwischen den Landkreisen Barnim und Märkisch-Oderland werden entsprechend Nummer 4 angepasst.

6. Das Amt Oderberg wird aufgelöst.

7. Die Verfügungen zu 1 bis 6 treten am 1. Januar 2009 in Kraft. Der Gebietsänderungsvertrag und seine Genehmigung sind in der Gemeinde Hohensaaten und in der Stadt Bad Freienwalde (Oder) gemäß § 124 Absatz 3 in Verbindung mit § 6 Absatz 2 und 3 BbgKVerf nach den jeweils für Satzungen geltenden Vorschriften öffentlich bekannt zu machen.

8. Gemäß § 80 Absatz 2 Satz 1 Nummer 4 der Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) wird die sofortige Vollziehung dieses Zuordnungs-, Änderungs- und Genehmigungsbescheides angeordnet.

A Sachverhalt

1. Die Verfügung regelt die Änderung der Verwaltungsstrukturen auf dem Gebiet der Ämter Britz-Chorin und Oderberg im Landkreis Barnim. Beide Ämter liegen an der nordöstlichen Grenze des Landkreises Barnim.

Das Amt Britz-Chorin mit einer Fläche von 172 km² und einer Einwohnerzahl von 5.911 Einwohnern (Stand vom 31.12.2007) besteht aus den amtsangehörigen Gemeinden Britz, Chorin, und . Die amtsangehörige Gemeinde Chorin grenzt im Westen an die amtsangehörige Stadt Joachimsthal und an die amtsangehörigen Gemeinden Althüttendorf und Ziethen des Amtes Joachimsthal/Schorfheide. Sitz des Amtes Britz-Chorin ist die amtsangehörige Gemeinde Britz.

Das Amt Oderberg mit einer Fläche von 119 km² und einer Einwohnerzahl von derzeit 5.664 Einwohnern (Stand vom 31.12.2007) besteht aus den amtsangehörigen Gemeinden Lunow- Stolzenhagen, Parsteinsee, Stadt Oderberg, Liepe und Hohensaaten. Die amtsangehörigen Gemeinden Parsteinsee und Lunow-Stolzenhagen grenzen an den Landkreis , die amtsangehörigen Gemeinden Stadt Oderberg, Hohensaaten und Liepe grenzen an den Landkreis Märkisch-Oderland und Lunow-Stolzenhagen und Hohensaaten bilden zugleich die Landes- und Staatsgrenze zur Republik Polen. Sitz des Amtes Oderberg ist die amtsangehörige Stadt Oderberg. Die Amtsverwaltung ist im Rathaus der Stadt Oderberg untergebracht.

Das Amt Britz-Chorin wurde aufgrund der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung vom 21.08.1992 aus den 10 selbständigen Gemeinden Britz, Brodowin, Chorin, Golzow, Hohenfinow, Neuehütte, Niederfinow, Sandkrug, Senftenhütte und Serwest gebildet. Von diesen Gemeinden schlossen sich 1998 die Gemeinden Chorin, Golzow, Neuehütte, Sandkrug und Senftenhütte zur amtsangehörigen Gemeinde Seite 43 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Chorin zusammen. Zum 31. Dezember 2001 schlossen sich die Gemeinden Brodowin und Serwest der Gemeinde Chorin an. Die Zusammenschlüsse erfolgten überwiegend freiwillig.

Am 01.07.1992 gründeten die Gemeinden Liepe, Lunow, Lüdersdorf, Stolzenhagen, Parstein und Oderberg das Amt Oderberg. Im Februar 1993 kam Hohensaaten als siebte amtsangehörige Gemeinde hinzu. Im Rahmen der landesweiten Gemeindegebietsreform schlossen sich Parstein und Lüdersdorf zur Gemeinde Parsteinsee und Lunow und Stolzenhagen zur Gemeinde Lunow- Stolzenhagen zusammen. Das Amt Oderberg besteht daher seitdem aus fünf Gemeinden. Zuordnungen hat es nicht gegeben. Auch die Gemeinde Hohensaaten ist dem Amt Oderberg freiwillig beigetreten.

Nach der langfristigen Bevölkerungsprognose des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg wird bis zum Jahr 2030 das Amt Oderberg einen Einwohnerrückgang von 30,47 % auf dann 4.115 Einwohner und das Amt Britz-Chorin einen Einwohnerrückgang von 18,10 % auf dann 4.964 Einwohner zu vergegenwärtigen haben.

2. Erstmals im August 2006 wurde in einem Schreiben der Unteren Kommunalaufsichtsbehörde des Landkreises Barnim an das Ministerium des Innern eine mögliche Ämterfusion der Ämter Oderberg und Britz-Chorin avisiert. Hintergrund für die Strukturüberlegungen des Landkreises und einzelner Gemeinden des Amtes Oderberg sowie beider Amtsverwaltungen war eine anhaltende und sich verstärkende finanzielle Schieflage aller Gemeinden des Amtes Oderberg, eine auch aus anderen Gründen resultierende Verwaltungsschwäche und eine zurückgehende Einwohnerzahl auf dem Gebiet der zum Amt gehörenden Gemeinden.

Wegen der finanziellen Probleme der Gemeinden des Amtes Oderberg fand in der Zeit vom 20.11. bis 23.11.2006 eine Vor-Ort-Prüfung der Haushaltswirtschaft durch das MI statt. Prüfungsgrundlagen waren damals die jeweiligen Rechnungsergebnisse der Haushaltsjahre 2004 und 2005 sowie die Festsetzungen der Haushaltssatzungen und der Haushaltspläne 2006 aller amtsangehörigen Gemeinden. Eine zweite aktuelle Prüfung erfolgte nach Aktenlage. Dabei wurden die Rechnungsergebnisse der Haushaltsjahre 2006 und 2007, die Festsetzungen der Haushaltspläne 2008 sowie die der mittelfristigen Finanzplanungen für den Zeit-raum 2007 bis 2011 gewürdigt. Die Ergebnisse sind in Prüfvermerken des für die Finanzaufsicht zuständigen Referates des MI vom 26.11.2008 festgehalten. Deren Ergebnis wurde zum Gegenstand der Abwägung gemacht. (siehe B, zu 1 und 2, Ziff. 3).

Am 18. August 2006 legte die Untere Kommunalaufsichtsbehörde des Landkrei-ses Barnim als eine Finanzanalyse zu den amtsangehörigen Gemeinden des Am-tes Oderberg vor. Am 25.August 2006 erstellte die Untere Kommunalaufsichtsbe-hörde des Landkreises Barnim erstmals ein Papier über die „Perspektiven für das Amt Oderberg und seine amtsangehörigen Gemeinden“. Nachdem das für die Finanzaufsicht zuständige Referat des MI in einer dritten Dienstberatung die Fi-nanzanalyse des Landkreises mit Vertretern der Unteren Kommunalaufsichtsbe-hörde am 17. April 2007 erörtert hatte, erstellte der Landkreis unter dem 6. Sep-tember 2007 ein Konzept zur „Konsolidierung der Gemeinden des Amtes Oder-berg“. Unter dem 15. Januar 2008 aktualisierte der Landkreis Barnim seine Kon-zepte zum Amt Oderberg. Er wies darauf hin, dass unter Berücksichtigung eines Amtswechsels der amtsangehörigen Gemeinde Hohensaaten zwischenzeitlich ein Bedarf von mehr als 3 Mio. Euro erforderlich sei, um die Verwaltungshaushalte der amtsangehörigen Gemeinden auszugleichen. Gleichzeitig sei es bei einer Zuordnung der Gemeinden des Amtes Oderberg zum Amt Britz-Chorin möglich im Rahmen eines dargestellten Personalentwicklungskonzeptes bis 2013 den Be- schäftigtenbestand beider Amtsverwaltungen von insgesamt 40,725 Vollzeitbe-schäftigten auf 29,3 Vollzeitbeschäftigte zu reduzieren, sofern die beabsichtigten Maßnahmen zum 1.1.2009 umgesetzt würden. Die letzte Fortschreibung des Kon-zeptes erfolgte im November 2008. Auch dieses Konzept war Gegenstand der Abwägung.

Beide Strukturanalysen kommen trotz unterschiedlicher Betrachtungsweise (Minis-terium des Innern mit Blick auf die Voraussetzungen zur Gewährung von Bedarfs-zuweisungen aus dem Ausgleichsfond und Landkreis Barnim mit Blick auf ein hypothetisch zu erwirtschaftendes Konsolidierungspotential) zu einem finanzana-lytisch übereinstimmenden Ergebnis bezüglich der Bewertung der finanziellen Situation aller Gemeinden. Seite 44 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Demnach sind alle amtsangehörigen Gemeinden des Amtes Oderberg in dieser Struktur auf Dauer nicht in der Lage, ihre finanzielle Problemlage zu überwinden.

In einem Prüfvermerk vom 15. Februar 2007 zeigte die Bewirtschaftungsstelle für den Ausgleichsfonds die geringen verbliebenen Konsolidierungsreserven inner-halb des Amtes Oderberg und den Unterstützungsbedarf durch Land und Landkreis auf. In einer internen Stellungnahme des für die Finanzaufsicht zuständigen Referates des MI an das für Gebietsänderungen zuständige Referat des MI wurde eine finanzielle Atypik bestätigt.

Seit Anfang 2007 bemühten sich die Gemeinden der beiden Ämter Britz-Chorin und Oderberg unter Moderation und Anleitung des Landrates und unter Einbezie-hung des Ministeriums des Innern um eine entsprechende Neuordnung der Ge-biets- und Verwaltungsstrukturen in den beiden Ämtern. Seit August 2006 fanden insgesamt 6 Dienstberatungen der Unteren Kommunalaufsichtsbehörde mit Ver- tretern des Ministeriums des Innern in der Angelegenheit statt:

1. Beratung: 26.09.2006 2. Beratung: 24.10.2006 3. Beratung: 17.04.2007 4. Beratung: 14.11.2007 5. Beratung: 15.01.2008 6. Beratung: 20.08.2008

Ende 2007 erklärte das Ministerium des Innern gegenüber der Unteren Kommu-nalaufsichtsbehörde des Landkreises Barnim, dass es den Erlass einer Anord-nung noch für rechtlich bedenklich halte. Es seien alle weiteren Varianten einer Neuordnung vorher intensiver zu prüfen. Dazu gehöre auch ein potentieller Wech-sel der amtsangehörigen Gemeinde Hohensaaten in eine Nachbarstruktur. Ferner sei noch nicht erkennbar, wie die Regelhöchstzahl von sechs amtsangehörigen Gemeinden nach § 3 AmtsO erreicht werden könne. Zum damaligen Zeitpunkt bestanden beide Ämter noch aus neun amtsangehörigen Gemeinden. Die neue Kommunalverfassung mit der Sonderregelung des § 134 Abs. 4 S. 2 war noch nicht in Kraft getreten. Der Landkreis Barnim intensivierte darauf hin seine Bemü- hungen um eine einvernehmliche freiwillige Lösung.

Bereits am 14.01.2008 kam es bei einer Veranstaltung unter Teilnahme aller eh-renamtlichen Bürgermeister und beider Amtsdirektoren der betroffenen Ämter Britz-Chorin und Oderberg zu einer Verständigung über den Abschluss einer öf-fentlich-rechtlichen Vereinbarung über den Wechsel der Gemeinden des Amtes Oderberg in das Amt Britz-Chorin und zu einer entsprechenden Terminleiste. Die Vereinbarung sollte noch vor der Kommunalwahl 2008 von allen Beteiligten unter-zeichnet werden und sodann am 1.1.2009 in Kraft treten. Der Landrat hat regel-mäßig über den Stand der Beratungen vor Ort, zuletzt am 25. August 2008 berich-tet. Für alle Gemeinden der Ämter Britz-Chorin und Oderberg wurden Entwürfe öffentlich-rechtlicher Vereinbarungen (Entwürfe mit Stand vom 14.01.2008, 10.4.2008, 21.6.2008 und 10.09.2008) nebst Vermögensauseinandersetzungs- und Personalregelungen erarbeitet und mit den Gemeindevertretungen diskutiert.

Nachdem die Gemeinde Hohensaaten im November 2007 einen Grundsatzbe-schluss zum Wechsel in die Stadt Bad Freienwalde (Oder) gefasst hatte, kam es auch in der Gemeinde Liepe des Amtes Oderberg und der Gemeinde Niederfinow des Amtes Britz-Chorin zu Wechselüberlegungen über die Kreisgrenzen hinweg in das Amt Falkenberg-Höhe. Beide Überlegungen wurden aber von den Gemeinden nicht mehr weiter verfolgt. Die amtsangehörigen Gemeinden Niederfinow und Hohenfinow des Amtes Britz-Chorin stellten zeitweilig Überlegungen zu einer Ein-gliederung in die kreisangehörige Stadt Eberswalde an. Auch diese Überlegungen wurden von den Gemeinden nicht mehr weiter verfolgt.

Erstmals im April 2008 waren sich die Gemeinden beider Ämter grundsätzlich über den Wechsel der Gemeinden des Amtes Oderberg in das Amt Britz-Chorin unter Auflösung des Amts Oderberg zum 1.1.2009 einig. Bei Arbeitsbesuchen des Ministers des Innern am 7. Mai 2008 und des Ministerpräsidenten am 4. Septem-ber 2008 wurden die Fusionsabsichten beider Ämter ausdrücklich unterstützt. Der Minister des Innern machte allerdings auch deutlich, dass er im Falle eines Schei- terns einer freiwilligen Lösung die für sachgerecht gehaltene Lösung im Wege der Anordnung durchsetzen würde. Seite 45 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Die entsprechenden Beschlüsse über die öffentlich-rechtliche Vereinbarung wurden in den Monaten August und September 2008 gefasst (Hohenfinow 18.09.2008, Britz 22.9.2008, Niederfinow 23.09.2008, Chorin 25.09.2008, Amt Britz-Chorin 22.09.2008; Parsteinsee 18.08.2008, Liepe 21.08.2008, Lunow-Stolzenhagen 26.08.2008). Auch die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Oderberg führte unter dem 11.09.2008 über den Wechsel der Gemeinden des Amtes Oderberg in das Amt Britz-Chorin einen Beschluss herbei, jedoch unter Beachtung ihrer beschlossenen Änderungsanträge vom 19.06.2008. Unter dem 19.06.2008 hatte die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Oderberg Änderun-gen zur öffentlich-rechtlichen Vereinbarung betreffend des Sitzes der Servicestel-le, des Personalübergangs und des Mietvertrages über das Rathaus Oderberg beschlossen. Die Gemeinden Liepe und Parsteinsee stellten ihre Zustimmung unter den Vorbehalt, dass die Anlage 2, 1. Punkt der Ziff. 4 – Aufhebungsvertrag Rathaus Oderberg – zu streichen sei.

Der Landrat als allgemeine untere Landesbehörde und das Ministerium des Inneren kamen schließlich übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass es zur dauerhaften Stabilisierung der Gemeinden beider Ämter und deren Verwaltungen erforder-lich ist, die Gemeinden des Amtes Oderberg dem Amt Britz- Chorin zuzuordnen und dass es sachgerecht sei, dem Eingliederungswunsch der amtsangehörigen Gemeinde Hohensaaten unter Kreiswechsel in die Stadt Bad Freienwalde (Oder) Rechnung zu tragen.

Den Bürgern der Gemeinde Hohensaaten wurde in einer Bürgerversammlung am 03.04.2008 nach § 6 Abs. 1 Satz 1 AnhV Gelegenheit zur Stellungnahme gege-ben. Im Ergebnis der Anhörung sprachen sich die anwesenden Bürger für eine Eingliederung in die Stadt Bad Freienwalde (Oder) aus. Einwände gegen eine Eingliederung in die Stadt wurden nicht vorgetragen. Die Gemeinde Hohensaaten und die amtsfreie Stadt Bad Freienwalde (Oder) erarbeiteten einen nach Prüfung der Unteren Kommunalaufsichtsbehörde des Landkreises Märkisch-Oderland genehmigungsfähigen Gebietsänderungsvertrag, der von der Gemeindevertretung von Hohensaaten bereits beschlossen wurde. Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bad Freienwalde (Oder) fasste einen entsprechenden positiven Grundsatzbeschluss.

Nahezu zeitgleich zu den zustimmenden Beschlüssen zum Abschluss einer öffent-lich-rechtlichen Vereinbarung aller Gemeinden des Amtes Oderberg (Stadt Oder-berg 11.09.2008; Liepe 02.07.2008, Lunow-Stolzenhagen 01.07.2008 und Parsteinsee 30.06.2008) stimmte auch der Kreistag des Landkreises Barnim dem Gebietsänderungsvertrag zum Wechsel der Gemeinde Hohensaaten unter Ein-gliederung in die Stadt Bad Freienwalde (Oder) in den Landkreis Märkisch-Oderland am 24.9.2008 zu. Auch der Amtsausschuss des Amtes Oderberg befür-wortete im Rahmen einer Anhörung am 03.09.2008 den Zusammenschluss der Gemeinde Hohensaaten mit der Stadt Bad Freienwalde (Oder) unter der Voraus-setzung, dass das Amt Oderberg aufgelöst wird.

Auf der Basis gleichlautender Beschlüsse der Gemeindevertretung von Hohen-saaten vom 23.10.2008 und der Stadtverordnetenversammlung von Bad Freien-walde (Oder) vom 13.11.2008 wurde der Gebietsänderungsvertrag (Stand vom 15.10.2008) am 14.11.2008 unterzeichnet. Der Kreistag des Landkreises Mär-kisch-Oderland hat dem Gebietsänderungsvertrag am 10.12.2008 zugestimmt. Der Antrag auf Genehmigung des Gebietsänderungsvertrages wurde am 27.11.2008 bei dem Ministerium des Innern gestellt.

Die Prüfung der Rechtsfrage, ob insgesamt durch übereinstimmende Beschluss-fassung aller Gemeinden der beiden Ämter eine freiwillige öffentlich-rechtliche Vereinbarung über die Änderung des Amtes Britz-Chorin und die Auflösung des Amtes Oderberg unter Berücksichtigung eines vom Ministerium des Innern zu genehmigenden Gebietsänderungsvertrages der Gemeinde Hohensaaten vorlag, erbrachte im Oktober 2008 ein negatives Ergebnis.

Tatsächlich waren sich zwar alle Gemeinden über die Gesamtlösung einig, aller-dings wurden die Abstimmungen über unterschiedliche Entwürfe einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung herbeigeführt. So stimmten die Gemeinden des Amtes Oderberg noch über einen Vereinbarungsentwurf ab, welcher die Zuordnung der Gemeinde Hohensaaten in das Amt Britz-Chorin vorsah, und fassten Beschlüsse, wonach in der Vertragsanlage 2 die Formulierung zu Nr. 1 der Ziff. 4 gestrichen werden sollte. Die Gemeinden des Amtes Britz-Chorin fassten wiederum einen Beschluss über einen Vereinbarungsentwurf, der das Ausscheiden der Gemeinde Hohensaaten berücksichtigte, trafen aber abweichende Regelungen über die Vermögensauseinandersetzungen in Zusammenhang mit der Seite 46 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Immobilie Rathaus Oderberg. Demnach sollte der Mietvertrag aufgehoben werden, und es sollte zu keiner Rechtsnachfolge hinsichtlich des bestehenden Vertrages über die Vermie-tung des Objektes Rathaus Oderberg kommen. Die unterschiedlichen Beschluss-lagen dokumentierten sich auch in der Ergänzung eines Paragrafen in der von den Gemeinden des Amtes Britz-Chorin beschlossenen Fassung.

Daraufhin hat das Ministerium des Innern die Untere Kommunalaufsichtsbehörde des Landkreises Barnim Landkreis Barnim am 04.11.2008, also nach den Kom-munalwahlen am 28.9.2008, aufgefordert, nochmals eine zuvor abgestimmte ge-änderte und nunmehr gleichlautende Beschlusslage zu dem Entwurf einer geän-derten öffentlich-rechtlichen Vereinbarung in allen betroffenen Gemeindevertre-tungen und den Amtsausschüssen beider Ämter zur Abstimmung zu bringen. Gleichzeitig wurde der Entwurf dieses Bescheides zum Gegenstand einer Anhö-rung gemacht.

Folgende Ergebnisse zum Abschluss einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung wurden erzielt:

Amt Britz-Chorin:

Gemeinde Britz: am 24.11.2008 Ergebnis: Zustimmung Gemeinde Chorin: am 27.11.2008 Ergebnis: Zustimmung Gemeinde Hohenfinow am 20.11.2008 Ergebnis: Zustimmung Gemeinde Niederfinow am 20.11.2008 Ergebnis: Zustimmung

Amtsausschuss am 06.11.2008 Ergebnis: Zustimmung

Alle Beschlüsse wurden unter der aufschiebenden Bedingung gefasst, „dass der Amtsausschuss des Amtes Oderberg den Aufhebungsvertrag zum Mietvertrag über das Rathaus Oderberg beschließt und diesem zustimmt.“

Amt Oderberg

Gemeinde Hohensaaten am 20.11.2008 Ergebnis: Zustimmung Gemeinde Liepe am 18.11.2008 Ergebnis: Zustimmung Gemeinde Lunow-Stolzenhagen am 26.11.2008 Ergebnis: Zustimmung Gemeinde Parsteinsee am 24.11.2008 Ergebnis: Zustimmung

Demgegenüber lehnte die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Oderberg in ihrer Sitzung am 27.11.2008 den Entwurf der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung ab (bei 13 anwesenden Gemeindevertretern, 4 Ja-Stimmen, 9 Nein-Stimmen und keiner Enthaltung).

Damit ist eine einvernehmliche Lösung endgültig gescheitert, weshalb diese Ver-fügung durch das Ministerium des Innern erlassen wird.

Die Anhörung zum Entwurf dieses Bescheides erbrachte folgende Ergebnisse:

Amt Britz-Chorin:

Gemeinde Britz: am 24.11.2008 Ergebnis: keine Änderungen oder Ergänzungen Gemeinde Chorin: am 27.11.2008 Ergebnis: keine Änderungen oder Ergänzungen Gemeinde Hohenfinow am 20.11.2008 Ergebnis: keine Änderungen oder Ergänzungen Gemeinde Niederfinow am 20.11.2008 Ergebnis: keine Änderungen oder Ergänzungen

Amtsausschuss am 06.11.2008 Ergebnis: kein Änderungen oder Ergänzungen

Amt Oderberg

Gemeinde Hohensaaten am 20.11.2008 Ergebnis: Zustimmung Gemeinde Liepe am 18.11.2008 Ergebnis: Zustimmung Seite 47 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Gemeinde Lunow-Stolzenhagen am 26.11.2008 Ergebnis: Kenntnisnahme und Hinweis zur Prüfung der Verkehrsanbindung an Britz/Eberswalde: „Die Verkehrsanbindung der umliegenden Gemeinden zur Kreisstadt Eberswalde und zum Amtssitz Britz sind zurzeit nicht vorhanden. Es sollte überprüft werden, ob diese bürgerfreundlich eingerichtet werden können.“ Stadt Oderberg am 27.11.2008 Ergebnis: grundsätzliche Zustimmung, aber Forderung nach Berücksichtigung der Änderungsanträge vom 19.06.2008 wie folgt:

„ 1. § 5 Abs. 2 Die Gemeinde Britz ist Sitz der Amtsverwaltung. In der Stadt Oderberg ist eine Außenstelle der Amtsverwaltung für die Bürger einzurichten. Die Außenstelle wird am 01.01.2009 ihre Arbeit aufnehmen. Die Öffnungszeiten sollen dienstags von 09:00 bis 12:00 Uhr und von 13:00 bis 18:00 Uhr sowie donnerstags von 09:00 bis 12:00 Uhr und von 13:00 bis 15:00 Uhr sein. Die Außenstelle befindet sich in den angemieteten Räumen des Rathauses in Oderberg.

2. § 9 Es soll ein Überleitungstarifvertrag für die Mitarbeiter des Amtes Oderberg abgeschlossen werden. Der jetzige Personalbestand beider Ämter von jetzt 40 Mitarbeiter soll auf 29 reduziert werden, ohne dass es zu Kündigungen kommt.

3. Anlage 2 4. weitere Verträge Mietvertrag über das Rathaus Oderberg mit einem jährlichen Mietzins von .€.“

Gemeinde Parsteinsee am 24.11.2008 Ergebnis: Kenntnisnahme mit Zusatz wie in der Gemeinde Lunow-Stolzenhagen

B Begründung

zu 1 und 2 (Ämterneuordnung):

1. Gemäß § 134 Abs. 4 BbgKVerf kann das Ministerium des Innern eine Änderung und Auflösung bereits bestehender Ämter anordnen, wenn die beabsichtigte Neuregelung aus Gründen des Gemeinwohls erforderlich ist. Maßstab sind allein die Gründe, die sich aus der BbgKVerf selbst ergeben. Insoweit ist festzuhalten, dass das vergrößerte Amt nicht über mehr als acht amtsangehörige Gemeinden verfü- gen darf, § 134 Abs. 4 S. 2 BbgKVerf. Dies wird eingehalten, denn das Amt Britz-Chorin wird zukünftig aus den acht amtsangehörigen Gemeinden Liepe, Lunow-Stolzenhagen, Stadt Oderberg, Parsteinsee, Britz, Chorin, Hohenfinow und Niederfinow bestehen. Im Übrigen gelten die Gründe des Gemeinwohls, welche auch bei einer freiwilligen Bildung, Änderung oder Auflösung von Ämtern zu beachten sind. So soll ein Amt gemäß § 133 Abs. 2 S. 1 BbgKVerf nicht weniger als 5.000 Einwohner haben. Nach der aktuellsten verfügbaren amtlichen Bevölkerungszahl würde das vergrößerte Amt (reduziert um die Einwohnerzahl der amtsangehörigen Gemeinde Hohensaaten) über insgesamt mehr als 10.000 Einwohner verfügen. Mit einer Gebietsfläche von ca. 270 km² und einer Einwohnerzahl von über 10.000 Einwohnern ist es einer der flächenmäßig größeren Ämter und eines der 5 ein-wohnerstärksten Ämter im Land Brandenburg. Es wird auch bei einem sich verschärfenden demografischen Wandel nach einer langfristigen Bevölkerungsprognose dauerhaft nicht unter die 5.000 Einwohnerschwelle sinken.

2. Schließlich sind die Voraussetzungen des § 133 Abs. 3 BbgKVerf zu beachten. § 133 Abs. 3 BbgKVerf lautet:

„Ämter sollen möglichst Bereiche umfassen, deren Größe und Einwohnerzahl so zu bemessen sind, dass eine leistungsfähige, sparsam und wirtschaftlich arbeitende Verwaltung erreicht wird, die eine optimale Aufgabenerfüllung im Bürgerinteresse sicherstellt und in der Lage ist, die gemeinsame Wahrnehmung von Selbstverwaltungsaufgaben zu fördern. Bei der Bildung, Änderung und Aufhebung Seite 48 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

von Ämtern sind örtliche Zusammenhänge, im Besonderen Wege-, Verkehrs-, Schul- und Wirtschaftsverhältnisse, aber auch kirchliche, kulturelle und geschicht-liche Beziehungen soweit wie möglich zu berücksichtigen.“ Beide Ämter Britz-Chorin und Oderberg haben sich 1992 freiwillig gebildet. Es bestehen allerdings zahlreiche Beziehungen, Verhältnisse und Zusammenhänge innerhalb des Amtes Oderberg und zwischen den Gemeinden der Ämtern Oder-berg und Britz-Chorin. So kann die Region der heutigen Ämter Oderberg und Britz-Chorin auf eine gemeinsame und langjährige Vergangenheit zurückblicken. Im Jahre 2008 feierten die Gemeinden beider Ämter ihr 750-jähriges Bestehen. Auch sind in dieser Region seit Jahrhunderten Landwirtschaft, Handel, Handwerk und Gewerbe sowie Industrie zu Hause, wobei sich die Entwicklung orts- und ämterübergreifend vollzogen hat. Grundlage dieser Entwicklung bildeten auch die naturräumlichen Gemeinsamkeiten wie der Choriner Endmoränenbogen, die am Schiffshebewerk sichtbare Abbruchkante des Barnimplateaus hin zum Urstromtal der Finow und der Oder zwischen Hohenfinow und Niederfinow im Amt Britz-Chorin sowie Liepe, Oderberg, Hohensaaten, Stolzenhagen im Amt Oderberg sowie der Parsteiner See mit den angrenzenden Orten Parstein (Amt Oderberg) und Brodowin und Serwest (Amt Britz-Chorin). Die gemeinsame Vergangenheit zeigt sich deutlich am Beispiel des Klosters Chorin. Tatsächlich wurde das Kloster Chorin als Kloster Mariensee am Parsteiner See im Jahre 1258 gegründet und 1273 an den Chorinsee, heute Amtsee verlegt. So verlaufen die heute noch so bezeichneten Amtswege überwiegend forstlich und landwirtschaftlich sowie teil-weise touristisch aus den Gemeinden der Ämter Oderberg und Britz-Chorin je-weils in Richtung des Klosters Chorin. Über den Gemeindeverband Oderberg bestanden auch während des Bestehens der DDR bereits kommunalrechtliche und kommunalpolitische Beziehungen zu den damaligen Mitgliedsgemeinden Chorin, Brodowin und Serwest. Serwest gehört heute als Gemeinde Chorin zum Amt Britz-Chorin. Gegen Ende des Bestehens der DDR erfolgte über die Bildung von KAP- Betrieben (Kooperative Abteilungen Pflanzenproduktion) die Angliederung der landwirtschaftlichen Produktion in den vorgenannten Orten an die KAP Lüdersdorf, heute Gemeinde Parsteinsee. Die aufgrund dieser sozialistischen großflächigen Bewirtschaftung entstandenen grenzüberschreitenden Beziehungen existieren in dieser Form zwar heute nicht mehr. Erhalten haben sich allerdings die über Gemeinde- und Amtsgrenzen hinaus bestehenden familiären, kulturellen und sozialen Beziehungen innerhalb der Bevölkerung. Die Gemeinde Liepe gehör-te viele Jahre zum Grundschulbezirk der Grundschule Niederfinow. Die vielfältigen Beziehungen spiegeln sich auch in den Vereinen und Verbänden rund um das Kloster Chorin, das Schiffshebewerk Niederfinow, das Schifffahrts-museum Oderberg und den bestehenden Fußballvereinen in dieser Region wider. Die touristischen Sehenswürdigkeiten dieser Region, darunter vor allem das Schiffshebewerk Niederfinow und das Kloster Chorin, sind überregionale Anzie- hungspunkte, die damit auch heute noch die gemeinsamen Beziehungen zwischen den beiden Ämtern stärken.

Bauliche Verflechtungen zwischen den Gemeinden beider Ämter bestehen nur in geringem Umfang. Teile des Eigenbetriebes „Campingplatz Parsteiner See“ der Gemeinde Parsteinsee befinden sich auf dem Gebiet der Gemeinde Chorin. Bauliche Verflechtungen gibt es ferner im Bereich des Schiffshebewerkes des Oder-Havel-Kanals zwischen den Gemeinden Niederfinow und Liepe. Gemeinden bei-der Ämter, nämlich Chorin, Britz, Niederfinow, Liepe sowie die Stadt Oderberg liegen innerhalb des Biospährenreservats Schorfheide-Chorin. Die Stadt Oderberg ist derzeit landesplanerisch noch als Grundzentrum ausgewiesen. Allerdings wird die vorgegebene Mindesteinwohnerzahl für das Grundzentrum selbst (3.000 Ein-wohner) und für den Einzugsbereich (7.000 Einwohner) nicht erreicht. Pendler-ströme beider Ämter gehen jeweils aus den Amtsbereichen heraus, etwa nach Berlin und in die Städte Eberswalde, Angermünde, Wriezen und die Stadt Bad Freienwalde (Oder). Die verkehrlichen Verbindungen innerhalb beider Amtsberei-che und zwischen beiden Amtsbereichen sind eher geringer ausgebildet. Aller-dings befinden sich in Britz und Chorin zwei Bahnhöfe der Bahnlinie Berlin-Szeczin und in der Gemeinde Chorin, Ortsteil Golzow eine Anbindung an die BAB 11. Die Gemeinden Hohenfinow und Niederfinow sind nur über die Stadt Ebers-walde (B 167 und L 29) erreichbar. Eine direkte Straßenverbindung zwischen beiden Amtsbereichen besteht ferner über die Gemeinde Chorin entlang dem Parsteinsee zum Ortsteil Parstein und zwischen Niederfinow und Liepe. Die Stadt Oderberg ist über die L 291/L 29 erreichbar. Der Amtsbereich des Amtes Oderberg ist in Richtung Eberswalde über die Buslinie 916 und Richtung Bad Freien-walde (Oder) über die Buslinie 874 angebunden. Die Gemeinden Niederfinow und Hohenfinow des Amtes Britz-Chorin sowie die Gemeinden Liepe und die Stadt Oderberg des Amtes Oderberg liegen an der touristisch genutzten Wasserstraße „Finowkanal“. Alle vier Gemeinden sind Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Finowkanal“. Seite 49 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Die Ämter Britz-Chorin und Oderberg sind Gesellschafter der Wirtschafts- und Tourismusentwicklungsgesellschaft des Landkreises Barnim mbH (WITO). Alle amtsangehörigen Gemeinden beider Ämter sind Mitglied im Zweckverband Wasser und Abwasser Eberswalde (ZWA Eberswalde). Die Wirtschaft beider Äm-ter ist überwiegend durch Landwirtschaft und Tourismus geprägt.

In beiden Amtsverwaltungen arbeiten derzeit insgesamt 41 Mitarbeiter. Es wurde eine Personalkommission gebildet. Ergebnis ihrer Arbeit ist, dass bei einer Zusammenführung der beiden Verwaltungen in einem neuen Amt Britz-Chorin-Oderberg langfristig ein Personalkörper von 29 Mitarbeitern entstehen würde.

3. Das Ministerium des Innern stützt seine Abwägung auf folgende weiteren Gesichtspunkte:

Es wird eine leistungsfähige, effiziente Verwaltung mit einer optimalen Aufgabenerfüllung für die Bürgerinnen und Bürger der Ämter entstehen. Für die Leistungs-fähigkeit spricht, dass sich der Personalkörper von 41 Mitarbeitern auf insgesamt 29 Mitarbeiter in dem vergrößerten Amt reduzieren lässt. In der Aufgabenerfüllung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern des Amtes Oderberg wird es keine Ein-schränkungen geben, denn es bleibt am Standort der Stadt Oderberg eine Ne-benstelle erhalten, welche die gleichen Sprechzeiten wie die Amtsverwaltung selbst haben wird. Damit wird auch das Argument zu großer Entfernungen zwi-schen dem Standort der Amtsverwaltung und den entlegeneren Teilen des ver-größerten Amtes entkräftet.

Die fortgeschriebene Finanzanalyse zu den amtsangehörigen Gemeinen des Amtes Oderberg vom 18.08.2006, welche von der Untere Kommunalaufsichtsbehörde des Landkreises Barnim erstellt wurde und vom Ministerium des Innern bestätigt wird, weist gravierende Problemstellungen auf. So konnten bereits 2006 alle amtsangehörigen Gemeinden den Haushalt nicht mehr ausgleichen. Die Personalkos-ten des Amtes liegen über dem Landesdurchschnitt. Die Steuerkraft aller amtsan- gehöriger Gemeinden lag unter dem Landesdurchschnitt. Der Schuldendienst für übernommene Wohnungsbaukredite kann von keiner amtsangehörigen Gemeinde auf Dauer finanziert werden. Die amtsangehörigen Gemeinden hatten bereits zum 15.07.2006 offene Kreisumlagezahlungsrückstände in Höhe von annähernd 2 Mio. Euro. Die pflichtigen Selbstverwaltungsaufgaben werden auf unterstem Niveau wahrgenommen. Wesentliches Einsparpotential ist in den derzeitigen Amtsstrukturen weder im Amt noch in den amtsangehörigen Gemeinden erkennbar. Investitionen sind nur in Höhe der investiven Schlüsselzuweisungen möglich. Keine amtsangehörige Gemeinde hat die erforderlichen Pflichtrücklagen gebildet.

Alle Gemeinden des Amtes Oderberg – mit Ausnahme der Gemeinde Parsteinsee – befinden sich in der vorläufigen Haushaltsführung. Die Gemeinde Parsteinsee hat für das Haushaltsjahr 2008 ein Haushaltssicherungskonzept vorgelegt. Die untere Kommunalaufsichtsbehörde hat dieses Haushaltssicherungskonzept genehmigt. Die Gemeinden des Amtes Oderberg haben zwischenzeitlich Anträge auf Mittel aus dem Ausgleichsfonds des Landes nach § 16 FAG gestellt. Das Amt selbst ist nicht antragsbefugt. Die Haushaltswirtschaft aller Gemeinden des Amtes Oderberg wurde durch das für die kommunale Finanzaufsicht zuständige Referat des Ministeriums des Innern auch vor dem Hintergrund der gestellten Anträge zur Gewährung von Landesunterstützungsmitteln zur Haushaltskonsolidierung vor Ort überprüft. Im Ergebnis musste festgestellt werden, dass alle Gemeinden – auch bei Umsetzung noch bestehender Konsolidierungsmöglichkeiten – auf Dauer nicht in der Lage sein werden, aus eigener Kraft eine geordnete Haushaltswirtschaft zu erreichen. Ferner wurde bestätigt, dass die amtsangehörigen Gemeinden bereits seit mehreren Jahren Rückstände bei der Zahlung der Amtsumlage an das Amt Oderberg und der Kreisumlage an den Landkreis Barnim auflaufen ließen. Die finanzielle Situation der amtsangehörigen Gemeinden des Amtes Britz-Chorin ist ebenfalls angespannt. Allerdings existieren im Amt Britz-Chorin im Vergleich zu den Gemeinden des Amtes Oderberg bestätigte Haushaltssicherungskonzepte. Der Haushalt der Gemeinde Hohenfinow für das Jahr 2008 ist sogar ausgeglichen. Die Analyse ergab auch weitere Unterschiede zwischen den Ämtern. So hat das Amt Britz-Chorin einen effizient arbeitenden Amtsbauhof, währenddessen im Amt Oderberg die Stadt Oderberg über einen eigenen Bauhof verfügt und die Gemeinde Parsteinsee einen Gemeindearbeiter unterhält. Beschlussvorlagen der Amtsverwaltung mit dem Ziel, diesen Umstand zu beseitigen, scheiterten in der Vergangenheit. Seite 50 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Infolge dieser Entwicklung sind in den Gemeinden Fehlbeträge aus Vorjahren in einem nicht unerhebli- chen Umfang aufgelaufen, die einen zusätzlichen Liquiditätsbedarf verzeichnen, der überwiegend mittels Kassenkreditaufnahmen finan-ziert werden muss. Hinzu kommt, dass alle amtsagehörigen Gemeinden eine sehr hohe Verschuldung aufweisen. Unter Berücksichtigung der Pro-Kopf-Verschul- dung aller Gemeinden und Gemeindeverbände zum Stichtag 31.12.2007 in Höhe von 558,37 €/EW (Quelle: Amtliche Gemeindekassenstatistik per 31.12.2007 des Amtes für Statistik Berlin-Branden- burg) beträgt der Schuldenstand der amtsange-hörigen Gemeinden des Amtes Oderberg das Zwei- bis Dreifache des durchschnittlichen Schuldenstandes aller brandenburgischen Gemeinden und Gemein- deverbände:

· Stadt Oderberg 1.266,67 €/EW · Gemeinde Hohensaaten 1.533,08 €/EW · Gemeinde Liepe 1.759,45 €/EW · Gemeinde Lunow-Stolzenhagen 1.188,73 €/EW · Gemeinde Parsteinsee 1.516,21 €/EW

Die hohen Schuldenverpflichtungen belasten die Haushaltswirtschaft der Gemein-den mit Zins- und Tilgungszahlungen.

Die Prüfungsfeststellungen des MI haben aber auch ergeben, dass die Gemeinden, insbesondere in den Haushaltsjahren 2004 bis 2006 unzureichende Sparbe-mühungen unternommen haben, um der sich stetig verschlechternden Haushaltslagen mit eigenen Konsolidierungsmöglichkeiten wirksam zu begegnen. Erst ab dem Jahr 2007 haben alle Gemeinden einen Konsolidierungskurs eingeleitet und ihre Möglichkeiten zur Erhöhung von Einnahmen und Reduzierung von Ausgaben deutlicher genutzt. Auch wenn die Konsolidierungsmöglichkeiten noch nicht vollständig ausgeschöpft wurden und in allen Gemeinden differenziert nach den je-weiligen Konsolidierungsbemühungen noch Effizienzreserven - wenn auch in unterschiedlichem Umfang - gehoben werden können, so reichen diese verbleibenden Konsolidierungspotenziale bei weitem nicht aus, um die Haushaltswirtschaft der Gemeinden dauerhaft zu ordnen.

Als besonders prekär ist die finanzielle Situation der Stadt Oderberg und der Ge-meinde Liepe zu bewerten. Beide Gemeinden sind aus eigener Kraft nicht in der Lage, dauerhaft zur geordneten Haushaltswirtschaft zurückzukehren. Zwar können im mittelfristigen Finanzplanungszeitraum die strukturellen Defizite des Verwaltungshaushaltes schrittweise reduziert werden, ein Zeitraum, in dem gemäß § 74 Abs. 4 GO der gesetzlich vorgeschriebene Haushaltsausgleich erreicht wird, kann von den beiden Gemeinden nicht benannt werden. Unterstellt man, dass selbst das noch vorhandene Konsolidierungspotenzial durch die beiden Gemeinden kurzfristig ausgeschöpft werden würde, so ist dieses unzureichend, um aus eigener Kraft zur geordneten Haushaltswirtschaft zurück zu kehren. Eine dauerhafte Lösung der haushaltswirtschaftlichen Problemlagen kann nur durch die strukturelle Neuordnung sowie durch externe finanzielle Hilfen aus dem Ausgleichsfonds erreicht werden.

Die amtsagehörigen Gemeinden Lunow-Stolzenhagen und Parsteinsee haben in den beiden letzten Haushaltsjahren eine positive Entwicklung der gemeindlichen Haushaltswirtschaft zu verzeichnen. Gemäß den Festsetzungen des mittelfristigen Finanzplans 2007 bis 2011 soll sich dieser Trend insoweit verstetigen, als dauerhafte strukturelle Überschüsse erwirtschaftet werden können. Beide Gemeinden gehen davon aus, dass bereits im Rahmen des mittelfristigen Finanzplanungszeitraumes bis 2011 die aufgelaufenen Altfehlbeträge aus eigener Kraft vollständig abgebaut werden können.

Diese Annahmen beruhen allerdings auf einer sehr optimistischen Einschätzung der finanz- wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und insbesondere darauf, dass auch in den Folgejahren hohe Einnahmen aus dem Gemeindeanteil an der Einkommensteuer und aus Landesfinanzzuweisungen fließen werden. Diese Ein-schätzung berücksichtigt aber nicht die aktuellen Prognosen der wirtschaft- lichen Entwicklung, die in Folge der globalen Finanzmarktkrise eine wirtschaftliche Konjunkturtalfahrt und mithin sinkende Steuereinnahmen vorhersagen. Wegen der hohen Abhängigkeit der beiden Gemeindehaushalte von den Einnahmen, insbesondere des Gemeindeanteils an der Einkommensteu- er und Zuweisungen aus dem kommunalen Finanzausgleich können die Gemeinden Lunow-Stolzen- hagen und Parsteinsee den in Zukunft zu erwartenden Einnahmerückgang durch alternative Konsolidierungsmöglichkeiten aus eigener Kraft voraussichtlich nicht kompensieren. Seite 51 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Das Ziel der Wiedererlangung des Haushaltsausgleichs ist insoweit an die hohen Erwartungen ge- knüpft, dass sich die kommunale Finanzausstattung in den Folgejahren nicht negativ verändern wird.

4. Die Abwägung ergab vor diesem Hintergrund, dass eine Neuordnung der Verwaltungsstrukturen allein schon aus diesen Gründen des Gemeinwohls erforderlich ist. Bereits in der Neulietzegöricke- Entscheidung des Landesverfassungsgerichts, VfG Bbg 28/98 vom 16.9.99 ist ausgeführt, dass in dem Falle, dass Gemeinden auch bei Unterstützung durch das Land dauerhaft nicht in der Lage sein sollten, ihre rechtlichen Aufgaben einschließlich eines Mindestanteils freiwilliger Selbstverwaltungs- aufgaben wahrzunehmen, nur die Auflösung der Gemeinde durch Gesetz in Betracht kommt. Die Unterstützung des Landkreises Barnim mit im Haushalt 2008 bereits eingestellten Teilmitteln zur Übernahme von Zins- und Tilgungsleistungen zur Ablösung eines Kredits für das Rathaus der Stadt Oder-berg (500.000 € von insgesamt 840.000 €) und in Aussicht gestellte Landesleistungen für die Gemeinden des Amtes Oderberg im Falle der hier verfügten Struk-turlösung ermöglichen eine dauerhaf- te Sanierung und den Erhalt der Selbstständigkeit der Gemeinden. Dies ergibt sich auch aus dem fortgeschriebenen Konsolidierungskonzept des Landkreises, welches durch das für kommunale Finanzauf-sicht zuständige Referat des Ministeriums des Innern untersucht wurde. Schließlich besteht eine Zusage des Landkreises für bis zu insgesamt ca. 1,5 Mio € an Investitionszahlungen des Land- kreises für die neue Verwaltungsstruktur. Mit der getroffenen Anordnung wird es auch ermöglicht, dauerhaft die Arbeiten in allen amtsangehörigen Gemeinden durch den Amtsbauhof des Amtes Britz- Chorin-Oderberg erledigen zu lassen.

Die jetzt getroffene Anordnung ist auch erkennbar das mildere Mittel im Vergleich zu dem sonst drohenden Verlust der kommunalen Eigenständigkeit.

5. Außerdem teilen beide Ämter die Problemlagen ihrer eher ländlichen Struktur innerhalb des Ein- zugsbereiches der Städte Eberswalde und Bad Freienwalde (Oder). Die gesamten Strukturen sind aber insgesamt eher multipolar und nicht in eine bestimmte Gemeinde/Stadt hin orientiert. Insoweit liegt eine durchaus typische Situation des ländlichen Raums vor. Vor diesem Hintergrund kommt das Ministerium des Innern zu dem Ergebnis, dass den Anforderungen des § 133 Abs. 3 BbgKVerf auf eine möglichst große Berücksichtigung der gemeinsamen Interessenlagen, Beziehungen und Verhältnisse in dem vergrößerten Amtsgebiet hinrei-chend Rechnung getragen wird. Die damalige Ämterbildung und die landesweite kommunale Neugliederung ste-hen der jetzt getroffe- nen Anordnung auch unter Berücksichtigung von Vertrauensschutzgesichtspunkten aus mehreren Gründen nicht entgegen: Zum einen hat der Gesetzgeber durch die Einfügung der Formulierung „nach den Maßstäben dieses Gesetzes“ in § 134 Abs. 4 S. 1 BbgKVerf auch ausweislich der Gesetzes- begründung deutlich gemacht, dass etwa die Maßstäbe der Leitlinien der Landesregierung für die landesweite kommunale Gebietsreform einer Neugliederung nicht entgegenstehen sollen. Zum anderen haben sich die überwiegende Zahl der Gemeindevertretungen und die Amtsausschüsse beider Ämter bereits auf die nunmehr angeordnete Strukturveränderung verständigt. Auch die Stadt Oderberg hat unter Aufhebung eines ablehnenden Beschlusses noch vor der Kommunalwahl durch einen neuerlichen Beschluss dokumentiert, dass sie die Zuordnung zum Amt Britz-Chorin mitträgt. Auch hinsichtlich der ursprünglich besonders streitigen Fragen der Ablösung des Kredits für das Verwaltungsgebäude Rathaus der Stadt Oderberg und der Frage eines Verwaltungsnebensitzes im Rathaus bzw. in der Sparkasse Barnim wurde zwischenzeitlich weitgehend Konsens erzielt. Auch ha-ben sich alle Gemein- devertretungen zu der Entlassung der Gemeinde Hohensaaten aus dem Amt Oderberg als Teil des verfolgten Gesamtprozesses verständigt. Auch Presseverlautbarungen und die Äußerungen der in der „Initiative für die Zukunft der Gemeinden des Amtes Oderberg“ tätigen Bürger dokumentieren, dass nicht nur die Gemeindevertreter, sondern auch die Bürger des Amtes Oderberg in den derzeitigen Strukturen nicht mehr weiter verwaltet werden wollen. Ferner hat sich die Situation im Vergleich zur Bildung des Amtes 1992 geändert. Es ist inzwischen klar und auch entsprechend den Beschluss- fassungen aller Gemeinden des Amtes Oderberg gebilligt, dass die amtsangehörige Gemeinde Hohen- saaten das Amt Oderberg verlassen wird.

6. Im Rahmen der Abwägung hat das Ministerium des Innern auch Neugliederungsalternativen mit in die Abwägung eingestellt. So hätte dem Gesetzgeber der Vorschlag unterbreitet werden können, das Amt Oderberg und/oder das Amt Britz-Chorin in amtsfreie Gemeinden umzuwandeln bzw. die Gemein- den unter Verlust ihrer kommunalen Eigenständigkeit mit anderen Gemeinden im Wege der Einglie- derung oder Neubildung zusammenzuschließen. Ferner hätte das Ministerium des Innern im Wege der Seite 52 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Anordnung auch alle oder einzelne Gemeinden des Amtes Oderberg auf benachbarte Ämter aufteilen können. Derartige Varianten schieden auch unter Berücksichtigung der Befassungen in den Gemein- devertretungen und der Erkenntnisse im Rahmen der Moderation durch den Landrat aus folgenden Gründen aus:

Die Variante „Umwandlung des Amtes Oderberg in eine amtsfreie Gemeinde“ wurde umfangreichen Prüfungen unterzogen. Im „Konzept zur Konsolidierung der Finanzen der Gemeinden im Amt Oder- berg“ vom September 2007 kommt die Untere Kommunalaufsichtsbehörde in nachvollziehbarer Weise zu dem Schluss, dass mit der Bildung einer amtsfreien Gemeinde Oderberg das gesetzte Ziel der Konsolidierung der Finanzen nicht erreicht werden kann, konkret ein Rückgang der aufgelaufenen Fehlbeträge in den Gemeindehaushalten nicht erreicht werden würde. Auch die Bewirtschaftungsstelle des Ministeriums des Innern für den Ausgleichsfonds hat im Rahmen der Vor-Ort-Prüfung die Konsolidierungsmöglichkei-ten der amtsangehörigen Gemeinden im Falle der Bildung einer amtsfreien Gemeinde beleuchtet und kam ausweislich des Prüfvermerkes vom 15. Februar 2007 zum Ergebnis, dass sich hierdurch nur sehr geringe weitere Potenziale ergeben würden. Die Aufteilung der Gemein- den in Nachbarstrukturen kam aufgrund der exponierten Lage insbesondere für die Gemeinde Hohen- saaten in Betracht. Dies ist mit der im Rahmen dieses Bescheides erteilten Genehmigung geschehen.

Eine Aufteilung in Nachbarstrukturen war auch für die südlichen Gemeinden des Amtes Britz-Chorin in Betracht zu ziehen, etwa in Form von Eingliederungen in die Stadt Eberswalde. Dies hätte aber zu einer weiteren Schwächung des ebenfalls relativ finanz- und verwaltungskraftschwachen Amtes Britz- Chorin geführt. U.a. hätte sich die für die Amtsumlage zu Grunde zu legende Zahl der Einwohner des Amtes reduziert. In diesem Fall hätte es einer gesetzgeberischen Lösung bedurft, die betroffenen Gemeinden hätten zudem ihre Selbstständigkeit verloren und es hätte sich deshalb im Verhältnis zu der jetzt angeordneten Lösung um den deut-lich größeren Eingriff in gemeindliche Rechtspositionen gehandelt. Hierbei war auch zu berücksichtigen, dass das Amt Britz-Chorin nur an die Ämter Oderberg und Joachimsthal/Schorfheide grenzt und im Übrigen von amtsfreien Gemeinden umgeben ist, also eine Zuordnung von Gemeinden in Nachbarstrukturen unter Erhalt ihrer Selbständigkeit nur einge- schränkt in Betracht kam. Beziehungen zum Nachbaramt Joachimsthal/Schorfheide hätten auch eine Zuordnung einzelner oder aller Gemeinden des Amtes Britz-Chorin in das Nachbaramt nicht gerechtfer- tigt. Tatsächlich gab es in der Vergangenheit bei untergeordneten Beziehungen zwischen beiden Ämtern eher Tendenzen von Gemeinden des Amtes Joachimsthal/Schorfheide in das Nachbaramt Britz-Chorin zu wechseln, nicht aber umge-kehrt.

7. Schließlich ist zu berücksichtigen, dass das Ministerium des Innern bei der Ein-schätzung, ob die verfolgte Lösung aus Gründen des öffentlichen Wohls erforderlich ist, eine gewisse Einschätzungs- prärogative hat. In diesem Rahmen hat das Ministerium u.a. auch berücksichtigt, dass das Amt Oderberg seit seiner Gründung immer wieder wegen seiner Finanz- und Verwaltungsschwäche Gegen- stand kommunalaufsichtsrechtlichen Einschreitens gewesen ist. Es hat für die Verhält-nisse im Land Brandenburg einen übermäßig häufigen Wechsel der Hauptverwal-tungsbeamten gegeben. Der letzte, vierte Amtsdirektor wurde im Juni 2007 abge-wählt. Bis zum 4. Juni 2008 nahm die Kämmerin des Amtes Oderberg kommissa-risch die Aufgaben des Amtsdirektors wahr. Auch sie sah sich dann aber nicht mehr in der Lage, die Aufgaben weiterhin wahrzunehmen. Das Amt richtete deshalb über den Amtsausschuss die Bitte an den Landrat des Landkreises Barnim, einen Beauftragten zu bestellen. Das Amt wird deshalb derzeit durch einen vom Landrat bestellten Beauftragten verwaltet. Der entspre- chende Bescheid erging am 16.08.2008, die Beauftragung begann am 1.7.2008 und endet am 31.12.2008.

8. Auch die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Oderberg hat sich der Auflö-sung des Amtes Oderberg nicht gänzlich verweigert. Sie hat am 11.09.2008 fol-genden Beschluss gefasst:

„Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Oderberg stimmt dem Zusammen-schluss der Gemeinde Hohensaaten mit der Stadt Bad Freienwalde (Oder) durch Eingliederung der Gemeinde Hohensaaten in die Stadt Bad Freienwalde (Oder) zu, unter der Voraussetzung, dass es zur Auflösung des Amtes Oderberg kommt.“

Wenn die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Oderberg grundsätzlich gegen eine Auflösung des Amtes Oderberg gewesen wäre, hätte sie auch der Eingliederung der Gemeinde Hohensaaten eine Seite 53 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Ablehnung erteilen müssen.

9. Den betroffenen Körperschaften wurde Gelegenheit zur Stellungnahme gege-ben. Allen Gemeinde- vertretungen der beiden Ämter wurde der Entwurf dieses Bescheides zur Verfügung gestellt und dieser war Gegenstand einer Befassung in der jeweiligen Gemeindevertretersitzung. Auch beiden Ämtern wurde der Bescheidentwurf zur Verfügung gestellt und war Gegenstand der Befassung. Die Interessen der Landkreise wurden durch die Befassung der Kreistage mit der zugrunde liegenden Änderung der Verwaltungsstrukturen ebenfalls hinreichend berücksichtigt; zu der die Kreise unmittelbar betreffenden beabsichtigten Genehmigung des Kreisgrenzen überschreitenden Gebietsänderungsvertrages liegen Beschlüsse beider Kreistage vor.

Im Ergebnis der Anhörung wurden zum Entwurf des Bescheides lediglich zwei gleichlautende Hinweise der amtsangehörigen Gemeinden Lunow-Stolzenhagen und Parsteinsee des Amtes Oderberg und eine Stellungnahme der Stadtverordne-tenversammlung der Stadt Oderberg abgegeben. Das Ministerium des Innern vertritt hierzu folgende Auffassung: Die Hinweise der amtsangehörigen Gemeinden Lunow- Stolzenhagen und Parsteinsee sind nachvollziehbar, führen aber nicht zu einer Berücksichtigung, weil die Behauptung, dass die Verkehrsanbindung der umliegenden Gemeinden zur Kreisstadt Eberswalde und zum Amtssitz Britz vorhanden sei, nicht getroffen wurde. Dass eine solche Verkehrsanbindung wünschenswert wäre, wird nicht bestritten; die Zusage einer solchen Errichtung kann aber nicht Gegenstand dieses Bescheides sein. Der Zustand der Verkehrsanbin-dungen wurde i.ü. hinreichend in die Abwägung mit eingestellt.

Zu der Stellungnahme der Stadt Oderberg vertritt das Ministerium des Innern folgende Position: Auch diese Stellungnahme bleibt unbeachtlich. Zusammengefasst werden drei Forderungen von der Stadt Oderberg erhoben: - Einrichtung einer Außenstelle der Verwaltung mit vorgegebenen Öffnungszeiten in dem Rathaus Oderberg - Abschluss eines Überleitungsvertrages und Kündigungsschutz bei Personalreduzierung - Eintritt in den Mietvertrag des Amtes Oderberg über das Rathaus Oderberg

Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass es sich um die Wiederholung von Forde-rungen handelt, an denen auch schon der Abschluss einer freiwilligen öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zur Ämter- neuordnung scheiterte. Was die Forderungen nach einem Kündigungsschutz und einem Überleitungs- vertrag betrifft, so sieht das Ministerium des Innern keine Veranlassung, auf Wunsch lediglich einer der betrof-fenen Gemeinden in die Personalhoheit des Amtes Britz-Chorin einzugreifen, dessen Personal letztlich von allen Gemeinden des vergrößerten Amtes über die Amtsumlage finanziert werden muss. Im Übrigen bietet das Arbeitsrecht hinreichende Instrumentarien, um einen sozialverträglichen Personalabbau vornehmen zu können. Ferner lehnt es das Ministerium des Innern auch ab, konkrete Öff-nungszeiten für eine Außenstelle der Verwaltung im Rathaus Oderberg vorzuschreiben. Es gab ausweislich des Entwurfs der öffentlich-rechtlichen Vereinba-rung den Willen aller übrigen Gemeinden beider Ämter, einer Außenstelle des Amtes in der Stadt Oderberg einschließlich konkreter Öffnungs- zeiten zuzustim-men. Die Gemeinden des Amtes Britz-Chorin und das Amt Britz-Chorin waren lediglich gegen die Übernahme des Mietvertrages für das Rathaus Oderberg und die Verpflichtung, die Außenstelle gerade dort einzurichten. Am 19.11.2008 hat das Amt Oderberg auch den Beschluss zur Aufhebung des Mietvertrages gefasst, d.h. auch die anderen Gemeinden des Amtes Oderberg stim- men mehrheitlich der Beendigung des Mietverhältnisses zu. Vor diesem Hintergrund hat das Ministeri- um des Innern lediglich abzuwägen, welche Folgen sich für das Amt Britz-Chorin aufgrund der unter 1.1 der Anlage angeordneten Gesamtrechtsnachfolge hinsichtlich des derzeitigen Standes zum Versuch der Mietvertragsauflösung ergeben und zu bewerten, ob es sachgerecht ist, bei der angeord- neten Gesamtrechtsnachfolge zu bleiben. Die Abwägung führt aus folgenden Gründen dazu, dass das Ministerium des Innern an der angeordneten Gesamtrechtsnachfolge des Amtes Britz-Chorin festhält:

Zum einen ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu erwarten, dass auch die Gesellschafter der KWG noch einer Aufhebung des Mietvertrages des Amtes O-derberg über das Rathaus Oderberg zustimmen, denn der Mietvertrag über das Rathaus Oderberg sieht eine jährliche Miete in Höhe von 66.500 € vor. Demge-genüber würden bei einer Verlagerung der Außenstelle der Amtsverwaltung an eine andere Stelle, etwa in das Sparkassengebäude in der Stadt Oderberg ledig-lich jährliche Miet- kosten in Höhe von ca. 5.400 € entstehen. Seite 54 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Auch hat der Landkreis Barnim bereits erklärt, dass er bereit ist, den Betrag, der erforderlich ist, um das Mietverhältnis aufzuheben, in Höhe von insgesamt 840.000 € zu übernehmen. Es blieben dem Amt Britz-Chorin als Gesamtrechtsnachfolger gegebenenfalls anfallende Instandhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen, die aber nach dem Entwurf des Aufhebungsvertrages nur unter eintreten- den weiteren Voraussetzungen überhaupt anfallen werden. Insbesondere sind Instandsetzungsaufwen- dun-gen dann nicht mehr erforderlich, wenn das Grundstück, auf dem sich das Rathaus Oderberg befindet, nicht veräußert werden kann.

Zum anderen bleibt auch in dem aus wirtschaftlichen Gründen unwahrscheinlichen Fall, dass es nicht zu einer Aufhebung des Mietvertrages kommt, der Umfang der übernommenen Verpflichtungen über- schaubar. Der Mietvertrag wurde für den Zeitraum bis 31.12.2031 abgeschlossen. Das Amt Oderberg schuldet eine jährliche Miete in Höhe von ca. 66.500 €. Die jährlich anfallende Miete würde bei der Gesamtrechtsnachfolge des Amtes Britz-Chorin wie bisher durch eine Amtsumlage finanziert werden. Verteilt auf alle Gemeinden des vergrößerten Amtes Britz-Chorin hätte dies nach Berechnungen der Unteren Kommunalaufsichtsbe-hörde eine jährliche finanzielle Mehrbelastung von zwischen ca. 4.500 € und ca. 15.500 € zur Folge. Die Haushaltskonsolidierung würde sich in diesem Fall zwar etwas verzögern, aber eben nicht grundlegend in Frage gestellt, Die Untere Kommunalaufsichtsbehörde geht davon aus, dass sich der Haushaltskonsolidierungsprozess um voraussichtlich höchstens zwei Jahre verlängern wird. Allerdings werden alle zukünftigen Gemeinden des Amtes Britz-Chorin finanziell in der Lage sein, die sich aus der Fortführung des Mietvertrages ergebenden Verpflichtungen zu erfüllen.

Schließlich hatte das Ministerium des Innern auch im Rahmen der Anordnung so weit als eben mög- lich, einen Eingriff in die kommunale Selbstverwaltungshoheit der betroffenen Gemeinden zu vermei- den. Die möglicherweise aufgrund der angeordneten Gesamtrechtsnachfolge sich ergebende Vertei- lung von eher geringfügigen Mehrkosten auf alle Gemeinden des Amtes Britz-Chorin schränkt die kommunale Selbstverwaltungshoheit weniger ein, als wenn aufgrund einer untypischen Sonderregelung das Ministerium des Innern die Verpflichtungen aus dem Mietvertrag aus der Gesamtrechtsnachfolge herausgenommen hätte und einseitig im Wege einer Teilrechtsnachfolge den ehemaligen Gemeinden des Amtes Oderberg zugewiesen hätte.

zu 3 (nähere Bestimmung der Rechtsverhältnisse)

§ 134 Abs. 4 BbgKVerf ermächtigt das für Inneres zuständige Ministerium die Änderung und Auflösung von Ämtern nach den Maßstäben der BbgKVerf vorzunehmen. Die Anordnung ersetzt eine sonst abzuschließende freiwillige öffentlich-rechtliche Vereinbarung. Im vorliegenden Fall besteht die Beson- derheit, dass die Beteiligten in wesentlichen Punkten bereits über die Einzelheiten einer freiwilligen Ämteränderung Einigkeit erzielt hatten. Inhaltlich scheiterte die Einigung nur an der Uneinigkeit über die Weiterführung des zwischen dem Amt Oderberg – und nicht etwa einer amtsangehörigen Gemein- de - mit der KWG Wriezen abgeschlossenen Mietvertrages über das Rathaus Oderberg. Aus diesem Grunde wäre es nicht gerechtfertigt und unverhältnismäßig, wenn sich das Ministerium des Innern inhaltlich nur auf eine Regelung zur Zusammensetzung des zukünftigen neuen Amtes und möglicherweise noch zu einem neuen Namen und dem Amtssitz beschränken würde. Es würde dann hinsichtlich von Vermögen und Verbindlichkeiten sowie dem Personal allein die gesetzlichen Rechtsnachfolgeregelungen gelten, die aber im Einzelfall abbedungen werden könnten und nach dem übereinstimmenden Willen der Vertragsentwurfspartner auch abbedungen wurden. Die in der Anlage durch das Ministerium des Innern getroffenen Verfügungen entsprechen deshalb den von allen Gemein- den bereits ausgehandelten Regelungen. Änderungen resultieren zum einen aus einzelnen dem bisherigen Vereinbarungsentwurf entgegenstehenden zwingenden gesetzlichen Vorschriften und zum ande-ren aus einer zwischenzeitlich vom Amtsausschuss des Amtes Oderberg getroffenen Entschei- dung zur Kündigung des bestehenden Mietvertrages für das Rathaus Oderberg.

zu 4 bis 6 (Genehmigung des Gebietsänderungsvertrages zwischen der Gemeinde Hohensaaten und der Stadt Bad Freienwalde (Oder) einschließlich seiner Rechtsfolgen):

Die Genehmigung des Gebietsänderungsvertrages zwischen der Gemeinde Ho-hensaaten und der Stadt Bad Freienwalde (Oder) ist Gegenstand dieses Bescheides, weil erst zeitgleich mit den Zuord- nungen der anderen Gemeinden des Amtes Oderberg durch diesen Bescheid die Genehmigung aus Gründen des öffentlichen Wohls möglich ist. Seite 55 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Die Genehmigung des Gebietsänderungsvertrages konnte nicht vor der Zuordnung der anderen Ge- meinden des Amtes Oderberg erteilt werden, da ansonsten das fortbestehende Amt Oderberg gemeinwohlwidrig weiter in seiner Verwaltungskraft geschwächt worden wäre. Die Genehmigung des Gebietsänderungsvertrages konnte auch nicht nach der Zuordnung erteilt werden, da dann – wenn auch nur vorübergehend – eine einzige Gemeinde, nämlich Hohensaaten ohne eine eigene Verwaltung verblieben wäre. Eine solche Situation kennt das brandenburgische Kommunalverfassungsrecht nicht.

Die gesetzlichen Voraussetzungen für die Genehmigung des kreisgrenzenübergreifenden Gebiets- änderungsvertrages liegen vor. Die gesetzlich vorgeschriebene Bürgeranhörung in der Gemeinde Hohensaaten hat stattgefunden. Der Gebietsänderungsvertrag wurde gleichlautend durch die beteilig- ten Gemeinden Hohensaaten und Stadt Bad Freienwalde (Oder) beschlossen. Die Kreistage der Land- kreise Barnim und Märkisch-Oderland haben dem Gebietsänderungsvertrag zugestimmt. Der Antrag auf Genehmigung wurde bei dem Ministerium des Innern gestellt. Eine inhaltliche Prüfung des Gebietsänderungsvertrages erfolgte bereits durch die Untere Kommunalaufsichtsbehörde des Landkrei- ses Märkisch-Oderland und ergab, dass auch materielle Gründe einer Genehmigung nicht entgegenste-hen. Auch Versagungsgründe gemäß § 6 Abs. 3 Satz 3 BbgKVerf liegen nicht vor. Eine Verständigung über eine anteilige Personalübernahme wurde erzielt. Das verblei-bende Amt Oderberg wird aufgelöst, so dass es allein durch den Weggang von Hohensaaten auch nicht mehr zu einer Schwächung der Verwaltungskraft des Amtes kommen kann. Schließlich hat das Ministerium des Innern bei der Er- teilung der Genehmigung auch folgendes berücksichtigt: Die Haushaltswirtschaft der Gemeinde Hohensaaten ist seit Jahren dauerdefizitär. In der Haushalts- satzung für das Jahr 2008 sind im Verwaltungshaushalt einnah-meseitig 627.400 € und auf der Ausga- benseite 965.100 €, mithin ein Fehlbedarf einschließlich der Vorjahresdefizite in Höhe von 337.700 € ausgewiesen. Trotz Ausschöpfung der noch vorhandenen Konsolidierungsmöglichkeiten kann der Haushaltsfehlbetrag lt. HSK 2008 bis zum Haushaltsjahr 2018 nur auf 267,4 T€ gesenkt werden.

Somit setzt sich der defizitäre Trend der Haushaltswirtschaft auch in den Folgejah-ren fort. Das Haushaltssicherungskonzept 2008 kann insoweit auch keinen Zeit-raum benennen, innerhalb dessen der gesetzliche Haushaltsausgleich gemäß § 74 GO erreicht werden kann. Auch wegen der hohen Verschuldung der Gemeinde ist die Gewährung von Bedarfszuweisungen für die Haushaltsjahre 2007 und 2008 vorgesehen. Durch die Eingliederung der Gemeinde Hohensaaten in die Stadt Bad Freien- walde (Oder) können die finanziellen Problemlagen dauerhaft bewältigt werden, da die Stadt Bad Freienwalde (Oder) über eine ausgeglichene Haushaltswirtschaft verfügt und keine Hochverschuldung aufweist. Insoweit können durch die beabsichtigte Neugliederung weitere Effizienzreserven – auch zu Guns-ten der heutigen Gemeinde Hohensaaten erschlossen werden.

Beide Kreistage haben im Rahmen ihrer Anhörung dem Kreiswechsel unter der weiteren Vorausset- zung zugestimmt, dass das Amt Oderberg aufgelöst wird und damit eine insgesamt dauerhafte Verwaltungseinheit im Landkreis Barnim entsteht. Auch diese Bedingung wird mit diesem Zuordnungs- bescheid erfüllt.

zu 7 (Inkraftretensregelung)

Die Haushaltssituation der Gemeinden des Amtes Oderberg verschlechtert sich kontinuierlich. Das neue Haushaltsjahr beginnt mit dem 1.1.2009 und die Zusam-menführung der Verwaltungen und die Überführung des Personals ist verwaltungstechnisch vorzubereiten. Alle Gemeinden der beiden Ämter haben ebenso wie die betroffenen Landkreise den Wunsch geäußert, dass die erforderlichen Verfügun- gen zum Termin 1.1.2009 vollzogen werden. Auch der abgeschlossene Gebietsänderungsvertrag zwischen der Gemeinde Hohensaaten und der Stadt Bad Freienwalde (Oder) sieht ein Inkrafttreten am 1.1.2009 vor. Es ist daher geboten, dass die Änderung der Verwaltungsstrukturen nicht weiter hinaus- gezögert wird. Dies gilt auch vor dem Hintergrund der anstehenden Landtags- und Bundes-tagswahlen im Herbst 2009. Spätestens am 1.1.2009 sollte aus wahlrechtlichen Gesichtspunkten die Kreis- grenzenänderung, die mit dem Wechsel der Gemeinde Hohensaaten verbunden ist, vollzogen sein. Schließlich endet am 31.12.2008 auch die Bestellung der Beauftragten des Landkreises Barnim für die Ausübung der Funktion des Amtsdirektors des Amtes Oderberg. Bei einem weiteren Hinaus-zögern dieser Anordnung wäre eine erneute Beauftragung in Erwägung zu ziehen bzw. kommunalaufsichts- rechtlich die Neuwahl eines Amtsdirektors im Amt Oderberg durchzusetzen. Seite 56 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Zu 8 (Anordnung der sofortigen Vollziehung)

Das Ministerium des Innern geht davon aus, dass seine Entscheidung gegenüber den Gemeinden als kommunalaufsichtsbehördliche Maßnahme nach § 119 BbgKVerf anzusehen ist. Anfechtungsklagen der Gemeinden gegen Maßnahmen der Kommunalaufsichtsbehörde haben keine aufschiebende Wirkung.

Rein vorsorglich wird durch diesen Bescheid auch die sofortige Vollziehung ange-ordnet. Die Anord- nung der sofortigen Vollziehung des vorliegenden Bescheides ist gemäß § 80 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 VwGO im öffentlichen Interesse geboten. Der verwaltungsmäßige Prozess der Zusammenführung beider Amtsverwaltungen hat inzwischen einen Stand erreicht, der bei einem Nichtinvollzugsetzen des Beschei-des zu erheblichen finanziellen Schäden führen würde. Das betrifft insbesondere die Arbeitsfä- higkeit der Verwaltung im Soft- und Hardwarebereich, das Vorliegen der notwendigen Verträge, Lizen- zen, Versicherungen u.v.m. Besonders kritisch zu beurteilen ist die Situation im Pass- und Meldewe- sen (einschließlich der behördlichen Vernetzung mit der Bundesdruckerei und dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg) sowie u.a. im Standesamt- und Friedhofswesen. Auch personalrechtlich ist ein Vollzug im öffentlichen Interesse geboten, um Unsicherheiten jedenfalls bis zu einer eventuellen gerichtlichen Klärung zu beseitigen.

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Oderberg hat den Abschluss der von den anderen amtsan- gehörigen Gemeinden beschlossenen öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zur Auflösung des Amtes Oderberg abgelehnt. Ein Klageverfahren gegen diesen Bescheid würde im Falle, dass die sofortige Vollziehung nicht angeordnet wird, die überwiegend gewollte Gesamtneuordnung der Ämter Britz- Chorin und Oderberg blockieren und zugleich auch die Genehmigung der freiwilligen Eingliederung der Gemeinde Hohensaaten in die Stadt Bad Freienwalde (Oder) unmöglich machen, für die ebenfalls schon alle Vorbereitungen vor Ort getroffen wurden..

Anlage:

Entsprechend Ziffer 3 des Tenors trifft das Ministerium des Innern folgende ergänzende Regelungen zur Zuordnung der Gemeinden des Amtes Oderberg (mit Ausnahme der amtsan- gehörigen Gemeinde Hohensaaten für die eine gesonderte Auseinandersetzungs- vereinbarung zu treffen ist) zum Amt Britz-Chorin-Oderberg:

1. Rechtsnachfolge, gerichtliche und außergerichtliche Auseinandersetzung

1.1 Das Amt Britz-Chorin-Oderberg ist Gesamtrechtsnachfolger des Amtes Oderberg.

1.2 Das gesamte bewegliche und unbewegliche Vermögen des Amtes Oderberg einschließlich der Software wird Eigentum des Amtes Britz-Chorin-Oderberg. Ebenso gehen alle immateriellen Vermögenswerte und sonstigen Rechte, die für die Wahrnehmung der Tätigkeiten des Amtes Oderberg erforderlich waren (z.B. Erlaubnisse, Gestattungen, Wegerechte, Mitgliedschaften) am 1.1.2009 auf das Amt Britz-Chorin-Oderberg über.

1.3 Alle Forderungen und Verbindlichkeiten des Amtes Oderberg gehen auf das Amt Britz-Chorin- Oderberg über. Sofern das Amt Oderberg im Hinblick auf seine bevorstehende Auflösung bestehende Verträge inhaltlich ändern, aufheben oder kündigen muss, so hat das Amt Britz-Chorin-Oderberg die hieraus entstehenden Kosten zu tragen.

1.4 Gerichtliche und außergerichtliche Verfahren, die beim Amt Oderberg am 1.1.2009 anhängig sind, hat das Amt Britz-Chorin-Oderberg auf eigene Rechnung und im eigenen Namen fortzuführen.

1.5 Die Entschädigungssatzung für das Amt Oderberg vom 10.04.2002, die Satzung des Amtes Oderberg über die Entschädigung von Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr des Amtes Oderberg mit den Ortsfeuerwehren Hohensaaten, Liepe, Lunow-Stolzenhagen, Oderberg und Parsteinsee, die Satzung über die gebührenpflichtigen Leistungen der Freiwilligen Feuerwehr des Amtes Oderberg vom 19.09.2002, die Satzung über die Benutzung der Kindertagesstätte des Amtes Oderberg vom 03.11.2004 und die Gebührensatzung für die Benutzung der Kindertagesstätte des Amtes Oderberg Seite 57 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

vom 03.11.2004 sowie die Ordnungsbehördliche Verordnung des Amtes Oderberg zur Aufrechter- haltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Gebiet des Amtes Oderberg vom 26.07.2006 und die Ordnungsbehördliche Verordnung des Amtes Oderberg über die Vergabe und das Anbringen von Grundstücks- bzw. Hausnummern (Grundstücks- und Hausnum-mernverordnung) vom 26.07.2006 gelten nach Inkrafttreten dieses Bescheides für den Bereich der Stadt Oderberg und der Gemeinden Liepe, Lunow-Stolzenhagen und Parsteinsee noch drei Jahre fort, es sei denn, die Regelungen werden vom Amt Britz-Chorin-Oderberg vor diesem Zeitpunkt aufgehoben oder ersetzt. Die Hauptsatzung und die Verwaltungsgebührensatzung des Amtes Oderberg gelten ausdrücklich nicht fort. Im Übrigen gilt ab dem 1.1.2009 das Recht des bisherigen Amtes Britz-Chorin auch für die Stadt Oderberg und die Gemeinden Liepe, Lunow-Stolzenhagen und Parsteinsee, sofern keine gesonderte Regelung des Am- tes Oderberg besteht.

2. Form des Amtes, Amtssitz

2.1 Das Amt Britz-Chorin-Oderberg bedient sich der Verwaltung des ehemaligen Amtes Britz-Chorin. Die Verwaltung des Amtes Oderberg wird aufgelöst.

2.2 Die Gemeinde Britz ist Sitz der Amtsverwaltung. Die Bildung einer Außenstelle in der Stadt Oder- berg ist zulässig.

3. Personalübergang

3.1 Die Rechtsverhältnisse der Beamten, Versorgungsempfänger und Beschäftigten richten sich nach § 8 der Kommunalverfassung des Landes Brandenburg.

3.2 Unmittelbar nach Inkrafttreten dieses Bescheides ist eine Personalkommission zu bilden und von dieser die Personalüberleitung der Bediensteten auf das Amt Britz-Oderberg-Chorin und die Stadt Bad Freienwalde (Oder) vorzubereiten. Hierbei soll eine möglichst einvernehmliche Lösung zwischen den aufnehmenden Körperschaften und eine Berücksichtigung der sozialen Belange der Bediensteten angestrebt werden.

3.3 Bestehende Rechte der zuständigen Personalvertretung nach dem Personal-vertretungsgesetz für das Land Brandenburg (Landespersonalvertretungsgesetz – PersVG) vom 15. September 1993 (GVBl Bbg I S. 358), zuletzt geändert durch Art. 3 des Gesetzes zur Änderung des Brandenburgischen Schulgesetzes und zur Änderung weiterer Rechtsvorschriften vom 8. Januar 2007 (GVBl Bbg I S. 2) bleiben von den Absätzen 1 und 2 unberührt.

Rechtsbehelfsbelehrung

Gegen diesen Bescheid kann innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe dieses Bescheides Klage beim Verwaltungsgericht Frankfurt/Oder, Logenstraße 6, 15230 Frankfurt (Oder) schriftlich oder zur Niederschrift des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle dieses Gerichts erhoben werden. Die Klage muss den Kläger, den Beklagten und den Gegenstand des Klagebegehrens bezeichnen.

Im Auftrag

Keseberg Seite 58 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009 Bekanntmachung über die Veröffentlichung des Antrages des Landesumweltamtes Brandenburg mit Sitz in Frankfurt/Oder auf Erteilung der Leitungs- und Anlagenrechtsbescheinigung für Grundwassermessstellen (Eberswalde)

Zur dinglichen Sicherung eines Leitungsrechtes ist eine beschränkte persönliche Dienstbarkeit zu bestellen. Durch die untere Wasserbehörde ist gemäß § 3 Sachenrechts-Durchführungsverordnung vom 20.12.1994 (BGBl.I S.3900) das Bestehen einer beschränkten persönlichen Dienstbarkeit entsprechend dem genannten Antrag zu prüfen und zu bescheinigen.

Antragsteller: Landesumweltamt Brandenburg

Wasserwirtschaftliche Anlage: Grundwassermessstellen

Betroffene Grundstücke: Gemarkung Eberswalde

Flur 1, Flurstück 232/1 Flur 4, Flurstücke 220, 259 Flur 6, Flurstück 983 Flur 12, Flurstück 52/2 Flur 13, Flurstück 398 Flur 14, Flurstücke 138, 607, 965 Flur 15, Flurstücke 4, 41

Der Antrag und die Antragsunterlagen können beim Landkreis Barnim, Untere Wasserbehörde, Am Markt 1 in 16225 Eberswalde während der Sprechzeiten der Kreisverwaltung (Dienstag von 9.00 bis 18.00 Uhr) eingesehen werden. Nach Absprache (Tel. 03334/ 214 1538) ist eine Einsichtnahme auch außerhalb der Sprechzeiten möglich. Widersprüche Betroffener sind innerhalb von 4 Wochen vom Tag der Bekanntmachung an schriftlich oder zur Niederschrift beim Landkreis Barnim, Untere Wasserbehörde, Am Markt 1 in 16225 Eberswalde einzulegen.

i.A. gez. Schulz Amtsleiterin Bodenschutzamt

Bekanntmachung über die Veröffentlichung des Antrages des Landesumweltamtes Brandenburg mit Sitz in Frankfurt/Oder auf Erteilung der Leitungs- und Anlagenrechtsbescheinigung für Grundwassermessstellen (Finow)

Zur dinglichen Sicherung eines Leitungsrechtes ist eine beschränkte persönliche Dienstbarkeit zu bestellen. Durch die untere Wasserbehörde ist gemäß § 3 Sachenrechts-Durchführungsverordnung vom 20.12.1994 (BGBl.I S.3900) das Bestehen einer beschränkten persönlichen Dienstbarkeit entsprechend dem genannten Antrag zu prüfen und zu bescheinigen.

Antragsteller: Landesumweltamt Brandenburg

Wasserwirtschaftliche Anlage: Grundwassermessstellen Seite 59 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Betroffene Grundstücke: Gemarkung Finow

Flur 1, Flurstücke 672, 1236 Flur 18, Flurstück 12 Flur 19, Flurstück 974 Flur 20, Flurstück 907

Der Antrag und die Antragsunterlagen können beim Landkreis Barnim, Untere Wasserbehörde, Am Markt 1 in 16225 Eberswalde während der Sprechzeiten der Kreisverwaltung (Dienstag von 9.00 bis 18.00 Uhr) eingesehen werden. Nach Absprache (Tel. 03334/ 214 1538) ist eine Einsichtnahme auch außerhalb der Sprechzeiten möglich.

i.A. gez. Schulz Amtsleiterin Bodenschutzamt

Bekanntmachung über die Veröffentlichung des Antrages des Niederbarnimer Wasser- und Abwasserzweckverbandes mit Sitz in Oranienburg (Zehlendorf) auf Erteilung der Leitungs- und Anlagenrechtsbescheinigung für Abwasserleitungen in Basdorf

Zur dinglichen Sicherung eines Leitungsrechtes ist eine beschränkte persönliche Dienstbarkeit zu bestellen. Durch die untere Wasserbehörde ist gemäß § 3 Sachenrechts-Durchführungsverordnung vom 20.12.1994 (BGBl.I S.3900) das Bestehen einer beschränkten persönlichen Dienstbarkeit entsprechend dem genannten Antrag zu prüfen und zu bescheinigen.

Antragsteller: Niederbarnimer Wasser- und Abwasserzweckverbandes

Wasserwirtschaftliche Anlage: Abwasserleitung

Betroffene Grundstücke: Gemarkung Basdorf, Flur 4

Flurstücke: 113/38, 113/58, 113/56, 113/55, 113/54, 113/53, 113/52, 113/51, 113/50, 113/49, 152, 151, 150, 147, 1180, 1182, 955, 969

Der Antrag und die Antragsunterlagen können beim Landkreis Barnim, Untere Wasserbehörde, Am Markt 1 in 16225 Eberswalde während der Sprechzeiten der Kreisverwaltung (Dienstag von 9.00 bis 18.00 Uhr) eingesehen werden. Nach Absprache (Tel. 03334/ 214 1538) ist eine Einsichtnahme auch außerhalb der Sprechzeiten möglich. Widersprüche Betroffener sind innerhalb von 4 Wochen vom Tag der Bekanntmachung an schriftlich oder zur Niederschrift beim Landkreis Barnim, Untere Wasserbehörde, Am Markt 1 in 16225 Eberswalde einzulegen.

i.A. gez. Schulz Amtsleiterin Bodenschutzamt Seite 60 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009 Bekanntmachung über die Veröffentlichung des Antrages des Wasser- und Abwas- ser zweckverbandes „Panke/Finow“ mit Sitz in Bernau auf Erteilung der Leitungs- und Anlagenrechtsbescheinigung für Regenwasserleitungen in Bernau

Zur dinglichen Sicherung eines Leitungsrechtes ist eine beschränkte persönliche Dienstbarkeit zu bestellen. Durch die untere Wasserbehörde ist gemäß § 3 Sachenrechts-Durchführungsverordnung vom 20.12.1994 (BGBl.I S.3900) das Bestehen einer beschränkten persönlichen Dienstbarkeit entsprechend dem genannten Antrag zu prüfen und zu bescheinigen.

Antragsteller: Wasser- und Abwasserzweckverband „Panke/Finow“

Wasserwirtschaftliche Anlage: Regenwasserleitung

Betroffene Grundstücke: Gemarkung Bernau

Flur 43, Flurstücke: 60, 147

Flur 44, Flurstücke: 56, 57

Der Antrag und die Antragsunterlagen können beim Landkreis Barnim, Untere Wasserbehörde, Am Markt 1 in 16225 Eberswalde während der Sprechzeiten der Kreisverwaltung (Dienstag von 9.00 bis 18.00 Uhr) eingesehen werden. Nach Absprache (Tel. 03334/ 214 1538) ist eine Einsichtnahme auch außerhalb der Sprechzeiten möglich.

Widersprüche Betroffener sind innerhalb von 4 Wochen vom Tag der Bekanntmachung an schriftlich oder zur Niederschrift beim Landkreis Barnim, Untere Wasserbehörde, Am Markt 1 in 16225 Eberswalde einzulegen.

i.A. gez. Schulz Amtsleiterin Bodenschutzamt Seite 61 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009 Bekanntmachung zur 10. Änderungssatzung vom 15.12.2008 zur Verbandssatzung des Wasser- und Abwasserverbandes „Panke/Finow“ vom 16.07.1997

Der Landrat des Landkreises Barnim als allgemeine untere Landesbehörde ist auf Grund von § 27 Abs. 1 Nr. 2 des Gesetzes über kommunale Gemeinschaftsarbeit im Land Brandenburg (GKG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 28.05.1999 (GVBl. I S. 194) die zuständige Aufsichtsbehörde für den Wasser- und Abwasserverband „Panke/Finow“.

Der Landrat des Landkreises Barnim macht daher die 10. Änderungssatzung vom 15.12.2008 zur Verbandssatzung des Wasser- und Abwasserverbandes „Panke/Finow“ vom 16.07.1997 in seinem amtlichen Veröffentlichungsblatt bekannt.

Die Verbandsversammlung des Wasser- und Abwasserverbandes „Panke/Finow“ hat die 10. Änderungssatzung auf ihrer Sitzung am 15.12.2008 beschlossen. Im Zusammenhang mit der 10. Änderungssatzung ist eine Genehmigung durch die zuständige Aufsichtsbehörde nicht erforderlich, weil die 10. Änderungssatzung keine Regelungen enthält, die nach dem Gesetz über kommunale Gemeinschaftsarbeit zu genehmigen sind.

Rechtsgrundlage für die öffentliche Bekanntmachung der Änderungssatzung zur Verbandssatzung durch die zuständige Aufsichtsbehörde ist §§ 21 Abs. 4, 20 Abs. 6 i.V.m. §§ 10, 11 GKG. Die Verbandsmitglieder haben in der für ihre Bekanntmachungen vorgeschriebenen Form auf die Veröffentlichungen hinzuweisen.

Eberswalde, den 29.01.2009

gez. Bodo Ihrke Landrat des Landkreises Barnim Seite 62 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009 10. Änderungssatzung zur Verbandssatzung des Wasser- und Abwasserverbandes „Panke/Finow“ vom 16.07.1997

Aufgrund der §§ 4, 7, 8, 9 und 20 des Gesetzes über kommunale Gemeinschaftsarbeit im Land Brandenburg (GKG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 28. Mai 1999 (GVBl. I, S. 194), hat die Verbandsversammlung des Wasser- und Abwasserverbandes „Panke/Finow“ in ihrer Sitzung vom 15.12.2008 die folgende Änderungssatzung beschlossen:

Artikel I

Die Verbandssatzung des Wasser- und Abwasserverbandes „Panke/Finow“ vom 16. Juli 1997 in der Fassung der 9. Änderungsfassung vom 28. November 2007 wird wie folgt geändert:

1. § 2 Abs. 1 wird wie folgt neu gefasst:

„Mitglieder des Wasser- und Abwasserverbandes sind die Städte Bernau bei Berlin und Biesenthal sowie die Gemeinden und Rüdnitz.“

2. § 3 Ziffer 6. werden die folgenden Worte gestrichen:

„im Gebiet der Städte Bernau bei Berlin und Biesenthal sowie der Gemeinde Rüdnitz und der Gemeinde Melchow“

§ 3 Ziffer 7. wird gestrichen. Der nachfolgende Satz wird wie folgt neu gefasst:

„Der Verband erfüllt seine Aufgaben gemäß Ziffern 1 bis 6 ohne Gewinnerzielungsabsicht.“

3. § 6 Abs. 1 Satz 2 wie folgt neu gefasst:

In der Verbandsversammlung gilt folgende Stimmverteilung:

Stadt Bernau bei Berlin 36 Stimmen Stadt Biesenthal 6 Stimmen Gemeinde Rüdnitz 2 Stimmen Gemeinde Melchow 1 Stimme

Zusammen: 45 Stimmen.

Artikel II

Die Satzung tritt mit Wirkung zum 01.01.2009 in Kraft.

Bernau bei Berlin, den 15.12.2008

gez. Kühne Verbandsvorsteher Seite 63 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009 Bekanntmachung der unteren Jagd- und Fischereibehörde des Landkreises Barnim zur nächsten Anglerprüfung

Die untere Jagd- und Fischereibehörde des Landkreises Barnim teilt mit, dass entsprechend § 19 des Fischereigesetzes für das Land Brandenburg die nächste Anglerprüfung

am Sonnabend, dem 07.03.2009 von 9:00 bis 11:00 Uhr in der Kreisverwaltung Barnim, Paul- Wunderlich- Haus, Am Markt 1, Haus A, Sitzungssaal des Kreistages

durchgeführt wird.

Die formgebundenen Prüfungsanträge sind in der Kreisverwaltung Barnim, Am Markt 1, 16225 Eberswalde, Haus B, am Counter Öffentliche Ordnung des Ordnungsamtes erhältlich. Anmeldeschluss ist der 13.02.2009.

i.A. gez. Zerche Leiterin des Ordnungsamtes

Information des Bodenschutzamtes Landkreis Barnim zur Frühjahrstour des Schadstoffmobils

Das Schadstoffmobil tourt in der Zeit vom 26.02.2009 bis 14.03.2009 durch den Landkreis Barnim. Die genauen Standorte und -zeiten sind auf den Seiten 26 und 27 des Abfallkalenders 2009 sowie durch Aushänge an den Informationstafeln der einzelnen Ämter und Gemeinden veröffentlicht. An den folgenden 2 Stationen kommt es aufgrund des Gebietswechsels von Hohensaaten zur geringfü- gigen Verlängerung der Standzeit am 27.02.2009. Die aktuellen Zeiten sind: Oderberg – Am Friedenshain 11:30 Uhr – 12:15 Uhr Lunow – Lüdersdorfer Str. 14:00 Uhr – 14:45 Uhr

Das Schadstoffmobil kann für die Entsorgung von Schadstoffen aus Wohn- und Erholungs- grundstücken genutzt werden. Die Annahmemenge am Schadstoffmobil ist auf max. 20 kg je Haushalt begrenzt. Zu den Schadstoffen zählen unter anderem Farben, Lacke, Haushalts- und Gartenchemikalien sowie Altbatterien. Fässer werden am Schadstoffmobil nicht angenommen. Die Annahme erfolgt kostenfrei. Detaillierte Informationen, welche Abfälle als Schadstoffe zu entsorgen sind, stehen im Abfall-ABC des Abfallkalenders.

Für die Entsorgung von Fässern oder größeren Mengen an Schadstoffen steht die stationäre Schadstoffsammelstelle auf dem Recyclinghof Eberswalde zur Verfügung. Auf dem Recyclinghof Bernau werden keine Schadstoffe angenommen. Weitere Hinweise sind auf der Internetseite des Bodenschutzamtes unter www.abfallwirtschaft.barnim.de sowie unter Telefon-Nr. 03334 / 214 1214 zu erhalten.

Landkreis Barnim Bodenschutzamt Seite 64 Amtsblatt für den Landkreis Barnim Nr. 2/2009

Information des Struklturentwicklungsamtes Sachbereich Kultur, Ausschreibung Kinder- und Jugendliteraturpreis des Landkreises Barnim 2009

AUSSCHREIBUNG

Kinder- und Jugendliteraturpreis des Landkreises Barnim 2009

Zur Förderung der Lesefreude von Kindern und Jugendlichen schreibt der Landkreis Barnim anlässlich des 21. Kinder- und Jugendliteraturtages einen Preis aus.

„Eberhard“, der Barnimer Preis für Texte der Kinder- und Jugendliteratur mit Umweltthematik, wird 2009 zum 15. Mal ausgelobt.

Der Manuskriptpreis steht in den Traditionen der Waldstadt Eberswalde und des Tages der Kinder- und Jugendliteratur. Der Preis ist mit 2.500 € dotiert und wird am Tag der Kinder- und Jugendliteratur im Landkreis Barnim vergeben. Zur Teilnahme sind alle deutschsprachigen Autoren/innen der Kinder- und Jugendliteratur aufgefordert.

Das Motto der Ausschreibung 2009 lautet:

Auf dem Holzweg

Es kann eine bisher nicht veröffentlichte Arbeit aller literarischen Gattungen und Genres je Einsender eingereicht werden (Texte der Sachliteratur sind ausgeschlossen). Der Maximalumfang darf 7 DIN A4-Seiten in der Schriftart Arial, der Schriftgröße 12 Punkte mit einem Zeilenabstand von 1,5 nicht überschreiten.

Das Manuskript ist an den

Landkreis Barnim, Strukturentwicklungsamt Am Markt 1, 16225 Eberswalde

zu schicken. Auf einem gesonderten Blatt sind Name, Anschrift, Kurzbiographie und Telefonnummer des/r Einsenders/in anzugeben. Das Manuskript ist in 7-facher Ausfertigung und das Personalblatt in 2-facher Ausfertigung einzureichen.

Bitte teilen Sie auch mit, wie Sie von dieser Ausschreibung erfahren haben (Fachzeitschrift, Internet, Bekannte etc.).

Der Einsendeschluss ist der 15. August 2009 (Poststempel). Manuskripte, die nicht der vorgegebenen Form entsprechen, werden nicht berücksichtigt.

Eine vom Landkreis berufene unabhängige Jury bewertet die Einsendungen, über die beste Arbeit wird mit einer einfachen Stimmenmehrheit entschieden. Die Entscheidung ist auf dem Rechtsweg nicht anfechtbar. Der Landkreis Barnim behält sich das Recht vor, den Siegerbeitrag zu veröffentlichen. Die Originaleinsendungen verbleiben in der Akte.

Nachfragen unter Tel.-Nr. 03334/214-1255, E-Mail: [email protected].

Die Verleihung des Preises erfolgt am Tag der Kinder- und Jugendliteratur, am 15. Oktober 2009, in Eberswalde.