Die 60-Jährige Geschichte Des Fußballverbandes Niederrhein E.V
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Die 60-jährige Geschichte des Fußballverbandes Niederrhein e.V. Von den Gründerjahren bis heute - Seite2 Personen und Gremien - Seite 18 Jugendfußball am Niederrhein - Seite 20 Sportschule Wedau - Seite 24 Die Schiedsrichter - Seite 26 Rechtsprechung - Seite 27 Freizeit- und Breitensport - Seite 28 Frauenfußball - Seite 30 Freizeitlager Deitenbach - Seite 31 Mannschaften und Meisterschaften - Seite 32 Aus- und Fortbildung - Seite 35 1 Von den Gründerjahren bis heute - eine Chronologie Wenige Monate nach Beendigung des II. Weltkrieges erließ der für das öffentliche Leben in Deutschland verantwortliche Alliierte Kontrollrat am 17. Dezember 1945 die "Direktive 23", die Richtlinien für einen zunächst räumlich beschränkten Wiederaufbau des Sports festlegte. Daraufhin genehmigte die für den Regierungsbezirk Düsseldorf verantwortliche britische Militär-Regierung eine Vielzahl neu- und wiederbegründeter Vereine, die sich schließlich zu "Stadt- und Kreissportbünden für Leibesübungen" zusammenschlossen. Für die schon längst wieder aktiven Fußballer bedeutete dies die ersehnte Möglichkeit, überall am Niederrhein "Stadtmeisterschaften" austragen zu können, was prompt und unter großer Resonanz der Bevölkerung geschah. Als daraufhin der Wunsch nach einer Ausweitung des Spielverkehrs immer größer wurde, ging eine kleine Gruppe "alter Fußballer" daran, dafür die Voraussetzungen zu schaffen: Die Idee zur Gründung des Fußballverbandes Niederrhein e.V. war geboren. Es sollte jedoch noch einige Monate dauern, bis es soweit war, denn im Nachkriegs- Deutschland führte die Entscheidung über die zu wählende Organisationsform des Sports zu einer sehr kontroversen Diskussion. Die folgende, in den weiteren Kapiteln dieser Ausgabe ergänzte Chronik des Fußballverbandes Niederrhein e.V. beginnt deshalb bereits Ende 1945: 1945 Die Diskussion über die sinnvollste Organisationsform des Sports spaltet die Funktionäre in zwei Gruppen: Während die Fußballer einen eigenen Fachverband gründen möchten, verfolgt eine andere Richtung die Absicht, einen Dachverband zu schaffen, der alle Sportarten umfaßt und jede als einzelne Fachschaft aufnimmt. Der Rheinische Sportverband entsteht, in dem Artur Weber die Fachschaft Fußball führt. Noch größere Meinungsverschiedenheiten zwischen beiden Gruppen sind die Folge. 1946 Als die Zersplitterung mehr und mehr droht, finden sich beide Lager am 25. Mai 1946 zu einer denkwürdigen Sitzung im Rheinbahnhaus/Düsseldorf ein. Ein "Zwölferausschuß" (Weber, Figge, Schleisiek, Werner, Pegels, Schlösser, Dr. Heisterkamp, Thielemann, Schumacher, Hülsken, Jackfeld und Müller) wird gebildet, der beschließt, die Gegensätze zu begraben und die "Interessengemeinschaft Fußball Niederrhein" zu gründen. Mit der Einteilung des Spielverkehrs, wobei die Stadtmeisterschaften als Grundlage dienen, und der Aufteilung in die vier Bezirke Berg-Mark, Linker Niederrhein, Rechter Niederrhein und Ruhr schafft die Gemeinschaft kurz darauf eine wichtige Basis für die spätere Gründung des FVN. Schließlich starten am 15. September 1946 in allen Bezirken, die zudem in vierzehn Fußballkreise unterteilt sind, die Meisterschaftsspiele. Drei Monate später, am 14. Dezember 2 1946, fassen 36 Kreisfußballobleute im Essener Kaiserhof den Beschluß, einen Verbandstag abzuhalten. 18. Januar Im großen Saal der Henkel-Werke in Düsseldorf treffen sich 1947 175 stimmberechtigte Delegierte und gründen den Fußballverband Niederrhein e.V.. Der erste FVN-Vorstand setzt sich aus Artur Weber (1.Vorsitzender), Fritz Schoof (2. Vorsitzender und Schatzmeister), Heinrich Werner (3. Vorsitzender) sowie Alfred Kühn und Artur Schleisiek (Beisitzer) zusammen. Der FVN umfaßt bereits 500 Vereine und rund 100.000 Mitglieder. 1947 Kurz darauf findet bereits die erste Jugendleitertagung des Verbandes statt: Fritz Merkelbach wird am 01. Februar 1947 zum Jugendobmann gewählt. Sein achtköpfiger Ausschuß leistet sofort Pionierarbeit, in dem er in Jugendherbergen Schulungen für Vereinsjugendleiter und Jugendliche organisiert. Am 18. März 1947 wird mit Mathias Schumacher ein hauptamtlicher Geschäftsführer verpflichtet, der seine Tätigkeit zunächst im Essener Deutschlandhaus, ab August 1947 dann aber in den größeren Räumlichkeiten des Oberhausener Polizeipräsidiums am Friedensplatz aufnimmt. Innerhalb kürzester Zeit schafft es die Geschäftsstelle, etwa 60.000 dreiteilige Meldekarten sowie 20.000 Pässe zu bearbeiten. So kann der Spielbetrieb schnell in normale Bahnen gelenkt werden. Monate zuvor findet bereits das erste Repräsentativspiel statt: In Rheydt feiert der FVN am 29. Juni 1947 einen deutlichen 5:1-Erfolg gegen Südwest. Am 04. Juli 1947 wird der neue Verband auch formell von der britischen Militärregierung genehmigt und kann von diesem Zeitpunkt an offiziell unter seinem Namen tätig sein. Die erste Satzung erscheint am 25. August 1947. Als oberste Spielklasse fungiert die Oberliga West, die am 14. September ihren Spielbetrieb aufnimmt. Den Unterbau bilden drei Verbands- und vier Bezirksligen. Am 11. November 1947 erscheinen erstmals die "Amtlichen Mitteilungen": Inhalte sind Fußballregeln, Satzungen, Verwaltungsordnungen und ein Anschriftenverzeichnis der Vereine und Gremien. Ende des Jahres zählt der FVN schon 135.000 Mitglieder. 1948 Als Rechtsnachfolger des Westdeutschen Spielverbandes (WSV) wird am 20. November 1948 in Wuppertal der Westdeutsche Fußballverband (WFV) gegründet. Im WFV- Vorstand sind Artur Weber (stellvertr. Vorsitzender), Heinz Ströhlein (Schatzmeister), Dr. Albert Luberichs (Spruchkammer-Vors.), Hans Körfer und Alfred Ney (Fußballausschuß), Fritz Krämer (Jugendausschuß) sowie Michel Berchem, Jacob Pegels, Gustav Lüngen und Hermann Müller (Verbands-Beirat) vertreten. Das frühere WSV-Heim in Duisburg-Wedau geht damit in die Verwaltung des WFV über 3 und wird zur Organisationsstätte des westdeutschen Dachverbandes, der die Spiele der Oberliga von nun an unter seiner Regie durchführt. Am 07. Dezember 1948 wird dem WFV, der zu dieser Zeit über eine Million Mitglieder verfügt, die Lizenz zur Abhaltung von Fußballwetten erteilt. Den drei Westverbänden stehen damit endlich Mittel in Aussicht, mit denen die dringendsten Aufgaben bewältigt werden können. Dazu zählt vor allem die Jugendarbeit, für die der WFV am 16./17. Oktober 1948 in Solingen eine einheitliche Ordnung festlegt. Am Niederrhein spielen bereits 40.000 Jugendliche Fußball. Für sie organisiert der FVN 1948 20 Zeltlager. Zusätzlich werden insgesamt 6.000 Sporthosen bereitgestellt. 1949 Der Westdeutsche Toto startet am 16. Januar 1949 und leitet "goldene Zeiten" für die beteiligten Verbände ein: Die Mittel für die Jugendarbeit schnellen von DM 5.000,-- im Vorjahr auf DM 110.000,-- im Jahre 1949 hoch. Zahlreiche Jugendlehrgänge unter Dettmar Cramer in Duisburg-Wedau, 30 Zeltlager sowie ein halbes Dutzend Kulturtage für die Jugend können deshalb durchgeführt werden. Hans Körfer, der Heinrich Werner als Fußballobmann des Verbandes ablöst, ist am 25. Juni 1949 maßgeblich daran beiteiligt, daß der WFV auf einem außerordentlichen Verbandstag den Vertragsspieler- und Amateurstatus sowie den bezahlten Fußballer in den obersten Spielklassen einführt. Bald darauf wird er Vorsitzender des Spielausschusses im DFB, der im Juli 1949 seine Wiederbegründung feiert. Der WFV führt die II. Liga West zur Saison 1949/50 ein. Der Schiedsrichterausschuß, seit Februar 1949 von Carl Nettesheim geführt, verbucht in der Saison 1948/49 bereits 14.000 Spielleitungen. Bei einem Länderpokalspiel in Leipzig unterliegt die Niederrheinauswahl von Willibald Kreß Sachsen vor 60.000 Zuschauern mit 1:2-Toren. 1950 Die Totomittel steigen weiter an. Dies führt dazu, daß der FVN am 20. Juni 1950 eine Summe von DM 1.406.750,-- an seine Vereine ausschütten kann. Auf dem Verbandstag am 22. Juli 1950 wird Dr. Albert Luberichs zum neuen Vorsitzenden des Fußballverbandes Niederrhein e.V. gewählt. 1951 Aus Kostengründen baut der Verband am 03. Januar 1951 50% seiner Instanzen ab. Die Mitgliederzahl des FVN ist auf 160.000 angewachsen. Die Betreuung der ca. 45.000 Jugendlichen wird intensiver, macht aber auch deutlich, 4 dass es an festen Zentren für die Kreisjugendarbeit fehlt. Der Vorstand reagiert und baut mit Hilfe der Totomittel in den nächsten sieben Jahren insgesamt dreizehn Kreisjugendheime in Wuppertal-Barmen, Essen- Rellinghausen, Rhede, Rheinberg, Oberhausen-Osterfeld, Mönchengladbach, Lobberich, Düsseldorf-Grafenberg, Duisburg-Hamborn, Grevenbroich, Wesel, Neuss-Weißenberg und Kevelaer. Acht weitere folgen. Eine weitere sinnvolle Baumaßnahme schließt sich an: Der Beirat segnet am am 27. März 1951 die Baupläne für das Haus Niederrhein" in Düsseldorf ab. Aber auch die sportliche Aufbauarbeit des Verbandes trägt Früchte, denn die Auswahl des FV Niederrhein gewinnt am 03. Mai 1951 in Berlin erstmals den Länderpokal: Im Olympiastadion sehen dabei 40.000 Zuschauer den 5:4-Erfolg n.V. gegen Berlin. 1952 Im Februar des Jahres siedelt die Verbandsgeschäftsstelle aus ihrem notdürftigen Oberhausener Quartier nach Düsseldorf um und bezieht dort das "Haus Niederrhein". Der SC Cronenberg erreicht das Endspiel um die Deutsche Amateurmeisterschaft, unterliegt aber im Mai 1952 dem VfR Schwenningen mit 2:5-Toren. 1953 Der FVN-Vorstand faßt den Beschluß, ein 20.000 qm großes Gelände an der Aggertalsperre zu erwerben, um für die Jugend ein kleines Ferienparadies zu schaffen. Der kleine Ort Deitenbach wird bereits zwischen Juni und September von sechshundert Jugendlichen in Beschlag genommen. Äußerst aktiv zeigt sich der Verband in diesem Jahr auch im Bereich der Aus- und