La Nostra Vita
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LA NOSTRA VITA Ein Film von Daniele Luchetti Italien, 2010, 101 Min. Verleih: Xenix Filmdistribution GmbH Tel. 044 296 50 40 Fax 044 296 50 45 [email protected] www.xenixfilm.ch Start: 10. März 2011 Bilder sind auf www.xenixfilm.ch erhältlich Synopsis Claudio lebt mit seinen beiden Söhnen und seiner schwangeren Frau Elena in einem Vorort von Rom. Die jungen Eltern freuen sich gemeinsam auf ein weiteres Kind. Das Leben scheint perfekt zu sein. Da stirbt Elena bei der Geburt ihres dritten Jungen. Abrupt sind Claudio und seine drei kleinen Söhne auf sich allein gestellt. Allen Widrigkeiten zum Trotz, arbeitet Claudio viel und hart als Polier. Als er Zeuge eines tödlichen Unfalls auf der Baustelle wird, wittert er seine Chance und setzt seinen Boss unter Druck: Entweder der macht ihn zum Subunternehmer, oder Claudio meldet den Todesfall der Polizei und die Baustelle wird geschlossen. Damit setzt er aber eine Reihe von Ereignissen in Gang, die er schon bald nicht mehr unter Kontrolle hat. Anmerkung des Regisseurs Auf die Frage, wie ich auf die Geschichte von LA NOSTRA VITA kam, könnte ich antworten, „während ich schrieb oder filmte“, aber das würde nicht stimmen. Die Idee zum Film entstand, während ich aus eigenem Interesse einen Dokumentarfilm über Menschen drehte, denen in Ostia Sozialwohnungen zugeteilt werden, obwohl sie über ein regelmässiges Einkommen verfügen, das aber nicht ausreicht, um Wohnungen auf dem freien Markt zu bezahlen. Sie waren nicht arm, aber sie gehörten zu jenem Teil der italienischen Bevölkerung mit nur einem Einkommen, welches früher einmal zum Leben ausgereicht hätte, aber heute nicht mehr. Sie haben ungenügenden Zugang zu Information – mit Ausnahme des Fernsehens – und sie sind nicht an Kultur interessiert. Man kann sie als „Familien in Schwierigkeiten“ beschreiben. Wenn man sie jedoch ohne Vorurteile betrachtete, realisiert man, dass sie die gleichen Ängste und Zweifel wie alle anderen Menschen beschäftigen. Sie sprechen von sich selber und ihrem Leben mit erstaunlicher Klarheit und mit Ironie. Sie betrachten sich auch selten als Opfer. Vielleicht sind sie desillusioniert, aber sie platzten vor Lebensfreude. Eine weitere Inspiration für den Film war ein Aufenthalt in Israel vor zwei Jahren. Ich begegnete vielen jungen Familien, die spät am Abend gemeinsam spazieren gingen. Paare unter dreissig, welche aber bereits zwei oder drei Kinder hatten. Es ist eine schöne Utopie, aber undenkbar in unserem Land. Und so entschloss ich mich, die Geschichte einer jungen Familie mit drei Kindern zu erzählen, Mitglieder einer Klasse, welche früher Arbeiterklasse genannt wurde, für welche es jedoch heute keine spezifische Bezeichnung mehr gibt. Es scheint mir, es sei schon lange keine Lebensgeschichte mehr objektiv und realistisch über solche Leute erzählt worden. Früher waren sie in unserem Kino lange Zeit allgegenwärtig, aber heute sehen wir sie nur noch sporadisch. Während wir die Geschichte schrieben, wollten Rulli, Petraglia und ich es vermeiden, mittels unserer Figuren eine direkte politische Botschaft zu vermitteln. Wir wollten eine Geschichte über sie erzählen, aber wir wollten keine unmittelbare Sozialkritik üben. Natürlich kann eine politische Botschaft in einem weiteren Sinne des Wortes in den Film hineingelesen werden, aber sie ist nicht das Hauptthema. Zudem gaben wir uns viel Mühe, die Figuren nicht lächerlich aussehen zu lassen, wie es oft in italienischen Komödien der Fall ist. Wir entschlossen uns daher, die Geschichte der De Rosa-Familie auf gleicher Augenhöhe zu erzählen, als ob wir Teil ihrer Geschichte wären. Sie sollten Empfindungen zeigen, wie sie gewöhnlich nur in Mittelschichtfamilien vorkommen: Trauer, Ehrgeiz, brennende Rachsucht und Unterdrückung des Schmerzes. Wir versuchten, so nahe wie möglich an die Realität und an die Menschlichkeit von Claudio und seiner Familie zu kommen. So schrieben wir also. Wir zeigten Achtung und Zuneigung. Wir vermieden Mitleid und Gleichgültigkeit. Wir gestatteten den Figuren, Fehler zu machen. Wir liessen sie Erfahrungen ehrlich empfinden. Sie mussten nicht unsertwegen Dinge tun, sondern wir liessen sie einfach aus eigenem Antrieb handeln, aus ihren eigenen Stärken und Schwächen. So drehten wir diesen Film. Das einzige Motto war: Die Figuren sollen frei atmen und leben. Es ist eine organische Geschichte, ein Film, der einem lebenden Organismus gleicht. Ich tat so, als ob ich ein Beobachter in einer Handlung sei, welcher tatsächlich passierte. Ich hörte mir die Argumente der Figuren an, als ob ich nicht beteiligt gewesen wäre bei ihrer Erfindung, bei ihrer Auswahl und bei der Regie des Films. Es ist ein Film, welcher nichts beweisen oder erklären will, aber er schafft Verbindungen, welche ich als richtig betrachte. Indem ich die Kamera als Fieberthermometer benutze, kann ich vielleicht sogar die Fieberkurve des Landes aufzeichnen. Daniele Luchetti über… Die Drehorte Filmdrehorte sind die Wohnungen, welche die Personen persönlich vermutlich ausgewählt hätten, gemessen an der Höhe der Miete. Giancarlo Basilis Bühnenbilder entsprechen genau dem Lebensstil von Leuten, die heute einen bescheidenen Lohn verdienen. Die Kleider Maria Rita Barbera, die Kostümdesignerin, wollte die Darsteller in einem schmeichelhaften Licht und attraktiv zeigen. Dabei ging sie manchmal etwas an die Grenze, indem sie teure Markenartikel und auffällige Farben verwendete. Alle Personen im Film möchten gerne gewinnend aussehen, und sie geben sich viel Mühe, diesen Effekt zu erzielen. Sie pflegen ihre Körper und ihre Erscheinung nach ihrem jeweiligen persönlichen Geschmack. Die Kamera Mit Claudio Collepiccolos natürlichem Licht, dem Hintergrund eines Quartiers, in welchem „niemand gestorben ist“, um Marquez über den Ort Macondo zu zitieren, wurde die Geschichte von selbst lebendig vor der Kamera. Die Kinder und die Arbeiter, welche meist wirklich Arbeiter waren, liessen den Schauspielern nur die Wahl, natürlich in einer entspannten Atmosphäre zu spielen. Die Arbeit mit der Kamera war leicht: Ich versuchte alle Geschehnisse einzufangen, als ob ich einen Dokumentarfilm drehte. Ivan Casalgrandes Handkamera ist nah am Geschehen, neugierig und lebhaft. Der Schnitt Die Bearbeitung des Filmes mit Mirco Garrone war wie das Zusammensetzen einer neuen Geschichte. Unser Material war voller feiner Anstufungen, die sich manchmal kontrastierten. Es ging darum, dem feinen Faden einer Geschichte zu folgen, die fast eine „non-story“ ist, indem man sie atmen und wachsen liess. Musik Franco Piersanti hob den subtilen und versteckten Sinn bestimmter Szenen hervor, übertrieb aber nicht bei der Wirkung und liess dem Zuschauer Platz für seine eigenen Empfindungen und Vorstellungen. Die Schauspieler Um die drei wichtigen Familien im Film darzustellen, versuchte ich, eine Besetzung zusammenzubringen, welche innere Schönheit und Begabung verband, mit Schauspielern, die eigene Schwächen und natürlichen Charme einbringen konnten. Da ist Claudios Familie (Elio Germano), mit Elena (Isabella Ragonese) und ihren Kindern; Loredana und Piero (Stefania Montorsi und Raoul Bova), sein Bruder und seine Schwester; die Arbeiterfamilie (Ahmed Hafiene und Giorgio Colangeli); und schliesslich das rumänische Paar von Mutter und Sohn (Alina Madalina Berzunteanu und Marius Ignat), welche eine wichtige Rolle spielen in der persönlichen Reise und den Leistungen der Hauptperson. Ich schrieb auch eine Biografie für jede Person, damit die Darsteller in ihr vergangenes und gegenwärtiges Leben eintauchen konnten, und ich bat sie, ihre eigene Empfindsamkeit über den Inhalt des Drehbuchs zu entwickeln. DANIELE LUCHETTI (Regisseur und Drehbuchautor) 2010 LA NOSTRA VITA Official Selection, Festival de Cannes, In Competition 2007 MIO FRATELLO È FIGLIO UNICO 2003 DILLO CON PAROLE MIE 2000 12 POMERIGGI 1998 I PICCOLI MAESTRI Venice Film Festival, in competition 1995 LA SCUOLA Annecy Film Festival 1994 L’UNICO PAESE AL MONDO (Kurzfilm) 1993 ARRIVA LA BUFERA 1991 IL PORTABORSE Official Selection, Festival de Cannes, In Competition 1990 LA SETTIMANA DELLA SFINGE San Sebastian Film Festival 1988 DOMANI ACCADRÀ Mention Caméra d’or am Cannes Film Festival STEFANO RULLI (Drehbuch) 2010 LA NOSTRA VITA von Daniele Luchetti 2007 MIO FRATELLO È FIGLIO UNICO von Daniele Luchetti 2005 QUANDO SEI NATO NON PUOI PIÙ NASCONDERTI von Marco Tullio Giordana ROMANZO CRIMINALE von Michele Placido 2004 UN SILENZIO PARTICOLARE von Stefano Rulli 2003 LA MEGLIO GIOVENTÙ von Marco Tullio Giordana SANDRO PETRAGLIA (Drehbuch) 2010 LA NOSTRA VITA von Daniele Luchetti 2009 FRONT LINE von Renato De Maria 2008 A PERFECT DAY von Ferzan Ozpetek 2007 MIO FRATELLO È FIGLIO UNICO von Daniele Luchetti THE GIRL BY THE LAKE von Andrea Molaioli PIANO SOLO von Riccardo Milani 2005 QUANDO SEI NATO NON PUOI PIÙ NASCONDERTI von Marco Tullio Giordana ROMANZO CRIMINALE von Michele Placido 2004 THE KEYS TO THE HOUSE von Gianni Amelio 2003 LA MEGLIO GIOVENÙ von Marco Tullio Giordana 2000 SUNDAY von Wilma Labate ELIO GERMANO (Claudio) 2010 LA NOSTRA VITA von Daniele Luchetti 2010 NINE von Rob Marshall 2009 LA BELLA GENTE von Ivano De Matteo LA FINE È IL MIO INIZIO von Jo Baier 2008 AS GOD COMMANDS von Gabriele Salvatores IL MATTINO HA L’ORO IN BOCCA von Francesco Patierno IL PASSATO È UNA TERRA STRANIERA von Daniele Vicari TUTTA LA VITA DAVANTI von Paolo Virzì 2007 MIO FRATELLO È FIGLIO UNICO von Daniele Luchetti NESSUNA QUALITÀ AGLI EROI von Paolo Franchi 2006 NAPOLEON AND ME von Paolo Virzì 2005 MARY von Abel Ferrara MELISSA P von Luca Guadagnino QUO VADIS, BABY? von Gabriele Salvatores