Bibliographie Zur Geschichte Des Deutschen Notariats
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Bibliographie zur Geschichte des deutschen Notariats Herausgegeben von der Bundesnotarkammer, Ausschuss Notariatsgeschichte Bibliographie zur Geschichte des deutschen Notariats Herausgegeben von der Bundesnotarkammer, Ausschuss Notariatsgeschichte Zusammengetragen, mit einer Einführung, Anmerkungen nebst Orts- und Sachregister versehen von Notar a. D. Wolf-George Harms Unter Mitwirkung der Notare und Notare a. D.: Dr. Bernt Ancker, Hermann Frischen, Ulrich Fuhrmann, Dr. Stefan Görk, Hermann Keller, JR Hans-Joachim Massing, Dr. Hans-Georg Moritz, Herbert Oberseider, Dr. Walter Ordemann, Dr. Reinhard Rothe, Prof. Dr. Helmut Schippel …, JR Heinz Stavorinus, Johannes Stockebrand, Amadeus Thomas, Michael Uerlings, Dr. Hans C. Werner. Verlag und Vertrieb: Deutsches Notarinstitut, Würzburg ISBN 978-3-931199-21-0 Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wie- dergabe, der Vervielfältigung und Verbreitung in besonderen Verfahren, wie fotomechanischer Nachdruck, Fotokopie, Microkopie, elektronische Datenauf- zeichnung einschließlich Programmierung, Speicherung und Übertragung auf weitere Datenträger sowie der Übersetzung in andere Sprachen, behält sich der Herausgeber vor. Für Irrtümer, Satz- und Druckfehler übernimmt der Herausgeber keine Haftung. ã 2007 Deutsches Notarinstitut, Gerberstraße 19, 97070 Würzburg, Telefon 0931 / 355 76-0, Fax 0931 / 355 76-2 25, e-mail: [email protected], Internet: www.dnoti.de Printed in Germany – Imprimé en Allemagne Vinzenz Druckerei und Schreinerei GmbH, Gattingerstraße 15b, 97076 Würzburg Die Bibliographie ist auch im Internet recherchierbar unter: www.notariatsgeschichte.de Holzschnitt um 1528; Universitätsbibliothek München, Signatur: 4° Rhet. 74. Abdruck mit freundlicher Genehmigung der UB München. BNotK (Hrsg.), Bibliographie zur Geschichte des deutschen Notariats V Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort des Präsidenten der Bundesnotarkammer VII I. Einführung 1 II. Werke, die zur Erstellung der Bibliographie herangezogen wurden 19 III. Historische Hilfswissenschaften, Nachschlagewerke, Wörterbücher u.a. 31 A. Institutionen 34 B. Mittelalter/Territorien 36 C. Biographische Werke / Juristen 38 D. Schrifttum, Paläographie, Schriftenkunde u.a. 42 E. Diplomatik 46 F. Stammtafeln, Zeitrechnung, Berufe, Maße 47 G. Abkürzungen 49 H. Handbücher 51 J. Lateinische Nachschlagewerke, Glossarien 54 K. Rechtswörterbücher, LM, HRG, Zedler 59 IV. Bibliographie (alphabetisch nach Autor) 63 V. Anhang A. Notariatszeitschriften 395 B. Schöngeistige Literatur 404 VI. Register A. Sachregister 415 B. Landes- und Ortsregister 419 VI BNotK (Hrsg.), Bibliographie zur Geschichte des deutschen Notariats VII Vorwort des Präsidenten der Bundesnotarkammer „Nur wer seine Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft.“ In dieser Äußerung Wilhelm von Humboldts spiegelt sich die Erkenntnis, dass sein Geschick nur erfolgreich mitgestalten kann, wer sich seiner geschichtlichen Wurzeln bewusst ist. Diese Erkenntnis ist heute so aktuell wie damals und gilt auch für das No- tarwesen. Das deutsche Notariat lateinischer Prägung ist in der kontinental- europäischen Rechtstradition tief verwurzelt. In der Rückbesinnung auf seinen Werdegang und in dem Verständnis für die historische Dimension seiner Er- scheinungsform liegt zugleich der Schlüssel für seine Bewährung in der Ge- genwart und seinen Bestand in der Zukunft. Noch existiert freilich keine auch nur annähernd aktuelle Arbeit, die ein zusammenhängendes Bild über das Ent- stehen und die Entwicklung des deutschen Notariats geben könnte. Die letzte geschlossene Darstellung liegt mehr als 150 Jahre zurück. Sie wurde von Fer- dinand Oesterley in den Jahren 1842/1845 verfasst und herausgegeben. Seither sind eine Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen erschienen, die eine Überarbeitung erforderlich machen, die heutigen wissenschaftlichen Ansprü- chen genügt und bis in die Gegenwart reicht. Ein erster, zugleich aber wesent- licher Schritt auf dem Weg zur Schaffung einer deutschen Notariatsgeschichte ist die hier vorgelegte Fachbibliographie zur Geschichte des deutschen Nota- riats. Seit nunmehr einem Jahrzehnt setzt sich die Bundesnotarkammer für die Erfor- schung der Geschichte des Notariats in Deutschland ein. Den Anstoss gab der zwischenzeitlich verstorbene frühere Präsident und Ehrenpräsident der Bundes- notarkammer, Notar a. D. Prof. Dr. Helmut Schippel. Der auf seine Initiative gegründete Ausschuss für Notariatsgeschichte der Bundesnotarkammer hatte zunächst damit begonnen, Archive und Bibliotheken auf die Bestände nota- riatsgeschichtlicher Literatur zu durchforsten, um so die bibliographische Grundlage für die Arbeiten an einer Notariatsgeschichte zu schaffen. Notar a. D. Wolf-George Harms hat die Sammlung in akribischer Kleinarbeit ergänzt und geordnet. Er ist auch verantwortlich für die Gesamtgestaltung sowie die Aufteilung der einzelnen Abschnitte. Dass die Bibliographie in der vorliegen- den Form heute erscheinen kann, ist maßgeblich seinem unermüdlichen Einsatz zu verdanken. Dank gilt aber auch allen übrigen Mitwirkenden und hier nicht zuletzt den Ausschussmitgliedern, die durch ihre Vorarbeiten das Entstehen der Bibliographie ermöglicht und deren Entwicklung tatkräftig und sachkundig begleitet haben. VIII Vorwort Die Bibliographie ist nicht nur ein wertvolles Hilfsmittel für die geplante deut- sche Notariatsgeschichte, sondern auch für alle, die sich mit der Geschichte des deutschen Notariats auseinandersetzen wollen. Sie verdeutlicht zugleich auf eindrucksvolle Weise, welche lange Rechtstradition es in einer Zeit zunehmend rascherer Veränderungen des eigenen Arbeitsumfelds zu bewahren gilt. In diesem Sinne wünsche ich dem Werk eine interessierte Aufnahme durch seine Benutzer. Berlin, im Juli 2007 Dr. Tilman Götte Präsident der Bundesnotarkammer BNotK (Hrsg.), Bibliographie zur Geschichte des deutschen Notariats 1 „So eine Arbeit wird eigentlich nie fertig. Man muss sie für fertig erklären, wenn man nach den Umständen das Möglichste getan hat.“ Goethe: Italienische Reise* I. Einführung 1. Der Ausschuss „Notariatsgeschichte“ wurde von der Bundesnotarkammer auf maßgebliche Initiative ihres früheren Präsidenten und damaligen Ehrenpräsi- denten, des zwischenzeitlich verstorbenen Notars a. D., Professor Dr. Helmut Schippel, München, im Jahre 1996 errichtet. Entsprechend der Beschlüsse der Vertreterversammlung der Bundesnotarkam- mer und der zugrunde liegenden Vorstellungen von Prof. Dr. Schippel, der bis zu seinem Tod auch Vorsitzender des Ausschusses war, ist Ziel und Aufgabe des Ausschusses, die rechtsgeschichtliche Forschung zur Fortentwicklung und Bedeutung des Notariats in Deutschland zu fördern und zwar durch die Erarbei- tung von Publikationen. Nachdem der Ausschuss anlässlich des 26. Deutschen Notartages einen kleinen Katalog1 zu der von ihm durchgeführten Ausstellung von Exponaten zur Nota- riatsgeschichte erstellt hat, legt er diese Bibliographie als seine zweite Veröf- fentlichung vor. 2. Die bisher einzige Gesamtübersicht zur Geschichte des deutschen Notariats von Ferdinand Oesterley2 erschien vor mehr als einhundertfünfundfünfzig Jahren. Seit dieser Zeit sind zahlreiche und vielfältige Untersuchungen zum Notariat erarbeitet und veröffentlicht worden, so dass eine Neubearbeitung und Fort- * Italienische Reise: Caserta den 16. März 1787 (= S. 257 in der Ausgabe: München/Wien, Carl Hauser Verlag, 1992. Herausgegeben von Karl Richter). 1 Ausstellung des Ausschusses Notariatsgeschichte der Bundesnotarkammer anlässlich des 26. Deutschen Notartages zu Dresden im Foyer des Kulturpalastes, 19. bis 22. Juni 2002. Heraus- gegeben von der Bundesnotarkammer. Köln, 2002, Frontispiz, II, 45 Seiten (Katalog, Auflage 1.000 Exemplare). 2 Oesterley, Ferdinand: Das deutsche Notariat nach den Bestimmungen des gemeinen Rechts und mit besonderer Berücksichtigung der in den deutschen Bundesstaaten geltenden particular- rechtlichen Vorschriften, geschichtlich und dogmatisch dargestellt; Erster Theil: Geschichte des Notariats. Hannover, Im Verlage der Hahnschen Hofbuchhandlung, 1842, XXIV, 584 Sei- ten; Zweiter Theil: Darstellung des geltenden Rechts. Hannover, Im Verlage der Hahn'schen Hofbuchhandlung, 1845, XXIII, 749 Seiten. Neudruck beider Teile in zwei Bänden 1965, Aa- len, Scientia Verlag. 2 I. Einführung schreibung der Geschichte des deutschen Notariats dringend geboten ist und zwar trotz der Ansicht eines bekannten Lehrbuchs zur deutschen Rechtsge- schichte, dass das öffentliche Notariat Deutschland zu spät erfasste, und es hier, trotz kaiserlicher und päpstlicher Ernennung der Notare, eine Randerscheinung blieb3. Diese Ansicht lässt sich damit begründen, dass anlässlich der Streitigkeiten zwischen Kaiser Ludwig der Bayer (1282 - 1347) und Papst Johannes XXII (1316 - 1334) der Erzbischof von Magdeburg eingestehen musste, „quia usus tabellionum in partibus nostris non habetur“. Ebenso mussten aus dem gleichen Anlass die Bischöfe von Meißen, Bamberg („eo specialiter quod in nostris partibus non est usus publicorum notariorum“), Konstanz („Ceterum quia tabellionum usus in Alamannie partibus non habetur sicque de publicacione predicta instrumentum publicum per manus tabellionis fieri non valeat“) und Basel das Fehlen öffentlicher Notare bekennen4. Sicherlich ist es richtig, dass das Notariat in der zweiten Hälfte des Mittelalters und der frühen Neuzeit in Deutschland nicht in dem Umfange und Ausmaße wie in den Städten Italiens verbreitet war, wo selbst der berühmte Legist der Glossatorenzeit Azo5 am 3. Dezember 1205 ein Rechtsgutachten zur notariellen Urkunde durch