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Quelle: Schwäbische Zeitung Verlag, SZ Wangen – Ausgabe vom: 08.07.2008 Jazzpoint

Chris Farlowe singt den magisch

WANGEN - Für ihr 25-jähriges Band-Jubiläum hat die „Hamburg Blues Band“ sich und dem Publikum im „Schwarzen Hasen“ etwas ganz Besonderes gegönnt. Sie engagierte Colosseum- Sänger und verwöhnte die Zuhörer mit erdigem Rock und bodenständigem Blues. Der Dank: nicht enden wollender Applaus.

Von unserer Mitarbeiterin Christiane Link-Raule

Seine Präsenz und sein Gesang sind magisch, ungeheuer stark und einnehmend. Wenn Chris Farlowe die Bühne betritt, dann ist stimmlich und optisch für nichts anderes mehr Platz. Er scherzt mit dem Publikum, er zieht es in seinen Bann. Seine charismatische Blues-Stimme singt den Blues selbst dann erstklassig, wenn ein „I never want to sing the Blues again“ über seine Lippen geht.

Seit August 2007 touren Sänger Farlowe, Gitarrist und die „Hamburg Blues Band“ durch die Lande und landeten nun auch im Jazzpoint. Zur Feier ihres 25-jährigen Bestehens holte sich die Hamburger Band den Colosseum- Sänger und vereint ihren erdigen nordischen Rock mit dem unverwechselbaren Rythm- and Blues-Sound des Engländers zu einem unvergesslichen musikalischen Hochgenuss.

Hamburger sind erdig

Schon zu Beginn sorgt die „Hamburg Blues Band“ mit Sänger und Bandgründer Gert Lange für die richtige Stimmung. Mit rockigen Passagen und sanftem Blues verführt die sexy Stimme Langes – Joe Cocker lässt grüßen – zum Träumen von den „guten alten Zeiten“, in denen Rock und Blues das tägliche Brot für die Ohren waren, in denen das Motorrad noch Freiheit verhieß und die Welt endlos groß schien. Clem Clempson, Gitarrist bei Colosseum, und namhaften Bands, ist seit 2008 Mitglied der Hamburger Jungs und unterstützt deren harten rockigen Sound ideal mit seinen begeisternden Gitarrensoli.

Im zweiten Teil des Konzerts dann Auftritt Chris Farlowe. Was schon gut begann, steigert sich exponentiell. Gitarrist Clem und „The Voice“ Chris Farlowe spielen sich zu, zwei „alte“ Musikerkollegen, die schon so manches Publikum zum Toben brachten.

Mit seiner gesanglichen Bandbreite und seinem englischen Humor erobert Farlowe das Publikum im Sturm, der 1940 in London geborene Sänger überzeugt mit Stimme, Persönlichkeit, Bühnenpräsenz und Lebendigkeit. Das Publikum im „Schwarzen Hasen“ schwelgt mit, erst recht, als er seinen Nummer Eins Hit von 1966 „Out of Time“ anstimmt. „Viele sind nur wegen ihm gekommen“, vermutet Jazzpoint-Vorstand Dieter Forstenhäusler und der Jubel bei jedem weiteren bestätigt das. Spätestens bei „All or Nothing“, einem 60-Jahre Hit der „“ singt das Publikum den Refrain begeistert mit. Als Chris Farlowe endlich sein verdientes kleines Pils trinken möchte, lassen ihn die Fans nicht von der Bühne – ausdauernd erklatschen sie eine Zugabe nach der anderen.

Colosseum-Sänger Chris Farlowe (links) erobert mit seiner Bühnenpräsenz und seiner absoluten Blues-Stimme das Publikum im Nu; rechts neben ihm Sängerkollege Gert Lange, der die „Hamburg Blues Band“ 1984 gründete und mit seinen Bandkollegen 25-jähriges Bestehen feiern kann. Foto: Christiane Link-Raule