literatur-im-land-brandenburg - veranstaltungen

literatur-im-land-brandenburg

Januar 2015

15.Januar 2015- 20.00 Uhr Münchner Volkstheater im Foyer, Brienner Straße 50, Kartentelefon 089 / 523 46 55

in memoriam Wolfgang Herrndorf (1965-2013). Der Schauspieler Jörg Hartmann liest aus dem Tagebuch " "Dann Telefonat mit einem mir unbekannten, älteren Mann in Westdeutschland. Noch am Tag der Histologie war Holm abends auf einer Party mit dem Journalisten T. ins Gespräch gekommen, dessen Vater ebenfalls ein Glioblastom hat und noch immer lebt, zehn Jahre nach der OP. Wenn ich wolle, könne er mir die Nummer besorgen. Es ist vor allem dieses Gespräch mit einem Unbekannten, das mich aufrichtet. Ich erfahre: T. hat als einer der Ersten in Deutschland Temodal bekommen. Und es ist schon dreizehn Jahre her. Seitdem kein Rezidiv. Seine Ärzte rieten nach der OP, sich noch ein schönes Jahr zu machen, vielleicht eine Reise zu unternehmen, irgendwas, was er schon immer habe machen wollen, und mit niemandem zu sprechen. Er fing sofort wieder an zu arbeiten. Informierte alle Leute, dass ihm jetzt die Haare ausgingen, sich sonst aber nichts ändere und alles weiterliefe wie bisher, keine Rücksicht, bitte. Er ist Richter. Und wenn mein Entschluss, was ich machen wollte, nicht schon vorher festgestanden hätte, dann hätte er nach diesem Telefonat festgestanden: Arbeit. Arbeit und Struktur."

Wolfgang Herrndorf, 1965 in Hamburg geboren, hat Malerei studiert und unter anderem für die «Titanic» gezeichnet. 2002 erschien sein Debütroman «In Plüschgewittern», 2007 der Erzählband «Diesseits des Van-Allen-Gürtels» und 2010 der Jugendroman «Tschick», der zu einem Millionenbestseller wurde. Der unerwartete Erfolg fiel mit der tödlichen Diagnose zusammen. Wolfgang Herrndorf nahm sich am 26. August 2013 das Leben.

Eine Veranstaltung des Münchner Volkstheaters und des Brandenburgischen Literaturbüros.

19.Januar 2015- 19.30 Uhr Langerwisch, ehemaliges Gutshaus "Altes Schloß"/ heute Steakhaus "Asados", Straße des Friedens 78, K

Deutscher Buchpreisträger 2014: Lutz Seiler liest aus seinem Debütroman "Kruso". Moderation: Hendrik R Grußwort: Prof. Dr. Sabine Kunst Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Als das Unglück geschieht, flieht Edgar Bendler aus seinem Leben. Er wird Abwäscher auf , jener legendenumwogten Insel, die, wie es heißt, schon außerhalb der Zeit und »jenseits der Nachrichten« liegt. Im Abwasch des Klausners, einer Kneipe hoch über dem Meer, lernt Ed Alexander Krusowitsch kennen - Kruso. Eine schwierige, zärtliche Freundschaft beginnt. Von Kruso, dem Meister und Inselpaten, wird Ed eingeweiht in die Rituale der Saisonarbeiter auf Hiddensee und die Gesetze ihrer Nächte. Geheimer Motor dieser Gemeinschaft ist Krusos Utopie, die verspricht, jeden Schiffbrüchigen des Landes (und des Lebens) in drei Nächten zu den Wurzeln der Freiheit zu führen. Doch der Herbst 1989 erschüttert die Insel Hiddensee. Am Ende steht ein Kampf auf Leben und Tod - und ein Versprechen. Lutz Seiler wurde 1963 in /Thüringen geboren, heute lebt er in Wilhelmshorst und Stockholm. Seit 1997 leitet er das Literaturprogramm im Peter-Huchel-Haus.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros und des Peter-Huchel-Hauses mit freundlicher Unterstützung durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und der Kulturfeste Brandenburg

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 1 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

22.Januar 2015- 19.00 Uhr , Literaturladen Wist, Dortustr.17,

Petro Rychlo „Vier Sprachen/ Viersprachenlieder. Multinationale Dichtung aus der Bukowina", Vortrag und ,,Eine Gegend, in der Menschen und Bücher lebten" - nannte der Dichter Paul Celan seine Heimat Bukowina. In den letzten 300 Jahren wechselte sie ihre Herrscher. Sie war fürstlich-moldauisch, sultanisch- osmanisch k,. -u.-k.-österreichisch-ungarisch, königlich-rumänisch, kommunistisch-sowjetisch. Ihre Metropole Czernowitz entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer mythischen Stadt, deren Periphrasen eine geistreiche poetische Amplifikation bilden: "Babylon des südöstlichen Europas“, "Jerusalem am Pruth" und “Alexandrien, Europas". Der Vortrag befasst sich mit der multinationalen und vielsprachigen Literatur der Bukowina seit ihren Anfängen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zu den 1940er Jahren, als der Zweite Weltkrieg und die nachfolgende Sowjetisierung des Landes diesem multinationalen Amalgam ein jähes Ende gesetzt haben. Die literarische Entwicklung wird am Beispiel exemplarischer Dichterfiguren gezeigt: Juri Fedkowicz, Karl Emil Ftanzos, Mihai Eminescu, Eliezer Steinbarg, Itzik Manger, Atfred Margul-Sperber, Rose Ausländer, Paul Celan, Selma Meerbaum-Eisingeur. Eine Veranstaltung des Literaturladens Wist. Mit freundlicher Unterstützung durch das Brandenburgische Literaturbüro.

27.Januar 2015- 19.00 Uhr Kleist-Museum Frankfurt/Oder, Faberstr.7, Eintritt: 10.-/8.-€, Karten unter: 0335-531155

Deutscher Buchpreisträger 2014: Lutz Seiler liest aus seinem Debütroman „Kruso“. Moderation: Wolfgang Als das Unglück geschieht, flieht Edgar Bendler aus seinem Leben. Er wird Abwäscher auf Hiddensee, jener legendenumwogten Insel, die, wie es heißt, schon außerhalb der Zeit und »jenseits der Nachrichten« liegt. Im Abwasch des Klausners, einer Kneipe hoch über dem Meer, lernt Ed Alexander Krusowitsch kennen – Kruso. Eine schwierige, zärtliche Freundschaft beginnt. Von Kruso, dem Meister und Inselpaten, wird Ed eingeweiht in die Rituale der Saisonarbeiter auf Hiddensee und die Gesetze ihrer Nächte. Geheimer Motor dieser Gemeinschaft ist Krusos Utopie, die verspricht, jeden Schiffbrüchigen des Landes (und des Lebens) in drei Nächten zu den Wurzeln der Freiheit zu führen. Doch der Herbst 1989 erschüttert die Insel Hiddensee. Am Ende steht ein Kampf auf Leben und Tod – und ein Versprechen. Lutz Seiler wurde 1963 in Gera/Thüringen geboren, heute lebt er in Wilhelmshorst und Stockholm. Nach einer Lehre als Baufacharbeiter arbeitete er als Zimmermann und Maurer. 1990 schloß er ein Studium der Germanistik ab, seit 1997 leitet er das Literaturprogramm im Peter-Huchel-Haus. Er war Writer in Residence in der Villa Aurora in Los Angeles sowie Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Für sein Werk erhielt er viele Preise, darunter den Ingeborg-Bachmann-Preis, den Bremer Literaturpreis und den Fontane-Preis.

Eine Veranstaltung des Kleist-Museums, der Viadrina Universität und des Brandenburgischen Literaturbüros.

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Februar 2015

08.Februar 2015- 15.00 Uhr K.-Mühlenhaupt-Museum. Bergsdorf, Bergsdorfer Dorfstr.1, Karten unter Tel. 033088 50550 oder Tourist-In in memoriam Wolfgang Herrndorf (1965-2013). Der Schauspieler Jörg Hartmann liest aus dem Tagebuch „ „Dann Telefonat mit einem mir unbekannten, älteren Mann in Westdeutschland. Noch am Tag der Histologie war Holm abends auf einer Party mit dem Journalisten T. ins Gespräch gekommen, dessen Vater ebenfalls ein Glioblastom hat und noch immer lebt, zehn Jahre nach der OP. Wenn ich wolle, könne er mir die Nummer besorgen. Es ist vor allem dieses Gespräch mit einem Unbekannten, das mich aufrichtet. Ich erfahre: T. hat als einer der Ersten in Deutschland Temodal bekommen. Und es ist schon dreizehn Jahre her. Seitdem kein Rezidiv. Seine Ärzte rieten nach der OP, sich noch ein schönes Jahr zu machen, vielleicht eine Reise zu unternehmen, irgendwas, was er schon immer habe machen wollen, und mit niemandem zu sprechen. Er fing sofort wieder an zu arbeiten. Informierte alle Leute, dass ihm jetzt die Haare ausgingen, sich sonst aber nichts ändere und alles weiterliefe wie bisher, keine Rücksicht, bitte. Er ist Richter. Und wenn mein Entschluss, was ich machen wollte, nicht schon vorher festgestanden hätte, dann hätte er nach diesem Telefonat festgestanden: Arbeit. Arbeit und Struktur.“

Wolfgang Herrndorf, 1965 in Hamburg geboren, hat Malerei studiert und unter anderem für die «Titanic» gezeichnet. 2002 erschien sein Debütroman «In Plüschgewittern», 2007 der Erzählband «Diesseits des Van-Allen-Gürtels» und 2010 der Jugendroman «Tschick», der zu einem Millionenbestseller wurde. Der unerwartete Erfolg fiel mit der tödlichen Diagnose zusammen. Wolfgang Herrndorf nahm sich am 26. August 2013 das Leben.

Eine Veranstaltung des Kurt-Mühlenhaupt-Museums und des Brandenburgischen Literaturbüros.

15.Februar 2015- 11.00 Uhr Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Jutta Hoffmann / Christa Wolf „Russisches Tagebuch“. Lesung und Life-Mitschnitt. „Moskau! Ich hatte mich vorher gefragt, was wohl in Moskau mich als erstes beeindrucken würde.“ So beginnen Christa Wolfs Aufzeichnungen über eine Stadt, die sie 1957 zum ersten Mal besucht. Im Oktober 1989, mitten in den Wochen des Umbruchs, tritt sie ihre letzte Reise in die Sowjetunion an. Insgesamt zehnmal ist sie dort, von den Sicherheitsdiensten der UdSSR wie der DDR beobachtet. Sie folgt als Touristin zusammen mit Dostojewskis Enkel den Spuren des großen Russen in Sankt Petersburg. Fährt mit Max Frisch auf der Wolga nach Gorki. Trifft in Gagra am Schwarzen Meer eine schlagfertige Moskauer Rechtsanwältin. Besucht Vilnius und Riga und steht in Komarowo am Grab Anna Achmatowas. Vor allem aber ist sie eine scharfe Beobachterin der sozialen und politischen Verhältnisse, die die Freundschaft von Dissidenten wie Lew Kopelew gewinnt. Christa Wolf, geboren 1929 in Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski), lebte in Berlin und Woserin, Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen, darunter dem Georg-Büchner-, dem Thomas-Mann- und dem Uwe-Johnson-Preis, ausgezeichnet. Sie verstarb 2011 in Berlin. Jutta Hoffmann, geboren 1941 in Halle/Saale, studierte Schauspiel an der Filmhochschule in Babelsberg. Neben der dominierenden Theaterarbeit steht sie für Kino- und Fernsehproduktionen vor der Kamera. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen und wurde 2005 von der DEFA-Stiftung für ihre Verdienste um den deutschen Film geehrt. Jutta Hoffmann lebt in Potsdam. Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros mit freundlicher Unterstützung durch die Konrad- Adenauer-Stiftung, Politisches Bildungsforum Brandenburg

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18.Februar 2015- 20.00 Uhr Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Moritz Führmann liest „Unterwerfung“ von Michel Houellebecq. Anschließend Iris Radisch im Gespräch. Der Terroranschlag auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ fiel auf den Erscheinungstag von Michel Houellebecqs neuen Roman. Den Titel der aktuellen Ausgabe zierte eine Karikatur des Schriftstellers, der wie kein zweiter den Finger in die Wunden der französischen Gesellschafft legt. Mit „Unterwerfung“ konstruiert Houellebecq ein Frankreich im Jahr 2022 unter der Herrschaft des Islam. Nicht durch das Schwert, sondern durch die Selbstaufgabe der französischen Elite, die von ihren eigenen Werten ermattet erscheint, gelangt der Islam an die Macht. Im Mittelpunkt steht der Literaturwissenschaftler François, der über Leben und Werk des Schriftstellers Huysmans arbeitet und zugleich die Ereignisse um die anstehende Präsidentschaftswahl verfolgt: Während es dem charismatischen Kandidaten der Bruderschaft der Muslime gelingt, immer mehr Stimmen auf sich zu vereinigen, kommt es in der Hauptstadt zu tumult-artigen Ausschreitungen. Michel Houellebecq wurde 1958 auf La Réunion geboren und wuchs bei seinen Großeltern in Crécy-La- Chapelle auf. 1980 erhielt er sein Diplom als Agraringenieur, danach arbeitete er im Informatik-Bereich. Houellebecq veröffentlichte zunächst Gedichtbände, 1992 wurde ihm der Prix Tristan Tzara für „Suche nach Glück“, 1996 der Prix de Flore für „Der Sinn des Kampfes“ verliehen. Der internationale Durchbruch gelang ihm mit seinem ersten Roman „Ausweitung der Kampfzone“. Sein zweiter Roman, „Elementarteilchen“, erschien im Herbst 1998. Für „Karte und Gebiet“ wurde er 2010 mit dem bedeutendsten französischen Literaturpreis, dem Prix Concourt, ausgezeichnet. Iris Radisch wurde 1959 in Berlin geboren. Sie studierte Germanistik, Romanistik und Philosophie in Frankfurt am Main und Tübingen. Seit 2013 leitet sie das Feuilletons der Hamburger Zeitschrift „Die Zeit“. 2008 wurde sie mit dem Medienpreis für Sprachkultur der Gesellschaft für deutsche Sprache ausgezeichnet. 2009 ernannte die französische Kulturministerin Iris Radisch zum „Chevalier des Arts et Lettres“. Moritz Führmann, geboren 1978 in Kassel, studierte an der Hochschule für Musik und Theater, „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Darauf folgten verschiedene Engagements am Staatstheater Meiningen, am Hans Otto Theater Potsdam und bei den Bregenzer Festspielen. Zur Zeit ist Moritz Führmann am Düsseldorfer Schauspielhaus engagiert.

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März 2015

01.März 2015- 18.00 Uhr Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Buchpremiere: John von Düffel „KL – Gespräch über die Unsterblichkeit“. Wer sieht uns an? Und was wird dadurch aus uns? Einer, der es wissen muss, ist der bekannte Modeschöpfer KL, eine Ikone der Unnahbarkeit, der seit Jahrzehnten nicht zu altern scheint und immer gleich aussieht. Ein namenloser Erzähler fährt nach Paris, um mit KL über Schein und Sein, über den Tod und das Leben als Bild gewordene Instanz zu sprechen. Doch KL ist einer der eigensinnigsten Gesprächspartner deutscher Sprache. Das Gespräch ist mit zahlreichen Reglementierungen und Auflagen verbunden und entwickelt sich schließlich in eine unerwartete Richtung. „KL – Gespräch über die Unsterblichkeit“ ist die Fiktion eines Interviews mit einem Menschen, der in der Wirklichkeit die Fiktion seiner selbst zu sein scheint. Ein originelles literarisches Spiel, das überraschende Erkenntnisse bereithält: über den Bilderwahn unserer Zeit, den täglichen Kampf um Sichtbarkeit und die Angst vor dem Verschwinden. John von Düffel wurde 1966 in Göttingen geboren, er arbeitet als Dramaturg am Deutschen Theater Berlin und ist Professor für Szenisches Schreiben an der Berliner Universität der Künste. Zuletzt erschien sein Buch „Wassererzählungen“ (2014). Er lebt in Potsdam. Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros mit freundlicher Unterstützung durch den DUMONT Buchverlag und den Literaturladen Wist.

07.März 2015- 11.00 Uhr K.-Tucholsky-Literaturmuseum, Schloß Rheinsberg

Eröffnung der Ausstellung "Kindheitsbilder. Alltagsfotografie in Brandenburg seit 1848", Einführung Peter W Eine Veranstaltung des K.-Tucholsky-Literaturmuseums und des Brandenburgischen Literaturmuseums

24.März 2015- 20.00 Uhr Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Gregor Eisenhauer „Die 10 wichtigsten Fragen des Lebens. In aller Kürze beantwortet“. Lesung und Gespr Wir leben oft so, als hätten wir unbegrenzt Zeit. Doch so ungern wir uns die Endlichkeit unserer Existenz vor Augen führen, so gut könnte uns der Mut zum Hinschauen tun. Dann würden wir uns nämlich die wichtigen Fragen des Lebens stellen. Was ist der Sinn meines Lebens? Was ist richtig, was falsch? Bin ich glücklich? Was soll ich tun? Für wen soll ich es tun? Seit über zehn Jahren schreibt der promovierte Philosoph Gregor Eisenhauer Nachrufe, nicht auf berühmte Männer und Frauen der Zeitgeschichte, sondern auf ganz normale Menschen. Eine Aufgabe, die sein Leben veränderte und ihn zu diesem Buch inspirierte. Seine biografischen Erkundungen zeigten ihm, was am Ende wirklich zählt im Leben. Gregor Eisenhauer, geboren 1960, hat Germanistik und Philosophie studiert und über Arno Schmidt promoviert. Er lebt als freier Schriftsteller in Berlin und schreibt u. a. Nachrufe für den Tagesspiegel. Stephan-Andreas Casdorff begann seine journalistische Laufbahn beim Kölner-Stadtanzeiger und setzte sie bei der Kölnischen Rundschau, der Süddeutschen Zeitung und der Stuttgarter Zeitung fort. Seit 1999 schreibt er für den Tagesspiegel und leitet seit 2004 gemeinsam mit Lorenz Maroldt als Chefredakteur die Redaktion. Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros mit freundlicher Unterstützung durch die Konrad- Adenauer-Stiftung, Politisches Bildungsforum Brandenburg

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April 2015

13.April 2015- 20.00 Uhr Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Buchpremiere: Christine von Brühl „Anmut im märkischen Sand“. Moderation: Susanne von Schenck. Ansc Kaum eine Dynastie hat die Geschichte Deutschlands so geprägt wie die Familie der Hohenzollern. Unter ihrer Ägide wurde aus dem kargen Landstrich eine europäische Großmacht namens Preußen, mit enormer militärischer Schlagkraft einerseits und Toleranz, Bürgernähe, Förderung der Wissenschaft und Künste andererseits. Was an Preußen heute beeindruckt, ist vor allem das kulturelle Erbe, das das Land weit über seine Grenzen hinaus bekannt machte: Seien es herrliche Schloss- und Parkanlagen wie Charlottenburg oder Sanssouci, die Schinkelbauten, die die Straßen im Herzen Berlins säumen, Theater, Museen oder Universitäten. Christine von Brühl schildert den Einfluss gerade der Hohenzollern-Frauen, die als Zugereiste und Eingeheiratete die Impulse und Ideen mitbrachten, die für die kulturelle Weiterentwicklung des Landes erforderlich waren. Christine Gräfin von Brühl, geboren 1962 in Accra (Ghana), studierte Slawistik, Geschichte und Philosophie und arbeitet nach verschiedenen Stationen u. a. bei der „Zeit“ als freie Autorin. Sie lebt mit ihrem Mann und den beiden Kindern in Berlin. Susanne von Schenck arbeitet als freie Journalistin für Deutschlandradio und Deutschlandfunk. Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros mit freundlicher Unterstützung durch die Konrad- Adenauer-Stiftung, Politisches Bildungsforum Brandenburg

14.April 2015- 20.00 Uhr Peter-Huchel-Haus, Hubertusweg 41, 14552 Michendorf / OT Wilhelmshorst, Tel. 033205 / 62963;

Jürgen Israel „Katzendorfer Tagebuch. Ein Jahr in Siebenbürgen“ Sich ein Jahr in Cata, Katzendorf, im siebenbürgischen Rumänien als „Dorfschreiber“ niederzulassen, verlangt Neugier, Ausdauer, Abenteuerlust sowie Liebe zu Menschen und Tieren. Der Berliner Autor Jürgen Israel war nicht selten mit den Schafen und Schäfern des Dorfes von Sonnenaufgang bis zum Abend in der hügeligen Landschaft unterwegs. Er erlebte die brütende Sommerhitze und die Schnee- und Eiseskälte des rumänischen Winters. Er saß auf dem Bock der Pferdewagen, mit denen Holz geholt wurde. Er freundete sich mit Zigeunern an (so lassen sich die Roma dort nennen). Er lebte im Schatten der vor 800 Jahren gegründeten Katzenburger Kirchenburg. Er wohnte im alten Pfarrhaus, in dem Frieder Schuller, der Initiator des Dorfschreiberpreises, geboren wurde. Über seine Beobachtungen, Begegnungen und Empfindungen schrieb Jürgen Israel ein literarisches Tagebuch, aus dem er an diesem Abend lesen wird. Eine einmalige Gelegenheit, zu der wir Sie herzlich einladen möchten! Eine Veranstaltung des Peter-Huchel-Hauses und des Brandenburgischen Literaturbüros

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15.April 2015- 11.15 Uhr Oranienburg, Gymnasium "F.F.Runge" Oranienburg, Willy Brandt-Str. 20, Tel. 03301 3564, Eintritt frei

Buchvorstellung: Grit Poppe "Schuld". Lesung und Gespräch mit einem Zeitzeugen. Jana ist fünfzehn, lebt mit ihren linientreuen Eltern in der DDR und ist zum ersten Mal verliebt: in Jakob. Aber ihre Eltern verbieten ihr den Umgang mit ihm. Sie nennen ihn einen Staatsfeind. Außerdem hat Jakobs Familie einen Ausreiseantrag gestellt. Sieht Jana ihren Freund vielleicht bald nie wieder? Und dann verschwindet Jakob wirklich. Er landet im Gefängnis, weil es in seinem Land gefährlich ist, Kritik am System zu üben. Jana vermisst Jakob so sehr und macht sich schreckliche Vorwürfe. Hätte sie besser auf ihn aufpassen müssen? Wurde Jakob verraten? Und war das vielleicht sogar ihre Schuld?

Grit Poppe legt nach "Weggesperrt" und "Abgehauen" mit "Schuld" den dritten Teil ihrer DDR-Trilogie vor, der von den Repressionsinstrumenten des Staates gegen seine Jugend erzählt. Im Fokus stehen in diesem Roman die sogenannten "Jugendhäuser", Spezialgefängnisse für Kinder ab 14 Jahre; ein weithin unbekanntes Kapitel der DDR-Geschichte. Grit Poppe wurde 1964 in Boltenhagen an der Ostsee geboren. Sie studierte am Literaturinstitut in Leipzig. Von 1989 bis 1992 engagierte sie sich in der Bürgerbewegung "Demokratie Jetzt". Heute schreibt sie Bücher für Kinder und Jugendliche. Für ihren ersten Jugendroman "Weggesperrt", der 2009 im Dressler Verlag erschien, wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem "Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendliteratur". Grit Poppe lebt mit ihrer Familie in Potsdam.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros und des Gymnasiums "F.F.Runge" in Oranienburg

23.April 2015- 19.00 Uhr Potsdam, Kleist-Schule»La Grande École« Friedrich-Ebert-Straße 17, Eintritt: 6,-/3,- Euro

Clemens Meyer »Im Stein«, Lesung und Gespräch, Moderation Katarzyna Zorn Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen ihn ihrem Kopf. »Der Pferdemann«, der alte Jockey, sucht seine Tochter. »Der Bielefelder« rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter. »AK 47« liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens Meyer in seinem großen Roman von den Menschen, den Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Mit großer Kraft und Emotion erzählt er die Geschichte einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.

Clemens Meyer, geboren 1977 in Halle / Saale, lebt in Leipzig. 2006 erschien sein Debütroman ›Als wir träumten‹, es folgten ›Die Nacht, die Lichter. Stories‹ (2008), ›Gewalten. Ein Tagebuch‹ (2010) und der Roman ›Im Stein‹ (2013). Für sein Werk erhielt Clemens Meyer zahlreiche Preise, darunter den Preis der Leipziger Buchmesse. ›Im Stein‹ stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis und wurde mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet. ›Als wir träumten‹ wurde 2015 von Andreas Dresen für das Kino verfilmt und lief im Wettbewerb der Biennale.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros mit des Fördervereins der Kleist- Schule

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26.April 2015- 16.0 Uhr Cottbus, Stadthaus, Erich-Kästner-Platz 1

Herta Müller. Lesung und Gespräch Eine seltene Chance, Einblicke in das langjährige Schaffen einer Schriftstellerin zu erhalten, die für ihre „analytische Schärfe" und „poetische Genauigkeit" (Michael Krüger, Verleger bei Hanser) mehrfach ausgezeichnet wurde, 2009 mit dem Nobelpreis für Literatur.

Für diese Veranstaltung hat Herta Müller u. a. das Buch ausgewählt, mit dem sie auf einen Schlag bekannt wurde, den Roman, der lange Zeit als ihr berühmtester galt, natürlich das preisgekrönte Buch und – ganz aktuell - ihre phantasievollen „Dichtungen mit der Schere", die poetischen Puzzle aus Zeitungspapier. Noch einmal liest Herta Müller aus Werken wie „Niederungen" (1984/2010), „Herztier" (2007), „Atemschaukel" (2009) und „Vater telefoniert mit den Fliegen" (2012) und kommt darüber mit Ernest Wichner, dem Leiter des Literaturhauses Berlin, ins Gespräch.

Im Rahmen der Lausitzer LesART. Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros, der Stadt- und Regionalbibliothek Cottbus, der Lausitzer Rundschau und der Buchhandlung Hugendubel

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Mai 2015

08.Mai 2015- 18.00 Uhr Postdam, Stadt- und Landesbibliothek, Am Kanal 47, Eintritt frei

Eröffnung der Ausstellung "Im Zwischenreich. Der literarische Neubeginn in Potsdam 1945-1950" In der kurzen Zeit vom Ende der NS-Diktatur bis zum Beginn der Kalten Kriegs war Potsdam einer der literarischen Hauptorte in Deutschland. Die Ausstellung gibt einen Einblick in die kurze Blütezeit des literarischen Lebens der Stadt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Eine Ausstellung des Brandenburgischen Literaturbüros in Kooperation mit der SLB zum 70. Jahrestag des Kriegsendes 1945.

09.Mai 2015- 15.30 Uhr Tuchfabrik, Pritzwalk, Meyenburger Tor 1, Eintritt frei , Infos unter: 03395/760867 oder 0331-2804103

Tag der offenen Baustelle. „Das Haus“. Tanja Langer, Barbara Schnabel und el.doelle. Lesung und Gesprä Das Künstlerpaar Barbara Schnabel und el.doelle fährt in eine kleine Thüringer Gemeinde, um das Haus der verstorbenen Großeltern aufzulösen. Was sie dort vorfinden, sind nicht nur Erinnerungen an die Kindheit, sondern eine Zeitkapsel mit hundert Jahren deutscher Geschichte. Doch wer dies nostalgisch auf „Good Bye, Lenin!” reduziert, der irrt. Hier geht es nicht nur um 40 Jahre DDR, sondern auch um die Epochen vor und nach dem Ersten Weltkrieg. Eine Zeit, in der unsere Großeltern und Eltern noch nicht in einem geteilten Land lebten. Es geht auch um Empfindungsräume wie Geborgenheit, Heimat und die Weitergabe von Werten sowie den dialektischen Umgang mit der Vergänglichkeit. Die ausdrucksstarken Fotos begleitet Tanja Langer mit einem schwebenden Text über das Gedächtnis der Dinge und den Blick des Kindes auf den geliebten Großvater.

Tanja Langer, 1962 in Wiesbaden geboren, lebt seit 1986 in Berlin. Sie inszenierte zahlreiche Theaterstücke, bekam drei Töchter und verlegte sich aufs Schreiben. Sie veröffentlichte Erzählungen, Hörspiele und Romane. Sie verfasste u.a. das Libretto für die Oper Kleist von Rainer Rubbert (UA 2008), 2006 den Roman Kleine Geschichte einer Frau, die nicht treu sein konnte und 2011 die Novelle Wir sehn uns wieder in der Ewigkeit. Die letzte Nacht von Henriette Vogel und Heinrich von Kleist. Bei LangenMüller erschienen bisher die Romane Der Tag ist hell, ich schreibe dir (2011), Der Maler Munch (2013) und aktuell Der Himmel ist ein Taschenspieler (2014).

Eine Veranstaltung des Stadtverwaltung Pritzwalk, mit freundlicher Unterstützung durch das Brandenburgische Literaturbüro

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 9 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

11.Mai 2015- 20.00 Uhr Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Helene und Wolfgang Beltracchi „Selbstporträt“. Lesung und Gespräch. Moderation: Katarzyna Zorn Die Geschichte des Fälschers Wolfgang Beltracchi ist beides: schillernder Lebensbericht eines Freigeistes und Hedonisten, Hippies und Abenteurers und brisantes Enthüllungsbuch über die Mechanismen des Kunstmarktes. „Was Beltracchi gemalt hat, sind keine klassischen Fälschungen, sondern eigene Kunstwerke, die den Mechanismus des Kunstmarkts offenlegen – und die, weil sie so präzise in kunsthistorische Nischen, in Marktbedürfnisse, in Desiderate hineingemalt sind, ein präzises Epochenporträt abgeben. Sie sagen viel über die Gegenwart, ihr Bild von Kunstgeschichte, und über die ökonomischen Bedingungen von ‚Meisterwerken‘. (…) Beltracchi malte dem System eine Fata Morgana an den Horizont; es war, als hätte plötzlich einer einen sechsten Kontinent entdeckt.“ (Niklas Maak, FAZ) Wolfgang Beltracchi, 1951 in Höxter geboren, ist Maler und gilt als einer der vielseitigsten Kunstfälscher der Geschichte. 2011 wurde er in einem aufsehenerregenden Prozess zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren verurteilt. Seit 1992 mit seiner Frau Helene verheiratet, lebt und arbeitet er mit ihr in Köln und Südfrankreich. Helene Beltracchi, 1958 bei Köln geboren, ist deutsch-belgischer Herkunft; weil sie beim Verkauf der gefälschten Bilder geholfen hatte, wurde sie zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren verurteilt.

19.Mai 2015- 19.30 Uhr Stadtbibliothek, Zossen, Kirchplatz 2, Tel.03377-304047, Eintritt: 6,-/4,- Euro

Gregor Eisenhauer „Die 10 wichtigsten Fragen des Lebens. In aller Kürze beantwortet“. Lesung und Gespr Wir leben oft so, als hätten wir unbegrenzt Zeit. Doch so ungern wir uns die Endlichkeit unserer Existenz vor Augen führen, so gut könnte uns der Mut zum Hinschauen tun. Dann würden wir uns nämlich die wichtigen Fragen des Lebens stellen. Was ist der Sinn meines Lebens? Was ist richtig, was falsch? Bin ich glücklich? Was soll ich tun? Für wen soll ich es tun? Seit über zehn Jahren schreibt der promovierte Philosoph Gregor Eisenhauer Nachrufe, nicht auf berühmte Männer und Frauen der Zeitgeschichte, sondern auf ganz normale Menschen. Eine Aufgabe, die sein Leben veränderte und ihn zu diesem Buch inspirierte. Seine biografischen Erkundungen zeigten ihm, was am Ende wirklich zählt im Leben. Gregor Eisenhauer, geboren 1960, hat Germanistik und Philosophie studiert und über Arno Schmidt promoviert. Er lebt als freier Schriftsteller in Berlin und schreibt u. a. Nachrufe für den Tagesspiegel.

Stephan-Andreas Casdorff begann seine journalistische Laufbahn beim Kölner-Stadtanzeiger und setzte sie bei der Kölnischen Rundschau, der Süddeutschen Zeitung und der Stuttgarter Zeitung fort. Seit 1999 schreibt er für den Tagesspiegel und leitet seit 2004 gemeinsam mit Lorenz Maroldt als Chefredakteur die Redaktion. „Textlandschaften Zossen-Wünsdorf 2015“. Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros und der Stadtbibliotheken Zossen und Wünsdorf. Mit freundlicher Unterstützung durch die Stadt Zossen

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 10 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

20.Mai 2015- 19.00 Uhr Potsdam, Stadt- und Landesbibliothek Potsdam, Am Kanal 47, Eintritt: 8.-/6.-€

Michael Krüger liest aus „Workuta“ von Horst Bienek 1951 wurde der junge Schriftsteller Horst Bienek in Potsdam verhaftet und wegen angeblicher Tätigkeit für den amerikanischen Geheimdienst zu zwanzig Jahren Arbeitslager verurteilt. Etwa drei Jahre verbrachte er in Workuta, bis er 1955 in die Bundesrepublik entlassen wurde. Kurz vor seinem Tod 1990 hat Bienek seine Erinnerungen an Workuta in szenischen Rückblicken aufgezeichnet, die unvollendet blieben. Die Lesung findet im Rahmen der Ausstellung „Im Zwischenreich : Der literarische Neubeginn in Potsdam 1945“ statt.

Michael Krüger, geb. 1943, Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, war Geschäftsführer des Münchner Carl Hanser Verlages, Autor von Lyrik und Prosa, die mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet wurden, sowie Bieneks Lektor und Verleger.

Eine Ausstellung des Brandenburgischen Literaturbüros in Kooperation mit der SLB zum 70. Jahrestag des Kriegsendes 1945.

27.Mai 2015- 20.00 Uhr Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47, 14469 Potsdam Tel.: (0331) 2804103, Eintritt: 10,00 / 8,00 €

„Herkunft I.Wer ist Berlin?`“ In Potsdam über Berlin zu sprechen ist nicht leicht. Einer der bedeutendsten Berliner lebt seit langem schon in Hamburg. Das geht. Wolf Biermanns Beitrag für den von Uwe Lehmann-Brauns herausgegebenen Sammelband „Wer ist Berlin?“ handelt vom Westteil der Stadt, als es ein „Eiland ohne Strände, eine Insel ohne offenen Zugang zum Wasser“, war. Im Gespräch mit seinem langjährigen Freund, dem Kulturpolitiker und Anwalt Uwe Lehmann Brauns, werden Erinnerungen wach an ein Berlin, daß „schwer geschminkt und schwer krank“ nach 1945 seine Entwicklung nahm. Uwe Lehmann-Brauns hat für sein Buch 30 Autoren um Auskunft gebeten. Zur Sprache kommen Nachkrieg, Spaltung, der Jahrhundertschritt zur Hauptstadt und der Aufstieg zur europäischen Metropole. Zu welchen Wachstumsschmerzen führt der Magnetismus, wie steht es um das Selbstverständnis der jüngeren Generation? Die Autoren sind Personen der Zeitgeschichte, aus Ost und West, keine Claqueure. Sie verbinden ihre Wahrnehmungen und Bewertungen mit biographischen Erlebnissen. Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros mit freundlicher Unterstützung durch den Literaturladen Wist.

30.Mai 2015- 18.00 Uhr Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Robert Seethaler „Ein ganzes Leben“. Lesung und Gespräch. Als Andreas Egger in das Tal kommt, in dem er sein Leben verbringen wird, ist er vier Jahre alt, ungefähr – so genau weiß das keiner. Er wächst zu einem gestandenen Hilfsknecht heran und schließt sich als junger Mann einem Arbeitstrupp an, der eine der ersten Bergbahnen baut und mit der Elektrizität auch das Licht und den Lärm in das Tal bringt. Dann kommt der Tag, an dem Egger zum ersten Mal vor Marie steht, der Liebe seines Lebens, die er jedoch wieder verlieren wird. Erst viele Jahre später, als Egger seinen letzten Weg antritt, ist sie noch einmal bei ihm. Und er, über den die Zeit längst hinweggegangen ist, blickt mit Staunen auf die Jahre, die hinter ihm liegen. Eine einfache und tief bewegende Geschichte. Robert Seethaler, 1966 in Wien geboren, ist ein vielfach ausgezeichneter Schriftsteller und Drehbuchautor. Sein vierter Roman „Der Trafikant“ wurde zu einem großen Publikumserfolg. „Ein ganzes Leben“ ist sein erstes Buch bei Hanser Berlin. Robert Seethaler lebt in Wien und Berlin. Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros mit freundlicher Unterstützung durch den Literaturladen Wist.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 11 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

31.Mai 2015- 15.00 Uhr K.-Mühlenhaupt-Museum. Bergsdorf, Bergsdorfer Dorfstr.1, Karten unter

Fällt aus wegen Erkrankung
Deutscher Buchpreisträger 201 Als das Unglück geschieht, flieht Edgar Bendler aus seinem Leben. Er wird Abwäscher auf Hiddensee, jener legendenumwogten Insel, die, wie es heißt, schon außerhalb der Zeit und »jenseits der Nachrichten« liegt. Im Abwasch des Klausners, einer Kneipe hoch über dem Meer, lernt Ed Alexander Krusowitsch kennen – Kruso. Eine schwierige, zärtliche Freundschaft beginnt. Von Kruso, dem Meister und Inselpaten, wird Ed eingeweiht in die Rituale der Saisonarbeiter auf Hiddensee und die Gesetze ihrer Nächte. Geheimer Motor dieser Gemeinschaft ist Krusos Utopie, die verspricht, jeden Schiffbrüchigen des Landes (und des Lebens) in drei Nächten zu den Wurzeln der Freiheit zu führen. Doch der Herbst 1989 erschüttert die Insel Hiddensee. Am Ende steht ein Kampf auf Leben und Tod – und ein Versprechen. Lutz Seiler wurde 1963 in Gera/Thüringen geboren, heute lebt er in Wilhelmshorst und Stockholm. Nach einer Lehre als Baufacharbeiter arbeitete er als Zimmermann und Maurer. 1990 schloß er ein Studium der Germanistik ab, seit 1997 leitet er das Literaturprogramm im Peter-Huchel-Haus. Er war Writer in Residence in der Villa Aurora in Los Angeles sowie Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Für sein Werk erhielt er viele Preise, darunter den Ingeborg-Bachmann-Preis, den Bremer Literaturpreis und den Fontane-Preis.

Eine Veranstaltung des Kurt-Mühlenhaupt-Museums und des Brandenburgischen Literaturbüros.

31.Mai 2015- 16.00 Uhr Schloß Nennhausen, Fouqué-Platz 4,14715 Nennhausen, Tel: 033878- 60505, Eintritt: 12,-/10,- Euro

Rüdiger Safranski präsentiert sein Buch „Goethe – Kunstwerk des Lebens“. Moderation: Ijoma Mangold Das Goethe-Buch für unsere Zeit: Rüdiger Safranski nähert sich dem letzten Universalgenie aus den primären Quellen – Werke, Briefe, Tagebücher, Gespräche, Aufzeichnungen von Zeitgenossen. So wird Goethe ungewohnt lebendig: Ein junger Mann aus gutem Hause, dem Studentenleben zugetan und dauerverliebt, wird Bestsellerautor, bekommt eine gutdotierte Stellung, dilettiert in Naturforschungen, flüchtet nach Italien, lebt in wilder Ehe – und bei alledem schreibt er seine unvergesslichen Werke. Doch er wollte noch mehr: Das Leben selbst sollte zum Kunstwerk werden. Safranskis souverän geschriebenes Buch macht uns zu Zeitgenossen dieses Menschen und schildert eindringlich, wie Goethe sich zu Goethe gemacht hat.

Rüdiger Safranski wurde 1945 in Rottweil geboren und studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte in Frankfurt und Berlin. Einem breiten Publikum wurde der Philosoph u. a. durch seine ebenso fundierten wie leicht zugänglichen Biografien von Martin Heidegger, Friedrich Nietzsche und Arthur Schopenhauer bekannt. Aber auch deutsche Dichter, ihre Freundschaften und Beziehungen zueinander sowie ihre jeweiligen Epochen gehören zu den Themen, die Safranskis Veröffentlichungen aufgreifen. Von 2002 bis 2012 moderierte er zusammen mit Peter Sloterdijk im ZDF "Das philosophische Quartett".

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros innerhalb des Themenjahres 2015 „gestalten- nutzen-bewahren. Landschaft im Wandel“ vom Kulturland Brandenburg.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 12 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

Juni 2015

02.Juni 2015- 19.00 Uhr Schloß Lübbenau, Orangerie, Karten unter Telefon 03542-873-0 und [email protected]

Lausitzer Lesart. Das Goethe-Buch für unsere Zeit: Rüdiger Safranski nähert sich dem letzten Universalgenie aus den primären Quellen – Werke, Briefe, Tagebücher, Gespräche, Aufzeichnungen von Zeitgenossen. So wird Goethe ungewohnt lebendig: Ein junger Mann aus gutem Hause, dem Studentenleben zugetan und dauerverliebt, wird Bestsellerautor, bekommt eine gutdotierte Stellung, dilettiert in Naturforschungen, flüchtet nach Italien, lebt in wilder Ehe – und bei alledem schreibt er seine unvergesslichen Werke. Doch er wollte noch mehr: Das Leben selbst sollte zum Kunstwerk werden. Safranskis souverän geschriebenes Buch macht uns zu Zeitgenossen dieses Menschen und schildert eindringlich, wie Goethe sich zu Goethe gemacht hat.

Rüdiger Safranski wurde 1945 in Rottweil geboren und studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte in Frankfurt und Berlin. Einem breiten Publikum wurde der Philosoph u. a. durch seine ebenso fundierten wie leicht zugänglichen Biografien von Martin Heidegger, Friedrich Nietzsche und Arthur Schopenhauer bekannt. Aber auch deutsche Dichter, ihre Freundschaften und Beziehungen zueinander sowie ihre jeweiligen Epochen gehören zu den Themen, die Safranskis Veröffentlichungen aufgreifen. Von 2002 bis 2012 moderierte er zusammen mit Peter Sloterdijk im ZDF "Das philosophische Quartett".

Eine Veranstaltung des Schlosses Lübbenau, des Brandenburgischen Literaturbüros und der Lausitzer Rundschau. Mit freundlicher Unterstützung durch die Konrad-Adenauer Stiftung, Politisches Bildungsforum Brandenburg.

04.Juni 2015- 19.00 Uhr Havelrestaurant Schwedendamm; Schwedendamm 7, 14712 Rathenow

Thomas Brussig stellt sein Buch „Das gibt’s in keinem Russenfilm“ vor. Thomas Brussig,1964 in Berlin geboren, hatte 1995 seinen Durchbruch mit dem Roman ›Helden wie wir‹. Es folgten u.a. ›Am kürzeren Ende der Sonnenallee‹ (1999), ›Wie es leuchtet‹ (2004) und das Musical ›Hinterm Horizont‹ (2011). Seine Werke wurden in 30 Sprachen übersetzt. Thomas Brussig ist der einzige lebende deutsche Schriftsteller, der sowohl mit seinem literarischen Werk als auch mit einem Kinofilm und einem Bühnenwerk ein Millionenpublikum erreichte. Zuletzt erschien von ihm der Roman ›Das gibts in keinem Russenfilm‹ (2015).

1991 erscheint in der DDR der erste Roman von Thomas Brussig. Auf einer Lesung lässt er sich zu einer pathetischen Rede hinreißen: Solange es nicht alle können, wird auch er keine Reise in den Westen unternehmen! Solange nicht jeder eines haben kann, wird auch er kein Telefon haben! Und, weil erst drei Versprechen magisch binden: Solange es verboten ist, will auch er niemals ›Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins‹ lesen! Das macht ihn schlagartig berühmt. In den folgenden Jahren wird er, der eigentlich ein kleiner Feigling ist, für einen Dissidenten gehalten, er soll Olympiabotschafter für Berlin werden, knutscht im Harz unter Eiffeltürmen aus Holz, findet sich in eine -Affäre verwickelt und beeinflusst mit seinem Schreiben und seiner Guerilla-Statistik die öffentliche Meinung im Osten wie im Westen. Doch die DDR hält sich – bis heute.

Nach ›Helden wie wir‹ und ›Am kürzeren Ende der Sonnenallee‹ erzählt Thomas Brussig die abenteuerlich schillernde Biographie des berühmten Schriftstellers Thomas Brussig und schreibt nebenbei unsere Gegenwart um: Ein zutiefst komisches und wahnwitzig ernsthaftes Spiel über fünfzig Jahre Leben in der DDR.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 13 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

08.Juni 2015- 20.00 Uhr Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Peer Steinbrück „Vertagte Zukunft“. Vortrag und Gespräch. Quo vadis, Deutschland? Peer Steinbrück unterzieht unsere bundesdeutsche Gegenwart einer schonungslosen Analyse. Deutschland steht im Vergleich mit vielen anderen europäischen Staaten gut da. Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum sind zufriedenstel-lend, Arbeitslosenquote und Verschuldung halten sich im Rahmen. Kein Anlass zur Sorge also? Keineswegs, sagt Peer Steinbrück. Wohlstand und Stabilität sind gefährdet, wenn wir aus Ruhebedürfnis weiterhin alle heiklen Themen verdrängen. Wir sind selbstzufrieden geworden und merken nicht, dass unsere Lebens- und Arbeitsverhältnisse sich radikal verändert haben. Deutschland braucht dringend einen neuen Generationenvertrag und neue Spielregeln für das Internet-Zeitalter. Der Wandel darf nicht anonymen Marktkräften und einem enthemmten Finanzsektor überlassen bleiben. Steinbrück entwirft eine gesellschaftspolitische Agenda jenseits parteipolitischer Barrieren. Und er fragt, ob die Große Koalition ihrem Anspruch gerecht wird. Peer Steinbrück, geboren 1947 in Hamburg, ist Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 2002 bis 2005 war er Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, von 2005 bis 2009 Bundesfinanzminister. Sein Buch „Unterm Strich“ (Hoffmann und Campe Verlag, 2010) stand monatelang auf den Bestsellerlisten. „Vertagte Zukunft“ ist Steinbrücks erste Veröffentlichung seit der Wahl im September 2013. Klaus Rost, geboren 1948 in München, studierte Deutsche Volkskunde, Germanistik, Politikwissenschaft und Publizistik. 1978 promovierte er in Mainz und bildete dann an der Johannes Gutenberg-Universität Journalisten aus. Von 1992 bis 1995 war er Politikchef, zunächst bei der Ostberliner „Neuen Zeit“, später bei der „Berliner Morgenpost“. 1995 ging er zur „Märkischen Allgemeinen“ nach Potsdam und war hier 17 Jahre lang als Chefredakteur tätig.

10.Juni 2015- 08.50 Uhr Stahnsdorf, Vicco-von-Bülow-Gymnasium, Heinrich-Zille-Str. 30, 14532 Stahnsdorf, Eintritt frei

Grit Poppe: Lesung und Zeitzeugengespräch zu "Weggesperrt". Niemals aufgeben! Flucht aus dem Erziehungsheim DDR 1988: Anjas Mutter stellt einen Ausreiseantrag aus der DDR und wird von der Stasi verhaftet. Die 14-jährige kommt in einen Jugendwerkhof, eine Einrichtung der Jugendhilfe. Geschockt von der Willkür der Erzieher, der Gewalt und dem Drill, will Anja bald nur noch fliehen. Tatsächlich gelingt ihr die Flucht, aber nur für kurze Zeit. Anja fragt sich immer wieder, was sie eigentlich verbrochen hat. Als sie eines Tages ausrastet, bringt man sie nach Torgau, in eine geschlossene Einrichtung. Dort lernt sie Tom kennen, der wie sie nicht aufgeben will . Ein spannender Roman über Willkür und Gewalt im Jugendwerkhof in der DDR. Sorgfältig recherchiert von der Autorin, die selbst in der Bürgerrechtsbewegung engagiert war. Mit Glossar und Wende-Chronik im Anhang.

Mit Unterstützung der Projektwerkstatt Lindenstr. 54 und des Brandenburgischen Literaturbüros

12.Juni 2015- 19.00 Uhr Potsdam, Stadt- und Landesbibliothek Potsdam, Am Kanal 47, Eintritt: 8.-/6.-€

Moritz Führmann (Schauspielhaus Düsseldorf) liest aus „Erik Reger, Zeit des Überlebens“ Erik Reger (1893-1954) war vor und nach der Nazizeit einer der bekanntesten Schriftsteller und Journalisten in Deutschland. Von 1943 bis zum Sommer 1945 lebte er mit seiner Frau in Mahlow südlich von Berlin und schrieb dort ein Tagebuch, das vor kurzem in seinem Nachlass entdeckt wurde. Darin schildert er auch die dramatischen Ereignisse beim Einmarsch der Roten Armee.

Moritz Führmann, geboren 1978 in Kassel, studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig. Darauf folgten Engagements in Meiningen, am Hans Otto Theater in Potsdam und bei den Bregenzer Festspielen. Zur Zeit ist er am Düsseldorfer Schauspielhaus engagiert.

Eine Ausstellung des Brandenburgischen Literaturbüros in Kooperation mit der SLB zum 70. Jahrestag des Kriegsendes 1945.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 14 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

14.Juni 2015- 16.00 Uhr Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Der Schauspieler Ulrich Matthes liest Botho Strauß „Herkunft“. Botho Strauß erzählt, wovon er noch nie erzählt hat: von seiner Kindheit und Jugend in den 40er und 50er Jahren, von Naumburg und Bad Ems, den Orten, in denen er aufgewachsen ist, von seinen frühen, prägenden Erinnerungen. Mit diesem Buch findet er noch einmal zu einer ganz neuen Seite seines Schreibens: zum Ton des Erinnerns, der Vergewisserung über die eigenen Ursprünge. Die Jugend ist die Zeit, da die Zukunft einem noch bevorsteht; jetzt lässt Strauß eine lang zurückliegende Gegenwart wiedererstehen. Vor allem ist es der Vater, dessen Bild immer deutlicher hervortritt, liebevoll gezeichnet, doch ohne Selbsttäuschung. Botho Strauß‘ „Herkunft“ ist das konzentrierte, reiche Werk eines großen Erzählers aus Deutschland. Ulrich Matthes, 1959 in Berlin geboren, ist einer der einprägsamsten Charakterdarsteller Deutschlands. Er spielte an den Münchner Kammerspielen und dem Wiener Burgtheater und ist seit der Spielzeit 2004/05 festes Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Im Kino verkörperte er u. a. Joseph Goebbels im preisgekrönten Kriegsdrama „Der Untergang“, zuletzt war er mit Anna Maria Mühe in „Novemberkind“ zu sehen. Außerdem beeindruckte er im Fernsehfilm „Der neunte Tag“. Neben der Wahl zum Schauspieler des Jahres 1987, 2005 und 2008, erhielt Ulrich Matthes auch den Gertrud-Eysoldt-Ring für herausragende schauspielerische Leistungen. Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros mit freundlicher Unterstützung durch den Literaturladen Wist.

18.Juni 2015- 11.00 Uhr Fouqué-Bibliothek, Brandenburg (Havel), Altstädtischer Markt 8, Tel. 03381-584203, Eintritt frei

Für junge Leser: Vera Kissel „Was die Welle nahm“ Ausschlafen, schwimmen, rumhängen. Eigentlich könnte der 14-jährige Lukas tun, was er will. Doch zu sehr beschäftigt Lukas der Gedanke an seinen Vater, der beim schrecklichen Tsunami vor zehn Jahren ums Leben kam - und viel mehr noch die Frage, warum niemand über den Vater spricht. Es ist, als hätte es ihn nie gegeben. Auf der Suche nach einer Erklärung entdeckt Lukas etwas, das ihn zunächst völlig aus der Bahn wirft. Themen wie Trauer, Verlust und die Tsunami-Katastrophe von 2004 werden in diesem Buch literarisch anspruchsvoll umgesetzt.

Vera Kissel ist 1959 im Odenwald geboren und im Ruhrgebiet aufgewachsen. Sie hat an der Universität Dortmund Journalistik studiert und als Dramatikerin an verschiedenen deutschen Bühnen gearbeitet. Für ihre Theaterstücke erhielt sie mehrere Preise und Stipendien. Außerdem schreibt sie Gedichte und Drehbücher. "Was die Welle nahm" ist ihr erstes Jugendbuch, mit dem sie 2012 für den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis nominiert war. Vera Kissel lebt und arbeitet in Potsdam. Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros und der Fouqué-Bibliothek Brandenburg (Havel)

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 15 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

19.Juni 2015- 19.30 Uhr Premnitz, Villa am See, Mozartstr. 1,

Cornelia Schleime „Das Paradies kann warten“. Lesung und Gespräch. Moderation Katarzyna Zorn Eine junge Mutter stattet dem Verwalter einer Kleingarten-anlage, die ab-gerissen werden soll, wöchentlich Besuche im Bett ab. Wo sonst könnte ihr Kind so schöne Straßen aus Löwenzahnblüten legen wie im Grünen? Auf dem Begräbnis des eingebildeten Dramatikers inszenieren sich all die Exmodels, die seine Geliebten waren. Und dann ist da noch die Dralle, die ungeniert Pralinen und Sex genießt. Gleichzeitig. Nicht zu ver-gessen der Mann, der von unerwarteter Seite unter der Tischplatte seine Nachspeise serviert bekommt. Cornelia Schleimes Geschichten sind so dicht und unbeirrt geschrieben, dass das pralle Leben aus den Zeilen zu platzen scheint. Sie sind vorwitzig und ernsthaft zugleich. Irritierend und lakonisch. Reif und voll jugendlichen Übermuts und mit wunderbar knackigen sprachlichen Bildern.

CORNELIA SCHLEIME wurde 1953 in Ostberlin geboren. Die Malerin hatte in der DDR Ausstellungsverbot und reiste 1984 nach Westberlin aus. Zahlreiche Einzelausstellungen im In- und Ausland, der Gabriele- Münter-Preis, der Fred-Thieler-Preis sowie der Award of Excellent Painting (Peking/China) stehen für ihren internationalen Erfolg. Zudem filmte sie und hat als Schriftstellerin mit ihrem Romandebüt »Weit fort« (Hoffmann und Campe 2008) große Aufmerksamkeit erregt. Cornelia Schleime lebt in Berlin und im Ruppiner Land.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros und des Kunsthauses Premnitz (Villa am See). Mit freundlicher Unterstützung durch den Bürgerverein Premnitz und die Buchhandlung Neie und Zander

27.Juni 2015- 19.30 Uhr Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47, 14469 Potsdam

Hörspielpremiere: Max Oppenheimers Gemälde „Das Klingler-Quartett“ von 1917 zeigt das weltberühmte Quartett als ein Ineinander verschränkter Hände und Instrumente - über alle nationalen, religiösen oder kulturellen Grenzen hinweg. Ein fragiler Moment inmitten des Ersten Weltkrieges. Das Quartett, das aus Staatsbürgern einander bekriegender Nationen bestand, musste sich auflösen. Ähnlich verschränkt wie die Hände auf dem Gemälde sind in dem Hörspiel „Metamorphosen“ die exemplarischen Geschichten von fünf Musikern aus verschiedenen Kontinenten, die im heutigen Berlin zusammen musizieren. Ihre biographischen Miniaturen, Abbild der Verwerfungen des 20. Jahrhunderts, werden zur Allegorie auf den gegenwärtigen, schwierigen Weg Europas.

Heike Tauch promovierte 1993 in Linguistik und ist seitdem als Regisseurin und Autorin für Hörspiel und Features für die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten tätig. 1996 rief sie in Berlin das Hörtheater für Deutschlandradio ins Leben.

Florian Goldberg ist Buch- und Hörspielautor und arbeitet als philosophischer Berater und Coach für Menschen aus Wirtschaft, Politik und Medien.

Wolfgang Emanuel Schmidt konzertiert weltweit als Solist mit den renommiertesten Orchestern. Zusammen mit Jens Peter Maintz bildet er das Cello-Duo „Cello Duello“. Er ist Professor an der Musikhochschule Weimar und hat als Dirigent zusammen mit seiner Frau Indira Koch das Kammerorchester „Metamorphosen Berlin“ ins Leben gerufen. 2013 erhielt er den Preis der deutschen Schallplattenkritik.

Indira Koch ist Konzertmeisterin an der Deutschen Oper Berlin. Sie studierte an der Menuhin Akademie Gstaad bei Alberto Lysy, am Curtis Institute of Music in Philadelphia bei Prof. Aaron Rosand und an der Juilliard School in New York bei Prof. Robert Mann.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 16 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

28.Juni 2015- 16.00 Uhr Schloß Ziethen, 16766 Kremmen OT Groß Ziehten , Tel. 033055/95-0, Eintritt: 12,-/10 Euro

„Literatur im Herrenhaus“ .Die Schauspielerin Jutta Hoffmann liest „Die Flucht. Nachruf auf Lebende“ von C Für die fünfzehnjährige Ich-Erzählerin ist ihre Mutter Charlotte der Mittelpunkt der Familie: geliebt, alles beherrschend und geradeheraus. Das Offensichtliche aber wird auch von Charlotte nicht benannt: daß die Nachrichten von der Front beunruhigend sind und die Flüchtlingstrecks aus dem Osten in immer kürzeren Abständen durch die Stadt ziehen. Bis zu dem Januarmorgen 1945, an dem plötzlich vollgestopfte Bettensäcke im Flur bereitstehen, vom Führerbild an der Wand nur noch ein heller Fleck zu sehen ist und die Mutter ihren Silberfuchs mit einer endgültigen Geste, die ihre Tochter nicht mehr vergessen wird, in den Schrank zurücklegt. Christa Wolf erzählt von den inneren Verwerfungen einer Familie, von einer Fünfzehnjährigen, die erwachsen wird und vom Trauma der Flucht. 1971 entstanden, ist diese Erzählung der Auftakt zum späteren, weit ausholenden Roman „Kindheitsmuster“, dem autobiographischen Meisterwerk, das bis heute zur Weltliteratur gehört.

Jutta Hoffmann, geboren 1941 in Halle (Saale), ist eine der herausragendsten Schauspielerinnen Deutschlands. Sie brillierte auf den Bühnen von Berlin, München und Salzburg und bildete bis 2003 an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg den deutschen Nachwuchs aus. Sie ist das Gesicht des engagierten DDR-Films (»Kleiner Mann, was nun«, »Der Dritte«, »Geschlossene Gesellschaft«) und auch im jungen deutschen Kino präsent (»Bandits«, »Der alte Affe Angst«). Die Kritiker von Theater heute kürten sie zur besten Schauspielerin der DDR.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros innerhalb des Themenjahres 2015 „gestalten- nutzen-bewahren. Landschaft im Wandel“ vom Kulturland Brandenburg.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 17 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

Juli 2015

05.Juli 2015- 19.00 Uhr Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Lit:potsdam zu Gast in der Villa Quandt. Adornos berühmtes Diktum, „nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben“ sei „barbarisch“, hat die Debatte um die Legitimität der Kunst nach 1945 stärker geprägt als jede andere Aussage. Und doch gab es in Zeiten von Krieg, Diktatur und allumfassender Vernichtung schon immer einen großen Drang nach dem Lesen und Schreiben von Lyrik, oftmals im Verborgenen. Wie vielgestaltig und von welcher inneren Notwendigkeit die beispielsweise während des Zweiten Weltkriegs entstandene politische Lyrik ist, davon legt die von Joachim Sartorius herausgegebene Anthologie Niemals eine Atempause (2014) ein eindrucksvolles Zeugnis ab. Lyrische Stimmen aus verschiedenen Ländern treffen hier aufeinander, von W.H. Auden über Nazim Hikmet bis zu Nelly Sachs. Aus unterschiedlichsten Blickwinkeln sprechen sie von den Verheerungen, die Kriegshandlungen anrichten, versuchen, unaussprechliches Leid in Worte zu fassen, trauern und klagen an. Ob der französische Lyriker und Widerstandskämpfer René Char die beklemmende Atmosphäre im September 1939 aufruft, der hebräische Lyriker Dan Pagis den Zynismus eines Nazi-Schergen ausstellt oder Günther Eich in seinem Nachkriegsgedicht Inventur einen ersten Versuch der Neuorientierung wagt – die Dichter ringen der Wirklichkeit des Krieges Worte ab, stemmen sich gegen ideologische Vereinnahmung.

Die Schauspielerinnen Corinna Harfouch und Claudia Michelsen lesen im Angedenken an das Ende des 2. Weltkriegs vor 70 Jahren ausgewählte politische Gedichte. Im Anschluss spricht Knut Elstermann mit dem Herausgeber Joachim Sartorius.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 18 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

August 2015

29.August 2015- 17.30 Uhr G.-Hauptmann-Museum Erner, Eintritt Fre

"Kennenlernen - aufeinander zugehen". Lesung im Rahmen der 24. Litera-Tour des Lübecker Autorenkreises mit Ursula Kramm-Konowalow, Til Sailer, Thomas Bruhn, Reglindis Rauca.

Eine Veranstaltung des G.-Hauptmann-Museums mit Unterstützung durch das Brandenburgische Literaturbüro.

30.August 2015- 16.00 Uhr Schloß Plaue, Schlossstrasse 27 a, 14774 Brandenburg an der Havel, Telefon:: 03381 306 23 62 , E-Mail: i

Ronald Zehrfeld liest Anton Hofmiller erhält eine Einladung in das Schloss des ungarischen Magnaten Lajos von Kekesfalva. Dessen gelähmte Tochter Edith verliebt sich in den jungen Offizier. Aus Mitleid und Feigheit macht Anton der Kranken Hoffnung auf eine baldige Genesung, verlobt sich sogar mit ihr, steht aber in der Öffentlichkeit aus Angst vor Spott und Verachtung nicht zu der Verbindung. Als Edith diesen Verrat durchschaut, nehmen die Dinge ihren Lauf. Stefan Zweig,1881 in Wien geboren, gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 1934 emigrierte er und gelangte über die Stationen London, New York, Argentinien und Paraguay schließlich nach Brasilien. Dort schied er 1942 gemeinsam mit seiner Frau freiwillig aus dem Leben. „Ungeduld des Herzens“ ist Zweigs einziger vollendeter Roman, erschienen 1939 bei Bermann-Fischer.

Ronald Zehrfeld wird 1977 in Ost-Berlin geboren. Nach seinem Schauspielstudium führt ihn ein erstes Engagement an das "Deutschen Theater". Es folgen weitere Rollen in Berlin und Hamburg. Zunächst schlägt der Schauspieler Film- und Fernsehangebote aus, doch bereits 2005 ist er in dem Kurzfilm "Goldjunge" zu sehen. 2006 spielt Ronald Zehrfeld an der Seite von Jessica Schwarz in dem preisgekrönten Kinofilm "Der Rote Kakadu", später ist Zehrfeld in Filmen wie "12 Meter ohne Kopf", "Die Unsichtbare" und "Barbara" zu sehen. 2010 erhält er für seine Hauptrolle in der zehnteiligen Krimiserie "Im Angesicht des Verbrechens" an der Seite von Max Riemelt den "Deutschen Schauspielpreis“ und den "Grimme-Preis".

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros innerhalb des Tehmenjahres 2015 "gestalten - nutzen - bewahren. Landschaft im Wandel"vom Kulturland Brandenburg .

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 19 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

September 2015

01.September 2015- 20.00 Uhr Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Olaf Schwarzbach. „Forelle Grau. Die Geschichte von OL“. Lesung und Gespräch. Moderation: Hendrik Rö OL (bürgerlich Olaf Schwarzbach) ist Teil der Untergrundszene von Ost-Berlin. Viele der Akteure warten auf die Ausreise, machen das Beste aus ihrer Zeit. Mit sechzehn gerät er ins Visier der Staatssicherheit, sie nennt ihn fortan „Forelle“ – vielleicht wegen seines Nachnamens, vielleicht weil seine Persönlichkeit so schillernd ist wie eine Regenbogenforelle. Als die Stasi während der Durchsuchung einer Wohnungsausstellung Kopien seiner systemkritischen Comics findet, verbrennt er die Originalzeichnungen und flieht. Ohne Eitelkeit erzählt OL seine ganz persönliche tragikomische Ost-West-Geschichte – weil er genervt ist von Erzählungen und Mythen über den Osten, die so gar nicht seinen Erinnerungen entsprechen, und weil er vieles anders sieht. OL, 1965 in Ost-Berlin geboren, verbrachte seine Kindheit in Potsdam. Nach einer Lehre als Offsetdrucker arbeitete er als Kupferdrucker beim Staatlichen Kunsthandel der DDR und flüchtete 1989 nach München. Seit 1991 lebt er wieder in Berlin und zeichnet für verschiedene Medien: u.a. „zitty“,„Der Tagesspiegel“,„Jungle World“,„tip Berlin“ und n-tv. Für das Wochenmagazin der „Berliner Zeitung“ entstehen seit 1997 die wöchentlichen Strips „Jürgen der Trinker“ und „Die Mütter vom Kollwitzplatz“. 2003 und 2013 wurde er mit dem Deutschen Karikaturenpreis ausgezeichnet. OL ist Vater von zwei Töchtern.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros und Literaturladens Wist

08.September 2015- 20.00 Uhr Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Buchpremiere: Vera Kissel „Die Glückssucher“. Lesung und Gespräch. Moderation: Katarzyna Zorn. Anschl Lukas, der vor Jahren seinen Vater verlor, hat in dessen Partner Kim einen väterlichen Freund gefunden. Den braucht er auch, denn Lukas hat zwar eine große Klappe, aber wenn es um Mädchen geht, fällt ihm einfach nichts ein. Sein Kumpel Birol hingegen ist in zwielichtige Geschäfte verwickelt. Birols neueste Idee: Er schickt einen Trupp Frauen zum Pilzesammeln in die Döberitzer Heide, ein Naturschutzgebiet bei Potsdam. Die Pilze verkauft er dann in Berlin an Gastwirte und Gemüsehändler. Es sind Sommerferien, Lukas hat sturmfrei und nichts Besseres zu tun. Eines Morgens begleitet er Birol in den Wald und das wird zum Glücksfall für ihn: Unter den Pilzsammlerinnen ist Gülbahar, ein kurdisches Flüchtlingsmädchen aus dem Irak. Ein Blick in ihre Augen und Lukas ist verloren. Vera Kissel, 1959 im Odenwald geboren, hat an der Universität Dortmund Journalistik studiert und als Dramatikerin an verschiedenen deutschen Bühnen gearbeitet. Für ihre Theaterstücke erhielt sie mehrere Preise und Stipendien. Außerdem schreibt sie Gedichte und Drehbücher. Der Roman „Was die Welle nahm“ ist ihr erstes Jugendbuch, mit dem sie 2012 für den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis nominiert war. Vera Kissel lebt und arbeitet in Potsdam.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 20 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

15.September 2015- 20.00 Uhr Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Romandebüt: Stephan Abarbanell „Morgenland“. Lesung und Gespräch. Moderation: Katarzyna Zorn. 1946: Lilya Wasserfall ist im Widerstand gegen die britische Mandatsmacht in Palästina aktiv und hofft darauf, bei der nächsten großen Sabotageaktion eingesetzt zu werden. Doch sie bekommt einen ganz anderen Auftrag: Im zerstörten Deutschland soll sie nach dem verschollenen jüdischen Wissenschaftler Raphael Lind suchen. Für Lilya beginnt eine abenteuerliche Reise, und bald merkt sie, dass ihr nicht nur der britische Geheimdienst auf den Fersen ist, sondern auch ein mysteriöser Verfolger, der mit allen Mitteln verhindern will, dass sie Raphael Lind findet. Von den staubigen Straßen Jerusalems über das zerstörte London, von einem amerikanisch verwalteten München über das überfüllte Flüchtlingslager Föhrenwald, von Offenbach bis nach Berlin und in die Lüneburger Heide folgen wir einer so entschlossenen wie liebenswerten Protagonistin bei ihrer spannenden Spurensuche. Ein epischer Roman über die Welt im Schatten einer Katastrophe. Stephan Abarbanell, 1957 in Braunschweig geboren, wuchs in Hamburg auf. Er studierte Evangelische Theologie sowie Allgemeine Rhetorik in Hamburg, Tübingen und Berkeley (USA). Heute ist Abarbanell Kulturchef des rbb. „Morgenland“ ist sein erster Roman. Der Autor, Vater dreier Kinder, unternahm viele Reisen nach Israel, auch auf den Spuren seiner eigenen Familie. Er lebt mit seiner Frau, der Übersetzerin Bettina Abarbanell, in Potsdam-Babelsberg.

19.September 2015- 19.00 Uhr Premnitz, Villa am See, Mozartstr. 1,

Götz Aly "Volk ohne Mitte“. Die Deutschen zwischen Freiheitsangst und Kollektivismus. Vortrag Der Mangel an Selbstbewusstsein und gemeinsamen Werten, die Suche nach dem eigenen Vorteil und ein starker Aufstiegswille führten dazu, dass die Deutschen dem nationalen Sozialismus in Massen folgten. In glänzend geschriebenen Essays eröffnet Götz Aly überraschende Einsichten in die geschichtlichen Konstellationen, welche die ungeheuerlich destruktive Energieentladung der zwölf kurzen Hitler-Jahre möglich machten. Er schildert individuelle Bereicherungen, zeigt, wie die Staatskasse und damit alle Deutschen von dem beispiellosen Raubzug in Europa profitierten, und belegt den Hang der Deutschen, nach dem Krieg Schuld und Verantwortung zu verlagern. Er zeigt, wie sehr nach 1945 der Korpsgeist und Karrierismus selbst in der Max-Planck-Gesellschaft und an historischen Instituten die Erforschung dieser Vergangenheit noch lange behinderten. Ein unbequemes Buch, das zum Weiterdenken anregt.

Götz Aly ist Historiker und Journalist. Er arbeitete für die »taz«, die »Berliner Zeitung« und als Gastprofessor. Seine Bücher werden in viele Sprachen übersetzt. 2002 erhielt er den Heinrich-Mann-Preis, 2003 den Marion-Samuel-Preis, 2012 den Ludwig-Börne-Preis. Zuletzt veröffentlichte er bei S. Fischer 2011 »Warum die Deutschen? Warum die Juden? Gleichheit, Neid und Rassenhass 1800-1933« sowie 2013 »Die Belasteten. ›Euthanasie‹ 1939-1945. Eine Gesellschaftsgeschichte«.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 21 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

20.September 2015- 11.00 Uhr Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Hermann Parzinger „Die Kinder des Prometheus. Eine Geschichte der Menschheit vor der Erfindung der Sc Hermann Parzinger, international renommierter Prähistoriker und Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, bietet erstmals in diesem monumentalen, reich mit farbigen Abbildungen und Karten ausgestatteten Werk ein weltgeschichtliches Panorama der Frühzeit – einen wahrhaft atemberaubenden Überblick von den Anfängen der Menschwerdung vor 5 Millionen Jahren bis zur Entstehung der frühen Hochkulturen vor wenigen Jahrtausenden. Stets nimmt er sich Zeit, die Einflüsse von Klima und Umwelt auf unsere Vorfahren zu erläutern und ihre bewundernswerten Anpassungsleistungen zu würdigen. Er beschreibt die Kunst der Höhlenmaler von Lascaux ebenso wie die Felsbilder der Aborigines oder die ersten Großskulpturen in den Anden. Aber er widmet sich auch den Anfängen von Eigentum und Herrschaft, von Totenkult und Jenseitsglauben in den verschiedenen Kulturräumen der Erde. So ist ein eindrucksvolles Buch entstanden, das angesichts des Entstehens und Vergehens zahlloser Menschheitskulturen helfen könnte, den modernen Menschen Demut zu lehren.

21.September 2015- 19.30 Uhr Stadtbibliothek Zossen, Kirchplatz 2, Tel. 03377-3040477,

Gritt Poppe präsentiert Ihr Buch „Schuld“. Lesung und Gespräch mit dem Zeitzeugen. Detlef Jablonski. Jana ist fünfzehn, lebt mit ihren linientreuen Eltern in der DDR und ist zum ersten Mal verliebt. In Jakob. Aber ihre Eltern verbieten ihr den Umgang mit Jakob. Sie nennen ihn einen Staatsfeind. Außerdem hat Jakobs Familie einen Ausreiseantrag gestellt. Sieht Jana ihren Freund vielleicht bald nie wieder? Und dann verschwindet Jakob wirklich. Er landet im Gefängnis, weil es in seinem Land gefährlich ist, Kritik am System zu üben. Jana vermisst Jakob so sehr und macht sich schreckliche Vorwürfe. Hätte sie besser auf ihn aufpassen müssen? Wurde Jakob verraten? Und war das vielleicht sogar ihre Schuld?

Grit Poppe wurde 1964 in Boltenhagen an der Ostsee geboren. Sie studierte am Literaturinstitut in Leipzig. Von 1989 bis 1992 engagierte sie sich in der Bürgerbewegung „Demokratie Jetzt“. Heute schreibt sie Bücher für Kinder und Jugendliche. Für ihren ersten Jugendroman „Weggesperrt“, der 2009 im Dressler Verlag erschien, wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem „Gustav-Heinemann- Friedenspreis für Kinder- und Jugendliteratur“. Grit Poppe lebt mit ihrer Familie in Potsdam

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 22 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

27.September 2015- 16.00 Uhr Schloß Klessen, Lindenplatz 1, 14728 Kleßen, Karten unter: Tel. 033235/290044 oder info@schloss-klesse

Ulrich Noethen liest „Krieg und Frieden“ von Leo Tolstoi Die russische Gesellschaft in der Mitte des 19. Jahrhunderts - und die europäischen Kriegsschauplätze, auf denen Österreich, Preußen, Russland und Frankreich unter Napoleon kämpfen: Das sind die Zeiten und Stoffe des berühmten Romans "Krieg und Frieden" von Leo Tolstoi. Der Schriftsteller rückt vier adlige Familien in den Mittelpunkt: "Die Rostows", der Graf und die Gräfin und ihre vier Kinder Nikolai, Peter, Vera und Natalie. "Die Besuchows", von denen nach dem Tod des alten Grafen nur dessen unehelicher Sohn Pierre übrig bleibt. "Die Bolkonskis", das sind der Patriarch, seine Tochter Marja und sein Sohn Andrej. Und "die Kuragins": der Fürst und die Fürstin mit ihren Kindern Ippolit, Anatol und Hélène.

Während Napoleon ganz Europa mit Krieg überzieht, wird in Petersburg getanzt. Doch langsam, aber sicher treiben die Familien Russlands einem Schicksal entgegen, in dem die Schrecken des Krieges und alle Leidenschaften verschmelzen. Das gesellschaftliche Leben in Moskau und Petersburg, in dem Geld und Ansehen, Liebe, Enttäuschung und Macht im Mittelpunkt stehen, bilden die Bühne für Tolstois zeitlosen Roman. Das 2000 Seiten starke Epos erschien erstmals 1868/1869.

Ulrich Noethen studierte 1985 bis 1987 Schauspiel in Stuttgart. Engagements führten ihn ans Schauspiel Köln und nach Berlin. Seine erste Rolle im Kino hatte er 1997 in „Comedian Harmonists“. Dafür erhielt er 1998 den Deutschen Filmpreis als Bester Hauptdarsteller. Neben zahlreiche Kino- und Fernsehproduktionen arbeitet Noethen als Sprecher für eine Vielzahl von Hörbuch- und Hörspielproduktionen. Für den RBB sprach Ulrich Noethen 2009 Leo Tolstois „Krieg und Frieden“ in ungekürzter Fassung für ein 54 CDs umfassendes Hörbuch ein. Noethen habe an 35 Tagen mit „nie nachlassender Konzentration und beeindruckender Modulationsfähigkeit“ den Text gelesen. Meisterhaft gelingt es Ulrich Noethen die Psyche der Protagonisten stimmlich auszuleuchten. Auch ‹Anna Karenina› hat er vollständig eingelesen. Für seine zahlreichen Rollen wurde Noethen mehrfach ausgezeichnet: dem Deutschen Fernsehpreis (2006), der Goldenen Kamera (2006), sowie dem Adolf-Grimme-Preis (2009 und 2010).

Eine Veranstaltungsreihe des Brandenburgischen Literaturbüros innerhalb des Tehmenjahres 2015 "gestalten - nutzen - bewahren. Landschaft im Wandel"vom Kulturland Brandenburg.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 23 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

29.September 2015- 20.00 Uhr Potsdam, Neue Kammern

Tafelrunde Sanssouci: "Entscheidung in Kiew. Die Ukraine zwischen Hoffnung und Zerfall" Wie konnte es zu dieser Konfrontation zwischen Rußland und dem Westen kommen? Über ihre Ursachen, so der Historiker Jörg Baberowski, „gibt es keinen Zweifel: Es ist die Wiederauferstehung der imperialen Mission in Rußland, ihr Anlaß aber war der Sturz des ukrainische Präsidenten“. Der Versuch des Westens, mehr noch der USA, die Ukraine in den europäischen Wirtschaftsraum und die westliche Sicherheitsarchitektur einzubinden, empfand Moskau als Bedrohung des eigenen, ohnehin im Niedergang befindlichen Imperiums. Die im Nachgang der Krim-Annektion sich gegenseitig aufschaukelnden Sanktionen haben Rußland zwar hart getroffen, zeigen aber auch die Hilflosigkeit und Uneinigkeit auf europäischer Seite, wie die jüngste Offerte des französischen Präsidenten zur Beendigung der Sanktionen zeigt. Was dieser Konflikt konkret in den Städten der Ukraine anrichtet, erzählt der Historiker Karl Schlögel in seinem jüngsten Buch „Entscheidung in Kiew. Ukrainische Lektionen“. Lemberg, Odessa, Czernowitz, Kiew, Charkiw und Donezk: all diese Namen stehen für einst blühende Städte, die sich nur mühsam von den Verheerungen des 2. Weltkriegs erholt haben und deren Entwicklung durch die jüngere Geschichte wiederum bedroht ist.

Prof. Dr. Karl Schlögel, Jahrgang 1948, hat an der Freien Universität Berlin, in Moskau und Sankt Petersburg Philosophie, Soziologie, Osteuropäische Geschichte und Slawistik studiert. Bis 2013 lehrte er als Professor für Osteuropäische Geschichte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Bei Hanser erschien zuletzt: Unterwegs auf einem neuen Kontinent (2013). Prof. Dr. Jörg Baberowski, geboren 1961, studierte Geschichte und Philosophie und ist seit 2002 Professor für Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zu seinen Veröffentlichungen zählen: "Der Rote Terror. Die Geschichte des Stalinismus" (2003), "Der Sinn der Geschichte. Geschichtstheorien von Hegel bis Foucault" (2005) und zuletzt "Verbrannte Erde. Stalins Herrschaft der Gewalt" (Beck Verrlag 2012). Dieses Buch wurde 2012 mit dem Preis des Leipziger Buchmesse ausgezeichnet und stand mehrere Wochen auf der »Spiegel«-Bestsellerliste.

30.September 2015- 19.30 Uhr Rathenow, Schleusenplatz 4, Tel. 03385-512683, Eintritt:&,-/4,- Euro

Gregor Eisenhauer „Die 10 wichtigsten Fragen des Lebens. In aller Kürze beantwortet“. Lesung und Gespr Wir leben oft so, als hätten wir unbegrenzt Zeit. Doch so ungern wir uns die Endlichkeit unserer Existenz vor Augen führen, so gut könnte uns der Mut zum Hinschauen tun. Dann würden wir uns nämlich die wichtigen Fragen des Lebens stellen. Was ist der Sinn meines Lebens? Was ist richtig, was falsch? Bin ich glücklich? Was soll ich tun? Für wen soll ich es tun? Seit über zehn Jahren schreibt der promovierte Philosoph Gregor Eisenhauer Nachrufe, nicht auf berühmte Männer und Frauen der Zeitgeschichte, sondern auf ganz normale Menschen. Eine Aufgabe, die sein Leben veränderte und ihn zu diesem Buch inspirierte. Seine biografischen Erkundungen zeigten ihm, was am Ende wirklich zählt im Leben. Gregor Eisenhauer, geboren 1960, hat Germanistik und Philosophie studiert und über Arno Schmidt promoviert. Er lebt als freier Schriftsteller in Berlin und schreibt u. a. Nachrufe für den Tagesspiegel. Stephan-Andreas Casdorff begann seine journalistische Laufbahn beim Kölner-Stadtanzeiger und setzte sie bei der Kölnischen Rundschau, der Süddeutschen Zeitung und der Stuttgarter Zeitung fort. Seit 1999 schreibt er für den Tagesspiegel und leitet seit 2004 gemeinsam mit Lorenz Maroldt als Chefredakteur die Redaktion.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros und der Stadtbibliothek Rathenow

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 24 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

Oktober 2015

12.Oktober 2015- 20.0 Uhr Peter-Huchel-Haus: Hubertusweg 41, 14552 Michendorf / OT Wilhelmshorst, Tel. 033205 / 62963

Grimsey Nach seinem Erfolg mit dem Roman „Vereister Sommer“ (2011) legt Ulrich Schacht eine Insel-Novelle vor: „Der Inselsammler hat ein besonderes Exemplar unter den Füßen: die Insel Grimsey in der baumlosen Welt, sehr klein, vom Polarkreis durchzogen, voll Vogelgeschrei und weiß wie Schnee die Möwenkadaver. Alsbald setzt Kino im Kopf ein von anderen Inseln, anderer Natur im anderen Leben. Eine sehr wunderbare Erscheinung ist dieses Buch“, schrieb Sarah Kirsch über das Buch, das in diesen Tagen im Aufbau-Verlag erscheint. Das kleine Flugzeug hat einen Mann in der Mitte des Lebens nach Grimsey gebracht. Die winzige isländische Insel im Nordmeer, durch die der Polarkreis verläuft, ist für ihn, der schon viel herumgekommen ist, der fünfte arktische Boden, den er betritt. Sein Weg führt ihn über das karge Eiland, hinein in eine Kirche, in der ein merkwürdiges Summen tönt. Am Ende des Tages, nach dem Überschreiten der Insel und dem Durchschreiten seines Lebens, wird er ein anderer sein. – Sprachlich brillant, anmutig und kraftvoll, führt diese Novelle durch ein Neuland, das nur der sehen kann, der von einem anderen Leben weiß.

„Wo ein Ypsilon ist, da steckt nicht selten ein Geheimnis ...“ Wolfgang Hildesheimer

Gemeinsam mit dem Brandenburgischen Literaturbüro

13.Oktober 2015- 19.30 Uhr Stadtbibliothek Zossen, Kirchplatz 2, Tel. 03377-3040477,

„Das Haus“. Tanja Langer, Lesung/ Bild-Präsentation. Das Künstlerpaar Barbara Schnabel und el.doelle fährt in eine kleine Thüringer Gemeinde, um das Haus der verstorbenen Großeltern aufzulösen. Was sie dort vorfinden, sind nicht nur Erinnerungen an die Kindheit, sondern eine Zeitkapsel mit hundert Jahren deutscher Geschichte. Doch wer dies nostalgisch auf „Good Bye, Lenin!” reduziert, der irrt. Hier geht es nicht nur um 40 Jahre DDR, sondern auch um die Epochen vor und nach dem Ersten Weltkrieg. Eine Zeit, in der unsere Großeltern und Eltern noch nicht in einem geteilten Land lebten. Es geht auch um Empfindungsräume wie Geborgenheit, Heimat und die Weitergabe von Werten sowie den dialektischen Umgang mit der Vergänglichkeit. Die ausdrucksstarken Fotos begleitet Tanja Langer mit einem schwebenden Text über das Gedächtnis der Dinge und den Blick des Kindes auf den geliebten Großvater.

Tanja Langer, 1962 in Wiesbaden geboren, lebt seit 1986 in Berlin. Sie inszenierte zahlreiche Theaterstücke, bekam drei Töchter und verlegte sich aufs Schreiben. Sie veröffentlichte Erzählungen, Hörspiele und Romane. Sie verfasste u.a. das Libretto für die Oper Kleist von Rainer Rubbert (UA 2008), 2006 den Roman Kleine Geschichte einer Frau, die nicht treu sein konnte und 2011 die Novelle Wir sehn uns wieder in der Ewigkeit. Die letzte Nacht von Henriette Vogel und Heinrich von Kleist. Bei LangenMüller erschienen bisher die Romane Der Tag ist hell, ich schreibe dir (2011), Der Maler Munch (2013) und aktuell Der Himmel ist ein Taschenspieler (2014).

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 25 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

15.Oktober 2015- 19.30 Uhr Rathenow, Buchhandlung Tieke, Berliner Str.4, Tel. 03385-510232, Eintritt: 6.-/4.-

Christian Eisert stellt sein Buch „Kim und Struppi - Ein unmöglicher Urlaub oder: Tanzen mit Atomraketen“ i Wie viele Touristen jährlich Nordkorea besuchen, lässt sich exakt sagen: wenige. Dabei hält so ein Urlaub im Reich von Kim Jong Un viele Überraschungen bereit: Autobahnen ohne Autos, Hotels, in denen der fünfte Stock fehlt, und ein Tänzchen an der gefährlichsten Grenze der Welt – zu den Klängen von "Tränen lügen nicht". Zusammen mit der kratzbürstigen Fotoreporterin Thanh Hoang ist Christian Eisert sechs Tage und 1.500 Kilometer durch die Demokratische Volksrepublik gereist. Mit gefälschten Biographien. Unter ständiger Beobachtung des Geheimdienstes. Und immer auf der Suche nach Kim Il Sungs legendärer regenbogenfarbener Wasserrutsche. Das Ergebnis ist einfach irre – und sehr komisch.

CHRISTIAN EISERT, geboren 1976 in Ostberlin, ist TV-Autor, Satiriker und Comedy-Coach. Er schreibt Gags, Sketche und Drehbücher u. a. für Harald Schmidt und die Fernsehshows Alfons und Gäste und Grünwald Freitagscomedy. Erste Erfahrungen mit Nordkorea sammelte er im Jahr 1988, als er an seiner Schule zu Ehren einer Gästedelegation aus Pjöngjang Arbeiterkampflieder sang.

Eine Veranstaltung der Buchhandlung Tieke und des Brandenburgischen Literaturbüros

17.Oktober 2015- 18.00 Uhr Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Die Schauspielerin Nina Kunzendorf liest Jonathan Franzen „Unschuld“. Einführung: Sigrid Löffler. „Unschuld“, eine tiefschwarze Komödie über jugendlichen Idealismus, maßlose Treue und den Kampf zwischen den Geschlechtern, handelt von Schuld in den unterschiedlichsten Facetten. In diesem fulminanten amerikanisch-deutschen Gesellschaftsroman eines der größten und sprachmächtigsten Autoren unserer Zeit überschlagen sich die Ereignisse. Und bannen den Leser bis zum Schluss. Jonathan Franzen, 1959 geboren, erhielt für seinen Weltbestseller „Die Korrekturen“ 2001 den National Book Award. Er veröffentlichte Romane, das autobiographische Buch „Die Unruhezone“ sowie verschieden Essaysammlungen. Er ist Mitglied der amerikanischen Academy of Arts and Letters, der Berliner Akademie der Künste und des französischen Ordre des Arts et des Lettres. 2013 wurde ihm für sein Gesamtwerk der WELT-Literaturpreis verliehen. Er lebt in New York und Santa Cruz, Kalifornien. Nina Kunzendorf, 1971 in Mannheim geboren, studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg. Sie spielte von 1998 bis 2001 am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. 2001 wechselte Kunzendorf nach München und gehörte bis 2004 zum Ensemble der Münchner Kammerspiele. Ihr Fernsehdebüt gab sie 2002 in Jo Baiers Nachkriegs-Saga „Verlorenes Land“. Für ihre Darstellung in „Der scharlachrote Engel“ erhielt sie 2006 zusammen mit ihren Schauspielkollegen Michaela May und Edgar Selge sowie Regisseur Dominik Graf und Drehbuchautor Günter Schütter den Grimme-Preis mit Gold. Sigrid Löffler, in Wien aufgewachsen, studierte an der dortigen Universität Anglistik, Germanistik, Philosophie und Pädagogik. Als Kulturkorrespondentin arbeitete sie für verschiedene Zeitungen, z.B. „Süddeutsche Zeitung“, „DIE ZEIT“, Zeitschriften und Sendeanstalten. Von 1996 bis 1999 war sie Feuilletonchefin der „ZEIT“ und von 1988 bis 2000 ständige Teilnehmerin im „Literarischen Quartett“ des ZDF. Danach war sie bis 2008 als Chefredakteurin der Zeitschrift „Literaturen“ tätig.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros mit freundlicher Unterstützung durch den Literaturladen Wist.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 26 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

20.Oktober 2015- 20.00 Uhr PETER-HUCHEL-HAUS WILHELMSHORST, HUBERTUSWEG 41 Karten unter: 033205-62963 Peter.Huc

POLNISCHE AUTOREN IM LAND BRANDENBURG 2015 Neben seinem berühmten „Tagebuch“, das von Anfang an zur Veröffentlichung bestimmt war, hat Witold Gombrowicz jahrelang geheime Aufzeichnungen geführt. Darin notiert er ungeschönt Krankheiten, Geldsummen, sexuelle Kontakte mit Frauen und Männern, die Arbeit an literarischen Werken, persönliche Begegnungen und Reisen. Er trug seiner Frau Rita auf, das Tagebuch bei einem Brand als Erstes zu retten. Erst jetzt hat sie es zur Veröffentlichung freigegeben – ein Ereignis.

WITOLD GOMBROWICZ wurde 1904 in Polen geboren. 1915 übersiedelte die Familie nach Warschau, wo er nach Abschluss der Schule Jura studierte. 1939 wurde er auf einer Schiffsreise nach Buenos Aires vom Ausbruch des Krieges überrascht. Er blieb 24 Jahre in Argentinien, in dieser Zeit entstanden fast alle seine Werke. 1963 kehrte er nach Europa zurück und ließ sich in Vence nieder, wo er 1969 starb.

RITA GOMBROWICZ, geboren 1935, ist eine kanadisch-französische Literaturwissenschaftlerin und Witwe des polnischen Schriftstellers Witold Gombrowicz. Rita Gombrowicz lebt in Paris und widmet sich der Verbreitung des Werkes ihres Mannes, das in 37 Sprachen übersetzt ist.

KATARZYNA ZORN, 1969 in Poznan/Polen geboren, studierte an der Universität Bremen Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft, Kunstwissenschaften und Kulturgeschichte Osteuropas. Im Projekt „Mehr Farbe in die Medien“ wurde sie am Adolf Grimme Institut in Marl als Redakteurin im Bereich Fernsehen und Hörfunk ausgebildet. Seit 1999 arbeitet sie im Brandenburgischen Literaturbüro. Sie ist für das Programm, Veranstaltungen und Presse-und Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

„Polnische Autoren im Land Brandenburg 2015“. Eine Veranstaltungsreihe des Brandenburgischen Literaturbüros in Kooperation mit Konrad-Adenauer-Stiftung, Politisches Bildungsforum Brandenburg . Mit freundlicher Unterstützung durch das Ministerium der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz. Das Brandenburgische Literaturbüro wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gefördert. Projektleitung: Katarzyna Zorn

21.Oktober 2015- 19.30 Uhr Luckenwalde, Bibliothek im Bahnhof, Bahnhofsplatz 5, Tel. 03371 / 40 33 40, Eintritt: 8,-/6,- Euro

Gregor Eisenhauer „Die 10 wichtigsten Fragen des Lebens. In aller Kürze beantwortet“. Lesung und Gespr Wir leben oft so, als hätten wir unbegrenzt Zeit. Doch so ungern wir uns die Endlichkeit unserer Existenz vor Augen führen, so gut könnte uns der Mut zum Hinschauen tun. Dann würden wir uns nämlich die wichtigen Fragen des Lebens stellen. Was ist der Sinn meines Lebens? Was ist richtig, was falsch? Bin ich glücklich? Was soll ich tun? Für wen soll ich es tun? Seit über zehn Jahren schreibt der promovierte Philosoph Gregor Eisenhauer Nachrufe, nicht auf berühmte Männer und Frauen der Zeitgeschichte, sondern auf ganz normale Menschen. Eine Aufgabe, die sein Leben veränderte und ihn zu diesem Buch inspirierte. Seine biografischen Erkundungen zeigten ihm, was am Ende wirklich zählt im Leben. Gregor Eisenhauer, geboren 1960, hat Germanistik und Philosophie studiert und über Arno Schmidt promoviert. Er lebt als freier Schriftsteller in Berlin und schreibt u. a. Nachrufe für den Tagesspiegel. Stephan-Andreas Casdorff begann seine journalistische Laufbahn beim Kölner-Stadtanzeiger und setzte sie bei der Kölnischen Rundschau, der Süddeutschen Zeitung und der Stuttgarter Zeitung fort. Seit 1999 schreibt er für den Tagesspiegel und leitet seit 2004 gemeinsam mit Lorenz Maroldt als Chefredakteur die Redaktion.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros und der Bibliothek im Bahnhof (Luckenwalde)

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 27 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

November 2015

02.November 2015- 20.00 Uhr Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Eugen Ruge, "Annäherung Ob im Baltikum, auf Kuba, in Griechenland, Ungarn oder – ein halbes Jahrhundert nach dem eigenen Vater – auf dem Weg von Nanking nach Schanghai: Eugen Ruge ist um kein klares Wort verlegen, aber immer bereit, Erwartungen mit Erfahrungen zu vertauschen. Er bereist Russland, die USA, Mexiko zunächst auf den Spuren der eigenen Familiengeschichte, im Rahmen seiner Recherchen für den noch im Entstehen begriffenen ersten Roman. Mit dem literarischen Durchbruch und dem internationalen Interesse beginnt ein neues Kapitel. Und doch bleibt der Reisende sich treu, betrachtet Menschen, Sitten, Landschaften mit unabhängiger Anteilnahme und kritischem Humor. Seine Reisen sind, was sie waren: Annäherungen, Erkundungen. Eugen Ruge, 1954 in Soswa (Ural) geboren, studierte Mathematik an der Humboldt-Universität und wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Physik der Erde. 1988 ging er aus der DDR in den Westen, wo er hauptberuflich als Autor für Theater und Rundfunk sowie als Übersetzer arbeitete. 2009 wurde sein erstes Prosamanuskript „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ mit dem Alfred-Döblin-Preis, der daraus entstandene Roman mit dem Aspekte-Literaturpreis und dem Deutschen Buchpreis 2011 ausgezeichnet. 2013 erschien sein zweiter Roman „Cabo de Gata“. Neben „Annäherung“ kamen 2015 die „Theaterstücke“ heraus.

06.November 2015- 19.30 Uhr Stadtbibliothek Wünsdorf, Am Bürgerhaus 1, tel. 033702-60815,

Lange Nacht der Bibliotheken Moskau! Ich hatte mich vorher gefragt, was wohl in Moskau mich als erstes beeindrucken würde.“ So beginnen Christa Wolfs Aufzeichnungen über eine Stadt, die sie 1957 zum ersten Mal besucht. Im Oktober 1989, mitten in den Wochen des Umbruchs, tritt sie ihre letzte Reise in die Sowjetunion an. Insgesamt zehnmal ist sie dort, von den Sicherheitsdiensten der UdSSR wie der DDR beobachtet. Sie folgt als Touristin zusammen mit Dostojewskis Enkel den Spuren des großen Russen in Sankt Petersburg. Fährt mit Max Frisch auf der Wolga nach Gorki. Trifft in Gagra am Schwarzen Meer eine schlagfertige Moskauer Rechtsanwältin. Besucht Vilnius und Riga und steht in Komarowo am Grab Anna Achmatowas. Vor allem aber ist sie eine scharfe Beobachterin der sozialen und politischen Verhältnisse, die die Freundschaft von Dissidenten wie Lew Kopelew gewinnt. Christa Wolf, geboren 1929 in Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski), lebte in Berlin und Woserin, Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen, darunter dem Georg-Büchner-, dem Thomas-Mann- und dem Uwe-Johnson-Preis, ausgezeichnet. Sie verstarb 2011 in Berlin.

Jutta Hoffmann, geboren 1941 in Halle/Saale, studierte Schauspiel an der Filmhochschule in Babelsberg. Neben der dominierenden Theaterarbeit steht sie für Kino- und Fernsehproduktionen vor der Kamera. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen und wurde 2005 von der DEFA-Stiftung für ihre Verdienste um den deutschen Film geehrt. Jutta Hoffmann lebt in Potsdam.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 28 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

07.November 2015- 19.30 Uhr Bibliothek im Bahnhof Luckenwalde, Bahnhofsplatz 5, Karten unter 03371-403342, Eintritt: 12.-/10.-

FÄLLT AUS „Nun, also Fürst …”, so beginnt eines der größten Leseabenteuer, das man sich gönnen kann: „Krieg und Frieden”. Mehr als 500 Charaktere lässt Lew Nikolajewitsch Tolstoi in seinem Riesenroman auftreten. Ulrich Noethen hat „Krieg und Frieden“ in ungekürzter Fassung für ein 54 CDs umfassendes Hörbuch vorgetragen. Der vierteilige Klassiker des russischen Schriftstellers Leo Tolstoi wurde vom RBB in 250 Stunden aufgenommen. Noethen habe an 35 Tagen mit „nie nachlassender Konzentration und beeindruckender Modulationsfähigkeit“ den Text gelesen, teilte der RBB mit. Das 2000 Seiten starke Epos, das die Zeit der napoleonischen Kriege schildert, erschien erstmals 1868 /1869. Eine Veranstaltung der Luckenwalder Bibliothek und des Brandenburgischen Literaturbüros.

10.November 2015- 20.00 Uhr VILLA QUANDT // POTSDAM GROSSE WEINMEISTERSTRASSE 46/47, Karten unter: 0331-2804103 blb

POLNISCHE AUTOREN IM LAND BRANDENBURG 2015 Warschau 1939: Leutnant Konstanty Willemann, vor dem Krieg ein Bonvivant und Dandy, streift durch die zerbombte Stadt, in der die deutsche Besatzung alle Freiheit erstickt. Konstanty, väterlicherseits selbst Deutscher, betäubt sich mit Alkohol und Morphin — denn er ist zerrissen zwischen seinem versehrten Vater und seiner fanatischen Mutter, und er ist noch mehr zerrissen zwischen seinem unsteten Leben mit rauschhaften Nächten bei der jüdischen Edelprostituierten Salomé und der Sorge um die Zukunft seiner Familie. Doch dann schließt Konstanty sich dem Widerstand an. Getarnt mit der väterlichen Uniform und tadellos Deutsch sprechend, wagt er immer riskantere Aktionen und lernt sich bald besser kennen — als einen erschreckend anderen. Eine konspirative Reise mit der undurchschaubaren Adeligen Dzidzia führt ihn durch eine Vorhölle verwüsteter Landschaften in das noch heile Budapest. Die Fahrt wird für Konstanty zur Prüfung, ob er sich dem Untergang, der Warschau ergriffen hat und ihn selbst mitzureißen droht, noch entziehen kann...

SZCZEPAN TWARDOCH, geboren 1979, gilt als die herausragende neue Stimme der polnischen Literatur. Mit der Veröffentlichung von „Morphin“ (2012) gelang ihm der Durchbruch, der Roman war in Polen ein Bestseller und wurde u. a. mit dem renommier- ten Polityka-Passport-Preis ausgezeichnet. Szczepan Twardoch lebt in Pilchowice/Schlesien.

OLAF KüHL studierte Slawistik, Osteuropäische Geschichte und Zeitgeschichte an der FU Berlin. Seit 1996 arbeitet er als Russlandreferent des Regierenden Bürgermeisters von Berlin. Er übersetzt literarische Werke aus dem Polnischen und dem Russischen und wurde 2005 für sein poln.- dt. übersetzungswerk mit dem Karl-Dedecius-Preis geehrt. 2011 legte Kühl seinen Debütroman „Tote Tiere“ vor. Für seinen zweiten Roman „Der wahre Sohn“ wurde er 2013 für den Deutschen Buchpreis nominiert.

„Polnische Autoren im Land Brandenburg 2015“. Eine Veranstaltungsreihe des Brandenburgischen Literaturbüros in Kooperation mit Konrad-Adenauer-Stiftung, Politisches Bildungsforum Brandenburg. Mit freundlicher Unterstützung durch das Ministerium der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz. Das Brandenburgische Literaturbüro wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gefördert. Projektleitung: Katarzyna Zorn

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 29 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

17.November 2015- 18.00 Uhr KLEIST MUSEUM FRANKFURT (ODER)

POLNISCHE AUTOREN IM LAND BRANDENBURG 2015 Nach einem Verkehrsunfall erwacht Dominika aus dem Koma, umsorgt von ihrer Mutter und Grazynka Rozpuch, einer alten Familienfreundin, die ihr den Platz in der Spezialklinik bei München verschafft hat. Statt nach Polen zurückzukehren, bricht Dominika, von Fernweh getrieben, ins Ungewisse auf, lebt als Fotografin unter Emigranten in New York und London, bis sie eines Tages den Ort findet, an dem sie bleiben will. Hineingewoben in diese weibliche Odyssee ist die Geschichte Grazynkas, die vor dem Krieg als Findelkind von einem Frauenpaar, den „Teetanten“, aufgezogen wird. Als die SS im Städtchen die polnische Bevölkerung deportiert, gelingt es den Teetanten, das Kind in die Obhut einer Nonne zu geben. Aus dem KZ zurückgekehrt, sehen sie, wie ihre Nachbarn sich um die Besitztümer der verschwundenen jüdischen Familien streiten. Und von Grazynka keine Spur.

JOANNA BATOR, 1968 geboren, studierte in Wrocław Kulturwissenschaft und Philosophie, publizierte in wichtigen polnischen Zeitungen und Zeitschriften. Für ihre Reportagen „Japonski wachlarz“ („Der japanische Fächer“) erhielt sie 2005 den Beata- Pawlak-Preis. Die deutsche übersetzung ihres Romans „Sandberg“ (2012) durch Esther Kinsky war ein literarisches Ereignis. Seither gilt Joanna Bator als eine der wichtigsten neuen Stimmen der europäischen Literatur.

LISA PALMES, 1975 geboren, studierte Polonistik und Germanistische Linguistik in Berlin und Warschau. Sie ist seit 2009 als übersetzerin polnischer Literatur und seit 2013 im „Buchbund“ als Organisatorin von Lesungen tätig. Zuletzt in ihrer übersetzung erschienen ist u.a.: Lidia Ostałowska „Wasserfarben“ (KLAK- Verlag, Berlin 2015). Zur Zeit arbeitet sie an der übersetzung von Joanna Bators Roman „Dunkel, fast Nacht“, der im Februar 2016 bei Suhrkamp erscheinen wird.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros in Kooperation mit der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Viadrina Frankfurt (Oder) / apl. Prof. Dr. Ursula Bock und dem Kleist Museum Frankfurt (Oder).

„Polnische Autoren im Land Brandenburg 2015“. Eine Veranstaltungsreihe des Brandenburgischen Literaturbüros in Kooperation mit Konrad-Adenauer-Stiftung, Politisches Bildungsforum Brandenburg . Mit freundlicher Unterstützung durch das Ministerium der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz. Das Brandenburgische Literaturbüro wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gefördert. Projektleitung: Katarzyna Zorn

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 30 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

17.November 2015- 20.00 Uhr Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Potsdamer Buchpremiere: "Verführung, Kontrolle, Verrat. Das MfS und die Familie". Menschen in der DDR waren auch in ihrem Privatleben mit Manipulation, Verführung, Einschüchterung und "Zersetzung" durch die Staatssicherheit konfrontiert. Selbst Beziehungen zwischen Geschwistern, Kindern und Eltern, unter Ehe- und Liebespaaren wurden vom MfS instrumentalisiert. Die Einsicht, dass die hier versammelten Geschichten vom "sozialen Gift" dieser Eingriffe keine Einzelfälle und nicht nur Privatsache sind, sondern in den öffentlichen Diskurs um die Erbschaft der DDR gehören, hat sich in den letzten Jahren bei vielen Betroffenen durchgesetzt. Gleichviel, wie sie sich heute politisch bewertet finden, werden Opfer und Täter als Menschen erkennbar: in ihrer Befangenheit, ihrer Verletzung und Wut, ihrer Resignation, ihrem Verzeihen.

Martin Ahrends studierte Philosophie, Musik und Theaterregie in Ost-Berlin. Er war Redakteur einer Zeitschrift undMitarbeiter der Komischen Oper. Nach einem politisch begründeten Arbeitsverbot stellte er 1982 einen Ausreiseantrag. Dem 1984 stattgegeben wurde. Zwischen 1986 und 1994 war er Redakteur und freier Mitarbeiter der Wochenzeitung "DIEZEIT", seither ist er freier Autor.

Dr. Stefan Trobisch-Lütge studierte Psychologie in Berlin. Nach dem Diplom erhielt er eine psychotherapeutische Ausbildung am C.G.-Jung-Institut in Stuttgart und später auch am Institut für Psychotherapie in Berlin. Er praktiziert als Psychotherapeut speziell auf dem Feld der Traumatherapie. Gemeinsam mit dem Bürgerrechtler und Schriftsteller Jürgen Fuchs gründete er 1998 die "Beratungsstelle Gegenwind". Sie bietet psychosoziale und psychotherapeutische Hilfe für politisch Traumatisierte der SED- Diktatur in der DDR an. Nach Fuchs' Tod übernahm er die Leitung.

Frank Arnold, Schauspieler und Rundfunksprecher, wurde in Berlin geboren. Er spricht seit vielen Jahren für die Kultursendungen ASPEKTE, ARTOUR und TTT und ist in hunderten Dokumentarfilmen als Offstimme zu hören. In seiner Tätigkeit als Sprecher beim internationalen Kulturfestival Berlin hatte er zahlreiche Lesungen mit Nobelpreisträgern und internationalen Spitzenautoren.

Eine gemeinsame Veranstaltung der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur (LAkD) und des Brandenburgischen Literaturbüros.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 31 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

23.November 2015- 19.00 Uhr MANC SCHLOSS LÜBBENAU LÜBBENAU, SCHLOSSBEZIRK 6, Karten unter: 03542-8730

POLNISCHE AUTOREN IM LAND BRANDENBURG 2015 Vertreibung, Kalter Krieg, Mauerfall – Włodzimierz Nowak erzählt von zwölf Schicksalen in der polnisch- deutschen Grenzregion, die man so schnell nicht vergisst. Als Włodzimierz Nowak sie trifft, ist Adelheid M. bereits 65 Jahre alt. Doch immer noch hat sie Angst - Angst vor der Erinnerung an die Nacht, in der die Mütter und Großmütter des Ortes erst ihre Kinder und Enkelkinder, dann sich selbst mit Messern, Schlingen und Seilen umbrachten aus Angst vor den vormarschierenden Russen. Adelheid überlebte, weil ein sowjetischer Soldat sie rechtzeitig von der Schlinge erlöste. 50 Jahre nach der Schreckensnacht von Wildenhagen: An der deutsch-polnischen Grenze entlang der Neiße gibt es unzählige Schleuser, die gegen Geld Flüchtlinge aus Russland, Sri Lanka oder Afghanistan nach Deutschland führen. Nowak hat einen von ihnen aufgesucht, den 23-jährigen Arek Banecki. Ohne seine illegale Arbeit würden die Baneckis nicht überleben können ... Anhand von zwölf Schicksalen erzählt Włodzimierz Nowak von der komplexen, oft schmerzhaften Beziehung zwischen Polen und Deutschen. Seine Reportagen, in denen er die Menschen lebendig wer- den lässt, entfalten dabei eine ungeheure Sogwirkung.

WŁODZIMIERZ NOWAK, geboren 1958, ist seit über einem Jahrzehnt Reporter der Gazeta Wyborcza – derselben Zeitung, in der auch Ryszard Kapuscinski seine Reportagen veröffentlichte. 2010 wurden Włodzimierz Nowak und seine übersetzerin Joanna Manc mit dem Georg Dehio-Ehrenpreis ausgezeichnet.

JOANNA MANC, geboren 1959 in Gdynia/Polen, reiste 1968 nach Deutschland aus. Sie studierte Germanistik und Romanistik in Frankfurt am Main. Seit 1994 arbeitet sie als übersetzerin polnischer Literatur. 2006 wurde sie mit dem Förderpreis des Europäischen übersetzerpreises Offenburg ausgezeichnet. 2010 erhielt sie den Georg Dehio-Ehrenpreis für ihre übersetzung des Buchs „Die Nacht von Wildenhagen“ (literarische Reportagen) von Włodzimierz Nowak. Sie lebt in Frankfurt am Main.

„Polnische Autoren im Land Brandenburg 2015“. Eine Veranstaltungsreihe des Brandenburgischen Literaturbüros in Kooperation mit Konrad-Adenauer-Stiftung, Politisches Bildungsforum Brandenburg . Mit freundlicher Unterstützung durch das Ministerium der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz. Das Brandenburgische Literaturbüro wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gefördert. Projektleitung: Katarzyna Zorn

30.November 2015- 20.00 Uhr Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Veranstaltung fällt aus!
Tod am Koog: Ein verregneter Nordfriesland-Krimi. Nach einigen Schicksalsschlägen lässt sich Kriminalhauptkommissar Sörensen von Hamburg nach Katenbüll in Nordfriesland versetzen. Denn er leidet unter einer Angststörung und hofft, dass der kleine Ort ihm ein ruhiges, beschauliches (Arbeits- )Leben bescheren wird. Doch Katenbüll ist grau und trostlos, es regnet permanent, die Einheimischen haben nicht gerade auf Sörensen gewartet. Und es kommt noch schlimmer. Gleich nach Sörensens Ankunft wird Bürgermeister Hinrichs tot im Pferdestall gefunden. Schon die ersten Blicke hinter die Kleinstadtkulisse zeigen dem Kommissar: Hier kann man es wirklich mit der Angst bekommen. Sven Stricker wurde 1970 geboren und wuchs in Mülheim an der Ruhr auf. Er studierte Komparatistik, Anglistik und Neuere Geschichte. Seit 2001 arbeitet er als freier Wortregisseur, Bearbeiter und Autor und gewann in dieser Funktion mehrmals den Deutschen Hörbuchpreis, zuletzt 2009 für seine Hörspielbearbeitung und Regie des Romans „Herr Lehmann“ von Sven Regener. 2013 erschien sein erster Roman „Schlecht Aufgelegt“. Er lebt in Potsdam und hat eine Tochter.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros mit freundlicher Unterstützung durch den Literaturladen Wist.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 32 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

Dezember 2015

03.Dezember 2015- 18.00 Uhr Kleist-Schule Potsdam, Friedrich-Ebert-Straße 17, 14467 Potsdam, Karten unter 0331-2896734 oder 0331-

„Lebensshow“
CHI lis Erzählung handelt von zwei Schwestern, die aus einer armen Familie kommen und im Wuhan der Reformjahre unter Deng Xiaoping aufwachsen. Zentral ist der unterschiedliche Lebensweg der beiden, mit welchen Idealen und Gedanken sie ihr Leben führen. Lai Shuangyang ist die ältere Schwester, die die Wuhanesische Spezialität eingelegter Entenhälse auf einer Restaurantstraße in Hankou vertreibt, während die jüngere, Lai Shuangyuan, eine Karriere als Fernsehmoderatorin startet. Aus dieser Konstellation entstehen sehr persönliche Konflikte zwischen den Schwestern, die durch den gesellschaftlichen Wandel und das China der Gegenwart geprägt werden.

CHI li wurde 1957 in Xiantao geboren. Sie ist eine der renommiertesten Schriftstellerinnen Chinas. Ihre Werke wurden bisher ins Englische und ins Französische übersetzt.

Regine Gebhardt studierte Gesang und Musiktheater an der Universität der Künste Berlin. Sie gastierte bei den Schwetzinger Festspielen, den Berliner Festwochen, den Dresdner Musikfestspielen, am Theater des Westens und an der Berliner Kammeroper und der Neuköllner Oper.

04.Dezember 2015- 19.00 Uhr VILLA AM SEE, PREMNITZ, MOZARTSTRASSE 1

POLNISCHE AUTOREN IM LAND BRANDENBURG 2015 Warschau in den fünfziger Jahren: Die Lyriklektorin Sabina lebt mit ihrer Großmutter, ihrer Mutter und ihrem Bruder Arkadiusz zusammen. Sie ist nahezu dreißig Jahre alt, aber unverheiratet und damit in den Augen der anderen eine alte Jungfer. Die Groß- mutter ist das Familienoberhaupt, die Mutter beugt sich widerspruchslos allen Anordnungen des Regimes, der Bruder malt Traktoristinnen und pflegt Kontakte zu den Parteigranden – zu seinem eigenen Vorteil. In Sabina regt sich zaghafter Widerstand, als ihre Familie nach einem Dekret eine alte Dollarmünze aushändigen soll, ein Erinnerungsstück an den Großvater. In ihrem Bauch soll die Münze ein sicheres Versteck finden. überraschend tritt ein anscheinend perfekter Verehrer in ihr Leben, der sich als Agent entpuppt, von ihrem Geheimnis weiß und Sabina erpressen will. Sie muss handeln. In knapper, lakonischer Sprache beschreibt Andrzej Bart in „Knochenpalast“ die Repression im kommunistischen Polen und erzählt eine rasante Kriminalkomödie voller schwarzem Humor.

ANDRZEJ BART, geboren 1951, ist Filmschaffender und einer der bedeutendsten polnischen Schriftsteller der Gegenwart. Sein Debüt „Rien ne va plus“ wurde mit dem renommierten Koscielski-Preis ausgezeichnet. Die Verfilmung seines Romans „Knochenpalast“ war Polens Beitrag für den Oscar 2009; „Die Fliegenfängerfabrik“, nominiert für den NIKE-Preis, wird ebenfalls verfilmt.

OLAF KüHL studierte Slawistik, Osteuropäische Geschichte und Zeitgeschichte an der FU Berlin. Seit 1996 arbeitet er als Russlandreferent des Regierenden Bürgermeisters von Berlin. Er übersetzt literarische Werke aus dem Polnischen und dem Russischen und wurde 2005 für sein poln.- dt. übersetzungswerk mit dem Karl-Dedecius-Preis geehrt. 2011 legte Kühl seinen Debütroman „Tote Tiere“ vor. Für seinen zweiten Roman „Der wahre Sohn“ wurde er 2013 für den Deutschen Buchpreis nominiert.

„Polnische Autoren im Land Brandenburg 2015“. Eine Veranstaltungsreihe des Brandenburgischen Literaturbüros in Kooperation mit Konrad-Adenauer-Stiftung, Politisches Bildungsforum Brandenburg . Mit freundlicher Unterstützung durch das Ministerium der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz. Das Brandenburgische Literaturbüro wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gefördert. Projektleitung: Katarzyna Zorn

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 33 VON 34 literatur-im-land-brandenburg

09.Dezember 2015- 19.00 Uhr HL LITERATURLADEN WIST POTSDAM, DORTUSTRASSE 17, Karten unter: 0331-2800452

POLNISCHE AUTOREN IM LAND BRANDENBURG 2015 New York im Sommer. Zwei junge Frauen freunden sich an und sprechen über Yogalehrer, Figurprobleme und über Chicken Wings vom BBQueen- Grill, während sie in angesagten Kaffeebars überteuerte Getränke zu sich nehmen. Bis eine der beiden einen Freund findet und die andere alleine zurückbleibt ... über Eifersüchteleien (schließlich hat Jo nun a. Sex und verbrennt b. dabei auch noch Fett, während Farah sich jede Kalorie vom Mund absparen muss) geht die Freundschaft der beiden jungen Frauen in die Brüche. Fah flüchtet sich in Tagträume und erkundet nachts New York. Sie geht in abgeschmackte Karaoke-Bars und auf schräge Vernissagen, und bei der Suche nach neuen Bekanntschaften in den wenig mondänen Vierteln der Stadt begegnet sie Nerds, Künstlern und Hochstaplern – eine davon Go, die sich als Polin ausgibt, weil ost-europäische Nationalitäten in New York gerade hip sind. Humorvoll, tragikomisch und drastisch zugleich, mit einem scharfen Blick für die urbane Lebenswelt junger Frauen – Dorota Masłowska ist zurück!

DOROTA MASŁOWSKA wurde am 03. Juli 1983 in Wejherowo, Polen, geboren. Nach dem Abitur begann sie ein Psychologiestudium an der Universität Danzig, wechselte später jedoch zu Kulturwissenschaften in Warschau. 2004 wurde ihr erstes Kind geboren. Im Februar 2009 war die Schriftstellerin Stipendiatin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Sie lebt mit ihrer Tochter in Warschau.

OLAF KüHL studierte Slawistik, Osteuropäische Geschichte und Zeitgeschichte an der FU Berlin. Seit 1996 arbeitet er als Russlandreferent des Regierenden Bürgermeisters von Berlin. Er übersetzt literarische Werke aus dem Polnischen und dem Russischen und wurde 2005 für sein poln.- dt. übersetzungswerk mit dem Karl-Dedecius-Preis geehrt. 2011 legte Kühl seinen Debütroman „Tote Tiere“ vor. Für seinen zweiten Roman „Der wahre Sohn“ wurde er 2013 für den Deutschen Buchpreis nominiert.

„Polnische Autoren im Land Brandenburg 2015“. Eine Veranstaltungsreihe des Brandenburgischen Literaturbüros in Kooperation mit Konrad-Adenauer-Stiftung, Politisches Bildungsforum Brandenburg . Mit freundlicher Unterstützung durch das Ministerium der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz. Das Brandenburgische Literaturbüro wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gefördert. Projektleitung: Katarzyna Zorn

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016 SEITE 34 VON 34