[Umrisse] Zeitschrift für Baukultur – Die Metropole heuteBaukultur für Zeitschrift [Umrisse]

Frankfurt – Die Metropole heute

Ausgabe 5/6 • 2004 2004 • Ausgabe 5/6 Lehrter Bahnhof Berlin

43.280 m Silikonprofil mit einem Gesamtgewicht von ca. 50 Tonnen sind der Beitrag von GTG zum neuen Lehrter Bahnhof. Entwickelt nach den speziellen Vorstellungen und Wünschen der Architekten set- zen GTG – Fenster- und Fassaden- profile Maßstäbe bei der Ab- dichtung von Glaskonstruktionen.

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... eine Metropole heute

»Die Stadt machen nicht die Monumente fig erst auf den zweiten Blick eine größere aus, die auf den Postkarten abgebildet Wirkung, verdienen und erfordern dem- werden, sondern die vielen einzelnen nach eine adäquate Dechiffrierung, die Viertel mit ihrem Kontinuum von Wohn- ihre originären Qualitäten aufdeckt. häusern. Sie stellen jene Normalität dar, Einen durchaus vergleichbaren Fall reprä- auf welcher die Lebensqualität einer sentieren nun die eingangs zitierten Sätze. Stadt gründet. Dem Buch »Verhaltene Geschwindigkeit. Aber gerade einer solchen Normalität Die Zukunft der telematischen Stadt« ent- scheint sich die neue städtische Gesell- nommen, erzeugen sie zu Anfang den Ein- schaft zu widersetzen: Ihr Pluralismus, so druck einer lockeren Aneinanderreihung, einer der Lieblingsrefrains zeitgenössi- um dann letztlich in eine Schlußbetrach- scher Stadtplanung, verlange nach Vielfalt. tung zu münden, der wohl ein jeder gerne Das Ergebnis ist ein Durcheinander von zustimmen möchte. Und dennoch bedürfen Formen, das jegliche Dialogfähigkeit ver- Vittorio Magnago Lampugnanis Ausführun- liert. Die Stadt der Moderne ist aber nur gen der Interpretation, verlangen sie per dann die Stadt des toleranten Zusammen- se nach einer kritischen Überprüfung, die lebens, wenn sie diesem Zusammenleben auf ebenso soliden wie umfassenden brauchbare Orte bietet.« Kenntnissen beruht. Die unabdingbare Wenn ein Text leicht zu lesen und offenbar Basis für derartige Metropolendiskussio- mühelos zu verstehen ist, weckt das nicht nen liefern jedoch Dokumentationen: Un- selten ein gewisses Unbehagen, glauben sere sogenannten Städtehefte, die wir ein- nicht wenige, es müsse sich unweigerlich mal pro Jahr im Rahmen der [Umrisse] er- um eine eher seichte Lektüre, ein Schrift- arbeiten, sorgen für die notwendigen In- stück von lediglich geringem Nutz- oder formationen, indem sie, wie bereits in Amüsierwert handeln. Trotz der hierzulan- Ausgabe 5/6 · 2002 zu notieren war, »ein de ziemlich verbreiteten Vorliebe, die Rele- weites Spektrum auffächern, neben den vanz einer Aussage allein an ihrer sprach- prinzipiellen Entwicklungsschritten, den lichen Komplexität messen zu wollen, soll- diversen Landmarken nicht die Details, die te indessen niemand in Gefahr laufen, den einzelnen Bauten, Ideen oder Projekte schönen Schein mit dem möglichen oder vergessen und zudem die angestrebten tatsächlichen Sein zu verwechseln, sich Perspektiven thematisieren.« also mit einer hübschen Oberfläche zu be- Und so zeigen die [Umrisse] erneut, daß gnügen, ohne deren bisweilen recht viel- gerade Frankfurt am Main über zahlreiche schichtigen Hinter- oder Untergrund ein »brauchbare Orte« für ein mehr als ge- bißchen genauer erkundet zu haben. Daß deihliches Zusammenleben verfügt: Sie stille Wasser oft sehr tief sind und sie da- warten nur darauf, aufgespürt und von her stets mit einiger Vorsicht zu genießen innen wie außen gewürdigt zu werden. bleiben, läßt sich nämlich in ganz ähnli- Zum Ende des Monats Dezember wün- cher Form auch auf manche »Lautmale- schen wir Ihnen alles Gute, eine ordentli- reien« übertragen, und zwar insbesondere che Portion Glück, Erfolg und Gesundheit auf solche, die durch eine vermeintlich sowie einen recht schwungvollen Rutsch schlichte Gliederung zu irritieren oder aber ins kommende Jahr, in dem Ihnen unsere ihren Sinn zwischen flüssig gestrickten »Zeitschrift für Baukultur« wiederum man- Zeilen zu kaschieren versuchen. Und nigfaltige Aspekte, detaillierte Aufklärung selbst Thesen, die zunächst an Binsen- und profunde Erörterungen bieten kann. wahrheiten erinnern, weil sie plakativ oder sogar etwas banal klingen, entfalten häu- Michael Wiederspahn

[Umrisse] 4] Inhalt Frankfurt am Main – Die Metropole heute

Vorwort Planen und Bauen am Beginn eines neuen Jahrhunderts 7 Edwin Schwarz

Neue Quartiere Der neue Westhafen 8 Thomas Berge, Jochen Krehbiehl

Neues Stadtquartier Westhafen 11 Michael Schumacher

Entwicklung des Europaviertels 16 Natascha Rohde

Das Stadtwerk 18 Daniela Brake

Die Johann Wolfgang Goethe-Universität 22 Fritz Lauppe, Astrid Romey

Stadterneuerung Ostend 24 Gilbert Mayr

Stadterneuerung von Alt-Sachsenhausen 26 Ursula Brünner

Der Rebstockpark 30 Michael Knisatschek

Der neue Stadtteil Riedberg 32 Karl-Heinz Staab, Jürgen Büttner

Hotel Riedberg 35 Till Schneider

Das neue Gewerbegebiet in Kalbach 38 Sabine Fladung

Hohe Häuser Nachverdichtung des Bankenviertels 40 Martin Neitzke

Die Bockenheimer Landstraße 42 Uwe Wahl

Die Europäische Zentralbank 45 Andrea Jürges

Das Hochhaus Kaiserkarree 48 Martin Gruber, Helmut Kleine-Kraneburg

Der IBC-Gebäudekomplex 52 Georg A. Rosen

Zwei Gartentürme für Frankfurt 56 Daniela Brake

Drehscheibe Frankfurt 58 Birgit Giebel

Das MainForum 62 Martin Gruber, Helmut Kleine-Kraneburg

Öffentliche Räume Der Stoff, aus dem die Nacht ist 66 Helmut Angerer, Christian Moczala, Dorothea Stürmer

Illumination Stadtraum Main 70 Günter Pötschke

Neugestaltung des Willy-Brandt-Platzes 72 Irmgard Huber

[Umrisse] Wohnen und Arbeiten am Fluß 73 [5 Angelika Kowalewsky, Michael Hootz

Ein attraktives Entrée zur Innenstadt 76 Christof Kullmann

Wiedereroberung eines Stückes Stadtbild 80 Christoph Mäckler

Nizza am Main 82 Dieter Köhler

Licht- und Luftbad 86 Florian Schlüter

GrünGürtel-Park Seckbach-Nord 88 Susanne Metz

Wohnen und Arbeiten Frankfurter Krankenhausszene im Umbruch 90 Iphigenie Traxler

Wohnen und Arbeiten in der City-West 96 Hans-Christof Ernst

Urbanes Wohnen 100 Stefan Forster

Siedlungen im Passivhausstandard 104 Christopher Brocke, Günter Griesel

Kaufhaus auf der Zeil 106 Winfried Gladis

Klarheit, Fröhlichkeit, Leichtigkeit 109 Seyed Hadi Mirmiran

Recyclingzentrum der Werkstatt Frankfurt 112 Florian Schlüter

Das Ufo-Projekt 114 Matthias Schönau, Phaidon Kostic

Multifunktionaler Firmensitz 118 Siegfried Apenbrink

Licht für ein Bürogebäude 120 Ulrike Brandi

Frankfurter Die Frankfurter Airport City 123 Barbara Jakubeit

Verwaltungsgebäude der Lufthansa 128 Michael Reiß

Das Projekt »Skywaves« 131 Christof Kullmann

MAC Main-Airport-Center 134 Sabine Wulf

Aktuell Die BAU 2005 in München 137 Stefan Teufel

Rubriken Neue Produkte und Verfahren 142 Nachrichten und Veranstaltungen 150

Termine 152

Bücher 156

Impressum 159

[Umrisse] MixedMedia Konzepts

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sind jedoch auch positive Folgewirkungen »Schöneres Frankfurt« soll nach den jüng- zu konstatieren: Die resultierende Senkung sten Haushaltsplanbeschlüssen ausgewei- der Büromietpreise macht städtische tet werden, um die Aufenthaltsqualität und Standorte gegenüber jenen im Umland das Erscheinungsbild öffentlicher Plätze konkurrenzfähiger. Und: Die Senkung der und Straßen zu erhöhen. Büromieten reduziert die Differenz zu den In einer Stadt mit nahezu 600.000 Arbeits- Wohnungsmieten und löst bei manchen plätzen und ca. 650.000 Einwohnern wird Grundstückseigentümern und für bestimm- der Wohnungsbau auch in Zukunft ein te Adressen eine intensive Prüfung aus, dominantes Thema bleiben. Wir müssen ob nicht ein Wechsel von Büro- zu Wohn- uns dafür engagieren, daß der neue nutzung wirtschaftlich ist. Stadtteil Am Riedberg städtebaulich und wirtschaftlich ein Erfolg wird. Und wir müs- Geplantes sen dennoch schon jetzt Überlegungen Wie sieht Stadtplanung in einer Zeit aus, in anstellen, wo neue Wohn- und Mischge- biete langfristig entstehen können. Dabei Edwin Schwarz, der viele Gewißheiten zerbrechen und die Stadtrat für Planung und Sicherheit Zukunft unsicherer geworden ist? liegt der Fokus nicht auf landwirtschaft- © Stadt Frankfurt am Main lichen Flächen an den Rändern der Stadt, Zunächst: Stadtplanung ist auf Kontinuität sondern auf baulich bereits genutzten in langen Zeiträumen angewiesen. Wie die Flächen. Erreichtes in dieser Fachpublikation vorgestellten Frankfurt am Main ist eine Zuwanderer- Die Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert Projekte zeigen, besitzen konkrete Bauvor- haben in der Regel einen Planungsvorlauf stadt und wird dies nach unserer Einschät- kann als symbolischer Termin verstanden zung auch bleiben. Ein Anteil von fast 30% werden, an dem sich tiefgreifende Um- von vielen Jahren. Insofern legen wir bereits heute planerische Grundlagen für Ausländern an der gesamten Bevölkerung brüche von Wirtschaft und Gesellschaft stellt hohe Anforderungen an die Integra- und damit auch der Entwicklung einer die bauliche Entwicklung der Stadt in zehn oder noch mehr Jahren. tionskraft des Gemeinwesens. Auch aus Stadt wie Frankfurt am Main festmachen diesem Grunde wird die Stadt ihre Aktivi- Weiter: Die Schaffung verbindlichen Pla- lassen: Wir leben in einer Zeit, in der die täten zur Stadterneuerung unter dem nungsrechts wird zukünftig angesichts der Aufgaben staatlicher und städtischer Programmtitel »Soziale Stadt« in Zukunft Rechtsprechung der Verwaltungsgerichte Institutionen radikal in Frage gestellt wer- weiterführen und verstärken. den. Wir erleben mit der Verkürzung von und angesichts der verschärften Prüfun- Und last, not least: Eine Stadt mit nur ca. Entfernungen eine Verschärfung der gen finanzierender Banken an Bedeutung 250 km2 Grundfläche und einer Einwohner- Konkurrenz von Standorten auf globaler, gewinnen – aber sie wird zur Bindung pri- zahl, die in der Volksrepublik China eher europäischer, nationaler, aber auch auf vater Investitionen nicht genügen. einer Kleinstadt zugeordnet wird, kann im regionaler Ebene. Und wir erfahren, daß Im Bereich der der Stadt zur Verfügung globalen Wettstreit städtischer Standorte private Investitionen und Arbeitsplatz- stehenden Instrumente werden vielmehr auch dann nicht bestehen, wenn Kräfte angebote kurzfristig disponiert und durch Verkehrsinvestitionen und Investitionen zur gebündelt und effektiv eingesetzt werden. schnelle Entscheidungen einer Stadt Aufwertung und Schaffung öffentlicher Am Zusammenwachsen von Stadt und wenig beeinflußt werden können. Plätze und Grünflächen verstärkt notwen- Umland führt daher kein Weg vorbei – und Vor diesem Hintergrund kann Frankfurt am dig sein, um den Standort Frankfurt am die Einsicht in die Notwendigkeit verstärkt Main stolz auf die baulichen Veränderun- Main in seiner relativen Attraktivität zu sich! Wenn Frankfurt am Main sich in den gen sein, die in den letzten Jahren »ins erhalten. Die Stadt bekennt sich daher nächsten Jahren verstärkt der Entwicklung Werk gesetzt« wurden. Erhebliche Bau- mehrheitlich zu einem Ausbau des Flug- seiner Innenstadt zuwenden wird, ist dies investitionen trugen zur Stabilisierung der hafens – wenn auch unterschiedliche kein Widerspruch zum Vorgesagten: Auch Stadt als Wirtschaftsstandort bei und Alternativen des Ausbaus kontrovers eine stärker integrierte Region Frankfurt/ erhöhten die Lebens- und Umweltqualität bewertet werden. Zur Stärkung des öffent- Rhein-Main wird aus größerer Entfernung nachhaltig. Daß Büroflächen derzeit, auch lichen Personennahverkehrs sowie zur wesentlich von ihrem Zentrum bestimmt – als Ergebnis der intensiven Bautätigkeit Ergänzung und zum stadtverträglichen dessen Qualität wird das Image der Region der letzten Jahre, in großem Umfang leer- Umbau der Straßeninfrastruktur legt das mitprägen. stehen, ist für die Eigentümer einschnei- Dezernat Planung und Sicherheit einen Edwin Schwarz dend und führt zur Stornierung zahlreicher neuen Gesamtverkehrsplan in diesen Stadtrat für Planung und Sicherheit neuer Projekte. Aus der Sicht der Stadt Tagen vor. Das Investitionsprogramm Stadt Frankfurt am Main

[Umrisse] 8] Der neue Westhafen Ein lebendiges Quartier

Standort Bis zu seiner Entwidmung im August 2000 war der Westhafen der älteste im Betrieb befindliche Frachthafen in Frankfurt am Main. Im Oktober 1886 als Sicherheits- und Handelshafen eröffnet, liegt er nur rund 1,5 km südwestlich des Stadtzentrums. Das an die City angrenzende hat mit seinen dominanten Bürohochhäusern die hessische Metropole deutlich verän- dert und Frankfurt eine in Deutschland und Europa einzigartige Silhouette verliehen. Gesamtareal Die zentralen Bereiche der Stadt haben © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main sich indessen lange Zeit nach Nordwesten orientiert, seit einigen Jahren zeigt jedoch Städtebau auch der Südwestrand ihres Kerns präg- Die Gesamtfläche aller zum Westhafen Der ursprünglich angestrebte »Fifty-fifty- nante Aufwertungstendenzen und wächst gehörenden Grundstücke beträgt 12,5 ha, Mix« war angesichts der bestehenden in Richtung Westhafen. die des Hafenbeckens 4,5 ha; Eigentümerin Nachbarschaft mit Industrie- und Bahn- Der Westhafen hat sich von einem flußbe- war die Stadt Frankfurt am Main. Getragen anlagen planungsrechtlich und wirtschaft- zogenen Güterumschlagplatz zu einem von dem Willen, daß auf dem Areal ein lich nicht durchsetzbar. citynahen Großhandelsstandort entwickelt. lebendiges und wirtschaftlich tragfähiges Die in der Regel ohnehin klimatisierten Die steigende Nachfrage nach innerstädti- Quartier entsteht, wurde 1994 mit dem Bürozonen von insgesamt 112.000 m2 schen Wohnungen, aber auch die sehr abgeschlossenen Grundstückskaufvertrag Bruttogeschoßfläche sind auf die lärmbe- gute Verkehrslage sprechen nun dafür, den ein multifunktionales Projekt mit insgesamt lasteten Abschnitte im Osten und Westen Westhafen einer neuen, adäquaten Nut- ca. 250.000 m2 Bruttogeschoßfläche einge- des Projektgebietes konzentriert. Sie eig- zung zuzuführen: Rund 900 m nördlich liegt leitet. Als Grundlage diente das Ergebnis nen sich für Nutzer, die eine prägnante der Frankfurter Hauptbahnhof, im Westen eines kombinierten Wettbewerbs zum Adresse und einen gut erschlossenen sind es nur rund 3,5 km bis zur nächsten städtebaulichen Entwurf und zur Organi- Standort am Rande des Bankenviertels Autobahnanschlußstelle, und im Norden sationsstruktur der gewünschten Public- suchen. Auf der Molenwurzel setzt der folgt das Gutleutviertel, das in den 1990er Private-Partnership. Nachdem im Auf- rund 100 m hohe »Westhafen Tower« mit Jahren mit Mitteln der Städtebauförderung sichtsrat der neugegründeten Westhafen- seiner runden Form und dem unmittelbaren saniert wurde. Bedingt durch die Lage zwi- projektentwicklungs-GmbH zwei sehr Bezug zum Wasser einen signifikanten schen Gleisvorfeld des Hauptbahnhofs und wichtige Entscheidungen gefallen waren, Blickpunkt. Zwei weitere Bauten, das Hafenanlagen, waren jedoch die Verknüp- nämlich »Qualität geht vor Quantität« und »Westhafen Haus« und das quer zum fungen mit anderen Stadtquartieren und »Optimierung des Ensembles geht vor Hafenbecken aufgeständerte »Brücken- die Zugangsmöglichkeiten zu den Naher- Gewinnmaximierung«, sank die bis dahin gebäude«, vervollständigen den östlichen holungsbereichen am Main seit jeher ein- vorgesehene Grundstücksausnutzung in Eingangsbereich des Westhafens. Und am geschränkt. erheblichem Umfang: Die derzeitige westlichen Ende der Hafenpromenade Planung umfaßt auf ca. 6,3 ha Nettobau- markiert der »Zentrale Platz« den Über- land insgesamt nur noch ca. 210.000 m2 gang zwischen Wohnen und Arbeiten; wei- Bruttogeschoßfläche. Davon entfallen ter stromabwärts bilden sieben- bis neun- knapp 60% auf Büros, gut 40% sind für geschossige Bürogebäude den zweiten Wohnungen sowie für private und soziale Gewerbeflächenschwerpunkt, Raum für Infrastruktureinrichtungen vorgesehen. – voraussichtlich 3.500 Arbeitsplätze bietend.

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Der Wohnungsbestand – letztlich werden es rund 650–700 Einheiten sein – soll sich aus allen Marktsegmenten des Geschoß- baus zusammensetzen; er war von der Dichtereduzierung besonders betroffen. Ein Vergleich des angestrebten Umfangs zu Beginn der Projektierung mit insgesamt 105.200 m2 Bruttogeschoßfläche mit den heutigen Programmzahlen von ca. 64.000 m2 macht diese Entwicklung deutlich: Sie voll- »Stadtraum Main« zog sich in mehreren Schritten und hat © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main eine Reihe verschiedener Ursachen. Die quantitativen Veränderungen haben jedoch Zum Wohnanteil gehören darüber hinaus tagesstätte in einem Infrastrukturzentrum zu einer Verbesserung der städtebauli- die privaten und sozialen Infrastruktur- zusammengefaßt werden, das im Über- chen, architektonischen und funktionalen einrichtungen, der damit etwa 41% an der gangsbereich zwischen Gutleutviertel und Qualität beigetragen. Durch die voraus- Gesamtfläche erreicht. Die Unterbringung dem neuen Westhafenviertel liegen wird. sichtliche Plazierung eines Hotels in einem von Einzelhandel soll die Grundversorgung Durch eine Entscheidung der hessischen als Kerngebiet festgesetzten Baufeld wird der neuen Einwohner sicherstellen, end- Landesregierung kann die Grundschule die gewünschte Funktion zudem abgerun- verbrauchernahe Dienstleistungen und nun leider nicht entstehen, alle übrigen det. Für den Wohnungsbau ist im wesentli- Gastronomiebetriebe runden dann jenen Einrichtungen werden aber sowohl den chen der Bereich zwischen den beiden Baustein ab. Zur sozialen Infrastruktur- »Alt«- als auch den »Neu«-Bewohnern zur neuen Brücken, die die Mole erschließen, ausstattung zählten zunächst zwei Kinder- Verfügung stehen und hoffentlich zu einem vorgesehen; hier reichen auch die Häuser tagesstätten, eine Grundschule sowie ein schnellen Zusammenwachsen beider des Gutleutviertels bis unmittelbar an das Gemeinde- und ein Jugendzentrum. Diese Quartiere beitragen. Westhafenareal heran. Projekte sollten bis auf die zweite Kinder-

Lage am Fluß © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main

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Die gesamten Planungen stehen unter dem Leitthema »Wohnen am Fluß« und betonen die Lage und Hinwendung der öffentlichen Freiräume zum Wasser; in dem Zusam- Der Grundgedanke der Vereinbarungen menhang sind eine Hafenpromenade und nun sieht vor, daß das Westhafenareal zum ein Sportboothafen vorgesehen. Die durch- originären, von den Planungen unbeein- gehende Grünverbindung von den Nah- flußten Verkehrswert von der Grundstücks- Fazit erholungsbereichen des nördlichen gesellschaft Westhafen GmbH erworben Die bisher erzielten Verkaufserfolge im Mainufers mit dem bekannten »Nizza« über wird. Nach Abschluß aller Planungs-, Frei- Hinblick auf Hochbauinvestoren zeigen, einen Molenweg, der den Anliegern auch machungs- und Erschließungsmaßnahmen daß die Umwidmung des Westhafenareals zur Erschließung dient, weiter über eine werden die baureifen Grundstücke dann große Chancen in sich trägt. Verschiedene Fußgängerbrücke über das Hafenbecken an Endinvestoren weiterverkauft und als Projekte wurden unmittelbar nach Veräu- bis zum denkmalgeschützten »Wasser- Hochbauprojekt weiterentwickelt. Und vom ßerung der ersten Baufelder im Jahr 2001 druckwerk« im Westen ist daher ein erzielten Gesamterlös werden die Grund- begonnen. Nachdem inzwischen absehbar wesentlicher Bestandteil des neuen Quar- stückseinstands-, die Entwicklungs- sowie ist, daß die Vermarktung der Grundstücke tiers. Sie ist zudem ein wichtiger Lücken- die Finanzierungskosten abgezogen und zügig vorangeht, wird damit gerechnet, schluß im Gesamtkonzept »Stadtraum der verbleibende Reingewinn hälftig zwi- daß das neue Quartier schon im Jahr 2006 Main«, das den Fluß in den Mittelpunkt der schen der Stadt Frankfurt am Main und vollständig bebaut sein wird. städtebaulichen Entwicklung rückt und ins- dem Investoren-Konsortium geteilt. Das vorgestellte Baulandentwicklungs- besondere die Naherholungsfunktion der verfahren war von Anfang an als ein Dialog beiden Ufer stärken soll. Bauleitplanung zwischen dem politisch verantwortlichen Nach der teilweise umfangreichen Überar- Magistrat und seinem Planungsteam auf Baulandentwicklung beitung des städtebaulichen Ausgangs- der einen sowie den Privatinvestoren und Vor Realisierungsbeginn der Hochbau- entwurfs des Londoner Büros John Seifert Fachleuten aus der Immobilienwirtschaft projekte mußte das brachfallende West- und der Überprüfung der Nutzungsmög- auf der anderen Seite ausgelegt. Das hafenareal neu erschlossen werden. Um lichkeiten einzelner Baufelder durch Test- Wesentliche daran ist, daß die fortlaufende jenen Baulandentwicklungsprozeß nicht konzeptionen konnte das eigentliche Kommunikation und die ständigen Kontakte nur durch Setzung von Rahmendaten und Bebauungsplanverfahren vom Stadtpla- zwischen Stadt und Privaten zu einem Zielvorgaben zu steuern, sondern auch nungsamt in relativ kurzer Zeit durchge- »Früherkennungssystem« für Schwierig- längerfristig partnerschaftlich zu begleiten, führt werden. keiten und Hindernisse und zu einem Ver- haben die Stadt Frankfurt am Main und Der Bauleitplan beschränkt sich auf ein ständnis für die Probleme der jeweils ihre Geschäftspartner neue Wege einge- Mindestmaß an Festsetzungen. Er markiert anderen Seite geführt haben. Dieses so schlagen; früher fand eine Beteiligung der dennoch klare Grenzen für die Ausnutzung wichtige Verständnis und das damit Kommune an der entwicklungsbedingten der Baufelder und schafft die Basis für die gewachsene Vertrauen begünstigten ge- Wertsteigerung von Flächen nicht statt. Im reibungslose Abwicklung des Kraftfahr- meinsame Lösungsansätze und beschleu- vorliegenden Fall dagegen ist die Stadt für zeug- und Hafenbahnverkehrs. Außerdem nigten letztlich das Vorhaben. die Baulandentwicklung eine gesell- sichert er die Minimierung des Eingriffs in Beide Seiten haben hier zudem Grundle- schaftsrechtliche Verbindung mit Privat- die sensiblen klimatischen Verhältnisse am gendes gelernt und können in der Zukunft investoren eingegangen, so daß sie nicht Fluß und wahrt die Voraussetzungen für mit gereiften Strukturen oder innovativ ver- nur nachhaltig am Management beteiligt die gute Durchlüftung des hinter dem Plan- änderten Modellen an andere Groß- ist, sondern ebenso an den Erträgen aus gebiet liegenden Wohnquartiers. Außer- projekte herangehen. Dr. Thomas Berge dem Verkauf baureifer Grundstücke. Diese dem ist er rechtsverbindlicher Rahmen der Westhafenprojektentwicklungs-GmbH, Form der Zusammenarbeit eröffnet der angestrebten nachhaltigen Entwicklung Frankfurt am Main des Westhafenquartiers, in dem sich ein Stadt eine bisher nicht genutzte Möglich- Bauoberrat Dipl.-Ing. Jochen Krehbiehl keit ökonomischer Partizipation und sichert mit Nutzungsarten durchmischtes Stadt- Stadtplanungsamt vor allem eine große Einflußnahme auf die quartier entwickeln kann. Stadt Frankfurt am Main zeitgleiche Verwirklichung der rentablen und unrentablen Bestandteile des Projek- tes sowie auf seine Gestaltungs- und Bau- qualität.

[Umrisse] Neues Stadtquartier Westhafen [11 Struktur und Elemente

Gesamtensemble © Jörg Hempel

Standort Westhafen-Tower Das neue Quartier am Westhafen in Frank- Der Westhafen-Tower markiert einen wich- furt am Main ist ein vorbildliches Beispiel tigen Eingang in die Stadt und erinnert in für die Stärkung der Kernstädte und die seiner zylindrischen Form an historische Wiederbelebung ihrer Mischfunktion. Frankfurter Stadteingangstürme wie die Das Wahrzeichen dieses Viertels verkör- Bockenheimer oder die Sachsenhäuser pert der zylindrische Westhafen-Tower, Warte, er bildet gleichsam das Wahrzei- zusammen mit dem sogenannten Brücken- chen des Stadtteils: des Neuen Stadtquar- gebäude und dem Bürobau des Westha- tiers Westhafen. fen-Hauses bildet er ein Dreier-Ensemble In seinem Aufbau gleicht der Tower über- bautechnische Bedingungen optimieren: um den Westhafenplatz. Am gegenüberlie- einandergestapelten, nahezu quadrati- – Die kreisförmige Grundfläche der genden Kopfende des Areals befindet sich schen Elementen, die innerhalb der zylin- Außenfassade nutzt optimal den Raum das Westhafen-Pier, ein Komplex aus drischen Außenfassade durch ein einfa- und minimiert dabei die Fassaden- Bürohäusern. ches Schichtungsprinzip zwei wichtige fläche, während die fast quadratischen Geschosse einfache Raumaufteilungen gewährleisten. – Die Überlagerung von Kreis und Quadrat läßt Lufträume entstehen, wel- che sich entsprechend der geschoß- weisen Rotation um jeweils 90° zu vier- geschossigen »Wintergärten« addie- ren; diese Wintergärten reduzieren den Energieaufwand des Gebäudes und ermöglichen zudem, übereinanderlie- gende Mietflächen unabhängig von allgemeinzugänglichen Erschließungs- zonen zu verbinden. Lageplan © schneider + schumacher Architekturgesellschaft mbH

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Mit ihren ausgestellten Fensterflügeln ähnelt die Fassade einem »gespreizten Gefieder«, durch welches die Büroräume natürlich belüftet werden können; ihre Facettierung führt außerdem zu einem vom Wetter und den Lichtverhältnissen gesteuerten reizvollen Erscheinungsbild.

Grundriß Regelgeschoß © schneider + schumacher Ansicht Architekturgesellschaft mbH © schneider + schumacher Architekturgesellschaft mbH

Grundriß Erdgeschoß »Tower-Blick« © schneider + schumacher © Jörg Hempel Architekturgesellschaft mbH

Projektleiter: Haustechnik: Henry Hess HL-Technik AG, Frankfurt am Main Mitarbeiter: Beate Bendel, Kerstin Bräuer, Harald Brutscher, Bauphysik: Nina Delius, Stefan Goeddertz, Nadja Hellenthal, GN Bauphysik Ingenieurgesellschaft mbH, Sebastian Krehn, Michaela Kroll, Bernward Krone, Stuttgart Michael Schumacher Brandschutz: Tragwerksplanung: Bauherr: BPK Bergische Universität GH Wuppertal SPI Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH, Westhafen Tower GmbH & Co. Frankfurt am Main Projektentwicklungs KG, Aufzugsplanung: Fassadenplanung: Frankfurt am Main Hundt & Partner Ingenieurgesellschaft mbH, IFFT Karlotto Schott Köln Institut für Fassadenplanung, Architekten: Frankfurt am Main schneider + schumacher Bodengutachten: Architekturgesellschaft mbH, Josef Gartner GmbH & Co. KG, AICON Aman-Infutec Consult AG, Frankfurt am Main Gundelfingen Mühltal

[Umrisse] [13 Westhafen-Brückengebäude Im Dreiklang der Gebäude am Westhafen verweist das Brückengebäude am stärk- sten auf die jetzige und zukünftige Hafen- nutzung. Seinem Namen entsprechend überspannt es am Ort einer ehemaligen Schleuse den Niveauunterschied zwischen Westhafenplatz und Mainufer. Gleichzeitig markiert es, quer zur Flußrichtung stehend, den Abschluß des Uferparks zum Hafen- becken, dem Restaurant mit Terrasse zum Sporthafen kommt hier besondere Bedeu- tung zu. Robuste Materialien, das heißt Sichtbeton, Stahlstützen sowie eisenglim- merbeschichtete Fassadenbleche, und die dynamische Struktur des dreieckigen Tragwerks auf seinen V-Stützen ermögli- Westhafen-Brückengebäude chen vielfältige Assoziation zu Hafenbe- © Jörg Hempel reichen.

Grundriß fünftes Obergeschoß © schneider + schumacher Architekturgesellschaft mbH

Bauherr: Baukörperanordnung OFB-Projektentwicklungs-GmbH, © Jörg Hempel Frankfurt am Main

Architekten: schneider + schumacher Architekturgesellschaft mbH, Die Fassaden folgen der konstruktiven Frankfurt am Main Logik des Tragwerks: Offene und geschlos- Projektleiter: sene Dreiecke an den Längsfassaden kon- Joachim Wendt trastieren mit den großen Glasflächen im Leitung Werkplanung: Norden und Süden. Matthias Hohl, Thomas Voss Mitarbeiter: David Dick, Nicola Eschmann, Daniela Georgescu, Stefan Goeddertz, Marc Marten, Michael Mogilowski, Nina Prochotta, Anke Wollbrink, Klaus Würfel

Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Euler, Hanau

Haustechnik: Abels und Habicht Ingenieurgesellschaft, Mühltal

Brandschutz: HHP Ingenieurgesellschaft mbH, Braunschweig Ansicht © schneider + schumacher Architekturgesellschaft mbH

[Umrisse] 14]

Westhafen-Haus Einerseits Solitär, andererseits auch Kopf der neuen Westhafenkaibebauung, bindet das Westhafen-Haus das Ensemble der drei Gebäude um den Westhafenplatz an die weiterführende Blockstruktur entlang der Speicherstraße an. Zum Westhafenplatz hin öffnet sich über dem Erdgeschoß eine mehrgeschossige Stadtloggia, die den Bezug zur Friedens- brücke deutlich macht; hier wird Gastro- nomie untergebracht. Die komplexe Überlagerung von prägnan- Westhafen-Haus ter Großform und marktfähigem Büro- © Jörg Hempel grundriß wird indessen durch eine »ge- schuppte« Fassade zusammengefaßt: Sie »bremst« oder »beschleunigt« das Gebäu- de je nach Betrachtungsrichtung. Und in subtiler Form wird derart das Motiv des Dreiecks, das die Bauten des Westhafens Schnitt © schneider + schumacher zusammenhält, wiederum erkennbar. Architekturgesellschaft mbH

Bauherr: Westhafen Haus GmbH & Co. Projektentwicklungs KG, Frankfurt am Main

Architekten: schneider + schumacher Architekturgesellschaft mbH, Frankfurt am Main Grundriß Regelgeschoß Projektleiter: © schneider + schumacher Christian Simons Architekturgesellschaft mbH Mitarbeiter: Dagmar Bieselt, Matthias Hohl, Susanne Krätschmer, Michaela Kroll, Margarita Perez-Perez, Antje Renneberg, Christiane Ritz, Petra Sattler, Jens Stahnke

Tragwerksplanung: SPI Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH, Westhafen-Pier Frankfurt am Main Das Westhafen-Pier ist ein Ensemble, das Die Kohleandienung für das Kraftwerk, die Haustechnik und Aufzugsplanung: eine neuartige Synthese aus Bürohäusern vom Fluß aus gewährleistet sein muß, ver- IGH Ingenieurgesellschaft Höpfner mbH, und einer oberirdischen Parkgarage direkt läuft mitten durch das Gebäude. Sie defi- Frankfurt am Main vor dem Kohlekraftwerk im Westhafen bil- nierte das Höhenmaß des Sockels, der auf drei Geschossen zum Parken genutzt wird. Bauphysik: det. Genest und Partner Entwurfsbestimmend war das industriell Die Kopfenden beinhalten auf der östlichen Ingenieurgesellschaft, geprägte Umfeld. Im Osten liegt das neuer- Seite Läden, auf der westlichen Gastrono- Ludwigsburg baute Quartier zum Arbeiten und Wohnen mie.

Brandschutz: auf dem Areal des ehemaligen Westha- Auf diesem Sockel liegen fünf vierge- HPP Ingenieurgesellschaft mbH, fens, im Westen die Main-Neckar-Brücke schossige Baukörper, aufgefächert zum Braunschweig mit starkem Bahnverkehr, im Süden das Fluß und ergänzt von großzügigen Terras- Flußufer mit einer Schiffsanlieferung für sen, die einen schönen Blick auf den an Bodengutachten: AICON Aman-Infutec Consult AG, das nördliche Heizkraftwerk mit komplexen jener Stelle relativ breit wirkenden Main Mühltal Infrastrukturen. erlauben.

[Umrisse] [15

Die Fassaden sind im Kontext der Umge- bung aber das wesentliche Element des Entwurfes. Ihre faltenartige Struktur bietet einerseits für die Nutzer einen optimalen Blick auf den Fluß, vom Innenraum aus betrachtet, während die Gesamtform gleichzeitig Assoziationen an technische Gegenstände, wie etwa den Faltenbalg Nordwestansicht einer Kamera, weckt und sie dadurch ein © schneider + schumacher Architekturgesellschaft mbH selbstverständlicher Teil vor der Silhouette des Kraftwerkes wird.

Grundriß Regelgeschoß © schneider + schumacher Architekturgesellschaft mbh

Projektleiter: Mathias Hohl, Wolfram Welding Mitarbeiter: Michaela Artus-Kraft, Miriam Baake, Westhafen-Pier Susanne Burchardt, Andreas Fuchs, © Jörg Hempel Martin Koschlig, Bernward Krone, Kai Otto, Miriam Schneider, Karoline Sievers, Daniel Widrig, Heiko Wüstefeld, Anke Wollbrink

Die Fassaden bestehen aus eloxiertem Tragwerksplanung: Aluminium, das ein lebendiges Lichtspiel Schwarzbart + Partner Ingenieurbüro, hervorruft und ein in sich echtes, also nicht Frankfurt am Main beschichtetes Material darstellt. Vor den Kannemacher und Sturm Bauherr: Parkebenen wurde für sie hingegen Beratende Ingenieure, Grossbaum Grundstücksgesellschaft mbH, Streckmetall verwendet, das ebenfalls auf Frankfurt am Main Frankfurt am Main das industriell geprägte Umfeld anspielt Haustechnik: und selbstverständlich die erforderliche Besitzer: Schindler Ingenieurgesellschaft mbH, SEB Immobilien Invest GmbH, natürliche Lüftung der Garagenebenen Dietzenbach Frankfurt am Main gewährleistet. Und in der Nacht verwan- Ingenieurbüro Klöffel GmbH, delt sich die tagsüber geschlossen Generalübernehmer: Bruchköbel erscheinende Fassade in einen magischen Groß & Partner Vorhang, der die in die Tiefe reichenden Grundstücksentwicklungs GmbH, Bauphysik: Frankfurt am Main Ingenieurgesellschaft für Technische Akustik mbH, Leuchtstoffröhren nach außen abbildet. Wiesbaden Michael Schumacher Architekten: schneider + schumacher schneider + schumacher Brandschutz: Architekturgesellschaft mbH, Architekturgesellschaft mbH, Dr. Sesselmann + Kollegen, Frankfurt am Main Frankfurt am Main Mainz

[Umrisse] 16] Entwicklung des Europaviertels Neue Planungen und Perspektiven

Die Privatisierung der Bahn und die damit Millennium-Tower mit 365 m sowie Hoch- verbundenen Gründungen von Nachfolge- häuser auf dem Grundstück der früheren unternehmen war und ist ein dynamischer DB-Direktion mit 185 m und dem ehemali- Prozeß. Nachdem zunächst die nicht mehr gen Polizeipräsidium mit 145 m vor. Ein wei- bahnnotwendigen Liegenschaften dem terer Schwerpunkt soll das Urban Enter- Bundeseisenbahnvermögen und dann der tainment Center UEC werden, das Herz- Verwertungsgesellschaft für Eisenbahn- stück des östlichen Europaviertels mit immobilien GmbH & Co. KG zur weiteren einer Mischung aus Unterhaltung, Mode Entwicklung übertragen wurden, blieben und Freizeit; hier sind zwei weitere Hoch- die noch bahnnotwendigen Anlagen im hausstandorte mit 165 m und 195 m ge- Portfolio der DB Imm. Gemeinsam mit den plant. Zur Bindung der Investoren wurden damaligen Eigentümern, dem Büro AS&P städtebauliche Verträge zur Refinanzierung und der Stadt Frankfurt am Main wurde ein der Infrastrukturmaßnahmen sowie zur Konzept zur Nutzung des gesamten Areals Festsetzung von über den relativ »schlan- erarbeitet, das nach einigen Turbulenzen ken«, die Investoren wenig einschränken- durch Gegenplanungen der Deutschen den Festsetzungen gehaltenen Bebau- Bank in einen 1999 durch die Stadtverord- ungsplan hinausgehenden Nutzungsauf- netenversammlung beschlossenen Rah- teilungen des UECs geschlossen. Die Vorgeschichte menplan mündete. Der Entwurf für das Messe nutzte als erste ihre Möglichkeiten Nach der Privatisierung und Umstrukturie- neue Stadtviertel sieht eine zentrale, in und erweiterte ihren östlichen Bereich mit rung der Deutschen Bahn 1995–96 eröffne- Ost-West-Richtung verlaufende Achse als dem Bau der Messehalle 3, was zur Kon- te sich für deren Nachfolgeorganisationen »Boulevard« vor; hieran schließt sich eine sequenz hatte, daß eine öffentliche Straße, und die Kommunen die große Chance, Mischung von 25% Wohn-, 25% Grün-, 25% derart überbaut, an anderer Stelle als durch Rückbau von Gleisfeldern Grund- Messeerweiterungs- sowie 25% Misch- »Provisorium« errichtet wurde. Hier wur- stücke in zentraler Lage der weiteren städ- und Kerngebietsflächen an. Insbesondere den von Seiten der Stadt bereits Aspekte tischen Entwicklung zuzuführen. Mit den die Erweiterung der Messe stellt hierbei wie späterer Endausbauzustand, Abwick- »21er-Planungen« wurde auch für Frank- einen zentralen Bereich in der Planung dar, lung der Baumaßnahmen und Anforde- furt eine umfassende Konzeption Planung da ihr derart die einmalige Gelegenheit rungen an die Zwischenphase thematisiert avisiert, die die Tieferlegung des Haupt- gegeben wird, ihre Flächen zu vergrößern und im Bau berücksichtigt. bahnhofs, eine Untertunnelung des Stadt- und innere Abläufe an neue Anforderun- gebiets und damit die Aufgabe der Funk- gen im weltweiten Wettbewerb anzupas- »Zwischenstand« tion des Kopfbahnhofs zur Folge gehabt sen. Der Rahmenplan diente im weiteren Nachdem der Hauptgüterbahnhof zügig hätte. Zur Finanzierung dieses Vorhabens Verlauf als Grundlage zur Änderung des zurückgebaut, das Areal des östlichen sollte die Umwidmung der Gleisfelder des Flächennutzungsplans, parallel wurde eine Europaviertels inklusive der Hochhaus- Hauptbahnhofs sowie der Flächen des Planung vom Büro Jourdan – Müller PAS standorte mit erneuter Offenlage in nur Hauptgüter- und Rangierbahnhofs dienen. erarbeitet, die die Entwicklung der Frank- zwei Jahren planungsrechtlich gesichert Nach Aufgabe der Überlegungen zur furter Hochhausstandorte lenken sollte. und die oben genannten Maßnahmen Untertunnelung des Hauptbahnhofs blieb 1999 von den Stadtverordneten als Hoch- beendet wurden, harrt die Fläche nun in lediglich das Projekt Hauptgüter- und hausentwicklungsplan beschlossen, bein- Erwartung weiterer Erdbewegungen: Nach Rangierbahnhof, heute »Europaviertel«, bei haltet er als Leitgedanke drei »Hochhaus- Rückzug der Planungen für ein Musical- dem 1999 mit dem Rückbau der Gleis- pulks«; einer davon liegt im östlichen theater im UEC trifft die allgemeine Investi- anlagen begonnen wurde. Das Gebiet liegt Abschnitt des Europaviertels, der im Jahr tionsunlust das große Projekt doppelt hart, zentrumsnah zwischen Messegelände und 2001 durch einen Bebauungsplan pla- so daß jetzt auch die »Ränder« des Bau- Hauptbahnhof und grenzt an das Banken- nungsrechtlich gesichert wurde. Die Hoch- gebiets mögliche Startpunkte für Vorhaben viertel an. hausstandorte sehen den sogenannten bilden. Und somit stellt sich bereits im Jahr drei nach Abschluß der Verträge und Rechtsgültigkeit des Bebauungsplans die Frage nach Anpassung, eventuell sogar nach Überlagerung des Bebauungsplans durch neue in zwei weiteren Bereichen.

[Umrisse] Schien mit dem Planfeststellungsbeschluß land« bezeichnet, und den gleichzeitigen Bereiche, die in absehbarer Zeit rückge- [17 zu »Auflassung und Rückbau des Haupt- Verbleib von Teilflächen bei der Deutschen baut und dann entwidmet werden sollen, güterbahnhofs Frankfurt am Main und der Bahn wechselten im August 2003 erneut und in den Teil, der noch bis auf weiteres Zulaufstrecken« Mitte 2002 ein ähnlich die Ansprechpartner. Nach kurzfristigem durch die Bahn genutzt wird. Und das mün- schneller Rückbau der Gleisanlagen bevor- Übergang der Flächen aus dem Portfolio det in neuen Fragestellungen: Wie reagiert zustehen, wurde das Thema Olympia- der Verwertungsgesellschaft für Eisen- die Planung darauf, daß es ein Nebenein- bewerbung der Stadt Frankfurt am Main bahnimmobilien GmbH & Co. KG in das der ander von Wohnen und Schienenverkehr mit der Planung eines entsprechenden Eisenbahnimmobilien Management GmbH gibt? Wie wird die Einheit des Entwurfs ge- Stadions in nächster Nähe und der Inte- und dann zur Vivico GmbH wurde Mitte wahrt? Was für Konsequenzen ergeben gration des Olympischen Dorfes in den 2004 die Mannschaft der Vivico »ver- sich daraus, daß einerseits ein Teil der westlichen Teil des Europaviertels eben- schlankt«, was auch hier einen erneuten Planung verwirklicht, Hauptbestandteile falls ein realistischer Ansatz. Der Sieger- Wechsel der Ansprechpartner zur Folge des Grundgerüsts des städtebaulichen entwurf eines anonymen, begrenzt offenen hatte. städtebaulichen Realisierungswettbe-

Rahmenplan © AS&P – Albert Speer & Partner GmbH/Stadt Frankfurt am Main

Fortgang werbs zum Wohnquartier, der im Jahr 2001 Als dann Ende 2003 firmenintern die Pla- Rahmenplans aber vielleicht erst in 10–15 entschieden wurde, konnte hieran relativ nungs- und Realisierungskosten der vorlie- Jahren entwickelt werden? Wie werden einfach angepaßt werden, so daß eine genden Konzeption erneut einer Prüfung Provisorien bewertet, für deren Rückbau Nach-Olympia-Nutzung im Sinne der bis- unterzogen wurden, fiel eine Entscheidung, niemand einen Zeitpunkt benennen kann? lang verfolgten Konzeption eine mögliche die dem bisherigen Prozeß eine erneute Sind das noch Provisorien? Und: Wer wird Perspektive verkörperte. Nach dem Wendung geben sollte. Galt es seit 1999 dann Ansprechpartner sein? 12. April 2003 mußte man die zwischenzeit- immer als Konsens, den doch erheblichen Die Frage nach möglichen Grenzen einer liche Überarbeitung aber zu den Akten Individualverkehr im westlichen Bereich Flexibilität von Planungsabläufen und -ver- legen und konnte sich wieder der des Europaviertels in einen Autotunnel zu fahren scheint gerade für Großprojekte ursprünglichen Planung zuwenden; böse verlegen, um derart die Rahmenbedingun- eine zentrale Rolle zu spielen. Insgesamt Zungen behaupteten, die Belegung einer gen für ein hochwertiges Wohnquartier zu läßt sich dennoch sagen, daß die Planung noch in Betrieb befindlichen Bahnfläche schaffen, sollte dieser statt bislang 800 m durch die erneute Überarbeitung und damit für wichtige Bereiche im Rahmen der jetzt nur noch 400 m lang werden. Daß auch das Infragestellen von bislang als Olympiabewerbung wäre schon aufgrund damit die städtebauliche Planung Maku- unveränderlich geltenden Randbedingun- der Interessenvertretung der Deutschen latur sein würde, war offensichtlich; das gen in vielen Bereichen durchaus zu einer Bahn AG und der zersplitterten Zustän- bedeutete auch, daß der von seiten des Stärkung und Verbesserung der städtebau- digkeiten ein zu großes Risiko gewesen. Stadtplanungsamtes erstellte, durch lichen Konzeption geführt haben. Diese Durch die zwischenzeitliche Überführung Bürger- und Ämterbeteiligungen abge- nun konsequent weiterzuverfolgen wird der am lukrativsten erscheinenden Grund- stimmte und kurz vor seiner Offenlage ste- Aufgabe aller Beteiligten sein. stücke der DB Imm in das Portfolio der hende Bebauungsplan ein Fall für den Dipl.-Ing. Natascha Rohde Firma Aurelis, die sich als »größter Land- Aktenschrank wurde. Im Gespräch ist nun Stadtplanerin entwickler der Bundesrepublik Deutsch- eine Teilung des Bebauungsplans in die Stadtplanungsamt Stadt Frankfurt am Main

[Umrisse] 18] Das Stadtwerk Ein Masterplan für den ehemaligen Ostgüterbahnhof

Gesamtareal © Arche Vision Die Rahmenbedingungen Fast jede größere Stadt Deutschlands KSP Engel und Zimmermann zunächst Terrassen, Wege und Arkadengänge mit kennt diese Problematik: Die Güterbahn- einen Masterplan. Zusätzlich übernahmen unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten höfe haben ihre logistische Bedeutung die Architekten die Koordination des unterstrichen, so daß sich ein öffentliches weitestgehend eingebüßt und hinterlassen Gesamtprojektes und konkretisierten ein- Leben über kulturelle Einrichtungen, nun riesige ungenutzte Brachflächen. Die zelne Hochbauentwürfe. Auf dem Gelände Gastronomie und Geschäfte zu entfalten Umnutzung solcher Areale zählt zu den soll nun eine vielfältige Mischung aus vermag. Der zentrale Bereich entwickelt anspruchsvollsten Aufgaben im heutigen Büros, Lofts, Einzelhandel und Gastrono- innerhalb des Quartiers eine Art Sogwir- Städtebau, handelt es sich doch um ganze mie entstehen: eine kleine Stadt in der kung und verleiht dem Stadtwerk seine Quartiere, die es neu zu gestalten gilt. Stadt. eigenständige Identität. In Frankfurt befindet sich das ca. 43.000 m2 große Gebiet des ehemaligen Ostgüter- Das Entwurfskonzept bahnhofs in bester Lage. Mit der Straßen- Nach außen hin präsentiert sich »Das bahn nur 5 min vom Römer entfernt, ist das Stadtwerk« mit einer geschlossenen Areal durch Bus, U-, Straßen- und S-Bahn, Blockrandstruktur. Diese klare Raumbe- den nahegelegenen Autobahnanschluß grenzung faßt das Gebiet zu einer über- und die parallel verlaufende Hanauer schaubaren Einheit zusammen. Die eigent- Landstraße hervorragend erschlossen. liche Vielfalt offenbart sich freilich im Entlang der Hauptverkehrsstraße hat sich Inneren: Aufgeteilt in drei Bebauungs- schon in den letzten Jahren einer der stränge, bricht die Blockstruktur jeweils zukunftsträchtigsten Immobilienstandorte zur Mittelachse hin auf und besticht hier der Stadt entwickelt, die Umwandlung der durch Versprünge und Höhenunterschiede einstigen Bahnanlagen wird das Frank- in der Kubatur. Das Verschachtelungs- furter Ostend als attraktiven Stadtteil ver- prinzip der Baukörper wirkt belebend und vollständigen. suggeriert großstädtische Agglomeration.

Für eine qualitätvolle städtebauliche Ent- Diese klare Orientierung der Gebäude zum Arkaden wicklung entwarf das Frankfurter Büro Quartiersinneren wird durch Plätze und © KSP Engel und Zimmermann

[Umrisse] [19

Die Plätze Die Mittelachse wird durch drei Stadt- Fassaden überwiegend in einem warmen plätze in überschaubare Einheiten geteilt. Gelbton auszuführen, betont die Idee, hier Jeder von ihnen erhält eine prägnante, einen Ort der Ruhe zu schaffen. individuelle Gestaltung, so daß sich diver- se Inseln mit ganz unterschiedlichem Charakter herauskristallisieren. Für das Quartier entsteht auf diese Weise eine spannende Raumfolge. Im Westen bildet ein Hotelkomplex den Auftakt. Mit seinen 17 Geschossen stellt er den einzigen Hoch- hausbau dar und gibt durch seine domi- nante Form dem Gelände wie dem Platz Orientierung und Identifikation. Der Vor- platz selbst wird geprägt sein vom Wesen der Nutzer: Mobilität, Verkehr, Eile, An- und Abreise, internationale Kommunikation werden die Atmosphäre bestimmen. Im Herzen des Viertels befindet sich die großzügig dimensionierte Plaza. Sie besticht durch ihre Aufenthaltsqualität in urbanem Umfeld. Bänke und Stühle der Plaza Außengastronomie laden zum Verweilen © Berendth + Männchen ein, klar begrenzte Grünräume und einge- faßte Wasserflächen verleihen dem Ort einen modernen Charakter. Die Hochbauprojekte Damit das neue Stadtquartier in der Aus- führung seine vielfältige Urbanität be- wahrt, sind folgende Architekten mit kon- kreten Hochbauentwürfen betraut: Ortner und Ortner aus Wien, Allmann Sattler Wappner aus München sowie die Frank- furter Architekten Landes und Partner sowie Professor Christoph Mäckler. KSP Engel und Zimmermann beteiligen sich zusätzlich mit sieben Planungen an der baulichen Umsetzung. So zählt das Hotel- Westlicher Platz hochhaus mit einem Eventgebäude am © KSP Engel und Zimmermann westlich gelegenen Platz zu den Beiträgen, an der Plaza wird ein Bürogebäude entste- Einen deutlichen Kontrast hierzu setzt der hen und am östlichen Theaterplatz der Platz im östlichen Bereich. Kulturelle Ein- Theaterbau mit darüberliegenden Bürolofts richtungen wie ein Theater akzentuieren sowie ein separates Bürohaus; auch die öffentliche Parkgarage am östlichen Rand den Ort, der fast ausschließlich von geziel- Bürogebäude tem Publikumsverkehr aufgesucht werden des Stadtwerks sowie der Parkbau im © Berendth + Männchen wird. Die klaren Raumkanten strahlen Ruhe Norden werden von KSP Engel und Zim- und Ordnung aus und lassen im Vergleich mermann geplant. zu den beiden anderen eine fast intime Atmosphäre entstehen. Der Vorschlag, die

[Umrisse] 20]

Grundsätzlich sprechen die Projekte eine sollte. Der Ort verfügt über ein enormes, ähnliche Formensprache. Sie alle haben kreatives Potential, das darauf wartet, sich eine klare, kubenförmige Baumasse, wel- zu entfalten. che durch Einschnitte und Aussparungen Dipl.-Ing. Daniela Brake, Nürnberg

Bauherr: Entwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG Ostend, Frankfurt am Main

Masterplan und Koordination: KSP Engel und Zimmermann, Frankfurt am Main

Architekten Hochbauprojekte: KSP Engel und Zimmermann, Frankfurt am Main Ortner und Ortner Baukunst, Wien Allmann Sattler Wappner Architekten, München Landes und Partner, Frankfurt am Main Prof. Christoph Mäckler Architekten, Frankfurt am Main

Eventgebäude © Berendth + Männchen

geschickt aufgebrochen wird. Durch die- ses Stilelement entstehen spannungsrei- che Gebäudetypen, die durch ihre Plastizi- tät die Struktur der Großstadt aufgreifen und widerspiegeln. Jedes besitzt für sich eine eigenständige Identität, die Einhaltung klarer Raumkanten sowie eine angepaßte Höhenentwicklung garantieren jedoch, daß sie sich harmonisch in das städtebau- liche Umfeld einfügen werden.

Aussicht Die unterschiedlichen städtebaulichen Ele- mente sowie die vielfältige Formensprache der Architektur schaffen es, das riesige Areal in ein gegliedertes Quartier mit urba- nem Charakter zu verwandeln. Aus der Theater und Lofts Bürohaus ungenutzten Brachfläche wird ein hochat- © Berendth + Männchen © Berendth + Männchen traktiver Standort mit entscheidendem Imagefaktor für die Stadt. In direkter Nach- barschaft wird sich demnächst die Euro- päische Zentralbank EZB ansiedeln, was den Umstrukturierungsprozeß vorantreiben

[Umrisse] Talbrücke Haiger »Wir entwickeln, bauen und erhalten die Umgebung der Menschen, in der sie wohnen arbeiten und sich bewegen.«

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Quartieren und zum Grüneburgpark sicher- zustellen. Mit der Verbindung zum Grüne- burgpark integriert sich das Campusgelän- prägnante Form von hoher städtebaulicher de überdies in eine Grünachse, die von den Qualität zu schaffen und dabei konsequent Wallanlagen in der Innenstadt bis in das die Idee einer zu einem Campuspark orien- Niddatal, den GrünGürtel der Stadt Frank- tierten Universität umzusetzen. Der scho- furt reicht. nende Umgang mit dem Baumbestand und Um der Bedeutung, die der Konzeption die Verknüpfung mit dem Grüneburgpark Hintergrund eines neuen Campusgeländes sowohl für durch eine Bastion wurden ebenfalls Das Land Hessen beabsichtigt, die Johann die Universität als auch für die Kommune besonders hervorgehoben. Wolfgang Goethe-Universität zu einer der zukommt, gerecht zu werden und um aus Die Klarheit des Konzeptes und seine Trag- modernsten Hochschulen in Deutschland einer Vielzahl von Entwurfsvorschlägen die fähigkeit auch bei einer Verwirklichung in auszubauen. Die bestehende Struktur des beste Lösung bestimmen zu können, hat verschiedenen Zeitstufen haben das Land Campusgeländes in Bockenheim und die das Land Hessen in Abstimmung mit der Hessen veranlaßt, den Preisträger mit der Verteilung auf zahlreiche »Zweigstellen« Stadt Frankfurt einen offenen, zweistufigen Weiterentwicklung und der Ausarbeitung im Stadtgebiet werden diesen Anforderun- städtebaulichen Wettbewerb durchgeführt. eines Rahmenplans zu beauftragen, der die gen aber nicht mehr gerecht, so daß der Aus 197 Arbeiten in der ersten und 25 in Grundlage für die durchzuführenden Rea- bisherige Sitz in Bockenheim aufgegeben der zweiten Stufe hat die Jury als ersten lisierungswettbewerbe und für das an- und die Universität zukünftig, neben dem Preis den Entwurf des Frankfurter Archi- schließende Bebauungsplanverfahren Klinikum in Sachsenhausen, nur noch auf tekten Ferdinand Heide ausgewählt. bilden wird. die Standorte Riedberg und den Campus Westend konzentriert wird. Das Gelände in Bockenheim soll infolgedessen zu einem differenziert genutzten neuen Stadtquartier entwickelt werden.

Der neue Campus Das neue Campusgelände im Westend erstreckt sich vom IG-Farben-Haus bis zur Miquelallee und schließt zudem Flächen zwischen Miquelallee und Eschersheimer Landstraße ein; ausgenommen bleiben lediglich die Grundstücke der vorhandenen Einfamilienhäuser an der Wismarer- und Silostraße. Zusätzlich zum bestehenden IG-Farben-Haus sollen ca. 315.000 m2 Brut- togeschoßfläche für die neue Universität erzielt und künftig insgesamt ca. 28.000 Studenten auf dem Campus Westend Neuer Campus; Modell untergebracht werden. © Ferdinand Heide/Topos Wichtigster Bezugspunkt für die städte- bauliche Entwicklung ist das 1929 errichte- te und von Hans Poelzig entworfene IG- Farben-Haus, das als herausragendes und Der Verfasser schlägt vor, in einer bauli- singuläres Beispiel aus der frühen Phase chen Achse in Verlängerung des bestehen- der Moderne gilt und das bereits seit 2002 den Casinos des IG-Farben-Hauses die von der Universität genutzt wird. Darüber zentralen Einrichtungen zu konzentrieren hinaus ist aus stadtplanerischer Sicht der und diese beidseitig mit einem großzügi- außerordentlich qualitätsvolle Baumbe- gen Park einzufassen, der wiederum von stand zu respektieren sowie eine räum- den Institutsgebäuden beiderseits be- liche Verknüpfung zu den angrenzenden grenzt wird. Es ist ihm damit gelungen, eine

[Umrisse] Kultur entfalten kann. Planungsintention ist [23 es, um die Bockenheimer Warte ein neues attraktives Quartierszentrum zu schaffen, das die beiden Stadtteile Bockenheim und Westend miteinander verbindet. Dabei sind ausreichende Grün- und Freiflächen nach- zuweisen und qualitätsvolle Wohnprojekte zu entwickeln. Von den Wettbewerbsteil- nehmern wurden auch Vorschläge über den Umgang mit dem Denkmalschutz der Nachkriegsbauten, vor allem jener von Ferdinand Kramer, erwartet. Der städtebauliche Wettbewerb wurde im Januar 2003 als offenes Verfahren ausge- lobt. Aus insgesamt 212 Arbeiten mit einem vielfältigen Spektrum an Ideen hat die Jury im Juni 2003 den Vorschlag des Büros Borgards · Piribauer, Freiburg, mit einem Alter Standort; Lageplan ersten Preis ausgezeichnet und als Grund- © Borgards · Piribauer lage für die weiteren Planungen empfoh- len. Das Büro Borgards · Piribauer wurde zwi- Ihr Entwurf zeichnet sich durch die konse- schenzeitlich mit der Ausarbeitung eines quent umgesetzte Idee aus, im Verlauf der Rahmenplans beauftragt, der die Anregun- historischen Landwehr vom Bockenheimer gen des Preisgerichts und die Beschlüsse Neuer Campus; Lageplan der Stadtverordnetenversammlung berück- © Ferdinand Heide/Topos Depot bis zur Georg-Voigt-Straße ein durchgehendes grünes Band vorzusehen, sichtigen soll. Ziel ist es, eine Grundlage das als Ordnungsstruktur die vier Blöcke für das anschließende Bebauungsplanver- des Wettbewerbsgebiets räumlich mitein- fahren und für die stufenweise Entwick- ander verklammert und öffentliche Frei- lung eines neuen Stadtquartiers zu finden sowie die immobilienwirtschaftlichen Der alte Standort räume von hoher Qualität schafft. Mit der konzentrierten Unterbringung einer Hoch- Belange und Interessen des Landes Die Neuordnung des aufzugebenden Uni- hausgruppe auf dem Areal des AFE-Turmes Hessen ausreichend zu berücksichtigen. versitätsstandorts wird eine der wichtig- und einem einzelnen Hochpunkt an der Dipl.-Ing. Fritz Lauppe sten städtebaulichen Aufgaben der näch- Bockenheimer Landstraße gelingt den Dipl.-Ing. Astrid Romey sten Jahre sein. Mit den freiwerdenden Technische Angestellte Verfassern überdies ein überzeugendes Stadtplanungsamt Flächen bietet sich die Chance, den Ver- räumliches Konzept. Stadt Frankfurt am Main lust, der durch den Wegzug der Hoch- schule für Bockenheim entsteht, aufzufan- gen und zentrumsnah ein neues, moder- nes, leistungsfähiges Stück Stadt auf einer Fläche von 16,7 ha zu entwickeln. Grund- lage sind die zwischen dem Land und der Stadt vertraglich vereinbarten Ziele, nach denen insgesamt 333.000 m2 Bruttoge- schoßfläche für Neubauten, davon minde- stens 30% für Wohnnutzung, vorgesehen sind. Vor dem Hintergrund der Bedeutung dieser Aufgabe hat die Stadt Frankfurt rechtzeitig ihre Vorstellungen für die Neuordnung des Areals formuliert und beschlossen, ge- meinsam mit dem Land Hessen einen städ- tebaulichen Wettbewerb durchzuführen. Aus stadtplanerischer Sicht war dabei ins- besondere zu klären, wie sich die verein- barten Funktionen stadträumlich umsetzen lassen und wie sich ein urbanes, lebendi-

ges Quartier mit einer Mischung aus Woh- Alter Standort; Modell nen, Arbeiten, Einkaufen, Gastronomie und © Borgards · Piribauer

[Umrisse] 24] Stadterneuerung Ostend Sichtbare Ergebnisse

Der Stand der Entwicklung Innerhalb des Sanierungsgebietes liegen drei Bereiche, die von einer ehemals Das förmliche Verfahren gewerblichen hin zu einer Wohn- und Das südliche Ostend wurde im Jahre 1986 gemischten Nutzung entwickelt wurden: als Sanierungsverfahren förmlich festge- – der ehemalige »Landwirtschaftliche legt. Ziel war es, eine Stabilisierung des Verein«, das Quartier zwischen Stadtteils zu erreichen und die Funktionen Uhland-, Ostend-, Rückert- und Sonne- Wohnen, Arbeiten, Erholung und Kultur zu mannstraße, stärken. Anders als bei den bisherigen – die Flächen westlich der Großmarkt- Sanierungsverfahren in Frankfurt galt es, halle zwischen Sonnemann-, Uhland- mindergenutzte gewerbliche Flächen für und Oskar-von-Miller-Straße sowie den Wohnungsbau und für gemischte Nut- – die Flächen südlich der Oskar-von- zungen zu gewinnen sowie das Freiflächen- Miller-Straße. potential entlang dem Main zu aktivieren. Hier fanden und finden die umwälzenden Im Jahr 2003 wurde das Sanierungsgebiet Prozesse im Stadtteil statt, wurden und um einen Teil des ehemaligen Großmarkt- werden die meisten Neubauvorhaben rea- geländes erweitert. Es handelt sich um die lisiert. Nach einer umfangreichen Beord- ehemalige Bananenreifehalle, die mittler- nung der Flächen durch die Stadt wurden weile abgebrochen wurde, und die ihr vor- mittlerweile fast alle Grundstücke wieder Paul-Arnsberg-Platz gelagerten Zonen. Auf diesem Erweite- an Investoren veräußert. © Ipach und Dreisbusch rungsareal sollen nun eine neue Erschlie- Auf dem Areal des Landwirtschaftlichen ßungsstraße entstehen, die die Sonne- Vereins sind zwischen 1998 und 1999 183 mann- und die Oskar-von-Miller-Straße Wohnungen im geförderten Wohnungsbau den. Die Bankakademie, eine private Hoch- miteinander verbindet, sowie an deren neu entstanden und direkt daneben an der schule für Mitarbeiter aus dem Bankenbe- Westseite zusätzliche gemischte Bau- Ostendstraße im Jahr 2003 weitere 55 reich, hat ebenfalls die Lagegunst erkannt flächen. Eigentumswohnungen fertiggestellt wor- und ihr neues Schulungsgebäude an der Sonnemannstraße errichtet und Anfang 2001 bezogen; auf der verbleibenden Fläche wird zur Zeit ein Bauabschnitt des Bil- dungszentrums Ostend realisiert, der ab Frühjahr 2005 der Volkshochschule, dem Abendgymnasium und der Bethmannschule als neues Domizil dienen wird. – Durch das Zusammenführen jener Bildungseinrich- tungen an einem Standort sollen räumliche, organisatorische, kulturelle und wirtschaft- liche Synergieeffekte genutzt und der gei- stige Austausch untereinander gefördert werden, und zwar bei effektivem Einsatz der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel. Um dieses hochgesteckte Ziel trotz angespannter Haushaltssituation der Stadt termingenau und wirtschaftlich erreichen zu können, wurde mittels europaweiter Ausschreibung ein privater Investor zu Finanzierung, Planung, Bau und Betrieb des Bildungszentrums gesucht. Bisher scheint

Sanierungsgebiet es so, als ließen sich alle gesetzten Ziele © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main verwirklichen.

[Umrisse] [25

Um den Mangel an Freiräumen auszuglei- chen, wird außerdem ein Quartiersplatz, der Paul-Arnsberg-Platz, hergestellt. Im Bereich des ehemaligen Landwirtschaft- lichen Vereins ist das der letzte Schritt auf dem Weg eines ehemals gewerblich-indu- striell genutzten Areals hin zu einem attraktiven innerstädtischen Viertel. Die Bildungszentrum Ostend © J.S.K. Architekten dreieckige Fläche des Paul-Arnsberg- Platzes wird in abwechselnd hell- und dun- kelgrauen Streifen gepflastert, man betritt ihn über zwei Stufen oder verschiedene Rampen. Darüber hinaus sind hier Baum- Die verbleibende Lücke entlang der Sonne- zu vermeiden, wurden insgesamt acht paare angeordnet, unter denen sich Sitz- mannstraße wird zudem durch ein Wohn- Architektenteams mit der Gestaltung der podeste befinden, die in besonderer Weise gebäude geschlossen, dessen Front die Gebäude beauftragt, wobei das Außenmaß von unten beleuchtet werden. Die Bauar- südlich gelegenen Flächen vom Lärm mit 15 m x 15 m und ihre Höhe mit 25 m klar beiten sind momentan im Gang und sollen abgeschirmt, so daß sie sich hervorragend vorgegeben waren. Östlich und westlich im Frühjahr 2005 abgeschlossen werden. für eine Wohnbebauung eignen. In Form jener Punkthäuser sind hingegen noch Bauflächen frei, auf denen Investoren mit ihren Architekten weitere Wohnbauten planen, mit deren Realisierung die Ent- wicklung der privaten Flächen abgeschlos- sen sein wird.

Ausblick Der Stand der Entwicklung nach bald 20 Jahren Sanierungstätigkeit zeigt, daß die Ziele in bezug auf die Umnutzung von gewerblich-industriell genutzten Flächen hin zu Wohnungsbau fast erreicht sind; somit steht auch das förmliche Sanie- rungsverfahren vor seinem Abschluß. In den nächsten Jahren wird nun die Durch- führung von Maßnahmen im öffentlichen Raum in den Vordergrund rücken: Hierzu Punkthäuser gehören die bereits angesprochene neue © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main Verbindungsstraße sowie der Ausbau der Oskar-von-Miller-Straße selbst, der bisher zurückgestellt wurde. Die strukturelle Ausformung des Ostends Zwischen der Sonnemann- und der Oskar- von drei Zeilen konzipiert, die in Nord-Süd- wird aber auch nach Abschluß des Sanie- von-Miller-Straße wird zur Zeit ebenfalls Richtung orientiert sind, umfaßt sie insge- rungsverfahrens weitergehen. Es seien rege gebaut: Ein weiterer Abschnitt des samt ca. 195 Wohnungen, 78 als Miet- und hier nur das Bauvorhaben der Europäi- Bildungszentrums Ostend steht kurz vor die übrigen als Eigentumswohnungen. schen Zentralbank EZB, die Flächen um seiner Vollendung; er wird künftig dem Dr. Südlich der Oskar-von-Miller-Straße sind den Ostbahnhof und die Feuerwache, das Hoch’s Konservatorium als neues Haus als Pendant zum gegenüberliegenden Honsell-Dreieck sowie die Entwicklungen dienen. Dr. Hoch’s Konservatorium ist Deutschherrenviertel ferner zehn Punkt- entlang der Hanauer Landstraße erwähnt. gegenwärtig noch in den Räumen des häuser in doppelter Reihe an der öffent- Philantropin an der Hebelstraße unterge- lichen Grünfläche der Weseler Werft ent- Dipl.-Ing. Gilbert Mayr Technischer Angestellter bracht, in die ab 2005 wieder die Schule standen; jedes von ihnen hat zwischen Stadtplanungsamt der Jüdischen Gemeinde einziehen soll. zehn und 15 Wohnungen. Um Eintönigkeit Stadt Frankfurt am Main

[Umrisse] 26] Stadterneuerung von Alt-Sachsenhausen Instrumentarien und Ergebnisse

Rahmenplan 1995 hat die Stadt Frankfurt mit dem Rah- 1996 wurde zudem eine Modernisierungs- menplan Alt-Sachsenhausen für das derart beratung eingerichtet. Seither können sich festgelegte Gebiet die Leitlinien für die Eigentümer kostenlos durch einen von der weitere Stadtteilentwicklung beschlossen Stadt beauftragten und bezahlten Architek- und damit ein kommunales Stadterneue- ten zu allen Fragen der anstehenden Mo- rungsverfahren eingeleitet. Der Rahmen- dernisierungs- und Sanierungsmaßnah- plan zeigt sowohl die Mängel des Bestan- men ihrer Liegenschaften beraten lassen. des als auch die Chancen und Potentiale einer künftigen Ausformung auf. Ziel jener Farbleitplan Maßnahmen ist neben der Erhaltung der Im Jahr 2000 wurden die Arbeiten an typischen Merkmale der baulichen Sub- einem Farbleitplan für Alt-Sachsenhausen stanz eine Wiederbelebung durch das abgeschlossen und der Öffentlichkeit vor- Ermöglichen und Fördern einer neuen gestellt. In Kooperation des Stadtplanungs- Nutzungsmischung. Dabei soll vor allem amtes mit der Firma Caparol und der Fach- das Wohnen gestärkt und die gastronomi- hochschule Hildesheim, Studiengang sche Monostruktur auf ein mit dem Woh- Farbdesign, entstand ein in sich geschlos- Vorgeschichte nen verträgliches Maß reduziert werden: senes Konzept für das ganze Quartier, das Statt einseitiger gastronomischer Ausrich- die historische Farbigkeit der Baumateria- Alt-Sachsenhausen ist mit seinen kleinteili- tung sollen neue, mit dem Wohnen verträg- lien aufnimmt. 18 Schattierungen des gen mittelalterlichen Gassen neben dem liche Einzelhandels-, Dienstleistungs- und »Sachsenhäuser Farbenkreises«, vor allem historischen Kern von Höchst das größte Gewerbebetriebe auch tagsüber zu einer Abstufungen der Grautöne des Schiefers geschlossene Altstadtensemble in Frank- Revitalisierung führen. und des rötlichen Sandsteins, aber auch furt. Dies und der hohe Bestand an Kultur- denkmälern und kleinmaßstäblichen Häu- sern sowie die zentrumsnahe Lage am Main prägen die besondere Qualität des Quartiers. Das in den 1960er Jahren nicht zuletzt für seine traditionellen Apfelweinwirtschaften beliebte Viertel mit einer funktionierenden ortstypischen Mischung aus Wohnen und Gewerbe veränderte sich dann aber zur Vergnügungsmeile mit einem einseitigen Überangebot an Kneipen und Diskotheken. Und das wirkte sich zu Lasten vor allem der Wohn- und Einzelhandelsnutzung aus und führte nach Ausbleiben der Nachfrage in jenem Segment des Gaststättengewer- bes zu Leerstand und zunehmendem Ver- fall der Bausubstanz seit Ende der 1980er Jahre: Es setzte der exemplarische, sich selbst verstärkende Teufelskreis aus Leer- stand, Unattraktivität für Investitionen in nachfolgende Nutzungen, baulichem Ver- fall und schlechtem Image ein. Anfang der 1990er Jahre begann die Stadt Frankfurt daher mit der Erarbeitung erster Rahmenplan Konzepte für eine Erneuerung Alt-Sach- © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main senhausens; inzwischen wurde ein breites Spektrum an Instrumentarien entwickelt.

[Umrisse] [27

Fassadenabwicklung nach Farbleitplan © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main

kräftigere Farbtöne bilden hier einen Kanon, der größtenteils historisch beleg- bar ist und in früheren Zeiten in Alt-Sach- senhausen vorhanden war. Der Farbleit- plan enthält nun Vorschläge für jeden einzelnen der ca. 140 Bauten, wobei die Farbtöne von Gebäude zu Gebäude vari- ieren. Dadurch erhält jedes Haus ein eige- nes, auf seine Nachbarschaft abgestimm- tes Gesicht, und die Kleinteiligkeit der Bebauung wird im Ablauf der Fassaden der einzelnen Gassen deutlich erlebbar. Bei anstehenden Sanierungsmaßnahmen wird Beispiel Farbleitplan © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main der Farbleitplan als Leitlinie für die Wahl der Fassadenfarben angewendet.

Förderprogramm Mit Hilfe eines im Jahr 2001 beschlossenen Förderprogramms sollten zusätzliche Anreize für Investitionen zur Umsetzung Weitere Maßnahmen der Ziele des städtebaulichen Rahmen- Für eine Umwidmung und Neugestaltung plans und des Farbleitplans gegeben wer- des am nordwestlichen Gebietseingangs den. gelegenen und bislang durch städtische Finanzielle Unterstützung wird für Maß- Ämter genutzten Frankensteiner Hofes für nahmen der Instandsetzung und Moderni- eine Kombination aus Wohnen und sierung, des Umbaus, der Erweiterung Gewerbe mit kulturellen Einrichtungen oder des Neubaus von Mietwohnungen wurde 2002 zum Beispiel ein Ideen- und sowie der Umwandlung bisheriger Gast- Gestaltungswettbewerb als Investoren- stätten in Wohnungen oder nicht störendes verfahren durchgeführt: In einem ersten Gewerbe an Eigentümer und Pächter Bauabschnitt soll das bisher nicht öffent- gewährt. Neben einem Zuschuß in Höhe lich zugängliche Erdgeschoß entlang der von 20% der förderfähigen Kosten dieser angrenzenden Paradiesgasse für Künstler- Vorhaben gibt es einen weiteren Zuschuß ateliers mit Läden oder ähnlichem geöffnet für einen neuen Fassadenanstrich nach werden, um so zu einer vielfältigeren den Empfehlungen des Farbleitplans. Durchmischung jener Zonen im Viertel bei- Begleitend zur Einführung des Förder- zutragen. programms fanden neben einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit eine kontinuierliche Information, persönliche Ansprache und Klappergasse Einzelberatung der Eigentümer und © Stadtplanungsamt/ Pächter statt. Stadt Frankfurt am Main

[Umrisse] 28]

Anfang 2003 wurde darüber hinaus der Einsatz der Mittel aus dem Modernisie- rungsförderprogramm auf Maßnahmen im öffentlichen Raum ausgedehnt, so daß sich neben einer Verbesserung der Bausub- stanz auch dort flankierende Neugestal- tungen realisieren lassen. Geplant ist unter anderem eine Sanierung des Straßenpfla- sters der Fußgängerzonen in Anlehnung an Paradiesgasse © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main das historische Vorbild. Hierfür wurde ein Konzept erarbeitet, das bereits 2004 in einem Teilbereich umgesetzt werden konn- te. Weitere Schritte folgen in 2005, beab- Zwischenbilanz sichtigt sind eine Straßen- sowie eine Durch diese städtischen Initiativen und Platzumgestaltung, ferner die Neufassung Aktivitäten ist langsam, aber stetig eine aller Quartierseingänge sowie die Umset- positive Veränderung im Viertel spürbar, es zung eines Vorschlages zur Aufwertung sind inzwischen deutliche Verbesserungen der Standorte der vorhandenen stadtteil- des baulichen Zustandes festzustellen; die typischen historischen Brunnen. Modernisierungsberatung und das Förder- Verbesserungen der Substanz über punk- In 2003 wurde außerdem für einen Teil von programm haben ebenfalls große Zustim- tuelle Eingriffe hinaus im Ensemble wirk- Alt-Sachsenhausen eine Erhaltungssat- mung gefunden. sam werden, sind auch die ersten Initiati- zung in Kraft gesetzt, deren Ziel es ist, die Von den ca. 140 Häusern im Kern Alt-Sach- ven einiger Eigentümer und Pächter zur besonderen städtebaulichen Qualitäten, senhausens wurden bereits bei 30 Liegen- Neubelebung ihrer gewerblichen Flächen die dieser Stadtteil während der letzten schaften Sanierungsmaßnahmen unter mit nichtgastronomischer Nutzung gefolgt. Jahrzehnte bewahren konnte, auch für die Anwendung des Farbleitplans durchge- Und dank der Umsetzung der geplanten Zukunft zu sichern und weiterzuent- führt; weitere Vorhaben und Neubau- Umgestaltungen im öffentlichen Raum wickeln: Mit ihr soll in diesem Sinne ge- projekte in Baulücken sind in Vorbereitung. werden sukzessive weitere Anschub- stalterisch auf geplante bauliche Verän- Dort, wo die Sanierungsmaßnahmen in effekte für die Ansiedlung neuer wohnver- derungen Einfluß genommen werden, um engem räumlichem Zusammenhang statt- träglicher Nutzungen wie Büros, Läden so zur Stadtbilderhaltung beizutragen. fanden und damit sichtbar wird, daß die und kultureller Einrichtungen in den Erd- geschoßzonen und somit für eine Stabili- sierung der Wohnnutzung erwartet. Gleichzeitig ist die Stadt bestrebt, Ressour- cen aus anderen städtischen Programmen, wie zum Beispiel »Schöneres Frankfurt« oder der Wohnungsbauförderung, im Erneuerungsgebiet zu bündeln. Um nach den ersten sichtbaren Erfolgen der städtischen Erneuerungsbemühungen für Alt-Sachsenhausen eine nachhaltige Stabilisierung im Sinne der Ziele des Rahmenplans zu erreichen, ist es jedoch erforderlich, das bislang bewährte Verfah- ren einer integrierten Stadtteilerneuerung in den nächsten Jahren mit gleicher Inten- sität fortzusetzen. Baudirektorin Dipl.-Ing. Ursula Brünner Große Rittergasse Stadtplanungsamt © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main Stadt Frankfurt am Main

[Umrisse] Erfolgsaussicht. Starten Sie Ihr Business in der Airport City Frankfurt.

Die einzigartige Erreichbarkeit mit Flugzeug, Auto, Bahn, die optimale geografische Lage und das internationale Flair machen den Flughafen Frankfurt zur erst- klassigen Büro- und Immobilien- adresse. Wir bieten Ihnen eine Vielfalt an Immobilien in ver- schiedenen Lagen – vom hoch- wertigen Büro im Frankfurt Airport Center bis zu speziellen Branchenkonzepten in der CargoCity Süd. Und dazu finden Sie bei uns eine Infrastruktur, die keine Wünsche offen lässt: Konferenzräume, internationale Hotels und eine hochattraktive Einkaufs- und Erlebniswelt. [email protected] www.fraport.de

Fraport. The Airport Managers. 30] Der Rebstockpark Ein neuer Stadtteil

erlaubt zudem den Eigentümern, auf das Erschließungsniveau des Rebstockparks Einfluß zu nehmen und von Anfang an des- sen Qualität mitzubestimmen, sei es bei der Straßen- und Platzgestaltung als auch bei der Bepflanzung.

Gestaltungsentwurf Das Gesamtkonzept des Rebstockparks wurde von dem New Yorker Architekten Peter Eisenman entwickelt und vom Büro Albert Speer & Partner, Frankfurt am Main, gemeinsam mit dem städtischen Planungs- amt in einen nach deutschem Recht ver- bindlichen Bebauungsplan übertragen. Der städtebauliche Ansatz trägt der zentralen Lage angemessen Rechnung und weist zum Beispiel neben der vier- bis sechsge- schossigen Wohn- zur A 648 hin eine bis zu 20geschossige Bürobebauung aus. Der Entwurf, der aus einem die Topographie des Projektgebietes aufnehmenden drei- dimensionalen Netz ein räumlich funktio- nales Modell entwickelt, unterwirft alle Elemente, also Gebäude und Straßen, einem einheitlichen Gestaltungsprinzip der Gesamtgelände Faltung. Daraus ergeben sich eine beweg- © Rebstock Projektgesellschaft mbH te Erschließung und verfaltete Grundrisse

Projektentwicklung Frankfurt wächst nach Westen: Nach Jah- Eingebettet in diese Grünzonen entsteht ren der Planung und der vorbereitenden ein gemischtgenutztes Viertel mit attrakti- Arbeiten erschließt sich dem Betrachter ver Infrastruktur, ein lebendiger Stadtteil der »Rebstockpark« heute in seinen Grund- mit innerstädtisch verdichteten vier- bis strukturen, akzentuiert durch eine breite sechsgeschossigen Wohngebäuden, mit Allee, die »Leonardo-da-Vinci-Allee«, als Büro- und Hotelbauten, Erholungs- und Hauptachse des neuen Quartiers. – Damit Freizeiteinrichtungen sowie Kindertages- mündet eine der größten und von ihrer stätten und einer Schule, der Wohnraum Historie bewegtesten Stadtteilentwick- für rund 4.500 Menschen und Büros mit lungen der letzten Jahrzehnte in ihre letzte etwa 5.500 Arbeitsplätzen bietet. Phase. Seine Umsetzung verantwortet die Reb- Insgesamt umfaßt der Rebstockpark ein stock Projektgesellschaft mbH, eine Public

Gelände von 27 ha, mehr als ein Drittel Private Partnership, an der die Stadt Frank- Lage davon ist für Grünflächen reserviert: furt zu 50% beteiligt ist, die andere Hälfte © Rebstock Projektgesellschaft mbH Neben dem vorhandenen 20.000 m2 großen entfällt auf zwei private Grundstücks- Waldbestand entfaltet sich ein 7,5 ha eigentümer. Alle Infrastrukturmaßnahmen großer Landschaftspark mit Obsthainen, werden von der Rebstock Projektgesell- Spielflächen und Liegewiesen. schaft mbH direkt realisiert. Das Modell

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bei den verschiedenen Häusern, was sich auch in den Grünanlagen fortsetzt. Das bis- her eher theoretisch erklärbare Prinzip des Eisenmanschen Entwurfs »Unfolding Frankfurt« ist in den Brechungen der Straßen und Wege nunmehr klar erkenn- bar. An den Fassaden werden die Faltungs- linien durch Material- bzw. Farbwechsel Wohnbebauung © AS&P – Albert Speer & Partner GmbH ablesbar sein. So werden die Beziehungen der einzelnen Baukörper untereinander und zu den Frei- flächen festgelegt; Gebäudegrenzen und den Vorzügen einer großstädtischen Infra- Wegeverlauf folgen einem übergeordneten struktur am besten zu verknüpfen wissen. System, das dem Stadtviertel Identität und Und insofern ist der Rebstockpark bestens Charakter verleiht: ein räumliches Bezie- positioniert, denn die unmittelbare Nähe zu hungsnetz, das Investoren, Architekten Innenstadt und Messe, verbunden mit und Landschaftsplanern dennoch Spiel- großzügigen Parklandschaften und Grün- raum für eigene Interpretationen erlaubt. anlagen, erfüllt genau diesen Anspruch.

Gesamtkontext Aus städtebaulicher Sicht ist die Erschlie- ßung des Rebstockparks Teil einer Ent- wicklung, die sich mittelfristig im gesamten Westen Frankfurts realisieren wird, eine Zentrumserweiterung in Richtung Westen, gemeinsam mit der City West, dem Europa- viertel und dem Westhafen. Ein Wandel von ehemalig industriell oder untergenutz- ten Flächen zu einem nachhaltig attrakti- ven Wohn- und Lebensraum, der alle Bedürfnisse einer anspruchsvollen Stadt- Gestaltungsprinzip bewohnerschaft abdeckt, und zwar vom © Rebstock Projektgesellschaft mbH Yachthafen über Einkaufszentren bis zu großzügigen Naherholungsflächen. Dies muß die raumordnerische und stadtplane- Perspektive rische Antwort sein, die Frankfurt als Kern- Wie aber wird sich der neue Stadtteil am Ähnliches gilt für den Bürostandort. Be- stadt auf die Abwanderung von Wohnbe- Frankfurter Immobilienmarkt etablieren? reits 1987 waren Fachleute der Auffassung, völkerung in das Umland mit all den be- Eine Studie im Auftrag der Deutschen daß sich das Areal am westlichen Eingang kannten, daraus resultierenden Auswir- Bank, »Trend Research 2004«, belegt, daß der City hervorragend für eine solche kungen gibt. Wohnen in der Stadt wieder an Attraktivität Nutzung anbietet. Die stadträumliche Lage Dipl.-Ing. Michael Knisatschek gewinnt. Hier spielen sicher die bekannten hat sich seitdem nicht verändert, verändert Geschäftsführer Rebstock Projektgesellschaft mbH, negativen Entwicklungen, die sich aus der hat sich lediglich die Lage am Büroimmo- Frankfurt am Main oft großen Entfernung zwischen Wohn- bilienmarkt. Erste Ansiedlungen durch die und Arbeitsplatz ergeben, eine wesentli- Unfallkasse Hessen und die Accor Hotel- che Rolle. Die Studie zeigt aber auch, daß gruppe erlauben den Schluß, daß sich der jene Standorte einen Vorteil haben wer- Rebstock künftig gegenüber peripher den, welche die Erwartungen nach Erho- geplanten Standorten sehr gut behaupten lungsgrün im direkten Lebensumfeld mit können wird.

[Umrisse] 32] Der neue Stadtteil Riedberg Der Universitätsstadtteil gewinnt an Dynamik

Nach umfangreichen Voruntersuchungen Grundstückszwischenerwerbs durch den zwischen 1993 und 1996, mit denen die treuhändischen Entwicklungsträger der Eignung des Standortes geprüft und die Stadt Frankfurt, die Hessen Agentur in erhöhten gesetzlichen Anforderungen Wiesbaden, mit anschließendem, breit- nachgewiesen wurden, die jenen stark in gestreutem Verkauf nimmt nun die Eigen- Die Anfänge das private Eigentum eingreifenden Rege- entwicklung der Flächen durch die Eigen- Der neue Frankfurter Stadtteil Riedberg, im lungen vorangestellt worden sind, ver- tümer, also Bebauung und Nutzung, auch Norden Frankfurts zwischen mochte man im Jahre 2000 den mit 263 ha in Verbindung mit Investoren, eine zentrale und mit der städtebaulich größten Bebauungsplan Hessens zu Stellung ein. renommierten »Nordweststadt« Schwa- beschließen, um einen Stadtteil für 15.000 Mit dieser Umsetzungsstrategie wird der- genscheids und der »Römerstadt« Ernst Einwohner, rund 4.000 private und univer- zeit vor allem das östlichste Wohnquartier Mays in der Nähe, dem ländlich struktu- sitäre Arbeitsplätze und 8.000 Studenten zu auf dem Riedbergrücken erschlossen und rierten Kalbach und dem prosperierenden begründen. bebaut. Wohn- und Tertiärstandort Mertonviertel- Riedwiese gelegen, nimmt konkrete For- men an. Wie vor Jahren bei der Entwick- lung der Grundphilosophie des Gebiets- konzepts formuliert, entstehen parallel zu den ersten Wohnbauten gleichzeitig auch die entsprechenden Infrastruktureinrich- tungen: Zwei Kindertagesstätten, eine Grundschule, die erste öffentliche Park- anlage sowie Busverbindungen sind kurz vor der Fertigstellung bzw. schon in Betrieb. Vor allem aber die gleichzeitige Errichtung von Instituten der Johann Wolfgang Goethe-Universität und privater Forschungseinrichtungen weisen darauf hin, daß die ambitionierte Zielsetzung eines gemischt genutzten, lebendigen »Universitätsstadtteils« zügiger verwirk- licht werden kann, als dies ursprünglich erhofft worden war. Ursprünglich, das heißt zu Beginn der Standort mit Skyline 1990er Jahre, war die Idee geboren wor- © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main den, Wohnungsneubau nicht mehr nur aus- schließlich als Arrondierung vorhandener Damit waren dann auch große Teile der Das Konzept Stadtteile zu betreiben, sondern nach ca. gravierenden Bedenken im kommunalpoli- Die Konzeption klar ablesbarer Wohnquar- 20 Jahren Pause wieder den Versuch zu tischen Raum gegen die Maßnahme aus- tiere mit jeweils eigener Identität ist ein unternehmen, ein vollständiges Quartier geräumt. Für die nachvollziehbar geringe zentrales Element des städtebaulichen »auf der grünen Wiese« zu planen und zu Begeisterung der Grundeigentümer, sich Entwurfs, der in seiner Grundidee auf den realisieren. Der zu dieser Zeit rasant auf den niedrigen, gutachterlich festge- Plan des Darmstädter Büros Trojan und gestiegene Bedarf an Wohnraumversor- stellten Anfangsbodenwert von etwa 23 Trojan zurückgeht. – Der annähernd qua- gung ließ ein planungsrechtliches Instru- Euro einzulassen, bedurfte es jedoch noch dratische Stadtteilgrundriß hebt sich an ment in den Vordergrund rücken, das ver- vieler Verhandlungsrunden, um eine inzwi- allen Seiten mit ausgeprägten Ortsrändern hieß, Neubaugebiete konkretisieren und schen doch erhebliche Mitwirkungsbereit- vom Landschaftsraum ab. Damit sollen mit der zugehörigen Infrastruktur ausstat- schaft zu erreichen. nicht nur der Freiraumschutz und die dorti- ten zu können, ohne die damals schon Diese Mitwirkungsbereitschaft hat sogar ge Freizeitqualität betont werden, sondern knappen städtischen Haushalte belasten den ursprünglich vermuteten Realisie- auch der individuellen Entwicklung der zu müssen: die »städtebauliche Entwick- rungsprozeß der Maßnahme umgekehrt: benachbarten Viertel Rechnung getragen lungsmaßnahme« des Baugesetzbuches. Statt des erwarteten Regelverfahrens des werden.

[Umrisse] Die Realisierungsschritte [33 Durch die Haupterschließungsstraßen und beschworenen, sondern hier tatsächlich In den derzeitigen Entwicklungsstufen naturräumliche Zäsuren wie den Kätches- entstehenden gemischten Nutzungsstruk- werden vorwiegend Wohnformen im zwei- lachgraben wird das Gebiet in sieben Teil- turen zu einer urbanen Vielfalt führen wer- geschossigen Bereich realisiert, Reihen- bereiche gegliedert. Und alle erhalten mit den, die eher dem Cityrand als dieser peri- sowie Doppelhäuser, die der Bebauungs- Quartierparks und zugehörigen Kinder- pheren Lage im Frankfurter Norden ent- plan mit seiner »schlanken« Festsetzungs- tagesstätten eine eigene Mitte, an geeig- sprechen wird. dichte nicht zwingend vorgibt, sondern die neten Stellen werden zudem die planeri- Neben den reizvollen Perspektiven Rich- am Markt besonders nachgefragt werden. schen Voraussetzungen für eine quartiers- tung Taunus, Niddatal und zur Frankfurter In geeigneten Teilgebieten sind im übrigen bezogene Ladenversorgung geschaffen. Skyline sind es vor allem die außerordent- eingeschossige Bauweisen vorzugsweise Die derzeitigen und künftigen Einrichtun- lich attraktiven Anbindungen im öffent- für freistehende Einfamilienhäuser ausge- gen der Universität sowie der verwandten lichen Nahverkehr sowie die sehr gute wiesen worden, da Frankfurt hier Ange- Forschungseinrichtungen bilden indessen Erreichbarkeit mit dem Auto über die botsdefizite aufweist. einen Kristallisationspunkt, um den sich Autobahn A 661, die den Standort Riedberg der Stadtteil abschnittsweise ansiedeln nicht nur zum Wohnen, sondern auch für und entwickeln kann.

Städtebauliches Gesamtkonzept © Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft Hessen mbH/Stadt Frankfurt am Main

Die Nord-Süd-Erschließung der Alten- Dienstleistungs- und Forschungseinrich- Die Dichteverteilung des Bebauungsplans höferallee definiert zusammen mit dem tungen, derzeit schon das Max-Planck- geht von einem weitgehend ausgewoge- Grünzug entlang der »Römischen Straße« Institut und das Forschungs- und Innova- nen Mix aus verdichtetem Flachbau und einen Zentralbereich, der neben den tionszentrum für Biophysik als Bausteine drei- bis viergeschossigem Wohnen aus, Universitätsinstituten, das heißt langfristig eines Top-Biotechnologiestandortes in letzteres vorwiegend als raumbildende allen naturwissenschaftlichen Fakultäten Hessen, auszeichnen. Elemente entlang den Haupterschlie- in Frankfurt, die wesentlichen öffentlichen Mit den Grünzügen »Römische Straße«, die ßungsstraßen und natürlich in den zentra- sowie privaten Nutzungen aus dem Spek- dem ehemaligen Heeresweg zwischen der len Gebietsteilen lokalisiert. – Wegen der trum eines Mischgebiets bzw. Kerngebiets Siedlung Nidda und der Saalburg folgt, und augenblicklich noch etwas eingeschränk- aufnehmen kann. Im Stadtteilzentrum kreu- »Topographischer Weg«, der sich auf den ten Flächenverfügbarkeit in den für Ge- zen sich darüber hinaus die wichtigen historischen Bonifatiusbrunnen bezieht, schoßwohnen geeigneten Lagen liegen Straßen sowie die oberirdisch geführte werden geschichtliche Determinanten in aber noch keine umfangreichen Erfahrun- Stadtbahnlinie und definieren so mit den einer ansonsten weitgehend ausgeräum- gen mit solchen Vorhaben vor. In beiden angrenzenden Universitäts- und Kernbe- ten Ackerlandschaft als bestimmende Segmenten, dem Einfamilienhausbereich reichen die künftige lebendige Mitte des Entwurfsmotive aufgegriffen und mit iden- wie dem Geschoßwohnen, werden von Gebietes, die mit den nicht nur planerisch titätsbildender Funktion eingesetzt. Stadt und Entwicklungsträger freilich

[Umrisse] 34]

Der Straßenraum stellt einen weiteren wichtigen Baustein im qualitativen Um- gang mit dem öffentlichen Raum des Stadt- teils dar. Und so wurde erstmalig in Frank- furt ein Gestaltungsplan für alle Straßen- Grundschule profiltypen im Gebiet entwickelt, entworfen © Stadtplanungsamt/ Stadt Frankfurt am Main vom Büro WerkStadt aus , um mit Komponenten aus den vorhandenen städtischen Materialkatalogen Vorgaben zu entwickeln, die als Gesamtkonzept mit durchgängig verwendeten Werkstoffen und Ausstattungselementen den Stadt- teilzusammenhang betonen und gleichzei- tig mit unterschiedlichen Intensitäten die verschiedenen Örtlichkeiten und Hierar- chiestufen innerhalb der Erschließung ablesbar machen. Für die zentralen Plätze sind ergänzend außerdem städtebauliche Gestaltungswettbewerbe vorgesehen. Forschungs- und Entwicklungszentrum © Stadtplanungsamt/ Eine Schlußbemerkung Stadt Frankfurt am Main Die unterschiedlichen Vorstellungen der Grundeigentümer sowie die gedämpfte wirtschaftliche Situation führten in einer mittelfristigen Betrachtung einerseits zu Neudefinitionen von Entwicklungsabfolgen und Durchsetzungsstrategien, andererseits aber auch zu einer breiteren Palette von Angeboten für die vom Gesetzgeber ins Auge gefaßten »weiten Kreise der Bevöl- kerung«, als dies vielleicht ursprünglich zu erwarten gewesen ist. Und so konkurrieren Die in den überwiegenden Gebietsteilen hier klassische Bauträgerangebote mit der bewußt offenen Rahmenbedingungen des vom Entwicklungsträger organisierten, Anstrengungen unternommen, zu qualitativ Bebauungsplans für die künftige Entwick- parzellenweisen Einzelvermarktung, ste- hochwertigen Ergebnissen zu kommen, an lung und die damit mögliche bauliche Viel- hen Kaufgrundstücke neben Erbbaurechts- städtebaulich bedeutsamen Standorten falt erfordern als Äquivalent jedoch ein angeboten und Generalübernehmerpla- daher zusammen mit den Investoren kon- besonderes Augenmerk auf die qualitative nungen neben fortschrittlichen Modellen kurrierende Entwurfsverfahren durchge- Ausgestaltung des öffentlichen Raums und vom Bauen durch betreute Baugemein- führt; vertraglich festzulegende Qualitäts- der öffentlichen Gebäude. So wie die schaften. ziele für den Städte- wie den Hochbau bereits erwähnte Grundschule aus einem Nach einem langen Vorlauf an Planungen, ergänzen die Bebauungsplaninhalte. Auf Wettbewerbsverfahren hervorgegangen Rechtsstreitigkeiten und technischer dieser Grundlage werden bei Grundstücks- ist, werden auch für die übrigen Infrastruk- Gebietserschließung gewinnt die Bebau- verkäufen des Entwicklungsträgers an tureinrichtungen überwiegend Wettbe- ung des Riedbergs nun zunehmend an Einzelbauherren notwendige Rahmen- werbe durchgeführt werden. Dynamik. Und die gerade vollzogene vorgaben gemacht sowie auf Flächen, die Die beiden großen Grünflächen sind zudem Eröffnung der ersten Grundschule im die Grundeigentümer gemeinsam mit in landschaftsplanerischen Wettbewerben Gebiet als Modell eines Passivhaus-Kon- Investoren entwickeln, die Ziele durch entworfen worden; die Parks werden als zeptes kündet von den engagierten Zielen einen verbindlich zu realisierenden städte- adreßbildende Vorleistung derzeit bereits der städtebaulichen Entwicklungsmaß- baulichen Entwurf in Abstimmung mit der realisiert. Integriert sind hier Elemente des nahme »Am Riedberg«. Stadt konkretisiert und vertraglich fixiert. Regenrückhaltekonzepts, also Mulden, eine Teichlandschaft etc. als ein Thema Bauoberrat Dipl.-Ing. Karl-Heinz Staab Bauoberrat Dipl.-Ing. Jürgen Büttner der vielfältigen ökologischen Zielsetzungen Stadtplanungsamt im Gebiet. Stadt Frankfurt am Main

[Umrisse] Hotel Riedberg [35 Der Entwurf

Städtebauliches Gefüge Städtebaulich zeichnet sich die zu bepla- nende Parzelle dadurch aus, daß sie an der Nahtstelle zwischen den großen Neben Servicewohnen im direkten An- Institutsgebäuden im Südwesten und schluß an das Hotel sind vorwiegend Gewerbebauten im Südosten mit jeweils Wohnnutzungen geplant. Für die Erdge- geschlossener Bebauung und der klein- schoßflächen längs der Altenhöfer Allee teiligen Struktur von Doppel- und Reihen- werden Gewerbenutzungen vorgeschla- häusern liegt. gen. Das Hotelgrundstück liegt an der Ecke Riedberger Straße und Altenhöfer Allee. Hier wird sich der neue Schwerpunkt des Gebiets entwickeln und die Ecke mit dem Gebäudevolumen dementsprechend durch eine Auskragung und den Verzicht auf ein Staffelgeschoß betont, gegen die Plan- straße und das Blockinnere gegliedert, zweigeschossig zur Planstraße, zwei- oder dreigeschossig plus Dach zum Hof. Die Gebäudekomposition weist auf den Ein- gang des Hotels an der Altenhöfer Allee hin, der aus verkehrstechnischen Gründen 65 m von der Kreuzung entfernt liegen muß. Hier befinden sich die Vorfahrt zum Hotel und die Zufahrt in die Tiefgarage.

Funktionszuordnung Das Café mit der Bar und dem Shop orien- tieren sich stark auf den Außenraum und leisten damit ihren Beitrag zur Belebung des Quartiers. Lageplan © schneider + schumacher Architekturgesellschaft mbH

Dies wurde als wesentliches Kriterium für das Konzept thematisiert: Zu drei Seiten hin wird das Grundstück durch seine Bebauung längs der Straßen weitgehend geschlossen. Durchgänge ins Blockinnere werden in Verbindung mit den Hausein- gängen geschaffen und die Nordostseite der Parzelle durch Punkthäuser mit an- schließenden Zeilenbebauungen definiert. Durch deren Stellung quer zur Straße ent- stehen eine Vernetzung und Kontinuität der Grün- und Freiräume über die »Planstraße« hinweg. Kleine Wege zwischen den Mie- tergärten zu einem öffentlichen Grünraum verbinden die Beziehungen innerhalb des Eingangsbereich Gebiets. © schneider + schumacher Architekturgesellschaft mbH

[Umrisse] 36]

Gebäudeentwurf © schneider + schumacher Architekturgesellschaft mbH

Im Erdgeschoß sind neben der Lobby mit Die Fassaden der Zimmer sind zu ca. 60% Restaurant und Bar auch die Konferenz- verglast, zu 40% geschlossen. Raumhohe bereiche untergebracht. Von der Rezeption Schiebetüren ermöglichen ein großzügiges gelangt man über eine offene Treppen- und Öffnen. So entsteht innerhalb der Zimmer eine Aufzugsanlage, die sich zum Innenhof eine loggienartige Situation. An den Ar- hin ausrichten, in die Zimmergeschosse. beitstischen ist jeweils ein kleines Lüf- Im ersten Obergeschoß sind neben Hotel- tungsfenster in der geschlossenen Front zimmern auf der Nordostseite der Fitneß- eingebaut. Außenliegende Schiebeläden Auf lufttechnische Einrichtungen soll weit- und-Wellneß-Bereich untergebracht. mit Lamellen verhindern den direkten gehend verzichtet werden. In den Berei- Dieser verfügt über einen großzügigen Einblick und unerwünschten Wärme- chen Konferenz, Restaurant, Küche sind Außenbereich, der auch für sonstige Ver- eintrag an heißen, sonnigen Tagen. Die jedoch mechanische Lüftungs- bzw. Teil- anstaltungen genutzt werden kann. Das Erdgeschoßzonen längs der Straßen klimaanlagen notwendig, die so erstellt Hotel verfügt über ca. 200 Zimmer sowie bestehen aus Ganzglasfassaden. werden, daß sich auf die flexible Raum- 22 Suiten, die an den Gebäudeecken und nutzung bedarfsgerecht reagieren läßt. Die im Dach des vierten Obergeschosses Haustechnische Anlagen Hotelzimmer werden zudem natürlich be- südostorientiert angeordnet sind. Diese werden grundsätzlich so aufgebaut, und entlüftet. daß sie im Rahmen von Wärme-, Kälte-, Konstruktion und Fassade Luft- und Stromleasing durch Dritte errich- Das Hotel kann durch seine stringente tet und betrieben werden können. Struktur weitgehend aus vorgefertigten Genau wie die allgemeine Baukonstruktion Elementen errichtet werden. Die Zimmer- werden die Hotelbäder umfassend vorge- wände und die geschlossenen Fassaden- fertigt, das heißt nach den Wünschen des teile sind tragend ausgelegt. Damit werden Bauherrn in Montagehallen präzise die Spannweiten der Zimmerdecken mini- erstellt. Die Montage erfolgt als Raum-im- miert (d = 18 cm), was sich positiv auf die Raum-Lösung, was den Installationsauf- zu erstellende Kubatur auswirkt. wand vor Ort auf ein Minimum reduziert.

[Umrisse] [37

Durch das Klimakonzept des Erdgeschos- ses, zentrale Teilklimaanlagen sowie Fuß- bodenheiz- und Kühlsystem als Bauteil- aktivierung werden Bau- und Betriebs- kosten gesenkt und zugleich das Behag- lichkeitsempfinden der Nutzer gesteigert. Zur einfachen Bedienung der haustechni- schen Anlagen wird schließlich eine gewerkeübergreifende Gebäudeleittechnik installiert, die so aufgebaut ist, daß sowohl das Hauspersonal Probleme erkennen und beheben als auch ein externes Facility- Management-Unternehmen eine Vollwar- tung erstellen kann. Till Schneider schneider + schumacher Grundriß Erdgeschoß Architekturgesellschaft mbH, © schneider + schumacher Architekturgesellschaft mbH Frankfurt am Main

Grundriß Regelgeschoß © schneider + schumacher Architekturgesellschaft mbH

Grundriß viertes Obergeschoß © schneider + schumacher Architekturgesellschaft mbH

Projektentwicklung: Immobilien Gruppe Frankfurt, Frankfurt am Main

Architekten: schneider + schumacher Architekturgesellschaft mbH, Frankfurt am Main

Energie- und Haustechnikkonzept: Planungsgemeinschaft Duo, Wiesbaden 38] Das neue Gewerbegebiet in Kalbach Eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme

Ordnende oder gestalterische Vorgaben Die Durchführung erfolgt in sechs Bauab- für die einzelnen Grundstücke wurden dar- schnitten zwischen 2003 und 2007. Die über hinaus auf das notwendige Maß Erschließungs- und Vermarktungsaktivi- beschränkt, um die Handlungsfreiheit der täten werden weitgehend parallel durch- Interessenten möglichst wenig einzu- geführt, nicht zuletzt um die Finanzierungs- schränken. Damit ein unverwechselbarer kosten zu reduzieren. Die ersten drei sind Idee und Umsetzung Gebietscharakter gewährleistet bleibt, ist überwiegend vermarktet, Nummer vier bis Im Gewerbegebiet »Am Martinszehnten« werden auf 87 ha Bauflächen entwickelt für kleinere und mittlere Gewerbe- sowie für Industriebetriebe, die verlagern oder sich vergrößern wollen. Um nun deren zügige Bereitstellung bei moderaten Prei- sen zu gewährleisten, erfolgt die Umset- zung mit dem Instrument der städtebau- lichen Entwicklungsmaßnahme; als Träger wurde die FAAG Frankfurter Aufbau AG beauftragt.

Bebauungsmodell © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main

sechs werden in den Jahren 2005 bis 2007 realisiert. Fertiggestellt sind bereits der erste Abschnitt der Heinrich-Lanz-Allee sowie die Straßen zur Erschließung des Frischezentrums, des Gewerbeparks, des Pressevertriebszentrums und des Blocks 03. Und der Autobahnanschluß Nieder- Eschbach an die Autobahn A 661 wurde im Sommer 2004 eröffnet und sorgt nun für Rahmenkonzept eine optimale Anbindung und für eine © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main Entlastung der benachbarten Wohnge- biete. – Insgesamt werden hier rund 3.500 Arbeitsplätze entstehen, das heißt ca. 65 Das Areal liegt im Norden der Stadt Frank- für das Gesamtareal auch ein verbind- Arbeitsplätze/ha. furt, direkt südlich am Bad Homburger liches städtebauliches Rahmenkonzept Bei der Entwicklung des Gebietes »Am Kreuz, so daß durch den direkten Auto- erstellt worden. Sein Rückgrat ist die zen- Martinszehnten« haben Stadt und Träger bahnanschluß eine optimale Verkehrs- trale Haupterschließungsachse Heinrich- letztlich neue Wege beschritten: Gegen- anbindung gegeben ist. Das innere Netz Lanz-Allee, die mit vier Baumreihen ge- über dem üblichen Vorgehen bei derarti- ermöglicht zudem unterschiedlich große säumt ist. Großzügige öffentliche Grün- gen Maßnahmen, bei denen die Grund- Baublöcke, die sich je nach Bedarf und Art flächen und insbesondere ein Grünzug, der stücke vom Entwicklungsträger zunächst der anzusiedelnden Unternehmen flexibel den nördlichen Ortsrand des angrenzen- angekauft, erschlossen und dann weiter- aufteilen lassen. Das Standardraster den Stadtteils Kalbach mit dem künftigen verkauft werden, hat man die Entwicklung beträgt 50 m x 50 m, die Flächenqualitäten Stadtpark Nieder-Eschbach verbindet, for- vorzugsweise gemeinsam mit den Alt- reichen vom »Industriegebiet« bis zum men das Gebiet und übernehmen außer- eigentümern durchgeführt. »Gewerbegebiet« für Handwerksbetriebe; dem eine wichtige ökologische Funktion im Baurätin Dipl.-Ing. Sabine Fladung Einzelhandel und selbständige Büroge- Rahmen der Regenwasserbewirtschaf- Stadtplanungsamt bäude sind hingegen nicht vorgesehen. tung. Stadt Frankfurt am Main

[Umrisse]

40] Nachverdichtung des Bankenviertels Das Gebiet zwischen Taunusanlage und Goethestraße

Änderung des Bebauungsplans Am 18. März 1999 hatte die Stadtverordne- wurden mit den jeweiligen Bauherren tenversammlung beschlossen, den Bebau- Verträge über die Kostenübernahme für ungsplan Nr. 702 »Bankenviertel – Zwi- vorhabensverursachte städtebauliche schen Taunusanlage und Goethestraße« zu Maßnahmen abgeschlossen. ändern. Ziel war die Sicherung einer den Mit der Änderung des Bebauungsplans Nr. Empfehlungen des Hochhausentwick- 702 war zugleich die Absicht verbunden, lungsplans »Frankfurt 2000« sinngemäß fol- das Profil Frankfurts als Hochhausmetro- genden Fortschreibung des Frankfurter pole nachdrücklich zu konturieren. Durch Bankenviertels, denn durch die Einführung die Integration der Bauform »Hochhaus« des Euro und die Ansiedlung der Europäi- hat sich Frankfurt am Main in Europa eine schen Zentralbank EZB erhält der Banken- eigene städtebauliche Identität aufgebaut, platz Frankfurt verstärkten Auftrieb; der zu der sich die Stadt auch künftig uneinge- geänderte Bebauungsplan trat dann am schränkt bekennt. 4. Februar 2003 in Kraft. Damit sind nicht Die Anziehungskraft des traditionellen nur die planungsrechtlichen Grundlagen Bankenviertels für die Financial Community für fünf weitere Hochhausstandorte mit hat zum einen zu tun mit seiner bis in die zusätzlich insgesamt gut 200.000 m2 Brutto- Zeit Frankfurts als Reichsstadt zurück- geschoßfläche, sondern ebenso die Vor- reichenden Geschichte als Standort wich- aussetzungen für eine lebendige Nut- tiger Geldinstitute; hinzu kommt zum ande- zungsmischung geschaffen. Flankierend ren die gut erschlossene zentrale Lage.

Geänderter Bebauungsplan © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main

[Umrisse] [41

In der Kontinuität des Bankenplans steht zudem die Einordnung der neuen Gebäude in den Hochhauscluster des Bankenvier- tels, und zwar aus mehreren Gründen: Zunächst entspricht dies der Beobachtung, daß Hochhäuser erst als Pulk eine Skyline bilden. Außerdem setzt sich das Banken- viertel damit von benachbarten Wohnquar- tieren ab, deren Identität so auch künftig bewahrt wird. Zugleich lassen sich durch eine Konzentration von »Wolkenkratzern« nachteilige Auswirkungen auf die Belüf- tungsverhältnisse im Stadtgebiet vermei- den, Flächenressourcen schonen und Infrastruktureinrichtungen optimal ausnut- zen. Insgesamt sind daher Hochhäuser in verdichteter Anordnung ein wichtiges Element der ökonomischen und ökologi- schen Weiterentwicklung der Stadt ange- sichts anhaltender Flächenkonzentration. Bauoberrat Dr. Martin Neitzke Stadtplanungsamt Stadt Frankfurt am Main »Hochhauscluster« © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main

Kontinuität des Bankenplans Der Bebauungsplan Nr. 702 Ä bezieht sich auf die städtebaulichen Leitideen des »Bankenplans«. Augenfällig wird dies an der Höhenstaffelung der fünf neuen Hoch- häuser: So schließen sich die in der »ersten Reihe« entlang den Wallanlagen, Commerzbank und Frankfurter Sparkasse, mit Höhen von maximal 135 m den Dimen- sionen des Japan-Centers an. Nur für den Bau von Frankfurter Sparkasse und Würt- tembergischer Hypothekenbank an der Junghofstraße ist eine größere Höhe, näm- lich 195 m, zulässig, um stadträumlich den Übergang zu den Türmen der Mainzer Landstraße herzustellen. Die Türme der »zweiten Reihe«, Bankhaus Metzler mit Internationaler Handelsbank und 175 m Höhe sowie das Hochhaus »Max« der Deutschen Bank mit 228 m Höhe, fügen sich in die Silhouette der Neubebauung Baukörperanordnung östlich der Neuen Mainzer Straße ein. © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main

[Umrisse] 42] Die Bockenheimer Landstraße Konzepte und Projekte

Erste Überlegungen Zürichhaus; 160 m-Variante © Prof. Christoph Mäckler Architekten Mit dem Beschluß der Stadtverordneten- versammlung vom Oktober 2004 zur Auf- stellung des Bebauungsplans wurde ein weiterer Schritt in Richtung auf die Neu- Begünstigt wurde die Entscheidung durch chen sich weite Kreise der Fachwelt sowie ordnung eines an sich relativ kleinen den im Jahre 1998 von der Stadtverordne- der Frankfurter Bevölkerung aus. Die Dis- Innenstadtgebiets gemacht, das aber tenversammlung gefaßten Beschluß, daß kussion wurde freilich mit dem ersten wegen seiner direkten Nachbarschaft zur hier von den im rechtsverbindlichen Zubiß des Abrißbaggers im Juni 2001 jäh Alten Oper und zum städtebau- Bebauungsplan festgesetzten städtebau- beendet, gegen Mitte 2002 war dann auch lich um so bedeutender einzustufen ist. lichen Kennwerten abgewichen werden das Gebäude Geschichte geworden. Vorausgegangen war ein mehrere Jahre kann. Grundlage jenes Zugeständnisses Damit wäre der Weg bzw. das Grundstück währender Planungsprozeß, bei dem es war ein Konzept des von der Zürich Versi- frei gewesen für das 1998 beschlossene nicht nur um die Frage der angemessenen cherungsgesellschaft beauftragten Archi- Konzept. Leitgedanke des Entwurfs war die Neubebauung ging, sondern auch darum, tekten, Professor Christoph Mäckler, des- Rekonstruktion der ehemals vorhandenen wie mit dem identitätsstiftenden Altbe- sen Büro auf der gegenüberliegenden und unter den Kriegseinwirkungen zerstör- stand umzugehen ist. Seite des Opernplatzes ansässig ist und ten, gründerzeitlichen Blockrandbebauung. Wie bei anderen Vorhaben wurde auch in der vermutlich schon deshalb eine beson- Damit sollte der Opernplatz auf seiner diesem Fall die Diskussion durch den Ent- dere Beziehung zu diesem Projekt hat. Westseite wieder neu gefaßt werden – schluß des Eigentümers, der Zürich Versi- Zunächst löste die Neubauentscheidung wenn auch auf die Frankfurter Art, nämlich cherungsgesellschaft, ausgelöst, die nicht der Zürich Versicherungsgesellschaft mit Hilfe eines rund 92 m hohen Büroturms. mehr marktgerechten Gebäude durch zeit- jedoch einen öffentlichen Widerhall aus, War man sich seitens der Stadt einig, die gemäße Neubauten zu ersetzen, da eine da es eben nicht um den Abriß eines belie- mit dem Bebauungskonzept einhergehen- wirtschaftlich vertretbare Sanierung der bigen, in die Jahre gekommenen Hoch- de höhere Grundstücksausnutzung sowie aus den 1960er und 1970er Jahren stam- hauses, sondern um das »Zürichhaus am ein deutlich höheres Gebäude zu akzeptie- menden Häuser zur Anpassung an die Opernplatz« ging. Für den Erhalt der von ren, so fand doch gerade der erste von gestiegenen Ansprüche des Marktes und den Architekten von Schauroth und Mäckler entworfene Turm keine ungeteilte vor allem an die verschärften Brandschutz- Stücheli in den Jahren 1962–63 errichteten, Zustimmung. Zu breit und zu plump, das anforderungen nicht realisierbar erschien. rund 67 m hohen Hochhaus-Ikone spra- waren noch die sachlichsten Argumente

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Allerdings entsprach der deutlich in die Höhe geschossene Turm nicht mehr den früheren Beschlüssen der Stadtverord- netenversammlung und bedingte daher zur Stadtmodell im Windkanal © Institut für Industrieaerodynamik GmbH Schaffung neuen Baurechts ein eigenstän- diges Bebauungsplanverfahren. Aus nahe- liegenden Gründen entschied man sich gegen das neue Zürichhaus am Opern- schoß des »Atriumhaus« getauften Pro- seitens der Verwaltung für das Instrument platz, das selbstverständlich an der vielge- jektes Zonen für ein Café respektive ein des vorhabenbezogenen Bebauungsplans lobten Leichtigkeit und Eleganz des Vor- Restaurant und Einzelhandelsläden zu nach § 12 BauGB, wobei der Geltungs- gängers gemessen wurde. Zwar ließ sich reservieren sowie diese öffentlichkeits- bereich von vorneherein über das Grund- der Vorwurf einer unverträglichen Ver- wirksamen Funktionen auf Dauer rechtlich stück der Zürich Versicherungsgesell- schattung des Opernplatzes recht schnell zu sichern. Damit wollte man die Westseite schaft hinaus gefaßt wurde und den und mathematisch exakt widerlegen, doch des Opernplatzes attraktiver und lebendi- Rothschildpark sowie die angrenzenden die Furcht vor einer optischen Dominanz ger machen, so wie es bereits traditionell Grundstücke der DZ-Bank und ING-BHF- des Solitärs mündete letztendlich in das die Ostseite ist. Nach Fertigstellung des Bank mit einbezog. Bestreben, eine stadtbildverträglichere Gebäudes bestand seitens des Bauherrn Angesichts des zu jenem Zeitpunkt bereits und zugleich elegantere Version zu for- jedoch kein Bedarf mehr, da die SGZ-Bank weit entwickelten Bebauungskonzepts, dern. zwischenzeitlich fusioniert hatte, weshalb das die Grundlage für den mit der Zürich sowohl das neu errichtete Atriumhaus als Versicherungsgesellschaft ausgehandel- auch das etwa 96 m hohe Bürogebäude ten Vorhaben- und Erschließungsplan dar- Weitere Vorschläge seither leer stehen. stellte, konnte sich die Erarbeitung des Parallel zu den Überlegungen der Zürich Zwischenzeitlich hatte das Büro Mäckler Bebauungsplans schwerpunktmäßig auf Versicherungsgesellschaft begann auch nach engagierter Diskussion mit der Stadt die Untersuchung der damit verbundenen die benachbarte DZ-Bank, die damals noch und den in Hochhausfragen besonders ökologischen und umweltrelevanten SGZ-Bank hieß, über die weitere Nutzung sensibilisierten Bewohnern des Westends Fragestellungen konzentrieren. Neben der ihres Grundstücks nachzudenken. Das einen neuen Entwurf erarbeitet, der einen Verschattungswirkung wurden besonders Ergebnis jenes Prozesses sah den Abriß schlankeren, dafür aber nun 168 m hohen die windklimatischen Konsequenzen ein- des zweigeschossigen Pavillons und die Turm vorsah. Ein solcher Zuwachs war die gehend analysiert, da gerade bei einer sich Errichtung eines siebengeschossigen Bedingung für die aus dem politischen sukzessive entwickelnden Hochhaus- Gebäudes in Verlängerung der auf dem Raum stammende Forderung, auf dem Skyline Wechselwirkungen mit bestehen- Zürich-Areal geplanten Blockrandbebau- rückwärtigen Grundstücksbereich eine den Vorbelastungen nicht auszuschließen ung vor, so daß die Stadt hierzu im Jahre Grünfläche der Öffentlichkeit bereitzustel- sind. Trotz aller Fortschritte auf dem Gebiet 1999 ebenfalls ihre Zustimmung gab. Als len, die an den Rothschildpark anknüpft der numerischen Simulation lassen sich Gegenleistung für den ermöglichten Nutz- und diesen, getreu dem historischen Aus- solche komplexen Geschehnisse nur in flächenzuwachs verpflichtete sich der gangszustand, wieder bis zur Bocken- speziellen Grenzschichtwindkanälen ver- Bauherr unter anderem dazu, im Erdge- heimer Landstraße verlängert. läßlich prognostizieren.

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Jüngste Bestrebungen Doch selbst über dem neuen Bebauungs- konzept stand kein guter Stern, denn die Schockwellen der 2000 einsetzenden Börsenbaisse erreichten auch die Zürich- versicherung, die sich deshalb zwei Jahre später nicht mehr zur Realisierung ihres Bauvorhabens imstande sah. Nach mehr- monatiger Stagnation übernahm schließ- lich Tishman Speyer Properties (TSP) das Grundstück. Zwar erklärte sich der neue Vorhabenträger, der in Frankfurt bereits den markanten Messeturm realisiert hatte, zur Fortführung des bereits ausgehandel- ten Vertragswerkes bereit. Freilich zeigte sich recht bald, daß die Ansprüche eines spekulativ am Markt operierenden Inve- stors im Detail doch deutlich von den Vorstellungen eines für den Eigenbedarf planenden Bauherrn abweichen. Da TSP zum Zeitpunkt des Einstiegs in das Projekt noch keinen Mieter unter Vertrag hatte, wurden die bereits weitestgehend Zürichhaus; 168 m-Variante © Prof. Christoph Mäckler Architekten durchgeplanten Gebäude, allerdings unter Wahrung der Kubaturen, in ihrem Inneren völlig umgekrempelt, um flexibler auf die Anforderungen potentieller Interessenten reagieren zu können. Zudem wünschte der neue Bauherr einen größeren Gestaltungs- spielraum für die Hochhausfassade, um Nach Abschluß ihrer internen Konsolidie- Durch diese Umbauabsichten bietet sich eventuell eine Glashülle zu realisieren. Ein rungen trat 2003 nun die DZ-Bank wieder die Chance, das Hochhaus sowohl konzep- solches Anliegen widersprach jedoch dem an die Stadt mit ihren Vorstellungen für das tionell als auch gestalterisch in das neue Ausgangskonzept von Professor Mäckler, seit zwei Jahren leerstehende Hochhaus Konzept an der Westseite der Alten Oper der angesichts der Nachbarschaft zur heran. Hierbei ging es ebenfalls darum, zu integrieren. Ein nicht allein in städtebau- Alten Oper einen steinernen Turm entwor- das 30 Jahre alte und nicht mehr zeit- licher Hinsicht ausgesprochener Glücks- fen hatte und damit den Geschmack der gemäße Gebäude an die Ansprüche des fall, der am Anfang der Überlegungen zur politisch Verantwortlichen am besten traf. Marktes anzupassen, um es entweder ver- Neuordnung dieses Areals noch nicht Die Stadt und der Investor fanden schließ- kaufen oder vermieten zu können, da die erkennbar gewesen ist und der einmal lich zu einem Kompromiß, bei dem sich Bank selbst weiterhin keinen Bedarf daran wieder die alte Weisheit bestätigt: Was TSP vertraglich verpflichtet, die von der hat. Im Gegensatz zum alten Zürichhaus lange währt, wird endlich gut. Stadt geforderten Gestaltungsrichtlinien wurde jedoch ein Abriß ausgeschlossen Dipl.-Geograph Uwe Wahl umzusetzen, ohne sich bereits zu dieser und stattdessen ein auch für Frankfurt Technischer Angestellter frühen Phase auf ein endgültiges Fassa- neuer Weg begangen, nämlich an das Stadtplanungsamt Stadt Frankfurt am Main denkonzept festlegen zu müssen. Die Dar- Hochhaus anzubauen. Dadurch will man stellungen des Hochhauses im Vorhaben- einerseits die Nutzfläche pro Etage auf und Erschließungsplan zeigen deshalb nur marktgerechtere Zuschnitte vergrößern die Umrisse des zukünftigen Turms, wäh- und gleichzeitig Raum für ein aus Brand- rend die Blockrandbebauung jenen imma- schutzgründen erforderliches zweites teriellen Zustand zwar bereits überwunden Treppenhaus schaffen. Der Turm soll nur hat, ohne aber die endgültige Gestaltung moderat von 96,5 m auf etwa 110 m an- abzubilden. wachsen.

[Umrisse] Die Europäische Zentralbank [45 Ergebnisse des internationalen Architekturwettbewerbs

EZB widerspiegeln: Transparenz, Integrität, Leistungsfähigkeit und Effizienz. Außerdem Die Europäische Zentralbank mußten die Entwürfe die Großmarkthalle Der Wettbewerb Die Europäische Zentralbank (EZB) wurde als Teil des Areals überzeugend in das Der städte- und hochbauliche Wettbewerb am 1. Juni 1998 gegründet. Ihre Hauptauf- funktionale Konzept einbeziehen; die Groß- war in begrenzter, zweiphasiger Form gabe ist es, die Preisstabilität im Euro- markthalle ist denkmalgeschützt und soll organisiert. Und ihm ging ein Bewerbungs- währungsgebiet zu gewährleisten; es ihr grundlegendes Erscheinungsbild beibe- verfahren zur Auswahl von qualifizierten umfaßt den zweitgrößten Wirtschaftsraum halten. Kandidaten für die erste Wettbewerbs- der Welt, der über eine gemeinsame phase voraus; zudem wurde optional eine Währung verfügt: Der Euro ist zur Zeit die Die Großmarkthalle Überarbeitungsphase vorgesehen. Die Währung von etwa 300 Millionen Euro- Die Großmarkthalle, 1926–28 nach den Wettbewerbssprache war Englisch. päern in zwölf Mitgliedstaaten der Euro- Plänen des Stadtbaudirektors Martin Der Wettbewerb verfolgte zwei Ziele: zum päischen Union. Elsaesser errichtet, galt bei ihrer Eröffnung einen, die besten Entwürfe für den Neubau 1998 nahm die EZB ihre Geschäfte im Her- als größter Eisenbetonbau der Welt. Der der EZB zu ermitteln sowie Ideen und zen des Bankenviertels in Frankfurt am eigentliche, parallel zum Mainufer orien- Lösungen für eine optimale Grundstücks- Main auf. Von Beginn an war klar, daß eine tierte Hallenbau ist 220 m lang, 50 m breit nutzung zu sammeln, und zum anderen, langfristige Lösung für die Unterbringung und zwischen 17 m und 23 m hoch. 15, je- den Partner, den Architekten oder die der Institution gefunden werden mußte. weils 14 m x 37,5 m messende Tonnen- Bürogemeinschaft, zu finden, die bzw. der Derzeit beschäftigt die EZB rund 1.200 gewölbe in Eisenbetonkonstruktion über- die Planung und Ausführung der Baumaß- Mitarbeiter aus allen Mitgliedstaaten der spannen die Halle; sie haben eine Stärke nahme erbringen kann. Europäischen Union. Angesichts der von lediglich 7,5 cm. Die Halle wird ferner 80 Teilnehmer, 70 »etablierte« und zehn anstehenden EU-Erweiterung und der durch zwei 30 m hohe Kopfbauten be- »junge« Architekten, wurden schließlich wachsenden Aufgabenbereiche ist es nun grenzt: das ehemalige Kühlhaus im Osten aus den rund 300 Einsendern ausgewählt, an der Zeit, der EZB ein neues Zuhause zu und das Bürogebäude im Westen. Im west- die der weltweiten Einladung zur Bewer- geben, das exakt auf die Funktionen einer lichen Kopfbau existiert noch ein, ebenfalls bung für die erste Phase gefolgt waren. Zentralbank zugeschnitten ist. denkmalgeschützter, verglaster Pater- Die 80 zur ersten Phase zugelassenen Teil- noster. nehmer waren nun aufgefordert, einen Ein Neubau Die EZB sieht es als ihre Aufgabe, ihre ersten Konzeptentwurf mit Vorschlägen zur Standort für den Neubau der EZB ist das Ressourcen verantwortungsvoll zu nutzen. städtebaulichen Entwicklung des Geländes Gelände der ehemaligen Großmarkthalle Darüber hinaus möchte sie als öffentliche und für die architektonische Ausformulie- im Osten der Stadt Frankfurt am Main. Um Institution nicht nur für ihre Mitarbeiter ein rung des Neubaus zu erarbeiten; 71 von eine optimale bauliche Lösung zu finden, optimales Arbeitsumfeld schaffen, sondern ihnen haben letztlich einen Wettbewerbs- wurde ein internationaler städte- und hat sich auch gegenüber der Stadt Frank- beitrag eingereicht. Eine internationale hochbaulicher Wettbewerb von der EZB furt verpflichtet, eine Integration des Neu- Jury, zusammengesetzt aus Vertretern der ausgeschrieben. baus in den städtebaulichen Kontext anzu- EZB sowie der nationalen Zentralbanken, Aufgabe des Wettbewerbs war es, die streben. Die Bürger Europas erwarten von der Stadt Frankfurt und international Visionen des Auslobers und dessen funk- der EZB außerdem ein umweltverträgli- bekannten Architekten, bestimmte hieraus tionale Erfordernisse in herausragende ches, nachhaltiges Gebäude. zwölf Konzeptentwürfe für die zweite Architektur umzusetzen. Die aus vielen Der Neubau für die EZB umfaßt ca. 97.000 m2 Phase. verschiedenen Kulturen stammenden Hauptnutzfläche für Bürozonen und Son- Mitarbeiter der EZB sollen auf den Neubau derbereiche. Die eingereichten Entwürfe stolz sein können, während die Stadt ein sollten auf einem modularen Ansatz beru- städtebauliches Wahrzeichen gewinnt, das hen: Der Entwurf ist für 2.500 Arbeitsplätze sich dennoch als schlicht und zurückhal- ausgelegt, für ca. 1.500–1.800 EZB-Mitar- tend erweist. Der Neubau soll zudem einla- beiter sowie externe Berater; die Möglich- dend wirken und gleichzeitig ein sicheres keit einer Erweiterung in Form zweier wei- Arbeitsumfeld bieten, seine Architektur terer Module für je 500 Arbeitsplätze war die wesentlichen Wertvorstellungen der zugleich vorzusehen.

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Die drei preisgekrönten Entwürfe 1. Preis: Coop Himmelb(l)au, Wien, 2. Preis: ASP Schweger Assoziierte, Berlin, Österreich. Deutschland. Die zwölf erfolgreichen Teilnehmer waren Dieser Vorschlag kombiniert Alt und Neu Die schwebende »Skybridge« bildet einen dann in der zweiten Phase aufgefordert, geschickt in einer skulpturalen Form. Das Kontrast zur Großmarkthalle, ohne dieses einen detaillierteren Entwurf für den neuen Gesamtkonzept besteht aus drei Grund- historische Gebäude jedoch zu erdrücken. Sitz der EZB auszuarbeiten, der grundsätz- elementen: der Großmarkthalle, einem Die Großmarkthalle als solche bleibt erhal- lich auf dem Konzept der ersten Phase auf- »Groundscraper« und polygonalen Zwil- ten, auch wenn ihr Dach durch eine Glas- bauen sollte. Sie hatten jedoch auch die lingstürmen. Im Entwurf für die erste Phase konstruktion ersetzt wird. Das innovative Möglichkeit, von ihrem ersten Vorschlag ragte der »Groundscraper« über die Ufer- Konzept, in dem die vertikalen Gebäude abzuweichen und eine völlig neue Idee promenade hinaus und durchschnitt die durch einen Eingangsplatz und die erhöhte vorzulegen; ein Büro hat von dieser Alter- Großmarkthalle, in dem der zweiten Phase Ebene miteinander verbunden sind, wirkt native Gebrauch gemacht, und alle zwölf verläuft er hingegen parallel zur Groß- beeindruckend. Als Modul für eine even- Teilnehmer haben einen Entwurf einge- markthalle und läßt das historische Ge- tuelle künftige Erweiterung ist ein zusätz- reicht. Die Jury, die bereits die Arbeiten bäude intakt. Die Großmarkthalle dient als licher Turm vorgesehen. der ersten Phase beurteilt hatte, wählte Haupteingang der EZB, hier sind die öffent- danach die drei Preisträger aus, von denen lichen Bereiche untergebracht. Durch die einer von der EZB mit der weiteren Bear- Konferenzräume im »Groundscraper« ist beitung des Projektes beauftragt werden die Großmarkthalle mit den zwei Büro- wird. türmen verbunden. Der Entwurf ist präg- Die eingereichten Entwürfe wurden von nant und funktional. der Jury nach folgenden Kriterien bewer- tet: 1. Gesamte städtebauliche Planung, Architektur und Landschaftsgestaltung 2. Einhaltung der wichtigsten Merkmale des Funktions- und Raumprogramms 3. Machbarkeit des Energie- und Um- weltkonzepts sowie Einhaltung der wichtigsten technischen Anforderun- gen der EZB 4. Einhaltung der relevanten Vorschriften, insbesondere in den Bereichen Bau- ordnungs- und Bauplanungsrecht Dem Wettbewerb lagen vom EZB-Direk- torium verabschiedete Regeln zugrunde, diese basieren auf dem allgemeingültigen Grundsatz eines fairen und nichtdiskrimi- nierenden Wettbewerbs, wie nach dem europäischen Recht erforderlich; beide Wettbewerbsphasen wurden anonym durchgeführt. Der Zeitplan sah darüber hinaus folgender- maßen aus: – Bewerbungsverfahren vom 26. Novem- ber 2002 bis 20. Januar 2003 – erste Phase vom 7. April 2003 bis 7. Juli 2003 – Jurysitzung der ersten Phase am 28. und 29. August 2003 – zweite Phase vom 15. September 2003 bis 12. Dezember 2004

– Jurysitzung der zweiten Phase am 1. Preis: Coop Himmelb(l)au 12. und 13. Februar 2004 © Coop Himmelb(l)au/Europäische Zentralbank

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2. Preis: ASP Schweger Assoziierte © ASP Schweger Assoziierte/Europäische Zentralbank

3. Preis: 54f architekten, Darmstadt, Deutschland, mit T.R. Hamzah & Yeang, Selangor, Malaysia. Bei diesem Entwurf werden die städtebau- lichen Achsen auf dem Grundstück fortge- führt und zu verschiedenen Landschafts- formen und architektonischen Elementen weiterentwickelt. Zwei unterschiedliche Hochhausscheiben werden südlich der Großmarkthalle errichtet und sollen »die bestehende Skyline der Stadt ergänzen«. Die Freiflächen sind in hohem Maße aus- gestaltet, die qualitativ hochwertigen Arbeitsplätze wurden unter Berücksichti- gung von Energie- und Umweltaspekten geplant. Bei dem vorgeschlagenen Entwurf wird das Grundstück gut genutzt, und die Großmarkthalle wird durch die Proportio- nen der neuen Gebäude nicht erdrückt. Die Integration in die unmittelbare Umgebung ist gelungen, und viele der Anforderungen des Raumprogramms werden erfüllt.

»Stand der Dinge« Am 18. März 2004 hat der EZB-Rat be- schlossen, alle drei Preisträger des inter- 3. Preis: 54f architekten mit T.R. Hamzah & Yeang nationalen städte- und hochbaulichen © 54f architekten mit T.R. Hamzah & Yeang/Europäische Zentralbank Wettbewerbs für den Neubau der Europäi- schen Zentralbank zur Teilnahme an der Überarbeitungsphase des Projekts aufzu- fordern. In dieser Phase sollten die Entwürfe vor allem unter Berücksichtigung der Empfeh- Am 18. November erörterte der EZB-Rat spezifischen Anforderungen der EZB. Der lungen und Anforderungen der Jury, der dann die drei überarbeiteten Entwürfe und EZB-Rat wird seine Beratungen mit dem EZB und der Stadt Frankfurt am Main über- kam schließlich zu dem Ergebnis, daß sie Ziel fortsetzen, spätestens Anfang näch- arbeitet werden. Deshalb wurde die Über- einer weiteren Prüfung unterzogen werden sten Jahres zu einer Entscheidung zu arbeitungsphase auch in enger Zusam- müßten, unter anderem hinsichtlich der gelangen. Andrea Jürges menarbeit mit der Stadt Frankfurt durch- Europäische Zentralbank, geführt. Frankfurt am Main

[Umrisse] 48] Das Hochhaus Kaiserkarree Entwurf und Konzeption

Grundstück Die Grundstücke befinden sich zwischen dem Taunustor 3, der Neuen Mainzer Straße 33–39 und der Wallanlage. Im Süden schließt sich an die neue Bebauung direkt das historische Ensemble des Palmenhauses und des Gebäudes Kaiserstraße 28 an. Im Norden markiert das Japan-Center das Pendant zum neuen Hochhaus. Westlich bildet die Wallanlage den Anschluß an die Struktur des Kaiser- karrees.

Städtebauliche Konzeption Die momentane und zukünftige Entwick- lung der Hochhaussilhouette im Banken- viertel bzw. im rückwärtigen Bereich der Wallanlage läßt erkennen, daß der Abschluß zur Wallanlage fragmentarisch ist. Bis auf die Europäische Zentralbank und das Japan-Center bildet sich aus- schließlich eine heterogene Bebauung aus, die keine eindeutige Höhenlinie dar- Ensemblewirkung stellt. © Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten Dieses Fragment der »ersten Reihe« wird gerade im Schnittbereich zwischen Tau- nustor und Neue Mainzer Straße offen- sichtlich. Dem Japan-Center fehlt ein städ- tebauliches Pendant, wodurch deutlich Somit wird die Torsituation ins Bankenvier- und markant der Eintritt ins Bankenviertel tel realisiert, indem sich beide Hochhäuser durch eine »Torsituation« charakterisiert direkt gegenüberstehen. Durch die Rück- werden kann. nahme der Gebäudekanten und Fortfüh- In jener städtebaulichen Problematik liegt rung der Gebäudeflucht ergibt sich eine die Qualität des Grundstücks. Die Beson- Vergrößerung der Wallanlage und Heran- derheit seiner Topographie begründet sich führung derselben bis an die Bauten des zum einen durch die eingangs erwähnte Kaiserkarrees. städtebauliche Torsituation und zum ande- ren durch die Bebauungsmöglichkeit Gebäudekonzeption parallel zur Wallanlage. Die notwendige Dialektik der beiden Häu- Unter Anerkennung der städtebaulichen ser Japan-Center und Taunustor ergibt Parameter entwickelt sich das neue Hoch- sich durch architektonische Entsprechung haus daher aus einer H-Grundriß-Typologie und gleichzeitig durch Gegensätze. Die unter Fortsetzung der vorgegebenen Grundhaltung beider Gebäude ist iden- Gebäudeflucht entlang der Wallanlage und tisch: die Ausprägung eines eindeutigen unter Einhaltung des Wall-Servituts direkt Volumens durch eine klare Form- und an der Straße Taunustor. Materialsprache.

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Das Hochhaus Taunustor wird akzentuiert durch eine mehrschichtige Volumenstaffe- lung, gleichsam gehalten durch eine umlaufende Fassadengestaltung und einen eindeutigen Dachabschluß. Die Einbindung in den horizontalen Stadt- baukörper in Richtung Main erfolgt über sechs Sockelgeschosse, die sich an die horizontale Bebauung des Palmenhauses und der Neuen Mainzer Straße 29–31 angliedern. Aus den Sockelgeschossen heraus entwickelt sich der Hochhausturm. Er liegt zum Wall im Achsraster von ca. 2,70 m vor der Gebäudeflucht. Hierdurch erlangt die Arkade einen sinnvollen Ab- schluß, und das Hochhaus wird eindeuti- ger als vertikales Element erkennbar. In den »Stadt- und Wall-bezogenen Sockelbereichen« sind die öffentlichkeits- wirksamen Flächen und zum Teil Wohnun- Haupteingang gen angeordnet. Dies sind Gewerbe- und © Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten Ladenstrukturen im Erd- und Galeriege- schoß sowie hochwertige Wohnflächen zum Wall im zweiten bis fünften Oberge- Zwischen dem sechsten und 27. Oberge- schoß. Parallel zur sechsgeschossigen schoß sind Büronutzungen und deren Passage zwischen Neuer Mainzer Straße Kombinationen möglich. Jene Flächen sind und Wall sind zusätzliche öffentliche allesamt charakterisiert durch eine größt- Flächen wie Geschäfte, Sport, Fitneß usw. mögliche Transparenz und damit durch untergebracht. eine natürliche Belichtung sowie eine gleichwertige Ausrichtung zur Stadt und zur Wallanlage. In den letzten acht Nutzgeschossen des Hochhauses werden nur noch die mittleren Bereiche weitergeführt, so daß sich gera- de für diese Ebenen hochrepräsentative Räumlichkeiten ergeben, die im wesentli- chen markiert werden durch die begehba- ren Dachflächen im 25. Obergeschoß mit öffentlicher Nutzung, Bar oder Ausstellung usw. sowie den Galerieumgang im 36. Obergeschoß. Hierdurch entfaltet sich eine gewünschte Wechselwirkung zwischen den inneren Abläufen im Hochhaus und Passage den durch das Stadtgeschehen vorgege- © Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten benen äußeren Strukturen, das heißt eine Transparenz zwischen innen und außen. Der Freiraumbezug, der aus dem Erdge- schoß resultiert, wird somit auch in der von der Fassade noch einmal leicht absetzt Höhe fortgesetzt. und den Endpunkt des Hauses markiert mit Das zweigeschossige Technikgeschoß einer durchgängig flächig angeordneten manifestiert den Dachabschluß, der sich Dachebene als fünfter Fassade. Lageplan © Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten

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Materialität und Fassade Unter dem eingangs erwähnten Aspekt der zukünftigen Hochhausentwicklung bildet das neue Hochhaus Taunustor einen »wichtigen Baustein«, der gleichzeitig einen Orientierungspunkt der Stadt Frank- furt entlang der Wallanlage darstellt. Aus der städtebaulichen Logik erklären sich auch die vorgeschlagene Fassaden- und Materialwahl: elementar, monolithisch, zeitlos. Das neue Hochhaus soll sich absetzen und mit Attributen und Assozia- tionen im Hinblick auf das Bauen aufwar- ten, die mit Worten wie Seriosität, Verläß- lichkeit, kulturelle und geschichtliche Verantwortung verbunden sind. Diese bauliche Umsetzung wird erreicht durch die Realisierung einer Fassade aus einem grauen Naturstein mit minimierter Fugenausbildung, der die Kastenfenster- elemente rahmt und die Fassade umlau- fend charakterisiert. Markiert werden in dem Zusammenhang die Wohnungen durch zurückspringende Einfachfenster sowie der Dachabschluß »Torsituation« mit Galerieausformung für den Technik- © Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten bereich. Durch die innen wie außen flächenbündige Kastenfensterkonstruktion wird der not- Konstruktion und Tragwerk wendige Schallschutz erzielt, da sich über Das Gebäude ist in Stahlbeton- und Stahl- mit einer HDI geplant, auf der die Außen- beide Fensterebenen auch bei deren Öff- verbundbauweise geplant. Die Decken wand aufsteht. Damit bleibt ein direktes nung die Schallimmission auf ein Minimum sind weitestgehend als unterzugsfreie Angrenzen des Neubaus an die vorhande- reduzieren läßt. Zusätzlich ergibt sich die Flachdecken, teilweise auch als Verbund- ne Bausubstanz realisierbar. Möglichkeit der Nachtkühlung bzw. decken vorgesehen. Die Ausführungsart -lüftung. der Stützen wechselt je nach Belastung Haustechnik von Stahlbeton über hochfesten Beton in Es ist beabsichtigt, das Gebäude im Sinne Stahlverbund, wobei die Aussteifung über eines »Low Energy Office« technisch aus- gekoppelte Aufzugs- und Treppenhaus- zurüsten. Hierbei soll ein extrem wirt- kerne im Mittelbereich des Hochhauses schaftlicher Lebenszyklus realisiert wer- sowie im Zentrum des Sockelgebäudes den, der jedoch die komfortable Nutzung erfolgt. nicht einschränkt. Die ca. 16–19,5 m in den Untergrund ein- Für die Raumlufttechnik wird das System bindenden Untergeschosse sind fugenlos der adiabaten Kühlung als hocheffizientes in wasserundurchlässiger Konstruktion Energierückgewinnungssystem mit reku- geplant. Für den Abtrag der Gebäudelasten perativer Wärmerückgewinnung mit Nach- sorgen unter der Randbebauung Flach- wärmung vorgeschlagen. gründungen und im Bereich des Hoch- Die Heizungsversorgung erfolgt über das hauses eine kombinierte Pfahl-Platten- Fernwärmenetz der Mainova mittels Nie- Gründung. Der Baugrubenverbau ist als derdruckdampf. Die Kälteversorgung wird mehrfach rückverankerte Bohrpfahlwand mit einer Kombination aus Absorptions- in Kombination mit GW-Entspannungs- und Kompressionskältemaschinen in Ver- lanzen vorgesehen. Zur Seite des histori- bindung mit Eisspeicheranlagen sicherge-

Grundriß Erdgeschoß schen Kaiserkarrees wurde zudem eine stellt, wobei sich die Kälteerzeugung © Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten geneigte Bohrpfahlwand in Kombination gemäß dem tatsächlichen Bedarf auf

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Grundriß 6. Obergeschoß Grundriß 14. Obergeschoß Grundriß 27. Obergeschoß © Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten © Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten © Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten

Bauherr: Domino Projektentwicklungs GmbH u. Co. Objekt Taunustor KG vertreten durch die Commerzbank AG, einem hohen Temperaturniveau bewegt, gen Luftwechsel pro Stunde an ca. 300 Frankfurt am Main um einen entsprechenden Wirkungsgrad Stunden im Jahr zu realisieren hat. Architekten: zu erzielen. Als Grundausstattung zum Kühlen und Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten, Eine Be- und Entlüftung der Büroräume soll Heizen wird ferner eine großflächige Frankfurt am Main grundsätzlich über das manuelle Öffnen Betonkerntemperierung vorgeschlagen. Projektleitung: der inneren Kastenfenster-Flügel möglich Zur Vermeidung von Kaltlufteinfall an den Arbeitsgemeinschaft sein. Lediglich windbedingte oder thermi- Fensterelementen werden außerdem GKK – BGS Generalplaner, sche Extremsituationen erfordern den Ein- bodengleiche Konvektoren vorgesehen, Frankfurt am Main satz der mechanischen Lüftungsanlage, die gleichzeitig auch die Zuluftelemente für Tragwerksplanung: die den hygienisch notwendigen, zweimali- den Raum darstellen. Ingenieurgemeinschaft Ein Systemvergleich verdeutlicht die Vor- Hochhaus Kaiserkarree teile der gewählten Lösung im Hinblick auf BGS – Stroh + Ernst, Frankfurt am Main ein positives Verhältnis der vermietbaren zur Gesamtfläche sowie hinsichtlich einer Vermessung: niedrigen zweiten Miete für das Haus. Die B + K Beratende Ingenieure vorgeschlagene Technik hat gegenüber Gerd Brockmann, Erich Kaiser, Frankfurt am Main einer konventionellen Ausrüstung mit Kühldecken und Teilklimatisierung nicht Geotechnik: zuletzt aufgrund der niedrigen Betriebs- CDM Grundbauinstitut Sommer GmbH, zeiten in Verbindung mit den öffenbaren Mühltal Fenstern den Vorteil der Reduktion Gebäudetechnik: – des Technikflächenbedarfs um 5–10%, Schmidt Reuter – des Schachtflächenbedarfs um 5–10%, Ingenieurgesellschaft mbH + Partner, Offenbach – der Investitionskosten und damit des Kapitaldienstes um bis zu 20%, Elektrotechnik: – der Jahreskosten um 5–10% sowie SHI Schad-Hölzel + Partner, – der kumulierenden Betriebskosten von Mörfelden-Walldorf bis zu 30% über 20 Jahre. Fördertechnik: Grundsätzlich erfolgt die Installation der Jappsen + Stangier Oberwesel GmbH, Regelgeschosse in den ausreichend Oberwesel am Rhein dimensionierten Doppelböden. Abhang- Bauphysik: decken sind damit nur in Sonderbereichen Graner + Partner, wie Küche, Toilette, Konferenz- und Teil- Bergisch Gladbach flächen der Restaurants erforderlich. Die Verkehrsplanung: Ansicht Kaiserstraße volle Flexibilität der Bürozonen bleibt für VKT Köhler + Taubmann GmbH, © Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten jegliche Nutzungsorganisation erhalten. Frankfurt am Main Martin Gruber Helmut Kleine-Kraneburg Fassadenberatung: Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten, Bonik + Pfeifer GmbH, Frankfurt am Main Bensheim

[Umrisse] 52] Der IBC-Gebäudekomplex Konzept und Realisierung

Städtebaulicher Kontext Aufgrund der immer knapper werdenden Der Entwurf besteht aus drei klar geglie- Flächen im Bankenviertel in der Innenstadt derten Baukörpern. Von West nach Ost kristallisierten sich in den letzten Jahren sind an der Theodor-Heuss-Allee ein zehn- neue Standorte für Händlerzentren im geschossiger Büroriegel, ein ebenso Frankfurter Westend heraus. So auch der hohes quadratisches Gebäude und das im vierten Quartal 2003 als IBC Investment 110 m hohe Bürohochhaus im östlichen Banking Center der Deutschen Bank fertig- Grundstücksbereich angeordnet. Diese gestellte Gebäudekomplex direkt gegen- Dreiteiligkeit entspringt der Absicht, mit über der Messe Frankfurt an der Theodor- dem IBC die Reihung der Baukörper an der Heuss-Allee. Theodor-Heuss-Allee bis zu dem solitär

Hochhaus zurückversetzt, so daß eine ein- ladende, zusammenhängende Grünfläche den Blick auf den zweigeschossigen, über 10 m hohen Sockelbereich des Turmes frei- gibt, der so aus seiner beengten Lage zwi- schen Bahndamm und Rampe der beste- henden Messeabfahrt hervortritt. Das gesamte Grundstück wird von einer Ringstraße erschlossen, zwei Passagen queren in Nord-Süd-Richtung zwischen den Häusern das Areal. Die verschiedenen Gebäudeansichten vermitteln nie den Eindruck einer Vorder- oder Rückseite. Es befinden sich deshalb die Haupteingänge aller drei Baukörper einander jeweils zuge- wandt an den Längsseiten jener Zwischen- Standort © Jean-Luc Valentin räume, die als kurze Wegeverbindung zwi- schen dem öffentlichen Raum der Lise- Meitner-Straße und der Theodor-Heuss- Städtebaulich orientiert sich der Entwurf stehenden Hochhaus fortzusetzen. Dar- Allee frequentiert werden. an dem von O. M. Ungers entwickelten über hinaus wurde die Struktur auch durch Die Nutzung der Passagen bleibt allein den Rahmenplan City West aus den 1980er die planerischen Vorgaben des Bauherrn Fußgängern und Radfahrern vorbehalten. Jahren. Dieser sah unter anderem vor, die bestimmt, die vorsahen, Hauptnutzungen Die Anlieferung der Gebäude erfolgt aus- nördliche Theodor-Heuss-Allee gegenüber des Handelsbetriebes mit seinen spezifi- schließlich an den der Ringstraße zuge- den Messebauten als repräsentative schen Anforderungen von den reinen, als wandten Gebäudeseiten oder dem Tief- Magistrale mittels solitär angeordneter Support dienenden Büroflächen zu sepa- geschoß der Garage. Die Entsorgung ist Baukörper auszubilden. Der aus jenen rieren und nach Bedarf Einheiten mit eige- zentral für alle Gebäude im Untergeschoß Vorstellungen resultierende Bebauungs- nen Adressen zu schaffen. Dennoch zieht organisiert. Von dort werden die Abfälle plan weist für das im Gleisbogen an der der Entwurf die drei Baukörper formal mit Hilfe eines großen, außerhalb des Emser Brücke gelegene 16.000 m2 große durch eine übergreifende Lochfassade und Betriebes nicht sichtbaren Hubcontainer- Grundstück einen Hochhausstandort aus, die Verwendung des gleichen Fassaden- aufzugs, unmittelbar am erhöhten Baum- der Element des im Rahmenplan vorgese- steins zu einem Ensemble zusammen. platz an der Ostseite des Grundstücks in henen »Stadttors« Theodor-Heuss-Allee Eigentliches Kernstück der Anlage bildet den Außenbereich befördert. mit zwei sich gegenüberliegenden Türmen neben den reinen Bürobauten der mittlere auf Höhe der Emser Brücke ist. Mit dem Baukörper. Er beherbergt neben den zwei Projekt IBC ist nun ein Teil der Vision um- über 3.500 m2 großen Handelsräumen eine gesetzt worden, jedoch wurde das gegen- Vielzahl großflächiger Sondernutzungen. überliegende Pendant auf der Messeseite Der Büroriegel im Westen und der quadra- bisher nicht realisiert. tische Baukörper liegen gegenüber dem

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Entwurfskonzeption Eine besondere Herausforderung dieses Bauvorhabens bestand darin, die gesamte Konzeption auf die speziellen Erfordernisse des Handelsbetriebes der Bank und deren großes Sicherheitsbedürfnis im Hinblick auf einen unterbrechungsfreien Betrieb und Personenschutz auszurichten, ferner in der Unterbringung einer Vielzahl groß- flächiger Sondernutzungen in einer klar gegliederten Architektur, die es vermag, hochflexibel auf Änderungswünsche zu reagieren. Zu den Sondernutzungen gehö- ren die beiden Handelsräume mit jeweils 3.500 m2 Grundfläche, eine ebensogroße Kantine, ein Konferenzzentrum und die große repräsentative siebengeschossige Atrium Atriumshalle mit der Möglichkeit halb- © Jean-Luc Valentin öffentlicher Nutzung von Läden und Bistro- bereich im Erdgeschoß. Trotz über das normale Maß eines Büro- gebäudes hinausgehender haustechni- scher Anforderungen ist es den Planern Das konstruktive Raster wird im Atrium gelungen, ein offenes und in weiten gestalterisch als Komposition unterschied- Bereichen natürlich belichtetes Gebäude lich weiß getönter Flächen eingesetzt und für 3.700 Menschen zu realisieren, das mit einer quadratisch gerasterten Kasset- wenig von seiner »Maschinerie« erahnen tendecke geschlossen; bewußt wurde auf läßt. 75% des Komplexes werden dennoch eine leichte Stahl-Glas-Optik verzichtet. als herkömmliche Bürofläche genutzt. Im Interessant ist die Zusatzfunktion, die diese Hochhaus sind diese ausschließlich als Decke in sich birgt: Die Lichtdecke, durch einbündige Büros um einen innenliegen- die das Tageslicht fällt, besteht aus einer den Kern organisiert, ansonsten sind die Leichtmetall-Trägerkonstruktion mit einem Baukörper zweibündig strukturiert. Der unter Spannung aufgezogenen Glasfleece mittlere kubische Trakt gliedert sich eben- mit einem Lichtdurchlässigkeitsgrad von falls in einen zehngeschossigen Büroriegel 80%; es erzeugt auf der kurzen Distanz der und ein Gebäudeteil, in dem alle groß- Leuchtmittel zum Glasfleece eine hohe flächigen Nutzungen übereinander unter- gleichmäßige Leuchtdichte. Eingesetzte gebracht sind. Doppelfocus-Downlights erzeugen die Beide Teile werden durch eine offene, zen- Hälfte des Grundlichtes, die Lichtdecke mit Lichtdecke Atrium trale Halle, das Kernstück des Hauses, mit- ihren Leuchtstofflampen die Restbeleuch- © Jean-Luc Valentin einander verbunden. Notwendige Treppen- tung. Letztere wird über eine tageslichtab- häuser und Aufzüge der Haupterschlie- hängige Steuerung automatisch bei Ein- ßung, aber auch der das Gebäude schnei- setzen der Dämmerung an- und bis auf dende Brandbekämpfungsabschnitt, sind 100%, parallel zum Absinken der natürli- zur großen Halle hin möglichst transparent chen Beleuchtungsstärke, hochgefahren. gestaltet worden. Und so ist gewährleistet, Besonderheit der Installation ist die Vor- daß von beinahe jedem Standpunkt aus die rüstung für eine Farbwiedergabe durch gesamte Kubatur des Hauses wahrnehm- RGB-Leuchten, mit denen sich jeder Farb- bar bleibt. ton stufenlos einregulieren läßt.

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Vornehmlich verwendete Materialien im Der Händlersaal besitzt ein ausgeklügeltes Innenausbau sind papier- oder holzbe- Brandschutzsystem für den Entrauchungs- schichtete Akustikpaneele, die Sichtbeton- fall, bei dem die Brandmeldanlage die konstruktion der zwei querenden schwe- Branddetektion in elf Bereiche unterteilt, ren Brücken und der Aufzugsschotten, die dann jeweils Interaktionen auslöst, wie graue Alurahmenprofile der Innenvergla- das Herabfahren von Rauchschutzvorhän- sung sowie die Verwendung von Edelstahl gen, das Öffnen großflächiger Fassaden- an Handläufen und Befestigungsdetails. bereiche zur geregelten Nachströmung Die Vertäfelungen an den Aufzugsvor- und das Anlaufen der Entrauchungsventi- räumen und die Empfangstresen sind aus latoren auf dem Dach. Eigens hierfür sind Kirschholzfurnier gefertigt. Der Fußboden die großvolumigen Räume im Maßstab 1:20 besteht, wie die Fensterbänke und Boden- aus Plexiglas nachgebildet und mittels ausbauten der Aufzüge, aus dem für die simulierter Brandherde das Verhalten des Fassade verwendeten Muschelkalk, der im Rauchs untersucht worden. Aus den Beob- Sockelbereich der Außenhülle durch achtungen wurden dann die Maßnahmen Händlersaal Flossenbürger Granit ergänzt wurde. zur Entrauchung entwickelt, die später © Jean-Luc Valentin nach Fertigstellung des Gebäudes in 1:1- Brandschutz Versuchen überprüft wurden; sie führten Alle drei Gebäudeteile werden vollflächig trotz baulicher Abweichungen von der gesprinklert und sind mit Ausnahme der Bauordnung zu einem genehmigungsfähi- Tiefgaragenfläche mit einer automatischen gen Gesamtkonzept des Gebäudekom- Brandfrüherkennung ausgestattet. Diese plexes. ermöglicht eine Lokalisierung des Brand- herdes und die Steuerung sicherheitsrele- vanter Anlagen schon in der Brandentste- hungsphase, so daß ein hoher Sach- und Personenschutz gewährleistet wird. In einigen Gebäudebereichen, zum Beispiel in Großraumbüros oder EDV-Zonen, wurden übergroße Brandabschnitte oder vermin- derte Bauteil- und Wandqualitäten durch besondere anlagentechnische Maßnah- men kompensiert, um eine transparente und einladende Architektur zu ermögli- chen. Hierzu wurden in Modellversuchen Entrauchungskonzepte für die großflächi-

gen Handelsräume und das 24 m hohe Hochhauspassage Atrium entwickelt. © Jean-Luc Valentin

Ansicht © Köhler · Architekten BDA

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Klimatechnik Ziel der innovativen Gebäudetechnik sind Nutzungsflexibilität, Komfort und ein spar- samer Umgang mit Energie, dies insbeson- dere für die Funktionen Heizen, Lüften und Kühlen. Hinzu kam die Forderung an die Planer, in der Auswahl der haustechni- schen Systeme nach möglichst flächen- Gesamtansicht sparenden Lösungen zu suchen; aus dem © Jean-Luc Valentin Grund entschied man sich für eine Kombi- nation aus zentralen und dezentralen Systemen. Die großflächigen Bereiche und innenliegende Räume werden deshalb her- kömmlich über Zentralen versorgt, jedes Gebäude für sich autark, die außenliegen- den, zumeist Büros, hingegen dezentral über in die Fassade integrierte Systeme. Im IBC findet der Luftaustausch im Bereich Neben der zweifachen und voneinander Versorgungen über Stromschienen geführt. der Normalbüros an der Außenhaut im unabhängigen Mittelsspannungsversor- – Die Liegenschaft kann sowohl kleinteilig wesentlichen über die Gebäudehülle selbst gung sind vollredundante Transformatoren- vermietet als auch von Großmietern ge- statt, die als Natursteinlochfassade mit stationen vorhanden. Bei Totalausfall aller nutzt werden. Senkklappflügeln und niedriger Brüstung Stromversorgungen durch die Stadtwerke Die gesamte Bürobeleuchtung erfolgt über ausgeführt wurde. Integriert sind hier rund können die Gebäude also zu 100% weiter direkt-indirekt arbeitende Systeme, Typ 5.500 Fassadenlüftungsgeräte, von denen betrieben werden, wofür Notstromanlagen Mildes Licht IV, die sich über BUS-Vorrich- etwa die Hälfte im Umluftbetrieb arbeitet, mit einer Gesamtleistung von 17 MW tungen präsenzabhängig steuern lassen. die andere Hälfte dagegen gefilterte Au- vorgesehen wurden. Die IT-sensiblen Georg A. Rosen ßenluft ansaugt und nach den gewünsch- Bereiche sind darüber hinaus durch Köhler · Architekten BDA, ten Raumkonditionen aufbereitet. Die Zu- 2,4 MW-USV-Anlagen gesichert und zur Frankfurt am Main und Abluft- sowie Umluftgeräte, die außer Maximierung der Flexibilität sämtliche jenen Aufgaben auch die Heizung oder Kühlung der außenliegenden Räume über- nehmen, werden zudem durch modular Elektro- und Fördertechnik: aufgebaute Kühldecken ergänzt. Shi Schad-Hölzl & Partner Beratende Ingenieure, Alle technischen Installationen sind im Bauherr: Mörfelden-Walldorf Raster von 1,35 m angeordnet und dezen- Deutsche Bank Wobu Dr. Junker KG tral strukturiert, so daß eine flexible Raum- vertreten durch die Lichtplanung: aufteilung mit unterschiedlichster innerer Deutsche Bank Real Estate Flashaar Ingenieure GmbH, Management GmbH, Bingen am Rhein Last ohne energetische Verluste umgesetzt Eschborn werden kann. Zur Steigerung der Betriebs- Fassade und Bauphysik: sicherheit sind die Kälteerzeugung und Architekten: Ingenieurgesellschaft Bauphysik deren Verteilung redundant aufgebaut, Köhler · Architekten BDA, Dr. Thomas Limmer mbH & Co. KG, Frankfurt am Main München ohne Verdopplung der Maschinenleistung. So kann bei einem teilweisen Ausfall der Planung Hochhausfassade: Brandschutz: Kältemaschinen oder Defekten an Pum- Prof. Christoph Mäckler Architekten, Brandschutz Planung Klingsch GmbH, Frankfurt am Main Frankfurt am Main penanlagen und Rohrleitungen der Betrieb mit verringerter Leistung weitergeführt Tragwerksplanung: Landschaftsplanung: werden. BGS Ingenieursozietät, Hanke, Kappes und Kollegen GmbH, Frankfurt am Main Sulzbach im Taunus Stromversorgung Bodengutachten: Verkehrsplanung: Die gesamte Stromversorgung des Gebäu- Arcadis Consult GmbH, Durth Roos Consulting GmbH, des ist auf eine Hochverfügbarkeit aus- Darmstadt Darmstadt gelegt, wie sie moderne Trading- und Haustechnik: Küchentechnik: Rechenzentrumsserviceleistungen voraus- enco energie-consulting GmbH, Ebert – Projekt & Design GmbH, setzen. Kassel Fürth

[Umrisse] 56] Zwei Gartentürme für Frankfurt Umbau der ehemaligen Landesbank Hessen-Thüringen

Die Idee Der äußere Gesamteindruck sowie die Die ehemalige verspiegelte Außenhaut mit innere Raumkonzeption standen zur Dis- ihren betonierten Brüstungen im Bereich kussion. Durch die Schwere der Spiegel- der Büroräume wird durch eine geschoß- glasfassade hatte der ursprüngliche hohe, transparente Ganzglasfassade Gebäudekomplex seinen modernen Cha- ersetzt. Innenliegender Sonnenschutz und rakter eingebüßt. Unflexible Büroeinheiten eine doppelschalige Konstruktion auf den und eine veraltete Haustechnik erforderten sonnenbeschienenen Seiten gewährlei- darüber hinaus neue Strategien, um den sten dabei ein qualitätvolles Raumklima. Im heutigen Arbeitsabläufen und der Notwen- spannungsreichen Kontrast zu jenen trans- digkeit größtmöglicher Flächenausnutzung parenten Baukörpern stehen die ver- im Innenstadtbereich Rechnung zu tragen. gleichsweise geschlossenen Erschlie- Ab 2005 werden die 30 Jahre alten Türme ßungstürme, welche mit lackierten Alu- nun als »Garden Towers« in Szene gesetzt. blechen und eloxierten Alulamellen ver- Und der Name ist Programm: Eine licht- kleidet werden. Diese konsequente Auftei- durchflutete Kombination aus Grün und lung der Materialien verleiht dem Bürobau Architektur bildet das Leitmotiv für den die Wirkung eines vielfältigen Gebäude- Umbau. In der neuen transparenten ensembles von beeindruckender Eleganz. Gebäudehülle präsentieren sich vertikal In der vertikalen Ausrichtung erscheint der gestaffelt zweigeschossige Wintergärten Bürobau wie ein Zusammenschluß städti- wie Schaukästen und verwandeln den scher Großformen. Mit 25 und 14 Geschos- Gebäudekomplex in grüne Oasen. sen für die Büroeinheiten sowie einer ent- Die Vorgeschichte Das Äußere verspricht, was das Innere sprechenden Staffelung der Erschlie- Arbeitsabläufe und Architektur im Wandel des Gebäudes zu halten vermag. Die inten- ßungs- und Haustechniktürme weist das der Zeit: Die 1974 errichtete Hauptverwal- sive Ausnutzung von natürlichem Licht und Ensemble extreme Höhenunterschiede auf, tung der Landesbank Hessen-Thüringen die Integration einer großzügigen Begrü- die von den Architekten KSP Engel und entsprach nach drei Jahrzehnten nicht nung schaffen Büroetagen, die ein ange- Zimmermann übernommen werden. Die mehr den Vorstellungen und Anforderun- nehmes und anspruchsvolles Arbeits- Wirkung des dynamischen Elements wird gen der heutigen Zeit. Ästhetische, techni- umfeld garantieren. jedoch durch die zukünftige Klarheit der sche und funktionale Mängel erschwerten Fassadengestaltung deutlicher als zuvor die Konkurrenzfähigkeit des Gebäudes, Der Umbau herausgearbeitet. Das Gebäude erhält welches sich in direkter Nachbarschaft In seiner Grundstruktur sollte das ur- Wiedererkennungswert. zum Maintower, dem Japan-Center und der sprüngliche Gebäude erhalten bleiben. Vier Commerzbank im Frankfurter Bankenviertel unterschiedlich hohe Türme mit bis zu Das Raumkonzept befindet. 126,5 m Höhe bestimmen demnach auch in Von außen erschlossen wird der Gebäude- Die ABG Unternehmensgruppe, auf die Zukunft das Bauvolumen. Und auch die komplex über die Neue Mainzer Straße. Im Revitalisierung von Gewerbebauten spe- klare Funktionstrennung zwischen den Innern eröffnet sich ein großzügiges Foyer, zialisiert, nahm sich zusammen mit der zwei schlanken Treppenhaustürmen und ein Konferenzsaal sowie ein Café stehen Bayrischen Landesbank und der HSH den achteckigen Bürotürmen wird im Ent- auf dieser Ebene den Mietern und Nutzern Nordbank der Immobilie an und gab im wurf von KSP Engel und Zimmermann in der Garden Towers zur Verfügung. Von hier Anschluß an ein Gutachterverfahren derselben Konsequenz beibehalten. Verän- aus erreicht man auch die Erschließungs- grundlegende Modernisierungsmaßnah- dern werden sich dagegen das äußere kerne, die zu den unteren und oberen men in Auftrag. Erscheinungsbild sowie die innere Organi- Etagen der Glastürme führen. sation: Die Entscheidung, den Bestand auf den Rohbau zurückzuführen und bis ins Tiefgeschoß zu entkernen, ermöglichte den Architekten trotz der vorgegebenen Rah- menbedingungen eine ausreichende Gestaltungsvielfalt.

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In den fünf Tiefgeschossen befinden sich eine Parkgarage sowie Lager- und Archiv- flächen, die Obergeschosse bleiben aus- schließlich der Büronutzung vorbehalten. Komplett entkernt, werden sie zunächst nur durch das regelmäßige Stützenraster gegliedert. Die zukünftigen Nebenräume liegen an der Schnittstelle der achteckigen Türme und sorgen für eine räumliche Trennung der Gebäudeeinheiten. Einzige Gestaltungsvorgabe darüber hinaus stellen die Wintergärten dar. Etagenweise zuein- ander versetzt, sind die Bürotürme abwechselnd mit geschoßübergreifenden Grünräumen ausgestattet. Innerhalb der einzeln vermietbaren Etagen übernehmen die Wintergärten die Aufgabe von Kommu- nikations- und Ruhezonen. Sitzgelegen- heiten verwandeln die gläsernen Räume in Treffpunkte. Und durch die raumhohe Transparenz der Gärten besteht ein ständi- ger visueller Bezug zum Arbeitsumfeld. Darüber hinaus gewährt die Lage an den jeweiligen Stirnseiten der Achtecke einen Blick auf die Kulisse Frankfurts. Die dreieckige Form der Wintergärten stei- gert deutlich den Anteil an natürlichem Licht im Innern und ermöglicht so jede Form der Arbeitsorganisation. Die Ge- »Garden Towers« schoßflächen lassen sich flexibel in Zellen- © KSP Engel und Zimmermann , Kombi- und Großraumbüros aufteilen. Geschlossene Besprechungszimmer und Konferenzräume, die durch ihre kurzweili- ge Nutzung den Einsatz von ausschließlich künstlichem Licht rechtfertigen, lassen sich in der Mitte der Büroeinheiten unter- In der Horizontalen wie in der Vertikalen Bauherr: besticht der Entwurf durch offene Räume Hochhaus 1 Objekt-GmbH & Co. KG bringen, so daß selbst belichtungs- vertreten durch die schwächere Zonen sinnvoll ausgenutzt und fließende Übergänge. Das Konzept ABG Allgemeine Baubeteiligungsgesellschaft mbH, werden. verspricht damit eine Flexibilität, die auf Frankfurt am Main 2 Durch ein neues, dezentrales Haustechnik- intelligente Weise 25.000 m Bürofläche anpassungsfähig macht an die unter- Architekten: konzept konnten die bisherigen Lüftungs- KSP Engel und Zimmermann, zentralen im achten und 25. Obergeschoß schiedlichen Arbeitsabläufe und zukünfti- Frankfurt am Main in hochwertige Büroflächen umgewandelt gen Nutzer dieser Architektur. Dipl.-Ing. Daniela Brake werden. Die neuen Anlagen sind wesent- Tragwerksplanung: Nürnberg Ingenieurbüro lich kleiner und befinden sich in den ehe- Prof. Hempel und Partner, maligen Schächten in den Treppenhaus- Köln kernen. Eine besondere Qualität erhalten jeweils die beiden oberen Geschosse der Haustechnik: HTW, Bürotürme: Über eine interne Treppe las- Düsseldorf sen sich die Etagen miteinander verbinden, Oberlichter sowie ein Lichthof sorgen für Elektrotechnik: Ingenieurbüro Dörfinger, eine individuelle, lichtdurchflutete Atmo- Allendorf sphäre. Bauleitung: Pockrandt Management, Wiesbaden

[Umrisse] 58] Drehscheibe Frankfurt Kommunikationsmittelpunkt der Sparkassen Informatik

Entwurf Die »Drehscheibe Frankfurt« ist ein Ver- waltungsneubau mit 500 Arbeitsplätzen und Konferenzbereichen. Sie ist als Ort für Projektentwicklung Konferenzen und Besprechungen, für tem- poräre und Projektarbeit sowie Zentral- Die Sparkassen Informatik GmbH & Co. KG, funktionen geplant. der größte IT-Dienstleister der Sparkassen, verlegt ihren Standort Offenbach nach Frankfurt am Main, dem führenden deut- schen Bankenplatz und attraktiven Wirt- schaftsstandort in Europa mit verkehrs- technisch ausgezeichneter Anbindung. Der Raum Frankfurt–Offenbach hat sich auf- grund seiner zentralen geographischen Lage in der Mitte der acht Niederlassun- gen der Sparkassen Informatik GmbH & Co. KG zum zentralen Anlaufspunkt für Hochhaus Besprechungen und Veranstaltungen ent- und Büroriegel wickelt. Dies gab den Anstoß zur Neu- © B. C. Horvath orientierung, da die zusätzlichen Kapazi- täten im heutigen Gebäude nicht mehr untergebracht werden können. Nach Begutachtung verschiedener Objekte auf dem Frankfurter Immobilienmarkt wurde entschieden, daß die Ziele der Sparkassen Informatik, eine Kommunikationsdreh- scheibe als repräsentative Anlaufstelle für Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter zu schaffen, mit einem Neubau verwirklicht werden sollen. Im Frühjahr 2003 wurde Der Komplex am Stadteingang Frankfurt- jeweils sechs Geschossen, eine ebenfalls dem Architekturbüro MOW Generalpla- Messe gliedert sich in fünf Gebäudeteile: sechsgeschossige zentrale gläserne Halle nung GmbH der Auftrag für die »Dreh- ein ca. 70 m hohes Bürohochhaus, ein und eine dreigeschossige Tiefgarage. Die scheibe Frankfurt – Kommunikations- Büro- und ein Sondernutzungsriegel mit Baukörper nehmen die städtebaulichen mittelpunkt der Sparkassen Informatik« Bezüge auf, strukturieren die Außenräume erteilt. und schaffen unterschiedliche Qualitäten. Als Grundstück wurde das Areal der ehe- An der Theodor-Heuss-Allee entsteht ein maligen Union Druckerei an der Theodor- repräsentativer Vorplatz als Hauptzugang. Heuss-Allee in der City West gewählt. Ent- Sein Erscheinungsbild wird durch ein lang der Theodor-Heuss-Allee, dem »west- Wasserbecken, die Dynamik der gläsernen lichen Tor« der Finanz- und Messestadt, Aufzüge an der Außenwand des Hoch- hat sich eine neue Dienstleistungsmeile im hauses und ein die Architektur einbezie- Bankensektor mit öffentlicher Repräsen- hendes Kunstwerk abgerundet. Ein Garten tanz im Stadtbild entwickelt. Die City West mit besinnlichem Charakter auf der West- bietet als bereits entwickelter Wohn- und seite und ein zur Kommunikation einladen- Bürostandort eine gute Infrastruktur. Die der Innenhof mit Außenterrasse vervoll- schnelle Erreichbarkeit durch den Indivi- ständigen das Konzept. dual- und den öffentlichen Personennah- verkehr in alle Richtungen sowie zum

Flughafen und Hauptbahnhof zeichnet Westansicht zudem die Lage positiv aus. © MOW Generalplanung GmbH

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Die Ziele und Anforderungen der Sparkas- sen Informatik prägen den Gebäudeent- wurf. Die zentrale sechsgeschossige, glä- serne Halle ist Fenster zur Stadt und Symbol der Drehscheibe. Als kommunikati- ver Mittelpunkt erschließt und verbindet sie das 19geschossige Bürohochhaus, den Eingangshalle Büro- und den Sondernutzungsriegel mit © B. C. Horvath Konferenzbereich. Hier sind alle »öffent- lichen« und kundenorientierten Bereiche angeordnet: Auf verschiedenen Ebenen bieten Galerien, Stege und Terrassen diffe- renzierte Aufenthaltsbereiche mit interes- santen Blickbeziehungen. Die großzügige Foyerfläche eignet sich für Veranstaltun- gen und Events, und die Cafeteria im Erd- geschoß ist zentraler Kommunikations- bereich, Treffpunkt für Mitarbeiter und Wartezone für Gäste. Mitarbeiterrestaurant und Konferenzräume sind zentral im Sondernutzungsriegel Neben Flächen für permanente Mitarbeiter untergebracht. Ein Saal für bis zu 250 Per- sind temporäre Arbeitsplätze für Beschäf- sonen bietet Möglichkeiten für größere tigte anderer Standorte der Sparkassen Veranstaltungen. Der Veranstaltungssaal, Informatik vorgesehen. Die Struktur der zwei Konferenzräume und Teile des einzelnen Gebäudeteile mit einem Ausbau- Restaurants ragen als skulpturale Kuben in raster von 2,50 m läßt flexible Grundrisse den Luftraum der Eingangshalle hinein und zu. Dies erlaubt ein offenes, Begegnungen prägen deren Erscheinungsbild. Die Ober- förderndes Büroraumkonzept und gestattet seiten der eigenständigen Körper bilden darüber hinaus die Drittverwertung. Das Erweiterungen der Flurgalerien im Kon- Ziel einer innovativ gestalteten, kommuni- ferenzbereich und dienen als Kommuni- kativen Bürolandschaft, welche die kationszonen während der Besprechungs- Zusammenarbeit in den Projektteams und Veranstaltungspausen. unterstützt, wird durch die Planung von Kombibüros verwirklicht; die einzelnen Einheiten sind im Übergang zu einer Kombizone transparent gehalten, die als gemeinschaftlich genutzter Bereich Ein- richtungen, wie zum Beispiel Bespre- chungszone, Meeting-Point und Drucker- station, aufweist. Ein einheitliches Gestal- tungsthema für die Gemeinschaftszone, der sogenannte »Kommunikationsgarten«, zieht sich durch alle Bürobereiche, was maßgeblich zur Identitäts- und Motiva- tionsförderung der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitsplatz und Unternehmen beiträgt. Die in sich eigenständigen Innenraumkonzepte für die Büro- und Konferenzbereiche, Mitarbeiterrestaurant und Eingangshalle erhalten durch den gezielten Einsatz von

Grundriß Erdgeschoß Farbe einen gemeinsamen Leitfaden, der © MOW Generalplanung GmbH die Kommunikationsbereiche verknüpft.

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Konstruktion Das Bürohochhaus und die beiden Riegel werden als Stahlbeton-Skelett ausgeführt. Die Aussteifung erfolgt über jeweils zwei Treppen- bzw. Aufzugskerne pro Gebäude- teil. Die Decken werden als unterzugsfreie Flachdecken ausgebildet, wobei die des Sondernutzungsriegels vorgespannt sind, um die dortigen, unterschiedlich großen Räume von Stützen freizuhalten. Die Ein- gangshalle wird als Stahlkonstruktion errichtet, deren Dach durch Oberlichter gegliedert wird. Diese stellen den Saal- körper frei und verdeutlichen dessen Durchdringen nach außen. Bodenplatte und Außenwände der Tiefgarage sind als »weiße Wanne« realisiert, die Gründung des Hochhauses als kombinierte Pfahl- Grundriß viertes Obergeschoß Platten-Gründung, während die übrige © MOW Generalplanung GmbH Bodenplatte durch Zugpfähle gegen Auftrieb gesichert wird.

Doppelbüro © B. C. Horvath

Fassaden- und Gebäudetechnik Um die Ziele des Bauherren, eine hohe Querschnitt Halle Aufenthaltsqualität in allen Räumen, eine © MOW Generalplanung GmbH optimierte Energiebilanz und ein aufeinan- der abgestimmtes Fassaden- und techni- sches Gebäudeausrüstungskonzept zu erreichen, wurde das Gebäude mit Hilfe der thermischen Gebäudesimulation unter- sucht. Das Hochhaus, der Büro- und der Sondernutzungsriegel erhalten eine ther- besteht. Die äußere Ebene ist als hinterlüf- beschichtetem Aluminium und dienen als misch getrennte zweischalige Fenster- tete Prallscheibe aus Verbundsicherheits- zusätzlicher Wetter- und Schallschutz. band-Fassade, deren innere Hülle aus glas geplant; die Prallscheiben sitzen bün- Darüber hinaus ermöglicht die zweischali- Drehflügeln mit Wärmeschutzverglasung dig mit den Brüstungspaneelen aus farb- ge Fassade die natürliche Belüftung in den

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Hochhausgeschossen. Der im Fassaden- zwischenraum liegende, perforierte Son- nenschutz erfüllt gleichzeitig die Funktion des Blendschutzes und verhindert, daß im geschlossenen Zustand die Bürobeleuch- tung eingeschaltet werden muß. Die Büroetagen und Besprechungsräume sind mit Kühldecken und einer mechanischen Lüftung ausgestattet. Um eine gleichmäßi- ge Temperierung der Halle und eine ganz- jährige, hohe Aufenthaltsqualität zu gewährleisten, wurde das thermische Verhalten simuliert. Außerdem konnte der- art auch der zukünftige Energieeinsatz optimiert werden. Die Beheizung erfolgt über das Fernwärmenetz der Stadt Frank- furt. Anfallendes Regenwasser wird in einer Zisterne gesammelt und für die Be- wässerung der Außenanlagen eingesetzt. Birgit Giebel Dipl.-Ing. Architektin MOW Generalplanung GmbH, Eingangssituation Frankfurt am Main © B. C. Horvath

Längsschnitt Halle © MOW Generalplanung GmbH

Bauherr: Castra Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Entwurf und Generalplanung: Technische Gebäudeausrüstung: eine Objektgesellschaft der MOW Generalplanung GmbH, Pettersson + Ahrens DAL Deutsche Anlagen-Leasing GmbH, Frankfurt am Main Ingenieur Planung GmbH & Co. KG, Mainz Ober-Mörlen Tragwerksplanung: Nutzer: B+G Ingenieure Elektroplanung: Sparkassen Informatik GmbH & Co. KG, Bollinger und Grohmann GmbH, KD Gesellschaft für Elektroplanung mbH, Offenbach Frankfurt am Main Allendorf

[Umrisse] 62] Das MainForum Projekt und Realisierung

Entwurfsanordnung Den Ausgangspunkt für die Konzeption bil- Hofzone, die sich zum Basler Platz und den das Quartier und seine Beziehungen Hauptbahnhof sowie zum Mainufer aufwei- zum Stadtkörper einer europäischen tet, bis hin zum Foyer und dem daran Metropole. Ziel ist es, die für Frankfurt typi- anschließenden Atrium als internem Kom- sche City an ihren äußersten Grenzen zu munikationsort. markieren und das Gebäude im Kontext mit Das Atrium als verbindendes Element der den vertikalen Bebauungen in Beziehung inneren Gebäudestruktur ist ein introver- zu setzen. tierter, auf das Gebäude und die inneren Diese Wechselwirkung findet hier Aus- Funktionsabläufe bezogener Raum, der den druck durch eine entschlossene und ein- Blick zum Außenbereich nach »oben« frei- deutige Hochhausscheibe als Vertikale und gibt. An jenem Ort wird der Übergang zwi- ihre Einbindung in das unmittelbare hori- schen Horizontalität und Vertikalität visuell zontal geprägte Umfeld. erlebbar.

Kontext © Gruber + Kleine- Kraneburg Architekten

Gebäudekonzeption Durch die Anordnung der Baukörper mit der Einfassung des Hochhauses in die niedrigere Ringbebauung entstehen sowohl im Außenbereich, »Forum«, als auch im Innern, »Atrium«, signifikante Räume. Das Forum stellt einen wichtigen Bestand- teil in bezug zur Öffentlichkeit und damit zur Gesellschaft dar. Hier wird ein Raum formuliert, der den universellen Anforde- rungen und Interessen unserer Gesell- schaft einen definierten Ort im städtischen Lebensraum gibt. Unterstrichen wird diese

Intention durch die Wechselbeziehung von Lageplan öffentlicher Straßen- und halböffentlicher © Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten

[Umrisse] Fassade [63 Begünstigt durch die stadträumliche Aus- richtung des Hochhauses kann die Ent- wurfskonzeption der Fassadengestaltung den Himmelsrichtungen entsprechend umgesetzt werden. Die Nordseite, eine Stahl-Glas-Fassade, läßt sich mit einem Höchstmaß an Trans- parenz ausbilden und dadurch energie- minimiert während der Sommermonate nutzen. Durch diese Konzeption wird eine hohe Arbeitsplatzqualität gesichert mit gleichmäßigem Tageslichteinfall ohne störende Blendungen durch direkte Beson- nung. Die Südseite zeigt sich demnach geschlossen und ermöglicht der durch direkte Sonnenlichteinstrahlung am stärk- sten belasteten Front ein hohes Maß an »Fenster zur Stadt« Speicherfähigkeit für die anfallende © Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten Wärme.

Nutzungsstruktur Die Gebäudekonzeption basiert auf der Nutzungsverschmelzung von »Arbeiten« und »Wohnen« als untrennbarer Einheit, ohne auf die strukturellen Vorgaben jener Bereiche zu verzichten. Die Bürozonen sind ausgerichtet auf das direkte städtische, gebaute Umfeld und auf das eigene Quartier, den Innenhof, wäh- rend die Wohnflächen sich zur Mainkante und damit zum »grünen« städtischen Bereich orientieren. Durch die Anordnung unterschiedlicher Funktionseinheiten im Erdgeschoß, unter anderem Läden, Wohn- büros usw., wird eine hohe Erlebbarkeit des für das städtebauliche Umfeld wichti- Ansicht gen Bereiches geschaffen. © Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten

Durch die Verwendung von brüstungslosen Fensterelementen werden auf der Nord- seite eine großzügige Offenheit der dahin- terliegenden Räume und dementsprechend eine offene Wirkung dieser Fassadenseite zum Stadtraum unter Berücksichtigung der genannten Aspekte erreicht. Alle Fenster sind bis zur Oberkante des Fußbodens geführt. Durch die Anordnung von Kasten- fenstern im Bürobereich, bei dem sich das innere Fenster öffnen läßt und beim äuße- ren eine umlaufende Lüftungsfuge ausge- bildet wird, ist nicht nur die natürliche Lüftung, sondern gleichzeitig auch die aku-

Grundriß Erdgeschoß stische Wahrnehmung der Umgebung © Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten gewährleistet.

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Die Materialität und Farbwahl der Fassade ergeben sich zwangsläufig aus der Kon- zeption: Das Gebäude soll sich in den stei- nernen Stadtkörper integrieren und ihn zum Ausdruck bringen. Und daher versteht es sich von selbst, Naturstein als Fassa- denverkleidung zu wählen. Stahl wird hier als Kontrast zu der steinernen Struktur gesehen und thematisiert das »Fenster zur Stadt« in seiner aufgelösten, minimierten Fassadengliederung. Durch den Dialog von Stahl und Stein wird

eine spannungsreiche Dimensionierung Ansicht vom Baseler Platz »Wasserspiele« und damit ein einprägsames Erscheinungs- © Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten © Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten bild des Hauses nach außen hin geschaf- fen. Die maßstäbliche Durcharbeitung der Fassade und ihrer maßstabgebenden Be- Ausführung auf leicht vergrößerte hochfe- standteile der Fenster stellt ein wesent- ste Stahlbetonstützen umdimensioniert. liches Kriterium für die Wirkung des Ge- Ebenso wurden vorgespannte Flach- bäudes und damit für die Proportionierung deckenbereiche vom Generalunternehmer des Hochhauses dar. durch Änderungen in der Haustechnik- Die faßbaren Dimensionen der Wandöff- planung mit Unterzügen realisiert. nungen können im Erdgeschoßbereich Die beiden ca. 9 m in den Boden einbin- wahrgenommen werden und dienen damit denden Untergeschosse sind fugenlos als beim Betrachten des Hauses als Bezugs- »weiße Wanne« ausgebildet. Der Abtrag größe. Hierdurch wird der Eindruck eines der sehr unterschiedlichen Gebäudelasten menschlichen Maßes vermittelt und die erfolgt unter der Randbebauung über Gesamthöhe des Hochhauses von ca. 80 m Flachgründungen und im Hochhausbereich in ein harmonisches Verhältnis gesetzt. über eine kombinierte Pfahl-Platten-Grün- dung; die 50 Bohrpfähle sind als Energie- pfähle verwirklicht worden. Schnitt Konstruktion und Tragwerk © Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten Die im Oktober 2003 fertiggestellten Ge- bäude wurden in Stahlbeton geplant und ausgeführt, wobei das Hochhaus durch Kerne und die dreiseitige rahmenartige Lochfassade gemeinsam ausgesteift wur- den. Die Lochfassade war wegen der sehr schlanken Querschnitte in Verbindung mit einer großen zweigeschossigen Eingangs- öffnung eine schwierige Konstruktions- aufgabe, die durch den Einsatz von hochfe- stem Beton bewältigt wurde. Die Rand- gebäude sind fugenlos mit dem Hochhaus Hochhaus; Grundriß Regelgeschoß verbunden und konventionell ausgesteift. © Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten Aber auch hier übernehmen die Lochfas- saden im Bereich von großen Durchgangs- öffnungen und über der Tiefgarage durch ihre rahmenartige Wirkung zusätzlich Lasten bei geringster Schlankheit. Die Haustechnik Stützen der Stahl-Glas-Fassade wurden als Das Haustechnikkonzept für das MainFo- kostengünstig und umweltschonend zu kammerbetonierte Verbundelemente für rum fügt die einzelnen »Bausteine« zu betreiben und für die Nutzer gleichzeitig die Brandschutzanforderung F-120 geplant, einem Verbund zusammen, der es ermög- ein behagliches Raumklima zu schaffen. vom Generalunternehmer jedoch in der licht, das Gebäude für den Bauherrn Die aufeinander abgestimmte Gesamt-

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lösung mit den verschiedenen Komponen- ten der Fassade, Energiepfähle, Mainwas- serkühlung und Gebäudetechnik bedeutet unter anderem, daß über längere Zeiträu- me auf den aktiven Einsatz der »Technik« als solcher verzichtet werden kann. Eine wichtige Rolle spielt hier der Standort des Gebäudes in unmittelbarer Nähe zum Atrium Main: Der Fluß als natürliche Energiequelle © Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten wurde in enger Abstimmung mit den Um- weltbehörden in das TGA-Konzept inte- griert. maschinen zu verzichten, das heißt, ohne Die Heizenergie wird über Fernwärme aus den Einsatz von aufwendigen Kühltürmen Kraft-Wärme-Kopplung zur Verfügung oder sonstigen Rückkühlwerken auszu- Bauherr: Treuhandverwaltung Igemet GmbH, gestellt. Die Raumheizung in den Büro- kommen: Über ein Tunnelsystem wird Frankfurt am Main bereichen und Wohnungen erfolgt über Mainwasser in die Technikzentrale im individuell regelbare Heizkörper. Untergeschoß des Gebäudes gefördert, wo Architekten: Die Büroräume werden mit Kühldecken es gefiltert und dann über einen Wärme- Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten, Frankfurt am Main und zum Teil auch über die Zuluft gekühlt. tauscher in das Gebäudetechniksystem Für einen langen Zeitraum im Jahresver- eingebunden ist. Die natürliche Kältequelle Tragwerksplanung: lauf ist die Kühlung über das System der wird genutzt, um die Abwärme der Kälte- BGS Ingenieure, »Freien Kühlung« realisierbar, wobei die maschinen, die im Sommer zur Kühlung der Frankfurt am Main Energie des kühlen Mainwassers für den Lüftungsanlagen und Kühldecken benötigt Bodenmechanik: Betrieb der Kühldecken genutzt wird. Erst werden, abzuführen. CDM Grundbauinstitut Sommer GmbH, wenn das derart bereitgestellte Kälte- Da das Gebäude mit einer kombinierten Mühltal potential nicht mehr ausreichend ist, wird Platten-Pfahl-Gründungsbauweise konzi- die Kältemaschine in Betrieb genommen. Vermessung: piert ist, wurde die energetische Nutzung B + K Beratende Ingeniere Ziel der Planung war, möglichst weitge- der Bohrpfähle in das Gesamtkonzept ein- Gerd Brockmann, Erich Kaiser, hend auf den Einsatz von Lüftungsgeräten bezogen. Frankfurt am Main zu verzichten. Da die Bürofenster öffenbar Für die Nutzung der Bohrpfähle als »Ener- Elektrotechnik: sind, wurde für den Bürobereich nur eine giepfähle« wurden Wärmetauscherrohre in Reuter + Rührgartner minimierte Frischluftanlage vorgesehen, den Bewehrungskörper eingelegt und in Planungsges. für Gebäudetechnik mbH, die, um einen wirtschaftlichen Betrieb zu den Boden versenkt. Im Winter werden Rosbach von der Höhe garantieren, durch ein hochwirksames diese Rohrleitungen mit kaltem Wasser Fördertechnik: Energierückgewinnungssystem mit Gegen- durchströmt, wobei das Kältepotential mit- HR Ingenieurgesellschaft mbH strom-Schichtwärmetauscher zur Kälte- tels Wärmetauscher vom Main zur Verfü- B. Ruthardt, und Wärmerückgewinnung mit der Abluft gung gestellt wird. Hannover verbunden ist. Lediglich für einzelne Das Erdreich, hauptsächlich Ton, wird Feuerlösch- und Abfalltechnik: Bereiche bleibt aufgrund gesetzlicher dabei auf ein niedrigeres Temperatur- Domotec Ingenieur GmbH, Bestimmungen oder nutzerbedingter niveau abgekühlt. Aufgrund der Bodenbe- Frankfurt am Main Anforderungen der dauerhafte Betrieb der schaffenheit ist zu erwarten, daß sich das Bauphysik: mechanischen Lüftung vorgesehen. abgekühlte Erdreich bis zum Sommer nur Graner + Partner, Die Kühlung spielt bei Gebäuden mit hoch- wenig erwärmt, so daß in den heißen Som- Bergisch Gladbach wertiger Fassade mittlerweile eine größere mermonaten die im Erdreich »geparkte« Kälteenergie abgerufen werden kann, was Küchentechnik: Rolle als die Heizung. Da Kühlenergie teuer Dipl.-Ing. Walter Brunnenkant, ist, kommt der Wahl des entsprechenden die Betriebskosten der Kälteerzeugung Wiesloch Systems besondere Bedeutung zu. Die reduziert. Nähe zum Main konnte nun zum Vorteil des Martin Gruber Fassadenberatung: Helmut Kleine-Kraneburg IFFT Institut für Fassadentechnik Bauherrn genutzt werden, um auf eine Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten, Karlotto Schott, konventionelle Rückkühlung der Kälte- Frankfurt am Main Frankfurt am Main

[Umrisse] 66] Der Stoff, aus dem die Nacht ist Der Masterplan Licht für das Bankenviertel

Die Stadt Frankfurt hat deshalb die Archi- tekten und Stadtplaner B.A.S. Begon Kop- perschmidt Moczala Stürmer, Frankfurt am Main und Weimar, sowie das Lichtpla- nungsbüro Conceptlicht, Helmut Angerer, Traunreut, beauftragt, einen Masterplan Licht für das Bankenviertel zu erarbeiten. Der Gewinn einer übergeordneten Licht- planung liegt dabei, neben der Erhöhung der energetischen Einsparung durch Aus- tausch veralteter Beleuchtungsanlagen und der Reduzierung von Umweltbelastun- gen wie Lichtbelästigung und Lichtsmog, Masterplan Licht im Ausbau der »Software« des Stadt- © B.A.S. Begon Kopperschmidt Moczala Stürmer/ Conceptlicht Helmut Angerer raumes zu einem qualitätvollen Lebens- und Aufenthaltsraum.

ins Auge fallendes Licht zwingt die Pupillen Grundsätze zur Adaption, die Umgebung mit allen Die Gegenbilder standen zu Beginn der Feinheiten verschwindet in der Folge im Planung fest. Das Lichtkonzept sollte nicht Dunkeln. aufgesetzt und artifiziell wirken. »Ein Las Lichtnebel und Blendung Deutlicher als bei anderen Planungen ist Vegas auf 250 m Höhe, das wollen wir Das nächtliche Erscheinungsbild unserer bei der Gestaltung des Nachtraumes Koor- nicht«, erklärten Dr. Martin Neitzke und Städte war bislang kaum ein Gestaltungs- dination vonnöten. Lichtwerbung, Ver- Michael Hootz, Leiter der Arbeitsgruppe thema. Nur wenige Stadt- oder Lichtplaner kehrslicht, Straßen- und Gebäudebeleuch- Bankenviertel – Öffentlicher Raum der haben sich unter diesem Gesichtspunkt mit tung machen die Nacht zum Tage. Die ein- Stadt Frankfurt. dem »Nachtbild« auseinandergesetzt. Die zelnen Lichtquellen sind in ihrer Wirkung Der Masterplan Licht Bankenviertel planerische Aufmerksamkeit konzentrierte voneinander abhängig, so daß nur ein schlägt daher das Konzept eines »authen- sich in der Vergangenheit zumeist auf die übergeordneter Plan die unterschiedlichen tischen Nachtbildes« für Frankfurt vor. Die normgerechte Ausleuchtung der Straßen Akteure der Nacht koordinieren und zu Beleuchtung soll die vorhandenen räum- und auf die exponierter Einzelbauwerke. Es einer Gesamtwirkung führen kann, die lichen Dimensionen und Qualitäten des überrascht deshalb nicht, wenn das nächt- sowohl den Nutzungs- und Selbstdarstel- Stadtraumes und seiner Bauten heraus- liche Aussehen der Städte eher ungeplant lungsansprüchen der einzelnen als auch arbeiten und die Materialität und Farbigkeit und zufällig wirkt. Die nächtliche Metro- dem Stadtbild insgesamt dient. der Plätze, Straßen und Bauten zeigen. Nur pole ist auch nicht mehr das vielbeschwo- Neben diesen allgemeinen Dimensionen durch die Beziehung von Tag- und Nacht- rene »Lichtermeer«, sondern eher eine des städtischen Nachtbildes entscheidet bild der Stadt gelingt es, Identität und Anhäufung sich gegenseitig überstrahlen- das Bankenviertel mit seinem dichten Orientierung zu stiften. Spektakulären der Leuchten und vielfach reflektierten Hochhausbesatz und seiner weithin sicht- Illuminationen wird das selbstverständli- Lichts. Zu diesem diffusen Lichtnebel, in baren nächtlichen Skyline auch über das che »In-Erscheinung-Bringen« der räumli- dem der Nachtraum versinkt, kommt in Image der europäischen Finanzmetropole chen Besonderheiten Frankfurts vorgezo- erheblichem Maße Blendung hinzu. Direkt Frankfurt. gen.

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Analyse Am Beginn der Arbeit stand die Analyse der Bestandssituation des Nachtraumes. Tag und Nacht wurden dabei nicht als ent- gegengesetzte Pole, sondern in ihrem zeit- lichen Verlauf betrachtet. Tag, Dämmerung, Abend, Nacht zeigen nicht nur unter- schiedliche Lichtverhältnisse, sondern Nachtraum Börsenplatz Nachtraum Einkaufsstraße auch unterschiedliche Nutzungen und © B.A.S. Begon Kopperschmidt Moczala Stürmer/ © B.A.S. Begon Kopperschmidt Moczala Stürmer/ Conceptlicht Helmut Angerer Conceptlicht Helmut Angerer Nutzungsfrequenzen des Stadtraums: – Welche Nutzungen sind für das nächt- liche Bild der Stadt relevant? – Wie verteilen sich diese nachtrelevan- ten Nutzungen zu welcher Zeit im Stadtraum? – Welche Straßen und welche Blickbe- ziehungen geben im Nachtraum Orien- Ziele Feinheiten und Nuancen im Dunkeln tierung? Auf Grundlage der Analyse wurden fünf sichtbar. Durch Reduzierung des – Welche Bedeutung kommt den Frei- übergeordnete Ziele für die künftige Blendlichtes kann mit wesentlich weni- räumen und Parks sowie den unter- Beleuchtung der Stadt formuliert: ger Lichtleistung mehr wahrgenommen schiedlichen Plätzen in der Nacht zu? 1. Den Stadtraum mit Licht definieren und werden. »Materiallicht« ist das von – Wie stellen sich die Hochhäuser, als nachmodellieren! Licht schafft über- Oberflächen und Materialien reflektier- signifikante Bausteine für Frankfurt, in haupt erst Raum. Beleuchtetes model- te Licht, das vom Auge als Helligkeits- Nah- und Fernsicht und über den liert sich aus der Dunkelheit. In diesem eindruck wahrgenommen wird. Dieses Verlauf von Tag, Abend und Nacht dar, Sinne ist Lichtplanung das Modellieren Materiallicht bringt Strukturen, Ober- und welche Beleuchtungsmaßnahmen von Räumen mit Licht. flächen, Farben und Entfernungen, sind dazu erforderlich? 2. Das Blendlicht reduzieren, das »Mate- Perspektive und Räume zur Erschei- riallicht« stärken! Erst durch Wegfall nung. Nicht die Leuchte steht im Zen- von Blendlicht, das heißt direkt ins trum der Lichtwirkung, sondern das Auge strahlenden Lichtquellen, werden Beleuchtete.

Beleuchtungsentwurf Wallanlagen © B.A.S. Begon Kopperschmidt Moczala Stürmer/Conceptlicht Helmut Angerer

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Skyline Sommernacht © B.A.S. Begon Kopperschmidt Moczala Stürmer/Conceptlicht Helmut Angerer

3. Dunkelheit ist Qualität! Ohne Dunkel- Der Nachtplan heit gibt es kein Licht. Lichtplanung hat Im Nachtplan für das Bankenviertel sind daher die Aufgabe, bewußt deutlich zu die prägenden Strukturen, die sich aus den machen, wo Dunkelheit ist. Erst in der unterschiedlichen Nutzungen, aus Fußgän- gestalteten Differenzierung von Hellem gerzonen, Plätzen und Straßen ergeben, und Dunklem liegt Qualität. deutlich ablesbar. Das urbane Rückgrat 4. Beleuchtung kann nur dort etwas in erstreckt sich von der Kaiserstraße bis zur Erscheinung bringen, wo etwas zu zei- Hauptwache und verläuft von dort über die gen ist – ansonsten ist sie Illumination Freßgasse zurück zur Alten Oper. Der und wirkt aufgesetzt! Beleuchtung historischen, radialen Struktur folgend, geht einher mit dem Aufzeigen von verläuft die Figur der Wallanlagen, die von Bedeutung. Wird Bedeutungsloses den Städtischen Bühnen und der Oper mit beleuchtet, entsteht eine spürbar ihren vorgelagerten Plätzen gegliedert unangenehme Diskrepanz. Beleuch- wird. Eine eigene Ebene bilden die reprä- tung vermag nicht defizitäre Situatio- sentativen Hochhausvorplätze, die beson- nen, deren Ursachen in strukturellen ders die Dienstleistungs- und Bankenbe- Mängeln liegen, aufzuheben. Architek- reiche prägen. Die Straßen bilden mit ihren tonische Struktur und Beleuchtung ste- Beleuchtungsanforderungen das Grund- hen in einer Wechselbeziehung. Im gerüst der Nachtstruktur. Umkehrschluß muß im Extremfall erst die architektonische oder stadträum- Beispielräume liche Struktur verändert werden, bevor Die Wallanlagen sollen im zukünftigen die erzielte Nachtwirkung erreicht Nachtbild, ähnlich wie in anderen Metro- werden kann. polen, New York oder London, überwie- 5. Die architektonische Struktur und gend dunkel bleiben und sich dadurch Nachtraum Hochhausvorplatz räumliche Dimension von Gebäuden, © B.A.S. Begon Kopperschmidt Moczala Stürmer/ bewußt als Naturraum im erleuchteten Conceptlicht Helmut Angerer Straßen und Plätzen mit möglichst Großstadtgefüge herausheben. Parallel geringen Mitteln betonen! Nachtlicht dazu bleiben die Ränder der Wallanlagen, kann nie die objektiven Belichtungs- zum Beispiel die Gebäude im Umfeld, auf- verhältnisse des Tageslichts erreichen. gehellt. Die zukünftige, den Hochhäusern Andeutungen und die Beleuchtung des vorgelagerte Promenade wird in zurück- Wesentlichen müssen die Strategie haltender Form beleuchtet. künstlicher Beleuchtung sein. Grund- sätzlich gilt, so wenig Licht wie mög- lich, so viel wie nötig.

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Skyline Winterabend © B.A.S. Begon Kopperschmidt Moczala Stürmer/Conceptlicht Helmut Angerer

Ein durchgehender Weg für Fußgänger und Gebäude noch hergestellt werden. Für die Auftraggeber: Radfahrer bleibt innerhalb der Dunkel- Hochhausvorplätze, eine Besonderheit des Stadt Frankfurt am Main heitsstunden benutzbar. Mastleuchten Bankenviertels, gilt es, deren speziellen Der Magistrat bescheinen die angrenzenden Grünflä- Charakter zwischen privaten Repräsenta- Verfasser: chen, nicht aber den Weg selbst. Der Pas- tionsbedürfnissen und öffentlicher Nutzung B.A.S. Begon Kopperschmidt Moczala Stürmer, sant bewegt sich außerhalb der Lichtkegel durch eigene, auch künstlerische Licht- Frankfurt am Main/Weimar im Schutz der Dunkelheit und hat den Blick bilder zu stärken. Conceptlicht Helmut Angerer, auf die aufgehellte Umgebung. Hierdurch Traunreut wird das Sicherheitsgefühl verbessert. Nur Fazit besondere Nutzungen und Orte innerhalb Grundsätzlich fordert der Masterplan Licht, der Wallanlagen, wie markante Eckpunkte darüber nachzudenken, was genau in der oder das Umfeld gastronomischer Nutzun- Stadt scheinen und was in Dunkelheit lie- gen, rechtfertigen das punktuelle Bestrah- gen soll. Dabei braucht es nicht mehr Licht, len einzelner Bäume. sondern es gilt, Feinheiten und Nuancen Grundsätzlich soll – und will – der Fuß- vor dunklem Hintergrund wahrnehmbar zu gänger in Einkaufsstraßen im Bereich der machen. Schaufenster und Fassaden geführt wer- Frei ausstrahlendes Licht von Leuchten den. Dies bedeutet, daß die öffentliche und diffuser Lichtnebel liefern keine Infor- Beleuchtung sich auf diese Bereiche kon- mationen zu Ort und Raum – im Gegenteil. zentrieren muß. Der Intensitätsschwer- Räume und Anmutungen entstehen, wie in punkt wird von der Mitte der Straßenquer- den Nachtbildern des Masterplans ange- schnitte zu den Rändern vor die Fassaden deutet, in der Materialität erleuchteter verlagert. Hierdurch wird der Stadtraum Oberflächen. mit seinen Dimensionen und Kanten ver- In ihrer Wirkung zurücktretende Leuchten, deutlicht. klare Licht-Schatten-Kanten und förmlich Ähnliches gilt für die Plätze im Planungs- aus sich selbst heraus leuchtende Ober- gebiet. Während der Opernplatz mit sei- flächen erzeugen eine eigene Ästhetik der nem opulenten Lichtbild nächtliches Wahr- Nacht. Dies ist der Stoff, aus dem die zeichen der Stadt ist, muß beim Willy- Nacht ist. Brandt-Platz eine prägnante Einheit zwi- Helmut Angerer schen öffentlichem Raum, Licht und Conceptlicht, Traunreut Christian Moczala Dorothea Stürmer B.A.S. Begon Kopperschmidt Moczala Stürmer, Frankfurt am Main/Weimar

[Umrisse] 70] Illumination Stadtraum Main Mehr Licht für Frankfurt

Einleitung – Illumination der »beständigen Stadt«, Die im Jahr 2000 begonnene »Illumination der statischen Elemente Stadtraum Main« und der im März 2004 fer- – Illumination der »lebendigen Stadt«, tiggestellte »Masterplan Licht Bankenvier- der dynamischen Elemente. tel« sind die zwei großen Projekte, mit Prägende Bestandteile des Stadtraumes denen Frankfurt am Main begonnen hat, werden »ins Licht gesetzt«, um den Illumination auch zur Erhöhung der Aufent- Gesamtbereich zu akzentuieren und zu haltsqualität öffentlicher Flächen und zur gliedern. Dabei sollen beispielsweise die Akzentuierung und Gestaltung des Stadt- Uferstraßen begrenzende Gebäude von bildes einzusetzen. Heute üblicher »Licht- den Eckpunkten her zurückhaltend illumi- smog«, quasi willkürliche Konkurrenz von niert und die Dachzonen mit Licht bestri- Beleuchtungen von Gebäuden, Verkehr chen werden, korrespondierend mit dem usw., muß reduziert werden, Ziel sind Lichtband der Platanenreihen. Städtebau- schließlich harmonische Gesamtillumina- lich, architektonisch oder funktional tionen entlang der Mainachse und für die bedeutende Häuser erhalten innerhalb die- Innenstadt Frankfurts. ser »Raumkanten-Markierung« eigene Lichtkonzepte, die ihre baulichen Eigen- Illumination am Main schaften betonen. Weitere Elemente der Das Beleuchtungskonzept hebt die städte- »beständigen Stadt« sind die Uferanlagen, baulichen Qualitäten des Mainuferberei- ebenso zurückhaltend beleuchtet wie die ches hervor und steigert sie optisch, Fluß- Raumkanten, bei den Treppenanlagen bzw. landschaft und bebaute Stadt werden Brückenköpfen werden zudem die Fuß- Illumination Untermainbrücke © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main integriert und der »Stadtraum Main« als wegebeziehungen markiert.

besondere für die künftige Verkehrsbe- leuchtung der Hochkaistraßen am Main mit in das Raster der Platanenreihen inte- grierter Anordnung und engeren Abstän- den in zweiseitiger (Portal-) Aufstellung. Neben mehr Aufenthaltsqualität wird so ausreichende Helligkeit im Sinne öffentli- cher Verkehrssicherungspflicht erreicht. Nord- und Südufer werden dann auch optisch korrespondieren und durch die illu- minierten Brücken gestalterisch miteinan- der verbunden. Die zurückhaltend akzentu- ierten Uferfassaden fassen die Kanten des Beleuchtungskonzept © d-plan/Stadt Frankfurt am Main Stadtraums, die angrenzenden Stadtbe- reiche werden visuell mit dem Mainufer verbunden und durch ebenso attraktive ein Hauptelement Frankfurts aufgewertet: Illumination der »lebendigen Stadt« bezieht Lichtplanungen mit der Illumination des Ein ansprechendes Tag- und Nachtbild die- sich hingegen im wesentlichen auf den »Stadtraumes Main« verknüpft. Mit eige- ses Stadtraumes soll unter behutsamem Straßenraum mit seinen Fahr- und Geh- nen Licht-Konzepten werden die in »zwei- Lichteinsatz, aber auch unter Berücksich- wegen. Um für Fußgänger eine deutlich ter Reihe« gelegenen Bauten wie Hoch- tigung notwendiger Sicherheitsbelange angenehmere Lichtatmosphäre zu erzielen, häuser, Dom, Rathaus, Theater- und entstehen. Strukturierende Raumelemente ist zunächst für den »Stadtraum Main«, Opernanlage etc. Bestandteile des neuen wie Ufer und Brücken werden gestalte- später auch für weitere Straßenräume, die Nachtbildes am Main sein. – Elemente der risch hervorgehoben und unterschiedlich Beleuchtung von auf 4,50 m abgesenkten »Illumination Stadtraum Main« sind im ein- betont: Lichtpunkten aus vorgesehen. Dies gilt ins- zelnen

[Umrisse] – besondere Gebäude, des Betriebs der Illumination die notwendi- [71 – Raumkanten, ge Instandhaltung und Wartung der Be- – Brücken, leuchtung, und zwar nicht nur der Haupt- – Kaimauern, verkehrsstraßen, sondern ebenso der – Bäume, Fußwege der Tiefkaizone oder der Hoch- – Platanenreihen und Baumgruppen, ufer im Bereich der Platanenzüge. Mit der – Fußwege, Konzeptplanung wurde eine überschlägige – Hauptverkehrsverbindungen sowie Berechnung von Leistungsstärke und Ener- – gegebenenfalls einzelne Lichtkunst- gieverbrauch der neuen Illumination am Objekte. Main vorgelegt. Fazit ist, daß die gesamte Neuinstallation mit einem gegenüber dem Realisierung der Illumination heutigen Bestand um etwa 25% reduzier- Im Tiefkaibereich bilden die Punktleuchten ten Energieaufwand zu betreiben ist; für Unterleuchteter Platanenzug der Wege eine zusammenhängende Struk- die Beleuchtung ist insektenfreundliches © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main tur von Ketten. Wesentliche Teile des Licht vorgesehen. Mainraumes sind durch Platanenreihen Die Gesamtkosten der Maßnahme sind der Hochkais geprägt und erzeugen durch zunächst auf 6.700.000 Euro festgelegt, ter insgesamt sieben illuminierten Brücken »Unterleuchtung« der Platanen eine helle- wovon der städtische Anteil für den Bau- zwischen Flößer- und Friedensbrücke. Die re Bandkontur auf dem Niveau der Ufer- abschnitt Süd vom Museumsufer bis zum »Referenzstrecke« am Südufer war Ver- straßen: Sie werden dadurch zum Kenn- Deutschherrnufer zwischen Friedens- und suchsfeld und damit maßgebend für alle zeichen für den gesamten Uferbereich und Flößerbrücke 3.000.000 Euro beträgt; von weiteren Uferabschnitte; der erste Bauab- das Umfeld der Museen im Nachtbild; Sponsoren und Investoren aus dem an- schnitt ist für 2004 bis Anfang 2005 termi- durch Spiegelung im Wasser entsteht ein grenzenden Bankenviertel werden für den niert. Entlang der Hochkaistraße Schau- Lichtband von Baumarkaden der Hochufer Bauabschnitt Nord zwischen »Nizza«, Alt- mainkai, dem »Museumsufer«, sind dar- und reflektierten Lichtquellen von Wege- stadt und Fischerfeld zwischen Friedens- über hinaus die Beleuchtung des Straßen- leuchten der Tiefkaizone, während einzel- und Flößerbrücke 3.700.000 Euro übernom- raums und das Unterleuchten der einzig- ne, jenen Arkaden vorgelagerte Baum- men. Unterhalts- und Folgekosten der artigen Platanenreihen wesentlich und gruppen durch Anstrahlen hervorgehoben Gesamtanlage werden zusätzlich mit jähr- zugleich exemplarisch für die weiteren werden. lich ca. 150.000 Euro im Etat der Stadt ein- Abschnitte am Main – die Illuminationen Bastionen, Treppen- und Rampenanlagen zustellen sein, da die »Illumination Stadt- weiterer vier Brücken und wichtiger Ele- sowie Stützmauern der Hochuferanlagen raum Main« öffentliche Aufgabe ist. mente der Kaimauern und Bastionen der setzen weitere Akzente im System. Illumi- Mittlerweile sind erste Teile der Maß- Hochufer sowie Teile der Grünflächen der nierte Fassaden von Museen, Kirchen nahme, die Beleuchtung von Untermain- Tiefufer mit der Akzentuierung von Bäumen sowie die anderer prägnanter Gebäude brücke und Flößerbrücke, installiert, neue und Baumgruppen.

Beispiel Kaimauern Illumination Flößerbrücke © d-plan/Stadt Frankfurt am Main © bhp/Stadt Frankfurt am Main unterstützen hier den Gesamteindruck Leuchten der Tiefkaiwege am Südufer ste- Die »Illumination Stadtraum Main« soll durch räumliche Tiefenwirkung. Brücken hen von Flößer- bis Friedensbrücke und schließlich bis Ende 2005 bzw. Anfang 2006 werden zudem durch Anstrahlen der mar- zum Teil auch bereits am Nordufer. Die vor- fertiggestellt sein – dann, wenn im Rahmen kanten Pfeiler, von Bogen-Untersichten angegangene »Referenzbeleuchtung« am der Veranstaltungen zur Fußballweltmei- und konstruktiven Formen als Elemente Südufer zwischen Untermainbrücke und sterschaft vermehrt internationales Publi- des Stadtbildes hervorgehoben. Eisernem Steg 2003 hatte wichtige Er- kum unsere Stadt besucht. Die Aufrechterhaltung der Verkehrssicher- kenntnisse für die Leuchtenauswahl am Dipl.-Ing. Günter Pötschke heit im öffentlichen Raum nach DIN ist Tiefkai gebracht. Die beiden bereits illumi- Stadterneuerer und Stadtgestalter dabei Voraussetzung, wie auch im Rahmen nierten Brücken sind Beispiel für die spä- Stadtplanungsamt Frankfurt am Main

[Umrisse] 72] Neugestaltung des Willy-Brandt-Platzes Situation und Konzept

Ziel In Zukunft wird die Andienung der Tief- garage des Euro-Towers, derzeit Sitz der Europäischen Zentralbank, als Platzüber- fahrt über die Neue Mainzer Straße erfol- U-Bahn-Zugang befinden sich nun ein zen- gen. Dies eröffnet die Möglichkeit, die heu- traler Tiefgaragenzugang und zwei Halte- tige Straße im nördlichen Bereich aufzu- stellen mit niederflurgerechten Haltestel- geben und rückzubauen: Es entsteht ein lenpodesten auf dem Platz: Das Entwurfs- niveaugleicher großzügiger Platz mit Auf- und Gestaltungskonzept sieht jetzt vor, alle enthaltsqualität. Den nördlichen Abschluß Verkehrsbauten in einer einheitlichen Status quo bildet dann eine zweistufige Sitztreppe zur Formensprache zu entwickeln und in ein Wallanlage. Lichtkonzept zu integrieren, das bei Der Willy-Brandt-Platz, der frühere »Thea- terplatz«, befindet sich in westlicher Alt- stadtrandlage am Wallanlagenring. Zu diesem wichtigen Bereich unweit des Bankenviertels öffnen sich im Süden die Städtischen Bühnen mit ihren Besucher- zugängen und dem verglasten Wolken- foyer, während im Norden der Euro-Tower angrenzt, der mit der Tiefgaragenzufahrt dem Platz seine Rückseite zuwendet. Neben jenen Zugängen liegt am Willy- Brandt-Platz eine der Hauptstationen des ÖPNV im Bankenviertel und unter ihm ist der Knotenpunkt des U-Bahn-Netzes ange- ordnet, oberirdisch verläuft zudem das Schienennetz der Straßenbahn. In den letzten Jahren bot das gesamte Gestaltungskonzept Areal ein desolates Erscheinungsbild, da © Thomas Emde von der im Jahre 1987 beschlossenen Planung zur Neugestaltung des Willy- Brandt-Platzes bis 2004 nur der südliche Ausgehend vom Gleisniveau orientiert sich Dunkelheit den an drei Seiten ungefaßten Abschnitt mit der abgesenkten Fläche vor die Oberflächengestaltung des nördlichen Platz als eine deutlich ablesbare Einheit den Städtischen Bühnen realisiert wurde. Bereichs an dem vorhandenen, hellen sichtbar machen und der Theaterdoppel- Nach dem Bau der Tiefgarage am Theater Plattenbelag mit dunklen Schmuckbän- anlage ein angemessenes, festliches und wird von städtischer Seite nun die Neu- dern. Der Höhenunterschied zu diesem dennoch zeitgemäßes Vorfeld geben wird: strukturierung des kompletten Umfeldes in Abschnitt wird in einer langgestreckten Der Willy-Brandt-Platz soll durch sein Angriff genommen, wobei der weitere Treppenanlage vermittelt, die um eine angestrebtes »weißes« nächtliches Platzumbau ab Sommer 2004 bis Frühjahr Stufe rückgebaut werden kann. Ein aus Erscheinungsbild ein modernes Pendant 2005 erfolgt, und zwar mit dem Ziel einer sechs Bäumen bestehendes »Tor« im zum Opernplatz bilden. – gestalterischen Neuordnung und Auf- westlichen Abschnitt wird den Platz fas- Die Besonderheit des vom Atelier Emde wertung dieses wichtigen Innenstadt- sen, die Wallanlagen verbinden und als entwickelten Beleuchtungskonzeptes bereichs und seiner Randbereiche zu gestaltendes Grünelement den Übergang besteht in der Überlagerung der vorhan- einem Platz mit Aufenthaltsqualität, der zwischen Innenstadt und der gründerzeit- denen Architektur- und Platzelemente mit zugleich angemessener Vorplatz für die lichen Stadterweiterung Frankfurts markie- verschiedenen Lichtquellen, diese werden Städtischen Bühnen ist, ren. zu einem differenzierten »Lichterlebnis« – Verbesserung des nächtlichen Er- Eine Anpassung der ursprünglichen gestal- verwoben. scheinungsbildes des Platzes durch terischen Planung ergab sich aus der Baurätin Dipl.-Ing. Irmgard Huber Stadtplanungsamt ein Lichtkonzept im Sinne einer präg- Beibehaltung der oberirdischen Schienen- Stadt Frankfurt am Main nanten Illumination. strecke durch die Innenstadt. Neben einem

[Umrisse] Wohnen und Arbeiten am Fluß [73 Neue öffentliche Räume in Sachsenhausen

Theodor-Stern-Kai Das südliche Mainufer am Theodor-Stern- Kai in Sachsenhausen war früher im inne- ren Stadtraum der einzige Bereich, wo die alte Ufermauer aus Sandstein 4 m hoch aus dem Fluß ragte und es keine tiefliegen- de Grünanlage gab. Der Fuß- und Radweg verlief hier direkt entlang dem Geländer, Aufenthaltsmöglichkeiten in Wassernähe existierten nicht. Ein Umstand, der nicht besonders negativ auffiel, bis sich in den 1990er Jahren an der vielbefahrenen Südliches Mainufer © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main Stadtstraße ein attraktives Büro- und Geschäftsviertel zu entfalten begann mit dem Neubau der Allianz-Hauptverwaltung Ein verwaltungsinterner Gestaltungswork- artige Gruppen aus kleinkronigen Bäumen für 2.200 Mitarbeiter, den »Mainterrassen« shop brachte 1997/1998 das Konzept, das im Wechsel mit freien Rasenflächen ent- mit Büroflächen und fast 160 Wohnungen im Herbst 1998 von den Stadtverordneten lang einem linear geführten uferparallelen und der noch laufenden Umgestaltung des beschlossen wurde und als Grundlage für Weg, der in seiner vollen Breite von 4 m Universitätsklinikums mit neuer Frei- die technische Entwurfsplanung diente. asphaltiert ist. Zwei bastionsartige, sand- flächenstruktur. Eine Entwicklung, die die Voraussetzung für die Beschlußfassung steinverkleidete Treppen mit dunklen Stadt bewegte, über eine Verbesserung war die finanzielle Beteiligung externer Basaltstufen stehen an platzartigen Auf- des Umfeldes, des öffentlichen Raums Geldgeber, die unter anderem aus dem weitungen aus hellem Granitpflaster, wil- nachzudenken und eine Idee aus der Kreis der zukünftigen Anlieger kamen. Das der Wein und Kletterhortensien wachsen Arbeit des »Consiliums Stadtraum Main« in Konzept wurde später von Sommerlad an der alten Ufermauer hoch, und eine Angriff zu nehmen: Raum für die fehlenden Haase Kuhli Landschaftsarchitekten zu Ufertreppe ermöglicht den direkten Zugang Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten einer repräsentativen, strukturell stark glie- zum 80 cm tiefer liegenden Wasser. Bänke durch begehbare Flächen im Main zu dernden Freiflächenplanung ausgeformt. aus korrodierenden Cortenstahl-Bändern schaffen. Wesentliche Elemente sind darin block- mit einer Auflage aus unbehandelten Holz- Erste Ideenskizzen aus dem Consilium vari- ierten von einem vorgehängten Laufsteg bis hin zu einer im Main aufgeschütteten Uferlandschaft. Planerisch verfolgt wurde eine massive Aufschüttung mit senkrech- ten Außenwänden aus Spundbohlen, die sich an die übrigen Tiefuferbereiche optisch und funktional anschließen sollte. Neben der Klärung der technischen Kon- struktion und der für die Bundeswasser- straße gerade noch zuträglichen Breite von 17 m mußte im Vorfeld vor allem die Unbedenklichkeit in bezug auf das Strö- mungsverhalten, den Wasserspiegel und die Hochwassersituation hydraulisch- hydrologisch nachgewiesen und Ersatz für den verbrauchten Retentionsraum gefun- Tiefufer den werden. © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main

[Umrisse] 74] planken und ein neuer Mainufer-Leuch- In Bau ging das Projekt im Frühjahr 2002. es schon immer dagewesen. Zu einem tentyp mit gerichtetem Lichtstrahl möblie- Mit Ausräumung der Schlickschicht auf ganz besonderen Erlebnis wird ein Besuch ren die Parkanlage. Die Uferkante ist ein der Mainsohle gab es weitere Kampfmittel- dann, wenn sich bei bestimmten Wetter- 40 cm breiter Betonholm, in den die obere funde, was die Baustelle immer wieder stil- lagen die grüne Glas-Fassade des West- Spundwandkante eingegossen ist. Die legte. Trümmer und Fundamente der hafen-Towers glitzernd und facettenreich Spundwand selbst war über 800 m freiste- kriegszerstörten Wilhelms-Brücke mach- im Wasser spiegelt. Die rege Nutzung hend in den Main eingerammt, langsam mit ten eine Spundung im Anschlußbereich durch Spaziergänger, Jogger, Fahrrad- etwa 50.000 m3 Sand und Kies hinterfüllt zum bestehenden Tiefkai unmöglich; fahrer und Inline-Skater zeigt, daß ein und anschließend mit schräg in Auffüllung ersatzweise mußte eine Schwerlastwand Defizit und ein Bedarf vorhanden waren. und Untergrund eingebohrten Ankern eingebracht und bis dahin das Anliefe- So gesehen haben sich die relativ hohen fixiert worden. rungs- und Verfüllungskonzept für den Kies Investitionskosten von 7,7 Millionen Euro gelohnt – auch für die an der Finanzierung beteiligten Anlieger, deren Gebäude eine echte Umfeld-Aufwertung erfahren und einen Vorgarten hinzugewonnen haben.

Carl-von-Noorden-Platz Zwischen den Neubauten entlang dem Theodor-Stern-Kai konnte im Zuge der städtebaulichen Umstrukturierung des Gebietes in den Stadtkörper ein Freiraum eingefügt werden, der Carl-von-Noorden- Konzept Regelquerschnitt Platz. Seine Fläche setzt sich zusammen © Stadtplanungsamt/ © Stadtplanungsamt/ aus nicht überbaubaren Grundstücks- Stadt Frankfurt am Main Stadt Frankfurt am Main resten der westlich und östlich angrenzen- den Gebäude und soll als öffentlicher Aufenthaltsbereich genutzt werden. Der Neubau der Allianz-Verwaltung defi- Für die Planung wurde im September 1999 und den Sand umgestellt werden; Fels- niert die östliche Kante des neuen Stadt- bei der oberen Wasserbehörde ein Plan- bänke waren zu durchbohren und extreme platzes, eine westliche Platzwand ist ent- feststellungsverfahren eingeleitet; der Hochwasserperioden im folgenden Winter standen durch den Wohn- und Geschäfts- Bescheid erlangte im September 2001 zu überstehen. Die Landgewinnung, der hauskomplex der »Mainterrassen«, die Rechtskraft. Parallel wurde mit der Wasser- schwierigste Teil der Baumaßnahme, südliche wird durch die Augenklinik, Teil und Schiffahrtsverwaltung über Nutzung konnte letztendlich im Sommer 2003, ein des Universitätsklinikums, gebildet. Nach oder anteiligen Erwerb der Bundeswasser- halbes Jahr später als geplant, abge- Norden öffnet sich der Carl-von-Noorden- straße verhandelt, das Baufeld von 1.600 schlossen werden. Treppen-, Wege- und Platz zum Main: Von hier schaut man auf Kampfmitteln und 40 t Schrott geräumt und Landschaftsbaumaßnahmen verliefen nun den ehemaligen Westhafen, dessen neue Ersatzliegeplätze für die Schifffahrt im Ost- problemlos. Das neue Tiefufer wurde im Molen-Wohnbebauung mit dem grün schil- hafen eingerichtet. Mit der Realisierung Dezember 2003 für die Öffentlichkeit freige- lernden Westhafen-Tower einen faszinie- wurde dann die halbstädtische Westhafen- geben; eine feierliche Einweihung fand im renden Anblick bietet. Über einen Zebra- Projektentwicklungsgesellschaft beauf- Frühjahr 2004 statt, nachdem auch der streifen wird man vom Platz aus die viel- tragt, die außerhalb einzelner Ämterzustän- Rasen eingesät war. befahrene Theodor-Stern-Kai-Straße über- digkeiten alle erforderlichen Arbeiten Das neue Tiefufer fügt sich heute so selbst- queren können, um über eine große Treppe vergab, koordinierte und überwachte. verständlich in das Stadtbild ein, als wäre zum neuen Tiefufer zu gelangen.

Übersicht © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main

[Umrisse] [75

Die Platzoberfläche ist im Belag differen- ziert in zwei Helligkeitsstufen, in ihrem Zentrum befestigt in Hell- und den Rand- bereichen in Dunkelgrau. Die Randflächen bilden quasi das Passepartout, über das künftig der notwendige Andienungsverkehr der verschiedenen Gebäude erfolgen soll; für diese Rangierzonen wurde daher ein kleinformatigerer Oberflächenbelag gewählt. Auf beiden Platzhälften sind Baumgruppen integriert, der südliche Teil Beide Hälften sollen schließlich mit einem wies bereits einen Bestand auf. Die nahezu die gesamte Diagonale des zentra- Baumgruppen sind in eine Schotterfläche len Platzes einnehmenden signalgesicher- gesetzt, die begehbar ist, aber eine opti- ten Überweg verbunden werden, um die male Versickerungsfähigkeit hat. Am Rand trennende Wirkung der Verkehrstraße zu Entwurfskonzept sind darüber hinaus Sitzbänke in Form von mildern. Das Entwurfskonzept wurde vom © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main Steinblöcken vorgesehen bzw. aufgestellt, Planungsbüro Sommerlad, Haase, Kuhli die Ruhemöglichkeiten offerieren. Im Zu- entwickelt. sammenhang mit der Herstellung des Plat- Für das neue Tiefufer: zes wurde auch eine Straßenbahnhalte- Baurätin Dipl.-Ing. Angelika Kowalewsky Projektleiterin „Neues Tiefufer“ Der Platz hat eine wichtige verbindende stelle an der Südostseite des Platzes ein- Stadtplanungsamt Funktion für die Menschen des Quartiers. gerichtet, die eine für das Quartier wichti- Stadt Frankfurt am Main Allerdings wird er diagonal von einer ge Mittelpunktfunktion übernehmen soll. Für den Carl-von-Noorden-Platz: Verkehrsachse durchschnitten, die parallel Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist bereits Baudirektor Dipl.-Ing. Michael Hootz zu einer Fahrspur auch Straßenbahn- die südwestliche Platzhälfte baulich herge- Leiter der Abteilung „Öffentlicher Raum“ Stadtplanungsamt schienen in eigenem Gleisbett beinhaltet; stellt, die nördliche wird 2005 in Angriff Stadt Frankfurt am Main diese sind zur Zeit noch durch eine Hecke genommen. Auf dem fertigen westlichen von der südöstlichen Teilfläche abgeschot- Platzteil hat sich inzwischen hochwertige tet. Bei der Neugestaltung des Areals sol- Gastronomie etabliert, die mit ihrem len die beiden Teilflächen optisch und Sommergarten die Aufenthaltsqualität ver- funktional verknüpft werden. stärkt.

Situation Bebauung © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main

[Umrisse] 76] Ein attraktives Entrée zur Innenstadt Zwei neue Bauten am Baseler Platz

Der Baseler Platz Gutachten im Jahr 1998, das die Architek- Der Baseler Platz hat für Frankfurt eine ten über mehrere Etappen und unter- ganz besondere Bedeutung: Zwischen schiedliche Varianten zu dem jetzt verwirk- Friedensbrücke und Hauptbahnhof gele- lichten Konzept führte. Während die gen, markiert er das südliche Tor zur »Arkaden« mit einer ebenso strengen wie Innenstadt. Dieser Funktion konnte er in beherrschten Sprache den Hintergrund bil- den letzten Jahrzehnten jedoch nicht den, steht das »Oval« als selbstbewußter gerecht werden. Ohne attraktive Anzie- Solitär direkt am Baseler Platz. hungspunkte und öffentliche Angebote war er zum bloßen Verkehrsraum degradiert und bot eher Anlaß zum Weiterfahren denn zum Verweilen. Mit zwei gelungenen Neubauten ist nun der erste Schritt zu seiner Aufwertung und Wiederbelebung erfolgt. »Oval« und »Arka- den« heißen die beiden Gebäude, die durch eine vielfältige Nutzungsmischung aus Läden, Gastronomie, Büros und Woh- nungen das urbane Leben an den Baseler Platz zurückbringen. Dem Frankfurter Büro AS&P – Albert Speer & Partner ist damit ein spannungsvolles und kontrastreiches Ensemble gelungen, das seiner Ostseite ein völlig neues Gesicht gibt. AS&P hatten sich mit dem Baseler Platz bereits seit län-

gerem planerisch beschäftigt: Ausgangs- »Oval« und »Arkaden« punkt ihrer Arbeit war ein städtebauliches © Uwe Dettmar

Das »Oval« Das »Oval« ist in jeder Hinsicht außerge- wöhnlich. Schon im Vorbeifahren fällt seine besondere Form ins Auge, ein Rund- ling, der einerseits die ursprünglichen Raumbegrenzungen wahrt, durch seine runde Form und seinen solitären Charakter jedoch über diese hinausweist und den Baseler Platz nach Osten erweitert. Im Erdgeschoß sind ein Restaurant, Läden und Ausstellungsräume um ein großzügi- ges, öffentlich zugängliches Atrium ange- ordnet, darüber liegen sechs Büroetagen. Die Kombination von vorgespannten Flach- decken und Verbundstützen ermöglicht große Spannweiten, weshalb sich die Lageplan Bürogeschosse gleichermaßen für Einzel-, © AS&P – Albert Speer & Partner GmbH Gruppen- oder Großraumarbeitsplätze eig- nen. Vom siebten Obergeschoß an finden sich außerdem attraktive Wohnungen mit unterschiedlichen Zuschnitten, und zwar

[Umrisse] [77 vom Ein-Zimmer-Appartement bis hin zur Maisonette. Hier, in einer Höhe von 25 m über dem Platzniveau, treten die Straßen- geräusche in den Hintergrund. Von den Terrassen und Wintergärten eröffnen sich überraschende Ausblicke in die Frank- furter Stadtlandschaft, zum Bahnhof, zum Messeturm und zur Skyline des Banken- viertels. Das Atrium des Gebäudes ist mit einer leichten Konstruktion in Höhe des siebten Schnitt Obergeschosses überdeckt. Dadurch wirkt © AS&P – Albert Speer & Partner GmbH es als klimatische Pufferzone; sein Dach besteht aus einem System von transparen- ten Luftkissen, sogenannten Pneus, die Die kompakte Form des »Ovals« führt dar- eine Aufheizung des Atriums im Sommer über hinaus zu einer Minimierung der verhindern: Eine Folie teilt die Luftkissen in Außenflächen: die grundlegende Voraus- jeweils zwei Kammern, wobei die Ober- setzung für ein optimales Energiekonzept. seite der Pneus und die Zwischenfolie mit In den geschoßhohen Fassadenelementen einem Punktraster bedruckt sind. Bei star- wechseln Glasfelder und Naturstein- kem Sonnenschein wird der Luftdruck in paneele unterschiedlicher Breite. Durch der unteren Kammer erhöht, so daß sich das Spiel von Granit und Glas integriert die Zwischenfolie nach oben drückt. Die sich das »Oval« in den Kontext der histori- Punktraster addieren sich, weniger Licht schen Bebauung und spielt im Gefüge des kann hindurchscheinen, das Dach wirkt als Baseler Platzes dennoch eine ganz eigene Sonnenschutz. Rolle. Grundriß Erdgeschoß © AS&P – Albert Speer & Partner GmbH

Atrium © Christoph Kraneburg Straßenfront © Christoph Kraneburg Tragwerksplanung: B + G Ingenieure Bollinger + Grohmann GmbH, Frankfurt am Main Freiflächenplanung: Bauherr: Sommerlad Haase Kuhli Haustechnik: BGA Allgemeine Immobilienverwaltungs- Landschaftsarchitekten, HL Technik AG, und Entwicklungsgesellschaft mbH, Gießen Frankfurt am Main Hamburg Projektberatung: Fassadenplanung: Architekten und Generalplaner: oppp consult GmbH, AS&P – Albert Speer & Partner GmbH, AS&P – Albert Speer & Partner GmbH, Frankfurt am Main Frankfurt am Main Frankfurt am Main IFFT Institut für Fassadentechnik Qualitätsmanagement: Bauleitung: Karlotto Schott, Wisag Service Holding GmbH & Co. KG, FAAG Frankfurter Aufbau AG Frankfurt am Main Frankfurt am Main

[Umrisse] 78]

Die »Arkaden« Die »Arkaden« formulieren hierzu gleich- sam die Gegenposition: Wo das eine Gebäude nach vorne rückt, tritt das andere in den Hintergrund und wird so zur neuen »Rückwand« des Baseler Platzes. Zusam- men bilden beide Häuser eine spannungs- volle architektonische Einheit. Zum städte- baulichen Gesamtkonzept von AS&P gehören außerdem drei Stadtvillen im Innenhof der »Arkaden«. Umgeben von einer anspruchsvollen Gartengestaltung, bieten die sechsgeschossigen Türme (Planung: Scheffler & Partner) attraktive Fassadenstruktur Wohnungen inmitten der Frankfurter © Christoph Lison Innenstadt.

Hinter den zweigeschossigen Stützenrei- hen sind Läden und Restaurants angeglie- dert, eine repräsentative, zweigeschossige Halle dient als Foyer für die sechs Ober- geschosse. Dort bietet das Gebäude auf fast 12.000 m2 hochflexible Büroflächen, die unterschiedlichsten Ansprüchen und Bedürfnissen gerecht werden. Gebäude- Grundriß Regelgeschoß © AS&P – Albert Speer & Partner GmbH tiefen von bis zu 19 m lassen eine Vielzahl von unterschiedlichen Nutzungen zu, vom Einzelbüro über Gruppen- und Kombistruk- turen bis hin zum offenen Großraumbüro. Die geschickte Anordnung der Treppen- häuser ermöglicht ferner eine Aufteilung

der Geschosse in bis zu drei Einheiten, die Arkadenlicht je nach Bedarf unabhängig voneinander © Christoph Lison vermietet werden können. Wie beim »Oval« haben Bauherren und Architekten auch bei den »Arkaden«

Grundriß Erdgeschoß besonderen Wert auf ein nachhaltiges © AS&P – Albert Speer & Partner GmbH Energiekonzept gelegt. So erlauben groß-

Das äußere Bild der »Arkaden« wird durch geradezu »klassische« Architekturquali- täten bestimmt: Klarheit, Ordnung und Konsequenz. Ein regelmäßiges System schlanker Stützen und Brüstungen aus hel- lem Naturstein verleihen dem Gebäude eine strenge Gliederung, die durch Rück- sprünge und Verschiebungen auf raffinier- te Weise variiert wird. Dies führt zu einem

interessanten, vielschichtigen Spiel aus Schnitt Innenhof Licht und Schatten. © AS&P – Albert Speer & Partner GmbH © Christoph Lison

[Umrisse] Auftraggeber: [79 FAAG Frankfurter Aufbau AG UPG Urbane Projekte GmbH, Frankfurt am Main

Projektentwicklung: UPG Urbane Projekte GmbH, Frankfurt am Main Eingangshalle © Christoph Lison Projektsteuerung und Bauleitung: FAAG Frankfurter Aufbau AG

Architekten: AS&P – Albert Speer & Partner GmbH, Frankfurt am Main

Tragwerksplanung: Engelbach + Partner Ingenieurbüro für Baustatik, Frankfurt am Main

Bauphysik: Lemon Consult, Zürich zügige Fensterflächen innerhalb des stei- ca. 60% über die Nutzung von Erdwärme. nernen Fassadenrasters einen maximalen Die »Arkaden« vereinen so die techni- Haustechnik: Tageslichteintrag. Kastenfenster gestatten schen und organisatorischen Anforderun- Reuter und Rührgartner, zudem eine natürliche, individuelle Lüftung gen eines zeitgemäßen Bürogebäudes mit Rohrbach vor der Höhe der Büros, ohne daß der Schallschutz einem hochästhetischen Architekturkon- Brandschutz: beeinträchtigt wird. Das Gebäude wurde zept. Dipl.-Ing. Dr. Sesselmann und Kollegen, als sogenanntes »Low Energy Office« kon- Mainz zipiert: Bei minimalem Energieaufwand Schlußbemerkung Fassadenplanung: herrscht ganzjährig eine konstante Tempe- »Arkaden« und »Oval« – zwei Entwürfe aus AS&P – Albert Speer & Partner GmbH, ratur von 20 °C. Um dies zu erreichen, kön- ein und demselben Büro, wie sie unter- Frankfurt am Main nen die unverkleideten Betondecken durch schiedlicher kaum sein könnten. Dennoch IFFT Institut für Fassadentechnik ein inneres Geflecht aus dünnen Rohren bilden beide Bauten zusammen ein harmo- Karlotto Schott, kaum merklich erwärmt oder gekühlt wer- nisches Ensemble, das dem Baseler Platz Frankfurt am Main den und gleichen dadurch Temperatur- ein Stück seiner verlorenen Qualität Landschaftsarchitektur: schwankungen im Tages- und Jahresver- zurückgibt. Freiraum X, lauf aus. Außerdem sorgt diese Technik für Christof Kullmann Frankfurt am Main ein besonders angenehmes Raumklima. AS&P – Albert Speer & Partner GmbH, Frankfurt am Main Die Wärme- und Kälteerzeugung erfolgt zu

Schnitt © AS&P – Albert Speer & Partner GmbH

[Umrisse] 80] Wiedereroberung eines Stückes Stadtbild Die Rekonstruktion der Alten Stadtbibliothek

Weißer Mainprospekt Einst war die Stadt Frankfurt am Main berühmt für ihren weißen Mainprospekt. Er prägte ihr nördliches Ufer als weißes, Mainprospekt © Prof. Christoph Mäckler Architekten klassizistisches Band, hinter dem die Türme des Rathauses, der Kirchen und des Domes wie gerahmt hervorschauten. Mit völlig zerstört. Übrig geblieben ist der Por- hinter den Resten des Portikus derzeit ent- der Errichtung des klassizistischen tikus des klassizistischen Gebäudes. Er steht, ist also nicht die Rekonstruktion Fischerfeld-Viertels im Osten der Stadt diente viele Jahre als Eingangsfront für eines Bibliotheksgebäudes in Erinnerung wurde dieser Mainprospekt in seiner den ergänzenden Anbau in Form eines an alte Zeiten, sonders es ist ein Stück Bedeutung gefestigt. Als im Jahre 1825 die Baucontainers, der als Kunsthalle »Porti- Stadtbild der alten Stadt Frankfurt am Stadtbibliothek nach den Plänen des kus« genutzt wurde. Heute wird die Alte Main. Die Spannung liegt dabei in der Tat- Frankfurter Stadtbaumeisters Johann Stadtbibliothek als neues Literaturhaus sache, daß hinter dem weißen Mainpro- Friedrich Christian Hess vollendet wurde, wieder aufgebaut. Ihre Rekonstruktion als spekt, der heute schrittweise wiederher- erhielt der Mainprospekt einen krönenden krönender Abschluß des Mainprospekts gestellt wird, nicht nur der Bartholomäus- Abschluß. bedeutet aber nicht nur eine Rekonstruk- Dom, die Paulskirche und andere Kirch- türme aufragen, sondern daß diese histori- schen Türme durch die Türme unserer Zeit ergänzt sind.

Alte Stadtbibliothek Historischer Grundriß © Prof. Christoph Mäckler Architekten © Prof. Christoph Mäckler Architekten

Unter dem Bombenhagel des Zweiten tion für sich, sondern hat darüber hinaus Weltkriegs ging für Frankfurt am Main der eine Bedeutung für die gesamte Stadt: Sie klassizistische Mainprospekt an vielen gibt der Stadt einen Teil ihrer historischen Stellen verloren. Auch seine Bekrönung, Identität zurück, denn sie markiert den die Alte Stadtbibliothek, wurde zwischen Beginn einer Wiederbelebung des bedeu- 1943 und 1944 durch Bombenangriffe fast tenden Stadtprospekts. Was an jenem Ort

[Umrisse] [81

Ort der Erinnerung Architektur wirkt nicht nur aus der Ferne, sondern besitzt auch eine Nahwirkung. Das bedeutet, daß jedes Gebäude, wel- ches im Ensemble seiner Umgebung als etwas Besonderes wahrgenommen wird, bei näherer »Betrachtung« nicht an Anreiz verlieren darf. Allzuoft enttäuschen schein- bar erhaltene Bauwerke bitter, wenn sich im Innern, wie zum Beispiel bei der Alten Oper in Frankfurt am Main, hinter der kunstvoll gearbeiteten Fassade ein kom- pletter Neubau auftut, der mit dem Äuße- Neues Lesekabinett ren so überhaupt nicht im Einklang steht. © Prof. Christoph Mäckler Architekten Deshalb ist es bei dem Wiederaufbau der Alten Stadtbibliothek so wichtig, daß der

Neue Ansicht Neuer Grundriß © Prof. Christoph Mäckler Architekten © Prof. Christoph Mäckler Architekten

Besucher nach dem Betreten des rekon- Mit dem Einzug des Frankfurter Literatur- den man über das große Treppenhaus im struierten Treppenhauses in Räume hauses in die neuerrichteten Räume der Mittelpunkt des Bauwerkes erreicht: Der gelangt, die im Geiste des Vergangenen Alten Stadtbibliothek kehrt die Literatur an holzvertäfelte Raum wird zu einem Ort der stehen – selbstverständlich ohne sich den alten Standort zurück. Mit dieser Erinnerung. dabei an das Vergangene anzubiedern. Nutzung verbindet sich auch inhaltlich Prof. Christoph Mäckler, Ebensowichtig ist, daß nicht allein die Altes mit Neuem. Zentrales räumliches Frankfurt am Main räumliche Qualität, sondern zugleich die Element ist dabei der neue alte Lesesaal, Qualität der Ausführung der 200jährigen Geschichte des Baus standhält. Bauherr: Stadt Frankfurt am Main

Architekten: Prof. Christoph Mäckler Architekten, Frankfurt am Main

Tragwerksplanung: B + G Ingenieure Bollinger und Grohmann GmbH, Frankfurt am Main

Haustechnik: Schmidt Reuter Historischer Lesesaal Integrale Planung GmbH, © Prof. Christoph Mäckler Architekten Frankfurt am Main

[Umrisse] 82] Nizza am Main Ein Neubau am Fluß

Lage und Konzeption Die Grünzone der Stadt, die historische Wallanlage, stößt am Nizza von Norden auf den in ostwestlicher Richtung fließenden Main. Und so orientiert sich das Gebäude entlang der historischen Kaimauer zwi- schen der Straße Untermainkai und der Uferpromenade und bildet einen optischen Endpunkt für die von Norden kommende Untermainanlage. Der Neubau wertet das Mainufer derart auf und erlaubt wieder eine intensive Nutzung durch die Bürger der Stadt, die aus einem Restaurant, einer Betriebs- gastronomie und einem Sommergarten besteht. Das monolithisch wirkende »Mainseite« Gebäude nimmt in seiner Längsrichtung © Hartmut W. Schmidt die Kante der Kaianlage auf; zugleich ent- wächst dem Stein ein der Terrasse schat- tenspendendes »Leitwerk«, welches die Flucht der Straße Untermainanlage exakt aufgreift und von dort in die Grünanlage und den Main »hinüberweist«.

Idee und Wettbewerb Das Nizza ist ein wichtiger städtebaulicher Das Bankhaus Metzler lobte nun in Zusam- Anker der Stadt: Es verknüpft das histori- menarbeit mit der Stadt Frankfurt im Som- sche Wallanlagensystem mit der Grün- mer 2001 einen landesweiten Architekten- fläche des Mainufers. wettbewerb für die Realisierung eines Die bereits früher angestrebte Verbindung Restaurantgebäudes am nördlichen Main- der Wallanlagen mit der Uferpromenade ufer des Nizzas aus. Voraussetzung für die wird durch die stark befahrene Durch- Ausschreibung war aber der Erwerb des gangsstraße Untermainkai gestört. Diese Grundstückes Untermainanlage 1 gegen- Störung der Einheit ist durch das Projekt über dem Nizza, wobei der Bauherr auf Nizza am Main daher stadträumlich wie dem Areal mit einem alten, aus der Nach- programmatisch aufzuheben und abzu- kriegszeit stammenden Parkhaus gemein- schwächen. sam mit der Stadtplanung Baurecht für ein Das Klima im Bereich des Wettbewerbs- Bürohochhaus erzielen konnte. Bedingung grundstückes ist aufgrund seiner windab- für die Errichtung des Bürogebäudes war gewandten Lage in der Nordbiegung des wiederum, am Nizzaufer zeitgleich den Flusses sehr mild. Windgeschützt und mit alten, durch Feuer und Vernachlässigung viel Sonne versehen, ist das Ufer hier der heruntergekommenen Pavillon durch einen Terrasse einzige Freiraum im Großraum Frankfurt, in Neubau zu ersetzen. Köhler · Architekten © Hartmut W. Schmidt dem Palmen und andere mediterrane BDA erhielt im Wettbewerb mit genau 100 Pflanzen bestehen können, wodurch der anderen Architekturbüros den ersten Preis Name »Nizza« seine Berechtigung findet. für den eingereichten Beitrag.

[Umrisse] [83

Aufgrund der Lage an der stark befahrenen Straße Untermainkai ist eine klare Orien- tierung zum Mainufer erforderlich: Das Untergeschoß, zum Mainufer hin ebener- dig, bildet einen massiven Sockel, auf dem der Hauptbaukörper steht. Der scheinbare Widerspruch zwischen der Notwendigkeit einer Abschirmung zur Straße und einer ablesbaren Architektursprache wird durch die zeichenhafte Überformung des Kubus und seiner Behandlung als »Billboard« mit dem Nizza-Schriftzug im Relief des Natur- Restaurant steins und der Glasfassade aufgehoben. © Hartmut W. Schmidt

Einen starken Gegensatz zum steinernen Rücken des Nizza markiert indessen der eigentliche Pavillon, der wie unter einer schützenden Hand zum Ufer des Mains blickt. Die Fassade ist vollständig verglast und in ihrer Tragstruktur aufgelöst, nahezu entmaterialisiert, wobei ihre Pfosten als Glasschwerter auf die Außenseite gelegt sind: Die Fassade »steht« auf der Terrasse und dem Sockelbau. Vom Straßenniveau aus kann der gläserne Hauptbaukörper mittels der Terrasse aus Holz mit gänzlich verglasten Brüstungen umlaufen werden. So bleibt die Verbin- Pavillon © Hartmut W. Schmidt dungstreppe zwischen Ufer und Straße

Fassadenschnitt Grundriß Erdgeschoß © Köhler · Architekten BDA © Köhler · Architekten BDA

[Umrisse] 84]

Bauherr: Bankhaus Metzler vertreten durch die Metzler Objektentwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main

Architekten: Nizza am Main Köhler · Architekten BDA © Hartmut W. Schmidt Dieter Köhler, Michael Winkelmann, Frankfurt am Main Mitarbeit: wie die Holzterrasse des Restaurants an Die straßenseitige Gebäudehülle ist mit Christian Schmidt, Uve Blick, den öffentlichen Raum angebunden. Die Jurakalkstein als Vorhangfassade beklei- Nicolay Lyashenko, Daniela Kimme, Betriebsgastronomie ist von der Ostseite det, der Sockelbau des Gartengeschosses Marin Juko an der Treppe zugänglich, das Restaurant hingegen verputzt. Der Glaskörper besteht Tragwerksplanung: von der Westseite des Hauses. Der Gast- zudem aus einer innenbündigen Pfosten- Ingenieurbüro CSZ, raum mit Bar im Erdgeschoß wird zudem Riegel-Konstruktion mit liniengehaltenen Darmstadt über einen Ganzglaswindfang erschlossen Elementen. Die Pfosten sind als statischer Haustechnik: und das Restaurant mit Veranstaltungs- Verbund mit außenliegenden Glasschwer- Ingenieurbüro Duo, räumen in der oberen Ebene über ein zwei- tern ausgeführt, die innen beheizt bzw. Wiesbaden geschossiges Foyer mit Galerie. gekühlt werden. Das Dach ist mit einer flächigen Glaskaltfassade bedeckt. Und Fassadenplanung: Konstruktion und Fassade Ingenieurbüro a + f, der sich aus dem steinernen Baukörper mit Frankfurt am Main Das Untergeschoß ist als weiße Wanne in einer Auskragung von 12 m (!) entwickeln- wasserundurchlässigem Beton geplant; de Flügel ist seinem »Motiv« der Tragfläche Küchenplanung: die Gründung erfolgt mit Pfählen bis zu entsprechend mit großformatigen Alumi- Büro Profil, Kriftel einer Tiefe von 23 m. Die aufgehenden niumtafeln bekleidet. Geschosse mit Höhen von je 4,12 m sind Dieter Köhler Innengestaltung: mit Flachdecken und runden Stahlverbund- Köhler · Architekten BDA, PPK Innenarchitekten, Frankfurt am Main Marl stützen konstruiert.

Längsschnitt © Köhler · Architekten BDA

[Umrisse]

86] Licht- und Luftbad Niederrad Der Imbiß-Ponton

Entwurf Die Werkstatt Frankfurt e. V. beabsichtigt, als Betreiber das Licht- und Luftbad Nie- derrad zu revitalisieren. Wesentlich neben Baukörper mit Terrasse anderen Maßnahmen ist dafür die Reali- © Christoph Kraneburg sierung eines Imbißgebäudes. Das Licht- und Luftbad liegt auf einer Halbinsel am Die Hochwasserphasen liegen in den südlichen Mainufer in Niederrad, als land- Wintermonaten. Während eines solchen schaftlicher Park am Wasser hat es eine Zeitraums ist das gesamte Gelände nicht in besondere Qualität. Die Halbinsel liegt im Betrieb, die Haupttreppen werden dann Hochwassergebiet mit zum Beispiel 1,50 m eingeklappt: Der Ponton wird winterfest. Höchststand bei einem »50jährigen Hoch- Der Innenausbau ist assoziativ zu dem wasser«. Der Ort und die offensichtlich Ausbau von Schiffen als eigenständige zunehmende Hochwasserproblematik Innenschale entwickelt. Dabei entsteht infolge von Klimaveränderungen werden eine räumliche Abfolge von Hülle, daher zum Ausgangspunkt für Funktion und Zwischen- und Stauraum, Innenschale und Form: Das Konzept geht von einem Imbiß- Innenraum. Im Ponton befinden sich ein gebäude als »Schwimmkörper« aus. Die Gastraum mit Essensausgabe für das Form dieses Stahlkörpers ist bildnerisch ganze Freigelände, eine Küche, Personal- entwickelt aus der Assoziation mit alltäg- räume und eine Toilettenanlage. Auf dem lichen »Gebrauchspontons«. Dach- oder Oberdeck ist eine »Terrasse« Entsprechend zu dieser Assoziation ist der angeordnet. Während des Sommerbetrie- Stahlkörper von einem Schiffsbauer herge- bes liegt vor dem Ponton eine »Schwemm- stellt und tatsächlich schwimmfähig. Die holzterrasse«. Transformation bewegt sich im Grenz- bereich zwischen einem scheinbar alltägli- chen Gebrauchsfahrzeug bzw. -ponton und einer minimierten formalen Überhöhung. Der auf der Wiese scheinbar trockenge- legte Ponton wirkt zunächst paradox, macht jedoch auf den zweiten Blick den Charakter von Insel und Hochwassergebiet erfahrbar. Er suggeriert den Prozeß »des Gestrandetseins«, »des Aufschwimmens« und »des potentiellen Weiterschwim-

mens«; tatsächlich ist der Ponton mit Längsschnitt Dalben gegen Wegschwimmen gesichert. © Meixner Schlüter Wendt Architekten

[Umrisse] [87

Konstruktion Bauherr: Werkstatt Frankfurt e. V., Die Entwicklung von Konstruktion und Frankfurt am Main Form entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Schiffsbauer Günther Müller und Architekten: Meixner Schlüter Wendt dem Ingenieurbüro Schumacher, Born- Architekten, heim, das spezialisiert ist auf die Konzep- Frankfurt am Main tion von schwimmenden Tragwerken. Mit Mitarbeiter: beiden wurden alle wesentlichen Planun- Dipl.-Ing. J. Ortells, G. Kratzenstein, gen bis ins Detail nach Prämissen des E. Patat, M. Thierfelder Schiffsbaus abgestimmt. Konzept innen und außen Tragwerksplanung: Schwimmkörper und Aufbauten waren in © Meixner Schlüter Wendt Architekten Ingenieur-Büro Schuhmacher, Stahl geplant. Das hatte den Vorteil, daß Bornheim der Ponton nach schiffbaulichen Grund- sätzen in einer interkostalen Längsspant- Schwimmkörper. Ein erstes hochwasser- bauweise als geschlossener Kasko mit bedingtes Aufschwimmen während der einem Glattdeck errichtet werden konnte. Bauphase zeigte, daß die Schwimmlage in Um eine Sinksicherheit auch im Leckfall zu Ordnung und der Schwimmkörper dicht gewährleisten, wurden im Ponton Schotten war. eingebaut, nach Durchführung einer Florian Schlüter Meixner Schlüter Wendt Gewichts- und Schwimmstabilitätsberech- Architekten, nung zur Erreichung einer horizontalen Frankfurt am Main Schwimmlage im Fall des Aufschwimmens zudem Trimmtanks vorgesehen, die im Bedarfsfall mit Wasser gefüllt werden kön- nen. Der Schwimmponton wurde im Werk bis Oberkante Deck vorgefertigt und anschlie- ßend zu seinem jetzigen Standpunkt gebracht. Nach Ausrichtung des Pontons Hochwasserlage auf den Streifenfundamenten und Anbrin- © Christoph Kraneburg gung der Dalbenzargen erfolgten die Decksaufbauten vor Ort. In den Decksauf- bauten wurden in unregelmäßigen Abstän- den wiederum Stahlrahmen zur Windaus- steifung integriert. Die Lasteinleitung der Stiele erfolgte direkt in den torsionssteifen

Konstruktionsprinzip Schwimmkörper © Meixner Schlüter Wendt Architekten

[Umrisse] 88] GrünGürtel-Park Seckbach-Nord Das Land der Stadt am Fluß

Der GrünGürtel Der GrünGürtel ist mit rund 8.000 ha die Der GrünGürtel ist freilich kein fertiges Ausflug mit dem Fahrrad ein und eröffnen grüne Lunge Frankfurts, mit Wald-, Auen- Kunstgebilde, sondern ein lebendiger vielfältige Ausblicke auf die Stadt und die und Hügellandschaften, mit Streuobst- Naturraum, der sich stetig weiterent- nähere Umgebung, Freizeitgärten sind in wiesen, Dünen, Bachläufen, mit Äckern, wickelt. Neben Wäldern, großflächigen den ehemaligen Streuobstgürtel hineinge- Parks und Gärten. Dieses grüne Band, das Ackerlandschaften und den städtischen wachsen. Dennoch kommen im Plangebiet sich über rund 70 km durch die Stadt zieht, Parkanlagen sind hier mehrere kleinteilige verschiedenste Lebensräume mit vielfälti- ist, wie der Main, eine ihrer Lebensadern – Naturräume erhalten geblieben. Dieses ger Tier- und Pflanzenwelt vor, viele davon zum Durchatmen, Luftholen, Verschnaufen natürliche Erbe soll in zehn geplanten unterliegen besonderem Schutz. Der Pla- und Abstandgewinnen, kurzum: Frankfurts Themenparks, den »GrünGürtel-Parks«, ge- nungsraum ist damit ein wertvoller Bau- wichtigstes Naherholungsgebiet, das rund schützt und fortgeschrieben werden. Das stein im ökologischen Gesamtkonzept zum ein Drittel der gesamten Stadtfläche aus- Besondere an ihnen ist, daß sie überwie- Schutz der Natur und zum Erhalt der Land- macht. gend landwirtschaftlich geprägt sind und wirtschaft in Frankfurt am Main. Grundlage hierfür bildete 1991 der Be- jeweils das Charakteristische der einzel- Nach der gutachterlichen Einschätzung schluß der Frankfurter Stadtverordneten- nen Landschaften betonen. und heftigen Diskussion im Vorfeld der versammlung zur GrünGürtel-Verfassung, GrünGürtel-Verfassung wurde das Pla- 1994 wurde der GrünGürtel auch auf Lan- Das Plangebiet nungsgebiet als wesentlicher Bestandteil desebene mit der staatlichen Erklärung Beim Landschaftsraum Seckbach-Nord in den Frankfurter GrünGürtel aufgenom- zum Landschaftsschutzgebiet erklärt. Und handelt es sich um eine kleinräumig men. Am 14. November 1991 erfolgte dazu inzwischen ist er via GrünGürtel-Radweg gegliederte, parkartige Feld- und Wiesen- der einstimmige Beschluß durch die Frank- und -Rundwanderweg für die Bürgerinnen landschaft im Nordosten Frankfurts, die furter Stadtverordnetenversammlung. Aus und Bürger durchgehend erlebbar. Beson- überwiegend landwirtschaftlich genutzt dieser Beschlußfassung resultiert der poli- dere Orte laden zum Verweilen und Ken- wird. Große Bedeutung kommt diesem tische Auftrag zur Umsetzung der Grün- nenlernen ein, und ein umfangreiches Areal für die Kalt- und Frischluftproduktion Gürtel-Ziele auch für den Bereich Seck- Spaziergangs-, Bildungs- und Erlebnispro- des nördlichen Stadtgebietes zu. Aufgrund bach-Nord; der jenen Absichten wider- gramm eröffnet Kindern, Jugendlichen und seiner exponierten Hanglange am Sied- sprechende Bebauungsplan Nr. 446, der an Erwachsenen immer neue Perspektiven lungsrand hat er zugleich eine hohe Be- gleicher Stelle eine Wohnbebauung vor- auf und in jenem typisch frankfurterischen deutung für die naturgebundene Erholung. sah, wurde daher nicht vollzogen. Mit dem Freiraum. Feldwege laden zum Spaziergang oder im Jahr 2004 offengelegten Bebauungsplan soll nun die neue Zielsetzung für einen GrünGürtel-Park in Seckbach-Nord abgesi- chert werden: Der Landschaftsraum und seine Nutzungsstrukturen bieten ideale Voraussetzungen, um im Sinne der Grün- Gürtel-Verfassung ökologische und soziale Zielsetzungen durch die Entwicklung eines neuen Parks parallel zu verwirklichen.

Landschaftspläne © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main

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Der Bebauungsplan bildet die planungs- rechtliche Grundlage für die Ausformung eines GrünGürtel-, das heißt eines beson- deren Landschaftsparks. Er wird eine klare Rechtsgrundlage zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung der vielfältigen Quali- täten von Natur und Landschaft in Seck- bach-Nord sein und zugleich Flächenange- bote für die Umsetzung von Ausgleichs- maßnahmen nach § 1a Baugesetzbuch machen. Die landwirtschaftliche Nutzung der gewachsenen Kulturlandschaft wird nachhaltig gesichert, die der Erholung GrünGürtel-Park Seckbach-Nord gesteuert und der Klimaschutz gewährlei- © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main stet. giges Netz von Grünländern gelegt wird. – Zwischen jenen »Parkbändern« bleibt die Seckbach-Nord Die neuen Wiesenflächen geben dem Park Ackernutzung erhalten. Sogenannte Die reizvolle stadtnahe Erholungsland- seinen besonderen Charakter, weshalb er GrünGürtel-MerkMale, wie unter anderem schaft in Seckbach-Nord soll erhalten und auch als »Seckbacher Wiesenpark« be- Baumgruppen, Baumhaine, Bänke und weiterentwickelt werden, das heißt eine zeichnet wird. Stelen, heben interessante Punkte des parkartige Landschaft entstehen, die den Der neue Park bietet durch seine sorgfälti- Gebietes hervor, erinnern zugleich an verschiedenen Freiraumansprüchen Raum ge Zonierung Raum für die siedlungsnahe deren Lage und betonen den GrünGürtel- bietet und die landwirtschaftlichen Nutz- Erholung, die landwirtschaftliche Nutzung Park. – Durch diese Art der Parkgestaltung flächen in den Park integriert. und in den gehölzreichen Randbereichen werden soziale, ökologische und ökonomi- Durch die Hanglage und die hydrogeologi- ferner Rückzugsräume für Tiere und Pflan- sche Aspekte sinnvoll miteinander verbun- schen Verhältnisse ist das Plangebiet vor zen. Der prägende kleinteilige Charakter den. allem für eine Nutzung als Wiesen- und der Kulturlandschaft wird daher bewahrt Und darüber hinaus stellt der zukünftige Weideland geeignet. Die guten Böden hin- und mit einer behutsamen Ausweisung von Park mit seinem Freiraum eine grüne gegen sprechen für eine ackerbauliche Flächen für die Erholung verknüpft werden, Verbindung zwischen den beiden histori- Verwendung. Der zukünftige GrünGürtel- die vorhandenen Wege zu einem geschlos- schen Frankfurter Naherholungsgebieten Park wird indessen beiden Ansprüchen senen Spazierwegenetz ergänzt; Park- Huth- und Lohrpark dar. gerecht, indem in der Fläche die Acker- elemente wie Wiesen, Gehölzgruppen und Dipl.-Ing. Susanne Metz nutzung erhalten bleibt und dazwischen, Blumenfelder werden in Form von Bändern Gartenbauoberrätin Stadtplanungsamt über das ganze Gebiet verteilt, ein großzü- die Wege säumen. Stadt Frankfurt am Main 90] Frankfurter Krankenhausszene im Umbruch Einige ausgewählte Beispiele

Das auf Krankenhaus- und Universitätsbau an die Medizintechnik – wollte man im spezialisierte Architekturbüro Wörner + Wettbewerb bleiben – neue Operations- Partner, Frankfurt, Hamburg und Dresden, säle und eine intensivmedizinische berät und unterstützt nun zahlreiche Träger Betreuung am Standort in Bornheim unter- in ganz Deutschland bei der Untersuchung gebracht werden müßten. Der Übertritt der und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit operativen Bereiche des Mühlbergkran- ihrer Häuser, wobei durch sogenannte Ziel- kenhauses in das Bethanienkrankenhaus und Masterplanungen die Ist-Situation wie wurde dann beschlossen und dessen der individuelle Handlungsbedarf ermittelt Erweiterung endgültig festgelegt. Es folgte werden. die Planung eines neuen Gebäudes für sie- Prolog Das Ergebnis solcher Betrachtungen kann ben Operationssäle, eine Intensivstation Jahrzehntelang galt das solidarische deut- für die analysierten Häuser die zukünftige und zwei moderne Pflegestationen mit je sche Gesundheitssystem mit seiner Ausweitung des Angebots oder die Kon- 36 Betten, das bis zum Frühjahr 2005 fertig- flächendeckenden Absicherung der Bevöl- zentration auf das Kerngeschäft, Expan- gestellt wird. Das 100 Betten kleine Mühl- kerung weltweit als vorbildlich. Inzwischen sion oder Konsolidierung, Erweiterungs- bergkrankenhaus dagegen wurde im machen die wirtschaftlichen Rahmenbe- bauten oder Gebäudeschließungen bedeu- Sommer 2004 geschlossen. dingungen in Deutschland die Finanzierung ten – je nachdem, welche der Maßnahmen Die Neugliederung der Frankfurter Dia- dieses Systems und seiner unvermeidli- Kompetenzgewinn, Leistungssteigerung, konie-Kliniken wird vom Land Hessen zu chen Überkapazitäten allerdings unmög- Wirtschaftlichkeit, die Optimierung der etwa vier Fünfteln gefördert, da die künfti- lich: Der Staat zieht sich nach ständigen Prozesse und die effektive Verwendung ge Organisation der Häuser, mit ihrer ins- Reformen im Gesundheitswesen langsam, der zur Verfügung stehenden Ressourcen gesamt reduzierten Bettenzahl, vor dem aber unaufhaltsam bis auf ein Basisenga- erwarten lassen ... Hintergrund ständig geringer werdender gement von seinem Versorgungsauftrag Belegzeiten und der neuen Kostenabrech- zurück. Und er überläßt es seinen Bürgern Bethanien- und nung nach Behandlungspauschalen mehr als Versicherungsnehmern, ihre Gesund- Mühlbergkrankenhaus Wirtschaftlichkeit verheißt. heitsrisiken bei einer frei gewählten Insti- Die gleichzeitige Betrachtung der Ist- Fast en passant gelingt den Diakonie-Klini- tution über entsprechende Beitragshöhen Situation des Bethanienkrankenhauses in ken neben Leistungssteigerung, Kompe- selbst abzudecken. Bornheim und des Mühlbergkrankenhau- tenzgewinn und der erheblichen Entla- Durch die neue Situation wird aus dem gut ses in Sachsenhausen, zweier Einrichtun- stung ihrer ökonomischen und funktionalen abgesicherten Patienten jedoch ein um- gen der Frankfurter Diakonie-Kliniken, Aufwendungen derart auch eine enorme worbener Kunde, was insbesondere im ergab, daß ein Bettenabbau angestrebt städtebauliche Verbesserung ihrer Situa- stationären Bereich des deutschen und aufgrund der höheren Anforderungen tion am Bethanienkrankenhaus, denn Gesundheitswesens einen sich verschär- fenden Wettbewerb auslöst. Denn Lei- stungsfähigkeit ist erwiesenermaßen das entscheidende Kriterium, das der Patient bei der Suche nach »seinem Krankenhaus« heute ansetzt. Für Einrichtungen, deren Angebot, Struktur oder Ausstattung nicht konkurrenzfähig sind, bedeutet jene Ent- wicklung freilich mehr und mehr Kunden- verluste und spätestens mittelfristig das Aus. Wer nicht vom Klinikmarkt verdrängt oder von einem besser aufgestellten Mit- bewerber geschluckt werden will, muß also aktiv werden. Kundenorientierung heißt daher das Zauberwort der Marke- tingstrategen, und nahezu alle Kranken- Strukturkonzept © Wörner + Partner häuser, ob öffentlich-rechtliche, freige- meinnützige oder private, haben hier Defizite.

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durch den viergeschossigen Neubau und die mit ihm einhergehenden Maßnahmen wird die bisher strukturlose Anlage wieder zu einem ansprechenden Ensemble zusam- mengefügt, zudem der einstmals einladen- de, historische Vorplatz rekonstruiert und das Entree des Gebäudes revitalisiert. So einfach wie die Diakonie-Kliniken, die durch die Verwaltung mehrerer Einrich- tungen an verschiedenen Standorten den notwendigen Spielraum besitzen, schnell und angemessen auf neue Marktgegeben- heiten reagieren zu können, haben es ein- zelne Häuser außerhalb von Verbund- Künftige Vorplatz- und Eingangssituation systemen natürlich nicht. © Wörner + Partner

Sankt Katharinen Krankenhaus Nur wenige hundert Meter Luftlinie vom Bethanienkrankenhaus entfernt, am Sankt Katharinen Krankenhaus in Frankfurt- Seckbach, gehören Aus- und Neubaumaß- Neues Funktions- und Bettenhaus nahmen seit Jahren fast schon zum Alltag. © Wörner + Partner Hier galt es nun, notwendige Innovationen innerhalb einer einzigen Anlage zu ent- wickeln. Nach der Sanierung und Errich- Sanitärplanung: tung von Personalwohnheimen, dem Bauherr: IVB Ingenieurbüro für Versorgungstechnik, Frankfurter Diakonie-Kliniken GmbH, Frankfurt am Main Umbau ehemaliger Verwaltungsareale in Frankfurt am Main eine Physikalische Therapie und der Elektrotechnik: Schaffung von Interimslösungen, Freizügen Objektplanung: PWB Ingenieure, von Gebäuden und Abrissen konnte jetzt in Wörner + Partner Frankfurt am Main Beraten und Planen GmbH, einem zweiten Abschnitt ein hochmoder- Frankfurt am Main Schallschutz: ner Neubau für Infektionspflege realisiert isab GmbH, und ein akutmedizinischer Komplex aus Tragwerksentwurf: Frankfurt am Main Jasper + Partner Notfallaufnahme, zentralem Operations- Ingenieurbüro, Brandschutzgutachten: bereich und Intensivpflege gebildet wer- Frankfurt am Main IBW Ingenieurbüro für Brandschutz, den. Dessen Eröffnung im Sommer 2004 Frankfurt am Main folgte die Einweihung des Infektionsge- Ausführungsstatik: Kuys + Spitzhorn Hygienetechnik: bäudes mit nur wenigen Wochen Abstand: Ingenieurbüro für Bauwesen GbR, Institut für angewandte Hygiene, In ihm nehmen heute 18 in warmen Farb- Frankfurt am Main Marburg tönen und hellen Ahornhölzern gestaltete, geschleuste, mit rollstuhlgerechten Haustechnik: Baugrundgutachten: BSM Ingenieure, Dr. Hug Geoconsult GmbH, Bädern, Terrassen und Balkonen ausge- Frankfurt am Main Frankfurt am Main stattete Zimmer Tuberkulose-, Hepatitis,

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Meningitis- oder Aidspatienten auf, und zwar nach lediglich zwölf Monaten Bau- zeit. 20 Monate dauerten hingegen die auf- wendigen Neu- und Umbaumaßnahmen zum akutmedizinischen Komplex, der dem Sankt Katharinen Krankenhaus ein Höchst- maß an Reaktionsfähigkeit in Notfällen beschert, für wirtschaftlich effiziente Arbeitsabläufe bürgt und den gesamten Liegendvorfahrt Operationsbereich Komplex nochmals optisch aufwertet. © Wörner + Partner © Wörner + Partner

Bestand und Erweiterungen © Wörner + Partner Bauherr: Sankt Katharinen Krankenhaus GmbH, Frankfurt am Main

Planung und Bauleitung: Die vier natürlich belichteten Operations- lanten Patienten ermöglicht. Diese bis auf Wörner + Partner säle sind auf interdisziplinäre Nutzbarkeit die über Spenden getragene Umwidmung Beraten und Planen GmbH, hin ausgerichtet, fugenarm und hygiene- eines Verwaltungstraktes in ein Hospiz Frankfurt am Main sicher mit blau lackierten Edelstahlwand- vorerst letzte Bauaufgabe am Sankt Katha- rinen Krankenhaus führte gleichzeitig zu Tragwerksplanung: tafeln ausgekleidet. Die besonders innova- Schwarzbart + Partner, tive Anlage und Anordnung der nicht einer Entzerrung der Ein- und Ausgangs- Frankfurt am Main jeweils nur einem, sondern allen Opera- situation und zu neuen Parkplätzen, kurz: tionssälen zugeordneten Ein- und Ausleit- zu einer neuen Visitenkarte der Klinik. Haustechnik: IPF Ingenieur-Partner, flächen hat Kosten und Raum in einem sol- Bad Nauheim chen Maß eingespart, daß statt der einst- mals drei vorgesehenen Operationssäle Elektrotechnik: vier untergebracht werden konnten. Die Schad-Hölzel + Partner, Mörfelden-Walldorf neue Intensivpflege verfügt darüber hinaus über eine hochmoderne Medizintechnik, Bauphysik: die sich in äußerst flexiblen, einfach erwei- W. Sorge terbaren Deckenversorgungssystemen Ingenieurbüro für Bauphysik, Nürnberg befindet. Und die neue Notfallaufnahme wird durch ein Zwei-Flur-System erschlos- Hygienegutachten: sen, das die Verkehrsströme trennt, das Institut für angewandte Hygiene, Marburg heißt die separate Aufnahme und Weiter- leitung der Liegendkranken und der ambu- Bodengutachten: H. J. Kleiner, M. Warko Ingenieurgesellschaft mbH, Frankfurt am Main

Freiflächenplanung: Wörner + Partner Neubau Infektionspflege Beraten und Planen GmbH, © Wörner + Partner Frankfurt am Main

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Städtische Kliniken Frankfurt-Höchst Die ansonsten eigenständigen städtischen In kompakter Form als Skelettbau reali- Kliniken Frankfurt am Main-Höchst sind siert, ist er gestalterisch durch klare Li- Mitglied der Frankfurter Klinikallianz, nienführung und Scharfkantigkeit gekenn- einem Kooperationsverband aus vier zeichnet. Wie eine Haut spannt sich daher Frankfurter Krankenhäusern: zwei kommu- die rotbraune Faserzementfassade um das nale und zwei unter dem Dach einer öffent- lichen Stiftung. Das Quartett umfaßt ver- schiedene Versorgungsstufen, mehr als 3.400 Betten, 1.300 Ärzte und 3.000 Schwe- stern und Pfleger, 54 Abteilungen und 35 Institute. Ziel des Verbundes ist es, Kosten durch Nutzung von Synergien im Lei- stungs- und Servicebereich zu senken, Lageplan nicht zuletzt unter diesem Aspekt soll die © Wörner + Partner zukunftsfähige Struktur der Städtischen Kliniken Frankfurt am Main-Höchst ent- wickelt werden. Das 1.100 Betten starke Haus will damit Einsparpotentiale im Kern- geschäft aktivieren, das heißt, konsolidie- ren, Stationen zusammenlegen und die internen Prozesse verschlanken. Sich zu konzentrieren und Prozesse zu optimieren bedeutet hier zunächst einmal, Grundgerüst, dessen strenge Kubatur die »zerfranste« Anlage neu zu ordnen und gleichwohl durch Fensterelemente und funktional wieder zusammenzuführen. Der transparente Baukörper aufgelockert und erste erkennbare Abschnitt einer langen aufgebrochen wird; ein Farbkonzept aus Kette von folgenden Bau-, Umbau- und abgestuften Grautönen und roten, gelben Abrißvorhaben auf dem Gelände ist das und orangen Wänden durchzieht überdies noch bis Ende 2004 fertigzustellende Pro- das Haus. Die 31 Intensivbetten im zweiten jekt eines Funktionsgebäudes auf der Obergeschoß befinden sich in separat zu Westseite des Ensembles, ein akutmedizi- verschließenden Boxen, die von nur drei nischer Komplex aus zentraler Notfallauf- zentralen Pflegestützpunkten über Glas- nahme, interdisziplinärer Aufnahmestation, ausschnitte gut eingesehen werden kön- Modellstudie interdisziplinärer Intensivstation und sechs nen. Diese Baumaßnahme wird vom Land © Wörner + Partner interdisziplinär nutzbaren Operationssälen. Hessen nahezu komplett bezuschußt.

Bauherr: Städtische Kliniken Frankfurt am Main-Höchst, Frankfurt am Main Haustechnik: Gebäudeplanung und Medizintechnik: Brendel Ingenieure VBI, Wörner + Partner Frankfurt am Main Freie Architekten GbR, Frankfurt am Main Elektrotechnik: Schad-Hölzel + Partner, Bauleitung: Mörfelden-Walldorf FAAG Frankfurter Aufbau AG Brandschutz: Projektsteuerung: Albert und Partner BauReal, Engineering GmbH, Darmstadt Unna

Tragwerksplanung: Grünplanung: »Perspektive« König Heunisch und Partner, Neuhann & Kresse, © Wörner + Partner Frankfurt am Main Darmstadt

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Klinikum der Johann- Wolfgang-Goethe-Universität Zur Steigerung der Leistungsfähigkeit, Kompetenz und Wirtschaftlichkeit baut auch das zweite Mitglied der Frankfurter Klinikallianz, das Frankfurter Universitäts- klinikum, beständig aus und um. Zum Jah- resende 2004 kann es nun sein Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin um ein neues Stammzelltransplantationszen- trum erweitern. Der mit dem Stammhaus über einen Glasgang verbundene Rundbau umfaßt neben sechs sogenannten Life- Islands eine Ambulanz, eine Poliklinik und Labore zu Forschungszwecken. Seine Errichtung versetzt das Universitätsklini- kum mithin in die Lage, den gesamten Bedarf des Rhein-Main-Gebietes von 40 Flurzone © Wörner + Partner Transplantationen im Jahr für leukämie- kranke Mädchen und Jungen zu decken. Knapp die Hälfte der Neun-Millionen-Euro- Baumaßnahme wurde durch Bundesmittel tral organisierte, dreigeschossige Gebäude finanziert, 4,7 Millionen Euro kamen hier baut sich einer Frucht ähnlich aus mehre- allein durch Spendengelder zusammen. ren Schichten und Volumina ringförmig auf: In dem neuen Gebäude gelingt es, eine fast Die daraus resultierende ringförmige wohnliche, kindgerechte Atmosphäre mit Anordnung der Nutzflächen um die zentra- dem notwendigen medizinischen Höchst- le Leitstelle in einer schützenden Hülle ent- anspruch in Einklang zu bringen. Das zen- spricht in praktischer Weise den theoreti-

Life-Islands © Wörner + Partner

schen Forschungsergebnissen zu Ideal- Identifikation der kleinen Patienten mit grundrissen von Kinderkliniken des AKIK, ihrem vorübergehenden, kleinen Lebens- »Aktionskomitee Kind im Krankenhaus«. raum wurde zudem jedes Life-Island farb- Die an die Außenseite gerückten Life- lich individuell gestaltet, in Blau, Grün, Rot, Islands, die Patientenzimmer der trans- Orange und Gelb. plantierten Mädchen und Jungen, weiten Das Stammzellzentrum bildet städtebaulich sich also einem Tortenstück gleich zur den akzentuierten Abschluß der Klinik- Peripherie hin auf – mit dem weiteren straße des Universitätsklinikums. Vorteil, daß sich für Personal, Patienten Dr. Iphigenie Traxler und Besucher kurze, übersichtliche Ver- Wörner + Partner Konzeptaufbau Freie Architekten GbR, © Wörner + Partner kehrswege ergeben. Zur Orientierung und Frankfurt am Main

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Stammzellentransplantationszentrum © Wörner + Partner

Bauherr: Hessisches Baumanagement Niederlassung Rhein-Main, Frankfurt am Main

Bauherr: Klinikum der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Frankfurt am Main

Stiftung: Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e.V.

Objektplanung: Wörner + Partner, Freie Architekten GbR, Frankfurt am Main Lageplan © Wörner + Partner Medizintechnik: Hospitalplanungen Ingenieurbüro M. Schmidt, Frankfurt am Main

Tragwerksplanung: Dr. Mühlschwein Ingenieure, Frankfurt am Main

Haustechnik: IPF Ingenieur-Partner, Gassmann + Grossmann Frankfurt am Main Baumanagement GmbH Elektrotechnik: S + P Steinigeweg Beratende Ingenieure, Kronenstraße 34 Frankfurt am Main 70174 Stuttgart Brandschutz: Tel. 07 11-22 55 58-30 Ingenieurbüro HHP, Braunschweig Fax 07 11-22 55 58-46 [email protected] www.gagro.de

Baumanagement Ausschreibung Vergabe Objektüberwachung Generalplanung Revitalisierung Beratung 96] Wohnen und Arbeiten in der City-West Zwei Neubauten in Bockenheim

Franklinstraße 50 Auf Grundlage der planungsrechtlichen Der Innenbereich des Quartiers ist für Vorgaben wie Fluchtlinien und Gebäude- gemischte Nutzungsstrukturen vorgese- höhe ist das Bürohaus auf dem Grundstück hen. Eine zentrale Quartiersfunktion kommt Franklinstraße 50 als ein den Blockkanten Quartier hierbei der in Teilbereichen neu angeleg- folgender, winkelförmiger siebengeschos- ten Voltastraße zu, die neben der Trasse siger Baukörper konzipiert. Im Frankfurter Stadtteil Bockenheim wurde der Straßenbahnlinie auch Ladenge- In zwei Untergeschoßebenen sind neben in den 1990er Jahren für das Areal zwi- schäfte für die tägliche Versorgung und den technischen Anschlußräumen 100 schen Theodor-Heuss-Allee und dem weitere Wohnfolgeeinrichtungen in den Pkw-Stellplätze untergebracht; eine Tun- Regional- und S-Bahnhof »Frankfurt-West« Erdgeschossen der in diesem Bereich nelverbindung zum benachbarten Gebäude ein städtebaulicher Rahmenplan aufge- bereits realisierten bzw. neu entstehenden Franklinstraße 46–48 erschließt auf beiden stellt, der eine geordnete Neubebauung Wohngebäude aufnimmt. Niveaus die dortigen Tiefgaragenflächen. der durch Aufgabe großflächiger Industrie- Der überwiegende Teil der Neubaumaß- Das Erdgeschoß sowie die sechs Oberge- areale vakanten Flächen mit Büro- und nahmen wird bis zum Jahr 2005 abge- schosse sind mit Büroräumen für ein inter- Verwaltungsbauten, Wohngebäuden sowie schlossen werden und die City-West sich national operierendes Dienstleistungs- Infrastruktureinrichtungen, Grün- und Frei- zu einem attraktiven Standort mit ca. 20.000 Unternehmen ausgebaut. Die Grundstruk- flächen sowie attraktiven Stadtplätzen Arbeitsplätzen und Wohnungen für 5.000 tur des Gebäudes organisiert alle Nutz- regelt. Dieser zentrumsnah neu entstehen- Menschen entwickelt haben. flächen um einen zentral plazierten Er- de Stadtteil, die sogenannte City-West, liegt in einer Entfernung von 5 min zum Hauptbahnhof und ist seit Anfang 2004 durch eine neue Straßenbahn an das Stadtzentrum angebunden. Die Bebauungs- und Nutzungsstruktur des neuen Quartiers werden für die einzelnen Baufelder entsprechend der jeweiligen Lage differenziert. So werden an den süd- lichen und nördlichen Rändern entlang den stark befahrenen Straßen bzw. der Bahn- trassen fast ausnahmslos gewerblich genutzte Gebäude realisiert, wobei der Theodor-Heuss-Allee als Ausfallstraße in westlicher Richtung aus dem Stadtzentrum eine übergeordnete Rolle zukommt, die durch die Position einiger Hochhäuser Bürohaus unterstrichen wird. © Fissler Ernst Architekten

Lageplan Grundriß Erdgeschoß © Fissler Ernst Architekten © Fissler Ernst Architekten

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Fassadendetail © Fissler Ernst Architekten

Bauherr: Südansicht Dreyer Fünfte Verwaltungsgesellschaft mbH, © Fissler Ernst Architekten München schließungskern, wobei die gewählte Die Materialauswahl sowie die Farbge- Architekten: Fissler Ernst Architekten Stahlbeton-Skelettkonstruktion eine freie bung des Gebäudes entsprechen der Ziel- Dr.-Ing. Jürgen Fissler Aufteilung der Büroeinheiten mit Zellen- stellung, eine harmonische und in ihrem Dipl.-Ing. Hans-Christof Ernst, büros oder Großräumen ermöglicht. Charakter zurückhaltende Gesamtgestal- Berlin Die Erschließung des Gebäudes erfolgt von tung durch die Reduktion auf wenige, an Tragwerksplanung: der Franklinstraße über ein großzügiges verschiedenen Bauteilen wiederkehrend HMI Hartwich Mertens Ingenieure, Eingangsfoyer mit Receptionstresen sowie eingesetzte Materialien sowie eine in sich Berlin allen direkt angelagerten zentralen Funk- verwandte Farbfamilie heller Farbtöne zu Gebäudetechnik: tionen wie Konferenzbereich oder erreichen – im Inneren wie von außen. In Ebert Ingenieure, Druckerei. diesem Sinne sind auch die Außenanlagen Nürnberg Die Fassade variiert gebäudehohe Pfosten- der Vorgärten bzw. des Innenhofes entwor- Riegel-Konstruktionen sowie Band- und fen worden und unterstützen sowohl die Brandschutz: Hosser, Hass und Partner, Lochfenster-Strukturen in hellen Glattputz- Eigenständigkeit als auch die selbstver- Berlin flächen; die Sockelgeschosse sind in den ständliche Integration des Gebäudes in Pfeilerbereichen mit Glaspaneelen verklei- das Quartier »City-West«. Außenanlagen: det. Sämtliche Fenster sind mit öffenbaren Hanke Kappes + Kollegen, Sulzbach Flügelelementen sowie einem individuell zu steuernden außenliegenden Sonnenschutz Vermessung: ausgestattet. Vermessungsbüro Müller, Idstein

Grundriß Obergeschoß Schnitt und Hoffassade Foyer © Fissler Ernst Architekten © Fissler Ernst Architekten © Fissler Ernst Architekten

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Voltastraße 67–69 Das geplante Wohngebäude (Fertigstel- lung: September 2005) arrondiert den Block zwischen Volta- und Franklinstraße mit einem siebengeschossigen Baukörper mit Staffelgeschoß. Seine Grundstruktur ent- wickelt sich hierbei L-förmig um einen großräumigen Innenhof. Unter dem Gebäude sowie unter Teilen der Freiflächen ist eine eingeschossige Tief- garage mit 75 Stellplätzen geplant; die Zufahrt verläuft über das im zweiten Bau- abschnitt zur Realisierung vorgesehene Nachbargrundstück. Die Parkierung erfolgt sowohl konventionell als auch mittels Doppelparksystemen. Perspektive © Fissler Ernst Architekten

In einem Zwischengeschoß zwischen der ermöglicht. Allen Wohnungen sind indivi- Garagen- sowie der in Hochparterrelage duelle und großzügige Freibereiche in organisierten ersten Wohnebene werden Form von Terrassen, Balkonen oder Dach- Wohnungskeller sowie Hobbyräume ange- terrassen zugeordnet, die durch entspre- ordnet. In den aufgehenden Geschossen chende Sichtschutzmaßnahmen voneinan- sind an insgesamt vier Treppenaufgängen der separiert werden. 79 Wohneinheiten mit gehobenem Ausstat- Die äußere Gestaltung des Neubaus folgt tungsstandard geplant – vorwiegend mit der Logik der inneren Aufteilung bzw. der eineinhalb bis drei Zimmern; die Wohnun- funktionalen Zuordnung. Auf eine insge- gen werden vermietet. Im Eckbereich des samt klare und sachliche Gestaltgebung Hauses zur Privatstraße ist die Unter- wird hierbei ebenso großer Wert gelegt bringung eines Ladenlokals im Erdgeschoß wie auf eine präzise und formal schlüssige vorgesehen. Detaillierung sämtlicher Einzelelemente. Das Gebäude ist als Querwand-Typ, das Die wesentlichen Materialien der Fassa- heißt Schottenbau, konzipiert, was groß- den sind ein terracottafarbener minera- flächige Öffnungen in den Fassaden für lischer Außenputz im Wechsel mit glatt- Typischer Wohnungsgrundriß eine optimale Belichtung der Innenräume geschalten Sichtbetonelementen, die © Fissler Ernst Architekten größtenteils in Fertigteilbauweise realisiert werden. Die Fensterelemente werden mit zweifarbigen thermisch getrennten Alumi- nium-Rahmenprofilen ausgeführt, innen weiß und außen anthrazit; alle Fenster erhalten außenliegende Rolläden. Die Wohnungen werden mit Parkettfuß- boden sowie hochwertiger Wand- und Bodenkeramik ausgestattet, alle Sanitär- gegenstände und Armaturen zudem in ansprechendem und zeitgemäßem Design gewählt. Und alle Wohnungen erhalten Einbauküchen inklusive eingebauter Elektrogeräte. Hofansicht © Fissler Ernst Architekten

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Die Gestaltung der Außenanlagen erfolgt analog zu der des angrenzenden Büroge- bäudes an der Franklinstraße 50. Dies betrifft sowohl die Grünzonen entlang der Bauherr: Privatstraße, wo Bepflanzungs-, Licht- und Dreyer Sechste Materialkonzept als Fortsetzung der süd- Verwaltungsgesellschaft mbH, lich begonnenen Ausführung übernommen München werden, als auch den Innenhof, der die Architekten: prinzipiellen Gestaltungsmuster mit Gabio- Fissler Ernst Architekten nen aus geschichtetem Natursteinmaterial, Dr.-Ing. Jürgen Fissler geschnittenen Heckenstrukturen oder die Dipl.-Ing. Hans-Christof Ernst, Berlin Anordnung abwechslungsreicher Gras- Stauden-Vegetation aufnimmt. Die konse- Tragwerksplanung: quente geometrische Grunddisposition des GuD Planungsgesellschaft Gebäude spiegelt sich hier also ebenso in für Ingenieurbau, Berlin einer klaren Flächenzonierung der Außen- Lageplan © Fissler Ernst Architekten anlagen wider. Gebäudetechnik: Auf dem östlichen Nachbargrundstück Ebert Ingenieure, wird ab 2005 darüber hinaus ein zweiter Nürnberg Bauabschnitt für ein weiteres Gebäude mit Brandschutz: insgesamt 123 Wohneinheiten begonnen, Hosser, Hass und Partner, die beiden Häuser werden in der Unter- Berlin geschoßebene miteinander verbunden. Außenanlagen: Nach Abschluß dieser Maßnahmen wird Hanke Kappes + Kollegen, damit eine der letzten Lücken im direkten Sulzbach Umfeld des Quartiers geschlossen und die Vermessung: »City-West« ihrer Komplettierung ein Grundriß drittes Obergeschoß Vermessungsbüro Müller, großes Stück nähergekommen sein. © Fissler Ernst Architekten Idstein Hans-Christof Ernst Fissler Ernst Architekten, Berlin

Grundriß Dachgeschoß © Fissler Ernst Architekten

Zweiter Bauabschnitt © Fissler Ernst Architekten

[Umrisse] 100] Urbanes Wohnen Vier Projekte in der Innenstadt

Voltastraße Die Anlage an der Voltastraße, Resultat eines gewonnenen Gutachterverfahrens im Herbst 2001, erinnert an die großen Wiener Wohnhöfe. Der mächtige vier- bis sechsgeschossige Komplex in Form eines Einleitung langschenkligen U nimmt kalkuliert Anlei- »Bewahren und Ausbauen«, »Verdichtung hen bei der gründerzeitlichen Blockrand- und Nutzungsmischung« sowie »Umwelt- bebauung. Die kraftvolle Klinkerfassade, Grundriß © Stefan Forster Architekten verträglichkeit« sind die Leitmotive des die mit filigranen Geländern kontrastiert, Frankfurter Stadtentwicklungsberichtes weckt bewußt Assoziationen an die Fabrik- von 1995: Motive, die nichts an Aktualität architektur der Umgebung, die aus den verloren haben, die zehn Jahre später genauso gelten, Zielvorstellungen aller- dings, die in der täglichen Praxis des Planens und Bauens äußerst schwer und kaum einmal ohne Abstriche umzusetzen sind. Wegen der chronischen Finanznot der Städte gehen deren Handlungsfreiheit und Planungshoheit verloren, aufgrund der Krise des Gewerbeimmobilienmarktes wer- den aber auch die Spielräume der Investo- ren geringer. Ingesamt: eher weniger gute Aussichten für Vielfalt und Komplexität, für Erlebnisdichte und sinnlichen Reichtum oder, mit einem Wort, für Urbanität. Wo dann doch heutige Wohnvorstellungen umgesetzt werden können, ist Mut bei allen Beteiligten nötig, Mut ebensosehr zu Voltastraße Flexibilität wie zu Nachhaltigkeit, Mut, © Stefan Forster Architekten etwas Neues zu wagen, und Mut zu bewährten Formen, zu freilich zeitgenös- Anfängen des 20. Jahrhunderts stammt sisch interpretierten Traditionen. Qualität und derzeit nach und nach verschwindet. muß das Ziel sein; Gebäude, die sich um Wenige, aber klar gesetzte Vor- und Rück- Funktionalität und Angemessenheit, sprünge, betonte Laibungen und tiefe Bauherr: Originalität und städtebauliche Einordnung ABG Frankfurt Holding, Dacheinschnitte verleihen dem Karree Frankfurt am Main nicht scheren, stehen leer. Die folgenden eine verhaltene Plastizität. Nicht nur in Bemerkungen über vier Wohnbauten und bezug auf das Erscheinungsbild, sondern Architekten: Entwürfe des Frankfurter Büros Stefan auch in Sachen Nutzerfreundlichkeit ver- Stefan Forster Architekten, Frankfurt am Main Forster Architekten mit Projektpartner Kai sucht das Ensemble Maßstäbe zu setzen: Richter sollen nun einen Überblick vermit- Projektpartner: 15 Wohnungen pro Treppenaufgang, drei Karl Richter teln, wie unter den spezifischen Bedingun- Mieteinheiten pro Geschoß sorgen für gen der Mainmetropole urbanes Wohnen übersichtliche Größe, gut proportionierte Bauleitung: umzusetzen ist. Grundrisse für Flexibilität. Und, Details wie FAAG Frankfurter Aufbau AG

stehende Fenster, Loggien oder Hochpar- Tragwerksplanung: terrewohnungen geben der Anlage, deren Ingenieurbüro Gehrmann, Richtfest im Oktober 2004 gefeiert wurde, Chemnitz eine ebenso urbane wie noble Anmutung, Haustechnik: die im geförderten Wohnungsbau ausge- Ing. Plan, sprochen selten anzutreffen ist. Marburg

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»Westgarten« Während die Wohnanlage Voltastraße in der City West, also einem Stadterweite- rungsgebiet, liegt, befindet sich der »West- garten« in einer revitalisierten Industrie- brache, dem ehemaligen Westhafen. Das sechsgeschossige Eckgebäude hat die Aufgabe, attraktives Wohnen am Fluß mit der Nahversorgung für ein ganzes, sich entwickelndes Quartier zu verknüpfen. Das erdgeschossig komplett überbaute Grund- stück beherbergt einen Supermarkt sowie drei weitere, kleinere Läden. Auf dem Dach des Supermarktes entsteht die namenge- bende Grünanlage, wobei die Mieter im ersten Obergeschoß einen privaten Gar- tenbereich erhalten. Vier von der Straße

»Westgarten« © Stefan Forster Architekten

erschlossene, ebenso lichte wie weite Treppenhäuser führen zu den insgesamt 70 Mörfelder Landstraße flexibel geschnittenen Apartments in den Einen »urbanen Sockel« hat auch die Obergeschossen. Die hochwertige, auf- Wohnanlage an der Ecke von Stresemann- wendig profilierte Klinkerfassade mit groß- allee und Mörfelder Landstraße aufzuwei- Grundriß zügigen Glasflächen, Holzfenstern und tie- sen. Auf das Erdgeschoß, in dem eine © Stefan Forster Architekten fen Loggien reiht sich zudem in die Tradi- Sparkassenfiliale, ein Supermarkt sowie tion klassisch großbürgerlicher Wohn- und eine Kindertagesstätte untergebracht sind, Geschäftshäuser ein. setzen drei Stadtvillen sowie ein kleines Bauherr: Eigentümergemeinschaft Michael Baum, Max Baum, Stefano Ruggeri, Frankfurt am Main

Architekten: Stefan Forster Architekten, Frankfurt am Main Projektpartner: Karl Richter

Bauleitung: Max Baum Immobilien GmbH, Frankfurt am Main

Tragwerksplanung: Kannemacher & Dr. Sturm Ingenieurbüro, Frankfurt am Main

Haustechnik: Ingenieurbüro Bieger, Mörfelder Landstraße Ingelheim © Stefan Forster Architekten

[Umrisse] 102]

Hochhaus auf. Die mit breiten Sonnen- terrassen verbundenen Stadtvillen orien- tieren sich in Form, Proportion und Höhe an der Heimatsiedlung von Ernst May und Franz Roeckle vis-á-vis und geben darüber hinaus der neuzubepflanzenden Allee eine räumliche Fassung. Demgegenüber akzen- tuiert das siebengeschossige Hochhaus die Ecksituation und bildet an der Mörfel- der Landstraße mit einem gegenüberlie- Baukörperanordnung © Stefan Forster Architekten genden Gebäude ein Tor. Franz Roeckle, ein heute zu Unrecht vergessener Archi- tekt, gilt als der Erfinder des Wintergar- Bauherr und Bauleitung: Max Baum Immobilien GmbH, tens: Der Name war Programm für die Frankfurt am Main großzügigen Verglasungen, die niedrigen Funktionen zu integrieren: Läden, Veran- Brüstungen und breiten Balkone der mit Architekten: staltungssaal und Gastronomie im Erdge- Rücksprüngen zusätzlich gegliederten Stefan Forster Architekten, schoß, Zentralbücherei und Bibliotheks- Frankfurt am Main Fassade. – Im Sockel erhält sie in Anleh- verwaltung in der ersten bis vierten Etage Projektpartner: nung an die Heimatsiedlung eine Klinker- sowie Wohnen in drei bis zu zwölfgeschos- Karl Richter verblendung, die ablesbaren Hausein- sigen Wohntürmen. Die historische Kante gangstüren eine Klinkerfassung. Tragwerksplanung: zur Braubachstraße soll mit Ergänzungs- Wie beim Westgarten, so verfügen die Kannemacher & Dr. Sturm und Neubauten wieder aufgenommen und Ingenieurbüro, Mieter der Stadtvillen im ersten Ober- in Richtung zur Schirn Kunsthalle durch Frankfurt am Main geschoß auf dem Dach des gemeinsamen Rückbau eines Gebäudeflügels der frühere Sockels ebenfalls über einen kleinen Haustechnik: Krönungsweg zwischen Dom und Römer Privatgarten. All jene Wohnanlagen erhal- Ingenieurbüro Bieger, wiederhergestellt werden. Ingelheim ten ferner Tiefgarage, Aufzug und ein eige- nes differenziert abgestimmtes Farbkon- zept. Es werden gestaltete Orte geschaf- fen. Orte, die Ordnung vorgeben und den- noch Individualität zulassen, die Stadt- räume präzise definieren und dennoch nicht in uniformierter Regelmäßigkeit erstarren.

Rathausplatz Und das gilt nicht minder für den Umbau des großmaßstäblichen Gebäudes des Technischen Rathauses im Zentrum von Frankfurt am Main. Das erste Konzept, wel- ches das Architekturbüro für die Immo- bilienunternehmen Max Baum sowie Gross und Partner vorgelegt hat, erzeugte bereits bei der Veröffentlichung Schlagzeilen und hat die Diskussion um ein Filetstück im alten Herzen der Stadt angeregt. Der Ent-

wurf sieht vor, in das bisher vornehmlich Rathausplatz von Behörden genutzte Gebäude vielfältige © Stefan Forster Architekten

[Umrisse] Der heutige Gebäudekomplex wirkt nicht nur durch seine [103 Materialien, sondern auch seiner Dimensionen halber wie ein autistischer Fremdkörper im historischen Kontext. Um ihn zu Wer baut, reurbanisieren, soll er in zwei durch zwei Brücken verbundene Häuser getrennt werden. Die derzeitige dunkle, wenig einla- gestaltet Zukunft dende Passage würde damit durch eine Gasse sowie einen kleinen Platz ersetzt, der mit einem Straßencafé im Sommer durchaus urbanes Flair entwickeln könnte. Statt der wenig patinafähigen Waschbeton-Elemente sollen die Häuser eine teils Stein-, teils Putzfassade erhalten. Darüber hinaus könnte der Archäologische Garten einen Deckel erhalten, damit ein durchgehender Platz vor Dom und Schirn entsteht, durch Glasscheiben sollen die Funde aus der Römerzeit hier aber sichtbar bleiben. Insgesamt ist also die Planung eine ambitio- nierte Stadtreparatur, die sich in Einklang mit übergeordneten Programmen und Visionen befindet. So würde etwa die »Kul- turmeile«, die bislang eher Phantasie denn Realität geworden ist, durch Bücherei und Veranstaltungen aufgewertet. Und das Konzept »innerstädtisches Wohnen« könnte mit dem Umbau des Technischen Rathauses ebenfalls neue Substanz gewin- nen. Das eingangs zitierte »Bewahren und Ausbauen« bedeutet, Geschichte zu erhalten, Schichten der Erinnerung freizulegen und sie mit neuer »Verdichtung und Nutzungsmischung« zu verknüpfen. Nur so sind urbane Handlungs- und Erlebnisräume zu schaffen. Alle vier vorgestellten Projekte mögen dafür als Beleg dienen. Stefan Forster Architekt, Frankfurt am Main

Markus Krankenhaus Frankfurt am Main Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Frankfurter Aufbau AG Gutleutstraße 40 60329 Frankfurt am Main Tel. (069) 26 98-1 Fax (069) 26 98-516 www.faag.de

Ob Hoch- und Ingenieurbau, Kommunale Infrastruktur und Stadtentwicklung, Kontext © Stefan Forster Architekten die Architekten und Ingenieure der FAAG Frankfurter Aufbau AG verfügen über langjährige, Bauherr: Max Baum Immobilien GmbH, umfassende Erfahrung. Frankfurt am Main Gross und Partner Entwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main

Entwurf: Schwerpunkte und Kernkompetenzen unseres breiten Leistungs- Stefan Forster Architekten, spektrums liegen in den Bereichen: Frankfurt am Main Projektpartner: Wohnungsbau • Büro- und Verwaltungsbau • Kommunale Bauauf- Karl Richter gaben wie Schulbau, Sportstätten, Museen etc. • Krankenhausbau und soziale Einrichtungen • Messebau • Flughafenbau • Kommunale Infrastruktur und Erschließungsanlagen • Parkhäuser und Tiefgaragen 104] Siedlungen im Passivhausstandard Die Wohnanlagen St. Jakob und Sophienhof

Hohe Qualitäten In Zeiten steigender Energiekosten kommt für Bauherren wie Mieter die Entwicklung der Passivhäuser zu einem günstigen Moment. Wann darf sich ein Gebäude aber Passivhaus nennen? – Immer dann, wenn es bis zu 90% weniger Heizenergie als ein konventionell errichteter Bau benötigt. Und das bedeutet im Umkehrschluß einen Ener- giebedarf von unter 15 kWh/m2/a. Erreicht »Konstruktionselemente« Erschließung werden solche Werte durch eine 30–40 cm © FAAG Frankfurter Aufbau AG © FAAG Frankfurter Aufbau AG starke Dämmung der Außenwände, drei- fach verglaste Fenster und eine sehr hohe Luftdichtigkeit der Hülle: Aus dem Gebäude Wohnanlage St. Jakob entweicht so wenig Wärme, daß keine Mit der Wohnanlage St. Jakob realisierte Heizkörper mehr notwendig sind. Durch die FAAG Frankfurter Aufbau AG das erste eine Lüftungsanlage wird zudem ständig ressourcenschonende Mehrfamilienhaus- Passivhaustechnologie erreicht man eine

gefilterte, frische Luft den Räumen zuge- projekt im Passivhausstandard in Frankfurt CO2-Reduzierung von rund 85%, was pro führt, die mittels einer kompakten Wärme- am Main. Die 19 Eigentumswohnungen Wohnung eine Einsparung von 2,6 t/a rückgewinnungsanlage vorgeheizt werden zeichnen sich nicht nur durch außerge- bedeutet. Eine rege Nachfrage von Kauf- kann; diese Aggregate weisen eine Effi- wöhnlich günstige Energieverbrauchs- interessenten bereits in der Errichtungs- zienz von über 90% auf. Wohnen im Passiv- werte, sondern auch durch niedrige Bau- phase zeigte, daß dieses innovative haus bedeutet einen großen Komfort kosten aus. Doch nicht allein die Bewoh- Angebot den Erwartungen des Marktes durch konstante Raumtemperaturen von ner haben zahlreiche Vorteile, die Umwelt entspricht. Daher wagte man sich bei der 20–22 °C, eine hohe Luftqualität und eine zählt ebenfalls zu den Gewinnern jener FAAG an ein noch größeres Projekt im ausgezeichnete Bahaglichkeit. Konstruktionsart. Denn mit der modernen Geschoßwohnungsbau, den Sophienhof.

Bauherr, Projektentwicklung und -steuerung: FAAG Frankfurter Aufbau AG

Architekten: Faktor 10, Darmstadt

Tragwerksplanung: PPT Petzinka, Pink und Tichelmann, Darmstadt

Gebäudetechnik: Ingenieurbüro Baumgartner, Mörlenbach

Wissenschaftliche Betreuung: Passivhausinstitut, Darmstadt Gebäudeanordnung © FAAG Frankfurter Aufbau AG

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Wohnanlage Sophienhof Auf dem ca. 10.500 m2 großen Planungs- areal an der Kreuzung von Sophien- und Ginnheimer Straße in Frankfurt-Bocken- heim wird eine Anlage mit 150 Wohnein- heiten und Gewerbe entstehen, dessen Anteil an der gesamten Nutzungsfläche ca. 6% sein soll. Alle fünf Gebäude, vier Blöcke und ein Solitär, werden im Passivhaus- standard verwirklicht. Ihre Realisierung erfolgt in zwei Bauabschnitten; Bauteil A Fassadenstruktur © FAAG Frankfurter Aufbau AG mit rund 40 Wohnungen und den Gewerbe- einheiten verbleibt als Mietfläche im Bestand der FAAG, der gesamte Rest steht zum Verkauf. Die Gewerbezonen im Erd- geschoß sind flexibel geplant und können Der Grundgedanke des Konzepts sieht eine Tiefgarage mit ca. 160 Stellplätzen ist von so einer unterschiedlichen Vermietung elementierte Rohbauerrichtung vor, wobei der Sophienstraße aus erreichbar. Die zugeführt werden. Der Entwurf sieht eine die vorgefertigten Fassadentafeln in Größenordnungen der Einheiten sind Blockrandbebauung mit einem durchgrün- Holzbauweise umgesetzt werden. Damit unterschiedlich und erstrecken sich von ten Innenbereich vor, der durch die Frei- lassen sich die Anforderungen des Passiv- der Zwei- bis zur Fünf-Zimmer-Wohnung. flächengestaltung eine hohe Aufenthalts- hausstandards erfüllen, ohne gleichzeitig Hauptschwerpunkt mit rund 42% bzw. 45% qualität erreichen wird. Die vorhandenen die Baukosten zu steigern. Im Gegenteil, der Fläche werden jedoch die Drei- und vier Linden im Innenhof und die Eibe an der durch den hohen Vorfertigungsgrad wer- Vier-Zimmer-Wohnungen sein; sie bewe- Ginnheimer Straße bleiben hier erhalten den Bauzeit und -kosten gegenüber einer gen sich in einer Größe zwischen ca. und werden während der Bauphase konventionellen Lösung minimiert. Eine 82 m2 und rund 103 m2. geschützt. ringartig unter den Gebäuden verlaufende Christopher Brocke Günter Griesel FAAG Frankfurter Aufbau AG

Bauherr, Projektentwicklung, Planung und Baumanagement: FAAG Frankfurter Aufbau AG

Tragwerksplanung: Engelbach und Partner, Frankfurt am Main

Gebäudetechnik: FAAG Frankfurt Aufbau AG

Modell © FAAG Frankfurter Aufbau AG

[Umrisse] 106] Kaufhaus auf der Zeil Die Totalsanierung eines historischen Gebäudes

Geschichte Dieses Geschäftshaus ist das älteste 1955 erwarb dann Ammerschläger die Gebäude auf der Zeil, und es ist das älteste Liegenschaften Zeil 80 und 82 links neben Kaufhaus, auch das älteste für Bekleidung dem Kaufhaus und erweiterte es durch und Textilien. In seinem Kern, Zeil 74–78, einen neuen Anbau, der vom Keller aus bis entstand es im Jahre 1912, errichtet vom ins fünfte Obergeschoß in mehreren Bau- Kaufmann Thomas Beckhardt als Kaufhaus abschnitten realisiert wurde; zusätzlich Fuhrländer. Aus jener Zeit stammt die sym- entstand ein zurückgesetztes sechstes metrisch gegliederte Fassade mit 2 x 4 Obergeschoß. Dieser Anbau hatte zu- Säulenreihen über drei Geschosse. Schon nächst eine Fassade aus den 1960er Jah- 1913 wurde es nach rechts erweitert, der ren und wirkte von außen wie ein eigenes neue Trakt in der Fassadenarchitektur dem Haus, obwohl die Geschoß-Verkaufs- vorhandenen stark angeglichen, wodurch flächen durchgängig waren. Ein Jahrzehnt Prinzipielles die Symmetrie in ihrer Wirkung verloren- später wurde das Gebäude generalsaniert ging. Im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, und mit einer Hülle versehen, wie sie für Nachdem das Kaufhaus Ammerschläger blieb seine Fassadenstruktur wegen und in Kaufhäuser der Nachkriegszeit typisch geschlossen hatte und die Liegenschaft an ihrer Mächtigkeit indessen erhalten. war. Um An- und Altbau in der Außenhaut die R+V Versicherung verkauft worden Bereits 1948 betrieb Alois Ammerschläger zur Zeil zusammenzufassen, also um ein war, stand die Totalsanierung des Gebäu- hier wieder ein Textilgeschäft, baute die Gesamtgebäude darzustellen, wurde die des Zeil 72–82 an: Von einem Abbruch und Ruine Stück für Stück aus und kaufte das neue moderne Fassade vor alle Trakte Neubau wurde abgesehen, Zeitvorstellung war es, nachdem der Geschäftsbetrieb Ammerschläger im Februar 2002 eingestellt wurde, zum Weihnachtsgeschäft im Jahre 2002 mit neuen Mietern zu eröffnen. Ein Neubau wäre wegen der umfangreichen Planungen und Baugenehmigungen in die- sem Zeitraum nicht durchführbar gewesen. Die Beschränkung auf eine Totalsanierung reduzierte auch die Investitionen und ließ grundsätzliche Überlegungen über alterna- tive Verkaufskonzepte, Galerien, Passagen und Grundstückserweiterungen außen vor. Trotz allem wollten die jetzigen Eigentümer aber ein »neues« Haus, das sich von dem bisherigen abwandte und die Zeil in jenem Bereich aufwerten sollte. Auf der Zeil, der größten Einkaufsstraße in Deutschland, ist Historische Fassade es eine besondere Herausforderung für © Societätsverlag Bauherren und Architekten, ein Geschäfts- haus zu errichten: Wer am Wege baut, hat Haus. Der Wiederaufbau nahm Elemente viele Meister. und Prinzipien der Fassade auf, jedoch Die architektonische Gestaltung birgt des- nicht die Profilierungen von Säulen, wegen die Gefahr einer Überreaktion und Brüstungen und Gesimsen. Noch Vorhan- damit Abgleiten ins Modernistische, in denes wurde abgeschlagen oder über- kurzlebige Erscheinungsbilder. Um dem putzt. Die Sprossenteilung der Fenster auszuweichen, besann man sich auf die wurde eine andere, die Schaufenster- vorhandene Bausubstanz, die Geschichte anlage »modern« in Glas durchgezogen, des Hauses wie der Zeil und leitete daraus wofür die starken Pfeiler im Erdgeschoß

die Grundlinien der Fassadenkonzeption durch Wegnahme der Natursteinverklei- »Zeilbestand« ab. dung verjüngt werden mußten. © Gladis Architekten BDA

[Umrisse] [107

gestellt, eine Fassade in Glas und Metall als Bandfassade mit Fenster- und Brüstungsband, die die alte Gliederung in Stützen, Säulen, Unterzug, Brüstung und Attikagesims verdeckte. Ihre Flucht wurde 25 cm vor die alte Säulenreihe vorgesetzt. Das Geschäftshaus Ammerschläger Neue Fassade erlosch im Jahre 2002. Eine weitere Total- © Dieter Leistner/artur sanierung stand an, und eine neue Fas- sade stellte wieder die Gestaltungsfrage. Es werden künftig mehrere Geschäfte in diesem Haus sein, die freilich in der Tren- nung untereinander flexibel bleiben, um innere Erweiterungen oder Zusammen- fassungen selbst in einzelnen Geschossen zu ermöglichen; zur Zeit sind es fünf Einzel- handelsgeschäfte und in den oberen Geschossen ein Fitneß-Center. Man könnte jedem von ihnen eine eigene Fassade, ein eigenes Gesicht geben. Das hebt aber die Flexibilität auf, zudem wollte sich der Eigentümer mit einem großen Haus auf der Zeil darstellen.

Detail und … Struktur © Dieter Leistner/artur © Dieter Leistner/artur

Problemstellung Einen Typus Kaufhaushülle gibt es heutzu- tage nicht. Die mächtige Kolossalfassade des Gebäudes Fuhrländer entsprach seiner Zeit, insoweit zumindest, daß große und bedeutende Häuser Säulenstellungen hat- ten. In den 1960er Jahren war die geschlossene vorgehängte Lösung für Kaufhäuser üblich ohne Fenster, siehe zum Beispiel die Kaufhoffassade an der Zeil bzw. Hauptwache. Einem großen Kaufhaus auf der Zeil ein einheitliches Erscheinungs- bild zu geben führt indessen zu einer ste- reotypen, langweiligen, anonymen Fas- sade. Auflockernde Elemente, Gliede- rungen verlieren ihren Sinn, wenn sie nicht funktional begründet sind und aus dem Inhalt, der Nutzung kommen. – Aber die Vielzahl der Nutzung mehrerer Geschäfte

Fassadenkonstruktion sollte nun mal nach außen nicht gezeigt © Gladis Architekten BDA werden. Wenn die Gliederung der Fassade

[Umrisse] 108]

in oder durch Elemente also keinen Sinn, keine Bedeutung hat, weil nicht aus der Funktion kommend, wird sie zur Willkür, zur graphischen Unterteilung der Fläche, und weist in der Vielfalt der Möglichkeiten in die Beliebigkeit. Die vorhandene Grund- struktur des Hauses Fuhrländer mit den Säulen, Stützen und Unterzügen bot hinge- gen einen Ansatz, bei der Gestaltung aus der Anonymität zu treten.

Entwurf Das Kernstück des Hauses mit den acht Säulen über drei Geschosse, dem Fuß- punkt und Säulenkopf mit darüberliegen- dem Brüstungsbalken wurde restauriert »Schauseite« und wird gezeigt, im Erd- und ersten Ober- © Dieter Leistner/artur geschoß zugleich die Natursteinverklei- dung der Stützen wiederhergestellt, jedoch nicht so mächtig wie zuvor. Zwischen die Die Fassade verbindet zeitgemäße Archi- neuen natursteinverkleideten Stützen sind tektur mit Altem, die Hülle ist gegliedert in jetzt die Schaufenster und Eingangsanla- Sockel und Oberbau und läßt hinter Glas gen in Einzelelementen angeordnet, über vitrinenhaft in ausgewogener Proportion Erd- und erstes Obergeschoß reichend. So zum Ganzen den Ursprung des Gebäudes entsteht von der Fußgängerperspektive wieder in Erscheinung treten. Und somit aus hier der Eindruck eines Kolonnaden- wird jenes Haus nicht anonym sein und die ganges, ein altes Stilmittel der Stadtge- Originalität des Ortes bewahren. Die Stadt staltung, insbesondere der Einkaufstraßen. Frankfurt erhält einen Teil ihrer Geschichte Diese Gliederung der untersten beiden Grundriß Erdgeschoß zurück. Ebenen, zweigeschossige Pfeiler und zwei- © Gladis Architekten BDA geschossige Schaufensterelemente zwi- Verwirklichung schen den Pfeilern, wird über die ganze Ammerschläger schloß Ende Februar 2002. Gebäudelänge gezogen, also über Neubau Im März 2002 wurde der gesamte Innen- Bauherr: und Fuhrländerhaus, und zieht den Kom- ausbau einschließlich der Haustechnik R + V Allgemeine Versicherung AG plex zusammen. Die späteren Anbauten, R + V Lebensversicherung AG, abgebrochen, im April 2002 begann der rechts und links neben dem Fuhrländer- Wiesbaden Abbruch der Fassaden und der Rohbau- haus errichtet, erhalten in den Oberge- teile, die sich entweder als nicht tragfähig Hauptmieter: schossen eine vorgehängte Glas-Alumi- Zara Deutschland GmbH, erwiesen oder für die neue Nutzung ent- nium-Elementfassade mit geschoßhoher Hamburg fernt werden mußten. Parallel ab Mai 2002 Verglasung in Pfosten-Riegel-Konstruktion. wurde am konstruktiven Aufbau und der Architekten: Das Gebäude wird zusammengehalten, Fassadenerneuerung gearbeitet, die im Gladis Architekten BDA, -gerahmt durch die Natursteinverkleidung Frankfurt am Main wesentlichen bis Ende Juli 2002 inklusive der beiden seitlichen Brandwände und der der Haustechnikzentralen und der Haupt- Tragwerksplanung: Attika über dem fünften Obergeschoß, das versorgungsleitungen fertiggestellt waren, Stroh + Ernst sechste Obergeschoß wie vorhanden als also vier Monate nach Baubeginn. Rest- Beratende Ingenieure, Staffelgeschoß bescheiden zurückgenom- Frankfurt am Main arbeiten und der von den Mietern erbrach- men. Vor der restaurierten »Fuhrländer- te Ladenausbau erfolgten in den drei Gebäudetechnik: Fassade« steht heute eine profillose Ganz- Monaten August, September, Oktober bis IGL Ingenieurgesellschaft Lang mbH, glashaut, um sie zu schützen vor Verwit- zur Wiedereröffnung Anfang November Kaiserslautern terung durch Schlagregen und Tauben- 2002. dreck. – Dieses Architekturelement korre- Fassadenplanung: Dipl.-Ing. Winfried Gladis a + f Hans Honig spondiert mit der geschoßhohen Vergla- Architekt BDA, Architektur + Fassadenplanung, sung der seitlichen Fassaden. Frankfurt am Main Frankfurt am Main

[Umrisse] Klarheit, Fröhlichkeit, Leichtigkeit [109 Der Neubau des iranischen Generalkonsulats

Prinzipielle Überlegungen Ein neues stadtbildprägendes Gebäude ist in Frankfurt am Main an der Raimund- straße errichtet worden. Das im Oktober 2003 fertiggestellte Generalkonsulat des iranischen Architekten S. Hadi Mirmiran aus Teheran folgt nun zwei maßgeblichen Überlegungen: Als Generalkonsulat ist ein solcher Neubau in besonderer Weise ver- pflichtet, sein Land architektonisch und kulturell zu repräsentieren; gleichzeitig sollte es gerade in einem hochmodernen Land wie Deutschland auf dem neuesten Stand der Gebäudetechnologie sein.

Städtebauliche Aspekte Gesamtansicht © Madjid Asghari Die Baufläche des Generalkonsulats um- faßt ein Rechteck mit 92 m Länge und 48 m Breite: Auf der langen Seite liegt eine Straße, auf der kurzen ein Park. Der Archi- Prägende Entwurfsmerkmale tekt schuf nun innerhalb jenes Karrees Das Gebäude hat zwei Hauptseiten. Die eine »Iranische Galerie«, die das Gebäude Front zur Raimundstraße besteht aus einer diagonal durchläuft und die beiden öffentli- chen Zonen miteinander verbindet. Hier großen Glaswand, über der das General- finden Besucher des Konsulats zum Bei- konsulat zu sehen ist wie ein schöner spiel iranische Bücher, Kunst, Poster und Schatten, der aus einem Ärmel herausragt. Souvenirs. Zum Park hin ist es hingegen von einer Der Basiswinkel der Galerie liegt genau in geneigten, durchsichtigen »Scheibe« aus der Achse des Turms der Frankfurter Tele- Glas begrenzt, die bis zum Boden reicht. kom, der in der Nähe situiert ist. Diese Wegen ihrer Neigung und der Reflexion Achse teilt das Gebäude zudem in zwei der Grünanlagen draußen spiegelt sie den Trakte: Im Gebäudeteil I wird die tägliche nach persischer Tradition gestalteten irani- Routine des Konsulats abgewickelt, etwa schen Garten, scheinen sich daher dessen die Ausgabe von Einreisegenehmigungen. Pavillons, Wasserbassins, Bäume und Er hat einen direkten optischen und räum- Blumen bis ins Innere fortzusetzen und lichen Kontaktbezug zu der Galerie und bil- bleibt die Form des eigentlichen Baukör- det mit ihr eine Einheit. pers dennoch stets ablesbar. Teil II steht hingegen für offizielle und Der Entwurf des Gebäudes berücksichtigt diplomatische Anlässe, Veranstaltungen die traditionelle Architektur des Iran; von und Feiern zur Verfügung. Er ist mit einer der Straßen- wie der Parkseite her weist undurchsichtigen Glaswand von der Gale- es folglich eine klare, beinahe schlichte rie getrennt. Geometrie auf, während sein »Kern« dyna- Beide Gebäudeteile wurden in rotem misch und spannend anmutet. Generell ist Naturstein errichtet: Von iranischen Stein- die iranische Architektur von drei Basis- brüchen nach Deutschland transportiert, eigenschaften geprägt, die sich auch im repräsentiert er die Farbe des Iran. Dar- Neubau des Generalkonsulats wiederfin- über hinaus sind die sich ergänzenden den: erstens einer einfachen, äußeren Trakte im ersten Geschoß auf der Ebene Form, zweitens einer abwechslungsrei- der Galerie miteinander verbunden, was chen, rhythmisierten inneren Struktur, die sie als architektonische Einheit erscheinen drittens Transparenz und Leichtigkeit ver- Öffentliche Zonen läßt. mittelt. © Madjid Asghari

[Umrisse] 110]

Betritt der Besucher das Gebäude, steht er zunächst in einer von Licht durchfluteten Halle, dem Eingangsfoyer. Von hier aus wird er dann durch den Bau, durch ver- schiedene Volumina, über Treppen und Korridore geleitet, die nacheinander ihre Schönheit entfalten. Der wichtigste Raum ist aber die Halle. Für feierliche Anlässe und andere Veranstal- tungen vorgesehen, verfügt sie über eine Glasdecke, die mit modernster Gebäude- technologie ausgestattet ist. Die Stützen »Gartenseite« und Deckenfugen sind filigran gefaßt und © Madjid Asghari gewährleisten die Durchlässigkeit des Lichts und eine Wiedergabe der Farbe des Himmels. – So wird die Decke der Halle metaphorisch selbst zum Himmel.

Gestaltendes Element Ein schmales, flaches Wasserbecken sorgt im Innen- wie Außenbereich für einen besonderen Akzent, der in der Haupthalle zum Verweilen einlädt. Das Becken befin- det sich dort, wo die geneigte Glaswand Eine Schlußbemerkung auf die Erde trifft: Ein scheinbar ungenutz- Mit dem Neubau des Iranischen General- ter Raum der Halle wird derart zu einem konsulats in Frankfurt am Main ist es außergewöhnlichen Ort verwandelt, der gelungen, ein Gebäude zu errichten, das die Schönheit des Glasdaches durch die durch die Verwendung traditioneller Stein- Reflexion im Wasser vervielfacht. fassaden einerseits wie der Anordnung Die Wasserrinne zieht sich überdies ent- der großen Glasflächen andererseits einen lang der südlichen Seite des Gebäudes, so fantastischen Raum aufspannt, der die ira- daß sich ein Teil unter der transparenten nische Baukunst und Kreativität widerspie- Glasdecke und der andere im Freien befin- gelt. Der Baukörper selbst erzeugt durch det. Dank ihrer Beleuchtung verbreitet sie Konferenzraum © Madjid Asghari bei Nacht einen glänzenden Schein, betont und unterstützt von Projektionen, die die Haupthalle erhellen: Sie sind im Wasser aufgestellt worden, und ihr Licht fällt auf kleine Reflektoren, die von der Decke hän- gen und in Art einer Zurückstrahlung die Halle illuminieren.

Empfangshalle mit Galerie © Madjid Asghari

[Umrisse] [111

Bauherr: Iranisches Außenministerium vertreten durch die Botschaft der islamischen Republik Iran, Berlin

Architekt: Dipl.-Ing. Seyed Hadi Mirmiran, Teheran

Generalunternehmer: Adolf Lupp GmbH & Co. KG, Nidda

Konstruktion: Prof. Pfeifer & Partner, Darmstadt Atrium © Madjid Asghari Haustechnik: Ingenieurbüro W 33, seine Einfachheit und Klarheit einen städ- sprache und Materialien ist hier eine Frankfurt am Main tebaulich harmonischen Eindruck und paßt lebendige Reminiszenz an den Iran inmit- sich maßstäblich in den ihn umgebenden ten einer bedeutenden europäischen Stadt Kontext ein. Durch die Wahl von Formen- erwachsen. Dipl.-Ing. Seyed Hadi Mirmiran Architekt, Teheran 112] Recyclingzentrum der Werkstatt Frankfurt Das Konzept

Gesamtkomplex © Christoph Kraneburg Konstruktion im Entwurf Die Werkstatt Frankfurt hat ihr Recycling- Trotz der großen Einschränkungen durch entsprechend den verschiedenen Nut- zentrum auf eine Liegenschaft im Westen die bestehende Gewerbehalle und den zungsanforderungen, die eine plastische von Frankfurt am Main verlegt: Dort befan- hohen Kostendruck ist das Gebäude durch Präsenz und bildhafte Wiedererkennbar- den sich alte Gewerbehallen, ein weitläufi- ein bildnerisches Konzept geprägt. Die keit schaffen. Dies entspricht der subtilen ger Hof und ein Verwaltungsgebäude aus Kopfbauten erscheinen als Boxen bzw. Assoziation dieser Kopfbauten mit der den 1960er Jahren. Die Aufgabe bestand Quader mit Stanzungen und Rücksprüngen Struktur von technischen Geräten, die zunächst in der Gliederung der Gesamt- anlage und der Entwicklung eines opti- mierten Funktionsschemas für die komple- xen Entsorgungseinheiten des Recycling- zentrums; dies war mit möglichst geringem Kostenaufwand im Bestand unterzubrin- gen. Das Kernstück der Anlage ist eine alte Halle, eine Stahlkonstruktion, in der in großen Bereichen die Weiß- und Braun- geräte-Entsorgung mit den notwendigen Anliefer- und Containerzonen unterge- bracht werden. Dieses Gebäude wird mit einfachen Mitteln auf den Stand zeit- gemäßer technischer Anforderungen gebracht und erweitert, arrondiert durch zwei Kopfbauten, die in Massivbauweise erstellt wurden; die »Kopfbauten« sind die Eingänge der Anlage: Das Sozialgebäude mit Umkleiden und Aufenthalt ist der Ein- gang Personen, die Laderampe der Ein-

gang für die Güter bzw. die zu entsorgen- Boxen Rampe den Materialien. © Christoph Kraneburg © Christoph Kraneburg

[Umrisse] [113

darin zerlegt, repariert und entsorgt wer- den. Außen ist die Anlage geprägt von der dunkelgrauen Putzfassade der Kopfbauten und den schwarzgrauen Trapezblechen der längsseitigen Vordächer der zentralen Montagehalle. Diese Farbigkeit bildet einen ruhigen, strengen Hintergrund für die vielfältige Eigendynamik der Montage und Lagerung der Recyclingobjekte in Gitter- boxen und Containern im Außenbereich unmittelbar vor dem Gebäude. Im Innern Halle wird die dunkle Farbigkeit des Äußeren © Christoph Kraneburg kontrastiert von hellen Tönen und einer »lichten« Raumatmosphäre. Auch hier wird der architektonische Raum überlagert von der Montage und Lagerung der Recycling- objekte. Florian Schlüter Meixner Schlüter Wendt Architekten, Ostansicht Frankfurt am Main © Meixner Schlüter Wendt Architekten

Bauherr: Werkstatt Frankfurt e. V., Frankfurt am Main

Architekten: Meixner Schlüter Wendt Architekten, Frankfurt am Main Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Ralf Matthaei, Dipl.-Ing. Ute Günzel, Dipl.-Ing. Nina Kreiter, Dipl.-Ing. Matthias Ott, Anja Honigmann, Erhan Patat, Grundriß Mie Noack, Michael Schoner © Meixner Schlüter Wendt Architekten Tragwerksplanung: Dipl.-Ing. Hans-J. Gruhn, Frankfurt am Main

Elektroplanung: Matysik Ingenieurbüro GmbH, Frankfurt am Main

Lageplan Haustechnik: © Meixner Schlüter IPF-Ingenieur Partner Wendt Architekten Fachplanungs Gesellschaft, Bad Nauheim

Schnitt © Meixner Schlüter Wendt Architekten

[Umrisse] 114] Das Ufo-Projekt Ein Loft- und Gewerbegebäude in

extrem heterogenen Umgebung vielgestal- Konzeption tiger Blechhallenansammlungen. Die dafür Im Frankfurter Stadtteil Fechenheim wurde nötige physische Robustheit erhält es vor kurzem der Neubau eines Loft- und durch seine fugenlose monolithische Gewerbegebäudes für den Bauherrn Ardi Fassadenkonstruktion aus Leichtbeton mit Goldman fertiggestellt; die Beauftragung Sichtbetonoberfläche und eine vollkom- der Architekten resultierte aus dem men regelmäßige Perforation mit einem Gewinn eines kleinen internen Gestal- einzigen immer wiederkehrenden Öff- Haupteingang tungswettbewerbs. nungsformat. © Robert Metsch

Die rauhe Betonschale öffnet sich in ihrem Inneren zu einem ruhigen, transparent gestalteten Innenhofbereich, der, weitge- hend abgeschottet von der unwirklichen Umgebung, das kommunikative Zentrum bildet und sich abgetreppt zum Himmel öff- net. Umlaufende, üppig dimensionierte Laubengänge und die vollständige Vergla- sung der Fassadenflächen auf allen Geschossen markieren das innere Gegen- stück zur äußeren kompakten Geschlos- senheit und bieten durch die in der Gebäu- destruktur angelegten vielfältigen Möglich- keiten der Nutzung und den Grad ihrer Detaillierung eine fast intime Atmosphäre. An der »dramaturgisch« entscheidenden Situation zur Kreuzung der beiden flankie- renden Straßen wird die Massivität und Gesamtansicht © Robert Metsch Schwere des reinen Körpers durch einen strategischen Schnitt im Betonkubus geöffnet. Durch diesen Eingriff in die Pro- Auf einem streng gleichschenkligen drei- Die »dynamische Metapher« der kontinu- portion des Gesamtvolumens wird ein eckigen Grundriß bildet der einfache geo- ierlich endlos umlaufenden, stets gleich- Dialog zwischen dem Binnenraum und der metrische Baukörper durch Klarheit, Maß- großen Fensteröffnungen spricht nicht nur Außenwelt erzielt und die scheinbar ein- stäblichkeit und Materialität einen starken von dem rational-ingenieurhaften Entste- deutige Aussage der Betonform hinter- Kontrast zu dem visuellen Chaos des hungsprozeß des Gesamtkomplexes in der fragt. umliegenden Industriegebietes. Als Fix- Tradition klassischer Industriebauten, son- In Ergänzung zu der diszipliniert geordne- und Orientierungspunkt liegt das Gebäude dern reflektiert den Standort inmitten ten Gebäudegrundgestalt entwickelt sich wie eine Betonskulptur an der Kreuzung fließender Verkehrsströme und bringt das eine frei geformte, gewölbte und gebogene zweier vielbefahrener Durchgangsstraßen Gebäude aus seiner materialbedingten »Masse« aus der (distanzierten) Höhe des und erhebt sich landmarkartig aus der Schwere in ein balanciertes Gleichge- ersten Obergeschosses durch die Öffnung wicht. heraus bis auf Straßenniveau und insze-

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niert so die Schnittstelle zwischen innen und außen. Folgerichtig übernimmt dieses Element die verbindenden Funktionen wie Haupteingänge und Tore: Die »Großplastik« wird sowohl in den Ansichten als auch in den Grundrissen durch statisch optimierte Achsrastersysteme organisiert, die struktu- Laubengang relle Klarheit und funktionale Logik mitein- © Eibe Sönnecken ander verknüpfen. Oberstes Ziel bei der Konzeption jenes mo- dernen Gewerbehauses mit dem Namen UFO (Unbekannter Frankfurter Osten) war die Bereitstellung einer effizienten, anpas- sungsfähigen Struktur, die möglichst alle Anforderungen eines sehr weitgespannten

Sämtliche Geschoßebenen sind durch hohe Nutzlastauslegung, große Decken- höhen und weite Stützweiten gekennzeich- net. Ein Maximum an Unbestimmtheit und räumlicher Freiheit gewährleistet so eine große Anpassungsfähigkeit an unter- schiedlichste Anforderungen. Ein regel- mäßiger Rhythmus von ausreichend dimensionierten vertikalen Installations- schächten sorgt für Flexibilität im Hinblick auf haustechnische Ansprüche, das Grundriß erstes Obergeschoß © Dietz Joppien Architekten [BDA] System der Laubengangerschließung gestattet zudem die freie Wahl beim Zu- schnitt der gewünschten Einheiten. Das flächig überbaute Erdgeschoß mit dem durch eine weitgespannte Kuppel über- wölbten zentralen Innenraum bleibt mehr- heitlich einer Sondernutzung vorbehalten, die das vorherrschende gewerbliche Nutzungsspektrum um Aspekte aus Kultur, Unterhaltung und Gastronomie ergänzt. Sie vervollständigt das Konzept dieses kleinen »Stadtbausteines« in dem Versuch, dem Wandel von Formen und Inhalten gewerbli-

cher Arbeit in der Zukunft einen gestalteri- Fassadenstruktur Grundriß Erdgeschoß schen Rahmen zu geben. © Eibe Sönnecken © Dietz Joppien Architekten [BDA] potentiellen Nutzerspektrums aus den Bereichen Gewerbe, Handwerk und Dienstleistung erfüllen würde und gleich- zeitig die Wünsche nach Adreßbildung, Prägnanz und kommunikativer städtischer Atmosphäre befriedigen kann.

[Umrisse] 116]

Sichtbeton Ziel der architektonischen Konzeption war die Errichtung eines kraftvollen, einfachen und markanten Baukörpers, der sowohl als städtebaulicher Solitär große Prägnanz und Kraft entwickeln mußte als auch wirt- schaftlich und rationell herzustellen sein sollte. Die Wahl fiel auf eine monolithische Leichtbetonkonstruktion in Sichtbetonqua- lität, die den Anforderungen des Wärme- schutzes genügt und gleichzeitig durch ihre unmittelbare Materialität die ge- wünschte haptische »Kraft« entfaltet, um Schnitt © Dietz Joppien Architekten [BDA] sich im Umfeld eines »klassischen« Industriegebietes behaupten zu können. Die komplette straßenseitige Fassade einschließlich der seitlichen Wände im Auskragungsbereich besteht aus einer Im Bereich der Auskragung an der Nord- 50 cm starken massiven Wandkonstruktion westecke des Gebäudes entsteht ein im aus Leichtbeton LB 25 und ist als Pfosten- Bogen verlaufendes Portal mit einer Höhe Riegel-Konstruktion mit einem Wandöff- von 8 m und einer freien Überspannung nungsverhältnis von 60:40 ausgebildet. von 42 m. Die Pfosten-Riegel-Konstruktion Durch die entsprechende Betonrezeptur der Leichtbetonfassade funktioniert hier wurde bei einer Trockenrohdichte von als gebogener Vierendeel-Träger, während g = 14 kN/m2 für die Wärmeleitfähigkeit ein im Gebäudeinneren die Lasten mit Hilfe Rechenwert von 0,57 erreicht. eines räumlichen Tragsystems aus Quer- Um die skulpturale Qualität zu steigern und und Längswänden in den benachbarten das Gebäude wirklich wie aus einem Guß Erschließungskern eingeleitet werden. wirken zu lassen, wurden folgende Maß- nahmen ergriffen: – keine Dehnungsfugen; – keine Vorsprünge, Versprünge oder Kanten; – keinerlei Durchankerlöcher; – Reduzierung bzw. Vermeidung von Betonierabschnitten durch Klappeisen; – Vorgabe sämtlicher Betonier- und Arbeitsfugen durch Planer; – keine Dreikantleisten als Betonierab- schnittsfugen etc. und stattdessen Betonage des jeweils folgenden Ab- schnittes direkt auf den vorhergehen- den, bereits erhärteten, um Betonier- fugen auszublenden; – Verwendung genau geplanter und vor- bereiteter, leicht saugender Schalung sowie eine sorgfältige dreiwöchige Nachbehandlung, um die möglichen Leicht-Sichtbetonqualitäten zu erzie- len; – Vorplanung aller ausbausparenden Betonformen wie Rinnen, Beleuch-

tungsnischen etc., um möglichst mate- Mieterausbau rialrein zu bleiben. © Eibe Sönnecken

[Umrisse] [117

Innenhof © Eibe Sönnecken

Konstruktion Das Gebäude gründet auf einer Bodenplat- Nutzlasten und großer Spannweiten wurde Bauherr und Eigentümer: te mit 50–80 cm Stärke. In den Auflager- Beton der Qualität B 35–55 verwendet. Ardi Goldman, Frankfurt am Main achsen des auskragenden Gebäudeteiles Und so steht einem umbauten Raumvolu- 3 sind wegen der Lastkonzentration hinge- men von ca. 90.000 m ein eingebautes Architekten: gen Bodenplattenstärken von 2,0–2,5 m Betonvolumen von ca. 14.000 m3, davon Dietz Joppien Architekten AG [BDA], erforderlich. 2.100 m3 Leichtbeton, gegenüber, was zu Frankfurt am Main einem Verhältnis von 0,155 führt. Die Aussteifung wird über die drei Er- Projektleitung: schließungskerne in den Ecken des Drei- Dipl.-Ing. Matthias Schönau Matthias Schönau Dietz Joppien Architekten [BDA], eckes hergestellt, die in den steifen Keller- Mitarbeiter: Frankfurt am Main kasten eingespannt sind. T. Herzog, T. Kahmann, C. Haber, Tief- und Erdgeschoß sind vollständig in Dipl.-Ing. Phaidon Kostic J. Stephan, N. Weinbrecht, Ingenieurbüro TPK, S. Große, S. Wolff der gleichschenkligen dreieckigen Grund- Frankfurt am Main rißform mit abgerundeten Ecken überbaut Bauleitung: (Schenkellänge: 85 m), im Erdgeschoß ist BGG, der ebenfalls dreieckige Innenbereich Bad Homburg (Schenkellänge: 52 m) mit einer unterzugs- Tragwerksplanung: freien gebogenen Schale überspannt, TPK Phaidon Kostic, wodurch ein stützenfreier Raum mit der Frankfurt am Main Schenkellänge 38 m entsteht. Gestaltung Cocoonclub: Während die Tiefgaragendecke einachsig 3-deluxe, über die feldweise angeordneten Unter- Wiesbaden züge spannt, sind die der übrigen Ge- schosse als Flachdecken vorgesehen. Die Planung Haustechnik: Infraserve GmbH & Co. Höchst KG Geschosshöhen betragen im Erdgeschoß Division Sites and Facilities, 4,40 m und in den Obergeschossen 4 m. Frankfurt am Main Wegen der hohen Anforderungen an das Tragwerk durch das auskragende Portal, Brandschutzgutachten: Treppenhaus mit Aufzügen BBS Kerstin Görhs GmbH, den stützenfreien Innenraum im Erdge- © Eibe Sönnecken Lorsch schoß, ein schlankes Tragwerk bei hohen

[Umrisse] 118] Multifunktionaler Firmensitz Das Gebäude von Siemens Building Technologies

genheit an, stattdessen ist Flexibilität Architekten also eine große Gestaltungs- gefragt – bei der Arbeit selbst, aber nicht freiheit, und durch seinen modularen Auf- minder beim dazugehörigen Umfeld. Eine bau bleiben auch nachträgliche Anpassun- Bauweise, die auf systematisierten gen einzelner Räume und ganzer Etagen Elementen basiert, ist dafür ideal. Damit problemlos möglich. Die Bauelemente sind lassen sich sehr individuelle Lösungen rea- industriell vorgefertigt und verfügen so lisieren, wie das Frankfurter Beispiel zeigt. über einen verläßlichen Qualitätsstandard. Ein großer Vorteil sind zudem die geringe- Hoher Vorfertigungsgrad bedeutet außer- ren Kosten, denn der hohe Vorfertigungs- dem eine größere Unabhängigkeit von grad führt zu einem günstigen Preis- Witterungseinflüssen und damit kurze Konzeption Leistungs-Verhältnis. Bauzeiten: Der Bauherr sieht sein Projekt Die Wünsche des Auftraggebers waren sehr schnell verwirklicht und kann es früh anspruchsvoll: Es sollte ein neuer Firmen- für seine Zwecke nutzen. sitz mit multifunktionalen Nutzflächen für Schulung, Forschung und Entwicklung, Logistik und Verwaltung entstehen. Was dann in sehr kurzer Zeit in der Friesstraße im Frankfurter Stadtteil Seckbach realisiert wurde, konnte allen Ansprüchen gerecht werden. Das prägnante Gebäude wirkt sachlich und doch sehr individuell. Und es vermittelt eine Leichtigkeit, die sich auch auf die Nutzer überträgt. Die Rede ist vom neuen Forschungs-, Schulungs- und Entwicklungszentrum, kurz FSE genannt, der Siemens Building Tech- nologies Deutschland. Das Unternehmen hat sich auf Gebäudesicherheit, Gebäude- automation und wirtschaftlichen Gebäude- betrieb spezialisiert, so daß Prinzipien wie Offenheit, Flexibilität und Standardisierung in der täglichen Arbeit eine zentrale Rolle spielen; das FSE spiegelt genau dies wider. Der repräsentative Bau wurde erforderlich,

weil die vorhandene Nutzungsfläche zu Forschungs-, Schulungs- und Entwicklungszentrum klein geworden war und auch nicht mehr © Goldbeck GmbH den Anforderungen an eine moderne Infrastruktur entsprach. Eine Büroimmo- bilie muß heutzutage einen einladenden, kommunikativen Charakter haben, sie muß Kreativität ausstrahlen und zeitgemäße In diesem Fall kam das Bausystem »Goba- Formen der Zusammenarbeit fördern. plan« zum Einsatz, das sich schon bei vie- Rückzugsmöglichkeiten werden ebenso len Büro- und Geschäftshäusern für Ver- benötigt wie Räume für Teamarbeit, waltung und Gewerbe, bei Hotels oder Gespräche und Begegnungen. Starre Auf- Technologiezentren im In- und Ausland teilungen gehören endgültig der Vergan- bestens bewährt hat. Es ist flexibel, läßt

[Umrisse] [119

Realisierung Mit diesem System sind die unterschied- lichsten Vorhaben realisierbar. Wenn man sich an dem Rastergrundmaß orientiert, das sich durch die Ausbaumodule ergibt, lassen sich mannigfaltige Grundrißvarian- ten in jeder beliebigen Gebäudeform erar- beiten. Das neue fünfgeschossige Forschungs-, Schulungs- und Entwicklungszentrum hat eine Kammerstruktur mit dazwischenlie- gendem Grün. Die Querriegel weisen einen Abstand von jeweils rund 22 m auf, wo- durch alle Büros in den Genuß von sehr viel Tageslicht kommen. Der Haupteingang befindet sich mittig im Längsriegel und liegt abseits der Straße gegenüber einer Grünzone, das Untergeschoß wurde wegen des relativ hochstehenden Grund- Längsseite wassers indessen um ein halbes Stock- © Goldbeck GmbH werk angehoben. Positiver Nebeneffekt: Die Tiefgarage verfügt über eine natürliche Belüftung. Beim Betreten des Gebäudes fällt zunächst nen Schulungen. Die übrigen drei Ge- mit Ausnahme der Aufzugsschächte und die großzügige, 75 m lange Treppe vor dem schosse beherbergen die Forschungs- und Brandwände sind alle Raumstrukturen Längsriegel auf, die eine schöne Verbin- Entwicklungsabteilungen, die Verwaltung schnell und problemlos veränderbar. So dung zum umgebenden Grün schafft. Dem und die Geschäftsführung. Und im Dach- kann sich das Gebäude im Laufe der Zeit großen Eingangsportal schließt sich dann geschoß sind technische Apparaturen wie den organisatorischen Entwicklungen eine zweigeschossige, repräsentative die Lüftungs- und die Heizzentrale unter- anpassen und wird derart Teil der unter- Eingangshalle an, während sich Kantine gebracht. nehmensstrategischen Entscheidungen. und Küche sowie Werkstätten, Lager und Jene Aufteilung entspricht den momenta- Siegfried Apenbrink Archivräume im Erdgeschoß befinden. Das nen Bedürfnissen von Siemens Building Goldbeck GmbH, Bielefeld erste Obergeschoß, das man über eine Technologies Deutschland. Sie liegt damit Freitreppe in der Eingangshalle erreicht, aber keineswegs ein für allemal fest, denn dient in erster Linie den internen und exter-

Bauherr: Eigentümergemeinschaft Baum & Wisser, Frankfurt am Main

Architekt: Wolfgang Baab Planer und Architekten, Frankfurt am Main

Generalunternehmer: Goldbeck Süd GmbH Niederlassung Frankfurt

Eingangsbereich © Goldbeck GmbH

[Umrisse] 120] Licht für ein Bürogebäude Die Eingangshalle des Hauses Herriotstraße

Farben und Formen Die markante Form des Bürogebäudes Herriotstraße, nämlich vier um eine zentra- le Halle angeordnete Büroriegel, zeigt sich besonders in der Abend- und Nacht- situation. Die Fassade bedarf keiner An- strahlung, sondern lebt vom Kontrast der transparenten, gläsernen Außenhaut, durch die das Haus von innen heraus leuchtet, und den massiven Fassaden- Baukörperanordnung © Jörn Hustedt/Ulrike Brandi Licht flächen und -streifen, die eher dunkler blei- ben. Während die Bürotrakte in einem neu- tralen weißen Licht, indirekt von der Decke Der zentrale Empfangs- und Café-Bereich Ein Farbleitsystem führt die Besucher zu reflektiert, erstrahlen, erscheint die gläser- verfügt über niedriges, intimes Licht, das, den jeweiligen Büroriegeln und macht das ne Halle in einem warmen Ton: Hier wech- auf die Sitzplätze bezogen, zum Verweilen Gebäude übersichtlich. Lineare LED- selt sich brillantes und akzentuiertes Licht einlädt. Tischleuchten auf dem Tresen und bestückte Lichtschwerter in den Raum- auf den locker verteilten Stegen ab mit Mastleuchten mit einem gläsernen Oberteil ecken unterstreichen die Höhe der zentra- gezieltem und gerichtetem Licht aus schaffen zudem eine schöne Atmosphäre len Halle: Sie sind einfarbig, rot, blau, grün, Downlights, das die umlaufenden Galerien und sorgen hier für eine Allgemeinbe- gelb, und jeweils einem Büroriegel zuge- erhellt. leuchtung. ordnet. Wie Mobiles sind diese insgesamt

Grundriß Erdgeschoß Querschnitt © Köhler · Architekten BDA © Köhler · Architekten BDA

[Umrisse] [121

170 Elemente über Seile verspannt und schweben, durch dünne Seile gehalten, im Raum. In den Metallrahmen sind zudem umlaufend LEDs integriert, die ihr Licht ins Glas einspeisen; durch einen mattierten Streifen in der Mitte des Glases tritt das Licht aus. Eine zusätzliche Führung der Besucher bewirken die im Boden eingelassenen Hallenfront LEDs, die vom Außenbereich zum © Jörn Hustedt/ Empfangstresen in der Halle führen. Ulrike Brandi Licht

Innen und außen Die vier vertikalen, aneinandergrenzenden Gebäude sollen abends das Wahrzeichen des Baus darstellen und erzielen eine Fernwirkung. Durch Betonung der rück- wärtigen Wandflächen, teilweise farbiger Natur, entsteht ein solcher Eindruck. Die Wintergärten in den oberen Geschos- sen erhalten Pendelleuchten, und die Wendeltreppen werden abends mit Stufen- leuchten zu »Skulpturen« erhellt. Die Oberlichter im Hallendach wirken hinge- gen abends so hell wie tagsüber, Strahler in den Laibungen beleuchten die jeweils Auf den Parkflächen vermittelt Helligkeit gegenüberliegende Fläche, während durch die gewünschte Sicherheit, in ihrer Form Streiflicht die Konstruktion der Fassade schlichte schlanke Mastleuchten sind nachgezeichnet wird. daher in einem strengen Raster angeord- Ebenso, wie einzelne Objekte im Erdge- net und geben das Licht nach unten ab. schoß im Licht von Spots erscheinen, setzt Auf dem Platz löst sich das Raster wieder sich diese Beleuchtungsart im Außen- auf, die Gliederung folgt nun den säulen- bereich fort: Niedriges, auf den Boden förmigen Bäumen, deren Kronen aufgehellt gerichtetes Licht sorgt für eine zurückhal- werden. tende Beleuchtung, vor der das Haus sel- Dipl.-Des. Ulrike Brandi ber seinen Auftritt hat. Das Anstrahlen ein- Ulrike Brandi Licht, Hamburg zelner Bäume erzeugt überdies eine ähnliche dynamische Atmosphäre wie in der Halle, die klare Achse der Baumreihen neben dem nördlichen Weg betont das »Rückgrat« der Landschaftsplanung und wird als solches hell beleuchtet.

Eingangszone © Jörn Hustedt/Ulrike Brandi Licht

[Umrisse] 122]

Außenbereich © Jörn Hustedt/Ulrike Brandi Licht

Haustechnik: IC Ingenieur Consult Technische Gesamtplanung GmbH, Bauherr: Frankfurt am Main Deka Immobilien Investment GmbH, Frankfurt am Main Sanitärplanung: IMK Ingenieurbüro M. König, Generalplaner: Wiesbaden Köhler · Architekten BDA, Frankfurt am Main Fördertechnik: Projektleitung: Büro für Fördertechnik Janischewski, Joachim Deck, Torsten Schlaadt Rösrath

Projektsteuerung: Bauphysik und Schallschutz: wpm Projektmanagement GmbH, Graner + Partner GmbH, Stuttgart Bergisch Gladbach BS Ingenieurbüro Schalm GmbH & Co. KG, Lichtplanung: München Ulrike Brandi Licht, Hamburg Freianlagen: Mitarbeiter: Ipach & Dreisbusch, Heike Siemers, Mariana Theiling, Neu-Isenburg Agnes Untiedt, Burkhard Wand Sicherheitstechnik: Tragwerksplanung: Hieronymus & Grossmann IBF Ingenieurbüro Dr. Falkner GmbH, Sicherheitstechnik GmbH, Stuttgart Frankfurt am Main

Fachbauleitung: Medientechnik: B & S Consulting Ingenieurgesellschaft mbH, Medien-SL GmbH, Frankfurt am Main Bergisch Gladbach

Fassadenplanung: Brandschutzgutachten: a + f Architektur und Fassadenplanung, Prof. Dr.-Ing. Wolfram Klingsch, »Fassadenbild« Frankfurt am Main Wuppertal © Jörn Hustedt/Ulrike Brandi Licht

[Umrisse] fresh 4 fresh 5 fresh 6 fresh 7 endless 2 endless 3 endless 4

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Die Farbenlehre unseres Stahls. EUROPEAN ® STEEL DESIGN ReflectionsOne . AWARD

dynamic 4 dynamic 5 hope 2 hope 3 Wenn es um Farbgestaltung geht, sollte jedes Bauwerk wie ein guter Nachbar sein. Denn wenn es nicht in seine Umgebung passt, ist das harmonische Zusammenleben gestört. Deshalb hat ThyssenKrupp Stahl ReflectionsOne® entwickelt: hochqualitativ beschichteten Stahl mit Farben aus einem genau aufeinander abgestimmten Spektrum von 100 Farbklängen. Für Architekten und Bauingenieure bedeutet das: neue hope 4 Gestaltungsfreiheit, die zu überzeugenden Ergebnissen hope 5 hope 6 relax 4 führt, z. B. unserer Feuerbeschichtungsanlage in Dortmund – ausgezeichnet mit dem

EUROPEAN STEEL DESIGN AWARD 2003 des ECCS.

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Wir denken Stahl weiter ThyssenKrupp Stahl

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ThyssenKrupp 124] Die Frankfurter Airport City Entwicklungsperspektiven einer »Stadt in der Stadt«

Das Drehkreuz Frankfurt mit der hervorra- genden Verknüpfung der Verkehrsmittel ist Anziehungspunkt und ausschlaggebend für die Ansiedlung von vielen Industrieunter- nehmen. Der Kunde der Airport City kann mit dem Angebot an Intermodalität zufrie- den sein. Bereits jetzt kommen täglich ca. 135.000 Passagiere am Frankfurter Flughafen an oder fliegen ab, das sind am Ende diesen Jahres 50 Millionen. 5,3% betrug das jähr- liche Wachstum des Luftverkehrs in Deutschland im Durchschnitt in den letzten 20 Jahren. Im vergangenen Quartal konnte der Frankfurter Flughafen allein 14,5 Millio- nen Passagiere verzeichnen und 5% mehr Vernetzung © Fraport AG Flugzeugbewegungen als im Vorjahr. Die Leistungsfähigkeit der beiden Terminals wie des Start- und Landebahnsystems hat ihre Grenzen im Jahre 2006 erreicht. Mit Stadt der Zukunft Drehscheibe Frankfurt dem Hub-Flughafen Frankfurt steht und Großflughäfen von morgen sind mehr als Rund 63.000 Menschen arbeiten in knapp fällt die internationale Wettbewerbsfähig- nur Flughäfen, sie wandeln sich mehr und 500 Unternehmen in unserer »Stadt in der keit des zentralen Luftverkehrsdrehkreuzes mehr zu Städten der Zukunft, zu Airport Stadt«. Hier kreuzen sich die verkehrs- in Deutschland. Der nachfragegerechte Cities. Große Flughäfen werden immer reichsten Straßen Deutschlands. Im Ein- Ausbau unserer Drehscheibe ist deshalb häufiger zu glitzernden Shoppingcentern zugsgebiet von 250 km leben 35 Millionen das wichtigste Ziel. und Erlebnisorten ausgebaut, in denen sich Menschen, mehr als in London und Paris. Das sicherlich größte privatwirtschaftliche die Masse der Kunden die Um- und Ein- Im Nahverkehr sind es nur 10 min bis zum Investitionsprojekt Deutschlands werden steigezeit mit Konsum vertreibt. Zugleich Zentrum von Frankfurt am Main. Die der Bau einer neuen Landebahn und das werden die Megahubs für die Leistungs- Voraussetzungen für eine intelligente Terminal sein; das gesamte Ausbauvor- träger unserer Gesellschaft konzipiert, die Vernetzung von Luftverkehr und Schiene haben kostet 3,4 Milliarden Euro. 100.000 unterwegs zu Hause sind mit ihren Note- sind also gegeben und werden Schritt für direkte und indirekte Arbeitsplätze schafft books in den Lounges und Konferenz- Schritt umgesetzt. dieses Projekt, davon 80% in der Region. zentren an den Flughäfen der Welt. Was für sie zählt, ist die schnelle Erreichbarkeit. Sie nutzen den Flughafen als Medium innerhalb eines weltweiten Beziehungs- netzes und sind gleichzeitig Symbol einer im »Schnellzug« sitzenden Gesellschaft. Der Frankfurter Flughafen ist mit seiner technischen Infrastruktur ein Knoten im Netzwerk des Weltflugverkehrs und damit Mittelpunkt einer virtuellen Stadt. Die äußeren Grenzen dieser Megastadt wer- den durch die Fahrtzeiten der Pendler und Zulieferer der Dienstleistungsunternehmen bestimmt. Die schnelle Erreichbarkeit und Anbindung des Standortes übernehmen damit eine Schlüsselrolle in der regionalen

Wirtschaftsentwicklung. Mobilität wird Gesamtareal großgeschrieben. © Fraport AG

[Umrisse] [125

Terminal 1 Märkte prägen das Bild von Terminal 1, dem Herzstück unseres Flughafens. Ent- scheidend für den Retail-Erfolg ist, daß die

AIRail-Center Qualität der Waren ebenso stimmig ist wie © Fraport AG das Ambiente. Dabei werden die größten Umsätze auf der Luftseite gemacht, denn 54% der Passagiere sind Umsteiger. Ver- altete Ladenzeilen sind daher nicht mehr »in«. Um auch die technischen Einrich- tungen der Terminalanlage wieder auf den neuesten Stand zu bringen, begann man bereits 1996 mit den notwendigen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen. Neue Gates entstanden, den A-Finger, der ausschließ- lich von der Lufthansa genutzt wird, hat man verlängert, und mit der Modernisie- Main-Airport-Center rung der Brandschutzvorrichtungen wurde © Fraport AG ebenfalls schon sehr früh begonnen. Das heutige Terminal 1 des Frankfurter Flughafens mußte schon während seiner Bauzeit umgeplant werden, denn es war ursprünglich auf das ehedem größte Flug- zeug, die Boeing 707, ausgerichtet; noch vor seiner Fertigstellung war aber die Immobilienstandort Flughafen Boeing 747 im Anrollen. Und bald landet wieder ein größeres Flugzeug, der Airbus Als Bürostandort und Shoppingmeile über- A380, in Frankfurt, und es sind neue Um- nimmt der Flughafen Stadtfunktionen. Wir bauten erforderlich, um künftige Genera- sind eine hervorragende Immobilien- tion von Flugzeugen bedienen zu können. adresse Frankfurts mit 220.000 m2 besten Büro- und Einzelhandelsflächen. Und die Nachfrage nach Ansiedlungsmöglichkeiten auf unserem nur 19 km2 großen Flughafen- gelände ist weiterhin steigend. Jetzt sind im Norden neben den beiden vorhandenen Konferenzzentren zwei wei- tere Giganten geplant. Das AIRail Center, die spektakuläre, neun Etagen umfassende und 600 m lange Überbauung des Fern- bahnhofs ergibt eine Nutzfläche von 185.000 m2 für Büros, Dienstleistungen und Einzelhandel. Es wirkt in seiner ausgefalle- nen Architektur wie ein Ufo mit Shopping- mall und Verkehrsanschluß. Daneben ist das Main-Airport-Center mit weiteren 51.000 m2 Mietfläche entstanden. Der Bürostandort Flughafen ist aber nicht nur für Flughafennutzer interessant. Er schafft alle Voraussetzungen, um einen »Einkaufsmeile« eigenständigen Drittmarkt zu etablieren. © Fraport AG

[Umrisse] 126]

Außerdem hat unser Terminal 1 nach 30 Jahren eine Rundumsanierung und Moder- nisierung nötig. Die umfassenden Maß- nahmen haben in diesem Jahr planmäßig begonnen und sollen bis zum Jahre 2009 beendet sein. Dazu gehören in erster Linie die Neustrukturierung von Einzelhandels- flächen, Marktplätze, attraktive Geschäfte, ein hochwertiger Granitfußboden und Verschönerungsvorhaben in den Ankunfts- und Abflughallen. Vor allem der Bereich B- Mitte wird ein helleres und freundlicheres Erscheinungsbild erhalten.

Terminalerweiterung im Norden Bis zum Jahre 2006 soll auch die jetzige Halle C des Terminals 1 um einen Neubau mit 30 zusätzlichen Check-in-Schaltern und Gepäckbändern erweitert werden, der als attraktiver Einkaufsbereich konzipiert ist. Terminalerweiterung Darüber hinaus wird bis zum Jahr 2008 die © Fraport AG Ausdehnung der Wurzel A vollendet sein, in der vor allem neue Lounge- und Retail- flächen geschaffen werden. Und die auf- wendige Erneuerung der gesamten Tech- nik soll bis zum Jahr 2012 abgeschlossen sein. Cargo City Süd Die größte logistische Meisterleistung ist Genau vor zehn Jahren übergaben die Zoll und anderen Kontrollinstitutionen jedoch die Vernetzung dieser 30 Einzel- Amerikaner das 31 ha große Areal wieder erkannt und auf dem Gelände Frachthallen projekte, ohne den laufenden Betrieb zu an die Fraport AG. Bereits ein Jahr später errichtet. Eines nach dem anderen siedelte sehr zu beeinträchtigen. Am Ende der wurde dort das erste Luftfrachtgebäude in sich in der Cargo City Süd an, die heute großen Umbau- und Modernisierungs- Betrieb genommen. Es war damals nicht rund 100 ha umfaßt. Zwischen 2001 und phase sind wir wieder ein bevorzugter Ort abzusehen, welche Erfolgsstory der Süden 2003 investierten die Logistikfirmen rund für Konferenzen, mit ausgezeichneten des Frankfurter Flughafens in Kürze schrei- 142 Millionen Euro in 180.000 m2 Lager- Übernachtungs- und Unterhaltungsmög- ben sollte. Nach anfänglicher Skepsis flächen und weitere 72.000 m2 für Büros; lichkeiten, Shopping- und Gastronomie- haben nämlich zahlreiche Speditionsunter- jetzt sind dort 220 Betriebe mit rund 5.000 angeboten. nehmen die Vorteile der kurzen Wege zum Mitarbeitern vertreten.

Werft für den neuen Airbus A 380 © Fraport AG [127

Eine Werft für den neuen Airbus A380 war- tet zudem auf ihre staatliche Genehmi- gung. »Wir bauen ein Nest für unseren Supervogel«, annonciert die Fraport AG. Die Deutsche Lufthansa hat 15 Exemplare dieses Megaliners bestellt, der ab 2007 in Frankfurt startet und landet.

Terminal 3 Spannend verläuft auch die Planung für das Terminal 3. Mit einem neuen Terminal, das im südlichen Bereich des Flughafen- geländes gebaut werden soll, denkt man schon an die Passagierzahlen der Zukunft: Bis zu 82 Millionen Fluggäste werden für das Jahr 2015 am Flughafen Frankfurt pro- gnostiziert. Die Entwurfskonzeption des neuen Flughafenterminals, das den Anforderungen von morgen gerecht wird, indem es der Passagierabfertigung dient, Terminal 3 – Entwurf gleichzeitig aber ebenso Shoppingmall, © Fraport AG Konferenzzentrum und Erlebniswelt in sich vereint, wurde als Wettbewerb ausge- schrieben. 49 interessante Arbeiten von Architekten sind in der ersten Stufe einge- gangen, Sieger des städtebaulichen Auswahlverfahrens wurde schließlich der Wer sich für die Entwürfe des Architekten- Vorschlag von Lord Norman Foster and wettbewerbs interessiert, kann die Partners. Modelle übrigens im Frühjahr 2005 im Der eigentliche Realisierungswettbewerb Deutschen Architektur Museum begutach- läuft derzeit bis Mai 2005 unter den zehn ten. besten Büros der ersten Stufe auf der Prof. Barbara Jakubeit Vorstand Immobilienentwicklung Basis der Masterplanung von Foster and Fraport AG, Partners. Frankfurt am Main

PRESSEARBEIT KOMMUNIKATION www.mixedmedia-konzepts.deRUND UMS BAUEN 128] Verwaltungsgebäude der Lufthansa Der Entwurf

tionsfähigen Minimetropolen entwickelt. Durch die schnelle Ausdehnung sind die meisten jedoch zu unübersichtlichen, Prinzipielles unansehnlichen und verstrickten Gebäude- Mit dem Einsetzen des Massenluftverkehrs konglomeraten geworden; sie sind ewige in den 1970er Jahren wurden die Abferti- Baustellen und schon bei der Einweihung gungsgebäude vieler Airports zu aus- zu klein. Nur Großformen vermögen es, tauschbaren Kisten, und die Hangars dem stürmisch gewachsenen Raumpro- stahlen ihnen architektonisch zunehmend gramm Zusammenhalt zu geben. Moderne die Schau. Die formale Inspiration durch »Megaports« wie Frankfurt haben zudem die eleganten Ingenieurskonstruktionen im Dutzende von Läden und Restaurants, Flugzeugbau und die Planung von -hangars Bahnhöfe, Konferenzzentren, Ambulanzen, waren auch beim Entwurf für die neue Kapellen, Discos, Kinos, Hotels, Banken Hauptverwaltung der größten deutschen und Kasinos. Und die Abflugbereiche Fluggesellschaft, der Lufthansa AG in gehen inzwischen fast nahtlos in voll aus- Längsseite Frankfurt am Main, der Ausgangspunkt. gestattete Shopping-Malls über. © Holger Knauf

Entwurf Aus einem internationalen Architektur- wettbewerb ging 1999 das Büro Ingen- hoven und Partner Architekten als Sieger hervor. Einfachheit, Klarheit und Nachvoll- ziehbarkeit kennzeichnen den Entwurf, der zusammen mit Werner Sobek und Klaus Daniels hinsichtlich Tragwerk und Haus- technik optimiert wurde. Im ersten Bauab- schnitt entstehen in einem doppelkamm- förmigen Gebäude rund 1.650 Arbeits- plätze; seine modulare Struktur erlaubt eine abschnittsweise und bedarfsange- paßte Erweiterung bis auf die dreifache Größe. Die Erweiterung ist auch realisier- Lage bar, wenn, wie geplant, eine zusätzliche © Ingenhoven und Partner Architekten Rollbahn am benachbarten Flughafen ver- wirklicht wird. Das verantwortungsvolle und zukunftsori- Technische, ökologische und soziale Kom- Die neuen Verwaltungsgebäude der Luft- entierte Konzept basiert auf den Prinzipien petenz möchte die Firma mit ihrem Neubau hansa AG liegen nun mitten im Herzen des Ökonomie und Ökologie, wesentliches gleichermaßen beweisen. Frankfurter Großflughafens, der als wich- Kriterium ist die natürliche Belüftung des Vom einstigen Solitär vor den Toren der tigstes Drehkreuz der Fluggesellschaft Komplexes: Die Architekten haben ein Stadt haben sich viele Flughäfen zu funk- dient. unverwechselbares und transparentes

[Umrisse] [129

Gebäude mit hohem Nutzerkomfort ent- worfen, das den differenzierten Randbe- dingungen, wie zum Beispiel Lärmschutz, gerecht wird. Das Dach erinnert an die Form von Flugzeugtragflächen und soll Zeichen eines »offenen« Unternehmens sein. Auch das Grundstück, auf dem die neue Lufthansa-Verwaltung entsteht, erstreckt sich mitten zwischen Start- und Landebahnen, Autobahnen, S- und Fern- bahntrassen. Das Gebäude profitiert von der Lage an all diesen Verkehrswegen. Die Zufahrt erfolgt über den Airportring, der das gesamte Flughafenareal erschließt. Die große Vorfahrt am Eingang erhält eine separate Ein- und Ausfahrt in die Tief- Baukörperanordnung garage. © Holger Knauf Ein zentrales Erschließungssystem sichert Orientierung und Vernetzung. Sogenannte Heimatbereiche, die ca. 30–40 Mitarbeitern und abwechslungsreiche Raumbeziehun- sind im fünften und sechsten Obergeschoß teamorientiertes Arbeiten ermöglichen, gen ergeben: Eine effiziente Gliederung der untergebracht. Im konzentrierten Gespräch bilden das strukturelle Grundelement. Die Büros verbindet sich mit den attraktiven oder einer geruhsamen Pause kann man Betonkonstruktion der Schalendächer Grünzonen zu einem sympathischen derart Ausblicke über den Taunus, die sorgt für eine besondere räumliche Quali- Lebensraum. Die Sonderflächen wie Stadt Frankfurt und den Flughafen tät, so daß sich spannende Raumfolgen Konferenzräume und Mitarbeiterrestaurant genießen.

Querschnitt © Ingenhoven und Partner Architekten

Gebäudefront © Holger Knauf

Längsschnitt © Ingenhoven und Partner Architekten

[Umrisse] 130]

Bauherr: Mardu Grundstücks- und Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG, Grünwald

Projektleitung: Deutsche Lufthansa AG, Frankfurt am Main

Projektsteuerung: Homola AYH AG, Frankfurt am Main

Architekten: Ingenhoven und Partner Architekten, Düsseldorf »Raumprogramm« Team: © Holger Knauf Christoph Ingenhoven, Hinrich Schumacher, Ralf Dorsch-Rüter, Martin Herbrand, Klaus J. Osterburg, Peter Pistorius, Michael Reiß, Zwischen den zehn Gebäudeflügeln, die dadurch eine eigene Identität. Die Atrien Udo Rex, Manuel Ruf, Ulla Schoemakers, auf beiden Seiten eines Mittelganges dienen darüber hinaus als Schall- und Maximo Victoria, Harald Wennemar, Klaus Frankenheim, Marc Böhnke, Sylvia Domke, angeordnet sind und im ersten Bauab- Immissionspuffer. Jeder Gartenhof wird Dieter Henze, Holger Gravius, Xian Ping Guo, schnitt realisiert werden, befinden sich zudem von ein oder zwei Baumarten cha- Imre Halmai, Thomas Höxtermann, intensiv begrünte Atrien. In jenen Innen- rakterisiert und der Unterwuchs ebenfalls Manfred Junghans, Anja Merz, Udo Rex, Hendrik Schumacher, Jörg Stephan, gärten werden Landschaften aus allen fünf auf wenige Arten beschränkt. Andrea Timmermanns, Regina Wuff Kontinenten der Welt nachgebildet: Die Insgesamt können bis zu 4.500 Arbeits- Vegetation der Themengärten reicht von plätze in modularer Bauweise bei einer Tragwerksplanung: »California Beach« bis zum japanischen Geschoßfläche von ca. 145.000 m2 reali- Werner Sobek Ingenieure GmbH, Stuttgart Tempelgarten. Die Vielfalt der Gartenhöfe siert werden. Zeichenhaftigkeit und Trans- symbolisiert die weltweiten Verbindungen parenz sowie Nutzerkomfort und Kunden- Technische Gebäudeausrüstung: der Lufthansa. Die Pflanzen werden ent- orientierung definieren die Unverwechsel- Brendel Ingenieure GmbH, sprechend dem Klima ausgewählt und zu barkeit des neuen Gebäudes. Frankfurt am Main

»Pflanzengesellschaften« einer Klimazone Michael Reiß für Fassadenplanung und Bauphysik: zusammengestellt, jeder Garten bekommt Ingenhoven und Partner Architekten, DS-Plan GmbH, Düsseldorf Stuttgart

Büroorganisation: Quickborner Team, Hamburg

Lichtplanung: Tropp Lighting Design, Feldafing

Brandschutz: BGS Ingenieursozietät, Bonn BPK Prof. Klingsch, Darmstadt

Verkehrsplanung: Durth Roos Consulting GmbH, Darmstadt

Garten- und Landschaftsarchitekten: Weber Klein Maas Fassadenstruktur Landschaftsarchitekten, © Holger Knauf Meerbusch

[Umrisse] Das Projekt »Skywaves« [131 Eine Wartungshalle für den Airbus A-380

Herausforderung Am Frankfurter Flughafen kündigen sich enorme Veränderungen an, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Der bisherige Jumbo unter den Verkehrsflugzeugen, die Boeing 747, soll nach über 30 Jahren als größte Passagiermaschine abgelöst wer- den. Im Frühjahr 2007 geht der Airbus A-380 in Betrieb, ein neu entwickelter Flugzeugtyp, der in bezug auf Größe und Kapazität alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen wird. Die Spannweite die- Perspektive ses Riesenvogels soll 80 m betragen; mit 24 © Behrendt + Männchen m wird seine Höhe der eines siebenge- schossigen Gebäudes entsprechen. Und in seinem Inneren bietet er auf zwei Ebenen bis zu 550 Passagieren Platz. 15 der neuen Maschinen hat allein die Die größte Herausforderung beim Entwurf sätzliche Gedanken über die Auflager- Deutsche Lufthansa AG bestellt. »Heimat- einer jeden Halle liegt naturgemäß im möglichkeiten für die Dachkonstruktion zu hafen« der neuen A-380-Flotte soll der Tragwerk des Daches – bei der Wartungs- machen. Aus diesen Überlegungen heraus Frankfurter Rhein-Main-Flughafen werden, halle für den Airbus A-380 müssen immer- haben die beiden Frankfurter Büros ein dessen Bedeutung als Zentrum des deut- hin 180 m stützenfrei überspannt werden. unkonventionelles Tragwerkskonzept ent- schen Luftverkehrs dadurch künftig noch Das brachte die Architekten AS&P – Albert wickelt, das auch die äußere Gestalt des steigen dürfte. Mit seinen gewaltigen Speer & Partner und die Tragwerksplaner Baus entscheidend prägt. Dimensionen stellt der Airbus A-380 eine Bollinger + Grohmann dazu, sich grund- ganze Reihe neuer Anforderungen an die Infrastruktur des Flughafens: So muß in den nächsten zwei Jahren unter anderem eine gigantische neue Werfthalle errichtet werden, in der die Maschinen während des Flugbetriebes schnell und unkompli- ziert gewartet werden können. Um Vorschläge für den Bau der Halle zu erarbeiten, beauftragte die Deutsche Lufthansa AG in einem aufwendigen, mehr- stufigen Gutachterverfahren zunächst 15 Teams aus Architekten, Tragwerksplanern und Haustechnikern. Deren Konzepte muß- ten einer Vielzahl komplexer Anforderun- gen gerecht werden: So verlangt der A-380 riesige stützenfreie Hallenbereiche, die, Innenraum nach dem Wunsch des Auftraggebers, in © Behrendt + Männchen mehreren Schritten erweiterungsfähig sein sollten. Hinzu kam eine Vielzahl von weite- ren technischen, betrieblichen und wirt- schaftlichen Rahmenbedingungen.

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Dachkonstruktion Der Grundgedanke der Dachkonstruktion Ein entscheidender Vorteil der Konstruk- ist die »Dreiseitigkeit« ihrer Auflagermög- tion resultiert aus seiner statischen Effi- lichkeiten: Zusätzlich zu den beiden Sei- zienz: Im Vergleich zu einem herkömm- tenwänden kann die Rückwand der Halle lichen Tragwerk wird das Stahlgewicht der als Auflager für das Tragwerk genutzt wer- Primärkonstruktion von 150 kg/m2 auf den, lediglich die Vorderseite mit den 105 kg/m2 reduziert. Und dadurch können großen Rolltoren muß offen und damit stüt- bis zu 30% der Gesamtkosten gespart wer- zenfrei bleiben. den. Neben ihrer hohen Wirtschaftlichkeit

Tragwerk © AS&P – Albert Speer und Partner GmbH

und der außergewöhnlichen Gestalt hat Dieser Erkenntnis der Planer folgt die Logik die Hallenkonstruktion aber auch eine der Gesamtkonstruktion: So spannen die Reihe handfester praktischer Vorzüge. So Längsträger nicht nur in Längsrichtung von ermöglicht die geschwungene Oberseite Hallenseite zu Hallenseite, sondern sind des Daches eine einfache Entwässerung zusätzlich durch Querträger zu einem bie- gesteifen »Rost« zusammengefügt, der wie eine große Platte auf den drei Hallen- wänden ruht. Vorteil jener Konzeption: Je näher die Längsträger zur Hallenrückwand liegen, um so stärker werden sie durch die Querträger und deren dortige Auflager ent- lastet. Dadurch reduziert sich die statische Höhe der Fachwerkbögen von 15 m an der Hallenvorderseite auf nur noch 5 m unmit- telbar vor der Rückwand. Die Längsträger Grundriß sind entsprechend ihrer Momentenbean- © AS&P – Albert Speer und Partner GmbH spruchung geformt, wobei ihr geschwun- gener »Bauch« oben angeordnet ist. Durch diagonale Verbindungen der Querträger und eine optimale Tageslichtversorgung: Halle bringen. Die »glatte« Unterseite des mit den Obergurten der Fachwerkbögen Während die geneigten Flächen zwischen Fachwerkrostes hingegen erlaubt die ein- entsteht das für die Halle charakteristische den Querträgern und den Fachwerkbögen fache Montage von Kranbahnen und haus- Bild der sanft geschwungenen Bänder. Sie mit silbrigglänzenden Profiltafeln über- technischen Anlagen. führen von Hallenseite zu Hallenseite und deckt sind, werden die verbleibenden Um die Radarverträglichkeit der Halle zu sehen aus, als würden sie von einem leich- senkrechten Flächen mit transluzenten prüfen, wurden Experten der Technischen ten Wind verdreht. – Die Bänder haben die Polycarbonat-Elementen verkleidet. Da- Hochschule Aachen konsultiert, die einen Planer zu dem Entwurfstitel »Skywaves« durch bilden sich großzügige Oberlicht- weiteren Vorteil der Konstruktion nachwie- inspiriert. bänder, die blendfreies Nordlicht in die sen: Die in eine Vielzahl von Teilflächen

[Umrisse] gegliederten Fassaden- und Dachflächen [133 führen zu streuenden und damit nicht störenden Radarreflexionen, eine Eigenschaft, die in unmittelbarer Nähe der Start- und Landebahnen von besonders hoher Bedeutung ist.

Erweiterungsmöglichkeiten Für die Wartung der Flugzeuge ist, zusätz- lich zu den großen Hallenbereichen, auch Ansichten und Schnitte ein Betriebsgebäude mit Werkstätten, © AS&P – Albert Speer und Partner GmbH Technik- und Lagerräumen sowie Büros erforderlich. Jener Bau wurde als vierge- schossige »Box« an die Hallenrückseite Erst ganz zum Schluß würden die Fassa- geschoben. Mit seinem 18 m tiefen, stüt- denteile abgenommen und an der neuen zenfreien Grundriß ist er leicht an sich Außenwand des Erweiterungsbaus wieder ändernde Anforderungen anzupassen. eingesetzt. Wie aber läßt sich eine Halle mit einem Mit den »Skywaves« wurde folglich eine derart anspruchsvollen Entwurfskonzept extrem anspruchsvolle Aufgabe auf außer- stufenweise erweitern? Diese Frage wurde gewöhnliche Weise gelöst. In der End- ebenfalls schlüssig beantwortet: Unmittel- runde des Verfahrens konnte sich der bar neben dem einschiffigen Volumen des Vorschlag leider nicht gegen den letzten Auftraggeber: ersten Bauabschnitts kann bei Bedarf ein noch verbliebenen Konkurrenten durchset- Deutsche Lufthansa AG, zweiter, ebenso großer Hangar errichtet Frankfurt am Main zen. Dennoch belegt der Entwurf auf ein- werden. Die Außenstützen einer Seiten- drucksvolle Weise, wie sich funktionale Architekten: wand werden somit zu Mittelstützen der Ansprüche, gestalterischer Wille und kon- AS&P – Albert Speer & Partner GmbH, erweiterten, dann zweischiffigen Halle. Die struktive Raffinesse in einem hochelegan- Frankfurt am Main Fassadenelemente der Seitenwand müß- ten Architekturkonzept verbinden lassen. ten dabei zunächst nicht demontiert wer- Tragwerksplaner: Christof Kullmann B + G Ingenieure den, die Bauarbeiten könnten also ohne AS&P – Albert Speer & Partner GmbH, Bollinger + Grohmann GmbH, Störung des laufenden Betriebs erfolgen. Frankfurt am Main Frankfurt am Main 134] MAC Main-Airport-Center Ein moderner Bürokomplex

Konzeption Die Riegelbauten sind in ihrer Struktur als Der Bürokomplex besteht aus drei zehn- Dreibundanlagen mit rund 18,50 m Breite geschossigen Riegelbauten, die wie die ausgebildet, um die von der internationalen Tragflächen eines Flugzeugs geformt sind. Mieterklientel zunehmend gewünschten Senkrecht zu ihnen ist, einem Flugzeug- offeneren und kommunikativeren Raum- rumpf ähnelnd, ein Brückengebäude ange- aufteilungen, wie Kombibürozonen oder ordnet, welches die Riegel um ein Open-Plan-Offices, vorzusehen. Bei der Geschoß überragt. ebenfalls möglichen klassischen Gliede- rung in Zellenbüros sind diese entlang der Außenfassaden positioniert, in der Mittel- zone können neben den erforderlichen Vertikalerschließungen, wie Treppen und Aufzügen, Konferenzbereiche, Teeküchen und Nebenflächen untergebracht werden. Quer zu den drei Riegelbauten durchdringt das Brückengebäude als Zweibundanlage mit rund 15 m Breite den Komplex. Im Kreuzungspunkt jener Baukörper befinden sich die Hauptkerne mit den für die Ver- sorgung wesentlichen Erschließungsein- heiten: Personenaufzugsgruppe, Feuer- wehr- und Lastenaufzug, Sicherheits- treppenraum, Toilettenbereiche und Tee- küchen, Elektroverteilung und Versor- Baukörpergliederung gungsschächte. Im Erdgeschoß empfan- © Tishman Speyer Properties Deutschland GmbH gen die zweigeschossig angelegten hoch- Der angrenzende Stadtwald spiegelt sich wertigen Lobbyzonen Mieter und in den großzügigen Fensterflächen. Sie Besucher. lassen Licht und Helligkeit in das Haus Als lichte Raumhöhe werden 2,86 m einge- strömen und geben den Blick in die Natur halten, für die Regelgeschosse ergibt sich Einleitung frei. Innen und außen scheinen sich derart daher eine Höhe von 3,62 m. Aufgrund der Der neue Bürokomplex ist direkt am Rhein- gegenseitig zu durchdringen und ineinan- Vorgaben der Deutschen Flugsicherung, Main-Flughafen, dem ICE-Fernbahnhof der überzugehen: In der glänzenden die die maximale Baukörperhöhe auf sowie dem Frankfurter Kreuz als Schnitt- Gebäudehülle findet die Vorstellung von 43,50 m definiert, waren insgesamt zehn punkt der Autobahnen A3 und A5 gelegen; der Geschwindigkeit des »schnellsten Geschosse in der Dreibundanlage und elf zugleich grenzt er an den Frankfurter Büro Deutschlands« ihren adäquaten Geschoßhöhen im Brückengebäude mög- Stadtwald. Von hier aus gelangt man also Ausdruck. lich. Die Nähe zum Flughafen fordert aber in kürzester Zeit in alle Regionen der Welt. Und daher hat sich das MAC den Titel »schnellstes Büro Deutschlands« gegeben. Wayss & Freytag Schlüsselfertigbau und die Schwestergesellschaft Wayss & Freytag Ingenieurbau realisierten in einer Arge dieses Projekt in schlüsselfertiger Bauweise. Auftraggeber ist eine gemein- Lageplan same Gesellschaft des US-amerikanischen © Tishman Speyer Properties Deutschland GmbH Immobilienunternehmens TishmanSpeyer Properties und der Steigenberger-Gruppe. Mit einem Volumen von über 100 Millionen Euro zählt das MAC zu den derzeit größten Bauvorhaben in der Mainmetropole.

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aus Wayss & Freytag Schlüsselfertigbau und Wayss & Freytag Ingenieurbau reali- siert: Dieser verbesserte die Decken- konstruktion des Bürogebäudes, verkürzte die Bauzeit, verringerte die Kosten und ließ eine Optimierung der Deckenhöhen zu. Der Bürokomplex wurde als Stahlbeton- skelettbau errichtet. Zeitgleich wuchs das Parkhaus, dem eine Stahlstruktur zugrunde liegt und das innerhalb von zehn Monaten Grundriß Erdgeschoß komplett fertiggestellt war. Wegen der dort © Tishman Speyer Properties Deutschland GmbH zu integrierenden Tankstelle mußten jedoch besondere sicherheitstechnische Vorkehrungen getroffen werden: Während die Tragkonstruktion der Obergeschosse Realisierung aus Verbundträgern und Stahlstützen auch hinsichtlich der Dachaufbauten ihren Im August 2002 starteten die Rohbaumaß- besteht, kamen im Bereich der Tankstelle Tribut: Wegen der vorhandenen Radar- nahmen für das Ensemble in unmittelbarer im Erdgeschoß kammerbetonierte Decken- überwachung sind technische Aufbauten Nachbarschaft zum Steigenberger Airport träger und Verbundstützen zum Einsatz, die nicht erlaubt, so daß die entsprechenden Hotel. Dabei wurde unter anderem ein den Brandschutzanforderungen (F90) Einrichtungen im 10. bzw. im 11. Oberge- Sondervorschlag der Arbeitsgemeinschaft gerecht werden. schoß integriert worden sind.

Parkhaus Südlich des Bürokomplexes entstand zudem ein neungeschossiges Parkhaus mit rund 1.450 Stellplätzen, das sich in Kubatur und Gestaltung seiner prominenten Lage anpaßt. Und es integriert auch eine Tank- stelle, die es hier wenige Meter weiter seit langem gab. Die Gliederung der Park- garage in neun Ober- und zwei Unterge- schosse verfolgt das architektonische Konzept von zwei ineinander verschränk- ten, dynamischen Riegeln. Entscheidend für die Anmutung des Baus Brückenbau sind die Materialien und das Licht: Die © Tishman Speyer Properties Deutschland GmbH transluzente und luftdurchlässige Fassade wurde aus Stahl mit horizontalen, alu-elo- xierten Streifen gebildet. Ebenfalls waage- recht verlaufende Lichtstreifen unterstüt- zen die dynamische Wirkung.

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Bauherr: Grundstücksgesellschaft Bürogebäude Unterschweinstiege Frankfurt Flughafen mbH, Frankfurt am Main

Objektplanung: ABB Architekten, Frankfurt am Main Peter Welbergen, Frankfurt am Main Lobbybereich © Tishman Speyer Properties Tragwerksplanung: Deutschland GmbH B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann GmbH, Frankfurt am Main

Verkehrsplanung: Durth Roos Consulting GmbH, Darmstadt

Fassadenplanung: atf architektur technik fassade, Frankfurt am Main

Aufzugsplanung: Schon im April 2003 war der Rohbau been- Mieter mit samt der Außenanlagen fertig- Jappsen + Stangier det und Wayss & Freytag Schlüsselfertig- gestellt werden. Die Ausstattung des Beratende Ingenieure VBI, bau konnte mit dem Ausbau beginnen, Bürogebäudes mit einer ober- und unter- Oberwesel am Rhein wobei parallel zur Realisierung der Haus- irdischen Bruttogeschoßfläche von rund Brandschutzgutachten: 2 technik die Fassaden montiert wurden. Die 75.000 m orientiert sich am gehobenen BPK Brandschutzplanung zehngeschossigen Riegel sind als Glas- Standard. Insbesondere das Foyer erfüllt Prof. Dr. W. Klingsch, körper mit einer Ganzglas-Curtain-Wall seine Repräsentationsaufgaben perfekt mit Frankfurt am Main entwickelt, in die sich das Brücken- Naturstein an Boden und Wand sowie Garten- und Landschaftsplanung: gebäude als Schwert einsenkt. Der untere architektonisch gestalteten Decken mit Prof. Rainer Schmidt Teil der Brücke ist zweigeschossig voll ver- integriertem, eigens entworfenem Licht- Landschaftsarchitekt BDLA, glast, so daß sich der Stadtwald darin konzept. München spiegelt. Im Oktober 2004 hat bereits die Deutsche Vermessung: Bis November 2003 wurden dann die Lufthansa AG mit einem internationalen Brockmann + Kaiser Hauptarbeiten an der Fassade abgeschlos- Trainings- und Schulungscenter eine Vermessungsingenieure, sen. Und im Herbst 2004 konnte der sonsti- Teilfläche im MAC bezogen. Frankfurt am Main Sabine Wulf ge Ausbau der gemeinschaftlich genutzten Bodengutachten: Bereiche sowie der Büroräume der ersten Wayss & Freytag Schlüsselfertigbau AG, Frankfurt am Main Prof. Sommer & Partner GmbH, Mühltal

Sicherheits- und Gesundheitsschutz: ibb Ingenieurbüro für Bauwesen Prof. Burkhardt GmbH & Co., München

Umwelttechnik: C.A.U. Gesellschaft für Consulting und Analytik im Umweltbereich, Dreieich

Objektüberwachung: Bürofläche IHB Ingenieurgemeinschaft Haustechnik © Tishman Speyer Properties Bacca Astara GmbH, Deutschland GmbH Wuppertal Ebener & Partner, Frankfurt am Main ibb Ingenieurbüro für Bauwesen Prof. Burkhardt GmbH & Co., München

[Umrisse] Die BAU 2005 in München [137 Eine Vorschau

Größte Baustoff-Schau Die BAU 2005, 16. Internationale Fach- messe für Baustoffe, Bausysteme, Bauer- neuerung, legt in allen Bereichen zu: Vom schnelleren Baufortschritt ermöglicht. 17. bis 22. Januar 2005 werden in 16 Hallen Praktisch vorgeführt am Messestand wird auf rund 170.000 m2 Fläche mehr als 1.800 außerdem die Anbringung der open Aussteller aus 40 Ländern vertreten sein. KlimaFassade. Bei ihr handelt es sich um Aber auch qualitativ setzt Europas füh- ein aufeinander abgestimmtes, atmungsak- rende Baustoffmesse Maßstäbe, indem sie tives Wärmedämmverbundsystem, das im neue Aspekte aufgreift und zum Beispiel Vergleich zu früheren Lösungen die Aus- den Themen Visions of Glass, Bauen im trocknungszeiten um über 50% verringert. Bestand, Gebäudesicherheit, Solartech- BaumitBayosan ist in Halle A1, Stand nologie oder StadtDesign eigene Präsenta- 319/420, zu finden. tionsbereiche zuweist. Begleitend zur Baustoffschau werden sich zudem diverse Kongresse unter anderem mit dem Bauen im Bestand und dem Ent- werfen und Konstruieren mit Glas befas- sen. Materialübergreifend sind hingegen jene Schwerpunkte, für die nahezu alle Branchen Lösungen anbieten und die ins- besondere international arbeitende Archi- Größte Baustoff-Schau tekten, Planer und Projektentwickler © Messe München GmbH beschäftigen: Intelligente Gebäudehülle oder Energieeffizientes Bauen. Vom 17. bis 22. Januar 2005 in München stattfindend, »open Klimafassade« © BaumitBayosan GmbH & Co. KG liefert die BAU also wiederum eine umfas- sende Palette, erstreckt sich ihr Angebot daher auf sämtliche Sektoren – von Alumi- Corus Bausysteme Eine Bereicherung für das Bauteil Fassade nium über Ziegel, Stahl, Glas, Fliesen und Die Corus Bausysteme GmbH, Markt- bietet überdies das Kalzip Fassadensystem Keramik, Holz, Steine und Erden sowie führerin im Segment der industriell gefer- PF, das individuelle Ausdrucksformen Haustechnik bis hin zur Bauchemie. tigten Stehfalzsysteme aus Aluminium, erlaubt und jedem Gebäude einen unver- Für uns Grund genug, hier einige ausge- stellt in Halle B2 am Stand 209/308 aus. wechselbaren Ausdruck verleiht. wählte Präsentationen und Produkte, Den Fokus des Auftritts bilden interessante But not least wird ein neues Leuchtfas- Dienstleistungen und Designalternativen, Neuheiten aus dem Programm der Kalzip sadensystem gezeigt, das dem Planer ein Elemente und Konzepte näher vorzustellen. Dach- und Fassadensysteme. Spiel mit Licht und Farbe ermöglicht. Regenerative Energie vom Dach kombiniert BaumitBayosan mit maximaler architektonischer Gestal- Zum Start des kommenden Baujahres prä- tungsfreiheit: Das ist das Charakteristikum sentiert sich BaumitBayosan auf einem der Produktinnovation Kalzip AluPlusSolar, optisch neuen Messestand. Aber nicht nur denn erstmals werden auf der Triple- visuell hat das Unternehmen Neues zu bie- Junction-Technologie basierende Solar- ten, auch im Produktbereich werden neue module und die Kalzip Aluminiumprofil- Entwicklungen vorgestellt: tafeln zu einer untrennbaren Einheit ver- Das Farbsystem »colours of more emotion« schmolzen und die Vorteile von Aluminium wurde beispielsweise durch vier kräftige mit denen einer Photovoltaikanlage kombi- Farbtöne erweitert, die in verschiedenen niert. Abstufungen zu erhalten sind. Ebenfalls als Neuheit für den Dachbereich Der MPI 30 S, ein Kalk-Zementputz für die wird ein Kalzip Stehfalzdach mit planer manuelle und maschinelle Verarbeitung im Oberfläche vorgestellt, durch das sich wei-

Innenbereich, ist ebenfalls neu und sorgt tere Akzente setzen und veränderte Struk- Kalzip AluPlusSolar für kürzere Abbindezeiten, was einen turen schaffen lassen. © Corus Bausysteme GmbH

[Umrisse] 138] Dachziegelwerke Nelskamp Dana nun zwei Versionen flächenplaner Wiesbadener Design- und Innenarchitek- Mit einem Bedarf von nur zehn »Stück« pro Türelemente entwickelt: das Putz-Nut- tengruppe »3deluxe« entworfenen Bauteile Quadratmeter ist der G 10 ein kosten- und Stumpfelement in »Plano« sowie das erinnern mit ihrer Wabenstruktur an biolo- materialsparender Großflächenziegel. Die Umfassungs-Stumpf-Element »Modul«. gische Formen, Cocoons, und machen das neue Oberfläche macht ihn nun zur kerami- Die Türmodelle bilden also das Zentrum Etablissement zum derzeit angesagtesten schen Alternative für den klassischen der Präsentation. Es werden Beispiele in Tanztempel der Mainmetropole. Schiefer, wobei die ausgeprägte Kopf- und neuem, einfachem Furnierdesign bzw. Dyckerhoff Weiss ist in Halle A2 auf dem Seitenverfalzung und seine Decklänge von neuinterpretiert in ausgewählter Motiv- Stand Nr. 310/316 vertreten. 39,6 cm den Einsatz bei einer Regeldach- kerbung oder interessante Altholztüren neigung bis 25° erlauben: Der G 10 wurde und solche aus dem erweiterten Glas- speziell für die Ansprüche moderner, jun- programm zu sehen sein. Und auch die ger Architektur entwickelt, wo glatte Ein- Themen Schiebetür und Pendeltür werden deckungsmaterialien für klare Formen von Dana in allen Variationen, ein- oder gefragt sind. Und der Hohlziegel, bislang zweiflügelig, Holz oder Glas, sowie mit mit klassischen Farb-Engoben angeboten, automatischem Schiebetürenantrieb abge- erhält die neue Oberfläche »mattgrau deckt und exemplarisch vorgeführt. gedämpft«; er schimmert damit also ele- Dana ist in Halle B5, Stand 211/310, zu fin- Messestand © Dyckerhoff Weiss gant graublau bis anthrazit. Darüber hinaus den. ergänzt die Farbe »metallic edelengobiert« Ejot Baubefestigungen die Palette der Großmodelle von Nels- Ejot, ein führender Hersteller von Befesti- kamp. Der Glattziegel Nibra G 10 und der gungslösungen rund um den Stahlleicht- Flachdachziegel F 10 glänzen jetzt wie bau, Flachdach und Fassade, zeigt in Halle Perlen in Farbtönen von Silber bis A4 auf Stand 424 mehrere Neuheiten, unter Schwarzmetallic, zusätzlich zur glatten anderem den ejotherm® STR U, ein paten- Variante auch in einer schieferähnlich tiertes Dübelsystem zur Befestigung der strukturierten Oberfläche. Dämmstoffplatten von Wärmedämm-Ver- bundsystemen. Aber auch auf dem Gebiet der Bauschrau- Dana-Messestand ben zählt Ejot seit vielen Jahren zu den © Dana Türenindustrie GmbH großen Anbietern in Europa. Als neues technisches Highlight im umfangreichen Neue Optik Programm der Dichtschrauben wird nun © Dachziegel- Dyckerhoff Weiss erstmalig auf einer Messe die Cronimaks®- werke Nelskamp Ganz im Zeichen der neuen Markenstrate- GmbH Schraube präsentiert: Ihre Besonderheit gie von Dyckerhoff Weiss steht der Messe- liegt in der außergewöhnlichen Härte der auftritt auf der BAU 2005 in München. Auf Gewindeflanken, so daß jetzt eine kosten- dem 200 m2 großen Stand mitten im Kom- günstige und bauaufsichtlich zugelassene petenz-Zentrum »Stein und Mörtel« erhal- Befestigung von Stahlprofilblechen und ten die Besucher einen perfekten Über- Sandwichelementen selbst in hochfesten blick über die gestalterischen und archi- Stählen und Edelstählen prozeßsicher und tektonischen Möglichkeiten, die insbeson- korrosionsbeständig ohne vorheriges Dana Türenindustrie dere Dyckerhoff Flowstone bietet. So faszi- Gewindeschneiden möglich ist. Mit innovativen Produktideen, kompletten nieren die Standarchitekten, die Bochumer Für den boomenden Markt mit Solarener- Systemlösungen für Neubau und Reno- Professoren Armin D. Rogall und Luis gie hat Ejot außerdem spezielle Befestiger vierung ist die Dana Türenindustrie Öster- Ocanto-Arciniegas, mit einer im Umgang entwickelt, die eine schnelle und sichere reichs größter Hersteller für Türen und mit Beton und Zement völlig neuartigen Montage der Aufständerungen für Photo- Zargen aus Holz. Konzeption und meisterhaften Konstruk- voltaik-Anlagen auf Dachkonstruktionen In München sind die Dana-Innovationen tionen, in denen sich speziell die fließen- mit Eindeckungen aus Trapezblech, Sand- auf Plexiglassockeln ausgestellt und wer- den und filigranen Formen von Flowstone wichelementen oder Wellfaserplatten den dem Besucher bereits beim Empfang wiederfinden: Dies gilt für den wellenförmi- erlauben. präsentiert: Glatte Türen mit der Bündigkeit gen Bodenbelag ebenso wie für die über von Türfläche und Zargenverkleidung bil- 7 m lange Kommunikationstheke, die in den eine unkomplizierte und pflegeleichte ihrer Leichtigkeit wie ein fliegender Einheit, die zurückhaltend neutral wirkt und Teppich über dem Boden schwebt. hohe Funktionalität signalisiert. Und des- Ein Highlight des Messestandes bilden halb wird der stumpfe Anschlag von Türen zudem die originellen Einrichtungsele- immer öfter als individuelle Form der mente aus Flowstone, wie sie für den Gestaltung und Raumverbindung einge- Frankfurter Cocoon Club entwickelt wur-

setzt. Um auf die entsprechenden Wün- den, eine im Juli 2004 von Star-DJ Sven Solarbefestiger sche noch besser reagieren zu können, hat Väth eröffnete »In-Diskothek«. Die von der © Ejot Baubefestigungen GmbH

[Umrisse] Hain System-Bauteile Hörmann [139 Wer heute verantwortungsvoll und zukunft- Nach dem Motto »Das Bessere ist der sorientiert bauen will, muß bei der Aus- Feind des Guten« stellt Hörmann den aktu- wahl seiner Kellerfenster viele Aspekte ellen Standard immer wieder in Frage, um beachten. Das mittelständische Unter- die Produkte im Sinne einer umfassenden die Verglasung jetzt stumpf gestoßen wer- nehmen Hain System-Bauteile aus Ramer- Problemlösung zu optimieren. Als Resultat den und perfektioniert so die schlanke berg, spezialisiert auf die Herstellung und solcher Bemühungen präsentiert Hörmann Eleganz der zugleich rauchdichten System- den Vertrieb von Kellerfenster-, Beton- auf der BAU 2005 unter anderem seine wand, wird der Stoß innen und außen doch Lichtschacht- und Spiegel-Lichtschacht- Decotherm Stahl-Rolltore in einer neuen nun durch ein aufgeklebtes schlankes Systemen, hat innovative Lösungen im Ausführung. Metall-Winkelprofil überdeckt. Programm, die speziell beim Wärme- und Hochwasserschutz mit hervorragenden Ergebnissen aufwarten. Hain präsentiert in München folglich eine Palette ausgeklügelter Wärmeschutz- fenster in Wohnraumqualität. Diese erfül- len deshalb nicht nur die Vorgaben der aktuellen Energieeinsparverordnung, son- dern gehen in wesentlichen Eigenschaften zum Schutz der Gebäudehülle sogar dar- über hinaus. So trägt das Spitzenmodell Thermozarge Solar beispielsweise durch die ergänzende Dichtung und einen zusätz- Decotherm-Rolltore lichen Dämmgürtel zur Erreichung der för- © Hörmann KG derungsfähigen Klassifizierung zum KfW- F30-Systemwand © Hörmann KG 40-Energiesparhaus mit bei. Und als erster So ist das als widerstandsfähig bekannte Kellerfenster-Hersteller überhaupt stellt Decotherm-Profil durch Einsatz des welt- Hain System-Bauteile für seine Produkte weit einzigartigen »full hard«-Stahls dank detaillierte EnEV-Rechenwerte zur Ver- einer nun dreifach erhöhten Beulfestigkeit fügung. jetzt noch besser gegen Beschädigungen Eine weitere Domäne ist die Produktion durch Stoß oder Schlag bei Transport, Kalksandstein-Info von innovativen Kellerfenstern und Licht- Montage und im harten Alltagsbetrieb Das neue Messekonzept der Kalksand- schächten zum Schutz vor Wasser: Die geschützt. Gleichzeitig weist das optimier- steinindustrie ist ausgerichtet auf die akti- Thermozarge Lagun setzt dank druckfe- te Profil eine um 10% verbesserte Biege- ve Kommunikation mit den Besuchern. stem Sicherheitsglas, verstärkter Fenster- steifigkeit auf, wodurch der Widerstand Motto: »KS kommt zum Kunden.« Persön- profile und weiteren Merkmalen eindrin- gegen hohe Windlasten steigt und Sturm- liche Gespräche, professionelle Informa- gendem Wasser heftigen Widerstand schäden vorgebeugt wird. Eine ebenfalls tion, neue Produkte sowie zahlreiche entgegen und minimiert derart das Risiko weiterentwickelte Scharniertechnik Aktionen stehen im Mittelpunkt der Aktivi- eines überlüfteten Kellers. Und mit Aqua- bedingt ein besseres Wickelverhalten des täten in Halle A2, Stand 323. Die Kalksand- Therm bietet Hain einen hochleistungsfähi- Torpanzers und reduziert zugleich die steinindustrie unterstreicht damit erneut gen Lichtschacht, der eine wasserdichte Beanspruchung des Antriebes. Darüber ihre Bedeutung vor Ort als der solide, und zugleich wärmeschützende Wirkung hinaus bietet die aktuelle Profilgeometrie zuverlässige und maßgebliche Partner am aufweist. dank neuer Facettierung von außen wie Bau mit einem engmaschigen Beraternetz. Hain wird in der Halle A2 am Stand 145 zu von innen eine besonders attraktive Neu sind die Standpunkte, sie machen sehen sein. Gestalt. Paßgenaue Fenstereinsätze sor- Bautechnik und Sicherheitsaspekte zu gen hier zudem für einen klaren Durchblick einer visuellen Attraktion. Zunächst der und tragen überdies zu einer Verbesserung Schallschutz: Mit der neuen KS-Stumpf- von Optik und Funktion bei. stoßtechnik ist der Lärmschutz bestmög- Eine weitere Innovation verkörpern die lichst zu optimieren. An der Schallschutz- transparenten Feuer- und Rauchschutz- box wird die Unabdingbarkeit eines opti- abschlüsse: In jüngster Zeit ermöglichte malen, baulichen Schallschutzes beein- eine fortschrittliche Technik immer größere druckend verdeutlicht. Dann die zahlrei- Glasformate und machte glastrennende chen Vorteile der KS-Funktionswand wie Pfosten dank Silikonfugen letztlich weitge- Wärme- und Hitzeschutz: Sie werden hend überflüssig. Lediglich in Eckberei- anhand ein- und zweischaliger Modelle chen ließ sich bislang auf vertikale Pfosten eindrucksvoll dargestellt. Innovationen: nicht verzichten. Bei der Hörmann F30 Dreh- und Angelpunkt ist hier der neue KS- Brandschutz-Systemwand ist diese Ein- Werkstein, ein Prototyp der KS-Industrie

Spiegel-Lichtschacht schränkung nun ebenfalls gefallen. In mit polierter Außenfläche für die Errich- © Josef Hein GmbH & Co. KG Eckbereichen mit beliebigen Winkeln kann tung hochwertiger Gebäudefassaden.

[Umrisse] 140] Treffpunkt aller Aktionen ist indessen das Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Brüstung und Balkonverglasung werden zentral plazierte KS-Forum: Eine Profi- unterschiedlichen Fassadensysteme, ob als komplette Einheit vorgefertigt und mit moderation bringt hier alle Standpunkte als Well- oder Trapezprofil, als Steckfalz-, entsprechenden Anschlußprofilen gelie- auf unterhaltsame, kabarettistische Weise Horizontal- oder Stulppaneel. Mit den ver- fert, was die Montagezeiten erheblich den Besuchern nahe, Interviews mit nam- schiedenen Varianten öffnen sich die viel- reduziert. Zudem wird insbesondere durch haften Fachleuten werden geführt, und auf fältigsten Gestaltungsmöglichkeiten und den Einsatz der Balkonverglasung die einer großflächigen Leinwand sind Refe- bieten Architekten und Planern außerge- Bausubstanz geschützt und durch die renzobjekte, Kinospots und Highlights aus wöhnliche Spielräume bei der Umsetzung maßgenaue Konstruktion von Brüstung dem KS-Internet zu sehen. Und am zweiten ihrer Ideen. und Balkonverglasung von Anfang an ein Messetag, dem 18. Januar 2005, findet die Der Rheinzink-Messestand befindet sich in wasserdichter Anschluß geschaffen. Verleihung des KS-Quadro E-Innovations- Halle B3 und hat die Nummer 309/406. Der verglaste Balkon trägt als Wärme- preises 2004 statt. Ein Internetcafé rundet puffer überdies zur Energieeinsparung bei schließlich den KS-Auftritt ab. Schüco International und wirkt gleichzeitig als effektiver Lärm- Komfort, Design, Sonnenschutz sowie schutz: Durch die großzügigen Öffnungs- Rheinzink Rationalisierung, Sanierung, Energie und möglichkeiten bleibt in der warmen Jah- Rheinzink, der Marktführer von Dach-, Sicherheit sind die Schwerpunkte, die reszeit der eigentliche Balkoncharakter Fassaden- und Entwässerungssystemen Schüco auf der BAU 2005 setzt. Auf einem unverändert erhalten, in der kälteren Sai- aus Titanzink, präsentiert sich auch 2005 Stand von insgesamt 1.160 m2 Grundfläche son dagegen ermöglicht die geschlossene wieder auf der BAU in München. Auf einer ist jedem dieser Aspekte ein Pavillon Verglasung seine ganzjährige Nutzung des Standfläche von 180 m2 werden die ökolo- gewidmet, in denen das Unternehmen den Balkons, wobei filigrane Profile für ein gisch orientierten Produktneuheiten den Besuchern die ganze Bandbreite seiner Optimum an Transparenz bürgen. thematischen Schwerpunkt bilden. Anhand Produktinnovationen vorstellt. großer Modelle wird dem Besucher zum »Energie« thematisiert beispielsweise Beispiel anschaulich demonstriert, wie neben den vielfältigen Möglichkeiten der sich Sonnenenergie auf verschiedenste Energieeinsparung auch die Energie- Weise sinnvoll nutzen läßt: gewinnung durch moderne Solartechnik. Und in der Rubrik »Komfort« sticht beson- ders die Weiterentwicklung des elektrisch gesteuerten Fensters e-window heraus, während man im Bereich »Sicherheit« unter anderem Brandschutzfassaden begegnet. Einblick in die jüngsten Projekte des Biele- felder Systemhauses vermitteln zudem Referenzfassaden, wie die des Oval-Office in Hamburg. An Tischobjekten werden fer- ner die der Niederländischen Botschaft in Loggien in modularer Bauweise Berlin von Rem Kohlhaas und die Frank- © Solarlux GmbH furter Bauten des Garden Tower sowie des Großmodelle auf dem Rheinzink-Messestand Ovals am Baseler Platz veranschaulicht. © Rheinzink GmbH & Co. KG Schüco ist in Halle B1 auf Stand 303/502 Trespa International sowie auf der Sonderschau Solarhorizonte Ursprünglich wurde Trespa Meteon als Mit den Solarmodulen Rheinzink®-Solar PV in Halle C3, Stand 630, vertreten. funktionelle Platte für den Einsatz als Stehfalz und Klickleiste sowie Quick Step®- Fassadenbekleidung entwickelt, doch Solar PV stehen dem Anwender drei ver- Solarlux Aluminium Systeme längst ist sie ein Synonym für innovative schiedene Systemlösungen zur solaren Aufbauend auf der langjährigen Erfahrung Gebäudehüllen geworden: Viele Architek- Stromgewinnung von Dach- bzw. Fassa- bei der Modernisierung und Sanierung von ten haben die große Auswahl an Farben, denflächen zur Verfügung. Innovative Balkonen mit gedämmten und ungedämm- Mustern, Oberflächenstrukturen und Solartechnik und ästhetische Architektur ten Balkonverglasungssystemen geht Ausführungen für sich entdeckt und nutzen werden zudem eindrucksvoll bei dem Solarlux jetzt einen konsequenten Schritt sie für die unterschiedlichsten Design- neuen Produkt Quick Step®-SolarThermie weiter: Während der BAU 2005 stellt der varianten. verbunden. Die durchdachte Technologie Bissendorfer Hersteller erstmals »Solarlux Einige andere Architekten würden zwar nutzt hier die hohe Wärmeleitfähigkeit des Modular®« vor, ein Balkonsystem in modu- Trespa Meteon ebenfalls verwenden, wis- Werkstoffs Rheinzink®-Titanzink, um Son- larer Bauweise, das die transparente sen aber nicht, welche mannigfaltigen nen- und Umgebungswärme aufzunehmen Verglasung sowie die Balkonverkleidung in Möglichkeiten ihnen das Material bietet, und diese an Heiz- bzw. haustechnische bisher einzigartiger Form miteinander ver- da sich das Angebotsspektrum ständig Systeme weiterzuleiten. bindet. weiterentwickelt. Aus diesem Grund hat Trespa das Tuning-Fassaden-Programm initiiert. Dessen Leiter, Gerard Zweers:

[Umrisse] »Wir übernehmen nicht die Entwurfsarbeit, Wicona [141 aber unterstützen die Architekten mit Die BAU 2005 in München stellt die Hydro umfangreichen Informationen beispiels- Building Systems GmbH vor eine neue weise zu Farben, Formen und Effekten, Situation mit veränderten Aufgaben. Nach sichtbaren und versteckten Befestigungen, der Umstrukturierung innerhalb des Kon- offenen oder geschlossenen Verbindun- zerns und der Bündelung aller Aktivitäten gen, Beleuchtungssystemen sowie unter dem Dach von Hydro Building gezahnten Kanten. (…) Wir stellen neue, Systems geht es laut Geschäftsführer aufregende und ungewöhnliche Design- Walter Lonsinger auf der bevorstehenden varianten im In- und Ausland vor. Damit internationalen Fachmesse vor allem um wollen wir erreichen, daß Fassaden noch die Internationalisierung der Marke individueller und ausdrucksstärker wer- Wicona. »Mit der BAU-Präsentation wer- Fassadentechnik in Variationen den.« Hierzu wird Trespa in den Nieder- den wir die Chancen nutzen, die Marke © Wicona landen einen Designwettbewerb veranstal- Wicona einem internationalen Fach- ten, ähnliche Projekte sind auch für andere publikum nahezubringen.« Denn dem und vorangetrieben hat, verfügt über zahl- Länder geplant. Ulmer Systemanbieter sei es gelungen, so reiche Daten zur Energieeinsparung sowie All das und zahllose weitere Innovationen Lonsinger, durch zahlreiche wegweisende zu anderen Faktoren, welche die Nach- zeigt und erläutert Trespa in München auf Innovationen bei Fassaden-, Fenster- und haltigkeit des Bauens der Zukunft ausma- der BAU 2005. Türenkonstruktionen sowie im gesamten chen. Dieses Wissen wird das internatio- Feld der Sicherheitstechnik die Marke nal tätige Unternehmen an Planer, Archi- »Wicona« national wie international zu tekten und Verarbeiter weitergeben, um stärken. Deren Bedeutung entspreche damit neue Perspektiven für energie- und auch dem Ausbau von technischen umweltbewußte Lösungen zu schaffen. Beratungs- und Serviceleistungen im Stefan Teufel Vorfeld von Baumaßnahmen. Einen erheblichen Wachstumsmarkt sieht Lonsinger zudem in der Modernisierung von Fassaden. Dabei gehe es nicht nur um die Optik der Außenhaut, sondern vor allem um die Optimierung der Energie- Tuning-Fassaden-Programm bilanz. Das Projekt »Visionen Bauen«, das © Trespa Deutschland GmbH Hydro Building Systems erfolgreich initiiert 142] Gewichtseinsparung auf dem Frankfurter Leichte Drainageschüttung von Dennert Poraver

Der 200 m und 56 Stockwerke hohe Main Luftporen einschließt. Dadurch erhält es Hergestellt wird das Markenprodukt von Tower ist das erste öffentlich zugängliche ein besonders geringes Gewicht bei der Dennert Poraver GmbH im fränkischen Hochhaus in Frankfurt, mit einer Aussichts- gleichzeitig hoher Festigkeit. »Besonders Schlüsselfeld aus staubfein gemahlenem terrasse im 55. und einem Restaurant im deutlich wird der Gewichtsvorteil von Recyclingglas, das in einem weltweit 53. Stockwerk. Auf dem begrünten Flach- Poraver im Vergleich zu anderem Drai- patentierten Verfahren zu einem Rund- dach des fünfstöckigen Sockelgebäudes, nagematerial«, erläutert Thomas Winkler, granulat in Körnungen von 0,04–16 mm das den Main Tower umgibt, wurde der Geschäftsführer der Rupp Dächer GmbH gebläht wird. Nicht nur als Drainageschüt- Aufbau eines Notstromaggregats erforder- aus Nidderau, die die Drainage-, Abdich- tung ist Poraver ein idealer Werkstoff. Es lich, was für die Dachkonstruktion eine tungs- und Begrünungsarbeiten ausgeführt bietet vielfältige Anwendungsmöglichkei- erhebliche zusätzliche Belastung bedeute- hat. Die Dach-Profis wählten für ihre ten und kommt zum Beispiel in Baustoffen te. Kiesschüttungen oder Erdsubstrat, die Arbeiten am Main Tower das Marken- als Zuschlagsstoff bei Massivwand- hier normalerweise zur Drainage und produkt Poraver, weil »durch den Einsatz systemen, bei Mauerwerksputzen oder in Begrünung eingesetzt werden, konnten von Poraver als Drainageschüttung auf Schallschutzplatten zum Einsatz. wegen ihres hohen Gewichts aber nicht dem Sockeldach mehrere Tonnen an Dennert Poraver GmbH genutzt werden. Es mußte also ein wesent- Gewicht eingespart wurden«. www.poraver.de lich leichterer Werkstoff gefunden werden, der gleichzeitig alle anderen wichtigen Eigenschaften eines Drainagematerials erfüllt. Eine Poraver-Drainageschüttung sorgt nun Poraver-Drainageschüttung dafür, daß die Dachkonstruktion nicht zu © Dennert Poraver GmbH sehr belastet wird und das Regenwasser weiterhin gut abfließen kann. Poraver ist ein feinporiges Rundgranulat aus Recy- clingglas, das in seinem Inneren feinste

Innovative Raumlösung in Glas »Schwebendes« Trennwandsystem von Kemmlit

Nach dem Erfolg der Trocken- und Naß- raumversion von Noxx bringt Kemmlit nun in konsequenter Fortführung der Premium- linie eine ästhetisch gelungene Glasver- sion seines Trennwandsystems auf den Markt. Kemmlit gelang mit der Entwicklung von Noxx eine innovative Raumlösung, die Stabilität, Funktionalität und Design bis ins Detail bietet. Im Januar 2004 wurde Noxx hierfür mit dem Innovationspreis Architek- Neuestes Glastrennwandsystem sowie die verringerte Bodenfreiheit bieten tur und Bauwesen ausgezeichnet. © Kemmlit-Bauelemente GmbH zudem eine verbesserte Privatsphäre. Und Die Architekten Wolfram Wöhr und Jörg die glattflächige Front mit dem hierfür Mieslinger sind die Design-Väter: Ihre stili- eigens entwickelten Fugenbild im Zusam- stischen Wurzeln sind die klassische Bei der völlig neuartigen Konstruktion sind menspiel mit dem Werkstoff Glas unter- Moderne mit ihrer sich im Material mani- Fußelemente sowie stabilisierender Fries streichen jene außergewöhnliche Sanitär- festierenden Klarheit der Architektur- durch ein spezielles T-Verbindungssystem raumlösung. sprache. Gemeinsam mit den Kemmlit- zurückgelegt und verschwinden somit aus Eine Glasversion wird es in drei verschie- Entwicklungsingenieuren entstand nun die dem Blickfeld des Betrachters. Dies ver- denen Farbfamilien geben. neueste Trennwandversion, und zwar voll- leiht Noxx einen schwebenden Charakter. Kemmlit-Bauelemente GmbH ständig aus Sicherheitsglas. Die erhöhten Türen- und Wandelemente www.kemmlit.de

[Umrisse] Zwischen Historie und Moderne [143 Schiefer für altengerechte Wohnsiedlungen

Wie wollen unsere Seniorinnen und Senio- Wie aus Stein gehauen präsentieren sich ren wohnen? Ruhig auf dem Lande oder die zwei kubischen Trakte: Die Schiefer- mittendrin? Wünschen sie Vertrautes oder fassade aus rechteckigen Decksteinen Neues? Sicher gibt es viele Lösungen für schimmert je nach Lichteinfall silbrig bis diese Aufgabenstellung, in Gelterkinden in anthrazit. Als Rechteck-Deckung ausge- der Schweiz fiel die Entscheidung nun führt, wirkt sie auf jeden Betrachter zugunsten eines aktiven Lebensabschnit- anders, denn ein Blickwinkel betont den tes in einem herausfordernden, aufregend Kontrast der natürlichen Schieferfassade gestalteten Umfeld, dessen Schiefer- zum leuchtendbraunen Holz der Fenster- fassade zugleich für Überlieferung und fronten, während der andere das glänzen- Innovation steht. de Gestein als kühle, moderne, metallen Die Architekten Erny & Schneider aus wirkende Haut inszeniert, ideal geeignet Basel entwarfen hier zwei klare, längliche für Kombinationen mit Glas, Metall oder Baukörper, deren schallgeschützter Hof- Beton. raum zwischen der historischen Substanz schieferwelt.de eines alten Mühlengebäudes und dem www.schieferwelt.de Eisenbahnviadukt als Beispiel des industri- Neues Wohnen im Alter ellen Aufbruchs vermittelt. © schieferwelt.de

Fluchttürnormen auf einen Blick Neuer Service von Häfele

Die neuen, europaweit einheitlichen Nor- Die Baubeschlagsspezialisten von Häfele men EN 179 und EN 1125 für die Ver- haben die Normentexte als praxisnahe schlüsse an sogenannten Fluchttüren Konstruktions- und Gebrauchsanforderun- haben wesentliche Neuerungen gebracht. gen formuliert. In übersichtlichen Tabellen So dürfen beispielsweise Schloß, werden die Unterschiede zwischen den Beschlag und Montagezubehör nur noch einzelnen Verschlüssen deutlich. als geprüfte Einheit verkauft und eingesetzt Häfele GmbH & Co. KG werden. Unter www.haefele.de finden www.haefele.de Architekten und Planer nun alle Informa- tionen zur normengemäßen Planung und Realisierung von Fluchttüren. Fluchttüren im Sinne dieser Normen unter- teilen sich in Notausgangs- und Panikver- schlüsse. Der Unterschied zwischen bei- den ergibt sich aus dem jeweiligen Anwen- dungsgebiet: Notausgänge sind bestimmt für Gebäude, die keinem öffentlichen Publikumsverkehr unterliegen und deren Volle Besucher die Funktion der Fluchttüren ken- nen. Paniktüren hingegen kommen in öffentlichen Gebäuden zum Einsatz, wo die Besucher die Funktion der Fluchttüren im Notfall intuitiv erfassen müssen. Deckung! Den beiden Arten von Fluchttüren entspre- chen die beiden EU-Normen: EN 179 regelt, welche Anforderungen die Verschlüsse Sie finden Ihren Spezialisten von Notausgangstüren erfüllen müssen. für Dach und Fassade unter Mit EN 1125 werden für Paniktüren zum Beispiel breite Stangengriffe Pflicht, auch Details wie Auslösedruck, Vorlast oder Verschlußkraft unterliegen den Normen. www.schiefer.de 144] Auf entscheidende Vorteile bauen KS-Stürze im Trend

Seit Jahren zeichnet sich ein Trend ab, Homogenität: Auch aus bauästhetischen wenn es um das Überbrücken von Öffnun- Gründen ist das Verwenden von KS-Stür- gen im Mauerwerksbau geht: KS-Stürze. zen die bessere Alternative. Wand und Dafür ist neben der hohen Grundqualität Sturz bilden so eine einheitliche und glatte ein ganzes Paket von Vorteilen verantwort- Oberfläche, Wand und Überbrückungen im lich. Mauerwerk sind aus einem Guß. Sicherheit: KS-Stürze mit außergewöhnlich Service: KS-Stürze werden deutschland- hoher Tragfähigkeit gewährleisten, daß weit und flächendeckend angeboten und nachfolgende Gewerke einen Putzgrund selbstverständlich ohne Zwischenlagerung mit gleichem Verformungsverhalten vorfin- just in time auf die Baustelle geliefert. Und den. Bei gleichen Rahmenbedingungen ist für alle Fragen rund um das Thema KS- zudem der Brandschutz gegenüber Sturz stehen namhafte Beratungsinge- Vergleichsmaterialien deutlich effizienter: nieure jederzeit und individuell zur Ver- F90 bereits bei einer Sturzbreite von fügung. 11,5 cm. Ferner sind der Wärmeschutz und Werbegemeinschaft KS-Sturz www.ks-sturz.de die Druckfestigkeit auf hohem Niveau gesi- Ästhetische Wandoberflächen chert. © Werbegemeinschaft KS-Sturz

Neue Vielfalt für den Innenraum Gläserne Wandfliesen von Saint-Gobain Mit SGG Feeling hat Saint-Gobain Glass eine neue Generation gläserner Wand- fliesen auf den Markt gebracht. Das auf der Bâtimat 2003 in Paris vorgestellte und Das Fliesen-Sortiment besteht aus vier mit einem Designpreis ausgezeichnete Gruppen: den in acht Farbtönen erhältli- Sortiment entstand in Zusammenarbeit mit chen Basics, den Metallics in zwei effekt- den Architekten und Designern Patrick vollen Varianten, den Gravés mit vier unter- Nadeau und Jean-Baptiste Sibertin-Blanc schiedlichen Oberflächengravuren bei sowie der Koloristin Catherine Filoche. verspiegelter oder farbig hinterlegter Glas kann mit Eigenschaften aufwarten, Rückseite und den Bordüren in sechs mög- die viele herkömmliche Fliesenmaterialien lichen Farben. Sowohl die Fliesen als auch vermissen lassen: Seine einzigartige die Bordüren sind in jeweils vier Formaten Transparenz gestattet plastische Tiefen- erhältlich. Nicht zuletzt dieser Vielfalt wirkungen und aparte Spiele mit Licht. wegen eignet sich SGG Feeling für nahezu Diverse Schattierungen und Farben © Saint-Gobain Glass Deutschland GmbH Gerade kleinere oder verschachtelte alle privaten und öffentlichen Innenräume Räume gewinnen so an optischer Weite, einschließlich deren Eingangsbereichen. die Wände scheinen gleichsam auseinan- Kombinationen mit herkömmlichen Fliesen derzurücken. Rückseitig verspiegelte oder sind hier natürlich realisierbar. farbbeschichtete Gläser sorgen dabei für Saint-Gobain Glass Deutschland GmbH Hintergründigkeit im doppelten Sinne. www.saint-gobain-glass.com

Dachziegel für die Denkmalpflege Präsentation von F. v. Müller

Mit ihrer führenden Palette an Dachziegeln malpflege daher eine große Auswahl histo- für die Denkmalpflege präsentierten sich rischer Dachziegel, von Hand geformte die von Müller Dachziegelwerke auf der Schmuckelemente und ein breites Wissen diesjährigen »denkmal« in Leipzig. Das rund um historische Oberflächengestal- Unternehmen saniert europaweit histori- tungen für Dachkeramik. sche Dächer von hohem Rang. Zu den Ein besonders interessanter Bau des Dieses spezielle Ziegelmodell kommt ab Referenzen zählen Bauten wie die Schloß- zurückliegenden Jahres war der Jacek- einer Dachneigung von 40° ohne Mörtel kirche in Wittenberg, die Basilika in Trier Turm in Danzig: Im 15. Jahrhundert errich- aus. Die Ziegel werden unsichtbar von oder das Schloß Neuhardenberg bei Ber- tet, ist er inzwischen mit mörtelfreien unten mit speziellen Edelstahlklammern lin. Auf dem Messestand fand die Denk- Mönch-Nonnen-Ziegeln E99 eingedeckt. gehalten.

[Umrisse] Die Mönch-Nonnen-Deckung ist eine [145 historische Deckart aus dem Mittelmeer- raum. In jenen warmen Regionen wird sie auch heute noch in Mörtel verlegt. Im fro- stigen Nordeuropa geht man wegen des Mönch-Nonnen-Ziegel © Dachziegelwerke F. v. Müller hohen Pflegeaufwandes der Vermörtelung GmbH & Co. KG aber zunehmend von der alten Technik ab. F. v. Müller Dachziegelwerke GmbH & Co. KG www.von-Mueller.com

Praktizierte Handwerkskunst in Wiesbaden Anspruchsvolle Stukkateurarbeiten mit Rigips

Vor fast zehn Jahren initiierte Rigips erst- Und diese Forderung hatte es in sich: Die neu entworfen und nach Anfertigung von malig einen Ausbauwettbewerb, der als verbliebenen Originalornamente waren Formen und Abgüssen originalgetreu nach- BPB Rigips Trophy sofort einen festen Platz stark angegriffen und konnten bloß sehr modelliert werden mußten. Mit Behutsam- im Branchengeschehen hatte. »Höchste begrenzt als Vorlage dienen, außerdem keit, Liebe zum Detail und großem Einfüh- Handwerkskunst« und »große Behutsam- war der Zeitrahmen äußerst knapp bemes- lungsvermögen wurde in Wiesbaden also keit« waren nur zwei Attribute, mit denen sen: Gerade einmal sechs Wochen stan- Zerstörtes komplettiert und manuell auf die Jury die jetzt zur Rigips Trophy den zur Verfügung, um Bibliothek, Eß- und höchstem Niveau wiederhergestellt. 2003/2004 eingereichte Arbeit von Stukka- Kaminzimmer sowie den Raum »Belve- Rigips GmbH teur Martin Ranft lobte. Der Bau, mit dem dere« der Villa »Tilia« zu bearbeiten. www.rigips.de er die Juroren überzeugte, war die Villa Nach dem Vermessen erfolgten nun die »Tilia« in Wiesbaden, ein Haus aus dem Abnahme der Originalfragmente, das ausgehenden 19. Jahrhundert mit aufwen- Entfernen des losen Deckenputzes und digen Stuckdecken, die schwer beschädigt -untergrundes aus Schilfrohr sowie das und hinter untergehängten Decken verbor- Entnageln und Ergänzen der Spalierplatten. gen waren. Die Aufgabenstellung definier- Danach wurde ein neuer Flachripp-Putz- ten der Auftraggeber, die Linde AG, und die träger aufgebracht und die Decke mit Denkmalschutzbehörde klar und gemein- einem Kalkgipsmörtel wieder verputzt. Die sam: Die Rabitzdecken der Villa sollten Originalstuckelemente wurden mit einem nach der kompletten Gebäudesanierung Mikrodampfstrahl gesäubert und nach möglichst originalgetreu wiederhergestellt gefeilten Schablonen wieder zusammen- Stuckelemente im Eßzimmer der Villa Tila werden. gesetzt, wobei zahlreiche fehlende Teile © Rigips GmbH

Nahezu ebene Gebäudehüllen Neues Fassadensystem von Reynaers

CW 60-DRL ist ein thermisch getrenntes eigens für ästhetisch anspruchsvolle 62 mm bietet das System daher eine ideale Fassadensystem, welches die Verglasung Entwürfe von Architekten und Generalbau- optische Lösung für transparente Vorhang- nach außen mit einem siliciumhaltigen unternehmen entwickelt. Die Glasflächen fassaden. Kunststoff-Dichtungsrahmen fixiert. Diese dominieren das äußere Erscheinungsbild CW 60-DRL wurde auf der Basis weitrei- Innovation stellt eine optimale Lösung der der Gebäudehülle, eingefaßt von den chender Qualitätsansprüche, aktueller Dichtung und Glashalterung dar, wobei äußeren Dichtungsrahmen, welche eine Sicherheitsvorgaben sowie zeitgemäßer zusätzliche, verdecktliegende Sicherungs- markante, nahezu ebene Oberfläche Komfortvorstellungen entwickelt. Der hohe klammern für die notwendige mechanische ermöglichen. Aus der Distanz betrachtet, Anpreßdruck des äußeren Dichtungs- Halterung der Verglasung sorgen. Das kann CW 60-DRL mit einer Stuctural- rahmens, kombiniert mit der formschlüssi- System bietet somit eine exklusive, fast Glazing-Fassade verglichen werden, gen Innendichtung und den 23 mm hohen ebene Oberfläche: Als eine spezielle jedoch ohne deren technische und kosten- Isolierstegen, gewährleistet ein Maximum Weiterführung der traditionellen Pfosten- intensive Nachteile in Kauf nehmen zu an Dichtigkeit sowie den notwendigen Riegel-Konstruktion konzipiert, wurde es müssen. Mit einer Ansichtsbreite von nur Wärmeschutz. Darüber hinaus bietet das

[Umrisse] 146] stabile Verhakungsdetail des äußeren Dichtungsrahmens ein fast konkurrenzlo- ses Widerstandsmaß gegen Einbruchs- versuche. Konsequente Testverfahren, die ein genereller Bestandteil schon während der Entwicklungsphase waren, garantieren dem System zudem die Einhaltung der Europäischen Standards bezogen auf Wind- und Schlagregen-Dichtigkeit sowie Wärmeschutz. Reynaers GmbH www.reynaers.de Fassadenbeispiel Detail © Reynaers GmbH © Reynaers GmbH

Fließendes Wasser jederzeit Frostsichere Außenarmatur von Grohe

Geplatzte Rohrleitungen und Schwierig- Wird die Armatur nach Gebrauch zuge- keiten mit der Trinkwasserversorgung sind dreht, gibt der Rohrbelüfter automatisch alljährlich in der kalten Jahreszeit wieder den Zustrom von Luft frei. So kann das in an der Tagesordnung. Dabei können die der Armatur stehende Wasser durch den richtigen frostsicheren Armaturen nicht Schlauchanschluß abfließen. Die Armatur nur vor Winterschäden schützen, sondern »läuft leer«. auch die Trinkwasserqualität. Laut Sanitär- Ein zweiter Rohrbelüfter bildet mit dem hersteller Grohe genügt allerdings ein Rückflußverhinderer im Innern der Armatur Großteil der Außenwand- und Garten- zusammen eine Sicherungskombination. ventile in Deutschland nicht den Vorschrif- Sie schirmt die Trinkwasserversorgung ten der Trinkwasserverordnung mit mögli- gegen schädliche äußere Einflüsse ab: cherweise fatalen Konsequenzen. Diese zweistufige Sicherung verhindert Insbesondere bei Häusern, die nicht unter- das Rückfließen, -drücken oder -saugen kellert sind, treten solche Probleme häufi- von Schmutzwasser in die Trinkwasser- ger auf, denn hier ist es bei Winteranbruch leitung. Außenarmatur »Eurotec« © Grohe Water Technology AG & Co. KG zumeist nicht möglich, das Rohrstück, das Obwohl die Normen derartige Sicherungs- an der Hauswand der Kälte ausgesetzt ist, kombinationen vorschreiben, entsprechen zu entleeren. Eine frostsichere Armatur, die ihnen in der Praxis nur wenige Anlagen. Zusätzliche Sicherheit im täglichen nach jedem Gebrauch automatisch leer- Nach Schätzungen des in Deutschland Umgang gewährleistet die »Eurotec« von läuft, nimmt es dem Hausbesitzer hingegen führenden Sanitärherstellers Grohe dürften Grohe mit einem eigenen Schloß. So ist die ab, rechtzeitig daran denken zu müssen. etwa 70 % der Garten- und Außenwand- Armatur nicht nur vor Kälte, sondern auch Und: So gibt es im Garten selbst in der ventile jener Forderung nicht genügen. vor unerlaubtem Zugriff und Manipulation »Eiszeit« stets fließendes Wasser. Wird die Armatur aus einem eigenen stets geschützt. Der Schlüssel wird einfach Für die Frostsicherheit der Außenarmatur Brunnen gespeist, ist das kein Problem. abgezogen, und schon kann das Wasser »Eurotec« von Grohe zuständig und an der Aber in Verbindung mit der öffentlichen nicht mehr von Unbefugten aufgedreht Oberseite als »Ausbuchtung« erkennbar ist Wasserversorgung, die das Haus in der werden. die Rohrbelüftung. Sie sorgt dafür, daß kein Regel beliefert, ist besondere Vorsicht Grohe Water Technology AG & Co. KG Wasser in der Armatur »stehenbleibt«. geboten. www.grohe.com Hochmoderner Bahnhof in Erfurt [147 Repräsentative Stahltragkonstruktion

Die Bauarbeiten im Zuge der Umgestaltung schiffes mit 65 m Spannweite sind jeweils des historischen Erfurter Hauptbahnhofes bogenförmig und liegen mit Höhenversatz zu einem hochmodernen ICE-Bahnhof sind auf räumlichen Gabelbaumstützen aus in vollem Gange. Nach der Sanierung des Rohren auf. Die Rohr-Dreigurtbinder mit Empfangsgebäudes, der Einweihung des 6 m Bauhöhe haben überwiegend ge- Reisezentrums und der Fertigstellung der schraubte Anschlüsse, die Stabilisierung Bahnsteigüberdachung verfügt dann die der Konstruktion erfolgt mit Dach- und thüringische Landeshauptstadt über eine Längswandverbänden in den Stützen- der funktionalsten Verkehrsstationen in achsen. Deutschland. Repräsentativer Abschluß ist Um den wichtigsten Eisenbahnknotenpunkt das Hallendach über den Bahnsteigen, das in der Mitte Deutschlands durchgehend Umgestaltung des Erfurter Bahnhofs von der Darmstädter Donges Stahlbau betriebsfähig zu erhalten, wird die Gleis- © Donges Stahlbau GmbH GmbH errichtet wird. überbauung in drei Bauabschnitten ausge- Auf einem zweigeschossigen Massivbau, führt. Gegenwärtig erfolgt die Stahlbau- der eine Tiefgarage und ein Dienst- montage auf dem neuerbauten Massivbau leistungszentrum mit Läden und Gastrono- des nördlichen Baugeländes, parallel zu dann Haltepunkt für den Hochgeschwin- mie beherbergt, überspannt eine zwei- den Betonarbeiten der neuen Gleisbrücke. digkeitszug auf seinem Weg von Frankfurt schiffige Stahlkonstruktion die Gleisanla- Die südlichen Binderhälften über den der- am Main in Richtung Berlin über Halle und gen und Bahnsteige auf 154 m Länge. Die zeit betriebsbereiten Gleisen werden in Leipzig bzw. Nürnberg sein. ebenen Seitenschiffbinder mit 20 m Spann- einem letzten Bauabschnitt 2007 fertigge- Donges Stahlbau GmbH weite und die Dreigurtbinder des Haupt- stellt. Der Erfurter ICE-Hauptbahnhof wird www.donges.de 148] Schwebende Wolke aus Stahl und Glas Anspruchsvolles Projekt für Maurer Söhne

Hochfliegend sind die Träume von Archi- tekt Wolf D. Prix vom Wiener Büro Himmel- b(l)au im wahrsten Sinne des Wortes: Für »BMW Welt« BMW entwarf er ein Erlebnis- und Aus- © BMW AG lieferungszentrum, das wie eine schwe- bende Wolke über einem großen Platz wirkt. Den Auftrag, diese Idee in Stahl und Glas umzusetzen, sicherte sich die Bieter- gemeinschaft aus Maurer Söhne und Josef gen wird. Unter ihm befindet sich nach Gartner, die Fertigstellung ist für Mitte 2006 Vorstellung der Architekten ein riesiger geplant. Raum, der in verschiedene Funktionsberei- Die »BMW Welt« wird vielerlei Funktionen che gegliedert ist, die möglichst offen und erfüllen: Kunden können hier ihr neues flexibel nutzbar sind: In der »Premiere« Fahrzeug abholen und sollen dabei BMW werden die Fahrzeuge ausgeliefert, dar- erleben. Geplant sind zudem Ausstel- über liegen Lounges, die über einen aus lungen, Tagungen, Konzerte und weitere der Dachkonstruktion ausgeschnittenen Events. Gefordert war daher ein ausge- Keil eine Sichtverbindung zum BMW- sprochen flexibles Bauwerk, das wie ein Hochhaus haben. Das »Forum« umfaßt Marktplatz solche Nutzungen erlaubt. einen Veranstaltungssaal und Tagungs- Der hohe Anspruch wie die prominente räume; Premiere und Forum sollen mög- Umgebung am BMW-Stammsitz in Mün- lichst offen in die zentrale, stützenfreie chen – auf der einen Seite das Olympia- Halle mit einer lichten Höhe von bis zu stadion, auf der anderen das BMW- 26 m übergehen. Museum und der markante »Vierzylinder« Optisch dominierende Elemente sind hier der Konzernverwaltung – forderten gera- der Doppelkegel im Südosten und das wie dezu einen weiteren Markstein. eine Wolkenskulptur räumlich ausgeformte »Innenwelt« Entscheidend für die Erteilung des Auf- Dach. Doch so wie eine natürliche Wolken- © BMW AG trags waren rund 30 Sondervorschläge, die decke keinen Regeln folgt, so verhält sich Maurer und Gartner für die Umsetzung der auch das Dach der BMW-Welt: Die Außen- hochfliegenden Architektenplanung liefer- höhe des Gebäudes variiert zwischen 28 m ten. Maurer Söhne als Spezialist für inno- und 30 m, der Raum innen ist zwischen 6 m vativen Stahlbau ebenso wie Josef Gartner und 26 m hoch. Das ergibt eine äußerst für den Fassadenbau hatten sich bereits im komplizierte Geometrie für die Tragwerks- Vorfeld zusammengefunden, um mit ihren konstruktion des Wolkendachs mit ständig Ingenieuren das Projekt anzubieten. So sich verändernden Winkeln, Spannweiten wird die Stahlkonstruktion statt der und Höhen und erfordert höchste Präzision ursprünglich geplanten Rundrohre mit han- in der Planung, Fertigung und Montage. delsüblichen Doppel-T-Profilen realisiert Eine weitere Herausforderung ist die enge und die Gebäudehülle als Kühl-Heiz- Zeitvorgabe, Januar bis August 2005 für Fassade ausgeführt. Die Dachuntersichten den Stahlbau, verbunden mit absoluter bestehen aus Edelstahl-Lochblechen, die Platznot auf der Baustelle. »Es gibt nahezu Oberseite wird eine riesige Photovoltaik- keine Zwischenlagermöglichkeiten und anlage bedecken. keine Vormontageplätze. Es muß also »Am liebsten wäre es den Architekten, wir durchgehend just in time produziert wer- würden ohne Stützen bauen«, bringt Dipl.- den«, erklärt Jochen Wehrle. Einen ent- Ing. Jochen Wehrle, Stahl- und Anlagen- scheidenden logistischen Vorteil bildet bau Maurer Söhne München, die Heraus- folglich die Ortsnähe von Maurer Söhne: forderung auf den Punkt. Tatsache ist aber, Von den Stahlbau-Fertigungshallen bis zur daß das etwa 15.000 m2 große Wolkendach Baustelle sind es nur 4 km. einschließlich Dacheindeckung und Maurer Söhne GmbH & Co. KG abgehängter Unterdecke rund 4.000 t wie- www.maurer-soehne.de

[Umrisse] Effizientes und innovatives Lichtmöbel [149 Ausgezeichnetes Produkt von modul+

Bereits vor der offiziellen Markteinführung frühzeitig in die Planung einbezogen wer- auf der »Orgatec 2004« hat das modul+ den muß. Lichtstimmungen werden gezielt Lichtmöbel seine Produkt- und Designqua- genutzt, um Raumwirkungen zu verändern lität erfolgreich unter Beweis gestellt. Bei und positive Wahrnehmungen zu erzeugen. einer Rekordzahl von 1.673 Einreichungen Moderne, offene Raumstrukturen erfordern aus insgesamt 32 Staaten prämierten die Möblierungen, die sich wirkungsvoll zu Juroren, allesamt international geschätzte einem Gesamterscheinungsbild fügen, bei Experten für Design, das Lichtmobil-Kon- modul+ zum Beispiel durch die lineare zept mit dem red dot design award. Aneinanderreihung der Lichtmöbel. Dabei modul+ vereint vier essentielle Grund- scheinen die Lichtflächen rahmenlos zu elemente zu einem Ganzen: indirekte und verschmelzen, bilden Linien und Räume, atmosphärische Arbeitsplatzbeleuchtung, Arbeitsbereiche und Verkehrswege wer- Sichtschutz und Stellwand, Schrankraum den derart strukturiert und gegliedert. Die und Ablage, Akustik. Damit steht mit leuchtende Rückwand sorgt überdies für modul+ ein Multifunktionslichtmöbel zur ein positives Empfinden, besonders bei Verfügung, das neue, erweiterte Möglich- Arbeitsplätzen, die nicht unmittelbar keiten in der Raumgestaltung bietet. Ent- Kontakt mit einer Fensterfront haben. Das wickelt von einer Ideenwerkstatt unter- transluzente Material und die damit ver- schiedlicher Disziplinen für den T-Mobile- bundene reduzierte, klare Gestaltung Neubau in Bonn, spiegelt modul+ aktuelle unterstützen die Idee der Leichtigkeit und Tendenzen in Architektur und Innenarchi- Transparenz. tektur. So wird das Licht zunehmend als modul+ Systemwerkstätten GmbH Orgatec-Messestand Material bzw. als Werkstoff begriffen, der www.modulplus-x.com © Friedhelm Rischer

Unkomplizierte Vermittlung innovativer Bauweisen Neue Mauerfibel der Kalksandstein-Info

Die Entwicklung neuer Bauprodukte und Sämtliche mauerwerksrelevanten Themen -systeme sowie der Einsatz rationeller Ver- werden nach den neuesten Erkenntnissen arbeitungstechniken verändern die Berufs- erläutert. Im Mittelpunkt stehen die sichere bilder im Bauwesen immer stärker. Und Umsetzung von Normen, Verordnungen, das bedingt wiederum ein stetes Lernen Verarbeitungshinweise und Bauvorschrif- und Weiterlernen. ten. Hinzu kommen bautechnische Ausfüh- Mit einer Gesamtauflage von über 500.000 rungen zu Mauerwerksverbänden, Mörtel, Exemplaren ist die KS-Mauerfibel daher Arbeitsvorbereitung, Baustellenoptimie- eines der erfolgreichsten Bücher. Jetzt rung, Sichtmauerwerk, Bauphysik und die liegt sie in vollständig überarbeiteter und technisch einwandfreie Anwendung und ergänzter siebter Auflage druckfrisch vor. Verarbeitung von Kalksandsteinen. Ziel der Veröffentlichung ist die unkompli- Die KS-Mauerfibel kann gegen eine zierte Vermittlung innovativer und zeit- Schutzgebühr von 5 Euro angefordert wer- gemäßer Mauerwerksbauweisen auf dem den. neuesten Stand der Anwendungstechnik, Kalksandstein-Info GmbH und zwar in Form eines praxisorientierten www.kalksandstein.de Fachbuchs mit zahlreichen Fotos, isome- trisch-räumlich dargestellten Skizzen, Detailzeichnungen und Tabellen.

[Umrisse] 150] Bayerisch-schottische Kooperation Austausch auf ministerieller Ebene

Die für den Städtebau zuständige schotti- nützlich und fruchtbar«, betonte Innen- siedlungen aus Bayern in ihren Richtlinien sche Ministerin Margaret Curran besich- minister Dr. Günther Beckstein. für vorbildliche Wohnsiedlungen veröffent- tigte am 20. und 21. September 2004 in Auf dem Besuchsprogramm der Ministerin licht«, freute sich Beckstein. Curran München und Regensburg modellhafte standen die städtebauliche Sanierung im wünschte sich, daß Beckstein die Ausstel- städtebauliche Projekte. »Der Besuch der »Hasenbergl« sowie aktuelle Wohnpro- lung »Siedlungsmodelle – neue Wege zu schottischen Ministerin bildete den Höhe- jekte in der »Widmannstraße«, die im Rah- preiswertem, ökologischem und sozialem punkt in einer Reihe von Kontakten, die bis- men des Programms »Siedlungsmodelle« Wohnen in Bayern« im nächsten Frühjahr her im Rahmen des bayerisch-schotti- entstandene Bebauung »Ackermann- nach Schottland bringt und sie dort im schen Kooperationsabkommens vom bogen« und die Messestadt in Riem. »Die Rahmen einer Preisverleihung für heraus- 30. Juni 2003 stattfanden. Der Austausch Ministerin zeigte sich beeindruckt von der ragende städtebauliche Projekte eröffnet. von Erfahrungen mit bereits verwirklichten Qualität unserer Produkte. Das schottische Bayerisches Staatsministerium des Innern Siedlungsprojekten ist für beide Seiten Ministerium hat bereits mehrere Modell- www.stmi.bayern.de

Schinkel-Wettbewerb 2005 Auslobung des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Berlin

Unter dem von Annette von Droste-Hüls- es durch die Fülle herausragender Bau- – Landschaftsarchitektur hoff entliehenen Motto »So mild die Land- lichkeiten rund um das Schinkel-Schloß – Konstruktiver Ingenieurbau schaft und so kühn …« widmet sich der von Klein Glienicke mit seinen zahlreichen – Technische Gebäudeausrüstung Schinkel-Wettbewerb 2005 Klein Glienicke Nebengebäuden und dem Jagdschloß – Straßenbau und Verkehrswesen zwischen Berlin und Potsdam: Der Schin- Glienicke, der symbolträchtigen Glienicker – Bahnwesen kelausschuß des Architekten- und Inge- Brücke bis zu den Kirchen von Nikolskoje – Wasserbau nieur-Vereins zu Berlin hat beschlossen, und Sakrow und den Schlössern Babels- Der Schinkel-Wettbewerb ist der einzig das Areal um das 2003 teilabgebrannte berg und Cecilienhof. Eingebettet liegt die- wissenschaftlich-baukünstlerische Wett- Jagdschloß Glienicke zum Gegenstand sei- ses ausgedehnte Areal in einer höchst bewerb im deutschen Sprachraum, der nes nächsten Schinkel-Wettbewerbs zu reizvollen Havellandschaft, die durch größ- einerseits der Nachwuchsförderung dient machen. Der AIV greift damit wieder auf tenteils auf Peter Joseph Lenné zurück- und zum anderen die Zusammenarbeit von den Ausgangsgedanken seiner frühesten gehende Parkschöpfungen auch optisch jungen Architekten und Ingenieuren ver- Konkurrenzen zurück, nimmt aber mit dem miteinander in Beziehung stehen. Für die schiedener Fachsparten untereinander bewußten Überspannen der Ländergren- einzelnen Fachsparten gilt es, aus der Fülle und miteinander fördern soll. Die Teilneh- zen von Berlin und Brandenburg auch ein sich anbietender Themenkomplexe signifi- mer dürfen nicht älter als 35 Jahre sein. politisches Ziel in den Fokus. kante Aufgabenstellungen festzu-legen. Die Schinkelsieger werden dann zum Das Gebiet markiert einen Ausschnitt der Der AIV wird wieder Aufgaben in folgen- Schinkelfest am 13. März 2005 geehrt und Berlin-Potsdamer Schlösser-Landschaft den neun Fachsparten ausschreiben: ihre Arbeiten ausgestellt. und ist als solches integraler Bestandteil – Städtebau Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin e.V. des 1993 zum Weltkulturerbe erhobenen – Architektur www.aiv-berlin.de Schlösserensembles. Gekennzeichnet wird – Kunst und Bauen

Kaufvertrag abgeschlossen Großer Erfolg für Messe Frankfurt und aurelis

Die Messe Frankfurt GmbH und die aurelis am Main. Er soll durch neue Messehallen die Transaktion einen großen Erfolg und Real Estate GmbH & Co. KG haben den not- eine noch höhere internationale Attrak- einen wichtigen Meilenstein. Es ist ein ariell beurkundeten Kaufvertrag für ein tivität für Aussteller und Besucher erhal- wesentlicher Schritt zur Realisierung des Grundstück von ca. 98.300 m2 unterzeich- ten. Das Areal liegt zwischen Emser neuen Stadtteils Europa Viertel, das in net. Mit dem Erwerb dieser Teilfläche aus Brücke und Philipp-Reis-Straße, südlich gemeinsamer Planungsarbeit mit der Stadt dem künftigen Europa Viertel macht die der derzeitigen Straße Am Dammgraben. Frankfurt entwickelt wurde. Messe Frankfurt den Weg frei für eine Für aurelis und seine Gesellschafter aurelis Real Estate GmbH & Co. KG Modernisierung des Standortes Frankfurt WestLB und Deutsche Bahn AG bedeutet www.aurelis-real-estate.de

[Umrisse] Zusammenarbeit mit Tschechien [151 Kooperationsabkommen des Verbandes Beratender Ingenieure

Der Verband Beratender Ingenieure VBI ander zu Veranstaltungen einladen. Dar- intensiviert seine Zusammenarbeit mit über hinaus soll das Abkommen auch dazu europäischen Ingenieurverbänden. Im beitragen, jungen Ingenieuren und Inge- Rahmen des VBI-Bundeskongresses am nieurinnen den Aufenthalt in einem Büro 29. Oktober 2004 in Dresden wurde eine im jeweiligen Partnerland zu ermöglichen. entsprechende Vereinbarung mit dem Ver- So können Ingenieurunternehmen bei- band der Bauingenieure Tschechiens CSSI, spielsweise Praktikumsplätze oder Hospi- dem Tschechischen Verband der Beraten- tantenstellen zur Verfügung stellen. den Ingenieure CACE und der Tschechi- Vor dem Hintergrund der Osterweiterung schen Ingenieurkammer CKAIT getroffen. der Europäischen Union bieten sich für Für den VBI unterzeichnete Präsident Dr.- deutsche und tschechische Unternehmen Ing. Volker Cornelius das Abkommen. glänzende Aussichten für Kooperationen Ziel ist es, den Austausch zwischen den bei internationalen Projekten. Die enge Verbänden, vor allem aber auch zwischen Zusammenarbeit der Verbände wird die den Ingenieurunternehmen der jeweiligen grenzüberschreitende Suche nach geeig- Länder weiter zu verbessern. neten Partnern erheblich erleichtern. So wollen die Partner in Zukunft gezielt Verband Beratender Ingenieure VBI Fachinformationen austauschen und ein- www.vbi.de

Kalksandstein gibt’s im Kino Kampagne der Kalksandstein-Info

Die bisher größte Kampagne der KS-Industrie zur Werbung auf Kinoleinwänden widmet sich dem Thema Schallschutz und wird auf 2.145 Leinwänden im gesamten Bundesgebiet gezeigt. Damit sind knapp 50 % aller verfügbaren Kinoleinwände in Deutschland gebucht; mit dieser Aktion will Kalksandstein Bauherren über Schallschutz in den eigenen vier Wänden informieren. »Zu diesem wichtigen Thema für Bauherren erreichen wir unsere Kunden über viele Kanäle gleichzeitig«, sagte Thomas Kaczmarek, Geschäftsführer der Kalksandstein-Info in Hannover. Neben dem Kinospot werden die Kunden mit einer Anzeigenkampagne und intensiver Pressearbeit erreicht. Speziell zum Thema Schallschutz sind zwei neue Broschüren entwickelt und herausgegeben worden; detaillierte Fakten werden zudem auf einer Bauherren-Plattform der KS-Website vorgehalten. Und die kostenlose Bauherren-Serviceline erfreut sich ebenfalls zunehmender Beliebtheit. »Mit dieser Cross- media-Kampagne erreichen wir nicht nur den potentiellen Neukunden, sondern freuen uns auch über das bessere Geschäft für unsere Marktpartner, die wir mit unserer kompe- tenten und einheitlichen Beratung vor Ort unterstützen.« Kalksandstein-Info GmbH www.kalksandstein.de 152] Faire habiter l’homme, là, encore, autrement. Est-Ouest / Nord-Sud 02 Ausstellung im Arc en Rêve-Centre d`Architecture in Bordeaux bis 9. Januar 2005; Di–So 11 bis 18 Uhr, Mi 11 bis 20 Uhr. Arc en Rêve-Centre d’Architecture, 7 Rue Ferrère GlasKon 2005 F-33000 Bordeaux Tel.: 00 33/5/56 52 78 36 Kongreß in München am 17. und 18. Ja- nuar 2005 mit Ausstellerforum bis 22. Ja- Schinkel-Wettbewerb 2005 nuar 2005; Auskünfte und Anmeldung: sputnic. In neun Fachsparten ausgelobter Messe München GmbH weihrauch und mürre Messegelände, 81823 München Wettbewerb für Architekten und Tel.: 0 89/9 49-2 01 14 Ausstellung im Salon Blauraum – Raum für Ingenieure, die am Abgabetermin das 35. Architektur in Hamburg bis 5. Januar 2005; Lebensjahr nicht überschritten haben BAU 2005 Di–Fr 10 bis 16 Uhr, Sa 14 bis 18 Uhr. (siehe auch »Nachrichten und 16. Internationale Fachmesse für Salon Blauraum Veranstaltungen« in diesem Heft), Baustoffe, Bausysteme, Bauerneuerung in Wexstraße 28, 20355 Hamburg Einreichung der Unterlagen bis Tel.: 0 40/4 19 16 69-0 München vom 17. bis 22. Januar 2005; 11. Januar 2005; Auskünfte und Auskünfte und Anmeldung: Anmeldung: Messe München GmbH Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin e.V. Messegelände, 81823 München Baustelle: Slowenien. Bleibtreustraße 33, 10707 Berlin Tel.: 0 89/9 49-2 01 16 Aktuelle Tendenzen Tel.: 0 30/8 83 45 98 slowenischer Architektur acqua alta 2005 Ausstellung in der Akademie der Künste in Shanghai modern Berlin bis 9. Januar 2005; Mo 14 bis 20 Uhr, Internationale Fachmesse mit Kongreß für Di–So 11 bis 20 Uhr. Ausstellung im Museum Villa Stuck in Klimafolgen und Katastrophenschutz in Akademie der Künste München bis 16. Januar 2005; Mi–So 11 bis München vom 18. bis 20. Januar 2005; Hanseatenweg 10, 10557 Berlin 18 Uhr. Auskünfte und Anmeldung: Tel.: 0 30/3 90 76-0 Museum Villa Stuck Prinzregentenstraße 60, 81675 München Messe München GmbH Tel.: 0 89/4 55 55 10 Messegelände, 81823 München Tel.: 0 89/9 49-1 13 08 Airworld. Design und Architektur 70/90. Engagierte Kunst der Luftreise Passagen 2005 Ausstellung im Neuen Museum – Staat- Ausstellung im Vitra Design Museum in Größte deutsche Designveranstaltung mit liches Museum für Kunst und Design in Weil am Rhein bis 9. Januar 2005; Di–So Ausstellungen und Vorträgen vom 17. bis Nürnberg bis 16. Januar 2005; Di–Fr 10 bis 11 bis 18 Uhr. 23. Januar 2005 in Köln; Auskünfte und Vitra Design Museum 20 Uhr, Sa–So 10 bis 18 Uhr. Neues Museum Anmeldung: Charles-Eames-Straße 1, 79576 Weil am Rhein Staatliches Museum für Kunst und Design Passagen 2005 – Büro Sabine Voggenreiter Tel.: 0 76 21/7 02-3200 Luitpoldstraße 5, 90402 Nürnberg Hahnenstraße 12, 50667 Köln Tel.: 09 11/2 40 20-41 Tel.: 02 21/2 58 47 23 Yves Klein. Retrospektive Ausstellung in der Schirn Kunsthalle Alfred Wickenburg. 3 x Peichl & Partner. Frankfurt bis 9. Januar 2005; Di–So 10 bis Variationen der Moderne Neue Spitzen aus Wien 19 Uhr, Mi–Do 10 bis 22 Uhr. Ausstellung im Museum der Moderne in Ausstellung in der Galerie Aedes East in Schirn Kunsthalle Frankfurt Salzburg bis 16. Januar 2005; Di–So 10 bis Berlin bis 21. Januar 2005; Di–Fr 11 bis Römerberg, 60311 Frankfurt am Main Tel.: 0 69/29 98 82-112 18 Uhr. 18 Uhr, Sa–So 13 bis 17 Uhr. Museum der Moderne Aedes Berlin Wiener-Philharmoniker-Gasse 9, Rosenthaler Straße 40/41, 10178 Berlin A-5020 Salzburg Tel.: 0 30/2 82 70 15 Egon Eiermann 1904–1970. Tel.: 00 43/6 62/84 22 20 Die Kontinuität der Moderne Ausstellung in der Städtischen Galerie Swissbau 2005 Hans Schabus. Karlsruhe bis 9. Januar 2005; Mi–Fr Internationale Baufachmesse in Basel vom 10 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr. Das Rendezvousproblem 25. bis 29. Januar 2005; Auskünfte und Städtische Galerie Karlsruhe Ausstellung im Kunsthaus Bregenz bis Anmeldung: im Hallenbau A, Lichthof 10 des ZKM 16. Januar 2005; Di–So 10 bis 18 Uhr, Swissbau Lorenzstraße 27, 76135 Karlsruhe Do 10 bis 21 Uhr. MCH Messe Basel AG, CH-4005 Basel Tel.: 07 21/1 33-44 44 Kunsthaus Bregenz Tel.: 00 41/58/2 06 22 57 Karl-Tizian-Platz, A-6900 Bregenz Tel.: 00 43/55 74/4 85 94-0

[Umrisse] SocióPolis. [153 Innovative Lichttechnik Projekte für eine Stadt der Zukunft in Gebäuden Ausstellung im Architekturzentrum Wien bis 31. Januar 2005; täglich 10 bis 19 Uhr. Elftes Symposium im Kloster Banz in Bad Staffelstein am 27. und 28. Januar 2005; Architekturzentrum Wien Museumsplatz 1, A-1070 Wien Auskünfte und Anmeldung: Tel.: 00 43/1/5 22 31 15 Otti Energie-Kolleg Wernerwerkstraße 4, 93049 Regensburg Tel.: 09 41/2 96 88-24 André Masson. Eine Mythologie der Natur red dot design award 2005 Ausstellung im Museum Würth in Preis für exzellente Gestaltungsleistungen, Europäischer Künzelsau bis 30. Januar 2005; täglich 10 Einreichung von Unterlagen bis 31. Januar Architekturfotografie-Preis 2005 bis 18 Uhr. 2005; Auskünfte und Anmeldung: Auszeichnung für Bilder zum Thema Museum Würth Design Zentrum Nordrhein-Westfalen Reinhold-Würth-Straße 15, 74653 Künzelsau »Arbeitsplätze/places of work«, Ein- Gelsenkirchener Straße 181, 45309 Essen Tel.: 0 79 40/15 22 00 Tel.: 02 01/30 10 40 reichung von Unterlagen bis 28. Januar 2005; Auskünfte und Anmeldung: FHT Stuttgart Kalksandstein Volker Staab Architekten, Berlin Fachbereich Architektur »Europäischer Architekturfotografie-Preis« Architekturpreis 2005 Ausstellung im Architekturmuseum Schellingstraße 24 Europaweit ausgelobter Preis für Bauten, Schwaben in Augsburg bis Ende Januar die nach dem 1. Januar 2000 errichtet wor- 2005; Di–So 14 bis 18 Uhr. den sind, Einreichung von Unterlagen bis KioskKultur. Architekturmuseum Schwaben 31. Januar 2005; Auskünfte und Thelottstraße 11, 86150 Augsburg Der Ort. Die Dinge. Die Menschen Anmeldung: Tel.: 08 21/22 81 83-0 Ausstellung im Fabrikmuseum Nordwolle Kalksandstein-Info GmbH Delmenhorst bis 30. Januar 2005; Mo–Fr Entenfangweg 15, 30419 Hannover Tel.: 05 11/2 79 54-0 10 bis 17 Uhr, Do 10 bis 20 Uhr. Museen der Stadt Delmenhorst Am Turbinenhaus 10–12, 27749 Delmenhorst Tel.: 0 42 21/2 98 58 20

München wie geplant. 1158 bis 2008 Ausstellung im Münchner Stadtmuseum bis 30. Januar 2005; Di–So 10 bis 18 Uhr. Landeshauptstadt München Referat für Stadtplanung und Bauordnung Blumenstraße 31–35, 80331 München Tel.: 0 89/2 33-2 62 81

Africa Screams. Das Böse in Kino, Kunst und Kult Ausstellung in der Kunsthalle Wien bis 30. Januar 2005; täglich 10 bis 19 Uhr, Do 10 bis 22 Uhr. Kunsthalle Wien Museumsplatz 1, A-1070 Wien Tel.: 00 43/1/5 21 89-33

Art Déco. Glas und Metall der WMF Ausstellung im Museum Künstlerkolonie Mathildenhöhe Darmstadt bis 30. Januar 2005; Di–So 10 bis 17 Uhr. Institut Mathildenhöhe Olbrichweg 13, 64287 Darmstadt Tel.: 0 61 51/13 27 78

[Umrisse] 154]

Kunst in der DDR Ausstellung in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn bis 13. Februar 2005. Kunst- und Ausstellungshalle Wilhelm Riphahn 1889–1963. der Bundesrepublik Deutschland Friedrich-Ebert-Allee 4, 53113 Bonn Architekt in Köln Tel.: 02 28/91 71-2 04 Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst in Köln bis 2. Februar 2005; Deutscher Verzinkerpreis 2005 Beton- und Fertigteil-Tage 2005 Di–So 11 bis 17 Uhr. Preis für Architektur und Metallgestaltung, Museum für Angewandte Kunst 49. Veranstaltung in Ulm vom 15. bis 17. Einreichung von Unterlagen bis 31. März An der Rechtschule, 50667 Köln Februar 2005; Auskünfte und Anmeldung: 2005; Auskünfte und Anmeldung: Tel.: 02 21/2 21-2 75 09 FBF Betondienst GmbH Institut Feuerverzinken GmbH Gerhard-Koch-Straße 2–4, 73760 Ostfildern Sohnstraße 70, 40237 Düsseldorf Tel.: 07 11/3 27 32-3 27 Tel.: 02 11/69 07 65-0 Science City ETH Zürich Ausstellung in der ARchENA der ETH Zürich bis 3. Februar 2005; Mo–Fr 8 bis 22 Im Designerpark. Nachhaltiges Bauen Uhr, Sa 8 bis 12 Uhr. Leben in künstlichen Welten Internationaler Wettbewerb für Eidgenössische Technische Hochschule Zürich Ausstellung im Ausstellungsgebäude Mat- Architekten, Ingenieure, Bauträger und Institut für Geschichte und Theorie der Architektur hildenhöhe in Darmstadt bis 20. Februar Studenten, Einreichung von Unterlagen bis ETH Hönggerberg, CH-8093 Zürich Tel.: 00 41/1/6 33 29 63 2005; Di–So 10 bis 18 Uhr, Mi 10 bis 21 Uhr. 31. März 2005; Auskünfte und Anmeldung: Institut Mathildenhöhe Darmstadt Holcim (Deutschland) AG Revision der Postmoderne Sabaisplatz 1, 64287 Darmstadt Ost-West-Straße 69, 20457 Hamburg Tel.: 0 61 51/13 27 78 Tel.: 0 40/3 60 02-0 Ausstellung im Deutschen Architektur Museum DAM in Frankfurt am Main bis 6. Februar 2005; Di–So 10 bis 17 Uhr, Skulptur. Hannover Messe 2005 Mi 10 bis 20 Uhr. Prekärer Realismus Internationale Leitmesse mit dem ersten Deutsches Architektur Museum Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main zwischen Melancholie und Komik europäischen Innovationstag für Inge- Tel.: 0 69/21 23-88 44 Ausstellung in der Kunsthalle Wien bis nieure in Hannover vom 11. bis 15. April 20. Februar 2005; täglich 10 bis 19 Uhr, 2005; Auskünfte und Anmeldung: Do 10 bis 22 Uhr. Deutsche Messe AG Gigon Guyer Architekten. Kunsthalle Wien Messegelände, 30521 Hannover Gebaut nicht gebaut Museumsplatz 1, A-1070 Wien Tel.: 05 11/89-0 Tel.: 00 43/1/5 21 89-33 Ausstellung im Architektur Forum Zürich bis 12. Februar 2005; Mo–Fr 12.15 bis Architektur der Erinnerung 18.15 Uhr, Sa 11 bis 16 Uhr. Der Traum vom Turm. Vortragsreihe in Berlin bis 12. April 2005; Architektur Forum Zürich Hochhäuser: Mythos, Neumarkt 15, CH-8001 Zürich Auskünfte und Anmeldung: Tel.: 00 41/44/2 52 92 95 Ingenieurkunst, Baukultur Akademie der Künste Ausstellung im NRW-Forum Kultur und Hanseatenweg 10, 10557 Berlin Wirtschaft in Düsseldorf bis 20. Februar Tel.: 0 30/3 90 76-1 73 Titus Bernhard, Augsburg. 2005; Di–So 11 bis 20 Uhr, Fr 11 bis 24 Uhr. Sinnlicher Minimalismus NRW-Forum Kultur und Wirtschaft Speisen auf Reisen. Ausstellung in der Galerie Aedes West in Ehrenhof 2, 40479 Düsseldorf Tel.: 02 11/9 66 00 36 Essen und Trinken im Berlin bis 13. Februar 2005; Di–Fr 11 bis Umfeld der Eisenbahn 18 Uhr, Sa–So 13 bis 17 Uhr. Ausstellung im Deutschen Technikmuseum Aedes Berlin Der Stern von Telefunken. Rosenthaler Straße 40/41, 10178 Berlin Berlin bis Mitte April 2005; Di–Fr 9 bis 17.30 Tel.: 0 30/2 82 70 15 Geschichte einer Weltfirma Uhr, Sa–So 10 bis 18 Uhr. Ausstellung im Deutschen Technikmuseum Deutsches Technikmuseum Berlin, Berlin bis März 2005; Di–Fr 9 bis 17.30 Uhr, Trebbiner Straße 9, 10963 Berlin Sa–So 10 bis 18 Uhr. Tel.: 0 30/9 02 54-0 Deutsches Technikmuseum Berlin Trebbiner Straße 9, 10963 Berlin Tel.: 0 30/9 02 54-0

[Umrisse] Europäischer Architekturfotografie-Preis 2005 Athen und seine olympischen Stätten Gemeinsame Studienfahrt der AIVe Gießen European Architectural und Frankfurt am Main in der letzten April- Photography Prize 2005 woche 2005 nach Athen; Auskünfte und Anmeldung: Architekten- und Ingenieur-Verein Frankfurt am Main e.V. Im Trierischen Hof 1, 60311 Frankfurt am Main Tel.: 0 69/1 31 02 21

Internationale Lichttage Winterthur Veranstaltungsreihe mit Ausstellungen und Workshops in Winterthur bis 30. April 2005; Ankündigung Auskünfte und Anmeldung: Das 5. Symposium Gewerbemuseum Winterthur Kirchplatz 14, CH-8400 Winterthur BRÜCKENBAU Tel.: 00 41/52/2 67 51 36 findet am 22. und 23. Februar 2005 in Leipzig statt.

Farbe gestaltet Raum und Zeit Das 1. Symposium Plakatausstellung im Kleinen Forum in der TUNNELBAU Stadelhofer Passage in Zürich bis zum wird ebenfalls in Leipzig durchgeführt, Frühjahr 2005. und zwar voraussichtlich Colliers CSL AG am 8./9. März 2005. Immobilien Management und Beratung Siewerdtstraße 8, CH-8050 Zürich Tel.: 00 41/1/3 16 13 37 VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN mit MixedMedia Konzepts Techtextil 2005 Biebricher Allee 11 b Internationale Fachmesse für Technische 65187 Wiesbaden Textilien und Vliesstoffe mit Kongreß in Tel.: 06 11/98 12 92-0 Frankfurt am Main vom 7. bis 9. Juni 2005; Fax: 06 11/80 12 52 Auskünfte und Anmeldung: E-Mail: [email protected] Messe Frankfurt GmbH Internet: www.mixedmedia-konzepts.de Ludwig-Erhard-Anlage 1, 60327 Frankfurt am Main Tel.: 0 69/75 75-58 89 Auslobung Call for entries

Thema: Arbeitsplätze Parken 2005 Theme: work places Fachausstellung und Tagung für Planung, Bau und Betrieb von Einrichtungen des Einsendeschluss: 28. Januar 2005 ruhenden Verkehrs in Wiesbaden vom Closing date: January 28, 2005 15. bis 16. Juni 2005; Auskünfte und Anmeldung: Messe Frankfurt Ausstellungen GmbH Informationen und Downloads Taunusstraße 7a, 65183 Wiesbaden information and downloads: Tel.: 06 11/9 51 66-56 www.architekturbild-ev.de www.european-architectural- photography-prize.com 156] Brückenbaukunst Dieser Band mit Texten in deutsch und Transzendenz des Bauens aufzeigt«. Und englisch sollte umgekehrt, vom Ende her, Jörg Schlaich geht nachdrücklich auf den wahrgenommen werden. Der Entwurf der Lehrer Ziesel zu und betont abschließend, 725 m langen Traisenbrücke über die daß gebaute Infrastruktur erst durch Kultur Donau bei Wien von 1975 läßt sich dann, zur Zivilisation würde: »Um das immer wie- maßstäblich verkleinert, in ganzer Länge der ins Bewußtsein zu rücken, braucht es ausklappen. An einem Mittelträger aufge- unermüdliche Vorbilder und Rufer in der Neu und sehenswert hängt, prägen das Bauwerk 2 x 2 Fahr- Wüste wie Wolfdietrich Ziesel.« bahnen für Pkw und Lkw sowie die darun- Paulgerd Jesberg Oberösterreich ist für manche Touristen ter abgehängten Gleisanlagen der U-Bahn: ein ziemlich beliebtes und gerne diskutier- eine unkonventionelle Konzeption, die Wolfdietrich Ziesel: Dream Bridges – tes Reiseziel, seine durchaus beein- keine Realisierung fand. Die Innbrücke bei Traumbrücken. Springer-Verlag, Wien, druckende Dynamik in wirtschaftlicher Innsbruck, 1980 geplant, die Graudenztaler New York 2004. 247 S., zahlr. Abb., geb., Hinsicht wird hingegen nur selten wahrge- Brücke über die Donau von 1982, die Ura- 39 Euro. nommen und bleibt daher meist genauso niabrücke über den Donaukanal in Wien, unerwähnt wie die in ihr wurzelnden kultu- 1983, folgen – und so geht es weiter. Lö- rellen Ambitionen. Natürlich kennt und sungsalternativen zur Formfindung gehen schätzt man Bauten wie das Lentos Kunst- hier über in Fotomontagen mit Brücken- Material und Produkte museum oder das Design Center in Linz, projekten in der realen Situation, exakte »Eine Reihe, die sich verschiedenen Werk- sind diese doch ausgezeichnet oder Konstruktionszeichnungen werden zudem stoffen widmet und, wie ihr Untertitel wenigstens in ein paar Zeitschriften mehr überlagert von farbigen Skizzen zum bereits andeutet, jeweils ›Material – Her- oder minder ausführlich besprochen wor- Momentenausgleich, zur lebendigen stellung – Produkte‹ thematisiert, ist den. Aber was macht der »Rest«? Gibt es Veranschaulichung der einwirkenden sicherlich zu begrüßen. Wenn es sich hier sonst keine Gebäude jüngeren Kräfte wie der Zug- und Druckverteilung, zudem um fachlich fundierte, spannend Datums, die Beachtung verdienen, weil sie die konstruktiv und werkstoffbezogen aufbereitete und übersichtlich gestaltete über bemerkenswerte Qualitäten verfü- gestaltet werden wollen: Sie geben Ein- Publikationen handelt, (...) kann man gen? blicke in Denkprozesse und Entwurfsideen. eigentlich nur auf die Fortsetzung hoffen.« Ramona Rings Buch »Architektur in Ober- Bauanalysen, Studien sowie Wettbewerbs- Was Roger Skade in [Umrisse] 1·2004 über österreich seit 1980« schließt nun eben vorschläge, die ob ihrer aus der Kon- die ersten beiden Titel geschrieben hat, gilt jene Lücke, indem es an Friedrich Achleit- struktion heraus entwickelten unkonven- insofern natürlich auch für den inzwischen ners Standardwerk »Architektur des tionellen ästhetischen Formgebung zu vorliegenden vierten Band: Wiederum 20. Jahrhunderts« anknüpft und eine keiner Verwirklichung kamen, reihen sich leicht verständlich formuliert und großzü- Region vorstellt, deren lebendige Architek- derart einer nach dem anderen bis zum gig bebildert, zeigt und erklärt er, wo und turlandschaft zahllose Entdeckungen Anfang des Buches. wie »Metall« eingesetzt und verwendet ermöglicht. Erfreulicherweise nach Regio- nen gegliedert und mit Karten sowie Nach der bunten Vorstellung von 25 wird, wobei sich das Spektrum dieses Duplexabbildungen ausgestattet, vermag Brücken bekennt Wolfdietrich Zwiesel Werkstoffes von Alltagsutensilien, wie zum ihre Veröffentlichung wieder einmal zu ver- letztlich, daß es Traumbrücken waren, und Beispiel Teekessel, Brillengestelle oder deutlichen, daß sich die spannendsten schreibt dazu: »Wir brauchen eine neue Salzstreuer, bis hin zu High-Tech-Applika- Lösungen oft erst ab- und jenseits der Ingenieurbaukultur, sonst kommt die tionen aus aufblasbaren Legierungen Ballungsräume finden lassen. Allgemeinheit zum Schluß, unser Berufs- erstreckt und beinahe modellhafte Lösun- Die Fahrt ins Mühl- oder Innviertel, ins stand ist überflüssig.« Wolfdietrich Zwie- gen aus den Gebieten Produktdesign, Salzkammergut, nach Pyhrn, Linz oder ... sel, 1934 in München geboren, hat in Wien Verpackungstechnik und Architektur auch künftig auf ausgetretenen Pfaden zu Bauingenieurwesen studiert, 1957 diplo- umfaßt. Erläuternde Texte und Interviews, absolvieren hieße also, seinen Horizont miert und 1958 promoviert, ist seit 1962 technische Informationen zu Herstellung trotz der jetzt vorhandenen Informationen Zivilingenieur für Bauwesen und Konstruk- und Verarbeitung sowie ein Glossar mit nicht erweitern zu wollen. Und wer »kann« tion in Wien, leitete von 1977 bis 2000 das weiterführenden Hinweisen zu diversen es sich schon leisten, als Ignorant zu gel- Institut für Statik und Tragwerkslehre an Websites runden schließlich ein Buch ab, ten? der Akademie der Bildenden Künste Wien das Einsteigern wie Kennern durchaus als Stefan Teufel – und das macht, daß sein Buch von den Überblick und Inspirationsquelle zu dienen Traumbrücken ein Kunstwerk ist. vermag. Ramona Ring: Architektur in Oberöster- Diverse Texte zu und über den Autor sind Rudolf Richter reich seit 1980. Verlag Anton Pustet, Salz- eingestreut, veranschaulichen und akzen- burg 2004. 192 S., zahlr. Abb. u. Karten, br., tuieren dessen Intention. Günter Feuer- Chris Lefteri: Metall. Material – Herstel- 25 Euro. stein zum Beispiel glaubt von ihm, »daß er, lung – Produkte. avedition, Ludwigsburg ohne doktrinär, puritanisch zu sein, in sei- 2004. 160 S., 87 Abb., br., 48 Euro. nen Werken eine neue Wahrheit, eine neue Schönheit und damit eine neue

[Umrisse] Architekturen des Wartens vorurteilsfreien Annäherung bleibt hier indessen unabdingbar, will man das Außer- Mit dem Eintreffen des jüngsten Buches gewöhnliche dieser Orte erspüren. – Und oder neuesten Kataloges eines Fotografen, das ist unbedingt empfehlenswert. gar eines sogenannten Architektur- Siegfried Löffler fotografen sind in der Regel keine beson- deren Erwartungen verbunden, da die mei- Kristin Feireiss, Hans-Jürgen Commerell Europäischer sten dieser Druckwerke trotz einer nicht (Hrsg.): Ursula Schulz-Dornburg. Architekturfotografie-Preis selten opulenten Aufmachung kaum 2005 Architekturen des Wartens. Aedes- Appetit erzeugen, weder den Wissensdurst Katalog, Berlin 2004. 44 S., zahlr. Abb., zu stillen, noch einen Augenschmaus zu kart., 10 Euro. bieten vermögen. Oft unentschieden zwi- European Architectural Photography Prize 2005 schen Stilisierung und Stillosigkeit schwankend, bedienen sie zwar stets allerlei Formen des Zeitgeistes, entbehren Kontinuität der Moderne aber zugleich jener Ingredienzien, die zum Wer kennt ihn nicht, den Namen Egon Schmecken und Entdecken einladen, Eiermann? Und wer hat nicht wenigstens einem letztlich also Kunstgenuß oder schon einmal eines seiner berühmtesten Erkenntnisgewinn verheißen. Werke, die IBM-Hauptverwaltung in Stutt- Und dennoch gab und gibt es immer wie- gart-Vaihingen, die Olivetti-Zentrale in der Überraschungen, bedarf es manchmal Frankfurt am Main, das ehemalige Abge- nur eines schmalen Bandes, um seine ordnetenhaus des Deutschen Bundestages Meinung ein klein wenig korrigieren zu in Bonn oder die Kaiser-Wilhelm-Gedächt- müssen. »Architekturen des Wartens« ist niskirche in Berlin gesehen? Transparenz, nun ein solcher Fall, was sich bereits an Materialgerechtigkeit, künstlerischer der Wahl des Themas zeigt: Haltestellen in Anspruch und stringente Gestaltqualität Armenien und Bahnhöfe in Saudi-Arabien. bis ins kleinste Detail bestimmen alle diese Abseits üblicher Stadthausvisualisierun- Gebäude, durchziehen als ein oder der rote gen und der heute so beliebten Nachtauf- Faden das Œuvre eines Baumeisters, der nahmen von mehr oder minder glänzenden wie kaum ein zweiter die deutsche Archi- Fassaden, die eher an Strickmuster oder tektur der Nachkriegszeit geprägt hat. Sturmwellen denken lassen, als Gestalt Neben jenen durchaus raumgreifenden oder Konstruktion des Gebäudes zu erhel- und vor allem -bildenden Strukturen dürfen len, veranschaulichen die Bilder von seine zum Teil sehr erfolgreichen Möbel- Ursula Schulz-Dornburg folglich das entwürfe aber keineswegs vergessen wer- Wesen wie die Vergänglichkeit von Bau- den, gelten sie doch nicht minder als ten, deren Struktur zunächst ebenso Inkunabeln einer Moderne, die manch unspektakulär erscheint wie ihr Kontext. aktuelle Design-Bemühung noch immer – Bei etwas genauerer Betrachtung entfal- im wahrsten Sinne des Wortes – auszuhe- ten sie jedoch einen ganz speziellen Reiz, beln vermag. Oder gibt es etwa jemanden, offenbaren sich ihre Qualität wie Originali- der das geradezu legendäre Gestell für tät und verraten derart nicht wenig von einen Zeichentisch, den Klappstuhl E 18 den technischen und politischen Verände- oder den sogenannten Eiermann-Sessel, rungen, die ihr Aussehen wie das Leben den Korbsessel E 10, nicht zu schätzen, der sie aufsuchenden Menschen geprägt deren Ausstrahlung und Bedeutung nicht haben. Die Stationen der Hejaz-Railway einzuordnen weiß? beispielsweise, auf der seit gut 90 Jahren Mit rund 300 Fotografien, erläuternden Auslobung kein Zug mehr verkehrt, wurden 1907 von Texten und hilfreichen Querverweisen ver- Call for entries dem deutschen Ingenieur Heinrich Meiss- mittelt das hier anzukündigende und offen- Thema: Arbeitsplätze ner errichtet und sind inzwischen fast zur bar anläßlich einer Ausstellung in Karls- Theme: work places Gänze »entkernt«, während die ohnehin ruhe entstandene Buch nun einen ebenso ziemlich »flüchtigen« Busstops schon seit lebendigen wie umfassenden Eindruck von jeher zwischen Straße und Horizont, Sied- der Arbeitsweise und den Arbeitsresulta- Einsendeschluss: 28. Januar 2005 Closing date: January 28, 2005 lungsrand und Gebirge, Steppe und völli- ten eines Mannes, dessen Erbe ohne Zwei- gem Nichts liegen und die Spuren ihrer fel Ansporn und Verpflichtung sein sollte.

Benutzung daher geradezu exemplarisch Roger Skade Informationen und Downloads vorführen. Und so reflektieren beide information and downloads: »Motive« schweigsame, auf die entschei- Annemarie Jaeggi (Hrsg.): Egon Eiermann www.architekturbild-ev.de denden Elemente reduzierte Situationen, (1904–1970). Die Kontinuität der Moderne. www.european-architectural- die sich aus einem inneren Raum der Leere Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 2004. photography-prize.com und Ruhe entwickeln. Die Bereitschaft zur 224 S., 36 Farb- u. 272 s/w-Abb., geb., langsamen, sorgfältigen und nicht zuletzt 39,80 Euro. Stahlbau Verlags- und Service GmbH

Typisierte Anschlüsse im Stahlhochbau Band 2 – 2. erweiterte Neuauflage

Die 2. erweiterte Neuauflage umfasst neben dem Inhalt der 1. Auflage des Bandes 2 zusätzlich Stirnplattenanschlüsse mit 4 vertikalen Schraubenreihen. Außerdem wurden die Profilreihen erheblich erweitert. Neben den bisher erfassten Profilreihen IPE, HEA und HEB wurden zusätzlich die Profil- reihen IPEa, IPEo, IPEv, HEAA und HEM aufgenommen. Die Tabellen berücksichtigen die Werkstoffe S235 und S355 sowie die Schraubenfestigkeitsklassen 8.8 und 10.9.

Neben Formelsammlungen mit Detailskizzen werden Bemessungstabellen nach DIN 18800 und Eurocode 3 bereit- gestellt. Die Tragfähigkeitstabellen enthalten auch Anga- ben zu den Anschlußsteifigkeiten, um die Verformbarkeit berücksichtigen zu können.

Darüberhinaus sind Anschlüsse für gelenkige und momententragfähige Pfettenstöße sowie Pfettenschuhe und Zugstangen in Formelsammlungen und Beanspruchbar- keitstabellen erfasst.

Das Ringbuch ist typengeprüft und umfasst 874 Seiten. Es ist sofort lieferbar!

Faxbestellung an: (0211) 670 78-21 Stahlbau Verlags- und Service GmbH, Sohnstr. 65, D-40237 Düsseldorf, Tel.: (0211) 670 78-01 Ich/Wir bestelle(n) Typisierte Anschlüsse im Stahlhochbau Exemplar(e) Band 2 – 2. erweiterte Neuauflage für € 250,– (je Exemplar) inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten © Birgit Siegel/MixedMedia Konzepts Datum Unterschrift Firmenstempel Impressum [Umrisse] Zeitschrift für Baukultur ISSN 1437 - 2533

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form reproduziert oder in eine von Maschinen verwendbare Sprache übertragen werden. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.

Herausgeber: Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn

Chefredaktion: Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn

Verlag: VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN Biebricher Allee 11 b 65187 Wiesbaden Tel.: 06 11/84 65 15 Fax: 0611/80 12 52

Anzeigen: Helga Müller Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste vom Januar 2004.

Layout: MixedMedia Konzepts

Gestaltung Titel: Birgit Siegel

Titelfotos: Bürohaus in der Herriotstraße, © Jörn Hustedt/Ulrike Brandi Licht MAC Main-Airport-Center, © Fraport AG Bankenviertel, © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main Hochhaus Kaiserkarree, © Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten Untermainbrücke, © Stadtplanungsamt/Stadt Frankfurt am Main Bildungszentrum Ostend, © J. S. K. Architekten Verwaltungsgebäude der Lufthansa, © Holger Knauf MAC Main-Airport-Center, © Tishman Speyer Properties Deutschland GmbH Wartungshalle für den Airbus A-380, © Behrendt + Männchen Hochhaus MainForum, © Gruber + Kleine-Kraneburg Architekten Bürohaus in der Herriotstraße, © Jörn Hustedt/Ulrike Brandi Licht Wohnanlage Sophienhof, © FAAG Frankfurter Aufbau AG

Satz und Druck: Schmidt & more Drucktechnik GmbH Haagweg 44, 65462 Ginsheim-Gustavsburg

Erscheinungsweise [Umrisse] und Bezugspreis: Zeitschrift für Baukultur erscheint 6 x pro Jahr. Einzelheft: 9,50 Euro Doppelheft: 18,– Euro Jahresbezugspreis: 57,– Euro Abonnement Ausland: 63,– Euro

Beilagen: Die Gesamtauflage enthält zwei Eigenbeilagen der Verlagsgruppe Wiederspahn