Gemeinde Lasbek Kreis

Flächennutzungsplan, 12. Änderung Gebiet: OT Lasbek-Dorf, westlich der Straße Ehksaal und südlich der Grundstücke Lehmskuhlenweg 24, 26 und 28 und Ehksaal 1

Begründung mit Umweltbericht

Planstand: Auslegungsexemplar gem. § 3 (2) BauGB, GV 16.07.2015

Planverfasser: Planlabor Stolzenberg Architektur * Städtebau * Umweltplanung Diplomingenieur Detlev Stolzenberg Freier Architekt und Stadtplaner St. Jürgen-Ring 34 * 23564 Lübeck Telefon 0451-550 95 * Fax 550 96 eMail [email protected] www.planlabor.de Gemeinde Lasbek Flächennutzungsplan, 12. Änderung ______

Inhaltsverzeichnis:

1. Planungsgrundlagen ...... 3 1.1. Planungsanlass und Planungsziele...... 3 1.2. Übergeordnete Planungsvorgaben ...... 3 1.3. Plangebiet...... 4

2. Umweltbericht...... 4 2.1. Einleitung...... 5 2.1.1. Inhalte und Ziele des Bauleitplans ...... 5 2.1.2. Prüfung der betroffenen Belange ...... 5 2.1.3. Für die Planung bedeutsame Fachgesetze und Fachpläne ...... 6 2.2. Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen mit zusätzlichen Angaben...... 6 2.2.1. Die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wirkungsgefüge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt (Belang a))...... 6 2.3. Zusammenfassung...... 6

3. Planvorstellungen und wesentliche Auswirkungen der Planung ...... 6

4. Planinhalt ...... 6

5. Immissionen ...... 6

6. Altlasten...... 6

7. Archäologie...... 6

8. Ver- und Entsorgung ...... 6

9. Schutzgebiete...... 6

10. Naturschutz und Landschaftspflege ...... 6

11. Billigung der Begründung ...... 6

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1. Planungsgrundlagen 1.1. Planungsanlass und Planungsziele Die Gemeinde Lasbek möchte dem örtlichen Baulandbedarf entsprechen und neu- es Bauland ausweisen. Dazu hat die Gemeinde ein Siedlungsentwicklungskonzept aufgestellt, in dem auch die Innenentwicklungspotentiale betrachtet wurden. Die seit Längerem brachliegende Gewerbefläche südöstlich des Ortskerns von Lasbek- Dorf bietet sich für eine Reaktivierung und Umwandlung in ein allgemeines Wohnge- biet an und soll planungsrechtlich vorbereitet werden. Eine gewerbliche Nutzung wird aufgrund der verkehrlich ungünstigen Lage und der direkten Nachbarschaft zu Wohnnutzungen an diesem Standort nicht mehr vorgesehen.

1.2. Übergeordnete Planungsvorgaben Nach den landesplanerischen Einstufungen im Landesentwicklungsplan (2010) liegt Lasbek im Ordnungsraum von Hamburg im Nahbereich (10 km-Radius) zum Mittel- zentrum . Außerdem verläuft westlich von Lasbek-Dorf die A1 zwischen den Oberzentren Hamburg und Lübeck. In den Ordnungsräumen ist unter Berück- sichtigung der ökologischen und sozialen Belange eine differenzierte Weiterentwick- lung des baulichen Verdichtungsprozesses und eine dynamische Wirtschafts- und Arbeitsentwicklung anzustreben. Als ordnende Strukturelemente werden die zentra- len Orte, Siedlungsachsen und regionale Grünzüge gesehen, die als Funktions- und Ausgleichsräume erhalten bleiben sollen. Der Gemeinde wird ein Entwicklungsspiel- raum von 15 % bis zum Jahre 2025 auf der Basis des Wohnungsbestandes am 31.12.2009 zugestanden.

Zum Stichtag waren laut Statistikamt Nord 534 Wohneinheiten in der Gemeinde Las- bek genehmigt. Nach Abzug von bereits 10 entwickelten Wohneinheiten bis Ende 2013 ergibt sich ein Entwicklungsspielraum von 70 Wohneinheiten bis zum Jahr 2025. Durch die Gemeinde werden derzeit zwei Wohngebiete planungsrechtlich vorberei- tet. Mit der Entwicklung dieser Wohngebiete können rd. 58 Wohneinheiten entwickelt werden, wodurch die Gemeinde hinter den landesplanerischen Vorgaben zurück- bleibt.

Im Regionalplan von 1998 wird Lasbek ebenfalls dem Ordnungsraum zwischen Ham- burg und Lübeck zugeordnet sowie dem Nahbereich um Bad Oldesloe. Von Süden erstreckt sich bis über den Ortsteil Barkhorst ein Bereich mit besonderer Bedeutung für den Grundwasserschutz. Weiterhin werden die Ortsteile Lasbek-Gut und Lasbek- Dorf von einem Regionalen Grünzug eingefasst. Westlich der Bundesautobahn A 1 befindet sich ein Gebiet mit besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft.

Im Landschaftsprogramm Schleswig-Holstein (Mai 1999) werden überregionale Rah- menaussagen getroffen. Die Gemeinde Lasbek liegt demnach in einem Raum für eine überwiegend naturverträgliche Nutzung. Ziel ist es, diese Räume zu sichern und zu entwickeln, Natur und Ressourcen sollen durch eine überwiegend naturverträgli-

www.planlabor.de 3 Gemeinde Lasbek Flächennutzungsplan, 12. Änderung ______che Nutzung geschützt werden. Die Schwerpunkte werden dabei thematisch ge- setzt. Das bestehende Wasserschongebiet bei Lasbek-Dorf ist kartographisch aufge- zeigt, ebenso das geplante Naturschutzgebiet Süderbestetal nördlich des Mühlen- teichs. Lasbek ist westlich des Radwanderweges als Gebiet mit besonderer Bedeu- tung für die Bewahrung der Landschaft, ihrer Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie als Erholungsraum ausgewiesen.

Der Landschaftsrahmenplan (Stand September 1998) zeigt die bestehenden Land- schaftsschutzgebiete, einen Bereich mit besonderer Bedeutung für die Erholung (westl. Radwanderweg), das bestehende Wasserschongebiet um Lasbek-Dorf, die Süderbeste als Nebenverbundachse mit Erholungsschutzstreifen sowie das geplante Naturschutzgebiet Süderbeste nördlich des Mühlenteichs.

Der gemeindliche Landschaftsplan von 2000 stellt im Bestand für das nördliche Plan- gebiet bis an die Landschaftsschutzgebietsgrenze Gewerbefläche dar, welche im südlichen Bereich von einer Sukzessionsfläche überlagert wird. Dem Plangebiet süd- lich der Landschaftsschutzgebietsgrenze wird als sonstige Sukzessionsfläche ein Bio- topstatus nach dem alten Landesnaturschutzgesetz 2003 zuordnet. Im südwestlichen Eck liegt eine kleine Fläche für die Ver- und Entsorgung. Das gesamte Plangebiet wird in westliche und südliche Richtung von einem Knick begrenzt. Die Entwicklungs- karte übernimmt die Bestandsdarstellungen.

1.3. Plangebiet Das Plangebiet liegt im südwestlichen Bereich des Ortsteils Lasbek-Dorf an der Straße Ehksaal. Diese schließt an den Lehmskuhlenweg an, welcher zusammen mit der Schulstraße den Ortskern erschließt. Die vorhandene gewerbliche Nutzung im nördli- chen Plangebiet wurde vor einigen Jahren eingestellt und die Gewerbehalle kürzlich abgerissen. Nördlich und westlich begrenzen Gehölzstrukturen die ehemals versiegel- ten Flächen. Die im Jahr 2000 im Landschaftsplan noch als Ruderalflur bezeichnete Sukzessionsfläche im Süden des Plangebietes war zunehmend verbuscht, wurde je- doch zwischenzeitlich freigestellt. Die Größe des Plangebiets beträgt ca. 2 ha.

2. Umweltbericht Zur Wahrung der Belange des Umweltschutzes gem. §§ 1 (6) Nr. 7, 1a BauGB wird eine Umweltprüfung durchgeführt, in der die voraussichtlichen erheblichen Umwelt- auswirkungen ermittelt werden. Der Umfang und Detaillierungsgrad der Untersu- chungen wird durch die Gemeinde festgelegt. Es erfolgte eine frühzeitige Abstim- mung mit den entsprechenden Fachbehörden im Rahmen der Beteiligung nach § 4 (1) BauGB, insbesondere zur Abgleichung der Erfordernisse hinsichtlich des Untersu- chungsrahmens. In der Umweltprüfung betrachtet werden die durch die Planung zu erwartenden Auswirkungen auf das Gebiet und die Umgebung. Seitens der Fachbe-

4 www.planlabor.de Flächennutzungsplan, 12. Änderung Gemeinde Lasbek ______hörden wurden Anregungen zum Landschaftsschutzgebiet sowie zum Arten- und Naturschutz vorgebracht.

2.1. Einleitung 2.1.1. Inhalte und Ziele des Bauleitplans Die Gemeinde Lasbek möchte dem örtlichen Baulandbedarf entsprechen und neu- es Bauland ausweisen. Die seit Längerem brachliegende Gewerbefläche südöstlich des Ortskerns von Lasbek-Dorf bietet sich für eine Reaktivierung und Umwandlung in ein allgemeines Wohngebiet an und soll planungsrechtlich vorbereitet werden. Das Plangebiet hat eine Größe von ca. 2 ha.

2.1.2. Prüfung der betroffenen Belange Die Prüfung der betroffenen Belange erfolgt anhand der Vorgaben des § 1 (6) Nr. 7 BauGB. Die Bauleitplanung ist eine Angebotsplanung, so dass objektbezogene Angaben insbesondere zum Umgang mit Emissionen, Energie, Abwässern und Abfäl- len in der Regel beim Aufstellungsverfahren nicht vorliegen. Die Umweltprüfung kann zu diesen Belangen daher nur allgemeine Aussagen treffen. a) Die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wir- kungsgefüge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt

Für das Plangebiet gelten bisher die Festsetzungen der 1. Änderung des Bebauungs- planes Nr. 1.1. Aufgrund bestehender Versiegelungen werden die in § 2 Bundesbo- denschutzgesetz (BBodSchG) genannten Funktionen des Bodens nicht erheblich berührt. Durch die Umnutzung des Gewerbestandorte in ein Wohngebiet sind nur geringe Eingriffe im Sinne des § 14 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) zu erwarten. Die Artenschutzbelange des § 44 BNatSchG werden berührt. b) Die Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung und der Europäischen Vogelschutzgebiete im Sinne des BNatSchG

Nicht betroffen, da die o. g. genannten Schutzgebiete nicht berührt werden. c) Umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt

Es wird darauf hingewiesen, dass teilweise landwirtschaftliche Flächen an das Plan- gebiet grenzen. Die aus einer ordnungsgemäßen landwirtschaftlichen Nutzung resul- tierenden Immissionen (Lärm, Staub und Gerüche) können zeitlich begrenzt auf das Plangebiet einwirken.

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Erhebliche Emissionen aus Verkehr werden nicht erwartet, da die naheliegenden Straßen Ehksaal und Lehmskuhlenweg Gemeindestraßen mit geringer überörtlicher Funktion darstellen. Die nächste überörtliche Straße stellt der Steindamm (L 90) in ca. 270 m westliche Richtung dar. Eine Ermittlung der Schallleistungspegel nach DIN 18005 ergibt für das Plangebiet keine erheblichen Belastungen.

Aufgrund der Umwandlung des Gewerbegebiets, kann die umliegende Wohnbe- bauung nicht mehr durch Gewerbelärm berührt werden. Ehemals einzuhaltende passive Schallschutzmaßnahmen entfallen. d) Umweltbezogene Auswirkungen auf Kulturgüter und sonstige Sachgüter

Die Planung initiiert Auswirkungen auf den Wert der Sachgüter (Wertsteigerung der betroffenen Grundstücke, Veränderung der Situation für angrenzende Grundstücke); bei Einhaltung der Grenzabstände der LBO wird nicht von einer Erheblichkeit ausge- gangen. e) Die Vermeidung von Emissionen sowie der sachgerechte Umgang mit Abfällen und Abwässern

Die geltenden Gesetze, Verordnungen und Richtlinien sind anzuwenden. Die Beseiti- gung von Abwässern und Abfällen erfolgt über die Entsorgungseinrichtungen der Gemeinde. Beim Betrieb der Entsorgungseinrichtungen sind die geltenden Gesetze, Verordnungen und Richtlinien ebenfalls anzuwenden. Von einer Erheblichkeit wird daher nicht ausgegangen.

Der Landschaftsplan weist für das Plangebiet anlehmigen Sand aus. Eine Versicke- rungsfähigkeit erscheint bedingt gegeben. Darüber hinaus befindet sich eine Leitung im Straßenbereich worüber abzuleitendes Oberflächenwasser in das nördlich des Gemeinschaftshauses liegende Regenrückhaltebecken geleitet werden kann. Die Anlage wird derzeit ertüchtigt, um zusätzliches Oberflächenwasser aus den Bebau- ungsplänen Nr. 8 und Nr. 1.1, 3. Änderung aufnehmen zu können. Versickerungsan- lagen sind nach dem Arbeitsblatt A 138 der DWA zu bemessen. Bei der Unteren Was- serbehörde sind wasserrechtliche Erlaubnisse für die Versickerung zu beantragen bzw. sind ihr anzuzeigen.

Bei dem Gewerbegebiet handelt es sich um den Standort eines ehemaligen Le- bensmittelverarbeitenden Betriebes. U.a. befand sich hier eine Eigenverbrauchstank- stelle. Aus der Grundstücksakte sind Umweltunfälle auf dem Grundstück nicht be- kannt. Im Rahmen des Abrisses des Gebäudes wurden Fragen zu möglichen Um- weltbelastungen geklärt. Eine Umweltverunreinigung durch die Abbruchstoffe wurde nicht festgestellt. Diese wurden nach den entsprechenden Verordnungen beprobt und entsorgt. Weitere Bodenuntersuchungen werden vor Beginn der Baumaßnahme zum Nachweis und zur Dokumentation des unbelasteten Bodens erforderlich. Diese

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Untersuchungen sind mit der Bodenschutzbehörde des Kreises Stormarn abzustim- men. f) Die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energie Die Energieversorgung des Gebietes erfolgt durch Anschluss an das Netz der Versor- gungsträger in der Gemeinde. Bei der Energieerzeugung bzw. -bereitstellung sowie im Rahmen der objektbezogenen Bauausführung sind die geltenden Gesetze, Ver- ordnungen und Richtlinien anzuwenden. Alternative Energieformen sind zulässig. Von einer Erheblichkeit wird daher nicht ausgegangen. g) Die Darstellung von Landschaftsplänen sowie von sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser-, Abfall- und Immissionsschutzrechts

Der gemeindliche Landschaftsplan von 2000 stellt im Bestand für das nördliche Plan- gebiet bis an die Landschaftsschutzgebietsgrenze Gewerbefläche dar, welche im südlichen Bereich von einer Sukzessionsfläche überlagert wird. Dem Plangebiet süd- lich der Landschaftsschutzgebietsgrenze wird als sonstige Sukzessionsfläche ein Bio- topstatus nach dem alten Landesnaturschutzgesetz 2003 zuordnet. Im südwestlichen Eck liegt eine kleine Fläche für die Ver- und Entsorgung. Das gesamte Plangebiet wird in westliche und südliche Richtung von einem Knick begrenzt.

Die vorliegende Bauleitplanung berücksichtigt in ihren Darstellungen die im Land- schaftsplan dargestellten Flächennutzungen. Sie orientiert sich in ihrer baulichen Ausdehnung an der auf Ebene der Landschaftsplanung ausgewiesenen Gewerbe- fläche. Die als sonstige Sukzessionsfläche mit Biotopstatus nach dem alten Landesna- turschutzgesetz 2003 dargestellten Flächen im Bereich des Landschaftsschutzgebie- tes werden als Maßnahmenflächen dargestellt. Damit wird mit der vorliegenden Pla- nung den Darstellungen des Landschaftsplanes entsprochen. h) Die Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Gebieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erfüllung von bindenden Beschlüssen der Europäischen Gemeinschaften festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht überschritten werden Die geltenden Gesetze, Verordnungen und Richtlinien zur Begrenzung von Emissio- nen aus Feuerungsanlagen oder anderen emittierenden Betriebseinrichtungen sind anzuwenden. Die verkehrsbedingten Luftschadstoffe steigen durch die Planung auf- grund der zu erwartenden Verkehrsstärke nur geringfügig. Immissionen oberhalb der Grenzwerte der 22. BImSchV sind nicht zu erwarten. Von einer Erheblichkeit wird da- her nicht ausgegangen.

www.planlabor.de 7 Gemeinde Lasbek Flächennutzungsplan, 12. Änderung ______i) Die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Belangen des Umweltschutzes nach den Buchstaben a, c und d

Wesentliche Auswirkungen auf die Wechselwirkungen zwischen den Belanggruppen sind nicht erkennbar, von einer Erheblichkeit wird daher nicht ausgegangen.

2.1.3. Für die Planung bedeutsame Fachgesetze und Fachpläne Nach § 1 (6) Nr. 7 BauGB sind Belange des Umweltschutzes einschließlich des Natur- schutzes und der Landschaftspflege zu berücksichtigen, nach § 1a BauGB sind die umweltschützenden Belange in der Bauleitplanung einzustellen.

Das Bundesnaturschutzgesetz zielt auf die Sicherung der Leistungs- und Funktions- fähigkeit des Naturhaushalts, der Regenerationsfähigkeit und der nachhaltigen Nut- zungsfähigkeit der Naturgüter ab. Das Gesetz wird im Rahmen der naturschutzfachli- chen Eingriffsregelung auf der nachfolgenden Ebene des Bebauungsplans berück- sichtigt.

Das Bundesbodenschutzgesetz hat die Sicherung und Wiederherstellung der nach- haltigen Funktionen des Bodens zum Ziel. In der Planung soll diesem Ziel auf der Ebe- ne des Bebauungsplans durch die Begrenzung möglicher Versiegelungen, Auf- und Abgrabungen sowie Bodenverdichtungen entsprochen werden.

Ziel des Bundesimmissionsschutzgesetzes ist der Ausschluss schädlicher Umweltauswir- kungen. Dieser Belang fließt in die fachliche Betrachtung mit ein und wird insbeson- dere durch die Aussagen zu landwirtschaftlichen Emissionen berücksichtigt.

Die Ziele der Raumordnung und Landesplanung sowie Aussagen zur Berücksichti- gung in der Planung sind unter Ziffer 1.2. der Begründung aufgeführt.

Der Landschaftsplan zielt auf die Sicherung örtlicher Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege ab. Die Darstellungen wurden bei der Aufstellung der vorliegenden Bauleitplanung berücksichtigt.

Luftreinhalte- oder Lärmminderungspläne liegen für den Plangeltungsbereich nicht vor.

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2.2. Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen mit zu- sätzlichen Angaben 2.2.1. Die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wir- kungsgefüge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Viel- falt (Belang a)) a) Bestandsaufnahme Das Plangebiet liegt am südlichen Ortsrand von Lasbek-Dorf. Im Norden und Osten grenzt vorhandene Bebauung an. Die westliche Plangebietsgrenze wird von einem Knick begleitet. Die gewerbliche Nutzung im Plangebiet wurde vor einigen Jahren eingestellt und die Gewerbehalle zwischenzeitlich abgerissen. Die im Landschafts- schutzgebiet liegenden Flächen des Plangebietes waren verbuscht, wurden jedoch zwischenzeitlich freigestellt.

Gem. vorliegendem Gutachten des Büros BBS Greuner-Pönicke (Kiel, Dez. 2014) wa- ren insbesondere im südlichen Geltungsbereich Strukturen vorhanden, die ein Vor- kommen der Haselmaus ermöglichten. Die Gewerbehalle besaß ein Potential als Quartier für die Zwergfledermaus. Ebenfalls war hier ein Vorkommen von Nischen- und Halbhöhlenbrütern möglich. Im Geltungsbereich befanden sich zudem unter- schiedliche Gehölzstrukturen, in denen verbreitete, ungefährdete Gehölzfreibrüter einen Lebensraum fanden.

Im Plangebiet sind die bestehenden Bodenverhältnisse bereits durch die früheren Nutzungen stark vorbelastet. Der nördliche Bereich war durch die Gewerbehalle und die umliegenden Nebenflächen zu einem Großteil versiegelt. Angrenzende Flä- chenbereiche waren durch Bodenauftrag und Bodenumlagerungen in ihren natürli- chen Bodenstrukturen verändert. b) Prognose

Mit der Bauleitplanung werden im Wesentlichen gewerblich genutzte Flächen für eine wohnbaulichen Nutzung vorbereitet. Aufgrund der bestehenden Vorbelastun- gen ist der Eingriff in die einzelnen Schutzgüter gering. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass mit der Räumung des Plangebietes Fortpflanzungs- und Ruhestätten europarechtlich geschützter Tierarten, wie der Haselmaus, der Zwergfledermaus und heimischen Brutvogelarten zerstört wurden.

Bei Nichtdurchführung der Planung verbleibt es bei den bisherigen Festsetzungen. Es ist von einer langjährigen Nichtnutzung einer Gewerbebrache auszugehen. c) Geplante Maßnahmen

Zur Beurteilung der Artenschutzbelange wurde ein Faunistisches Gutachten vom Bü- ro Greuner-Pönicke (Kiel, Dez. 2014) erstellt. Es kommt zu dem Ergebnis, dass durch geeignete artenschutzfachliche Kompensationsmaßnahmen die ökologische Funkti-

www.planlabor.de 9 Gemeinde Lasbek Flächennutzungsplan, 12. Änderung ______on betroffener Fortpflanzungs- und Ruhestätten europarechtlich geschützter Tierar- ten wieder hergestellt werden kann. Für die erforderlichen Maßnahmen hat die Ge- meinde die Entwicklung eines Ökokontos beschlossen, welches parallel zum Bauleit- plan erarbeitet wird.

Auf der Ebene des Flächennutzungsplanes werden keine weiteren Maßnahmen vor- gesehen, dies bleibt dem nachfolgenden Bebauungsplanverfahren vorbehalten. Dort werden Aussagen zur Vermeidung und Minimierung von Eingriffen und zum ar- tenschutzfachlichen Ausgleich getroffen. d) Anderweitige Planungsmöglichkeiten

Die Gewerbefläche südöstlich des Ortskerns von Lasbek-Dorf liegt seit längerer Zeit brach. Der Gebäudebestand war in Folge der Nichtnutzung baufällig. Aufgrund der hohen Nachfrage nach örtlichem Bauland, an das Plangebiet angrenzende Wohn- bebauung und der ungünstigen verkehrlichen Lage des Gewerbegrundstückes hat sich die Gemeinde gegen eine Reaktivierung der gewerblichen Nutzung ausgespro- chen und möchte im Rahmen der Wiedernutzbarmachung von Flächen eine wohn- bauliche Entwicklung fördern. Unter Berücksichtigung dieses Planungszieles scheiden andere Entwicklungsmöglichkeiten aus. e) Bewertung

Bei dem Plangebiet handelt es sich um eine Gewerbebrache, welche zwischenzeit- lich freigestellt wurde. Die Wiedernutzbarmachung dieser Fläche ist im Hinblick auf einen sparsamen Umgang mit Grund und Boden naturschutzfachlich unbedenklich. Betroffene potentielle Fortpflanzungs- und Ruhestätten europarechtlich geschützter Tierarten können durch geeignete artenschutzfachliche Kompensationsmaßnahmen wieder hergestellt werden. f) Merkmale der technischen Verfahren Das Prüfverfahren ist nicht technischer sondern naturwissenschaftlicher Art. Die Kar- tierungen und Geländeaufnahmen wurden nach den Vorgaben des geltenden Erlass vorgenommen und spiegeln den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand wider. Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben sind nicht aufgetre- ten. g) Maßnahmen zur Überwachung Eine Erfolgskontrolle der Maßnahmen ist abschließend durch eine Endbegehung der fertiggestellten Maßnahmen vorgesehen. Langfristige Folgeuntersuchungen sind nicht notwendig.

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2.3. Zusammenfassung Durch die Planung wird eine derzeitige Gewerbebrache für eine wohnbauliche Nut- zung reaktiviert. Aufgrund bestehender Vorbelastungen geht die Planung nur mit geringen Eingriffen einher. Durch die Räumung des Plangebietes wurden jedoch potentielle Fortpflanzungs- und Ruhestätten europarechtlich geschützter Tierarten zerstört, die gem. vorliegenden Fachgutachten des Büros Greuner-Pönicke aus Kiel durch artenschutzfachliche Kompensationsmaßnahen wieder hergestellt werden können.

3. Planvorstellungen und wesentliche Auswirkungen der Planung Die Gewerbenutzung im Plangebiet wurde zwischenzeitlich aufgegeben. Durch die Bauleitplanung wird eine wohnbauliche Entwicklung vorbereitet. So kann durch die Planung sichergestellt werden, dass störende Nutzungen in Nachbarschaft zu Wohn- häusern künftig nicht entstehen können.

Entgegen einer laut Statistikamt Nord rückläufigen Bevölkerungszahl besteht in der Gemeinde Lasbek weiterhin die Nachfrage nach Wohnraum. Mit der vorliegenden Planung folgt die Gemeinde der Einschätzung des Kreises Stormarn, Wohnraum auch für junge Menschen zur Verfügung zu stellen und bereitet mit dem Bauleitplanverfah- ren ein Bauvorhaben vor, welches auch anmietbare, kleinere Wohneinheiten anbie- ten wird. Darüber hinaus stützt sich die Planung der Gemeinde auf eine aktuelle Be- völkerungs- und Haushaltsprognose für den Kreis Stormarn. Darin wird die Entwicklung der Bevölkerung und der Wohneinheiten gemeindescharf bis zum Jahr 2030 prog- nostiziert. Hier wird bei langsam wachsender Bevölkerung ein deutlicher Bedarf an zusätzlichen Wohneinheiten festgestellt.

Die wesentlichen Grünstrukturen an den westlichen und südlichen Plangebietsgren- zen sollen erhalten werden und bilden mit den vorhandenen Knicks einen typischen Übergang zur freien Landschaft. Im Norden wird eine bisher 12 m breite Grünfläche mit dichter Bepflanzung, die als Puffer zwischen Wohngrundstücken und Gewerbe- gebiet diente, auf einen 3 bis 5 m breiten Anpflanzstreifen reduziert. Ein Abstandspuf- fer ist aufgrund der Ausweisung einer Wohnbaufläche nicht mehr erforderlich.

4. Planinhalt Durch die 12. Änderung des Flächennutzungsplans wird eine 1,6 ha große als Ge- werbegebiet ausgewiesene Fläche in eine Wohnbaufläche umgewandelt. Im südli- chen Teil des Plangebiets wird die Grenze des Landschaftsschutzgebiets beibehal- ten, so dass ca. 0,4 ha des Plangebiets innerhalb des Schutzgebietes liegen. Dieser Flächenteil wird mit einer Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Ent- wicklung von Boden, Natur und Landschaft ausgewiesen.

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5. Immissionen An das Plangebiet grenzen landwirtschaftliche Nutzflächen. Die aus einer ordnungs- gemäßen landwirtschaftlichen Nutzung resultierenden Immissionen (Lärm, Staub und Gerüche) können zeitlich begrenzt auf das Plangebiet einwirken.

Erhebliche Emissionen aus Verkehr werden nicht erwartet, da die naheliegenden Straßen Ehksaal und Lehmskuhlenweg Gemeindestraßen mit geringer überörtlicher Funktion darstellen. Die nächste überörtliche Straße stellt der Steindamm (L 90) in ca. 270 m westliche Richtung dar. Eine Ermittlung der Schallleistungspegel nach DIN 18005 ergibt für das Plangebiet keine erheblichen Beeinträchtigungen durch Lärm- immissionen der L 90.

Aufgrund der Umwandlung des Gewerbegebiets, kann die umliegende Wohnbe- bauung nicht mehr durch Gewerbelärm berührt werden. Ehemals einzuhaltende passive Schallschutzmaßnahmen entfallen.

6. Altlasten Bei dem Gewerbegebiet handelt es sich um den Standort eines ehemaligen Le- bensmittelverarbeitenden Betriebes. U.a. befand sich hier eine Eigenverbrauchstank- stelle. Aus der Grundstücksakte sind Umweltunfälle auf dem Grundstück nicht be- kannt.

Im Rahmen des Abrisses des Gebäudes wurden Fragen zu möglichen Umweltbelas- tungen geklärt. Eine Umweltverunreinigung durch die Abbruchstoffe wurde nicht festgestellt. Diese wurden nach den entsprechenden Verordnungen beprobt und entsorgt.

Weitere Bodenuntersuchungen werden vor Beginn der Baumaßnahme zum Nach- weis und zur Dokumentation des unbelasteten Bodens erforderlich. Diese Untersu- chungen sind mit der Bodenschutzbehörde des Kreises Stormarn abzustimmen.

7. Archäologie Es können zurzeit keine Auswirkungen auf archäologische Kulturdenkmal gem. § 2((2) DSchG in der Neufassung vom 30.12.2014 durch die Umsetzung der vorliegenden Planung festgestellt werden.

Darüber hinaus wird auf § 15 DSchG verwiesen: Wer Kulturdenkmale entdeckt oder findet, hat dies unverzüglich unmittelbar oder über die Gemeinde der oberen Denkmalschutzbehörde mitzuteilen. Die Verpflichtung besteht ferner für die Eigen-

12 www.planlabor.de Flächennutzungsplan, 12. Änderung Gemeinde Lasbek ______tümerin oder den Eigentümer und die Besitzerin oder den Besitzer des Grundstücks oder des Gewässers, auf dem oder in dem der Fundort liegt, und die Leiterin oder den Leiter der Arbeiten, die zur Entdeckung oder dem Fund geführt haben. Die Mit- teilung einer oder eines der Verpflichteten befreit die übrigen. Die nach Satz 2 Ver- pflichteten haben das Kulturdenkmal und die Fundstätte in unverändertem Zustand zu erhalten, soweit es ohne erhebliche Nachteile oder Aufwendungen von Kosten geschehen kann. Diese Verpflichtung erlischt spätestens nach Ablauf von vier Wo- chen seit der Mitteilung.

Archäologische Kulturdenkmale sind nicht nur Funde, sondern auch dingliche Zeug- nisse wie Veränderungen und Verfärbungen in der natürlichen Bodenbeschaffen- heit.

8. Ver- und Entsorgung Die Ver- und Entsorgung des Gebietes soll durch Anschluss an die vorhandenen Ein- richtungen erfolgen. Gegebenenfalls notwendige Erweiterungen werden vorge- nommen.

Die Bodenverhältnisse im Plangebiet lassen eine vollständige Versickerung des Ober- flächenwassers auf dem Grundstück nicht zu. Das Oberflächenwasser ist vor Einlei- tung in die Verbandsgewässer zurück zu halten. Hierzu ist der Neubau eines Regen- rückhaltebeckens südlich des Plangebietes vorgesehen. Versickerungsanlagen sind nach dem Arbeitsblatt A 138 der DWA zu bemessen. Bei der Unteren Wasserbehörde sind wasserrechtliche Erlaubnisse für die Versickerung zu beantragen bzw. sind ihr anzuzeigen.

Die Versorgung mit Telekommunikationsanlagen kann durch die Deutsche Telekom AG und die Kabel Deutschland GmbH erbracht werden. Die Telekom prüft die Vor- aussetzungen zur Errichtung eigener TK-Linien im Baugebiet. Je nach Ausgang dieser Prüfung wird die Telekom eine Ausbauentscheidung treffen. Vor diesem Hintergrund behält sich die Telekom vor, bei einem bereits bestehenden oder geplanten Ausbau einer TK-Infrastruktur durch einen anderen Anbieter auf die Errichtung eines eigenen Netzes zu verzichten.

Die Versorgung der Bürger mit Universaldienstleistungen nach § 78 TKG wird sicher- gestellt. Im Fall eines Netzausbaus durch die Telekom, wird aus wirtschaftlichen Gründen dar- um gebeten, sicherzustellen, dass

• für den Ausbau des Telekommunikationsnetzes im Erschließungsgebiet eine unge- hinderte und unentgeltliche Nutzung der künftigen Straßen und Wege möglich ist,

• auf Privatwegen (Eigentümerwegen) ein Leitungsrecht zugunsten der Telekom Deutschland GmbH eingeräumt und im Grundbuch eingetragen wird,

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• eine rechtzeitige Abstimmung der Lage und der Dimensionierung der Leitungszo- nen vorgenommen wird und eine Koordinierung der Tiefbaumaßnahmen für Stra- ßenbau und Leitungsbau durch den Erschließungsträger erfolgt,

• dass Beginn und Ablauf der Erschließungsmaßnahmen im Bebauungsgebiet der Deutschen Telekom Technik GmbH so früh wie möglich, mindestens drei Monate vor Baubeginn, schriftlich angezeigt werden.

Die Versorgung mit elektrischer Energie findet über das Leitungsnetz der Schleswig- Holstein Netz AG statt. Diese weist zusätzlich darauf hin, dass sich im Straßenbereich eine Gasleitung befindet, die bei Straßenbaumaßnahmen berücksichtigt werden muss und nicht überbaut werden darf. Sollte eine Umlegung dieser Versorgungsan- lagen nötig werden, muss ein ausreichender Zeitraum und eine geeignete Trasse hierfür zur Verfügung gestellt werden.

Im Süden des Plangebiets befinden sich gemäß den Darstellungen des Ursprungs- planes eine nicht mehr genutzte Brunnen- und Kläranlage. Diese dienten der Ver- und Entsorgung des Gebiets als ein Anschluss an das zentrale Wasser- und Abwas- sernetz nicht vorhanden war. Zwischenzeitlich ist das Gebiet an die Versorgungsnet- ze der Gemeinde angeschlossen worden und die Anlagen sind zurückgebaut wor- den.

Die Versorgung des Neubaugebietes mit Trinkwasser erfolgt durch den Wasserbe- schaffungsverband Bad Oldesloe-Land (WBV BOL). Die Erschließung des Wohnge- bietes soll über den Grundstückseigentümer erfolgen, sofern:

• ein Aufschließungsvertrag bzw. Erschließungsvertrag zwischen WBV BOL und Ei- gentümer geschlossen wurde.

• die Planung rechtzeitig und detailliert mit dem Verbandsingenieur und dem Techniker des Wasserwerkes Barkhorst abgestimmt wurde. • die Arbeiten zur Herstellung der Trinkwasserversorgungsanlagen nur durch eine DVGW-zugelassene Fachfirma ausgeführt werden.

In der Straße Ehksaal befindet sich eine Trinkwasserversorgungsleitung. Sie bindet an die Hauptleitung im Eichedeer Weg an und führt in südliche Richtung bis zur Mitte des Neubaugebiets, wo sie in einem Hydranten endet.

Grundsätzlich ist die Versorgung des Neubaugebietes mit Trink- und Löschwasser möglich. Dafür müssen allerdings zusätzliche Trinkwasserversorgungsleitungen und Löschwasserhydranten hergestellt werden. Aufgrund der neuen erhöhten Anforde- rungen an die Versorgungsleitungen und für zukünftige Erweiterungen kann es erfor- derlich werden auch die vorhandene AZ-Leitung in der Straße Ehksaal auszubauen und durch eine neue Leitung zu ersetzen.

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In dem Neubaugebiet und der Straße Ehksaal müssen ausreichende Flächen für die zu verlegenden Leitungen und Anlagen zur Verfügung gestellt werden. Gegebenen- falls müssen für auf Privatgrund liegende Trinkwasserversorgungsanlagen grundbuch- liche Sicherungen erfolgen.

Die Trinkwasserversorgungsanlagen (Leitungen, Schieber, Hydranten etc.) dürfen nicht durch Bäume, Bewuchs, Erdwälle, Bauwerke oder dergleichen überbaut wer- den, um ihre spätere Zugänglichkeit zu gewährleisten.

Der Löschwasserbedarf ist gem. der „Verwaltungsvorschrift über die Löschwasserver- sorgung“ durch die Gemeinden nach pflichtgemäßem Ermessen festzulegen. Bei der Bemessung einer ausreichenden Wasserversorgung zur wirksamen Brandbekämp- fung kann das Arbeitsblatt W 405 des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) in der jeweils geltenden Fassung als technische Regel herangezogen werden. Diese sieht für allgemeine Wohngebiete mit Gebäuden, die sich durch feu- erbeständigen Umfassungen und harte Bedachungen auszeichnen, eine Löschwas- sermenge von 48 cbm/h für die Dauer von 2 Stunden vor. Bei der Errichtung von nicht feuerbeständigen Umfassungen oder weichen Bedachungen ist eine Lösch- wassermenge von 96 cbm/h für die Dauer von 2 Stunden vorzuhalten. Der Löschbe- reich umfasst sämtliche Löschwasserentnahmemöglichkeiten in einem Umkreis von 300 m um das Brandobjekt.

Nach § 2 BrSchG haben die Gemeinden für eine ausreichende Löschwasserversor- gung zu sorgen. Die Löschwasserversorgung ist gem. § 123 Abs. 1 BauGB von der Gemeinde bei der Erschließung zu berücksichtigen.

Die für die Erschließung vorgesehenen Stichstraßen führen zu Grundstücken, für die eine Bebauung möglich ist. die ganz oder in Teilen mehr als 50 m von der öffentli- chen Straße Ehksaal entfernt ist. Gem. § 5 der Landesbauordnung für Schleswig- Holstein sind für diese Gebäude, Zufahrten und ggf. Bewegungsflächen für die Feu- erwehr vorzusehen, sofern sie aus Gründen des Feuerwehreinsatzes erforderlich sind.

9. Schutzgebiete Der südliche Plangebietsbereich liegt im Landschaftsschutzgebiet „Lasbek-Dorf“. Gem. des § 26 (2) Bundesnaturschutzgesetzes sind alle Handlungen, die den Charak- ter eines Landschaftsschutzgebietes verändern oder dem besonderen Schutzzweck zuwiderlaufen verboten.

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10. Naturschutz und Landschaftspflege Nach § 18 Bundesnaturschutzgesetz ist über die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege im Bauleitplan unter entsprechender Anwendung der §§ 14 und 15 BNatSchG entsprechend den Vorschriften des Baugesetzbuches zu entscheiden, wenn aufgrund des Bauleitplanes Eingriffe in Natur und Landschaft zu erwarten sind. Darüber hinaus sind im Sinne des § 1a (2) BauGB die in § 2 BBodSchG genannten Funktionen des Bodens nachhaltig zu sichern sowie die artenschutzrechtlichen Be- stimmungen des § 44 BNatSchG zu berücksichtigen.

Im Rahmen der Umweltprüfung ist das Plangebiet aufgenommen und bewertet worden. Im Umweltbericht sind entsprechende Angaben gemacht.

Im Rahmen der nachfolgenden verbindlichen Bauleitplanung wird eine detaillierte Abarbeitung der Umweltbelange vorgenommen. Unter Abwägung der unterschied- lichen Schutzgutansprüche sind Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und Aus- gleich vorzusehen. Die Aussagen zum Artenschutz werden konkretisiert. Die Gemein- de wird geeignete Kompensationsflächen über einen gemeindlichen Flächenpool zur Verfügung stellen, der parallel zum vorliegenden Bauleitplan errichtet wird. In der verbindlichen Bauleitplanung werden die konkreten Maßnahmen benannt.

11. Billigung der Begründung Die Begründung zur 12. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Lasbek wurde von der Gemeindevertretung in der Sitzung am gebilligt.

Lasbek,

Bürgermeister

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