Belgische Streitkräfte Deutschland Im Kreis Olpe Ab 1950
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ATTENDORN - GESTERN UND HEUTE AUTOREN DIESER AUSGABE: Mitteilungsblatt des Vereins für Orts- und Hei- Wilhelm Drüeke, Südwall 62, 57439 Attendorn matkunde Attendorn e.V. für Geschichte und Josef Duwe, Repetalstr. 168, 57439 Attendorn Heimatpflege Josef Hormes, Kampstr. 4, 57439 Attendorn Gertrud Junker, Bamenohler Str. 222, 57413 HERAUSGEBER: Verein für Orts- und Hei- Finnentrop matkunde Attendorn e.V., Hansastr. 4, 57439 Ludwig Korte, Westwall 35, 57439 Attendorn Attendorn Albert Schnepper, Talstr. 33, 57439 Attendorn Haymo Wimmershof, Wiesenweg 3, 57462 REDAKTION: Birgit C. Haberhauer-Kuschel, Olpe-Eichhagen Wesetalstr. 90, 57439 Attendorn, Tel. 02722- Dieses Jahresheft erscheint im Dezember 7473, Fax 02722-639729, Mail: kuschel@t- 2004 und trägt die Nr. 27. online.de DUCK: Frey Print & Media, Bieketurmstr. 2, ANSPRECHPARTNER FÜR ALLE BELANGE 57439 Attendorn DER HEIMATPFLEGE IN ATTENDORN UND UMGEBUNG: Erscheint in zwangloser Reihenfolge. Alle Rechte vorbehalten, auch des auszugsweisen Verein für Orts- und Heimatkunde Attendorn Nachdrucks. Bezugspreis im Jahresbeitrag e.V., Hansastr. 4, 57439 Attendorn [2004: 15,- Euro für Einzelmitglieder/5,- Euro Sprechstunde: Montags 18.00-20.00 Uhr für Ehegatten] inbegriffen. Für namentlich ge- kennzeichnete Beiträge sind die Verfasser Ortsheimatpflegerin für Attendorn: persönlich verantwortlich. Birgit C. Haberhauer-Kuschel, s.o. Sprechstunde: 4. Samstag im Monat, 10.00- 12.00 Uhr im Südsauerlandmuseum VORSTAND DES VEREINS (Stand Dezember 2004): Ortsheimatpfleger für Mecklinghausen: 1.Vors.: Reinhard König, Gartenweg 7, Atten- Albert Schnepper, Talstr. 33, 57439 A.- dorn, Tel. 02722-54905 Mecklinghausen, Tel. 02722-8244 2.Vors.: Christoph Sasse, Hofestatt 15, Atten- dorn, Tel. 02722-3267 Ortsheimatpfleger für Neuenhof: Schriftf.: Christine Haberhauer, Wesetalstr. 90, Werner Huckestein, Am Baukhan 21, 57439 Attendorn, Tel. 02722-7473 A.-Neuenhof, Tel. 02722-54240 Schatzm.: Karl-Hermann Ernst, Am Riedesel 3a, Attendorn, Tel. 02722-2365 Ortsheimatpfleger für Neu-Listernohl: Beirat: Ludwig Müller, s.o. Brigitte Flusche, Hofestatt 13, Attendorn, Tel. 02722-3550 Birgit C. Haberhauer-Kuschel, s.o. INHALT Peter Höffer, Auf dem Arnsbeul 15, Attendorn, Tel. 02722-4271/3711 Markus Kaufmann, Himrichweg 3, Attendorn, Impressum und Inhalt 2 Tel. 02722-50981 Zeitgeschichte vor 25 Jahren: Die Marcus Maiworm, Am Stürzenberg 14, Atten- Schließung der belgischen Garnison dorn, Tel. 02722-2629 Ludwig Müller, Schillerstr. 7, Attendorn, Tel. Attendorn 3 02722-7409 Josef Viegener - Bernadette Schmidt-Homberg, Johann-Metz- Küster der Pfarrkirche 23 Str. 5, Attendorn, Tel. 02722-4522 Von Attendorner Hanseaten - Altbe- Ulrich Selter, Münchener Str. 90, Attendorn, kanntes neu betrachtet 25 Tel. 02722-929530 Andrea Steineke, Nordwall 21, Attendorn, Tel. Die Mühle in Mecklinghausen 30 02722-3388 Hellen wiu et domols wor 36 Dieter Thys, Mindener Str. 10, Attendorn, Tel. Aus meinem Leben - Teil 2 41 02722-54196 Der Störtenberg 48 Titelabbildung: Attendorn, Stürzenberg-Steinbruch: Stromatopore, angeschliffen; Höhe 102 mm - 2 - Zeitgeschichte vor 25 Jahren: Die Schließung der belgischen Garnison Attendorn Von Haymo Wimmershof In Attendorn waren von 1946 bis1980 Einheiten der BSD (Belgische Streitkräfte Deutschland) stationiert. 2005 jährt sich zum 25. Mal das Ende dieses kaum bekann- ten Abschnitts unserer Zeitgeschichte. Die Geschichte der BSD Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Deutschland in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Innerhalb der Britischen Zone bekam Belgien zur Stationierung von Truppen auf deutschem Gebiet einen Sektor zugesprochen. Dieser reichte von Köln bis Bonn und von Aachen bis Soest/Siegen und wurde dann noch bis Kassel erweitert. Um 1946 begann die Stationierung erster Einheiten der FBO (Forces Belges d'occupation), später umbenannt in FBA (Forces Belgique d’Allemagne). An vielen Standorten wie z.B. Siegen und Lüdenscheid wurde die vorhandene Mili- tärinfrastruktur bzw. Gebäude der ehemaligen deutschen Wehrmacht genutzt oder ausgebaut. Im Laufe der Zeit schlossen sich soziale Einrichtungen, Kindergärten, Schulen, Einkaufsläden für die Versorgung an. Freizeiteinrichtungen wie Sportverei- ne bildeten sich in den Garnisonsstädten. In der "Zehnten belgischen Provinz", wie dieser aus 18 Standorten bestehende Sek- tor in Deutschland auch genannt wurde, waren rund 70.000 Wehrpflichtige, Soldaten auf Zeit, Berufssoldaten und Verwaltungspersonal mit ihren Angehörigen stationiert. Belgien hatte schon im März 1948, zusammen mit Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und Luxemburg den Brüsseler Vertrag ge- schlossen. Aus diesem Vertei- digungsbündnis wurde dann im April 1949 der Nordatlan- tikpakt, die NATO. Mit den Pariser Verträgen von 1952/53 regelten die West- mächte ihr Verhältnis zur Bun- desrepublik Deutschland neu und beendeten damit die Be- satzungszeit. Grundlage für den Aufenthalt ihrer Truppen und der anderen NATO- Mitglieder wurde der Vertrag über den Aufenthalt ausländischer Streitkräfte in der Bundesrepublik Deutschland, welcher am 5. Mai 1955 in Kraft trat. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 und der Veränderung des sicherheitspolitischen Umfeldes, ergaben sich auch für die belgischen Streitkräf- te im Heimatland und in Deutschland weitreichende Strukturveränderungen. Durch die Vier-Mächte-Erklärung über die Suspendierung ihrer Rechte und Verantwortlich- keiten in Bezug auf Berlin und Deutschland als Ganzes, wurden für deren Aufenthalt neue Abkommen geschlossen. - 3 - Belgien entschloss sich 1993 und dann nochmals 1997 zu einschneidenden struktu- rellen Veränderungen seiner Streitkräfte. U.a. endete die seit 1913 bestehende Wehrpflicht zum 1.3.1995. Der größte Teil der in Deutschland stationierten Verbände wurde entweder nach Belgien verlegt, mit anderen Verbänden zusammengefasst oder aufgelöst. Das Zivilpersonal und die Familienangehörigen kehrten ebenfalls nach Belgien zurück. Waren 1992 noch rund 25.400 Soldaten in Nordrhein Westfalen in den Garnisonen, sind es 1996 nur noch 3.420 und 2002 nicht einmal mehr 2.000. Zivile Arbeitnehmer nach deutschem Arbeitsrecht gab es kaum noch. Im Rahmen des Modernisierungsplans 2000 - 2015 restrukturierte Belgien seine Streitkräfte. Für die seinerzeit noch in Deutschland stationierten Truppenteile bedeu- tet die Streitkräftereform die Auflösung der beiden letzten belgischen Standorte Spich und Altenrath bei Troisdorf. Die belgischen Schulen, Einkaufsläden, Clubs und sons- tigen Einrichtungen schlossen zum 31. August 2003. Letzter Militärstützpunkt bleibt das Camp Vogelsang, eine ehemalige Ordensburg aus der NS Zeit, in der Eifel. Es wird Ende 2005 an den Bund übergeben und zum Nationalpark umgewandelt. Damit gehen sechzig Jahre belgischer Truppengeschich- te in Deutschland endgültig zu Ende. Bundespräsident Johannes Rau und König Albert II von Belgien und die beiden Ver- teidigungsminister André Flauhaut und Rudolf Scharping verabschiedeten am 7. Juni 2002 in Troisdorf die noch in Deutschland verbliebenen Verbände. Das 1. belgische Korps Die nach Ende des 2. Weltkrieges in Deutschland stationierten belgischen Einheiten unterstanden dem 1. belgischen Armeekorps. Das 1. Korps wurde ursprünglich 1870 während des deutsch-französischen Krieges aufgestellt und zwi- schen 1892 und 1923 als einzelne Armeedivisionen geführt. Von diesen nahm die 1. Division an den Kämpfen an der Yser im 1. Weltkrieg teil. Nach dem 1. Weltkrieg beteiligte sich die 1. Division an der Be- setzung Deutschlands. Das Hauptquartier befand sich zuerst in Gent, dann in Geldern, Krefeld, ab 3.1.1920 wieder in Gent und ab 1925 in Brüssel. Zwischenzeit- lich, 1923, wurde die alte Kommandostruktur eines Armeekorps wieder aufgenom- men. Zu Beginn des 2.Weltkrieges bestand das 1. Korps aus der 4. und 7. Infanteriedivisi- on. Das Einsatzgebiet war die Verteidigungslinie am Albertkanal zwischen Hasselt und Eben Emael. Nach schweren Kämpfen mit der deutschen Wehrmacht im Mai 1940 erfolgte die Verlegung hinter die Gete. Am 15.Mai wurde die 4. Division dem 3. Armeekorps unterstellt, mit Einsatzgebiet hinter dem Kanal von Willeboek. Von der 7. Division blieben nur noch Reste übrig, die später nach Frankreich zogen. Das 1. Korps bildete dann mit anderen Einheiten eine Frontlinie zwischen Dadizele und Wervik, später im Gebiet Roeselare - Menen bis zur belgischen Kapitulation am 28.5.1940. - 4 - Die Nachkriegszeit Nach dem 2. Weltkrieg, am 25. Oktober 1946, ließ sich das am 3. Januar 1946 neu gegründete Hauptquartier des 1. belgischen Armeekorps der FBO (Forces Belges d'occupation) in Lüdenscheid nieder. 1949 zog das Hauptquartier nach Weiden bei Köln um. Nach einigen Umgliederungen bestand das 1. Korps 1952 aus drei Divisio- nen (1., 4. und 16. Division). Der kommandierende General des 1. Korps war gleichzeitig auch Oberbefehlshaber der Belgischen Streitkräfte in Deutschland. Mit Gründung der NATO wurde das Gebiet der BSD auf den Untersektor Kassel bis 1969 ausgeweitet, Anfang der 60 Jahre erfolgte im Rahmen des Ausbaues der NIKE- HERCULES-Raketen-Geschwader eine nochmalige Vergrößerung des Bereichs in Richtung Blankenheim bis Erle. 1956 wurde das 1. Korps auf zwei Divisionen reduziert (1. Infanteriedivision und 16. Panzerdivision). 1960 erfolgte die Umorganisation dieser Einheiten in mechanisierte Divisionen zu je zwei Panzergrenadierbrigaden und einer Panzerbrigade. Anfang der siebziger Jahre wurde die 1. Division nach und nach aus der BRD abge- zogen und im Osten Belgiens stationiert. Ab 1990 nach der Wende im Osten wurde der größte Teil der in Deutschland verblie- benen