Kulturbericht 2008 Kunst Und Wissenschaft Bericht Über Die
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Kulturbericht 2008 Kunst und Wissenschaft Bericht über die Förderungsmaßnahmen der Abteilung Kultur und Wissenschaft des Amtes der Niederösterreichischen Landesregierung Kulturbericht 2008 Kunst und Wissenschaft Bericht über die Förderungsmaßnahmen der Abteilung Kultur und Wissenschaft des Amtes der Niederösterreichischen Landesregierung Hans Kupelwieser, «Kartoffeldruck», Niederösterreichisches Landes - pflegeheim, Scheibbs © Foto: Christian Wachter 2 Ein Land lebt von seiner kulturellen Vielfalt und zugleich von der Einziga rtigkeit seiner Einrichtungen. Die Investitionen in Kultur und Wissenschaft haben das Profil unseres Landes in den vergangenen Jahren nachhaltig geprägt. Niederösterreich wird daher auch in Zukunft an seinen zentralen kultur- und bildungspolitischen Zielen festhalten. Erwin Pröll Landeshauptmann 3 4 1 Museen, Archive, Wissenschaft 8 2 Baukulturelles Erbe 22 3 Volkskultur- und Brauchtumspflege 30 4 Literatur 33 5 Bibliothekswesen 38 6 Sonstige Förderungen 41 7 Musik 42 8 Darstellende Kunst 52 9 Bildende Kunst 58 10 Film, Kino, Video 70 11 Hörfunk, Fernsehen 76 12 Kulturinitiativen, Zentren 78 13 Ausbildung, Weiterbildung 86 14 Erwachsenenbildung 94 15 Internationaler Kulturaustausch 98 16 Großveranstaltungen 101 Zuständigkeit der Regierungsmitglieder 102 Leitung der Abteilung Kultur und Wissenschaft 103 Sachgebiete und Bearbeiter 104 Niederösterreichische Kulturwirtschaft GmbH und Tochtergesellschaften 106 Geschäftsbesorger 107 Mitglieder des Kultursenates 2008 107 Fachbeiräte für die Niederösterreich Kulturpreise 108 Gutachtergremien 2008 108 Förderungsbegehren 109 5 Gesamtausgaben 2008 in Euro 1 Wissenschaft, Museen, Archive 8.941.832,90 2 Baukulturelles Erbe 9.693.866,41 3 Volkskultur- und Brauchtumspflege 2.996.660,00 4 Literatur 464.378,46 5 Bibliothekswesen 316.408,36 6 Sonstige Förderungen 403.334,00 7 Musik 15.868.896,91 8 Darstellende Kunst 18.557.531,12 9 Bildende Kunst, Foto 6.741.485,54 10 Film, Kino, Video 2.911.256,00 11 Hörfunk, Fernsehen 0,00 12 Kulturinitiativen, Zentren 9.464.723,05 13 Ausbildung, Weiterbildung 46.502.844,28 14 Erwachsenenbildung 1.162.824,32 15 Internationaler Kulturaustausch 95.415,27 16 Großveranstaltungen 857.100,00 Gesamtausgaben 124.978.556,62 Die Landesregierung hat jährlich einen Bericht über die im voran- gegangenen Jahr gewährten Förderungen zu veröffentlichen (§ 6 des Niederösterreichischen Kulturförderungsgesetzes) 6 Kunsthalle Krems, Blick in den Ausstellungsraum © Foto: Christian Redtenbacher 7 1. Wissenschaft, Museen, Archive Freilichtmuseum Petronell, Villa Urbana – römisches Stadtpalais © Foto: AKP 8 Den breitesten Raum nahmen unter den 164 im Jahr mit Niederösterreich-Bezug im Allgemeinen und regio- 2008 positiv erledigten Förderansuchen Anträge von nal- und ortsgeschichtlicher Darstellungen im Besonde- folgenden Einrichtungen ein: die im Zusammenwirken ren, bei denen sich oft, z.B. im Bereich der «Marterlfüh- mit dem Land Niederösterreich tätigen Universitäten rer», Synergien mit der Denkmalpflege und den von der (darunter die Veterinärmedizin, die in Wieselburg ein Abteilung Raumordnung geförderten Aktionen «Dorf- Reproduktionszentrum für Rinder gegründet hat), und Stadterneuerung» ergeben. Hier sei z.B. die Publi- Fachhochschulen (darunter die in Wiener Neustadt, kation des Böhlau Verlages «Der organisierte Massen- die einen Lehrgang «Gynäkologische Zytodiagnostik» mord an Kindern und Jugendlichen in der Ostmark ins Leben gerufen hat, der letztlich vielen gebärenden 1940–1945» genannt. Unter den Diplomarbeiten mit Frauen Hilfe bringen wird), Kommissionen der Österrei- besonderem Bezug zu Niederösterreich wäre z.B. die chischen Akademie der Wissenschaften (z.B. Langzeit- Diplomarbeit von Julia Demmer über die «Erziehungs- projekt zur Aufarbeitung der Glasmalereien in Nieder- wirklichkeit … im Rothschild’schen Kinderasyl für Forst - österreich) und wissenschaftliche Einrichtungen wie das arbeiterkinder in Göstling an der Ybbs» zu erwähnen. Naturhistorische Museum (Erarbeitung einer Bilddaten- Auf oft sehr hohem Niveau sind zahlreiche, oft sogar bank zu den ur- und frühgeschichtlichen Funden in Nie- auch kleine Museen und andere Organisationen im derösterreich), oder auch der neu gegründete «Wasser- Land tätig, die mit ihren Editionen (z.B. der Museums- kluster» in Lunz, der Waldviertler Heimatbund, überre- verein Auxiliarkastell Petronell-Carnuntum mit der Publi- gional tätige Vereinigungen wie die Internationale kation «Aqua –Wasser in der Antike und in Carnuntum» Ferdinand Ebner-Gesellschaft (Biographie des Gablitzer oder auch das Museum Kierling über Leben und Werk Philosophen), der vor allem regional wirksame Hollab- von Prof. Edmund Rothansl), Katalogen (z.B. das Horner runner Museumsverein «Alte Hofmühle» (vielbeachte- Museum mit dem Katalogbuch zur Sonderausstellung tes Symposium über die «Städte und Märkte in Öster- «Adelige Macht und Religionsfreiheit») und Informa - reich-Ungarn im 19. und 20. Jahrhundert») oder auch tionsmaterialien die ähnlich gelagerten Aktivitäten der Österreichische Astronomische Verein (Errichtung der Abteilung Kultur und Wissenschaft hervorragend einer vollautomatischen Station zur Beobachtung von ergänzen. Auch im Jahre 2008 wurden in den Bereichen Meteoren in Martinsberg) sowie Anträge zur wissen- Geistes- und Naturwissenschaften wieder je ein Würdi- schaftlichen Aufarbeitung von Grabungen (z.B. im gungs- und je zwei Anerkennungspreise vergeben. Bereich der «Keltenstadt» auf dem Sandberg bei Schwerpunkt der wissenschaftlichen Ausgrabungen Roseldorf-Platt). unter Leitung des Landesarchäologen lag auf der Erfor- Erfreulich ist die weitere Zunahme der Aufarbeitung schung einer frühbronzezeitlichen Siedlung in Herzog - der eigenen regionalen und lokalen Geschichte, wobei birbaum und eines frühbronzezeitlichen Gräberfeldes in die Zeitgeschichte und die Industriegeschichte beson- Geitzendorf. Eine Nachgrabung im langobardischen ders beachtet werden: So entstand in Marktl ein heraus- Gräberfeld von Aspersdorf wurde in Angriff genommen. ragendes Buch über die Industrie im Traisental mit dem Weiters gab es Kooperationen und Förderungen der Titel «Es begann mit dem Gstettenhammer». Gerade im Grabungen in der keltischen Siedlung Roseldorf durch Jahr 2008 gab es erfreulicherweise auch Anträge zur das Naturhistorische Museum Wien, der spätneolithi- Förderung der Musik: Hier ist besonders auf das von der schen Sied lung Meidling/Thale, der multikulturellen Donau-Universität Krems mitherausgegebene «Kom- Siedlung von Wöllersdorf, der frühmittelalterlichen pendium der Musikwirtschaft» zu verweisen. Unter den Höhensiedlung Oberpfaffendorf und der keltischen unterstützten fachwissenschaftlichen Symposien seien Höhensiedlung Schwarzenbach. Ein neues Projekt mit ein «Licht- und Farben-Kongress» des Berndorfer Insti- dem Titel «Grenzland und Kontaktzone – die Region tuts für Licht und Farbe sowie der in Göttweig abgehal- an der March im Mittelalter» wurde gestartet (alles tene interdisziplinäre Kongress «Blick im 21. Jahrhundert Projekte des Institutes für Ur- und Frühgeschichte der -– wider den Analpha-BILD-ismus» hervorgehoben. För- Universität Wien). Die Aufarbeitungen der Grabungen derungsschwerpunkte sind nach wie vor auch die Unter- Michelstetten, Mitterretzbach und Stillfried wurden stützung der Drucklegung wissenschaftlicher Arbeiten weiter fortgesetzt. Die Erfassung der digitalen Bilddaten- 9 bank in Zusammenarbeit mit dem Naturhistorischen wurden die Ordnung und Aufarbeitung der Altbestände Museum wurde weiter unterstützt. Die archäobotani- des Museums Carnuntinum fortgeführt. schen Reste der latènezeitlichen Siedlung von Michel- In der Ausstellungsbrücke im Landhaus fand die stetten wurden im Auftrag der niederösterreichischen Ausstellung niederösterreichischer Künstler im Ausland Landesarchäologie von der Universität für Bodenkultur «Heimat als Transformation und Identität» statt. Die bearbeitet. Parallel zur wissenschaftlichen Grundlagen- Riegersburg bot die Sonderausstellung «Auf Amor’s forschung, die wie bisher auch in der Zukunft zur grund- Flügeln», das Chorherrenstift Herzogenburg «1938 – sätzlichen Bestandsfunktion der Kulturabteilung zählt, Kirche im Kulturkampf», das Institut für jüdische Ge- konnte seit 1996 die Archäologische Kulturpark Nieder- schichte das Thema «Bei uns war ein wirklich jüdisches österreich-GmbH als operative Organisation zur Durch- Leben», Mis telbach widmete eine Ausstellung «Mistel- führung einer effizienten Vermarktung etabliert werden. bach in alten Ansichten», Reichenau an der Rax veran- Projektziel ist eine nachhaltige Attraktivitätssteigerung staltete ähnlich wie das Landesmuseum eine Ausstel- durch eine konsequente und wissenschaftlich fundierte lung zum Thema Jagd, Traiskirchen widmete seine Produktentwicklung. Die wirtschaftlichen Zahlen bele- Ausstellung Napoleon in Niederösterreich 1805, Tulln gen dies auf das Eindrucksvollste. Im Jahre 2008 wurde zeigte Hundertwasser, und auch die angesehene Künst- mit über 150.000 zahlenden Be suchern in Carnuntum lergemeinschaft Westliches Weinviertel erhielt eine das bisher beste Jahresergebnis erzielt. Neben der Förderung für Ihre regel mäßigen Ausstellungen in direkten Erforschung der Provinzmetropole durch Koope- Niederösterreich und Wien. rationen mit anderen wissenschaftlichen Institutionen Die Ausstellungen im Land Niederösterreich boten erscheint vor allem auch die Erforschung des Carnunti- 2008 neuerlich Qualität der Ausführung, weitblickende ner Hinterlandes sehr Erfolg versprechend. Neben der Planung und umfassenden Themenreichtum.