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»Murder, She Said« – Drei Krimiautorinnen

Agatha Christie (Agatha Mary Clarissa Miller) Geboren am 15. September 1890 in Torquay, gestorben am 12. Januar 1976 in Wallingford. Die »Queen of Crime« gehört zu den erfolgreichsten Autorinnen der Literaturgeschich- te. Berühmt sind ihre Schöpfungen wie der belgische Detektiv Hercule Poirot und . Ihr Vater war Amerikaner, ihre Mutter Engländerin. Agatha wuchs als jüngstes Kind mit ihrem Bruder und ihrer Schwester in der viktorianischen Villa Ashfield in Torquay auf und wurde bis zu ihrem 16. Lebensjahr von ihrer Mutter un- terrichtet; mit elf Jahren veröffentlichte sie ihr erstes Gedicht in einem Lokalblatt. 1914 heiratete sie Oberst Archibald Christie und bekam mit ihm eine Tochter. 1920 erschien ihr erster Kriminalroman. Ihr zweiter Mann war der Archäologe Max Mallowan, mit dem sie viele Stätten des Nahen Ostens bereiste.

And Then There Were None (Das letzte Wochenen- motiv ›Zehn kleine Negerlein‹ zart untermalt. Selbst de) | USA 1945 | R: René Clair | B: Dudley Nichols, Kriminalfilmkennern kribbelt's vor Spannung in den nach dem Roman »Ten Little Niggers« von Agatha Fingerspitzen.« (Der Spiegel 22/1953) Christie (1939) | K: Lucien N. Andriot | M: Mario Cas-  Dienstag, 10. Juli 2018, 20.00 Uhr  Samstag, 14. telnuovo-Tedesco | D: Barry Fitzgerald, Walter Huston, Juli 2018, 18.30 Uhr Louis Hayward, Roland Young, June Duprez | 97 min | OmU | Zehn Personen unterschiedlicher Herkunft Witness for the Prosecution (Zeugin der Anklage) | USA 1957 | R: | B: Billy Wilder, Harry Kur- nitz, nach dem Stück von (1953) | K: Russell Harlan | M: Matty Malneck | D: Marlene Die- trich, , Tyrone Power, Elsa Lanchester,

Krimiautorinnen John Williams | 116 min | OF | Ein Klassiker des Ge- richtsfilms, in dem eine Frau auf raffinierte Weise ver- 68 sucht, ihren wegen Mordes angeklagten Mann durch eine Falschaussage zu retten. »Die Vorlage von Agatha Christie hat Wilder nur unwesentlich verändert, doch seine subtilen Akzentverschiebungen in der Charakteri- sierung der Figuren und sein sinnreiches Einsetzen von Objekten machen aus WITNESS FOR THE PROSECU- TION ein imponierendes Inventar bevorzugter Themen werden zu einer mysteriösen Wochenendparty auf eine und Effekte Wilders. Nirgends ist das Wildersche The- Insel eingeladen – und nacheinander ermordet. »René ma der Täuschung und des Rollenspiels augenfälliger.« Clair übersetzte die Spannungstechnik der englischen (Neil Sinyard) Kriminalschriftstellerin Agatha Christie in ein filmisches  Mittwoch, 11. Juli 2018, 20.00 Uhr Denkpuzzle, das noch nach sieben Morden von den beiden Überlebenden und allen Zuschauern ungelöst Murder She Said (16 Uhr 50 ab Paddington) | Groß- ist. Die Mordserie wird durch das musikalische Leit- britannien 1961 | R: George Pollock | | B: David Osborn, nach dem Roman »4.50 from Paddington« von Agatha The Mirror Crack’d (Mord im Spiegel) | Großbritan- Christie (1957) | K: Geoffrey Faithfull | M: Ron Goodwin nien 1980 | R: Guy Hamilton | B: Jonathan Hales, Barry | D: , Stringer Davis, Arthur Kenne- Sandler, nach dem Roman von Agatha Christie (1962) dy, James Robertson Justice | 82 min | OmU | Jane | K: Christopher Challis | M: John Cameron | D: Angela Marple, eine alte Dame, die begeistert Kriminalromane Lansbury, Geraldine Chaplin, Tony Curtis, Rock Hud- liest, wird Zeugin eines Mordes – doch niemand will son, Kim Novak, Elizabeth Taylor | 105 min | OmU | Die ihr glauben. »Die Miss-Marple-Filme präsentierten Dreharbeiten eines amerikanischen Filmteams geraten noch einmal die von Groteskem durchsetzte klassische durch zwei Morde ins Stocken. »Ein Vergnügen für den Kriminalgeschichte (in ihrer filmischen Form), die nach Christie-Fan ist als betagte, blauäugi- Meinung des englischen Mittelstandes noch niemand ge viktorianische Lady mit einem Faible fürs Stricken geschadet haben. Es war eine schrullige und doch auf und Fädenentwirren: Miss Jane Marple, die berühmtes- gewisse Weise vertraute Welt, in der es zwar eine Men- te altjüngferliche Amateur-Detektivin des Krimi-Genres. ge Leichen gab (ohne dass man je einen Tropfen Blut Während die Rutherford-Marple etwa so bedrohlich zu sehen bekam), in der aber niemand es an Respekt wirkte wie ein gefütterter Teetopfwärmer, ist die Lans- gegenüber einer Dame fehlen ließ.« (Georg Seeßlen) bury-Marple wohl etwas näher an Agatha Christies  Donnerstag, 12. Juli 2018, 20.00 Uhr  Sonntag, eigener Beschreibung dieses weiblichen Spürhundes.« 15. Juli 2018, 18.30 Uhr (Helmut W. Banz)  Samstag, 14. Juli 2018, 21.00 Uhr Death on the Nile (Tod auf dem Nil) | Großbritannien 1978 | R: John Guillermin | B: Anthony Shaffer, nach Murder on the Orient Express (Mord im Orient-Ex- dem Roman von Agatha Christie (1937) | K: Jack Cardiff press) | USA 2017 | R: Kenneth Branagh | B: Michael | M: Nino Rota | D: Peter Ustinov, Jane Birkin, Bette Da- Green nach dem Roman von Agatha Christie (1934) | vis, Mia Farrow, , Angela Lansbury, Maggie K: Haris Zambarloukos | M: Patrick Doyle | D: Kenneth Smith | 140 min | OmU | »Schon immer waren neben Branagh, Johnny Depp, Michelle Pfeiffer, Judi Dench, den ausgeklügelten Plots auch die stimmungsvollen Willem Dafoe, Penélope Cruz | 114 min | OmU | »In char- und detailreichen Beschreibungen von Land und Leu- mant-nostalgischer Optik entspinnt sich der bekannte ten eine Stärke von Agatha Christie. TOD AUF DEM NIL Whodunit-Plot. Mit einer entspannten, aber dynami- wurde an Originalschauplätzen in Ägypten gedreht. Die schen Inszenierung, die immer mal wieder den Zug Schauspieler gingen mit offensichtlicher Spielfreude an verlässt und den ›Tatort‹ aus der Vogelperspektive zwi- die Arbeit. So sorgt Angela Lansbury als alkoholkranke schen verschneiten Bergen zeigt, rollt Branagh das alte Schundroman-Autorin für erheiternde Momente, eben- Spiel um Schuld und Sühne und um die Bedeutung von so amüsieren die Wortduelle zwischen Bette Davis und Gerechtigkeit auf. Seine Version ist dabei zugleich ko- . Über allem thront Peter Ustinov, der dem misch und düster, manchmal zu rührselig, hält den Plot sonst so unterkühlten Poirot eine ungekannte Wärme aber spannend bis zur Auflösung.« (Jens Balkenborg) und Menschlichkeit verleiht.« (Oliver Armknecht)  Freitag, 13. Juli 2018, 18.30 Uhr  Sonntag, 15. Juli

 Freitag, 13. Juli 2018, 21.00 Uhr 2018, 21.00 Uhr Krimiautorinnen 69 MURDER ON THE ORIENT EXPRESS MURDER ON Patricia Highsmith (Mary Patricia Plangman) Geboren am 19. Januar 1921 in Fort Worth, Texas, gestorben am 4. Feb- ruar 1995 in Locarno. Im Mittelpunkt ihrer psychologischen Kriminalro- mane steht nicht die Aufklärung des Verbrechens, sondern das »warum« der Tat. Tom Ripley ist Ihre populärs- te Figur. Einige ihrer Kurzgeschich- ten sind auch dem Horror- und Science-Fiction-Genre zuzuordnen. 1927 zog sie mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater Stanley Highsmith nach New York, wo sie Englische Literaturgeschichte studierte. In der Collegezeit wurden Geschichten und Zeichnungen von ihr veröffentlicht. 1948 schrieb sie ihren ersten Roman »Strangers on a Train«, ihren Roman »The Price of Salt« über eine Frauenliebe veröffentliche sie unter dem Pseudonym Claire Morgan 1952. Ab 1963 lebte sie in Europa, dem Handlungsort vieler ihrer Geschichten.

Strangers on a Train (Der Fremde im Zug) | USA der Zuschauer wird, präsentieren sich gerade deswe- 1951 | R: | B: Raymond Chandler, gen als so schockierend, weil sie vor der gleißend-hel- Czenzi Ormonde, nach dem Roman von Patricia Highs- len Kulisse von Mittelmeer und Dolce Vita stattfinden. mith (1950) | K: Robert Burks | M: Dimitri Tiomkin | D: Der ermordete Playboy wird bei Clement zum Unsym- Farley Granger, Robert Walker, Ruth Roman, Leo G. Carroll, Patricia Hitchcock | 97 min | OmU | »Ein Hitch- cock-Schlüsselwerk, das als abstrakter Film über zwei Paar Beine und Schuhe anhebt, um als unerbittliche Parallelmontage weitergeführt zu werden und in zer- berstender Kreisbewegung zu enden. Der Film handelt von einer Person, geteilt in zwei. Der Alltag, das fahle Gute: Guy. Der Abgrund, das schillernde Böse: Bruno. Wie der Abgrund dem Alltag vorschlägt, für ihn jenen

Krimiautorinnen Mord zu begehen, vor dem er zurückschreckt und den er doch insgeheim wünscht. Und wie er als Gegenleis- 70 tung einen anderen Mord fordert. Schuldübertragung, Mordtransfer.« (Harry Tomicek)  Dienstag, 17. Juli 2018, 20.00 Uhr  Samstag, 21. pathen, hingegen kann man sich dem Charisma des Juli 2018, 18.30 Uhr vom blutjungen Alain Delon verkörperten Bösewichts Ripley kaum entziehen.« (Jochen Kürten) Plein Soleil (Nur die Sonne war Zeuge) | Frankreich  Mittwoch, 18. Juli 2018, 20.00 Uhr  Sonntag, 22. 1960 | R+B: René Clément, nach dem Roman »The Juli 2018, 18.30 Uhr Talented Mr. Ripley« von Patricia Highsmith (1955) | K: Henri Decaë | M: Nino Rota | D: Alain Delon, Maurice Der amerikanische Freund | BRD 1977 | R+B: Wim Ronet, Marie Laforêt, Erno Crisa, Frank Latimore | 118 Wenders, nach dem Roman »Ripley’s Game« von Pa- min | OmU | »Clements Film ist sicher der erste Thriller, tricia Highsmith (1974) | K: Robby Müller | M: Jürgen der die Gestaltung der Farbkamera bewusst als Mit- Knieper | D: Dennis Hopper, Bruno Ganz, Lisa Kreuzer, tel der Suspense-Erzeugung benutzt hat, schreibt der Gérad Blain, Nicholas Ray, Samuel Fuller, Peter Lilien- Filmpublizist Georg Seeßlen. Die Morde, dessen Zeuge thal, Lou Castel | 126 min | OmU | Ein tödlich erkrank- ter Bilderrahmenmacher begeht gegen hohe Bezahlung Marcel Zyskind | M: Alberto Iglesias | D: Oscar Isaac, zwei Morde. »Die große Faszination dieses Films hat Viggo Mortensen, Kirsten Dunst, Daisy Bevan, Ba- direkt mit seiner Vielschichtigkeit zu tun. Man kann ihn bis Chatzidakis, David Warshofsky | 96 min | OmU | als pessimistischen Kommentar zur nachrevolutionären »Schönheit, Spannung, Melancholie: Das Psychodrama Bewußtseinskrise der späten siebziger Jahre verste- erzählt in großartigen Bildern von drei Betrügern, die hen, aber auch als brillanten Kriminalfilm, man kann sich durch Griechenland tricksen. Konzentriert und mit ihn als urbanen Alptraum von der Zerstörung der Städ- viel Sinn für die Atmosphäre beobachtet der Regisseur te bewundern, aber man kann ihn auch als poetische Amini das Wechselspiel aus Hass und Hoffnung, das Ballade einer Freundschaft lieben. Sein Reichtum, der sich zwischen den drei Gefährten entspinnt, auf Bus- nicht ohne Gefahren ist, erlaubt bei jedem Sehen neue fahrten durch Kreta, auf Herbergssuche und auf Tem- Abenteuer, neue Entdeckungen.« (Hans C. Blumenberg) peltrümmertouren – und er schafft es, selbst den von  Mittwoch, 19. Juli 2018, 20.00 Uhr Mortensen gespielten Verlierertypen für ein paar große Momente in eine anrührende Heldenfigur zu verwan- Le cri du hibou (Der Schrei der Eule) | Frankreich deln.« (Wolfgang Höbel) 1987 | R: Claude Chabrol | B: Claude Chabrol, Odile  Samstag, 21. Juli 2018, 21.00 Uhr Barski, nach dem Roman »The Cry of the Owl« von Pa- tricia Highsmith (1962) | K: Jean Rabier | M: Matthieu Carol | USA 2015 | R: Todd Haynes | B: Phyllis Nagy, Chabrol | D: Christophe Malavoy, Mathilda May, Jacques nach dem Roman »The Price of Salt« von Patricia Penot, Jean-Pierre Kalfon, Virginie Thévenet | 108 min Highsmith (1952) | K: Edward Lachman | M: Carter Bur- | OmU | Ein von Depressionen heimgesuchter Zeichner well | D: , Rooney Mara, Sarah Paulson, verfällt einer todessehnsüchtigen jungen Frau. »Der Ro- Kyle Chandler, Sarah Paulsen, Jake Lacy | 119 min | man von Patricia Highsmith, aus der amerikanischen OmU | »Die Liebe von Therese und Carol, einer jungen Kleinstadt ins französische Vichy verpflanzt, schrumpft Verkäuferin und einer New Yorker Society Lady, war ein zum morbiden Kammerspiel. DER SCHREI DER EULE ist Skandal, den Patricia Highsmith sich mutig als Zentrum ein Film à la carte, mit voyeuristischen Verlockungen als eines Romans erfand, welchen sie 1952 nur anonym zu Aperitif, dem Eifersuchtsdrama als Hauptgang und der veröffentlichen wagte. 60 Jahre nach Erscheinen des unvermeidlichen Leiche zum Dessert. Dies alles spar- Buches kommt die Geschichte als Film in die Kinos und sam garniert mit ein, zwei interessanten Kameraein- ist eine Sensation. Todd Haynes gestaltet sein Werk als stellungen, einer Prise Hitchcock und drei Sekunden Spirale, die sich langsam um sich selber dreht und mit Buñuel.« (Andreas Kilb) ihr seine Figuren, als wollten sie sich und uns allen ihre  Freitag, 20. Juli 2018, 21.00 Uhr verschiedenen Seiten zeigen und sie erkunden, bis die letzte Einstellung wieder an die erste Szene anknüpft.« Two Faces of January (Die zwei Gesichter des (Susanne Mayer) Januar) | Großbritannien 2014 | R+B: Hossein Amini,  Freitag, 20. Juli 2018, 18.30 Uhr  Sonntag, 22. Juli nach dem Roman von Patricia Highsmith (1964) | K: 2018, 21.00 Uhr Krimiautorinnen

71 TWO FACES OF JANUARY TWO FACES Daphne du Maurier (Daphne Browning) Geboren am 13. Mai 1907 in London, gestorben am 19. April 1989 in Par, Cornwall. Sie ist die vielleicht vielsei- tigste unter den drei ausgewählten Autorinnen. Ihr Großvater war der Schriftsteller George du Maurier, ihr Vater der Schauspieler Gerald du Maurier. Daphne wuchs wohlbehü- tet mit ihren beiden Schwestern in London und auf, genoss eine private Schulausbildung, war finan- ziell unabhängig und schrieb mit 19 Jahren ihre ersten Kurzgeschichten. Die Landschaft und die Menschen in Cornwall im Südwesten Englands faszinierten sie so sehr, dass sie viele ihrer Geschichten an der englischen Küste ansiedelte, wie »Der Geist von Plyn«, ihr erster Roman, den sie 1931 veröffentlichte, oder »Jamaica Inn« aus dem Jahr 1936. 1932 heiratete sie General Frederick Browning, mit dem sie drei Kinder hatte. Ihr wird eine Beziehung zur Schauspielerin nachgesagt.

Jamaica Inn (Riff-Piraten) | Großbritannien 1939 | zur Dreiecksbeziehung, in das Aschenbrödelmärchen R: Alfred Hitchcock | B: Sidney Gilliat, Joan Harrison, schiebt sich als drohender Schatten die dunkle Präsenz nach dem Roman von Daphne du Maurier (1936) | K: einer Schlossarchitektur: die Geschichte des entrückt Bernard Knowles, Harry Stradling | M: Eric Fenby | D: und abgeschieden erscheinenden Hauses Manderley. Charles Laughton, Horace Hodges, Maureen O'Hara, Wie in VERTIGO versucht der Held, seiner Frau den Hay Petrie, Frederick Piper | 99 min | OmU | »Trivialität Geist einer Toten aufzuprägen. REBECCA ist ein Geis- und Kolportage mischen sich mit poetischem Charme. ter- und Horrorfilm über die Macht einer Toten über die Wortspiele unterlaufen die Eindeutigkeit von Bildern. Lebenden.« (Harry Tomicek) Viele Handschriften. Strandräuber senden von den  Mittwoch, 25. Juli 2018, 20.00 Uhr Küsten Cornwalls falsche Signale, locken reiche Kauf- mannsschiffe auf die Riffs und plündern sie aus. Die The Scapegoat (Der Sündenbock) | Großbritannien Räuber treffen sich im ›Jamaica Inn‹, einer unheimli- 1959 | R: Robert Hamer | B: Gore Vidal Robert Hamer,

Krimiautorinnen chen Herberge, düster, schmuddelig: eine Unterwelt im nach der Erzählung von Daphne du Maurier (1957) | K: Licht. Charles Laughton ist der Kopf der Bande: ›Re- Paul Beeson | M: Bronislau Kaper | D: Alec Guinness, 72 member, I’m Pengallan and this is Pengallanland.‹ Die Bette Davis, Nicole Maurey, Irene Worth, Pamela Oberwelt im Dunkel.« (Wolfgang Jacobsen) Brown, Annabel Bartlett, Geoffrey Keen | 91 min | OF  Dienstag, 24. Juli 2018, 20.00 Uhr  Freitag, 27. | Ein englischer Lehrer tauscht seine Identität mit der Juli 2018, 18.30 Uhr eines ihm sehr ähnlich sehenden, hoch verschuldeten französischen Grafen, der seine Gattin ermorden und Rebecca | USA 1940 | R: Alfred Hitchcock | B: Robert so zu Geld kommen will. Stilvoll inszenierte Kriminal- E. Sherwood, Joan Harrison, nach dem Roman von geschichte von Robert Hamer, mit dem Alec Guinness Daphne du Maurier (1938) | K: George Barnes | M: bereits bei KIND HEARTS AND CORONETS (ADEL VER- Franz Waxman | D: , Joan Fontaine, PFLICHTET) erfolgreich zusammengearbeitet hatte. George Sanders, Judith Anderson, Nigel Bruce, Regi- Daphne du Maurier hatte ihn gegen den vorgeschla- nald Denny | 130 min | OF | »REBECCA, Hitchcocks genen durchgesetzt. Alec Guinnness brilliert erster Hollywoodfilm, ist ein rauschhaftes Melodram in seiner Doppelrolle, Bette Davis als drogenabhängige von Dämmerung, Angst und Hoffnung. Die Geschichte Mutter des Grafen. eines Paares wird in doppelter und unheimlicher Weise  Donnerstag, 26. Juli 2018, 20.00 Uhr The Birds (Die Vögel) | USA 1963 | R: Alfred Hitchcock englisches Ehepaar irrt durch Venedig, immer noch un- | B: Evan Hunter, nach der Erzählung von Daphne du bewusst auf der Suche nach ihrer vor Jahren zu Hause Maurier (1952) | K: Robert Burks | M: Bernard Herr- ertrunkenen kleinen Tochter. Was Nicolas Roeg dann mann, Remi Gassmann, Oskar Sala | D: Rod Taylor, 1973 daraus machte, ist ein Höhepunkt des europäi- Tippi Hedren, Jessica Tandy, Suzanne Pleshette, Vero- schen Kinos geworden, einer der schönsten, traurigs- nica Cartwright | 119 min | OmU | »Übersichtliche Ein- ten und verwirrendsten Filme der ohnehin glorreichen stellungen, klar komponiert mit grünsilbrigen Wolken- siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Roeg schuf himmeln. Die Farben scheinen gefroren. Und aus einer einen Traum aus Blutrot, aus Scherben der Erinnerung ruhigen Totale stößt eine einzelne Möwe wie ein Pfeil und aus Splittern von Glas, eine Mischung von Psycho- auf das Boot in der Bucht von Bodega Bay herab, um trip und verfilmtem Existenzialismus.« (Dominik Graf) an Tippi Hedrens weißer Stirn ein Mal aus rotem Blut zu  Samstag, 28. Juli 2018, 21.00 Uhr  Sonntag, 29. hinterlassen. Ein Film, aufgebaut wie eine musikalische Juli 2018, 18.30 Uhr Komposition. Mit etwas Kleinem beginnen, es größer werden lassen, dabei verändern und umkehren. Aus My Cousin Rachel (Meine Cousine Rachel) | Groß- zwei Edelsittichen (love birds), eingesperrt in einem britannien 2017 | R+B: Roger Michell, nach dem Ro- Käfig in Tippi Hedrens Hand, werden Heerscharen von man von Daphne du Maurier (1951) | K: Mike Eley | Vögeln, die ein Haus belagern, in dem sie und andere M: Rael Jones | D: , Sam Claflin, Holliday Vertreter des Menschengeschlechts wie in einem Käfig Grainger, Iain Glen, Pierfrancesco Favino | 106 min | festsitzen. Das Motiv steigern, es von einigen Musikern OmU | »Regisseur Roger Michell wildert mit seiner Ver- forte, von vielen fortissimo, von den meisten crescendo, anschaulichung der gesellschaftlichen Konfliktlinien in im Finale von allen am eindringlichsten spielen lassen, Jane Austens Revier, ohne aber das schauerromanti- nämlich piano pianissimo.« (Harry Tomicek) sche Gothic-Flair von Daphne du Mauriers Roman zu  Freitag, 27. Juli 2018, 21.00 Uhr  Samstag, 28. verraten. Bis fast zum Filmende schillert die Überfrau Juli 2018, 18.30 Uhr in verdächtigen Farben, erscheint mal als manipula- tive Goldgräberin, mal als giftmischende Verführerin. Don't Look Now (Wenn die Gondeln Trauer tragen) Und mal als verletzliches Hascherl, das versucht, seine | Großbritannien 1973 | R: Nicolas Roeg | B: Allan Scott, Autonomie zu wahren in einer Gesellschaft, die Eigen- Chris Bryant, nach der Erzählung von Daphne du Mauri- ständigkeit für Frauen nicht vorsieht. Man kann sich er (1971) | K: Anthony B. Richmond | M: Pino Donaggio schwerlich eine perfektere Rachel als Rachel Weisz mit | D: Julie Christie, Donald Sutherland, Hilary Mason, ihrem Mona-Lisa-Lächeln vorstellen.« (Birgit Roschy) Clelia Matania, Massimo Serato | 110 min | OmU | »Ein  Sonntag, 29. Juli 2018, 21.00 Uhr Krimiautorinnen

73 DON'T LOOK NOW