Geschäftsbericht 2018/2019

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Geschäftsbericht 2018/2019 GESCHÄFTSBERICHT 2018/2019 Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Fernruf: (09303) 90660 Würzburger Straße 44 Telefax: (09303) 99198 D-97246 Eibelstadt Infotel: (09303) 99199 eMail-Adresse: [email protected] Internet: www.frankenrueben.de Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. GESCHÄFTSBERICHT 2018/2019 (Geschäftsjahr 1. April 2018–31. März 2019) Verband Fränkischer Zuckerrübenbauer e.V. Telefon: (09303) 90660 Würzburger Straße 44 Telefax: (09303) 99198 D-97246 Eibelstadt Infotel: (09303) 99199 eMail-Adresse: [email protected] Internet: www.frankenrueben.de Zucker & Rüben im Wettbewerb Fairness – Verlässlichkeit – Wirtschaftlichkeit sichern die Zukunft 2018/2019 – Zeit der Extreme, Herausforderun- Wege aus dem Krisenmodus gen und Anpassungen Es wird Zeit für eine offensive Argumentation, gemeinsa- Noch nie so süß, noch nie so sauber, noch nie so (lang) mes Handeln und schließlich einen Stimmungswandel. sommerlich, noch nie so volatil, wie im Geschäftsjahr Nur gemeinsam mit unserem Unternehmen lässt sich die 2018/19! Treffender sind wohl die viel zu warme und Zuckerproduktion aus Rüben dauerhaft lukrativ halten. trockene Vegetationsperiode, die ordentliche Kampa- Dafür haben unsere Bauern seit Generationen viel Geld gne, die Märkte und letztlich unsere Seelenlage nicht zur Verfügung gestellt und dafür müssen wir jetzt umsteu- zusammenzufassen. Bei allen Rüben- und Zucker-Leuten ern – am Markt und bei der Kontrahierung. gärt es, die Stimmung liegt am Boden. Auftakt für dieses Umdenken war Ende 2018 unsere Vor drei Jahren hätten die Erfolgszahlen eines Jahres im Resolution (nebenstehend im Vorspann!), die sich zu ei- Hitze- und Trockenmodus – z.B. 2015 im Vergleich zu ner bundesweiten Protestwelle „Fair Play für heimische 2018 – mehr Zufriedenheit ausgelöst. Massiv trüben Kli- Zuckerrüben“ ausgewachsen hat. Südzucker hat Ende mawandel, das von der Politik bewusst in Kauf genom- Januar 2019 mit der Vorlage eines Restrukturierungsplanes mene Auf und Ab der Märkte sowie des gesellschafts- (u.a. Schließung der beiden deutschen Werke Warburg politischen Umfeldes derzeit die Stimmung in Praxis und und Brottewitz) reagiert und richtet die Fabrikkapazitäten Zuckerbranche – zu groß scheinen die Herausforderun- noch stärker am europäischen Markt aus. Ziel ist es, sich gen für einen rentierlichen Zuckerrübenanbau der Zukunft weniger den enormen Preisschwankungen an den glo- zu sein. Parallel nehmen uns unsere heimische Politik und balen Zuckermärkten aussetzen zu müssen, ohne aber Konsumgesellschaft immer kritischer in den Fokus, allein- die Kosteneffizienz der Zucker-(Rüben-)Produktion aus verantwortlich für grundsätzliche Probleme der Umwelt den Augen zu verlieren. Andere Unternehmen folgen … und Volksgesundheit zu sein. Immer mehr werden uns Mittel und Werkzeuge für eine qualitativ hochwertige Fair Play im Detail und gesunde Pflanzenproduktion genommen, während Übergelaufen ist das Fass letztlich durch die – ursprüng- unsere EU-Nachbarn weiterhin darauf zurückgreifen und lich nicht gewollten – unfairen Wettbewerbsbedingun- sogar ausbauen – der Glaube an ein gemeinsames gen im europäischen Rübenanbau. In 11 von 19 EU- Europa des Wirtschaftens unter gleichen Wettbewerbs- Staaten mit Zuckerrüben-Erzeugung werden zusätzlich bedingungen kommt bei den deutschen Bauern ins Wan- gekoppelte Beihilfen auf die Rübenfläche gezahlt, nicht ken (!). Der in den EU-Ländern unterschiedliche Umgang in Deutschland, in 13 von 19 EU-Staaten dürfen Neo- mit der Neonics-Pillierung bei der Aussaat 2019 ist ein nikotinoid-haltige Saatgutbeizen zur Bekämpfung von besonders schmerzliches Beispiel dafür. Die Diskussion Schädlingen (v. a. von virusübertragenden Blattläusen) um eine moderne Landwirtschaft scheint nur noch „Bio- per Notfall-Verordnung weiter eingesetzt werden, in getrieben“, nicht sachorientiert zu sein – wohlwissend, Deutschland musste das Rest-Saatgut entschädigungs- dass mit der Extensivierung die globalen Aufgaben einer los entsorgt werden; die Aussaat 2019 wurde sogar wachsenden (Welt-) Bevölkerung und des Klimawandels staatlich daraufhin kontrolliert; ein neues Schädlings- nicht zu lösen sind. Monitoring haben wir für eine notwendige Bekämpfung aufgebaut – wohlwissend, dass trotz dieses erheblichen Mehraufwandes enorme Ertragseinbrüche und Einkom- mensverluste drohen – die z.T. heftige Befall-Situation in den Feldern des Frühjahrs 2019 hat schon ernüchtert!!! Andere „Damokles-Schwerter“ schweben am Rüben- himmel: Einschnitte bei Herbiziden, Insektiziden und Fungiziden, Restriktionen der neuen Düngeverordnung („rote Ge- biete“), außerordentliche Umweltauflagen (speziell in Bayern mit dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“) … und die Engpässe bei der Zulassung neuer Wirkstoffe und innovativer Pflanzenschutzmittel (z. B. des Conviso Smart-Systems); diese Barrieren sind hoffentlich bald überwunden, denn auch dafür haben wir zahlreiche Politiker-Kontakte aktiviert und -Gespräche geführt – siehe nebenstehende Bildergalerie! Zuversichtlich bleiben Der Zuspruch der Anbauer für unsere Aktionen in den Winterveranstaltungen und denen des Frühjahrs macht Mut – vielen Dank für die unterstützende Begleitung und Solidarität! Andererseits wissen wir, Forschung und Entwicklung sind Dr. Klaus Ziegler so notwendig wie lange nicht mehr; und da sind wir mit unserer gemeinsam finanzierten Versuchsabteilung, der beging am 01. März 2019 GEP-anerkannten ARGE Franken, gut aufgestellt. Allen Widrigkeiten zum Trotz bleiben wir flexibel und das 30-jährige Jubiläum zuversichtlich, auch in Zukunft erfolgreich Zuckerrüben anzubauen. Dafür weiter Flagge zu zeigen ist jetzt das Gebot der Stunde! seines Eintritts in die Geschäftsführung des Verbandes Fränkischer Zuckerrübenbauer. Seit Eibelstadt, im Mai 2019 nunmehr 25 Jahren agiert er alleinverantwortlich. Seine Berufslaufbahn startete nach dem Studium der Agrarwissenschaften an der TU München- Weihenstephan am 15. August 1985 bei der Zuckerfabrik Franken GmbH, Ochsenfurt, die ihm parallel die Gelegenheit eröffnete, eine Dissertation Dr. Stefan Streng Dr. Klaus Ziegler mit Promotion an der Universität Gießen anzuferti- (Vorsitzender) (Geschäftsführer) gen und zu vollenden. Durch seinen außergewöhnlichen Einsatz für die Belange der Zuckerrübenbauern und seine große Fachkompetenz erwarb er sich im Laufe dieser drei Jahrzehnte Achtung und Vertrauen, nicht nur im Verbandsgebiet, sondern auch in nationalen und internationalen Gremien. Vorstand und Ausschuss des Verbandes Fränkischer Zuckerrübenbauer wünschen ihm weiterhin viel Erfolg für sein berufliches Wirken. Zuckerrübenanbau bleibt trotz Liberalisierung ab 2017 eine politische Kultur – das Dilemma eines fairen Wettbewerbs: Politikertreffen im Rahmen der CSU-Klausurtagung im Kloster Banz am 16.01.2019 (v.l.n.r.): Staatssekretär Gerhard Eck (MdL – SW), Dr. Klaus Ziegler (VFZ-Geschäftsführer), Thorsten Schwab (MdL – MSP), Hans Herold (MdL – NEA), Agrarausschuss-Vorsitzender Martin Schöffel (MdL – CO), Dr. Stefan Streng (VFZ-Vorsitzender mit der Resolution), Manfred Ländner (MdL – WÜ) Rübenanbauer-Protest vor der Kuratori- umstagung in den Mainfrankensälen Veits- höchheim am 24.01.2019: Forderung des Endes von Wettbewerbsver- zerrungen zulasten deutscher Zuckerrüben- bauer – vorne mit der Führungsriege der süddeutschen Zuckerwirtschaft und MdL Volkmar Halbleib (3. v.r.) Spontane Demonstration nach der Kreisversammlung Erbshausen am 04.02.2019 für ein Pressefoto – die Teilnehmer zeigen Solidarität und Verbundenheit mit dem heimischen Zuckerrübenanbau und plädieren für Fair Play. Solidaritätskundgebung und Mahn- wache, um auf die existenzielle Krise der süddeutschen Zuckerwirtschaft aufmerksam zu machen – hier vor der Zuckerfabrik Ochsenfurt (im Bild v.l.n.r.): Johannes Menth (VFZ-Vorstand), Rosa Behon (Bezirksrä- tin und stellv. Bürgermeisterin), Martina Wild und Eugen Köhler (BBV), Ibo Ocak (Bezirksvorsitzender NGG-Gewerkschaft), Andreas Dürr (Betriebsratsvorsitzender der Zuckerfabrik Ochsenfurt), Volkmar Halbleib (MdL), Peter Juks (Bürgermeister Ochsen- furt), Alfons Münch (Südzucker-Direktor des Geschäftsbereiches Zucker und Rüben) Auch den Bundestagsabgeordneten Dr. Anja Weisgerber und Artur Auernhammer (in Bildmitte) konnte die Verbandsführung die existenzielle Krise der (süd-)deutschen Zuckerwirtschaft klar machen – Treffen am 16.04.2019 in der VFZ-Geschäftsstelle in Eibelstadt Treffen mit der Ministerin Michaela Im Rahmen der Ehrung von Dr. Jochen Fenner, ehemaliger Kaniber zur Diskussion der Probleme VFZ-Vorsitzender bis 2017, mit der Bayerischen Staatsmedaille in Bayerischer Zuckerrübenanbauer bei zwei Silber am 09.07.2018 konnten erste Kontakte mit der neuen Baye- Gelegenheiten am Staatsministerium, Mün- rischen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber aufgebaut wer- chen 09.07.2018 (im Bild), 14.03.2019 ge- den – es gratulieren der Vorsitzende Dr. Stefan Streng (links) und meinsam mit den südbayerischen Kollegen der Geschäftsführer Dr. Klaus Ziegler (rechts) Leben für Bauern, Rüben und Zucker Von sechs prägnanten Persönlichkeiten mussten wir uns von Seiten der fränkischen Zuckerwirtschaft im letzten Jahr für immer verabschieden: Gunther Schütz * 14.08.1944 † 16.08.2018 2011 goldene Zuckerrübe 1973-2012 38 Jahre Geschäftsführer Verband Kassel Alfons Kemmer * 17.10.1932 † 15.08.2018 Hofmeister Zuckerfabrik Ochsenfurt Ludwig Dittmann * 05.05.1929 † 03.12.2018 1985-1990 Gutachter in Zeil Hubert Gräb * 25.08.1935 † 31.12.2018 bis 2002 langjähriger Vertrauensmann Willi Stark * 25.03.1939 † 22.02.2019 1992-1997 Versuchsansteller vor 1992 Versuche für IfZ Göttingen
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