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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Pollichia Kurier

Jahr/Year: 2017

Band/Volume: 2017_01

Autor(en)/Author(s): diverse

Artikel/Article: Pollichia Kurier 1 N POLLICHIA G A T N U

U POLLICHIA R D F

L Jahrgang 33, Heft 1 O I

R Januar bis März 2017 B S T Einzelpreis e 2.00 C L H E KURIER U W N M G Vierteljährliches Infoblatt des Vereins für U NATURSCHUTZ Naturforschung und Landespflege e. V. – ISSN 0936-9384

Berichte aus Arbeitskreise Landespflege und Veranstaltungs- Aus den Museen dem Verein und Gruppen Naturschutz programme

Vielfältige Kulturlandschaften wie hier in „Biodiversität und Kulturlandschaftsschutz“ der südpfälzischen Klingbachniederung ist das Schwerpunktthema unserer diesjäh - zeichnen sich durch besonders hohe Arten - rigen Frühjahrstagung am 12. März in Pir - vielfalt aus. masens. EDITORIAL POLLICHIA- KURIER

Liebe Mitglieder, um die Jahreswende ist es nun doch etwas in die Endphase der Bearbeitung und dann wir werden den Tag der Artenvielfalt im winterlicher geworden, zumindest in den in den Druck, wir erscheinen also wieder Juni im neuen Nationalpark Hunsrück zu - höheren Lagen der Pfalz. Aber auch das im normalen Takt. Für den nächsten Band sammen ausrichten. Kommen Sie zahlreich brachte nicht den sonst normalen Ansturm liegen auch schon Beiträge vor, aber gerne und beteiligen Sie sich daran! an die Vogelfutterhäuschen, zu dessen dürfen Sie hier noch welche beisteuern. Ausbleiben - siehe auch den Beitrag in die - Unsere neu überabeitete Homepage ist ser Ausgabe des Kuriers - wir vor und nach Ein Highlight wird sicher die Frühjahrsta - nun online und hier können Sie sich immer Weihnachten in der RHEINPFALZ eine in - gung, zu der ich Sie gerne einladen über alle Neuigkeiten, Termine, Veranstal - tensive Pressearbeit gemacht haben. Über möchte. Sie findet dieses Jahr in Pirmasens tungen etc. informieren - und auch im 300 Mails kamen bis Anfang Januar und statt, wobei wir im Dynamikum zum neuen Shop einkaufen gehen. Machen Sie viele harren noch der Auswertung, auch Schwerpunkttema „Biodiversität und Kul - davon reichlich Gebrauch und machen Sie gab es etliche Leserbriefe zu dem Thema. turlandschaftsschutz“ tagen werden. auch Freunde, Förderer und Bekannte da - Mit dem Umweltministerium haben wir rauf aufmerksam, denn so verringert sich Kontakt aufgenommen und werden auch In diesem Jahr hat auch unser Museum unser Lagerbestand und unser Kontostand dort diese Problematik weiter ansprechen. (PMN) in Bad Dürkheim sein Jubiläum und verbessert sich! Über die Gründe für die „Vogelebbe“ lässt hier stehen eine speziellere Flechtentagung sich sicher streiten, nicht aber über den und eine weitere Tagung - gemeinsam mit In diesem Sinne, ich wünsche Ihnen ein Umstand an sich, denn noch nicht einmal der POLLICHIA und der Pfälzischen Gesell - glückliches, erfolgreiches und gesundes 5 % der Rückmeldungen berichtet von schaft zur Förderung der Wissenschaften - 2017 - einem normalen Besuch wie in den Vorjah - zum Thema „Biodiversität im Biosphären - bis bald und mit herzlichen Grüßen ren. reservat Pfälzerwald“ an.

Was tut sich sonst noch? Der neue Band Die Kooperation mit der DELATTINIA zeigt Ihr der MITTEILUNGEN steht und geht in Kürze nach zwei Treffen nun auch erste Früchte, Dr. Jürgen Ott

POLLICHIA - Verein für Naturforschung und Landespflege e. V., gegr. 1840 Nach § 60 Bundesnaturschutzgesetz anerkannte Landespflegeorganisation in Rheinland-Pfalz · Mitglied im Deutschen Naturschutzring e.V. (DNR) · Bundesverband für Umweltschutz POLLICHIA-Geschäftsstelle: Erfurter Straße 7, 67433 Neustadt, Tel.: (0 63 21) 92 17 68, Fax: 92 17 76 Internet: www.pollichia.de · E-Mail: [email protected] · Bürozeiten: Montag, Mittwoch, Freitag 9 - 15 Uhr

Pfalzmuseum für Naturkunde – POLLICHIA-Museum, Hermann-Schäfer-Straße 17, 67098 Bad Dürkheim Leiter: Museumsdirektor Dr. Frank Wieland Öffnungszeiten: Di-So 10.00 Uhr - 17.00 Uhr, Mi 10.00 Uhr - 20.00 Uhr, Mo geschl.; Tel.: (0 63 22) 94 13-0, Fax: (0 63 22) 94 13-11 Präsident: Vizepräsident: Schriftführer: Rechner: Beauftragter für Beauftragter für Schriftleiter der Mitteilungen Dr. Jürgen Ott Dr. Birgit Becher Werner Schimeczek Dr. Reinhard Landespflege: Museumsfragen: der POLLICHIA und Friedhofstraße 28 Waldstraße 1 Bischof-Hugo-Straße 19 Speerschneider Heiko Himmler Prof. Dr. Dieter Uhl POLLICHIA-Bücher (kom.): D-67705 Trippstadt D-67688 Rodenbach 76829 Landau Sportplatzstraße 40 Große Ringstraße 45 Villenstr. 13 Dr. Peter Diehl Telefon: (0 63 06) 99 38 88 Telefon: (0 63 74) 94 5 81 85 Telefon: (0 63 41) 3 14 06 76857 Rinnthal 69207 Sandhausen 67433 Neustadt Schifferstraße 27 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] E-Mail: schimeczek@polli - Telefon: (0 63 46) 31 81 E-Mail: pollichia- E-Mail: [email protected] 67547 Worms chia.de E-Mail:speerschneider@polli - [email protected] E-Mail: [email protected] chia.de POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 FRÜHJAHRSTAGUNG 1

Einladung zur Frühjahrstagung der POLLICHIA am Sonntag, 12. März 2017, in Pirmasens

Thema: „Biodiversität und Kulturlandschaftsschutz“

Ort: Nachmittagsprogramm (14 -17.30 Uhr): Dynamikum, Fröhnstraße 8, Tagungssaal im 3. Stock Das Dynamikum ist knapp 10 Fußminuten vom Hauptbahnhof ent - Barbara Friemel (MUEEF - Ministerium für Umwelt, Energie, Ernäh - fernt. Im direkten Umfeld gibt es viele Parkplätze und ein Parkhaus. rung und Forsten Rheinland-Pfalz): Aktuelle Entwicklungen im Arten - schutz Vormittagsprogramm (11.15 - 13 Uhr): Arno Sprau (Kreisverwaltung Pirmasens): Beweidung des Hornbach - Begrüßungen: tales - praktische Erfahrungen mit einer exotischen Rinderrasse Oberbürgermeister Dr. Bernhard Matheis (angefragt) Prof. Martin Entling (Uni Landau): Biodiversität und Ökosystemdienst - Uwe Groh (Vorsitzender der Gruppe Pirmasens) leistungen in Agrarlandschaften Johannes Mazomeit (POLLICHIA Ludwigshafen): Zum Stand der Ver - Vorträge: breitung und Bekämpfung der Beifußblättrigen Ambrosie in Rhein - Uwe Groh & André Jankwitz (POLLICHIA Pirmasens): Spannungsfeld land-Pfalz Naturschutz, Naherholung und Kulturlandschaft, praktische Beispiele aus der Arbeit des Naturschutzbeirates der Stadt Pirmasens Kaffeepause von 15.30 bis 15.45 Uhr Prof. Dr. Josef Settele (UFZ - Helmholtz Zentrum für Umweltforschung, Halle): Naturschutz in der Kulturlandschaft - Probleme, Herausforde - Peter Keth (POLLICHIA Worms): Diversität, Funktionalität und Gefähr - rungen und Chancen weltweit betrachtet dung von Ektomykorrhizapilzarten Prof. Dr. Eckhard Jedicke (Hochschule Geisenheim): Naturschutz und Landwirtschaft - David und Goliath oder Partner bei der Gestaltung Mittagspause: 13 - 14 Uhr der Agrarwende?

Getränke und Verpflegung in der Cafeteria (Selbstzahler) Kaffee und Kekse werden gereicht

Einladung zur Mitgliederversammlung am 12. März 2017 im Dynamikum Pirmasens

(Fröhnstraße 8, Pirmasens, Tagungssaal im 3. Stock)

1. Begrüßung und Eröffnung 8. Tagungen und Exkursionen 2. Festlegung der endgültigen Tagesordnung 8.1 Frühjahrsexkursion 2017 3. Protokoll der letzten Mitgliederversammlung vom 6. 8.2 Herbsttagung 2017 März 2016 in Kirchheimbolanden 8.3 Herbstexkursion 4. Aktuelles aus dem Verein 8.4 weitere Tagungen 5. Präsidiums- und Personalangelegenheiten: 9. Projekte 5.1 Nachwahl zum Präsidium (u.a. Schriftleiter der 9.1 Ziele und Schwerpunkte der POLLICHIA-Arbeit POLLICHIA) 9.2 Projekte und Projektanträge 5.2 Geschäftsstelle / Personalsituation 9.3 Reaktivierte und neue Arbeitskreise 6. Finanzangelegenheiten 9.4 Bearbeiter/Bearbeitungen von Naturschutzver - 6.1 Haushalt 2016: Ergebnis fahren 6.2 Haushalt 2017: Plan 10. Publikationen 6.3 Mitgliederbeitrag und Mitgliederwerbung 10.1 Kurier 7. Georg-von-Neumayer-Stiftung 10.2 Mitteilungen 7.1 Neubesetzung von Vorstand und Kuratorium 11. Homepage 7.2 Haus der Artenvielfalt: Baufortschritt, Mietsi - 12. Verschiedenes tuation 12.1 Ankauf von Sammlungen 2 INHALTSVERZEICHNIS 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

Berichte aus dem Verein Berichte aus den Gruppen Zweites Treffen zwischen POLLICHIA und IMAGO Bad Dürkheim sowie mit der DELATTINIA (Jürgen Ott) 3 Pilzexkursion der Kreisgruppe Bad Dürkheim 2016 Nahe der Natur: Ein neues lebendiges Museum zum Erleben (Klaus Mittmann) 33 (Michael Altmoos) 4 POLLICHIA zu Gast bei LOTTO Rheinland-Pfalz zum Donnersberg FCK-Heimspiel (Jürgen Ott) 5 Veränderung der Artenvielfalt im Donnersbergkreis (Udo Weller, Ina Ruffini) 33 Berichte aus den Arbeitskreisen Umweltdiplom des Donnersbergkreises (Udo Weller) 34 AK Botanik Kurze Anmerkung zu den Vorkommen von Gewöhnlichem Teufelsabbiss (Succisa pratensis Moench ) und Landespflege und Naturschutz Schlitzblättriger Brombeere (Rubus laciniatus Willd. ) Von Nachhaltigkeits- und Zielerreichungsproblemen in der in Mannheim (Thomas Junghans) 7 Energiewende…sowie Lösungsansätzen (Richard Leiner) 37 Kurze Notiz zum Neufund der Gelben Skabiose Energiewende ja - aber nicht so! (Willi Weitz) 40 (Scabiosa ochroleuca L.) in Mannheim (Thomas Junghans) 8 Fünf vor Zwölf ist längst vorbei (Reiner Schönfelder) 42 Ambrosia-Jahreskurzbericht 2016 (Johannes Mazomeit) 9 Aus den Museen AK Geowissenschaften Kristallmagie - Verborgener Zauber dunkler Turmaline Kann man aus den Charakteristiken veschiedener Zahn- (Paul Rustemeyer, Sebastian Voigt, Jan Fischer) 44 typen/-muster fossiler Haie auf deren Ernährungsweise schließen? (Pascal Müller) 10 Neumitglieder / Verstorbene 45 Anmerkungen über spezielle Bergtypen an den Talrändern von Glan und Nahe sowie über die gemeinsame Talgeschichte beider Flüsse (Karlheinz Schultheiß) 15 Personalia Dr. Walter Lang 80 Jahre (Johannes Mazomeit) 46 AK Insektenkunde Dr. Hans Reichert 80 Jahre (Johannes Mazomeit) 48 Das Sandstrohblumen-Eulchen ( minutata Nachruf für Herrn Dr. Karl-Heinz Dannapfel (Herbert Jäger) 48 Fabricius, 1794) in Rheinland-Pfalz (Ernst Blum) 20 Nachruf auf Günter Wrusch (Bianca Steimle) 49 Ein weiterer Nachweis der Sonnentau-Federmotte ( Buck- leria paludum Zeller, 1839) in Rheinland-Pfalz (Ernst Blum) 22 Veranstaltungsprogramme Arbeitskreis Insektenkunde Rheinland-Pfalz: Rheinland- Verein 51 Pfälzischer Entomologentag mit der Großregion Saar-Lor-Lux Bad Dü rkheim 51 (Saarland, Lothringen, Luxemburg, Wallonien) (Frank Dickert) 22 Bad Kreuznach 52 Willkommen zurück? Wiederfunde der Malveneule Donnersberg 53 (Acontia lucida Hufnagel, 1766) in Rheinland-Pfalz Germersheim 54 (Ute Zengerling-Salge, Michael Ochse) 24 Kaiserslautern 54 Kusel 55 AK Ornithologie Landau 56 Weißstorch 2016 in Rheinland-Pfalz (Pirmin Hilsendegen) 25 Neustadt 56 Besenderungsprojekt der Aktion PfalzStorch und des Speyer 58 Max-Planck-Institutes Radolfzell (Christiane Hilsendegen) 27 Zweibrü cken 59 Letztes Jahr noch kamen wir kaum mit Füttern nach… AK Astronomie 59 (Jürgen Ott) 29 AK Insektenkunde Rheinland-Pfalz 59 Der Feldsperling auf dem Rückzug Pfalzmuseum für Naturkunde 59 (Dieter Raudszus, Ute Zengerling-Salge) 31 GEOSKOP auf Burg Lichtenberg bei Kusel 64

Impressum 32 Berichte aus dem Verein

Zweites Treffen zwischen POLLICHIA und IMAGO Datenaustauschmöglichkeiten erörtert. meinen Gedanken- und Erfahrungsaus - Auch sollen zukünftig die Nachbarorgani - tausch. sowie mit der DELATTINIA sationen über wichtige Termine von Tagun - Zentraler Punkt war hier der geplante gen oder Exkursionen informiert werden, gemeinsame „GEO-Tag der Artenvielfalt” Im Zuge des Aufbaus einer Zusammenar - um den jeweiligen Mitgliedern eine Teil - im neuen Nationalpark Hunsrück. Dieser beit mit benachbarten naturforschenden nahme an den Veranstaltungen der Part - soll an dem Wochenende 16. - 18. Juni Vereinigungen und Naturschutzverbän - nerorganisationen zu ermöglichen. 2017 stattfinden, wobei die ersten beiden den über die rheinland-pfälzischen Lan - Die DELATTINIAs kamen bei dem Treffen Tage für die Fachleute und die Erfassungen desgrenzen hinweg fand am 17. Novem - fast in Zugstärke in die Pfalz, wobei sie von von Flora, Fauna und Pilzen geplant sind. ber 2016 ein weiteres Treffen mit IMAGO ihrer Vorsitzenden Frau Dr. Christina Har - Am Sonntag sollen dann Exkursionen, (Departement Grande Est, Straßburg) im busch und Dr. Andreas Bettinger ange - Demonstrationen und Führungen speziell Haus der Artenvielfalt sowie am 13. führt wurden. Seitens der POLLICHIA nah - für die Bevölkerung und interessierte Laien Dezember 2016 mit der DELATTINIA (Saar - men der Gastgeber, Dr. Sebastian Voigt, organisiert werden. Alle POLLICHIAner land, Saarbrücken) im GEOSKOP statt. sowie aus dem Präsidium neben dem sind ganz herzlich dazu eingeladen! Bei dem Treffen mit IMAGO (vertreten Unterzeichner noch Dr. Peter Diehl und aus In Kürze sollen nun Gespräche mit dem durch Raynald Moratin) nahmen, da es vor dem Pfalzmuseum für Naturkunde die Umweltministerium und der Nationalpark - allem um Citizen Science-Daten und deren neue Zoologin, Frau Dr. Katharina Schnee - verwaltung geführt werden, um weitere Austausch ging, auch die KoNat (Artenfin - berg, teil. Auch bei diesem Treffen ging es inhaltliche Aspekte zu besprechen und den der - Frau Annalena Schotthöfer und wieder, nach einer kurzen, aber sehr inte - TdA organisatorisch vorzubereiten. Wir Dominic Frank) und naturgucker.de (Ste - ressanten Museumsführung im GEOSKOP werden Sie dazu auf der POLLICHI A-home - fan Munzinger) teil. Es wurden die ver - durch den Hausherrn, vor allem um page auf dem Laufenden halten. Wer In- schiedenen Systeme, deren Einsatz- und gemeinsame Aktivitäten und einen allge - teresse an der Organisation bzw. Erfassung

Große Runde beim zweiten Treffen, unter anderem mit Sebastian Voigt (2. v. l.), Katharina Schneeberg (5. v. l.), Jürgen Ott (2. v. r.), Christina Harbusch (4. v. r.), Andreas Bettinger (5. v. r.) und Peter Diel (6. v. r.). 4 BERICHTE AUS DEM VEREIN 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

einer Gruppe - gleich ob botanisch oder zoo - logisch - oder eines anderen Themas hat, kann sich beim Unterzeichner gerne mel - den. Weitere Themen des Treffens mit den saar - ländischen Kollegen waren unsere jeweili - gen Publikationsorgane, Möglichkeiten zur Mitgliederwerbung (v. a. wie können Jugendliche für die Natur begeistert und geworben werden?), gemeinsame Exkur - sionen, ein möglicher Referentenaustausch u.v.m. Da diese Treffen als sehr anregend und fruchtbar für die Zusammenarbeit erachtet wurden, sollen in nächster Zeit weitere in lockerer Folge organisiert werden.

Jürgen Ott, Trippstadt

Nahe der Natur: Ein neues lebendiges Museum zum Abb. 1: Naturraum zum Genießen - Museum „Nahe der Natur”. (Foto: M. Altmoos) Erleben tiert, die ökologische Zusammenhänge, POLLICHIA, GNOR, Umweltstiftung und gute Geschichten oder Naturschutz reprä - dem Fotografen Dirk Funhoff entwickelte Kommt Naturschutz ins Museum …. - klingt sentieren, darunter auch viele Fossilien, Fotoausstellung „Hallo Nachbar” war die wie der Anfang eines (schlechten) Witzes. Mineralien und Conchylien. Dabei gibt es erste Sonderausstellung im Museum. Oder gar als Drohung. Und doch ist es Wirk - eine anregende Vielfalt quer durch Mensch Daraus entwickelte das Museum gemein - lichkeit, aber eine schöne. Denn mit „Nahe und Natur in angenehmer Zimmeratmo - sam mit Dirk Funhoff in eigenem Stil die der Natur“ - dem „Mitmach-Museum für sphäre. Die kleine Ausstellung wechselt lau - „Wabe des Miteinander”: In einer begehba - Naturschutz“ gibt es seit kurzem eine fend - ein Klein-Museum in steter Bewe - ren kleinen Wabe werden die Schönheiten besondere Einrichtung, die Naturschutz gung. So bestehen neben sinnvollen Über - heimischer Natur vor der Haustür intensiv attraktiv in Szene setzt. Die Ersteröffnung lappungen zu anderen Naturkundemuseen und multimedial faszinierend erlebbar, war 2012 - jetzt ist laufender Ausbau. auch thematische und methodische Allein - während auf den Außenwänden kleine und In Staudernheim (Nahe) mitten in Rhein - stellungsmerkmale „Nahe der Natur”: Zum überraschende Infos und Mitmach-Statio - land-Pfalz wurde ein fast 8 Hektar großer vielgestaltigen Naturschutz, zum Span - nen zu weltweiten Zusammenhängen stau - Bereich mit einen alten Steinbruch-Wald für nungsfeld Mensch-Natur und für gelebte nen lassen. Und im Gelände darf ein Jeder ein Museum erworben und dient als begeh - Menschlichkeit, Frieden und Versöhnun - das dann wiederum selbst in der Natur mit barer Modellraum für Naturerlebnis und gen: denn Natur braucht Menschen nicht, allen Sinnen erkunden. Ganz schön verwo - Naturschutz. Auf 90 % der Fläche wird kon - aber Menschen die Natur. ben - Mensch Natur! sequent „Wildnis“ zugelassen, die durch Auch eine gute Verbindung zur POLLICHIA Betrieben wird all das in privater Träger - ein fast 4 km wildromantisches spezielles besteht. Die einst in Zusammenarbeit von schaft und in stets kreativer Ideenfindung „Wandelpfade -System sanft begehbar ist. Um diese äußerst vielgestaltige Kleinwildnis herum besteht ein Naturgarten (3.000 m²) mit Blütenwiese, Schmetterlingsreich und einem Moosgarten, die für Detailblicke zu Pflege- und Kulturbiotopen einladen. Ein Café (regional + bio) lädt zum Rasten ein. Genussreich können dabei große Themen unserer Zeit im Kleinen erlebt, durchdacht und diskutiert werden: Was bringt Prozess - schutz? Sind Neobiota ein Problem (die gibt es auch hier)? Wie lässt sich Naturschutz ver - bessern, vermitteln und vermehren? Dieser Freiraum ist zugleich ein spannendes Refugium für Flora und Fauna inmitten einer idyllischen Kulturlandschaft - eine wahre Natur-Oase. Das ergänzt sich mit einer Aus - stellung im zugehörigen historischen Sand - steinhaus: Mit dem eigenen Konzept „Museolum“ werden darin betont liebevoll, gemütlich und im Kleinen besondere Gegenstände, Fotos und Naturalien präsen - Abb. 2: Wandelpfade durchziehen die erlebbare Kleinwildnis. (Foto: M. Altmoos) POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 BERICHTE AUS DEM VEREIN 5

Kontakt: Ruf 06751-8576370 / info@nahe- natur.com. Zudem regelmäßige Öffnungen im Sommerhalbjahr: 23. April bis 1. Oktober 2017 immer die Sonntage und Mittwoche ungeraden Datums 11-18 Uhr, zudem viele weitere Aktionstage. Adresse: Nahe der Natur, Schulstr. 47, 55568 Staudernheim. Info und alle Termine : Webseiten-Einstieg zum Museum www.nahe-natur.com mit Übersicht und vielen Vertiefungsmöglich - keiten. Service / News-Kanal: Via Facebook www.facebook.com/NaheNatur bietet das Museum einen inhaltlichen Service mit News, Anregungen und Querblicken zum Naturschutz auch über das Museum hinaus. Veranstaltung gerade auch für POLLI - CHIA-Mitglieder: Mittwoch 5. April 2017 19:30 Uhr Vortrag im GEOSKOP -Urweltmu - seum auf Burg Lichtenberg bei Kusel „Naturschutz „im Steinbruch – vom Abb. 3: Museumsgebäude Nahe der Natur in Staudernheim. (Foto: M. Altmoos) Abenteuer eines kleinen Museums ‚Nahe der Natur‘ “ (Dr. Michael Altmoos von Ursula & Dr. Michael Altmoos, die seit neuer und auch mutiger Kombination aus erzählt zum Leben mit Museum und zu Jahren professionell in Forschung, Praxis besonderem Freiraum, Sammlung, Ausstel - aktuellen Naturschutzthemen). Eintritt frei – und Bildung zum Naturschutz überregional lung und Café für Naturschutz! Die Reise hat Alle willkommen. arbeiten. Sie führen das Projekt unabhängig begonnen… von Staat, Wirtschaft und Verbänden, sind POLLICHIA zu Gast bei aber vielfach inhaltlich vernetzt. Fläche und Dr. Michael Altmoos, LOTTO Rheinland-Pfalz Sammlung sind langfristig für Naturschutz- Nahe der Natur - Museum für Naturschutz, und Museumszwecke abgesichert. So ist Staudernheim (Nahe) zum FCK-Heimspiel „Nahe der Natur” ein neues und in vielerlei Hinsicht unkonventionelles, aber durchaus Lotto Rheinland-Pfalz kennt sicher jeder, echtes kleines Museum im besten Sinne: Tipps und Hinweise: nicht zuletzt aus der Werbung, z. B. auch aus Sammeln, Ausstellen, Forschen, Vermitteln, Besuch willkommen: Ganzjährig wird für der Bandenwerbung im Fritz-Walter-Stadi - sowie Erleben und Genießen: all das in Jeden gerne nach Absprache geöffnet - on des FCK. Wohl weniger bekannt ist, dass Lotto zu jedem Heimspiel des 1. FCK Kaisers - lautern auch Ehrenamtliche in seinen „Lotto-Treff” in den VIP-Bereich einlädt. Sowohl der FCK als auch Lotto wollen so die Kontakte zu ehrenamtlich Tätigen knüpfen und intensivieren und diesen auch einmal die Möglichkeit zu einem Besuch eines FCK- Spiels eröffnen. Für das Heimspiel gegen den VfL Bochum am 24. Oktober 2016 war es nun soweit: Die POLLICHIA erhielt für dieses Spiel eine Einla - dung für 24 Personen. Nach einigem Rum - fragen stand dann auch eine Truppe aus fuß - ballbegeisterten POLLICHIAnern inklusive Vertretern des Museums und des GEOSKOP s fest, die dem Spiel und dem Rah - menprogramm beiwohnen wollten bzw. konnten. Gegen 18.30 Uhr trafen wir uns dann am Eingang und gingen zusammen in den VIP- Bereich des Lotto-Treffs, wo wir vom Geschäftsführer der „Lotto Kaiserslautern GmbH” - Herrn Stefan Schwarze - freund - lich begrüßt und an unsere Tische geführt wurden. Der Autor wurde kurz darauf von RPR1 Abb. 4: In der Ausstellung laden Schatztruhen zum Entdecken ein - mit Geschichten abgeholt und durfte vor der Westtribüne - zur Natur und für Naturschutz. (Foto: M. Altmoos) also der FCK-Hochburg - ein Interview zu 6 BERICHTE AUS DEM VEREIN 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

„Betze” lange nicht ausverkauft war, sofort sehr gut. Noch besser war sie dann, als der FCK in Führung ging ... und fast schon über - schäumend, als letztendlich ein 3:0-Sieg eingefahren werden konnte! An diesem Abend war der FCK einfach die bessere und auch die deutlich konsequenter auftretende Mannschaft. Nach dem Spiel ging es wieder in den Lotto- Treff, wo als letzter offizieller Programm - punkt die Ziehung der Gewinner anstand. Den Sieg hatte nur einer der ca. 70 Anwe - senden getippt: unser Landauer Mitglied Dr. Michel Geiger! Seinen Preis, ein von der gesamten FCK-Mannschaft unterschriebe - nes T-Shirt, nahm er überglücklich in Emp - fang und zog es sofort auch über! Bei der anschließenden Verlosung konnte der Autor als Glücksfee auch noch Frau Dr. Dag - mar Lange mit einer FCK-Mütze erfreuen ... Beim Interview mit RPR1 im Stadion. (Foto: Markus Ludwig) man darf gespannt sein, bei welchen Gele - genheiten die beiden ihre Preise nun tragen Zielen und Tätigkeiten der POLLICHIA nungspunkt” war Teil des Abends bzw. werden. geben, welches über den Stadionlautspre - Inhalt unserer VIP-Karten. Bevor es zum Nach ein paar weiteren Fachsimpeleien zu cher und die Videoleinwand übertragen Spiel ging, das um 20.15 Uhr angepfiffen Fußball - Flora, Fauna und Naturschutz wurde. Zudem liefen die POLLICHIA-Logos wurde, wurde im Raum des Lotto-Treffs, in waren an diesem Abend eher weniger ein über die Bandenwerbung und das Interview dem auch die Rad-Weltmeisterin Miriam Thema - zogen wir mit bester Laune nach wurde daneben noch live im RPR1-Fernse - Welte und weitere bekannte Sportgrößen einem tollen Spiel und Rahmenprogramm hen übertragen. Eine nette und kostenfreie saßen, ein Gewinnspiel gestartet. Jeder von dannen ... herzlichen Dank nochmals an Werbung für uns! konnte eine Gewinnkarte ausfüllen und das Lotto-Rheinland-Pfalz für die freundliche Vom Interview zurückgekehrt war es dann Ergebnis des Spiels tippen. Direkt im Einladung! Zeit, die POLLICHIAner ans Buffet zu führen Anschluss ging es dann endlich auch zum Jürgen Ott, Trippstadt - auch dieser nicht unerhebliche „Tagesord - Spiel und die Stimmung war, obwohl der

Neu erschienen – POLLICHIA-Sonderveröffentlichung Nr. 24: „Haardt und Weinstraße: Ein Geo- und Bild-Führer”

Am 12. Oktober 2016 fand im Kloster Heils - bruck in Edenkoben die Präsentation der neuen POLLICHIA-Sonderveröffentlichung statt. Verleger und Herausgeber Michael Geiger stellte im Kreis der beteiligten Auto - ren und der Presse das neue Buch vor. Unter der Überschrift „Liebeserklärung an die Landschaft” berichtete die Zeitung „ DIE RHEINPFALZ ” am 15. Oktober 2016 über die Veranstaltung. Das Gemeinschaftswerk umfasst 228 Seiten und ist mit 350 Farbbil - dern, 60 Luftaufnahmen und 39 Grafiken und Karten hervorragend illustriert. Der Herausgeber und die zehn weiteren Auto - ren legen mit ihren 15 Beiträgen eine aktu - elle Landeskunde der beiden Landschaften vor. Sie werden in den drei Hauptteilen Naturraum, Kulturraum und Kunstraum sehr anschaulich porträtiert. Die neue Sonderveröffentlichung war im POLLICHIA-Kurier Heft 3 zur Subskription angeboten. Jetzt ist der Band zum Preis von Die Autoren des Bandes: hinten von links: Barbara Imo, Fritz Schumann, Hans-Jür - 26,80 Euro über die Geschäftsstelle der gen Seimetz und Rolf Übel. Vorne von links: Wolfgang Wambsganß, Michael Geiger POLLICHIA, im Buchhandel oder direkt und Wolfgang Diehl. Im Bild fehlen die Mitautoren Matthias Dreyer, Markus Heil, beim Verlag unter info@verlag-pfaelzische- Heiko Himmler und Klaus Hünerfauth. (Foto: Pressefotograf Björn Kray Iversen) landeskunde.de erhältlich Berichte aus den Arbeitskreisen AK Botanik

Kurze Anmerkungen zu SCHÖLCH (1970 - 1985), BUTTLER & S TIEGLITZ Art, werden in der Region erst seit einigen den Vorkommen von (1976), S. D EMUTH (1989). 6517: F. S CHÖLCH Jahren beobachtet, so nennt z. B. MAZOMEIT Gewöhnlichem Teufelsab - (1970 - 1985), TH. B REUNIG (1988), P. B AUER - (1995) einige wenige Vorkommen der Sippe biss (Succisa pratensis KUTZ (2010, 2014). Der Verfasser fand Succi - im Siedlungsbereich von Ludwigshafen. In sa pratensis im Jahr 2016 nur an einer Stelle Mannheim fand VESSELINOV LALOV (2008) Moench) und Schlitzblätt - im MTB 6517/32, Unterer Dossenwald in eine Pflanze auf der Friesenheimer Insel in riger Brombeere (Rubus Mannheim-Rheinau, wo entlang eines der Nähe der Mülldeponie (MTB 6416/4) laciniatus Willd.) in Mann - Waldwegs auf einer Länge von ca. 10 und drei Pflanzen unter einer Stromtrasse heim Metern etwa 15 Pflanzen vorhanden waren. auf Dünensand im Dossenwald in Mann - Die seit mindestens einem halben Jahrhun - heim-Rheinau (MTB 6517/3), daneben führt dert allgemein rückläufige Bestandsent - er Vorkommen in Heidelberg und Sandhau - Im Kiefernwald bei Mannheim-Rheinau wicklung scheint sich somit auch für Mann - sen auf. Ebenfalls im Dossenwald, allerdings (MTB 6517/32, Unterer Dossenwald) gibt es heim zu bestätigen. im Kiefernwald (MTB 6517/32), beobachte - Vorkommen der beiden oben genannten Vorkommen der Schlitzblättrigen Brombee - te der Verfasser etwa 30 Pflanzen zwischen Arten. Während die Bestände des Teufelsab - re, einer im 19. Jahrhundert in England Waldweg und Waldrand auf einer Fläche biss seit Jahrzehnten rückläufig sind, wird gezüchteten und nur in Kultur bekannten von ca. 30 m 2. Bemerkenswert an den die Schlitzblättrige Brombeere erst seit eini - Mannheimer Vorkommen ist die - vor allem gen Jahren verwildert beobachtet und im Vergleich mit den Standorten im Sied - scheint in zumindest langsamer Ausbrei - lungsbereich von Ludwigshafen - größere tung befindlich, worauf hier kurz eingegan - Naturnähe der Standorte, wenn auch Ansal - gen werden soll. bungen oder Einschleppungen durch Gar - Der Teufelsabbiss ist als eurasiatisch-sub - tenabfälle eine Rolle bei der Erstansiedlung ozeanisches bis submediterranes Florenele - spielen können. ment von Europa bis Westsibirien verbreitet, Rubus laciniatus ist in Australien, Neusee - er fehlt sowohl in den höheren nördlichen land, USA und Kanada eingebürgert, vor Breiten als auch im Mittelmeergebiet. Als allem in Australien verhält sich die dort 1840 Charakterart wechselfeuchter Standorte eingeführte Pflanze invasiv, wobei ausge - wie magere Feucht- und Moorwiesen ist er hend von Obstplantagen verwildernde z. B. typischer Bestandteil der Pfeifengras - Pflanzen angrenzende Weideflächen über - wiesen im westlichen Bodenseegebiet, aber wuchern und so die Nutzung erschweren. auch von Zwergstrauchheiden und Borst - Kostspielige Maßnahmen zur Entfernung grasrasen sowie Hochstaudenfluren und solcher Bestände sind die Folge, zudem wird Gebüschen der Gebirge. die heimische Vegetation verdrängt und Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Teu - massenhaft abgestorbene Pflanzenteile felsabbiss noch weit verbreitet, von ZIMMER - erhöhen die Gefahr von Buschbränden. MANN (1907: 147) werden ganz allgemein Auch wenn derartige Szenarien in Mitteleu - Vorkommen auf „feuchten Wiesen” in der ropa noch eher unrealistisch erscheinen, Region genannt. Ab den 1970er Jahren gibt wird man die weitere Ausbreitung der Sippe es nur noch Fundmeldungen in den MTB Abb. 1: Habitus des Teufelsabbiss mit genau verfolgen müssen. 6417 und 6517, wobei nur für letzteres auch den typischen halbkugeligen Blüten - aktuelle Meldungen vorliegen: 6417: F. körbchen. 8 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

gen auftraten. Aus dem Raum Mannheim liegen hierzu allerdings keine Beobachtun - gen vor, das nächstgelegene aktuelle Vor - kommen liegt laut Fundortdatenbank der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Süd - westdeutschland bei Weinheim (MTB 6417/44; Finder: Christian Gembhardt). Im August 2016 fand der Verfasser die Pflan - ze in Mannheim-Neuostheim in den Anpflanzungen auf einem großen Kreisver - kehr in der Nähe des Regionalflughafens (Will-Sohl-Str.; MTB 6517/11). Im Bereich der Straßenbahnschienen, die den Kreisver - kehr durchziehen, waren im August rund 200 Pflanzen vorhanden, die ursprünglich vermutlich gepflanzt oder angesät wurden (eine unabsichtliche Beimischung ist eben - falls nicht unwahrscheinlich, da die Gelbe Skabiose auf vergleichbaren Flächen im Mannheimer Stadtgebiet noch nie beob - achtet wurde). Jedenfalls waren sowohl am Abb. 2: Jungpflanze der Schlitzblättrigen Brombeere zwischen Wegrand und Wald Rand der Pflanzfläche auf Steinchen wie im Kiefernwald in Mannheim-Rheinau. auch auf sandigen und gestörten Stellen in den Gleisrasen, am Gleisrand sowie am Literatur Halb- bis Voll-Lichtpflanze ist sie auf offene Weg- und Straßenrand mehrere verwilderte BUTTLER , K. P. & S TIEGLITZ , W . (1976): Floristi - Standorte angewiesen, sie ist ein Wärme- Pflanzen vorhanden. Aufgrund ihrer ökolo - sche Untersuchungen im Messtischblatt und Trockenheitszeiger. Die Pflanze ist zwei- gischen Ansprüche dürfte die Pflanze auf 6417 (Mannheim-Nordost). - Beitr. naturk. bis mehrjährig, bis etwa 80 cm hoch mit vergleichbaren städtischen Standorten gut Forsch. Südw.-Dtl. 35: 9 - 51. meist verzweigter Sprossachse, die hellgel - gedeihen, so dass eine zumindest lokal MAZOMEIT , J . (1995): Zur Adventivflora (seit ben Blüten erscheinen ab Juli und blühen bis begrenzte Einbürgerung durchaus möglich 1850) von Ludwigshafen am Rhein – mit mindestens September. erscheint. besonderer Berücksichtigung der Einbürge - Da es in Baden-Württemberg insgesamt nur rungsgeschichte der Neophyten. - Mitt. sehr wenige aktuelle Vorkommen gibt, gilt Thomas Junghans, Borchen POLLICHIA 82: 157 - 246. die Pflanze hier aufgrund von Seltenheit und (Fotos: T. Junghans) VESSELINOV LALOV , S. (2008): Neues zur Rude - geringer Bestandsgrößen als potenziell ralflora des Rhein-Neckar-Raums. - Ber. Bot. gefährdet. In früheren Zeiten wurde die Arbeitsgem. Südwestdeutschland 5: 53 - Gelbe Skabiose wohl vor allem mit Grassa - 85. men eingeschleppt, etwa bei der Begrü - ZIMMERMANN , F . (1907): Flora von Mannheim nung von Bahndämmen, wobei meist nur und Umgebung. - Mitt. Bad. Bot. Ver. 219- vorübergehend beobachtete Verwilderun - 221: 147.

Thomas Junghans, Borchen (Fotos: T. Junghans)

Kurze Notiz zum Neufund der Gelben Skabiose (Scabiosa ochroleuca L.) in Mannheim

Die Gelbe Skabiose ist in Europa von Ost - deutschland bis zum Baltikum und in West - asien bis zum Baikalsee einheimisch. Die Vorkommen in Süd- und Norddeutschland sind synanthrop, die Pflanze ist in West - deutschland somit als Neophyt aufzufassen, im Gegensatz zu indigenen Vorkommen in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg. Das eurasiatisch-kontinenta - le Florenelement wächst in nährstoffreichen Stauden- und ausdauernden Unkrautfluren Abb. 1: Der Wuchsort von Scabiosa och - Abb. 2: Blüten der Pflanze mit Blüten - sowie in Trocken- und Halbtrockenrasen. Als roleuca in Mannheim-Neuostheim. besucher. POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 9

Bekannte größere und etablierte Ambrosia-Jahreskurz- bis 2015 2016 bericht 2016 Ambrosia-Bestände im Bereich ... Bienwald 3 (1) 4 (1) * Seit 2015 ist die POLLICHIA vom rheinland- pfälzischen Umweltministerium beauf - Pfälzerwald (südlicher) 11 (7) 10 (7) tragt, an der Erfassung und Bekämpfung der Beifußblättrigen Ambrosia ( Ambrosia Mittelrhein-Hunsrück (Boppard) 1 (1) 2 (2) artemisiifolia ) fachlich mitzuwirken. Im Fol - genden werden einige Ergebnisse und ohne Bestände am Straßennetz etc. * fett : davon Wildäsungsflächen Erkenntnisse aus 2016 zusammenfassend dargestellt. (Stellenweise steht nachfolgend Tatsächlich spiegelt die absolute Zahl der 3.2. Situation im Bereich der Sied - statt Ambrosia artemisiifolia oder Beifuß - Meldungen pro Jahr nur bedingt den lungen (abseits der Straßen) blättrige Ambrosie nur kurz Ambrosia.) Erkenntnisgewinn bei der Ver- wie auch der 2016 k onnten insgesamt keine besonders Ausbreitung der Ambrosia wider, u. a. des - auffälligen Entwicklungen und Funde im 1. Zum Erfassungs- und Kenntnis - halb, weil es sich bei manchen Meldungen Bereich der Siedlungen (unabhängig vom stand der Verbreitung der Ambro - nur um Fund-Bestätigungen aus den Vor - Straßennetz) festgestellt werden. sia artemisiifolia in Rheinland-Pfalz jahren oder um weitere Beobachtungen Eine herausstechende Ausnahme war (auf - Alle von den POLLICHIA-Bearbeitern erfass - von schon bekannten Straßenvorkommen grund eines Melde-Aufrufs in der RHEIN - ten wie auch alle aufgrund von öffentlichen handelt. Auch ist die Meldung einer einzel - PFALZ ) eine Meldung aus Frankenthal: Auf Aufrufen oder durch die Artenfinder gemel - nen Pflanze unter dem Futterhäuschen im einem Bauplatz wuchsen wahrlich giganti - deten und überprüften Nachweise finden eigenen Garten anders zu gewichten als sche Ambrosia-Exemplare, die zeitnah vom sich im ArtenFinder. Sie stellen die Grundla - eine große Population in freier Landschaft. Bauträger entfernt wurden. ge für die folgende Auswertung dar. Am südlichen Stadtrand von Landau konn - 2. Aktuelle Verbreitung der Beifuß - ten auf einem Spiel- und Sportgelände Nachfolgend ist die Entwicklung der blättrigen Ambrosie (Ambrosia auch 2016 wie schon zuvor Ambrosia- Ambrosia artemisiifolia -Meldungen im artemisiifolia) in Rheinland-Pfalz Pflanzen festgestellt (und entfernt) wer - ArtenFinder (KoNat) aufgelistet: An den räumlichen Verbreitungsschwer - den. 2011: 1 punkten der Ambrosia in Rheinland-Pfalz 2012: 2 hat sich auch in 2016 nichts Grundsätzli - 3.3. Situation im Wald und insbe - 2013: 170 ches geändert. Sie liegen weiterhin in der sondere auf Wildäsungsflächen 2014: 47 Vorder- und Südpfalz. Aus den nördlichen 2016 wurden alle bislang bekannten 2015: 86 und nordwestlichen Landesteilen von Ambrosia-Vorkommen im Bereich der Wäl - 2016: 160 (Stand 27. Dezember) Rheinland-Pfalz liegen weiterhin so gut wie der vor Ort überprüft, nicht zuletzt, da von insgesamt: 466 keine Meldungen außerhalb von Ortschaf - einigen Meldungen, die schon einige Jahre ten vor. zurücklagen, keine aktuelle Bestätigung Die überwiegende Zahl der Meldungen in vorlag. den vergangenen Jahren stammt dabei von 3. Zur aktuellen Situation in ver - Auf allen bekannten Wildäsungsflächen den jeweiligen mit der Ambrosia befassten schiedenen Bereichen mit Ambrosia-Besatz konnte die Art immer POLLICHIA-Bearbeitern (Oliver Röller und 3.1. Situation im Bereich des Stra - noch nachgewiesen werden. Die auf die - JM). ßennetzes sen Flächen stattfindenden gezielten Die Verbreitung der Ambrosia längs des Bekämpfungsmaßnahmen bewirken aber Straßennetzes in Rheinland-Pfalz ist weit - in fast allen Fällen eine Dezimierung der gehend die gleiche wie in den letzten Jah - Ambrosia-Bestände. ren: Die Hauptverbreitungsachse ist weiter - hin die B 9 zwischen Frankenthal und Ger - 3.4. Situation im Bereich von mersheim, ferner die von der B9 abgehen - landwirtschaftlichen Flächen den Straßen (z. B. A 61 im Speyerer Raum, Die größte Dynamik bzw. der größte B 39 bei Dudenhofen, zahlreiche weitere zusätzliche/relative Erkenntnisgewinn in Landes- und Kreisstraßen) sowie die A 6 2016 erfolgte im Bereich der landwirt - (östlich von Kaiserslautern). schaftlichen Flächen. An manchen Straßenabschnitten des Stra - Bislang waren nur vereinzelt Ambrosia- ßennetzes im Bereich der Vorderpfalz sind Vorkommen auf landwirtschaftlichen Flä - die Ambrosia-Bestände wie in den Vorjah - chen in Rheinland-Pfalz bekannt. Die ren sehr individuenreich. Die Ausbreitung bekannten Vorkommen haben sich 2016 im Bereich des Straßennetzes erfolgt meist verdreifacht. Dies hängt vor allem mit allmählich, aber kontinuierlich. zusätzlichen Nachweisen im Bereich von Ein überraschender Neufund an einer Stra - Jockgrim und Weisenheim am Sand/- ße weit abseits der bislang bekannten Ver - Lambsheim zusammen. breitung erfolgte 2016 an der L 502 auf Höhe des Ortes Breitenau (südwestlich von 3.5 Situation in Bereich Kaiserslautern). der Weinberge Der größte qualitative Erkenntnisgewinn in Abb. 1: Übermannshohe Exemplare auf 2016 betraf den Bereich der Weinberge. einem Bauplatz in Frankenthal. Bislang waren im Bereich der Weinberge in 10 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

Bekannte größere Ambrosia-Bestände in Rheinland-Pfalz im Bereich landwirt - bis 2015 seit 2016 schaftlicher Flächen

Jockgrim 1 3

Weisenheim am Sand 1 5

Lambsheim - 1

Mutterstadt 1 1

Schifferstadt - 1

Völkersweiler 1 1

insgesamt 4 12

Rheinland-Pfalz keine Ambrosia-Funde l Fast alle größeren bekannten Ambrosia- bekannt. Bestände zeigen über die Jahre hinweg Abb. 2: Ambrosia auf einer Weinbergs - Durch Meldungen aufgrund des RHEINPFALZ - eine hohe Beständigkeit bzw . ein brache auf der Gemarkung Dacken - Aufrufs bekamen wir 2016 erste Hinweise hohes Beharrungsvermögen (trotz heim. auf derartige Vorkommen auf Weinberg - Bekämpfung). brachen bei Herxheim am Berg, Dacken - l Die Ausbreitung der Ambrosia erfolgt Kandel) heim und Großkarlbach. i.d.R. allmählich und schrittweise , sel - l Siedlung (Vogelfutter) ’ Straßenrand ten sprunghaft. (Breitenau) 3.6. Situation im Bereich der l Die meisten „ Neufunde ” (auf Äckern l Straßenrand ’ Ackerrand (Mutter - Deponien und Abbauflächen und Wildäsungsflächen) dürften bislang stadt)! Bislang ist uns nur auf einer Abbaufläche im wohl nur übersehen worden sein (also l Straßenrand ’ Waldrand + Brache südlichen Pfälzerwald (zwischen Vorderwei - „Altlasten ” sein). (Speyer)! denthal und der B 427) eine größere Ambro - l Bisher sind erst sehr wenige „Über - Bisher handelt es sich bei den oben darge - sia-Population bekannt. Da derartige Flä - sprünge” auf andere benachbarte stellten Beispielen noch bzw. nur um Einzel - chen wie auch Deponien bislang noch nicht Standorte erkennbar (z. B. Straße - fälle. Die Ambrosia-Problematik würde sich systematisch untersucht wurden, dürften Landwirtschaft; Straße - Wald). natürlich sehr verschärfen, sollte es der sicher weitere Vorkommen bestehen. In folgenden Fällen ist ein „Überspringen“ Ambrosia gelingen, von den Straßenrän - der Ambrosia von einem auf einen anderen dern in die Wälder oder auf die Äcker über - 4. Resümee (und Einschätzung) zur Standort sehr wahrscheinlich (die Annah - zuspringen. Diese Gefahr besteht vor allem Erfassung und Bekämpfung men beruhen vor allem auf der Nachbar - in den Sandgebieten. Aufgrund unserer Beobachtungen der letz - schaft von Ambrosia-Populationen): ten Jahre lassen sich vor allem folgende, z. T. l Wildäsungsfläche ’ Forstweg (öst - Johannes Mazomeit, Ludwigshafen vorläufige Feststellungen und Einschätzun - lich Seehof)! (Fotos: J. Mazomeit) gen treffen: l Garten (Vogelfutter) ’ Waldweg (bei

AK Geowissenschaften

Kann man aus den Charak - se, Fleischfressergebisse sowie Gebisse von Alle Haie sind carnivor, jedoch lassen sich bei teristiken verschiedener allesfressenden Opportunisten/Generalis - ihnen eine große Vielfalt von Zahnformen, Zahntypen/-muster fossi - ten erkennen kann. Zahntypen und Gebissformen finden, die ler Haie auf deren Ernäh - Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Lebewesen sehr wahrscheinlich auf eine evolutionäre vollständig zum Fossil wird, ist grundsätzlich Adaption an verschiedene Lebensräume, rungsweise schließen? sehr gering. Dies gilt vor allem bei Knorpelfi - Lebensgewohnheiten und Beutespektren schen, da Knorpel und Weichkörperteile im schließen lassen. Auch innerhalb des Haige - Bei Dinosauriern lässt sich auf Gund der Vergleich zu Knochen viel schlechter als Fos - bisses sehen die Zähne nicht grundsätzlich Zahnform relativ leicht auf Pflanzenfresser sil erhalten bleiben. Zurück bleiben daher gleich aus. Es stellt sich die Frage: oder Fleischfresser schließen. Dies gilt in vor allem Zähne. Knorpelskelettteile oder „Kann man aus den Charakteristiken ver - ähnlicher Weise auch für Säugetiere, bei Körpererhaltungen von Knorpelfischen schiedener Zahntypen/-muster fossiler Haie denen man typische Pflanzenfressergebis - sind absolute Seltenheiten. auf deren Ernährungsweise schließen?” POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 11

Abb. 1: Zahntyp „Clutching” Abb. 2: Zahntyp „Tearing/Grasping” Abb. 3: Zahntyp „Cutting” (schneiden). (packen/ergreifen). (reißen). Carcharodon carcharias (Muster 1) Squatina sp. (Muster 3) Glueckmanotodus heinzelini (Mus - Miozän (ca. 15 Mio. J.) Oligozän (ca. 30 Mio. J.) ter 3) Atacama Wüste, Chile Alzey, Mainzer Becken, Deutschland Eozän (ca. 55 Mio. J.) h: 3,5 cm; b: 3,7 cm h: 0,7 cm; b: 0,5 cm Ouled Abdoun, Kouribga, Marokko Sammlung JPP Müller Sammlung JPP Müller h: 3,1 cm; b: 1,7 cm Sammlung JPP Müller

Um diese Fragestellung kritisch zu hinterfra - stattet und besitzt im anterioren Bereich groß. Haiarten mit dieser Gebissform (Echte gen und nach Möglichkeit zu beantworten, kleine spitze Seitenzähne, die sich lateral Rochen, Stechrochen und gelegentlich wurden 20 Muster fossiler Haizähne stellver - etwas verbreitern. Im vorderen Teil des Gru ndhaie) ernähren sich hauptsächlich von tretend ausgewählt und hinsichtlich der Mauls sind mehrere funktionale Reihen. Schalentieren, kleinen Fischen und Kopffü - Zahntypen und potentieller Ernährungswei - Haiarten mit diesem Zahntyp sind heute vor ßern, indem sie die Beute mundgerecht zer - se/Beute untersucht. Die einzelnen Ergeb - allem freiwasserjagende (pelagische) Haie, quetschen. nisse sind statistisch in den Tabellen 1 - 3 wie z. B. Makrelenhaie. Diese ernähren sich zusammengefasst. vor allem von größeren Fischen und Tinten - Grinding-type (zerreiben/zermah - Grundsätzlich werden heutzutage fünf ver - fischen, die durch die spitzen Zähne aufge - len) schiedene Zahntypen bei Haien unterschie - spießt und ins Maul befördert werden. Die Dieser Typus (Abb. 5) ähnelt sehr dem „Crus - den: Zähne sind zudem dafür geeignet, Fleisch hing-type“. Jedoch können Fische mit dieser aus größeren Beutetieren (z. B. große Fische, Gebissstruktur selbst Beute mit einer harten Clutching-type (packen/ergreifen) Säugetiere) oder Aas herauszureißen. Schale mundgerecht komplett zermahlen. Die Zähne dieses Zahntyps (Abb. 1) unter - Die Zahnkrone ist sehr hochgelegen und scheiden sich wenig bis gar nicht voneinan - Cutting-type (schneiden) besitzt mehrkantige Umrisse. Sie liegen sehr der. Sie sind relativ klein und haben mehr Dieser Zahntyp (Abb. 3) ist vorwiegend bei eng und schuppenartig beieinander und for - oder weniger zahlreiche Seitenzähne an der Topjägern des offenen Meeres zu finden. men eine echte Zahnplatte mit einer sehr fla - Wurzel, was das Festhalten der Beute ver - Meist gibt es nur eine funktionelle Reihe, die chen bzw. ebenen Oberfläche. Für den Ver - einfacht. Diese Zähne sind in mehreren eine fast kontinuierlich scharfe, nach hinten zehr von Schalentieren, insbesondere von funktionalen Reihen nach hinten neigend gebogene, flache Klinge bildet. Die einzel - Muscheln und Schnecken mit sehr hartem angeordnet und dienen als ergänzende nen Zähne sind vergleichsweise flach und Gehäuse, sind sie sehr geeignet. Insbesonde - Ecken oder wie eine Zahnwandverstärkung. besitzen viele kleine Sägezähne entlang der re bei rezenten Adlerrochen sind diese sehr Dieser Zahntyp ist meist bei kleineren Haiar - Schneidekante (Serration). Vertreter dieses dünn und sehr fein ausgeprägt. ten wie Katzen-, Teppich- oder Engelhaien Zahntyps sind z. B. der Tigerhai, der sowie manchen Rochenarten anzutreffen. Schwarzspitzenriffhai oder der Bullenhai. Anhand der untersuchten Beispiele lässt sich Diese ernähren sich vor allem von kleinen Beute können auch größere Fische und Säu - erkennen, dass man relativ gut auf die Ernäh - Fischen, kleinen Krebsen sowie Wirbellosen ger sowie Kadaver größerer Tiere sein, aus rungsweise von Haien nur anhand der Zähne ohne starkes Gehäuse (z. B. Würmer, See - denen sie größere Fleischstücke heraus - schließen kann. Zumindest bekommt man igel, Muscheln, Schnecken etc.) und werden schneiden. einen ersten, aber guten Eindruck. Will man entweder eingesaugt oder geschnappt und jedoch konkretere Aussagen über das Beute - sukzessive ins Maul gezogen. Crushing-type (zerquetschen/zer - spektrum treffen, geht das nicht ohne weite - malmen) re Beweisstücke. Z. B. muss man begleitende Tearing-type/Grasping-type (rei - Diesen Zahntyp (Abb. 4) findet man häufig Fossilien in den gleichen Schichten, Koproli - ßen) bei bodennah lebenden (bentischen) Haien. then, Bissspuren, u. ä. mit in die Betrachtung Dieser Zahntyp (Abb. 2) ist mit schmalen Sowohl die Anzahl der funktionellen Reihen einbeziehen. Am einfachsten und verläss - Spitzen in der vorderen Zahnreihe ausge - als auch die Anzahl der Zähne pro Reihe sind lichsten sind Ableitungen, wenn verwandte 12 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

Vögeln, während erwachsene Exemplare eine Vorliebe für marine Säugetiere aufwei - sen (z. B. Seehunde, Seelöwen, Schweins - wale). Bei gleicher Vorgehensweise kann man auch mit relativer Sicherheit sagen bzw. schlussfolgern, was und wie sein ausgestor - bener Verwandter, der Megalodon mit bis zu 20 m Länge (Muster 2), gefressen haben könnte. Da man vom Megalodon heute keine noch lebenden Exemplare findet bzw. keine Körpererhaltungen als Fossilien gefunden hat, kann man sein Nahrungs - spektrum nur anhand von Fossilien und Ver - Abb. 4: Zahntyp „Crushing” (zerquet - Abb. 5: Zahntyp „Grinding” (zerrei - gleichen belegen. Auf Grund der großen schen / zermalmen). ben/zermahlen). Ähnlichkeit des Megalodon-Zahns zum Ptychodus (cf.) mammilaris (Muster 11) Myliobatis toliapicus (Kauplatte; Mus - Weißen Hai lässt sich vermuten, dass die Obere Kreide (65 - 86 Mio. J.) ter 7) Beutespektren sehr ähnlich sind. Beide Hai - Exminster, Sussex, England Eozän (41 - 48 Mio. J.) arten lebten zur gleichen Zeit in ähnlichen h: 1,4 cm; bxt: 2,0x2,0 cm Bracklesham Bay, Sussex, England bzw. gleichen Lebensräumen, was Fossil - Sammlung JPP Müller H: 0,5 cm; b: 3,1 cm; t: 2,7 cm funde in gleichen Formationen gezeigt haben. Die Größe des Megalodonzahns Haiarten heute noch leben und als Vorbild piell auch vor 15 Mio. Jahren vorhanden sowie die Dicke der Kronenbasis lassen dienen können (z. B. Muster 9 Engelhai, 14 war, ist davon auszugehen, dass ihr Ernäh - Rückschlüsse auf noch größere Beutetiere Sechskiemerhai & 15 Tigerhai) oder ganze rungsmuster ähnlich bzw. fast identisch ist. zu. Infrage kommen bevorzugt Großwale; Körpererhaltungen (z. B. Muster 12 Bügel - Der flache Zahnbau sowie die ausgeprägte dies lässt sich durch Funde fossiler Walkno - bretthai) sogar mit Mageninhalten gefun - Serration lassen auf ein messerartiges chen aus gleichen Schichten schlussfolgern, den werden. Daher lässt sich auch das Beu - Schneidegebiss schließen, das auch aus grö - die Gebissabdrücke bzw. abgebrochene tespektrum eines ausgestorbenen erwach - ßerer Beute große Fleischstücke heraus - Zähne von Megalodon aufweisen. Warum senen Weißen Haies (Muster 1) gut mit dem schneiden kann. Weiße Haie werden bis ca. Megalodon ausstarb, ist bis heute nicht end - eines rezenten Exemplars vergleichen. Da 6 m lang. Jungtiere rezenter Formen ernäh - gültig geklärt. beide eine gleiche Zahnstruktur aufweisen ren sich von einer Vielfalt von Knochen- und Megalodon und Weißer Hai sind durch ihre und das Beutespektrum Weißer Haie prinzi - Knorpelfischen, Meeresschildkröten und Gebissstruktur in Bezug auf ihr Beutesche -

Tab. 1: Untersuchte Muster nach Zeitalter geordnet: Pliozän - Oligozän. POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 13

ma größenmäßig nicht begrenzt – im Exemplare dieser Art zum Vergleich hätte. sie normalerweise im Meer findet, sind Gegensatz z. B. zum Sandtigerhai (Mus - Ähnliches findet man beim Sägehai (Muster begleitend nicht gefunden worden. ter 3). Der Zahn dieses Hais ist auf Grund sei - 8), bei dem man ohne rezente Arten nicht Bei Ptychodus (Muster 11) kann man dessen ner langen und spitzen Zahnkrone bestens wüsste, dass der untersuchte Zahntyp potentielle Beute auf Basis vieler Fossilien in geeignet, um seine Beute aufzuspießen und „Clutching“ nicht in dessen Maul, sondern gleichen Schichten gut bestimmen. Die festzuhalten. Da er seine Beute nicht zer - an seinem sägeförmigen Rostrum zu finden Zahnkrone besitzt eine zentralgewölbte Rei - schneiden kann, sondern diese als Ganzes ist. befläche, und ist m. E. daher dem Typ „Crus - schlucken muss, ist das Beuteschema in sei - Beim Walhai (Muster 6), dessen 4 mm kleine hing“ zuzuordnen. Aufgrund der speziellen ner Größe begrenzt. Zähne eher auf eine wesentlich kleinere Hai - Zahnform ist Ptychodus bestens geeignet, Anhand der Fossilien des Makohaies (Mus - art schließen lassen, wüsste man ebenfalls sich von Schalentieren, wie Krebsen, ter 4) kann man schließen, dass die Zahn - ohne rezente Verwandte nicht, dass es sich Muscheln, Schnecken und Brachiopoden strukturen innerhalb einer Art nicht immer bei dieser Haiart um einen planktonfiltrie - (Armfüßer), aber auch den in der Kreidezeit eindeutig sind. Der größere der zwei Zähne renden Riesen von bis zu 14 m Länge han - häufig vorkommenden Ammoniten zu ist relativ dünn und gleicht einem gleich- delt. ernähren. Dies wird unterstützt durch Funde seitigen Dreieck (trotz fehlender Serration: Bei den Rochen (Muster 7) findet man zwar von fossilen Kieferteilen, bei denen viele ein - „Cutting“), während der andere relativ lang unterschiedliche Zahntypen, dennoch wei - zelne Zähne aneinandergereiht eine Art und spitz ist („Tearing/Grasping“). Der sen einzelne Arten prinzipiell auf ähnliche Platte bilden. Gleichzeitig wurde damit auch Unterschied der zwei Zahnmuster in der Beutespektren hin. die Vorstellung verworfen, dass Ptychodus Zahnform hat in der Fachwelt lange Zeit zu Auch der ausgestorbene Süßwasserhai einem Rochen ähnlich sehen könnte. Da er größeren Diskussionen geführt. Neben der Orthacanthus texensis (Muster 10) weist auf sich zur Nahrungsaufnahme vor allem im Möglichkeit einer Heterodontie zwischen eine Zahntypenkombination aus „Tearing/- Bereich des Meeresgrundes aufhielt, war er Ober- und Unterkiefer wurde auch disku - Grasping“ und „Cutting“ hin. Beide Eigen - somit auch vor seinen eigenen Fressfeinden, tiert, ob es sich um sexuellen Dimorphismus schaften sind in diesem Zahn vereinigt, vor allem Mosasauriern, relativ sicher; diese innerhalb der Art oder um eine eigenständi - sodass der Hai sowohl kleinere Beute auf - bevorzugten als Luftatmer vor allem das ge Art handelt. Wenn eine Haiart ein hetero - spießen als auch Fleisch aus größerer Beute offene Meer. Ob das am Ende der Kreidezeit dontes Zahnmuster aufweist, könnte es sich herausreißen/-schneiden könnte. Seine auftretende Massensterben, dem die auch um eine Übergangsform handeln. Süßwasserlebensweise lässt sich sowohl Ammoniten und auch die meisten Brachio - Eine heterodonte Zahnstruktur, wie z. B. anhand der Zusammensetzung der Sedi - poden zum Opfer fielen, der Grund für das „Clutching-Crushing“ beim Stierkopfhai mente, in denen ganze Körpererhaltungen Aussterben des Ptychodus sein kann, ist (Muster 5), weist auf ein erweitertes Nah - gefunden wurden, anhand der Isotopen - naheliegend, aber nicht sicher. rungsspektrum hin. Allerdings könnte man analyse gefundener Zähne aber auch Bei Haiarten, bei denen nur ein Zahn oder meinen, dass die zwei unterschiedlichen anhand dessen Koprolithen (versteinerter ein Kieferstück Zeugen ihrer Vergangenheit Zahntypen zu zwei unterschiedlichen Haiar - Kot) mit Fischresten und der Begleitfauna sind und die auch keinen heute lebenden ten gehören, wenn man keine rezenten und -flora erkennen; Leitfossilien, wie man Verwandten mehr haben, ist es sehr schwer

Tab. 2: Untersuchte Muster nach Zeitalter geordnet: Eozän - Unteres Karbon. 14 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

Tab. 3: Untersuchte Muster nach Zeitalter geordnet: Unteres Karbon - Oberes Devon.

bis schier unmöglich zu sagen, wovon sich men aber auch Beutetypen infrage, zu 2004 gefundenen Oberkiefer von 45 cm in dieser Hai ernährt hat, wie er gefressen hat denen es heute keine Analogien mehr gibt. vergleichbaren Formationen ableiten ließ. oder wie dieser gar aussah. Ein Paradebei - Letzteres ist nicht unwahrscheinlich, da Das Zahn-Körper-Größenverhältnis ist spiel dafür ist der paläozoische Edestus Edestus am Ende des unteren Karbons aus - somit dem von modernen Riesenhaien iden - (Muster 13), bei dem durch sein unbekann - gestorben ist. Dennoch ist es nie gewiss, ob tisch. Die Lebensgewohnheiten sind zwar tes Aussehen nur spekulative Zuordnungen man das betrachtete Fossil einem bestimm - unbekannt, aber die Schichteigenschaften möglich sind. Die Basis seines Zahnes hat die ten Hai eindeutig zuordnen kann. Morpho - (u. a. Isotopenanalysen), in denen Zähne Form einer kurvenartigen Klammer, an logische Besonderheiten der einzelnen und Kiefer gefunden wurden, lassen ein - deren äußeren Ende die eigentliche Zahn - Arten stellen die „Eindeutigkeiten“ infrage. deutig darauf schließen, dass er größere krone sitzt. Die Zahnkrone gleicht einem Schwierig wird es wie erwähnt besonders Flüsse und Seen bewohnt und sich voraus - relativ breiten, gleichseitigen Dreieck und dann, wenn Ableitungen anhand heute sichtlich wie Walhaie und Riesenhaie von besitzt wenige, aber sehr markante Serra - existierender Haie nicht möglich sind und Plankton (hier allerdings Süßwasserplank - tionen. Auffallend ist, dass die Zahnkrone keine Körpererhaltungen oder zumindest ton!) ernährt hat. komplett anders auf der Basis angebracht ist fossile Gebissteile gefunden wurden. Diese Selbst bei paläozoischen Funden von Oro - als bei allen anderen Haien. Es handelt sich Problematik tritt bei paläozoischen Haien dus und Phoebodus bzw. Thrinacodus um eine von vielen hintereinander verstärkt auf. Deren Untersuchungsergeb - (Muster 17 - 18) ließen sich noch mit einer geschachtelten Zahntaschen, die vermut - nisse sind vielfach mehrdeutig, sodass gro - großen Wahrscheinlichkeit Rückschlüsse lich symphysal aus dem Ober- und Unterkie - ßer Raum für Spekulationen und weniger auf die Ernährungsweise ziehen. Aus dem fer in einer spiralähnlichen Form herausrag - für Eindeutigkeit geschaffen wird. Sehr kon - Größen- und Altersunterschied der ver - ten („symphyseal tooth whorl“). Somit wür - kret kann man in der Ableitung von Ernäh - gleichbaren Zähne lässt sich gut die Entwick - den die Zähne nicht wie bei den anderen rungs- und Lebensweisen allerdings wer - lung der Gattung sowie die Anpassung der Haiarten quer im Kiefer, sondern längs im den, wenn man - wie bei Barbclabornia leu - Knorpelfische nach dem Aussterben ihrer Maul in Bewegungsrichtung liegen. Die derensis (Muster 16) - fossile Gebissteile Feinde, den Panzerfischen, ablesen. Gleich - Funktionsweise des Gebisses und das Aus - und/oder Körpererhaltungen findet. Mit zeitig lässt sich vermuten, dass das Beute - sehen des Haies sowie dessen Ernährungs- einer Zahnhöhe von 2 mm würde man nor - spektrum sich im Karbon erweitert hat. und Lebensweise sind reine Spekulation, da malerweise auf einen xenacanthen Hai mit Zwar werden beide Arten bodennah gelebt außer Kieferbruchstücken keine weiteren ca. 20 - 30 cm Länge schließen. Äußerlich haben und sich von ähnlichen Tieren ernährt Funde existieren und sich dieser Hai mit kei - wäre er Orthacanthus (Muster 10) ähnlich. haben, jedoch steht bei einem größeren und nem heute lebenden vergleichen lässt. Dis - Der Zahn vom Zahntyp „Clutching“ wäre kräftigeren Gebiss wesentlich mehr poten - kutiert wurde u. a. die Funktion wie die des maximal geeignet, kleine Beute festzuhal - tielle Nahrung zur Verfügung, das die eige - Rostrums bei Sägefischen. Als Beute kom - ten und im Ganzen zu schlucken. Als kleiner nen Überlebenschancen erhöht. men grundsätzlich größere Wirbellose bodenbewohnender Hai würde er sich von Bei Petalodus (Muster 19) insbesondere ist infrage, z. B. Quallen oder Tintenfische. allerhand bodenlebenden wirbellosen man wieder mehr auf Spekulationen ange - Andererseits sind die Kohlefundstellen ein Kleintieren und kleinen Fischen, ggf. auch wiesen. Bei erster Betrachtung würde man Ergebnis aus Brackwassersümpfen. Daher Insekten, ernähren. Allerdings handelt es sofort auf den Zahntyp „Cutting“ schlie - sind als Beute grundsätzlich auch große sich um einen Süßwasserhai mit einer Länge ßen. Sieht man sich allerdings unterschiedli - Amphibien und Insekten möglich. Es kom - von ca. 4,5 - 5 m, die sich erst aus einem che Fossilfunde innerhalb der Ordnung an, POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 15

insbesondere Kieferfundstücke, ist diese Anmerkungen über spe - Karte) einen Umlaufberg. Nähere Informa - Eindeutigkeit nicht mehr gegeben. Die zielle Bergtypen an den tionen werden bedauerlicherweise nicht Zähne z. B. von Janassa sehen ähnlich aus, Talrändern von Glan und geliefert. sind aber ineinander verschachtelt und bil - Nahe sowie über die 2. Ein ansatzweise in Entstehung begriffen den mit den Zahnkronen zusammen eine gewesener Umlaufberg an der Alsenz, mehr oder weniger ebene Kauplatte. Damit gemeinsame Talgeschich - einem Nebenfluss der Nahe: Bei der POLLI - wäre der Zahn eher dem Zahntyp „Crus - te beider Flüsse CHIA-Exkursion (Kreisgruppe Bad Kreuz - hing“ oder sogar „Grinding“ wie bei den nach im Oktober 2012 mit dem Thema „Der Rochen zuzuordnen. Dies wiederum lässt Bei den diesbezüglichen speziellen Bergty - Bau der Erdkruste und des Oberflächen- auf eine durophage Ernährungs- und eine pen, die unter bestimmten Voraussetzun - Reliefs in Altenbamberg und Umgebung”) bodennahe Lebensweise schließen. Das gen an den Talrändern von Flüssen zur Aus - konnte im südlichen Ortsbereich von Alten - passt zu Körperfunden von Janassa , in des - bildung gelangten, handelt es sich um bamberg ein ansatzweise in Entstehung sen Magen man Reste von bodenlebenden Berge, die zum einen von dem Tal des betref - begriffen gewesener Umlaufberg begut - Brachiopoden, Seelilien, Krebsen und Fora - fenden Flusses und zum andern von einem achtet werden. Bei der unteren hier zur Aus - miniferen gefunden hat. Extremes Beispiel höher gelegenen, aufgegebenen Talstück bildung gelangten Mäanderschleife ist die sind die Untersuchungsergebnisse von Cho - oder einem Überrest eines fossilen Flusstales Abschnürungsstelle am Schlingenhals über - matodus (Muster 20), bei denen fast aus - begrenzt werden. aus deutlich ausgeprägt und die Wasser - schließlich nur noch spekulative Zuordnun - Zu diesen speziellen Bergtypen gehören, in strömung der Alsenz an dieser Stelle auch gen möglich sind. Ob die getroffenen alphabetischer Reihenfolge aufgezählt, gegenläufig, wie es sich für eine typische Annahmen richtig oder falsch sind, wird die Sehnenberge (bzw. Durchbruchberge), (vgl. WILHELMY 1981: II: 126) Mäanderbil - Zukunft zeigen, wenn weitere Haifossilien Spangenberge und Umlaufberge. dung auch gehört. Gestoppt wurde die gefunden werden, die konkretere oder Auf die Existenz von Sehnenbergen und schon weit fortgeschrittene Entwicklung zu sogar eindeutige Aussagen erlauben. Umlaufbergen wird in den noch anzufüh - einem Umlaufberg durch die verstärkte renden Publikationen, die sich mit dem flussaufwärts gerichtete Tiefenerosion der Literatur (Auswahl) umrissenen Gebiet befassen, aufmerksam Alsenz, die bereits bis in die aus zwei Schlei - CAPPETTA , H. (1987): Handbook of Paleoich - bemacht. fen bestehende Mäanderbildungen hinein - thyology, Chondrichtyes II, 3B, Mesozoic Nachdem aber nicht nur in der geologischen, reicht. and Cenozoic, Elasmobranchii. - Unverän - sondern auch in der geomorphologischen derter Nachdruck 2004. Gustav Fischer Ver - Literatur unzutreffende Zuordnungen zu ver - Klarstellungen: lag, Stuttgart - New York. zeichnen sind und bislang auch noch keiner In der geologischen Publikation von RAST & CAPPETTA , H. (2012): Handbook of Paleoich - der beiden im angegebenen Gebiet vorhan - SCHÄFER (1978: 134, 135 und Tafel 1 Profil A) thyology, Chondrichthyes, 3E, Mesozoic denen Spangenberge als ein solcher erkannt wird ein einfacher, unterhalb von Odern - and Cenozoic, Elasmobranchii: Teeth. - Ver - wurde, scheint es in diesem Zusammenhang heim in eine Flussschleife des Glanes hinein - lag Dr. Friedrich Pfeil, München. angebracht, die nötigen Klarstellungen und ragender Bergsporn unverständlicherweise GINTER , M., H AMPE , O. & C. D UFFIN (2010): Ergänzungen vorzunehmen und dabei auch als „Umlaufberg” angesehen. Handbook of Paleoichtyology, 3D, Chond - einen kurzen abschließenden Blick auf die Als Umlaufberge werden irrtümlicherweise richtyes, Paleozoic Elasmobranchii: Teeth. - gemeinsame Flussgeschichte von Glan und sogar in verschiedenen geomorphologi - Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München. Nahe zu werfen. schen Veröffentlichungen sowohl der Gan - KENT , B.W. (1994): Fossil Sharks of the Che - Bei der nun folgenden Vorstellung der in gelsberg bei Duchroth ( HERCHENRÖTHER sapeake Bay Region. - Egan Rees & Boyer Auflistung gebrachten speziellen Bergtypen 1935: 20/21; MOSLER 1966: 11; BIRKENHAUER Inc., Columbia. werden diese aus zweckdienlichen Gründen 1971: 9) als auch der Distelberg bei Boos KLIMLEY , A.P. (2013): The Biology of Sharks in umgekehrter alphabetischer Reihenfolge (HERCHENRÖTHER 1935: 30) angesprochen, and Rays. - The University of Chicago Press abgehandelt. was es noch im entsprechenden Sachzu - Ltd., Chicago - London. sammenhang an anderer Stelle zu erörtern VILCINSKAS , A. (2001): Haie und Rochen: Umlaufberge gilt. Arten, Lebensräume, Verhalten. - Unverän - Definition ( WAGNER 1950: 89, 91; MACHAT - derter Neudruck 2011, Interfoto Verlag, SCHEK 1973: 62 – 63; PANZER 1975: 48 ): Spangenberge München. Umlaufberge entstehen, wenn ein in den Definition (KLÜPFEL 1926: 404; PANZER 1975: ZANGERL , R. (1981): Handbook of Paleoich - festen Untergrund eingesenkter mäandrie - 49): thyology, Chondrichthyes I, 3A, Paleozoic render Fluss den in eine Mäanderschleife Bei den Spangenbergen handelt es sich um Elasmobranchii. - Unveränderter Nachdruck hineinragenden Bergsporn (bzw. Sporn - Gelände-Erhebungen, die von einem ehe - 2004. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart – berg bei KLÜPFEL 1926: 404) am Schlingen - mals ganz oder teilweise verschüttet gewe - New York. hals durchbricht und somit seinen Lauf ver - senen und später wieder ausgeräumten fos - kürzt. Demzufolge wird ein Umlaufberg von silen, hoch gelegenen Talrest und einem jün - Pascal Müller, Lahnstein der aufgegebenen Mäanderschleife und geren tiefer eingeschnittenen Tal umschlos - dem neu entstandenen Abkürzungstal sen werden. begrenzt. Beispiele: Beispiele: 1. Der Remigiusberg bei Haschbach: Der 1. Der kartierte Umlaufberg im Oberlauf- langgestreckte, aus einem Kuselit-Lager - Gebiet des Glanes: Auf seiner „Geomor - gang bestehende Remigiusberg wird auf phologischen Übersichtskarte” verzeichnet seiner Nordwestflanke von einem ehemals LIEDTKE (1969) im oberen Oberlaufgebiet des in erheblichem Maße mit fluviatilen Sedi - Glans (Symbol „U§ auf der angegebenen menten verschüttet gewesenen tertiärzeitli - 16 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

einmündenden Fließgewässer der zurück - weichenden Küstenlinie in Richtung Rhein - graben hin nach und schnitten sich dabei in den Untergrund ein. 4 Die vom Tertiärmeer zurückgelassenen Sedimente unterlagen nun der Abtragung. Zu den Fließgewässern, die der zurückwei - chenden Küstenlinie folgten, gehörte auch das Fluss-System der Nahe. 5. Mit dem Beginn der Eiszeit setzte dann die Tieftal-Bildung der Nahe ein. In dem mit Meeres-Sedimenten verschüttet gewese - nen Überbleibsel des ehemaligen Talzuges konnten sich am südwestlichen Orts-Rand von Duchroth noc h Reste davon bis in die Neuzeit hinein halten. Bei dieser Schemazeichnung blieb die vor der Tiefzal-Bildung erfolgte Abtragung der Rah - menhöhen auf der dem Spangenberg gegenüberliegenden Talseite der Nahe unberücksichtigt! 6. Demnach wird dieser Spangenberg von Abb. 1: Der Remigiusberg, ein Spangenberg. (schematische Darstellung seiner Ent - einem fossilen Talrest eines existent gewese - stehungsgeschichte mit Hilfe von Querschnitten durch die Erdkruste und von ent - nen Flusses und vom Tieftal der Nahe umge - sprechenden Draufsichten) ben. Auf dem Boden dieses fossilen Talstü - ckes wurde einst der Dorfflecken Duchroth chen Talrest des Glanes und auf der Südost- Talseite, also am Fuße des heutigen Potzber - gegründet. Diesen breiten Geländesattel Flanke von seiner während der Eiszeit ent - ges (= Härtling aus Sedimentgesteinen mit bezeichnet BIRKENHAUER (1971: 8-10) als standenen Tieftal-Bildung begrenzt. einer Höhe von 562 m), ein Bett in den „Duchrother Paß” und ordnet ihn irrtümli - Bei der POLLICHIA-Veranstaltung der Kreis - Untergrund einzugraben. cherweise dem Fluss-System der Nahe zu. gruppe Kusel (Dia-Vortrag „Der Remigius - 5: Während der Eiszeit wurde dieses Fluss - berg bei Haschbach: der prominente Hei - bett nach und nach zu einem Tieftal ausge - Diskussion und Klarstellung: matberg und seine Entstehungs-Geschich - formt, wobei die noch verbliebenen fluviati - Der Gangelsberg ist also ein Spangenberg te”) vom März 2006 wurde der Remigius - len tertiärzeitlichen Sedimente nach und und kein Umlaufberg. berg erstmals als Spangenberg bezeichnet nach ausgeräumt wurden. HERCHENRÖTHER (1935: 20 - 21) stuft den ter - und seine geomorphologische Entste - 6: Als Spangenberg wird der Remigiusberg tiärzeitlichen Talrest von Duchroth vorbe - hungsgeschichte anhand der in Abb. 1 wie - somit von einer hoch gelegenen tertiärzeitli - haltlos als „das alte, verlassene Talstück des dergegebenen Zeichnungen erläutert. chen Flusslauf-Strecke (im NW) und einem Glan oder der Nahe“ ein und bezeichnet den eiszeitlichen Tieftal (im SO) flankiert. Gangelsberg in diesem Zusammenhang als 1: Im späten Alttertiär verfügte das weitge - Umlaufberg. spannte flache Oberflächenrelief in diesem 2. Der Gangelsberg bei Duchroth: Der Gan - Mit dem vertrauensvollen Hinweis auf „ HER - Raume über breite, ebene Tal-Anlagen, gelsberg wird nach Süden hin von einem CHENRÖTHER 1935” und mit einer ebenfalls wobei der Rheingraben bereits die Erosions - fossilen und mit tertiärzeitlichen Meeres- recht verworrenen Argumentation hält basis bildete. Der zur Rotliegend-Zeit in die Sedimenten verschüttet gewesenen Talrest auch MOSLER (1966: 11) den Gangelsberg für Erdkruste eingedrungene Lagergang aus eines ehemals existent gewesenen Fluss- einen Umlaufberg, wobei unter anderem „Kuselit“ ist schwarz gekennzeichnet. Systems, auf dessen Sohle der Dorfflecken „ein alter Talzug zwischen dem Gangels - 2: Das weitere Absinken des Rheingrabens Duchroth gegründet wurde, und von dem berg und dem Galgenberg (Glanmün - während der Zeit des frühen Mitteltertiärs Tieftal der Nahe umschlossen (vgl. Abb. 2 dung)” Erwähnung findet und gleichzeitig regte die ihm zueilenden Fließgewässer und und Erläuterungen). „von der bereits mit dem Glan vereinigten damit auch das Fluss-System „Glan” zu einer Nahe” die Rede ist. verstärkten Tiefenerosion an. 1. In die wohl spätkreidezeitliche bis altterti - Ebenso geht BIRKENHAUER (1971: 9) unver - 3: Der Vorstoß des Tertiärmeeres in den ärzeitliche Landschaft hatte ein Fluss mit ständlicherweise davon aus, dass der Gan - Rheingraben und sein Vordingen vom unbekannter Fließrichtung ein Tal eingegra - gelsberg in der frühen Talgeschichte der Rheingraben her in den Nordostteil des ben. Nahe ein Umlaufberg gewesen sei. Der hier - Saar-Nahe-Berglandes führte zur Aufsedi - 2. Großräumige Absenkungsbewegungen bei genannte „Duchrother Paß“ hat aber mentierung der überfluteten Täler, die bis in der Erdkruste ermöglichten vom Rheingra - nichts, wie bereits dargelegt, mit dem Fluss- das küstenferne Hinterland hinauf reichte. ben her das Eindringen des Tertiärmeeres in System der Nahe, sondern etwas mit einem 4: Durch eine großräumige Anhebung der den Nordostteil des Saar-Nahe-Berglandes. ehemals verschüttet gewesenen tertiärzeit - Erdkruste bedingt, zog sich das Tertiärmeer Auf dem überfluteten Landschaftsrelief lichen Talrest zu tun. Demzufolge kann der aus dem Saar-Nahe-Bergland zurück. Der in lagerten sich tertiäre Meeressedimente Gangelsberg auch nicht als Umlaufberg Richtung Rheingraben zurückweichenden (Rupelton) ab. angesehen werden. Küstenlinie folgte der Glan mit Wasserfüh - 3. Mit der folgenden großräumigen Anhe - Kritik an der von BIRKENHAUER gelieferten rung nach und begann dabei in seinem brei - bung der Erdkruste und dem damit eingelei - Deutung übt auch ZÖLLER (1985: 229), der ten aufsedimentierten Tal auf der rechten teten Rückzug des Tertiärmeeres folgten die den Gangelsberg als „mitteloligozäne Insel POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 17

Abb. 2: Der Gangelsberg, ein Spangen - berg. (schematische Darstellung seiner Entstehungsgeschichte mit Hilfe von Querschnitten durch die Erdkruste)

(Rupelton in Duchroth)“ einstuft. Zu den für die Teilnehmer einer POLLICHIA- Exkursion zum Gangelsberg (Kreisgruppe KH vom Oktober 2009: „Bau von Erdkruste und Oberflächen-Relief am Gangelsberg und in seiner Umgebung, der Rundweg um den Gangelsberg bei Duchroth“) vorberei - teten Exkursions-Unterlagen gehörte auch die hier wiedergegebene schematische Dar - stellung dieses Spangenberges. Während die Rahmenhöhen südlich dieses tertiärzeitlichen Tal-Restes, in dem der Dorf- Flecken Duchroth liegt, überliefert sind, Abb. 3: Der Distelberg im Kartenbild. blieb von den nach Norden hin gelegenen Rahmenhöhen nur der Gangelsberg als Ero - einem auf diese Art und Weise entstande - auf dem gleichen Längengrad in einem sionsrest übrig. Über diese Reste ehemaliger nen Berg von einem Sehnenberg. Höhenniveau von 280 Meter befindet. Rahmenhöhen streicht die Abrasions-Flä - Zur möglichen Rangordnung der beiden Ein merklicher Unterschied bezüglich der che des eingedrungenen Tertiär-Meeres hin - Flüsse, die an der Entstehung eines Sehnen- Höhenlage der beiden Flusssohlen existiert weg. bzw. Durchbruchberges beteiligt waren, auch noch im Bereich des Disibodenberges, vermerkt WAGNER (1950: 94/95): „ Und zwar der sich als Bergsporn in den Mündungswin - Sehnenberge bzw. bricht in der Regel der Nebenfluss mit sei - kel von Glan und Nahe hinein erstreckt. So Durchbruchberge nem größeren Gefälle zum gefällschwäche - eilt auf seiner Nordseite die Nahe in einem Definition: Sehnenberge ( PANZER 1975: 49) ren und daher tiefer liegenden Hauptfluss Niveau von etwa 139 Meter an ihm vorbei, bzw. Durchbruchberge ( WAGNER 1950: 92- durch“ . während auf seiner Südseite die Flusssohle 95) des langsamer fließenden Glanes in einem Wird ein in den Mündungswinkel zweier Beispiel: Der Distelberg bei Boos Niveau von rund 132 Meter verharrt. Flüsse hineinragender Bergsporn oberhalb Vergleicht man das Gefälle von Glan und Hier, also im Vereinigungsbereich von Glan der Vereinigungsstelle beider Flüsse „ange - Nahe, dann ist festzustellen, dass der Glan, und Nahe, hat nämlich während der Eiszeit schnitten, eingesattelt und zuletzt durch - von den Gefälle-Gegebenheiten her gese - die wesentlich gefällestärkere, ebenfalls brochen“ ( WAGNER 1950: 94), dann bezeich - hen, einen „gereifteren” Eindruck vermit - zum Mäandrieren neigende Nahe einen net man den zwischen der neuen gemeinsa - telt als die wesentlich schneller fließende ehemals langen in den Mündungswinkel men Fluss-Laufstrecke und dem aufgegebe - und mit der Tiefenerosion noch stark beider Flüsse vorspringenden Bergsporn nen Talstück gelegenen abgetrennten Berg- beschäftigten Nahe. nordöstlich des heutigen Disibodenberges sporn als Durchbruchberg. So liegt das Flussbett des Glanes nördlich des durchbrochen, das mitgeführte Wasser PANZER (1975: 49) hingegen spricht, unter Potzberges in einem Höhenniveau von 206 über einen ansehnlichen Wasserfall dem Berufung auf „ GRADMANN (1928)“, bei Meter, während sich das Flussbett der Nahe Glan zugeführt und somit ihre bisherige 18 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

Flusslaufstrecke zwischen der neuen talauf - Mäandrieren und damit zur Seitenerosion wäre letzteres wohl kaum erklärbar. wärts und der alten talabwärts gelegenen gezwungen, was zu einer beachtlichen Ver - Auch ZÖLLER (1985: 87) übt Kritik an den dies - Zusammenflussstelle aufgegeben. breiterung des jeweiligen Talbodens ober - bezüglichen Ausführungen von MOSLER und Dieser zwischen dem Disibodenberg im halb dieser Barriere und letztlich auch zum vermerkt in Bezug auf die besagte Einsatte - Südwesten und dem Distelberg (bzw. dem Durchbruch der Nahe in das Tal des Glanes lung: „Ihre Entstehung erklärt sich zwanglos Rest des abgeschnürten Bergspornes) im führte. durch die Verschneidung zweier Prallhänge Nordosten postiert gewesene Wasserfall ist Zwischen der ehemaligen talabwärts gele - von Glan und Nahe zur Niederterrassenzeit“ . durch die verstärkte Tiefenerosion der Nahe genen und der neuen talaufwärts gelege - Auf den Rest des aufgegebenen eiszeitlichen nach und nach bei gleichzeitiger Flussauf - nen Vereinigungsstelle von Glan und Nahe Talzuges der Nahe, zu dessen südöstlicher Tal - wärts-Verlagerung zu einer gefällestarken postiert, handelt es sich demnach beim Dis - flanke der Distelberg gehört, bezogen, den Flusslaufstrecke degradiert worden. telberg nicht nur um einen Überrest eines MOSLER (1966: 13, Karte 4) als „Booser Während der Eiszeit (Zeit der Mittelterras - langen, ehemals im Mündungs-Winkel von Talung“ bezeichnet, kommentiert ZÖLLER sen) lag die Vereinigungsstelle von Glan und Glan und Nahe existent gewesenen Berg - (1985: 87): Nahe nämlich im Bereich des heutigen Dor - spornes sondern auch um einen Sehnen- „Der Glan muss zur oMT- und mMT-Zeit von fes Boos und zwar in einem rund 50 m höhe - bzw. Durchbruchberg. Odernheim aus durch das heutige Nahetal ren Niveau über dem heutigen Flussbett. Als solcher wird er zum einen von dem Über - nach Boos geflossen sein, da sonst dieses Tal Von dieser aufgegebenen eiszeitlichen rest eines aufgegebenen Talzuges der Nahe keine Erklärung findet. Der Distelberg ist Flusslauf-Strecke der Nahe (vgl. Abb. 3) ist aus der Zeit der Mittelterrassen („Booser somit als Sehnenberg zu deuten, der durch also nur noch ein kleiner Talrest überliefert. Talung“) und zum andern von dem verlän - Anzapfen der Nahe durch den Glan zwischen Er besteht aus einem ehemaligen Talboden gerten, seit dem zur Mittelterrassen-Zeit mMt- und uMt-Zeit (Terrasse am Disiboden - in 180 Meter Höhe, der vom Distelberg (224 erfolgten Durchbruch der Nahe in das Tal bergerhof) entstand.” Meter Höhe) im Südosten und von einem des Glanes bestehenden gemeinsamen Obwohl BIRKENHAUER (1971) sowohl die publi - sich nach Nordwesten hin erstreckenden Flusslaufabschnitt von Glan und Nahe flan - zierte Dissertation seiner Kollegin MOSLER Geländerücken (224 Meter Höhe) flankiert kiert. (1966: 13 und Karte 4) als auch das Gelände wird. Nach dem Durchbruch in das Tal des Glanes im Bereich des Zusammenflusses von Glan Demnach wird der Distelberg zum einen von hat sich die Nahe übrigens nach und nach und Nahe genau kannte, fehlt unverständli - dem höher gelegenen eiszeitlichen Talrest aus der auf der linken Talseite zur Ausbil - cherweise eine kritische Auseinandersetzung der Nahe und zum andern von der nach der dung gelangten weitausladenden Mäan - mit der Auffassung von MOSLER , die den Nahe benannten und nunmehr am Disibo - derschleife mit dem zugehörigen Prallhang Disibodenberg als einen „echten Sehnen - denberg beginnenden gemeinsamen Fluss - zurückgezogen. Letzteres ging gleichzeitig berg” bezeichnete. laufstrecke von Glan und Nahe eingerahmt. mit einer Tieferlegung ihres Flussbettes Somit treffen auf den Distelberg alle Voraus - sowie mit einer entsprechenden Verkür - 2. Der Distelberg ist ein Sehnen- bzw. Durch - setzungen zu, als Sehnenberg bzw. als zung ihrer Flusslaufstrecke einher und bruchberg und kein Umlaufberg. Durchbruchberg klassifiziert zu werden. erfolgte auf Kosten des auf der gegenüber - HERCHENRÖTHER (1935), der sich in seiner publi - Dieser Sachverhalt wurde erstmals von ZÖL - liegenden rechten Talseite vorhanden zierten Dissertation u. a. auch eingehend mit LER (1985: 87; eine publizierte Dissertation) gewesenen Gleithanges. Bei dieser Verlage - der Tal-Geschichte der Nahe und mit ihren erkannt, der den Distelberg dann auch als rung des Stromstriches hat dann die Nahe beiden Nebenflüssen Glan und Alsenz Sehnenberg bezeichnete. noch während der späten Eiszeit in den ver - beschäftigte, hält (vgl. Seite 30) den „Diestel - bliebenen Rest eines ehemaligen Gleithan - berg“ irrtümlicherweise für einen Umlauf - Zeichenerklärungen zur Kartenskizze: ges nördlich des Disibodenberges einen berg. Der im 180-m-Niveau liegende Boden eines kleinen Prallhang eingenagt, von dem sie Allerdings hat HERCHENRÖTHER den geomor - eiszeitlichen Überrestes eines Engtalein - sich aber wieder entfernt hat. phologischen Geländebefund selbst richtig schnittes der Nahe („Booser Talung”: Diese eingeschätzt. So vermerkt er, auf die Nahe Bezeichnung geht auf MOSLER 1966 zurück) Diskussion bzw. Klarstellungen: und auf das Niveau von 180 Meter bezogen, ist grün punktiert. 1. Der Disibodenberg ist lediglich ein Berg - dass die Nahe zur Zeit der Mittelterrassen „ die Eingetragene Höhen-Linien: 150 , 180, 200, sporn und kein Sehnenberg. heutige flache, mit Schottern ausgekleidete 250 und 300 Der Disibodenberg, der sich in den Mün - Einsattelung zwischen Diestelberg und den Erfasste Siedlungen: OS = Oberstreit, B = dungsw inkel von Glan und Nahe hinein nordwestlich davon gelegenen Höhen” Boos, ST = Staudernheim und OH = Odern - erstreckt, ist ein Bergsporn und kein Sehnen - durchflossen hat, und ergänzt; „Durch dieses heim berg. alte verlassene Talstück führt heute die Straße Gekennzeichnete Berge: K = Disibodenberg MOSLER (1966: 13, Karte 4) glaubt nämlich im von Staudernheim nach Boos”. mit Kloster-Ruine und D = Distelberg Falle des Disibodenberges einen „echten Nachdem aber dieses verlassene Talstück (= Erläuterungen zur Kartenskizze: Sehnenberg“ vor sich zu haben, da zwischen „Booser Talung”) nicht bei der Abschnürung Zur Zeit der Mittelterrassen floss die Nahe der Geländekuppe mit der Klosterruine und einer Mäanderschleife, sondern beim Durch - durch die sog. Booser Talung, um sich dann dem nach SW hin ansteigenden Hinterland bruch der Nahe (also keine Anzapfung der unterhalb dieses Gelände-Punktes mit dem ein Geländesattel zur Ausbildung gelangte. Nahe durch den Glan!) in das tiefer gelegene Glan (vgl. ZÖLLER 1985: 87) zu vereinigen. Nach ihrer Auffassung soll der Glan nämlich Tal des Glanes entstanden ist, hat man es im Übrigens handelt es sich bei diesem eiszeitli - „zur Zeit der oberen Mittelterrasse” über die - Falle des Distelberges nicht mit einem chen Tal-Rest der Nahe um ein Engtal, das in sen Sattel geflossen sein, um sich mit der Umlaufberg, sondern mit einem Sehnen- einen harten Gesteinsriegel aus effusiven Nahe zu vereinen. bzw. Durchbruchberg zu tun. Magmatiten eingeschnitten ist. Dieser Eine Antwort auf die zwingende Frage, Aus einem unerklärlichen Grund ignoriert Gesteinsriegel, der in NW-SO-Richtung ver - warum und wann sich der Glan wieder aus BIRKENHAUER (1971) diese Veröffentlichung läuft und dem der Distelberg angehört, hat diesem Sattel zurückgezogen hat, wird leider von HERCHENRÖTHER , obwohl er die Arbeit von sowohl die Nahe als auch den Glan zum nicht gegeben. Geomorphologisch gesehen, MOSLER (1966), in der HERCHENRÖTHER (1935) POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 19

immer wieder im Zusammenhang mit der dann auch verständlich, wenn RIBBERT (2014: die bereits zur Ausbildung gelangten Fluss - Tal-Geschichte der Nahe zitiert wird, einge - 167, Abb. 1 auf S. 169 und 182) aufgrund systeme von Glan und Nahe der zurückwei - hend studiert hatte. des Vorkommens von Achaten im alttertiä - chenden Küstenlinie zum Rheingraben hin Auch verweigert BIRKENHAUER (1971), der ren Geröllmaterial der Eifel, die für das Saar- nach, wobei es dann wohl irgendwann zu den Nahe-Ort Boos mehrmals erwähnt, dem Nahe-Bergland typisch sind und für die es einem Zusammenschluss gekommen ist. dortigen geomorphologisch höchst auffälli - zudem keine andere Herkunftsalternative Vor der sich anbahnenden eiszeitlichen gen Distelberg die gebührende Aufmerksam - gibt, einen mutmaßlichen, aus dem Bereich Heraushebung des Hunsrücks, die dem Ein - keit. des Saar-Nahe-Beckens bzw. des Saar- zugsgebiet der Nahe zu höheren Nieder - Wie dem auch sei, schließlich ging es BIRKEN - Nahe-Berglandes kommenden alttertiären schlagswerten verhalf, dürfte bei der erfolg - HAUER (1971: 1 u. 16/17), der die Existenz eines Abflussweg registrieren konnte. ten Vereinigung der beiden Flüsse wohl der epigenetischen Tales der Nahe zwischen Bad Nach der späterhin stattgefundenen Gra - Glan das wasserreichere Entwässerungssys - Sobernheim und Bad Kreuznach bezweifelte, benbildung gelang es dem Tertiärmeer, in tem und somit auch der Hauptfluss und die lediglich darum, den Nachweis zu führen, diesen Graben einzudringen. Durch das Nahe der Nebenfluss gewesen sein. dass die Nahe seit dem Oligozän einem Talzug zuvor im Bereich des angrenzenden Saar- Mit der eiszeitlichen Tieftalbildung setzte folgt, der sich als „Hauptentwässerungs - Nahe-Berglandes erfolgte Absinken der dann nach und nach auch die tiefere Veran - ader” bis heute durchgesetzt hat. dortigen Grabenschultern eröffnete sich kerung der Fluss-Betten von Glan und Nahe Mit der Talgeschichte der „unteren und dem Tertiärmeer auch die Möglichkeit, vom im geologischen Untergrund ein. mittleren” Nahe eng verbunden sind aber Rheingraben her den nordwestlichen Teil Nachdem aber die Wasserführung der Nahe auch die beiden von BIRKENHAUER (1971) völ - des Saar-Nahe-Berglandes zu überfluten. schon während der Eiszeit diejenige des Gla - lig unbeachtet gebliebenen Nebenflüsse Diese tektonische Entwicklung im Bereich nes weit übertraf, fand eine Umkehrung der Glan und Alsenz, deren Einzugsgebiete des Saar-Nahe-Berglandes führte auch bisherigen Rangordnung im Verhältnis bei - sogar bis in den pfälzischen Buntsandstein unweigerlich zu einer Umkehr der bisheri - der Flüsse zueinander statt, sodass bereits hineinreichen. Auch führen beide Neben - gen nach Westen orientierten Abflussrich - ab diesem Zeitpunkt der Glan die Rolle eines flüsse ihre Wasser der Nahe zu, bevor diese tung. Ab diesem Zeitpunkt bildete nämlich Nebenflusses und die Nahe die Rolle des nach dem Durchqueren ihres tief in das der Rheingraben für die sich im Bereich des Hauptflusses übernommen hatte. Kreuznacher Rhyolithmassiv eingeschnitte - Saar-Nahe-Berglandes neu bildenden Syste - nen Engtales das Saar-Nahe-Bergland ver - me von Fließgewässern die Erosionsbasis. Literatur lässt. Mit der Landeinwärts-Verlagerung der terti - BIRKENHAUER , J. (1971): Zur Talgeschichte des Somit stellt sich nicht zuletzt im Zusammen - ärzeitlichen Meeresküste wurden auch die unteren und mittleren Nahegebietes. - hang mit dem im Vereinigungsgebiet von Täler der zum Rheingraben hin entwässern - Dechenia, Band 123, Heft 1/2: 1 - 18. Bonn. Glan und Nahe gelegenen Distelberg den Flussläufe überflutet, was mit einer EBERLE , J., E ITEL , B., B LÜMEL W. D. & P. W ITTMANN unweigerlich die Frage nach der gemeinsa - flussaufwärts gerichteten Aufsedimentie - (2010): Deutschlands Süden vom Erdmittel - men Flussgeschichte von Glan und Nahe, rung ihrer Flussbetten und Talzüge einher - alter zur Gegenwart; 2. Auflage. - Heidel - die es nunmehr zu beleuchten gilt. ging. berg. Auf dem Höhepunkt dieser tertiärzeitlichen GEYER , O. & M. G WINNER (1968): Geologie Zur gemeinsamen Flussgeschichte Meereseinbrüche in den Oberrheingraben von Baden-Württemberg, 2. Auflage. - von Glan und Nahe mit dem sog. Mainzer Becken und in den Stuttgart. Obwohl es sich beim Rheingraben aus vieler - nordöstlichen Teil des heutigen Saar-Nahe- HERCHENRÖTHER , L. (1935): Zur Morphologie lei Gründen nur um einen sog. „aktiven Gra - Berglandes mündete das Flusssystem des Nordpfälzischen Berglandes und des benbruch” handeln kann und daher der „Glan” in der Gegend von Meisenheim (das südlich angrenzenden Buntsandsteingebie - eigentlichen Grabenbildung eine beachtli - heißt über der dortigen eiszeitlichen Tieftal- tes der Pfälzischen Stufenlandschaft. - Badi - che Aufwölbung der Erdkruste vorausging Bildung des Glanes) und das Flusssystem sche Geographische Abhandlungen, Heft (ROTHE 2005: 147; MESCHEDE 2015: „Nahe” in der Gegend von Kirn (das heißt 13. - Freiburg i. Br. 180/182), was sich auch entsprechend auf über der dortigen eiszeitlichen Tieftal-Bil - KLÜPFEL , W. (1926): Über Reliefmorphologie die Abflussrichtung der daselbst entsprin - dung der Nahe) in das Tertiärmeer ein. und zyklische Landschaftsgenerationen. - genden Fließgewässer auswirkte, wird bis - Im Falle des Glanes reichte der Prozess der Geologische Rundschau XVII: 401 – 417. lang immer noch das Gegenteil, also zuerst flussaufwärts gerichteten fluviatilen Aufse - LIEDTKE , H. (1969): Grundzüge und Probleme die Grabenbildung, wie das bei einem „pas - dimentierung des Fluss-Bettes bis weit über der Entwicklung der Oberflächenformen siven Grabenbruch” der Fall gewesen wäre, das Gebiet des heutigen Remigiusberges des Saarlandes und seiner Umgebung. - Bad und danach erst die dann wohl zufällig hinaus. Godesberg. erfolgte Entstehung der Graben-Schultern Wegen seines nunmehr geringeren Gefälles MACHATSCHEK , F. (1973): Geomorphologie, (GEYER & G WINNER 1968: 124; EBERLE et al. war der Glan zum Mäandrieren und daher 10. Auflage. - Stuttgart. 2010: 28-29) angenommen. auch zur Seitenerosion gezwungen, was zu MESCHEDE , M. (2015): Geologie Deutsch - In diese existent gewesene Aufwölbung der einer beträchtlichen Erweiterung seines Tal - lands - Ein prozessorientierter Ansatz. - Hei - Erdkruste ist auch das Saar-Nahe-Becken bodens führte. In dieser Zeit wurden auch delberg. mit seinen oberkarbonisch-unterpermzeitli - die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass MOSLER , H. (1966): Studien zur Oberflächen - chen Gesteinen einbezogen gewesen, das späterhin aus einem anstehenden Kuselit- gestalt des östlichen Hunsrücks und seiner zu deren Westflanke gehörte. Die Abfluss - Lagergang ein Spangenberg, nämlich der Abdachung zur Nahe. - Bundesanstalt für richtung der hier entspringenden Fließge - prominente Remigiusberg, entstehen konn - Landeskunde und Raumforschung, Bad wässer (vgl. SCHULTHEISS 1992) war also nach te. Godesberg. Westen und einem anschließenden Umbie - Als schließlich eine großräumige Anhebung PANZER , W. (1975): Geomorphologie, Die gen nach Nordwesten hin ausgerichtet. der Erdkruste im mitteleuropäischen Raum Formen der Erdoberfläche, 4. Auflage. - Nur auf der Basis derartiger geologisch-geo - den Rückzug des Tertiärmeeres aus den Braunschweig. morphologischer Gegebenheiten ist es überfluteten Gebieten einleitete, folgten RAST , U. & A. S CHÄFER (1978): Delta-Schüt - 20 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

tungen in Seen des höheren Unterrotliegen - Aufbau und Gliederung des Großreliefs im 4. Auflage. - Coburg. den im Saar-Nahe-Becken. - Mainzer geow. Heimatgebiet. - In: „300 Jahre Reuschbach ZÖLLER , L. (1985): Geomorphologische und Mitt. 6: 121 - 159. Mainz. 1692 – 1992„, S. 210 – 217. Mackenbach quartärgeologische Untersuchungen im Ribbert, K.-H. (2014): Über alttertiäre fluvia - (Landkreis Kaiserslautern). Hunsrück-Saar-Nahe-Raum; Forschungen tile Abflusswege in der Eifel. - Mainzer WAGNER , G. (1950): Einführung in die Erd- zur Deutschen Landeskunde 225. - Trier. geow. Mitt. 42: 167 - 194. Mainz. und Landschaftsgeschichte, 2. Auflage. - ROTHE , P. (2005): Die Geologie Deutschlands, Öhringen. Karlheinz Schultheiß, Bad Kreuznach 48 Landschaften im Portrait. - Darmstadt. WILHELMY , H. (1981): Geomorphologie in (Stadtteil Bad Münster am Stein / SCHULTHEISS , K H. (1992): Geomorphologie, Stichworten, II, Exogene Morphodynamik, Ebernburg) AK Insektenkunde

Das Sandstrohblumen- Lorsch, ein Sandgebiet, das in den 60er Jah - schen Rheinpfalz: „Bei Speyer, Battenberg, Eulchen (Eublemma minu - ren des vergangenen Jahrhunderts bebaut Grünstadt und Frankenstein, im Juli, nicht tata Fabricius, 1794) in wurde. Die dort wachsende Sand-Strohblu - selten.“ Rheinland-Pfalz me musste zusammen mit dem Eulchen REUTTI (1898) nennt neben den Funden auf abgeschrieben werden ( KRISTAL 1980) . Alte badischer Seite noch Speyer. Belege aus der davor liegenden Zeit befin - HEUSER , J ÖST und ROESLER (1960) nennen in Würde man einem Laien diesen kleinen den sich in den Sammlungen BASTIAN , B ETTAG der Lepidopteren-Fauna der Pfalz die schon Schmetterling zeigen und ihm dabei dessen und STRECK . GRIEBEL bekannten Fundorte und bedauern Wertstellung in der Schmetterlingskunde Im Zeitraum von 1990 bis 2007 wurde die „das auffällige Verschwinden dieser erklären, würde man sicher auf Verwunde - Art in 4 Messtischblattquadranten (MTB wärme- und sandliebenden Art … die sich rung oder gar auf Unverständnis stoßen. Ist 6117 und 6217) in guter Anzahl nachge - wahrscheinlich durch die allmähliche Zer - doch dieser, mit gerade mal ca. 14 mm Flü - wiesen. störung der in der Pfalz spärlich vorhande - gelspannweite, einer der kleinsten unter Von Seligenstadt (MTB 5919) wird 2011 ein nen Sandgebiete erklären lässt.” den des Nachts fliegenden Großschmetter - weiterer Nachweis gemeldet. KRAUS (1993) sind zwei Nachweise durch lingen, der aber auch tagsüber beobachtet Gute Bestände der Sand-Strohblume findet BETTAG und ROESLER von Grünstadt-Assel - werden kann und dabei leicht mit Klein - man südlich des August-Euler-Flugplatzes heim aus dem Jahr 1973 bekannt. schmetterlingen zu verwechseln ist. An sei - bei Darmstadt-Griesheim. Dort konnte ich 35 Jahre hat es dann gedauert, bis RENNWALD ner Futterpflanze, der Sand-Strohblume Ende Juni 2011 mehrere Falter tagsüber, als das Sandstrohblumen-Eulchen 2008 auf ( ) sitzend, fliegt er auch ans Licht anfliegend beobachten. einer Sandfläche des Standortübungsplat - bei Störung auf, um nach kurzer Strecke an zes südlich der Queich (NSG) bei Germers - der nächsten Pflanze zu landen und setzt Baden-Württemberg: In dem Grundla - heim entdeckte (Lepiforum). Ich selbst war sich dabei meist kopfunter auf seinen Lan - genwerk von EBERT „Die Schmetterlinge in den letzten vier Jahren mehrmals in die - deplatz. Abbildung 1 zeigt die Ausnahme Baden-Württembergs” ( EBERT 1997) wurde sem Gebiet, ohne eine einzige Pflanze der von der Regel… die Art ausführlich von JUTTA BASTIAN bear - Strohblume zu finden. Unübersehbar sind Die Raupen des Sandstrohblumen-Eulchens beitet. Sie überprüfte damals sieben allerdings die unzähligen „Grabungen” der leben ausschließlich, streng monophag, an Wuchsorte der Sand-Strohblume und fand Kaninchen. Da Helichrysum von den Karni - der Sand-Strohblume, von der man nur das Eulchen bei Sandhausen, Brühl und ckeln als Futter sehr geschätzt wird, gehe ich wenige Wuchsorte in Rheinland-Pfalz Schwetzingen. davon aus, dass die Strohblume ausgerottet kennt. Sie bevorzugt trocken-warme, son - Aktuelle Vorkommen kennt Jutta Bastian oder zumindest so reduziert wurde, dass die nig-sandige Wuchsorte. LANG & WOLFF (Info via E-Mail) von Schwetzingen-Hirsch - Population des Eulchens erloschen ist. (1993) nennen im Zeitraum von 1950 - 1992 acker und Sandhausen (NSG „Pferdstrieb - 2005 meldet JÜRGEN RODELAND im Lepiforum Vorkommen in fünf Messtischblattqua - düne”). Sie meldet weiter: „Die minutata- das Vorkommen von sechs Faltern aus dem dranten in der Pfalz. In der Zeit davor war sie Population auf der großen Düne in Sand - Mainzer Sand. aus 18 weiteren Quadranten bekannt. hausen (NSG ‘Pflege Schönau’) ist 2003 Überraschend war die Fundmeldung eines Die Verpuppung erfolgt in kleinen Gespins - erloschen! … Hier sind die Sandstrohblu - einzelnen Falters von MANFRED BEIERLEIN ten im oberen Bereich an der Pflanze ( EBERT men-Bestände alljährlich durch die Kanin - († 2015) vom 21. Juli 2013, der an seinem 1997). chen abgefressen worden… Das Problem Haus in Bobenheim am Berg ans Licht flog. konnte durch eingegrabene Kaninchen- BEIERLEIN war über das Vorkommen der Vorkommen von Eublemma minu - Schutzzäune leider nicht verhindert wer - Sand-Strohblume in seiner näheren Umge - tata in den an Rheinland-Pfalz den. Die Viecher haben sich einfach unter bung nichts bekannt. Ganz so abwegig ist grenzenden Bundesländern den Karnickelzäunen durchgegraben und der Gedanke über das Vorkommen der den Sandstrohblumenbestand gefressen.” Pflanze dort ja nicht, zumal GRIEBEL (1909) Nordrhein-Westfalen: Hier sind nur drei Battenberg als Fundort erwähnt, gerade alte Beobachtungen zwischen 1860 und Saarland: Aus dem Saarland sind keine 1 km Luftlinie von Bobenheim am Berg ent - 1964 bekannt. Nachweise bekannt. fernt. Der Fund von BEIERLEIN motivierte mich, nach Hessen: Ein klassischer Fundort für diese Rheinland-Pfalz: Schon GRIEBEL (1909) dem Eulchen zu suchen. Da dieses streng Art war die so genannte „Sahara” bei schreibt über das Vorkommen in der bayeri - monophag an Helichrysum lebt, war es POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 21

Abb. 1: Eublemma minutata , Baden- Württemberg, Sandhausen, NSG „Pferdstriebdüne” 17. Juni 2015. (Foto: Jutta Bastian) nahe liegend, zuerst die Wuchsorte der Sand-Strohblume zu finden. Mehr als hilf - reich war dabei der Artenfinder www.arten - finder.rlp.de, ein vom Umweltministerium Rheinland-Pfalz gefördertes Computerpro - gramm (App), das es Laien erlaubt, Beob - achtungen der Tier- und Pflanzenwelt via Smartphone oder PC zu erfassen. Nach der Überprüfung der Meldungen durch Exper - Abb. 2: Eublemma minutata , Verbreitungskarte. (Landesdatenbank Schmetterlin - ten werden die Meldungen validiert, plausi - ge Rheinland-Pfalz) ble freigegeben und an die zentrale Koordi - nierungsstelle KoNat weitergeleitet, die von Birkenheide ist geradezu ideal. Auf einer oder zwei Jahre später auf der zweiten Hälf - ANNALENA SCHOTTHÖFER betreut wird. freien sonnigen Fläche stehen beiderseits te. Nur so kann der Fortbestand der Art, Im Artenfinder habe ich nun eine Abfrage eines flach abfallenden Grabens die Pflan - deren drei Entwicklungsstadien sich alle nach Helichrysum erstellt. Als Ergebnis zen auf magerem, sandigem Boden. Glück - oberirdisch an der Pflanze vollziehen, sicher - bekam ich eine Reihe von Wuchsorten ange - licherweise sieht man von Kaninchen keine gestellt werden. zeigt, die mir z. T. bislang unbekannt waren. einzige Spur. Von amtlicher Seite, durch Herrn SIEGFRIED Herr FILUS hat mich darüber informiert, dass Literatur FILUS (Untere Naturschutzbehörde des er bereits 1998 die Sand-Strohblume dort EBERT , G. (1997): Eublemma minutatum Rhein-Pfalz-Kreises in Ludwigshafen, Refe - entdeckt hat. Dies war der Anlass, auf der FABRICIUS , 1794 von JUTTA BASTIAN bearbeitet. rat 81), wurden Vorkommen bei Altrip, Hei - von ihm betreuten Fläche 2003 eine Saat - Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, ligenstein und Birkenheide gemeldet. Diese gutmischung mit Sandstrohblumenanteil Band 5, Nachtfalter III - Stuttgart. - S. 559 - Lokalitäten habe ich inzwischen alle aufge - ausbringen zu lassen. Ihm ist es zu verdan - 566. sucht. ken, dass sich das Eulchen dort etablieren GRIEBEL , J. (1909): Die Lepidopteren-Fauna Die etwa 30 Pflanzen / Pflanzengruppen konnte. Die „Besiedlung” erfolgte offenbar der bayerische Rheinpfalz, I. Teil. - Neustadt südlich Altrip stehen im hohen Gras und sind durch Restbestände des Schmetterlings im an der Haardt, Druck der Pfälzischen Ver - leicht zu übersehen. Das Eulchen war dort Biotop. lagsanstalt. nicht zu finden. Vermutlich war auch die HEUSER , R., J ÖST , H. & R. R OESLER (1960): Die Flugzeit zu Ende. Schutzmaßnahmen Lepidopteren-Fauna der Pfalz, III. Eulen 1. Zusammen mit Herrn FILUS war ich am 15. In der Roten Liste der Großschmetterlinge Hälfte). - Mitteilungen der POLLICHIA, III. August 2016 in Heiligenstein. Auch dort ein von Rheinland-Pfalz ist das Sandstrohblu - Reihe, 7. Band: 220 - 296. größerer, mehr lückiger Bestand, auf einer men-Eulchen mit dem Gefährdungsgrad 1, KRAUS , W. (1993): Verzeichnis der Groß - Fläche, die zu der Zeit von Ziegen „gepflegt” also „Vom Aussterben bedroht”, und in der schmetterlinge (Insecta: ) der wurde. Hier fallen wieder die vielen Kanin - Roten Liste der Bundesrepublik mit dem Pfalz. -POLLICHIA-Buch Nr. 27, Bad Dürk - chenlöcher auf. Das Falterchen war nicht zu Gefährdungsgrad 2 „Stark gefährdet” ein - heim. sehen. gestuft. Die Ausweisung des Biotops in Bir - KRISTAL , P. M. (1980): Die Großschmetterlin - Am 1. August 2016 fand ich nach längerer kenheide als Schutzgebiet ist zu empfehlen, ge aus dem südhessischen Ried und dem Suche nördlich Birkenheide, den von Herrn nicht allein wegen des Schmetterlings, son - vorderen Odenwald, Eine Bestandsaufnah - FILUS angegebenen Koordinaten folgend, dern auch wegen seiner seltenen Futter - me in den Jahren 1976-1978. - Institut für einen größeren Bestand der Sand-Strohblu - pflanze. Naturschutz Darmstadt, Schriftenreihe, Bei - me und nach etwa einer Stunde auch drei Bei den Pflegemaßnahmen durch Mahd heft 29, Darmstadt. Falter der Zielart. Bei einer weiteren Bege - müssen die Sandstrohblumen-Gruppen LANG , W. & WOLFF , P. (1993): Flora der Pfalz - hung am 10. August 2016 konnte ich keine ausgespart werden. Sollte eine komplette Verbreitungsatlas der Farn- und Blüten - weiteren Falter finden. Die Flugzeit war Mahd wegen Überwucherung zwingend pflanzen für die Pfalz und ihre Randgebiete. offensichtlich vorüber. notwendig werden, sollte diese zuerst nur - Veröff. Pfälz. Gesell. z. Förd. Wissenschaf - Das Vorkommen der Sand-Strohblume bei auf einer Hälfte der Fläche erfolgen und ein ten 85: 1 - 444. 22 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

REUTTI , C. (1898): Übersicht der Lepidopte - ren-Fauna des Großherzogtums Baden, zweite Ausgabe. - Berlin, Verlag von Gebrü - der Borntraeger. SCHMIDT , A. (2013): Rote Liste Großschmet - terlinge in Rheinland-Pfalz. - Hrsg.: Ministe - rium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernäh - rung, Weinbau und Forsten Rheinland- Pfalz, Mainz.

Internet www.schmetterlinge-rlp.de www.schmeterlinge-bw.de www.artenfinder.rlp.de/ www.konat.de http://www.lepiforum.de/lepiwiki.pl?Euble mma_Minutata

Ernst Blum Abb.1 : Beleg der Sonnentau-Federmotte ( paludum ) aus Eppenbrunn. Herzogstraße 60 67435 Neustadt / Wstr. Silke Bischoff, Dieter Lode, Oliver Röller, Ger - GIELIS , C. (1996): Microlepidoptera of E-Mail: [email protected] hard Schwab, Norbert Scheydt, Stephan Europe 1: . - Svendborg: Gehrlein, Stefan Sprengler und Otto Apollo Books. Schmidt Vorkommen des Rundblättrigen Sonnentaus ( ) aus Internet Ein weiterer Nachweis der Rheinland-Pfalz. Ebenso wurden Meldun - www.artenfinder.rlp.de Sonnentau-Federmotte gen aus dem Naturgucker übernommen. www.schmetterlinge-rlp.de (Buckleria paludum Zeller, Die größte Fundortdichte in der Pfalz mit http://www.lepiforum.de/lepiwiki.pl?Buckl teils umfangreichen Beständen gibt es süd - eria_Paludum 1839) in Rheinland-Pfalz lich von Eppenbrunn und bei von Ludwigs - https://en.wikipedia.org/wiki/Buckleria_pal winkel; in den angrenzenden Teilen Nordvo - udum Im Verzeichnis der Klein-Schmetterlinge von gesen ist der Sonnentau (Pays de Bitche) www.magiedermoore-derfilm.de Rheinhessen-Pfalz ( BETTAG & BASTIAN 2003 ) noch stärker vertreten. sind 48 Arten Federmotten (Alucitidae und Man kann davon ausgehen, dass die Son - Ernst Blum Pterophoridae) aufgeführt, darunter ein ers - nentau-Federmotte auch an diesen Örtlich - Herzogstraße 60 ter Nachweis der Sonnentau-Federmotte, keiten unter Umständen vorkommt und 67435 Neustadt/Wstr. die am 18. Juni 2002 aus Eppenbrunn, Stü - weitere Nachweise möglich wären. Dabei E-Mail: [email protected] denbachmoor, von KOSCHWITZ gemeldet hilft der Lichtfang nur bedingt, da die winzi - wurde. Der Falter flog ans Licht. ge Motte sicher keine größeren Strecken Ein zweiter Nachweis gelang an der gleichen zurücklegt. Raupen bzw. Puppen an Son - Stelle am 23. Juni 2016 am UV-Licht. nentau zu finden ist eine weitere Möglich - Arbeitskreis Insektenkun - keit, auf die die Pflanzenfotografen achten de Rheinland-Pfalz: Rhein - Vorkommen sollten. Bilder dazu findet man im Lepiforum land-Pfälzischer Entomo - Unter Ausschluss der arktischen Zonen ist http://www.lepiforum.de/lepiwiki.pl?Buckl die Art in der palaearktischen und orientali - eria_Paludum. logentag mit der Großre - schen Region weit verbreitet, so von Europa gion Saar-Lor-Lux (Saar - bis Japan, und ist auch aus Indien und Sri Am 24. September 2015 sendete der Fern - land, Lothringen, Luxem - Lanka bekannt (https://en.wikipedia.- sehsender arte einen 1 1/2-stündigen Film burg, Wallonien) org/wiki/-Buckleria_paludum). von Jan Haft mit dem Titel „Magie der Von den an Rheinland-Pfalz angrenzenden Moore“, der am 22. Oktober 2016 auch bei Bundesländern ist das Vorkommen der Son - ARD wiederholt wurde. Der wunderschöne Am 15. Oktober 2016 trafen sich die Entomo - nentau-Federmotte in Baden-Württemberg Film wurde an 80 verschiedenen Drehorten logen der Großregion Saar-Lor-Lux (Saarland, aus neun und in Nordrhein-Westfalen aus in Europa aufgenommen. In zwei Sequen - Loth ringen, Luxemburg, Wallonien) im acht Messtischblatt-Quadranten gemeldet. zen wurde dabei auch die Entwicklung der Pfalzmuseum für Naturkunde - POLLICHIA- Diese Beobachtungen wurden alle zwischen Sonnentau-Federmotte von der Raupe bis Museum in Bad Dürkheim. Die Veranstal - 1998 und 2015 gemacht. zum Falter in hervorragender Weise gezeigt. tung findet im jährlichen Wechsel zwischen dem Biodokumentationszentrum Lands - Biotop Literatur weiler-Reden und dem Pfalzmuseum statt. Da die Raupen an Sonnentau ( Drosera spec.) BETTAG , E. unter Mitarbeit von BASTIAN , K. An der vom Arbeitskreis Ins ektenkunde leben, beschränkt sich das Vorkommen auf (2003): Verzeichnis der Klein-Schmetterlin - Rheinland-Pfalz organisierten und von der sehr kleinräumige, oft moorig-sumpfige ge (Insecta: Micro-Lepidoptera) von Rhein - Gesellschaft für Naturschutz und Ornitholo - Biotope, die ohnehin in Rheinland-Pfalz sel - hessen-Pfalz, Teil VIIa: Elachistidae, Alucitoi - gie Rheinland-Pfalz e.V. (GNOR) sowie dem ten sind. Im Artenfinder (www.artenfin- dea, Pterophoridea. - Mitteilungen der POL - Pfalzmuseum Bad Dürkheim unterstützten der.rlp.de) melden Annalena Schotthöfer, LICHIA 90: 293-352. - Bad Dürkheim. Veranstaltung nahmen 50 Besucher teil. POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 23

Das Tagungsprogramm umfasste 10 Vorträ - der Errichtung eines Online-Portals, auf am Test der verschiedenen Pheromone für ge, die von mir moderiert wurden. dem die Deutschlandfauna der Schmetter - Glasflügler gemacht hat, teilhaben. Mit seinem Vortrag „Ein Blick in die Urzeit - linge dargestellt werden soll. Einige Bun - Moritz Fußer hat in seinem Vortrag „Öko - Urinsekten am Pfalzmuseum und in Rhein - desländer, wie z B. Baden-Württemberg systemdienstleistung Schädlingsbekämp - land-Pfalz“ lenkte Dr. Frank Wieland vom und Rheinland-Pfalz, stellen ihre Daten fung: Laufkäfer als Fressfeinde von Schad - Pfalzmuseum den Blick der Zuhörer auf bereits online zur Verfügung und sind des - schnecken” das Zusammenspiel von diese wenig bekannte und doch mitunter halb Vorreiter bei dem Vorhaben. Andere Schnecken und deren Fressfeinden den häufig vorkommende Insektengruppe. Ver - haben dagegen noch keine zentrale Laufkäfern dargestellt. Dabei ging es auch treter dieser Gruppe konnten mit Hilfe eines Datenbank über die Schmetterlinge in um den Einfluss der verschiedenen Ökosys - Mikroskops auch in Augenschein genom - ihrem Bundesland. So gilt es im Rahmen teme auf die Populationen der Laufkäfer men werden. Die in der biologischen Syste - dieses Projekts, sowohl Schnittstellen für und der Schnecken. matik uneinheitlich zusammengefassten den Import der vorhandenen Daten zu Vor den letzten zwei Beiträgen hatten die und aufgestellten „Urinsekten” umfassen schaffen als auch die Eingabe der Daten Zuhörer nochmals die Gelegenheit, sich Fischchen, Felsenspringer, Springschwänze, durch autorisierte Personen zu ermögli - mit Kaffee und Gebäck zu stärken und Doppelschwänze und Beintastler, an deren chen. Auch auf die Möglichkeiten der untereinander Erfahrungen auszutau - Erforschung neben dem Vortragenden sich Wahrung der Datenqualität wurde in dem schen. vor allem Carsten Renker und Gerd Reder Vortrag eingegangen. Ziel dieses Online- In seinem Vortrag „Neu festgestellte verdient gemacht haben, wie im Vortrag zu Portals soll sein, dass die Daten zur Erstel - Schmetterlinge im Saarland 2016“ stellte hören war. lung der Roten Liste 2020 herangezogen Andreas Werno diese anhand von Bildern Alban Pfeifer berichtete in seinem Vortrag werden können und der bisher sehr hohe vor und berichtete zudem von dem Erlebnis über die „Phänologie der Wiesenknopf- und zeitraubende Koordinierungsauf - eines Tagfangs in einem Moorgebiet, das Ameisenbläulinge, ihrer Wirtspflanze und wand verringert wird oder weitestgehend innerhalb eines amerikanischen Muniti - ihres Parasitoiden“ aus der Ordnung der entfällt. Darüber hinaus und vor allem erst - onsdepots in Rheinland-Pfalz nahe der Hautflügler. Hierbei wurde deutlich, wie mals soll eine bundesweite Übersicht zur Grenze zum Saarland liegt. Am Ende seines abhängig die Wiesenknopf-Ameisenbläu - Verbreitung der über 3.700 Schmetter - Vortrags lud er zum nächstjährigen Ento - linge von ihrer Wirtspflanze, dem Großen lingsarten Deutschlands gegeben werden. mologentag der Großregion Saar-Lor-Lux Wiesenknopf ( Sanguisorba officinalis ), und Nach einer kurzen Pause, die zu regen Dis - im Oktober 2017 nach Landweiler-Reden den Roten Gartenameisen ( Myrmica rubra ) kussionen und zur „Stärkung” genutzt ein. sind, die die Raupe im 4. Larvenstadium in wurde, hielt Dr. Christiana Klingenberg Den abschließenden Vortrag hielt Rainer ihr Nest eintragen. Ein weiterer nicht zu ver - Ihren Vortrag „Von Ameisen, die auszo - Ulrich. Er stellte den neuen Schmetterlings - nachlässigender Faktor im Leben der Wie - gen, um Pilze zu züchten: ein Portrait der führer von Heiko Bellmann vor, den er nach senknopf-Ameisenbläulinge ist ihr Parasi - südamerikanischen Pilzzüchter-Ameisen“. dessen Tod aktualisiert hat. Mit einer unter - toid, die Schlupfwespe Neotypus melanoce - Ihr Vortrag über die Lebensweise der Blatt - haltsamen Leseprobe zu Bananenfaltern phalus (GMELIN , 1790), die ihre Eier während schneiderameisen faszinierte die Zuhörer. im Wohnzimmer aus seinem neuen Buch der ersten drei Raupenstadien in den Rau - Anhand der Bilder eines ausgegrabenen „Schmetterlinge: entdecken und verste - pen ablegt. Ameisennestes aus Südamerika, auf dem hen” und einer zweiten bisher unveröf - Annalena Schotthöfer zog mit Ihrem Vor - auch die Ausgräber zu sehen waren, konn - fentlichten Leseprobe zu Apollofalterbe - trag „Libellen in Rheinland-Pfalz – eine te man sich ein Bild von der Größe des Nes - obachtungen im Himalaya endete sein Vor - Bilanz nach 5 Jahren ArtenFinder” eine tes machen. Daneben erfuhren die Zuhörer trag. Bilanz über die Erfahrungen bei der Erfas - interessante Details zur Lebensweise und Im Anschluss an die Vorträge ließ es sich Dr. sung der Libellen im Rahmen des Bürgerwis - insbesondere zur Pilzzucht der Ameisen. Frank Wieland nicht nehmen, interessier - senschafts-Projektes. Auf eindrucksvolle Das Mittagessen wurde im Restaurant Lef - ten Besuchern Teile der Insektensammlun - Weise hat sie die Möglichkeiten der Auswer - kada in Bad Dürkheim eingenommen. gen des Museums zu zeigen. tung dieser Daten vorgestellt und zugleich Nach dem Mittagessen ging es mit einem auch auf die Schwierigkeiten hingewiesen. Vortrag von Dr. Michael Ochse weiter. Sein Wir danken: Um einen Teil dieser Defizite zu verringern, Thema war: „Schmetterlingskunde als Bür - Frau Jutta Kurz vom Büro des Pfalzmuse - wünscht sie sich noch mehr Erfasser im Nor - gerwissenschaft: Beobachtungen und Ent - ums für den Postversand der Einladungen, den unseres Bundeslandes. Auch wies sie wicklungen aus Rheinland-Pfalz”. Dabei Herrn Dr. Frank Wieland und seinen Mitar - darauf hin, dass im Laufe des Jahres 2017 spannte er den Bogen von den Entomolo - beitern für die Bereitstellung des Tagungs - das lange erwartete Buch über die Libellen gen des 18. Jahrhunderts bis zu den moder - raums, die technische Unterstützung und in Rheinland-Pfalz erscheinen wird. Die nen Erfassungsmethoden des 21. Jahrhun - die Bereitstellung der Getränke und der Neufunde und überaus zahlreichen Mel - derts. Er wies dabei besonders auf die Pausenverpflegung, der POLLICHIA für die dungen von Libellenbeobachtungen zei - Chancen der heutigen, durch das Internet Bereitstellung des Buches „175 Jahre POL - gen, wie das Wissen um diese Insekten - erweiterten Datenerhebung und Artener - LICHIA 1840-2015“, das den nicht aus gruppe in so kurzer Zeit erheblich erweitert fassung für das Wissen im Allgemeinen Rheinland-Pfalz stammenden Referenten wurde - und das, obwohl viele Beobachter und Veränderungen im Speziellen zur überreicht wurde, und Herrn Frank Dickert erst seit relativ kurzer Zeit mit ihren Beob - Schmetterlingsfauna hin. für die den Referenten überreichten Wein - achtungen das Wissen bereichern. Über die Welt der Glasflügler berichtete präsente. Axel Steiner und Dr. Robert Trusch berich - Ernst Blum in seinem Vortrag „Die Glas - teten in Ihrem Vortrag „Online-Portal flügler - eine hochinteressante Schmetter - Frank Dickert, Speyer ‘Deutschlandfauna Schmetterlinge’ - eine lingsfamilie”. Dabei erfuhr er Zuhörer inte - Gesamtdarstellung aller Bundesländer und ressante Details aus dem Leben der Glas - Grundlage für die Rote Liste 2020“ über flügler und durfte auch an den Erfahrun - die Bemühungen und Schwierigkeiten bei gen, die Ernst Blum bei seiner Mitwirkung 24 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

Willkommen zurück? - als Wanderfalter gar an die Küsten Groß - Kallstadt (Klaus Dühr, 24. Juli 2016; Natur - Wiederfunde der Malven- britanniens. Die Malveneule bevorzugt Gucker), jeweils mit Freilandfotos belegt. eule (Acontia lucida Huf - Magerwiesen, Trockenrasen, Ödland und Die Fundorte liegen etwa 5 km auseinan - nagel, 1766) in Rheinland- Straßenränder, wo sie ihre Nahrungspflan - der und haben die zu der Art passenden zen findet. Habitatanforderungen gemeinsam: Wild Pfalz belassene Randstreifen im Weinbaugebiet Merkmale mit nektarreichen Blüten und Raupennah - Noch im 19. Jahrhundert war die Malven- Acontia lucida kann eine Spannweite von rungspflanzen wie Malven und Winden. eule ( Acontia lucida HUFNAGEL , 1766) ein in 26 - 30 mm erreichen. Hauptmerkmal sind Diese günstigen Gegebenheiten und die Deutschland weit verbreiteter Nachtfalter, die hellen Flächen auf den ansonsten dunk - Tatsache, dass gleich zwei Falter gesichtet ehe sich sukzessive „ihre Arealnordgrenze len Vorder- und Hinterflügeln (lucidus = wurden, lassen darauf hoffen, dass die Art nach Süden/Südosten” verschob ( GAEDIKE glänzend, im Englischen entsprechend sich nicht nur zufällig hierher verirrt hat & HEINICKE 1999) und schließlich 1957 in „Pale shoulder” [helle Schulter]). Der deut - und wieder verschwindet, sondern dass es Ostdeutschland der Falter letztmals gesich - sche Name „Malveneule” orientiert sich ihr eventuell gelingen könnte, erneut bei tet wurde ( HEINECKE & NAUMANN 1981). dagegen an der Hauptnahrungspflanze uns Fuß zu fassen. Voraussetzung dafür ist Danach galt die Art in Deutschland als aus - der Raupen. Die Raupen selbst sind grün natürlich, dass es weiterhin genug extensi - gestorben oder vom Aussterben bedroht oder braun mit weißlichen Querbändern. ve Flächen zwischen den bewirtschafteten (WACHLIN & BOLZ 2012). Für die Pfalz Die Falter können am ehesten mit der Arealen gibt, damit die Malveneule sich schreibt GRIEBEL (1909): „Selten, im Mai ebenfalls tagaktiven Ackerwinden-Trauer- erfolgreich reproduzieren kann. und August, bei Speyer und Altleiningen. eule ( Tyta luctuosa DENIS & SCHIFFERMÜLLER , Die Raupe im Juni und September an Malva 1775) verwechselt werden, von der sie sich Literatur und Convolvulus .“ Bereits RENNWALD (1994) durch das Fehlen der namensgebenden, GAEDIKE , R. & W. HEINICKE (1999): Verzeich - hebt aufgrund der in Südwestdeutschland weißen Fläche auf der Innenseite der Vor - nis der Schmetterlinge Deutschlands nur bis Ende des 19. Jahrhunderts sehr ver - derflügel unterscheidet. (Entomofauna Germanica 3). - Entomolo - einzelt nachgewiesenen Art die Frage her - gische Nachrichten und Berichte, Beiheft 5: vor, ob die Art wenigstens zeitweise Lebensweise 1 - 216. bodenständig in Deutschland war. Auf - Die Raupen leben polyphag, wobei sie vor GRIEBEL , J. (1909): Die Lepidopteren-Fauna grund der Hinweise bei GRIEBEL könnte dies allem an Malven-, Eibisch- und Windenge - der bayerischen Rheinpfalz. I. Teil. - Prog. durchaus der Fall sein. Nun besteht Hoff - wächsen zu finden sind, aber auch Gänse - Kgl. human. Gymnas. Neustadt a.d.Hdt., nung, dass der Falter doch wieder häufiger fuß und Löwenzahn kommen als Wirts - Schulj. 1907/08 u. 1908/09: 1 - 92, Neu - bei uns zu finden sein wird: Nachdem in pflanze in Frage. Die Imagines fliegen bei stadt a.d. Haardt. 2013 und 2014 erste vereinzelte Exempla - Tag in zwei Generationen im Mai und HEINECKE , W. & C. NAUMANN . (1981): Beiträ - re am Kaiserstuhl gesichtet wurden (Lepi - August, bevorzugt an sonnigen Tagen. Die ge zur Insektenfauna der DDR: Lepidoptera forum, 2016), gelangen nun 2016 gleich Überwinterung erfolgt unterirdisch als - Noctuidae. - Beitr. Ent., Berlin 31 (2): 341 - zwei Wiederfunde auch in Rheinland-Pfalz Puppe. 448. innerhalb von zwei Monaten. RENNWALD , E. (1994): Noctuidae, Geometri - Jüngste Meldungen dae und Microlepidoptera 1992. - Atalanta Verbreitung und Lebensraum Die erneuten Funde der Malveneule erfolg - 25: 67 - 146. Ursprünglich zu finden ist die Malveneule ten Ende Mai (Ute Zengerling-Salge, 27. WACHLIN , V. & R. B OLZ (2012 [„2011”]): Rote in fast ganz Europa mit östlichen Verbrei - Mai 2016, ArtenFinder) zwischen Weisen - Liste und Gesamtartenliste der Eulenfalter, tungsgebieten in der Türkei, im Iran und in heim am Sand und der Eyersheimer Mühle Trägspinner und Graueulchen (Lepidopte - Indien. Auch in Algerien wurde die Art im glazialen Dürkheimer Schwemmfächer ra: ) Deutschlands. Stand beobachtet. In seltenen Fällen gelangte sie sowie Ende Juli im Tertiärkalkgebiet bei Dezember 2007 (geringfügig ergänzt

Abb. 2: Ackerwinden-Trauereule ( Tyta luctuosa ) Abb. 1: Malveneule ( Acontia lucida ) Abb. 3: Ackerwinden-Trauereule ( Tyta luctuosa ) POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 25

Dezember 2010). – In: BINOT -H AFKE , M. B AL - Internet-Quellen ZER , S. B ECKER , N. G RUTTKE , H. H AUPT , N. H OF - KoNat UG 2016. ArtenFinder Service-Portal BAUER , G. M ATZKE -H AJEK & M. S TRAUCH (Red.): Rheinland-Pfalz. http://artenfinder.rlp.de/ Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Lepiforum 2016. Bestimmung von Schmet - Ute Zengerling-Salge, Birkenheide Pilze Deutschlands. Band 3: Wirbellose terlingen (Lepidoptera) und ihren Präimagi - Michael Ochse, Weisenheim am Berg Tiere (Teil 1). - Münster (Landwirtschafts - nalstadien. (Fotos: U. Zengerling-Salge) verlag). - Naturschutz und Biologische Viel - NaturGucker 2016. http://www.naturgu - falt 70 (3): 197 - 239. cker.info AK Ornithologie

Weißstorch 2016 in Tab. 1: Neststandorte der Weißstorch-Brutpaare in Rheinland-Pfalz 2016. Die kom - Rheinland-Pfalz plette Liste der einzelnen Nester sowie die Verbreitungskarte sind unter www.pfalzstorch.de unter dem Menüpunkt „Störche in Rheinland-Pfalz“ zu fin - Obwohl bereits 2015 die höchste jemals den. ermittelte Anzahl an brütenden Weiß- storchpaaren erreicht worden war, stieg der Gemeinde Brutpaare flügge Junge Herxheim 1 4 Weißstorchbestand in Rheinland-Pfalz Althornbach 1 2 Hochstadt 1 0 2016 erneut um 21 %, von 216 auf 262 Altrip 1 2 Hördt 1 2 Paare. Bann 2 1 Hütschenhausen 1 0 Dennoch war das vergangene Jahr im Ver - Barbelroth 1 3 Ingelheim 6 6 gleich zu den Vorjahren - mit Ausnahme des Bellheim 2 3 Jockgrim 4 8 Störungsjahres 2013 - kein gutes Jahr für die Berg 2 1 Kandel 2 3 Störche. Lediglich 1,6 Jungvögel pro Brut - Billigheim 1 0 Kandel- paar wurden flügge (vgl. Abb. 1). Bingen-Dietersheim 1 3 Minderslachen 1 1 Der Anteil der Weißstorchpaare ohne jeden Bingen-Gaulsheim 1 3 Kapellen-Drusweiler 1 0 Bruterfolg lag mit 29 % mehr als doppelt so Bobenheim-Roxheim 19 17 Kapsweyer 1 2 hoch als im Jahr zuvor. Nur 26 % der Paare Böbingen 1 1 Katzweiler 2 0 brachten mehr als zwei Junge zum Ausflie - Böhl-Iggelheim 3 1 Kirrweiler 1 3 gen, während im Vorjahr (2015) dies 46 % Bornheim 18 24 Kleinfischlingen 1 2 schafften (vgl. Abb. 2). Büchelberg 1 2 Knittelsheim 15 15 Als Ursache für dieses schlechtere Ab- Budenheim 2 5 Kuhardt 1 0 schneiden ist in erster Linie die ungünstige Dennweiler- Landau 3 5 Witterung verantwortlich. Die entscheiden - Frohnbach 1 0 Leimersheim 3 6 den Monate April, Mai und Juni waren sehr Dietrichingen Lingenfeld 1 0 nass, was bekanntlich den Nestlingen sehr Kirschbacherhof 24 45 Lohnsfeld 1 3 zusetzen kann. Ein großer Teil der Jungvo - Eich 1 3 LU-Rheingönheim 1 3 gelverluste ging auf die Nässeperiode Ende Elschbach 1 3 Lustadt 2 2 Mai zurück. Verbunden mit der Witterung Erlenbach 1 2 Mackenbach 1 3 ist deren Auswirkung auf die landwirt - Erzenhausen 1 0 Mainz-Laubenheim 19 43 schaftliche Bearbeitung der Flächen in den Essingen 1 4 Maßweiler - Nahrungsbiotopen. Im Mai fiel vielerorts die Freckenfeld 1 2 Hitscherhof 2 3 sonst übliche Frühmahd von bestimmten Freimersheim 1 2 Mauschbach 2 4 Wiesen aus, was vor allem den Störchen im Freisbach 1 2 Maximiliansau 1 4 Queichtal zusetzte. Hier gab es außerdem Gebroth 1 1 Mechtersheim 3 6 Lücken bei den sonst dicht aufeinanderfol - Gensingen 1 4 Miesau 1 2 genden Wiesenbewässerungsterminen, Germersheim- Minfeld 1 5 weil wegen der vorhandenen Bodenfeuch - Sondernheim 1 4 Nanzdietschweiler 1 0 tigkeit einige Gemeinden auf die Bewässe - Gimbsheim 1 5 Neupotz 6 13 rung verzichteten. Die Heuernte konnte vie - Gimsbach 1 0 Niedermohr 1 3 lerorts erst ab Mitte Juli erfolgen, was auch Gommersheim 1 1 Niederotterbach 1 1 erklärt, weshalb auch fast flügge Jungvö - Großfischlingen 1 3 Neustadt- gel, die normalerweise im Alter von 4 - 6 Großsteinhausen 1 1 Duttweiler 2 3 Wochen das Gröbste überstanden haben, Hamm am Rhein 1 0 Neustadt-Geinsheim 3 3 noch ihr Leben verloren. Hanhofen 1 2 Neustadt-Lachen- Neben diesen äußeren und Jahr für Jahr sehr Harthausen 2 1 Speyerdorf 1 3 unterschiedlichen Faktoren spielen aller - Haßloch 4 8 Offenbach 2 2 dings auch Attacken durch Artgenossen Hatzenbühl 1 0 Ottersheim 5 2 eine Rolle bei den Jungvogelverlusten. So Heidesheim 1 0 Otterstadt 1 3 26 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

Rehweiler 5 2 z. B. in Ottersheim/Kita, Mechtersheim/ einen Bruterfolg von durchschnittlich 1,92 Rheinzabern 2 2 Altenhof Pferdekoppel und Bornheim/ kommen, erreichen die in Gemeinden mit Rieschweiler- Scheunendach. Angriffe durch Fremdstör - mehr als einem besetzten Nest lediglich Mühlbach 5 8 che werden eher zufällig beobachtet, wes - 1,45. Dieser Zusammenhang darf aber nicht Rülzheim 1 1 halb ihr Anteil an den Verlusten nicht zuver - überbewertet werden, da andererseits in Schaidt 1 2 lässig bestimmt werden kann. Solche inner - der größten Brutkolonie auf dem Kirschba - Schifferstadt 2 2 artlichen Aggressionen sind bei höherer cherhof im westpfälzischen Dietrichingen Schweighofen 1 0 Bestandsdichte zu erwarten, vor allem, mit ihren 24 Brutpaaren durchschnittlich 1,9 Steinfeld 3 6 wenn viele kinderlos gewordene Storchen - Jungvögel flügge wurden, in Mainz-Lau - Steinweiler 2 3 paare und Nichtbrüter unterwegs sind. Aber benheim mit 19 Brutpaaren sogar 2,3. Theisbergstegen 8 16 auch hier gibt es zum Teil gegenteilige Beob - Dagegen kamen die 18 Storchpaare im süd - Ulmet 1 3 achtungen, die eine verringerte Aggressivi - pfälzischen Bornheim auf einen Bruterfolg Venningen 1 2 tät gerade in Brutkolonien feststellen ( CON - von 1,3, die 19 Paare von Bobenheim-Rox - Weltersbach 1 4 RAD mündlich). heim nur auf 0,9. Offensichtlich sind andere Winden 11 17 Die häufig geäußerte Vermutung, dass Kon - Faktoren doch von größerer Bedeutung, Worms 1 4 zentrationen von Storchpaaren in kleineren zumindest im Jahr 2016. Mittel- bis langfris - Worms-Ibersheim 1 0 oder größeren Kolonien sich negativ auf den tig muss man bei zunehmender Bestands - Worms- Bruterfolg auswirken, ist durchaus nahelie - dichte selbstverständlich mit einem stagnie - Rheindürkheim 1 0 gend. Der Vergleich des Bruterfolgs der renden oder sinkenden durchschnittlichen Wörth 3 5 Koloniebrüter mit dem von Horstpaaren, die Bruterfolg rechnen. Zeiskam 2 2 das einzige Nest in einer Gemeinde bewoh - Summen 262 408 nen, ergibt für das Jahr 2016 tatsächlich Wiederfundmeldungen Unterschiede: während die Einzelpaare auf Die ersten Ringfundmeldungen der 2016

Tab. 2: Wiederfundmeldungen 2016 geschlüpfter rheinland-pfälzischer Jungstörche.

Beringungsort Ringnummer Funddatum Fundort Fundzustand Bellheim, Holzwiesen* DERAX419 10.08.16 SUARCE (Frankreich/Haut-Rhin/Belfort) tot Bobenheim-Roxheim, Am Allmendgraben* DERAX124 18.08.16 Bourg en Bresse (Frankreich/Ain) lebend Bobenheim-Roxheim, VP Kiefer Teich* DERAX128 23.08.16 Reute Bad Waldsee lebend Bornheim, Hauptstraße 18* DERAW254 24.07.16 Ottersheim, Queichwiesen lebend Bornheim, Regenrückhaltebecken* DERAW256 24.07.16 Ottersheim, Queichwiesen lebend Bornheim, Voliere Kirschbaum* DERAX428 03.08.16 Wiesloch / Walldorf lebend Bornheim, Voliere Süd-Ost-Ecke* DERAN294 30.07.16 Offenbach / Queich lebend Dietrichingen K.-hof, Auf Voliere II* DERAY322 03.12.16 bei Chiaramonte, Sizilien nicht gesund gefunden Gensingen, Binger Straße* DERAX148 07.07.16 Wiesloch / Walldorf lebend Großsteinhausen, Bei der Mühle* DERAV824 24.08.16 Ribera d'Urgellet, (Spanien/Lerida) nicht gesund gefunden Kirrweiler, Rathaus* DERAX411 23.08.16 Tarrega (Spanien/Lerida) tot, Stromschlag Knittelsheim, Kirchstr. Dach* DERAX363 23.09.16 Etang de Vendres (Frankreich/Aude) lebend Knittelsheim, Kirchstr. Koppelzaun* DERAX364 28.08.16 Checa (Spanien/Guadalajara) tot, Stromschlag Knittelsheim, Kirchstr. Koppelzaun* DERAX365 24.07.16 Ottersheim, Queichwiesen lebend Landau, Zoo Gr. Wiese* DERAW245 24.07.16 Ottersheim, Queichwiesen lebend Mainz-Laubenheim, Kilianshof* DERAX135 17.08.16 Bockenheim / Weinstraße tot Neupotz, Am Rheindamm* DERAX444 12.08.16 Massoterres, Camp de Golf nicht gesund (Spanien/Lerida) gefunden Neupotz, Erlenhof* DERAX391 18.08.16 Bages (Frankreich/Aude) tot Rheinzabern, Gasthaus Römerbad* DERAX426 17.10.16 Kiffa (Mauretanien) tot Schaidt, Am Bruchbach* DERAX322 24.07.16 Ottersheim, Queichwiesen lebend Schaidt, Am Bruchbach* DERAX323 27.07.16 Knittelsheim, Pfarrhaus lebend Schaidt, Am Bruchbach* DERAX323 28.07.16 Ottersheim, Queichwiesen lebend Steinfeld, Anw. Angermeier* DERAX324 20.08.16 Navas (Spanien/Barcelona) tot, Stromschlag Steinweiler, Scheune Gemeinde* DERAX449 15.07.16 Condal (Frankreich/Saone-et-Loire) tot, Stromschlag Winden, Hauptstraße 77* DERAX299 28.07.16 Knittelsheim, Pfarrhaus lebend Winden, Raiffeisenstr. 19* DERAX313 28.07.16 Offenbach / Queich lebend Winden, Waschgasse 1* DERAX310 04.08.16 Schutterzell, Ortenaukreis tot, Stromschlag POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 27

bank der Aktion PfalzStorch erfasst werden konnten, insbesondere den Beringern Man - fred CONRAD , Ingrid DORNER und Christian REIS , ohne die eine verlässliche Übersicht über die Bestandsentwicklung des Weißstorchs nicht möglich wäre. Zu danken ist auch der Vogelwarte Radolfzell für die gute Kooperation und dem „Artenfinder Rheinland-Pfalz”, der die Online-Präsentati - on der Nesterkarte und deren Verknüpfung mit weiteren Informationen ermöglicht.

Quellen AKTION PFALZSTORCH , Datenbank, Stand 31. Dezember 2016. VOGELWARTE RADOLFZELL , Wiederfundmeldun - gen, Stand 27. Dezember 2016.

Abb. 1: Horstpaare, flügge Jungvögel und Bruterfolge des Weißstorchs in Rhein - Pirmin Hilsendegen, Aktion PfalzStorch land-Pfalz 1996-2016.

Besenderungsprojekt der Aktion PfalzStorch und des Max-Planck-Institutes Radolfzell

Besenderung 2016 Wir suchen nach Antworten auf unsere vie - len Fragen, wie z. B. „welches sind die größ - ten Gefahren auf dem Zug nach Süden?” oder „wo finden die Tiere unterwegs und in den Brutgebieten Nahrung?” und vieles mehr. Da von den 2015 besenderten rheinland- pfälzischen Weißstörchen aber nur noch Odysseus lebt, können wir für viele unserer Fragen keine Antworten erwarten. Deshalb wollten wir auch 2016 unser Projekt fortset - zen, dieses Mal mit 23 Jungstörchen und zwei Einjährigen. Am 11. und 12. Juni Abb. 2: Vergleich der Anzahl flügge gewordener Jungstörche pro Brutpaar mit den besenderte Dr. Wolfgang Fiedler von der Vorjahren. Vogelwarte Radolfzell 25 Weißstörche in Rheinland-Pfalz. geschlüpften und beringten rheinland-pfäl - ten sich in diesem „klassischen” westafrika - Aufgrund der feucht-kalten Witterung zischen Jungstörche sind bei der Vogelwarte nischen Überwinterungsgebiet aufgehal - gediehen nicht alle Jungvögel wie gewohnt Radolfzell eingegangen und bringen ten (siehe folgender Bericht in diesem Heft). und so konnte an den Nestern Gensingen sowohl Altbekanntes als auch Unerwarte - Sehr überraschend war die Ringfundmel - und Worms nicht allen Jungvögeln ein Sen - tes: Sie informieren über das weiträumige dung des Dietrichinger Jungstorchs der zugemutet werden. Sie waren z. T. sehr Streunen zwischen Flügge-Werden und DERAY322 aus Sizilien. Ob er sich hierhin leicht oder sonst nicht altersgerecht entwi - Abzug, auch entgegen der späteren verirrt hatte oder doch mit einer Storchgrup - ckelt. Tiere unter 2700 g kamen von vornhe - Zugrichtung, die Gefahren und Todesursa - pe unterwegs war, die die 140 km weite Mit - rein nicht in Frage. In Bornheim fehlte in chen sowie die unterschiedlichen Zugwege telmeerquerung nach Tunesien anpeilte, ist einem Nest sogar ein Junges aus ungeklär - (s. Tab. 2). So hat ein Jungstorch aus Rhein - nicht zu klären. Er wurde geschwächt oder ten Gründen. So musste während der zwei - zabern die Sahara überquert und ist am 17. tot aufgegriffen. Weitere Überraschungen tägigen Besenderungstour flexibel auf die Oktober 2016 bei Kiffa im südlichen Maure - und durch Ringfunde noch nie nachgewie - vorgefundenen Zustände reagiert werden. tanien ums Leben gekommen. Die Chance, sene Zugrouten rheinland-pfälzischer Stör - Der Sender des sehr früh verendeten Paul III aus dieser Region überhaupt eine Ringfund - che finden sich im folgenden Bericht über konnte Yvonne aufgrund eines Unglückes meldung zu bekommen, ist nicht sehr groß. das zweite Jahr des Besenderungsprojektes übertragen werden. Sie war, im Hochwasser Bei Kiffa war bereits im Januar 2015 ein in diesem Heft. des Rheines schwimmend, erschöpft gebor - Jungstorch aus Dietrichingen aus dem Jahr Dank gilt allen Nestbetreuern, Nestbeob - gen worden. Nachdem sie sich in der Pflege - 2014, DERAL709, gefunden worden und achtern und allen anderen Informanten, station der Aktion PfalzStorch wieder völlig auch einige der telemetrierten Störche hat - deren Meldungen in der zentralen Daten - erholt hatte, bekam sie „ihren” Sender und 28 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

Tab. 1: Besenderungsliste der Aktion PfalzStorch und der Vogelwarte Radolfzell Bewegungsradius der Vögel zu. Es ist mög - 2016. lich, dass die Tiere noch leben. Leider blieben dieses Mal mehr Todesursa - Storchname Geschlecht Ort Nestname Gewicht chen ungeklärt. Durch Stromtod kamen drei Daisy w Bornheim Regenrückhaltebecken 3400 Tiere um, wovon bei zweien aber nicht end - SÜWE zwei m Bornheim Regenrückhaltebecken 3500 gültig geklärt werden konnte, ob sie mit Borni II m Bornheim Voliere Westseite 3600 einer Leitung kollidierten oder, wie Yvonne, Marieta w GER-Sondernheim Ziegelei 3100 einen Stromschlag erlitten. Sie wurde bei Victor II w GER-Sondernheim Ziegelei 3000 Guisona (Katalonien) gefunden, in das Cen - Henning m Kirschbacherhof Hinter Bienenhaus 3900 tre de Fauna de Vallcalent verbracht, dort Kurt m Kirschbacherhof Hinter Bienenhaus 3600 tierärztlich versorgt, war aber aufgrund Sylvia w Kirschbacherhof Hinter Bienenhaus 3000 ihrer gravierenden Verletzungen nicht zu Enaitsirhc m Kirschbacherhof Voliere 3000 retten und musste euthanasiert werden. Nimrip w Kirschbacherhof Voliere 2800 Paul III starb durch die Verletzung, die er bei Peter m Knittelsheim Kirchstraße Birke 3300 einem Storchenkampf erlitten hatte, noch Sommerwind m Leimersheim Anw. Mika 3600 im elterlichen Nest. In diesem Jahr wurden The Rose m Leimersheim Anw. Mika 3500 vermehrt Storchenkämpfe beobachtet. Eine Chrisi m Neupotz Tullastraße 22 3500 mögliche Ursache ist der Verlust der eigenen Paul II m Neupotz Tullastraße 22 3000 Jungen, was öfter vorkam, und die darauf Paul III m Neupotz Tullastraße 22 3500 oft folgende Suche nach einem anderen Adebar w NW-Geinsheim Schwabengütle 3200 Nest. Der lokale Nestbesitzer verteidigt Nest Maximilian w NW-Geinsheim Schwabengütle 3200 und Junge, die aber oft bei diesen Kämpfen Otto II m Rülzheim Narrenburg 2800 Schaden erleiden bzw. getötet werden. Andra II m Worms Tiergarten 3300 Paul II fiel ebenfalls einer Verletzung zum Jona m Worms Tiergarten 3100 Opfer. Rudi m Worms Tiergarten 3400 Höchstwahrscheinlich sind Sommerwind Victoria w Gensingen Binger Str. 3000 und Victor II mit einer Stromleitung kolli - Voyager II w GER-Sondernheim Ziegelei 3000 diert. Yvonne m Neupotz Rheindamm 3100 Chrisi wurde eventuell von einem Beutegrei - fer geschlagen. Seine Spur endet in Zentral - wurde am 24. Juli bei der Wiesenbewässe - lich tot und 7 verschollen (insgesamt 56 %). spanien im Nichts. Da sein Logger keinen rung in Ottersheim in eine Storchengruppe Bei den Verschollenen stehen für Kurt und Lagepunkt übermittelt hat, wird er wahr - freigelassen, der sie sich anschloss. Victoria die Chancen nicht gut, dass sie scheinlich auch nicht mehr gefunden wer - jemals wieder gesehen werden. Bei Daisy, den. Verluste Voyager II und Silvia ist es durchaus möglich, Auch bei Andra II ist die Todesursache nicht Während bei unserem ersten Besende - dass sie sich nochmals melden, da sie sich in geklärt. Ihr Leben endete jäh ca. 160 km rungsprojekt Ende 2015 von den 26 besen - Gebieten mit schwachem Handynetz befin - nordöstlich von Valencia in einem sehr ver - derten Jungstörchen bereits 20 (77 %) den. lassen wirkenden, landwirtschaftlichen gestorben waren, sieht es dieses Jahr zwar Bei Otto II (17. August) und Jona (7. August) Gebiet mit Terrassenfeldbau auf ca. 900 m auch noch traurig, aber nicht mehr so ver - fielen die Sender schon bald nach dem Aus - Höhe. heerend aus. Zum Jahreswechsel sind von fliegen aus und ließen keinerlei Rückschlüs - Beinahe wäre auch Henning zu den Ver - den 25 besenderten Störchen 7 nachweis - se über den Gesundheitszustand oder gar schollenen zu rechnen gewesen. Aber nach einer Funkstille zwischen Weihnachten und Silvester kamen zum Jahreswechsel wieder Signale aus dem Bereich Kiffa.

Beobachtungen auf dem Zugweg und in den Überwinterungsgebie - ten Es kristallisieren sich immer wieder Haupt - achsen der Zugwege, wie z. B. die Rhein - schiene, das Rhonetal und die östliche Pas - sage über die Pyrenäen sowie die Überque - rung des Mittelmeeres über die Straße von Gibraltar heraus. Wie flexibel die Störche z. B. auf Witterung, Einfluss der Gruppe usw. reagieren können, zeigen die abwei - chenden Routen, wie z. B. die Parallelroute einiger Störche zur Rheinschiene und zum Rhonetal. Bei den „Einzelschicksalen” sind einige Stör - che besonders erwähnenswert: Adebar hat am 4. Juli sein Nest verlassen und Abb. 1: Yvonne bei der Freilassung in Ottersheim. zog in der Gegend von Lachen-Speyerdorf POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 29

Abb. 2: Verluste 2015 und 2016. umher. Vom 24. Juli bis 6. August 2016 hat Von den acht nach Afrika gezogenen hat er sich mit sehr geringem Bewegungsradius Voyager II die außergewöhnlichste Route bei Freimersheim aufgehalten. Daher wurde eingeschlagen: Zuerst folgte er, wie bei sei - er mehrmals in Augenschein genommen, nen Artgenossen üblich, einer Route nach aber es waren, auch wenn er aufflog, keine Frankreich, Spanien, Marokko, Maureta - Beeinträchtigungen festzustellen. In seiner nien bis Mali und Burkina Faso. Dann aber Abb. 3: Zugrouten der rheinland-pfälzi - unmittelbaren Umgebung befand sich Was - setzte er seinen Weg fort in feuchtere Län - schen Störche des Besenderungspro - ser und ausreichend Nahrung, so dass ein der wie Elfenbeinküste, Ghana, Togo, Benin jektes 2016. Quelle: movebank (Life Zuwarten die richtige Entscheidung war, bis nach Nigeria. Von dort kam am 24. track White Stork Rheinland-Pfalz) denn er zog am 7. August wieder in die Dezember 2016 seine letzte Meldung. Da Gegend seines Nestes und ab 17. August die Beschleunigungsdaten bereits am 22. kommen außer technischem Defekt auch über Frankreich bis Lleida, das er am 23. Dezember enden, könnte die Übertragung Abschuss, Kollision, Stromschlag und Beu - August erreichte. Von dort ging es weiter aus diesem Gebiet einfach zu schwach sein, tegreifer in Betracht. nach Saragossa über Toledo bis in den Groß - was ein Wiederauftauchen des Vogels nicht Der Sender von Andra II konnte nicht gebor - raum Sevilla, wo er sich derzeit noch aufhält. unwahrscheinlich sein lässt. Von rheinland- gen werden, weil es keine Kontaktpersonen Was ihn so lange in der Gegend um Frei - pfälzischen Störchen war diese Zugroute gab, die in diese entlegene Gegend Spa - mersheim hielt, ob er vielleicht leicht nicht bekannt. niens hätten fahren können. erkrankt war oder ob er einfach nur auf die Derzeit leben noch sicher und wohlbehalten Bis jemand Zeit hatte, nach dem Sender von nächste Storchengruppe gewartet hat, in Afrika: Marieta, die bei Rabat (Marokko) Victor II zu suchen, war er untergepflügt! durch die er animiert wurde, mit etwas Ver - zwischen einer Deponie und der Flussaue Im badischen Halberstung konnte der Sen - zögerung doch noch seinen Zug nach Süden pendelt. Henning lebt dem Satellitenbild der von Sommerwind geborgen werden. anzutreten, bleibt unklar. nach zu urteilen in einer Savanne (Maureta - Vom letzten Jahr sind die Sender von Felix, Mit großer Spannung wurde das Verhalten nien: Großraum Kiffa), holt sich sein Trink - der von einem Adler geschlagen wurde, und der beiden einjährigen Vögel verfolgt. Sie wasser aus einem Wasserloch und über - von dem abgeschossenen Borni aus Afrika lebten bereits ein Jahr in einer Voliere auf nachtet auf Bäumen. SÜWE zwei passiert wieder zurück zu Herrn Fiedler gelangt, so dem Kirschbacherhof und wurden im Juni derzeit nahezu täglich die Grenze zwischen dass sie 2017 wieder verwendet werden mit einem Sender versehen in die Freiheit Senegal und Gambia, wo er sich in den Fluss- können. entlassen. Beide entfernten sich rasch von auen des Gambia und seiner Nebenflüsse Die Wiederverwendung von Paul IIs Sender ihrem „Gefängnis” und Enaitstirhc kehrte aufhält. hängt von den Ergebnissen einer weiteren dem Kirschbacherhof für immer den Beliebtester Nahrungsbiotop ist sowohl in Kontrolle ab. Rücken. Er hielt sich in der weiteren Umge - Afrika als auch in Spanien die Deponie oder Die Vogelwarte möchte das Besenderungs - bung des Hofes auf, begann am 4. Juli mit das Kompostierwerk. Sieben der noch projekt in Rheinland-Pfalz für mindestens einem eher „gemütlichen” Zug nach Süden lebenden Störche ernähren sich hauptsäch - noch zwei weitere Jahre durchführen. und erreichte am 10. September den nörd - lich dort, aber bei entsprechendem Angebot Da nur voll funktionsfähige Sender Einsatz lichsten Zipfel Spaniens, wo er sich nach holen sie sich ihre Nahrung auch in Fluss- bei dieser wissenschaftlichen Untersuchung einem kurzen Abstecher in die Gegend von auen und auf bewässerten Feldern. finden können, wird die Aktion PfalzStorch Barcelona auch wieder aufhält. Auch seine mit Hilfe von Spendern weitere Sender Schwester Nimrip hält sich im Raum Girona Logger-Bergung anschaffen. auf. Sie war deutlich früher nach Süden auf - In diesem Jahr bereitet die Bergung der Log - gebrochen, aber erst am 21. September in ger etwas mehr Schwierigkeiten. Spanien angekommen. Die beiden haben Bei technischem Versagen können sie nicht Christiane Hilsendegen eindeutig bewiesen, dass auch Tiere aus mehr lokalisiert werden und sind nahezu Rheinland-Pfälzisches Storchenzentrum Haltung ziehen und dass sie nicht am Ort unauffindbar, was bei den Sendern von Kirchstr. 1 ihrer Fütterung über Winter verharren. Jetzt Otto II und Jona der Fall ist. 76879 Bornheim bleibt abzuwarten, ob die beiden im nächs - Wodurch Chrisis Sender so stark beschädigt 06348 610757 ten Sommer mit etwas mehr Elan nach wurde, dass er noch nicht einmal mehr einen Süden ziehen. Lagepunkt übermittelt, bleibt unklar. Da 30 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

sige Erklärung für das Wegbleiben der Vögel in diesem Winter, das abrupt zwischen Mitte Oktober und Mitte November eingesetzt haben muss, konnte keiner bzw. keine (es schrieben auffallend viele weibliche Leser zurück) geben. Trotzdem können wir aber einiges nach der Auswertung der 150 Emails sagen: nur vier Rückmeldungen (2,5 %) widersprachen der Beobachtung und meinten, es sei alles wie bisher. Die anderen Antworten waren teils drastische Schilderungen des Rückgangs und oft auch mit sehr genauen Beobachtun - gen oder auch detaillierten Zählprotokollen versehen. Diese Meldungen kamen dabei aus der gan - zen Pfalz, vom Bienwald bis zur Sickinger Höhe, von Kusel bis Kirchheimbolanden, über Worms bis nach Ludwigshafen. Verein - Keine Nachfrage an der Futterstelle trotz gutem Angebot. (Foto: J. Ott) zelt kamen selbst Rückmeldungen aus Koblenz, dem Hunsrück, Darmstadt, dem Letztes Jahr noch kamen tung bestätigt. Ich informierte die RHEINPFALZ Schwarzwald und aus Wissembourg (F). wir kaum mit Füttern und bat Herrn Jürgen Müller, mit dem wir in Damit waren die verschiedensten Landschaf - nach... der Vergangenheit auch schon gut zusam - ten und Lebensräume abgedeckt - auch in mengearbeitet haben, doch einen Artikel naturnahem Umfeld oder am reich struktu - dazu zu bringen. Das hat er netter Weise rierten Waldrand wurden die „negativen” …so oder so ähnlich begannen viele der auch getan und er erschien wie oben darge - Beobachtungen gemacht. Dabei wiesen viele Rückantworten auf eine POLLICHIA-Umfra - stellt einen Tag vor Heiligabend. Melder darauf hin, dass sie regelmäßig und ge am 23. Dezember 2016 in der RHEINPFALZ Ehrlich gesagt habe ich nicht mit viel Rück - mit gutem (Marken-)Futter füttern oder ihr zum aktuellen Ausbleiben der Vögel an den lauf gerechnet, denn kurz vor Weihnachten Garten auch naturnah gestaltet ist und oft Futterhäuschen vielerorts. Der Autor füttert haben die Menschen sicher anderes zu tun, auch in Orts- oder Waldrandlage gelegen ist - seit einigen Jahren, auch mehr oder minder als auf eine Umfrage der POLLICHIA zum womit schlechtes Futter und ein naturfernes ganzjährig, an mehreren Stellen im Garten Ausbleiben der Vogelgäste am Futterhaus Umfeld als Grund ausgeschlossen werden vor dem Haus. Das Gelände liegt in einer zu antworten. Aber weit gefehlt, der Rück - kann. locker bebauten Wohngegend in einem lauf war phantastisch! Am 23. Dezember Welche Arten waren nun betroffen? Ein ein - kleinen Ort am Waldrand (Pfälzerwald). kamen bereits mehr als 100 Emails, teils mit heitliches Bild gab es vor allem bei den Finken - Angeboten werden Körnerfutter in einem Bildbelegen; die mailbox war dicht und arten, Zeisigen und der Goldammer, die zeig - Häuschen und in zwei Drahtspendern sowie danach auch einen Tag lang komplett blo - ten praktisch einen Totalausfall. Andere diverse Meisenknödel und spezielle Ener - ckiert. Am 26.Dezember habe ich dann für Arten wie die Blau- und Kohlmeisen, Kleiber, gieblöcke aus dem Fachhandel. In den letz - einen weiteren Zeitungsartikel die Emails Rotkehlchen, Amsel und Buntspecht wur - ten Jahren kamen - meist auch in Anzahl - grob ausgewertet und bis zum Morgen gin - den noch registriert, aber deutlich weniger, Amseln, Rotkehlchen, Kohl- und Blaumei - gen in die Auswertung 150 Emails ein. oft nur noch als Einzeltiere. Uneinheitlich sen, Sumpf-/Tannenmeisen, Haubenmei - Danach kamen, da die mailbox wieder auf - war es bei den Sperlingen und Staren: Wäh - sen, Kleiber, Dompfaff, Buntspecht und sel - nahmebereit war, wieder laufend weitere rend diese in manchen Meldungen auch als tener auch der Mittelspecht. Wenn es kälter Emails. verschwunden dargestellt wurden, verwei - wurde, kamen dann auch Schwanzmeisen Das Thema beschäftigt also sehr viele Men - sen andere darauf, dass diese die einzigen und Kernbeißer. In diesem Herbst kam aber schen und die Umfrage hatte eine überra - seien, die noch da wären. ... fast nichts. Nur ab und an „verirrte” sich schend große Resonanz. Viele Leser mach - Aber was könnten die Gründe sein? Hier eine Blau- oder Kohlmeise oder ein Rotkehl - ten dieselbe Beobachtung, wunderten sich wurde teils wild und auch etwas polemisch, chen bzw. Kleiber, aber es waren immer nur darüber und schrieben Aussagen wie „In teils aber auch sehr sachlich spekuliert. Einer Einzeltiere. Da mehrere Futterstellen direkt diesem Jahr ist es wie abgeschnitten”, „Er der oft genannten Gründe war die stark vor dem Bürofenster gelegen sind, kann ich (Anmerkung: der Zeitungsartikel ) hat mich in angewachsenen Populationen der Raben - diese gut im Auge behalten und die nette der Hinsicht ‘beruhigt’, dass meine Beobach - vögel (v. a. Elstern), wobei einige der Melder Ablenkung von der Büroarbeit war ja einst tungen kein Hirngespinst sind”, „Zur Zeit auch Nest- oder Jungenraub beobachtet gerade der Grund, warum sie dort aufge - kann man von ‘toter Hose’ reden”, „auch hatten und auf große Trupps im Sommer hängt wurden. Aber zu Beginn der neuen hier beobachten wir seit Ende Oktober einen und frühen Herbst verwiesen. Andererseits Futterperiode gegen Ende Oktober tat sich regelrechten Vogelschwund!” oder „in den wurde aber mehrfach darauf hingewiesen, nichts und daran hat sich bis jetzt, Ende letzten Jahren haben sie uns fast arm gefres - dass im Sommer noch viele Singvögel da Dezember, auch nichts geändert. Mitte sen” - versehen mit einem smily. waren, was auf einen guten Bruterfolg der November kam mir die Sache dann komisch Aber was ist passiert und was k önnte der Singvögel hinweist - zudem brüten Elstern vor und ich habe angefangen, mich mal bei Grund sein? Um es vorweg zu nehmen: und Singvögel zur selben Zeit, die Trupps Nachbarn, Freunden und Kollegen umzu - einen wirklichen Grund konnte niemand können also kaum auf gemeinsamer „Nes - hören. Nur einmal hörte ich „alles wie nennen, es gibt viele Spekulationen und terplündertour” gewesen sein. Sicher rau - gehabt”, ansonsten wurde meine Beobach - Mutmaßungen, jedoch eine wirklich schlüs - ben Elstern Singvogelnester aus und das ist POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 31

auch bekannt, aber das kann kaum als Erklä - rung für den allgemein abrupten Rückgang der Futterhausbesucher herhalten. Neben den Rabenvögeln wurde vielfach auch die gestiegene Präsenz der Hauskat - zen in den Gärten etc. als Grund genannt. Auch hier ist bekannt, dass Hauskatzen eine bedeutende Rolle als Prädator spielen und zu einem hohen Singvogelverlust - auch Lur - che, Spitzmäuse, Blindschleichen, Zaunei - dechsen etc. sind im Siedlungsbereich betroffen - führen, doch auch diese bewir - ken eher einen allgemeinen Rückgang, kei - nen sprunghaften. Als weitere Gründe wurden Pestizide in der Landschaft (auch in Gärten), der Verlust von Bäumen und Gehölzen im Siedlungsbe - reich, intensive Gehölzpflege, zunehmend monotone und pflegeleichte Gärten („die Nachbarn haben ‘sterile Steinwüsten’ ange - Abb. 1: Der Feldsperling ist durch seinen kastanienbraunen Scheitel, den markanten legt”), der verregnete Frühsommer (ohne schwarzen Fleck seitlich am Kopf und einen deutlichen weißen Halsring zu erken - Insektennahrung), der allgemeine Insekten - nen (nicht zu verwechseln mit dem weiblichen Haussperling!). verlust („auch die Windschutzscheiben sind heute nach einer Fahrt im Sommer sauber, herzlich willkommen! West-Grenze geht vom Rand des Pfälzer - keine toten Insekten”), die Folienabdeckun - waldes bis nach Lambsheim. Parallel dazu gen auf den Landwirtschaftsflächen in der Jürgen Ott, Trippstadt (Pfalz) erfolgte ein Aufruf im Artenfinder, Feldsper - Vorderpfalz, die allgemeine Flächenversie - linge zu melden. gelung, der Verlust von Ackerrandstreifen Die Ergebnisse sind ernüchternd. sowie der Vogelfang im Süden genannt. Als Die Autoren des Buches „Vögel in Rhein - Spezialität von Ludwigshafen wurden mehr - Der Feldsperling land-Pfalz“ berichteten im Jahr 2013 von fach auch die dominanten Halsbandsittiche auf dem Rückzug rund 300 Meldungen seit dem Jahr 2010 genannt, die alle anderen Arten von den Fut - und schließen daraus, „dass der Feldsper - terstellen wegdrängen würden. Manch ling in allen Landesteilen ein regelmäßiger einer mutmaßte auch, dass im Wald (Buch - Der einstige Allerweltsvogel „Feldsperling“ Brut- und Jahresvogel in geeigneten eckernmast) noch genügend Futter sei, wird heute auf der Roten Liste von Rhein - Lebensräumen (Fettdruck Raudszus) ist. weswegen die Vögel nicht ans Futterhaus land-Pfalz (2014) als gefährdet (= 3) einge - Waldgebiete werden gemieden.” - Seit kämen. stuft, in der aktuellen Roten Liste von 2010 gibt es nun bis November dieses Jahres Alle diese Gründe treffen sicherlich mehr Deutschland (2016) steht er auf der Vor - mehr als 770 bestätigte Meldungen im oder minder zu, jedoch können sie ebenfalls warnliste (V). Das waren noch Zeiten, als Artenfinder zum Feldsperling. Auf unseren den fast durchweg registrierten abrupten Friedrich ZUMSTEIN (1922) schrieb: „Sehr Untersuchungszeitraum (1. März 2016 bis Schwund nicht erklären. Und zu bedenken häufiger Brutvogel. Der Abschuss der Sper - 31. Juli 2016) bezogen gab es 84 bestätigte ist hier, dass an den Futterhäuschen ein qua - linge sollte nur erwachsenen Personen Einträge für Rheinland-Pfalz. litativ hochwertiges Futter angeboten wird, gestattet sein.“ Und noch einige Zahlen: Bei Abbildung 2 zeigt einen Ausschnitt aus das auch leicht zu erreichen ist. Die meisten der Stunde der Wintervögel (2016) belegt unserem Beobachtungsraum zwischen Vogelarten werden also auch schnell diese der Feldsperling den Rang 4 in der Häufig - Weisenheim am Sand, Lambsheim, Birken - Quelle erkennen und sie sich erschließen - keitsliste bundesweit, auf Rheinland-Pfalz heide und Erpolzheim. Hier wurde seitens ein reich gedeckter Tisch wird bombensi - bezogen den Platz 5. Bei der Stunde der Gar - unserer Gruppe besonders intensiv gesucht. cher auch angenommen, egal wie viel Futter tenvögel (2016) ein ähnliches Bild: Bundes - Das bedeutet aber auch, dass mehrere sonst noch im Wald oder der Landschaft ist. weit wird der Feldsperling auf Rangplatz 6, Beobachter vermutlich dieselben Vögel an Vielleicht ist es noch zu früh für eine generel - in Rheinland-Pfalz auf Rangplatz 7 geführt. unterschiedlichen Tagen gesehen haben. le Aussage bzw. Erklärung, wir werden die Anlässlich eines POLLICHIAner-Treffs unse - Auch haben dieselben Beobachter vermut - Sache weiter im Auge behalten und verfol - rer POLLICHIA-Gruppe Bad Dürkheim stell - lich an verschiedenen Tagen nochmals gen. Am 27. Dezember 2016 erschien dann - ten wir gefühlsmäßig fest, dass diese Ergeb - bereits gemeldete Feldsperlinge gemeldet. mit recht prominentem Hinweis auf der Titel - nisse für unseren Raum wohl so nicht stim - Entsprechendes gilt für die Häufung der seite der RHEINPFALZ - ein großer Nachfolgear - men können. Deshalb zählten wir vom 1. Meldungen bei den Klärteichen der Zucker - tikel mit der ersten Auswertung der Beobach - März 2016 bis Ende Juli 2016 – also kurz vor fabrik in Offstein. Als Besonderheit sei ver - tungen. Auch hierzu gab es gleich wieder und während der Brutzeit - alle Feldsperlin - merkt, dass zweimal von unterschiedlichen eine deutliche Resonanz und weitere Emails ge und meldeten diese im Artenfinder. Bis zu Beobachtern (28. Februar 2016 und 14. und Telefonate gingen beim Autor ein. Wir dreimal hat jeder Mitarbeiter seinen Unter - März 2016) 40 Feldsperlinge gemeldet wur - werden diese Sache nun auch bei den Natur - suchungsraum begangen. Unser Beobach - den. Auch wenn keine genauen Zahlen über schutzbehörden und dem Umweltministeri - tungsgebiet reicht dabei in Nord-Süd-Rich - die Anzahl an Bruten vorliegen, können auf um vortragen und thematisieren. tung von den Klärteichen der Firma Südzu - alle Fälle diese Beobachtungen kurz vor und Kommentare und Erklärungen aus dem cker in Offstein bis einschließlich zur Ver - während der Brutzeit auf Feldsperlinge als Leserkreis des Kuriers sind natürlich immer bandsgemeinde Wachenheim, unsere Ost- Brutvogelart in dem betreffenden Raum 32 BERICHTE AUS DEN ARBEITSKREISEN 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

heim. RÖSSNER , R., H.-W. H ELB , A. S CHOTTHÖFER & O. RÖLLER (2013): Vögel in Rheinland-Pfalz. - Veröffentlichung der Koordinierungsstelle für Ehrenamtsdaten der kooperierenden Naturschutzverbände BUND, NABU und POLLICHIA (KoNat), Neustadt.

Dieter Raudszus, Bad Dürkheim Ute Zengerling-Salge, Birkenheide (Fotos: U. Zengerling-Salge)

Abb. 2: Teil unseres Untersuchungsge - Abb. 3: Ein Feldsperling schaut aus bietes. einem Nistkasten.

gewertet werden. dern als Nahrungsbiotope, in der Zunahme Als Lebensräume werden Hecken, ältere an Pestiziden in der Landwirtschaft, und und sogar recht neue Obstanlagen bevor - sicherlich auch am Rückgang der Kleintier - zugt. Entscheidend ist, dass Nistmöglichkei - haltung in den Dörfern” (NABU Internet). ten vorhanden sind. So zeigen die teilweise Dies trifft sicher am Haardtrand für alle flur - sehr guten Fotos der Beobachter Feldsper - bereinigten Weinbergsflächen zu, aber linge an Nistkästen in Obstanlagen, in wohl kaum im Berntal. Hecken, Gebüschen und an Dächern. Der Und es drängt sich ein Verdacht auf, dass Bruterfolg ist neben dem Angebot an Nist - bei den vielen Meldungen der Feldsperlin - Impressum möglichkeiten auch von einem reichlichen ge im Rahmen der Stunde Wintervögel bzw. Herausgeber: Nahrungsangebot an Sämereien, Getrei - der Gartenvögel, die unseren Zählungen dekörnern und kleineren Insekten abhän - entgegenstehen, mangelnde Kenntnisse POLLICHIA Verein für Naturforschung und Landespflege e.V. gig. vorliegen über die Unterschiede zwischen Erscheinungsweise des POLLICHIA-Kuriers: Interessant ist der Hinweis, dass im letzten den Feldsperlingen und weiblichen Haus - Vierteljährlich Jahr auf den Flächen des BUND in Weisen - sperlingen. ISSN 0936-9348 heim am Sand mehr als die Hälfte der über Auflage: 2700 Stück 50 Nistkästen von Feldsperlingen besetzt Fazit Redaktion: Heiko Himmler war. In diesem Jahr wurden dort am 24. Unser Gefühl hat sich leider bestätigt. Der Redaktionsadresse: Juni 35 Feldsperlinge gezählt. Der BUND Allerweltsvogel Feldsperling ist schon weit - Heiko Himmler, Große Ringstraße 45, wird aber erst im Winterhalbjahr bei den gehend aus unserer Landschaft verschwun - 69207 Sandhausen Nistkastenkontrollen genauere Zahlen den. Seitens der Ortsgruppe Bad Dürkheim (mail: [email protected]) haben. Diese Zählungen belegen die der POLLICHIA werden wir auf uns geeignet POLLICHIA-Geschäftsstelle Erfurter Straße 7 Bedeutung von Nisthilfen in geeignetem erscheinenden Flächen deshalb nach und 67433 Neustadt/Wstr. Gelände für die Feldsperlinge. nach Nisthilfen für den Feldsperling anbrin - (mail: [email protected]) Bisher konnten wir noch keine Erklärung gen. Vielleicht kann dies ein kleiner regiona - Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben finden, warum am Haardtrand sowie in der ler Beitrag zum Erhalt dieser Vogelart sein. nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers vorgelagerten Hügelzone zwischen wieder. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Bei - Wachenheim und Bobenheim am Berg, DANK gilt den vielen Mitarbeitern und Infor - träge verantwortlich. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Beiträge zu kürzen. dort wo es vereinzelt noch alte Obstbäume manten, vor allem auch denen, die zu ihrer Einzelpreis: Euro 2,00 und Streuobstwiesen gibt, keine Feldsper - Enttäuschung keine Feldsperlinge gefun - (für POLLICHIA-Mitglieder im Jahresbeitrag linge registriert werden konnten. Auch im den, aber dennoch weiter gesucht haben: abgegolten) Berntal bei Leistadt konnten in diesem Jahr Allbach Michaela, Denner Edgar, Götze Die Wiedergabe in anderen Printmedien oder im bis auf einen durchziehenden Feldsperling Steffen, Holleitner Rudi, Hundsdorfer Mar - Internet ist bei Angabe des POLLICHIA-Kuriers keine weiteren Feldsperlinge während der kus, Ort Burkhart, Reinert Friedrich, Salge als Originalquelle grundsätzlich zulässig. Brutzeit beobachtet werden. Ute, Scheydt Norbert, Schneider Martina, Redaktionsschluss für das nächste Heft: Generell können wohl die Gründe für den Simons Johann, Vogel Manfred, Zolk Ralf. 17. März 2017 Rückgang des Feldsperlings gesehen wer - den „im Verlust von Brutplätzen durch das Literatur Satz und Druck: Verschwinden von Feldgehölzen und ZUMSTEIN , F. (1922): Die Vogelwelt von Bad Maierdruck · 67360 Lingenfeld www.maierdruck.de · Tel. 0 63 44 / 93 90 57 Streuobstwiesen, im Verlust von Acker - Dürkheim und Umgebung. - Mitteilungen randstreifen, Brachflächen und Stoppelfel - der POLLICHIA Neue Folge Nr. 1, Bad Dürk - Berichte aus den Gruppen

Bad Dürkheim

Pilzexkursion der Kreis - gruppe Bad Dürkheim 2016

Na ch den erfolgreichen Exkursionen mit zum Teil recht interessanten Pilzen (z. B. Tigerritterling best. MAK) ins Langental hatten wir uns dieses Mal das Gebiet von Höningen, Kohltal und Kieferntal vorge - nommen. Nach den warmen Wochen mit nur lokalen unbedeutenden Niederschlä - gen hatten wir ein recht mulmiges Gefühl, als wir die Exkursion 14 Tage zuvor für den 9. Oktober ankündigten. Dieses Gefühl wich auch nicht am Exkursionstag. Wäh - rend die Mykologen überall klagten, dass es zu diesem Zeitpunkt keine Pilze gab, hat - Ausbeute der Pilzexkursion bei Höningen. (Foto: K. Mittmann) ten wir am Schluss immerhin 40 und mehr Pilzarten zählen können. Darunter waren sehr erleichtert, als wir am Schluss Bilanz in Bewegung, weil in Deutschland Jahr für viele bekannte Speisepilze wie Steinpilze zogen. Jahr neue Arten gefunden und beschrieben und einige weitere Röhrlinge wie Lärchen-, werden, während andere verschollen oder Sand-, und Kuhröhrlinge. Außergewöhn - Klaus Mittmann, Ludwigshafen ausgestorben sind. lich schöne und frische Kuhmäuler waren Dr. Günter Schweier, Friedelsheim Ursachen dieser Entwicklung sind u. a. kli - darunter. Warum gerade hier der Tisch mit matische und geographische Veränderun - Pilzen so reichlich gedeckt war, ist nicht ein - gen und deren Einflüsse. Die zurzeit vorherr - deutig zu klären. Möglicherweise hat hier schende klimatische Erwärmung führt zu ein lokaler Niederschlag zu diesem Ergeb - Änderungen der Biodiversität weltweit. nis geführt. Außerdem handelt es sich bei Donnersberg Geographisch sind Eingriffe des Menschen dem im Wesentlichen von West nach Ost für den Wandel der Biodiversität verant - ausgerichteten Tal um ein Gebiet, das von Veränderung der Arten - wortlich: Darunter fallen beispielsweise der Natur aus schon etwas feuchter ist und ver - vielfalt im Donnersberg - Ausbau der Wasserstraßen, Abholzung der mutlich auch eine andere Bodenzusam - kreis Waldflächen in den Tropen, Trockenlegung mensetzung aufweist. Denn auf dem nach vieler Moorflächen und der Ausbau von Norden ausgerichteten Hang wachsen in Referat von POLLICHIA-Mitglied Straßennetzen und Wohnbauflächen. der Hauptsache Kiefern und Fichten und Udo Weller Eingebürgerte Pflanzenarten - Neophyten - auf dem nach Süden ausgerichteten, siedeln sich als Zierpflanzen bei uns an durch Buchen. Den Talgrund ziert ein kleiner Die Zahl biologischer Arten sowohl der die Einfuhr aus anderen Kontinenten und Bach, der Kohlbach, am Ende zu einem Fauna als auch Flora innerhalb eines Klimazonen. Inzwischen sind sie ausgewil - kleinen Teich aufgestaut. Die Ausrichtung bestimmten Lebensraumes stellt das Maß dert, bodenständig und auch invasiv in der des Tales, die verschiedenen Böden und der der Biodiversität eines Gebietes dar. freien Landschaft rund um den Donners - Kohlbach bestimmen wohl das lokale Die Flora und Fauna in der Bundesrepublik berg anzutreffen: Klima. All dies mag zu der überraschenden ist im internationalen Vergleich sehr gut An invasiven Arten stammen das Drüsige Vielfalt geführt haben. Wir waren daher bekannt. Die Angaben sind jedoch ständig Springkraut ( Impatiens glandulifera ) und 34 BERICHTE AUS DEN GRUPPEN 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

Abb. 1: Die Riemenzunge hat sich im Abb. 2: Die aus Afrika stammende Nilgans ist heimisch geworden. Donnersbergkreis stark ausgebreitet.

die Indische Kermesbeere ( Phytolacca aci - Ihre schnelle Verbreitung ist besonders auf umweltpädagogischen Aktionspro - nosa ) vom indischen Subkontinent, der ihre Anpassungsfähigkeit, die hohe Ver - gramms der Umweltabteilung des Don - Riesen-Bärenklau ( Heracleum mantegaz - mehrungsrate und ihr aggressives Verhal - nersbergkreises teilgenommen haben. zianum ) aus dem Kaukasus. Weitere inva - ten gegenüber anderen Wasservögeln Unter den 41 Kooperationspartnern war sive Arten sind der Japanische Stauden - zurückzuführen. auch zum ersten Mal die POLLICHIA -Kreis - knöterich ( Fallopia japonica ), die Mahonie Auf Grund des wärmeren Klimas hat sich gruppe Donnersberg mit drei Veranstal - (Mahonia aquifolium ) und die Bocks-Rie - der Admiral ( Vanessa atalanta ), der zur tungen vertreten. menzunge ( Himantoglossum hircinum ). Gruppe der Wanderfalter gehört, im Don - Es ist Ziel dieser Veranstaltungen, die an Diese ist häufig im Kreisgebiet zu finden. nersbergkreis zu einer bodenständigen Wochenenden und auch in den Schulferi - Die Mücken-Händelwurz ( Gymnadenia Art gewandelt. Ebenso hat sich der Brom - en stattgefunden haben, den Kindern und conopsea ), die 2016 im Naturschutzgebiet beer-Perlmutterfalter ( Brenthis daphne ) Jugendlichen mit entsprechenden The - „Saukopf” bei Albisheim zum ersten Mal von Süden her sehr stark ausgebreitet und men die Natur und Umwelt vertraut zu in Erscheinung trat, erhöht als neue Art die dabei eine enorme Dynamik entwickelt. machen und den Umgang mit ihr und ihre Anzahl der Orchideenarten im NSG „Sau - Neu sind in unserem Gebiet auch der nachhaltige Verwertbarkeit aufzuzeigen. kopf“ auf nunmehr sieben Arten. Karst-Weißling ( Pieris mannii ), der Punkt - Bei drei Führungen erklärten Rosemarie Neuzugänge unter den Vögeln im Don - bär ( Uthetheisa pulchella ), das Schwarze und Axel Cordier den teilnehmenden Kin - nersbergkreis sind beispielsweise der Kor - Ordensband ( Mormo maura ), der Rotge - dern die geologische Entstehung des moran ( Phalacrocorax carbo ), der Bienen - streifte Wanderspanner ( Rhodometra Mainzer Beckens mit seinen verschiede - fresser ( Merops apiaster ) und der Hals - sacraria ), das Taubenschwänzchen nen Kalkformationen und den darin einge - bandsittich ( Psittacula krameri ), ein (Macroglossum stellatarum ) sowie der schlossenen Fossilien im ehemaligen Gefangenschaftsflüchtling. Buchsbaumzünsler ( Cydalima perspecta - Steinbruch Dachsberg bei Göllheim. Die Zu den erfolgreichen Tier-Neubürgern im lis ). von der Firma Dyckerhoff aufgeschlossene Donnersbergkreis gehört auch die Nilgans Kalklagerstätte wurde, nachdem sie wirt - (Alopochen aegypiaca ). Sie kam im 18. Udo Weller, Zellertal schaftlich nicht mehr nutzbar war, zu Jahrhundert aus Afrika als von Züchtern Ina Ruffini, Kirchheimbolanden einem Geopark ausgebaut. Der ehemalige „umhätschelter Ziervogel“ für Parkanla - (Fotos: I. Ruffini) Laborleiter, Herr Ernst Will, Ehrenmitglied gen nach Deutschland. Seit 1970 erfolgte der POLLICHIA und 1. Vorsitzender der eine rasante Ausbreitung der Art, in Rhein - Kreisgruppe Donnersberg, nutzt das land-Pfalz gab es von 2009 bis heute einen Gelände ebenfalls mehrfach im Jahr für starken Zuwachs. Bei uns im Donnersberg - „Umweltdiplom“ des seine Fachexkursionen. kreis wurde sie an der „Kleinmühle” bei Donnersbergkreises Wie man sich als Spaziergänger in einem Albisheim entdeckt. Aufgrund der guten Naturschutzgebiet verhält, ler nte eine wei - Nahrungs- und Brutverhältnisse fühlt sie tere Gruppe von Schülern bei Albisheim im sich hier genauso wohl wie in der afrikani - An 132 Schüler ab der 4. Klasse hat Land - Naturschutzgebiet „Saukopf”. Dabei ist schen Steppe zwischen Elefanten und rat Winfried Werner am 18. November eine interessante Entdeckung gemacht wor - Zebras. Den „Mumm” zur Revierverteidi - 2016 das „Umweltdiplom” des Donners - den. Erstmalig konnte dort eine Mücken- gung brachte sie aus ihrer afrikanischen bergkreises überreicht (Abb. 1). Zum 9. Handwurz ( Gymnadenia conopsea , Abb. 2) Heimat mit. Sie duldet keine anderen Mal konnte der Landkreis diese Auszeich - nachgewiesen werden. Damit erhöht sich Entenvögel in ihrem Revier und verhält sich nung an Kinder vergeben, die bei mindes - die Anzahl der am Saukopf vorhandenen sogar Störchen gegenüber sehr aggressiv. tens vier Veranstaltungen des natur- und Orchideen auf sieben verschiedene Arten. POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 BERICHTE AUS DEN GRUPPEN 35

Abb. 1: Vergabe des Umweltdiploms.

Leider musste der Exkursionsleiter Udo Wel - nehmer nach den Faltern gesucht (Abb. 3) gung stehen wird. Allein schon deshalb, um ler wegen einsetzenden Regens die Veran - und nach der mitgeführten Literatur mit Jugendarbeit den Bekanntheitsgrad des staltung frühzeitig beenden. bestimmt. Vereins zu erhöhen und neue und junge Mit - Mit dem Thema „Schmetterling - Raupe - Herr Landrat Werner hat angekündigt, dass glieder zu werben. Puppe - Falter” war dann im Juli zu Beginn der auch im kommenden Jahr das Umweltdi - Schulferien eine große Gruppe von Schülern, plom erworben werden kann, und schon Udo Weller, Zellertal teilweise begleitet von den Eltern, mit Udo jetzt steht fest, dass die Kreisgruppe Don - (Fotos: U. Weller) Weller im Spendeltal bei Steinbach unter - nersberg der POLLICHIA , die bei den teilneh - wegs, um die Vielfalt der dort vorkommen - menden Schülern so viel Begeisterung ken - den Arten kennenzulernen. Mit sehr viel Eifer, nengelernt hat, wieder mit interessanten Begeisterung und Interesse haben die Teil - Themen als Kooperationspartner zur Verfü -

Abb. 2: Die Mücken-Handwurz wurde Abb. 3: Suche nach Schmetterlingen im Spendeltal. als siebte Orchideenart des Natur - schutzgebiets „Saukopf” bei einer Exkursion im Rahmen des Aktionspro - gramms gefunden. Landespflege und Naturschutz

Von Nachhaltigkeits- und (Zuwachs um 30%) blieb der CO 2-Gesamt - Speichern nicht priorisiert. Der Mangel an Zielerreichungsproble - ausstoß im Stromsektor unverändert hoch Speichern und die von der Nachfrage nach men in der Energiewende (6). Und dies, obwohl die Stromnachfrage Strom entkoppelte Vergütung der regene - … sowie Lösungsansätzen rückläufig war (7). Der Atomausstieg bietet rativen Stromerzeugung bewirkt, dass in ebenfalls keine Erklärung für diese Entwick - windreichen Wetterlagen mehr Strom pro - lung, da von 2011 bis Sommer 2015 kein duziert wird, als genutzt werden kann. Die Im Folgenden wird der Artikel von Frau Pau - AKW abgeschaltet wurde und die jährliche Folge ist ein parallel zum Ausbau der regene - lus im letzten POLLICHIA-Kurier zum Anlass Atomstromproduktion in diesem Zeitraum rativen Stromerzeugung Jahr für Jahr genommen, die zahlreichen dort angespro - nur geringfügig abnahm (8). zunehmender Stromexport. In 2015 lag der chenen Aspekte der komplexen Thematik Eine wesentliche Ursache für die Entkopp - deutsche Exportüberschuss bei 48 TWh Energie aufzugreifen und zu vertiefen. lung von regenerativer Stromerzeugung ([12] zum Vergleich: Die Windstromproduk -

und CO 2-Einsparung liegt in der nicht vor - tion lag im gleichen Jahr bei 85 TWh [13]). Ist die die deutsche Energiewende handenen Möglichkeit, den zwischen Über - Ferner bewirkte die Mischung aus zeitweili - ein Erfolgsmodell für den Klima - produktion und Totalausfall schwankenden gem Stromüberschuss und EEG-Förderung schutz? Windstrom zu speichern. Da Windstrom in einen weiteren für den Klimaschutz negati - Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Deutschland nur an rund 18% der Stunden ven Effekt: Statt der emissionsreichen Koh - Wirklichkeit der Energiewende könnte eines Jahres (9) erzeugt wird, sind Speicher lekraftwerke wurden die eigentlich als flexi - kaum größer sein. Obwohl die Stromkun - und/oder ergänzende konventionelle Kraft - ble und CO 2-arme konventionelle Ergän - den erneuerbare Energien über die EEG- werke für eine gesicherte Stromversorgung zung zum volatilen regenerativen Strom Umlage jährlich mit rund 25 Mrd. € fördern unerlässlich. gedachten Gaskraftwerke vom Strommarkt (1), geht der Ausstoß von Treibhausgasen Die Art und Weise, wie regenerative Strom - verdrängt (Merit-Order Effekt). Hierdurch seit 2009 kaum zurück (2). Dies ist eine erzeugung über das EEG gefördert wird, stieg der CO 2-Ausstoß im Stromsektor pha - ernüchternde Entwicklung, da die deut - bietet jedoch keinen Anreiz für den Bau oder senweise mit dem Ausbau der regenerati - schen CO 2-Emissionen von 1990 bis 2010 die Weiterentwicklung von Speichern: ven Stromerzeugung sogar an, statt zu sin - jährlich sanken. Ausgerechnet in den Jahren Betreiber von Windkraftanlagen erhalten ken (sogenanntes „Energiewendeparado - der „beschleunigten Energiewende” ver - über das EEG eine 20jährige Festpreisgaran - xon” [14, 15]). Schlimmer noch: Durch den fehlt Deutschland nun seine Klimaschutz - tie für jede produzierte KWh Strom. Um den deutschen Stromexport werden auch im ziele (3) Jahr für Jahr stärker. Im aktuellen Windkraftausbau in den südlichen Bundes - Ausland die Gaskraftwerke verdrängt, wes -

Germanwatch Klimaschutz-Index belegt ländern zu fördern, erhielten Anlagen an halb der CO 2-Ausstoß dadurch auch auf der einstige Klimaschutzvorreiter Deutsch - windschwachen Standorten eine fast dop - europäischer Ebene steigt (16). land inzwischen Platz 29 und liegt hinter pelt so hohe Vergütung wie die Anlagen an Bundesregierung und AGORA setzen zur Rumänien und Indien (4). Küstenstandorten. Behebung der Verteilungsproblematik in Wie passt dieser Befund zu den beständigen Ob der erzeugte Strom genutzt werden der regenerativen Stromerzeugung auf den Erfolgsmeldungen der Energiewende? Trug kann oder nicht, ist nicht Sorge des Anla - Netzausbau (17). Die Annahme, dass ein denn nicht die Windenergie 2015 zu 12% genbetreibers. Selbst wenn Anlagen auf - umfassender Ausbau des Stromnetzes die und die regenerative Stromerzeugung ins - grund drohender Netzüberlastung abgere - Nutzbarkeit des volatilen Windstroms deut - gesamt zu 29% zur Brutto-Stromerzeu - gelt werden müssen, erhält der Betreiber lich verbessert, basiert auf einer These des gung bei (5)? Ist die Energiewende nicht eine Vergütung für den nicht produzierten Fraunhofer-Instituts für Windenergie und schon zu einem Drittel gelungen? Um die - Windstrom. 2015 lagen die Kosten für die - Energie-Systemtechnik (IWES), dass durch sen Widerspruch zu verstehen, müssen wir sen nicht produzierten, aber bezahlten einen Ausbau der Netze der Strom aus wind - tiefer in die Thematik einsteigen: Phantomstrom bei etwa 250 Mio. €. Ange - reichen Gebieten in windschwache abge - sichts dieser Art der Förderung ist weder führt und durch diese bessere Vernetzung

Keine Senkung des CO 2-Ausstoßes im kurz- noch mittelfristig mit einer Lösung des die Volatilität des Windstroms ausgeglichen Stromsektor trotz steigender regenera - Speicherproblems zu rechnen. Hinzu werden könne („Irgendwo weht immer tiver Stromproduktion kommt, dass der die Entwicklung der Ener - Wind” [18]). Betrachtet man die zeitliche Trotz einer massiven Steigerung der regene - giewende maßgeblich beeinflussende und räumliche Verteilung von Windwetter - rativen Stromerzeugung von 2011 bis 2015 „Thinktank“ AGORA die Entwicklung von lagen in Deutschland und Europa, erweist POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 LANDESPFLEGE UND NATURSCHUTZ 37

sich diese These des Fraunhofer Instituts als Genehmigungspraxis den Interessen des gung leistete nach wie vor die älteste Form meteorologische Fehleinschätzung (19): In Windkraftausbaus bis hin zur völligen Auf - der Energienutzung - die Wärmegewin - Deutschland und auch in Europa insgesamt gabe untergeordnet. nung aus Brennholz mit einem Anteil von korrelieren das Auftreten von Wetterlagen Auf Bundesebene droht nun mit einer mehr als 4% (28). Hinzu kamen noch 1% mit Starkwinden und Windstille. Wenn in Gesetzesnovelle des Umweltministeriums aus Biokraftstoffen (u. a. Palmöl) sowie Süddeutschland der Wind weht, drehen vom 1.12.2016 die völlige Aushöhlung des 1,7% aus der Stromgewinnung mittels Bio - sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Artenschutzes: Künftig soll es beim Bau von gas (v. a. Verstromung von Mais) und die Rotoren in Norddeutschland (aber auch in Windkraftanlagen möglich sein, eine „hin - Stromerzeugung aus Wasserkraft (0,6%). Spanien, Frankreich, usw.). nehmbare Menge” geschützter Tiere zu Zusammengenommen lag der Anteil der Die überregional nahezu zeitgleiche Pro - definieren, die dem Bauprojekt zum Opfer regenerativen Energien an der Gesamtbe - duktion stellt - solange Speicher nicht ver - fallen darf (25). Diese Abkehr vom u. a. im reitstellung im Jahr 2015 bei 12,6% (29). fügbar sind - nicht nur für den Klimaschutz, europäischen Artenschutz verankerten Indi - Trotz des geringen Anteils der Regenerati - sondern auch für die Kosteneffizienz der viduenschutz wurde auf Länderebene in ven an der Energiegewinnung sind die Fol - regenerativen Stromproduktion eines der Baden-Württemberg mit dem Konstrukt gen für Landschafts-, Natur- und insbeson - größten ökonomischen Probleme dar. 2014 von Rotmilan-Dichtezentren bereits vor - dere für den Artenschutz bereits heute wurde beispielsweise für Kosten von 24 exerziert (26). schon mehr als problematisch. Es wird oft Mrd. € Strom mit einem Marktwert von 2 bis übersehen, dass in Deutschland bereits 3 Mrd. € erzeugt (20). Hinzu kommt, dass Grenzen des Wachstums: Wie nach - heute jede dritte Art bestandsbedroht ist mit einer Fertigstellung der wichtigsten haltig ist regenerative Energieer - (30). Hauptursache ist keineswegs der Kli - neuen Stromverbindung (Südlink) sowie zeugung? mawandel, sondern die anthropogene Zer - anderer geplanter Netzabschnitte in den Doch sind die skizzierten Probleme nur die störung der Lebensräume. Und die regene - nächsten 10 Jahren nicht zu rechnen ist (21). Kinderkrankheiten einer insgesamt unver - rative Energieerzeugung ist in zunehmen - meidlichen und sinnvollen Entwicklung, um dem Maße für diese Zerstörungen mitver - Stehen Nutzen und Schaden bei der ein viel größeres Problem - den Klimawandel antwortlich. Dies sei genauer betrachtet: regenerativen Stromgewinnung - langfristig aufzuhalten? Hat es sich nicht Die negativen Folgen der intensivierten noch in einem Verhältnis zueinan - zumindest gelohnt, eine Infrastruktur von Landwirtschaft sind hinlänglich bekannt. der? 27.000 Windkraftanlagen und rund 9.000 Die im Zuge der Biogasgewinnung rasant Dieser kurze Überblick zu den bisherigen Biogasanlagen aufzubauen, da die Schäden wachsende „Vermaisung”, die zur weiteren „Erfolgen” der Energiewende veranschau - aus fossiler Energiegewinnung und die Fol - Verödung der landwirtschaftlichen Nutzflä - licht, dass der in den letzten Jahren für den gen des Klimawandels noch dramatischer chen führt, stellt für die Biodiversität und Ausbau der regenerativen Stromerzeugung sind? Muss man da nicht der Argumentati - den Lebensraum vieler Arten eine existen - betriebene Aufwand in keinem Verhältnis on von Frau Paulus folgen und auch die letz - zielle Bedrohung dar. Es gibt inzwischen zum erzielten Klimaschutz stand. Unter den ten naturnahen, bisher von der Industriali - Regionen mit einem Maisanteil an der land - gegeben Rahmenbedingungen bedeutet sierung verschonten Gebiete der Windkraft wirtschaftlichen Nutzfläche von 60 bis 75% der Bau jedes weiteren Windrades die Ver - opfern? (31). schärfung der skizzierten Probleme. Hier stellt sich ganz unweigerlich die Frage, Ebenso ungünstig sieht die Nachhaltigkeits - Das zentrale Versprechen der Energiewen - ob nicht auch für regenerative Energiege - bilanz beim Anbau von Biokraftstoffen aus, de, dass die EEG-Förderung ein geeignetes winnung Grenzen des Wachstums gelten. der im Fall einer vermehrten Palmölnutzung Mittel zur Reduzierung der Kohleverstro - Die Schäden und Gefahren, die von fossiler nicht nur zu einer Verödung bereits beste - mung sei, hat sich bis heute nicht bewahr - und atomarer Energienutzung ausgehen, hender Anbauflächen, sondern zur weite - heitet. Im Gegenteil: Die EEG-basierte Ener - sind hinlänglich bekannt und wurden im ren Rodung von Regenwald führen würde. giewende hat der Kohleverstromung unfrei - Artikel von Frau Paulus ausführlich geschil - Desgleichen ist offensichtlich, dass die willig eine unverhoffte Renaissance dert. Doch wie nachhaltig ist eine regenera - durch einen (allein schon aus Mangel an beschert. Rückblickend betrachtet waren tive Energieversorgung, wenn sie zur geeigneten Gewässern kaum mehr mögli - die letzten sieben Jahre verlorene Jahre für Hauptquelle des Energiebedarfs wird? chen) weiteren Ausbau der Wasserkraft den Klimaschutz. Dies ist umso tragischer, Bis hierher hat sich die Abhandlung nur mit gewonnene Strommenge in keinem Ver - wenn man bedenkt, welche - z. T. in den letz - Energie in Form von Strom befasst. Die deut - hältnis zu den dadurch verursachten Schä - ten Jahrzehnten mühsam entwickelten - sche „Energiewende” ist genau genommen den in den ohnehin kaum noch vorhande - Errungenschaften für den ungehinderten auch lediglich eine „Stromwende“ und tan - nen naturnahen Gewässerauen stehen Ausbau der Windkraft aufgegeben wurden: giert nur etwa 20% des deutschen Energie - würde. Auch die Holznutzung zur Energie - Regionalplanung (z. B. Änderung des Lan - bedarfs. Der größte Teil des Energiebedarfs gewinnung stößt zusehends an ihre Gren - desplanungsgesetzes in Baden-Württem - entfällt nicht auf den Stromsektor: Rund zen. Deutschland verbraucht bereits heute berg: Keine Ausweisung von Ausschlussge - 80% des Energiebedarfs werden für mecha - doppelt so viel Holz, wie in heimischen Wäl - bieten für Windkraft mehr möglich [22]), nische Energie (Verkehr) sowie Raum- und dern nachwächst. Eine nachhaltige Steige - Landschaftsschutz (z. B. Ausweisung von Industriewärme (industrielle Prozesswärme rung der Holznutzung ist bereits heute Windkraftzonen innerhalb bestehender und Hausbrand) benötigt (27). kaum möglich. Landschaftsschutzgebiete [23]), Denkmal - Betrachtet man nun den Anteil der regene - An Windkraftanlagen verenden nach Schät - schutz (z. B. Änderung des Denkmalschutz - rativen Stromerzeugung im Kontext des zungen des IZW jährlich 250.000 Fleder - gesetzes in Hessen [24]), Naturparke und Gesamtenergiebedarfs, gibt sich ein sehr mäuse (32) und tausende von Vögeln. Vor FFH-Gebiete sowie zahlreiche weitere ernüchterndes Bild: Der Beitrag der Wind - allem bei Greifvögeln und Großvögeln wie Aspekte des Natur- und Artenschutzes wur - kraft an der Gesamtenergiebereitstellung dem Schwarzstorch droht mit der Errich - den in den letzten Jahren nicht nur im Rah - lag 2015 lediglich bei 2,6 % und der von tung weiterer Windkraftanlagen in ihren men der Landesgesetzgebung, sondern vor Solarenergie bei 1,5 %. Den wichtigsten Lebensräumen die Bestandsgefährdung. allem auch durch Verordnungen und die Beitrag zur regenerativen Energieversor - Fernsehturmhohe Windkraftanlagen drin - 38 LANDESPFLEGE UND NATURSCHUTZ 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

gen derzeit in die letzten größeren zusam - Energieeffizienz und -einsparung seinskonformem Handeln führt. menhängenden Wald- und Naturlandschaf - sind noch immer wichtiger für den Ein wesentlich vielversprechenderer klima - ten ein. Wälder und FFH-Gebiete werden zu Klimaschutz als regenerative Ener - schutzpolitischer Ansatz besteht darin, mit - Industriestandorten. Der Forderung von gieerzeugung tels Steuern, Abgaben oder Zertifikaten Frau Paulus, die Wälder der Mittelgebirge Wir nähern uns dem Kernproblem: Beim jet - einen technikneutralen Preisanreiz für die für die Windkraft zu öffnen, ist längst genü - zigen Stand der Technik können Treibhaus - Vermeidung von Treibhausgasen zu setzen.

ge getan: Abgesehen vom Biosphärenreser - gase noch immer besser durch Energieein - Ob eine Vermeidung von CO 2 durch Effi - vat Pfälzerwald ist derzeit praktisch jedes sparung und Energieeffizienz als durch die zienzsteigerungen (z. B. Modernisierung deutsche Mittelgebirge und jede größere regenerative Stromerzeugung gemindert eines Kraftwerks, Modernisierung der Stra - Waldfläche von intensiven Windkraftpla - werden. ßenbeleuchtung mit LED), eine völlige Ver - nungen betroffen. Würden beispielsweise im Verkehrssektor meidung von Emissionen (z. B. Fahrrad statt Die entscheidende Frage dieser Tage ist 8% weniger Kraftstoff verbraucht, so Auto, Ausschalten der Straßenbeleuchtung nicht, wie Raum für Windkraft geschaffen würde dies mehr Energie einsparen, als alle von 1 bis 5 Uhr) oder regenerative Energieer - werden kann, sondern ob es künftig über - bestehenden Windkraftanlagen insgesamt zeugung (Windkraft statt Kohlestrom) haupt noch Rückzugsräume für Mensch produzieren (36). Die Entwicklung einer erfolgt, ist bei einem derartigen Steuerungs - und Natur geben wird, die der Windkraft - neuen Technologie wäre hierzu nicht einmal ansatz völlig offen. Entscheidend ist, dass nutzung nicht zur Verfügung stehen. Bei - nötig, die Politik müsste lediglich entspre - sich eine Verminderung von Treibhausgasen spielsweise wurden für den UNESCO Geo- chende Preisanreize setzen. Umweltökono - in monetärer Hinsicht lohnt. Naturpark Odenwald im Dezember 2016 men rechnen bereits seit Jahren vor, dass die In der EU wurde ein zertifikatbasierter Emis -

Vorrangflächen für etwa 400 bis 500 Wind - Vermeidung von CO 2 durch Effizienzsteige - sionshandel für Kraftwerke und Großemit - kraftanlagen beschlossen. Dies entspricht in rung im konventionellen Kraftwerksbau nur tenten wie Zementwerke geschaffen. Der etwa der Windraddichte des Hunsrücks. ein Zehntel so viel kosten würde wie die Min - Vorteil eines europäischen Handels mit Zer -

Selbst Schwarzstorchhorste sind in der aktu - derung des CO 2-Ausstoßes durch Windkraft tifikaten ist, dass Emissionen dort verringert ellen Genehmigungspraxis im Odenwald an Land (37). Die deutsche Energiewende ist werden, wo dies am günstigsten ist und die kein Hinderungsgrund mehr für den Bau falsch aufgegleist, weil sie allein die Strom - investierten Beträge die größte mögliche von Windkraftanlagen im Wald. Auf Grund - ERZEUGUNG einzelner Technologiesparten Klimaschutzwirkung entfalten. Der EU- lage der Energieerträge von im Odenwald (Wind, Sonne, Biogas) fördert, die enormen Emissionshandel konnte bisher jedoch seine bereits errichteten Windkraftanlagen lässt Potenziale von Vermeidung und Effizienz - Wirkung nicht entfalten, da aus Sorge um sich leicht abschätzen, dass selbst ein derart steigerung sowie das Problem der Nutzbar - die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu drastischer Umbau eines Naturparks in keit des erzeugten Stromes (Speicherpro - viele Zertifikate ausgegeben wurden. Hinzu einen regionalen Windpark nicht ausrei - blematik) aber nicht nur außer Acht lässt, kommt, dass die EEG-Förderung der rege - chen wird, um die Energieproduktion auch sondern in ihrer Entfaltung sogar behindert. nerativen Stromerzeugung den europäi - nur eines einzigen konventionellen Groß - Die zentrale Frage der Energiewende sollte schen Zertifikathandel konterkariert. So kraftwerks zu erzielen. Um beispielsweise nicht lauten „Wie lässt sich am kostengüns - senken beispielsweise die frei werdenden die vom Großkraftwerk Mannheim erzeug - tigsten regenerativer Strom erzeugen?”, Zertifikate der vom Markt verdrängten Gas - te Energiemenge (33) (bilanziell) zu erzeu - sondern „Wie lässt sich am effektivsten der kraftwerke den Zertifikatepreis. Hierdurch

gen, müssten mindestens 1.700 bis 2.000 CO 2-Ausstoß vermeiden?” profitieren wiederum die am Markt verblei - Windkraftanlagen im Odenwald errichtet benden Kohlekraftwerke. Auf diese Fehl - werden - bzw., da es für eine derartige Alternativen zur bisherigen Klima - entwicklung hatte bereits 2014 der IPCC Menge an Windkraftanlagen nicht genug schutzpolitik hingewiesen und Deutschland angeraten, Standorte gibt, müssten drei bis vier Mittel - Aber welche klimaschutzpolitischen Steue - statt der für den Klimaschutz nutzlosen För - gebirge wie der Odenwald in einen großflä - rungsinstrumente eignen sich dazu, die derung der regenerativen Stromerzeugung chigen Windpark transformiert werden. Potenziale im Bereich der Energieeinspa - den EU-Emissionsrechtehandel zu stärken Der Windkraftausbau in Mittelgebirgen eig - rung zu bergen? Das EEG nicht. Auch der im (39). net sich auch als Vergleichsgröße für einen Artikel von Frau Paulus vorgeschlagene Ein erneuter Versuch, die erfolglose deut - anderen Aspekt: Von 2014 auf 2015 stiegen Ansatz der „Bewusstseinsbildung” er- sche Klimaschutzpolitik zu retten, kam vor allein durch Auslandsflüge die Treibhaus - scheint für die Reduktion von Treibhausgas - wenigen Wochen von der Expertenkommis - gasemissionen des Flugverkehrs um etwa emissionen nicht vielversprechend, wie sich sion zum Monitoring-Prozess der Energie -

2,5 Mio. t CO 2-Äquivalent (34). Nach Anga - in einer Umfrage der Forschungsgruppe wende (40): Die Expertengruppe schlägt

ben der Projektierer des Windparks Geis - Wahlen andeutet (38): Auf die Frage „Ist es vor, dass Deutschland eine CO 2-Abgabe für berg im Odenwald werden durch die Strom - gut, dass es sich heute viele Menschen leis - alle Sektoren, also auch im Verkehr und im erzeugung eines Windrades an diesem ten können, zu fliegen?” antworteten Wäh - Wärmebereich erhebt (41). Um diesen

Standort jährlich 4.000 t CO 2 / Jahr einge - ler von SPD und CDU zu je 77%, die GRÜN- Schritt mit dem europäischen Zertifikathan - spart (35). Es müssten demnach mehr als Wähler nur zu 48% mit „Ja”. Das deutet del zu harmonisieren und diesen nicht wie 600 Windkraftanlagen im Odenwald errich - darauf hin, dass sich GRÜN-Wähler in bisher durch einen nationalen Alleingang zu tet werden, um die durch die steigende Rei - besonderem Maße über die Klimaschädlich - hintertreiben, sollen die durch die nationale sefreudigkeit der Deutschen verursachten keit des Fliegens bewusst waren. Die Frage, Maßnahme frei werdenden EU-Zertifikate Emissionssteigerungen eines einzigen Jah - ob sie selbst in den letzten 12 Monaten aufgekauft und stillgelegt werden. Die EEG- res zu kompensieren. geflogen waren, bejahten 32% der SPD- Stützung für Strom aus Wind und Sonne Wähler und 36% der CDU-Wähler. Unter müsste der EU gegenüber offen als Techno - den GRÜN-Wählern waren sogar 49% in logieförderung deklariert werden und mit den letzten 12 Monaten geflogen - was der Zeit auslaufen. Die Expertengruppe nicht dafür spricht, dass „Bewusstseinsbil - weist schon seit Jahren darauf hin, dass der

dung” in statistischer Hinsicht zu bewusst - Kauf und die Stilllegung von CO 2-Zertifika - POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 LANDESPFLEGE UND NATURSCHUTZ 39

ten einen weitaus größeren Effekt für den gung in Terawattstunden https://de.wikipe - ten/153-15-12-2016-gesetzesentwurf-bun - Klimaschutz hätte, als weiter an einer EEG- dia.org/wiki/Stromerzeugung#cite_note- desnaturschutzgesetz-bnatschg-arten - basierten Förderung der regenerativen ageb-8 schutz-soll-fuer-den-ausbau-der-windkraft- Stromerzeugung festzuhalten. 9) https://de.wikipedia.org/wiki/Volllaststun - aufgeweicht-werden Doch sind das alles nur Umsetzungsdetails, de https://www.nabu.de/news/2016/12/21703 welche die zentrale, im Raum stehende 10) https://www.strom anbietervergleich. de/- .html Frage nicht tangieren? Müssen Landschafts- verbraucher-zahlen-millionen-euro-fuer- 26) https://www.welt.de/print/wams/wirt - und Naturschutz nicht doch den Anforde - phantomstrom/ schaft/article144979432/Sterben-fuer-die- rungen einer regenerativen Energieerzeu - 11) TAZ Interview Antwort auf die Aufforde - Wende.html gung untergeordnet werden? rung dass Deutschland die Entwicklung und 27) S.1. http://www.physi.uni-heidel- Durch die obigen Ausführungen sollte deut - Markteinführung von Speichertechnologie berg. de/energiewende/belege/files/findet_ei lich geworden sein, dass die Energieeinspa - fördern sollte: „Graichen: Nachdem Deutsch - ne_energiewende_statt.pdf rung und Effizienzsteigerung in der Energie - land schon die Photovoltaik-Kosten für den 28) http://www.umweltbundes amt.de/ - nutzung derzeit und auch in näherer Rest der Welt gesenkt hat, stellt sich aber die sites/default/files/medien/372/bilder/abb_1_ Zukunft noch immer das größte Potenzial Frage, ob wir das auch bei der nächsten Tech - 1_erneuerbare-energien_energiebereitstel - für den Klimaschutz bergen. Die regenerati - nologie machen müssen. Ich würde das ver - lung.png ve Stromerzeugung ist nur eine von vielen schieben.“ 29) https://www.heise.de/newsticker/mel - denkbaren Klimaschutzmaßnahmen und 12) S. 5 https://www.ise.fraunhofer. de/ de/- dung/Energiebilanz-2015-Hoeherer-Ener - derzeit bei weitem nicht die effektivste. downloads/pdf-files/aktuelles/folien-strom - gieverbrauch-groesserer-Oekostromanteil- Angesichts der vielfältigen Möglichkeiten, erzeugung-aus-solar-und-windenergie-im- Hoechststand-im-3065279.html Treibhausgasemissionen zu mindern, muss jahr-2015.pdf 30) https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/pres - es Aufgabe der Politik sein, einerseits tech - 13) S. 3 https://www.ise. fraunhofer.de/ - se/2015/Dokumente/Artenschutzreport_Do nologieoffene Preisanreize für die Vermei - de/downloads/pdf-files/aktuelles/folien- wnload.pdf dung von Treibhausgasemissionen zu schaf - stromerzeugung-aus-solar-und-windener - 31) https://www.nabu.de/ news/2016/ 11/ - fen (Zertifikathandel) und andererseits die gie-im-jahr-2015.pdf 21546.html Rahmenbedingungen zu bestimmen, unter 14) https://www.agora-energiewende.de/ - 32) http://www.izw-berlin.de/pressemittei - denen der Ausbau der regenerativen Ener - fileadmin/downloads/publikationen/Analy - lung/gefaehrlicher-flug-in-den-wind- gieerzeugung stattfinden darf. Eine Preisga - sen/Trends_im_deutschen_Stromsektor/Ana park.html be von Landschafts- und Naturschutz ist lyse_Energiewende_Paradox_web.pdf 33) http://www.rnz.de/ nachrichten/ region_ - dazu weder notwendig noch sinnvoll. Es ist 15) S. 4 https://www.ise. fraunhofer.de/ de/ - artikel,-Bei-Heiligkreuzsteinach-entsteht-in- vor allem auf landespolitischer Ebene drin - downloads/pdf-files/aktuelles/folien-strom - Hessen-der-naechste-Windpark- gend geboten, dass sich die Politik wieder erzeugung-aus-solar-und-windenergie-im- _arid,245348.html darauf besinnt, dass eine ihrer vordringlichs - jahr-2015.pdf 34) http://www.gkm.de /media/? file= 312_ - ten Aufgaben darin besteht, den natürli - 16) https://www.agora-energie wende.de/ - gb2015. pdf&download und eigene Berech - chen Lebensraum von Mensch und Natur zu de/themen/-agothem-/Produkt/ - nungen bewahren. Keineswegs ist es Aufgabe der produkt/153/Wachsende+Kohle-Stromex - 35) http://www.handelsblatt.com/unterneh - Politik, für den Ausbau einer Technologie porte+gef%C3%A4hrden++deutsche+Kli - men/dienstleister/tourismus-deutsche-flie - hinderliche Schutzgüter aus dem Weg zu maschutzziele/ gen-so-viel-wie-nie/11455726.html und räumen. 17) http://www.speicher-initiative.at/ assets/ - eigene Berechnungen Uploads/19-AgoraEnergiewende-Speicher - 36) S. 2 http://www.physi.uni-heidel - Quellen studie-Langfassung.pdf berg.de/energiewende/belege/files/findet_ei 1) http://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtschafts - 18) http://www.fr-online.de/energie/ener - ne_energiewende_statt.pdf politik/berlins-jahrhunderprojekt-in-schiefla - gie-experte-schmid—irgendwo-weht- 37) http://www.nzz.ch/wirtschaft/lug-und- ge-die-entzauberung-der-energiewende- immer-wind-,1473634,2731554.html trug-der-energiewende-1.18436305 ld.88968 19) http://www. nzz. ch/ meinung/ debatte/ - 38) http://www.spiegel.de/wirtschaft/unter - 2) Abbildung: „CO2 Ausstoß„ https:// - die-deutsche-energiewende-steckt-in-der- nehmen/gruenen-waehler-halten-rekord- www.mckinsey.de/energiewendeindex sackgasse-1.18456416 bei-flugreisen-a-1002376.html 3) Siehe Abb. S. 33 http://www.bmwi.de/ - 20) http://www.nzz.ch/ meinung/ debatte/ - 39) http://www.faz. net/aktuell/ wirtschaft/ - BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/fuenf - die-deutsche-energiewende-steckt-in-der- wirtschaftspolitik/bundesregierung-interpre - ter-monitoring-bericht-energie-der-zukunft- sackgasse-1.18456416 tiert-klimabericht-um-12967222.html stellungnahme,property=pdf,bereich=bmwi 21) http://www.haz.de/Hannover/Aus-der- 40) https://www.bmwi.de/BMWi/Redakti - ,sprache=de,rwb=true.pdf Stadt/Uebersicht/Der-Suedlink-kommt-frue - on/PDF/Publikationen/fuenfter-monito - 4) Klima Schutz Index https://germanwatch. - hestens-2025 ring-bericht-energie-der-zukunft-stellung - org/de/download/16942.pdf 22) https://www.wind-energie.de/infocen - nahme,property=pdf,bereich=bmwi2012, 5) https://www.unendlich-viel-energie.de/ - ter/meldungen/2012/baden-wuerttemberg- sprache=de,rwb=true.pdf media/image/7201.AEE_Strommix_Deutschl parlament-verabschiedet-landesplanungs - 41) http://www.nzz.ch/wirtschaft/deutsche- and_2015_Aug16.jpg gesetz-zum-ausbau energiewende-experten-fordern-eine- 6) https://www.unendlich-viel-energie.de/ - 23) https://wm.baden-wuerttemberg.de/file - radikalk ur-ld.134789 media/ image/6387.AEE_CO2- admin/redaktion/m-mvi/intern/ - Emissionen_Strommix_jun16_72dpi.jpg Dateien/PDF/Windenergieerlass_120509.pd Richard Leiner, Heidelberg 7) Abbildung: „Stromverbrauch“ https:// - f www.mckinsey.de/energiewendeindex 24) http://fdp-fraktion-hessen.de/ meldung/ - 8) Bruttostromerzeugung nach Energieträ - denkmalschutzgesetz-2/ gern in Deutschland Tabelle: Absolute Erzeu - 25) http://naturschutz-initiative.de/neuigkei - 40 LANDESPFLEGE UND NATURSCHUTZ 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

Energiewende ja - te Hochschule Deutschlands und europa - müssen. Das Umweltministerium lehnte aber nicht so! weit die einzige „Zero- Emissions-Universi - jedoch solch eine Erfassung kategorisch, ty” zu sein. Es tut diesem Selbstbild offenbar z. T. mit abstrusen Argumenten, ab. Der Beitrag von Jutta Paulus im letzten POL - keinen Abbruch, dass alljährlich der So kam es, dass in den Regionalen Raumord - LICHIA-Kurier hat mich zu einer kritischen Umwelt-Campus Start und Ziel der Rallye nungsplänen Vorrangflächen für die Wind - Auseinandersetzung mit der rheinland- eines Auto-Motorsport-Clubs ist. Eine von energienutzung in Schwerpunktgebieten pfälzischen Windenergie-Politik veranlasst. eben dieser Hochschule 2006 vergebene der Rotmilanverbreitung ausgewiesen wur - Der Überschrift des Beitrags von Frau Paulus Examensarbeit trat sogar den Beweis an, den. Da es sich beim Rotmilan um eine Art „Keine Energiewende ist auch keine dass die ADAC-Deutschlandrallye eine handelt, für die Deutschland eine besondere Lösung” kann man durchaus zustimmen. umweltfreundliche Veranstaltung sei. Verantwortung trägt, weil über die Hälfte In keinem der Beiträge, die sich in vorausge - Bei den Verfechtern eines zügellosen und des Weltbestands in Deutschland brütet, gangenen Ausgaben des Kuriers kritisch mit überstürzten Ausbaus der Windenergienut - handelt es sich hier nicht um eine Bagatelle, der deutschen, vor allem der rheinland-pfäl - zung hat das konsequente Ausblenden von sondern um ein schwerwiegendes natur - zischen, Windradpolitik beschäftigt hatten, allem, was den ausufernden Windrad- schutzpolitisches Versagen. wurde die Notwendigkeit einer Energie - Boom hemmen könnte, ob es sich um offe - Damit nicht genug: Bei der Fortschreibung wende grundsätzlich in Frage gestellt. ne Fragen oder Fakten handelt, Tradition. des Landesentwicklungsprogramms IV setz - Der schwerwiegendste Vorwurf, den man Als die Ministerinnen Lemke und Höfken te die damalige Wirtschaftsministerin Eveli - den Protagonisten unserer sogenannten bald nach ihrem Amtsantritt apodiktisch ne Lemke gegen den erbitterten Wider - Energiewende machen muss, ist wohl der, den Bau von 2.650 Windenergieanlagen in stand aller zehn anerkannten Naturschutz - dass sie bei der Bevölkerung den Eindruck Rheinland-Pfalz propagierten, wurden kriti - verbände durch, dass außerhalb der Vor - erweckt, wir könnten weiterhin so ver - sche Fragen bezüglich mangelnder Grund - rang- und Ausschlussgebiete der Regiona - schwenderisch leben, wenn wir nur genug lastfähigkeit, bezüglich der Speicherung len Raumordnungspläne die Kommunen im Windräder, Photovoltaikanlagen und Bio - überschüssiger Energie für wind- und son - Rahmen der Bauleitplanung zusätzliche gasreaktoren bauen. Eine echte Energie - nenarme Phasen, bezüglich der Natur- und Sonderflächen für die Windenergienutzung wende erfordert jedoch vor allem eine Landschaftsverträglichkeit weitgehend ausweisen können. Dabei sind die Kommu - grundsätzliche Änderung unseres Lebens - ausgeblendet. Wurden die Probleme in der nen keineswegs verpflichtet, zuvor natur - stils. Glaubt jemand im Ernst, wir könnten Öffentlichkeit angesprochen, dann be- schutzfachliche Grundlagendaten zu erhe - die grenzenlose individuelle Mobilität auf - hauptete man, sie seien in allernächster Zeit ben. Damit war nun, in einem beispiellosen recht halten mit Elektroautos, am besten lösbar, das Speicherproblem zum Beispiel Affront gegen den ehrenamtlichen Natur - SUVs, die mit Hilfe erneuerbarer Energien bis 2015. schutz (und wohl auch gegen einen großen aufgeladen werden - oder wir könnten wei - Heute sehen wir, dass das Speicherproblem Teil des behördlichen Naturschutzes), Tür terhin Nahrungsmittel kaufen, die durch noch nicht einmal ansatzweise gelöst ist und und Tor geöffnet für die Bestimmung der industrialisierte Landwirtschaft, Verarbei - dass die Grundlast durch Braunkohlekraft - Standortwahl durch kommunale und priva - tung, Transport und Verpackung das zehn - werke bereitgestellt wird, die im Dauerbe - te Egoismen. Für Vorhaben, die in brutaler fache ihres Energieinhalts verbraucht trieb laufen müssen. Der Kohlendioxidaus - Weise in das Landschafts- und Naturgefüge haben? Können, z. B. wie jetzt im Winter, stoß ist nicht gesunken, sondern eher eingreifen, war die Planungshierarchie auf Millionen Skitouristen (meist mit dem Auto) gestiegen. Dafür wurden ganze Land - den Kopf gestellt worden. in die Alpen fahren, wo über 8.000 energie - schaftsbilder durch chaotisch ins Gelände Die neue Landesregierung ist keineswegs fressende Skilifte von früh bis spät laufen verstreute Windräder in nie dagewesener gewillt, diesen Missstand zu beseitigen. und mittlerweile über 38.000 ebenso ener - Weise verschandelt. Dem Vorwurf, windkraftsensible Arten wür - giefressende Schneekanonen die Pisten Wer 2.650 Windräder für Rheinland-Pfalz den bei der Nutzung der Windenergie nicht beschneien? Das alles mit Wind- und Solar - fordert, hätte zunächst prüfen müssen, ob genügend berücksichtigt, begegnet das strom? dieses Ziel ohne schwerwiegende Schäden Umweltministerium, das nun für Energie Auf der lokalen Ebene nimmt die seltsame für Natur und Landschaft erreichbar ist. Da und Naturschutz zuständig ist, gerne und Ausblendung klimaschädlicher Aktivitäten es sich bei der Errichtung von Windenergie - immer wieder mit dem Hinweis auf das durch die Verfechter der Energiewende anlagen um äußerst raumbedeutsame Bau - immissionsschutzrechtliche Genehmi - zuweilen groteske Züge an. So leistet sich vorhaben handelt, wäre eine höchst sorgfäl - gungsverfahren, in dem die zuständige die Verbandsgemeinde Birkenfeld einen Kli - tige Planung über alle Ebenen der Planungs - Kreisverwaltung unter anderem überprüfen maschutzmanager und rühmt sich, eine der hierarchie unbedingt geboten gewesen. muss, ob dem Bau der Anlage aus natur - 22 vom Bundesumweltministerium (BMUB) Natürlich hätte diese Planung eine ebenso schutzfachlicher Sicht zugestimmt werden besonders geförderten „Masterplankom - sorgfältige Grundlagenerhebung erfordert. kann. Mit dem „Naturschutzfachlichen munen 2016” im Bereich Klimaschutz zu Stattdessen verlangte die Landesregierung Rahmen zur Nutzung der Windenergie in sein. Der Verbandsbürgermeister, ein von den Regionalen Planungsgemeinschaf - Rheinland-Pfalz” habe man den Unteren äußerst aktiver Verfechter rigorosen Wind - ten, innerhalb kurzer Zeit mindestens 2 % Naturschutzbehörden ein gutes Instrument radbaus, äußert sich andererseits in der Pres - der Fläche als Vorranggebiete für die Nut - an die Hand gegeben, um die Naturschutz - se hoch erfreut darüber, dass die ADAC- zung der Windenergie auszuweisen. Die verträglichkeit von Windenergieanlagen zu Deutschlandrallye durch die Verbandsge - naturschutzfachlichen Daten, auf die sich beurteilen. Bei Anwendung dieser Richtlinie meinde führt, weil sie außer den Rallye-Fah - die Planungsgemeinschaften dabei stützen sei ein naturschutzkonformer Ausbau der rern einen Tross von 200.000 mit dem Auto mussten, waren ausgesprochen miserabel, Windenergienutzung garantiert. anreisender Zuschauer aus halb Europa mit - zum größten Teil veraltet und unbrauchbar. Diese Aussage muss bestenfalls als schön - bringt. Die Fachhochschule Birkenfeld Das Land hätte unbedingt vor dem rigoro - färberisch, schlimmstenfalls als zynisch ein - nennt sich „Umweltcampus Birkenfeld”, sen Ausbau der Windenergienutzung eine gestuft werden, weiß man doch im Ministe - weil sie vor allem umweltorientierte Studi - Erfassung windkraftsensibler Vogelarten, rium genau, dass sich die Genehmigungs - engänge anbietet. Sie rühmt sich, die grüns - besonders des Rotmilans, in Auftrag geben behörden bei der Beurteilung des Vorha - POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 LANDESPFLEGE UND NATURSCHUTZ 41

bens auf den vom Projektentwickler einge - reichten naturschutzfachlichen Planungs - beitrag stützen und verlassen müssen. Diese naturschutzfachlichen Planungsbeiträge werden von Fachbüros erstellt, die vom Pro - jektentwickler beauftragt und bezahlt wer - den. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es sich dabei oft genug um interessengeleitete „Ermöglichungsgutachten” handelt, die keinesfalls einen naturschutzverträglichen Ausbau der Windenergienutzung garantie - ren. So haben Mitglieder einer Bürgerinitiative und ehrenamtlich tätige Ornithologen allein in der Umgebung von Birkenfeld über zehn besetzte Milanhorste im 1500 m-Umfeld, zum Teil in unmittelbarer Nähe von geplan - Windradchaos im Oberen Nahebergland, in einem Schwerpunkt der Rotmilanver - ten Windrädern, gefunden, die in den natur - breitung, im Zugvogelkorridor zwischen Hunsrück und Nordpfälzer Bergland. Hier schutzfachlichen Planungsbeiträgen nicht werden demnächst fünf weitere Anlagen errichtet. (Foto: W. Weitz) berücksichtigt waren. Sogar ein Schwarz - storchhorst im Prüfraum war nicht gemeldet büros Kohle/Nussbaumer (u. a. Projektent - Schwarzstorchhorst zu zerstören (Der worden. Von den im Raum Gimbweiler-Wei - wickler für Windenergiefirmen), die eine Horst lag zum Teil am Boden, am Baum ersbach errichteten Windenergieanlagen (s. Gefährdung der Rotmilanpopulationen waren Steigspuren zu erkennen) Abbildung) wären mindestens sechs nicht durch WEA ausschließt. Diese Arbeit wurde l Vollständige, saubere Entfernung eines oder zumindest nicht ohne Vorlage einer als nicht belastbares, interessengeleitetes weiteren großen Horstes, vermutlich vom Aktionsraumanalyse genehmigt worden, Lobbypapier mit falschen Ansätzen und Schwarzstorch gebaut wenn ein seit Jahren besetzter Rotmilan - schweren methodischen Fehlern entlarvt, l Vergiftung von zwei Rotmilanen, einer horst im naturschutzfachlichen Planungs - das zudem von der Windindustrie finanziert davon durch Carbofuran, ein Gift, dessen beitrag berücksichtigt worden wäre. wurde. Die Bellebaum-Studie dagegen Anwendung und Besitz seit 1988 verbo - Oft werden die Planungsbeiträge noch nicht wurde inzwischen durch die vom Bundesmi - ten ist einmal den im „Naturschutzfachlichen Rah - nisterium für Wirtschaft und Energie beauf - l Zwei Rotmilanbruten, bei denen beide men” festgelegten methodischen Anforde - tragte, groß angelegte PROGRESS-Studie Altvögel unter Zurücklassen der Brut rungen gerecht, so dass die Genehmigungs - (GRÜNKORN et al. 2016) glänzend bestätigt. plötzlich verschwanden behörde immer wieder Nachbesserungen Es ist sehr aufschlussreich zu registrieren, wo l Ungewöhnlich viele Horstwechsel, die fordern muss. Dass in solchen Fällen die Pro - sich unser Naturschutzministerium orien - auf Störungen im Vorjahr schließen lassen jektentwickler und andere Nutznießer tiert. Das Umweltministerium verschließt vor die - Druck auf die Genehmigungsbehörde aus - Mangelhafte Grundlagenerhebung und sen Missständen die Augen, will uns gar die üben und mit rechtlichen Schritten drohen, chaotisch-überstürzte Windradpolitik unter rheinland-pfälzische Form der Energiewen - ist schlimm genug. Dass sie dabei auch noch Umgehung der Planungshierarchie haben de als Erfolg verkaufen. Ausgeblendet wird, mit Unterstützung durch das Umweltminis - also in Rheinland-Pfalz die Berücksichtigung wie so vieles andere, dass diese Pseudo- terium rechnen können, das, - wie zumin - des Natur- und Artenschutzes auf die Energiewende längst eine profitgesteuerte dest in einem nachweisbaren Fall geschehen unterste Planungsebene und den letzten Eigendynamik ( FLADE 2012) entwickelt hat, - der Genehmigungsbehörde massiv in den Schritt im Verfahren verlagert. Vor Ort ja immer mehr raubkapitalistische Züge Rücken fällt, anstatt sie zu unterstützen, haben die Projektentwickler in aller Regel annimmt - zum Schaden von Natur und kommt einem Skandal gleich. die Pachtverträge mit privaten Landbesit - Landschaft. Dem Umweltministerium geht es offenbar zern oder Kommunen schon abgeschlos - vorrangig um die möglichst zügige Geneh - sen, bevor die immissionsschutzrechtliche Literatur migung möglichst vieler Windräder. Das Genehmigung erteilt wird. (Hier muss ange - BELLEBAUM , J., F. K ORNER -N IEVERGELT , T. D ÜRR & zeigt sich auch beim Umgang des Ministeri - merkt werden, dass z. B. ein Landbesitzer, U. M AMMEN (2013): Wind turbine fatalities ums mit Untersuchungen zu negativen Aus - auf dessen Grundbesitz zwei WEA errichtet approach a level of concern in a raptor popu - wirkungen von Windenergieanlagen auf werden, in 20 Jahren über eine Million Euro lation. - Journal for Nature Conservation 21: Vogelpopulationen. Die wissenschaftlich Pachteinnahmen erzielt.) Droht nun ein 394– 400. fundierte und hoch valide, in Zusammenar - Milan- oder Schwarzstorchhorst die erhoff - FLADE , M. (2012): Von der Energiewende beit mit der Staatlichen Vogelschutzwarte ten Millionengewinne von Projektentwick - zum Biodiversitätsdesaster - Zur Lage des Brandenburg erarbeitete Untersuchung lern und Verpächtern zunichte zu machen, Vogelschutzes in Deutschland. - Vogelwelt von BELLEBAUM et al. (2013), die eine Schädi - dann kann man sich gut vorstellen, dass die 133: 149 - 158. gung der Rotmilanpopulation ab einer Vögel schlechte Chancen haben. GRÜNKORN , T., B LEW , J., C OPPACK , T., K RÜGER , bestimmten Windraddichte belegt, wird So ist es nicht verwunderlich, dass wir allein O., N EHLS , G., P OTIEK , A., R EICHENBACH , M., VON vom Umweltministerium (mit teils seltsa - in der Verbandsgemeinde Birkenfeld im RÖNN , J., T IMMERMANN , H. & S. W EITEKAMP men Argumenten) nicht anerkannt. Statt - Umfeld von geplanten Windenergieanla - (2016): Ermittlung der Kollisionsraten von dessen verweist das Ministerium in einem gen folgende Straftaten bzw. Verdachtsfälle (Greif-)Vögeln und Schaffung planungsbe - Schreiben an eine Bürgerinitiative auf die zu verzeichnen haben, wobei es sich sicher zogener Grundlagen für die Prognose und Studie „Rotmilan und Windenergie - ein nur um die Spitze eines Eisbergs handelt: Bewertung des Kollisionsrisikos durch Scheinproblem” des Schweizer Ingenieur - l Ein Versuch, einen alljährlich besetzten Windenergieanlagen (PROGRESS). - Crea - 42 LANDESPFLEGE UND NATURSCHUTZ 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

ted by BioConsult SH, ARSU, IfAÖ & Univer - den letzten Jahren: Weißstorch, Uhu, Kolk - Folienabdeckung, Feldberegnung, Dünger, sität Bielefeld. rabe und andere Vogelarten breiten sich bei Spritzmittel - mit all diesen negativen Ein - uns wieder aus. Der Luchs kehrt in den Pfäl - flüssen werden Feldhase & Co. heute zuneh - Die folgenden Angaben führen zu kritischen zerwald zurück. Während einst ausgerotte - mend konfrontiert. Wer kann das auf Dauer Auseinandersetzungen mit der Studie von te Arten wie Luchs und Wolf wieder hei - überleben? Selbst die sprichwörtliche Kohle & Nusbaumer: misch werden sollen (beim Wolf ist das noch Fruchtbarkeit des Hasen hilft ihm da nicht https://www.nabu.de/imperia/md/con - fraglich), geht es anderen, einst häufigen - mehr! tent/nabude/energie/wind/160406-nabu- den sogenannten Kulturfolgern - zuneh - Meister Lampe macht sich vom Acker. faktencheck-rotmilan-und-wind- mend schlechter. Ein besonders trauriges Trotz vieler Bemühungen und Gesetze sind energie.pdf (Stellungnahme des NABU) Beispiel ist da unser Feldhamster. Innerhalb moderne Landwirtschaft und Naturschutz http://lvbw-wka.de/media/- weniger Jahrzehnte wurde er vom Ernte - ganz offensichtlich unvereinbar. Gerade bei dumm/160409_Stellungnahme_zum_Dok schädling zur Rarität. Jetzt steht der Hams - uns im Rhein-Neckar-Raum in der Vorder - ument_Kohle_Nusbaumer_03_09_2015.p ter kurz vor der Ausrottung. pfalz ist dies besonders anschaulich zu df (Stellungnahme der Schweizerischen Was nutzt ihm ein Schutz auf dem Papier, erkennen. Großflächige, intensiv bewirt - Vogelwarte) wenn sein Lebensraum nachhaltig verän - schaftete Anbauflächen bestimmen das dert oder zerstört wird? Die moderne Land - Landschaftsbild. Hier singt keine Feldlerche Willi Weitz, Birkenfeld wirtschaft lässt dem Hamster und vielen mehr und hoppelt kein Hase umher - für anderen Tierarten einfach keinen Platz zum Wildtiere gibt es kein Überleben in solch Überleben. Nicht viel besser ergeht es Meis - einer Landschaft. Das Artensterben findet ter Lampe, auch der Feldhase verschwindet vor unserer Haustür statt, schleichend und mehr und mehr aus unserer Landschaft. von den meisten Menschen unbemerkt ver - Schon seit 1998 steht er auf der Roten Liste schwinden die letzten Lebensräume auf Die Landesregierung hat eine Dritte Teil - der bedrohten Tier- und Pflanzenarten. unseren Äckern und Feldern und damit auch fortschreibung des Landesentwicklungs - Kaum ein Lebensraum in Deutschland hat deren tierische Bewohner. Nicht nur die programms IV vorgelegt. Damit sollen sich in den letzten Jahrzehnten so verändert moderne Landwirtschaft, auch die zuneh - Windenergieanlagen u. a. im Pfälzerwald, wie die Feldflur. Einst artenreich an Tieren mende Bebauung ehemals landwirtschaft - in Natura 2000-Gebieten mit sehr hohem und Pflanzen - heute meist monoton und lich genutzter Flächen (Neubaugebiete und Konfliktpotential und in besonders lebensfeindlich: Maschinengerecht flurbe - Gewerbeflächen) bedeuten meist das Aus bedeutsamen Kulturlandschaften ausge - reinigt - kein Baum, kein Strauch, kein Grün - für Hamster, Rebhuhn, Hase u. a. Arten. In schlossen werden. Die Entscheidungs - streifen - kein Leben! So sieht es heute in unserer Acker- und Feldlandschaft ist der kompetenzen der Gemeinden bleiben weiten Teilen unserer Landschaft aus, gera - Gesang der Feldlerche längst verklungen, indessen erhalten. Die Stellungnahme der de bei uns hier in der Vorderpfalz, dem selbst das Gackern des Fasans hört man POLLICHIA können Sie auf unserer Home - Gemüsegarten Deutschlands. immer seltener - der stumme Frühling ist hier page einsehen. Sicher gibt es immer wieder Programme bereits traurige Realität. zum Schutz und zur Aufwertung von Es war einmal eine Landschaft, die nicht nur Lebensräumen. So z. B. die Sache mit dem allein der Ernährung des Menschen diente, Ackerrandstreifen. Gegen eine Ausgleichs - sondern auch Lebensraum für viele Tierar - zahlung sollen Landwirte am Rande ihrer ten bot. Aber wer weiß das schon, wen inte - Fünf vor Zwölf Äcker und Felder einen Grünstreifen zulas - ressiert das überhaupt? Was man nicht ist längst vorbei sen, wo Pflanzen und Kräuter wie Kamille, kennt, vermisst man nicht! Wegerich, Kornblume u. a. gedeihen, die So werden wir wohl in den nächsten Jahren Hase, Hamster & Co. - z. B. dem Hasen als Nahrung dienen. Was ist immer mehr einst häufige Tierarten unbe - Kulturfolger im Abseits daraus geworden? Nichts! Nach wie vor merkt, still und leise verlieren. Es wird sie ein - wird jeder Meter Boden genutzt, trotz Über - fach nicht mehr geben! Lässt sich diese Ent - Der Schutz unserer Natur ist in Deutschland produktion. wicklung noch aufhalten? Unser Dichter - gesetzlich festgelegt. Da wird etwa vor dem Während Äcker und Felder dem Menschen fürst Johann Wolfgang von Goethe hat dazu Neubau einer Brücke eine kostenaufwendi - reichlich Ernte bringen, finden viele Wildtie - einmal folgendes festgestellt: ge Heckenpflanzung zum Erhalt der Hasel - re hier kaum noch ausreichend Nahrung. So viel Schönes geht auf dieser Welt verlo - maus, die dort ihren Lebensraum hat, vorge - War die Landwirtschaft einst der Wegberei - ren, weil man es zu schnell verloren gibt. schrieben und durchgeführt. Vor dem Bau ter für eine große Artenvielfalt, ist sie heute der SAP-Arena wurde gar eine ganze Feld - maßgebend für den Verlust vieler Tierarten Reiner Schönfelder, Ludwigshafen hamsterpopulation mit großem Aufwand verantwortlich. und entsprechenden Kosten umgesiedelt. Feldhase, Wachtel, Feldhamster, Fasan, Solche Aktionen sollen deutlich machen, Feldlerche u. a. gehören zu den großen Ver - wie wichtig man den Naturschutz in lierern unter den Kulturfolgern. Denn aus Deutschland nimmt. Aber der Schein trügt! einst abwechslungsreichen Lebensräumen Die Wirklichkeit sieht anders aus. Die Liste mit Hecken, Wiesen, blühenden Wegrän - der bedrohten Tier- und Pflanzenarten dern u. a. Landschaftselementen wurden wächst weiter an. Die Einfalt des Menschen maschinengerechte eintönige Produktions - bedroht die Vielfalt der Natur mehr denn je. flächen - segensreich für den Menschen, Natürlich gibt es viele positive Meldungen in verloren für die Natur! Aus den Museen

Kristallmagie - Verborge - ner Zauber dunkler Turmaline

Sonderausstellung am Urweltmu - seum GEOSKOP auf Burg Lichten - berg (Pfalz)

Turmaline sind eine Gruppe von Mineralien, die seit Jahrhunderten aufgrund ihrer Far - benvielfalt und ihres Reichtums an Formen von Edelstein- und Mineralienliebhabern geschätzt und gesucht werden. Nicht umsonst gilt der Turmalin als Edelstein des

Abb. 2: TurmalinArt (attraktive Ausschnitte aus Turmalinscheiben).

Regenbogens. Es gibt ihn in mehr als 100 von diesen erst vor wenigen Jahren entdeck - unterschiedlichen Farben. Ansprechende ten Phänomenen begann für den Erstautor bunte Turmalinkristalle sind seltene, kostba - eine nun über 20 Jahre währende For - re Edelsteine ( RUSTEMEYER et al. 2011) - viel schungsreise durch das Innere Tausender häufiger kommt dafür die äußerlich pech - Turmalinkristalle. Dabei kam einerseits eine schwarze Turmalinart „Schörl” vor. Entge - große Zahl ästhetischer Bilder des „Natur - gen ihrem schmucklosen Äußeren sorgen künstlers Turmalin” ans Licht ( RUSTEMEYER diese dunklen Kristalle in ihrem Inneren 2015); andererseits wurden viele neuartige jedoch für eine Überraschung. Schneidet Strukturen entdeckt, die vom „Kristall- man aus Schörlen millimeterdicke, schwar - Leben” des Turmalins und den Krisen in sei - ze Scheiben und schleift sie vorsichtig dün - nem Inneren erzählen. ner, so erlebt man einen magischen Ein Turmalin würde gerne aufgrund der Moment: In der schwarzen Scheibe tauchen Kräfte im Kristallgitter zu einem geome - im Licht einer starken Lampe erste farbige trisch ebenmäßigen, perfekten Kristall Partien auf. Schleift man behutsam weiter, heranwachsen. Aber nur selten ist der Kris - dann entwickelt sich im besten Fall ein klei - tall bei seinem Wachstum ungestört. Wech - nes, detailreiches Bild von hoher Farbbrillanz seln die Umgebungsbedingungen, so rea - (Abb. 1). In den attraktivsten Scheibchen gieren Turmaline sehr sensibel mit Farb- und kann man unter dem Mikroskop in phantas - Formveränderungen. Die schönen Bilder in tische Landschaften und wundervolle ihrem Inneren entstehen so in einem Span - Naturgemälde eintauchen (Abb. 2). Trotz nungsfeld aus Störungen durch äußere der geringen Dicke der Scheibchen von oft Ereignisse, auf die der Kristall immer wieder Abb. 1: Dunkler Turmalinkristall mit nur wenigen hundertstel Millimeter wirken mit verblüffenden Strukturen reagiert einmontierten Turmalinscheiben. viele Bilder erstaunlich räumlich. Fasziniert (Abb. 3). Wie ein Datenrekorder speichert er 44 BERICHTE AUS DEN MUSEEN 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

Pfalzmuseum in Bad Dürkheim: Vielfalt der Natur – 2017 zurück in der Dauerausstellung Seit 2008 werden die Ausstellungsbereiche der Dauerausstellung des Pfalzmuseums für Naturkunde erneuert und umgestaltet. Nach der Ausstellung im Erdgeschoss, die 2011 wiedereröffnet wurde, ist nun der Umbau der Dauerausstellung im ersten Obergeschoss in vollem Gange. Sobald die Baumaßnahmen abgeschlossen sind, beginnt die Einrichtung der neuen Dauerausstellung. Dann werden auch die Inhalte der alten Dauerausstellung, die der - zeit im Sonderausstellungsbereich zu besichtigen sind, nach und nach ihre neuen Plätze in der Dauerausstellung oder im Magazin finden. Wer die Präparate von Säugetieren, Vögeln, Fischen, Insekten und Pilzen noch einmal zusammen an einem Ort besichtigen möch - te, kann dies noch bis zum Frühjahr tun. Anschließend ziehen sie eines nach dem anderen um. Die Dauerausstellung im ersten Oberge - schoss wird im Lauf des Jahres in neuem Glanz erstrahlen und mit interessanten und spannenden Themen zu Natur und Mensch zum Besuch einladen. Abb. 3: Querschnitte von Schörl-Kristallen, 2 - 4 cm breit. Das Museumsteam freut sich darauf, Ihnen die neuen Ausstellungsbereiche präsentie - dabei die geologische Entwicklung seiner GEOSKOPs (www.urweltmuseum- ren zu dürfen! Umgebung ( RUSTEMEYER 2015). geoskop.de). Die Entdeckungen dieser privaten For - GEOSKOP: Naturgeschichte schung wurden mit den Mitteln der Mikro- Literatur zum Anfassen und Makrofotografie dokumentiert - das RUSTEMEYER , P. (2015): Turmalin - Faszinieren - Im Urweltmuseum GEOSKOP geht es unter Schönste und Interessanteste wurde zu der de Kristalle mit phantastischen Innenwel - fachkundiger Begleitung auf Entdeckungs - Sonderausstellung „Kristallmagie - Verbor - ten. - Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München: tour durch Kohlesümpfe, Seen und Halb - gener Zauber dunkler Turmaline” zusam - 272 S. wüsten - ein Besuch bei den Ahnen der mengefasst. Die Besucher des GEOSKOP RUSTEMEYER , P., E PPELE , L., M AUTHNER , M., Dinosaurier. Die Schüler erleben Deutsch - können die phantastischen Bilder des PETSCH , J. & P EZZOTTA , F. (2011): Turmalin II – land, als es am Äquator lag und Vulkane „Naturkünstlers Turmalin” genießen. Da Farben, Formen, Fundorte, Phänomene. - glutflüssige Lava spuckten. Danach werden Turmalinkristalle lehrbuchartig nahezu alle extraLapis 41: 102 S. in einer abwechslungsreichen Spielshow an Kristallen vorkommenden Erscheinun - die Wissenskönige der Naturhistorie gen zeigen, gibt die Ausstellung darüber Paul Rustemeyer, gesucht. Am nächsten Tag führen kleine hinaus einen Einblick in das Wesen der Kris - Gundelfingen bei Freiburg Experimente spielerisch in die bunte Welt talle ganz allgemein. Auf diese Weise wird Sebastian Voigt, Urweltmuseum GEOSKOP der Gesteine, Minerale und Fossilien ein. Die ein Bogen geschlagen von der geradezu Jan Fischer, Urweltmuseum GEOSKOP Erdkugel wird nachgebaut und ein Vulkan meditativen Betrachtung einmaliger groß - zum Ausbruch gebracht. Am Nachmittag formatiger Turmalinbilder hin zu neuesten geht es um die hohe Kunst des Tierspuren - wissenschaftlichen Erkenntnissen über das lesens. Nach Anleitung werden Abgüsse Wachstum der Kristalle. von echten Ursaurier-Fährten hergestellt. Die Sonderausstellung „Kristallmagie – Ver - Programmpreis „Naturgeschichte zum borgener Zauber dunkler Turmaline” am Anfassen“: 32,30 € p. P. Urweltmuseum GEOSKOP auf Burg Lichten - Die Übernachtungspreise der Jugendher - berg (Pfalz) ist bis 28. April 2017 täglich zu berge finden Sie unter www.DieJugendher - den regulären Öffnungszeiten des Muse - bergen.de. Die Buchung erfolgt über die ums zu sehen. Jugendherberge oder über: www.DieJu - Am 12. Februar und 9. April 2017 finden am gendherbergen.de, Webcode 40402. GEOSKOP Workshops statt, in denen Inte - Kontakt: Musikantenland – Jugendherber - ressierte eigene Turmalin-Scheibchen bis ge, Burgstraße 12, 66871 Thallichtenberg, zur Farbbrillanz schleifen können. Nähere www.DieJugendherbergen.de, thallich - Infos finden Sie im Veranstaltungspro - [email protected]. gramm sowie auf der Homepage des POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 NEUMITGLIEDER 45 Neumitglieder

Nach § 7 der Satzung geben wir die Aufnahme folgender Mitglieder bekannt:

OG. Bad Dürkheim: BG. Koblenz-Mittelrhein: Erwin Edgar Franzmann, Bau-Ing., Edenkoben Walburga Lutz, Biol., Meckenheim/Rheinl. Dr. Susanne Manthe, Ärztin, Gönnheim Lutz Müller, Weisenheim am Berg OG. Landau: Karla Blöcher, Landau/Pf. OG. Edenkoben: Christine Laux, Landau/Pf. Jens, Sabine und Carl Becker, Edenkoben Gisela Hahn, Edesheim OG. Neustadt: Susanne und Tim Neumayer, Edenkoben Stefanie Kaufmann, München Klaus, Marion, Janina und Simon Wiedrich, Edenkoben Henning Thiele, Arzt, Neustadt/W.

KG. Germersheim: beim Hauptverein: Wolfgang Wagemann, OStR. i. R., Germersheim Wolgang Czegka, Brühl/Baden Lothar Moll, Schwetzingen OG. Grünstadt: Susanne Moll, Schwetzingen Ingrid Keth, Worms Gabriele Neumann, Mathemat., Quirnbach/Westerwald Peter Keth, Worms Harry Neumann, Quirnbach/Westerwald Katrin Niedermeier, Schulleit., Trier Verstorbene

Dr. Karl-Heinz Dannapfel, Dipl.-Biol., Weingarten, am 9. Oktober 2016 im 72. Lebensjahr, Luise König, Gemeindediakonin, Neustadt/W., am 11. Oktober 2016 mit 91 Jahren, Ria Martha Kretzer, Neustadt/W., am 25. September 2016 mit 77 Jahren, Jutta Mankel, Neustadt/W., am 25. Februar 2016 im 85.Lebensjahr, Dr. Fritz Rappert, Gymnas.-Prof. i. R., Römerberg, am 30. August 2016 im 93. Lebensjahr, Gerhard (Gerrit) Schmitz-Veltin, Bibliothekar, Bad Dürkheim, am 17. November 2016 mit 77 Jahren, Ernst Schumacher, Lehrer i. R., Neustadt/W., mit 74 Jahren, Dr. Heinz Wehrheim, Birkweiler, am 24. November 2016 mit 93 Jahren, Günter Wrusch, Meisenheim, am 19. Oktober 2016 mit 79 Jahren.

Neu im Team des Pfalzmuseums: Katharina Schneeberg, Dipl.-Biol. Dr. rer. nat.

Seit dem 1. September 2016 hat das Pfalzmuseum ein neues Team-Mitglied: Dr. Katharina Schneeberg hat die Nachfolge von Dr. Frank Wieland angetreten, der Anfang 2016 die Leitung des Museums übernommen hat. Katharina Schneeberg wurde 1983 in Jena (Thüringen) geboren. Dort studierte sie an der Friedrich-Schiller-Universität Biologie, mit Schwerpunkt Zoologie. In ihrer Promotion spe - zialisierte sie sich dann auf die Entomologie und arbeitete morphologisch-systematisch an Fliegen und Mücken (Diptera). Den Dipteren blieb sie auch während ihres Postdokto - randenstipendiums der Carl-Zeiss-Stiftung 2014 treu und untersuchte während dieser Zeit die Kopfstrukturen der Larven morphologisch und molekulargenetisch. Die privaten Interessen der Entomologin sind im weitesten Sinne die Insekten und die Natur allgemein. Während ihrer Zeit in Jena engagierte sie sich für die Naturbildung im Kindergartenalter und erhielt für ihr Engagement 2016 den HelferHerzen-Preis. Am Pfalzmuseum ist Katharina Schneeberg für alle Themengebiete der Zoologie zustän - dig. Hierzu zählen unter anderem die Pflege, Erweiterung und Bearbeitung der zoologi - schen Sammlungen der POLLICHIA, Öffentlichkeitsarbeit und Ausstellungskonzeption. Personalia

Dr. Walter Lang 80 Jahre

Am 3. Januar 2017 jährte sich Dr. Walter Langs Geburtstag zum 80. mal. Für alle botanisch Interessierte ist sein Name seit vielen Jahrzehnten untrennbar mit der floristischen Erforschung der Pfalz verbun - den, denn seit über einem halben Jahrhun - dert widmet er sich der Flora der Pfalz. Seine erste botanische Veröffentlichung - wenn man von einer Schülerveröffentlichung absieht - stammt aus dem Jahre 1965. Sie hatte, wie auch später seine Dissertation (ver - öffentlicht 1969-1971 in den Mitteilungen der POLLICHIA), die Esskastanie zum Thema. Seit dieser Zeit vergeht kaum ein Jahr, in dem nicht von ihm eine Publikation zu einem bota - nischen Thema erscheint, oft sind es sogar mehrere Artikel pro Jahr. Insgesamt kamen so über 100 Veröffentlichungen zu überwie - gend regionalen botanischen Themen zusammen. Weit mehr als die Hälfte dieser Beiträge erschien in den „Mitteilungen der POLLICHIA” und im „POLLICHIA-Kurier”. Neben diesen botanischen (vor allem floristi - schen) Beiträgen verfasste Walter Lang auch 23 weitere, rein faunistische Publikationen, vor allem mit Erstnachweisen von Heuschre - cken für die Pfalz, siehe hierzu wie auch zu der vollständigen Publikationsliste und weiteren Lebensdaten NIEHUIS 2016. Walter Langs wichtige Funktion in dieser gan - zen Zeit war aber neben diesen Veröffentli - chungen und eigenen umfangreichen Kartie - rungen (und - nicht zu vergessen - der Motiva - tion seiner Schüler) nicht zuletzt eine weitere: Spätestens seit seiner Übernahme der Regio - nalstelle der floristischen Erforschung Mittel - Dr. Walter Lang vor einem kleinen Teil seines Herbars. europas Anfang der 1970er Jahre bestand seine bedeutende Aufgabe auch darin, floris - Wolff, Hans Dieter Zehfuß) in der Kommissi - eigenen bemerkenswerten Funden und tische Erfassungen in der Pfalz zu koordinie - on „Flora der Pfalz” für dieses Projekt zusam - Beobachtungen für die Pfalz gemacht. Viele ren und zu verifizieren. Nicht wenige Gelän - menzuführen. dürften sich (z. T. undatiert) auf seinen Gelän - debotaniker sind vom Typ her eher einzelgän - Lang war auch gewissermaßen das Nadelöhr, de(strich)karten befinden und alle in den Ver - gerisch veranlagt; sie sammeln und verfügen durch das insbesondere neue oder spektaku - breitungsatlas zur „Flora der Pfalz“ eingeflos - über Daten, ohne dass ein größerer Perso - läre Beobachtungen hindurch mussten. So sen sein, der zuerst nach langer Vorlaufzeit nenkreis oder gar die Öffentlichkeit über war es z. B. auch für den Schreiber dieser Zei - 1993 in gedruckter Form ( LANG & W OLFF 1993) diese genauere Kenntnis hat. Derartige len Anfang der 1990er Jahre selbstverständ - und 2011 erweitert und aktualisiert als CD Daten aufzutun, sie zu sichten und zu über - lich, dass er so bemerkenswerte Wiederfun - (LANG & W OLFF 2011) - jeweils in Kooperation prüfen, um sie dann in einem größeren Kar - de wie die der Distel-Sommerwurz ( Oroban - mit seinem kongenialen Mitherausgeber und tierprojekt einzubringen, das war ein wesent - che reticulata ) oder des Kleefarns ( Marsilea Freund Peter Wolff - erschienen ist. Den licher Verdienst von Walter Lang. quadrifolia ) dem POLLICHIA-Botanik- immensen Arbeits- und Zeitaufwand, der der Dazu gehörte auch, einen Kreis von profun - Arbeitskreis-Leiter zur Bestätigung persön - Erstellung eines Verbreitungsatlasses den regionalen Botanikern (wie Otto Brettar, lich vor Ort zeigte. zugrunde liegt, kann wohl nur jemand Norbert Hailer, Hermann Lauer, Hans Rei - Walter Lang hat im Rahmen seiner langjähri - ermessen, der so ein umfangreiches Werk chert, Otto Schmidt, Gerhard Schulze, Peter gen floristischen Kartierungen eine Reihe von selbst erarbeitet hat. POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 PERSONALIA 47

Einigen Erstfunden der Pfalz widmete W. Wer vermutet, dass - aufgrund des räumli - um auch in Zukunft in der Pfalz bleiben könn - Lang eigene Veröffentlichungen, so z. B. chen Schwerpunktes seiner Veröffentlichun - te, u.a. vorausgesetzt, die entsprechenden Solanum nitidibaccatum (LANG 1974), Sola - gen und Tätigkeiten - die Aufsammlungen Rahmenbedingungen für die Aufbewahrung num sarachoides (LANG 1975), Rumex trian - ausschließlich aus der Pfalz stammen, hat sich und Betreuung seiner umfangreichen Auf - gulivalvis (LANG 1981), Vulpia fasciculata und getäuscht. Tatsächlich schätzt Walter Lang, sammlungen wären auf Dauer gesichert. V. membranacea (LANG 1990). dass nur zwei Drittel der Belege aus der Pfalz Seine Erst-Beobachtung des Klebrigen Alants stammen. Dies lässt sich mit der umfangrei - Literatur (damals unter der wissenschaftlichen chen Reisetätigkeit von W. Lang erklären. Die GOTTSCHLICH , G. (1990): Hieracium walteri- Bezeichnung Inula graveolens , heute Dittri - zahlreichen Auslandsaufenthalte sind bei NIE - langii n.sp., eine bisher übersehene H. echioi - chia graveolens ) für die Pfalz ist hingegen HUIS (2016: 631 f.) dokumentiert. Zwischen des -Zwischenart des Oberrheiniischen Tief - unter einem anderen Namen publiziert wor - den Azoren und West-China, Skandinavien landes. - Mitt. POLLICHIA 77: 181 - 187. den. und Nordafrika gibt es kaum ein Land, das KORNECK , D., L ANG , W. & R EICHERT , H. (1980): Von der adventiven Crassula recurva (LANG Walter Lang nicht bereist hat. Dazu gehören Verschollene und gefährdete Farn- und Blü - 1981) wie auch von zwei Nachtkerzen ( LANG auch Länder wie Iran, Irak und Syrien, die zeit - tenpflanzen - Rote Liste Gefäßpflanzen. - 2016) veröffentlichte er die Erstfunde für weise oder z. T. noch immer aufgrund der Hrsg. Ministerium für Soziales, Gesundheit Deutschland. innenpolitischen Situation nicht (mehr) zu und Umwelt. - 78 S. Eine Rubus -Sippe ( R. leiningeri ) beschrieb er den bevorzugten Reisezielen gehören. KORNECK , D., L ANG , W. & R EICHERT , H. (1986): erstmals für die Wissenschaft ( LANG 2001); Genauso wenig, wie die Sammeltätigkeit auf Rote Liste der in Rheinland-Pfalz ausgestor - ein Habichtskraut ( Hieracium walteri-langii ) die Pfalz beschränkt war, war es ihr Ziel, eine benen, verschollenen und gefährdeten Farn- wurde nach ihm benannt ( GOTTSCHLICH 1990), bestimmte regionale Flora vollständig zu und Blütenpflanzen (2. neubearb. Fassung, wie auch ein Rubus -Taxon ( WEBER 1998): dokumentieren. Vielmehr ging Walter Lang Stand 31.12.1985). - 43 S. Rubus walteri . von Anfang an selektiv vor. Nicht zuletzt LANG , W. (1974): Solanum nitidibaccatum BIT - Seine floristischen Kartierungen waren aber durch seine Funktion im Rahmen der floristi - TER (Argentinischer Nachtschatten), eine nie reiner Selbstzweck. Schon seit den schen Erforschung Mitteleuropas sammelte neue Art der Pfälzer Flora.- Mitt. POLLICHIA 1970er Jahren trat er als Mitverfasser von Walter Lang vor allem sogenannte kritische III, 21: 99 - 102. naturschutzfachlichen Gutachten für die Arten und Gattungen. Dementsprechend LANG , W. (1975): Der Saracho-Nachtschatten Süd- wie für die Westpfalz in Erscheinung; sind sie im Herbar besonders repräsentiert. (Solanum sarachoides SENDTNER em. BITTER ), dem Beirat für Landespflege (heute Natur - Einen besonders großen Anteil nehmen Grä - eine weitere südamerikanische Art, neu für schutz) bei der Kreisverwaltung Bad Dürk - ser ( Poaceae ) und Korbblütler ( Asteracea e) die Pfalz . - Mittl. POLLICHIA 63: 45 - 48. heim gehörte er vier Jahrzehnte an. ein. An Gattungen sind die Brombeeren LANG , W. (1981): Crassula recurva (HOOK .) Er war auch maßgeblicher Mitverfasser der (Rubus ), Seggen ( Carex ) und Habichtskräuter OSTENF ., eine neue Art in der Bundesrepublik Roten Liste der in Rheinland-Pfalz gefährde - (Hieracium ) mit (geschätzten) mehreren hun - Deutschland. - Göttinger Florist. Br. 15 (3/4): ten und ausgestorbenen Farn- und Blüten - dert bis über tausend Belegen hervorragend 41 - 44. pflanzen ( KORNECK , LANG & REICHERT 1981 und stark vertreten. LANG , W. (1990): Vulpia fasciculata (FORSSK .) 1986), die leider in der Folgezeit nicht mehr Derzeit ist das Herbar in zwei Räumen in SAMP . und Vulpia membranacea (L.) DUMORT ., aktualisiert wurden. einem Nebengebäude des Lang’schen Famili - zwei neue Grasarten in der Pfalz. - Mittl. POL - Der POLLICHIA und dem Pfalzmuseum war er enhauses in Erpolzheim untergebracht. 8 LICHIA 77: 189 - 191. über all die Jahrzehnte aufs engste verbun - Stahlschränke reichen bei weitem nicht für LANG , W. (2001): Rubus leiningeri W. LANG , den, so z. B. zeitweise als Vereins-Schriftfüh - alle Belege des Herbars aus. Die liebevoll und eine neue Brombeerart der Pfälzer Flora. - rer (1971). Von 1971 bis 1978 stand er ehren - aufwändig präparierten Belege und sicher MItt. POLLICHIA 88: 165 - 175. amtlich dem damaligen POLLICHIA-Museum aufbewahrten Herbarbögen sind in einem LANG , W. & WOLFF , P. (1993): Flora der Pfalz - vor. Für all seine Verdienste bekam er 1987 optimalen Zustand, besser als in manch Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflan - von Prof. G. Preuß die POLLICHIA-Medaille einem ehrwürdigen Museumsherbarium. zen für die Pfalz und ihre Randgebiete. - Ver - und -Ehrenmitgliedschaft überreicht. Dazu gehört auch, dass fast alle Belege, ins - öff. Pfälz. Gesell. z. Förd. Wissenschaften 85: Während die meisten dieser Tätigkeiten und besondere die von sogenannten kritischen 1 - 444. Verdienste von Walter Lang den (botanisch) Arten und Gattungen, von Spezialisten revi - LANG , W. & WOLFF , P. (2011): Flora der Pfalz - interessierten POLLICHIAnern mehr oder diert wurden, die Gräser z. B. von Prof. H. Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflan - wenig bekannt sind, ist die „Ausbeute und Scholz † (Berlin), die Brombeeren von Prof. zen für die Pfalz und ihre Randgebiete. - 2., Ernte” all dieser Unternehmungen bislang H.E. Weber (Vechta) und Dr. G. Matzke- stark erweiterte u. aktualisierte Auflage. - weitgehend unbekannt, weil auch unöffent - Hajek, die Habichtskräuter von G. Gott - Veröff. Pfälz. Gesell. z. Förd. Wissenschaften, lich: schlich. Neue Medien 1. 1. CD-Aufl. Walter Lang hat in all den Jahrzehnten sehr Der älteste Beleg stammt übrigens nicht - wie NIEHUIS , M. (2016): Dem pfälzischen Botani - viele Pflanzen gesammelt, gepresst und wohl zu erwarten wäre - aus den 1950er Jah - ker Dr. Walter LANG zum 80. Geburtstag. - getrocknet, mit anderen Worten: ein sehr ren, sondern aus 2001. Wie ist dieses erklä - Fauna Flora Rheinland-Pfalz 13 (2): 623 - 644. umfangreiches Herbar angelegt. Es umfasst rungsbedürftige Datum und Faktum zu ver - < u.a. mit vollständiger Publikationsliste v. W. inzwischen über 20.700 (!) nummerierte stehen? Lang> Bögen und dürfte allein quantitativ zu den Bei dem Beleg handelt es sich um ein in Teer - WEBER , H.E. (1998): Beitrag zur Brombeerflo - größten Privatsammlungen lebender deut - schichten konserviertes Schilf-Fragment aus ra der Pfalz. - Mittl.POLLICHIA 85: 219 - 229. scher Botaniker zählen. Vier Fünftel der Bele - einem Mauerwerk der uralten Stadt Ur in ge wurden erst in den letzten 25 Jahren Mesopotamien, die Walter Lang mit seiner Johannes Mazomeit, Ludwigshafen gesammelt, also nach seinem 55. Lebensjahr kulturgeschichtlich interessierten Frau Ger - (Foto: J. Mazomeit) - eine eindrucksvolle Ermunterung, durchaus linde, die ihn auf fast allen Auslandsaufent - auch noch im fortgeschrittenen Alter anzu - halten begleitet, mitgebracht hat. fangen, ein Herbar anzulegen. Walter Lang sähe es gern, wenn sein Herbari - 48 PERSONALIA 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

Dr. Hans Reichert 80 Jahre ziert. POLLICHIA-Kurier-Lesern ist Hans Rei - Nachruf für Herrn chert nicht zuletzt auch durch seine Exkursi - Dr. Karl-Heinz Dannapfel Dass die POLLICHIA kein rein pfälzischer Ver - onsberichte bekannt. ein ist, das verkörpert seit vielen Jahrzehn - Wie es sich für einen guten Geländebotani - Nach längerer, schwerer Krankheit verstarb ten kaum ein anderer so vollendet wie Hans ker gehört, hat sich Hans Reichert schon am 9. Oktober 2016 Herr Dr. Karl-Heinz Reichert. Botanisch mehr im Nahegebiet früh für den Natur- und Biotopschutz einge - Dannapfel im Alter von 71 Jahren. Herr Dr. und im Trierer Raum zu Hause als in der Pfalz, setzt. Noch bis heute informiert er regelmä - Dannapfel war Gründungsmitglied der gehört er doch zu den verlässlichen Säulen ßig die interessierte Öffentlichkeit über POLLICHIA-Kreisgruppe Germersheim - der POLLICHIA. Dies zeigt sich nicht zuletzt gefährdete Pflanzen, insbesondere über die Kandel im Jahre 1980 und war von Anfang immer wieder bei den Hauptausschuss-Sit - seiner derzeitigen Heimat im Trierer Raum. bis zum Jahre 2014 unser Schriftführer. zungen, wenn er mit dem Zug aus Trier den In enger Abstimmung mit Vertretern ande - Schon in seiner Dissertation leistete der Zoo - weitesten und längsten Weg von allen Mit - rer Naturschutzverbände erarbeitet er dort loge Dr. Dannapfel einen wesentlichen Bei - gliedern auf sich nimmt, um rechtzeitig an auch Stellungnahmen im Rahmen von trag zur Charakterisierung von Gewässern den Sitzungen teilzunehmen, und dies mit Genehmigungsverfahren. durch Wasserkäfer. Seine Forschungsgebie - seinen fast 80 Jahren. Seine vielfältigen (weit über 100) Publikatio - te waren sowohl der mittlere Oberrhein mit Für das Nahegebiet und seit einiger Zeit für nen aus sechs Jahrzehnten wie auch seine seinen Altwässern als auch der Bienwald. den Trierer Raum hat Hans Reichert in floris - Verdienste bei der floristischen Erforschung Seine Forschungsergebnisse halfen uns bei tischer Sicht eine ähnliche Bedeutung wie des Nahegebietes und der Region Trier wer - Verfahren der Unterschutzstellung wertvol - Walter Lang für die Pfalz. Tatsächlich haben den sicher noch an anderer Stelle ausführlich ler Gebiete. Ein weiteres Forschungsgebiet sie eine Reihe von Gemeinsamkeiten, so z. B. wie auch zusammenfassend dokumentiert, waren Lößhohlwege, die er insbesondere in das gleiche Geburtsjahr (1937), einen viele seiner Veröffentlichungen finden sich im der Gemarkung Hochstadt genau unter - Geburtstag Anfang Januar (bei W. Lang der Literaturverzeichnis seiner Hauptwerke. suchte. Neben typischen Insektenarten 3., bei H. Reichert der 1. Januar), eine beobachtete er die Avifauna, darunter den gemeinsame Studienzeit für das Lehramt in Literatur Bienenfresser als Neuankömmling. Mainz, den gleichen Lehrerberuf, ihr beson - BLAUFUSS , A. & R EICHERT , H. (1993): Flora des Herr Dr. Dannapfel half uns auch bei der deres Interesse an den Rosaceae (bei Nahegebietes und Rheinhessens. - POLLI - Abfassung von Stellungnahmen gemäß W. Lang sind es die Brombeeren, bei Hans CHIA-Buch 26, 1061 S. § 63 Bundesnaturschutzgesetz, insbeson - Reichert die Wildrosen), die gemeinsame HAND , R., R EICHERT , H., B UNJOCH , W., K OTTKE U. dere bei Flurbereinigungsverfahren. Bei Herausgabe der ersten Roten Liste für die & C ASPARI , S. (2016): Flora der Region Trier. - unseren Exkursionen und Jugendveranstal - Farn- und Blütenpflanzen von Rheinland- Trier: Weyand. tungen war er immer ein gefragter Führer Pfalz ( KORNECK , L ANG & R EICHERT 1980 u. KORNECK , D., L ANG , W. & R EICHERT , H. (1980): und Fachmann. 1986), die federführende Herausgabe von Verschollene und gefährdete Farn- und Blü - Lieber Karl-Heinz, wir vermissen dich. In dei - regionalen Florenwerken... tenpflanzen - Rote Liste Gefäßpflanzen. - nen Werken lebst du fort. Kein Wunder, dass bei der Vielzahl an Hrsg. Ministerium für Soziales, Gesundheit Gemeinsamkeiten beide Biologen seit ihrer und Umwelt. - 78 S. Herbert Jäger, Jockgrim Studienzeit miteinander befreundet sind. KORNECK , D., L ANG , W. & R EICHERT , H. (1986): Hans Reichert hat es geschafft, was nur Rote Liste der in Rheinland-Pfalz ausgestor - wenigen Botanikern vergönnt ist, nämlich benen, verschollenen und gefährdeten zwei regionale Florenwerke als Mitverfasser Farn- und Blütenpflanzen (2. neubearb. Fas - zu veröffentlichen: 1992 die „Flora des sung, Stand 31.12.1985). - 43 S. Nahegebietes und Rheinhessens“ ( BLAUFUSS LANG , W. & W OLFF , P. (1993): Flora der Pfalz - & R EICHERT 1992), 24 Jahre später die „Flora Verbreitungsatlas der Farn- und Blüten - der Region Trier“ ( HAND , R EICHERT , B UNJOCH , pflanzen für die Pfalz und ihre Randgebiete. KOTTKE & C ASPARI 2016; die Rezension zu die - - Veröff. Pfälz. Gesell. z. Förd. Wissenschaf - sem neuen Grundlagenwerk folgt im nächs - ten 85: 1 - 444. ten POLLICHIA-Kurier). REICHERT , H. (2015): Die Flora des Nahegebie - Daneben trug er mit seinen Fundangaben tes und Rheinhessens. - In: GEIGER , M. & H ELB , zu der Entstehung eines weiteren regiona - H.-W . (Hrsg.): Naturforschung, Naturschutz len Florenwerks bei, dem Verbreitungsatlas und Umweltbildung - 175 Jahre POLLICHIA. zur „Flora der Pfalz” ( LANG & W OLFF 1993), in S. 94 - 97. dessen gleichnamigen Kommission er Mit - glied war. Johannes Mazomeit, Ludwigshafen Seinen Zugang zur POLLICHIA (schon 1963) über Prof. G. Preuß, die Mitarbeit im „Bota - nischen Arbeitskreis Schloss Dhaun” wie auch die Entstehungsgeschichte der „Flora des Nahegebietes und Rheinhessens” (ver - öffentlicht als POLLICHIA-Buch) hat Hans Reichert zuletzt noch einmal im POLLICHIA- Jubiläumsband geschildert ( REICHERT 2015). Mehr als manch anderer regionaler Botani - ker hat Hans Reichert sich mit der Geschich - te der Botanik und den Gründungsvätern Dr. Karl-Heinz Dannapfel bei einer der Botanik beschäftigt und darüber publi - Exkursion für Kinder. (Foto: H. Jäger) POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 PERSONALIA 49

Nachruf auf Günter Wrusch

- geboren am 23. Oktober 1937 in Berlin, gestorben am 19. Oktober 2016 in Meisenheim -

Günter Wrusch wuchs in Berlin auf. Er ver - brachte in seiner Kindheit und Jugend viel Zeit mit seinen Großeltern. Von diesen wurde er schon früh an die Natur, speziell den Umgang mit Pflanzen und Tieren heran - geführt. Die „Grenze“ spielte in seinem jun - gen Leben eine große Rolle. So ging er im Ostteil zur Schule, während er im Westteil wohnte. Von 1957 bis 1963 studierte er Biologie an der Freien Universität Berlin. Vor, während Abb. 1: Portrait von Günter Wrusch mit seinen beiden Dauerpfleglingen, einem und nach dieser Zeit absolvierte er viele Erlenzeisig und einem Stieglitz. (Foto: Barbara Wrusch) Exkursionen in die Natur in und um Berlin. 1963 wurde er - obwohl derzeit keine offi - Tourismus-Kulissen täuschen ließ, sondern So ist ihm eine paläontologische Ausstel - zielle Stelle zu besetzen war - aufgrund sei - sich auch mit den Problemen der besuchten lung mit dem konstruierten Titel „Der Mei - ner Fachkenntnisse u. a. in der Pflege unge - Länder befasste. Schon bald beteiligte er senheim-See“ im historischen Rathaus in wöhnlicher Haustiere in den Schuldienst in sich auf Schloss Dhaun an der Leitung des Meisenheim zu verdanken. Diese wurde Berlin-Wilmersdorf eingestellt. Der zustän - Botanischen Arbeitskreises, indem er z. B. 2004 der Stadt Meisenheim übergeben. Im dige Schulrat tat mit Begeisterung kund: regelmäßig an den Sitzungen zur Aufstel - Jahr 2014 half er bei der Ergänzung und „Das muss ein Biologe sein, wer so ein Haus - lung der Jahresprogramme teilnahm und Überarbeitung der Ausstellung. So küm - tier hat!“ Dabei war „Muhammad Ali“, ein diese später auch leitete. merte er sich um die Firma zur Umsetzung Brillenkaiman, gemeint. 1980 war er eines der Gründungsmitglieder eines modernen Lichtkonzeptes und beglei - 1964 heiratete er Barbara Teschemacher. der POLLICHIA-Gruppe Bad Kreuznach. tete den Umbau. Zwei Kinder kamen 1965 und 1969 zur Dort trat er 1984 die Nachfolge von Alfred Die bis heute andauernde Kooperation mit Welt. Blaufuß an. Den Vorsitz hatte er bis ins Jahr dem Paul-Schneider-Gymnasium verdan - Der Umzug nach Meisenheim folgte 1972. 2013 inne. Das Amt des Vorsitzenden übte ken wir Günter Wruschs Talent, junge Men - Dort trat Günter Wrusch eine Stelle als Lehr - er mit großem Engagement aus. Besonders schen zu motivieren. Jedes Jahr unterstüt - kraft am Paul-Schneider-Gymnasium an. am Herzen lagen ihm die Präsentation der zen Schülerinnen und Schüler den Pflege - Später leitete er an der Schule bis zur Pensio - ehrenamtlichen Arbeit in der Öffentlichkeit einsatz im Naturschutzgebiet „Wingerts - nierung im Jahr 2002 die Fachbereiche Bio - und die Nachwuchsförderung. So veröf - berg” bei Brauweiler. Für die Schülerinnen logie und Chemie. fentlichte er das Jahresprogramm in der und Schüler setzte er das praktische Lehren Im Alter von 78 Jahren musste er erfahren, Lokalpresse, übernahm er Aufbau, Gestal - und Lernen u. a. während der jährlichen Pro - dass er unheilbar an Krebs erkrankt war. tung und Pflege eines eigenständigen Inter - jektwoche und im Fachbereich Biologie fort. Nach kurzer schwerer Krankheit durfte er netauftritts der Gruppe Bad Kreuznach, Sein Anliegen war es, jungen Menschen die am 19. Oktober 2016 friedvoll zu Hause ein - erstellte er ausführliche Exkursionsberichte, Natur durch praktisches Tun im Gelände schlafen. Die Trauerfeier und Beisetzung die teilweise noch bis heute auf der Internet - nahe zu bringen. So stellte er manch kniffli - fanden am 29. Oktober 2016 in Meisen - seite abrufbar sind. Als Vertreter der POLLI - ge Aufgabe, z. B. eine Kartierung der Stadt - heim statt. CHIA nahm er regelmäßig an Begehungen bäume in Meisenheim, eine Strukturkartie - der Biotopbetreuung des Kreises teil und rung eines Abschnittes des Jeckenbachs Sein Wirken für die POLLICHIA begann mit erstellte nicht zuletzt aufopferungsvoll oder 100 verschiedene Pflanzen im Frühjahr der Teilnahme am Botanischen Arbeitskreis naturschutzfachliche Stellungnahmen zu zu sammeln. auf Schloss Dhaun. Der Kontakt entstand Eingriffsvorhaben im Kreisgebiet. Bei anste - Wenngleich er in den Gebieten der Biologie, durch seinen Kollegen Jost Didlaukies (†). henden Geländeterminen bediente er sich Ökologie, Geologie und Landschaftspflege Seinen ersten Vortrag auf Schloss Dhaun mit Freude bis ins hohe Alter eines unge - firm war, lag ihm die Ornithologie als Fach - hielt Günter Wrusch bei den damals noch wöhnlichen Fortbewegungsmittels. Oft disziplin besonders nahe. So führte er viele fast monatlich stattfindenden Tagessemina - kam er - zur Überraschung der anderen Teil - vogelkundliche Exkursionen im Kreis Bad ren am 5. Mai 1984. Thema: „Karst-Erschei - nehmer - von Meisenheim aus mit dem Kreuznach an, u. a. auch im Volksbildungs - nungen in Jugoslawien“. Das Ehepaar Motorroller gefahren. werk Meisenheim. Als das abnehmende Wrusch unternahm gerne und oft Reisen in Günter Wrusch war lange Zeit ein konstant Hörvermögen im Alter einer weiteren ferne Länder, so dass einige Veranstaltun - aktives Mitglied in der POLLICHIA, immer Durchführung dieser Exkursionen gezwun - gen mit ihren Vorträgen bereichert wurden, bereit, sich auf Neues einzulassen und auf genermaßen entgegenstand, suchte er sich z. B. das mehrtägige Winterseminar am 2. Anregungen einzugehen. Er brachte die mit seiner Frau eine andere Art der Teilnah - Dezember 1989 mit „Ceylon, Paradies mit nötige Geduld auf, um gesteckte Ziele oder me. Ausgestattet mit Spektiv und Fernglas, Schönheitsfehlern“. Der Titel verrät, dass Vorhaben bis zu ihrer Umsetzung aktiv zu widmete er sich bis zuletzt der Beobachtung Günter Wrusch sich nicht durch blendende begleiten. der schillernden Vogelwelt im In- und Aus - 50 PERSONALIA 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

unter 06322/9413-31. Kosten: 6 € pro Person für 4 Stunden, 10 € pro Person für einen ganzen Tag. 10 - 15 Uhr und nach Vereinbarung ; die Veranstaltung kann sowohl im Museum als auch am Schulort durchgeführt werden

Neues Angebot für Schulen: Die Sparkassen-Bionik-Schatzkiste. Ein Projekt des Pfalzmuseums und der Sparkasse Rhein-Haardt. Zusammen mit der Sparkasse Rhein- Haardt startet das Pfalzmuseum für Natur - kunde ein neues dreijähriges Projekt für Schulen. Begleitet von ausgebildetem Fachpersonal kommt die Sparkassen-Bio - nik-Schatzkiste in Schulen vor Ort und bie - tet als Unterrichtseinheit eine anschauli - che Einführung in das Thema “Bionik - Ler - nen von der Natur”. Mit über dreißig Abb. 2: Ornithologische Exkursion im Frühjahr 2016 ins Mittlere Isartal - Günter Gegenständen aus Natur und Technik, Wrusch mit fokussiertem Objekt, einem Kuckuck. (Fotos: Kurt-Werner Augenstein) mehreren Zuordnungskarten, Arbeitsblät - tern sowie Sach- und Schulbüchern wird vermittelt, wie aus einem genauen Beob - land. Seine letzte POLLICHIA-Exkursion Besondere Angebote unserer achten und Analysieren der Natur Ideen führte ihn ins Mittlere Isartal, das mit seinen Museen für Schulen entstehen können für natur-, umwelt- und zahlreichen ornithologischen und land - menschengerechte Entwicklungen in der schaftlichen Schönheiten beeindruckte Veranstaltungen des Pfalzmuse - Technik. Zielgruppe sind alle Schularten ab (siehe Abb. 2). ums für Naturkunde in Bad Dürk - der 3. Klasse bis zur Oberstufe. Einzelhei - Er war für die POLLICHIA Mitglied im Natur - heim für Schulklassen zwischen ten zu Dauer, klassenspezifischer Durch - schutzbeirat (ehemals Landespflegebeirat) den Osterferien und den Sommer - führung und inhaltlichen Schwerpunkten des Kreises Bad Kreuznach. ferien zum Thema „Honigbienen“ werden in individuellen Vorgesprächen Für sein langjähriges ehrenamtliches Enga - mit interessierten Lehrkräften abgeklärt. gement in der POLLICHIA wurde Günter Praktikum Natur Kosten für die Schule: 50 € pro Einsatz für Wrusch am 10. März 2013 die Goldene Schwerpunkte des Programms sind einen die Ausleihe der Sparkassen-Bionik- Ehrennadel verliehen. Bienenstock mit lebenden Bienen zu inspi - Schatzkiste. Jährlich sind 25 Einsätze in Unsere POLLICHIA Gruppe Bad Kreuznach zieren, lebende Honigbienen, ihre Ent - Schulen im Einzugsgebiet der Sparkasse verliert mit Günter Wrusch einen geschätz - wicklung und ihre Sammeltätigkeit zu Rhein-Haardt und zwei Lehrerfortbildun - ten Vorsitzenden sowie einen engagierten, beobachten, soweit es das Wetter zulässt. gen möglich. Unterrichtsmaterialien und beharrlichen und mit vielfältigem Allge - Ergänzend nutzen wir Bienen-Präparate, Personalkosten werden von der Sparkasse meinwissen und breiter Artenkenntnis aus - Binokulare, eine Fotobeute, Waben- Rhein-Haardt übernommen. Information gestatteten Wegbereiter, der sein Leben der Modelle und andere Materialien, um die & Anmeldung: Ute Wiegel Tel. 07247/- Biologie, dem Naturschutz und seiner Fami - Welt der Bienen kennenzulernen. Je nach 2072655 oder lie widmete. Schwerpunktsetzung beschäftigen wir E-Mail: [email protected] Unsere POLLICHIA Gruppe dankt Ihm für uns mit weiteren Aspekten rund um die sein außergewöhnliches Engagement. Honigbiene und die Imkerei. Anmeldung Erlebnisprogramm für die Klas - Wir trauern mit den Angehörigen um einen und Absprache erforderlich unter senfahrt auf Burg Lichtenberg Freund und ein langjähriges Vereinsmit - 06322/9413-31. Kosten 3 € pro Person für Begeben Sie sich mit Ihren Schülern auf glied. ca. 90 Minuten. eine atemberaubende Reise in die Pfälzer Termin und Dauer nach Vereinbarung; die Urzeit vor rund 290 Millionen Jahren! Das Bianca Steimle, Veranstaltung kann sowohl im Museum Urweltmuseum GEOSKOP auf Burg Lich - POLLICHIA Gruppe Bad Kreuznach als auch am Schulort durchgeführt wer - tenberg entführt Schüler und Erwachsene mit freundlicher Unterstützung von den. in die faszinierende Welt der Steine. Mit Barbara Wrusch, Spiel, Spaß und Spannung nähern sich die Dr. Hans Reichert, Projekttag Teilnehmer der Erde und ihrer Geschichte Kurt-Werner Augenstein, Die Bienenvölker am Museum, die Erfah - aus ungewohnter Perspektive. Das dreitä - Hans Faus rung der Museumspädagoginnen und das gige Erlebnisprogramm wird in Kooperati - am Museum entwickelte Material stehen on mit der Musikantenland-Jugendher - für Schulen zur Verfügung. Das Programm berge Burg Lichtenberg angeboten. Es ist wird jeweils mit der Gruppe abgespro - ganzjährig buchbar und auch für körper - chen. Für Schulen, die Bienen haben, kann lich behinderte Kinder geeignet. der Projekttag in der Schule stattfinden. Anmeldung und Absprache erforderlich POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 VERANSTALTUNGSPROGRAMME 51 Veranstaltungsprogramme

Hauptverein Donnerstag, 23. Februar 2017 Vortrag: Steinschmätzer - Untersuchungen in Rheinland-Pfalz und Sonntag, 12. März 2017 den Hohen Tauern Frühjahrstagung Referent: Martin Buchmann Pirmasens, Dynamikum (Fröhnstraße 8) 19.30 Uhr, Pfalzmuseum für Naturkunde - POLLICHIA-Museum Schwerpunktthema „Biodiversität und Kulturlandschaftsschutz” Spannende Informationen zum seltenen und vom Aussterben 11.15 - 17.30 Uhr (vgl. Einladung am Anfang dieses Hefts) bedrohten Steinschmätzer, zu seinen Brutbiotopen und seiner Brut - biologie, Rückkehrraten und Mauser erwarten uns. Seine Besende - Freitag, 16. Juni, bis Sonntag, 18. Juni 2017 rung gibt nun auch mehr Aufschluss über sein Zugverhalten. GEO-Tag der Natur im Nationalpark „Hunsrück” Samstag, 25. Februar 2017 Freitag, 13. Februar 2017 Arbeitseinsatz: Entbuschungsmaßnahmen auf POLLICHIA-Flächen Vortrag: Neozoen - Fluch oder Segen für unsere Lebensräume? oder je nach Witterung Pflege und Schnitt von Obstbäumen Referent: Dr. Jürgen Ott 9.00 Uhr – ca. 13.00 Uhr, Treffpunkt Parkplatz NSG Berntal in Leis - 16.15 Uhr, Campus Uni Trier, N-Gebäude, Raum N4 tadt (Details vgl. Ankündigung zum 4. Februar)

Bad Dürkheim Mittwoch, 8. März 2017 Vortrag „Geologie und Landschaft am Rand des Oberrheingrabens Monatstreffen der POLLICHIA-Gruppe Bad Dürkheim bei Bad Dürkheim” Jeden ersten Mittwoch im Monat um 20 Uhr im Museum für Natur - Referent: Dr. Michael Geiger kunde in Bad Dürkheim (Kaiserslauterer Straße 111, bitte den Park - 19.15 Uhr, Pfalzmuseum für Naturkunde platz im Hof nutzen). Bei den Treffen werden naturkundliche Beob - achtungen aus unterschiedlichen Tier- und Pflanzengruppen ausge - Samstag, 11. März 2017 (Ausweichtermin: 25.3.2017) tauscht sowie Naturschutzthemen behandelt. Es werden gelegent - Arbeitseinsatz: Entbuschungsmaßnahmen auf POLLICHIA-Flächen lich kurze Referate zu speziellen Themen gehalten. oder je nach Witterung Pflege und Schnitt von Obstbäumen 9.00 Uhr – ca. 13.00 Uhr, Treffpunkt Parkplatz NSG Berntal in Lei- Samstag, 4. Februar 2017 stadt Arbeitseinsatz: Entbuschungsmaßnahmen auf POLLICHIA-Flächen (Details vgl. Ankündigung zum 4. Februar) oder je nach Witterung Pflege und Schnitt von Obstbäumen 9.00 Uhr – ca. 13.00 Uhr, Treffpunkt Parkplatz NSG Berntal in Lei- Mittwoch, 22. März 2017 stadt Vortrag: Naturschutz und Welternährung - sind die Konflikte lösbar? Kontakt: Dieter Raudszus ([email protected], Tel. Referent: Peter Clausing 06322/1021) oder Jürgen Schnappauf (hjschnappauf@schnap - 19 Uhr, Haus Catoir, Römerstraße 20, 67098 Bad Dürkheim pauf.net, Tel. 06322/949793). Helfer bitten wir, sich zu erkundigen, Welternährung und Biologische Vielfalt - zwei große, aufeinander - ob der Termin witterungsbedingt stattfindet. treffende Krisenthemen bei prognostizierten 9,3 Milliarden Men - Die Kulturlandschaft des Berntales mit seinen vielfältigen Streuobst - schen bis 2050. Hungerkatastrophe oder globaler Kahlschlag, wiesen, Orchideenrasen, Weinbergsmauern und Kalkfelsbiotopen „Land Sparing” oder „Land Sharing”? Der Referent hat dies in sei - bedarf regelmäßiger Einsätze um es vor der Verbuschung zu bewah - nem Buch „Die grüne Matrix“ gründlich untersucht. ren. Die Maßnahmen dienen der Erhaltung der landschaftlichen (In Zusammenarbeit mit der BUND-Kreisgruppe Bad Dürkheim) Schönheit und der besonderen, an diese Lebensräume gebunden Arten. Werkzeuge werden gestellt, jedoch können Schutzhand - Samstag, 22. April 2017 schuhe, Rosen- und Astscheren gerne mitgebracht werden. Im Reich von Zaunammer und Heidelerche - eine vogelkundliche Exkursion Donnerstag, 16. Februar 2017 Exkursionsleiter: Dieter Raudszus Vortrag: Wie kommt man zu einem blüten- und bienenfreundlichen Bad Dürkheim, am Fass, 7 Uhr. Ende ca. 9.30 / 10 Uhr, Fußweg ca. 5 Garten? – 6 km Referent: Jean-Sebastian Larro Im Europäischen Vogelschutzgebiet „Haardtrand” lassen sich noch 19 Uhr, Waldrestaurant Haßloch, Sägmühlweg 160, 67454 Haßloch seltene Vogelarten wie Zaunammer, Heidelerche, Wendehals oder Zwar kann die Honigbiene in den Städten existieren, das Überleben Steinschmätzer beobachten, und es sind vor allem auch viele Vogel - einheimischer Wildbienen ist in unserer blütenarmen Landschaft arten zu hören. Möglichst gedeckte Kleidung tragen, ein Fernglas hingegen bedroht und bedarf unserer Unterstützung. Wie wir Wild - und eventuell ein Vogelbestimmungsbuch mitbringen. bienen durch bienenfreundliches Gärtnern helfen können, wird (In Zusammenarbeit mit der BUND-Kreisgruppe Bad Dürkheim) Ihnen der Wildbienenbotschafter Jean-Sebastien Larro in diesem Vortrag näher bringen. Freitag, 19. Mai 2017 (In Zusammenarbeit mit der BUND-Kreisgruppe Bad Dürkheim) Naturkundliche Nachtexkursion zum Kriemhildenstuhl Exkursionsleiter: Dr. Michael Ochse 21 Uhr, an der Schranke der Klinik Sonnenwende, Sonnenwendstra - ße 86, 67098 Bad Dürkheim. Ende gegen 23 Uhr (Sonnenunter - 52 VERANSTALTUNGSPROGRAMME 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

gang: 21 Uhr), Wegstrecke ca. 3 km. Die Schlammteiche bieten für die Region einmalige Möglichkeiten Die zahlreichen nachtaktiven Amphibien des Kriemhildenstuhls wie zur Beobachtung von arten- und individuenreichen Ansammlungen Gelbbauchunke, Feuersalamander oder Bergmolch lassen sich mit von Zugvögeln. Es ist mit Limikolen, Tauchern oder Entenvögeln aus der Taschenlampe im flachen Gewässer gut beobachten. Auch selte - dem hohen Norden zu rechnen. Im letzten Jahr konnten über 40 ne Nachtfalter können auf dem Weg bestaunt werden. Festes Vogelarten beobachtet werden. Falls möglich sollten die Teilnehmer Schuhwerk und Taschenlampen sind empfohlen. Fernglas und Bestimmungsbuch mitführen, zusätzlich - wenn vor - (In Zusammenarbeit mit dem Drachenfelsclub, Bad Dürkheim) handen - ein Spektiv. Festes Schuhwerk ist empfehlenswert. (In Zusammenarbeit mit der BUND Kreisgruppe Bad Dürkheim und Montag, 29. Mai 2017 dem Ornithologischen Arbeitskreis der POLLICHIA sowie dem Vogelkundliche Exkursion in das kleine Vogelparadies Berntal NABU) Exkursionsleiter: Rudi Holleitner & Dieter Raudszus 18 Uhr, Parkplatz Berntal (nördlicher Ortsausgang Leistadt). Ende ca. Donnerstag, 2. November 2017 20.30 Uhr, Fußweg ca. 4 km. Vortrag: Über ein Jahrzehnt Bienenfresser in Rheinland-Pfalz Bis zu 40 Brutvogelarten, selbst Besonderheiten wie Zaunammer, Referent: Jörn Weiß Pirol und Wiedehopf sind im Naturschutzgebiet Berntal mit seiner 19 Uhr, Bad Dürkheim, Haus Catoir, Römerstraße 20, 67098 Bad artenreichen Flora und Insektenvielfalt festgestellt worden. Mög - Dürkheim lichst gedeckte Kleidung, ein Fernglas und eventuell ein Vogelbe - Seit 2002 brütet der aus dem Mittelmeergebiet stammende Bienen - stimmungsbuch mitbringen. fresser in Rheinland-Pfalz. Ein Resultat der Klimaerwärmung? Neben (In Zusammenarbeit mit der BUND-Kreisgruppe Bad Dürkheim und der auffälligen Färbung und Form der Vögel sind auch deren Brutver - dem Ornithologischen Arbeitskreis der POLLICHIA) halten und Nahrungssuche interessant. (In Zusammenarbeit mit der BUND-Kreisgruppe Bad Dürkheim Sonntag, 2. Juli 2017 sowie NABU Mittelhaardt) Naturkundliche Exkursion zum Ungeheuersee Exkursionsleiter: Dr. Michael Ochse Kontakt: 11 Uhr, Treffpunkt: Weisenheim am Berg, Schule Weisenheim am Dr. rer. nat. Michael Ochse Berg. Ende ca. 14:00 Uhr, danach Möglichkeit der Einkehr in der Waldstraße 51 bewirtschafteten Hütte des PWV, Fußstrecke ca. 5 km. 67273 Weisenheim am Berg Bei der Wanderung zum Ungeheuersee erkennen wir, wie Geologie Deutschland und Klima die Waldlebensräume bestimmen und welcher Vielfalt an Tel. 06353/9592760 Pflanzen und Tieren die Moorvegetation des Ungeheuersees und E-Post: [email protected] seine Umgebung Lebensraum bieten. Festes Schuhwerk ist empfeh - http://www.museumsgesellschaft-bad-duerk heim.de/ pollichia. - lenswert. html (In Zusammenarbeit mit dem Pfälzerwaldverein, Ortsgruppe Wei - senheim am Berg)

Sonntag, 16. Juli 2017 Bad Kreuznach Kräuterexkursion in die Rehbachauen bei Rheingönheim Exkursionsleiter: Klaus Mittmann Samstag, 11. März 2017 9 Uhr, Bad Dürkheim, am Fass. Wir bilden Fahrgemeinschaften. Ende Mitgliederversammlung gegen 12.30 Uhr, Fußstrecke ca. 5 km 9 Uhr, Konferenzraum des Paul-Schneider-Gymnasiums in Meisen - Welche sommerblühenden Wildkräuter sind bei uns zu finden mit Blick heim auf früher und heute, welche sind essbar, giftig oder geschützt, und wie im Anschluss an die Mitgliederversammlung gegen 10.30 Uhr: wichtig ist ihr Erhalt? Die Wanderung durch das Rehbachtal wird darü - Powerpoint-Präsentation: Vogel des Jahres - Der Waldkauz ber Aufschluss geben. Festes Schuhwerk ist empfehlenswert. Referent: Kurt-Werner Augenstein, Offenbach-Hundheim Nachmittags ab 14 Uhr: Samstag, 19. August 2017 Powerpointpräsentation: Artenvielfalt und Lebensräume nachtakti - Exkursion: Im Reich der Gottesanbeterin ver Großschmetterlinge im Soonwald-Nahe-Gebiet Exkursionsleiter: Steffen Götze Referent: Dr. Thomas Geier, Bad Kreuznach 10 Uhr am Fass in Bad Dürkheim, Ende ca. 12 Uhr Wir haben Gelegenheit, selbst zu erleben, woher die gut getarnte Samstag, 6. Mai 2017 Gottesanbeterin (eines unserer größten Insekten, vom Mittelmeer - Botanische Exkursion in den Münsterer Wald bei Münster-Sarms - raum bis hierher vorgedrungen) ihren Namen hat und wie sie lebt. heim Festes Schuhwerk ist empfehlenswert. Führung: Robert Fritsch, Idar-Oberstein und örtliche Exkursionsfüh - (Gemeinschaftsveranstaltung von POLLICHIA und NABU Mittel - rer haardt) 10 Uhr, Parkplatz des Sportplatzes Weiler an der Mannesmannstra - ße Sonntag, 27. August 2017, und Montag, 28. August Dauer: ca. 4 Stunden 2017 Ausrüstung: Festes Schuhwerk, Rucksackverpflegung, Lupe Vogelkundliche Exkursion zu den Teichen der Zuckerfabrik Offstein Es geht u.a. um eine der seltensten Pflanzen Deutschlands, die Exkursionsleiter: Rudi Holleitner & Manfred Vogel Grundblütige Segge ( Carex halleriana ). Deren Vorkommen am Treffpunkt: Parkplatz für Fremdfirmen (oberer Parkplatz) der Zucker - Münsterer Kopf sind durch Überwucherung mit Efeu gefährdet. Es fabrik Offstein sollen mit unserer Hilfe Gegenmaßnahmen überlegt werden. Sonntag: 9 Uhr (Dauer bis ca. 11 Uhr); Montag: 18 Uhr (Dauer bis ca. 20 Uhr) POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 VERANSTALTUNGSPROGRAMME 53

Sonntag, 11. Juni 2017 Samstag, 1. April 2017 Botanische Exkursion: Sommer-Blühaspekte im Naturschutzgebiet Führung im Tertiärpark „Dachsberg“ bei Göllheim Jakobsberg Leitung: Ernst Will, Kirchheimbolanden Führung: Hans-Jürgen Dechent, Saulheim 14 Uhr am Parkplatz südlich des Elbisheimerhofs 14 Uhr, Parkplatz gegenüber vom Eingang Kloster Jakobsberg bei Ockenheim Dienstag, 25. April 2017 Dauer: ca. 4 Stunden Vortrag: „Lebensraum Sandgrube Monsheim – Zur Artenvielfalt der Ausrüstung: Festes Schuhwerk, Rucksackverpflegung, Lupe dortigen Insektenfauna“, wie Bienen, Wespen und Hummeln Referent: Gerd Reder, Flörsheim-Dalsheim Mittwoch, 14. Juni 2017 bis Sonntag, 18. Juni 2017 20 Uhr, DRK Geschäftsstelle Kirchheimbolanden Sommerexkursion ins Erzgebirge Botanisch-landeskundliche Fachexkursion des Botanischen Arbeits - Samstag, 13. Mai 2017 kreises Vogelstimmenwanderung im Gerbachtal Führung: Otto Schmidt, Kaiserslautern und Klaus Schaubel, Kaisers - Führung: Rudi Holleitner, Grünstadt lautern 7 Uhr, Parkplatz an der Dannenfelser Mühle Diese Exkursion wird mit dem Bus durchgeführt. Ab 20 Teilnehmern wird der Reisepreis bei 610,- € pro Person im DZ Sonntag, 4. Juni 2017 und im EZ 660,- €. liegen.Unser Standquartier wird ein Drei-Sterne- Wanderung am Moschelerlebnistag von Dörrmoschel nach Rans - Hotel in Marienberg sein. weiler und wieder zurück Bei Interesse bitten wir im Zeitraum vom 10. bis 28. Februar 2017 um Führung: Helmut Seib, Münchweiler eine telefonische Voranmeldung bei D. Didlaukies, Tel. 06753- 10 Uhr, am Dorfeingang von Dörrmoschel aus Richtung Rockenhau - 94674. sen Informationen zur Anmeldung, Unterkunft und möglichen Exkursi - onszielen erhalten Interessenten durch ein gesondertes Schreiben. Samstag, 10. Juni 2017 Das genaue Exkursionsprogramm kann erst nach der Vorexkursion Botanische Führung im NSG „Saukopf“ bei Albisheim festgelegt werden. Der Anmeldeschluss ist der 15. März 2016. Leitung: Helmut Seib, Münchweiler 14 Uhr, am Lesesteinhaufen am Westrand des Naturschutzgebietes Samstag, 1. Juli 2017 Botanische Exkursion: Moorgebiete im Hunsrück Dienstag, 13. Juni 2017 Führung: M. Scholtes, Biotopbetreuung Vortrag: „Fürst Pückler und das Weltkulturerbe Muskauer Park im 10 Uhr, Parkplatz an der Idarwaldstraße in Bruchweiler Muskauer Faltenbogen” Dauer: ca. 4 Stunden Referent: Burkhard Teichert Ausrüstung: Festes Schuhwerk/Gummistiefel, Rucksackverpfle - 19.30 Uhr, Mennonitisches Gemeindehaus, Bolanden-Weierhof gung, Lupe Ziele: Samstag, 8. Juli 2017 1. Moorgebiet Spring bei Schauren mit einer ehemaligen Torfabbau - „Schmetterlinge des Donnersberggebietes“ - Exkursion im Spendel - fläche. tal bei Steinbach am Donnersberg 2. Oberluderbruch, eines der floristisch und faunistisch bedeutsams - Leitung: Udo Weller, Zellertal ten Moore des Hunsrücks. 14 Uhr, Parkplatz am Sportplatz Richtung Keltengarten Beide Moorgebiete waren noch nie in unserem Exkursionspro - gramm. Sonntag, 16. Juli 2017, bis Freitag, 21. Juli 2017 Studienreise in das nördliche Harzvorland mit folgenden Zielen: Samstag, 12. August 2017 ● Wolfenbüttel Botanische Exkursion: Spätsommerflora im Hafengebiet von Worms ● Halberstadt und im unteren Pfrimmtal ● Gernrode Führung: Robert Fritsch, Idar-Oberstein, und Dr. Hans Reichert, Trier ● Gartenstadt Quedlinburg 10 Uhr, Parkplatz an der Kastanienallee am Rand des Festplatzes ● Brocken mit Besuch des Brockengartens nördlich der Nibelungenbrücke in Worms Verbindliche Anmeldung ist erforderlich. Dauer: ca. 4 Stunden Leitung: Ernst Will, Kirchheimbolanden Ausrüstung: Festes Schuhwerk, Rucksackverpflegung Voraussichtliche Kosten für Fahrt, Hotel mit HP, Führungen und Ein - Wie in allen Hafengebieten sind interessante Ruderalpflanzen zu tritte: Pro Person im Doppelzimmer 500,00 €, pro Person im Einzel - erwarten. Im unteren Pfrimmtal gibt es einige Trockenbiotope, die zimmer 560,00 € wir bisher noch nicht aufgesucht haben. Weitere Informationen und Abfahrtsstellen werden mit der Anmel - debestätigung bekanntgegeben.

Sonntag, 6. August. 2017 Donnersberg Besuch des Naturschutzgebietes „Rosengarten” bei Gundersheim in Rheinhessen Dienstag, 21. März 2017 In Zusammenarbeit mit dem BUND „Wonnegau” Hauptversammlung der Gruppe Donnersberg Leitung: Daniel Steffen, BUND 20 Uhr, DRK-Kreisgeschäftsstelle, Dannenfelser Straße in Kirch - Referenten der Fachthemen: heimbolanden Botanik und Ornithologie Daniel Steffen, Gundersheim Geologie Ernst Will, Kirchheimbolanden Lepidopterologie Udo Weller, Zellertal 54 VERANSTALTUNGSPROGRAMME 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

Es sollen Fahrgemeinschaften ab Kirchheimbolanden gebildet wer - Samstag, 8.April 2017 den. Forstbotanische Exkursion: Praktische Umsetzung des Generations - 10.30 Uhr, Parkplatz der Kreisverwaltung in der Uhlandstraße wechsels in Altbeständen u.a. Verjüngungsplanung, standörtliche Grundlagen, Baumarten - wahl Germersheim Referent: Volker Ehrgott 14 Uhr, Uni Süd Sonntag, 19. Februar 2017 Exkursion „Bäume und Sträucher im Winterzustand” Mittwoch, 12. April 2017 Leitung: Dr. Peter Thomas Lichtbildervortrag: Bärlappe - (un)bekannt, (un)geschützt, gefähr - Treffpunkt: 10 Uhr am Netto-Parkplatz in Hatzenbühl (Supermarkt det am Ortseingang aus Richtung Jockgrim). Vorstellung einer seltenen Pflanzenfamilie Auch im Winter kann man die Bäume und Sträucher anhand der Referent: Klaus Schaubel Knospen ansprechen. Gemeinsame Veranstaltung mit dem NVS. 19.15 Uhr, Gemeindehaus am Messeplatz

Samstag, 27. Mai 2017 Samstag, 22. April 2017 Fahrrad-Exkursion „Hochwasserrückhaltung in der Hördter Exkursion: Die Vogelwelt der Mehlinger Heide Rheinaue“. Leitung: Dr. Hans-Wolfgang Helb Leitung: Heinz-Peter Wierig Festes Schuhwerk und Fernglas sind sicher sinnvoll Treffpunkt: 9 Uhr am Wanderparkplatz „Hördter Rheinaue“ nahe 8 Uhr, Parkplatz der Firma Müll-Becker (Fröhnerhof) Hördt in Richtung Sondernheim 600 m östlich L 552 (Koordinaten 49.173143, 8.345756). Montag, 24. April 2017, bis Samstag, 29. April 2017 Flugreise „Kultur und Landschaft Kastiliens“ Sonntag, 25. Juni 2017 Standquartier Madrid, Tagesausflüge nach Toledo, Avila, Segovia Exkursion „Ökologische Bewertung eines Fließgewässers am Bei - und in die Sierra zur Frühlingsblüte spiel des Otterbaches bei Neupotz“ Flugreise mit schriftlicher Anmeldung, Leitung: Wolfgang Wagemann Leitung: Wolfgang Nägle Treffpunkt: 9 Uhr am Parkplatz Sportanlagen Neupotz (Ortsende Richtung Leimersheim rechts und dann bis zum Altrhein, dort links). Samstag, 20. Mai 2017 Gemeinsame Fänge sind geplant, daher sind Gummistiefel sinnvoll. Floristische Dorferkundung in Albig (Rheinhessen) Besuch der Taufkirche der Hildegard von Bingen in Bermersheim vor Kaiserslautern der Höhe Leitung: Klaus Schaubel, Otto Schmidt Mittwoch, 8. Februar 2017 14 Uhr, Uni Süd „Insekten überlebensgroß - unsere häufigsten Arten in Haus und Garten” Samstag, 10. Juni 2017 Referent: Matthias Helb Natur um uns - Orchideen im Wasserwerk 19.15 Uhr, Gemeindehaus am Messeplatz Besuch mit botanischer Führung im einzigartigen Orchideenstand - Der Referent stellt anhand brillanter Makro-Aufnahmen einige der ort im Wasserwerk Süd - Rothe Hohl 100 häufigsten Vertreter vor, die in unserem direkten Umfeld vor - Leitung: Hermann Lauer, Wolfgang Nägle kommen 14 Uhr Parkplatz Rothe Hohl - Wasserwerk Süd

Freitag, 3. März, bis Sonntag, 5. März 2017 Samstag, 1. Juli 2017 Paris-Wochenendbahnfahrt Jahresfahrt der Kreisgruppe: Römermuseum Schwarzenacker - Klos - Paris erleben in kleinen Gruppen ter Werschweiler Studienfahrt mit verbindlicher Anmeldung Leitung: Wolfgang Nägle Leitung: Wolfgang Nägle 13.30 Uhr, Uni Süd Besuch der Ausgrabungen und der rekonstruierten Römerbauten Mittwoch, 8. März 2017 (Haus des Augenarztes, Merkurtempel), Ausstellung im Edelhaus - Lichtbildervortrag: Pfälzer Burgenfahrt vom Rheingrafenstein zum Wanderung zur Ruine des Zisterzienserklosters Werschweiler (Festes Trifels Schuhwerk und ggf. Gehstock sind sinnvoll!) Referent: Wolfgang Nägle 19.15 Uhr, Gemeindehaus am Messeplatz Interessante neue Bilder von alten Burgen Kusel

Samstag, 25. März 2017 Mittwoch, 8. März 2017 Maya - das Rätsel der Königstädte Vortrag „Der Pfälzer Mondforscher Philipp Fauth” Museumsbahnfahrt zur Ausstellung im Historischen Museum Spey - Arbeitskreis Astronomie am GEOSKOP - Quartalsveranstaltung er Referent: Dr. Jürgen Boudier, Friedelsheim Leitung: Wolfgang Nägle 19 Uhr, Urweltmuseum GEOSKOP, Seminarraum 12.40 Uhr, Bahnhofshalle Kosten: 30 € Samstag, 1. April 2017 Artenvielfalt im Wandel der Zeit Teil I: Die eiszeitliche Fauna und ihre Darstellung in der paläolithischen Kunst POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 VERANSTALTUNGSPROGRAMME 55

Vortrag. Referent: Dr. Christoph Bernd, Bexbach Mittwoch, 5. April 2017 19 Uhr, Hauswirtschaft Koch, Kusel, Trierer Straße 36 POLLICHIA-Treff In diesem Vortrag geht es um die Tierwelt der letzten Vereisungspha - Natur- und Kulturerbe Ebenberg se, die aufgrund der hervorragend erhaltenen Funde im Permafrost Wanderung in das Naturschutzgebiet Sibiriens sich außergewöhnlich gut rekonstruieren lässt. Zudem wer - Leiter: Dr. Oliver Röller den bisher vernachlässigte archäologische Spuren des ersten moder - Treffpunkt: 17 Uhr Parkplatz Eutzinger Str. nen Homo sapiens zur Verifizierung der paläontologischen Befunde Anmeldung erwünscht bei Dr. Geiger: [email protected] oder Tel.: herangezogen. Mit Hilfe von Schaubildern, Zeichnungen, Grafiken 06341 50690 und Fotos werden die dargestellten Sachverhalte in einer Power– Point–Präsentation erläutert. Mittwoch, 3. Mai 2017 Außerdem wird der Referent nach eingehender wissenschaftlicher POLLICHIA-Treff Beschäftigung mit der paläolithischen Kunst die Wandmalereien in Führung durch die Landauer Parkanlagen Höhlen stärker als Referenz heranziehen. Leiter: Frank Hetzer Treffpunkt: 17 Uhr Eingang Goethepark am Bahnübergang West - Samstag, 29. April 2017 bahnhof Geologische Exkursion: Der Obere Buntsandstein rund um Zweibrü - Anmeldung erwünscht bei Dr. Geiger: [email protected] oder Tel.: cken 06341 50690 Leitung: Prof. Dr. Reinhard Schmidt-Effing, Saarbrücken. 13 Uhr, Kusel, Messeplatz / Trierer Str. 59 - 61 (Treffpunkt zur gemein - Donnerstag, 11. Mai 2017 samen Weiterfahrt) Vogelkundliche Exkursion durch die Reiterwiesen Treffpunkt vor Ort auf Anfrage. Leiter: Robin Doerr Altersgruppe: ab 10 Jahren. Teilnahme kostenfrei. Treffpunkt: 18 Uhr Landau, Rundsporthalle Anmeldung erforderlich unter 06381/993450 oder info@urwelt - Anmeldung erwünscht bei Dr. Geiger: [email protected] oder Tel.: museum-geoskop.de. 06341 50690 Voraussichtliche Dauer 13 -18 Uhr Samstag, 13. Mai 2017 Freitag, 16. Juni 2017 Exkursion: Dünen zwischen Speyer und Dudenhofen Abendzählung der Fledermäuse in Bedesbach Leiter: Erich Bettag Regelmäßige Zählungen am Abend geben Auskunft über die Ent - Treffpunkt: 13.30 Uhr Landau, Parkplatz zw. Westbahnhof u. Super - wicklung dieser seit über einem halben Jahrhundert bestehenden markt/Tankstelle zur Bildung von Fahrgemeinschaften, 14.30 Uhr Wochenstube des Großen Mausohrs, deren Betreuung sich die POL - Parkplatz Hundehütte in Dudenhofen LICHIA Kusel seit 15 Jahren zur Aufgabe gemacht hat. Der Ausflug Anmeldung erwünscht bei Dr. Geiger: [email protected] oder Tel. zur nächtlichen Jagd von mehreren hundert Tieren ist auch für Kin - 06341 50690 der und Jugendliche ein unvergessliches Erlebnis. Infos dazu beim Vorstand (06381/2699 oder 06384/6658). Mittwoch, 7. Juni 2017 22 Uhr, Treffpunkt am Dorfgemeinschaftshaus in Bedesbach POLLICHIA-Treff Führung im Geothermie-Kraftwerk Insheim Treffpunkt: 17 Uhr Landau, Parkplatz zw. Westbahnhof u. Super - Landau markt/Tankstelle zur Bildung von Fahrgemeinschaften, 17.30 Uhr Kraftwerk in Insheim, Hinter der Sandgrube 1 Montag, 20. Februar 2017 Anmeldung erforderlich bei Dr. Geiger: [email protected] oder Tel. Vortrag in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule: „Geologie 06341 50690 und Landschaft am Rand des Oberrheingrabens bei Landau” Referent: Dr. Michael Geiger Samstag, 10. Juni 2017 19.30 Uhr, Landau, Otto Hahn-Gymnasium Landau, Westring 11 Exkursion: Bienenfresser Brutkolonie Leiter: Dieter Raudszus Mittwoch, 22. Februar 2017 Der Bienenfresser ist seit Jahren Brutvogel in unserem Raum. Die Mitgliederversammlung mit Vorstandswahlen und Vortrag: „Beob - Exkursion führt zu einem Brutstandort. Um Störungen zu vermei - achtungen zum Geländeklima an der Weinstraße” den, sollte jeder Teilnehmer ein gutes Fernglas mitbringen. Referent: Dr. Michael Geiger Treffpunkt: 8.45 Landau, Parkplatz zw. Westbahnhof u. Super - 18.30 Uhr Landau, Gemeindesaal der Matthäuskirchengemeinde, markt/Tankstelle zur Bildung von Fahrgemeinschaften, 9.30 Uhr Bad Drachenfelsstraße 1a Dürkheim Großes Fass Anmeldung erwünscht bei Dr. Geiger: [email protected] oder Tel. Mittwoch, 1. März 2017 06341 50690 POLLICHIA-Treff Libellen: Einblicke in die Welt der Flugakrobaten Vortrag mit Buchvorstellung Neustadt Referenten: Dr. Jürgen Ott und Annalena Schotthöfer 17 Uhr Landau, Gemeindesaal der Matthäuskirchengemeinde, Dra - Samstag, 25. März 2017 chenfelsstraße 1a. „Die Vögel des Waldes und seiner Randzonen – Eine Exkursion für Anmeldung erwünscht bei Dr. Geiger: [email protected] oder Tel.: “EinsteigerInnen“ 06341 50690 Leitung: V. Platz, B. Hoos u.a. Treffpunkt: 8 Uhr, Parkplatz am Ordenswald beim Reitclub Neustadt an der Weinstraße 56 VERANSTALTUNGSPROGRAMME 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

Dauer: ca. 2 Std., unauffällige Kleidung, Fernglas und - falls vorhan - davon. Wir erkunden einen kleinen Teil der biologischen Vielfalt rund den – Bestimmungsbuch! um das Geinsheimer NABU-Wasserprojekt, der sich über eine Länge Es werden Grundkenntnisse vermittelt, die bei weiteren Exkursionen von ca. 5,5 km erstreckt. gefestigt und erweitert werden können. Die Exkursion ist für ange - hende OrnithologInnen besonders geeignet, auch Kinder ab 6 Jah - Freitag, 19. Mai 2017 ren sind natürlich herzlich willkommen! Naturerlebnis-Spaziergang in der ehemaligen NIKE-Raketen-Stati - on im Haßlocher Wald Dienstag, 28. März 2017 Führung: Andreas Bauer, Heiko Himmler, Volker Platz u. a. Mitgliederversammlung Treffpunkt: 17.00 Uhr, Waldparkplatz ca. 250 m nördlich Frohnmüh - 19 Uhr, Haus der Artenvielfalt in Neustadt, Erfurter Straße le, zwischen Geinsheim/Haßloch Ab ca. 20 Uhr Bildervortrag: „Raketenstation bei Haßloch / Geins - Dauer: ca. 3 Stunden, unauffällige Kleidung und Fernglas heim” mit Informationen über Tiere, Pflanzen und Pflegemaßnah - erwünscht! men. Das gut 14 Hektar große Gelände der ehemaligen Raketenstation Referent Andreas Bauer der US-Army ist seit 2016 vom Bundesforstamt zur Pflege und Ent - wicklung an die POLLICHIA verpachtet. Wie viele andere (ehemalige) Samstag, 8. April 2017 Militärflächen weist es gerade wegen seiner „lebensfeindlichen Amphibien und wirbellose Kleintiere in den Tümpeln des Ordens - Geschichte” mit extensiver Pflege zur Offenhaltung eine erfreulich waldes und der Rehbachwiesen hohe Struktur- und Artenvielfalt auf. Neben botanischen Besonder - Führung: V. Platz, B. Hoos u.a. heiten sind hier z. B. Amphibien wie Kreuz- und Wechselkröten Treffpunkt: 14 Uhr, Soldatenweiher (ca. 600 m östlich des Reitclubs sowie viele, teils seltene Vogelarten (Neuntöter, Wachtel, Ziegen - Neustadt am Asphaltweg, der am Nordrand des Ordenswaldes ent - melker…) zu erwarten. lang führt ) Dauer: ca. 2 Stunden, je nach Wetter sind Gummistiefel und Sitzmat - Sonntag, 21. Mai 2017 ten anzuraten! Vogelexkursion im NSG „Rehbachwiesen-Langwiesen“ entlang des Exkursion für Kinder ab drei Jahren und ebenso „neugierige” Ordenswaldes Jugendliche und Erwachsene zu den Frosch- und Schwanzlurchen Führung: V. Platz, B. Hoos, C. Heber sowie ihren vielgestaltigen kleinen Tümpelfreunden und -feinden… Treffpunkt: 6 Uhr, Parkplatz am Ordenswald beim Reitclub Neustadt (z. B. Fische, Schnecken, Würmer, Käfer-, Libellen- und Mückenlar - Dauer: ca. 3 Stunden, unauffällige Kleidung und gutes Schuhwerk ven, Wasserwanzen). (feuchte Wiesen) empfohlen, Bestimmungsbuch und Fernglas erwünscht! Sonntag, 23. April 2017 Die ehemaligen Mähwiesen zwischen Ordenswald und Rehbach Exkursion: Die Vogelwelt des Bahndamms und der Weinbergflur stehen seit 2002 unter Naturschutz. Neben zahlreichen teils selte - zwischen Mußbach und Königsbach nen Insekten- und Amphibienarten konnten hier schon mehr als 100 Führung: B. Hoos, V. Platz, C. Heber Vogelarten beobachtet werden, darunter die Charakterarten des Treffpunkt: 7 Uhr, Neustadt-Mußbach, Parkplatz am Bahnhof (Kur - Gebiets Neuntöter, Pirol, Schwarzkehlchen und Wendehals. pfalzstraße) Dauer: ca. 2 - 3 Stunden, unauffällige Kleidung und Fernglas Freitag, 2. Juni 2017 erwünscht! Abendexkursion zu den Ziegenmelker-Revieren bei Haardt und Gim - Dank abwechslungsreicher Lebensräume (Bahndamm, Ausgleichs - meldingen flächen und Regenrückhaltebecken mit diversen Sträuchern, Bäu - Führung: C. Heber, V. Platz, B. Hoos men, Weideflächen, Obstbaumreihen und Trockenmauern) beher - Treffpunkt: 20.30 Uhr, Parkplatz Sportplatz Gimmeldingen (Hain - bergt die Weinbergflur nördlich von Mußbach eine Vielfalt teils sel - straße à Talwiesenstraße) tener Vogelarten (z. B. Heidelerche, Nachtigall, Schwarzkehlchen), Dauer: ca. 2 - 3 Stunden, bitte Stirn- oder Taschenlampe mitbringen, die wir gemeinsam entdecken wollen. wegen steiniger und teils steiler Pfade ist stabiles Schuhwerk anzura - ten! Freitag, 5. Mai 2017 Nicht nur in den Wäldern der Ebene, sondern auch entlang der Ost - Abendspaziergang im Pfälzer Wasserdschungel bei Geinsheim grenze des Pfälzerwaldes am Haardtrand, im lichten, trocken-war - Leitung: Martin Grund men Kiefernwald, lässt der Ziegenmelker ab der Abenddämmerung Treffpunkt: 19 Uhr, Parkplatz des SV 1920 Geinsheim an der B 39 seinen Gesang ertönen. Neben dieser Rote-Liste-Art werden wir (beim Sportplatz zwischen Geinsheim und der Aumühle); Dauer ca. erfahrungsgemäß weitere nachtaktive Vögel und andere Tierarten 3 Stunden entdecken (z. B. Grillen, Erdkröte, Uhu, Waldohreule, Waldkauz). Ausrüstung: Fernglas (falls vorhanden), festes Schuhwerk, wegen Auch Kinder ab 6 Jahren sind herzlich willkommen! Stechmücken ist lange Bekleidung von Vorteil! Info: 0176-5626 2826 / [email protected] / www.lebensader-ober - Sonntag, 4. Juni 2017 rhein.de Die Vögel des FFH-Gebiets „Kropsbachniederung“ zwischen Dutt - Eine Exkursion im Rahmen von „Lebensader Oberrhein: Naturvielfalt weiler und Kirrweiler von nass bis trocken” und „NachtnaTour”. In den letzten Jahren wur - Führung: C. Heber, V. Platz, B. Hoos den ca. 13 km der alten Grabensysteme und die damit verbundenen Treffpunkt: 5 Uhr, Sportplatz Neustadt-Duttweiler an der L 540 Rich - Wasserlebensräume reaktiviert und umfassend miteinander ver - tung Altdorf netzt. Durch ein neues Wasserrecht am Speyerbach werden jedes Dauer: 2 - 3 Stunden, unauffällige Kleidung und Fernglas Jahr bedarfsgerecht ca. 700 Millionen Liter Wasser für Naturschutz - erwünscht! zwecke gezielt im Gebiet verteilt, ein landesweit einzigartiges Pro - Am südöstlichen Ende der Neustadter Gemarkung finden wir eine jekt. Urige Erlenbruchwälder, Stromtalwiesen und Feuchtwiesen, reizvolle Landschaft vor, ein Mosaik aus Ackerflächen, Baumreihen, die zunehmend von Austrocknung bedroht waren, profitieren Gebüschinseln, Schilfflächen, Wäldchen, Wiesen und natürlich POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 VERANSTALTUNGSPROGRAMME 57

auch Weinbergen. Wir dürfen auf eine vielfältige Vogelwelt mit z. B. Donnerstag, 16. März 2017 Baumfalke, Pirol, Braun- und Schwarzkehlchen, Nachtigall, Gras - Jahresmitgliederversammlung mücken und Rohrsängern gespannt sein. 18 Uhr, Deichmeisterei/Neubaugruppe, Industriestraße 70, 67346 Speyer Freitag, 16. und Samstag, 17. Juni 2017 Im Anschluss: Fotoimpressionen zu Wetterlandschaften der Süd - GEO-Tage der Natur im Park des Krankenhauses Hetzelstift Neustadt pfalz und winterlichem Schweizer Nationalpark (Dr. Wolfgang Leitung: Marcus Heberger (Gärtner des Hetzelstifts), Volker Platz, Uli Lähne) Zabel, H. Y. Scherrer u. a. Treffpunkt, Beginn und Dauer werden zeitnah in der Presse und im Dienstag, 4. April 2017 Internet u. a. auf den Webseiten der POLLICHIA und der Unteren Themenabend: „Geologie und permischer Vulkanismus der Nahe- Naturschutzbehörde der Stadt Neustadt bekanntgegeben! Mulde” Anlässlich der GEO-Tage der Natur (vormals „GEO-Tage der Arten - Referent: Dr. Owe-Karsten Lorenz vielfalt”) sind alle neugierigen Naturliebhaberinnen und Naturlieb - 18 Uhr, Deichmeisterei/Neubaugruppe, Industriestraße 70, 67346 haber eingeladen, gemeinsam mit Experten der Neustadter Natur - Speyer schutzverbände und mit dem verantwortlichen Gärtner die Pflanzen und Tiere der vorbildlich naturnah gepflegten Parkanlage des Kran - Dienstag, 2. Mai 2017 kenhauses zu entdecken, zu bestimmen und zu dokumentieren! „Natur in der Kultur- landschaft in Speyer” Referentin: Anna Mikulowska Sonntag, 25. Juni 2017 19 - 20.30 Uhr, Villa Ecarius, Vortragssaal, Speyer Exkursion zu einer Bienenfresser-Kolonie Veranstaltet von: Agenda Speyer & VHS Speyer, in Kooperation mit Leitung: Jörn Weiß der POLLICHIA-Kreisgruppe Speyer (im Rahmen der Vortragsreihe Treffpunkt: 9 Uhr in Neustadt, Haltweg 23 (Fahrgemeinschaft); 9:30 Artenvielfalt) Uhr am Friedhof im Norden von Lambsheim (Parkplatz an Kreuzung Das für 5 Jahre angelegte Umweltbildungsprojekt für Jugendliche von K2 / L 522[(Kreisverkehr]) „Integriertes PROJEKT SPEYER & UMWELT” wird mit ersten Ergeb - Dauer: ca. 3 Stunden nissen der ersten beiden Jahre vorgestellt und gibt u. a. Einblicke in Ausrüstung: Fernglas (wenn vorhanden) und festes Schuhwerk Aspekte der Natur- und Artenvielfalt in und um Speyer. Info: 0176-5626 2826 / [email protected] Unter fachkundiger Leitung von Jörn Weiß machen wir einen Besuch Samstag, 27. Mai 2017 bei den exotisch bunten Bienenfressern. Zu erwarten sind auch Exkursion: „Hördter Rheinaue“ - Fahrrad-Exkursion! andere seltene Arten... Es geht um Naturschutz, Waldwirtschaft und Hochwasserrückhal - tung. Freitag, 30. Juni 2017 Leitung: Heinz Peter Wierig, Dr. P. Thomas Abendexkursion im Haßlocher Mittelwald zu Ziegenmelker, Wald - 9 Uhr, Wanderparkplatz zwischen Hördt und Sondernheim schnepfe, Glühwürmchen und Co Gemeinschaftsveranstaltung der POLLICHIA-Kreisgruppen Ger - Leitung: Martin Grund mersheim und Speyer Treffpunkt: 21 Uhr, Haßloch, Waldparkplatz ca. 250 m nördlich Frohnmühle, zwischen Geinsheim/Haßloch Sonntag, 18. Juni 2017 Dauer ca. 2 Stunden Exkursion: „Hasalaha - Ein Hotspot der Artenvielfalt” Ausrüstung: Fernglas (wenn vorhanden), festes Schuhwerk und Leitung: Dr. Oliver Röller Taschenlampe. Wegen eventuell auftretender Stechmücken wird 10 Uhr, Waldparkplatz 100 nördlich des Ponyfarm & Gestüt Die Pfalz, lange Bekleidung empfohlen. Haßloch (Nähe Holiday Park) Info: 0176-5626 2826 / [email protected] / www.lebensader-ober - Dauer: Ca. 5 Stunden rhein.de Eine naturkundliche Wanderung entlang der Speyerbach-Wiesen Eine Exkursion im Rahmen von „Lebensader Oberrhein: Naturvielfalt und durch den Haßlocher Wald mit Einkehr im Haßlocher Natur - von nass bis trocken” und „NachtnaTour”. Wir sind unterwegs im freundehaus. abendlichen Speyerbach-Schwemmfächer. Das Exkursionsgebiet liegt vorwiegend im Bereich eiszeitlicher Flugsandflächen, dort (Ansprechpartner für Rückfragen: [email protected], kommt der Ziegenmelker noch in einer bemerkenswerten Anzahl Tel. 0177 439 58 65 ) vor.

Alle Exkursionen sind Gemeinschaftsveranstaltungen mit BUND, GNOR und NABU. Zweibrücken

Dienstag, 14. Februar 2017 Speyer „Naturwunder und Wunderliches aus dem Westen von Amerika” Referentin: Ilse Heintz, Zweibrücken Dienstag, 21. Februar 2017 19.30 Uhr, Vereinsheim des SV-Niederauerbach, am Hallenbad Themenabend: „Eine geologische Naht am Rand des Rheingrabens: Zweibrücken Haardt und Weinstraße” Referent: Dr. rer. nat. habil. Michael Geiger Dienstag, 21. März 2017 18 Uhr, Deichmeisterei/Neubaugruppe, Industriestraße 70, 67346 „Naturbeobachtungen in Südafrika” Speyer Referent: Patrick Schönecker, Heusweiler Frisch veröffentlicht wurde im Oktober 2016 der Geo- und Bild-Füh - 19.30 Uhr, Vereinsheim des SV-Niederauerbach, am Hallenbad rer Haardt und Weinstraße im Verlag der Pfälzischen Landeskunde. Zweibrücken 58 VERANSTALTUNGSPROGRAMME 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

Samstag, 22. April 2017 Hymenoptera-Beobachtungen in Rheinland-Pfalz (Ronald Burger, Botanische Exkursion zu den Frühblühern Gerd Reder) Führung: Ilse Heintz, Zweibrücken Klima und Schmetterlinge (Norbert Scheydt) Treffpunkt: 14 Uhr an der Rennwiese, Saarlandstraße Zweibrücken

Samstag, 13.Mai 2017 Pfalzmuseum für Naturkunde Orchideen-Exkursion im Raum Zweibrücken Führung : Ilse Heintz, Zweibrücken Ständiges Programm: Audioguide „Hey, schon Treffpunkt: 14 Uhr an der Rennwiese, Saarlandstraße Zweibrücken gehört?” Ganz Ohr für Polarforschung! Du möchtest wissen, was die Forscher aus aller Welt in die Antarktis Donnerstag, 25. Mai 2017 (Christi Himmelfahrt) zieht? Eisbären, Wale und Pinguine interessieren dich? Wir laden Vogelstimmen-Exkursion in Hornbach dich zu einer Erlebnisreise in die Polargebiete ein. Dein ständiger Gemeinsame Veranstaltung mit der VHS Hornbach Begleiter wird dabei ein kleiner MP3-Player sein. Er wird dir Lustiges, Führung: Peter Mende, Zweibrücken Wissenswertes, Trauriges und Unterhaltsames über die Polarregio - Treffpunkt: 7 Uhr an der Sparkasse in Hornbach nen, deren Erforscher und das Überleben dort erzählen. Wir, das sind die Klassen 9b und 9i der Carl-Orff-Realschule plus, Bad Dürkheim, Samstag, 10. Juni 2017 haben im Rahmen des Kooperationsprojekts „Polarforschung” mit Naturkundliche Wanderung in Naturschutzgebieten auf der Sickin - dem Pfalzmuseum diesen spannenden Hörführer in kleinen Schüler - ger Höhe gruppen erstellt. Es gibt ihn auch in anderen Sprachen (türkisch, pol - Leitung: Ilse Heintz, Zweibrücken nisch und englisch). Treffpunkt: 14 Uhr an der Rennwiese, Saarlandstraße Zweibrücken Leihgebühr für Schüler: 0,50 €, für Erwachsene: 1 €

Samstag, 8. Juli 2017 Imker Schnupperkurse Botanische Exkursion ins Königsbruch Jugendliche ab 13 Jahren bzw. Erwachsene lernen an jeweils 5 Termi - Führung: Günter Bissmann, Bexbach nen viel Spannendes über Bienen und die Bienenhaltung und Treffpunkt: 14 Uhr an der Rennwiese, Saarlandstraße Zweibrücken bekommen Einblicke in die Arbeit der Imkerin /des Imkers. Natürlich dürfen sie wo immer möglich selbst Hand anlegen. Bitte lange Hosen, Socken und geschlossene Schuhe anziehen. Imkerkleidung AK Astronomie wird gestellt. Es sind keine Einzeltermine buchbar. Anmeldung erfor - derlich unter 06322/9413-21 (täglich außer montags), Kosten: 30 € Vorträge (jeweils 19.30 Uhr, Pfalzmuseum für Natur - pro Person für den ganzen Kurs. kunde) für Jugendliche: 1. und 22. März, 5. April 2017, 10. Mai 2017, 21. 2. Februar 2017 Juni 2017 Heiß u. kalt - groß u. klein: Rekorde im Kosmos für Erwachsene: 22. Februar, 29. März, 26. April, 24. Mai, 28. Juni Referent: Dr. Klaus Jäger 2017

2. März 2017 5. März 2017 und 4. Juni 2017 Sterne über Namibia Öffentliche Führungen im Pfalzmuseum in Bad Dürkheim Referent: Armin Meyer Dieses Angebot richtet sich vor allem an Erwachsene, die Interessan - tes rund um die Natur der Pfalz und zum Museum erfahren wollen. 6. April 2017 Dauer ca. 1 Stunde. Anschließend besteht die Gelegenheit das Astronominnen - Frauen die nach den Sternen greifen Museum auf eigene Faust zu erkunden oder bei Kaffee und Kuchen Referentin: Regina Umland in gemütlicher Runde zu plaudern, bei entsprechender Witterung auch im schönen Freigelände. Sternbeobachtungen: 11 Uhr, sonntags und nach Vereinbarung (auf Wunsch auch in eng - 24.Februar 2017, 18 Uhr lischer Sprache). 31. März 2017, 19 Uhr Kosten: 7,50 € einschl. Eintritt, Kuchen und Kaffee (ohne Kaffee 28. April 2017, 20 Uhr und Kuchen: 5 €) Wachenheim Ballonfahrerplatz, Nordostecke außerhalb des Platzes Anmeldung erforderlich unter 06322/94 13 - 21 (täglich außer montags). Busverbindung Linie 485: ab Bad Dürkheim Bahnhof 10:50 Uhr, an Herzogweiher/Pfalzmuseum 10:57 Uhr, Rückfahrt 15:25 Uhr. Arbeitskreis Insektenkunde Rheinland-Pfalz Mittwoch, 8. und 15. März, 24. Mai und 7. Juni 2017 „NaturTreff” für Seniorinnen und Senioren Samstag, 11. Februar 2017 Das Pfalzmuseum für Naturkunde - POLLICHIA-Museum bietet Forschungswerkstatt des Pfalzmuseums in Bad Dürkheim diese Veranstaltungsreihe speziell für Seniorinnen und Senioren an. 14 - 16.30 Uhr In der gemütlichen Atmosphäre des Forums werden bei Kaffee und Interessantes zu Glasflüglern Südwestdeutschlands (Ernst Blum) Kuchen vielfältige Themen aus Natur und Umwelt vorgestellt. Das Internet für Insektenkundler (Michael Ochse) Anhand von ausgewählten musealen Objekten werden die Natur - schätze aus der Pfalz interessant und lebendig erklärt. Samstag, 11. März 2017 Neben den Informationen soll diese Veranstaltung vor allem Aus - Forschungswerkstatt des Pfalzmuseums in Bad Dürkheim tausch und Kontakt für naturinteressierte Seniorinnen und Senio - 14 - 16.30 Uhr ren bieten. POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 VERANSTALTUNGSPROGRAMME 59

Die Veranstaltungen finden jeweils mittwochs von 14:30 Uhr bis 16:00 Mittwoch, 1. März 2017 Uhr statt (und nach Vereinbarung). Die Kosten betragen inklusive Kaf - POLLICHIA-Stammtisch fee und Kuchen 7,50 € und beinhalten auch den Eintrittspreis in das Leitung: Michael Ochse Pfalzmuseum, so dass besonders Interessierte anschließend einen 20 Uhr Rundgang durch das Museum machen können. Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich, für Gruppen Donnerstag, 2. März 2017 möglichst 14 Tage vor dem Termin, unter der Telefonnummer Astronomischer Arbeitskreis - Monatstreffen 06322/9413-21 (täglich außer montags). „Sterne über Namibia” Busverbindung Linie 485: ab Bad Dürkheim Bahnhof 13:35 Uhr, an Her - Referent: Armin Meyer zogweiher/Pfalzmuseum 13:42 Uhr; Rückfahrt: 17:07 Uhr 19.30 Uhr

Sonntag, 26. Februar, 26. März und 21. Mai 2017 Mittwoch, 8. März 2017 „Offene Forschungswerkstatt für alle: Neugierig sein und Wissen wol - NaturTreff „Meister Adebar auf Reisen - Störche in der Pfalz” len” Kosten: 7,50 € pro Person einschl. Eintritt, Kaffee und Kuchen. Nach der Methode der „Forschungswerkstatt für Menschen ab 5” kön - Leitung: Dr. Angelika Otterbach nen selbst mitgebrachte Objekte aus der Natur oder Kleinstlebewesen, 14.30 - 16 Uhr die auf „Expedition” rund um das Museumsgelände gefunden wer - den, genauer untersucht, bestimmt, gezeichnet, fotografiert oder Samstag, 11. März 2017 gemalt werden. Dafür stehen im „Forschungslabor” mehrere Binoku - Treffen des AK Insektenkunde Rheinland-Pfalz lare, ein Fotobinokular, Bestimmungsliteratur und Forschungsproto - „Hymenoptera-Beobachtungen in Rheinland-Pfalz”; Referenten: kolle zur Verfügung. In der „Medienecke” können parallel dazu über Ronald Burger, Gerd Reder einen direkten Internetzugang Details recherchiert und interessante „Klima und Schmetterlinge”; Referent: Norbert Scheydt Funddaten über Smartphones und Tablets in das ArtenFinder-Portal des 14 - 16.30 Uhr Landes Rheinland-Pfalz eingespeist werden. Wer sich mehr zeichne - risch oder künstlerisch mit seinen Funden beschäftigen möchte, hat Mittwoch, 15. März 2017 dazu in der „Museumsmalwerkstatt” ausreichend Gelegenheit. Alle Vortrag „Die Sammlungen des Pfalzmuseums und ihre Geschichte“ diese „Arbeits-Spiel-Räume” sind im ehemaligen Eingangsbereich des Auftaktveranstaltung zur Reihe „175 Jahre Naturkundemuseum in Pfalzmuseums für Naturkunde in Bad Dürkheim ganztägig aufgebaut, Bad Dürkheim“ werden von fachkundigen Naturwissenschaftlerinnen und Naturwis - Eintritt frei. Referent: Dr. Frank Wieland, Museumsdirektor senschaftlern betreut und stehen allen Interessierten ohne weitere Kos - 19 Uhr ten zum Museumseintritt zur Verfügung. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig, kleine Wartezeiten können mit dem Besuch von Daueraus - Mittwoch, 15. März 2017 stellung, Sonderausstellung und Pausenaufenthalt im neu gestalteten NaturTreff „Meister Adebar auf Reisen - Störche in der Pfalz” Forum in Bad Dürkheim überbrückt werden. Jeweils von 11-16 Uhr für Kosten: 7,50 € pro Person einschl. Eintritt, Kaffee und Kuchen. Eltern mit Kindern, Großeltern mit Enkeln, interessierte Einzelperso - Leitung: Dr. Angelika Otterbach nen. Kontakt: [email protected]. Tel. 06322/941333 14.30 - 16 Uhr

Samstag, 11. Februar 2017 Donnerstag, 16. März 2017 Treffen des AK Insektenkunde Rheinland-Pfalz VFMG Bezirksgruppe Pfalz „Interessantes zu Glasflüglern Südwestdeutschlands”; Referent: Ernst „Achat und Jaspis aus dem Saar-/Nahegebiet - Fundstücke, Fund - Blum stellen und Geschichte” „Das Internet für Insektenkundler”; Referent: Michael Ochse Referent: Dr. Wolfgang Napp, Obrigheim 14 - 16.30 Uhr 20 Uhr

Donnerstag, 16. Februar 2017 Samstag, 18. März 2017 VFMG Bezirksgruppe Pfalz Interessengemeinschaft Pilzkunde und Naturschutz e.V. „Impressionen von der indonesischen Inselwelt: Geologie, Kulturen, „Pilzkundliches Fachtreffen im Pfalzmuseum” Fauna und Flora” Vormittags erfolgt eine gemeinsame Exkursion. Am Nachmittag Referenten: Dr. Brigitte Seybold & Dr. Günther Seybold, Neuhofen erfolgt dann die Bearbeitung und Bestimmung der gefundenen Pilz- 20 Uhr arten. Anmeldung: [email protected] oder Tel.: 06247/991926. Samstag, 18. Februar 2017 Leitung: Peter Keth Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V.: „Was 12 - 19 Uhr kriecht denn da in Panama?” Referent: Dr. Sebastian Lotzkat Samstag, 18. März 2017 19.15 Uhr Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V. „Drachen im Reich der Schmetterlinge - Herpetologische Beobach - Donnerstag, 23. Februar 2017 tungen auf Sulawesi” Vortrag „Steinschmätzer - Untersuchungen in Rheinland-Pfalz und den Referenten: Dietmar & Andrea Gläser-Trobisch Hohen Tauern” Veranstaltung der POLLICHIA in Zusammenarbeit mit 19.15 Uhr dem NABU Mittelhaardt Referent: Martin Buchmann Sonntag, 19. März 2017 19.30 Uhr Outdoor-Programm „Alle Vögel sind schon da!?” Im Frühling beginnt die aktivste Zeit der Vögel. Hören können wir sie 60 VERANSTALTUNGSPROGRAMME 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

sicher, vielleicht sehen wir sie auch noch. Rund ums Thema Vögel im len, einen Gipsblock sprengen, sich wehren, Tieren und Menschen beginnenden Frühling wird gespielt, gebaut und viel Wissenswertes Nahrung liefern oder Wasser nach oben fließen lassen. Teilnehme - erlebt. rinnen und Teilnehmer gehen diesen und anderen Leistungen in klei - Für Familien mit Kindern ab 6 Jahren (Kleinkinder können nur in nen Experimenten und Untersuchungen nach. Rückentragen mitgenommen werden), Anmeldung erforderlich Für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren. Anmeldung erbeten unter 06322/9413-21 (täglich außer montags), Kosten: 6 € pro unter Tel.: 06322/9413-21 (täglich außer montags). Kosten: 3 € pro Familie. Leitung: Christine Müller-Beblavy Person. Leitung: Monika Kallfelz 13 - 16 Uhr 11 - 13 Uhr

Samstag, 1. April 2017 Sonntag, 23. April 2017 Führung durch die zoologischen Sammlungen Outdoor-Programm „Lebensraum Wald” Im Rahmen des Jubiläumsjahres bietet das Pfalzmuseum Einblick in Der Wald ist mehr als Bäume und Blätter. Tiere und Pflanzen sind die naturkundlichen Sammlungen der POLLICHIA und ihre abhängig voneinander und so bildet der Wald einen spannenden Geschichte. Lebensraum, den wir gemeinsam erforschen werden. Wir lernen Leitung: Dr. Katharina Schneeberg, Leiterin der Zoologischen Abtei - verschiedene Tiere kennen und schlüpfen selbst einmal in die Rolle lung des Museums. Teilnahme kostenlos. Anmeldung erforderlich von Eichhörnchen und anderen Waldbewohnern, um das Netzwerk unter 06322/9413-21 (täglich außer montags). Wald besser zu verstehen. 11 Uhr Für Familien mit Kindern ab 6 Jahren (Kleinkinder können nur in Rückentragen mitgenommen werden), Anmeldung erforderlich Mittwoch, 5. April 2017 unter 06322/9413-21 (täglich außer montags), Kosten: 6 € pro POLLICHIA-Stammtisch Familie. Leitung: Christine Müller-Beblavy Leitung: Michael Ochse 13 - 16 Uhr 20 Uhr Donnerstag, 27. April 2017 Donnerstag, 6. April 2017 VFMG Bezirksgruppe Pfalz Astronomischer Arbeitskreis - Monatstreffen „Die fossilen Haifische der Pfalz - ein Blick auf 300 Millionen Jahre „Astronominnen - Frauen, die nach den Sternen greifen” Evolution” Referentin: Regina Umland Referent: Dr. Jan Fischer, Urweltmuseum GEOSKOP 19.30 Uhr 20 Uhr

Samstag, 15. April 2017 Mittwoch, 3. Mai 2017 Interessengemeinschaft Pilzkunde und Naturschutz e.V. Lehrerfortbildung „Honigbienen am Pfalzmuseum”. Teilnehmende „Pilzkundliches Fachtreffen im Pfalzmuseum”. Vormittags erfolgt Lehrkräfte lernen unsere Bienen, unser Material und unsere Pro - eine gemeinsame Exkursion. Am Nachmittag erfolgt dann die Bear - grammangebote für Schulklassen kennen. Darüber hinaus haben beitung und Bestimmung der gefundenen Pilzarten. sie die Gelegenheit, Präparate und Materialien für den eigenen Anmeldung: [email protected] oder Tel.: 06247/991926. Lei - Unterricht herzustellen. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit tung: Peter Keth dem Pädagogischen Landesinstitut statt. Anmeldung bitte über TIS. 12 - 19 Uhr Leitung: Monika Kallfelz 9 - 17 Uhr Mittwoch bis Freitag, 19. - 21. April 2017 Osterferienprogramm „Sammellust” Mittwoch, 3. Mai 2017 Ob schöne Steine oder Matchboxautos, ob Schneckenhäuser oder POLLICHIA-Stammtisch Tierfiguren, ob Legosets oder Federn: in fast jedem Kinderzimmer Leitung: Michael Ochse findet sich eine Sammlung. Was unterscheidet eine solche Samm - 20 Uhr lung von der in einem Museum? Und warum sammeln Museen eigentlich Dinge, wenn man die in der Ausstellung gar nicht sehen Donnerstag, 4. Mai 2017 kann? Astronomischer Arbeitskreis - Monatstreffen Für Kinder von 6 - 10 Jahren; Kosten 5 € pro Kind. „Die Entwicklung der Radioteleskopie im 20. und 21. Jahrhundert” Anmeldung erforderlich unter Telefon 06322/9413-21 (täglich Referent: Christian Wersig außer montags). 19.30 Uhr Leitung: Birte Schönborn 10 - 13 Uhr Mittwoch, 10. Mai 2017 Vortrag „Insekten mit zwei Flügeln – die schillernde Vielfalt der Flie - Samstag, 22. April 2017 gen und Mücken“ Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V. Vortrag in der Reihe „175 Jahre Naturkundemuseum in Bad Dürk - „Der Pfeilgiftfrosch Epipedobathes anthonyi : Biologie, Haltung und heim“ Nachzucht des Gestreiften Baumsteigers” Referentin: Dr. Katharina Schneeberg, Leiterin der zoologischen Referentin: Iris Zeilfelder Abteilung des Museums. Eintritt frei. 19.15 Uhr 19 Uhr

Sonntag, 23. April 2017 Samstag, 13. Mai 2017 Experimente am Sonntag: „Was Pflanzen leisten” Führung durch die botanischen Sammlungen Insekten zu fressen ist eine spektakuläre Leistung von Pflanzen, aber Im Rahmen des Jubiläumsjahres bietet das Pfalzmuseum Einblick in nicht die einzige. Sie können auch aus Sonnenlicht Biomasse herstel - die naturkundlichen Sammlungen der POLLICHIA und ihre POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 VERANSTALTUNGSPROGRAMME 61

Geschichte. heim“ Leitung: Dr. Volker John, Leiter der botanischen Abteilung des Muse - Referent: Dr. Volker John, Leiter der botanischen Abteilung des ums. Teilnahme kostenlos. Anmeldung erforderlich unter Museums. 06322/9413-21 (tägl. außer montags). Eintritt frei. 11 Uhr 19 Uhr

Sonntag, 14. Mai 2017 Donnerstag, 1. Juni 2017 Outdoor-Programm „Baumbegegnung!” Wir lernen die Riesen im Astronomischer Arbeitskreis - Monatstreffen Wald kennen. „Einblicke in die Weltraummedizin” An diesem Nachmittag wollen wir die Bäume im Wald mit allen Sin - Referent: Dr. Hans-Werner Böttcher nen näher kennenlernen. Verschiedene Baumarten werden mit 19.30 Uhr ihren besonderen Merkmalen vorgestellt, um sie erkennen und unterscheiden zu können. Auch über Geschichten, Spiele und ande - Mittwoch, 7. Juni 2017 re Aktionen nähern wir uns den Bäumen. NaturTreff „Unser Lebensmittel Nr. 1: Wasser” Für Familien mit Kindern ab 6 Jahren (Kleinkinder können nur in Kosten: 7,50 € pro Person einschl. Eintritt, Kaffee und Kuchen. Rückentragen mitgenommen werden), Anmeldung erforderlich Leitung: Monika Kallfelz unter 06322/9413-21 (täglich außer montags), Kosten: 6 € pro 14.30 - 16 Uhr Familie. Leitung: Christine Müller-Beblavy 13 - 16 Uhr Mittwoch, 7. Juni 2017 POLLICHIA-Stammtisch Donnerstag, 18. Mai 2017 Leitung: Michael Ochse VFMG Bezirksgruppe Pfalz 20 Uhr „Die Schwerspat-Lagerstätte Klein-Umstadt/Odenwald” Referent: Klaus Belendorf, Münster Samstag, 10. Juni 2017 20 Uhr Führung durch die Präparationswerkstätten Im Rahmen des Jubiläumsjahres bietet das Pfalzmuseum Einblick in Samstag, 20. Mai 2017 die Präparation. Interessengemeinschaft Pilzkunde und Naturschutz e.V. Leitung: Silke John, Manuela Rachni, Präparatorinnen des Muse - „Pilzkundliches Fachtreffen im Pfalzmuseum”. Vormittags erfolgt ums. Teilnahme kostenlos. Anmeldung erforderlich unter eine gemeinsame Exkursion. Am Nachmittag erfolgt dann die Bear - 06322/9413-21 (täglich außer montags). beitung und Bestimmung der gefundenen Pilzarten. Anmeldung: 11 Uhr [email protected] oder Tel.: 06247/991926. Leitung: Peter Keth 12 - 19 Uhr Samstag, 17. Juni 2017 Interessengemeinschaft Pilzkunde und Naturschutz e.V. Samstag, 20. Mai 2017 „Pilzkundliches Fachtreffen im Pfalzmuseum” Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V. Vormittags erfolgt eine gemeinsame Exkursion. Am Nachmittag „‘Mini-Warane’ im Terrarium: Biologie, Haltung und Vermehrung erfolgt dann die Bearbeitung und Bestimmung der gefundenen Pil - von japanischen Smaragd-Langschwanzeidechsen ( Takydromus zarten. Anmeldung: [email protected] oder Tel.: smaragdinus )” 06247/991926. Leitung: Peter Keth Referenten: Yvonne & Thomas Klesius 12 - 19 Uhr 19.15 Uhr Sonntag, 18. Juni 2017 Sonntag, 21. Mai 2017 Outdoor-Programm „Was lebt in Bach und Tümpel?” Internationaler Museumstag – „Auf Spurensuche in wissenschaftli - Wir gehen dem Leben im Wasser auf den Grund. Im Teich oder im chen Sammlungen“ Bach ist mehr los als wir denken. Auch wenn wir sie nicht mit unseren Am Internationalen Museumstag dreht sich im Jubiläumsjahr alles bloßen Augen sehen, gibt es viele kleine Lebewesen zu entdecken um das Thema Sammlungen. Wie entstehen Sammlungen? Warum und zu erforschen. Gemeinsam werden wir die gefundenen Lebe - sind sie wichtig? Und welche spannenden Spuren können in Samm - wesen bestimmen und einiges über ihr Leben im Wasser erfahren. lungen gelesen werden und zu neuen Erkenntnissen führen? Rund Für Familien mit Kindern ab 6 Jahren (Kleinkinder können nur in um das Thema findet die Offene Forschungswerkstatt für Menschen Rückentragen mitgenommen werden), Anmeldung erforderlich ab 5 statt. Zudem geben die WissenschaftlerInnen des Pfalzmuse - unter 06322/9413-21 (täglich außer montags), Kosten: 6 € pro ums Einblick in die Sammlungen. Familie. Leitung: Christine Müller-Beblavy Eintritt frei. 13 - 16 Uhr 10 - 17 Uhr Mittwoch, 21. Juni 2017 Mittwoch, 24. Mai 2017 Vortrag „Aus der Natur in die Vitrine – Demonstration verschiedener NaturTreff „Unser Lebensmittel Nr. 1: Wasser” Präparationstechniken” Kosten: 7,50 € pro Person einschl. Eintritt, Kaffee und Kuchen. Vortrag in der Reihe „175 Jahre Naturkundemuseum in Bad Dürk - Leitung: Monika Kallfelz heim“ 14.30 - 16 Uhr Referentinnen: Silke John und Manuela Rachni, Präparatorinnen des Museums. Eintritt frei. Mittwoch, 31. Mai 2017 19 Uhr „Neophyten – Bereicherung oder Gefahr?” Vortrag in der Reihe „175 Jahre Naturkundemuseum in Bad Dürk - 62 VERANSTALTUNGSPROGRAMME 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

Donnerstag, 22. Juni 2017 medizinische, kosmetische oder kulinarische Applikation gemein - VFMG Bezirksgruppe Pfalz „Neue Saurierfunde aus der Germani - sam verarbeitet. schen Trias” 19 - 21 Uhr, Zehntscheune. Altersgruppe: ab 16 Jahren. Kosten: Referent: Dr. Rainer Schoch, Staatliches Museum für Naturkunde 12,50 € pro Person. Mitzubringen sind Tasse/Glas, Schälchen, Tee - Stuttgart löffel, Kuchengabel. Anmeldung erforderlich unter 06381/8429 20 Uhr oder [email protected].

Samstag, 24. Juni 2017 Samstag, 11. Februar, bis Sonntag, 12. Februar 2017 Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V Nachts im Urweltmuseum GEOSKOP zum Thema „Kristallmagie“ „Heimische Vipern im Terrarium: Kreuzotter ( Vipera berus ) und Spiel, Spaß und Spannung verspricht diese interaktive Nacht für klei - Aspisviper ( Vipera aspis )” ne Abenteurer im Urweltmuseum GEOSKOP! Anlässlich der aktuel - Referent: Boris Wagner len Sonderausstellung „Kristallmagie“ dreht sich alles um das 19.15 Uhr Thema Kristalle, deren fantastische Welt aus Formen und Farben, wobei die Kinder selbst zur Tat schreiten und Kristalle für zu Hause Samstag, 1. Juli 2017 züchten. Nur mit einer Taschenlampe und ganz viel Spürsinn bewaff - VFMG Bezirksgruppe Pfalz net werden danach das Museum und die nächtliche Burg Lichten - Grillfest im Hof des Pfalzmuseums für Naturkunde berg erkundet, ehe es zwischen Haien und Dinos in den Schlafsack ab 10 Uhr geht. Abgerundet wird die Veranstaltung mit einem gemeinsamen Frühstück. 20 - 9 Uhr, GEOSKOP. Leitung: Monika Kallfelz, Pfalzmuseum für Naturkunde, Bad Dürkheim & Vanessa Zürrlein, Kirrweiler. Kosten: GEOSKOP 20 € pro Person. Mitzubringen sind Schlafsack, Iso-Matte, Schlaf- oder Trainingsanzug, Taschenlampe, Zahnbürste sowie ein Imbiss Sonntag, 9. und 30. April 2017, 14. und 21. Mai 2017 für den Abend. Frühstück ist im Preis inbegriffen. Anmeldung erfor - „Offene Forschungswerkstatt für alle: Neugierig sein und Wissen derlich unter 06381/993450 oder info@urweltmuseum- wollen” geoskop.de. Nach der Methode der „Forschungswerkstatt für Menschen ab 5” können selbst mitgebrachte Objekte aus der Natur oder Kleinstlebe - Sonntag, 12. Februar 2017 wesen, die auf „Expedition” rund um das Museumsgelände gefun - Sonderausstellung „Kristallmagie” - Schleifkurs den werden, genauer untersucht, bestimmt, gezeichnet, fotogra - Begleitend zur Sonderausstellung „Kristallmagie – Verborgener fiert oder gemalt werden. Dafür stehen im „Forschungslabor” meh - Zauber dunkler Turmaline“ wird dieser Kurs angeboten. Nach einer rere Binokulare, ein Fotobinokular, Bestimmungsliteratur und For - kurzen Einführung in das Wesen von Turmalin-Kristallen und zwei schungsprotokolle zur Verfügung. In der „Medienecke” können Gruppenspielen zum Kristallwachstum sowie zur Struktur von Tur - parallel dazu über einen direkten Internetzugang Details recher - malin-Scheiben schleift in diesem Workshop jeder Teilnehmer zwei chiert und interessante Funddaten über Smartphones und Tablets in schwarze Turmalin-Scheiben vorsichtig immer dünner. Dabei erlebt das ArtenFinder-Portal des Landes Rheinland-Pfalz eingespeist wer - man, wie aus dem Dunkel Farben und oft auch feine Strukturen auf - den. Wer sich mehr zeichnerisch oder künstlerisch mit seinen Fun - tauchen. Diese Muster bringen wir in Beziehung zu Kristallmodellen, den beschäftigen möchte, hat dazu in der „Museumsmalwerkstatt” die auch im Workshop gebaut werden. Schließlich werden die eige - ausreichend Gelegenheit. Alle diese „Arbeits-Spiel-Räume” sind im nen Ergebnisse verglichen mit Exponaten in der Ausstellung. Erdgeschoss der Zehntscheune auf Burg Lichtenberg / Kusel ganztä - 14 - 16 Uhr, GEOSKOP. Leitung: Dr. S. Voigt & Dr. J. Fischer, Urwelt - gig aufgebaut, werden von fachkundigen Naturwissenschaftlerin - museum GEOSKOP. Kosten: 17,50 € pro Person. Museumseintritt, nen und Naturwissenschaftlern betreut und stehen allen Interessier - Führung in der Sonderausstellung und Materialkosten sind im Preis ten ohne weitere Kosten zum Museumseintritt zur Verfügung. Eine inbegriffen. Altersgruppe: ab 8 Jahren. Anmeldung erforderlich Voranmeldung ist nicht notwendig, kleine Wartezeiten können mit unter 06381/993450 oder [email protected]. dem Besuch der Museen auf Burg Lichtenberg überbrückt werden. Jeweils von 11-16 Uhr für Eltern mit Kindern, Großeltern mit Enkeln, Mittwoch, 1. März 2017 interessierte Einzelpersonen. Kontakt: [email protected] TERRA MAGICA - das wissenschaftliche Forum des Urweltmuseums Pfalz.de. Tel. 06322/941333 GEOSKOP: „Nepal – Land der 1000 Tempel und Achttausender vor und nach dem großen Erdbeben” Noch bis 28. April 2017 | täglich 10:00 - 17:00 Uhr Seit 1991 besucht der Referent regelmäßig Nepal, das nach Tibet Sonderausstellung „Kristallmagie - Verborgener Zauber dunkler Tur - höchstgelegene Land der Erde. Aus einer Urlaubsreise mit ersten maline” Lokalkontakten erwuchs im Laufe der Zeit ein nunmehr schon über zwei Jahrzehnte andauerndes soziales Engagement für die Men - Montag, 6. Februar (Wiederholung Dienstag, 7. Febru - schen vor Ort. Ein halbes Jahr nach den schweren Erdbeben von April ar); Montag, 6. März; Dienstag, 28. März 2017 und Mai 2015 besuchte der Referent seine „zweite Heimat“ zum Kräuterseminar auf Burg Lichtenberg – Thema am 28. März: „Frau - neunten Mal. Auch auf dieser Reise gab es innerhalb weniger Tage enkräuter”; sonst auf Anfrage zwei Erdbeben der Stärke 8,5 (Richterskala) östlich und westlich der Mit dem Kräuterseminar auf Burg Lichtenberg kann man der Natur Hauptstadt Kathmandu. Die Naturgewalten des Himalayas haben in wieder ein Stück näher kommen und die Wirkungen der Pflanzen 2015 viele Dörfer und Städte Nepals ausgelöscht, fast 10.000 Men - neu schätzen und würdigen lernen. Im Rahmen des Seminars wird schen das Leben gekostet und rund 600.000 Häuser sowie knapp pro Veranstaltung eine Heilpflanze detailliert vorgestellt. Sie erfah - 80% der Tempel zum Einsturz gebracht. Selbst in Kathmandu sind ren, wo und unter welchen Bedingungen sie wächst, wann und wie die gravierenden Folgen der Naturkatastrophe überall zu spüren. sie geerntet, gelagert, verarbeitet und verwendet wird. Die jeweilige Der Vortrag dokumentiert das Leben in Nepal vor und nach der Heilpflanze des Monats wird im Kurs probiert und mit Blick auf ihre gewaltigen Tragödie in eindrucksvollen Bildern und sehr persönli - POLLICHIA- KURIER 33 (1) – 2017 VERANSTALTUNGSPROGRAMME 63

chen Notizen. Sonntag, 9. April 2017 19.30 Uhr, Zehntscheune. Referent: Klaus Rödel, Zweibrücken. Offene Forschungswerkstatt für alle (Schnuppertag) Altersgruppe: ab 10 Jahren. Eintritt frei. 11 - 16 Uhr, Zehntscheune. Leitung: Vanessa Zürrlein, Kirrweiler. Ein - tritt frei. Montag, 6. März 2017 Kräuterseminar auf Burg Lichtenberg – Thema auf Anfrage Sonntag, 9. April 2017 19 Uhr, Zehntscheune / Burg Lichtenberg (Pfalz). Altersgruppe: ab 16 Sonderausstellung „Kristallmagie“ - Schleifkurs Jahren. Details vgl. Ankündigung zum 12. Februar Kosten: 12,50 € pro Person. Mitzubringen sind Tasse/Glas, Schäl - chen, Teelöffel, Kuchengabel. Anmeldung erforderlich unter 10.-21. April 2017 06381/8429 oder [email protected]. Forschungswerkstatt in den Osterferien In der Forschungswerkstatt gibt es für jedes Alter viel zu entdecken. Mittwoch, 8. März 2017 Vom „Expeditionsbüro“ geht es raus in die Natur rund um das Burg - AK Astronomie am GEOSKOP - Quartalsveranstaltung gelände, im „Forschungslabor“ wird Kleines ganz groß unter Bino - „Der Pfälzer Mondforscher Philipp Fauth” kularen beobachtet und experimentiert, in der „Museumsmalwerk - 19 Uhr, GEOSKOP, Seminarraum. Altersgruppe: ab 10 Jahren. statt“ wird gezeichnet, gemalt oder Modelle hergestellt. Die For - Referent: Dr. Jürgen Boudier, Friedelsheim. Eintritt frei. schungswerkstatt erhielt 2014 den Umweltpreis des Landes Rhein - land-Pfalz. Mittwoch, 22. März 2017 Treffpunkt: Zehntscheune, Burg Lichtenberg (Pfalz). Leitung: Vanes - Einführung in das wissenschaftliche Zeichnen sa Zürrlein, Kirrweiler. Kosten: 6 € pro Person und Tag. Geeignet für Unter professioneller Anleitung wird die Technik des »Punktierens« Kinder ab 5 Jahren. Bitte Rucksackverpflegung mitbringen! Anmel - in Tusche erlernt. Ein Kurs für natur- und forschungsbegeisterte dung erforderlich unter 06381/993450 oder info@urweltmuseum- Menschen ab 12 Jahren. geoskop.de. 14 - 18 Uhr, GEOSKOP, Seminarraum. Leitung: Dr. Frank Wieland. Montag bis Freitag, 10 - 15 Uhr Kosten: 6 € pro Person. Anmeldung erforderlich unter 06381/993450 oder [email protected]. 24. April - 30. Mai 2017 Forschungswerkstatt Schulprogramm Samstag, 25. März 2017 Eintages-Programm für Schulklassen und Kindertagesstätten. Deutschlandweiter Tag der Astronomie. Vorträge und Aktionen zum Naturwissenschaftliches Arbeiten im Gelände und in einem Lern - Rahmenthema „Ekliptik - Sehenswertes an der Sonnenbahn“ raum, der viel Eigenaktivität für individuelles Experimentieren för - 14 - 17 Uhr, GEOSKOP. Leitung: Martin Bertges, Dr. Bertges Vermes - dert. Vom Vorschulalter bis zum Leistungskurs Biologie für alle Schul - sungstechnik, Neunkirchen a. P. & Dr. S. Voigt, Urweltmuseum arten und Kindertagesstätten mit unterschiedlichen Schwerpunk - GEOSKOP. Altersgruppe: ab 10 Jahren. Eintritt frei. ten zur Artenvielfalt der Lebensräume: Burggelände, Wiese, Wald. Treffpunkt: Zehntscheune, Burg Lichtenberg (Pfalz). Leitung: Vanes - Dienstag, 28. März 2017 sa Zürrlein, Kirrweiler. Kosten: 6 € pro Person und Tag. Bitte Ruck - Kräuterseminar auf Burg Lichtenberg – Thema: „Frauenkräuter“ sackverpflegung mitbringen! Altersgruppe: ab 5 Jahren. Anmel - 19 - 21 Uhr, Zehntscheune. Altersgruppe: ab 16 Jahren. Kosten: dung erforderlich unter 06381/993450 oder info@urweltmuseum- 12,50 € pro Person. Mitzubringen sind Tasse/Glas, Schälchen, Tee - geoskop.de. löffel, Kuchengabel. Anmeldung erforderlich unter 06381/8429 Montag bis Freitag, 10 - 15 Uhr oder [email protected]. Samstag, 29. April 2017 Mittwoch, 5. April 2017 Der höhere Buntsandstein rund um Pirmasens. Geologische Exkursi - TERRA MAGICA – das wissenschaftliche Forum des Urweltmuseums on der POLLICHIA-Gruppe Kusel. GEOSKOP: „Naturschutz im Steinbruch – vom Abenteuer eines klei - Treffpunkt zur gemeinsamen Weiterfahrt: 13 Uhr, Kusel, Messeplatz nen Museums ‚Nahe der Natur‘“ / Trierer Str. 59-61. Alternativer Treffpunkt: 14 Uhr, Parkplatz Burg Naturschutz betrifft uns alle. Doch was verbirgt sich hinter diesem Lemberg bei Pirmasens. Begriff, der so vielfältig, mitunter widersprüchlich und nicht selten Leitung: Prof. Dr. Reinhard Schmidt-Effing, Saarbrücken. Alters - abenteuerlich daherkommt? Aus solchen Fragen heraus wurde die gruppe: ab 10 Jahren. Teilnahme kostenfrei. Anmeldung erforder - Idee geboren, Naturschutz in einem besonderen Museum zu behan - lich unter 06381/993450 oder [email protected]. deln. Ein Anwesen mit einem alten Steinbruch in Staudernheim (Nahe) schien der richtige Platz, die eigenen Vorstellungen in die Tat Sonntag, 30. April 2017 umzusetzen. Anfangs teils belächelt, inzwischen aber oft selbst Offene Forschungswerkstatt für alle lächelnd, gibt es dort nun ein kleines, unabhängiges, bewegendes Neugierig sein und Wissen wollen: Forschungswerkstatt-Schnup - und bewegliches Museum mit großem Naturschutz-Freiraum. Der pertag! bildreiche Vortrag erzählt von dem sehr menschlichen Abenteuer, 11 - 16 Uhr, Zehntscheune. Leitung: Vanessa Zürrlein, Kirrweiler. Ein - ein kleines, aber doch professionelles und einzigartiges Museum tritt frei. aufzubauen. Neben der Konzeptvorstellung, vielen spannenden und oft auch lustigen Geschichten gibt es faktenreiche Ein- und Aus - Mittwoch, 3. Mai 2017 blicke in die inhaltlichen Abgründe und Chancen von modernem TERRA MAGICA – das wissenschaftliche Forum am Urweltmuseum Naturschutz frei nach dem Motto aller guten Museen: Vielfältig GEOSKOP: „Kusel von oben – Fernerkundung am Beispiel der Kreis - Anregen am Puls der Zeit! stadt und ihrer Umgebung” 19.30 Uhr, Zehntscheune. Altersgruppe: ab 10 Jahren. Eintritt frei. Wenn von Fernerkundung die Rede ist, denkt man meist an militäri - Referent: Dr. Michael Altmoos, Nahe der Natur – Mitmach-Museum sche Anwendungen oder kleine Hubschrauber mit Kamera. Tatsäch - für Naturschutz lich findet Fernerkundung heute mehrheitlich im zivilen Bereich 64 VERANSTALTUNGSPROGRAMME 33 (1) – 2017 POLLICHIA- KURIER

Anwendung. Das moderne Leben benötigt Daten, welche nur über lassen sich Fleisch- und Pflanzenfresser besser unterscheiden sowie Fernerkundung gewonnen werden können. Dabei werden nicht nur die Position der Tiere in den einstigen Nahrungsnetzen bestimmen. Satelliten, sondern auch Flugzeuge und unbemannte Fluggeräte Die Isotopenanalyse liefert völlig neue Einblicke in die Evolution des (UAV) eingesetzt. Rein fotografische Aufnahmen der Erdoberfläche Vegetarismus unter den Landwirbeltieren. Erste Ergebnisse der For - haben bei den gewonnenen Daten nur noch einen geringen Anteil. schungen, die u. a. einen Kuseler Ursaurier, diverse Dinosaurier und Die heutigen Aufnahmen erfolgen mehrheitlich „multispektral” auch Riesenlaufvögel einbeziehen, werden vorgestellt. oder „radargestützt”, erzeugen Modelle der Erdoberfläche oder Referent: Dr. Thomas Tütken, Johannes-Gutenberg-Universität Informationen über Nutzung, Hydrologie und sogar Geologie. Las - Mainz sen Sie sich die Welt der Fernerkundung am Beispiel der Kreisstadt 19.30 Uhr, Zehntscheune. Altersgruppe: ab 10 Jahren. Eintritt frei. Kusel erläutern und erfahren Sie, was sich hinter der Aussage ver - birgt, dass Spionagesatelliten die Schlagzeile einer Tageszeitung Mittwoch, 14. Juni 2017 „lesen” könnten. AK Astronomie am GEOSKOP - Quartalsveranstaltung „Die Sterne Referent: Martin Bertges, Dr. Bertges Vermessungstechnik, Neunkir - am Himmel – Kein Stern ist wie der andere” chen a. P. Schauen wir in einer klaren Nacht durch unser Teleskop in den Him - 19.30 Uhr, Zehntscheune. Altersgruppe: ab 10 Jahren. Eintritt frei. mel, sind die meisten der sichtbaren Objekte Sterne. Was unterschei - det sie von Nebeln und Galaxien? Sterne erzeugen ihr Licht durch Sonntag, 14. Ma i 2017 Kernfusion, aber wie kommt es dazu, wie entstehen Sterne? Und Offene Forschungswerkstatt für alle warum sind sie am Himmel nicht gleichmäßig verteilt? Wenn wir die Neugierig sein und Wissen wollen: Forschungswerkstatt-Schnup - Sterne mit einem Fernrohr betrachten, sind wir erstaunt über die bril - pertag! lanten Farben, aber warum sehen wir keine grünen Sterne? 11 - 16 Uhr, Zehntscheune. Leitung: Vanessa Zürrlein, Kirrweiler. Ein - 19 Uhr, GEOSKOP, Seminarraum. Altersgruppe: ab 10 Jahren. tritt frei. Referent: Martin Bertges, Dr. Bertges Vermessungstechnik, Neunkir - chen a. P. Eintritt frei. Dienstag, 16. Mai 2017 Vernissage „Sehnsucht Urwald“ - Aquarelle von Rita Mühlbauer aus Freitag, 16. Juni 2017 Brasilien und Peru Exkursion: Abendzählung der Fledermäuse in Bedesbach Eröffnung der Sonderausstellung mit Vorträgen von Dr. Juliane Dil - Regelmäßige Zählungen am Abend geben Auskunft über die Ent - ler, stellvertretende Direktorin der Zoologischen Staatssammlung wicklung dieser seit über einem halben Jahrhundert bestehenden München und Leiterin der Forschungsstation Panguana / Peru, Wochenstube des Großen Mausohrs, deren Betreuung sich die POL - sowie Rita Mühlbauer, Malerin und Illustratorin aus München. LICHIA Kusel seit 15 Jahren zur Aufgabe gemacht hat. Der Ausflug 17 Uhr, GEOSKOP. Altersgruppe: ab 5 Jahren. Eintritt frei. zur nächtlichen Jagd von mehreren hundert Tieren ist auch für Die Ausstellung ist bis zum 13. August 2017 zu sehen. Jugendliche ein unvergessliches Erlebnis. 22 Uhr, Dorfgemeinschaftshaus Bedesbach. Sonntag, 21. Mai 2017 Leitung: Wolfgang Steigner, POLLICHIA Kusel. Altersgruppe: ab 5 Internationaler Museumstag und „Burgfrühling“ Jahren. Sonderausstellung „Sehnsucht Urwald“, Offene Forschungswerk - statt, Mitmachstationen der Natur- und Landschaftsführer sowie Freitag, 23. Juni 2017 des Arbeitskreises Astronomie, kostenlose Museumsführungen, Exkursion: Die heimischen Amphibien Fossil- und Edelsteinpräparation für Kinder, Blumen- und Kräuter - Nachtexkursion mit Vortrag für Kinder und Erwachsene. markt, Gastronomie und Musik. 21 Uhr, NABU-Haus in Dennweiler-Frohnbach, Ecke Hauptstraße/- 10 - 18 Uhr, Museen auf Burg Lichtenberg. Altersgruppe: ab 3 Jah - Stegwieserweg. Leitung: Dr. Christoph Bernd, Freilandforschungen ren. Eintritt frei. Bexbach. Altersgruppe: ab 5 Jahren. Dauer: Bis ca. 24 Uhr. Kosten: 6 € pro Familie. Anmeldung erforderlich unter 06381/993450 oder Sonntag, 21. Mai 2017 [email protected] Offene Forschungswerkstatt für alle Neugierig sein und Wissen wollen: Forschungswerkstatt-Schnup - Samstag, 24. Juni 2016 pertag! Exkursion „Geologie und Bergbau im unteren Lautertal zwischen 11 - 16 Uhr, Zehntscheune. Leitung: Vanessa Zürrlein, Kirrweiler. Ein - Wolfstein und Lauterecken” tritt frei. Geologische Exkursion in den Norden des Landkreises Kusel 14 Uhr, Kusel, Messeplatz / Trierer Str. 59-61, oder Pfingstweide 13 in Mittwoch, 7. Juni 2017 Wolfstein um 14:30 Uhr. TERRA MAGICA – das wissenschaftliche Forum des Urweltmuseums Leitung: Dr. Sebastian Voigt, GEOSKOP. Altersgruppe: ab 10 Jahren. GEOSKOP: „Seit wann gibt es Vegetarier? – Isotopenanalysen fossi - Teilnahme kostenfrei. Anmeldung erforderlich unter 06381/993450 ler Knochen und Zähne geben Aufschluss” oder [email protected]. Die ersten landlebenden Wirbeltiere waren Insekten- oder Fleisch - fresser. Später entwickelten sich in unterschiedlichen Stammeslinien auch Pflanzenfresser. Die Ernährungsweise ausgestorbener Wirbel - tiere wurde bislang vor allem anhand der Zahnformen rekonstruiert, was nicht immer eindeutig ist. Eine neue, leistungsfähige Methode Redaktionsschluss für das nächste Heft: ist die Kalzium-Isotopenanalyse fossiler Knochen und Zähne. Damit 17. März 2017 POLLICHIA- KURIER

Unser Foto - aufgenommen spätnachmit - beständiger Hochnebeldecke bildet sich feuchtewerte herrschen. So wurde am 31. tags am 6. Dezember 2016 von der Platt - aus. Bei schwacher Luftbewegung und in - Dezember um 6:00 Uhr an der Klima Pala - form des Kalmitturmes mit Blickrichtung folge der geringen Einstrahlung der De - tina-Wetterstation Kalmit ein Rekordwert nach Norden - zeigt die typische Wettersi - zembersonne kann diese in der Regel von 5% Relative Luftfeuchte gemessen tuation im Dezember 2016: In der Rhein - solange nicht mehr aufgelöst werden, wie (Lufttemperatur +7,9°C und Taupunkttem - ebene und in den Tälern des Pfälzerwaldes die Hochdruckwetterlage anhält. peratur -31,8°C). Im 3 km entfernten und wabert der Nebel, während in den Gipfel - Im letzten Monat des abgelaufenen Jahres 500 m tiefer gelegenen Maikammer waren lagen freie Fernsicht herrscht. hatte dies zur Folge, dass die Mitteltempe - es zur gleichen Zeit 99 % Feuchte bei - Dank der vielen Hochdrucklagen stellte sich ratur auf der Kalmit mit +2,7°C höher als 4,6°C. dieses Geschehen immer wieder ein. Über - an der Weinstraße (Maikammer +2,4°C) Zum Schluss noch eine kurze Bilderläute - wiegend feucht-maritime Luftmassen ge - oder in der Rheinebene (Mannheim rung: Im Vordergrund die Westflanke des langen nach Süddeutschland, kommen +2.3°C) lag. Gleichzeitig schien die Sonne Zwergberges (1,1 km Distanz, 589 m unter Hochdruckeinfluss zur Ruhe, kühlen auf den Berggipfeln des Pfälzerwaldes Höhe), in der Bildmitte in etwa 12 km Ent - sich infolge der negativen winterlichen mehr als doppelt so häufig (Kalmit 105 fernung der Drachenfels (571 m) und im Strahlungsbilanz bis zum Kondensations - Stunden, Mannheim 44 Stunden) und es linken Hintergrund zum Horizont etwa 35 punkt ab und bilden eine feuchtkalte war mit 6 - 8 mm Niederschlag im gesam - km entfernt der Donnersberg (687 m). Grundschicht aus, über der im Hoch absin - ten Monat überall viel zu trocken. kende wärmere und trockenere Luftmas - Bei solchen Wetterlagen können übrigens sen hinwegströmen. Eine Inversion mit über der Inversion extrem niedrige Luft - Wolfgang Lähne, Römerberg POLLICHIA -Verein für Naturforschung und Landespflege e.V. Erfurter Straße 7, 67433 Neustadt/Wstr.

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