Programminfos Vom 28.12.2017 Bis 04.01.2018 Das Blue Horizon-Label Aus London, Teil 4
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Programminfos vom 28.12.2017 bis 04.01.2018 Das Blue Horizon-Label aus London, Teil 4 Heute bringen wir weitere Blues-Klassikertitel, die unter Ägide des legendären Produzenten Mike Vernon während der Spät60er-Jahre herauskamen. Unglaublich klingen bis heute all die frühen aufstrebenden Bands, die aus dieser Soundschmiede hervorkame - von den jungen Fleetwood Mac bis zu Stan Webb´s Chicken Shack. Die Briten lieferten gekonnte Versionen ihrer großen Chicago-Vorbilder. Und bei Blue Horizon fanden gleichzeitig in den USA unterschätzte, bereits vergessene Blues-Originale wie Otis Spann, Champion Jack Dupree und Eddie Boyd auf die richtige Durchstartlinie. • Sendetermin: „Long Distance Call“, Samstag, 30. Dezember 2017, 18 Uhr David Qualey, Mike Auldridge Heute gilt es einen der feinsten aktuellen Akustik-Gitarristen, die in Deutschland leben und arbeiten, zu zelebrieren. David Qualey (geboren am 30. Dezember 1947 in Salem/Oregon) kam Mitte der 1970er Jahre nach Europa - und blieb in Deutschland. Der sympathische, umgangsfreundliche Künstler hat eine weltweite Musikliebhabergemeinschaft. Er lebt, quasi ums Eck von hier, im Weserbergland und blickt auf eine lange Reihe exquisiter Alben zurück; davon etliche Perlen, die er für das Northeimer Stockfisch-Label eingespielt hat. David wird als Vertreter des sogenannten Fingerstyle bezeichnet, auch wenn er sich selbst von dieser Bezeichnung distanziert, da sie lediglich die Spieltechnik, nicht jedoch die Stilistik der Musik beschreibe. Und tatsächlich hat er fantastische Folk- und Pop-Bearbeitungen vorgelegt, klassische Titel eingespielt, die Beatles und James Taylor auf seine Art interpretiert und sich auch an deutschem Kirchengesangrepertoire sowie an Weihnachtsliedern instrumental aufs Allerfeinste versucht. Seine Platten sind zeitlos schöne Preziosen, seine Auftritte unvergeßliche Erlebnisse. Bekannte Stücke von ihm sind „Santa Cruz“ sowie seine freie Bearbeitung der Bach- Komposition „Jesu, Joy Of Man's Desiring“. In seinen Büchern mit Spielstücken wie „Only For Guitar“ finden sich weitere Gitarrenstücke, wie zum Beispiel „Opus 20“. Als Komponist der Gegenwart für klassische Gitarre werden seine Werke in den deutschen Musikschulen und Musikhochschulen akzeptiert und unterrichtet. Sie eignen sich für fortgeschrittenere Gitarristen. Herzlichen Glückwunsch, David Qualey. Alles Gute, sagt der Lonesome Traveler Wolf Silaff. Und bleib gesund. In der zweiten Hälfte dieser Langen Rille geht es anschließend ebenfalls um akustische Gitarrensounds eines amerikanischen Künstlers - Mike Auldridge, die Neuzeit-Dobro- Legende. Der großartige Slide-Spezialist von der Ostküste der USA hat die Spielweisen im Country/Bluegrass/Newgrass auf ein neues Level gehoben. Er hat von Traditionalisten wie Josh Graves, Shot Jackson und Tut Taylor gelernt, mit ihnen gejammt und daneben die legendäre Band Seldom Scene mitbegründet. Deren Platten sind erstklassige Beispiele für die Entwicklung von Folk-Ursprüngen zu eigenständigem Neuem - bis hin zur sogenannten Newgrass-Richtung. Gospelmusik, Blues und swingende Country-Musik entwickelten begabte Kollegen wie die Country Gentlemen und er zu einem Blend, der internationales Publikum elektrisiert. Die genannten Musiker/innen (er arbeitete auch mit Emmylou Harris und Lyle Lovett) hatten in Mike Auldridge ein verlässliches, kreatives und innovatives Bandmitglied. Der sympathisch-freundliche Ostküstenmann mit dem diffizilen Instrument wurde am 30. Dezember 1938 geboren - gestorben ist er nach langer Krankheit einen Tag vor seinem 74. Geburtstag, am 29. Dezember 2012 in Maryland. Farewell, Mike - your exceptionel sounds will linger on. • Sendetermin: “Die Lange Rille”, Samstag, 30. Dezember 2017, 21 Uhr Hawaiian Swing in Europe Hawaii als Interessenssphäre (und lange später schließlich Bundesstaat) der USA rückte Ende des 19. Jahrhunderts in den Blickpunkt der Nordamerikaner und der Europäer. Exotische Phanasien von idyllischen, unverdorbenen Südseeparadiesen waren und blieben en vogue. Man interessierte sich auch für das wohl am leichtesten aus einer in eine andere Gesellschaft zu verpflanzende Gebiet, nämlich die Musik. Dieses Interesse ging in beide Richtungen - nachdem Hawaiimusik in Amerika und Europa populär geworden war (den wohl bekanntesten Schlager des Genres, Aloha Oe, hatte sogar die letzte hawaiianische Königin Liliuokalani geschrieben), nahmen die hawaiianischen Musiker Ragtime- und später Jazzeinflüsse in ihr Schaffen auf. So bildete sich ein neuer Stil heraus, der sogar innovatorisch wirkte - der breite Einsatz der elektrisch verstärkten Gitarre, der heute Grundbestandteil der meisten populären Musikstile ist, nahm neben der Country-Musik hier seinen Anfang. In dieser Ausgabe hören Sie eine Auswahl an europäischen Aufnahmen. Diese entstanden in den 30er und vor allem der 40er Jahren in London, Berlin, Den Haag und Hilversum, sowohl mit einheimischen Musikern als auch mit Hawaiianern auf Europatournee. Durch die Sendung begleitet Sie Peter K. Michael. Plattenmarken: Co - Columbia, De - Decca, Po - Polydor, Te -Telefunken. Andere Marken ausgeschrieben. In spitzen Klammern Matrizennummer, dahinter Bestellnummer und Aufnahmedatum. Wir bringen: Joop Carlquist’s Kahula’s Hawaiians [sic] -Fascinating rhythm (Gershwin, vermutl. arr. Sol Hoogli) <25948> Te A 10345 Berlin, 28.6.41 -Farewell Blues (Mares-Rappolo) <25953> Te A 10346 Berlin, 28.6.41 -12th Street Rag (Bowman Summer) <25950> Te A 10347 Berlin, 28.6.41 The Kilauea’s Hawai Orchestra [sic] -Sweet Sue (Harris-Youmans) <GTB-CAH 160> -Honolulu (Warren-Kahn-Boegman) <GTB-CAH 158> Po 11536 Den Haag, Dez. ‘39 M-A-U-I Eilanders -Minnehaha (o.A.) <AM 790> -40+ (de Willigen) <AM 789> De M 32049 Hilversum, Mai ‘42 -Dans-Colege (=College Swing) (Barendse) <AM 759> -Schön, daß du wieder bei mir bist (K. u. G. Wehner) <AM 761> De M 32037 Hilversum, Feb. ‘42 Felix Mendelssohn and his Hawaiian Serenaders -I Got Rhythm (Gershwin) <CA 18195> -In The Mood (Garland-Razaf) <CA 18194-1> Co FB 2667 London, 28.10.40 Roland Peachey -Goodbye Blues (McHugh-Fields-Johnson) <DR.8134-2> -China Boy (Winfree-Boutelje) <DR.8135-2> London 632 London, Jan./ Feb. ’44 Felix Mendelssohn and his Hawaiian Serenaders -Tiger Rag (La Rocca) <CA 18067-1> Co FB 2494 London, 07.12.40 -Limehouse Blues (Braham) <CE 10266-2> Pa F 1642 London, ca. Jan. ‘40 Hawaiian-Solist Walter Kaluna mit Begleitorchester -Aloha, beloved (Long u. Canfield) <24245> Te A 10051 -Waikiki (Henry Kalililmai) <N.N.> Te A 10052 -By By Blues [sic] (Auf Wiederseh’n, Hawai) (Handy) <24246> Te A 10052 Berlin, 06.5.39 • Sendetermin: „Tanzparkett spezial“, Sonntag, 31. Dezember 2017, 17 Uhr Time to dance - Sweet Soul Music Heute starten wir einen Dreiteiler, der auf peppige Soundmanier an die späten 60er und frühen 70er erinnert – an eine Zeit, als endlich auch etliche schwarze KünstlerInnen ihren längst überfälligen Durchbruch in die internationalen Charts fanden. Zur musikhistorischen Vorgeschichte, zu Gospel und Rhythm’n’Blues, hören wir einiges in diesen Folgen; außerdem über wichtige Labels, ihre Manager - und all die unglaublich talentierten KünstlerInnen, die mit ihren explosiven Sounds gleichzeitig an die politischen Hintergründe erinnerten und gar eine Bewegung, ein Civil Rights Movement, musikalisch mit-perpetuierten. Die historische Pendelbewegung brachte damals aufstrebende KünstlerInnen als Superstars hervor. Mit dabei sind alle wichtigen Interpreten der Soul-Ära - von Arthur Conley, Ike & Tina Turner, Ray Charles über Aretha Franklin, Wilson Pickett, Nina Simone, James Brown und Sam Cooke bis Percy Sledge, Martha Reeves u.v.a. So, get on the dance floor - it´s Soul Music time again. • Sendetermin: “Lonesome Traveler”, Sonntag, 31. Dezember 2018, 19 Uhr Radio for One oder der 20. Geburtstag Das Freie Radio Kassel beendet das aktuelle und begrüßt das neue Jahr "wie jedes Jahr" mit einer Silvestershow. In diesem Jahr wird zugleich der 20. Geburtstag des für lange Zeit einzigen Radios in und aus Kassel gefeiert. In Anlehnung an einen anderen Klassiker der Silvesternacht steht diese Show daher unter dem Motto "Radio for One oder der 20. Geburtstag". Neben der Silvestershow gibt es Rückblenden, Interviews und Anekdoten aus 20 Jahren FRK. Wer zum Jubiläum oder zum neuen Jahr Musikwünsche oder Grüße in den Äther schicken möchte, kann dies unter Telefon 0561-57 80 64 oder per Twitter @FreiesRadioKS tun. • Sendetermin: „Radio For One oder Der 20. Geburtstag“, Sonntag, 31. Dezember 2017, 20 Uhr Sechs Regenschirme für den Winter In der ersten Ausgabe des neues Jahres stellt frei² den deutschen Künstler Six Umbrellas aka. Thomas Bartz vor. Er macht tanzbare, aber vom Sound her ungewöhnliche elektronische Musik. Und da Silvester erst zwei Tage zurück liegt, kann man auch gleich weiter rocken mit dem Album Ad Astra. • Sendetermin: „Frei hoch zwei“, Dienstag, 2. Januar 2018, 19 Uhr Gesangsgruppen im Stile der Revelers, Folge 3 90 Jahre Comedian Harmonists (1) Am 27.12.1927, nachdem Harry Frommermann am 18.12. ein Inserat im Berliner Lokal- Anzeiger aufgegeben hatte, stand die Besetzung der Comedian Harmonists fest. Diese Gründung ist also jetzt ziemlich genau 90 Jahre her. Sie bildet den Anlaß für unsere Reihe über Gesangsformationen, die dem US-Vorbild „The Revelers“ nacheiferten, einer Gruppe, die ab 1925 durch ihre Platten international für Furore gesorgt hatte, weil sie Jazz und Chorgesang in vorher nie gehörter Weise zusammengebracht hatte. Entsprechend führten die Comedian Harmonists in der ersten Zeit auf den Plattenetiketten den Beinamen „Die deutschen Revelers“ . Über