Berthold Viertel
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Katharina Prager BERTHOLD VIERTEL Eine Biografie der Wiener Moderne 2018 BÖHLAU VERLAG WIEN KÖLN WEIMAR Veröffentlicht mit der Unterstützug des Austrian Science Fund (FWF) : PUB 459-G28 Open Access: Wo nicht anders festgehalten, ist diese Publikation lizenziert unter der Creative-Com- mons-Lizenz Namensnennung 4.0; siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek : Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie ; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Umschlagabbildung : Berthold Viertel auf der Probe, Wien um 1953; © Thomas Kuhnke © 2018 by Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Wien Köln Weimar Wiesingerstraße 1, A-1010 Wien, www.boehlau-verlag.com Korrektorat : Alexander Riha, Wien Satz : Michael Rauscher, Wien Umschlaggestaltung : Michael Haderer, Wien ISBN 978-3-205-20832-7 Inhalt Ein chronologischer Überblick ....................... 7 Einleitend .................................. 19 1. BERTHOLD VIERTELS RÜCKKEHR IN DIE ÖSTERREICHISCHE MODERNE DURCH EXIL UND REMIGRATION Außerhalb Österreichs – Die Entstehung des autobiografischen Projekts 47 Innerhalb Österreichs – Konfrontationen mit »österreichischen Illusionen« ................................. 75 2. ERINNERUNGSORTE DER WIENER MODERNE Moderne in Wien ............................. 99 Monarchisches Gefühl ........................... 118 Galizien ................................... 129 Jüdisches Wien ............................... 139 Katholische Dienstmädchen ........................ 150 Deutsche Kultur .............................. 161 Luegers Wien ............................... 173 Mitschüler Hitler .............................. 184 Jugendliche Kulturanarchisten ....................... 196 Familie Adler ................................ 209 Studium ................................... 228 Sexuelle Emancipation ........................... 245 Karl Kraus ................................. 268 Theater ................................... 291 Erster Weltkrieg .............................. 310 Nachsatz .................................. 333 Archivalien ................................. 336 Dank .................................... 342 Literaturverzeichnis ............................ 344 Bildnachweis ................................ 358 Personenregister .............................. 359 Abb. 1: Berthold Viertel um 1950 Ein chronologischer Überblick Diese Chronologie basiert auf vorgängigen Darstellungen von Siglinde Bolbe- cher, Konstantin Kaiser und Friedrich Pfäfflin, die Viertels Werke und Leistun- gen – im Falle eines Exilanten mühevoll zu rekonstruieren – erstmals sicherten. Die Auswahl der zeit- und kulturhistorischen Daten und Phänomene erfolgte auf Basis von Berthold Viertels autobiografischen Texten bzw. Briefen, in denen sie Niederschlag fanden – alle erwähnten Ereignisse nahm er wahr, sofern sie ihn nicht sogar selbst betrafen. Selbstverständlich erhebt diese chronologische Darstellung keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Österreich-Ungarn 26. Mai 1860 Geburt Salomon Viertels (Vater) in Tarnów, Galizien 8. Juni 1861 Geburt Anna Klausners (Mutter) in Tarnów, Galizien 21. Dezember 1867 Sanktionierung der neuen Staatsgrundgesetze für Öster- reich-Ungarn durch Kaiser Franz Joseph I. von Österreich 1870er Die Familie Klausner zieht aus Tarnów, Galizien nach Wien Mai 1873 Wiener Börsenkrach ca. 1880 Salomon Viertel zieht aus Tarnów, Galizien nach Wien 10. Februar 1884 Anna Klausner und Salomon Viertel heiraten im Wiener Stadttempel in der Seitenstettengasse 4, Wien I. 28. Juni 1885 Geburt Berthold Viertels in der Mariahilfer Straße 96, Wien VI. 30. Jänner 1889 Selbstmord des Kronprinzen Rudolf in Mayerling 24. April 1889 Geburt Ludwig Viertels (Bruder), der drei Wochen später ver- stirbt 1890 Hunger von Knut Hamsun erscheint 5. Juli 1890 Geburt Helene Viertels (Schwester) September 1891 Volksschulbeginn Berthold Viertels in der Zieglergasse 23, Wien VII. 1894 Salomon Viertel ist Inhaber einer protokollierten Möbelfirma Dezember 1894 Prozess und Verurteilung des französischen Artillerie-Haupt- manns Alfred Dreyfus wegen angeblichen Landesverrats 1895 Der christlichsoziale Politiker Karl Lueger wird zum Bürgermeister ge- wählt, aber vorläufig nicht ernannt September 1885 Berthold Viertel wird Schüler des Mariahilfer Gymnasiums in der Amerlingstraße 6, Wien VI. 1896 Theodor Herzls Der Judenstaat erscheint ; Wie ich es sehe von Peter Alten- berg erscheint 8 | Ein chronologischer Überblick 1897 Kontroverse um die Badenische Sprachverordnung ; Ashantee von Peter Altenberg erscheint ; Frauen werden erstmals als Studentinnen an der philo- sophischen Fakultät der Universität Wien zugelassen 19. Juni 1897 Geburt Paula Viertels (Schwester) 15. September 1898 Der Trauerkondukt für die in Genf ermordete Kaiserin Elisabeth führt über die Mariahilferstraße 1899 Berthold Viertels Bar Mizwah ; Berthold Viertel lernt Peter Altenberg im Café Central kennen 8. März 1899 Die Dokumente der Frauen, das Vereinsorgan des Allgemeinen Österreichischen Frauenvereins, herausgegeben von Auguste Fickert, Rosa Mayreder und Marie Lang, erscheint erstmals Anfang April 1899 Die Fackel von Karl Kraus erscheint erstmals Ende August 1899 Karl Kraus zitiert und kommentiert einen Brief des Gym- nasiasten Berthold Viertel in Die Fackel 1. Mai 1890 Erster Maiaufmarsch der geeinigten österreichischen Sozialdemo- kratischen Arbeiterpartei 1902 Berthold Viertel muss die siebente Gymnasialklasse wiederholen Juni/Juli 1903 Ausriss mit Karl Adler nach Paris August 1903 Aufenthalt bei Friedrich und Kathia Adler in Freiburg im Breis- gau Herbst/Winter 1903 Vorbereitung auf die externe Reifeprüfung am Zürcher Reformgymnasium Rudolf Laemmels mit Unterstützung Victor Adlers 19. Dezember 1903 Externe Matura in Zürich 1904 Berthold Viertel inskribiert zunächst Jus, dann ab 1905 Philosophie an der Universität Wien 29. Mai 1905 Berthold Viertel wird Karl Kraus nach der von Kraus produzierten, geschlossenen Erstaufführung von Die Büchse der Pandora von Frank Wede- kind im Café Europa persönlich vorgestellt 1905 Sigmund Freuds Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie erscheinen 1905/1906 Berthold Viertel arbeitet mit Otto Soyka an Jenseits der Sittlichkeits- Grenze. Ein Beitrag zur Kritik der Moral ; Peter Altenbergs Pròdrŏmŏs er- scheint Juli 1906 Erste überlieferte autobiografische Aufzeichnungen Berthold Viertels in einem mit Tod der Lüge überschriebenen blauen Heft von etwa 63 Seiten 1907/1908 Adolf Hitler wohnt in der Stumpergasse 31, Wien VI., nur wenige Meter vom Haus der Viertels in der Stumpergasse 48 entfernt, wo Berthold Viertel nach wie vor lebt und studiert 1. Oktober 1908 Berthold Viertel beginnt sein Einjährigfreiwilligen-Jahr bei der Traindivision Nr. 14 abzuleisten (bis zum 1. Oktober 1909) – in dieser Zeit Korrespondenz mit Karl Kraus Ein chronologischer Überblick | 9 5. Oktober 1908 Annexion Bosnien-Herzegowinas 1909 Beginn der intensiven Freundschaft und Zusammenarbeit mit Karl Kraus, zwischen 21. März 1910 und 31. Oktober 1911 erscheinen laufend Beiträge Viertels in Die Fackel ; parallel beginnt Berthold Viertel auch in anderen deutschsprachigen Zeitschriften (März, Simplicissimus, Der Ruf etc.) Ge- dichte, Kurzgeschichten und Rezensionen zu publizieren ; Abbruch des Stu- diums ohne Doktorat Mai 1911 Karl Kraus kündigt an, Die Fackel fortan ohne Mitarbeiter zu schrei- ben ; ab Dezember 1911 erscheinen in der Fackel nur noch Beiträge von Karl Kraus Dezember 1911 Berthold Viertel wird Dramaturg und später auch Regisseur bei der Wiener Freien Volksbühne ; redaktionelle und schriftstellerische Mit- arbeit an der Zeitschrift der Volksbühne Der Strom 24. November 1912 Eheschließung mit Dr. Grete Ružička (Chemikerin) in der Synagoge in der Schmalzhofgasse, Wien VI 19. März 1913 Berthold Viertels erste Inszenierung Die Modistin von Eugen Heltai hat in der Neubaugasse 36, Wien VII., Premiere – bis Juli 1914 insze- niert er ununterbrochen (etwa eine Premiere pro Monat) Oktober 1913 Berthold Viertels erster Lyrikband Die Spur erscheint in Kurt Wolffs Reihe »Der jüngste Tag« 1. Jänner 1914 Berthold Viertel wird Leutnant der Reserve (in den Jahren davor wurde er immer wieder zu Waffenübungen eingezogen) 28. Juni 1914 Franz Ferdinand, Thronfolger von Österreich-Ungarn, wird in Sarajevo erschossen ; Berthold Viertel wird an diesem Tag 29 Jahre alt August–Dezember 1914 Berthold Viertel ist als Leutnant der Traindivision Nr. 14 Teil der Serbienoffensive und schreibt u. a. das Kriegsgedicht Kote 708 Jänner 1915 Berthold Viertel wird an die ungarisch-galizische Karpatenfront geschickt und bleibt dort im Korpstrainkommando als persönlicher Assistent Major Friedrich Novaks Juli–September 1915 Berthold Viertel führt ein Kriegstagebuch und schreibt den Essay Karl Kraus. Ein Charakter und die Zeit 4. November 1915 Ernennung Berthold Viertels zum Oberleutnant der Re- serve 23. Dezember 1915 Berthold Viertel erhält die Bronzene Militärdienstmedaille am Bande des Militärverdienstkreuzes 21. Oktober 1916 Ministerpräsident Karl Graf Stürgkh wird vom sozialdemo- kratischen Politiker Friedrich Adler beim Mittagessen im Restaurant des Hotels Meissl & Schadn erschossen 21. November 1916 Kaiser Franz Joseph I. stirbt in Wien Dezember 1916 Berthold Viertel lernt während seines Fronturlaubs in Wien 10 | Ein chronologischer Überblick die 27-jährige Schauspielerin Mea (eigentlich : Salomea Sara, genannt Salka) Steuermann kennen März–Juni 1917 Berthold Viertels Essay Karl Kraus. Ein Charakter