BRUNEGG IM BLICKPUNKT Die Dorfzeitschrift zum Leben in Brunegg März 2019

2019_Brunegger_BLICKPUNKT2018.indd 1 01.03.19 11:17 2 Vorwort

Liebe Dorfgemeinschaft Hürst durften wir bereits verabschieden, begleitet mit Schon Peter Drucker wusste den besten Wünschen für sinngemäss, dass man die ihre neue berufliche Her- Zukunft zwar nicht vorher- ausforderung im Bereich sehen, aber dafür gestal- Beistandschaft. Und Brigit- INHALTSVERZEICHNIS ten kann. Da ist was Wahres te Woodtli wird die Kanzlei dran. Ende Mai 2019 verlassen, Vorwort um wieder in ihrer gewohn- 2 Ruth Imholz Strinati, Gemeinde- «… die Zukunft …» ten Umgebung sowohl pri- präsidentin Im Rahmen der Reorganisa- vat als auch beruflich Fuss Aus dem BLICKWinkel der tion wurde uns einmal mehr zu fassen. Beide Damen Ruth Imholz Strinati Redaktion bewusst, wie wichtig das gute haben die Kanzlei sehr Gemeindepräsidentin 3 Marlies Jent, Redaktorin Zusammenspiel der einzelnen Brunegg positiv geprägt, und auch Ein BLICK ins Gemeindehaus Teams für das Wohlergehen wenn wir im Team die bei- 4 Michael van Toorn – der Gemeinde Brunegg ist. den Weggänge sehr bedau- Zufälle bereichern das Leben Gute Arbeitsbedingungen sind kein Zufall, ern, freuen wir uns natürlich auf unsere 6 Der neue blaue Helfer sondern planbar. Und wir arbeiten auch neuen Teammitglieder: Unsere Gemeinde- BLICKFang weiterhin hart daran, optimale Arbeits- schreiberin-Stellvertreterin Andrea Kobel 7 Es summt und brummt bedingungen bieten zu können. Dank der hat sich mittlerweile gut in der Kanzlei ein- in Hofstetters Garten Reorganisation ist uns das grösstenteils gelebt. Herzlich willkommen im Team! bereits gelungen. Bei Redaktionsschluss stand noch keine Im BLICKFeld – Vereine Als wichtigster Teamevent ist mir das Nachfolge für Brigitte Woodtli fest, aber 10 «Miss Sophies Erbe» – geglücktes Weihnachtsessen in bester Erinnerung ge- auch da sind wir zuversichtlich, eine tolle Wagnis der Theatergruppe Brunegg 12 Brunegger Plausch-Jassturnier blieben, weil wir zum ersten Mal sämtliche Persönlichkeit für unsere Kanzlei gewinnen 13 Arbeitsmorgen des Feuerwehr- Teammitglieder diverser Arbeitseinheiten zu können. vereins Brunegg vereinen konnten. Die Bilder vom Weih- 14 Fire Fighter Fire Night nachtsessen sprechen für sich (die Partner «Es werden weiterhin der Teammitglieder sind übrigens auch auf BLICKRichtung Kirche nachhaltige und verlässliche 16 Seniorenwoche der reformierten dem Bild): Es war ein wunderbarer Anlass. Kirchgemeinde Birr Ganz herzlichen Dank dem Gemeinderats- Entscheide zum Wohle team, Mitarbeitenden, Kommissionsmitglie- BLICKKontakt – der Dorfgemeinschaft gefällt dern und Helfern für die tolle Zusammenar- zum Leben von Bruneggerinnen werden. beit im 2018 und auch allen Partnern für » und Bruneggern 18 Sepp Meluso – ihre wertvolle Unterstützung. Ich freue mich «… dafür gestalten kann» ein Tür-Jubiläum der besonderen Art schon jetzt auf ein weiteres gemeinsames 20 Irma Huber – Jahr! Die Reorganisation der Brunegger Verwal- Begeisterung für das Porzellanmalen tung mit dem Ziel der Professionalisierung «… nicht vorhersehen …» hat viele Neuerungen gebracht: Bestimmte BLICKRichtung Kirche In einem gut funktionierenden Team ist es Funktionen, Aufgaben und Prozesse einzel- 22 Mai-Gottesdienst in der Kirche ner Bereiche wurden den gängigen Stan- Brunegg immer wieder eine Herausforderung, wenn personelle Wechsel anstehen: Dorothea dards angepasst wie beispielsweise die ZeitPUNKT Alter 23 Pro Senectute – Mahlzeitendienst, Mutationen, Mittagstisch AusBLICKe 24 Seniorenreise 2018 – von Kurven, Hähnen und Kirschen 26 Feuerwehrverein – Herbstwanderung ins Wirzweli AnBLICK – Dorfanlässe 28 Seifenkistenrennen GP Brunegg 2018 30 Bundesfeier auf dem Schulareal Musikalische AugenBLICKe 32 Musikschulkonzert in Brunegg EinBLICK 33 Neujahrsdressur 2018 in der Reitsportanlage Brunegg 34 Grosse Beteiligung am Winkelfest 35 Faszination Pferd – Absolvierung des Reitbrevets

Gruppenfoto anlässlich des Teamevents vor Weihnachten 2018.

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ganze Ablagesystematik oder Entschei- individuell wahrgenommen und bewertet. dungsfindung. Und die Digitalisierung hat Auf Anregung aus der Bevölkerung möch- EinBLICK – Schloss Brunegg mit dem Zusammenzug sämtlicher Daten ten wir daher gerne im 2019 einen Anlass 36 Wer war sie? Die letzte Bewohnerin und ihren praktischen Werkzeugen viel zur durchführen mit dem Titel «Brunegg im mit festem Wohnsitz auf Schloss Organisationsentwicklung der Brunegger Wandel». Wir freuen uns schon jetzt auf ei- Brunegg 40 Erfolgreiche Gesamtsanierung – Kanzlei beigetragen, sodass sie auf dem nen interessanten Austausch. ein Baudenkmal ist gerettet neuesten Stand ist. All das hat auch Aus- Im Namen des Gemeinderats bedanke 41 Im Familienbesitz seit 1815 – wirkungen auf die Gemeinderatstätigkeit: ich mich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und Impressionen Es werden auch weiterhin nachhaltige und für Ihr wichtiges Engagement für unser verlässliche Entscheide zum Wohle der schönes Dorf Brunegg. Und nun wünsche Im BLICKFeld – Vereine 42 Vereinsgründung Bewegte Männer Dorfgemeinschaft gefällt werden, welche ich viel Vergnügen beim Betrachten des Brunegg dank Digitalisierung insbesondere für künf- Jahresrückblicks und bedanke mich herz- 43 Grosser Aufmarsch beim Dorfzmorge tige Gemeinderatsgenerationen und Kanz- lich bei Marlies Jent für eine weitere be- 44 mitenand – Rückblick auf das leiangestellte noch einfacher nachvollzieh- reichernde Ausgabe vom Brunegger BLICK- Vereinsjahr 2018 bar sein werden. Veränderungen werden PUNKT. 46 Chästeilet im Brunegger Dorfladen

Auf den PUNKT gebracht 47 Jugendfest 2019 – und das Motto ist … Liebe Leserinnen gleichen Firma die Treue BLICKKontakt – und Leser hielt. Ob Brunegg wohl gar zum Leben von Bruneggerinnen etwas mit Wilderern zu tun und Bruneggern Einmal mehr gab es wieder hat? 48 Karl Hochstrasser – das kleinste spannende Begegnungen mit Auch Reisefreudige aus Wilderer-Museum der Welt Leuten aus unserem Dorf. Ich Brunegg zog es wieder in 50 Sabrina Casagrande – freue mich immer sehr, wenn verschiedene Himmelsrich- Pilates in Brunegg ich aus der Bevölkerung Hin- tungen. Lassen Sie sich ins- Reisefreudige AugenBLICKe weise über Aktivitäten im Dorf pirieren – wer weiss, viel- 52 Frauenturnverein Brunegg – erhalte oder wenn sich Leute leicht lautet Ihr nächstes Turnfahrt ins Lötschental bei mir melden, die speziellen Reiseziel auch Lötschental, 54 Theatergruppe Brunegg – Interessen oder Hob bys nach- Tessin, Glarnerland, Engel- Marlies Jent ein Wochenende im Tessin gehen – vielen Dank dafür. bergertal, Mayrhofen oder Redaktorin BLICKFang Sie alle leisten einen tollen gar Kenia? BRUNEGG IM BLICKPUNKT 55 De schnällscht Brunegger – Beitrag zum guten Gelingen Ich bedanke mich ganz organisiert von aktiv@brunegg unseres Dorfmagazins. herzlich bei allen, welche 2018 war für mich erneut aufschluss- mir immer wieder Berichte zustellen. Es ist Sportliche EinBLICKe reich. Ich habe beispielsweise vieles über wichtig, dass wir über ein breites Themen- 56 Neue Attraktion am 8. Unihockey- Turnier in Brunegg artenreiche Bienen erfahren oder wie viel spektrum berichten können, nur so bleibt Fingerspitzengefühl es braucht, um Porzel- unser Dorfmagazin lebendig. Ein BLICK über die Dorfgrenze lan bemalen zu können. Aber auch, was es Viel Spass beim Lesen der 9. Ausgabe hinaus jemandem bedeutet, der ein Leben lang der BRUNEGG IM BLICKPUNKT. 58 Eigenständiges Altersheim Chestenberg in Wildegg 59 Jubla – «Spiele, lache, zäme sii!» IMPRESSUM Im MittelPUNKT BRUNEGG IM BLICKPUNKT 60 Generationen im Klassenzimmer Die Dorfzeitschrift zum Leben in Brunegg März 2019 Herausgeberin: Gemeinde Brunegg. Im BLICKFeld Kontakt: Andrea Kobel, Gemeindekanzlei, 62 M-Z Entsorgungs-Management AG – Telefon 062 896 12 60, massgeschneiderte Lösungen E-Mail: [email protected] Im BLICKFeld – Afrika Redaktion: Marlies Jent, 64 Ein Brunegger Trio reist nach Kenia Roggenacherweg 5, 5505 Brunegg, Kulinarische AugenBLICKe Telefon 062 896 14 46, 67 Guetzlen für Kinder im Dorfladen E-Mail: [email protected] 68 Brunegger Weihnachtsschmaus – Texte und Fotos können jeweils direkt Bericht aus der Küche an die Redaktion geschickt werden. Festliche AugenBLICKe Erscheinung: 1x jährlich, im 1. Quartal 70 Brunegg im Advents- und Auflage: 600 Exemplare Weihnachtsglanz Redaktionsschluss: 10. Januar 2020 Ein BLICK voraus Layout/Druck: 72 Termine 2019 Kromer Print AG, Lenzburg 72 Gottesdienste 2019 in der Kirche Brunegg Titelbild: Musikschulkonzert in Brunegg

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Michael van Toorn Zufälle bereichern das Leben

Seit rund einem Jahr ist Michael van Toorn Mitglied des Brunegger Gemeinderats.

Michael van Toorn wohnt seit zehn Jahren in Brunegg. Er kam zufällig nach Brunegg, «schuld» daran war seine Kollegin Nicole Spiess. Beide arbeiteten damals in der glei- chen Firma und waren auch in derselben Guggenmusik aktiv. Man traf sich mit den Partnern zusammen auch in der Freizeit und daraus entwickelte sich eine tolle Freundschaft. Zum damaligen Zeitpunkt bauten die Familien von Martin Spiess und seiner Schwester Helena Graf ein Drei- familienhaus. Zwei Wohnungen waren für den Eigenbedarf der beiden Familien be- stimmt und die dritte Wohnung wurde zur Vermietung ausgeschrieben. Als Michi damals auf Wohnungssuche war, erfuhr er von Nicole Spiess, dass sie einen neuen Mieter suchen. Also packte er die Gelegenheit, bewarb sich für die Woh- nung und zog nach Brunegg. Kurz darauf folgte ihm seine Partnerin Stephie. Sie fühl- ten sich in Brunegg sehr wohl. Das Paar machte sich Überlegungen über ihre ge- meinsame Zukunft und träumten von einer Hochzeit. 2013 erfüllten sie sich ihren Her- zenswunsch und heirateten. Ein weiterer Traum war der Wunsch nach einem Eigen- heim. Für sie war klar: Brunegg soll nach Möglichkeit ihr Wohnort bleiben. Sie mach- ten sich auf die Suche nach Bauland, und nach einigen Recherchen wurden sie fündig.

Der erfüllte Traum vom Eigenheim Sie lernten die Landeigentümerin bei einem Kaffee kennen und man verstand sich auf Anhieb. Diese gab dem jungen Paar die ein- malige Chance, das Bauland zu erwerben. Stephie und Michi waren überglücklich – denn nach der Hochzeit ging damit bereits ihr zweiter Traum, das Eigenheim, in Erfül- lung. Es dauerte dann zwar noch eine ge- wisse Zeit, bis alles geregelt war, aber das Warten lohnte sich. Sie freuten sich auf die Gespräche mit dem Architekten, auf das Planen, auf den lich, alle Innenräume selber zu streichen ihren Bauvorhaben und halfen tatkräftig Spatenstich und natürlich auf alles, was und den Holzunterstand wie auch den mit. Michi freute sich auf die eigene Werk- noch auf sie zukam. Im März 2017 war Bau- Briefkasten selber herzustellen. Mit grosser statt und den Hobbyraum. Durch ihren re- beginn. Das Jahr war sehr intensiv. Fast Unterstützung von Michis Vater und seinem gen, beinahe täglichen Besuch auf der täglich besuchten sie die Baustelle und Onkel konnten sie die umfangreichen Ma- Baustelle lernten sie dann schnell ihre neu- freuten sich über die Fortschritte. Die Fe- lerarbeiten innerhalb von zwei sehr intensi- en Nachbarn kennen. riendestination in diesem Jahr hiess «Bau- ven Wochen ausführen. Was für eine Arbeit! Schliesslich erfüllte sich auch noch ihr stelle». Irgendwann beschlossen sie näm- Aber auch Freunde unterstützten sie bei dritter Traum – sie durften sich auf ihr ers-

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gen und die Erwartungen des Gemeinde- rats und der Bevölkerung erfüllen können? Viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf und nach Gesprächen mit seiner Frau, aber auch mit seinen Eltern, traf er den wegwei- senden Entscheid. Ja, er wollte diese wohl einmalige Chan- ce packen. Das Dorfgeschehen interes- sierte Michi und er konnte sich vorstellen, im Gemeinderatsteam mitzuwirken. Für ihn zeichnete sich ab, dass sein Engagement ein Stück Lebensschule sein wird und dass er in dieser Aufgabe wachsen und Erfah- rungen sammeln kann. Für ihn stand der Entschluss fest: «Ich will etwas für unser Dorf Brunegg machen – dort, wo ich mich zu Hause fühle.» Er freute sich über sein Wahlergebnis und wurde vom ganzen Gemeinderat mit offenen Armen empfangen. Anfang 2018 trat er sein Amt als Gemeinderat an und wurde vom ganzen Gemeinderats- und Ver- waltungsteam bei der Einführung in sein Amt sehr gut unterstützt. Zu seinen Res- sorts zählen die Gemeindeliegenschaften, das Bauwesen, der Flugplatz Birrfeld und das Friedhof- und Bestattungswesen. Michi van Toorn ist es wichtig, die An- liegen der Bruneggerinnen und Brunegger ernst zu nehmen und sich dann auch um deren Anliegen zu kümmern. Bis jetzt ist es Michael van Toorn konnte einige Handwerkerarbeiten in seinem neuen Haus selber ausführen. ihm gelungen, die Familie, seine Berufs- wie auch Gemeinderatstätigkeiten unter tes Kind freuen. Was gibt es Schöneres, als Jahr darauf der Hausbau und Anfang 2018 einen Hut zu bringen. Er hofft, dass das so in einem neuen Haus ein Kinderzimmer ge- wurde er Papi. bleibt und freut sich weiterhin auf die Be- stalten und einrichten zu dürfen? Ihre Freu- Michi musste sich also gut überlegen, ob gegnungen mit der Dorfbevölkerung. de war riesengross. Am 2. Dezember 2017 es der richtige Zeitpunkt für ein Mitwirken war es dann so weit – sie konnten in ihr im Gemeinderat war. Würde er die nötige TEXT: MARLIES JENT Eigenheim einziehen. Anfang Februar 2018 Zeit nebst Familie und Beruf wohl aufbrin- FOTOS: STEPHIE UND MICHAEL VAN TOORN war das Glück ganz perfekt. Sohn Ben er- blickte das Licht der Welt.

«Ich will etwas für unser Dorf Brunegg machen – dort, wo ich mich zu Hause fühle.»

Im Sommer 2017 wurde Michi van Toorn mit der Frage konfrontiert, ob er sich vor- stellen könnte, zukünftig im Gemeinderat mitzuwirken. Nein, er konnte sich das ei- gentlich nicht vorstellen, denn die letzten drei Jahre waren sehr intensiv. Er absolvierte 2015/2016 die Techni- kerschule, schloss diese im 2016 ab und konnte bei seinem Arbeitgeber eine Füh- rungsposition übernehmen. Dann folgte im

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Der neue blaue Helfer

Gestatten: Ich heisse Iseki, bin Anfang 2018 geboren und werde Roland Suters Arbeit ab sofort mitgestalten.

Am Donnerstag vor Ostern werde ich – sehr komfortabel – in einem grossen LKW nach Brunegg gefahren und von einem Fachmann sanft vor dem Bauamt Brunegg abgeladen. Da stehe ich nun, neben meinem alten, ausgedienten, ebenfalls blauen Kollegen und schaue schon ein wenig von oben her- ab. Na ja, ich bin ja auch ein klein wenig muss ich nochmals kurz stillstehen und danke es ihm damit, dass ich zuverlässig zur grösser. Um genau zu sein, zwar nur wenige warten, ob diese auch für mich passen. Stelle bin, wenn man mich braucht. Aber Zentimeter, aber genau so viele, dass ich Nach fast drei Stunden werde ich fürs eines liegt mir doch noch am Herzen: Ich nicht in die für mich vorgesehene Garage Erste in Ruhe gelassen und die Gäste ver- möchte allen danken, die an der Gemeinde- passe (na ja, mein neuer Besitzer wird auch ziehen sich ins Bauamt. Wie ich hinterher versammlung dafür abgestimmt haben, dafür eine Lösung finden). erfahren habe, soll dort kräftig auf mich an- dass ich nach Brunegg komme. Es ist ja Ich stehe also da und werde gleich von gestossen worden sein! Roland Suter hat nicht selbstverständlich, denn ich bin nicht allen Seiten gemustert. Ich bin ja auch schön, jedenfalls gestrahlt wie ein Schneekönig für kleines Geld zu haben. Aber ich verspre- das muss man mir neidlos zugestehen, und und ich vermute, das hat in erster Linie mit che, ich werde meine Arbeit für Brunegg ich habe so einiges auf dem Kasten, innen mir zu tun. jederzeit und tadellos verrichten! und aussen! Um das zu entdecken, muss Mittlerweile gefällt es mir sehr gut in man mich – speziell vorne – aber erst ent- meiner neuen Heimat. Ich habe einen für- TEXT: BEATRICE ZANDONELLA KLINGELE blättern. Und das tun die Herren des Hau- sorglichen Meister, der meine Qualitäten FOTOS: BEATRICE ZANDONELLA KLINGELE, ses, aus dem ich komme, auch gleich, damit schätzt, mich gut umsorgt und pflegt und MÄDER AG LANDMASCHINEN Roland Suter mein ganzes Innenleben und die ausgereiften Funktionen kennenlernen kann. Und das bei eisigen Temperaturen Roland Suter und Beatrice Zandonella Klingele mit der und sogar Schneefall. Glücklicherweise neuen Mehrzweck-Maschine. friere ich nicht so schnell (die Gemeinderä- tin, die mich besucht, ist da nicht so hart im Nehmen, sie muss sich zwischendurch in der Kanzlei aufwärmen). Etwa zwei Stunden dauert es, bis die erste Besichtigung und Fachsimpelei vor- über ist und endlich mein Motor gestartet wird. Wird auch langsam Zeit, dass mein neuer Besitzer erfährt, wie ich so klinge und wie es sich mit mir fahren lässt. Und natür- lich, was ich so alles kann und wie einfach ich im Umgang bin. Ich erbe jetzt auch gleich noch ein paar nützliche Teile, die mei- nem alten Kollegen gehört haben. Dafür

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Es summt und brummt in Hofstetters Garten

Christine und Samuel Hofstetter weitere Kurse (www.wildbee.ch). Viel Wis- Um den Wildbienen also genügend Raum sind sehr naturverbunden senswertes erfuhr sie auch im Buch «WILD- geben zu können, entschieden sich Chris- BIENEN – die andere Biene» von Paul tine und Samuel Hofstetter, ihren Garten und haben sich entschieden, Westrich. umzugestalten. Sie stellten von Gemüse ein Bienenhotel zu bauen. Die Ansprüche der rund 620 in der auf Blumen und Kräuter um. Damit ist ge- Schweiz (weltweit ca. 20 000) lebenden währleistet, dass den Wildbienen ein reich- Im Internet sind sie auf eine Bauanleitung Wildbienenarten sind hoch. Rund 75 % sind haltiges Blütenangebot zur Verfügung steht, gestossen und haben voller Tatendrang ein Erdnister, andere wiederum fühlen sich in da sie eine grosse Menge an Pollen und Bienenhotel gebaut. Leider hat sich heraus- Morschholz, in Hohlräumen oder in Steil- Nektar benötigen. Was man beim Kauf der gestellt, dass die Bienen an diesem neuen und Sandwänden wohl. Pflanzen aber wissen muss: Was dem Men- Hotel nicht interessiert waren – aber wes- Die Bienen seien dankbare Tiere, meint schen beim Anblick Freude bereitet (z. B. halb nur? Beim Suchen nach weiteren Bau- Christine Hofstetter. Man muss deren Zu- Rosen) muss nicht zwingend den Wildbie- anleitungen haben sie dann festgestellt, hause nicht misten, man muss sie nicht füt- nen gefallen. Denn Pflanzen mit gefüllten dass es sehr wohl darauf ankommt, wie die tern und sie brauchen keinen Tierarzt. Ganz Blüten sind für die Wild- und Honigbienen, verschiedenen Halme und Ästchen usw. an- einfach – die Bienen schauen zu sich sel- aber auch für Schmetterlinge und Schweb- geordnet sein müssen, damit sich die Bie- ber. Und trotzdem benötigen sie «Futter». fliegen wertlos, da deren Staub- und Frucht- nen darin überhaupt wohlfühlen und nie- Ein Nistplatz alleine würde nämlich keine blätter nicht ausgebildet sind, der Zugang derlassen. Also bauten Christine und Sa- Wildbiene zum Bleiben veranlassen. Sie zum Nektar versperrt oder unmöglich ist muel Hofstetter ihr Bienenhotel zu einem muss ihr Futter in unmittelbarer Nähe fin- oder kaum Nektar produziert wird. Wildbienenhaus um. Und siehe da, beim den können. Erst dann lässt sie sich häus- Es ist also wichtig, den Wildbienen von nächsten Anlauf klappte es wunderbar. lich nieder. Der Flugradius der Wildbienen, früh bis spät im Jahr einen reichhaltigen Schon nach einer Woche waren die ersten im Gegensatz zur Honigbiene, ist be- Pflanzentisch, mit möglichst heimischen Wohnungen besetzt. schränkt. Je näher sich das Nest, das Nah- Pflanzen und Kräutern, anbieten zu können. rungsangebot (100 bis 300 Meter) und Mögen Sie Schnittlauch, Basilikum, Ros- Das Wissen erweitern das Baumaterial befinden, desto besser ist marin oder Salbei in Ihren Speisen? Die Christine Hofstetter besuchte einige Kurse, die Fortpflanzungsrate. Das Baumaterial Wildbienen mögen dies auch – es schmeckt um ihr Bienen-Wissen zu erweitern. Das besteht unter anderem aus Pflanzen- und also Mensch und Tier gut. Lassen Sie ein- Naturama bot einen solchen Kurs an und Blütenblättern, kleinen Steinchen, Lehm, fach die Blüten der Gewürze stehen und bei Fachleuten in Leutwil absolvierte sie Sand, Erde, Holzschnitzel usw. freuen Sie sich an den «wilden» Besuchern.

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Die Wildbienen haben die Schlupflöcher bereits zur Hälfte mit ihrer Brut «besetzt» und zugekleistert.

Im letzten Herbst haben Christine und Samuel Hofstetter ihren Wildbienen einen weiteren Nistplatz eingerichtet und einen Erdbau erstellt. Danach gingen sie in die Ferien und nach ihrer Rückkehr stellten sie bereits die ersten Löcher im Erdreich fest. Die Wildbienen nahmen diesen Bau bereits in Beschlag, legten ihre Brut hinein und ver- schlossen die Löcher wieder. Eine faszinie- rende Entdeckung. Samuel und Christine Hofstetter haben auf ihrem Erdbau leere Schneckenhäus- chen platziert. Sie warten jetzt gespannt auf ihre erste Schneckenhaus-Mauerbiene. Diese legt ihre Eier in leere Schnecken- häuschen und tarnt diese mit Pflanzen- material. Wann wohl die erste Biene ihr Schneckenhaus im Garten von Familie Hofstetter bezieht?

Nachwuchs Wenn die Wildbiene ihr «Zuhause» gefun- den hat, sammelt sie fleissig Pollen und Nektar und legt ihre Eier darauf. In rund vier bis zehn Tagen entwickeln sich Larven, wel- che dann die Pollen fressen und fortan wachsen. Dann spinnen sie sich ein und bauen einen Kokon (Schlafsack). In die- sem Schutz entwickeln sie sich zu Puppen und innerhalb weniger Wochen schlüpfen die jungen Bienen aus dem Kokon. Die Wildbienen harren in ihrem Nest teilweise ein Jahr lang aus, bis sie im nächsten Früh- ling schlüpfen.

Die Wildbiene – ein lästiges Monster? Nein, ganz im Gegenteil. Wildbienen sind grundsätzlich äusserst friedliche Tiere. Im Erdbau für die Wildbienen. Gegensatz zur Wespe mögen sie keine Süs-

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sigkeiten, belästigen uns nicht beim Essen und greifen von sich aus auch nicht an.

Ein Paradies für Wildbienen Christine Hofstetter hat eine Lieblings- biene – die blau-schwarze Holzbiene. Sie ist hummelgross und hat einen schwarzen Körper mit blauschimmernden Flügeln. Sie ist in Hofstetters Garten anzutreffen. Ein Spaziergang durch den Garten von Christine und Samuel Hofstetter fasziniert. Es summt und brummt und es schwirren viele Bienen durch die Luft, setzen sich auf die Pflanzen, und schon sind sie wieder eine Blüte weiter. Christine Hofstetter er- Interessant ist zu erfahren, welche Bie- Christine und Samuel Hofstetter werden kennt bereits mehrere Bienenarten, will ihr nenarten bereits in Hofstetters Garten ent- weiterhin für das Wohl ihrer Wildbienen be- Wissen ausbauen und weitere Kurse besu- deckt werden konnten, z. B. die Natter - sorgt sein. Und die Wildbienen danken es chen. Man kann ihre Begeisterung sofort kopf-Mauerbiene, die Garten-Wollbiene, die ihnen ganz bestimmt mit ihrer Aufwartung nachempfinden – es steckt einfach an. zweifarbige Sandbiene, die Acker- und in diesem eigens für sie hergerichteten Der Rundgang im Garten war sehr auf- Steinhummel wie auch die dunkle Erdhum- Blumen- und Kräuterparadies. schlussreich und spannend. Hier finden die mel, die Maskenbiene und die gehörnte Wildbienen ein schönes und blütenreiches Mauerbiene. Es dürften wohl aber noch TEXT: MARLIES JENT Zuhause. mehrere Arten anzutreffen sein. FOTOS: CHRISTINE HOFSTETTER, MARLIES JENT

Blau-schwarze Holzbiene.

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«Miss Sophies Erbe» – ein geglücktes Wagnis der Theatergruppe Brunegg

Alle Jahre wird an Silvester im Erblassverwalter Dr. Harry Ross (Peter er kam an! Die gespickt-treffenden, gegen- Fernsehen das Stück «Dinner for Schaffner) hat eine Überraschung für sie: seitigen Beleidigungen und Verwirrungen Miss Sophie hat noch weitere Personen in sorgten auf jeden Fall für einen grossen One» mit Miss Sophie und Butler ihrem Testament bedacht, welche auch nach Unterhaltungswert. James ausgestrahlt. In Anlehnung und nach auf dem Ansitz eintreffen: der un- Die Theaterleute wurden mit kräftigem an dieses Stück wagte sich die durchsichtige Sohn von Mister Pommeroy und langanhaltendem Applaus für ihre gross- (Ruedi Eichenberger), die naiv-billig ge- artige Leistung auf der Bühne belohnt. Theatergruppe Brunegg an die kleidete und raffgierige Gilla Winterbottom Für Speis und Trank war bestens ge- Fortsetzung, denn nun ist Miss (Nicole Spiess) – Pflegerin von Mister Win- sorgt. Die Besucherinnen und Besucher Sophie gestorben und ihr Erbe terbottom – und der snobistische, schrille konnten sich kulinarisch verwöhnen lassen. Modemacher Siegfried Roy Toby (Bruno Fehlen durften auch die feinen Desserts soll verteilt werden. Schaffner). nicht. Und wer gerne noch einen schönen Während im Verlauf der Nacht der Preis mit nach Hause nehmen wollte, muss- Chronischer Geldmangel zwingt die einsti- schüchterne, zurückhaltende Butler Paul te einfach den richtigen Griff in das Tom - ge launisch-arrogante Operetten-Diva Lud- (Kari Schaffner) sich gegen die heftigen bolakörbchen machen – und mit etwas milla Stroganoff (Jeannette Seiler) zu ihrer Avancen von Ludmilla und Siegfried weh- Losglück ging man nicht mit leeren Händen mittlerweile siebten Abschiedstournee. Wäh- ren muss, lernen die Erbanwärter gegensei- nach Hause. rend sie die Hauptrolle in der völlig unbe- tig ihre dunklen Geheimnisse kennen. Und Ein herzliches Dankeschön gilt allen kannten Operette «Die keusche Baronin» auch die burschikose Köchin Marlies (Elke Theaterleuten für ihr unermüdliches Proben auf Provinzbühnen trällert, ereilt sie plötzlich Delimar) weiss Überraschendes zu berich- und die vielen Vorbereitungen, insbeson- die willkommene Nachricht, dass sie im ten, denn Miss Sophie war alles andere als dere Nathalie Kehrli (Souffleuse), Ronny Testament ihrer Stiefmutter Sophie bedacht ein Engel. Bühler (Licht und Ton), Claudia Frei (Maske wurde. Die Theatergruppe freute sich sehr über und Frisuren) sowie dem ganzen Organisa- In Begleitung ihrer kratzbürstigen Assis- die vielen Reservationen sowie den gros- tions- und Helferteam für den grossartigen tentin Gundula von Knorpsheim (Susanne sen Aufmarsch zu allen drei Vorstellungen Einsatz. Man darf bereits jetzt auf das Moor) reist sie zum Ansitz Kübelstein ihres (7., 9. und 10. Februar 2018) und war ge- nächste Theaterstück gespannt sein! Vaters Admiral Schneider, um dort ihr längst spannt, wie der britische Humor bei den fälliges Erbe anzutreten. Doch, oh Schreck! Besucherinnen und Besuchern ankam. Und TEXT/FOTOS: MARLIES JENT

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Souffleuse Nathalie Kehrli.

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Brunegger Plausch-Jassturnier

Bereits zum 12. Mal fand in wieder neue JasserInnen mit dabei. Mit klassierte sich Heinz Schneider aus Brun- Brunegg am 23. Februar 2018 grossem Elan und viel Ehrgeiz wurde kurz egg mit 4117 Punkten. Den 2. Platz beleg- nach 19.30 Uhr mit zugelosten Partnern te die Brunegger Organisatorin Marlene das Plausch-Jassturnier gestartet – je nach Vorliebe mit französi- Göttling mit 4136 Punkten. Gewonnen zugunsten der Jugi statt. schen oder deutschen Karten. Der grosse wurde das Jassturnier von Irene Steinmann Gabentisch trieb bestimmt jeden Jasser zu- aus Mellingen mit 4203 Punkten. In diesem Jahr gab es einen Teilnehmer- sätzlich an, sein Bestes zu geben. Herzlichen Dank an alle grosszügigen rekord. Es waren 28 Jasser am Start, so Nach vier Stunden und vielen spannen- Spender für den reichlichen Gabentisch. viele wie noch nie. Alle sieben Tische waren den Spielen wurden alle Punkte zusam- Sie alle tragen dazu bei, dass jeder Teil- somit voll besetzt. Wir mussten zwar kurz- mengezählt und die Sieger wurden nach nehmende – vom ersten bis zum letzten fristig noch zwei Jasser organisieren, daher vorne gebeten. Normalerweise ist man mit Rang – einen Preis mit nach Hause neh- konnte auch nicht pünktlich gestartet wer- rund 3900 Punkten immer unter den ers- men kann. den. Neben vielen bekannten Gesichtern ten drei Gewinnern. Diesmal wurde jedoch TEXT: MARLENE GÖTTLING waren erfreulicherweise auch dieses Jahr hoch gepokert (gejasst). Auf dem 3. Platz FOTOS: MARLIES JENT

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Arbeitsmorgen des Feuerwehrvereins Brunegg

Am Samstag, 7. April 2018, fand der erste Arbeitsmorgen des Feuerwehrvereins statt.

In den letzten beiden Jahren hatten wir im und rund um den Wald «Fötzeli-Touren» ge- macht, um unser Naherholungsgebiet vom Abfall zu befreien. In diesem Jahr stand die Renovierung der Feuerstelle am Waldrand auf dem Pro- gramm. Um 8.30 Uhr fanden sich ca. 15 Mit- glieder des Feuerwehrvereins an der Feuer- stelle ein. Nach einer kurzen Erklärung durch den «Projektmanager» Roland Suter wurde sofort losgelegt. Die Sitzbänke wur- den abgehobelt, geputzt und geschliffen, die Rückenlehnen ergonomisch abgeändert und die Bänke mit einem Schutzanstrich ver- sehen. Die Feuerstelle wurde geleert, die losen Steine und der Schamott herausge- spitzt, die Steine wurden wieder schön ein- gemauert und die Feuerstelle innen fachmän- nisch verputzt. Zudem wurde das Holzlager komplett abgerissen und neu aufgebaut. Die Arbeiten gingen zügig voran. Es gab auch immer Zeit, sich gegenseitig anzu- spornen und zu motivieren. Manche Arbeits- schritte waren geprägt von grosser Krea- tivität und begleitet von noch mehr krea- tiven Kommentaren. Kurz gesagt: Es hat mit dieser Truppe am Samstagmorgen einen Riesenspass gemacht, einen Arbeitseinsatz für die Allgemeinheit zu leisten. Vielen Dank an alle, die mitgeholfen ha- ben, und an die Kinder, welche uns tatkräf- tig unterstützt haben, sowie an alle, die ihr privates Werkzeug und Material zur Ver- fügung gestellt haben.

TEXT: RUEDI EICHENBERGER FOTOS: RUEDI EICHENBERGER, NICOLE SPIESS, JEAN-MARC KNOBEL

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Fire Fighter Fire Night

In der Regel findet die Fire Fighter hatte Spass dabei, und das schweisst den ner DJ sorgte für die musikalische Unter- Fire Night im August statt. In Verein zusammen. haltung. Die Besucher genossen den war- Am Freitag, 27. Juli 2018, wurde das men Sommerabend in geselliger Runde. diesem Jahr entschloss sich Fest um 19 Uhr eröffnet. Für das Barbecue- Es gab an diesem Abend noch einen der Feuerwehrverein, den Anlass Feeling war bestens gesorgt. Es gab wiede- weiteren Höhepunkt, welcher mit der Fire im Juli – speziell für die Daheim- rum feine Spareribs aus dem Smokie Joe, Fighter Fire Night nicht im Zusammenhang und neu wurde Raclette angeboten. Wer stand und doch erwähnenswert scheint. gebliebenen – durchzuführen. Lust auf einen feinen Drink hatte, fand in Gegen 21.30 Uhr fand die längste totale der Flämmli-Bar im Tipi eine tolle Auswahl. Mondfinsternis in diesem Jahrhundert statt. Das schon seit Wochen prächtig anhal- Zwischendurch gab es Darbietungen von Die Phase der totalen Verfinsterung des tende Sommerwetter war geradezu perfekt den Lucky Dancers aus wie Mondes war aussergewöhnlich lange zu se- für das Aufstellen des Tipis, des Festzeltes auch von den Linedancers des Feuerwehr- hen (103 Minuten). Der Mond verwandelte und der Infrastruktur. Es war zwar mit viel vereins und es traten aber auch beide sich in kupferrote Farbtöne – nur leider war Aufwand verbunden, aber das Helferteam Gruppen gemeinsam auf. Ein vereinseige- dieses einzigartige Schauspiel vom Wald-

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rand her nicht zu sehen. Ein Besucher ver- aus einem Stück Holz eine Figur gestalten Night nun bereits zum neunten Mal in Fol- liess den Festplatz kurzzeitig, um den Mond kann. Die Besucher schauten Chuck be- ge. Im Jahr 2020 findet die zehnte Aus- zu sehen und kam begeistert zurück. Er ge- geistert zu und versuchten zu erraten, was gabe statt. Er plant mit seinem OK zur Jubi- noss vom Schlossberg einen tollen Blick es wohl für ein Kunstwerk geben wird. Ob läumsveranstaltung ein etwas umfangrei- auf den «Blutmond». er vielleicht das Matterhorn, ein Kerzen- cheres Fest – Sie dürfen auf diesen Anlass ständer oder gar eine Wildsau hervorzau- also gespannt sein! Kunst mit der Kettensäge bert? Es gab wilde Spekulationen. Dem OK sowie allen Helferinnen und Am Samstag, 28. Juli 2018, ging das Fest Das gesägte Kunstwerk ergab schliess- Helfern – welche aufgrund ihrer tollen bereits um 16 Uhr los. Es gab wieder Line- lich einen Bärenkopf, der im Laufe des Shirts auf einen Blick gut zu erkennen wa- dance Sessions und auch Special Acts bei Abends dann erfolgreich versteigert wer- ren – gebührt ein grosses Dankeschön für geselligem Beisammensein, feinem Essen den konnte, und das sehr zur Freude des den Einsatz, die Mithilfe und die Durchfüh- und Trinken. Sehr bewundernswert war neuen Besitzers. rung dieses gemütlichen und geselligen Chuck mit seinen zwei Kreissägen. Er zeig- Erhard Luginbühl präsidierte die alle Festes. te mit diesen auf eindrückliche Art, wie man zwei Jahre stattfindende Fire Fighter Fire TEXT/FOTOS: MARLIES JENT

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Seniorenwoche der reformierten Kirchgemeinde Birr

Die Seniorenwoche der reformierten (Tirol). Bei strahlendem Wetter (wie könnte immer wieder orientierungslose Mitreisen- Kirchgemeinde Birr führte die es dieses Jahr auch anders sein) pilotierte de auf der Suche nach ihrem Zimmer um- uns Markus Vögeli über den Arlbergpass. herirrten. Aber zum ausgezeichneten Essen Teilnehmenden vom 9. bis 14. Sep- Schon das Mittagessen im Hotel Hirschen fanden sich jeweils doch alle immer ein. tember 2018 nach Österreich. in Imst liess die Laune weiter steigen. Am Täglich führte uns Markus mit dem Car späteren Nachmittag trafen wir im Hotel zu einem anderen Ausflugsziel. Zuerst über Wie alle Jahre wieder begrüsste sich eine Neuhaus ein, das einige alte Hasen schon die Schlegeis-Alpenstrasse mit einigen lan- fröhliche Seniorenschar vor dem Pfrund- vor zehn Jahren geniessen durften. Aber – gen und extrem engen Tunneln zum gleich- haus in Lupfig. Im Gegensatz zum letzten oh je! – das Haus ist zwar komfortabel und namigen Stausee, wo jeder, je nach Lust und Jahr (Weggis) lag das Ziel heuer weiter gemütlich, aber im Innern so gross und Fitness, sich ein Ziel aussuchen konnte. So weg: Es ging nach Mayrhofen im Zillertal kompliziert, dass während der ersten Tage wurde die grossartige Berglandschaft ge-

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nossen. Nicht zu übersehen war: Auch hier schrumpfen die Gletscher! Am andern Tag ging es dann ins Inntal nach Rattenberg, der kleinsten Stadt Österreichs (0,11 km²). Ein putziger Ort, der offensichtlich voll auf Tourismus eingestellt ist. Und nach meinem Eindruck schien denn auch unsere Gesell- schaft das örtliche Gewerbe ordentlich in Schwung zu bringen. Natürlich war nicht nur Sightseeing an- gesagt. Pfarrerin Esther Graf wählte «BAUM» als Wochenthema aus. Hochinteressant wa- ren sowohl die Biologie des Baumes als auch seine Bedeutung für unsere Umwelt. Die Parallelen zum Leben unserer Kirch- gemeinde beschäftigte uns auf vielfältigste Weise. Jede Person konnte sich auf seine eigene Art und Weise einbringen. Für viele war es recht befriedigend, sich im Kreise unterschiedlichster Menschen mit diesem spannenden Gebiet auseinanderzusetzen. Die Gartenwirtschaft mit Livemusik – der Alleinunterhalter hatte sogar einige Schweizer Ohrwürmer im Repertoire – war abends dann wieder ein Kontrastprogramm, um sich die nötige Bettschwere zu holen. Am Dienstag schwebten wir mit einer beeindruckenden Gondelbahn auf das kaum grösser als der Hallwilersee, aber er uns staunen, und das kleine Museum über 2000 Meter hohe Ahornplateau. Den Rund- liegt auf ca. 1000 Metern Höhe, recht ver- das Käsen von anno dazumal ist wirklich weg flankierten hie und da Holzskulpturen winkelt zwischen steilen Felsen und Berg- gut gemacht. Als Abschluss der Ferien- von Wildtieren. Prächtige Ausblicke ins Zil- wäldern. Man konnte sich am tiefblauen woche ging dann das obligate Lotto mit ler- und Stilluptal belohnten uns für das Wasser fast nicht sattsehen. In Pertisau, grosser Beteiligung über die Bühne. schweisstreibende Wandern. Unter Hunger dem Hauptort der Region, waren dann wie- Am Freitag hiess es bereits wieder Kof- und Durst musste aber niemand leiden. Die der individuelle Erkundigungen angesagt fer einladen und einsteigen zur Rückfahrt. Versuchungen in Form köstlicher Backwer- mit verschiedenen Attraktionen für alle Ge- Auf allgemeinen Wunsch kurvte Markus ke und Flüssigkeiten waren recht zahlreich. schmäcker, u. a. das Tiroler Steinölmuseum, wieder über den Arlbergpass und nicht Wer wollte, stürzte sich dann vor dem natürlich mit Shop. durch den Tunnel. Via Walensee ging es Nachtessen ins hoteleigene Hallenbad und Am Donnerstag folgte noch ein kurzer zurück nach Lupfig. Eine mit tausend Ein- die Mutigsten sogar ins Aussenbad, brrrr … Ausflug in die Fügener Schaukäserei. Ob- drücken gefüllte Woche ging zu Ende. Der Achensee mit einer über zweistün- wohl den meisten die Käseherstellung nicht digen Seerundfahrt war wieder ein Höhe- ganz fremd war, war es die Fahrt wert. Vor TEXT: HEINZ BRUN punkt. Der See ist zwar flächenmässig allem die Grösse der Einrichtungen liess FOTOS: DORLI BRUN, HANSUELI GRAF (BIRR)

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Sepp Meluso Ein Tür-Jubiläum der besonderen Art

Nie hätte Giuseppe «Sepp» Meluso Luigi, der Vater von Sepp Meluso, war nen eigentlich gar nicht lernen, denn die im Jahre 1967 gedacht, dass er damals einer der Stellensuchenden aus Ita- klassische Handarbeit reduzierte sich da- lien. Er fand bei der Brunex Arbeit. Als Sepp durch und immer mehr Maschinen übernah- bis nach seiner Pensionierung ein 16½ Jahre alt war, holte sein Vater die gan- men «sein» Handwerk. Obwohl er in keine und derselben Firma die Treue ze Familie aus Italien in die Schweiz. Sepp Begeisterungsstürme ausbrach, lernte er halten wird. bekam dann bei der Türenfabrik ebenfalls die Bedienung der neuen Computer dann eine Anstellung; dies – man höre und stau- doch, trotz der vielen schlaflosen Nächte, Und so begann alles: Carlo Iseli erwarb ne – vertragslos. Aber zum damaligen Zeit- die ihm die Umstellung bescherte. Schliess- einst die ehemalige Möbelfabrik Urech punkt war das nichts Aussergewöhnliches. lich bekam er sogar Freude daran und kann in Brunegg und gründete am 13. Januar Die Arbeitsverträge wurden in der Regel sich heute nicht mehr vorstellen, ohne die 1954 die Türenfabrik Brunegg. In den mündlich vereinbart und der Lohn und all- moderne Technik auszukommen. 50er-Jahren zeichnete sich ein Bauboom fällige Gratifikationen wurden viele Jahre Der Gründer der Türenfabrik war da- ab und der Betrieb entwickelte sich, mit lang in bar ausbezahlt. mals wohl sehr mutig, als er beschloss, in Hochs und Tiefs, zu einem führenden Un- Sepp war bei der Brunex für die Ver- unserem kleinen Dorf eine Firma aufzubau- ternehmen der Branche. Damals war vor- arbeitung von Furnierholz zuständig und en, aber er hatte wohl den richtigen «Rie- gesehen, dass die Herstellung der ersten nahm Türreparaturen vor, wenn bei der Pro- cher». 1969 feierte die Brunex die Herstel- Brunex-Türen im April 1954 hätte begin- duktion etwas schiefging. lung der einmillionsten Türe. Sepp Meluso nen sollen. Aber in Brunegg und Umge- Rund 35 Jahre ging er dieser Tätigkeit durfte damals bereits bei den Feierlichkei- bung war das erforderliche Personal nicht nach und machte seine Arbeit sehr gerne – ten teilnehmen. Es folgten weitere Anlässe verfügbar. Dank den Beziehungen des es war praktisch alles Handarbeit. In all den zu zwei, drei, vier und im Jahr 2001 sogar Gründers fand dieser, zusätzlich zu den Jahren machte die Technik grosse Fort- zu fünf Millionen Türen – was für ein Er- einheimischen Arbeitskräften, Leute aus schritte und das Computerzeitalter hielt lebnis! Nord- und Süditalien, die Arbeit suchten. Einzug. Nicht jeder freute sich über die Im Jahr 2017 – nach 49 Dienstjahren – Auszug aus dem Buch «Türenfabrik Brunegg – «moderne Technik». Sepp Meluso hatte erreichte Sepp Meluso sein Pensionsalter. Eine Firmen- und Unternehmensgeschichte. auch nicht wirklich grossen Gefallen daran Er befand sich seit 1967 nach wie vor in Verfasser: Alphons Wüest. und wollte die neue Bedienung der Maschi- einem mündlich vereinbarten Vertragsver-

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hältnis. Eigentlich wollte er mit dem Arbei- ihm angetan. Auch die Musik macht ihm der Durchführung der Seniorennachmittage ten noch nicht aufhören und war der Mei- Freude. Sepp spielt zu Hause Keyboard in Brunegg mit und besuchte Seniorinnen nung, dass ihm, trotz seiner Hobbys, etwas und trifft sich gerne mit Freunden. und Senioren an ihren Geburtstagen. Ruth fehlen würde. Auch die Firma Brunex wollte Zu seiner Pensionierung wünschte sich ist ebenfalls musikbegeistert und spielt seine Dienste weiterhin in Anspruch neh- Sepp Meluso ein Töffli. Nachdem diese schon viele Jahre im Schwyzerörgeli-Quar- men und bot ihm Mitte Juni 2016 einen Zweiräder in den letzten Jahren beinahe in tett Brunegg mit. Vertrag mit einem reduzierten Pensum an. Vergessenheit gerieten, sind sie heutzutage Würden Ruth und Sepp Meluso sowie Er verfügte nun also erstmals über einen wieder voll im Trend. Sepp hat in den letzten Vater Luigi all ihre Dienstjahre bei der Firma offiziellen, schriftlichen Arbeitsvertrag. zwei Jahren bestimmt schon rund 5000 Ki- Brunex aneinanderreihen, würden sie auf lometer mit seinem Töffli zurückgelegt. stolze 95 Dienstjahre kommen. Holz ist sein Elixier Eines ist klar: Sepp Meluso wird es auch Es ist ein grosses Glück, dass der muti- Im 2017 konnte Sepp Meluso alsdann sein in absehbarer Zeit nicht langweilig werden. ge und initiative Brunex-Gründer entschied, 50-Jahr-Arbeitsjubiläum feiern. Er half wäh- Er entwickelt immer wieder neue Ideen und in unserem kleinen Dorf, mit damals nur ge- rend seiner Laufbahn bei der Produktion versucht diese umzusetzen. rade rund 300 Einwohnern, eine Türen- von heute über sechs Millionen hergestell- Auch seine Frau Ruth ist eine treue See- fabrik aufzubauen. ter Türen mit. Anlässlich eines Firmenanlas- le. Sie arbeitet ebenfalls schon seit über 20 Durch ihn fand dieses Unternehmen vor ses wurde Sepp Meluso für seine langjäh- Jahren bei der Firma Brunex und schaut, 64 Jahren seinen Platz in unserem Dorf, rige Treue geehrt. Sepp liess es sich nicht dass die Buchhaltung in Ordnung ist. Sie und Ruth und Sepp Meluso fanden dadurch nehmen und stellte in seiner Freizeitwerk- wird in absehbarer Zeit pensioniert. ihren langjährigen Arbeitgeber, welchem sie statt für jeden Gast ein Würfelspiel her. Mit drei Landfrauen-Kolleginnen zusam- bis heute die Treue halten. Sepp Meluso ist der Geschäftsleitung men engagierte sie sich viele Jahre inner- der Brunex sehr dankbar für das geschenk- halb der reformierten Kirche. Sie half bei TEXT/FOTOS: MARLIES JENT te Vertrauen über so viele Jahre hinweg. Er schätzt es ausserordentlich, dass er so viele Dienstjahre bei der Brunex absolvieren durfte, spricht der Führung der Brunex sei- ne Hochachtung aus und wünscht dem Unternehmen weiterhin viel Erfolg. In seiner Freizeit ist Sepp Meluso viel in seinem Hobbyraum anzutreffen. Mit Abfall- holz stellt er Kinderspielsachen, Brotbretter, Gesellschaftsspiele, Holzbilderrahmen, La- ternen und vieles mehr her. Besonders ein- drücklich sind die tollen Nistkästen – wohl- verstanden solche für Erwachsene. Darin sind keine Vögel anzutreffen, aber ein fei- ner «Grappa» und vier Gläser haben bes- tens darin Platz. Eine wirklich tolle Idee. Sepp meint, dass er bestimmt schon 300 solche «Nistkästen» hergestellt habe. Bei Sepps Erzählungen spürt man es eindeutig: Holz ist sein Elixier – sein Ele- ment – seine Welt. Diese Materie hat es

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Irma Huber Begeisterung für das Porzellanmalen

Irma Huber ist mit ihrem Partner Sie pflegt heute noch vereinzelte Kontakte seit rund sechs Jahren in Brunegg zu Leuten aus ihren ersten Kursen. Es ha- ben sich im Laufe der Jahre auch Freund- wohnhaft und hat sich dem schaften entwickelt, da es Leute gibt, die Porzellanmalen verschrieben. bei Irma Huber immer wieder Malkurse be- suchen. Als Kind hatte sie bereits Freude am Zeich- Die Gruppengrösse beträgt maximal nen und wurde von ihrem Vater unterstützt. sechs Personen. Das ist die ideale Grösse, Bei einer Nachbarin, die damals Porzellan- damit alle Kursteilnehmer gleichermassen malen für Kinder anbot, konnte sie ihre ers- von Irma Hubers Malkenntnissen und von ten Malversuche machen. Irma Huber hatte ihrer Hilfestellung profitieren können. Es Freude am Farbenmischen und konnte ih- kommt vor, dass sich sowohl Anfänger als rer Fantasie freien Lauf lassen. Sie besuchte später die Kunstgewerbe- schule und auch noch das Lehrerinnense- minar. Als junge Frau zog sie dann in die auch Fortgeschrittene im gleichen Kurs be- Ferne und gab Unterricht, unter anderem finden. Trotz des unterschiedlichen Niveaus an einer Schweizer Schule in Brasilien. Dort passt das gut, weil sich Irma Huber auf- lernte sie eine Kunstmalerin kennen und grund der kleinen Teilnehmerzahl jeder ein- alsbald nahm Irma Huber ihre Malutensilien zelnen Person widmen kann. Für die Neu- wieder hervor. linge ist es ein Ansporn, wenn man die Ar- Sie fand erneut volle Begeisterung für beiten der fortgeschrittenen Kursteilnehmer das Malen. Sie probierte verschiedene betrachten und sich gegenseitig austau- Techniken aus und unternahm Versuche in schen kann. der Öl-, Aquarell- und Porzellan-Malerei. Porzellan ist Irma Hubers Welt. Das sieht Sie bildete sich laufend weiter und bot man auf den ersten Blick, wenn man ihr Ende der 80er-Jahre erstmals Malkurse an. Atelier betritt. Teller, Kaffeetassen, Schüs-

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seln, Schalen, Dosen, Eierbecher, Seifen- ihrem Partner unterstützt, indem er für die spender und vieles mehr: Es kann alles be- Kursteilnehmenden jeweils das Mittagessen malt werden, Hauptsache die Qualität des zubereitet. Porzellans stimmt. Und das wird in der heu- Vielleicht haben Sie auch einmal Lust, tigen Zeit immer schwieriger. Es gibt im das Porzellanmalen auszuprobieren? Irma Handel zwar günstiges Porzellan zu kaufen, Huber steht für weitere Auskünfte gerne nur eignet sich dieses in der Regel nicht zur Verfügung (www.irmahuber.ch). für die Porzellanmalerei. Es verschwinden Nebst der Malerei nimmt Irma Huber leider immer mehr Porzellanmanufakturen, zwischendurch Lehrer-Stellvertretungen wahr welche über qualitativ gutes Porzellan ver- chen der Maus ersichtlich sind. Es ist ein oder sie ist als Wander-Reiseleiterin unter- fügen. tolles Geschenk und dann erst recht, wenn wegs, vorwiegend in spanisch oder portu- auch noch der Name des Beschenkten auf giesisch sprechenden Ländern. Diese Viel- Keine Herausforderung zu gross dem Porzellan verewigt ist. seitigkeit macht ihr Freude und ist nicht Der Fantasie der Malerei sind keine Gren- Irma Hubers Kurse kennen keine Alters- zuletzt sehr wertvoll für neue Inspirationen. zen gesetzt. Eine von Irma Hubers Kurs- grenzen. Zwei Mal im Jahre führt sie ganz- teilnehmerinnen baute ein Haus und hatte wöchige Kurse durch. Dabei wird sie von TEXT: MARLIES JENT die Idee, die Kacheln ihrer Duschwanne FOTOS: IRMA HUBER, MARLIES JENT mit Fischen zu bemalen. Das war eine gros se Herausforderung. Fischmotive sind anspruchsvoll, insbesondere wegen den zu malenden Schuppen. Irma Huber stellte sich dieser Herausforderung und konnte die Kursteilnehmerin bei ihrem Duschkachel- Projekt unterstützen. Eine andere Teilnehmerin wiederum ent- schied sich dafür, das Wappen ihrer Ge- meinde auf Porzellan zu malen. Irma Huber hat schon eine unzählige Menge Porzellan bemalt. Faszinierend ist in einer ihrer Vitrinen das mehrteilige Geschirr mit verschiedenen Blumensujets. Und wer das Geschirr genau betrachtet sieht, dass sich in der Mitte der Teller immer ein ande- res Sujet befindet. Beeindruckend sind eini- ge Wandbilder, eine Art Collage, im Atelier von Irma Huber. Fünf aneinandergereihte Bilder ergeben zusammen «ein Sujet» – eine wunderbare Kombination. Besonders oft erhält Irma Huber Bestel- lungen von Gotten, Göttis oder auch von Grosseltern für deren Paten- oder Enkel- kinder. Ein Lieblingssujet ist die niedliche «Vera-Maus», welche Irma Huber auf Teller oder Tassen malt. Beeindruckend sind die vielen kleinen Details. Da fragt man sich wirklich, mit welchem Pinsel oder welcher Feder so feine und dünne Striche gemalt werden können, damit die Schnauz-Här-

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Mai-Gottesdienst in der Kirche Brunegg

Pfarrer Jürg Luchsinger begrüsste am 6. Mai 2018 die Anwesenden, die beiden Musiker und die Tauf- familie sowie die Mitglieder des Stiftungsrats Brunegg zum musikalisch-umrahmten Gottes- dienst.

Die Predigt war dem Thema «Gott und die Völker» gewidmet. Vieles im Leben verän- dert sich laufend. So auch unser Dorf, wel- ches sich in den letzten 50 Jahren durch Weiterentwicklung verändert und nicht zu- letzt aufgrund von Neubauten viele Neuzu- zügerinnen und -zuzüger bekommen hat. Für ein kleines Dorf wie Brunegg ist der Musikalisch wurde der Gottesdienst von von Pfarrer Jürg Luchsinger getauft und Bevölkerungsanstieg eine Herausforderung. Grimoaldo Macchia am Piano und Benjamin sein Gotti und der Götti gaben dem kleinen Dabei stellt sich die Frage, wie man mit Rodriguez mit Violine und Saxophon gestal- Erdenbürger ihre Gedanken, Hoffnungen solchen Veränderungen umgehen will. Und tet. Die Besucher wurden zum Mitsingen und Wünsche mit auf seinen Lebensweg. dort, wo viele Menschen zusammentreffen, eines Kanons eingeladen. Das ausgewählte Hansruedi Urech, Präsident des Stiftungs- gibt es auch unterschiedliche Ansichten Lied «Lobet und preiset, ihr Völker, den rats, bedankte sich zum Schluss nochmals und Meinungen. Wie soll man also mit den Herrn …» eignete sich bestens dazu. Es bei allen Mitwirkenden und lud die Besu- Veränderungen umgehen, damit «d Chile im wurde freudig mitgesungen. cherschar zum anschliessenden Apéro ins Dorf blibt?» fragte Pfarrer Jürg Luchsinger Zum Thema «Völker» passte auch die Freie ein. in seiner Predigt. angekündigte Taufe. Ben van Toorn wurde TEXT/FOTOS: MARLIES JENT

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Pro Senectute Mahlzeitendienst und Mutationen

Mahlzeitendienst – die optimale stellungen mit. Der persönliche Kontakt Nebst dem Amt der Ortsvertreterin war Lösung, wenn Kochen schwerfällt bietet ausserdem die Möglichkeit für ein sie auch als Leiterin des Mittagstisches tä- Mit zunehmendem Alter kann das Einkaufen kurzes Gespräch. tig. Sie hat den älteren Menschen in Brun- und Kochen eine Belastung werden. Dabei Weitere Informationen zum Mahlzeiten- egg jeden Monat eine Auszeit verschafft, ist ausgewogene und abwechslungsreiche dienst, der Prospekt und die aktuellen gemütliche Stunden beschert und sie Sor- Ernährung im Alter wichtig. Eine Mangel- Menüpläne liegen bei den Beratungsstellen gen und Probleme vergessen lassen. Ende oder Fehlernährung kann die Ursache von der Pro Senectute in jedem Bezirk 2012 legte sie das Amt der Ortsvertreterin verschiedenen Erkrankungen sein. Pro Se- auf. Interessierte haben die Möglichkeit, un- in neue Hände, blieb uns aber als Leiterin nectute Aargau bietet mit dem Mahlzeiten- verbindlich ein Probiermenü zu bestellen des Mittagstisches treu. dienst eine Lösung und hilft den Kundinnen und sich von der Qualität und vom Ge- Jeannette von Ah war für uns auf der und Kunden, ihren Alltag zuhause zu bewäl- schmack der Menüs überzeugen zu lassen. Beratungsstelle eine wertvolle Mitarbeite- tigen. Kurze Wege zwischen Herstellung und Auskunft über unsere weiteren Ange- rin. Wie lieb sind uns ihre Besuche in Lenz- Verteilung garantieren Frische und Qualität. bote für ein gutes Leben zuhause erteilt burg in Erinnerung. Gemeinsam konnten Gekocht wird regional, verteilt lokal. Ihnen gerne: Pro Senectute Aargau, Bera- wir lachen, aber auch unseren Sorgen Aus- Seit 40 Jahren unterstützt Pro Senectu- tungsstelle Bezirk Lenzburg, [email protected] druck geben im Wissen, dass Gesagtes lie- te Aargau mit ihrem Mahlzeitendienst Kun- senectute.ch, T 062 891 77 66, www.ag. bevoll und sorgfältig behandelt wird. dinnen und Kunden, die nicht mehr in der pro-senectute.ch. 21 Jahre lang durften wir mit Jeannette Lage sind, ihr Essen selber zuzubereiten. zusammenarbeiten – ein Glück! Pro Senec- Die Kundinnen und Kunden können aus je tute bedankt sich von Herzen für die ge- sechs Menüs und zwischen normaler und meinsame Zeit, für das Engagement, für die leichter Kost, vegetarischen Menüs und geschenkte Zeit und die Liebe zugunsten Mahlzeiten für Diabetikerinnen und Diabeti- der älteren Bevölkerung. ker wählen. Woche für Woche wechseln die Pro Senectute wünscht Jeannette von Menüpläne. Jeder Menübestandteil ist in Ah viel Glück, gute Gesundheit und Wohler- einer separaten Schale abgepackt. Ausser- gehen. Möge ein spezieller Segen über sie dem offeriert der Mahlzeitendienst Eintopf- in den kommenden Jahren liegen. gerichte, Saisongerichte, einen Monatshit sowie Suppen, Salate und Desserts. Die Myrta Urech. Kundinnen und Kunden können ihre Mahl- zeiten auch individuell zusammenstellen: Heidi Schatzmann und Jeannette von Ah. Sie wählen aus dem Angebot Fleisch, Bei- lagen und Gemüse aus und kombinieren so Jeannette von Ah – wertvolles ihr Mittag- oder Abendessen selber. Die Engagement für die Pro Senectute Mahlzeiten sind 14 Tage im Kühlschrank Am 31. Dezember 2018 ging eine Ära zu haltbar und können in der Mikrowelle oder Ende. Jeannette von Ah verliess Pro Senec- im Wasserbad erwärmt werden. tute nach 21 Jahren Mitarbeit. Die Menüs werden mit einer Ernährungs- Am 1. September 1997 trat Jeannette Neue Leiterin Mittagstisch beraterin geplant und garantieren, dass sich als Ortsvertreterin von Brunegg in unsere Ab Januar 2019 konnte Myrta Urech als die Kundinnen und Kunden ausgewogen Organisation ein. Unermüdlich organisierte neue Leiterin des Brunegger Mittagstisches und abwechslungsreich ernähren. Gekocht sie jedes Jahr die Herbstsammlung und gewonnen werden. Wir wünschen Myrta werden sie im Kanton Aargau, damit die suchte immer wieder nach weiteren Samm- Urech mit der Durchführung des Mittags- Wege kurz bleiben und die Frische und die lerinnen zur Mithilfe. Die Geburtstagsehrun- tisches viel Erfolg und Befriedigung sowie Qualität garantiert sind. Die Mahlzeitenver- gen der 75-jährigen Bruneggerinnen und spannende Begegnungen. trägerinnen und -verträger bringen die Me- Brunegger nahm sie gewissenhaft wahr, nüs persönlich nach Hause. Sie helfen auch informierte über bestehende und neue TEXT: HEIDI SCHATZMANN beim Einräumen der Mahlzeiten in den Dienstleistungen und war somit eine rühri- (STELLENLEITERIN PRO SENECTUTE LENZBURG) Kühlschrank und nehmen die neuen Be- ge Botschafterin unserer Organisation. FOTOS: MARLIES JENT

Mittagstisch für die Seniorinnen und Senioren der Gemeinde Brunegg

1. April 2019 2. September 2019 Haben Sie Lust, Mitmenschen ab 60 Jahren aus unserem Dorf beim Mittagstisch zu treffen, 6. Mai 2019 7. Oktober 2019 Kontakte zu pflegen, zu plaudern, zu lachen und zu diskutieren? Wir freuen uns auf Ihre 3. Juni 2019 4. November 2019 Teilnahme. Treffpunkt für den Mittagstisch ist jeweils um 11.30 Uhr im Landgasthof zu den 1. Juli 2019 2. Dezember 2019 Drei Sternen in Brunegg. Anmeldungen sind jeweils bis am Samstag vorher an Frau Myrta 5. August 2019 (jeweils Montag) Urech zu richten. Telefon 062 896 10 70.

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Seniorenreise 2018 Von Kurven, Hähnen und Kirschen

Der Seniorenausflug 2018 sollte spezielle möchten wir natürlich auch den Urner vor, ihm ein Stück des errungenen einmal mehr unsere Seh-, Hör- Lesern des BLICKPUNKTs nicht vorent- Weidelands abzugeben. Der Urner erklärte halten: sich zwar einverstanden, aber nur unter der und Geschmackssinne berühren, Früher bildete der Klausenpass die na- Bedingung, dass der Glarner ihn huckepack und das tat er auch. Aber alles türliche Grenze zwischen den Kantonen auf seinem Rücken wieder in Richtung schön der Reihe nach. Glarus und Uri. Die heutige Grenze verläuft Passhöhe zurücktrage, so lange oder so aber seit 1315 weit auf Glarner Gebiet un- weit die Kräfte ausreichten. Ob der Glarner Petrus hat kurz vor acht Uhr nochmals kräf- terhalb des Urnerbodens. Der Grenzstreit Wanderer die Strapazen überlebt hat, ist tig die Himmelsschleusen geöffnet, des- dauerte lange und wurde sehr heftig aus- nicht überliefert, aber dieser Kraftakt ende- halb lotst Hans Reich unseren eintreffen- getragen. Beide Parteien wollten so viel te noch vor dem Urnerboden und weit vom den Reisebus kurzerhand unter das dichte gutes Weideland wie möglich ergattern, und Klausenpass entfernt. Blätterdach in seiner Einfahrt. Ein Super- so kam es einer Sage zufolge zu einem Service, so bleiben die 33 Reiselustigen ganz besonderen Wettkampf: Eine Postkarte sorgt für Aufsehen beim gegenseitigen Begrüssen auch ohne Die Bürgermeister beider Täler beschlos- Während wir dieser Geschichte und vielen Schirm wunderbar trocken. Pünktlich um sen, an einem bestimmten, vorher festge- weiteren lauschen, lassen wir uns durch acht geht es los. Ferdinand Weyermuth, un- legten Tag frühmorgens, wenn der Hahn das Städtchen Glarus und kleine Dörfer ge- ser Fahrer und wie wir später auch erfahren kräht, je einen rüstigen Wanderer auszu- mächlich bergan zur Hochebene Urner- «Berufs-Glarner» (Zitat Heinz Brun), lenkt senden. Am Punkt, an dem sich die Kontra- boden fahren und damit zu unserem ersten unseren Car als Folge des üblichen Mor- henten treffen, würde dann die neue Grenz- Boxenstopp im Gasthof Sonne. Kaffee und genstaus rund um den Gubrist kurzerhand linie gezogen. Beiden Lagern war also klar: Gipfeli haben wir uns nach rund zweiein- über Nebenstrassen nach Birmensdorf und Der Hahn musste so früh wie möglich krä- halb Wegstunden nun auch wirklich ver- fädelt sich dort in den Verkehr auf der Au- hen. Die Glarner entschieden, ihren Hahn dient und wir geniessen den Halt in der tobahn ein. In flottem Tempo geht’s dem vorher zu mästen. Die Urner hingegen lies- Gaststube. Schade nur, hatte die Sonne Zürichsee entlang weiter Richtung Glarner- sen den ihren hungern. Am Wettkampftag land und bereits an der Kantonsgrenze Zü- krähte der Urner Hahn lange vor Sonnen- rich – Schwyz versorgt uns unser Fahrer aufgang, der vollgefressene Glarner hinge- zum ersten Mal mit viel Wissenswertem, gen schlief weit in den Vormittag hinein und Geschichten und Anekdoten zu allem, was musste gar noch geweckt werden. Klar, vor den Fenstern an uns vorbeizieht. Er er- dass der Urner Wanderer dadurch viel mehr zählt uns, dass er im Kanton Glarus gross Boden gutmachen konnte und den Klau- geworden ist; kein Wunder also, dass er zu senpass lange überquert hatte, ehe der jeder Ecke eine interessante oder informa- Glarner aufbrechen konnte. Als sich die bei- tive Geschichte kennt, die er auf unterhalt- den trafen, versuchte der Glarner zu retten, same Weise zum Besten gibt. Eine ganz was noch zu retten war und schlug dem

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bisher nicht die Kraft, sich durchzusetzen. gänger geniessen, zeigt sich draussen end- den unterschiedlichen Bränden kosten und Für die grosse Gartenterrasse ist es zu kühl lich der erste Sonnenstrahl und der «Hof- der nette Herr zeigt sich – zum Leidwesen und der Ausblick auf die umliegenden Gip- fotograf» kann endlich ein Gruppenbild bei Einzelner – beim Einschenken überhaupt fel bleibt verwehrt. Einige Unverdrossene strahlendem Sonnenschein aufnehmen. nicht knauserig. Wir versuchen, die Duft- machen sich schon kurz nach dem Kaffee noten der verschiedenen Brände zu erraten zu Fuss auf den Weg quer über die Hoch- Einblick in eine Kirschdestillerie (Sauerkirsche? Quitte? Karamell? Oder doch ebene zum nahegelegenen Dorf. Die ande- Bergab durch das malerische Schächental eher Sherry, weil der Brand in einem alten ren folgen auf vier Rädern zum zweiten Bo- und entlang des Vierwaldstättersees wer- Sherryfass gelagert wurde?), was gar nicht xenstopp, einer Käserei, in welcher es so den wir nun nach Brunnen chauffiert. Hier so einfach ist. Unser Guide erzählt, ihn habe manche Köstlichkeit zu erstehen gibt. Übri- steht der Besuch der Kirschdestillerie Dett- einmal eine Besucherin besonders beein- gens: Der Urnerboden wartet nicht nur mit ling auf dem Programm. Wir werden be- druckt, weil sie sofort und präzise benennen der Besonderheit «Street Parade» auf (bei reits erwartet und freudig begrüsst. Wäh- konnte, welche zusätzliche Note im jeweili- näherer Betrachtung des entsprechenden rend die Herren der Dame des Hauses in gen Kirsch enthalten ist. Nur eine einzige Werbeaushängers handelt es sich dabei um die heiligen Hallen folgen, schliessen sich Probe konnte sie nicht einordnen. Sie stutz- den zweimal jährlich stattfindenden Alpauf- die Damen dem überaus charmanten und te, hielt kurz inne sagte dann: «Der riecht für oder -abzug), sondern auch mit einer selt- witzigen männlichen Führer an. In der fol- mich nach James Bond – elegant und zu- samen Postkarte, die in der Käserei auf- genden Stunde lernen wir, dass das Haus rückhaltend.» Natürlich probieren wir auch liegt. Sie zeigt eine Dame in – vorsichtig Dettling das einzige Unternehmen in der aus dieser Flasche, können uns aber defini- ausgedrückt – äusserst sommerlicher Be- Schweiz ist, welches ausschliesslich Kirsch tiv nicht entscheiden, ob der Kirsch eher kleidung – und wirbt damit für spezielle brennt; dass es zu den besten Destillerien nach Sean Connery oder doch eher nach Dessous … Ein Schmunzeln können wir weltweit gehört und sich die Stadtverwal- Roger Moore oder gar nach Daniel Craig uns nicht verkneifen, befinden wir uns hier tung in den oberen Stockwerken ganz be- riecht. oben doch in einer sehr katholischen Ge- sonders freut, wenn von August bis Novem- Am Ende des Rundgangs haben wir aus- gend und vor unserer Abfahrt ist der Stapel ber die Kirschdämpfe beim Brennen durch reichend Zeit, uns mit der einen oder ande- von rund 20 ausgelegten Karten deutlich die Ritzen nach oben steigen. Des Weiteren ren Flasche Kirsch, einer Kirschenkonfitüre, kleiner geworden … erfahren wir, dass es über 800 Kirschen- mit Gläsern und kleinen Geschenkartikeln Weiter geht’s in halsbrecherischen Kur- sorten in der Schweiz gibt und was eine einzudecken, was wir eifrig tun. Der Umsatz ven auf einer immer schmaler und steiler männliche von einer weiblichen Kirsche für die Destillerie scheint zu stimmen, das werdenden Strasse höher hinauf zum Klau- unterscheidet (falls Sie einmal an einem Personal strahlt jedenfalls um die Wette. senpass. Hier säumen noch bis zu drei Me- Kirschstein-Spuckwettbewerb teilnehmen, Und wir sind froh, können wir noch ein we- ter hohe Mauern aus Schnee die Strasse. so müssen Sie unbedingt die männlichen nig im kühlen Laden verweilen, bis der Rei- Und leider, leider empfangen uns eine un- wählen, deren Stein «flutscht» angeblich viel sebus uns wieder abholt, denn erstens durchdringliche Nebeldecke und Nieselre- besser) und vieles mehr. Wir steigen in die macht sich der Kirsch doch ein wenig be- gen. Wir sehen bloss noch das kurze Stras- mit Kerzenlicht ausgeleuchteten Katakom- merkbar, zweitens herrschen draussen mitt- senstück bis zur nächsten Kurve, dabei ben, kriegen den Brennprozess erklärt und lerweile sommerliche Temperaturen und bei- wäre doch der Blick in die beiden Täler und schnüffeln an einem Vorlauf (riecht etwas des zusammen ist keine so bekömmliche auf die Bergwelt rundherum so vielverspre- nach Nagellackentferner) und einem Nach- Mischung. chend! Also möglichst schnell wieder berg- lauf (undefinierbar und einfach nur wider- Der Bus bringt uns wohlbehalten nach ab ins Schächental zum Mittagessen ins lich!) des Destillats. In jedem der (doch Brunegg zurück. Glücklicherweise gibt’s Hotel Alpina. Während wir den feinen Drei- recht zahlreichen!) Räume dürfen wir von unterwegs keine Polizeikontrolle mit Alko- holtest; jeder Polizist würde sofort erahnen, dass wir keine Kaffee-und-Kuchen-Fahrt hinter uns haben. Wieder einmal gilt unser grosser Dank Dorli und Heinz Brun, die einen unvergess- lichen und bis ins Detail perfekt organisier- ten Tag für uns geplant haben! Merci euch beiden!

TEXT: BEATRICE ZANDONELLA KLINGELE FOTOS: BRUNO KLINGELE

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Feuerwehrverein Herbstwanderung ins Wirzweli

Unsere beiden Organisatoren technischen Betriebsleiter begrüsst und sen und fuhren anschliessend mit der Bahn Arnold von Ah und Bruno Ruchti durften vieles über die Technik und die Vor- wieder nach Seelisberg hinauf und traten schriften einer Bergbahn erfahren. An- die Rückreise nach Brunegg an. konnten von den vereinten Ver- schliessend war eine gut rekognoszierte einsmitgliedern auch dieses Jahr Wanderung über die Gummenalp mit rund TEXT: ERHARD LUGINBÜHL wieder motiviert werden, eine 3½ Stunden Wanderzeit geplant. Nach dem FOTOS: ERHARD LUGINBÜHL, ARNOLD VON AH Ausklingen in einer Alpwirtschaft bezog der Herbstwanderung zu organisieren. Tross im Hotel Bellevue in Seelisberg das Nachtquartier. Bei perfektem Wetter und Seit vielen Jahren planen die beiden diesen warmer Nachtluft verbrachten wir einige traditionellen Anlass immer perfekt und an gemütliche Stunden in dem doch in dieser ausgewählten Orten – ein grosses Danke- Jahreszeit eher ruhigen Dorf Seelisberg. schön! – und ja, die beiden kennen so viele Am Sonntag nach dem Morgenessen Gebiete, da darf sicherlich auch mal aus ging es gleich bei fantastischem Wetter los. der Bevölkerung um einen Tipp nachge- Unser erstes Zwischenziel war die Schiffs- fragt werden. station Bauen. Weit oberhalb des Vierwald- stättersees genossen wir das prächtige Al- Wirzweli, was ist das denn? penpanorama und das Glitzern des Sees in Wirzweli ist ein auf 1226 m ü. M. über dem der Tiefe – Musse für jeden, sich über alle Engelbergertal gelegener Weiler der Ge- möglichen Lebensthemen auszutauschen, meinde Dallenwil im Kanton Nidwalden. Er zu diskutieren, zuzuhören oder einfach nur befindet sich auf einer Terrasse, rund 700 vor sich herzulaufen – für unseren Verein Meter über dem Talboden, und liegt am Rü- ist das einer der Anlässe, der zusammen- cken des Stanserhorns (1898 m ü. M.). schweisst und uns Sinn und Halt gibt. Am Samstag, 8. September 2018, nach Ja, einfach tolle Lebensmomente unter der Besammlung am Morgen früh vor der Freunden. Bäckerei Lehmann in Brunegg, ging es mit Bei der Schiffstation gingen wir auf das den Autos los bis zur Luftseilbahn nach Schiff und fuhren via Rütli und Brunnen Dallenwil und dann hoch ins Wirzweli. Im nach Treib. Im wunderschönen Seerestau- Innern der Bahn wurden wir durch den rant zur Treib genossen wir das Mittages-

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2019_Brunegger_BLICKPUNKT2018.indd 27 01.03.19 11:21 28 AnBLICK – Dorfanlässe

Seifenkistenrennen GP Brunegg 2018

Die Wettervorhersagen waren für digte sie das Rennen (noch ca. 50 Meter) tern wurde es mulmig, wenn ihre Sprösslin- den GP Brunegg vom 9./10. Juni rückwärtsfahrend. ge mit horrendem Tempo den Hügel hinun- Zudem waren einige Väter echt gefor- terbolzten, auch einige Grossväter mussten 2018 hervorragend. Teilnahme- dert: Es gab Bremskabel zu ersetzen, einen wegsehen. Brunegg hat eine mutige Ge- berechtigt sind jeweils in Brunegg Achsenbruch zu schweissen, Schrauben meindepräsidentin, denn Ruth Imholz Stri- wohnhafte Kinder (ab Kinder- der Räder anzuziehen etc. Doch sie schaff- nati nahm auch am Rennen teil. Mit jedem garten) und auch «Oldies». ten es; die Kisten waren immer wieder Lauf wurde sie schneller. rechtzeitig und rennkonform am Start. Alle Gewinner erhielten eine Medaille als Dieses Jahr waren 16 Kinder Der eigentliche Start des Rennens war Andenken an diesen denkwürdigen Tag. Den und 12 Oldies angemeldet. für 13.30 Uhr angesagt. Doch genau um Preis für die liebevollste Seifenkiste ging an 13.29 Uhr gab es ein Gewitter mit heftigem Familie Philipp Hayoz für «Arwen Power». Am Samstagnachmittag konnten die Teil- Regenfall. Alle Besucher flüchteten unter Das Komitee GP Brunegg unter der um- nehmer an zwei Probeläufen die rund 300 die Sonnenschirme oder suchten unter sichtigen Leitung von Patrick von Ah dankt Meter lange Strecke abfahren. Bereits das dem Speakerturm Schutz. Nach ca. einer allen Sponsoren für die grosszügige Unter- Training lockte etliche Besucher an. Am Viertelstunde war der Spuk vorbei. Das stützung und allen Zuschauern für das Mit- Sonntagmorgen fanden nochmals zwei Rennen konnte etwa eine Dreiviertelstunde fiebern und das Anfeuern der Wettkämpfer. Probeläufe statt. Hier kam es zu einer klei- verspätet beginnen. nen Sensation. Eine Teilnehmerin hatte Es war ein spannender Wettkampf, vor TEXT: MARGRIT BRACK ausgangs Kurve Mühe mit ihrer Seifenkiste allem in der Kategorie 2 und bei den Oldies. FOTOS: FAMILIE CHRISTEN, und drehte sich. Kurzentschlossen been- Alle gaben ihr Bestes. Nicht nur den Müt- DIVERSE FOTOGRAFEN

Gemeindepräsidentin Ruth Imholz Strinati in rasanter Fahrt.

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TitelBundesfeier auf dem Schulareal Titel

Der Gemeinderat Brunegg und offeriert. Neben Bratwürsten und Cervelats Schweizer seien. In dieser Erhebung werde «Zäme für Brunegg» luden die gab es auch Currywürste, Maiskolben so- auch der Wandel der Landesidentität jähr- wie Baked potatoes im Angebot. lich überprüft: Dabei kam heraus, dass sich Bevölkerung zur Bundesfeier ein. In der Kaffee-Ecke wurde feines Ge- die Schweiz zurzeit über ihr Bildungssystem bäck, unter anderem auch solches für Aller- am stärksten identifiziert, gefolgt von For- «Zäme für Brunegg» ist eine Gruppe, die giker, angeboten. Der Erlös daraus war für schung, Entwicklung, Lebensqualität, hu- sich zum Ziel gesetzt hat, sich gemeinsam die Internationale Direkthilfe bestimmt, wel- manitärer Hilfe und Tradition. Nicht mehr für Brunegg und seine Bewohner zu enga- che ihren Sitz in hat. repräsentativ für die Identifikation des Lan- gieren und den einen oder anderen geselli- Christina und Toni Mannhart engagieren des seien aktuell Neutralität, Sicherheit und gen Anlass durchzuführen. sich für diese Institution und können sie mit Heimat. Die Vorbereitungen liefen an diesem gutem Gewissen weiterempfehlen (siehe «Ist das wirklich so?», fragte Ruth Imholz sehr heissen ersten August-Tag bei rund www.direkthilfe.ch). Strinati. Sie sähe das anders, wie auch viel- 34 °C auf Hochtouren. Die Festbänke wur- Gemeindepräsidentin Ruth Imholz Stri- leicht viele Besucher heute – und das sei den in den Schweizerfarben rot und weiss nati begrüsste gegen 18.30 Uhr die Gäste auch gut so. Denn genau diese Meinungs- gedeckt und dekoriert, die Beschallung ein- auf dem Schulareal. Sie freute sich über die freiheit sei ihrer Meinung nach ganz ent- gerichtet und die ganze Infrastruktur wie eingetroffenen Besucher. scheidend für die Schweizer Identität und Kühlschränke, Grill usw. bereitgestellt. Sie begann ihre Rede mit einem Spruch wechsle gottlob nicht jährlich wie die er- Um 17 Uhr trafen die ersten Gäste ein. des Lebenskünstlers Alfred Selacher wie wähnten Erhebungsresultate. Die kühlen Getränke waren natürlich sehr folgt: «Sorgen sorgen für noch mehr Sor- Nicht nur die Schweiz wandle sich, son- gefragt. Jeder Besucher erhielt die erste gen.» Jedes Jahr werde eine Erhebung ge- dern auch Brunegg mit den verschiedenen Wurst sowie ein Getränk von der Gemeinde macht, welches die grössten Sorgen der Projekten in unserem Dorf. Für einen Wan-

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del brauche es jedoch immer die Akzeptanz Und wenn man zu allen Leuten genau völkerung erhalten habe, sei nicht zu erwar- der Bevölkerung. die gleichen Worte sage, sei es ja nicht klar, ten gewesen. Mit diesen abschliessenden Bewundernswert sei auch der Mut der ob alle auch das Gleiche darunter verste- Worten bedankte sich Tamara Lehmann Bruneggerinnen und Brunegger gewesen, hen. Tamara Lehmann las aus einem indi- ganz herzlich bei den Bruneggerinnen und welche sich zum Dorfladen bekannt und schen Märchen vor, welches aufzeigte, wie Bruneggern. vielen Projekten, u. a. dem Landrückkauf, den fünf blinde Gelehrte vom Gleichen sprechen, In den Vorjahren fand üblicherweise das Parkplätzen sowie auch einem Bankoma- aber jeder das Erlebte anders wahrnahm. Singen des Schweizerpsalms beim Feuer ten zugestimmt hatten. Wir seien ein offe- Tamara Lehmann fragte sich, was die am Waldrand statt. Aufgrund der grossen nes Dorf, jedoch mit einer eigenen Bruneg- Bruneggerinnen und Brunegger wohl für und bereits langanhaltenden Trockenheit ger Identität. Unser Dorfladen, die Bäckerei Erwartungen an die Bäckerei und an das herrschte in vielen Kantonen jedoch ein ab- Lehmann mit ihrem Kaffee, sei das beste Café, unseren Dorfladen, hatten. Einige der solutes Feuer- und Feuerwerksverbot, so Beispiel dafür und das sei sehr erfreulich. Erwartungen konnten bestimmt erfüllt wer- auch in Brunegg. Also gab es diesmal kei- Mit diesen Worten gab Ruth Imholz Stri- den, andere vielleicht nicht. Kann oder soll nen Spaziergang an den Waldrand. Die Be- nati das Wort an die Betreiberin des Dorf- man überhaupt alle Erwartungen erfüllen? sucher blieben auf dem Festgelände und ladens, Tamara Lehmann, weiter. Sie findet es auf jeden Fall wunder- sangen die Nationalhymne. Tamara Lehmann bekundete gleich zu schön, dass sich die Bevölkerung auf diese Ruth Imholz Strinati bedankte sich bei Beginn der Rede, dass das ihre erste Rede Art von Dorfladen einliess, dem Unerwarte- allen für die Teilnahme an der Bundesfeier dieser Art sei und sie doch ziemlich nervös ten eine Chance gab und das Dorfladen- sowie allen Helferinnen und Helfern bes- sei, vor so vielen Leuten aufzutreten. «Was Projekt unterstützte. tens für die Organisation. haben die Besucher wohl für Erwartungen Dafür sei sie sehr dankbar, denn eine so und kann ich diese erfüllen?», fragte sie sich. grosse Unterstützung, die sie von der Be- TEXT/FOTOS: MARLIES JENT

2019_Brunegger_BLICKPUNKT2018.indd 31 01.03.19 11:22 32 Musikalische AugenBLICKE

Musikschulkonzert in Brunegg

Am 24. Mai 2018 trafen sich folgten zwei Lieder der 2.–6. Klasse. Dann band und Schlagzeugensemble» von Mike wieder die Verwandten und begrüsste auch Hans Binder, Leiter der Liechti und Philipp Stöckli im hinteren Teil Musikschule, die Besucher und führte der Halle gerichtet. Diese Darbietung konn- Bekannten der musizierenden durch das abwechslungsreiche Programm. te nahtlos programmgemäss starten. Es Schüler in der vollbesetzten Die Blockflötenschüler von Dorothea Ste- wurden bekannte Songs wie «No Roots», Turnhalle Brunegg. phani spielten drei Volkslieder aus Amerika «There’s Nothing Holdin’ Me Back», «I Only und Südafrika. Michael Mösch begleitete Lie When I Love You», «Applaus Applaus» Es war das erste Konzert, welches unter der diese Weisen und setzte das Programm und «Believer» zum Besten gegeben. Karin neuen Organisation «Kreismusikschule mit dem Jazzstandard «Autumn Leaves» Quenot bedankte sich bei allen Beteiligten Chestenberg» durchgeführt wurde. Zum solo fort. Danach interpretierten die Saxo- und überreichte ihnen ein süsses Ge- Auftakt spielten und sangen die Musik- phonschüler das bekannte «Pink Panther schenk. grundschüler unter der musikalischen Lei- Theme». Nach dem Konzert offerierte die Schul- tung ihrer Lehrerinnen Anita Fehr und Mo- Nach einer kurzen Umbaupause zupften pflege einen Apéro im Freien, wo noch nika Besel die Lieder «Shalom chaverim» die Gitarrenschüler von Jürg Hochweber lange angeregt über den gelungenen Event und «Trommellied». die Stücke «Perfect», «Guitango», «Viento diskutiert wurde. Nach einer herzlichen Begrüssung durch del Sud» und «Freudenfest». Nun war das Karin Quenot von der Kreisschulpflege Augenmerk auf die Grossformation «Rock- TEXT/FOTOS: HANS BINDER (OTHMARSINGEN)

2019_Brunegger_BLICKPUNKT2018.indd 32 01.03.19 11:22 EinBLICK 33

Neujahrsdressur 2018 in der Reitsportanlage Brunegg

Die Reitsportanlage Brunegg führte am 7. Januar 2018 erstmals eine Neujahrsdressur durch.

Da unsere Lernende im 3. Lehrjahr bei der Organisation eines Anlasses im Betrieb dabei sein sollte, entschlossen wir uns, ein kleines internes Dressurturnier zu veran- stalten. Nach der Ausschreibung meldeten sich sofort viele interessierte Reiterinnen an. Alle 16 Teilnehmerinnen mussten daraufhin ein vorgegebenes Dressurprogramm aus- wendig lernen. Neben den korrekt ausgeführten Figu- ren zählt in der Dressur ausserdem die Ein- wirkung auf das Pferd sowie ein guter Sitz. Die Reiterinnen wurden in Gruppen un- terteilt, in denen sie jeweils 15 Minuten Zeit hatten, die Pferde gemeinsam aufzuwär- men, um anschliessend einzeln das Pro- gramm zu reiten. Dabei wurden sie von zwei Richterinnen, Catherine Jacot und Claudia Scherrer, beurteilt. Im Schlussklassement ging Ella Kull mit dem Wallach «He’s my Hero» als Siegerin hervor. Jede Teilnehmerin bekam eine Schleife sowie diverse Naturalpreise. Es war ein sehr toller, gelungener Anlass.

TEXT: ALINE SUTER FOTOS: SIBYLLE MEIER

2019_Brunegger_BLICKPUNKT2018.indd 33 01.03.19 11:22 34 EinBLICK

TitelGrosse Beteiligung am Winkelfest Titel

Die Winkelstrasse war am 30. Juni mer ging gegen die neunzig zu. So begeg- neten sich mehrere Generationen. Ein sol- 2018 in Festlaune. ches Fest ist jeweils auch die passende Gelegenheit für Neuzuzüger, um sich ge- Das Organisationsteam hatte allerhand vor- genseitig kennenzulernen. zubereiten. Die Getränke und das Fleisch Einer Neuzuzügerfamilie gefiel es so gut, wurden vorbestellt und dann zum Selbst- dass sie zu einem späteren Zeitpunkt kostenpreis abgegeben. Weil es an diesem kurzerhand einige Nachbarn zum Flamm- Tag so heiss war, wurden Segeltücher über kuchen-Essen einlud. die Strasse gespannt, damit es Schatten Und wie es so ist, gehört zu einem Fest gab. Viele Winkelsträssler brachten Salate das Aufräumen dazu. Das wurde andern- und Süsses mit, sodass für das leibliche tags in Angriff genommen und sogleich mit Wohl gesorgt war. einem feinen Zmorge verbunden. Dass das gemütliche Beisammensein Ein herzlicher Dank den Organisatoren geschätzt wird, zeigte die Teilnehmerzahl. und vielen weiteren Helferinnen und Helfern. Es waren über 70 Personen inklusive der Kinder mit dabei. Das Jüngste war gerade TEXT: MARLIES JENT erst eine Woche alt und der älteste Teilneh- FOTOS: BRUNO KLINGELE

2019_Brunegger_BLICKPUNKT2018.indd 34 01.03.19 11:22 EinBLICK 35

Faszination Pferd Absolvierung des Reitbrevets

Der Reitstall Brunegg bot die Absolvierung des Reitbrevets an. 13 Mädchen bereiteten sich auf das Reitbrevet vor und stellten sich am Sonntag, 27. Mai 2018, dieser Herausforderung.

Dieses Brevet ist die erste wichtige Stufe des Grundwissens und der Grundausbil- dung mit dem Pferd und bildet die Basis für die Teilnahme an Turnieren. In Gruppen aufgeteilt, gab es einen theo retischen Teil zu bewältigen. Dieser be- inhaltete den Umgang mit dem Pferd, unter anderem das korrekte Anbinden des Pfer- des, die Bezeichnung der Körperteile, die Anwendung von Bandagen und Stollen so- wie die Fütterung. Das Wissen über die Pferdepflege und die Sattlung resp. Zäu- mung des Pferdes war ebenfalls ein wich- tiger Bestandteil dieser Prüfung. Das klassische Reiten wurde im prakti- schen Teil geprüft. Dazu gehörten unter an- derem das Auf- und Absitzen, das Steigbü- gelrichten, der Grundsitz in allen Gangarten und das Figurenreiten. Ein leichter Galopp und das Überwinden einfacher, kleiner Hin- dernisse aus dem Trab oder aber auch Ein- zelsprungelemente aus dem Galopp über ca. 60 cm Höhe wurden geprüft und be- wertet. Die Nervosität bei den Mädchen war zu erkennen, aber das gehört einfach zu einer Prüfung dazu. Die beiden Richter durften zum Schluss verkünden, dass alle Mädchen die Prüfung bestanden hatten. Den Mädchen fiel ein Stein vom Herzen. Die Anspannung war auf einmal weg. Freudig fielen sie sich um den Hals und freuten sich über das Diplom und die Anstecknadel. TEXT: MARLIES JENT FOTOS: ELENA MÜLLER, MARLIES JENT

2019_Brunegger_BLICKPUNKT2018.indd 35 01.03.19 11:22 36 EinBLICK – Schloss Brunegg

Wer war sie? Die letzte Bewohnerin mit festem Wohnsitz auf Schloss Brunegg

Beatrice Bosshart: «Was es braucht, bis ein solches Magazin druckfertig in Ihren Händen liegt, weiss ich ganz genau.»

Als ehemalige Blattmacherin der «Brun- egger Lupe» ist mir zudem bewusst, dass zufriedene Leser und die Mitarbeit der Brunegger Dorfbevölkerung die beste Motivation für die Redaktorin ist. Ein sol- ches Gemeinschaftswerk kann nur funk- tionieren, wenn man mit Herzblut bei der Sache ist. Genau das spürte ich jeweils während meiner BLICKPUNKT-Gesprä- che mit der Redaktorin Marlies Jent. Es hat mir immer Spass gemacht, mit meiner Nachfolgerin Erfahrungen auszu- tauschen, auch wenn ich mit dieser Sache Elsie von Salis, um 1960 in Zürich, wo die Familie jeweils den Winter verbrachte. längst abgeschlossen habe. Als sie mich anfragte, ob ich nicht Lust hätte, hier einen Artikel zu platzieren, zö- gerte ich. Dass ich nun doch nochmals hier erscheine, hat mit der charismati- Elsie von Salis schen Person unserer Redaktorin zu tun. Für sie – und natürlich auch für die Dorf- (1. September 1916 bis 2. Dezember 2006) bevölkerung – habe ich gerne nochmals in meinem Archiv gestöbert. Die Wahl fiel mir leicht: Elsie von Salis wuchs in Zürich auf und «Stimme der Nation» und mit seinen wö- Elsie von Salis war eine prägende blieb mit dieser Stadt zeitlebens verbunden. chentlichen Radiosendungen zum vielge- Figur und jene Frau, die nicht In Brunegg und dem Schloss dagegen war hörten Weltchronisten. unwesentlich zum Erfolg ihres sie nach ihrer Heirat mit ganzem Herzen Mannes beigetragen hat. beheimatet (1996 bis 2006 mit festem 1940: Die Hochzeit auf dem Schloss Wohnsitz auf dem Schloss). Im Sommer 1940, so erzählte mir Elsie, Nach der Handelsschule trat Elsie eine stellte J. R. von Salis sie als Verlobte seiner Stelle als Journalistin bei der sozial-libera- Mutter Marie Pauline von Salis-Hünerwadel len Zeitung «Die Tat» an, wo sie die Redak- vor. Herzlich und liebenswert sei der Emp- tion betreute. Die Zeitung wurde vom Mi- fang gewesen. Zum ersten Mal liess sie gros-Gründer Gottlieb Duttweiler ins Leben sich durch ihre künftige Schwiegermutter gerufen. Hier lernte sie auch ihren Gatten durch die Räume des Schlosses führen. In Jean Rudolf von Salis kennen, der sich, einem Bericht in der ersten Ausgabe der neben seinen vielfältigen nationalen und Brunegger Lupe im Januar 1999 schrieb Sie war oft Erstleserin der Manuskripte internationalen Aufgaben und Lehrtätigkei- sie: ihres Mannes, die sie vielfach auch ab- ten, ebenfalls für diese Zeitung engagierte. «Dieses so besondere Haus mit seinem tippte. Wertvoll war nicht nur ihre Unter- Für mich war es immer total faszinierend einmaligen Ambiente, wo schöne, alte Mö- stützung zu Hause, sondern auch jene bei und spannend, wenn Elsie aus diesen Zei- bel und Bilder von Vorfahren und alte Waf- gesellschaftlichen Verpflichtungen. ten erzählte. So verriet sie mir, dass sie sich fen und Rüstungen an frühere Bewohner J. R. von Salis hinterlässt mit seinem in ihren Mann verliebte, während er ihr in erinnerten, weckte in mir vom ersten Mo- bedeutenden Schaffen ein umfangreiches virtuoser Manier ein Klavierstück vorspielte. ment an Zuneigung und Wohlbefinden. Werk von biografischer und zeitgeschicht- J. R. von Salis (1901–1996) wäre eigentlich Gewiss, der Sommer 1940 war durch die licher Literatur. Seine letzten Aufzeich- nungen entstanden im Frühjahr und Som- gerne Pianist geworden und liebäugelte mit deutschen Siegeszüge für Norweger, Hol- mer 1996. «Die letzten Aufzeichnungen» einem Musikstudium. Er entschied sich länder, Belgier und Franzosen verheerend, nennt sich denn auch diese Schrift, die aber (1920) zum Geschichtsstudium. Zum und auch wir Schweizer fühlten uns unsi- seine Nachkommen posthum publizierten. Glück, wie sich später herausstellte: Er cher und rundherum eingeschlossen. Je- wurde vor allem in den Kriegszeiten zur doch für den Einzelnen musste das Leben

2019_Brunegger_BLICKPUNKT2018.indd 36 01.03.19 11:22 EinBLICK – Schloss Brunegg 37

weitergehen, und so haben wir denn im September hier in Brunegg geheiratet. Meine Eltern und ich, der Pfarrer und alle Hochzeitsgäste reisten mit dem Zug nach Othmarsingen, um von dort aus zu Fuss (auf Autos musste man damals wegen Benzinmangel verzichten) hinauf aufs Schloss zu steigen. Dort wurden wir in der Halle getraut und im Rittersaal liess uns danach meine Schwiegermutter ein herrli- ches Hochzeitsmahl servieren. Ein Jahr später hat der gleiche Pfarrer Bouvier (mein Mann gehörte in Zürich zur ‹Eglise françai- se›) in denselben Räumen unseren Sohn Thomas getauft.» Das Paar bezog eine Wohnung in Zürich. 1945, als der Krieg zu Ende war, übernah- men Elsie und Jean Rudolf von Salis das Schloss von der Mutter, Marie von Salis- Hünerwadel; sie starb im März 1944. Zu jenem Zeitpunkt war das Schloss noch nicht mit Wasser erschlossen.

1928: Elektrizitätsanschluss, 1946: Wasserleitung ins Schloss Dazu Elsie von Salis in ihrem Bericht: «Unsere erste wichtige Investition er- folgte 1946, als wir die Wasserleitung bis Stürmischer Empfang: Freudig wird Elsie von Salis von Boxerhündin Isa auf dem Schloss begrüsst hinauf ins Schloss führten. Bis zu diesem (um 1956/57). Zeitpunkt musste der Pächter, wenn das Haus in den Sommermonaten bewohnt men «Elsie Huber» mit Lilo Thelen eine Im Gästebuch des Schlosses Brunegg war, jeden Morgen eine grosse ‹Milchbrän- wöchentliche Radiosendung; dabei dreh- und in der Korrespondenz (Literaturarchiv te› voll Wasser in die Schlossküche tragen. te es sich meist um Frauenanliegen und ) finden sich so bekannte Namen wie Zudem standen jeweils mehrere weisse Mode. der österreichische Bundeskanzler Bruno Emailkrüge auf dem Brunnenrand. Jeder, Sport war ebenso ein prägender Teil ih- Kreisky, die Bundesräte Moritz Leuenber- der nach Hause kam, trug so einen Krug res Lebens: Als junge Frau und teilweise ger, Kaspar Villiger, früher auch Marcel Pi- voll Wasser hinauf in die Küche oder in ei- bis ins hohe Alter war sie sportlich aktiv, let-Golaz, Max Petitpierre, Karl Kobelt, nes der Schlafzimmer. in der Jugend als Eisschnellläuferin und Giuseppe Lepori, Hanspeter Tschudi, Kurt Nun hatten wir sogar Wasser in der Kü- Schwimmerin, später vor allem als Ski- Furgler, Adolf Ogi, Philipp Etter (sein Chef, che, im neuen Badezimmer und im Garten, fahrerin und Tennisspielerin. Sie präsidierte als er Präsident der Pro Helvetia war), die wo wir sogar ein kleines Schwimmbassin von 1958 bis 1964 den Tennisclub Bad Publizisten Frank A. Meyer, Klara Obermül- bauen liessen, in dem unser Thomas, als er Schinznach. ler, die Schriftsteller und Dramatiker Fried- fünf Jahre alt war, schwimmen lernte.» An der Seite ihres Mannes erfüllte sie rich Dürrenmatt, Max Frisch und Hugo Loet- Hanna Frey, Möriken, die wir als Lokal- viele organisatorische und repräsentative scher, ältere berühmte Schriftsteller wie autorin unserer Theaterstücke kennen, er- Pflichten. Viele ihrer Erinnerungen wurden Rainer Maria Rilke, Riccarda Huch, Thomas zählte uns, dass der Vater ihrer Schwieger- durch Preisverleihungen, Ehrungen und Mann und seine Familienangehörigen so- mutter 1911 den Schlosshof pachtete. Erst Wertschätzungen ihres Mannes geprägt wie die heutigen Peter Bichsel, Hermann 1928 wurde das Schlossgut mit elektri- sowie mit Reisen im In- und Ausland, auf Burger, Erika Burkhart, Ernst Halter und schem Strom versorgt. Für leichtere Arbei- denen sie ihren berühmten Gatten beglei- viele andere, die heute mehr oder weniger ten besass Bauer Blaser eine Kuh und ein ten durfte. Aber auch Reisen, die sie allein vergessen sind, wie der Bildhauer Fritz Wo- Maultier, die als Gespann dienten. Fürs oder mit ihrem Sohn oder mit Freundinnen truba, der Dramatiker Fritz Hochwälder und Ackern und Jauche-Ausbringen reichte die unternahm, bereicherten ihre Biografie. Das der Schriftsteller Carl Zuckmayer. Ihr Sohn Kraft der beiden aber nicht, dafür holte man Paar pflegte Beziehungen zu Persönlich- Thomas brachte – um die berühmtesten zu bei Jakob Wülser im Dorf ein Pferd. Die keiten aus Kunst, Kultur und Politik weit nennen – den Schriftsteller Günther Grass Tochter des Pächters, Ida Frey-Blaser (geb. über die Landesgrenzen hinaus. und den Philosophen Martin Heidegger als 1910), besuchte 1917 mit vier Knaben die Elsie verfügte über ein ausgezeichnetes Gäste ins Schloss. erste Klasse der Brunegger Dorfschule bei Namensgedächtnis, sodass sie bei offiziel- Normalerweise wohnte die Familie von Lehrer Wetzstein. len Empfängen ihrem Mann jeweils die Salis von April bis Oktober im Schloss und Nach der Redaktionszeit auf der Wo- Namen ins Ohr flüstern konnte. «Wir er- während den Wintermonaten in einer Miet- chenzeitung «Die Tat» war Elsie in den Vier- gänzten uns bestens», erzählte sie mir, wohnung in Zürich. So konnte ihr Sohn die ziger- und Fünfziger-Jahren redaktionelle «während Jean alle denkbaren historischen ersten vier Schuljahre jeweils vom Frühling Mitarbei terin bei der Frauenzeitschrift «An- Daten kannte, konnte ich mir die Namen bis Herbst in Brunegg die Gesamtschule nabelle». In den Fünfziger- und Sechziger- der Persönlichkeiten aus Politik und Kultur bei Theo Rätzer und im Winter die städti- Jahren mach te sie unter dem ledigen Na- merken.» sche Schule in Zürich besuchen.

2019_Brunegger_BLICKPUNKT2018.indd 37 01.03.19 11:23 38 Einblick – Schloss Brunegg

1953: Der Winter im Schloss Elsie von Salis beschreibt den Ausnahme- Winter 1953 folgendermassen: «Diesmal jedoch beschlossen wir, den Winter hier im Schloss zu verbringen, denn so konnte sich Thomas gezielter auf die Bezirksschule vorbereiten. Der Winter jenes Jahres allerdings machte uns in dieser Be- ziehung einen Strich durch die Rechnung. Es wurde ein echter, ungewöhnlich schnee- reicher Winter. Das Auto blieb im Dorf. Schneeräumen, wie es heutzutage betrie- ben wird, war nicht möglich. Unser Pächter machte unsere Strasse mit seinem drei- eckigen Holzpfad einigermassen begehbar. So schnallte ich denn für meine Besorgun- gen im Dorf meine Ski an und vergass nie, die Skifelle in den Rucksack zu packen, um damit wieder heim auf den Berg zu steigen. Am meisten freuten sich die Kinder über den Schneesegen. Mittags um ein Uhr ka- men sie jeweils mit ihren Schlitten herauf, holten unseren Thomas ab und fuhren mit Juli 2001: Enkel Peter Caspar von Salis (2. von links), im Gespräch mit dem Soziologen Erich Graf, fröhlichem Gejohle zu Tal, wo der gute Theo Hugo Loetscher und Elisabeth von Salis sitzend (rechts), Caspar Guyer (5. von links) mit dem Ehepaar Rätzer sie in der Schule erwartete. Wahrlich, Baals (Kinderchirurg und Kinder-Analytikerin) sowie der Partnerin von Erich Graf. es war ein Jahrhundertwinter!» Persönlichkeiten aus Kultur und Politik ken- teilen mit ihren Eltern die Leidenschaft zum Ein Vorbild für ein aktives Alter nen. Zweifelsohne: Mein Lebenslauf wäre Schloss. Ich durfte sie bei verschiedensten Durch ihren Lebenswillen und ihren schier ohne sie um einige spannende Kapitel Gelegenheiten treffen. Dabei war ich immer unbändigen Lebensmut war sie ein Vorbild ärmer … beeindruckt, wie ich in den Gesprächen mit für ein aktives Alter: Noch in ihren letzten Näher kennengelernt habe ich sie bei den Geschwistern Giulietta von Salis Pare Lebenswochen besuchte ich mit ihr die ver- einem Waldspaziergang mit meinem Hund und Peter Caspar von Salis, neben der Lie- schiedensten Veranstaltungen, wie die rus- «Reno» im Jahre 1996, als wir uns zufällig be zum Schloss, auch eine erfrischende Na- sischen Literaturtage in Zofingen, Konzerte begegneten. Die Wellenlänge stimmte – es türlichkeit und den Respekt gegenüber der und weitere Veranstaltungen. Dabei wirkte war der Beginn einer aussergewöhnlichen Schöpfung und den Mitmenschen spürte. ihr breites kulturelles Interesse auf mich im- Freundschaft. Entsprechend ihrer Ideologien setzen sie mer motivierend und ansteckend. Früher mit ihren geliebten Boxerhunden, sich beide auch in sozial-beruflichen Belan- Den Brunegger Dorfanlässen wohnte später mit meinem Hund und mir, durch- gen ein. Elsie war immer sehr stolz auf die sie möglichst oft bei, so auch den Konzer- streifte Elsie von Salis mit Vorliebe das beiden. ten der Schlossband, die Heinz Binder ab Chestenberggelände. Grosse Freude berei- Flussreisen waren in den letzten Lebens- dem Jahr 2003 leitete. tete ihr bis zuletzt ein Spaziergang zur jahrzehnten ihre Passion, einige erlebten wir Sie unterstützte das Brunegger Jugend- Baumallee, die ihr Sohn Thomas vor einigen gemeinsam. ensemble massgeblich; so sponserte sie Jahren auf dem Ebnet anpflanzen liess. auch die Band-Shirts, während ich mit Freu- Während meiner Zeit als Gemeinderätin de die Band mittels Artikel in den Medien und Redaktorin der «Brunegger Lupe» wa- und durch Werbung allgemein unterstützte. ren solche Treffen mit ihr in der Natur ein In der Zeit zwischen dem 30. August und wichtiger Ausgleich zu meinen Tätigkeiten. dem 2. September 2006 herrschte Enthu- Sie geizte nie mit Lob, aber auch nicht mit siasmus im Ensemble: Die Schlossband konstruktiver Kritik; ich mochte ihre direkte konnte ihre erste CD aufnehmen. Es folgte Art sehr. die CD-Taufe Ende September 2006 mit Selbstkritisch, lachend, stellte sie einmal Elsie von Salis als Patin und Paul Widmer fest: «Ich wäre keine gute Politikerin gewor- als Pate. den, mir fehlt die nötige Diplomatie.» Als ich mit Elsie einmal in der Linde Fis- Eine ausgesprochen fröhliche Runde er- lisbach zum Essen einkehrte, meinte der lebte ich am 30. Juni 2001, als der 60. Ge- Wirt, der mich kannte: «Schön, dass sie burtstag ihres Sohnes Thomas gefeiert auch mal mit Ihrer Mutter vorbeikommen.» wurde, an dem Caspar Guyer (ehemaliger Ihr Augenzwinkern war ein Zeichen, dass Bewohner des Pächterhauses) und Hugo sie das so stehen lassen wollte, dabei freu- Loetscher als musikalisch-literarisches Ge- te sie sich köstlich über ihre Kurzzeittochter. spann die Gäste kulturell verwöhnten. Elsie war für mich eine wundervolle Ich schätzte es sehr, Elsies Familie ken- Freundin, die mich durch ihre spannende nenzulernen, Sohn Thomas und seine Frau Regierungsrat Rainer Huber (BKS) und Elsie Vergangenheit mit unzähligen Anekdoten Elisabeth, wie auch die Enkel und gar Uren- von Salis vor dem geschichtsträchtigen Winter- bereicherte. Durch sie lernte ich allerhand kel, die ihr so viel bedeuteten. Ihre Enkel thurer Ofen (2003).

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Zum Gedenken – eine Würdigung des Tennisclubs Bad Schinznach

Unser Ehrenmitglied Elsie von Salis wirk- te von 1958 bis 1964 als Präsidentin des Tennisclubs Bad Schinznach. Be- wundernswert war die Wahl einer Frau, in einer Zeit, wo es noch kein Frauenstimm- recht gab und die meisten Tennisclubs etwas versnobt waren. Während ihren sechs Amtsjahren hat sie zusammen mit ihren Vorstandskollegen einiges bewegt.

Ausbau Tennisanlage Ein bleibendes Zeugnis ihres Wirkens ist die Erweiterung der Tennisanlage auf to- Konzert Schlossband, 1. November 2003: Die Schlossband spielt für Regierungsrat Ernst Hasler, tal sechs Plätze. Es entstanden die heuti- die beiden Historiker Jürg Stüssi und Max Baumann und weitere Gäste auf dem Schloss. gen Plätze 1 und 2 samt Tribüne. Elsie von Salis hat ebenfalls Räumlichkeiten aus dem Bestand des Kurhotels für die Schaffung eines Clublokals akquiriert. Was früher als Personalrestaurant des Kurhotels (heute wieder die Küche des Bad-Stüblis) gedient hatte, wurde im Frondienst durch Clubmitglieder umge- baut. Entstanden ist der legendäre Bärenstall. Die langjährigen Clubmitglie- der erzählen heute noch von den Feiern im gemütlichen Clublokal.

«Bewundernswert war die Wahl einer Frau, in einer Zeit, wo es noch kein Frauen- stimmrecht gab und die meisten Tennisclubs etwas versnobt waren.»

CD-Taufe, September 2006: Andreas Bölsterli, Paul Widmer als Pate, Elsie von Salis als Patin und Ausbau der Juniorenabteilung Bandleader Heinz Binder (von links). Auch zu jener Zeit litt die Juniorenabtei- lung unter Mitgliederschwund. Frau von Dankerfüllt erinnere ich mich an die ihre Seele freudig mit. Mit wachem Geist in- Salis liess daher Werbung für einen traumhaften Erlebnisse in der Ukraine, von teressierte sie sich für die Anliegen der Jun- Schnupperkurs machen, insbesondere an Kiew bis zum schwarzen Meer und an jene gen und diskutierte bisweilen angeregt mit. der Bezirksschule in . Den Erfolg von Berlin nach Prag oder an die Mittel- Weiter schrieb Elsie im Artikel zu den mit 70 Anmeldungen hatte niemand er- meerkreuzfahrt. Dabei hatten wir oft auch «Brunegger Erinnerungen» über ihre Ein- wartet. Durch diese Schnupperkurse hat unsere heiteren Momente. Etwa, wenn um drücke von der Weitsicht auf Schloss Brun- eine ganze Reihe von heute noch aktiven 11.00 Uhr in der Schiffslounge eine Bouil- egg: Mitgliedern ihre Liebe zum Tennis ent- lon angeboten wurde. Diese ersetzten wir «[…] Bei klarem Wetter wird sogar das deckt. dann jeweils durch ein «Cüpli». Ab dann ganze Panorama der Schweizer Alpen, vom Turniere nannten wir dieses Getränk nur noch dis- Glärnisch über den Titlis, über Eiger, Mönch Während ihrer Präsidenten-Zeit hat der kret: «Bouillon» … Im September 2006 fei- und Jungfrau bis hin zum Stockhorn, sicht- Tennisclub erstmals die aargauischen erte sie ihren 90. Geburtstag auf dem bar. Noch heute empfinde ich, wie damals, Tennismeisterschaften durchgeführt. Eine

Rhein (Köln – Holland – Belgien); es sollte Liebe, Geborgenheit, Begeisterung und ihrer Erfindungen war das während vielen ihre letzte Schiffsreise werden. Dankbarkeit dafür, dass es dies alles gibt Jahren beliebte «Gümpelturnier», wo die Zu den Höhepunkten in ihren letzten Le- und dass ich immer daran teilhaben durfte.» Teilnehmer kostümiert spielten. Der Spass- bensjahren zählten die Besuche ihres Soh- In dieser Geborgenheit schloss Elsie von faktor war sicher hoch, wenn man an die nes und dessen Familie: Wenn Enkel und Salis, am 2. Dezember 2006, im 91. Le- weisse Tenuevorschrift zurückdenkt. Urenkel das Schloss belebten, dann lebte bensjahr ihre Augen für immer.

2019_Brunegger_BLICKPUNKT2018.indd 39 01.03.19 11:23 40 EinBLICK – Schloss Brunegg

Erfolgreiche Gesamtsanierung Ein Baudenkmal ist gerettet

Thomas und Elisabeth von Salis.

Ein Glücksfall für unsere Gemeinde und den Kanton Aargau, aber auch für die Nachwelt: Die Eigentümer Elisabeth und Thomas von Salis haben sich mit grossem Engage- ment für den langfristigen Erhalt 5. Mai 2016: Dank sorgfältiger Renovation hat das altehrwürdige Schloss seinen historischen des wertvollen Baudenkmals ein- Charakter behalten. gesetzt. Eine mehrjährige Gesamt- sanierung war nötig. Die Burg ist nicht nur das Wahrzeichen von Brunegg, sie war, ist und bleibt ein Markstein in der aargauischen Geschichte.

Mit der Übernahme des Schlosses nach dem Tod der Mutter im Jahr 2006 setzten sich Elisabeth und Thomas von Salis mit bewundernswertem Engagement für die Erhaltung des historischen Familiensitzes ein. Umfangreiche Renovationsarbeiten wur den nötig, um das Schloss zu erhalten. Das Schlossgut wurde 1928 mit Elektrizität erschlossen und erst 1946 mit fliessendem Wasser. Seither sind kaum mehr Moderni- sierungen vorgenommen worden. Nicht nur der schlechte Zustand der Terrassen- und Schloss Brunegg um 1900. Schlossmauern verlangte dringend eine um- fassende Sanierung, auch das Gebälke und das Dach mussten total saniert werden. Estrichboden und Innenräume samt Instal- lationen wurden erneuert oder restauriert. Schliesslich dauerten die Instandsetzungen sechs Jahre (2007 bis 2013), was niemand in diesem Ausmass erwartet hatte. Es be- deutete für alle Beteiligten eine grosse Her ausforderung. Das Anwesen entspricht nun wieder den Anforderungen des heutigen Wohnens. Gleichzeitig hat es dank sorgfältigen Ana- lysen und dem entsprechenden Einsatz von Fachleuten seinen historischen Charme Blick auf die noch unverbauten Felder Das renovierte Schloss – Februar 2016. behalten. (Jahr unbekannt).

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Im Familienbesitz seit 1815 Impressionen

2004: Frohgelaunt winkt Elsie von Salis ihrem Besuch entgegen.

1902 – Familienbild im Schlossgarten: J. R. von Salis im Stubenwagen mit seinen Eltern Marie Pauline und Adolf von Salis.

Dezember 2005 bei Elsie von Salis zu Gast: Klara Obermüller und Kurt Studhalter.

2004 im Rittersaal: Die Brunegger Mittelstufenschüler geniessen die Schulstunde zum Thema «Ritterzeit» in passender Kulisse mit Referat der Schlossherrin.

Informationsquellen Foto aus dem einstigen Brunegger Rebberg mit Schlossgutpächter Seiten 36–41: Blum. Das Bild ist noch vor 1910 entstanden. Familie von Salis, Kanton Aargau Rebberg am Schlosshang einst und jetzt Denkmalschutz, Archäologie Domus Antiqua Helvetica Aus historischen Quellen gibt es folgenden Hinweis auf den ältesten Rebberg des Schlosses (Walther Merz 1903): Fotos: «1467 übertrug Bern die Verwaltung von Burg und Herr- schaft Brunegg dem Burgvogt, der sich im Besonderen um Archiv Familie von Salis die Reben und den Baumgarten zu kümmern hatte aber Schweizerisches auch die desolate Zugbrücke unterstützen lassen sollte.» Literaturarchiv Heute wachsen auf den 69 und 47 Aren wieder Jung- Archiv Beatrice Bosshart pflanzen am Schlosshang, bewirtschaftet durch Rebbauer Mathias Brunner (Weinmanufaktur), der das Land von der Text: Familie von Salis gepachtet hat. Gespannt wartet man nun nach langer Zeit erneut auf Brunegger Schloss-Wein … Sommer 1999 im Schlossgarten: Schriftsteller Beatrice Bosshart Gerhard Meier.

2019_Brunegger_BLICKPUNKT2018.indd 41 01.03.19 11:26 42 Im BLICKFeld – Vereine

Vereinsgründung Bewegte Männer Brunegg

Wie wäre es, wenn man sich einmal in der Woche zum gemein- samen Fitness mit Gleichgesinnten treffen könnte? Vor rund zehn Jahren, anlässlich des FTV-Dorf- zmorge, entstand die Männeridee, sich zukünftig zum Turnen zu treffen.

Hans Reich war der damalige Initiant und seither gibt es diese Gruppe. Nun hat sich diese Gruppe entschieden, einen Verein zu gründen. Im Landgasthof zu den drei Sternen fand deshalb am 12. Mai 2018 die Grün- dung des Vereins «Bewegte Männer Brun- egg» statt. Der Verein bezweckt das ganz- heitliche Körpertraining seiner Mitglieder. Im Rhythmus zur Musik werden in einer lo- cker-konzentrierten Atmosphäre nebst Kraft die Koordination und Beweglichkeit unter fachkundiger Leitung trainiert. Patricia Ger- wer, dipl. Tanz- und Gymnastiklehrerin, leitet dieses Training schon seit zehn Jahren. Die bewegten Männer treffen sich ein- mal wöchentlich am Montag von 20.15 bis 21.15 Uhr in der Turnhalle Brunegg. Dabei kommt auch das Gesellige im Anschluss an die Bewegungsstunde nicht zu kurz.

Interessierte sind herzlich eingeladen, an einer Schnupper- stunde teilzunehmen.

Hans Reich (Präsident), Hansruedi Urech (Aktuar), Hans-Rudolf Ackermann, Peter Merz, Florian Reich, Peter Ruppli und Pa- tricia Gerwer (Fachleitung/Kassierin) sind die Gründungsmitglieder. Sie freuen sich auf weitere bewegungsfreudige Männer. Interessierte sind herzlich eingeladen, an einer Schnupperstunde teilzunehmen, denn gemeinsam sportlich aktiv sein, das macht doppelt Spass. Haben Sie Lust mitzuturnen? Kommen Sie vorbei, die Turnbegeisterten freuen sich auf weitere bewegte Männer. Für Auskünfte stehen Hans Reich (mail@ athans.ch) oder Patricia Gerwer (gerwer@ mensch-bewege-dich.org, 056 225 00 37) gerne zur Verfügung. Website von Patricia Gerwer: www.mensch-bewege-dich.org.

TEXT/FOTOS: MARLIES JENT

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TitelGrosser Aufmarsch beim Dorfzmorge Titel

Herzlichen Dank für den grossen Aufmarsch am Dorfzmorge 2018 des Frauenturnvereins!

Dank unserem OK-Team (Beatrice Schmidli, Esther Weber und Sonja Laube) und allen Turnerinnen waren wir am Sonntagmorgen, 28. Oktober 2018, für all unsere Besucher am Dorfzmorge bestens gerüstet. Es war ein voller Erfolg und wir freuten uns sehr über all die hungrigen Mäuler. Die Kinder erfreuten sich an der Spielecke und dies- mal ganz exklusiv über den spontanen Ein- satz von Anke Vietgen, die die Kinder fröh- lich und nach deren Wunsch mit Gesichts- schminke bemalte. Mit viel Begeisterung hat die Gruppe «Musikanten» auf der Büh- ne ihr grosses Können gezeigt und viele Besucher erfreut. Reservieren Sie sich doch schon das nächste Dorfzmorge-Datum am 27. Okto- ber 2019. Wir freuen uns auf Sie! Wir turnen immer am Mittwochabend von 20.00 bis 21.30 Uhr unter der kompe- tenten Leitung von Patrica Gerwer. Turnen heisst für uns Jazzgymnastik: «Tanz ist die Umsetzung von Inspiration in Bewegung. Gymnastik ist die Kunst der Leibesübun- gen. Beides zusammen ist TanzGymnastik!» (Beschreibung laut Website www.mensch- bewege-dich.org von Patricia Gerwer)

TEXT: BRIGITTA BÖLSTERLI FOTOS: BRIGITTA BÖLSTERLI, MARLIES JENT

2019_Brunegger_BLICKPUNKT2018.indd 43 01.03.19 11:26 44 Im BLICKFeld – Vereine

mitenand – Rückblick auf das

mitenand Vereinsjahr 2018

Auch im Jahr 2018 verbrachten die ten, beschlossen wir, die sportliche «Her- konzentriert die Lottokarten. Es gibt immer Mitglieder des Vereins mitenand ausforderung» auszulassen und direkt zum Glückspilze und Pechvögel. Aber letztes gemütlichen Teil überzugehen. Wir liessen Jahr konnte wirklich jedes Mitglied einen wieder viele schöne gemeinsame es uns bei einem Nachtessen im Restau- Preis heimnehmen. Stunden. rant Max und Moritz in Hausen gut gehen. November: An der Wintergemeinde Oktober: Lotto im Restaurant Pflug in durften wir den Apéro ausschenken. Herz- Februar: Nachtessen im Restaurant Jäger- Othmarsingen: Nach einem leichten Nacht- lichen Dank an die Helferinnen. stübli in . essen begann der Spass. Ruth Meluso hat- Dezember: Der Chlaushöck fand im April: 9. Generalversammlung im Res- te wiederum wunderbare Preise organisiert. feierlich geschmückten Cheminée-Raum taurant Pflug in Othmarsingen. Nach einem So kontrollierten unsere Mitglieder höchst des Restaurants Drei Sternen statt. Ich war wirklich feinen Essen wurden innerhalb von 15 Minuten alle Traktanden einstimmig ge- nehmigt. Juni: Ausflug in den Tierpark Arth- Goldau. Wir alle waren schon mit unseren Kindern bzw. Enkeln dort. Also grundsätz- lich nichts Neues. Aber in unserem Alter beobachtet man viele Dinge anders und nimmt Einzelheiten wahr, die man in jungen Jahren nicht mitbekommen hat. Juli: Grillplausch in Mellingen: Die Gril- laden werden immer unbedeutender. Viel wichtiger ist das Zusammensein! Jede brachte etwas mit: Salat oder Dessert. Man stelle sich unser Salat- und Dessertbuffet vor! August: Da es letzten Sommer be- kanntlich sehr heiss war und einige unserer Mitglieder Schulter- oder Hüftprobleme hat-

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ferienhalber entschuldigt. Doch meine Rück- Ich danke meinen – wie ich auf Leb- fragen ergaben, dass das Essen fantastisch zeiten gewählten – Vorstandskolleginnen und die Stimmung feierlich und ausgelas- Renate Christen und Rita Knobel für die sen war. unkomplizierte, effiziente Zusammenarbeit. Bei der Gründung unseres Vereins im Mit Ruth Meluso – ebenso auf Lebzeiten Jahr 2009 hatten wir 18 Mitglieder. 2018 gewählt – haben wir die beste Re visorin verringerte sich der Mitgliederbestand. Un- an Bord. Dank auch an unsere Mit- sere auswärtigen Mitglieder Annemarie glieder. Wenn nicht gesundheitliche Pro- Wehrli und Vreni Ledermann gaben aus ge- bleme im Wege standen, waren immer alle sundheitlichen Gründen den Austritt be- dabei. kannt. Im November verstarb unser ältestes In eigener Sache – als ehemalige Brun- Mitglied, Martha Urech (96). Sie durfte im eggerin… Meine Bitte an die Mitglieder Altersheim Wildegg einschlafen. Im BLICK- des mitenand und die Einwohner von Brun- PUNKT vom März 2013 erschien ein Arti- egg: Gebt «unserem alten/neuen Volg» die kel über ihren 90. Geburtstag am 28. Mai Chance, weiterzuexistieren. Zugegeben, ein 2012 und im BLICKPUNKT 2017 über ih- ganz anderes Konzept, aber ich finde die ren 95. Geburtstag. Kombination von Bäckerei und Kaffee äus- Auf die Gefahr hin, dass ich mich wie- serst spannend. Holt euch ein feines Mit- derhole: Ich bin immer wieder erstaunt, wel- tagessen statt selber zu kochen oder trefft ches Wissen unsere Mitglieder haben. Ich euch zu Kaffee und Kuchen in den gemüt- habe von unseren älteren Mitgliedern un- Martha Urech, das älteste Mitglied von mitenand, lichen Sitzecken. glaublich viel gelernt rund um das Kochen, verstarb im Alter von 96 Jahren. Mein Wunsch an den Gemeinderat: Ver- die Kinder und den Garten. Dafür bin ich sucht bitte die Brunegger besser zu «spü- ihnen ewig dankbar. wir sehr kreative Frauen unter uns haben. ren», seid bürgerfreundlicher und verwaltet Es hat uns gefreut, dass Tanja Knobel Gottseidank sind die Mitglieder des Frauen- weniger. Professionalität ist erstrebenswert, unseren Verein anfragte, ob wir das Ad- turnvereins durchschnittlich 40 Jahre jün- aber nicht um jeden Preis. vents-Fenster am 1. Dezember in der Ge- ger und haben dieses Fenster wunderbar meinde gestalten möchten. Vor 15 Jahren gestaltet. Ein wirklich mystisches Fenster – TEXT: MARGRIT BRACK hätten wir dies sicher gerne gemacht, da Gratulation! FOTOS: DIVERSE VEREINSMITGLIEDER

2019_Brunegger_BLICKPUNKT2018.indd 45 01.03.19 11:26 46 Im BLICKFeld – Vereine

Chästeilet im Brunegger Dorfladen

Der Verein «Zäme für Brunegg» lud Käsepralinen, Birnenbrot, Feigen in Sirup, am Samstag, 3. November 2018, süss-saure Birnen und vieles mehr. Dazu gehörte natürlich auch feines Brot vom Beck. zum Chästeilet in den Brunegger Zu jedem Käseplättli wurde ein Glas Dorfladen ein. Weisswein oder frischgepresster Süssmost offeriert. Bei geselligem Beisammensein Bei einem traditionellen Chästeilet dreht genossen die Besucherinnen und Besu- sich alles rund ums Teilen und Verteilen von cher den feinen Käseteller. Käse. Der Verein «Zäme für Brunegg» hielt Das Organisationskomitee mit seinen vorzüglichen Sbrinz und Hobelkäse bereit. Helferinnen und Helfern freute sich über Der Sbrinz gehört zu den ältesten Käse- die Besucher dieses erstmals durchgeführ- sorten Europas und wird traditionell in Hand- ten Chästeilets. Man darf gespannt sein, arbeit in Kupferkesseln hergestellt. was sich der Verein «Zäme für Brunegg» für Zu diesem feinen Käse wurden vom Or- weitere Anlässe alles einfallen lässt. ganisationskomitee allerlei selbstgemachte Köstlichkeiten angeboten – verschiedene TEXT/FOTOS: MARLIES JENT

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Jugendfest 2019 Und das Motto ist …

90 Mottovorschläge für das nächste Jugendfest hat die Jugendfestkommission gesammelt. Die Abstimmung über das Gewinnermotto gestaltete sich als Kopf-an- Kopf-Rennen.

Zwei Wochen lang sammelte die Jugend- festkommission im April Vorschläge für das Motto des kommenden Jugendfestes der Kreisschule Chestenberg, das vom 28. bis 30. Juni 2019 stattfinden wird. Und wie sich gezeigt hat, liessen die Einwohnerin- nen und Einwohner der Gemeinden Bru- negg, Holderbank und Möriken-Wildegg ihrer Kreativität freien Lauf. Genau 90 Mot- tovorschläge gingen ein. Darunter viele sportliche wie «Turnen» oder «Wir bewegen uns», zukunftsbewusste wie «In the Year of 2525», aber auch ganz selbstlose wie «Europapark-Ticket für jeden». «Es hat uns sehr gefreut, dass sich die drei Gemeinden so rege an der Mottofin- zwischen dem Motto «In drei Tagen um den Noch eine Überraschung dung beteiligt haben», sagt Roland Lusten- Chestenberg» und dem schliesslichen Ge- vor dem Fest berger, Präsident der Jugendfestkommis- winner – Trommelwirbel – «Verkehrte Welt». Doch nicht nur das Sicherheitskonzept sion. «Nie hätten wir mit so vielen Vorschlä- wächst, sondern auch das Jugendfest gen gerechnet.» Ein A4-Blatt reicht nicht mehr selbst. Mit der Gründung der Kreisschule Am Jugendfest 2019 wird also die Welt für Chestenberg werden rund 200 Schülerin- Aus 90 mach 7 drei Tage auf den Kopf gestellt. Das Motto nen und Schüler, mehr als noch vor drei Aus den 90 Mottovorschlägen wählte die wird den Leitfaden bilden für das Jugend- Jahren, am Jugendfest teilnehmen. Die Ge- Jugendfestkommission sodann sieben aus fest und insbesondere die samstägliche meinden Brunegg und Holderbank sollen und machte sich mit diesen auf den Weg an Morgenfeier. Auch die Vereine und Beizen- mit ihren Vereinen auf dem Festplatz an der die Gemeindeversammlungen in Brunegg, betreiber können sich bei ihrer Dekoration Unteräschstrasse in Möriken je eine eigene Holderbank und Möriken-Wildegg. Denn nun vom Jugendfestmotto inspirieren lassen. Festbeiz betreiben. war es an den Gemeindebevölkerungen, Zuerst wird dieses aber gewissermas- Bereits bekannt ist ebenfalls, dass das eine Mottowahl durchzuführen. «Die Jugend- sen weitergereicht an Pascal Riederer. Er Samstagabendprogramm ganz im Zeichen festkommission wurde an allen Gemeinde- ist Fachlehrer für Bildnerisches Gestalten der Musikschule stehen wird. Verschiedene versammlungen herzlich empfangen», sagt und Werken an der Kreisschule Chesten- Ensembles sowie Bands, die aus der Mu- Roland Lustenberger. «Das Engagement berg und wird mit seinen Klassen ein zum sikschule hervorgegangen sind, werden die der Kommission und die Einbindung der Motto passendes Sujet gestalten. Dieses Festgäste während des gesamten Abends Bevölkerung in die Gestaltung des Festes wird der Bevölkerung voraussichtlich Anfang unterhalten. werden geschätzt. So war unser Eindruck.» des nächsten Jahres vorgestellt werden. Bereits im Vorfeld des Festwochenendes Einzelne Teilnehmer der Gemeindever- Auch für die Jugendfestkommission geht werden Schüler und Schülerinnen als Fest- sammlungen hätten im Gespräch gar wei- die Arbeit unterbruchlos weiter. «Die Aus- reporter oder Festreporterinnen tätig sein. tergehende Unterstützung angeboten. «So arbeitung des Sicherheitskonzeptes steht Und ebenfalls einige Wochen vor dem Zap- werden wir etwa aus Brunegg eine alte nun auf dem Plan», sagt Roland Lustenber- fenstreich veranstaltet die Jugendfestkom- Kanone erhalten, um die Böllerschüsse ger. «Noch vor drei Jahren hatte dieses auf mission die Aktion «Festfieber». «Der Aktion abzufeuern», freut sich der Kommissions- einem A4-Blatt Platz gefunden. Doch das liegt quasi der olympische Gedanke zu- präsident. ist vorbei. Unter anderem Katastrophen- grunde. Wir wollen das Feuer in der Bevöl- Ebenfalls abstimmen über die sieben erfahrungen haben die Sicherheitsauflagen kerung für das Fest entfachen», so Roland verbleibenden Mottovorschläge konnten stark wachsen lassen.» Lustenberger. Mehr will er noch nicht ver- die Lehrer und die Klassen der Kreisschule raten: «Das gibt eine Überraschung.» Chestenberg. Und die Abstimmung gestal- tete sich als wahres Kopf-an-Kopf-Rennen TEXT: MARKUS CHRISTEN (MÖRIKEN)

2019_Brunegger_BLICKPUNKT2018.indd 47 01.03.19 11:26 48 BLICKKontakt – zum Leben von Bruneggerinnen und Bruneggern

Karl Hochstrasser Das kleinste Wilderer-Museum der Welt

Rund 100 Wilderei-Exponate sind Früher war das Jagen nur sehr reichen einiger Zeit das in Europa einzigartige Wil- in Karl Hochstrassers kleinem, Leuten, quasi der Oberschicht, vorbehalten. derer-Museum in St. Pankraz in Oberöster- Als die armen Leute vor allem nach Kriegs- reich. Sie waren fasziniert, was es dort alles aber feinem Museum zu bestaunen. ende hungern mussten, war das Wildern an zu sehen gab. der Tagesordnung. Nur so konnten sich die Karl Hochstrasser besitzt heute rund Karl Hochstrasser ist mit Leib und Seele Bürger mit Fleisch versorgen und den Hun- 100 Wilderei-Exponate. Mit seinen über Jäger, und das bereits in der dritten Gene- ger stillen. Sie waren bei der Herstellung die Jahre gesammelten Gegenständen be- ration. Schon als Bub bekam er mit, wie die der Werkzeuge sehr erfinderisch und kon- schloss er, diese auszustellen und richtete Jäger über die Wilderei berichteten. Sein struierten allerlei Spezial-Jagdwerkzeuge sich ein kleines Museum ein – es dürfte das Vater besass auch einige Bücher darüber, wie Waffen, Fallen usw. wohl kleinste Wilderer-Museum der Welt welche Karl Hochstrasser mit Interesse las. sein! Dieses kann auf Voranmeldung be- Es waren nicht etwa erfundene Geschich- Geplante Ausstellung auf Schloss sichtigt werden. Es befinden sich auch ten, nein im Gegenteil, die illegale Jagd war Wildegg Leihgaben von der kantonalen Jagdverwal- Realität. Er las verschiedene Buchbände, Karl Hochstrasser sammelt schon seit tung in seinem Museum. unter anderem über «Wilddieberei und vielen Jahren Wilderer-Gegenstände und Demnächst ist auf Schloss Wildegg eine Förstermorde». Dabei handelt es sich um besuchte zusammen mit seiner Frau vor Ausstellung zum Thema Jagd vorgesehen. ein Zeitzeugnis aus Deutschland. Unter an- derem dokumentieren Polizeifotos die er- barmungslose Brutalität, mit der die Ausein- andersetzungen zwischen Wilderern sowie Polizei- und Forstkräften geführt wurden. Es litt nämlich nicht nur das Wild unter die- sen Umständen, es wurden dadurch auch zahlreiche Familien durch die Wilderer- Kriege ins Unglück, gar in den Tod gestürzt. Darunter befanden sich nicht nur Wilddiebe, sondern auch Jäger und Förster, welche sich bei den Auseinandersetzungen verletz- ten oder gar starben. Obwohl die Wilderei verboten ist und be- straft wird, wird die Wilderei nach wie vor praktiziert. Sicherlich nicht mehr so oft wie nach dem Krieg, aber es gibt immer noch Wilderer, die ihr Unwesen treiben. Es fallen weiterhin Tiere unerlaubten Schüssen zum Opfer, dabei wenden die Wilderer immer raffiniertere Tricks an.

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Karl Hochstrasser wurde vom Kurator an- gefragt, ob er einige seiner Exponate zu Ausstellungszwecken ausleihen würde. Er hat sich über die Anfrage sehr gefreut und es erfüllt ihn mit Stolz, demnächst einige seiner Exponate zur Verfügung stellen zu dürfen. Man darf also auf die Ausstellung auf Schloss Wildegg gespannt sein. Die Vernissage «Ausstellung Jagd, Wald und Wild» findet am 29. März 2019 statt. Karl Hochstrasser recherchiert im Inter- net immer wieder nach seltenen Gegen- ständen. Er konnte auf diese Weise schon den einen oder anderen Artikel dazukaufen und damit seine Ausstellung erweitern. Es befinden sich darunter auch einige Bilder, die auf eindrückliche Weise die Wilderei aufzeigen.

Kostspielige Pacht eines Jagdreviers Beeindruckend ist auch ein Feldstecher aus dem Jahre 1915. Damals lag ein durchschnittlicher Monatslohn bei 80 Mark. Der Feldstecher hingegen kostete fast das Doppelte (150 Mark). Wer konnte sich schon einen solchen Luxusgegenstand leisten? Für einen Arbeiter war das uner- schwinglich. Um 1930 verpachteten damals die Ge- meinden die Jagdreviere (eine Pacht dauert jeweils acht Jahre). Karl Hochstrasser be- richtete, dass die Pacht für das Jagdrevier des gesamten «Chestenbergs» damals total Fr. 10 800.— pro Jahr betrug. Brunegg er- hielt 1930 bis 1937 jährliche Pachtzins- einnahmen von Fr. 800.– mit insgesamt Monatslohn einbrachte. Im Vergleich mit Museum besichtigen möchte, kann mit ihm 150 ha Wald und offenem Land. Das belegt anderen Chestenberg-Gemeinden betru- gerne Kontakt aufnehmen – er freut sich ein Pachtvertrag, welcher am 19. August gen die Pachtzinseinnahmen damals in Birr über interessierte Besucher und zeigt ihnen 1929 vom Brunegger Gemeinderat unter- Fr. 2100.— und in Möriken Fr. 2860.–. gerne seine Sammlung (hochstrasser.karl@ zeichnet wurde. Ein Jagdrevier zu pachten Es ist spannend, Karl Hochstrasser bei bluewin.ch oder 079 301 45 38). konnten sich damals also wirklich nur ganz den Erzählungen über die Wilderei zuzuhö- Reiche leisten, wenn man bedenkt, was ein ren. Wer also gerne sein kleines Wilderer- TEXT/FOTOS: MARLIES JENT

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Sabrina Casagrande Pilates in Brunegg

Die Powerfrau bietet für jeden ein geben. Die Nachbarin kam wöchentlich zum Sie beschloss, einen Basis-Kurs bei Art Trainingsprogramm an – für Sport- Training und auch deren Haltung wurde of Motion in Bern zu besuchen, um heraus- bewusster. Etwas später kam noch eine zufinden, ob es für sie machbar wäre, neben liche, aber auch Bewegungsmuffel. weitere Nachbarin dazu. Das Anleiten der Familie und Beruf eine Ausbildung zur Pila- Übungen machte Sabrina riesigen Spass tes-Trainerin zu absolvieren. Sabrina Casagrande lebt mit ihrem Mann und sie wusste somit, nach welcher Ausbil- Nach diesen zwei Tagen gab es kein Zu- und den beiden Töchtern seit rund 13 Jah- dung sie sich umschauen wollte. rück mehr – es zog ihr den Ärmel so rein, ren in Brunegg. Eine grosse Freude war es, dass sie gleich alle Module belegte, die es als sie 2018 ein Haus erwerben und im für die Absolvierung der Prüfung brauchte. August einziehen konnten. Die ursprünglich Sie baute eine Trainingsgruppe auf, wel- gelernte Coiffeuse hat sich schon immer für che sich jeweils zu Übungszwecken traf. den menschlichen Körper und dessen Ana- Sie betrieb im Bereich Anatomie auch viel tomie interessiert. Im Alter von 21 Jahren Selbststudium. Die ganze Ausbildung mach- begann sie daher schon mit jeglichen Aus- te ihr nebst dem intensiven Zeitaufwand und Weiterbildungen im Bereich verschie- viel Freude und verlieh ihr einen wohltuen- dener Körperbehandlungen. den Ausgleich zum Alltag. Yoga und Pilates begleiten sie bereits Im März 2018 bestand Sabrina Casa- über zehn Jahre. Durch eigene Rückenbe- grande die Pilates-Matte-Ausbildung zum schwerden und Gelenkprobleme weiss sie, Zeitgenössischen Pilates nach Art of Motion. dass es ohne ein muskelaufbauendes Trai- Weitere Ausbildungen folgten im Januar ning in der Tiefenmuskulatur nicht funk- 2019 für Pilates in der Schwangerschaft. tioniert. Nach der Geburt der zweiten Toch- Die zeitgenössische Pilates-Methode bie- ter machte Sabrina einen Rückbildungskurs tet für jeden ein Trainingsprogramm an – und war so motiviert und fleissig am Trainie- sowohl für Sportliche als auch für Bewe- ren, dass sogar der Nachbarin aufgefallen gungsmuffel. war, dass sich ihre Körperhaltung verändert Im Fokus steht, die Tiefenmuskulatur zu hatte. So begann sie, zu Hause im Wohn- kräftigen und sie geschmeidiger zu machen. zimmer ihre ersten Unterrichtsstunden zu Die Atmung steht an erster Stelle sowie die

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ganze Rumpftiefenmuskulatur, welche im Personen) zu unterrichten. So kann sie ge- Pilates «das Zentrum» genannt wird. zielt und individuell auf die einzelnen An- Auch das Gedankenkarussell kann da- sprüche der Teilnehmenden eingehen. Das bei ausgeschaltet werden, da das Training Zusammenspiel von Beweglichkeit und Kraft ganze Konzentration auf sich selbst benötigt. soll ein Genuss in der Umsetzung sein, so- Sabrinas Ziel ist es, eine bewusste Kör- dass dieses auch täglich zu Hause prakti- perwahrnehmung und leichtere alltägliche ziert werden kann. Pilates eignet sich für Bewegung zu erhalten. jedermann und für alle Altersstufen, mit und Für Sabrina Casagrande war klar: Sie woll- ohne sportliche Vorkenntnisse. te ihr Wissen nun weitergeben und war auf Haben Sie Lust auf eine Probelektion der Suche nach einem Lokal. Durch einen (Dienstagabend oder Mittwochvormittag)? Zufall lernte sie Helena Graf kennen und Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Sabrina Ca- erhielt dadurch die Möglichkeit, in deren Ate- sagrande gerne unter 076 558 30 82 oder lier «Kalligrafie» Pilates-Kurse durchzuführen. [email protected]. Für Sabrina Casagrande ging damit ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Es ist ihr TEXT/FOTOS: SABRINA CASAGRANDE, wichtig, in kleinen Gruppen (maximal vier MARLIES JENT

Sabrina Casagrande empfiehlt die nachfolgende Übung für zuhause: Roll Down – trainiert die tiefere Bauchmuskulatur und dehnt die Rückenmuskulatur

• Stehe aufrecht: • Nimm einen tiefen Atemzug (durch die • Je weiter du abrollst, desto mehr akti- Deine Füsse stehen beide gleich belas- Nase), atme tief in deine hinteren seit- vierst du deine tiefe Bauchmuskulatur. tet, parallel am Boden, sodass noch ein lichen Rippen. • Dein Becken lässt du aufgerichtet, der Fuss dazwischen Platz hätte. • Ausatmend durch den weich geöffneten Gesässmuskel bleibt entspannt. • Deine Knie sind weich gestreckt. Mund lässt du deine Rippenbögen vorne • Stell dir vor, du rollst dich über einen Gar- • Du nimmst deine ganze Wirbelsäule wahr, zusammenschmelzen. tenzaun und willst auf der anderen Seite vom Steissbein bis hoch unter deine Schä- • Behalte deine Atmung bei und rolle lang- etwas aufheben, ohne dass du am Zaun delkante. sam vom Nacken beginnend jeden Wir- ankommst. • Zieh deinen Nacken in die Länge, lass bel für sich ab. • Roll dich mit der Kraft deiner Bauch- deine Schultern entspannt auf deinem – 7 Halswirbel muskulatur wieder aufwärts – Wirbel für Brustkorb senken. – 12 Brustwirbel Wirbel. – 5 Lendenwirbel

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Frauenturnverein Brunegg Turnfahrt ins Lötschental

Am 11. August 2018 frühmorgens Berghänge und kleine, tiefblaue Bergseeli am Himmel sind schon bald tausende Ster- trafen sich neun Turnerinnen bei säumen den Weg. Tief unter uns erkennen ne zu sehen. Wunderschön! wir die eng ineinander gebauten Bergdörfer Im Bergrestaurant erwartet uns ein herr- der Bushaltestelle in Brunegg zur des Lötschentals. Unser Weg führt uns im- liches Nachtessen, das wir gemeinsam ge - Abreise der diesjährigen Turnfahrt mer wieder durch duftende Wälder und blu- niessen. Wir plaudern zusammen und halten ins Lötschental. menreiche Alpwiesen mit ständigem Blick Rückschau auf das Erlebte. auf ein herrliches Bergpanorama. Am Sonntag sind einige schon früh auf Die Wetterprognosen sind hervorragend. den Beinen und geniessen draussen die Nach einer längeren Zugfahrt steigen wir in Übernachtung auf 2000 m ü. M. Stille und den Sonnenaufgang. Nach einem Goppenstein aus und lassen uns mit dem Dann erreichen wir die Lauchernalp, ein stärkenden Frühstück starten wir mit neuer Postauto bis hinauf in die Fafleralp chauf- etwas grösserer Ort, welcher vom Tal aus Energie, strahlendem Sonnenschein und fieren. Bei Kaffee und Nussgipfel stärken auch bequem mit der Luftseilbahn erreich- viel Motivation in Richtung Restialp, Fal- wir uns für die erste Tagesetappe. bar ist. Unser Weg verläuft entlang der dumalp und weiter über die obere Meiggen Gestärkt und neugierig, was uns erwar- rechten Talseite in Richtung Kummenalp, nach Jeizinen. Unerwarteterweise mussten tet, starten wir auf 1787 m ü. M. unsere Hö- unserem Etappenziel. Nach einer vorgege- wir wegen eines Felssturzes ein paar heikle henwanderung in Richtung Tellialp. Schon benen Marschzeit von ca. vier Stunden mit Passagen überwinden, welche für einige bald ist die erste Steigung zu bewältigen. einer Höhendifferenz von ca. 565 Metern eine grosse Herausforderung darstellten. Von der Tellialp geht es nochmals aufwärts erreichen wir alle, zum Teil doch müde, nach Glücklicherweise und mit gegenseitiger Hil- zur Lauchernalp auf 1968 m ü. M. Ein gran- einem letzten steilen Aufstieg, unser Nacht- fe haben wir auch dieses Teilstück alle gut dioses Bergpanorama entschädigt uns für lager. Das Berggasthaus Kummenalp liegt überstanden. Unser Weg führt uns wieder die eine oder andere Anstrengung. Am auf 2000 m ü. M., direkt am Lötschentaler über Wiesen und Weiden im ständigen türkisblauen Schwarzsee machen wir Rast Höhenweg. Nach einer ersten Erfrischung Wechsel mit Auf- und Abstiegen und einem und verpflegen uns aus dem Rucksack. in der Gartenwirtschaft beziehen wir unsere grandiosen Bergpanorama. Manch eine Wilde Bergbäche sprudeln von den Glet- Doppelzimmer und freuen uns alle auf eine Turnerin spürt die Anstrengungen des Vor- schern der herumliegenden Berggipfel her- belebende Dusche. Draussen wird es rasch tages, und der zweite Tag hat es ebenso unter; satte, grüne Wiesen bedecken die kühler, die Sonne geht langsam unter und in sich.

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Geduldiges Warten auf ein Glacé Von Weitem sehen wir das Dörfchen Jei - zinen, wo wir uns mit einem Eisbecher stärken wollen. Da die nächste Luftseilbahn hinunter nach Gampel/Steg in wenigen Mi- nuten fährt und damit auch Postauto und Bahn, steigen wir direkt in die Gondel ein (ohne Eisbecher) und lassen uns hinunter ins Tal bringen. Nach einer ebenfalls min- destens vierstündigen Wanderzeit sind wir wieder im Tal angekommen, wo uns die Sommerhitze fast erschlägt. Jeder sucht sich ein schattiges Plätzchen aus, bis wir ins Postauto nach Goppenstein steigen kön- nen. In Bern hat es dann doch noch ge- reicht für ein erfrischendes Glacé. Am Sonntagabend erreichen alle Turne- rinnen gesund und bereichert, aber auch zum Teil sehr müde unseren Ausgangs- punkt Brunegg. Ein wunderschönes Wanderwochen- ende mit viel Sonne, herrlichem Bergpano- rama und viel guter Laune ging zu Ende.

TEXT: BEATRICE SCHMIDLI FOTOS: ESTHER WEBER, BRIGITTA BÖLSTERLI

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Theatergruppe Brunegg Ein Wochenende im Tessin

Die Theatergruppe Brunegg durfte wiederum ein Wochenende zusammen verbringen. Die Reise führte die Teilnehmenden am 29. und 30. September 2018 ins schöne Tessin, genau nach Locarno.

Ganz ohne Rahmenprogramm trafen wir uns in aller Früh an der Bushaltestelle in Brunegg. Wir fuhren nach Mägenwil zum Bahnhof und trafen noch zwei weitere Mit- reisende an. Die Gruppe wurde für die nächste Pro- duktion verstärkt durch den Gastspieler Gianluca Fini von der Theaterbühne Magan- wilare Mägenwil. Neu im Team dürfen wir Rachel Schmid als Schauspielerin, Renate Christen als Souffleuse und Roli Christen als Regisseur begrüssen. Diese starke Formation pilgerte am 29. September 2018 nach Locarno, wo zuerst im Glas (oder auf der Bluse, weil die Fahrt Am Sonntag spazierten wir zur Piazza das Hotel in Augenschein genommen wur- rasanter wurde) und mal ganz gemütlich im Grande, wo sogar eine Bühne stand. Na de. Nach kurzem Schlendern an der See- Schritttempo, um die im Naturschutzgebiet klar musste diese benutzt werden und die promenade war bereits Zeit für das Mittag- lebenden Tiere nicht zu verärgern. ersten Zeilen des bevorstehenden Theater- essen. So fanden wir uns in einem wunder- Die ausgelassene Stimmung umrahmten stücks wurden sogleich darauf aufgeführt. baren Restaurant wieder, um gemeinsam wir mit selbsterfundenen Lebensläufen zu Wer kann von sich denn behaupten, er habe mit viel Witz und Gelächter zu essen. den Personen, welche wir in der Produktion schon auf der Piazza Grande in Locarno Zwei unserer Gruppe konnten es dann im Februar 2019 zu spielen wagen. So ler- Theater gespielt? doch nicht lassen und organisierten im Vor- nen wir die Rollen besser kennen und ver- Durch die schönen, geschichtsträchtigen feld eine Seefahrt im Taxiboot auf dem tiefen die Gruppendynamik. Gassen führte unser Weg in ein kleines herrlichen Lago Maggiore. Der Schiffskapi- Der lustige Haufen verliess nach drei Gartenbistro zum Apéro, wo wir den Rest tän zeigte uns alle schönen Orte und ge- Stunden die hohe See auf wackeligen Bei- der Gruppe wieder trafen. Bei herrlichem heimen Buchten, welche auf dem Seeweg nen. Zurück im Hotel, gaben wir uns dem Wetter speisten wir in einem wunderbar am erreichbar sind. Er erzählte die eine und herrlichen Panorama auf dem Sonnendeck See gelegenen Restaurant zu Mittag und andere Geschichte zur Gegend und wir hin, um etwas zu plaudern, fachzusimpeln reisten danach gemütlich und humorvoll mit konnten uns dabei einfach treiben lassen. und einfach alles zu geniessen. dem Zug wieder nach Hause. Mal mit etwas mehr Wind im Haar und Sekt Das Barbecue im Hotel rundete den ers- Wir sind zu einer vielseitigen Familie zu- ten Tag herrlich ab. Die Teilnehmer verab- sammengewachsen und freuen uns auf die schiedeten sich nach und nach mit strapa- Bühne. zierten Lachmuskeln und gingen auf ihre TEXT: NICOLE SPIESS Zimmer. FOTOS: ELKE DELIMAR

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De schnällscht Brunegger organisiert von aktiv@brunegg

Schnellste Schnellster Bruneggerin 2018: Brunegger 2018: Caroline. Pascal.

Zum ersten Mal organisierte der anmelden. Das jüngste Kind, das mitrannte, Sehr gerne werden wir auch im kom- Familienverein aktiv@brunegg den war ca. anderthalb Jahre alt. Natürlich menden Jahr «De schnällscht Brunegger» mussten die Kleinen weniger weit laufen. organisieren und hoffen auf viele Anmel- allseits beliebten Sportanlass «De Die Strecke wurde gekürzt. dungen, auf ein besseres Wetter und auf schnällscht Brunegger». Zur Belohnung erhielt jeder Läufer ein eine gute Stimmung. Glacé, das von der Gemeinde gesponsert Übrigens haben wir auch dieses Jahr Sehr viele Brunegger Kinder haben sich für wurde. Zusätzlich konnten alle Kinder ein tolle und günstige Angebote für Familien die Teilnahme angemeldet. Leider spielte Geschenk aussuchen fürs Mitmachen. Alle wie Kinderfasnacht, Spaghetti-Plausch, Os- das Wetter nicht wie gewünscht mit, aber Gewinner, Zweit- und Drittplatzierten der tereiersuchen usw. dennoch waren unsere sportlichen Bruneg- einzelnen Jahrgänge erhielten je eine Me- Alle Angebote und Events findet man auf ger startklar für das Rennen. Die Fans feu- daille – so, wie es sich gehört. unserer Homepage www.aktivbrunegg.ch. erten die Läufer kräftig an. Für das leibliche Wohl der Teilnehmer, Nebst den startberechtigten Primarschü- Eltern und Besucher war mit einem Ku- TEXT: MONIKA lerInnen durften sich auch jüngere Kinder chenbuffet und einem Grillstand gesorgt. FOTOS: SANDRA

2019_Brunegger_BLICKPUNKT2018.indd 55 01.03.19 11:28 56 Sportliche EinBLICKe

Neue Attraktion am 8. Unihockey-Turnier in Brunegg

Der Unihockey-Verein Brunegg organisierte letzten Frühling wiederum das alljährliche Turnier in der Turnhalle und auf dem Schulhausplatz.

Vom 23. bis 25. März 2018 pilgerten viele Sport- und Spassbegeisterte aus der Regi- on und der ganzen Schweiz nach Brunegg, um sich beim 8. Plauschturnier zu messen. Den Anfang machten die Firmenteams am Freitagabend. Statt einem wohlverdien- ten «Fürobebier» im Betrieb streiften sich alle ihr Firmentrikot über, um gegen die Be- triebe aus den verschiedensten Berufs- gattungen standzuhalten. Die Tatsache, mit dem eigenen Chef und den Mitarbeitenden Spass zu haben oder jubelnd unterstützt zu werden, gab dieser Kategorie ihren wun- Hot-Dog zwischendurch konnten sich Dabei handelt es sich um einen übergros- dervollen, freundschaftlichen Charakter. schliesslich die Powermäuse als Dritte auf sen «Töggelikasten», bei dem die Spieler Natürlich gab es im Festzelt auch Speis die Podestplätze spielen. Wie in jeder Ka- selbst die «Töggel» darstellen. und Trank, um gemeinsam auf dieses Erleb- tegorie an unserem Turnier bekamen alle Mit dem aufblasbaren Spielfeld und der nis anzustossen. Alle Teams sorgten dann Teams einen kleinen Preis. Nach der Rang- Überdachung entstand ein Hexenkessel, auch bei der Rangverkündigung und da- verkündigung im Festzelt und dem Posieren der alle Zuschauer in den Bann zog. Am nach für eine ausgelassene Stimmung und für das Teamfoto wurde die Bühne dann Samstagabend hatte man die Möglichkeit, konnten diesen Abend somit genüsslich den «Grossen» überlassen. während den Wartezeiten, die bei einem ausklingen lassen. Bei jenen handelt es sich um die wie im- Unihockey-Turnier entstehen, sich in dieser Am Samstag ging es in den frühen Mor- mer zahlreichen, ambitionierten Mixed- und anderen Sportart zu messen. Am Sonntag genstunden bereits weiter mit dem erst- Plauschteams, die das Samstagsprogramm wurden die beiden Turniere gar kombiniert, mals ausgetragenen Juniorenturnier. Um jeweils massgeblich prägen. In diesem Jahr sodass die einen am Morgen in der Halle 9 Uhr war das erste Spiel «Powermäuse» waren es deren 24 Teams, was auch gleich- waren und am Nachmittag im Kicker oder (mit jungen Bruneggern im Team) gegen zeitig das Maximum an Mannschaften ist, umgekehrt. Dieser abwechslungsreiche Fa- unsere «High Flyers»-Junioren. Nach vielen die wir aufnehmen können. Zwischen den milienanlass mit durchgehend fairen und interessanten Spielen und dem obligaten Spielen wurde gejasst, gegessen, getrun- spassigen Spielen hat sehr viele begeistert. ken und am späteren Nachmittag auch Am späteren Nachmittag wurde dann ver- noch den Profis über die Leinwand zuge- kündet, welche Teams sich in der Gesamt- Juniorentraining schaut. rangliste durchgesetzt hatten. Wie in allen Der Unihockey-Verein Brunegg hat im Dezem- Die Spiele wurden auf einem sehr hohen Kategorien durfte sich der Gewinner über ber 2018 entschieden, die Nachwuchsförde- Niveau geführt, auch mit einem gewissen einen selbst entworfenen Siegerpokal freu- rung wieder aufzunehmen. Die begeisterten Kampfgeist, den unsere erfahrenen Schieds- en, die Zweit- und Drittplatzierten bekamen Jungen und Mädchen in den Jahrgängen zwi- schen 2009 und 2011 trainieren nun jeweils richter aber stets unter Kontrolle hatten. In zusätzlich zum Preiskörbchen einen gros- freitags von 18.00 bis 19.00 Uhr unter der Lei- den Abendstunden war das zudem alles sen Familienspitzbub. Bejubelt von Gross- tung von drei Vereinsmitgliedern in der Turn- vergessen und die Teams feierten miteinan- eltern, Eltern, Göttis, Tanten und Freunden halle Brunegg. der, denn es ist ja schliesslich nur ein ging das Familienturnier, mit der bewe- Wir freuen uns sehr, dass so viele Interes- Plauschturnier, bei dem der gesellschaft- gendsten Rangverkündigung dieser drei sierte gefunden wurden und wünschen ihnen liche Aspekt meist denselben Stellenwert Tage, für die Teams zu Ende. viel Spass. hat wie der sportliche. Der Unihockey-Verein dankt allen Teil- Bei Fragen dazu nehmen Sie mit uns Kontakt Die Teams einer Spezialkategorie am nehmern und Zuschauern in und um Brun- auf: www.unihockey-team-brunegg.ch. Samstagabend und die Familienmannschaf- egg für einen unvergesslichen Anlass und ten am Sonntagmorgen staunten nicht freut sich auf den 22. bis 24. März 2019 mit schlecht, als sie vor dem Schulhaus ein un- der neunten Ausgabe (weitere Infos auf gewöhnliches Bild vorfanden. So wurde www.unihockey-team-brunegg.ch). dieses Jahr ein neues Projekt gestartet, welches das Unihockey-Wochenende ab- TEXT: DAMIAN SUTER wechslungs- und umfangreicher gestalten FOTOS: UNIHOCKEY-TEAM BRUNEGG, soll; namentlich ein Humankicker-Turnier. MARLIES JENT

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2019_Brunegger_BLICKPUNKT2018.indd 57 01.03.19 11:29 58 Ein BLICK über die Dorfgrenze hinaus

Eigenständiges Altersheim Chestenberg in Wildegg

Das Alterszentrum Chestenberg Chestenberg mit Sorgfalt und Umsicht ge- gendes Engagement. Genau daran haben wird nun bereits ein volles Jahr führt hat. Es hat unseren Betrieb wieder auf M. Anselmi und sein Team besonders gear- Kurs gebracht und dafür möchten wir dem beitet. Wir haben vor allem die zwischen- wieder eigenständig geführt. APHS Seon herzlich danken. Gleichzeitig menschliche Ebene intensiv gefördert. Da- Vorher wurden wir durch das mussten wir feststellen, dass sich ein Al- bei wurden wir durch ein externes Coaching Alters- und Pflegeheim Unteres terszentrum bei allem guten Willen nicht tatkräftig unterstützt. Manchmal muss man aus der Ferne effizient führen lässt. Nur vor auch neue, unorthodoxe Wege gehen. Seetal (APHS) betreut. Ort können die täglichen Probleme wirksam An dieser Stelle sei auch allen freiwil- gelöst und Motivation und Freude aktiv ge- ligen MitarbeiterInnen herzlich gedankt. In Aus heutiger Sicht hat sich die Verselbst- fördert werden. unseren Gemeinden finden sich immer ständigung als voller Erfolg herausgestellt. Wie aus den Fotos ersichtlich, überträgt wieder Leute, die uns selbstlos unterstüt- Das Team mit der neuen Führung hat un- sich die positive Stimmung auch auf die zen, wie zum Beispiel die Kafi-Frauen, wel- sere Erwartungen vollends erfüllt. Im Team Bewohnerinnen und Bewohner. Für sie che während 365 Tagen im Jahr das Café herrscht eine sehr gute Stimmung und das möchten wir da sein. Unsere täglichen Be- Rose betreiben. Haus war während des ganzen Jahres aus- mühungen, allen ein warmes neues Zuhau- Für die Zukunft geht es nun darum, die gebucht. Dieses sehr gute Resultat ist uns se zu bieten, werden sehr positiv aufge- geschaffenen Strukturen zu festigen und nicht einfach in den Schoss gefallen. Dafür nommen und geschätzt. den guten Teamgeist aktiv zu pflegen. Da- wurde auf allen Stufen hart gearbeitet. In Für die ausserordentliche Leistung möch- von profitieren nicht nur das Team selbst, diesem Selbstfindungsprozess ist das ganze te sich der Vorstand bei allen Beteiligten sondern vor allem auch die Bewohnenden, Team zusammengewachsen. herzlich bedanken. Die Arbeit in einem Al- was schliesslich unser grösstes Anliegen ist. An dieser Stelle möchte ich nochmals ters- und Pflegeheim ist psychisch und phy- betonen, dass das frühere Management in sisch besonders anspruchsvoll und erfordert TEXT/FOTOS: RENÉ HASLER (PRÄSIDENT den vergangenen Jahren das Alterszentrum von allen Mitarbeitenden ein herausra- VEREIN ALTERSZENTRUM CHESTENBERG, AZCH)

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Jubla Lenzburg «Spiele, lache, zäme sii!»

Bei uns stehen der Spass, das Zusammensein und die Abwechs- lung zum Schulalltag im Vorder- grund.

Jeden zweiten Samstagnachmittag treffen wir uns mit Gleichaltrigen zu Gruppenstun- den, in denen wir von Basteln über Draus- sensein bis zu Kochen alles machen. Zwi- schendurch spezielle Anlässe und im Som- mer unser Zeltlager bringen noch mehr Abwechslung in unseren Schar-Alltag. Ge- meinsam erleben wir Unvergessliches, schaf- fen Erinnerungen und Lebensfreu(n)de! Doch zum Jahresanfang 2019 gibt es eine Veränderung, denn aus zwei mach eins – aus Jungwacht und Blauring Lenz- burg wird Jungwacht Blauring, kurz Jubla. Ein Schritt, der schon lange Sinn macht und den wir nun endlich gehen. Ganz nach dem Motto «Kräfte vereinen» schliessen wir uns zusammen, reduzieren so ein bisschen die Arbeit und investieren die daraus gewonnene Zeit in die Planung und Durchführung unserer Gruppenstunden, Anlässe und das Sommerlager – dieses findet vom 15. bis 26. Juli 2019 statt. Was bei einer Gründung auf keinen Fall fehlen darf, ist ein Gründungsfest. Dieses findet am 9. März 2019 statt. Also: Datum reservieren und vorbeischauen. Wir freuen uns! (www.brjwlenzburg.ch)

TEXT: JENNY GEISSMANN FOTOS: LEITUNGSTEAM JUBLA

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Generationen im Klassenzimmer

Pro Senectute Aargau engagiert sich schon einige Jahre für den generationenübergreifenden Austausch. Mit dem Angebot «Generationen im Klassenzimmer» wird dieser Austausch in Zu- sammenarbeit mit den Schulen aktiv gefördert.

Seniorinnen und Senioren nehmen als Frei- willige regelmässig am normalen Unterricht teil. Im Vordergrund steht dabei die Bezie- hung zwischen den Generationen, inner- halb des schulischen Rahmens. Die Schule Brunegg wollte gerne in dieses Projekt ein- steigen und war gespannt über die Resonanz. An der Infoveranstaltung am 13. Septem- ber 2018 nahmen leider «nur» drei interes- sierte Seniorinnen und fünf interessierte Lehrpersonen teil. Ein Senior, der bereits in einer anderen Schule tätig ist, konnte sehr spannend und mit Herzblut aus seiner Tä- tigkeit erzählen. Die Mund-zu-Mund-Propaganda hat dann aber funktioniert und bis nach den Herbst- ferien waren vier Personen bereit, in unse- rer Schule als Senior/Seniorin eine Klasse zu begleiten. Susanne Eichenberger in der Lesestunde der 1. + 2. Klasse B.

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Heinz Hunn als helfende Hand in der 1. + 2. Klasse A.

Bruno Klingele beim Basteln im Kindergarten 1. Toni Mannhart unterstützt die Kinder beim Basteln im Kindergarten 2.

Am Montag-, Dienstag-, Mittwoch- und den jüngeren Schülerinnen und Schülern die Verantwortung für die Klasse und den Donnerstagvormittag besuchen Susanne sind mehr Augen und Hände jeweils eine Unterricht hat. Die Kinder freuen sich je- Eichenberger, Heinz Hunn, Anton Mannhart Entlastung. Die Lehrpersonen sind sehr weils, wenn ihre Seniorin bzw. ihr Senior in und Bruno Klingele je eine der beiden Kin- froh um die Seniorinnen/Senioren, die nach der Klasse ist, denn sie sind wie zusätzliche dergartenabteilungen und je eine der bei- ihren Vorgaben mit einzelnen Kindern oder Grosseltern, bringen viel Geduld mit und den 1. und 2. Klassen. Susanne Eichenber- mit einem «Grüppli» Aufgaben kontrolliert, sind gar nicht streng. ger begleitet die 2.-Klässler auch ins Textile bastelt, beim Werken unterstützt, vorliest Wir als Schule freuen uns, dass wir nun Werken. Man kann sich gut vorstellen, dass und spielt – oder im Unterricht, wo nötig, gemeinsam mit den Seniorinnen und Seni- dort zwei Hände mehr Gold wert sind. Drei unterstützend zur Seite steht und flüsternd oren auf dem Weg sind und so eine Begeg- Generationen im Schulzimmer und eine wei- etwas erklärt, wenn jemand mit einer Auf- nung zwischen Jung und Alt ermöglichen – tere Bezugsperson für die Kinder, Zeit, Ge- gabe nicht weiterkommt. und von Menschen mit verschiedensten duld, unterschiedliche Lebenserfahrungen, Es kann auch sein, dass die Seniorin- Berufs- und Lebenserfahrungen profitieren Spontaneität und Neugier sind ein Gewinn. nen/Senioren die Klasse bei einem Ausflug können. Die Seniorinnen und Senioren sind mit oder bei besonderen Anlässen begleiten. Herzblut dabei und bereichern mit ihren Alles wird immer genau mit der Lehrperson TEXT: SILVIA REINHARD (SCHULLEITUNG) Persönlichkeiten den Unterricht. Gerade bei besprochen, die natürlich weiterhin immer FOTOS: LEHRPERSONEN SCHULE BRUNEGG

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M-Z Entsorgungs-Management AG Massgeschneiderte Lösungen

«Wir nehmen, was Sie nicht mehr nötigten Gegenständen zu verabschieden. cken- und Nassbatterien, Elektroschrott, wollen» – ist das nicht ein tolles Manchmal sind es aber auch traurige Mo- Haushaltgeräte, Leuchtmittel usw. entsorgt mente, die schliesslich eine Wohnungs- werden. Versprechen? räumung bedingen – nämlich dann, wenn Kostenpflichtig sind hingegen Sperrgut, jemand unsere Welt verlässt. Altöl, Pneus, Altholz, mineralische Abfälle, Wissen wir alle, was zu tun ist, wenn man Vor einiger Zeit hat sich die M-Z Entsor- Flachglas, aber auch Wurzelstöcke usw. leere PET-Flaschen, Weissblech, Altglas, gungs-Management AG (M-Z) in Brunegg Das Entsorgen geht dabei ganz einfach. Kaffeekapseln oder Grüngut hat oder gut niedergelassen. Sie bietet Gewerbe- und Ein Mitarbeiter der M-Z nimmt Sie von erhaltene Textilien besitzt, für die man keine Industrielösungen an und kennt den Um- Montag bis Freitag, von 07.00 bis 12.00 Uhr Verwendung mehr hat? gang mit Abfall- und Wertstoffen bestens. und von 13.00 bis 17.00 Uhr in Empfang Klar doch – dafür bietet unsere Gemein- Ihre Recycling- und Sortierplätze stellen si- und zeigt, an welchem Ort die Gegenstände de entsprechende Entsorgungsmöglichkei- cher, dass die Logistik weiter optimiert und abgeladen werden können. Neu sind Ei- ten an. Und doch hat man oftmals mehr als die Umwelt zusätzlich geschont wird. Da- genanlieferungen auch am Samstag, von das zu entsorgen. Vielleicht möchte man sich durch wird auch die Rückgewinnung von 09.00 bis 14.00 Uhr möglich (Büro ge- von einem alten Möbelstück oder einem wichtigen Rohstoffen für den Recycling- schlossen). Teppich trennen oder man baut um und kreislauf gesteigert. Für die kostenpflichtigen Utensilien ste- nimmt Veränderungen in seinen Räumlich- Haben Sie gewusst, dass auch Privat- hen eine grosse und eine kleine Waage be- keiten vor. Unter Umständen steht auch ein personen die Dienstleistungen der M-Z in reit. Gerne helfen Ihnen die M-Z-Mitarbeiter Umzug bevor – es gibt viele Gründe, sich Anspruch nehmen können? Gratis können und weisen Sie an die entsprechende Ab- von liebgewonnenen oder nicht mehr be- Papier- und Karton, PE- und PP-Folien, Tro- ladestelle.

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Anlieferungen von weniger als 10 kg Wer freut sich nicht über ein gelungenes Sonnendach eingerichtet. Das kommt bei kosten Fr. 5.– und ab 10 kg bis 75 kg pau- Fest? Veranstalter sind immer gefordert, ein den Gästen bestimmt immer gut an. schal Fr. 20.–. Über 75 kg kostet die Ent- Abfallkonzept für die Besucher auf die Beine Auch hier bietet die M-Z ein Entsorgungs- sorgung 27 Rappen pro Kilogramm. zu stellen. Keine Sorge, auch dafür hat die und Reinigungskonzept, also für jegliche Wenn bei Ihnen eine Räumung (Woh- M-Z eine Lösung. Sie ist Abfallspezialistin Art massgeschneiderte Lösungen, an. In nung, Keller, Dachboden, Büro usw.) an- und übernimmt während und nach der Party Brunegg kann also praktisch alles entsorgt steht, dann zögern Sie nicht, sich mit der die reibungslose und umweltgerechte Ab- werden – direkt vor der Haustüre. Was will M-Z in Verbindung zu setzen. Sie stellt fallentsorgung. Suchen Sie für Ihr Fest eine man mehr? Die M-Z meint: Kommt man gerne Mulden zur Verfügung oder nimmt witzige Idee und möchten Ihre Gäste mit zu uns zu Besuch, so bringt man et- mit dem Entsorgungsexpress die Räumung einer tollen Bar überraschen? Dann mieten was mit! sogleich selber vor, ganz nach dem Motto: Sie bei der M-Z die pinkige Event-Box. Die- TEXT: MARLIES JENT Wir nehmen, was Sie nicht mehr wollen. se ist mit einer Bar, Infrastruktur und einem FOTOS: M-Z ENTSORGUNGS-MANAGEMENT AG

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Ein Brunegger Trio reist nach Kenia

Beatrice Schmidli sowie Christina Minuten sind wir umringt von lachenden eifrigen Kindern zuzuschauen. Beim An- und Toni Mannhart besuchten im Kindern. Wir bestaunen uns gegenseitig. blick dieser fröhlichen Kinderschar geht Oktober 2018 die Kindertages- Es wird gesungen, getanzt und gelacht. mir das Herz auf und ich weiss: Ich bin Die Kinder haben extra für uns Lieder nicht zum letzten Mal in Kenia. stätten der Hilfsorganisation und Tänze einstudiert und freuen sich, Ein paar Tage später fahren wir dann «Internationale Direkthilfe» in dass wir auch mittanzen. Grosses Geläch- nach Lunga Lunga. Zum ersten Mal er- Kenia. Während es für Mannharts ter ertönt, als Toni seinen «Kriegstanz» lebe ich, abseits der grossen Strassen, vorführt. Die Kinder zeigen uns anschlies- wie holprig eine Fahrt mit dem Auto sein bereits die dritte Reise war, setzte send voller Stolz ihre Schulzimmer und kann. Am Strassenrand laufen Kinder in Beatrice zum ersten Mal ihre geben uns eine Kostprobe des Gelernten. Schuluniformen zur nächsten Schule, wel- Füsse auf afrikanischen Boden. Bereits in der Babyklasse wird die engli- che meist viele Kilometer weit weg ist. sche Sprache fleissig trainiert. Mit Leibes- Die Kindertagesstätte in Lunga Lunga ist Aus diesem Grunde lassen wir kräften machen alle mit und reissen sich ebenfalls abseits gelegen. Bei unserer doch am besten zuerst Beatrice darum, wer von ihnen denn als Nächstes Ankunft sind noch alle Kinder in den zu Wort kommen. vorlesen darf. Es ist herzerfrischend, den Schulräumen im Unterricht. In der Zwi- schenzeit schauen wir uns das Schul- gelände an. Aktuell werden neue Toiletten Zum allerersten Mal führte mich meine im kenianischen Stil gebaut. Wir schauen Reise nach Afrika. Das Land in all seinen zuerst bei den Kleinsten vorbei, welche für Facetten zu erleben, den leuchtenden uns singen und tanzen. Dann ist es Zeit Farben, den fröhlichen Menschen, der all- für eine Pause, in welcher alle Kinder einen gegenwärtigen Armut, der Improvisation, Becher Porridge erhalten. der Lebensfreude und Herzlichkeit der Auch hier in Lunga Lunga dürfen wir Menschen, hat mir den Atem geraubt. Der zuschauen, wie der Unterricht gestaltet Spirit des Landes hat mich verzaubert. wird. Die grösseren Kinder haben Schul- Schon lange im Voraus habe ich mich hefte auf den Tischen und sind konzen- auf den Besuch der Kindertagesstätten in triert am Schreiben, bis wir sie dann mit Ukunda und Lunga Lunga gefreut. End- einer Überraschung ganz aus dem Häus- lich ist der Tag gekommen. Wir (Felix, chen bringen. Wir haben einen Ball dabei. Christina, Toni und ich) besuchen als Diese Begeisterung, die Freude und die Erstes die Kindertagesstätte in Ukunda. Bescheidenheit, die ich vor Ort miterleben Kaum haben wir das Eingangstor der um- darf, berührt mich sehr. Viel zu schnell mauerten Anlage passiert, sind wir auch geht die Zeit vorbei und es heisst wieder schon mittendrin unter all den fröhlichen Abschied nehmen. Ich hätte noch lange Kindern. Manche schauen noch etwas bleiben können. Diese Erfahrung hat mich skeptisch, andere haben keine Berüh- reich gemacht. Nun lohnt sich meine Pa- rungsängste. Spätestens nach ein paar tenschaft noch viel mehr als bisher.

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Nach all den vielen neuen Eindrücken und Mitten im Busch, weit weg jeglicher Ge- Später am Abend in unserer Lodge wunderbaren Begegnungen durften wir räusche und Zivilisation, mit Blick auf die konnten wir durch einen extra dafür erstell- einem weiteren Höhepunkt unserer Reise wunderbare Tierwelt, auf knorrige alte Bao- ten, unterirdischen Gang direkt am Wasser- entgegensehen. Was wäre Afrika, ohne auf bab-Bäume (afrikanische Affenbrotbäume) loch stehen und den Hunderten von Gnus, Safari zu gehen? Am 17. Oktober 2018, um und die unglaublich schönen Farben der Zebras und Elefanten beim Trinken und 05.30 Uhr wurden wir von unserem priva- Natur ist schnell klar: Wir sind Gäste in die- Baden zusehen. Nach einem hervorragen- ten Fahrer Mikel im Jeep abgeholt und ser schönen Welt und es gilt diese Schön- den Nachtessen, draussen unter dem Ster- sofort ging die Fahrt Richtung Tsavo East heit auch für die Zukunft zu erhalten. nenhimmel mitten im Nationalpark, neigte Nationalpark los. sich unser Tag mit vielen einzigartigen und Kaum befanden wir uns innerhalb des Hautnah dabei an der Elefantentränke wunderschönen Erlebnissen dem Ende zu. Parks, bekamen wir auch schon die erste Bereits gegen Mittag erreichten wir die wun- Bereits am nächsten Morgen starteten Elefantenherde zu Gesicht. Diese majestä- derschön an einem Berghang gelegene wir unsere Pirsch in Richtung Tsavo West tischen Tiere in freier Wildbahn zu sehen ist Voi Safari Lodge. Hier oben liegt einem die Nationalpark. Die orangetiefroten Töne ver- unbeschreiblich. Auf leisen Sohlen bewe- ganze Savanne, so weit das Auge auch schwanden langsam und machten vulkani- gen sich riesige Herden durch die Savanne. reicht, zu Füssen. Am späteren Nachmittag scher Erde Platz. Riesige Ebenen mit Seen, Wir mussten auch nicht lange warten, ging es auf die Abendpirschfahrt. Und dann welche durch grosse Quellen, die vom bis wir Zebra- und Gnu-Herden bestaunen haben wir die Könige der Steppen, die Lö- Schmelzwasser des Kilimanjaro gespiesen konnten. wen, gesehen. werden, säumten unseren Weg. Immer wie-

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der bestaunten wir die afrikanischen Tick und am Wasser zu bestaunen. Am Abend ten Freude bereitet, so kommt die Antwort Tick Zwergantilopen mit ihren grossen, dann, als die Sonne blutrot unterging, gab prompt: Sie freuen sich, dass sie die Schu- schwarzen Kulleraugen. Die Tierwelt lag es nichts, was in diesem Moment schöner len in Ukunda und Lunga Lunga besuchen uns zu Füssen und wir sahen sie alle – The sein konnte – es ist das Paradies auf Erden. dürfen. Es wäre schön, wenn unser Bericht Big Five –, mit Ausnahme des Nashorns. Mit unglaublich vielen, wunderbar schö- bei einigen von Ihnen auf offene Ohren Die nächsten beiden Tage verbrachten nen Erinnerungen machten wir uns am stösst und wir auch auf Ihre Unterstützung wir dann noch im Amboseli Nationalpark im Abend des 21. Oktober 2018 wieder auf zugunsten der Kleinsten in Kenia zählen bezaubernden Kibo Safari Camp mit Blick den Heimweg zurück in die Schweiz, wo wir dürften. auf den imposanten Kilimanjaro. Wir konn- am nächsten Tag frühmorgens bei knapp Sind Sie interessiert? Nähere Infos fin- ten uns kaum sattsehen. Unsere Pirsch- Null Grad Celsius etwas unsanft empfan- den Sie unter www.direkthilfe.ch oder spre- fahrten entlockten uns so manches «Aah» gen wurden. chen Sie uns direkt an. Bei einem Kaffee und «Ooh». Eben war ein Kampf zwischen Wir freuen uns bereits jetzt auf unsere oder Glas Wein erzählen wir gerne von un- Löwen und Hyänen im Gange, kleine Lö- nächste spannende Reise nach Kenia. serer Reise. Auf Wunsch stehen wir auch wen mit vollgefressenen, kleinen, kugelrun- Bereits heute engagieren sich einige gerne für kleine, private Diavorträge zur den Bäuchen liefen uns entgegen, majestä- Bruneggerinnen und Brunegger und unter- Verfügung. tische Adler flogen durch die Lüfte, hoch- stützen das Projekt «Internationale Direkt- beinige Giraffen rannten durch die Steppe hilfe». Die Not der Kinder ist gross. Fragt TEXT/FOTOS: BEATRICE SCHMIDLI, und riesige Flamingoschwärme waren im man die Kleinen, was ihnen denn am meis- CHRISTINA UND TONI MANNHART

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Guetzlen für Kinder im Dorfladen

Am 1. Dezember 2018 wurde im Brunegger Dorfladen bei der Bäckerei Lehmann das erste Mal der Anlass «Guetzlen für Kinder» durch- geführt. Es war ein voller Erfolg: 48 begeisterte Kinder nahmen daran teil. Es wurde Teig ausgerollt, kunstvoll Formen ausgestochen, schön auf den beschrifteten Blechen drapiert und schliesslich gebacken. Alle Kinder durften noch ein Eseli mit far biger Zuckerglasur und Zuckerperlen verzieren – und nebenbei durfte natürlich eifrig genascht werden. TEXT/FOTOS: TAMARA LEHMANN

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Brunegger Weihnachtsschmaus Bericht aus der Küche

Als jüngster Brunegger Verein – Zäme für Brunegg – freuten wir uns, dass wir als erster Verein das Weihnachtsessen für die Gemeinde übernehmen durften.

Da die Entscheidungswege in unserem kleinen Verein sehr kurz sind, konnte ich natürlich beim Aufruf an der Präsidenten- konferenz bezüglich Durchführung des Weih- nachtsessens umgehend zusagen. Juhui, das Abenteuer konnte beginnen. Nun hatten wir fast ein Jahr Zeit, um uns zu überlegen, was wir Feines auf die Teller zaubern könnten. Von den abenteuerlichs- ten Menüvorschlägen über ganze Kunst- werke auf den Tellern sind wir dann zu fol- gendem Menü gelangt: Hinter der Zimpfel-Weihnachtssuppe Da das Wetter draussen ungemütlich steckt meine Eigenkreation einer feinen kalt wurde, haben wir uns kurzfristig dazu Weihnachtssuppe mit weihnächtlichen Ge- entschlossen, den Apéro im Foyer zu ser- Ml8MlMU_>C^MRtl lq_MSSTMUmmp@]]MTMl|]UITmpwU]]\a^^M_|q^  würzen, Kartoffeln, Äpfeln und Sternen. Da vieren. Mit weihnächtlichem Glockenspiel  auch diese länger kochen musste, konnte gab es Schweizer Leckereien wie selbstge- 

 ich sie am Vortag herrichten. machtes Birnenbrot, Salami, selbstgedörrte  Das feine Fleisch wurde ebenfalls Tage Äpfel, Käse und Oliven zur Einstimmung.   vorher mariniert. Auch der Blaukabis muss- Nachdem die Gäste den Festsaal betra- lq_MSSMl9MUT_@ITpmmIT^@qm—„œ‚œˆ  te einige Tage im feinstem Rotwein kochen, ten, freuten uns die positiven Reaktionen !M_t ]qmITpUSmÎmM]]USm|q^iNla um perfekt zu werden. Und hinter dem ver- wegen dem weihnächtlichen Ambiente und  @qmSM^@ITpM>U^iRM]¬9MUT_@ITpmmqiiM steckten Kartoffelgratin verbarg sich eine der stimmigen Musik. Dani rundete mit sei-  U_SM^@ITpMl9U_pMlm@]@p weitere Eigenkreation von mir: ein feines, nem Licht das Ganze dann noch stim-  ausgehöhltes Brötchen mit Kartoffelgratin- mungsvoll ab. Wir konnten es kaum erwar- 0ITwMU|Ml @]HmmpM@\U^MKMl\aT]HMpp U^^]UmITRMU_M—mM]HmpSM^@ITpM @]HmRa_Km¬ l@pM_m@qIM füllung und der Deckel dazu mit Käse im ten, bis alle einen Platz gefunden hatten, ]\aTa]UmUMlpMl ]@q\@HUmÎvMlmpMI\pMl @lpaRRM]Sl@pU_  Backofen überbacken. Und fertig war die fei- damit wir endlich loslegen konnten. 9MUT_CITp]UITMm_pMl^M||a erliche Eigenkomposition der Hauptspeise.  lamUm Mpp^t^iRM]U Ebenso auch die reichhaltige Salatsauce ¨RMU_mpMl @q^_qmm]U\dl¬ l@p@iRM] mit Äpfeln, Lauch und Speck und feinen @_T@qmSM^@ITpMl>U^p¬8@_U]]MIlM^M©  Gewürzen als zweite Vorspeise sowie meine MplC_\M $RRM_@qmmIT@_\9MU_M– geheime, hausgemachte Zimt-Vanillecreme /apwMU_,lU^UpUva0@]M_paÎ9MUmmwMU_,U_palUSUa mit Likör und Bratapfelmasse konnte ich zu .qd]]RldmIT¬ UMl—!U_Ml@]w@mmMl— aI@ a]@¨Î>Mla© Hause vorbereiten. Christine zauberte noch

 wunderbare «Zuckerstangen» aus Teig, und  zusammen mit den Einmachgläsern entstand am Tag selber ein wunderbar schweizeri- Die Ambitionen waren hochgesteckt, und sches Bild eines «eingemachten» Salates. so war für uns auch klar, dass wir das Ganze nur in der Turnhallenküche in die Tat umset- Endlich konnte es losgehen zen konnten. Auch wenn das Weihnachtsessen erst für Jedem (Hobby-)Koch ist klar, dass man den 14. Dezember geplant war: Wir waren ein solches Menü nur mit einer guten Vor- eine ganze Woche mit viel Liebe und Enga- bereitung perfekt servieren kann. So war es gement damit beschäftigt und konnten den eine grosse Freude, den Kalbsfond selber Tag kaum abwarten! zu machen, und hätte ich nicht die grösste Nachdem wir uns am besagten Datum Pfanne von der Turnhallenküche mitneh- einen ganzen Tag lang mit viel Freude der men können, hätte ich nicht gewusst, wie Weihnachtsdekoration gewidmet hatten, um ich aus dem 15 Kilogramm schweren Kalbs- der Turnhalle einen feierlichen Touch zu ver- knochen den Fonds zaubern sollte. leihen, konnte es endlich losgehen.

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Alles hat wunderbar geklappt und selbst mein Wunsch an die Servierenden, das Essen noch warm zu servieren, hat funk- tioniert. Selbstverständlich waren wir in der Kü- che sehr neugierig darauf zu beobachten, in welchem Zustand die Teller zurückkommen werden. Leere Teller ist das, was man sich am meisten wünscht. So hat man die Ge- wissheit, dass es auch geschmeckt hat. Und es war eine wahre Freude, alles kam sehr positiv an und die Diskussionen um die geheimen Zutaten oder die Machart meiner Kreationen haben mich sehr gefreut.

Grosser Applaus als Wertschätzung Bevor als wunderbares, weihnächtliches In- termezzo der Samichlaus und der Schmutz- li für viel Gelächter und Applaus sorgten, wurden wir als Verein hereingerufen und verdankt. Der grosszügige und langanhal- tende Applaus war einfach unfassbar schön und der ganze Verein war überglücklich: Ganz herzlichen Dank für diese tolle Wert- schätzung. Wie gut, dass ich noch zwei mei- ner besten Grappas mitgenommen hatte: einerseits als Verdauungshilfe und ande- rerseits als kostenlose Geste unsererseits für die geniessenden Gäste. Mit viel Spass und Freude haben wir mit grosser Kelle und wunderbar funktionieren- dem Team die Küche erobert. Wir haben natürlich unser Bestes gegeben, das ganze Team war mit vollem Engagement dabei und hat allen immer ein Lächeln geschenkt. Der ganze Anlass ist ohne Probleme über die Bühne gegangen, und so gingen wir alle nach getaner Arbeit überglücklich und er- schöpft nach Hause. Kochen in solch einem tollen Verein macht einfach Spass, und so freue ich mich schon jetzt auf das Fleischkäsefestival im November 2019 im Dorfladen Brunegg und hoffe auf ein Wiedersehen. Ich bedanke mich im Namen des Vereins «Zäme für Brunegg» herzlich für den Auf- trag, bei allen Gästen für den Applaus und natürlich herzlichst bei den Vereinsmitglie- dern für ihren wunderbaren Einsatz! Das macht definitiv Appetit auf mehr!

TEXT: REGINA IMHOLZ FOTOS: MARLIES JENT

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Brunegg im Advents- und Weihnachtsglanz

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Termine 2019

Monat Datum Anlass Veranstalter

März 6. Kinderfasnacht Familienverein aktiv@brunegg 22.–24. Unihockey-Turnier Unihockey-Team Brunegg April 21. Ostereiersuche Familienverein aktiv@brunegg Mai 4. Spaghetti-Plausch Familienverein aktiv@brunegg 9. Polit-Apéro Gemeinderat 11. Muttertagskuchen backen Bäckerei Lehmann, Dorfladen 23. Musikschulkonzert Musikschule Juni 5. Papiersammlung Schule 7.–10. Pfingstfestival Schloss Brunegg 18. Seniorenreise Gemeinde 28.–30. Jugendfest Kreisschule Chestenberg Juli 4. Schulschlussfeier (Examen) Schule August 1. Bundesfeier Gemeinde/Zäme für Brunegg 24. De schnällscht Brunegger Familienverein aktiv@brunegg 30./31. Tag der offenen Tore Feuerwehrverein Maiengrün September 18. Papiersammlung Schule Oktober 19. Clubmeisterschaft Badminton Badminton-Club 21. Polit-Apéro Gemeinderat 25. Hauptübung Feuerwehr Feuerwehr Maiengrün 27. Dorfzmorge Frauenturnverein November 2. Fleischkäsefestival Zäme für Brunegg 4. Rekrutierung Feuerwehr Feuerwehrverein Maiengrün 11. Laternenumzug Schule 23. Weihnachtliches Basteln Familienverein aktiv@brunegg 25. Gemeindeversammlung Gemeinderat 30. Guetzli backen Bäckerei Lehmann, Dorfladen 30. Weihnachtsmarkt-Eröffnung Kreativ Brunegg Dezember 7. Märchen in der Kirche Familienverein aktiv@brunegg 24. Adventsfenster Stiftung Kirche Januar 2020 6. Präsidentenkonferenz Behörden/Vereine/Institutionen 10. Redaktionsschluss BRUNEGG IM BLICKPUNKT Redaktion Februar 2020 5./7./8. Theaterabend Theatergruppe Brunegg 28. Plausch-Jassturnier Jugi

Gottesdienste 2019 in der Kirche Brunegg

Freitag 19. April 09.00 Uhr Karfreitag mit Abendmahl Sonntag 5. Mai 10.10 Uhr Spezialanlass mit Apéro Sonntag 11. August 10.10 Uhr Gottesdienst mit Kirchenkaffee Sonntag 15. September 09.00 Uhr Reformationssonntag Sonntag 17. November 10.10 Uhr Gottesdienst mit Kirchenkaffee Mittwoch 25. Dezember 09.00 Uhr Weihnachts-Gottesdienst www.ref-kirche-birr.ch

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