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0012472KAI.Pdf CLAUDE VIVIER (1948-1983) 1 Orion * (1979) für Orchester 13:33 2 Siddhartha * (1976) 29:09 für Orchester in acht Gruppen 3 - 7 Cinq chansons pour percussion (1980) 23:05 Chanson du Matin 3:55 Chanson à Midi 4:30 Chanson au soleil 7:35 Chanson à la Mort 3:35 Chanson d’Adieu 3:29 TT: 66:15 Christian Dierstein, Schlagzeug WDR Sinfonieorchester Köln Peter Rundel * First recording Coverphoto: © Réunion de la Ligue canadienne des compositeurs, Windsor, 1981 2 György Ligeti über Claude Vivier. Ein Gespräch 1) quenz entwickelte. Ich nenne auch seine Permutati- onsmethode, die Vivier übernommen hat (wie auch Seit Ihrer ersten Begegnung mit Viviers Werk hat- mehrere andere Komponisten, darunter ich). Seine ten Sie Gelegenheit, Ihre Kenntnisse dieser Musik Studien bei Stockhausen haben sich also sehr posi- zu vertiefen. Welches sind nach Ihrer Ansicht die tiv auf seine Entwicklung als Komponist ausgewirkt. musikalischen Wurzeln und die Einflüsse, die ihm Ich hätte ihn natürlich sehr gerne selber als Schü- dabei geholfen haben, seine ganz persönliche Äs- ler gehabt, aber ich muß anerkennen, dass er bei thetik auszubilden? Stockhausen etwas gefunden hat, das ich ihm nicht Ich glaube, Viviers Genie gründet zunächst auf sei- hätte geben können: einen gewissen Mystizismus, ner katholischen Erziehung und auf seiner Kenntnis einen Offenbarungsgeist, der freilich einherging mit der Kirchenpsalmodie und des gregorianischen Ge- großer Rigidität. sangs. Er hatte eine schwere Kindheit, er lebte in Ich glaube, dass Vivier vor allem ein Melodiker war. einem streng katholischen und sehr armen Milieu. Indem er auf den Kontrapunkt, auf die Polyphonie Seine Religiosität ist allerdings nicht unbedingt ka- verzichtete, hat er sich für die Vorherrschaft der tholisch. Auf eine Art ist sie sehr rührend, von einer Stimme, einer Stimme, entschieden. Er fand eine totalen Einfachheit und Offenherzigkeit. Aus diesem modale, sogar polymodale Melodie, ohne jedoch Grund meine ich, dass seine Studien bei Stockhau- dabei einen Schritt zurückzugehen wie John Adams sen sehr produktiv waren. Vivier war wie Stock- oder Arvo Pärt. Vivier ist ein moderner Komponist, hausen ein gläubiger Mensch, und in Stockhausen der weder neo noch retro ist (trotz der paar Wagne- hat er einen Meister gefunden, der eben auch ein rianischen und Skrjabinschen Elemente), zugleich Glaubender und ein Verkünder war: die Religion, aber ganz und gar außerhalb der Avantgarde steht. Sekte oder genaue Ideologie sind dabei nicht weiter Kehren wir noch einmal zurück zum Einfluß eth- von Belang. Allerdings ist Stockhausens Phantasie nischer Kulturen auf die musikalische Denkweise verstandesmäßiger, intellektueller, er ist kein sinn- Viviers. Wie wichtig waren sie? licher „Sonoriker“ wie Vivier, und er hat nicht des- Die große melodische Entwicklung, die ich in allen sen prunkende Phantasie für Klangfarben. Er ist ein Werken von Vivier beobachte, ist meiner Ansicht deutscher Meister, selbst in seinen intuitiven Stü- nach (auch wenn Vivier dies nicht ausdrücklich cken. Auch wenn er beispielsweise in Stimmung die erwähnt) eine Folge des Einflusses der indischen Klänge natürlicher Nonen und Septimen einsetzt, Musik, der Konzeption der melodischen Muster bei bleibt seine Art, das Problem der Klanglichkeit an- den Ragas. Vivier hat diese exotischen Musiken ein- zugehen, sehr viel theoretischer. Seinen Einfluß auf deutig gekannt, die indische, die balinesische, die Vivier sehe ich von den Werken an gegeben, wo javanische, und war angetan von den Musiken des sich bei ihm ein Stilwandel kundtut (beispielswei- alten Indochina: Kambodscha, Vietnam, Thailand, se in Mantra 1970). Stockhausen arbeitete damals lange bevor er sich selber nach Asien aufmachte. mit melodischen Formeln, die er mit großer Konse- Auch die tibetische Musik spielt eine große Rolle, 3 beispielsweise in der Verwendung der Glocken. auch Mussorgsky heraus, die Glocken aus Boris Diese besonderen Signale gibt es selbstverständ- Godunow, Das große Tor von Kiew in der Orches- lich auch anderswo, aber die Art, wie ein Stück trierung von Ravel, den Exotismus Rimski-Korssa- mitunter einsetzt mit dem thailändischen Ching und kows, Strawinskys Feuervogel (beispielsweise in der großen Trommel, erinnert uns an die tantrischen der Vorherrschaft der Moll- und Durterz sowie des buddhistischen Rituale im Tibet. Es handelt sich Tritonus), den Vivier mit Sicherheit kannte. Es gibt eher um ein Konglomerat als um einen bestimmten noch ein weiteres Element bei Strawinsky, das bei Einfluß. Und dieses vermischt sich mit etwas, was Vivier wirksam geworden ist, und das ist der rituelle nicht aus einem ethnischen Einfluß rührt, sondern Aspekt einiger Werke. Ich denke an den Schluß von seine eigene Erfindung ist, eine Art von erträumtem Les noces oder an die Symphonies d‘instruments a Folklorismus, dessen „Instrumente“ sozusagen vent, zwei Werke, in denen der rituelle Aspekt be- durch Zusammenstellungen von Orchesterinstru- tont wird. Trotzdem, abgesehen von diesen beiden menten „komponiert“ sind. Beispielen, könnte man sagen, dass Strawinsky Sie haben die Wagnerianischen und Skrjabinschen das Gegenteil von Vivier ist: ersterer ist trocken, Elemente in Viviers Ästhetik erwähnt. Gibt es einen humoristisch, distanziert und sehr bündig, während ausgeprägten Einfluß von Komponisten der großen Vivier sich von den Klangfarben betören läßt. Die- europäischen Tradition bei Vivier? ser rituelle Aspekt ist für Vivier von großer Bedeu- Unter den Komponisten dieser europäischen Tra- tung und konzentriert sich im wesentlichen auf das dition, die in Viviers Musik eine Spur hinterlas- Totenritual. Vorbild könnte das Totenritual in Tibet sen haben mögen, sehe ich selbstverständlich gewesen sein, vielleicht auch Parsifal, der ein Ritual Wagner, besonders im Parsifal; auch Messiaen des Todes und der Erlösung ist. Bei Vivier wird die und vielleicht Skrjabin, durch Messiaen hindurch. christliche Psalmodie kombiniert mit der Denkwei- Ohne dass ich es genau wußte, glaube ich, dass se des Raga, und die katholische Frömmigkeit wird Vivier ungeheuer von Messiaens Turangalila- transponiert in erdachte asiatische Rituale. Im Grun- Symphonie beeinflusst war: Man trifft bei Vivier de steht Vivier Wagner näher als Strawinsky, denn die gleiche Klangsinnlichkeit an, die Messiaens er hat, ohne Deutscher zu sein, etwas Pathetisches Musik kennzeichnet. Messiaen war seinerseits (ein lateinisches Pathos) an sich und einen Mangel beeinflußt von Koechlin, von der indischen Mu- an Humor wie Wagner. Aber trotz alledem steht sik, und, sei es direkt oder über Debussy, von der Viviers Ästhetik auch der Kultur St. Petersburg-Pa- Gamelanmusik. Beispielsweise ist bei Ile de Feu I ris nahe. Es gibt auch eine Kenntnis und eine Re- und Il der Einfluß des indonesischen Archipels zeption der Jugendstilästhetik, sowie einen Kult der deutlich zu vernehmen. Zum anderen findet man in Schönheit und der homosexuellen Liebe (so bezieht rhythmischer Hinsicht Gamelan eher bei Messiaen er sich auf Tadzio, die Figur aus Thomas Manns als bei Vivier. Tod in Venedig, gesehen durch Viscontis Film) und In diesem Konglomerat von Einflüssen höre ich eine gewisse Ablehnung der Avantgarde, vielleicht. 4 In der letzten Zeit, nachdem ich mir Viviers Parti- chen, das für ihn so charakteristisch war - als wür- turen genauer angesehen habe, kann ich sagen, de man inmitten einer gewaltigen Explosion stehen. dass die Entdeckung der Klangfarben- und Har- Wenn er lachte, tat er das so, wie er auch sein Le- monienkombinationen, die er sozusagen erfunden ben lebte und liebte. Aus vollem Herzen. Weil feines hat, tiefen Eindruck auf mich gemacht hat. Ich sage Hotelpersonal im Allgemeinen wenig Sinn für Hu- abermals, dass das, was mich in Viviers Musik mor hat, verlegten wir das Gespräch in ein Zimmer. am meisten verblüfft hat, sein ganz und gar origi- Dort erzählte mir Claude von der nicht lange zu- nales musikalisches Genie war. Er war einzigartig rückliegenden Attacke, bei der ein Irregeleiteter ihn trotz der verschiedenen Einflüsse, und er hat sich angegriffen hatte. Er verprach mir hoch und heilig, besser als irgendwer sonst darauf verstanden, sei- sich nie wieder in eine solche Situation zu bringen. ne vielfarbige Klangphantasie zu verwirklichen. In Chanson d’amour - er tat es doch. Am 7. März 1983 dieser Hinsicht handelt es sich um einen Super- wurde er ermordet. Messiaenismus, rhythmisch karger, aber in seiner Die unbeschwerten Stunden, die wir seit Mitte der Klanglichkeit von höchstem Reichtum. Auf seinem 70er ab und zu mit Freunden in Köln verbrachten, selbstgewählten Gebiet, dieser Verführung, die von Konzerte und Begegnungen im feedback-Studio, der Sinnlichkeit komplexer Klänge ausgeht, war er im Beginner Studio und irgendwo auf dem Land der größte Meister. offenbarten mir die Neue Musik. Es war vor allem Interview mit Louise Duchesneau Claude, der mich auf diese spannende Welt neu- gierig machte, mich frei und ohne Vorbehalte an ihr 1) Aus „Circuit“, Revue Nord-Americaine de Musique du XXe Siecle, Volume II, teilhaben ließ und sie mich lachend lieben lehrte. Montreal 1991 Claude war großherzig. Er kannte die Arroganz der musikalischen Elite, aber sie war für ihn kein The- Claude ma. Erst nach seinem Tod und nachdem seine Bio- Astrid Holzamer graphie erforscht wurde, erfuhren die meisten von seiner miserablen Kindheit und von den Zwängen, Wenn ich über Claude Vivier spreche, erinnere denen er ausgeliefert war. Wie hätte er wohl auf all ich mich an eines unserer letzten Gespräche und die Analysen und Rückschlüsse reagiert? Ich denke, sein
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