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METROPOLREGION Eine Region wächst zusammen

Analysen und Forderungen METROPOLREGION BERLIN BRANDENBURG

Einleitung und Problembeschreibung

Grenzen durchzogen, von denen die Landes- Die ausgeprägten Abhängigkeiten innerhalb Die Metropolregion Berlin-Brandenburg ist Heimat für fast sechs Millionen Menschen, Standort für grenze zwischen Berlin und Brandenburg die der Region werden vor diesem Hintergrund mehr als 475.000 Unternehmen, 51 Hochschulen und 86 Forschungszentren. Fast drei Millionen einschneidendste ist. An diesen Grenzen enden politisch und administrativ derzeit nicht aus- Erwerbstätige arbeiten, entwickeln und forschen hier; nicht weniger als 229.000 Studenten, 64.500 oftmals nicht allein behördliche Zuständigkei- reichend refl ektiert. Bereits institutionalisierte Auszubildende und 578.300 Schüler lernen in der Region. ten, sondern auch Abstimmungen, Planungen Formen der Zusammenarbeit wie die gemein- und das Interesse am Geschehen im Nachbar- same Landesplanung erfüllen ihre Aufgaben Die Grenzen der Metropolregion Berlin-Bran- Wachstum der Metropole und des Umlandes land. innerhalb des vorgegeben Rahmens gut – denburg wurden mit dem Gesamtgebiet der partizipiert (siehe Abbildung 1). jedoch müssen diese Instrumente angesichts Länder Berlin und Brandenburg weit gefasst. Im Gegensatz zu der parallel laufenden Ent- der komplexen Problemlagen weiterentwickelt Dabei können wir drei Strukturräume unter- Alle drei Teilregionen sind eng verfl ochten und wicklung von Umland und Metropole, entwi- und gegebenenfalls ergänzt werden. Wichtige scheiden: Die wachsende Metropole Berlin aufeinander angewiesen. Insbesondere Berlin ckelt sich der weitere Metropolenraum zum Teil strategische Weichenstellungen in Berlin und bildet das Zentrum der Region. Rund um Berlin und das Umland bilden eine sich demogra- entgegengerichtet. Es ist anzunehmen, dass Brandenburg folgen oftmals einem innerhalb erstreckt sich das Umland, welches seit über fi sch und wirtschaftlich weitgehend gleich sich der Konzentrationsprozess im Ballungs- der Ländergrenzen endenden Diskurs, der Vor- zwei Jahrzehnten Einwohner und Unternehmen entwickelnde Einheit. Sie bilden einen Raum, gebiet weiter fortsetzen wird. Damit entstehen aussetzungen und Wirkungen auf die gesamte anzieht und stellenweise nahtlos in die Metro- in dem sich Pendler, Waren und Dienstleistun- stark unterschiedliche Handlungsmotivationen Metropolregion nicht ausreichend würdigt. pole übergeht. Jenseits des Umlands erstreckt gen bewegen, und in dem Unternehmen und für politische Entscheidungen, die eine gemein- Es fehlt an vielen Stellen die Bereitschaft, die sich der weitere Metropolenraum (WMR), Institute mehrere Standorte unterhalten. Die same Entwicklung des Metropolenraumes vor Region als Ganzes in den Fokus zu rücken. welcher seit einigen Jahren, insbesondere an von intensiven wirtschaftlichen Verfl echtungen große Herausforderungen stellen werden. bedeutenden Verkehrsachsen, am starken geprägte Region wird dabei von administrativen

2 Eine Region wächst zusammen Eine Analyse demografi scher und ökonomischer Verfl echtungen 3 METROPOLREGION BERLIN BRANDENBURG

Gliederung

Kapitel 4 öff net den Blick über die Grenzen der Kapitel 5 skizziert in der Form eines Metropo- Metropolregion Berlin-Brandenburg hinaus lenmanagement eine mögliche Antwort auf die und widmet sich zwei anderen Metropolenräu- drei eingangs gestellten Fragen. Diese Instituti- men: Hamburg sowie das Rhein-Main-Gebiet. on würde von beiden Bundesländern beauftragt Das vorliegende Papier der vier Industrie- und Handelskammern in Berlin und Brandenburg stellt Beide Regionen erstrecken sich über mehrere und befähigt, strategische Leitlinien für die die Fragen in den Mittelpunkt, deren Beantwortung für die erfolgreiche Entwicklung des Metropo- Bundesländer und sind daher mit ähnlichen Region zu erarbeiten und bei den politischen lenraums entscheidend sein wird: Herausforderungen bzgl. der administrativen Akteuren für deren Umsetzung einzutreten. Da- Abstimmung konfrontiert. Anhand interview- rüber hinaus wirkt sie als Intermediär zwischen ergebende politische und administrative Hand- gestützter Best-Practice-Beispiele wird gezeigt, den verschiedenen kommunalen und Landese- 1. Wie müssen Flächen geplant und ent- lungsnotwendigkeiten erläutert. Abgeschlossen wie Zusammenarbeit innerhalb einer Metro- benen beider Länder, um einem gemeinsamen wickelt werden, damit diese den künf- wird das Kapitel mit einigen Beispielen, anhand polregion erfolgreich organisiert werden kann Interesse für die Metropolregion Gestalt zu tigen Bedarf für Wohnen und Arbeiten derer der benannte politische Handlungsdruck und welche Schlussfolgerungen daraus für den verleihen. bedienen? illustriert wird. Raum Berlin-Brandenburg gezogen werden können. 2. Wie muss die Verkehrsinfrastruktur verbessert werden, um diese Flächen Kapitel 2 ist der Pendlerinfrastruktur in der Uckermark sinnvoll miteinander zu verbinden? Metropolregion gewidmet. Dabei wird der Prignitz 3. Wie müssen gemeinsame Entwicklungs- rasche Anstieg des Pendleraufkommens in den Ostprignitz- strategien institutionell fl ankiert werden, vergangenen Jahren abgebildet, der eine direk- Ruppin um die Potentiale für die Region zu te Folge des in Kapitel 1 skizzierten demogra- heben und ein Gesamtoptimum für die fi schen und ökonomischen Wachstumstrends Teilräume zu erreichen? ist. Deutlich wird, dass die Infrastruktur der Märkisch- Oderland Metropolregion zunehmend an ihre Kapazitäts-

grenzen stößt. An diese Argumentation schließt - Mittelmark Pots- Kapitel 1 betrachtet die in Frage 1 aufgewor- die Ableitung administrativer und politischer dam Brandenburg fene Flächenthematik vor dem Hintergrund Handlungsnotwendigkeiten an; gefolgt von a.d. (Oder) der Bedürfnisse an nachhaltiges Wohnen und Beispielen zur Illustration infrastruktureller Oder-Spree Potsdam- Arbeiten. Es wird gezeigt, dass die zunehmende Mängel. Mittelmark - Flächenkonkurrenz nicht zuletzt aus der rasan- Fläming ten demografi schen und ökonomischen Dyna- Dahme-Spreewald mik resultiert, welche der Metropolenraum seit Kapitel 3 skizziert den Stand der Zusammen- Abbildung 1: Metropolregion Berlin-Brandenburg zwanzig Jahren erfährt. Diese Argumentation arbeit zwischen Berlin und Brandenburg im Berlin Cottbus wird mit Daten zu Demografi e und Wirtschaft Speziellen und innerhalb der Metropolregion Ober- Berliner Umland spree- Spree-Neiße untermauert. Im Anschluss werden sich daraus im Allgemeinen. Elbe- Elster wald- Ballungsgebiet Berlin Lausitz weiterer Metropolenraum Der Weitere Metropolenraum wird folgend mit WMR abgekürzt.

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Kapitel 1: Wohnen und Arbeiten Bevölkerungsentwicklung 2006–2016 Quelle: für Statistik Berlin-Brandenburg

BEVÖLKERUNG Einwohnerzahl Veränderung 4.000.000 10 3.600.000 8 Das Land Berlin und das Berliner Umland entwickeln sich im Bevölkerungswachstum und in der 3.200.000 6 Zuwachsstruktur ähnlich und unterscheiden sich deutlich vom WMR. 2.800.000 4 2.400.000 2 0 In der Metropolregion Berlin-Brandenburg leistungsfähige Regionalstruktur, die sich einer 2.000.000 -2 leben über 6 Millionen Menschen – der aktuelle rasch wachsenden Einwohnerzahl erfreut. Zum 1.600.000 -4 Datenstand aus dem Jahr 2016 weist 6.069.478 einen zieht das Umland originär Zuwanderer 1.200.000 -6 Einwohner aus (Berlin: 3,6 Mio., Brandenburg: an, zum anderen fängt es die Berliner Bevölke- 800.000 -8 2,5 Mio. Einwohner). Einen ähnlich hohen Be- rungsüberschüsse auf. 400.000 0 -10 völkerungsstand hielt die Region in den späten 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Veränderung Neunzigerjahren, danach nahm dieser über ein Die Entwicklung des weiteren Metropolenraums 2016/2006 Jahrzehnt hinweg ab, um seit dem Ende des grenzt sich davon ab – hier ist die Bevölke- Berlin Umland WMR letzten Jahrzehnts wieder zuzunehmen. Aller- rungszahl seit den Neunziger Jahren deutlich dings bildet sich diese Dynamik nicht gleich- zurückgegangen. Allerdings deutet sich zuletzt mäßig in der gesamten Region ab: So stiegen eine vorsichtige Wende an: So war die Einwoh- Anteil der Über-65-jährigen die Einwohnerzahlen in Berlin und im Umland, nerzahl im Jahr 2015 erstmals nicht rückläufi g. Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg während sie im weiteren Metropolraum sanken Auch der WMR profi tiert zunehmend von der Anteil der über 65 Jährigen Prognostizierte Veränderung und sich erst in letzter Zeit zumindest ansatz- anhaltenden Attraktivität für Zuwande- 50 % 25 % weise stabilisierten. rung und der damit einhergehenden Anspan- nung am Wohnungsmarkt. Wenn auch (noch) 40 % 20 % In Berlin ist die wieder wachsende Einwoh- nicht in dem Maße wie im Umland, nimmt der nerzahl mit dem wirtschaftlichen Aufschwung WMR vor allem entlang der Verkehrsachsen 30 % 15 % verbunden, der 2005 einsetzte und seitdem (dem so genannten „Siedlungsstern“) zuneh- nahezu ungebrochen verläuft. Der ökonomische mend Pendler auf. 20 % 10 % Motor der Hauptstadt zieht Arbeitskräfte und deren Angehörige an. Zudem steigt die Zahl 10 % 5 % der Geburten. Im Umland der Metropole ent- stand eine ökonomisch ebenfalls zunehmend 0 0 1995 2000 2010 2020 2030 Veränderung 2030/1995 Berlin Umland WMR

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Absolute Wanderungsgewinne bzw. -verluste Welche Handlungsfelder werden durch die tungen müssen, je nach örtlicher Gegeben- Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg beschriebene Entwicklung berührt? heit entwickelt werden. Einzelne Kommunen

80.000 im Berliner Umland sind sich unsicher, ob 70.000  Wohnraum: Das anhaltende Bevölkerungs- sich das gegenwärtige Wachstum der Ein- 60.000 wachstum in Berlin und im Umland sorgt wohnerzahlen – nicht zuletzt durch Zuzüge 50.000 für eine Verknappung von Wohnraum, was aus Berlin – mittelfristig fortsetzen wird. 40.000 zu steigenden Mieten führt. Laut Zahlen des Daher zögern sie, Planungen und Investitio- 30.000 BBU ist in Berlin die Leerstandquote seit nen in die Daseinsvorsorge anzugehen. Hinzu 20.000 2002 von 5,5 Prozent auf 1,7 Prozent im Jahr kommt ein zunehmender Fachkräftemangel 10.000 2017 gefallen und im gleichen Zeitraum im in den betroff enen Berufsgruppen. Auch 0 Umland von 6,9 auf 2,3 Prozent. scheuen manche Kommunen die Ausweisung -10.000 neuer Flächen zur Wohnbebauung, um das -20.000 -30.000  Flächenkonkurrenz: In vielen Kommu- gewachsene Milieu zu erhalten. Um diese 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 nen des Umlandes sowie in Berlin steigt Unsicherheit zu überwinden, bedarf es eines die Bevölkerungszahl. Der Druck auf den formal strukturierten und moderierten Fo- Berlin Umland WMR Berlin & Umland Wohnungsmarkt erhöht sich und verschiebt rums zum Ausgleich der Interessenskonfl ikte das Verhältnis von Wohn- zu Gewerbefl ächen zwischen Berlin und den Brandenburger zugunsten der Wohnnutzung. Gewerbegebie- Landkreisen und Kommunen. Zu den oben beschriebenen Dynamiken indirekt Die ausreichende Ausweisung an Wohnfl ächen te werden zunehmend von heranrückender proportional entwickelte sich die Verfügbarkeit im Umland entlastet den Wohnungsmarkt in Wohnbebauung bedroht. Konfl ikte zwischen  Infrastruktur: Die Infrastruktur für Pendler von Wohnraum. Während Berlin und viele Um- Berlin; die eff ektive und enge Anbindung der Wohn- und Gewerbeansiedlungen nehmen zu. muss ertüchtig werden. Ausgeführt wird landgemeinden extrem niedrige Leerstandquo- Kommunen im WMR an den Ballungsraum Diese Dynamik wird sich weiter verschärfen. dieser Sachverhalt in Kapitel 2. ten aufweisen (im Berliner Umland beläuft hebt deren Wohnraumpotenziale. Da vom sich die Leerstandsquote auf 2,3 Prozent)1, steht weiteren Wachstum der Bevölkerung speziell  Daseinsvorsorge: Aus Wachstum, Wanderung in den Gemeinden des WMR Wohnraum relativ im Ballungsgebiet ausgegangen werden darf, und altersgruppenspezifi schen Verschie- oft leer (die Leerstandsquote beträgt 9,9 Pro- wird der WMR entlang der Siedlungsachsen bungen der Bevölkerung entstehen für die zent). Hier böte eine enge konzeptionelle und zukünftig Pendlerpotenziale aufnehmen. öff entliche Hand veränderte Aufgaben. Kitas, planerische Zusammenarbeit beider Länder Schulen, Krankenhäuser und Pfl egeeinrich- Chancen für die Metropolregion als Ganzes:

1 Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V., Juli 2018

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ARBEITEN Gewerbesteueraufkommen Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg Die Wirtschaft im Land Berlin und im Berliner Umland wächst sehr viel schneller als im WMR, der Gewerbesteuereinnahmen in Mio. Euro Veränderung Arbeitsmarkt spiegelt diese Entwicklung wider. 2.200 110 % 2.000 100 % 1.800 90 % Die Unternehmen der Metropolregion erwirt- Hinsichtlich der wirtschaftlichen Dynamik 1.600 80 % schafteten im Jahr 2016 etwa 289 Milliarden weisen die drei Teilräume der Metropolregion 1.400 70 % Euro steuerbaren Umsatz. Davon kamen 200 Unterschiede auf, die der Bevölkerungsent- 1.200 60 % Milliarden Euro aus der Berliner Wirtschaft, wicklung ähneln. Während der Ballungsraum 1.000 50 % 38 Milliarden stammten aus den Unternehmen rasch wächst, stagniert bzw. schrumpft der 800 40 % des Umlandes und 51 Milliarden Euro Umsatz WMR. Ein Bild, welches auch andere Kenn- 600 30 % wurden im WMR generiert. Im Vergleich zum zahlen zeichnen, etwa die Statistiken zu den 400 20 % Jahr 2011 wuchs er in Berlin um 13,1 Prozent, Unternehmensgründungen oder zum Gewerbe- 200 10 % im Umland waren es sogar 21,8 Prozent, steueraufkommen. 0 0 2011 2017 Veränderung 2017/2011 während der Wert für den WMR um rund vier Berlin Umland WMR Prozent zurückging.

Der Berliner Ballungsraum profi tiert von Eff ek- Annähernd kongruent zur wirtschaftlichen Umsatzentwicklung ten der zunehmenden Urbanisierung, welche Dynamik verhält sich der Arbeitsmarkt in der Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg sich in nahezu allen entwickelten Ökonomien Metropolregion. So baute Berlin in den Jahren ausbilden: die wachsende Bedeutung der Bal- seit 2012 die Arbeitslosigkeit deutlich ab und Umsatz in Mrd. Euro Veränderung 250 25 % lungsräume als Fusionsraum von Wissens- und die Beschäftigung auf – die Arbeitslosenquo- Kulturökonomie sowie als Anziehungspunkt für te sank von damals 13 auf aktuell rund acht 200 20 % Kreative. Dem steht der WMR gegenüber, der Prozent. Noch besser stellt sich die Situation im nur wenige wirtschaftliche Zentren aufweist. Umland dar, dessen Arbeitslosenquote unter 150 15 % Deren wirtschaftliche Dynamik wird darüber fünf Prozent gesunken ist und damit unter den

100 10 % hinaus oftmals von demografi schen Schrump- gemeinhin als Grenze für Vollbeschäftigung de- fungsprozessen gebremst. Allerdings haben die fi nierten Wert. Auch im WMR sinkt die Arbeits- 50 5 % an den größeren Verkehrsachsen gelegenen losigkeit seit Jahren. Jedoch baut die Region, Gemeinden des WMR wieder Anschluss an die im Unterschied zum Ballungsraum, langsamer 0 0 Wachstumsgeschwindigkeit des Ballungsrau- neue Beschäftigung auf. So wuchs die Zahl

-50 -5 % mes gefunden, da sie als Wohnort für Pendler der sozialversicherungspfl ichtig Beschäftigten 2011 2016 Veränderung 2016/2011 in den Ballungsraum fungieren. zwischen 2007 und 2017 um sechs Prozent. In Berlin Umland WMR Berlin waren es 30 Prozent, im Umland über 20 Prozent.

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Erwerbstätige Welche Handlungsfelder werden durch die anderen Herausforderungen konfrontiert als Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg beschriebene Entwicklung berührt? im WMR. Berlin und Umland sind für Inves- titionsprojekte interessant, die auf Metropo- Erwerbstätige in Tausend Veränderung 2.000 20 %  Smart Infrastructure: Berlin strebt die Trans- lennähe angewiesen sind. Hingegen zieht es formation zur Smarten Stadt an: Logistik, in den WMR eher Investoren, die einen enorm gewerbliche und individuelle Mobilität sollen hohen Flächenbedarf haben. Doch fi ndet eine 15 % 1.500 vernetzt und ökologisch ausgestaltet werden. diese Unterschiede integrierende Wirtschafts- Smart Solutions beginnen aber bereits jen- förderung noch nicht in ausreichendem Maße 1.000 10 % seits der Landesgrenze. Die dafür notwendige statt. So wird selbst innerhalb grenzüber- Infrastruktur muss kompatibel in Berlin und schreitend angelegter Wirtschaftsnetzwerke Brandenburg aufgebaut werden. der Region oftmals nicht grenzüberschreitend 500 5 % gedacht. Die Anreizsysteme lenken die An-  Gewerbefl ächenverfügbarkeit: Der Druck siedlungsaktivitäten der Wirtschaftsförderer

0 0 auf den Wohnungsmarkt wirkt sich auch auf in erster Linie ins eigene Bundesland. 2011 2017 Veränderung 2016/2011 die Gewerbefl ächen aus. Umwidmung oder Berlin Umland WMR heranrückende Wohnbebauung verhindern  Wirtschaftsverkehr: Der Wirtschaftsver- Gewerbefl ächenentwicklungen und senken kehr nimmt an Quantität und Komplexität das Flächenpotential. Der Markt für Gewer- permanent zu. Die Infrastruktur insbesondere Arbeitslosenquote befl ächen leert sich. Nicht nur in Berlin, auch an Knotenpunkten wie dem BER wird immer Quelle: Bundesagentur für Arbeit in einzelnen Kommunen im Umland werden stärkeren Belastungen ausgesetzt. Die ange- Arbeitslosenquote Veränderung die Flächen knapp. Kurz- und mittelfristig gibt strebte Verkehrswende erfordert innovative 15 % 15 % es ein ausreichendes, theoretisches Potenzial Lösungen, die beiderseits der Landesgrenze an Gewerbe- und Industriefl ächen. Praktisch zum Zuge kommen. Beispielsweise kommt es können sich insbesondere entlang zentraler bereits heute bei der zum Flughafen Schö- 10 % 10 % Verkehrsachsen Flächenengpässe ergeben. nefeld führenden Verkehrsinfrastruktur zu Somit besteht die Gefahr, dass die Nachfrage Engpässen. Diese werden künftig bei weiter 5 % 5 % nach Gewerbefl ächen nicht gedeckt werden zunehmendem Passagierwachstum noch kann. Verschärft würde dieser Prozess, sollten kritischer. Die vorhandene Verkehrsinfra- zukünftig im gemeinsamen Landesentwick- struktur in Schönefeld und am künftigen 0 0 lungsplan keine Flächen mehr für großfl ächige BER muss schnellstmöglich dem steigendem industrielle Entwicklungen gesichert werden. Fluggastaufkommen angepasst werden. Eine -5 % -5 % zwischen den Verkehrsträgern abgestimmte 2011 2018 Veränderung 2018/2011  Wirtschaftsförderung: Die Wirtschaftsför- Verkehrslenkung im Flughafenumfeld muss Berlin Umland WMR derung im Ballungsgebiet sieht sich mit ländergrenzenübergreifend etabliert werden.

12 Eine Region wächst zusammen Eine Analyse demografi scher und ökonomischer Verfl echtungen 13 METROPOLREGION BERLIN BRANDENBURG

Kapitel 2: Pendlerbeziehungen Ohne Pendler würde der Berlin-Brandenburger on bei Fachkräften ein „Binnenmarkt“, der auch Arbeitsmarkt nicht funktionieren: Über 200.000 als eminenter wirtschaftlicher Standortvorteil Beschäftigte pendeln täglich aus Branden- wirkt. Je geringer die Hürden in diesem Markt, burg in die Hauptstadt; in die Gegenrichtung desto höher dessen Output. Zu diesen Hürden Zwei Großstädte pendeln täglich aus Brandenburg zur Arbeit nach Berlin. Davon knapp 80 Prozent machen sich jeden Morgen 84.000 Menschen zählen alle Kosten, die aus dem Pendeln ent- aus dem Umland. In die Gegenrichtung sind so viele Menschen unterwegs, wie alleine die Stadt auf den Weg. Damit ist jeder Fünfte sozialver- stehen, worunter neben monetären vor allem Gießen an Einwohnern zählt. Hinzu kommen weitere Pendler aus den anderen Bundesländern oder sicherungspfl ichtig in Berlin Beschäftigte in die zeitlichen Aufwendungen zu verstehen sind. auch von außerhalb der Bundesrepublik, wie zum Beispiel aus Polen. Brandenburg wohnhaft, und jeder Zehnte, der Diese sind in hohem Maße abhängig von den in Brandenburg arbeitet, wohnt in Berlin. Daher Defi ziten in der verkehrlichen Verfl echtung ist es, insbesondere unmittelbar im Ballungs- beider Länder – je ausgeprägter diese sind, raum, nicht mehr zeitgemäß von einem Bran- desto ressourcenaufwändiger ist es zu pendeln. denburger und einem Berliner Arbeitsmarkt zu Unmittelbare Folge ist ein verringerte Effi zienz sprechen. Längst existiert in der Metropolregi- des Arbeitsmarktes in der Metropolregion.

Pendler im Arbeitsmarkt der Region2

Einpendler 2016 Berlin Umland WMR Brandenburg Pendler aus Berlin ins Umland 72.020 Berlin 72.020 12.315 84.335 Umland 160.566 81.589 17.055 Pendler aus dem Umland nach Berlin WMR 42.402 41.985 190.157

160.566 Pendler aus dem WMR nach Berlin Auspendler 42.402 Brandenburg 202.968 330.786

Pendler aus Berlin in den WMR 12.315 SV-Beschäftigte

Berlin Umland WMR Brandenburg 2016 1.365.639 316.029 500.749 816.778

2 Die Daten der Pendlerströme liegen nur für SV-Beschäftigte vor. Hinzu kommen noch Selbstständige und Studenten. Solide Schätzungen zum Pendlerverhalten lassen sich für die beiden letztgenannten Gruppen jedoch nicht anstellen und auch nicht aus den Daten der SV-Pendler ab- leiten. Dazu unterscheiden sich die Gruppen zu stark in relevanten Eigenschaften wie Gebundenheit an einen konkreten Arbeitsort, Pfl ichten zur regelmäßigen Anwesenheit etc.

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Die sehr gute wirtschaftliche Entwicklung vor gnosen lassen ein weiteres starkes Wachstum Pendler im Arbeitsmarkt der Region allem der Umlandgemeinden im Süden und erwarten. Diesem Wachstum steht der Ausbau Anteil der Pendler aus ... an den Sv-Beschäftigten... Südwesten Berlins führte zu einem rasanten der Verkehrsinfrastruktur gegenüber, welcher 2016 Berlin Umland WMR Brandenburg Anstieg der einpendelnden Sv-Beschäftigen zum Engpass eines künftigen Wachstums wer-

Berlin 22,8% 2,5 % 10,3 % aus Berlin. Bevölkerungs- und Wirtschaftspro- den könnte.

Umland 11,8 % 3,4 %

WMR 3,1 % 13,3 % Auspendler Schwerpunkthafte Entwicklung der Pendlerverknüpfung 2016 gegenüber 2007 Brandenburg 14,9 %

Pendler- und Sv-Beschäftigtenzahlen der Bundesagentur für Arbeit, zum 30.06.2016 Pendler aus Berlin Veränderung

2007 2016 absolut in Prozent Die Pendlerbeziehungen der Teilregionen des sozialversicherungspfl ichtig Beschäftigte Schönefeld 5.697 8.646 2.949 51,8 % Metropolenraumes untereinander haben sich mehr vom Umland nach Berlin als 2007; in Potsdam 11.064 14.107 3.043 27,5 % in den vergangenen zehn Jahren ausnahms- die Gegenrichtung belief sich der Zuwachs auf los intensiviert. Hervorzuheben ist die immer 17.200 Personen. Noch deutlicher wird diese 1.309 2.602 1.293 98,8 % intensivere Verknüpfung zwischen Berlin und Entwicklung anhand der Betrachtung einzelner 325 1.003 678 208,6 % dem Umland. So pendelten 2016 über 29.000 regionaler Schwerpunkte. Teltow 1.997 3.164 1.167 58,4 %

Hennigsdorf 2.109 3.233 1.124 53,3 %

Blankenfelde-Mahlow 2.126 3.082 956 45,0 % Entwicklung der Pendlerverknüpfung 2016 gegenüber 2007 2.571 3.567 996 38,7 % Einpendler 1.492 2.225 733 49,1 % Veränderung 2016 zu 2007 Berlin Umland WMR Brandenburg Pendlerzahlen der Bundesagentur für Arbeit, zum 30.06.2007 und 30.06.2016; eigene Berechnungen der IHK Berlin Berlin ± 32 % (+ 17.260) ± 28 % (+ 2.666) ± 31 % (+ 64.409)

Umland ± 22 % (+ 29.078) ± 19 % (+ 13.294) ± 5 % (+ 845)

WMR ± 19 % (+ 6.859) ± 9 % (+ 3.571) ± 6 % (+ 10.208) Auspendler Brandenburg ± 22 % (+ 35.937) ± 9 % (+ 27.918)

Pendler- und Sv-Beschäftigtenzahlen der Bundesagentur für Arbeit, zum 30.06.2007 und 30.06.2016; eigene Berechnungen der IHK Berlin

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Welche Handlungsfelder werden durch die Voraussetzungen geschaff en werden – insbe- Immobilienpreise: Angesichts steigender den. Für diese Annahme sprechen empiri- beschriebene Entwicklung berührt? sondere gilt es Kapazitäten für Park and Ride Preise für Wohnraum in Berlin und manchen sche Befunde, wie sie in Frankfurt am Main zu schaff en. Umlandgemeinden – namentlich Potsdam oder München sichtbar werden: Die urbane  Infrastruktur für den Individualverkehr: Die – wird die Motivation weiter wachsen, den Zentren dieser Regionen weisen bereits seit Verkehrsdichte nimmt dramatisch zu, privater Lange Zeit konnten sich die beiden Länder Ballungsraum zu verlassen und in ver- geraumer Zeit hohe Immobilienpreise auf. und gewerblicher Verkehr verzeichnen seit bei der Entwicklung des Nahverkehrs nicht kehrsgünstig im WMR gelegene Kommunen Entsprechend orientierten und intensivierten Jahren hohe Wachstumsraten. Vor allem die auf ein gemeinsames Vorgehen einigen. Erst zu ziehen. Diese im Siedlungsstern gelege- sich die Pendlerströme zunehmend auch in Umlandverknüpfungen Berlins werden in jetzt, nachdem die Zahl der zu befördernden nen Gemeinden werden in den kommenden weiter entfernt gelegen Kommunen. den Stoßzeiten weit über die ursprünglich Pendler die verfügbaren Kapazitäten tagtäg- Jahren voraussichtlich einen erheblichen Teil geplante Nutzung hinaus belastet. Einige lich überlastet, sind erste Schritte in diese des Berliner Einwohnerwachstums aufneh- Verbindungen – etwa die B158 – sind an ihrer Richtung zu beobachten. Dabei sind diese men. Es darf daher mit einiger Sicherheit von kapazitären Belastungsgrenze angekom- jedoch noch zu zögerlich. Auch wenn es auf einer weiter zunehmenden Pendlerdynamik men. Rein materiell können sie zusätzlichen politischer Spitzenebene inzwischen zu einer in der Metropolregion ausgegangen wer- Verkehr nicht aufnehmen – es sei denn in der Einsicht gekommen sein mag, fehlt es noch Form weiterer Staus. an einer Umsteuerung auf den Verwaltungse- benen. Diese arbeiten im Ballungsgebiet noch  Infrastruktur für den ÖPNV: Bahn, S- und immer nicht einheitlich zusammen. Dieses ist U-Bahn können die immer weiter steigenden jedoch Voraussetzung, um den zu bewältigen- Zahlen an Pendlern kaum noch abfertigen. den Herausforderungen gerecht zu werden. Der dringend benötigte Ausbau der Schie- nen- und Bahnhofsinfrastruktur kommt dem Der zunehmende Verkehr insbesondere der rasanten Wachstum seit geraumer Zeit nicht prosperierenden Gemeinden und Städte im nach. Insbesondere die Übergänge zwischen Umland Berlins führt zu einer starken Belas- einzelnen Verkehrsträgern (Auto, Bahn tung des Verkehrssystems. Zur Entlastung ist und S-Bahn) werden zunehmend belastet. der Wiederaufbau bestimmter Bahnstrecken, So plant Berlin, den PKW-Verkehr in den wie der Stammbahn nach Kleinmachnow und kommenden Jahren drastisch zu reduzieren. sowie der Ringschluss, geplant. Um dieses Ziel erreichen zu können, müs- Dieses Vorhaben ist nur bei einer Kooperation sen Pendler bereits in Brandenburg auf den beider Länder möglich. In der Vergangen- ÖPNV umsteigen. An wichtigen S-Bahn- und heit scheiterten ähnliche Vorhaben wie der Regionalbahnhalte wie Potsdam, Hoppegar- Ringschluss an nicht abgestimmten Flächen- ten, und müssen dafür die ausweisungen.

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Kapitel 3: Zusammenarbeit in der Metropolregion Berlin-Brandenburg Das Nachbarschaftsforum ist in seiner Ge- Wirtschaftliche Zusammenarbeit samtheit in vier Teile geteilt: in jeder der vier Bereits seit mehr als einer Dekade kooperieren Himmelsrichtungen sind die Mitglieder zu einer beide Länder bei der Innovationspolitik. 2011 Formelle Zusammenarbeit hochstufi gen landesplanerischen Festlegun- Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. wurde diese Zusammenarbeit durch den Be- Die beiden Bundesländer Berlin und Branden- gen aus dem Landesentwicklungsplan (LEP) Die Regionalen Planungsgemeinschaften des schluss zur „Gemeinsamen Innovationsstrategie burg regeln formelles kooperatives Handeln auf die regionale Ebene; treff en also räumlich Abstimmungsraums, die Gemeinsame Landes- innoBB“ auf eine neue Qualitätsstufe gehoben. derzeit mittels Staatsverträgen. Aktuell sind konkrete, aber noch immer überörtliche und planungsabteilung sowie die für den Berliner Kern derselben bilden fünf Cluster (Gesund- 29 solcher zwischen Berlin und Brandenburg überfachliche Festlegungen. Obwohl jede der Flächennutzungsplan und die Verkehrs- und heitswirtschaft; Information- und Kommunikati- geschlossenen Verträge in Kraft . Der für den fünf Planungsgemeinschaften an Berlin grenzt, Freiraumplanung zuständigen Senatsverwal- on, Medien und Kreativwirtschaft; Energietech- hier betrachteten Gegenstand grundlegende ist Berlin formell in diese Verbünde nicht tungen begleiten die Arbeit des KNF. Verpfl ich- nik; Verkehr, Mobilität und Logistik; Optik und Vertrag ist der Staatsvertrag über die Aufgaben integriert. Gleiches gilt für die spiegelbildliche tend ist für die Kommunen weder die Teilnahme Photonik). Die Vernetzung innerhalb der Cluster und Trägerschaft sowie Grundlagen und Ver- Blickrichtung - in der Berliner Planung werden am KNF, noch gibt es Themen oder Entschei- wird koordiniert durch Clustermanager, die bei fahren der gemeinsamen Landesplanung vom Brandenburger Kommunen zu wenig gehört. dungen deren Abstimmung im KNF vorge- den Wirtschaftsförderungseinrichtungen beider 6. April 1995 (in Kraft getreten am 1. August Ebenso fehlen formale Strukturen zur Abstim- schrieben wären. Eine Pfl icht zur Umsetzung Länder (Berlin Partner für Wirtschaft und Tech- 1995), zuletzt geändert durch den Staatsvertrag mung von Planungen in Umlandkommunen einmal festgelegter Beschlüsse besteht nicht, nologie GmbH bzw. Wirtschaftsförderung Land vom 16. Februar 2011 (in Kraft getreten am 1. mit angrenzenden Bezirken. Dies ist auch dem so dass viele für die gemeinsame Entwicklung Brandenburg GmbH) angesiedelt sind. Über die November 2011). In diesem wird festgelegt, dass Sachverhalt geschuldet, das Kommunen in wichtige Themen auf der Ebene der Diskussion innobBB hinaus kooperieren die Länder bei der die Gemeinsame Landesplanungsabteilung Brandenburg weitgehendere planerische Kom- verbleiben. Die Umsetzung von Festlegungen Vermarktung der Region unter der Dachmarke Berlin-Brandenburg für beide Bundesländer petenzen innehaben als die Berliner Bezirke. So in interkommunale Ländergrenzen überschrei- „German Capital Region“, bei Messeauftritten die gemeinsame Raumplanung durchführt und wird mittels des LEP zwar die Abstimmung auf tende Verträge zwischen Stadtbezirken und und Außenwirtschaftsaktivitäten. Raumordnungspläne erarbeitet. Die Aufsicht höchster Ebene sichergestellt. Auf den opera- Brandenburger Kommunen wäre notwendig, über die Planung liegt bei der Landespla- tiven Ebenen, die diese Planungen konkreter fi ndet jedoch nicht statt. nungskonferenz, in der die Regierungschefs und ausführen, mangelt es daran noch. zuständigen Kabinettsmitglieder beider Länder vertreten sind. Dieses auf einer sehr hohen Stu- fe angesiedelte Instrument ist geeignet, mittel- Unverbindliche Zusammenarbeit fristige strategische Perspektiven festzulegen. Im 1997 gegründeten Kommunalen Nachbar- Die Abstimmung auf den darunter liegenden, schaftsforum (KNF) haben sich im Laufe der operationalen Ebenen, wird dadurch aber kaum Jahre mehr als 70 Brandenburger Kommunen berührt. Hier fehlen formelle Übereinkünfte zur sowie alle zwölf Berliner Bezirke zusammen- länderübergreifenden Kooperation, wie es sie in geschlossen. Das Forum fungiert als Plattform anderen Regionen bereits seit Jahren gibt. für den Austausch zu Planungsfragen, zur So verantworten in Brandenburg fünf Regionale Diskussion interkommunaler Strukturkonzepte Planungsgemeinschaften die Übersetzung der und zur Umsetzung gemeinsamer Projekte.

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Übersicht über die zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg abgeschlossenen Staatsverträge3 17. Staatsvertrag über die Errichtung eines Gemeinsamen Juristischen Prüfungsamtes der Länder Berlin und Brandenburg (2004)

18. Staatsvertrag über die Errichtung gemeinsamer Fachobergerichte der Länder Berlin und Brandenburg (2005, 2011) 1. Staatsvertrag über die Zusammenarbeit im Bereich des Rundfunks (1992) 19. Staatsvertrag der Länder Berlin und Brandenburg über die Errichtung des Landesamtes für Mess- und Eichwesen 2. Staatsvertrag über die Errichtung einer Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (1992) Berlin-Brandenburg (Mess- und Eichwesen-Staatsvertrag) (2005)

3. Staatsvertrag über die Feuersozietät Berlin Brandenburg und die Öff entliche Lebensversicherung Berlin Brandenburg 20. Staatsvertrag über die Bestimmung der Aufsicht über die Deutsche Rentenversicherung Berlin-Brandenburg (2006) (1993) 21. Staatsvertrag der Länder Berlin und Brandenburg über die Errichtung eines Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg 4. Staatsvertrag über die von Berlin und Brandenburg getragene Akademie der Künste (1993), außer Kraft gesetzt durch (2007) den Staatsvertrag über die Aufl ösung der von Berlin und Brandenburg getragenen Akademie der Künste (2006) 22. Staatsvertrag über die Errichtung des Zentralen Mahngerichtes Berlin-Brandenburg sowie zur Änderung des 5. Staatsvertrag über die Errichtung der Zentralen Adoptionsstelle Berlin-Brandenburg (ZABB) (1994) Staatsvertrages über die Zuständigkeit des Landgerichts Berlin für Rechtsstreitigkeiten über technische Schutzrechte – Mahngerichtsvertrag (2006) 6. Staatsvertrag über die Errichtung einer “Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg” (1995) 23. Staatsvertrag zwischen dem Land Berlin und dem Land Brandenburg über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der 7. Staatsvertrag über die Aufgaben und Trägerschaft sowie Grundlagen und Verfahren der gemeinsamen Landesplanung Luftfahrtverwaltung (2006) (1995, 2011) 24. Staatsvertrag über die Errichtung eines gemeinsamen Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg 8. Staatsvertrag zur Regelung der Volksabstimmungen über den Neugliederungs-Vertrag vom (1995); (2007) hierzu: Staatsvertrag über die Bildung eines gemeinsamen Bundeslandes (Neugliederungs-Vertrag) (nicht in Kraft getreten) 25. Staatsvertrag über die Errichtung eines gemeinsamen Sozialpädagogischen Fortbildungsinstituts Berlin-Brandenburg (2007) 9. Staatsvertrag über die Zuständigkeit des Landgerichts Berlin für Rechtsstreitigkeiten über technische Schutzrechte (1996), geändert durch Staatsvertrag über die Errichtung des Zentralen Mahngerichts Berlin-Brandenburg sowie zur 26. Staatsvertrag zwischen dem Land Berlin und dem Land Brandenburg über die Errichtung eines Landeslabors Änderung des Staatsvertrages über die Zuständigkeit des Landgerichts Berlin für Rechtsstreitigkeiten über technische Berlin-Brandenburg (2009) Schutzrechte – Mahngerichtsvertrag (2006) 27. Staatsvertrag zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg über die Errichtung und den Betrieb der 10. Abkommen über die Durchführung der Wirtschaftsprüferordnung in Berlin und Brandenburg (1996) Justizvollzugsanstalt Heidering (2012)

11. Staatsvertrag über die Bergbehörden (1997, 2001), ersetzt durch Staatsvertrag über die Bergbehörde und energieauf- 28. Staatsvertrag der Länder Berlin und Brandenburg über die Errichtung und den Betrieb einer gemeinsamen sichtliche Zuständigkeiten (2006) Jugendarrestanstalt (2016)

12. Staatsvertrag über Gemeinsames Landesentwicklungsprogramm der Länder Berlin und Brandenburg (Landesent- 29. Staatsvertrag zwischen dem Land Berlin und dem Land Brandenburg über die Einrichtung und den Betrieb eines wicklungsprogramm) und über die Änderung des Landesplanungsvertrages (1998, 2003); weitestgehend ersetzt durch klinischen Krebsregisters nach § 65c des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (2016) Staatsvertrag der Länder Berlin und Brandenburg über das Landesentwicklungsprogramm (2007) und die Änderung des Landesplanungsvertrages (2008) Quelle: www.Berlin-Brandenburg.de (Stand: Dezember 2017)

13. Staatsvertrag über die gegenseitige Nutzung von Plätzen in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung (2002)

14. Staatsvertrag über die Errichtung einer gemeinsamen Rundfunkanstalt der Länder Berlin und Brandenburg (2002, 2014)

15. Staatsvertrag zwischen dem Land Brandenburg und dem Land Berlin über die Zusammenarbeit in der Notfallrettung (2004)

16. Staatsvertrag der Länder Berlin und Brandenburg auf dem Gebiet der Landwirtschaft (Landwirtschaftsstaatsvertrag) (2004)

3 Datum des In-Kraft-Tretens in der Klammer

22 Eine Region wächst zusammen Eine Analyse demografi scher und ökonomischer Verfl echtungen 23 METROPOLREGION BERLIN BRANDENBURG

Kapitel 4: Erfahrungen aus anderen Regionen Kooperation der Metropolregion nach innen kommuniziert dies, dass ein Projekt für die organisieren. Weitere zentrale Aufgaben sind Metropolregion von Bedeutung ist. die Vernetzung von Partnern vor Ort sowie dem ländlichen und dem urbanen Raum. Die Für einen Blick über den Tellerrand eignen sich insbesondere die Metropolregionen Hamburg und gemeinsame Vermarktung spielt eine ebenso Was kann die Metropolregion Berlin- Frankfurt/Rhein-Main. Diese stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie Berlin und Branden- wichtige Rolle wie die Wirtschaftsförderung. Brandenburg daraus lernen? burg: Sie erstrecken sich über mehrere Bundesländer und weisen bei Fläche und Einwohnerzahl Um die Aufgaben erfüllen zu können, werden Die beiden Ansätze unterscheiden sich insbe- ähnliche Werte auf. Verglichen mit Berlin-Brandenburg ist die Integration in den beiden genannten Gutachten und Analysen in Auftrag gegeben sondere in der Rechtsform. Durch die Schaff ung Metropolregionen jedoch deutlich fortgeschrittener. So ist die Zusammenarbeit förmlich organisiert und Projekte – auch durch fi nanzielle Beteili- einer Körperschaft ist die Übertragung von und baut auf defi nierte Ziele unter möglichst umfassender Einbeziehung der Stakeholder auf allen gung – angestoßen. Entscheidungsbefugnissen und hoheitlichen Landesebenen auf. Dabei ist der gewählte Ansatz in beiden Regionen sehr verschieden. Aufgaben für ein Bundesland relativ ein- fach möglich. Dies geht jedoch zu Lasten der Die Organisation werden alle Beteiligten formal und länderüber- Die Finanzierung förmlichen Integration über die Ländergrenzen In der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main greifend in die Entwicklung der Metropolregion Als Körperschaft öff entlichen Rechts ist der hinweg. Mittels eines Staatsvertrages ließe sich wurde 2011 mit dem Regionalverband Frank- eingebunden. Regionalverband „FrankfurtRheinMain“ um- diese Lücke zwar schließen, jedoch wird der furtRheinMain eine Körperschaft öff entlichen lagefi nanziert. Die 75 Mitgliedskommunen Entwicklungsrahmen als sehr aufwendig einge- Rechts geschaff en, deren Ziel die geordnete fi nanzieren den Verband. Das Metropolengesetz schätzt. Der Ansatz einer Vereinsstruktur setzt und abgestimmte Entwicklung der Region ist. Die Aufgabe sieht eine Pauschale pro Einwohner vor. Weitere mehr auf Anreizwirkungen und Vorbildfunktion. Pfl ichtmitglieder sind die Kommunen im Bal- Der Regionalverband Frankfurt/Rhein-Main Mittel für Gutachten oder Projekte können Eine Einbindung aller relevanten Stakeholder lungsraum. Hinzu kommen auf Basis freiwilliger nimmt die Aufgabe der regionalen Flächen- haushälterisch beantragt oder über weitere ist einfach möglich. Mitgliedschaft alle weiteren Kommunen Hes- nutzungs-, Verkehrs- und die Landschafts- Partner akquiriert werden, wie etwa die IHK sens. Ein enger Austausch mit den Kommunen planung wahr. Weitere Aufgaben liegen in der Frankfurt am Main. der angrenzenden Bundesländer wird informell Bereitstellung von überregional bedeutsamen aufrechterhalten. Sport-, Freizeit- und Kultureinrichtungen sowie Das Metropolenmanagement Hamburg fi nan- dem Standortmarketing und der Förderung der ziert sich über den „Förderfonds der Metro- In Hamburg wird die Zusammenarbeit in Form wirtschaftlichen Entwicklung. Der Verband ist polregion“. Dieser speist sich aus Fonds der eines Vereins organisiert. Dieser stützt sich auf verantwortlich für ein regelmäßiges regionales drei teilnehmenden Länder: Hamburg steuert einen Staatsvertrag zwischen den beteiligten Monitoring, das eine systematische Beobach- 50 Prozent, die anderen Partner die übrigen Ländern und einen Kooperationsvertrag mit tung aller wichtigen Strukturdaten des Bal- Zahlungen bei. Der Verein verfügt über rund den beteiligten Kommunen und Verbänden. lungsraumes und der Metropolregion Frankfurt 400.000 Euro Sachmittel plus 2 Mio. Euro För- Organisiert wird die Zusammenarbeit über Rhein-Main wiedergibt. dermittel jährlich. Diese Beträge sind ausrei- einen Regionsrat und einen Lenkungsausschuss. chend, um Projekte in der Region anzuschieben. Hinzu kommen ein Unternehmensbeirat und ein Das Metropolenmanagement Hamburg soll Dabei agiert der Verein auch als vertrauens- Kommunalbeirat. Bei dieser Organisationsform die Entwicklung der Region steuern und die würdiger Signalgeber: Wenn er sich beteiligt,

24 Eine Region wächst zusammen Eine Analyse demografi scher und ökonomischer Verfl echtungen 25 METROPOLREGION BERLIN BRANDENBURG

Kapitel 5: Empfehlungen für eine intensivierte Entwicklung der Metropolregion Berlin Brandenburg

1. Formales Bekenntnis von Landesregierun- Moderation von Diskussionsprozessen gen, Landkreisen, Kammern und Verbän- zwischen diesen. den zur Metropolregion und dem Willen, Die vorangegangenen Kapitel haben dargelegt, dass die beiden Länder im Ballungsraum eng mit- c. Management des Kommunalen Nach- in dieser stärker integrativ zusammenzu- einander verfl ochten sind. Egal, wohin man blickt: Es gibt kaum wichtige ökonomische oder soziale barschaftsforums, welches als Kommu- arbeiten. Aspekte, bei denen sich Berlin und das Umland unterschiedlich und unabhängig voneinander nikations- und Entscheidungsformat für entwickeln. Dennoch ist die Zusammenarbeit bisher nur in wenigen Feldern ausgeprägt, wie etwa 2. Konzeption eines Managements für die unter b) genannte Prozesse ausgebaut in der räumlichen Landesplanung. Und auch hier besteht sie nur auf der hochstufi gen Ebene der Region durch die oben genannten Akteu- wird. Die Mitgliedschaft im Kommuna- Landesregierungen. Da jedoch, wo Planung konkret und in Umsetzung übergeht – auf den Ebenen re. Diese Einrichtung ist grundlegend mit len Nachbarschaftsforum wird vertrag- von Landkreisen, Kommunen im Umland – wird nur in unverbindlichen Gruppen kommuniziert folgenden Aufgaben betraut: lich verpfl ichtend geregelt. und lose kooperiert. a. Identifi kation und Defi nition strategi- 3. Abschluss eines Staatsvertrages über die scher Leitlinien, entlang welcher die Einrichtung eines gemeinsamen Metropol- Bisher gibt es im Metropolenraum Berlin-Bran- haben die zugehörigen Bundesländer, Land- Akteure der Metropolregion besonders raummanagements. denburg kaum Einrichtungen, die auf poli- kreise und Kommunen den politischen Willen wirkungsvoll zusammenarbeiten kön- 4. Sicherstellung, dass die Entwicklung des tisch-strategischer Ebene vorausdenken, Vor- gefasst, die Metropolregion als integrierten nen. Metropolraumes als zu berücksichtigende schläge entwickeln und Interessen integrieren. Raum aufzufassen und die Voraussetzungen für b. Kommunikation strategischer Ansät- Querschnittsaufgabe in die Planungen Zwar existiert die gemeinsame Landesplanung, deren Entwicklung zu verbessern. Dieser Wille ze an die entscheidenden Akteure in beider Länder aufgenommen wird. doch in vielen anderen Bereichen – Wissen- ist vertraglich dokumentiert, mit Ressourcen Poli tik und Verwaltung. Initiierung und schaft und Bildung, Wohnraumplanung, Smart versehen. Die Institution des Metropolenma- City und Digitalisierung, Verkehrs- und Energie- nagements verkörpert und vertritt diesen Wil- wende – wird wenn, dann nur sporadisch und len, er wird, über alle denkbaren Bereiche des nicht institutionalisiert zusammengearbeitet. öff entlichen Lebens hinweg, strategisch gedacht Vor allem die Aufgabe und Befähigung des eingeführt werden. Doch dürfen diese nicht und konzeptioniert. Ein ähnliches Übereinkom- Managements zur langfristigen und umfas- an den Landesgrenzen enden. Nur wenn die Umfassendes kooperatives Handeln über die men ist auch für die Region Berlin-Branden- senden strategischen Sicht auf den gesam- Metropolregion als solche infrastrukturell in Grenzen von Bundesländern hinweg ist aber burg anzustreben und könnte wie folgt erreicht ten Metropolraum ist herauszuheben. Denn der Lage ist, diesen Wandel abzubilden, kann er möglich und hilfreich – wie das Beispiel der werden: Metropolen und Metropolräume stehen vor auch gelingen. Metropolregion Hamburg zeigt. In ihrem Fall gewaltigen strukturellen Umbrüchen. Tradierte Konzepte, wie Wohnen, Verkehr und Arbeiten befi nden sich in tiefgreifendem Wandel. Dafür müssen neue, möglichweise präzedenzlose Infra- und Steuerungsstrukturen getestet und

26 Eine Region wächst zusammen Eine Analyse demografi scher und ökonomischer Verfl echtungen 27 METROPOLREGION BERLIN BRANDENBURG

Erläuterungen

Begriff e zur Raumgliederung* Der weitere Metropolenraum umfasst die (Märkische Schweiz) Stadt, , Fal- benstein/Fläming, Rosenau, , Seddiner kreisfreien Städte Brandenburg, Cottbus, kenhagen (Mark), Fichtenhöhe, Garzau-Garzin, See, Stadt, , Wiesen- Berlin umfasst das Land Berlin. Frankfurt (Oder), die Kreise Elbe-Elster, , Gusow-Platkow, Heckelberg-Brunow, burg/Mark, Wollin, und Stadt Oberspreewald-Lausitz, Ostprignitz-Ruppin, Höhenland, Küstriner Vorland, Stadt, aus dem Kreis Potsdam-Mittelmark und die Das Berliner Umland umfasst die kreisfreie Prignitz, Spree-Neiße und Uckermark so- , , , Märkische Höhe, Gemeinden Am Mellensee, Baruth/Mark Stadt, Stadt Potsdam, die Gemeinden , wie die Gemeinden Althüttendorf, Münche berg Stadt, , , Dahme/Mark Stadt, Dahmetal, Ihlow, Jüterbog , , und Wer- Stadt, , Britz, , Stadt, , , , , Stadt, Luckenwalde Stadt, Niedergörsdorf, Nie- neuchen aus dem Kreis Barnim, die Gemeinden , Hohenfi now, Hohensaaten, Jo- Prötzel, , Reichenow-Möglin, , derer Fläming, Nuthe-Urstromtal, Trebbin und , Königs Wusterhausen, , achimsthal Stadt, , Lunow-Stolzenhagen, Stadt, , , Waldsievers- Zossen aus dem Kreis Teltow Fläming. Schönefeld, , und Marienwerder, , Niederfi now, Oder- dorf, Stadt, und aus aus dem Kreis Dahme-Spreewald, die Gemein- Brandenburg umfasst das Berliner Umland berg Stadt, , Rüdnitz, Schorfheide, dem Kreis Märkisch-Oderland, die Gemein- den Brieselang, Dallgow-Döberitz, , und den weiteren Metropolenraum. Sydower Fließ und Ziethen aus dem Kreis den Fürstenberg/Havel Stadt, Stadt, Schönwalde-Glien und aus dem Barnim, die Gemeinden Alt Zauche-Wußwerk, Großwoltersdorf, , Stadt, Kreis Havelland, die Gemeinden Altlandsberg, , , Byhleguhre-Byhlen, Löwenberger Land, Schönermark, Sonnen- Fredersdorf-Vogelsdorf, Hoppegarten, Neu- , Golßen Stadt, Groß Köris, Halbe, berg, und Stadt aus dem enhagen bei Berlin, Petershagen/Eggersdorf, , , , Kasel-Golzig, Kreis Oberhavel, die Gemeinden , Rüdersdorf bei Berlin und Strausberg aus dem Uckermark Krausnick-Groß Wasserburg, Stadt, Stadt, Berkenbrück, (Mark), Kreis Märkisch-Oderland, die Gemeinden Bir- Prignitz Lübben (Spreewald) Stadt, Stadt, Mär- Brieskow-Finkenheerd, Diensdorf-Radlow, Ostprignitz- kenwerder, Glienicke/Nordbahn, , Ruppin Oberhavel kisch Buchholz Stadt, Märkische Heide, Mün- Eisenhüttenstadt Stadt, Friedland Stadt, Fürs- Barnim , , Mühlenbecker chehofe, , Rietzneuendorf-Staakow, tenwalde/Spree, Groß Lindow, Grunow-Dam- Land, Oberkrämer, Oranienburg und aus Märkisch- , Schönwald, Schwerin, , mendorf, , , , Havelland Oderland dem Kreis Oberhavel, die Gemeinden Erkner, , , , Madlitz-Wilmersdorf, , Müllrose Stadt, Potsdam- Mittelmark Gosen-Neu Zittau, Grünheide (Mark), Schönei- Pots- dam Stadt und aus dem Kreis Dah- Neißemünde, , Ragow-Merz, , Brandenburg Frankfurt che bei Berlin und Woltersdorf aus dem Kreis a.d. Havel (Oder) me-Spreewald, die Gemeinden Stadt, , Rietz-Neuendorf, , Oder-Spree Oder-Spree, die Gemeinden Kleinmachnow, Potsdam- , Großderschau, , , , , Steinhöfel, Storkow Mittelmark , , Schwielowsee, Stahns- Teltow- Kleßen-Görne, , Märkisch Luch, Milo- (Mark) Stadt, , Vogelsang, Wendisch Fläming dorf, Teltow und (Havel) aus dem Kreis Dahme-Spreewald wer Land, Mühlenberge, , , Rietz, und aus dem Kreis Potsdam-Mittelmark sowie die Gemeinden , , Stadt, Oder-Spree, die Gemeinden , , Cottbus -Mahlow, Großbeeren, Ludwigs- Ober- Spree-Neiße Stadt, , Stadt, , Ste- , Belzig Stadt, , Borkhei- Elbe- spree- felde und Rangsdorf aus dem Kreis Teltow-Flä- Elster wald- chow-Ferchesar und aus dem Kreis de, , Brück Stadt, , Golzow, Berlin Lausitz ming. Havelland, die Gemeinden , Bad Görzke, Gräben, Stadt, , Berliner Umland Das Ballungsgebiet Berlin umfasst das Land Freienwalde (Oder) Stadt, Beiersdorf-Freuden- , Mühlenfl ieß, Stadt, Päwesin, Ballungsgebiet Berlin Berlin und das Berliner Umland. berg, Bleyen-Genschmar, , , , Groß Kreutz (Havel), Ra- weiterer Metropolenraum

* Begriff e analog zur Defi nition im Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg 2009

28 Eine Region wächst zusammen Eine Analyse demografi scher und ökonomischer Verfl echtungen 29 IMPRESSUM

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Stand November 2018

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