<<

Hans J. Wulff Gesundheitskulte, Körperhysterie und Nahrungsmittelindustrie: Am Beispiel von Alan Parkers Film THE ROAD TO WELLVILLE (WILLKOMMEN IN WELLVILLE, 1994) [1]

Eine erste Fassung dieses Artikels erschien in: KulturPoetik 3,1, 2003, S. 96-112. Bibliographische Angabe der Online-Fassung: http://www.derwulff.de/2-116.

Abstract: THE ROAD TO WELLVILLE (USA 1994, Alan Par- zin nicht als objektiver Verlauf von Entdeckungen ker) satirizes the life and work of Dr. John Harvey Kel- und Methoden, von Praktiken der Behandlung und logg, one of the inventors of cornflakes and peanut , Annahmen über die Struktur von Körper und Krank- one of the founders of Kellogg‘s Company. The story of the film ist narrated in three sub-stories producing a mul- heit gegeben, sondern muß immer wieder neu kontu- ti-facetted view on what‘s happening and how it works. It riert werden. Der Blick auf die Geschichte der Medi- organizes an ironic and sarcastic view on a vision of hy- zin zeigt sich weniger als ein Versammeln der Fak- gienics - health is a consequence of a strictly ascetic li- ten denn als ein Blick auf vergangene Annahmen ving -, on the industrial production of food, on a pedago- über die Wirklichkeit des Körpers, über die Rolle gic ideology of producing normality by compelling the in- dividual, and on hysteria as a mode of being aware of des Mediziners, über die Beziehung zwischen Ärz- body, sexuality, and health. ten und Patienten. Die Vorstellungen der Krankheit reflektieren historisch die Beziehungen zwischen Mensch und Umwelt, zwischen Sünde, Krankheit Das Problem und Strafe oder auch zwischen der Unreinheit des Lebens und einer Reinigung, die Heilung bewirkt. In den Thesen zur Geschichte als Allegorie verwen- det Walter Benjamin das Bild eines rückwärtsflie- Die volkstümliche Auseinandersetzung mit den Me- genden Engels als Bild für die Probleme der Ge- thoden und Theorien der Medizin begleitet die Ge- schichtsdarstellung - in die Zukunft hineinfliegend, schichte der Medizin von Beginn an. Historische die Augen auf das Vergangene gerichtet. Er bezieht oder historisierende Darstellung der Medizin oder sich auf die Zeichnung Angelus Novus von Paul medizinischer Themen muß über die historische Be- Klee, die Benjamin selbst besaß, die aber als verlo- fangenheit der Geschichtsschreibung nachdenken, ren gilt und nur noch als Reproduktion existiert [2]. weil das Wissen der Medizin keinem reinen Fort- Die Darstellung von Geschichte im Spielfilm hat es schrittsmodell folgt - es ist voller Brüche und Um- mit einer ähnlichen Paradoxie des Blicks zu tun - das brüche, voller Widersprüche und Unvereinbarkeiten. Vergangene wird von heute aus besprochen, und erst Nachdenken über historische Medizin ist auch Nach- heute finden wir die Anlässe und die Gründe, das zu denken über ihr sich veränderndes soziales Verständ- benennen, was an Geschichte wichtig war. Jeder nis, über verschiedene Modelle von Heilung oder Mensch erfindet sich seine Geschichte, sagt Max Hilfe, über Vorstellungen über den Patienten. Und es Frisch einmal über Autobiographien. Erst im Nach- ist zugleich eine Reflexion über heutige Medizin im hinein wird aus Zugestoßenem das, was als wichtig sozialen Feld, über die Probleme und Kontroversen, und erzählenswert gilt, herausgeschält. Manche Pha- die im medizinischen Diskurs verhandelt werden, se der Geschichte ist vom Kino geradezu neu erfun- die Ansichten und Einstellungen, die sich auf die den worden. Nicht umsonst spricht man von der medizinischen Praktike und Institutionen richten. „Hollywood invention of Ancient Rome“ und der- gleichen mehr. Der Gegenwartsbezug ist noch tiefer Mein Beitrag wird an Alan Parkers Film WILLKOM- - ein Film über die Geschichte der Medizin reflek- MEN IN WELLVILLE aus dem Jahre 1994 zeigen, mit tiert das, was heute als wichtig gilt, und dient oft ge- welchen ästhetischen und rhetorischen Mitteln neue- nug dazu, um über Heutiges zu sprechen. Geschichte re Spielfilme die Geschichte medizinischer Themen im Film (wie in allen anderen Künsten) ist ein Spie- darstellen und als Mittel nutzen, über heutige Be- gel, die Inszenierung ein Spiel mit Bande. findlichkeiten nachzudenken. Der Film ist deshalb so interessant, weil er So, wie Autobiographien nicht vorgefunden, sondern erfunden werden, ist auch die Geschichte der Medi- (1) sich mit einem der Propheten einer „industriellen vegetarische Ernährung oder auch Diäten sind ange- Medizin“ befaßt, die das Medizinische als Klammer sagt, Darmspülungen, Mineralbäder und operative des Lebensstils ausgewiesen hat und daraus eine in- Eingriffe sind die Anwendungen. dustrielle Lebensmittelproduktion entwickelte, (2) weil der Film historisch sehr genau recherchiert 1907 [6]: Zu dieser Hochburg der Gesundheit kom- ist und die vorgeführten Methoden der „Arbeit am men Eleanor und Will Lightbody (Bridget Fonda Körper“ geschichtlich belegt sind, auch ist das histo- und Matthew Broderick). Eleanor war schon mehr- rische Wellville äußerst genau nachgebildet worden; fach da und hat ihren Mann mitgebracht, weil er an (3) weil er die Potentiale medizinischen Stils und der Verdauungsstörungen leidet. An dem armen Will Begegnung von Arzt und Patient in drei konkurrie- wird die ganze perfekte Maschinerie des Sanatori- rende Ärzte-Figuren entfaltet; ums demonstriert: Der Chef höchstpersönlich dia- (4) und weil er an den in den neunziger Jahren neu gnostiziert schon bei der Begrüßung in ihm einen entflammenden Körper-Diskurs angeschlossen ist schwerkranken Mann, sofort wird er von seiner Frau und die Fragen einer gesunden Lebensweise im Ho- getrennt, in einem Rollstuhl auf sein Zimmer ver- rizont von Bezügen diskutiert, die zeitgenössisch, frachtet, mit Einläufen traktiert (eine von Dr. Kel- nicht nur historisch sind. loggs Standard-Therapien), in Spezialmaschinen, die Folterinstrumenten gleichen, massiert, mit Elektro- schocks und kalten Güssen behandelt. Gemeinerwei- Der Film se wird ihm auch noch die attraktive Schwester Gra- ves als persönliche Pflegerin zugeteilt - und er hat Der Film von Alan Parker basiert auf dem umfang- vor lauter Enthaltsamkeit bereits Halluzinationen, in reichen (und niemals langweiligen) Roman gleichen denen er jede halbwegs hübsche Frau nackt sieht. Titels von T. Coraghessan Boyle, der 1993 zuerst als Eleanor dagegen nimmt das Leben im Sanatorium, Fortsetzungsgeschichte im Rolling Stone erschien, in das Will wie ein Irrenhaus erscheint, begeistert wie- mehrere Sprachen übersetzt wurde und ein Bestsel- der auf und erneuert ihre Freundschaft mit dem As- ler war. Alan Parker sicherte sich sofort die Rechte sistenzarzt Dr. Frank Linniman und ihrer Vertrauten an dem Stoff und verfilmte das Buch 1994. Virginia Cranehill.

Den historischen Tatsachen folgend, führt Dr. John Parallel zur Geschichte der Lightbodys wird die Ge- Harvey Kellogg [3] mit strengen Prinzipien zu An- schichte von Charlie Ossining (John Cusack) er- fang dieses Jahrhunderts ein Sanatorium in Battle zählt: Charlie will reich werden, und zwar mit "Per- Creek im amerikanischen Mittelwesten [4]. Er hatte Fo" ("Perfect Food"), einem Plagiat der berühmten 1875 dort zu arbeiten begonnen. Die Anstalt, die von "Kellogg's Cornflakes". Seine Geldgier und Leicht- den Sieben-Tage-Adventisten gegründet worden war gläubigkeit haben ihn in die Hände des Betrügers [5] und zur körperlichen Ertüchtigung nach den Pro- Goodloe Bender getrieben, der das Geld verpraßt, grammen der Adventisten dienen sollte, ist ein im das Mrs. Hookstratten, Charlies reiche Tante, diesem viktorianischen Stil gehaltenes Sanatorium für ein zur Gründung einer Existenz gegeben hat. Publikum der Reichen und Berühmten. Kellogg ist trotz dieser luxuriösen Umgebung konsequenter Ver- Aber auch Dr. Kellogg hat Probleme: Sein mißrate- fechter einer puritanisch-asketischen Lebensweise, ner Adoptivsohn George (Dana Carvey), ein Trinker die medizinischen Programme sind dementspre- und Herumtreiber, taucht im Sanatorium auf, weil er chend: Geschlechtsverkehr (auch unter Eheleuten) Geld haben will. Er hat seinen Adoptivvater schon gilt als ungesund, Selbstbefriedigung erst recht. als Kind zur Verzweiflung gebracht, wie mehrere un- Fleisch, so demonstriert der Arzt gleich am Beginn gemein komische Rückblenden zeigen: George, vom des Films in einem Vortrag seinem entsetzten Publi- strengen Vater dazu verdonnert, zur Haustür herein- kum an zwei Proben, ist unter dem Mikroskop nicht zukommen und seine Jacke am vorgesehenen Platz von Pferdedung zu unterscheiden. Alkohol ist streng aufzuhängen, bis er begriffen habe, daß man sie verboten. Im Sanatorium wendet Kellogg alle Me- nicht auf den Boden wirft, betreibt diese eine Aktion thoden an, die er in seinen exaltierten Reden vor über mehrere Tage fast pausenlos, bis Dr. Kellogg dem Programm einer konsequenten Körperreinigung ihn geradezu anfleht, aufzuhören - worauf George begründet - sexuelle Enthaltsamkeit, viel Bewegung die Jacke auf den Boden wirft und zu Bett geht, wie (die an aerobische Übungen gemahnt) und gesunde es ihm befohlen worden war. George macht beim Weihnachtsliedersingen Furzgeräusche mit dem verrückter zu sein scheint als Dr. Kellogg. Durch ihn Mund, ein anderes Mal rebelliert er stundenlang gerät sie an Dr. Spitzvogel, einen Scharlatan, der lautstark gegen das den Kindern servierte gesunde Frauen durch masturbatorische "Unterleibsmanipu- Essen. Bei Vater und Sohn verkörpert jeder das, was lation" behandelt, um Verspannungen zu lösen. der andere haßt, und sie verabscheuen sich zutiefst. Damit also George schnell aus der sauberen Klinik Charlie, Mr. Bender und George haben inzwischen, verschwindet, erhält er sein Geld. nachdem ihre eigene Frühstücksflockenproduktion danebengegangen ist, eine Wagenladung der Origi- Will ergibt sich mittlerweile in sein Schicksal und nal-Cornflakes gestohlen und in ihre Per-Fo-Packun- schließt Freundschaft mit Endymion Hart-Jones gen umgefüllt. Bender verkauft sie und macht sich (John Neville). Er fängt auch eine Liebschaft mit der mit dem Erlös davon, Charlie die unbezahlte Hotel- bleichsüchtigen Miß Muntz an. rechnung hinterlassend. Außerdem wartet bereits die Polizei, weil Bender ein gesuchter Hochstapler ist. Bender hat im Rahmen seiner Versuche, Verbindun- Weiterhin hat Dr. Kellogg über seine Anwälte Klage gen zur Gründung einer Frühstücksflockenfirma an- wegen Patentverletzung eingereicht. Charlie soll al- zuknüpfen, inzwischen die Bekanntschaft von Geor- les ausbaden, was er natürlich nicht einsieht. Er läuft ge Kellogg gemacht. Gemeinsam mit einem aus dem einfach davon. Jetzt gibt es nur noch einen Weg: Sei- Sanatorium gefeuerten Stallarbeiter ziehen Bender, ne Tante, die ebenfalls Patientin in Kelloggs Sanato- Charlie und George in einer stillgelegten, völlig her- rium ist und Charlie brieflich ihr Kommen angekün- untergekommenen Fabrik die Produktion von Früh- digt hatte, darf nichts von dem Betrug erfahren. Er stücksflocken auf. Das Ergebnis ihrer Bemühungen muß versuchen, noch mehr Geld von ihr zu erhalten, wollen allerdings nicht einmal die Schweine fressen. um so die Schulden zu bezahlen, die Bender hinter- lassen hat. Aus diesem Grund taucht Charlie bei ei- Will hat einen sehr schlechten Tag: Beim morgendli- nem Sommerfest im Sanatorium auf. Dr. Kellogg chen Fußbad, bei dem den Patienten Stromschläge weiß jedoch, daß Charlie an dem Betrug beteiligt ist, verabreicht werden, wünscht sich Endymion wieder läßt in einer öffentlichen Rede den Betrug auffliegen einmal "mehr Ampère", was damit endet, daß der und den Täter festnehmen. Pfleger und "Mr. Unpronounceable", ein russischer Patient, den keiner versteht, tödliche Stromschläge Am gleichen Tag entdeckt Will, der sich inzwischen erleiden. Endymion nimmt es ziemlich gelassen hin, von seiner Operation erholt hat und von Dr. Kellogg aber Will packt das kalte Grauen bei dem Gedanken, über die neue "Therapie" seiner Frau in Kenntnis ge- daß der Gesundheitsfanatiker Kellogg seine Patien- setzt wurde, Dr. Spitzvogel bei der "Arbeit" an Elea- ten unter Umständen tödlichen Stromschlägen aus- nor und Virginia, mit Badger als Voyeur. Seine Ge- setzt. Er kommt auf sein Zimmer, gegenüber wird duld ist endlich zu Ende: Er verprügelt Spitzvogel das Bett von Miß Muntz neu bezogen, und er erfährt und schleppt Eleanor mit sich. Er erklärt sich als ge- von den Pflegerinnen, daß die arme Ida am Morgen heilt, zumal er vorher der Versuchung einer weiteren gestorben sei. Vor dem Haupteingang des "San" bil- außerehelichen Eskapade in Gestalt von Schwester det der vom Herzschlag getroffene Poultney Dab, Graves widerstanden hat, und so verlassen die Light- seines Zeichens Sekretär von Dr. Kellogg, den Mit- bodys das "San". Ein Sprung in die Zukunft zeigt sie telpunkt eines Menschenauflaufes, als Will aus dem als glückliches Ehepaar mit vier Töchtern. Haus rennt. Drei Tote an einem Morgen! Will flieht, betrinkt und überfrißt sich in der Stadt an Fleisch. George, wütend darüber, daß wieder einmal eine Ge- Bei seiner Rückkehr wird er von der schockierten legenheit, an Geld zu kommen und gleichzeitig sei- Eleanor entdeckt und Dr. Kellogg vorgeführt. Dieser nem Pflegevater eins auszuwischen, zunichte gewor- beschließt nach einer saftigen moralischen Strafpre- den ist, legt Feuer im Sanatorium und verhöhnt dann digt eine Operation. Will ist zunächst überzeugt, daß seinen Adoptivvater Dr. Kellogg. Dieser verfolgt man ihn kastrieren will, aber es geht nur um ein ihn, um ihn von weiterer Brandstiftung abzuhalten, Stück seines renitenten, trägen Darmes. und taucht ihn nach längerer Verfolgungsjagd schließlich in einem großen Bottich mit Erdnußbut- Eleanor hat inzwischen die Bekanntschaft von Mr. ter unter. George gibt erschöpft klein bei, die beiden Lionel Badger (Colm Meaney) gemacht, einem fana- versöhnen sich. Vater und Sohn können sich gemein- tischen Tierschützer und Vegetarier, der noch etwas sam mit knapper Not aus dem Gebäude retten, das völlig niederbrennt. Der herbeigerufene Feuerwehr- gängig übereuphorisch gespielt. Eine Anekdote be- wagen stößt mit dem Pferdewagen zusammen, der richtet, daß Hopkins von Bugs Bunny geträumt hätte Charlie Ossining ins Gefängnis bringt. Charlie kann und erst nach diesem Traum Parker davon überzeug- fliehen. Er wird mit einem Plagiat von Coca Cola zu te, die Maske entsprechend zu gestalten. Dieser Hin- Geld kommen. Dr. Kellogg baut in der Zukunft das weis ist deshalb wichtig, weil er darauf verweist, daß gut versicherte Sanatorium noch größer und prächti- die Hauptfigur eine Amalgamierung verschiedener ger wieder auf und stirbt so aktiv, wie er gelebt hat: Figuren- und Bildvorstellungen ist. Neben das Bild Bei einem Sprung vom Dreimeterbrett erleidet er in des Arztes, Hygiene-Propagandisten und Industriel- der Luft einen tödlichen Herzschlag - der Film endet len tritt das kulturelle Schema des Bugs Bunny - das mit einem gefrorenen Bild des Toten in der Luft. Bild eines Großmauls und Tricksters, eines Gauners und Maulhelden, das geradezu prototypisch den ex- zessiven Stil der Comic-Repräsentation vertritt und Satire damit auch formal einen Hinweis auf das Register und den Tonfall gibt, in dem die Erzählung vorge- So kompliziert die Erzählung des Films ist, so wenig trgen wird. ist dies ein narrativer Film. Es sind die Themen und die „Subtexte“, die das Interesse des Zuschauers auf Hopkins‘ Kellogg ist in konsequentem overacting sich ziehen. Die story ist nur dienendes Element. ausgespielt. Eine typische Szene findet sich gleich Und es sind die zahllosen Widersprüche, die die Ge- zu Beginn des Films: Dr. Kellogg gibt Reportern ein flechte von Themen hervortreiben und die den Kern Interview, macht dabei mit den Armen gymnastische der satirischen Methode des Films ausmachen. Übungen an einer Maschine, während er gleichzeitig ein Kneippsches Fußbad nimmt. Bei alledem befin- Oberflächlich gesehen ist ROAD TO WELLVILLE eine det sich auf einer rotierenden Plattform. Die Eitel- Hymne auf die amerikanische Kultur der Hygiene, keit, die sich in dieser hektischen Überaktivität arti- Ernährung und Sauberkeit (resp. ihrer Kulte). Gera- kuliert, ist schier grenzenlos. Die Hyperaktivität de die Anfangsszene zelebriert die lustvolle Bewe- Kelloggs zeichnet im übrigen das ganze Sanatorium gung der Sanatorianer in der Natur zu gemeinsamer aus, wie schon die Eingangsszene zeigt: „Eine Grup- Musik. Aber sie stellt auch den verkrampften, gera- pe Patienten macht Lauftraining, läuft an Damen in dezu hysterischen Modus aus, in dem das Lied vor- Leibchen und ‚Liebestötern‘ vorbei, die unter Anlei- getragen, das musikalisch überformte Gelächter tung einer dicken Sängerin Lachübungen machen, rhythmisch hervorgestoßen wird: Das ist eine Lust, Patienten trainieren im Fitness-Raum, andere wer- die nahe am Hysterischen liegt. Das Lachen ist er- den von Massage-Maschinen in einer Reihe wie am zwungen, Teil einer „Lach-Therapie“, die Gymnas- Fließband traktiert“ [8]. tik und Atemübungen miteinander kombiniert. Spaß zu haben und das Unterwerfen unter eine scharfe Kontrolle der Gesundheitsübungen treten zum ers- Kulte der Gesundheit tenmal zusammen [7]. Zugleich wird zum erstenmal das Autoritätsproblem einer Medizin angesprochen, Kellogg ist ein Prediger, der offenbar unter großer das lustvolles Leben und disziplinierte Körperer- Anspannung agiert. Er erscheint wie eine Mischung tüchtigung in eins zu denken versucht. zwischen Televangelist und Marktschreier. Er preist sein Gesundheitsprogramm wie von einer Obsession Keine Hymne also. Die Mißtöne und manchmal gro- getrieben an [9]. Er kondensiert seine Ansichten in tesken, manchmal burlesken Übertreibungen beherr- knappen Aphorismen, die als Kernsätze einer Heils- schen den Tonfall, in dem die Geschichte vorgetra- lehre gleichwohl absurd wirken: gen wird. Es ist allenthalben spürbar, daß der Film sein Thema in kritischer Distanz bespricht. Er ist Clean bowels make for clean thoughts [10]. The eine Satire auf die amerikanischen Gesundheitskulte, tongue is the billboard of the bowels. We are but und der Modus der Übertreibung und der Verschär- lifeguards on the shores of the alimentary canal. fung ist schon hier am Beginn des Films äußerst An erection is a flagpole on your grave [11]. spürbar: Eine der ersten Figuren, die der Zuschauer [Saubere Därme machen saubere Gedanken. Die kennenlernt, ist Kellogg. Seine Rolle wird von ei- Zunge ist das Schaufenster des Darms. Wir sind nem hasenzahntragenden Anthony Hopkins durch- Lebensretter an den Küsten der Nahrungsgedär- me. Eine Erektion ist eine Fahnenstange an dei- mus der Lebensführung bei gleichzeitiger Bewah- nem Grab.] rung konsumistischer und hedonistischer Grundein- stellungen, wie wir sie in dieser Kombination erst Kellogg schart Patienten wie Jünger um sich. So ab- aus der Endphase des 20. Jahrhunderts kennen. strus die Therapien auch sein mögen (Einläufe, Elek- trobäder, batteriegespeiste Behandlung der Genitali- Die offensive Abwehr von Alkohol, Kaffee und Ni- en etc.), die Patienten liefern sich ihnen mit heiligem kotin ist so nicht allein rückwärtsgewandt, sondern Ernst aus. Der Unterwerfungsgestus ist von Kellogg historisch doppelt verankert. Es geht auch nicht um auch gefordert, und wird er nicht vollzogen - die Ge- eine „Rückkehr zum natürlichen Leben“ oder zu ei- orge-Geschichte handelt ausschließlich davon, daß nem ursprünglicheren Modell der Lebensvollzüge, einer sich weigert, sich Kellogg zu unterwerfen -, sondern um eine Kritik der Lebensformen, die die reagiert Kellogg aggressiv. (In der Romanvorlage Industrie-Städte ausgebildet haben. Das Genuß-, bringt Kellogg am Ende den mißratenen Sohn sogar Rausch- und Völlerei-Verbot ist für uns ein deutli- um.) cher Angriff auf die urbanen Lebensverhältnisse des 20. Jahrhunderts. Aber diese Ansicht ist natürlich „For the ideologist, is a hygienic reli- synthetisch, geschieht von heute aus: Kelloggs origi- gion“, schreibt Jarvis [12]. Kellogg ist Hohepriester nales Programm war gegen Lebensweisen des 19. eines Ernährungsprogramms, das wie ein Glaubens- Jahrhunderts gewendet. Der Film zeigt die Welt der bekenntnis zelebriert wird. Dementsprechend auto- Kneipen und Restaurants in den Bildwelten von al- kratisch ist der Anspruch, den Kellogg an seine Pati- ten Pubs und Saloons. So stabil die Assoziation ist, enten hat - die er eigentlich wie Gemeindemitglieder das Gesundheitsprogramm Kelloggs als Produkt 20. behandelt [13]. Die Unterwerfung unter den Vegeta- Jahrhunderts anzusehen, werden durch die Hand- rismus gestattet es, Selbstzüchtigung zu betreiben. lungsorte und die Ausstattung die stereotypen Vor- Die Zuwendung zum eigenen Körper ist durchaus stellungen des öffentlichen Lebens im ausgehenden von masochistischen Zügen begleitet. Schuld ist al- 19. Jahrhundert zusätzlich wachgerufen. Es entsteht lenthalben spürbar und wird vor allem am Verhältnis ein Ort „zwischen“ den Zeiten, in einer Zwischen- der Lightbodys exemplifiziert. Das Exzessive findet zeit, die Historisches mischt und zu etwas Neuem hier keinen Platz. Die neurotische Grundorientierung synthetisiert. ist evident, die zudem auf kollektive Askesen von Glaubensgemeinschaften verweisen: Der Zusammenhang von Vegetarismus und asketi- scher Lebensführung ist sogar dreifach historisch The belief that salvation is attainable by esche- verankert: in einem phatisch-soziologischen Modell wing worldly pleasures marked the asceticism of des Zusammenhalts verschworener Glaubensge- early Christian zealots. Similarly, health neurotics meinschaften, in den medial vermittelten Stereotypi- with medical problems seem to believe that the en des öffentlichen Lebens im 19. Jahrhundert und more they restrict their alimentary pleasures, the in den neuesten Entwicklungen der Körperkulturen. more their health will improve. Fasting, austere Die verkehrten und ver=rückten Zeitbezüge der Ge- diets, , and the ingestion of bitter herbs schichtsschreibung in den Mitteln des Kinos und der are consistent with the psychological needs of he- Fiktion werden greifbar - Geschichte wird erfunden alth neurotics, many of whom shun those voices und spiegelt nicht allein das Vergangene, sondern of conventional medicine and public health that auch das Gegenwärtige. Kellogg verbündet sich mit might disenchant them [14]. den Bünden für gesunde Ernährung, für naturnahes Leben, die seit 1980 modisch geworden sind. Und Die vegetarische Enthaltsamkeit, die Kellogg pre- der Film kritisiert und karikiert nicht nur Kellogg digt, öffnet die Lebensweise des Kollektivs in Battle und das Sanatorium von Wellville, sondern vor al- Creek aber nicht nur in die Geschichte religiöser Ge- lem die zeitgenössischen Bewegungen gegen die meinschaften. Natürlich ist Wellville nur eine Sekte Genußmittel und für eine neue, sportlich motivierte in einem säkularisierten Sinne. Es gehört zu den sati- und orientierte Askese. rischen Widersprüchen des Films, daß der Enthalt- samkeit in der Ernährung ein ausgestellter Luxus in Ebert weist darauf hin, daß die Bedingungen dafür, den anderen Bereichen des Alltagslebens entgegen- den Film zu genießen, womöglich damit zusammen- steht. Darin realisiert sich in Wellville ein Rigoris- hängen, daß man die Kultur der „health food stores, entranced by products like TVP, Gardenburgers, soy Methoden der Satire milk, barbecued and the ominous Slimming Tea“ kennen müsse [15]. Erst dann erschließt sich Um die Charakteristik Kellogs zwischen Evangelis- die im Film beschworene Gesundheitswelt als mus und Medizin herauszuarbeiten, bietet Parker das Zwangswelt. Asketische Lebensweisen unterwerfen Körperverhältnis der Ärzte in dreifacher Facettie- den eigenen Körper geistiger Kontrolle. Das Macht- rung an. Da ist Kellogg, der offensive Verfechter ei- und Kontrollverhältnis zwischen Körper und Geist nes asketisch kontrollierten Verhältnisses zum Kör- steht zur Disposition - eine Trennung, die gerade perlichen. Er ist Vegetarier und plädiert für radikale christlichen Kulturen bestens bekannt sein müßte sexuelle Abstinenz. Für ihn ist „Reinheit“ der höchs- und gelegentlich zu geradezu zwanghaften Formen te Wert, „Reinigung“ darum auch die fundamentale geführt hat (und in den neuen Körperkulten immer medizinische Technik. Mr. Badger, ein fanatischer noch führt). Das Fleisch ist willig, der Geist ist Tierschützer und Vegetarier, ist ein zweiter Typus - schwach. Und umgekehrt. Kritik an Askese muß das er verficht ein „gesundes“ und lustvolles Leben, plä- Körper-Wille-Verhältnis anders fassen. Indem die diert für Naturnähe und Mäßigung auch im Sexuel- Beziehung der Patienten zur eigenen Körperlichkeit len. Er ist Barfußgänger, weil er die Berührung der z.B. als hysterisches Verhältnis gefaßt wird. Das Erde verspüren will. Und da ist schließlich der be- Hysterische ist zentriert auf die Wahrnehmung des kennende Nudist Dr. Spitzvogel, der wie fast alles eigenen Körpers und seiner Funktionen. Dieses und Exzessive in diesem Film aus Deutschland kommt. auch die anderen Kennzeichen der Hysterie - Labili- Er ist orgiastisch orientiert, führt das Kranke auf tät, Affekterregbarkeit bei geringer Nachhaltigkeit Verklemmtheit zurück - und sexuelle Freizügigkeit der Gefühle, Unechtheit des Gefühlslebens, Erleb- führt konsequenterweise zu Heilungsprozessen. Daß nishunger bei gleichzeitiger Erlebnisunfähigkeit, ge- er bei seinen Massagen deutsche Volkslieder singt, ziertes, theatralisches Verhalten - treten an allen Pati- gibt dem Ganzen eine weitere groteske Spitze. enten auf. Der Film verbündet das Hysterische als besonderen Modus des In-der-Welt-Seins gezielt mit Die drei Ärzte sind Karikaturen der medizinischen den Programmen des Gesund-Lebens - als Ausrich- Programme, für die sie stehen. Sie sind „Figuren“ in tung der eigenen Aufmerksamkeit, aber auch als Un- einem strengen Sinne des Wortes. Figuren sind kul- terwerfungsgestus und Bereitschaft zur Selbstzucht. turelle Größen, nicht psychologische [16]. Sie gehö- ren dem Theater und dem Film an, sind Elemente Kritik an und Belustigung über ein asketisches Le- der Dramaturgie. Ihre Geschichten sind Stereotypi- bens- und Leibideal finden sich in der Filmgeschich- en. Das Karikaturenhafte der Figurenkomödie läßt te mehrfach. Alfred Hitchcocks MR. AND MRS. SMITH sich nun in ROAD TO WELLVILLE nicht allein an den (1942) z. B. enthält gleich drei explizite Bezüge zu Arztfiguren festmachen, sondern ist auf allen Ebe- den Geboten des Diätismus. Smith erzählt, in einem nen des Films nachzuspüren. Der Film verzeichnet Vortrag der Temperenzler hätte der Redner Alkohol bewußt seine Figuren, indem er einzelne ihrer Cha- in die Augen der Zuhörer gespritzt und sie gewarnt, rakterzüge übertreibt, isoliert, in skurriler Isolation daß Alkohol genauso die Magenwände verätze wie anbietet. Darum ist auch die George-Geschichte ein die Augen; daraufhin habe ein Trinker Cornflakes holzschnittartig wirkendes, manchmal groteskes Fi- geholt und sie dem Redner in die Augen gerieben, guren-Melodram. Um eine psychologische Durch- darauf hinweisend, daß Cornflakes in dieser Weise dringung der Handlung geht es dabei nicht. den Magen schädigten. Gegen die sexuelle Erregt- heit des Ehemanns habe im ersten Ehejahr nicht ein- Immer wieder wird auf die literarische und filmische mal strenge Diät geholfen, erfährt der Zuschauer en Tradition dieser Methode der satirischen Übertrei- passant. Und als der Ehemann der ehelichen Woh- bung zurückverwiesen. Auch die Slapstick-Einlagen nung verwiesen wird, zieht er ausgerechnet in den folgen den Traditionen der Figurenkomödie: Ossi- „Beefeaters Club“ - und es verwundert nicht, daß ning versucht zu fliehen, nachdem Dr. Kellogg ihm seine Frau mit einem asketischen Antialkoholiker die Polizei auf den Hals gehetzt hat - die Verfol- das Gegenmodell des Männlichseins ihres Mannes gungsszenen erinnern an frühe Filme mit den Key- ausprobiert. stone Cops [17]. Manche Übertreibungen erinnern an derb-drastische Formen der volkstümlichen Ko- mödie. So soll Kellogg ausgerechnet durch Mumps unfruchtbar (oder sogar impotent) geworden sein. Als Lightbody einmal dem Sanatorium entflieht, be- Die Derbheit des Skatologischen ist Teil der satiri- stellt er ein Essen, in einer wüsten Kaschemme in schen Methode. Die gerade auf die Themen des Kör- der nahen Stadt - die Szene nimmt Vorstellungen pers, der Krankheiten und der Gesundheit ausgrei- und Bilder des Saloons aus dem (Film-)Western auf. fenden Regeln der guten Sitten, der gepflegten Spra- Er ißt aber nicht das zu erwartende Steak mit Boh- che sind außer Kraft gesetzt. Der Effekt ist vehe- nen, sondern einen - rohen! - Hamburger. Das Satiri- ment: Der Film attackiert eine Medizin, die das Kör- sche als Darstellungsmethode wirkt bis in die Bild- perliche zu einer Tatsache des Sprechens transfor- gestaltung hinein. Manche Inszenierung hat die miert und sie als solche unter semantische Kontrolle Schärfe der Karikatur - Lightbody trägt z.B. in den zu bringen versucht, und dabei feiert er das Körperli- Behandlungsszenen eine Kreuzung zwischen dem che in seinen elementaren Ausdrucksformen (Genuß, Lendenschurz eines Märtyrers und einer Babywin- Sexualität, Exkrementation) auf das Deutlichste. del. Und er verbindet das Sprechen über das Exkremen- tale mit der film-internen Machtstruktur der Figuren: Die historische Lokalisierung dessen, was der Film Nur Kellogg spricht über Scheiße. In seiner Rede zeigt, ist also dadurch verklausuliert, weil Parker über die eigene Körperlichkeit offenbart sich auch sich mancher Inszenierungsmittel bedient, die auf das Machtgefälle innerhalb der Klinik und die tat- vergangene Epochen der Filmgeschichte verweisen sächliche Prüderie, die dem zwanghaften Nach-Au- und die mit diesen assoziierten Bedeuteungshorizon- ßen-Kehren von Verdauungsproblemen innewohnt. te aktiviert. So sieht Will Lightbody Frauen seiner Umgebung unbekleidet, und erst als er zur Kontrolle Aller Zentrierung des Witzes und auch des medizini- die Augen schließt und wieder öffnet, sieht er, daß schen Programms Kellogs auf das Körperliche steht sie bekleidet sind. Diese Art visueller Gags ent- aber eine unübersehbare Mechanisierung der Be- stammt den Soft-Pornos der sechziger Jahre [18] und handlung gegenüber. Der Patient gerät in eine Appa- kann als Gag nur funktionieren in einer Gesellschaft, rate-Medizin, die manchmal wiederum groteske die tendenziell prüde ist und schon das Anblicken Züge trägt. Da finden sich von Nacktheit als Verstoß gegen die guten Sitten an- ¬ Elektro-Apparaturen (Stangerbäder, batterie- sieht. Die Geschichte der Unterdrückung des Kör- getriebene Masturbationsgürtel und ähnli- perlichen in der Selbstwahrnehmung und in der so- ches), zialen Kommunikation beginnt nicht mit Wellville ¬ Maschinen zur aktiven Betätigung (Treträ- und endet nicht mit Kellogg. Der Film instrumentiert der und ähnliches) sein Thema in den Darstellungsmitteln des Jahrhun- ¬ und zur passiven Behandlung (Massageap- derts, mittelbar zeigend, daß und welche Aktualität parate, der bekannte Kelloggsche Vibrati- und Geschichte ihm innewohnt. onsstuhl usw.). Wiederum ist die Analogie zu den Instrumentarien Der Film thematisiert das Körperthema vor allem an des viel moderneren Bodybuildung evident. Auch Prozessen der Verdauung [19], die skatologische hier entwickelt sich der Körper in Auseinanderset- Grundorientierung des Witzes ist durchgängig. Viel- zung mit einem Maschinenpark. Der Widerspruch leicht ist dieses Tabu-Thema der Grund dafür, daß zwischen vorgeblicher „Natürlichkeit“ und tatsächli- gerade die amerikanischen Kritiken den Film mit cher „Mechanisierung“ der Körperertüchtigung pro- größter Distanz besprechen - „almost every gag has duziert wiederum einen Teil des Witzes und trägt to do with flatulence, vomiting, , geni- einen eigenen ironisch-satirischen Impuls. tal size, public defecation, feces-throwing or enemas“ [20]. Besonders ausgestellt ist der Zusam- Gerade Sexualität ist in der Gesundheitsprogramma- menhang von Ernährung, Exkrementation und Ge- tik Kelloggs in allen ihren Äußerungsformen zu un- ruch - der Gestank der Scheiße indiziere die Unrein- terdrücken [21]. Um so kurioser und für eine Inter- heit der Nahrung, sei Anzeichen von Fäulnis und pretation des Films um so wichtiger ist die Tatsache, Tod. Nur gesunde Ernährung vermöge geruchsfreie dass sich Patienten gegen die Entsexualisierung des Verdauungsprodukte hervorzubringen: My own Lebens zur Wehr setzen und die Therapien der Rei- stools are gigantic and have no more odour than a nigung selbst sexualisieren. Insbesondere die Elek- hot biscuit, heißt es einmal im Film. trotherapien werden von ihnen orgiastisch erfahren, ja goutiert. Die Unterwerfung unter das Diktat Kel- logs gelingt so nur zum Teil oder vielleicht sogar nur scheinbar. In diesen Momenten spricht der Film wundern über die Absonderlichkeit dessen, was vor- auch von einer „kleinen Macht“ der Patienten, die gefunden wird, weil man sie als nicht-normale En- sich auflehnen, indem sie Therapien in ihr Gegenteil klave der Realität wahrnehmen kann. verkehren. Das fußt darauf, dass der Film weniger von Krankheit als vielmehr von Lebensführung, von Gelegentlich ist moniert worden, daß die Lightbodys Körper- und Gesundheitsidealen und vom Nutzen wie Fremdkörper in der Welt des Sanatoriums wirk- der Triebkontrolle handelt. ten [23] - gerade diese Fremdheit gehört aber zum poetischen Programm des Films. Die Besucher kom- men aus einer fremden Welt, sie sind moderne Figu- Die Strategie der Teilgeschichten ren, die in das historische Ambiente sich nicht einfü- gen können und darum aber die historische Diffe- Diese stilistischen Mehrfachbindungen der Global- renz um so schärfer greifbar machen. Die Lightbo- Thematik plazieren es in einem Themenfeld, das ei- dy-Geschichte ist in gewisser Weise eine Zeitreise, nerseits historisch auf das Sanatorium in Battle in der moderne Verhaltensstile auf historische pral- Creek zurückverweist, andererseits aber eine Fülle len und sich mit diesen als unvereinbar erweisen. von Anknüpfungen eröffnet, die das Thema des Kör- pers, der Gesundheit, der Sexualität als diskursives Die Lightbodys erscheinen auch deshalb als Fremd- Thema des 20. Jahrhunderts umzirkeln und es auch körper in der Wellville-Umgebung, weil Will Light- in den Stilistiken seiner Darstellung reflektiert. Es body unter das Diktat der Kelloggschen Medizin ge- geht weniger um die vordergründige Geschichte, die rät, ohne daß dieses unbedingt mit seiner Krankheit der Film erzählt, als vielmehr um seine thematischen zu tun hat. Er leidet an einer Magenverstimmung, Anknüpfungsangebote. Hier baut der Film ein rei- die es ihm nur gestattet, Zwiebäcke und Brot zu sich ches Netzwerk an Bezügen auf, ein Anspielungsfeld, zu nehmen. Tatsächlich sind es wohl Entzugser- das analytische Qualitäten hat und deshalb als die scheinungen einer Opium-Abhängigkeit, die das geistesgeschichtliche Folie angesehen werden kann, Leiden verursachen. Seine Frau gibt ihm Opiate, um die ein ganzes Jahrhundert übergreifen kann und die seine sexuelle Aktivität zu dämpfen. Vor allem ist es rechtfertigt, just diese Geschichte am Ende des die Ehe zutiefst gestört, nach dem Verlust des ersten Jahrhunderts zu erzählen. Kindes haben Schuldgefühle die Beziehung zutiefst verändert, die Einstellung beider zur Sexualität ist Eine noch weitergehende analytische These ist in der grundverschieden geworden. Lightbody erscheint Erzählstruktur verborgen. Der Film erzählt seine Ge- gelegentlich auch als suchtgefährdeter Alkoholiker. schichte in drei parallel und alternierend vorgetrage- Eine Rücksichtnahme auf die Vorgeschichte durch nen Teilgeschichten [22]. Das Verfahren ermöglicht Kellogg findet nicht statt, der Patient hat sich der eine polyperspektivische Darstellung, die Ansatz- Therapie zu unterwerfen. Die Therapie ist universal, punkte einer Darstellung der Wellville-Welt eröffnet, sie ist unsensibel für individuelle Pathographien, die weit über das Erzählen einer einzigen geschlos- verkörpert einen einzigen diktatorisch behaupteten senen Geschichte hinausgehen und das Kellogg-Im- Stil des „guten Lebens“ und ein damit verbundenes perium in den Prozessen einer zunehmend erkennba- Glaubensprinzip. ren Industrialisierung der Gesundheit (und der Er- nährung) lokalisierbar macht. Paradoxerweise ist gerade die Trennung des Ehepaa- res Voraussetzung dafür, daß Lightbody mit seiner (1) Die Lightbody-Geschichte: Die erste Teilge- Krankenschwester anbändelt und eine Liaison mit schichte handelt von dem neurotischen Ehepaar Will einer Kranken eingeht. Seine Eleanor sagt sich von und Eleanor Lightbody, mit deren Ankunft in Well- Kelloggs Diktat der Enthaltsamkeit frei, als sie bei ville die Erzählung beginnt und mit deren Abreise er Dr. Spitzvogels Masturbationsmassagen erfährt, wel- endet. Damit ist eine Klammer gesetzt, die nach dem che sexuelle Befriedigung sie erlangen kann [24]. Muster des American Monomyth - ein Fremder Am Ende verläßt das Ehepaar Wellville verändert kommt in eine Stadt, hilft den Stadtbewohnern bei und auf dem Wege zu einer neuen Form der Bezie- der Lösung ihrer Probleme und verläßt die Stadt hung - aber nicht in Konsequenz der Therapien und wieder - gebaut ist. In diesem Fall ist damit zugleich Erklärungsmodelle, die Kellogg anbietet, sondern in eine Außen-Perspektive gegeben, die die Wellville- Absetzung von ihnen. Welt als „fremd“ erfahrbar macht. Man kann sich (2) Die Ossining-Geschichte: Die zweite handelt von Blicke auf das Geschehen, auf unterschiedliche Di- Charles Ossining, der den ökonomischen Erfolg der mensionen des Sanatoriums: Kellogg-Company kopieren will. Damit ist eine Fi- (1) auf eine medizinhygienische Vorstellung, die die gur eingeführt, die an den Traum des Erfolgs gebun- Askese als höchste Form von Gesundheit feiert, den ist und durch die die industrielle Dimension des (2) auf eine industrialisierte Produktion von synthe- Sanatoriums thematisierbar wird. Zugleich wird eine tischen Lebensmitteln, die alle der Gesundheit die- Ungleichzeitigkeit der Produktionsweisen des Kel- nen sollen und dabei erhebliche Gewinne produzie- loggs-Konzerns und der gesellschaftlichen Umwelt ren, greifbar, die die Modernität des Kellogg-Imperiums (3) auf eine pädagogisch-volkserzieherische Qualität erahnbar macht. des Gesundheitsprogramms Kelloggs, das Normali- tät durch Zwang herzustellen versucht, Die Ossining-Geschichte hat mit der Lightbody-Ge- (4) auf den Zusammenhang schließlich, der zwi- schichte kaum Berührungspunkte. Das mag man schen dem Körper-, Hygiene- und Gesundheitspro- dem Film vorwerfen [25], das mag man aber auch gramm Kelloggs und den Optionen einer Vermark- als Beitrag zum Verständnis des Kellogg-Komplexes tung der daraus ableitbaren Wünsche und Bedürfnis- ansehen: Das Sanatoriums-Geschehen und die se. gleichzeitige Industrialisierung der Lebensmittelpro- duktion werden nicht als zusammenhängend wahr- Gesundheitskulte schaffen die Bedingungen für die genommen. Zwar liefert ein gewisses Bild von „Ge- Entstehung einer Industrie. Der Ökonomisierung der sundheit“ dem Marketing industriell gefertigter Le- Gesundheit sind keine Schranken mehr gesetzt. Die bensmittel wie Cornflakes oder Erdnußbutter den se- durchgängig satirische Darstellung lokalisiert zudem mantischen und ideologischen Rahmen und schafft den Zuschauer in deutlicher Distanz vom Gesche- die Konditionen für den Konsum dieser Produkte, hen: Das Geschehen in Wellville ist lächerlich, ein doch wird nicht realisiert, daß Strukturen der bäuer- Jahrmarkt der Neurosen, der narzißtischen Störun- lichen Produktion durch ganz andere Strukturen ei- gen und der Eitelkeiten - und das eigentliche Drama, ner kapitalistischen Nahrungsmittelproduktion abge- die eigentliche story handelt von der Entstehung ei- löst werden. Gerade die Unverbundenheit der beiden nes Industrieimperiums, verborgen unter all diesem Geschichten repräsentiert das Entfremdungs- und Treiben. Anonymisierungsverhältnis des Menschen zur Ge- sundheit und ihrer ökonomischen Ausbeutung. ROAD TO WELLVILLE behandelt ein historisches Sujet. Buch und Ausstattung achten auf historische Treue. (3) Die George-Geschichte: Die dritte ist die Geor- Und doch ist der Film keine historische Darstellung. ge-Geschichte, in der der mißratene Sohn ein patri- Er nimmt das Historische als Folie, auf der Heutiges archalisch-autokratisches Machtverhalten des Arztes zur Sprache gebracht werden kann. Mit dieser und Familienvaters Kellogg gegenüber den ihm An- Ver=rückung muß alle historische Darstellung rech- vertrauten durchsichtig macht. Kellogg ist auch Ver- nen - reden über Vergangenes und Gegenwärtiges treter einer „schwarzen Pädagogik“, die den Zögling meinen. unterdrückt und durch drakonische Strafen in eine Vorstellung von „Normalität“ zu zwingen versucht, Darum ist auch eine Nach-Geschichte nötig - der die zum Schaden des Kindes gereicht. Kellogg ge- Kellogg-Konzern hat sich zu einem der größten hört so in eine Reihe mit Figuren wie Schreber, der (oder sogar dem größten) Hersteller synthetischer ähnlich eine „Natürlichkeit“ der Lebensführung mit Gesund-Nahrung entwickelt. unvermitteltem Zwang gegenüber den Kindern ver- band. Der Kellogg-Konzern [26]

Zusammenfassung Die Geschichte des Kellogg-Konzerns und der Ce- realien beginnt 1875 in Battle Creek (im US- Staat Der satirisch-ironische Darstellungsmodus, die Michigan), als der frisch promovierte Arzt Dr. John Überzeichnung der Figuren und die Gliederung der Harvey Kellogg - die Hauptfigur des Films - seine Erzählung in drei Teilgeschichten organisieren vier Arbeit im "Western Health Reform Institute" auf- nimmt. Die Stärkung und Heilung des kranken Orga- nismus durch medizinische Gymnastik, natürliches seiner Werbemaßnahmen stellte, damit werbepsy- und künstliches Sonnenlicht, vegetarische Ernährung chologische Verlagerungen von der Produkt- auf die (und unter Verzicht auf Alkohol, Kaffee und Tabak), Genußwerbung vorwegnehmend, die erst viel später Hydrotherapie und später auch Elektromassagen allgemein wurden. Der Slogan „The Kind with the standen im Zentrum der Patientenbehandlung. 1880 Flavor" wurde geboren. trat Dr. Kelloggs Bruder, , in das Sanatorium ein und übernahm den Posten des Ge- 1914 nahm die internationale Expansion ihren An- schäftsführers. Auf der Suche nach gesunder Kost fang: Kellogg trat in den kanadischen Markt ein. für die Patienten entwickelten die Brüder zahlreiche 1922 firmierte die Battle Creek Toasted Cornflake neue Produkte und Produktvarianten auf Getreideba- Company zur Kellogg Company um. Das Unterneh- sis, wie etwa ein Müsli, einen Ersatzkaffee und eine men wuchs rasant und beständig. 1924 nahm in Syd- Erdnußbutter. ney (Australien) die erste Produktionsstätte im Aus- land ihre Arbeit auf. Weiterhin wurden neue Produk- Den Durchbruch und damit den Übergang in die Le- te in das Angebot aufgenommen, die manchmal zu bensmittelindustrie brachte die Erfindung der Corn- Klassikern des Konzernangebots wurden. So nahm flakes. 1894 führten die beiden Kelloggs eine Ver- der Konzern 1928 die Kellogg‘s Rice Crispies in die suchsreihe durch, um einen Ersatz für das harte, et- Produktpalette auf, in der sie bis heute einen wichti- was fade schmeckende Brot zu kreieren, das bis da- gen Platz bewahrt haben. Ein weiteres Werk wurde hin im Sanatorium serviert wurde. Rein zufällig 1938 in Manchester (England) eröffnet, 1951 begann blieb über Nacht gekochter Weizen stehen. Am man auch in Queretaro (Mexiko) mit der Produktion. nächsten Morgen hatten sie die geniale Idee, diesen Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte der Kellogg-Kon- Weizen durch Rollen zu drehen: Schön geformte zern 6.500 Mitarbeiter weltweit. Flocken waren das Ergebnis, die nach anschließen- der Wärmetrocknung leicht und knackig schmeck- Mit seinem Privatvermögen ging W. K. Kellogg ten. In den Speisesälen des Instituts gab es die Wei- großzügig um. Bis zu seinem Tod spendete er ca. 66 zenflocken fortan mit etwas Salz gewürzt unter dem Millionen Dollar für verschiedenste wohltätige Zwe- Namen Granose. cke, sein wichtigstes Engagement wurde ab 1930 die W. K. Kellogg Foundation, die bis heute existiert Am 16. Februar 1906 - anderthalb Jahre vor der Zeit, und zu den drei größten Stiftungen der USA zählt. in der der Film spielt - gründete der 46jährige Will Am 6. Oktober 1951 starb der Konzerngründer Will Keith Kellogg die Battle Creek Toasted Corn Flake Keith Kellogg im Alter von 91 Jahren. Company. Die Produktion betrug anfänglich 1000 Packungen am Tag. Ein Jahr später stellten 300 Mit- Innovation und konsequente Produktpflege trugen arbeiter bereits 4000 Einheiten täglich her. Schon ebenso zum langfristigen Erfolg des Konzerns bei bald nach Beginn der Geschäftstätigkeit überstieg wie ein aggressives Marketing. Auf den Baby-Boom die Nachfrage die Kapazität des Unternehmens – nach dem zweiten Weltkrieg reagierte die Firma mit Anlass für Kellogg zu einer heute legendären Anzei- leckeren Frühstücks-Cerealien speziell für Kinder: genserie, in der er auf seine Lieferengpässe aufmerk- 1950 kamen die Cornpops, 1952 die sam machte, mit dem Effekt, daß die Nachfrage da- (Frosties) und 1953 die Smacks (Smacks). mit natürlich noch mehr stieg. Im August 1909 belief 1955 führte Kellogg die und 1964 mit den sich die tägliche Produktion auf mehr als 120.000 Pop-Tarts erstmals auch Produkte für den Toaster Packungen, neue Cerealien folgen: Kellogg‘s Shred- ein. Neue Produktionstechnologien ermöglichten in ded Whole Wheat Biscuits, Kellogg‘s Krumbles, den 80er Jahren Cerealien wie (1983), Just Kellogg‘s Bran Flakes und Kellogg‘s All-Bran. 1909 Right (1985), Mueslix (1987), Raisin Squares überschritt der Umsatz erstmals die Millionen-Dol- (1985), Apple Cinnamon Squares (1986), Blueberry lar-Grenze. Maßgeblich für den Erfolg des in atem- und Strawberry Squares (1987). In den 90er Jahren beraubender Geschwindigkeit wachsenden Unter- vergrößerte Kellogg die weltweiten Herstellungska- nehmens waren die kreativen Werbekampagnen und pazitäten: Neue Werke wurden 1994 in Bombay (In- sowie frühe „Point of Sale“-Aktionen des Unterneh- dien) und 1995 in Guangzhou (China) in Betrieb ge- mens. Bemerkenswert war, daß Kellogg neben der nommen. Heute produziert das Unternehmen mit positiven Wirkung auf die Gesundheit auch den rund 14.500 Mitarbeitern mehr als 50 verschiedene köstlichen Geschmack der Cerealien ins Zentrum Cerealien in 19 Ländern und vertreibt Produkte in mehr als 160 Ländern der Erde. Der Umsatz der Kellogg Company beträgt jährlich über 9 Milliarden [10] Erwähnt bei Perlman, Rez. (Anm. 7). US-Dollar. [11] Entnommen Roger Ebert, Rez. In: Chicago Sun Ti- mes, 28.10.1994.

Anmerkungen [12] William T. Jarvis, Why I Am Not a Vegetarian. In: Priorities 9,2, 1997 [online]. [1] The Road to Wellville (Willkommen in Wellville); USA 1994, Regie: Alan Parker. Produzent: Alan Parker [13] Es sei daran erinnert, dass der Sanatoriumskomplex und Robert F. Colesberry; Drehbuch: Alan Parker nach von Adventisten gegründet wurde, die eine eigene Philo- dem gleichnamigen Roman von T.C.Boyle; Musik: Ra- sophie des einfachen und gesunden Lebens verfochten chel Portman; Kamera: Peter Biziou; Darsteller: Anthony und auf den Genuss von Schweinefleisch, in manchen Hopkins (Dr. ), Bridget Fonda (Elea- Zirkeln sogar auf alle fleischliche Nahrung verzichteten. nor Lightbody), Matthew Broderick (Will Lightbody), John Cussack (Charlie Ossining), Colm Meaney [14] Jarvis, Why I am not a vegetarian (Anm. 12). (Badger), Dana Carvey (George Kellogg), John Neville (Endymion Hart-Jones). Dank geht an Britta Hartmann - [15] Ebert, Rez. (Anm. 11). sie hat wichtige Hinweise zur Überarbeitung einer älteren Fassung des Manuskripts gegeben. [16] Hans J. Wulff, La perception des personnages de film. In: Iris: Revue de Théorie de l‘Image et du Son 24, [2] Den Hinweis danke ich Frank Kessler - ich hatte den 1997, S. 15-32. Engel zunächst Bloch unterschoben. [17] Ähnlich Gottschalk, Rez. (Anm. 11). [3] Kellogg lebte von 1852 bis 1943. Die Rolle spielt hier Anthony Hopkins. Zur historischen Figur Kellogs vgl. Al- [18] Den Hinweis gibt Hartl, Sick sense of humor (Anm. bert Wirz, Die Moral auf dem Teller: dargestellt an Leben 5). und Werk von Max Bircher-Benner und John Harvey Kel- logg, zwei Pionieren der modernen Ernährung in der Tra- [19] Vgl. dazu Shane Burridge, Rez. In: IMDB Review dition der moralischen Physiologie... Zürich: Chronos 2000 [online], sowie Hal Hinson, Rez. In: Washington 1993. Post, 28.10.1994.

[4] Zur Geschichte des Sanatoriums vgl. Patsy Gerstner, [20] Hartl, Sick sense of humor (Anm. 5). The temple of health: a pictorial history of the . In: Caduceus 12, 2, Autumn 1996, S. [21] Zum Horizont der Kelloggschen Masturbations- 1-97. Phantasien vgl. John Quinter, The politics of masturbati- on. In: The Lancet (London) 345, 1995, S. 454ff. [5] Vgl. neben Gerstner, Temple (Anm. 4) auch John Hartl, Sick sense of humor. In: Film Sense 1994 [online]. [22] Vgl. Perlman, Rez. (Anm. 7); vgl. dagegen James Berardinelli, Rez. In: ReelViews 1994 [online], der nur [6] Die Inhaltswiedergabe folgt der detaillierten Darstel- von zwei Subgeschichten ausgeht. lung bei Gabi Gottschalk, Rez. In: Hopkinsville.de o.J. [online]. [23] Vgl. Berardinelli, Rez. (Anm. 22).

[7] Ein ähnliches Argument äußert Carrie Perlman, Rez. [24] Perlman, Rez. (anm. 7) moniert zu Recht, daß In: The Tech (MIT) 114,53, 1.11.1994. Bridget Fonda diesem Einstellungswandel so wenig Ge- sicht gibt. [8] Gottschalk, Rez. (Anm. 6). [25] Wie z.B. Berardinelli, Rez. (Anm. 23). [9] Zur historischen Figur Kelloggs und den Umkreis ei- ner „moralischen Physiognomie“ vgl. Wirk, Moral auf [26] Die Firmendarstellung folgt der Selbstdarstellung des dem Teller (Anm. 3). Konzerns.