100 - Jahre - Jubiläum 2018

Vom Abwart zum Hauswart Eine 100-jährige Zeitreise

Vom Abwart zum Hauswart

Liebe Leserinnen, liebe Leser 1917, der erste Weltkrieg tobt. In der Schweiz kämpft die Bevölkerung gegen Hunger und Kälte. Besonders Angestellte und Industriearbeiter leiden unter der immer grösser werdenden Versorgungskrise. Aus dieser Not heraus schliessen sich die Abwarte von Winterthur zu einer Gemeinschaft zusammen, um sich für ihre beruflichen und sozialen Anliegen gemeinsam stark zu machen und diese vor ihrem Arbeitgeber, der «Stadt Winterthur», zu vertreten. Der «Abwarteverein Winterthur» wird gegründet.

In den folgenden Jahren gelingt es den Abwarten, erste Erfolge bei den Besoldungserhöhungen und Versicherungsfragen zu erzielen. Dies verleiht dem noch jungen Verein Aufschwung, in der Folge werden immer mehr Abwarte Mitglied im Verein und auch «Auswärtige» (Veltheim, Töss, Wülflingen, Oberi und Seen waren bis 1922 noch Aussengemeinden) beginnen sich für diesen zu interessieren.

Die gewerkschaftliche Arbeit ist ein sehr wichtiger Bestandteil der Vereinsgeschichte. In den Anfängen tritt der «Städtische Beamtenverein» als Sozialpartner auf. Nachdem die Abwarte in Lohnfragen keine Unterstützung des Beamtenvereins erhielten, kehrten sie diesem den Rücken zu und traten 1920 dem «Gemeinde- und Staatsarbeiterverband», dem späteren «vpod», bei. Diese Zusammenarbeit ist erfolgreich und bringt viele Errungenschaften mit sich, die heute nicht mehr wegzudenken sind. So wird zum Beispiel 1974 der Ehepaarlohn abgeschafft und die Einführung eines eigenständigen Arbeitsverhältnisses für die mitarbeitende Ehefrau durchgesetzt.

Weiter- und Ausbildungskurse zu organisieren und Feste zu veranstalten zählen heute noch genauso zu den Vereinsaktivitäten wie Vereinsreisen in die verschiedenen Landesteile der Schweiz. Auch das nahe Ausland war Ziel einiger Reisen, von wo die Abwarte 1954 fast nicht mehr nach Hause gekommen wären, da ihnen die Schweizer Zöllner anfänglich die Einreise in ihre Heimat verwehrt hatten. Was wäre wohl passiert, wenn am anderen Morgen die Schulhäuser in Winterthur nicht geöffnet worden wären?

Heute, 100 Jahre nach der Gründung des «Abwartevereins Winterthur», ist die offensichtlichste Veränderung der Vereinsname. Als die Berufsbezeichnung Abwart durch die Bezeichnung Hauswart ersetzt wurde, hat sich auch der Verein umbenannt und ist seit der Statutenänderung offiziell der «Hauswarteverein Winterthur». Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass im Volksmund die Berufsbezeichnung Abwart weiterhin Bestand haben wird.

Verfolgen wir die Spuren, die unzählige ehrenamtlich tätige Aktuarinnen und Aktuare mit ihren Protokollen hinterlassen haben, können wir feststellen, dass wir heute noch für die gleichen Werte einstehen wie die Gründer unseres Vereines. «Vom Abwart zum Hauswart / Eine 100-jährige Zeitreise» ist die geschichtliche Zusammenfassung aus allen Unterlagen die im Vereinsarchiv lagern. Eine spannende Zeitreise, die sowohl von humorvollen Vorkommnissen, Streitigkeiten unter den Vereinsmitgliedern wie auch von harten Auseinandersetzungen mit den Vorgesetzten zeugt.

In den vergangenen 100 Jahren haben unzählige Hauswartinnen und Hauswarte, freiwillig und unentgeltlich, unzählige Stunden für unseren Verein eingesetzt. An dieser Stelle gebührt ein grosser Dank und Applaus all jenen, die an vorderster Front für die Anliegen unseres Berufsstandes eingestanden sind und den «Vereinswagen» durch ein Jahrhundert mit Kriegen, Rezessionen und Notständen gezogen haben.

Ich wünsche allen viel Spass beim Stöbern in der Vergangenheit.

Brigitte Gubler Präsidentin Hauswarteverein Winterthur

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Inhaltsverzeichnis

Liebe Leserinnen, liebe Leser Seite 1

Inhaltsverzeichnis Seite 2

Organisationskomitee 100-jähriges Jubiläum Seite 3

Wir bedanken uns herzlich Seite 4

Unsere Sponsoren Seite 5 - 19

Unser Verein heute und 1923 Seite 20 - 21

Präsidentinnen und Präsidenten Seite 22 - 23

Unser Ehrenpräsident Seite 23

Der aktuelle Vorstand Seite 24

Vom Abwart zum Hauswart / Eine 100-jährige Zeitreise Seite 25 – 103

Baujahre städtischer Schulhäuser / Liegenschaften Seite 104

Quellenverzeichnis Seite 105

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Organisationskomitee 100-jähriges Jubiläum

Daniel Binder, Roger Gubler, Max Mathys, Marcel Ochsner, Brigitte Gubler, Alexander Klemke, Beatrice Scheran, Daniel Gubler, Mathias Vogel, Roger Walter (von links)

Das Organisationskomitee hat im November 2016 die Arbeit für unsere Jubiläumsfeier aufgenommen. Unzählige freiwillige Stunden wurden eingesetzt, damit wir dieses Fest im würdevollen Rahmen feiern können. Ein grosses Dankeschön für den tollen Einsatz.

Präsidium Gubler Brigitte Talhof-Erlen

Administration Scheran Beatrice Hegifeld / Eulachpark

Finanzen / Sponsoring Walter Roger Wyden

Ochsner Marcel Feld

Webmaster Gubler Roger Michaelschule

Infrastruktur / Dekoration Binder Daniel Römerstrasse

Festwirtschaft / Bar Gubler Daniel Talhof-Erlen

Unterhaltung Klemke Alexander Lindberg

Vogel Mathias Mattenbach

Ausstellung Mathys Max Ehrenpräsident

Chronik «Vom Abwart zum Hauswart» Gubler Brigitte

Layout / Bilder Gubler Roger

Lektorat Klemke Alexander

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Wir bedanken uns herzlich bei unseren Sponsoren und Gönner

Dank grosszügiger, finanzieller Unterstützung wurde es uns ermöglicht, unsere Jubiläumsfeier vom 23. Juni 2018 im Schulhaus Wyden in würdevollem Rahmen feiern zu können. Wir schätzen uns glücklich, dass unsere Sponsorenanfragen wohlwollend beantwortet wurden. Dank grosser Unterstützung konnten wir ebenfalls unseren Wunsch, den Druck der Festschrift mit Chronik, realisieren.

Einigen grosszügigen Spendern wollen wir hier speziell danken: • Stadt Winterthur • Verband des Personals öffentlicher Dienste vpod • Wilhelm-Sport GmbH, Frauenfeld • Hasler + Co AG, Winterthur • Stadtgrün Winterthur • Verein Dorfmuseum Wülflingen • Für das Gastrecht den verantwortlichen des Schulhauses Wyden

Weitere Sponsoren und Gönner in alphabetischer Reihenfolge:

BALTENSBERGER AG, Winterthur; Blumen Rüegg, Hettlingen; Bretscher Lüftungsservice, Henggart; De Cesaris Malergeschäft, Seuzach; Diversey, Münchwilen; Drosg AG, Winterthur; E. Feldmann AG, Winterthur; Edelmann Metallbau AG, Winterthur; ELPAG Elektrotechnik AG, Winterthur; ETAVIS AG Winterthur; FAND AG, Winterthur; Fäwa-System AG, Winterthur; Häusler Dächer Fassaden AG, Winterthur; K. Steiner AG Bedachungen, Winterthur; kobelt energie, Winterthur; Maag Recycling AG, Winterthur; Pletscher und Co. AG, Schleitheim; Rapid Technic AG, Killwangen; SAGER Haustechnik AG, Winterthur; Sennhauser Schreinerei, Winterthur; Simotech Weishäupl und Walter, Seuzach; STÄHLI HAUSTECHNIK AG, Winterthur; Tawa Elektrogeräte GmbH, Winterthur; Vinothek Gran Reserva, Winterthur; VOLTA Elektro und Telecom AG, Winterthur; Willy Beyeler & Söhne AG, Winterthur; Wiwü GmbH, Winterthur; Zehnder Handel AG, Winterthur

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Unser Verein heute…….

Der Hauswarteverein Winterthur zählt zurzeit 131 Mitglieder, davon sind 74 aktive Hauswartinnen und Hauswarte, 55 pensionierte Hauswartinnen und Hauswarte und 2 Lehrlinge. Die pensionierten Mitglieder treffen sich jeden ersten Freitag im Monat um 10.00 Uhr im Café Roman in , um alte Freundschaften zu pflegen. Sie sind auch bei allen geselligen Anlässen wie Hauswartereisen und Herbstfesten mit dabei und besuchen die Herbst- und Generalversammlungen. Die aktiven Hauswartinnen und Hauswarte treffen sich, neben den geselligen Anlässen und Versammlungen, regelmässig zu berufsspezifischen Weiterbildungen und Betriebsbesichtigungen. Sie setzen sich für die Ausbildung der Lehrlinge «Fachmann/Fachfrau Betriebsunterhalt» ein und führen regelmässig Weiterbildungen für unsere Reinigungsangestellten durch. Zahlreiche Hauswarte engagieren sich als Prüfungsexperten bei den Abschlussprüfungen der Lehrlinge zum «Fachmann/Fachfrau Betriebsunterhalt» und bei der «Eidgenössischen Berufsprüfung für Hauswartinnen und Hauswarte». Die Lehrlinge werden von den Hauswartinnen und Hauswarten in einer dreijährigen Ausbildung zum «Fachmann/Fachfrau Betriebsunterhalt» geschult. Meistens sind sie nur für diese Zeit in unserem Verein und verlassen diesen nach Abschluss der Ausbildung wieder.

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………und 1923

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Präsidentinnen und Präsidenten

Karl Müller, Hans Böckli, Willi Martin, Heinrich Bernhard, Eugen Bretscher (von links)

1917 - 1928 Bassler Richard Kunstmuseum 1929 - 1934 Schalcher Jakob Geiselweid 1935 - 1940 Schmid Jakob 1941 - 1954 Scheinholzer Heinrich Heiligberg 1955 - 1958 Schorr Paul Blumenthal 1959 - 1962 Bretscher Eugen Feld 1963 - 1973 Bernhard Heinrich Hohfurri 1974 - 1982 Böckli Hans Eichliacker 1983 - 1989 Müller Karl Mattenbach 1990 - 1993 Martin Willi Altstadt 1994 - 2003 Mathys Max Hohfurri 2003 - 2008 Strehler Ruedi Rychenberg 2008 - 2010 Mathys Erika Hohfurri 2010 - 2015 Scheran Roman Hegifeld 2015 - 2016 Interim Gubler Brigitte Talhof-Erlen 2016 - Gubler Brigitte Talhof-Erlen

Gruppe Nebenamt im Abwarteverein 1964 Gründung der Gruppe Nebenamt 1964 – 1965 Frau Wegmann 1965 – 1976 Müller Margrith 1977 – 1994 Pedrett Angela 1994 – 2004 Nüssli Elisabeth 2004 Eingliederung der Gruppe Nebenamt in den Hauswarteverein

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Erika Mathys, Roman Scheran, Max Mathys, Ruedi Strehler, Hans Böckli, Brigitte Gubler (von links)

Unser Ehrenpräsident Für seinen ausserordentlichen Einsatz für die Hauswartung von Winterthur wird Max Mathys an der Generalversammlung 2003 mit grossem Applaus zum Ehrenpräsidenten ernannt.

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Der aktuelle Vorstand

Daniel Binder, Ralph Meier, Max Mathys, Roger Gubler, Beatrice Scheran, Brigitte Gubler, Giorgio Moschen (von links)

Präsidium Gubler Brigitte Talhof-Erlen

Aktuarin Scheran Beatrice Hegifeld / TMZ

Kassier Binder Daniel Römerstrasse

Webmaster Gubler Roger Michaelschule

Kursleiter vakant

Beisitzer Moschen Giorgio

Beisitzer Meier Ralph Schachen

Ehrenpräsident Mathys Max

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Eine 100-jährige Zeitreise

Schulhaus Büelwiesen 1916 (winbib)

Michaelschule 1985 (winbib)

Schulhaus Talhof 1978 (winbib)

Schulhaus alt 1899 (winbib)

Schulhaus Gutschick 1972 (winbib)

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1917 1914 -1918 1. Weltkrieg Die materielle Not in dieser Zeit hat zur Folge, dass sich die Arbeiterklasse zu kleineren und grösseren Organisationen zusammenschliessen. In diese Zeit fällt auch die Gründung des Abwartevereins Winterthur.

Im Protokoll vom 23. Juni der «Gemeinschaftlichen Versammlung der Abwarte der «Stadtverwaltung Winterthur» die im Restaurant «Steinbock» (bis 1956 an der Marktgasse 27) stattfindet und sämtliche Abwarte von «Stadt Winterthur» anwesend sind, hält der Aktuar fest, dass durch die vor der Türe stehende Revision der Besoldung auch für die Abwarte eine wesentliche Änderung mit sich bringen wird. Aus diesem Grund wird auf den 23. Juni 1917 eine gemeinschaftliche Sitzung sämtlicher im Dienste der Stadtverwaltung stehenden Abwarte einberufen. Der Sinn und Zweck dieser Versammlung ist es, die Meinungen und Ansichten der Kollegen anzuhören und eventuell einen gemeinschaftlichen Antrag punkto Besoldungsrevision an die Behörden zu richten.

Die Forderung der Abwarte an die Behörden wird formuliert. Die Besoldung (damals noch das Ehepaargehalt) soll erhöht werden und diejenigen Ehefrauen, die im Betrieb zur Mitarbeit verpflichtet sind, sollen gegen Unfall und Krankheit versichert werden. Die Dienstwohnung soll mietfrei sein und diejenigen Abwarte, die keine Dienstwohnung haben, sollen eine Wohnungsentschädigung erhalten. Es folgt eine lange Auseinandersetzung mit dem Stadtrat bezüglich der an der Sitzung formulierten Forderungen.

Unter Traktandum 5 wird allgemein der Wunsch ausgesprochen: «Es möchten überhaupt, wie dies früher der Fall gewesen ist, wieder womöglich regelmässig Zusammenkünfte der Abwarte stattfinden um sich auch in beruflichen Fragen untereinander aussprechen zu können.» An dieser Versammlung werden die Kollegen Bassler als Präsident, Peter als Aktuar und Wolfer als Kassier für den Vorstand bestimmt. Sie werden beauftragt die Versammlungen einzuberufen.

Der Vorstand bekommt die Aufgabe den Kontakt zwischen dem «Beamtenverein» und den Behörden zu pflegen.

Die weiteren Versammlungen finden jeweils im «Lamm» statt (bis 1946 Obergasse 19, auch Schaf oder Lämmli genannt).

Um die laufenden Ausgaben für Porto, Drucksachen und Anderes zu begleichen, beschliesst die Versammlung, vorläufig einen einmaligen Beitrag von Fr. 2.- pro Mitglied fest zu setzen.

Restaurant Steinbock 1951, Marktgasse (winbib) Turnhalle Tössfeld 1917, Obststückelei (winbib)

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1918 Erstmals wird eine Zentralstelle für Putzmaterial erwähnt, diese ist dem Bauamt unterstellt.

Die Abwarte und Angestellten werden ungeduldig. Die Forderungen die sie 1917 gestellt haben werden endlos verschleppt. Sie drohen mit Streik, wenn der Stadtrat sich nicht bewegt. Jetzt kommt Schwung in die Sache.

Auf Grund des erhöhten Drucks bezüglich Besoldung und Versicherung der Frauen der Abwarte werden schöne Erfolge erzielt. Diese werden im Regulativ von 1920 festgehalten.

Es wird zu diesem Zeitpunkt rege diskutiert ob die Abwarte aus dem «Beamtenverein» austreten und den Anschluss an den «Gemeinde- und Staatsarbeiterverband» (später vpod) suchen sollen.

Stadthaus 1870 (winbib) Rathaus 1906 (winbib)

1919 Die Arbeitszeit für Putzfrauen bei der Hauptreinigung wird auf neun Stunden angesetzt. Der Samstagnachmittag ist frei. Die Putzfrauen fordern einen Stundenlohn von 90 Rappen, wie im Kanton Zürich üblich. Die Stadtverwaltung bezahlt zu diesem Zeitpunkt 70 Rappen.

Auf Grund der Erfolge bei den Besoldungs- und Versicherungsfragen sind sich die Anwesenden an der Versammlung vom 12. April einig: «Wenn wir in Zukunft so tapfer zusammenhalten, so werden wir auch ferner nicht zurückgestellt werden.»

Die Vereinskasse weist in diesem Jahr ein Vermögen von Fr. 18.35 aus. Der Kassier stellt den Antrag, dass an der nächsten Generalversammlung ein Jahresbeitrag eingeführt werden soll.

Die Abwarte beschliessen, bei den Behörden dahin zu wirken, dass künftig wieder ein Mann für Abwarte - Stellvertretungen eingearbeitet wird.

An der Generalversammlung werden, zu den bereits gewählten drei Vorstandsmitgliedern, zusätzlich zwei Revisoren und ein Beisitzer gewählt. Für 1919 wird ein Jahresbeitrag von Fr. 2.- eingezogen. Für das Jahr 1920 wird der Beitrag auf Fr. 3.- festgesetzt, der in zwei Raten zu bezahlen ist.

Der Präsident Bassler wünscht, dass sich der Verein Statuten gibt.

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1920 Auf Wunsch des Präsidenten Richard Bassler werden ab diesem Zeitpunkt zusätzlich zu den Versammlungen auch die Vorstandssitzungen protokolliert.

Der Vorstand macht sich an die Arbeit die Statuten zu verfassen. An der ausserordentlichen Generalversammlung werden die vom Vorstand verfassten Statuten angenommen. Diese wurden in 20-facher Ausführung gedruckt und von Kollege Strauch persönlich zugestellt.

Es wird beschlossen, mit Abwarten der Aussengemeinden (Wülflingen, Veltheim, Töss, Seen, Oberwinterthur) Kontakt aufzunehmen und bei Gelegenheit in den Verein einzuladen. (Die Eingemeindung dieser Aussengemeinden findet 1922 statt)

An der Generalversammlung wird beschlossen, folgenden Antrag beim «Beamtenverein» zu deponieren: Die Abwarte wollen nicht am Samstagnachmittag frei, sondern streben eine Arbeitszeitverkürzung an Samstagen an und einen halben freien Tag an einem anderen Wochentag. Die Entschädigung für Überzeiten nach 19.00 Uhr soll geregelt werden. Für die Entschädigung der Überzeit machen die Abwarte den Vorschlag, dass die entstehenden Kosten von den Vereinen übernommen werden und dem Abwart als Entschädigung zu bezahlen sind. Eine Delegation von Abwarten wird zu einer Verhandlung bei den Schulpflegern und beim Bauamt eingeladen. Die Forderungen der Abwarte werden anerkannt.

Es wird an der Generalversammlung beschlossen, künftig Betriebsbesichtigungen in den verschiedenen Schulhäusern durchzuführen. Der Vorstand wird damit beauftragt.

An der Versammlung vom 20. März 1920 werden die auswärtigen Gäste begrüsst. Es sind dies je ein Mitglied von Wülflingen, Veltheim und Töss und je zwei Mitglieder von Seen und Oberwinterthur. Sämtliche Anwesenden wurden in den Verein aufgenommen. Speziell begrüsst wurden die zwei weiblichen Berufskolleginnen.

Schulhaus Altstadt 1875 (winbib) Schulhaus St. Georgen 1885 (winbib)

Turnhalle Heiligberg 1917 Kabislager Schulhaus Geiselweid 1900 (winbib) (winbib)

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Im Laufe des Jahres werden immer mehr Abwarte Mitglied im Verein.

Der erste Vereinsausflug wird geplant. An einem Sonntagnachmittag treffen sich die Vereinsmitglieder um 14.00 Uhr zur Besichtigung des Schulhauses Heiligberg. Danach wird nach Seen zum Restaurant Krone gewandert und ein «währschafter Zobig» eingenommen. Verantwortlich für die Organisation ist Kollege Wolfer. Abwarte von Seen übernehmen den gemütlichen Teil.

Die Abwarte sind mit einer Materialzentrale, die dem Bauamt unterstellt ist, nur dann einverstanden, wenn kein Abwart die Leitung derselben übernehmen muss und den Abwarten dadurch keine Mehrarbeit entsteht.

Es wird wiederum heftig darüber diskutiert, ob es noch von Nutzen sei, im «Beamtenverein» Mitglied zu sein. Gemäss Protokoll vom 15. November 1920 gibt es eine lange Auseinandersetzung, ob man überhaupt in den «Gemeinde- und Staatsarbeiterverband» (später vpod) eintreten möchte. Die Abwarte wollen trotz einem allfälligen Beitritt zum «Gemeinde- und Staatsarbeiterverband» ihre Selbständigkeit nicht aufgeben und auch keine politische Tätigkeit anstreben.

Die Vereinskasse weist einen Saldo von Fr. 21.60 aus. Der Jahresbeitrag wird auf Fr. 3.- festgelegt.

Trotz ihrer Entlassungsgesuche als Vorstandsmitglieder werden die Kollegen Schneiter und Meili in stiller Wahl in ihrem Amt bestätigt. Es gibt deshalb eine rege Auseinandersetzung. Zum Schluss wird für das Amt von Schneiter ein anderer Kollege gefunden und Meili setzt seine Arbeit im Vorstand fort.

Aufrichtung Schulhaus Eichliacker 1901

An der Generalversammlung vom 12. Dezember 1920 wird mit 18 zu 1 Stimme und 1 Leerstimme beschlossen, dem «Gemeinde- und Staatsarbeiterverband» (später vpod) beizutreten. Es soll jedoch jedes Mitglied selber entscheiden, ob es noch im «Beamtenverein» Mitglied bleiben möchte. Ab diesem Zeitpunkt wird (bis 2013) jeweils an der Generalversammlung des Abwartevereins ein Delegierter gewählt, der Einsitz in den «Sektionsvorstand vpod» hat. Er besucht diese Sitzungen und erstattet dem Vorstand des Abwartevereins Bericht. Bei Anliegen, die nur die Abwarte betreffen, wird der Vorstand beim Schulamt oder Stadtrat vorstellig. Sind es übergeordnete Probleme (Besoldungsrevisionen etc.) oder Probleme, die nicht mit den vorgesetzten Stellen direkt bereinigt werden können, schaltet der Vorstand den «vpod» ein.

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1921 Es werden drei Mitglieder, Kollege Bassler, Kollege Binggeli und Kollege Strauch, in den Gruppenvorstand des «Gemeinde- und Staatsarbeiterverbands» gewählt. Trotz Beitritt in die neue Organisation wird beschlossen, dass der Abwarteverein wie bis anhin bestehen bleibt.

Die Turnvereine möchten das im Vorjahr neu eingesetzte Entschädigungsregulativ bereits wieder abändern.

1922 1922 ist die Geburtsstunde des heutigen Winterthur. Mit der Eingemeindung der Vororte Oberwinterthur, Seen, Veltheim, Töss und Wülflingen wird die Bewohnerzahl von Winterthur fast verdoppelt (über 50‘000). Geschichte der Pausenmilch Die Pausenmilch lässt sich weit zurückverfolgen. Seit es Volksschulen gibt, erhalten Schulkinder aus sozialen oder gesundheitlichen Gründen zusätzliches Essen in der Schule. Während des 1. Weltkrieges bürgerte sich die Schülerspeisung ein, dies hauptsächlich in den Städten, wo es in der 10-Uhr-Pause Milch und Brot und manchmal auch Früchte gab. Initiiert von der Eidgenössischen Kommission für Kriegsernährung bekamen Stadtkinder zu Beginn des 2. Weltkriegs 6 bis 7 Deziliter Schulmilch, Landkinder sogar einen Liter Milch. Allerdings wurde die Verpflegungssituation zunehmend prekärer und die Milch musste rationiert werden. Obwohl sich die Situation nach dem Krieg entspannte, forderten vor allem die medizinischen Gesellschaften weiterhin die unentgeltliche Schülerspeisung, da «die Konsequenzen einer unzweckmässigen Ernährung schwer und häufig für das ganze Leben nachwirkend sind».

Der Milchbetrieb gibt zu reden. Um die Milch zu besorgen und den Ausschank dieser an die Schüler zu gewährleisten, beantragen die Abwarte eine Aushilfe für diese Mehrarbeit. In den Schulhäusern Dorf Oberi, Eichliacker, Primarschule Wülflingen und Wülflingerstrasse wird beantragt, eine Badefrau für das Baden der Schüler einzustellen. (Zu dieser Zeit wurden die Schüler alle 14 Tage in der Schule gebadet, da viele Wohnungen keine Badezimmer hatten)

Die Abwarte halten weiterhin an ihrer autonomen Stellung innerhalb des «Gemeinde- und Staatsarbeiterverbandes» fest. Sie sind der Meinung, dass spezielle berufliche Fragen bei Beibehaltung der gegenwärtigen Organisation besser behandelt und erledigt werden können als innerhalb des «Gemeinde- und Staatsarbeiterverbandes», deren berufliches Arbeitsfeld ganz wesentlich von demjenigen der Abwarte abweicht.

Die Vereinsrechnung weist einen Saldo von Fr. 96.30 auf. Die Versammlung möchte dem Vorstand eine Gratifikation von Fr. 30.- für sehr gute Arbeit auszahlen. Der Vorstand lehnt das Angebot ab.

Die Frühjahresreinigung darf in diesem Jahr nicht vor dem 10. April durchgeführt werden. Das Schulamt will vorerst einen Instruktionskurs in der Reinigung für die Abwarte durchführen.

Die diesjährige Exkursion ist eine Autofahrt. Die Route führt über Bauma-Wald-Rüti-Rapperswil-Zürich- zurück nach Winterthur.

Für die Putzmaterialkontrolle in der Materialzentrale des Bauamtes werden die Kollegen Schneiter, Wolfer und Freihofer bestimmt und gewählt.

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Winterthurer Karte 1921 vor Eingemeindung (winbib)

1923 Der Kassenbestand des Vereines weist Fr. 162.25 aus.

Die neu geschaffene Materialprüfungskommission, die die Putzmaterialkontrolle ablöst und aus drei Männern besteht, möchte zwei «Frauenzimmer» zur Kommission hinzufügen. Nach einigen Diskussionen wurden zwei Abwartfrauen ausgewählt.

Aus der Materialprüfungskommission: Die Abwarte sollen keine eigenen Tests von Reinigungsmaterial durchführen. Dies ist Aufgabe der Kommission. Reklamationen sind an den Vorstand des Abwartevereins zu richten, da ansonsten die Materialprüfungskommission ihren Wert verliert.

Anschliessend an die Generalversammlung findet ein Familienabend statt. Es wird ein Theaterdirektor für diesen Anlass bestimmt. Das Theater findet im Restaurant «Sternen» statt. Es wird ein Schüblig aus der Vereinskasse gesponsert, da der Kassenbestand mit Fr. 230.- recht gut ausfällt.

Die diesjährige Exkursion ist eine Autofahrt. Die Route Bauma-Wald-Feusisberg-Rapperswil- Schindellegi-Wollerau-Richterswil-Zürich-Winterthur wird genossen. Leider kann diese nicht am Auffahrtstag stattfinden, da schon alle Autos vergeben sind.

Dem Vorstand wird eine Gratifikation von Fr. 15.- für die geleistete Arbeit ausbezahlt.

Es wird der Wunsch geäussert, dass der Präsident ein Referat hält über die gewerkschaftliche Organisation des «Gemeinde- und Staatsarbeiterverbandes». Gleichzeitig wird ein Familienhöck organisiert.

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Gruppenbild Frauen 1923 Schifffahrt 1923

1924 Umbenennung des «Gemeinde- und Staatsarbeiterverbandes» in den «Verband des Personals öffentlicher Dienste» vpod.

Als Mitglieder in den Abwarteverein werden Abwarte nur aufgenommen, wenn sie gleichzeitig dem «vpod» beitreten. Der Präsident stattet bei den Abwarten persönliche Besuche ab, wenn dies nicht der Fall sein sollte.

Schifffahrt 1923

Der Abwarteverein behält seine autonome Stellung und gelangt mit seinen Anliegen, die sie nicht selber mit dem Schulamt regeln können, an den «vpod».

Auszug aus dem Pflichtenheft: «Bei den Abwarten soll in der Regel zur Nachtzeit jemand zu Hause sein.»

Solidarisch sollen alle Mitglieder vierteljährlich eine Marke des «vpod» kaufen, deren Erlös in den Kampffond fliesst.

Dem Kollegen Lanker wird mitgeteilt, dass sich der Vorstand weiter Massnahmen vorbehält, wenn er sich nicht nach den Regeln verhält. Es sind immer und immer wieder Reklamationen der Turnvereine im Vorstand deponiert worden, dass er keine Ordnung halten könne.

Für die diesjährige Abendunterhaltung stellt sich Kollege Wolfer als Direktor zu Verfügung.

Der Jahresbeitrag wird auf Fr. 4.- erhöht. Der Vorstand erhält Fr. 20.- für geleistete Arbeit.

Schlussszene der Abendunterhaltung, Direktor Kollege Wolfer

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1925 In diesem Jahr reisen die Abwarte wieder mit dem Auto. Es geht ins Berner Oberland.

Die Kasse weist ein Vereinsvermögen von Fr. 146.55 aus. Der freie Kredit für den Vorstand wird auf Fr. 20.- festgesetzt.

Die Materialprüfungskommission schafft eiserne Ölfässer an.

Gasthof Lamm 1920 Einweihung Schulhaus Ausserdorf

Abendunterhaltung (winbib) Turnhalle (winbib)

1926 Kollege Saile und Frau Krebs werden darauf aufmerksam gemacht, dass von ihnen erwartet wird, dass sie dem «vpod» beitreten, wie es die Statuten verlangen.

Mitgliederbestand: 39 Davon sind 25 Mitglieder im «vpod» und bilden den gewerkschaftlichen Teil. Es ist nicht gelungen alle zu einem «vpod» Beitritt zu bewegen.

Kasse: Fr. 186.45. Freier Kredit für den Vorstand: Fr. 20.-

In diesem Jahr findet eine Abendunterhaltung im Gasthof «Lamm» statt, an der «Männlein wie Weiblein bis zum grauen Morgen aushielten». Die Abendunterhaltung wird mit einem Saalzeichen zu Fr. 1.- finanziert. Zum Essen wird eine Bernerplatte serviert.

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Die Abwarte werden angehalten, die Turnhallenreglemente besser einzuhalten. Besonders über die Feiertage gibt es immer wieder Beanstandungen. Die Abwarte machen einen neuen Vorschlag für die Öffnungszeiten: Examen - Woche: offen, danach 14 Tage geschlossen Sommerferien: erste 2 Wochen offen, dann zwei Wochen geschlossen Herbstferien: geschlossen

Die Frühlingsreinigung des Schulhauses Sennhof kostet Fr. 40.-, im Herbst Fr. 25.-

Die Abwarte werden informiert, dass am 21. Dezember ein Lichtbildvortrag stattfindet. Das Thema: «Giftkrieg / Gaskrieg». Es wird appelliert, dass alle diesen Vortrag besuchen.

1927 Für die Unterbringung der Turner am Kantonalturnfest amten die Abwarte in ihren Schulhäusern als Quartierchefs. Sie sind für das Einrichten und Aufräumen der Schlafplätze zuständig.

Über die Entlöhnung wird rege diskutiert. Um die Kosten zu senken, wird vom Schulamt erwogen, nach der Benutzung die Böden nicht aufzuwischen. Die Abwarte werden angefragt, ob sie das Schuheputzen der Turner übernehmen können.

An der Generalversammlung werden den Mitgliedern gratis Schüblig und Kartoffelsalat abgegeben. Finanziell liegt es in diesem Jahr nicht drin, eine Abendunterhaltung durchzuführen.

Es wird ein Bildungsvortrag mit Lichtbildern durchgeführt. Das Thema: «Erziehung der Jugend»

An einer Versammlung findet ein Vortrag statt mit Lichtbildern zum Thema «Alte und neue Expeditionen am Süd- und Nordpol».

Eine Statutenrevision wird angekündigt, da nicht mehr alle Artikel rechtsgültig sind.

Die Abwarte sind zufrieden mit der Zusammenarbeit mit dem «vpod», da sie ihre Selbständigkeit beibehalten können.

Die Turnhalle Veltheim gibt zur regen Diskussion Anlass. Der Turnverein hat vom Schulamt eine Bewilligung für Samstag abends von 19.00 – 21.00 Uhr erhalten. Im Reglement ist festgehalten, dass

ab 19.00 Uhr alle Hallen geschlossen sind. Die Abwarte sind ausser sich, sie befürchten, dass die Turnhallen jetzt generell länger geöffnet werden und setzen sich zur Wehr. Es wird über einige Monate hart diskutiert. Das Schulamt verhandelt nur mit den Vereinen und ändert die Regelungen, die Abwarte sind bei diesen Verhandlungen nicht involviert und protestieren vergebens.

Die Intervalle der Wischflächen werden in allen Turnhallen von 3x auf 6x wöchentlich aufgestockt. Kunstmuseum 1916 erbaut 1912-1915, Arbeitsort des ersten Präsidenten Richard Bassler (winbib)

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1928 Es wird für alle Vereinsmitglieder ein Familienhöck in einer Gartenwirtschaft organisiert.

Kasse: Fr. 137.65 Es sind zurzeit 43 Mitglieder zu verzeichnen, davon sind 24 im «vpod».

An der an einem Sonntag stattfindenden Generalversammlung wird gratis Schüblig mit Kartoffelsalat abgegeben. Anschliessend findet ein gemütlicher Höck satt.

Die Mitglieder der Materialprüfungskommission werden an der GV wiedergewählt und gleich mit dem Problem, dass die Bodenbürsten zu breit sind, konfrontiert. Die Kommission lehnt die Produkte «Bodenwichse Hausfrau», «Fensterreiniger Subito» und «Staubschlucker Staubfeind» ab. Hingegen können die geprüften Pissoirartikel empfohlen werden. Die Materialprüfungskommission soll zum Nutzen der Abwarte unbedingt beibehalten werden.

An der GV wird beschlossen, das 10-jährige Bestehen des Abwartevereins in einem bescheidenen Rahmen zu feiern.

Im Mai findet eine Exkursion in die Metallarbeiterschule statt. Anschliessend wird bei einem gemütlichen Höck der Ausflug beendet.

1929 Die Kasse weist Fr. 226.20 aus. Die Mitgliederzahl steigt stetig an. In diesem Jahr sind 50 Abwarte im Verein, davon 28 im «vpod».

Präsident Richard Bassler tritt zurück. Seine Amtszeit von 12 Jahren wird verdankt. Die Versammlung wählt am 12. Januar Kollege Jakob Schalcher als neuen Präsidenten.

Aus der Materialprüfungskommission: «Es müssen bessere Stahlspäne gefunden werden und die langen Bodenwischer beibehalten werden.» Die Abwarte möchten mehr Borstenwischer anschaffen lassen.

Die Abwarte bemühen sich schon seit einiger Zeit darum, dass die Turnhallen am 1. Mai geschlossen bleiben. Da die Antwort des Schulamtes auf sich warten lässt, beschliessen sie, die Turnhalllen entgegen dem Reglement an diesem Tag nicht zu öffnen. Erst später wird dem Begehren stattgegeben.

Einige Abwarte halten sich nicht an die Öffnungszeiten der Singsäle gemäss Reglement. Der Vorstand wird bei denjenigen vorsprechen.

Wieder wird das Thema Milch- und Badebetrieb aktuell. Es werden noch immer nicht alle bezüglich Beschäftigung von Hilfskräften gleichbehandelt. Die Regelung der Aushilfen muss beim Schulamt

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angesprochen und vereinheitlicht werden. Das Schulamt gewährt dem Abwartehepaar neu 4 Stunden pro Morgen für das Baden der Schüler und das Milchausschenken.

Es wird ein Herbstausflug nach Neftenbach unternommen. Dieser wird von den Mitgliedern und ihren Angehörigen zahlreich besucht.

Die Abwarte verlangen vom Schulamt für jedes Schulhaus eine Wischflächenberechnung.

Es steht eine Besoldungsrevision an. Der «vpod» ist an der Arbeit. Es sieht aber für die Arbeiter nicht rosig aus. Sie müssen mit Einbussen rechnen. Schulhaus Gutenberg 1920 mit Kirche Töss (winbib)

1930 Der Verein zählt 49 Mitglieder Kassenbestand: Fr. 265.15

Die Statuten werden überarbeitet und den Gegebenheiten angepasst.

Das Reinigungspersonal bekommt mehr Lohn. Ab jetzt werden 95 Rappen pro Stunde ausbezahlt.

Die Abwarte reichen einen Schulhaus Wülflingerstrasse 1910 (winbib) Vorstoss direkt beim Stadtrat

ein. Die Ferienstellvertretung soll nicht mehr wie bis anhin vom Abwart bezahlt werden, sondern das Schulamt soll diese Stellvertreter entlöhnen. Ihrem Anliegen wird entsprochen. Für die Stellvertretung wird pro Stunde 95 Rappen bezahlt.

Der Präsident rügt diejenigen Abwarte, die es nicht fertiggebracht haben, die Turnhalle in den Ferien geschlossen zu halten.

In diesem Jahr wird wieder eine Unterhaltung durchgeführt: «..…, die die Mitglieder bis gegen den Morgen hin in froher Stimmung zusammen hielt.»

Der Ausflug in diesem Jahr führt nach Ricketswil.

Um das Interesse an den Versammlungen zu stärken hat der Vorstand beschlossen, diese durch Vorträge in Berufsfragen interessanter zu gestalten.

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Vom Abwart zum Hauswart

In diesem Jahr findet ein Referat zum Thema: «Erste Hilfe bei Unglücksfällen» von Kollege Wolfer statt. Es wird beschlossen, das Gelernte an einem praktischen Kurs von 2 Stunden Dauer zu üben. Kollege Weber hält ein Referat über «Elektrische Installationen», welches mit trefflichen Skizzen ergänzt ist.

Der Vorstand geht energisch gegen das Bauamt vor. Dieses reinigt nur einzelne Schulhausplätze. An anderen Orten muss der Abwart selber Hand anlegen.

Aus der Materialprüfungskommission: Der «Rapid-Späner» wurde von Frau Krebs geprüft und für gut befunden. Weil aber jeder Abwart einen elektrischen Blocher will, wurde «dieses Möbel» in ablehnendem Sinn an das Schulamt weitergeleitet.

1931 Der Verein zählt 50 Mitglieder.

Eine unangenehme Sitzung. Der Kollege und Kassier des Vereins wird zur Vorstandssitzung eingeladen, da er seit einiger Zeit mehr in einem gewissen Wirtshaus gesehen wird als an seiner Arbeit. Er vernachlässigt seine Familie, sein Amt als Kassier und seinen Beruf als Abwart. Der Vorstand versucht ihn auf den rechten Weg zurück zu bringen. Auszug aus dem Protokoll vom Mai 1931: «….wobei der Beschuldigte sich aufs hohe Ross setzen will und im Brustton der Überzeugung im vollstem Recht zu sein bescheinigt, wird er zuletzt doch eines besseren belehrt. Er verspricht durch Handschlag jene Wirtschaft nicht mehr zu betreten.» Der Vorstand legt ihm trotzdem den Rücktritt als Kassier nahe.

Bei der Reinigung sollen nicht mehr als 8 Stunden täglich und am Samstag nicht mehr als 4 Stunden gearbeitet werden.

Der nächste Ausflug ist eine Bahnfahrt nach Elgg.

Schulhaus Römerstrasse (Ausserdorf Oberi) 1926/27

1932 Der New Yorker Börsenkrach von 1929 löst eine Weltwirtschaftskrise aus.

Jahresbericht des Präsidenten: «1932 war ein Jahr schwerster wirtschaftlicher Erschütterungen. Millionen arbeitswilliger Menschen sind zum Nichtstun verurteilt. Hunger und Elend drücken die Arbeiterschaft nieder. Wir wissen nicht, wie lange wir uns unserer gesicherten Position erfreuen können.»

An der diesjährigen GV wird auf den üblichen Schüblig mit Kartoffelsalat, der früher gratis abgegeben wurde, verzichtet, um das Geld der Arbeiterunion für die Arbeitslosen zu spenden.

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Vom Abwart zum Hauswart

Das Stammlokal des Abwartevereins für die GV, das «Lamm», hat einen Besitzerwechsel vollzogen. Das erachtet der Vorstand als Gelegenheit, das Lokal zu wechseln. Sie siedeln in den «Wilden Mann» (Obertor 33) um. Für Vorstandssitzungen wurden bis anhin der «Sternen» (Obertorgass 7) oder der «Löwen Töss» (bis 1963 Zürcherstrasse 152) bevorzugt.

In diesem Jahr führt die Exkursion nach Zürich zur Besichtigung des Milchbuck-Schulhauses und der Sportanlage Sihlhölzi. Das Mittagessen wird im Volkshaus «Limmathaus» eingenommen. Am Nachmittag findet ein gemütlicher Höck mit Zürcher Abwarten statt. Der Präsident rügt die offenbar schlechte Beteiligung der Abwarte an diesem Anlass.

Der Kollege Guteis hält einen Vortrag über «Moderne Kindererziehung». Kollege und Lehrer Borgula hält einen Vortrag über «Die sozialistische Jugendbewegung und die Ferienversorgung der Arbeiterinnen».

Kollege Bassler hält einen Vortrag über das «Krisenprogramm der SP», das zur Besserung der schweizerischen Wirtschaft führen soll.

1933 Aus dem Jahresbericht des Präsidenten: «Auch die Schweiz hat durch die Krise schwer zu tragen. Besonders unsere «Stadt Winterthur» hat in Folge des Darniederliegens unserer Exportwirtschaft schwere Opfer zu tragen, zählen wir doch 2500 Arbeitslose und ebenso viele Teilarbeitslose.»

Bei den Reinigungsarbeiten müssen 10% eingespart werden.

Es wird ein Betrag von Fr. 30.- aus der Kasse und der freie Betrag, der dem Vorstand zustehen würde, zusammengelegt und der Arbeitslosenhilfe überwiesen.

Der Vortrag im November setzt sich mit der Bodenbehandlung in der Reinigung auseinander.

Der Ausflug führt in die Schoggifabrik nach Kempttal.

Die angeschafften Ausschwingmaschinen (nasse Wäsche schwingen) verursachen Kosten von Fr. 5.- für Wasserzins und Fr. 5.- für Amortisationskosten. Diese sind, trotz Intervention beim Schulamt, vom Abwart zu bezahlen.

Der Vorstand ist im Moment vorsichtig, etwelche Forderungen an den Stadtrat zu richten, da die Zeit wegen anhaltender Krise recht ungünstig ist. Themen wie die Gleichstellung aller Abwarte bezüglich Milch- und Badegeld oder die Erhöhungen von Entschädigungen jeglicher Art werden zurückgestellt.

Der Wirt im «Wilden Mann» wird 50 Jahre alt und spendiert den Anwesenden einige Doppelliter Rotwein. Aus dem Protokoll des Aktuars vom 18. März: «Die Vorstandssitzung mit anschliessendem Vorstandsfrass und Beteiligung von holden Damen wäre wohl ein paar Zeilen mehr wert.» Gasthof Wilder Mann 1948 (winbib)

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Vom Abwart zum Hauswart

1934 Der Präsident Jakob Schalcher kündigt seinen Rücktritt an. Keiner will das Präsidium übernehmen. Schalcher wird überredet, seinen Rücktritt zurückzuziehen und bleibt im Amt.

Da der Kassenstand wieder besser dasteht, wird beschlossen, an der GV allen einen Schüblig zu spendieren. Die GV wird daher mit einem Bankett beendet.

Der Ausflug wird zum Spaziergang nach «Klösterli ». Besammlung 7. Oktober 14.00 Uhr an der Tramendstation Seen. Die Reise wird bereichert durch ein rassiges Handharmonikaspiel zweier Knaben.

Kollege Bachofner hält einen Vortrag über «Die mannigfaltige grosse Arbeit des Gewerkschaftsbundes».

Das Pensionsalter, von den Abwarten „Zwangspensionierung“ genannt, soll bei 60 Jahren liegen. Die Verhandlungen sind im Gang.

Da die Krise immer noch anhält und die Kriegsgefahr grösser ist denn je, wird per Volksabstimmung dem städtischen Personal 10% des Lohnes gekürzt. Auch die Zulagen für die Benutzung der Turnhallen durch Private werden um 10% reduziert.

1935 An der GV tritt Kollege Jakob Schalcher jetzt definitiv zurück. 6 Jahre hatte er das Amt ausgeführt. Als Nachfolger wird Kollege Jakob Schmid gewählt. An dieser Versammlung wird heftig diskutiert, ob der Abwarteverein noch neutral ist oder ob er sich zu fest an die Gewerkschaft «vpod» anlehnt.

Kassenbestand: Fr. 470.35

Schulhaus Bühlwiesen 1916 (winbib)

Stadtrat Emil Frei hält an dieser Versammlung ein Referat über die lancierte Kriseninitiative.

Es wird wieder gespendet. Diesmal Fr. 50 für die Arbeitslosenfürsorge. Der Stadtrat verdankt dieses.

Kollege Schalcher hält ein Referat über die bevorstehende Revision des Pensionskassenstatuts.

Es findet ein Ausflug in das «Minatol-Werk» Altstätten statt. Die Fahrt für die Mitglieder wird aus der Kasse bezahlt.

Währen der militärischen Einquartierung in Schulhäusern wird der Unterricht eingestellt. Das Schulamt gibt bekannt, dass am Mittwoch um 16.00 Uhr Schulschluss und am Montag um 14.00 Uhr Schulanfang ist. Für die Belegung am Sonntag durch das Militär bekommen die Abwarte eine Entschädigung von Fr. 10.-.

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Vom Abwart zum Hauswart

Es tritt die Ordnung für die Reinigung der Schulhausplätze für 11 Schulanlagen in Kraft. In dieser wird die Reinigung der Plätze durch die Stadtgärtnerei und durch das Strasseninspektorat geregelt. (Diese wird 1972 überarbeitet)

Das neue Schulhaus Lindberg in Oberwinterthur wird bezogen.

1936 Seit 1831 betrieb das Familienunternehmen Sträuli in Winterthur eine Fabrik für die Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln aller Art. Die Fabrikationsräume befanden sich anfänglich am Eck der heutigen Theater- und St. Georgenstrasse auf dem Grundstück des heutigen Stadttheaters. Nach dem Wechsel ins 20. Jahrhundert wurden die Fabrikationsräume schrittweise in die Grüze (St. Gallerstrasse 180) verlegt. Aus der Materialprüfungskommission: Seit längerem wird die «Sträuliseife» beanstandet. Nach einer Materialprüfung mit einem vergleichbaren Produkt von «Minatol» macht die Firma «Sträuli» die Seife dickflüssiger. Es wird künftig 50% des Verbrauches von Reinigungsseife von «Sträuli» bezogen, 50% von «Minatol».

Das 61. Eidgenössische Turnfest findet in Winterthur auf dem Sportplatz Deutweg statt. Die Abwarte haben mit der Einquartierung der Turner zu tun. Stadtrat Emil Freitag ist Quartierchef. Die Abwarte übernehmen, gegen eine Entschädigung, die Aufsicht als Quartierchefs. Die Hauptreinigung wird vom Frühling auf den Sommer verlegt. Es müssen Waschgelegenheiten erstellt werden und die Reinigung der Schuhe wird nur in den Vorhallen geduldet. Aus Sicht der Abwarte ist es ein erfolgreiches Fest, das bei vielen in guter Erinnerung bleibt. Sträuli Seifenfabrik 1956 (winbib)

Eidgenössisches Turnfest 1936 Festpostkarten (winbib)

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Vom Abwart zum Hauswart

Die Turnhallen sind neu doppelbelegt und bis 22.00 Uhr geöffnet. Die Abwarte verlangen eine Liste der Hallenbenutzer, wer wann in den Hallen ist.

An der GV wird kein Schüblig spendiert. Die Kasse weist nämlich ein Defizit aus. Es werden diesmal Fr. 42.- für die Opfer des Bürgerkrieges in Spanien gesammelt. Zusätzlich werden Fr. 20.- für die Kinderhilfe gespendet.

Der Herbstausflug in diesem Jahr führt nach Stein am Rhein. Damit niemand den letzten Zug verpasst, wird der Ausflug mit dem Auto gemacht.

Flotter Vortrag von Kollege Bachofner zum Thema «Reiseeindruck im neuen Sowjetrussland».

In einem Zirkular werden die Abwarte vom Stadtrat gerügt. Er spricht eine Warnung aus, dass die körperliche Züchtigung von Schülern nicht toleriert wird.

Wegen der angespannten finanziellen Lage der «Stadt Winterthur» wird der Lohn des städtischen Personals gekürzt.

Die Aufgabe der Blumendekorationspflege soll geregelt werden. Dort, wo viele Blumenkistchen stehen, kann die Arbeit dem Abwart nicht zugemutet werden.

Beim Einstellen von Wisch- und Putzfrauen sollen gemäss Stadtrat die sozialen Verhältnisse berücksichtigt werden. Es sollen Frauen von Arbeitslosen bevorzugt behandelt werden.

Es findet eine Gasschutzübung statt.

1937 Es gibt wieder Schüblig an der GV! Die Kasse ist wieder besser gefüllt.

Es findet eine Exkursion zur Seifenfabrik «Sträuli» in der Grüze statt. Eine zweite Exkursion führt die Abwarte in den «Milchverband».

Ein interessanter Vortrag über die Feuerbekämpfung findet in diesem Jahr statt.

Auf den Schulhausplätzen wird Hockeyspielen Mode. Die Abwarte sind aufmerksam und beobachten die Entwicklung.

Es soll «abgestellt werden», dass Kindergärtnerinnen schalten und walten können, wie es ihnen beliebt. Die Abwartin soll 30 Minuten, also 16.30 Uhr, nach Schulschluss mit der Reinigung beginnen Milchverband 1949 (winbib) können, was von den Kindergärtnerinnen verhindert wird. Das Schulamt schreibt vor, dass die Reinigung erst um 17.00 beginnen darf.

Es wird eine Reisekasse eingeführt, die die Finanzierung grösserer Reisen sichert. Ein zuständiger Reisekassier besorgt die Kassenführung.

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Vom Abwart zum Hauswart

Die Abwarte verlangen vom Schulamt Auskunft darüber, wer das Verdunkelungsmaterial beschafft und wer im Ernstfall dieses montiert. Es ist ja so, dass im Ernstfall doch die meisten Abwarte in den Militärdienst einrücken müssen.

1938 In der Kasse befinden sich Fr. 383.20. Der gespendete Schüblig an der GV erfreut sich nach wie vor sehr grosser Beliebtheit.

Es findet eine grössere Reise nach Engelberg statt. Kosten: Fr. 11.-, davon werden Fr. 6.- aus der Vereinskasse bezahlt.

Exkursionen: Das neue Käppelischulhaus und zwei weitere Schulhäuser in Zürich werden besichtigt. Es wird mit der Bahn und dem Autobus gereist. Die Organisation vor Ort übernehmen Zürcher Kollegen.

Kollege Bachofner referiert über seine «Erfahrungen im Bezirksgericht». Das Referat von Kollege Bassler handelt «Von der Industrialisierung bis zu den heutigen Verhältnissen».

Das Vereinslokal soll gewechselt werden. Neu wird das «Volkshaus Winterthur» (Archareal, erbaut 1937/38, 1989 geschlossen aus Rentabilitätsgründen, danach bis 2002 Durchgangsheim für Asylbewerber) berücksichtigt. Nach reger Diskussion wird abgestimmt. Die Abwarte besichtigen den Rohbau des «Volkshauses». Bevor dort am 19. November die erste Versammlung abgehalten werden kann, muss das Gebäude zuerst gebaut werden.

Die Abwarte übernehmen für zwei spanische Kinder die Patenschaft. Es herrscht ein grosses Kinderelend in Spanien.

Eine Auseinandersetzung ist mit den Samaritervereinen entbrannt. Die Entschädigungsfrage und die längeren Öffnungszeiten am Abend geben Anlass zu Diskussionen. Forderungen von beiden Seiten treffen aufeinander. Die Abwarte sind sich einig, dass solch renitenten

Hotel Volkshaus 1939 (winbib) Vereinen nur mit Entschiedenheit entgegen zu treten ist. Der Stadtrat kann einen Kompromiss finden und beide Seiten zufrieden stellen.

1939 Am 1. September 1939 überfällt das nationalsozialistische Deutschland Polen. Der zweite Weltkrieg bricht aus. Für die schweizerische Bevölkerung folgt eine entbehrungsreiche Kriegszeit mit rationierten Lebensmitteln und anderen Gütern wie beispielsweise Kohle und Seife.

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Vom Abwart zum Hauswart

Für die Reise nach Engelberg wurde zu viel Geld ausgegeben, aber der Schüblig mit Kartoffelsalat an der GV hat Tradition und muss sein. Die Abwarte sind mit ihrem neuen Lokal samt Wirt sehr zufrieden.

Kasse: Fr. 215.- Der Jahresbeitrag bleibt bei Fr. 4.-.

Alle Vorstandsmitglieder sind amtsmüde! «Da es nur eine minimale Auswahl an Kollegen gibt, müssen sich halt einige weiter für den Verein opfern.»

Die Landesausstellung in Zürich findet statt.

Eine Besichtigung des Flugplatzes Dübendorf wird organisiert.

Materialverwaltung des Schulamtes (wird erstmals so benannt): Die Abwarte sind unzufrieden. Die Bodenwichse von «Gugolz» (Oberwinterthur) ist zu wenig fettig. Das Schulamt teilt mit, dass die Leihgebinde jetzt an den Lieferanten zurückgeschickt werden sollen, da ein anderes Produkt bezogen wird. Für die Pissoirreinigung soll das neues Produkt «Silberglanz» den unhygienischen Zuständen Abhilfe schaffen und wird von der Kommission sehr empfohlen.

Der Präsident rügt die Mitglieder. Sie sollen mehr Disziplin und Verschwiegenheit halten, denn es sind Informationen aus der Versammlung nach aussen getragen worden.

An der Sitzung vom 16. Dezember werden diejenigen Kollegen speziell begrüsst, die aus dem Militärdienst zurückgekehrt sind. Den Abwarten, die 100% angestellt sind, wird, wegen Abwesenheit im Militärdienst, 20% Lohn gekürzt. Dass die Frauen während dieser Zeit die meiste Arbeit übernommen haben, ist nicht relevant. Es wird darüber debattiert, wie sich die Frauen, deren Männer im Militärdienst sind, verhalten sollen. Sie sollen auf ihr Recht, Aushilfspersonal einzustellen, beharren. Es wurden zwei Ausländerinnen, die als Hilfsmitarbeiterinnen tätig waren, entlassen um Schweizer Frauen, deren Männer arbeitslos sind, Platz zu machen.

Kriegsmobilmachung 1939 (winbib)

Dem Aufruf des Stadtrates wird Folge geleistet und Fr. 25.- aus der Vereinskasse in die Wehrmannshilfe einbezahlt. Als Dank verschickt das Schulamt Einladungen für einen Besuch im Stadttheater (Das Casinotheater war bis 1978 das Stadttheater Winterthur).

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Vom Abwart zum Hauswart

1940 Präsident Jakob Schmid möchte zurücktreten, muss aber «Mangels eines Besseren» nochmals antreten. Ein Filmvortrag von Kollege Wolfer und die Klaviereinlage von Fräulein Wepfer verleihen der GV einen würdigen Rahmen. Und der Schüblig gehört dazu.

Lichtbildvortrag: Kollege Bassler referiert über das renovierte Sanatorium «Du Midi» in Davos.

Für die Finnlandhilfe werden Fr. 25.- aus der Vereinskasse gespendet.

Beim Brennmaterial muss gespart werden. Die Kohle wird rationiert. Beim Heizen ist äusserste Sparsamkeit das höchste Gebot. Die Abwarte erwarten einen Befehl des Schulamtes.

Das Baden wird ebenfalls rationiert. Die Schüler dürfen nicht mehr 14-tägig, sondern nur noch alle 4 Wochen gebadet werden.

Die Reinigungsartikel werden bis zu 40% teurer. Verschiedenes ist fast oder gar nicht mehr erhältlich. Durch äusserste Sparsamkeit muss Reinigungsmaterial eingespart werden, da die Lieferungen immer knapper werden. Damit Seife gespart werden kann, muss an Waschtagen die Lauge aufbewahrt und später für die Reinigung eingesetzt werden. Bei den Lavabos soll die Seife generell entfernt werden. Für die Reinigung von Böden soll Soda und Salmiak eingesetzt werden. Wischer und Bürsten sollen mehr als bis anhin ausgenützt werden.

Städt. Notwohnung Schulhaus Neuwiesen (winbib) Kindergarten Lind 1940 (winbib)

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Vom Abwart zum Hauswart

1941 Der Vorsitzende gibt an der GV bekannt, dass aus folgenden Gründen die Versammlung an einem Sonntagnachmittag stattfindet: Es ist im Moment verboten, warme Speisen wie den traditionellen GV-Schüblig nach 21.00 Uhr abzugeben und der Befehl der Verdunkelung lässt eine Versammlung am Abend nicht zu, da diese im Dunkeln stattfinden müsste.

Städt. Notwohnung Schulhaus St. Georgen 1940 (winbib)

Präsident Jakob Schmid tritt nun definitiv zurück. Sein Nachfolger ist Kollege Heinrich Scheinholzer. Dieser wird bei militärischer Abwesenheit durch Kollege Jakob Schmid vertreten.

Der seit langem geplante und von den Mitgliedern längst erwartete Ausflug ins «Gaswerk Winterthur» wird durchgeführt.

Schweizweit ist im Moment nur noch 17% der normalerweise verbrauchten Seife erhältlich.

Kollege Guteis hält ein Referat über «Die Vereinigung der Freunde der Sowjetunion» und «Arbeiterschaft und Krieg im heutigen Russland».

Die Abwarte machen beim Stadtrat eine Eingabe bezüglich Teuerungszulage. Diese sollen nicht nur die 100% Angestellten bekommen, sondern auch die Nebenämtler. Leider bleiben sie erfolglos. Es werden nur die 100% Angestellten und die ständigen Aushilfen (Putzfrauen) berücksichtigt.

Die Reinigungsmaterialien sind sowohl in Qualität wie Quantität nur ungenügend erhältlich. Das grosse Sorgenkind ist die Beschaffung von Heizmaterial. Trotz allem soll der Schulbetrieb durch die Abwarte sichergestellt werden.

Aus der Materialprüfungskommission: Die Kommission ist wegen der Seifenrationierung gezwungen, ein Ersatzprodukt zu finden. Es ist aber schwierig, da dieses sehr teuer ist. «Bactilin» wird als geeignetes Produkt zur Anschaffung empfohlen. Dasselbe gilt für den Bodenölersatz. Mit «Tolin» wurde ein Produkt gefunden.

1942 Der vierte Kriegswinter beginnt. Präsident Heinrich Scheinholzer ist militärisch abwesend.

An der GV wird der Propagandafilm des Konsumvereins «Wir bauen auf» gezeigt.

Die «Zwangspensionierung», wie sie von den Abwarten genannt wird, liegt nun beim 65. Altersjahr.

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Vom Abwart zum Hauswart

Der Präsident erhält von Stadtrat Emil Frei den Auftrag, die Angelegenheit eines Kollegen zu behandeln. Dieser hat entgegen den städtischen Vorschriften mit „Zundhölzern“ und Kaffee Handel betrieben. Nach Diskussionen ist der Kollege bereit, den privaten Handel zu liquidieren und auch nicht an ein Familienmitglied zu übertragen.

Die «Sektion vpod Winterthur» lanciert eine Rüebliaktion zusammen mit der Stadtgärtnerei. Die geernteten Rüebli sollten den Mitgliedern zugutekommen, die in der Sektion des «vpod» Mitglied sind. Die Abwarte wurden wegen eines Fehlers leider nicht mit Rüebli beliefert.

Es findet ein obligatorischer Heizkurs statt, der das Kriegswirtschaftsamt durchführt. Für die Abwarte war dieser Kurs nicht zufriedenstellend.

Mit dem Einsetzen der immer knapper werdenden Rohstoffe wird eine grosse Arbeitslosigkeit immer wahrscheinlicher. Bodenöl ist jetzt nicht mehr erhältlich. Die rationierte Seife ist ab sofort für die Wäsche reserviert.

Landwirtschaftliche Parknutzung Anbauplan 1941 (winbib)

Es werden diverse alternative Reinigungsmittel eingesetzt. Salmiak und Bodenwichse sind noch das einzige, was in genügenden Mengen vorhanden ist. In Sachen Bürstenwaren und Wischer steht die Sache ganz schlimm. Als Beweis werden an der Versammlung ein paar Muster dieser «abgenützten Dinger» gezeigt. Die Sachlage wird weiter schwierig bleiben.

Die Abwarte stellen einen Antrag an das Schulamt, den Lohn der Wisch- und Putzfrauen von Fr. 1.10 auf Fr. 1.20 zu erhöhen.

1943 Betreffend den Gartenanteilen auf den Schulanlagen werden die Abwarte beim Schulamt vorstellig. Sie wollen im Bereich der Schulgärten ein kleines Plätzchen für sich beanspruchen.

Aus der Materialprüfungskommission: Anstelle von Hirschleder sollen Viscoseschwämme eingesetzt werde.

Der Präsident ist immer noch militärisch abwesend.

Es findet wieder einmal ein Familienausflug statt. Die Abwarte wandern auf den Schauenberg und verpflegen sich aus den Rucksack.

Vereinsvermögen: Fr. 340.80

In diesem Jahr findet ein Krankenpflegekurs statt, der durch den Samariterverein organisiert wird.

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Vom Abwart zum Hauswart

Schulhaus Eulach 1900 (winbib)

1944 Da verschiedene Abwarte seit längerer Zeit wegen starker Beanspruchung während der Heizperiode unter gesundheitlichen Problemen leiden, wird eine bessere Arbeitsaufteilung während dieser Zeit angestrebt.

Die Abwarte verlangen eine Neuausmessung der Schulhäuser, da viele Berufskollegen über Überlastung klagen. Es wurden in der Vergangenheit immer mehr Aufgaben auf sie übertragen. Die Abwarte bilden eine eigene Kommission, um die nötigen Erhebungen zu machen.

Es wird vorgeschlagen, elektrische Bodenreinigungsmaschinen anzuschaffen. Zwei Stück sollen es sein und diese, wenn nicht gekauft, dann doch gemietet werden. Als Erleichterung für die Abwartinnen im Nebenamt möchten die Abwarte elektrische «Blochmaschinen» anschaffen.

Die «Nebenämter» werden gebeten ihr Herz an den Versammlungen auszuschütten und nicht erst wieder danach. Sie haben sich am Stammtisch beschwert, dass sie keine Dienstaltersgeschenke erhalten.

In diesem Jahr wird keine Materialprüfung vorgenommen: «Man muss sowieso nehmen, was es gibt.»

Schulhaus Lindberg 1945, Flüchtlinge (winbib)

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Vom Abwart zum Hauswart

Schulhaus Heiligberg Kriegsgefangene 1945 (winbib)

1945 Präsident Heinrich Scheinholzer ist, nach militärischer Abwesenheit, wieder im Amt anwesend. Auch alle anderen Abwarte sind wieder aus dem Militärdienst zurück.

An der GV gibt es eine viel zu magere Bratwurst mit Rösti. Die Abwarte sind sich einig, zukünftig die Geselligkeit wieder vermehrt zu pflegen.

Der Mitgliederbeitrag: Fr. 5.- für Haupt- und Nebenamt und Fr. 2.50.- für Pensionierte.

Kollege Wolfer beantragt der Versammlung, beim Kriegswirtschaftsamt vorzutraben und eine Zusatzkarte (es war die Zeit der Rationierungen) zu beantragen. Es soll deshalb auch geprüft werden, ob die Berufsbezeichnung Abwart nicht geändert werden kann. Die Berufsbezeichnung Hauswart würde die Berechtigung zum Bezug einer Zusatzkarte bedeuten.

Die Entschädigungen der Stellvertreter der Abwarte ist seit Jahren ein Dauerthema. Diese werden schlecht oder gar nicht bezahlt. Die Ehefrauen müssen alle Stellvertretungen des Ehemannes sogar ohne Entlöhnung übernehmen.

Die Erhebungen, mittels eines Formulars für die Neuausmessung der Schulhäuser, sind von den Abwarten nur unvollständig und nicht immer den Tatsachen entsprechend ausgefüllt worden. Der Präsident rügt die Mitglieder. So kann der Vorstand beim Schulamt nicht vorstellig werden.

Das Gas wird rationiert. Aus diesem Grund müssen die Abwarte Rechauds oder Holzherde organisieren. Dies erledigen sie selber, da sie ansonsten mit Mietzinserhöhungen rechnen müssen.

Das Schulamt will die Materialprüfungskommission von 3 auf 5 Personen aufstocken.

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Vom Abwart zum Hauswart

Der Stadtrat gibt den Abwarten keine Überkleider ab, da diese zu hohe Besoldungen haben. Die Abwarte protestieren energisch ob dieser Begründung.

Die neue Bodenreinigungsmaschine wird vorgeführt und allgemein als befriedigend eingestuft. Das Schulamt sperrt sich, diese neue Maschine anzuschaffen. Es wird beschlossen, die Sache um 2 Jahre zu verschieben. Deshalb «blochen» die Nebenämter die Holzböden nicht mehr. Die Böden werden nur noch mit Wichse behandelt.

Ein Vortrag über «Die neue Weltordnung und Zukunftsfragen» von Kollege Wiesendanger findet an der Versammlung statt.

Weiterbildung: Auffrischung Samariterdienst

1946 Aus dem Jahresbericht des Präsidenten Heinrich Scheinholzer: «Der Krieg ist zu Ende, doch der Frieden ist in weiter Ferne».

Aus der Materialprüfungskommission: Endlich! Ende November muss die Prüfungskommission zur Materialauslese antraben. Die Ware ist in recht ordentlicher Qualität vorhanden, aber unverschämt teuer.

Es wird vom Sektionsvorstand «vpod» ein Rechtsguthaben verlangt: «Wenn ein Abwart das Zeitliche segnet, soll der zurückbleibenden Gattin, bis zum Antritt des neu gewählten Abwartes, der Lohn voll ausbezahlt werden». Es stellt sich heraus, dass nach dem Besoldungsstatut die Witwe Anspruch auf 6 Monate vollen Lohn hat. In zwei aktuellen Fällen wurden den beiden Witwen nur Fr. 1500.- ausbezahlt. So hat die Stadt pro Todesfall ca. Fr. 2700.- gespart. Die Abwarte waren nicht erfolgreich mit ihrem Begehren. Die beiden Witwen seien, so der Stadtrat, keine Angestellten der Stadt.

Ein neues Personalstatut mit Besoldungsstatut liegt im Entwurf vor. In diesem soll auf Begehren der Abwarte die Stellung der Abwartehefrau besser geregelt werden. Auch die Löhne und Arbeitsbedingungen der Abwartinnen im Nebenamt sollen verbessert werden. Die Stundenlöhne von 60 – 80 Rappen sind in den Augen der Abwarte «ein Schandfleck im sozial sein wollenden Winterthur».

1947 Vereinskasse: Fr. 402.35

Neues Personal- und Besoldungsstatut: Nach sehr langen und intensiven Diskussionen, Vorschlägen und Gegenvorschlägen konnten sich die Abwarte mit dem Schulamt über die Besoldung und Zuschläge einigen. Der Jahreslohn für Abwarte und ihre Ehefrauen werden neu festgelegt: Minimum von Fr. 5600.- auf Fr. 5880.- respektive Maximum von Fr. 6800.- auf Fr. 7500.-. In diesen Lohnansätzen ist ca. 20 % als «Frauenanteil» mit eingerechnet. Das Hilfspersonal erhält in diesem Jahr: Männer Fr. 2.- / Frauen Fr.1.55 / für nasse Arbeit Fr. 1.70

Materialprüfungskommission: Wischer und Bürstenwaren sind wieder in ziemlich guter Qualität erhältlich. Ebenfalls wieder in guter Qualität sind Hirschleder und Bodenwichse erhältlich. Da die Produkte wie «Minatol Seife» und «Bodenwichse» sehr teuer sind, werden die Abwarte aufgefordert, das bezogene Material rationell einzusetzen und den Verbrauch klein zu halten.

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Vom Abwart zum Hauswart

1948 Die heutige AHV entstand aus der Lohn- und Verdienstausgleichskasse für Wehrmänner, welche in den Aktivdienstzeiten des Zweiten Weltkrieges neu konzipiert wurde. Am 6. Juli 1947 wurde in einer Volksabstimmung die AHV nach ähnlichem Konzept angenommen. Am 1. Januar 1948 konnte dann die AHV eingeführt werden.

Die Abwarte beantragen eine Arbeitszeitverkürzung der Hauptamtlichen. Diesem Antrag wird nicht entsprochen, da mit dem neuen Besoldungsstatut die Löhne gestiegen sind und damit dem Anspruch entsprochen wurde. Es wird jedoch überprüft, ob die Abwarte durch Hilfsabwarte entlastet werden können.

Es ist ein Kollege gestorben. Der Vorstand wird vom neuen Abwart freundlichst eingeladen, sich am 20. August im Schulhaus einzufinden, um einen Augenschein der unglaublichen Unordnung vorzunehmen, die der verstorbene Kollege hinterlassen hat. Der Vorstand nimmt einen Augenschein und stellt fest, dass nicht alles zum Besten steht. Daraufhin gibt der Vorstand eine Warnung an alle Abwarte heraus: «Eine Warnung an alle Kollegen! Sendet leere Gebinde sofort zurück. Etikettiert Restbestände und lasst unbrauchbare Utensilien verschwinden!»

Zum ersten Mal nach Kriegsende werden wieder eine Anzahl Schulhäuser militärisch belegt. Der Schulbetrieb wird wieder zeitweise eingestellt.

Es findet ein Kurs «Neuzeitliche Reinigung» statt. Es hat sich die Möglichkeit ergeben, die Reinigung mit der Maschine vertraut zu machen.

Die Reise in diesem Jahr findet nicht mit dem Auto statt. Ein mit Tannenästen dekorierter Wagen mit «Habermotoren» (Pferden) transportiert die Gesellschaft, zur Freude der Bevölkerung am Wegesrand die freudig zuwinkt, durch die weitere Umgebung,

1949 An ihrer Monatsversammlung vom 26. Februar werden die Abwarte in einem interessanten Vortrag von Herrn Näf über die im Januar 1948 eingeführte AHV informiert.

Die Abwarte spenden aus der Vereinskasse Fr. 30.- für das Arbeiterhilfswerk.

Auszug aus dem Protokoll vom 29. Oktober 1949: «Die rege Diskussion über das Heizen hat die Gemüter so erwärmt, dass wir bald in heiterster Stimmung waren und nichts mehr als schöne Witze zu hören bekamen, sodass unser Präsi Mühe hatte, seine löbliche Brissago einmal aus dem Mund zu nehmen um die Versammlung 10 ½ Uhr abzublasen.»

Die Heizkosten für Abwartwohnungen werden erhöht, woraufhin die Abwarte eine Aussprache mit dem Schulamt wünschen. 1950 wurden dann die Erhöhungen ganz oder teilweise erlassen, wenn nachgewiesen werden konnte, dass die Installationen zu wünschen übrigliessen.

Die Arbeit der Materialprüfungskommission lässt zu wünschen übrig. Die Abwarte vermuten, dass diese Kommission nur als Deckschild benutzt wird und Wünsche und Materialeinkäufe der Abwarte nicht beachtet werden.

Es ist ein Abkommen in Kraft gesetzt worden: Neugewählte Abwarte werden ab jetzt in ihrem Amt instruiert.

50

Vom Abwart zum Hauswart

Das Zürcher Kantonalturnfest findet in Winterthur statt. Die Abwarte sind mit der Einquartierung beschäftigt.

Auszug aus dem Jahresbericht des Präsidenten: «Die Bildungsarbeit muss unbedingt vertieft werden. Es dürfen in unseren Reihen keine Nieten gefunden werden.»

In Wülflingen wird das Schulhaus Erlenstrasse fertiggestellt.

Schulhaus Erlen 1959 (winbib)

1950 Die diesjährige Fahrt ins Blaue führt über das Tösstal nach Wetzikon zum Zürichsee. In Zürich konnten, nach einem währschaften Mittagessen, die Damen dann «lädelä» und die Männer einen «Jass klopfen».

Das Schulamt informiert die Abwarte, dass Böden, die mit Bodenwichse behandelt werden, den hygienischen Anforderungen besser entsprechen als geölte Böden. Böden zu wichsen ist mit grosser Arbeit verbunden, und deshalb wird die Anschaffung von Reinigungsmaschinen zwischen dem Schulamt und der Materialprüfungskommission besprochen. Die Meinungen gehen aber bedenklich weit auseinander. Die Anschaffung genügender Maschinen ist dem Schulamt zu teuer. Mit dem Bau von neuen Schulhäusern geht die Hoffnung einher, dass sich die Haltung gegenüber Maschinenanschaffungen positiv verbessert.

1951 Die Pausen für den Znüni bei der «Putzete» werden geregelt. Es dürfen nur Pausen von 15 Minuten eingeschaltet werden, wenn bereits 4 Stunden am Stück gearbeitet wurde und die Pausen sich nicht hinderlich auf die Arbeit auswirken. Die Pausenzeit wird nicht bezahlt.

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Vom Abwart zum Hauswart

Die Materialprüfungskommission wird mit neuer Ware überhäuft. Die Bemühungen gehen dahin, dass die beste Preisleistung herausgeholt werden soll. Die Qualität der Ware ist gut bis sehr gut, die Preise sind aber enorm gestiegen.

Das Schulamt möchte, dass alle Abwarte alle ölfarbgestrichenen Oberflächen mit warmem Petrolwasser abwaschen. Die Abwarte wünschen aber, dass das Schulamt nicht in die individuelle Arbeitsausführung dreinredet. Bis im Mai 1952 muss eine Stellungnahme der Abwarte beim Schulamt eintreffen.

Da in diesem Jahr auf gewerkschaftlicher Seite sehr wenige Erfolge erzielt wurden, stellt sich der Präsident die Frage, ob es sich lohnt, unter diesen Umständen dem «vpod» noch anzugehören und die Beiträge zu zahlen. Er fordert aber gleichzeitig die Mitglieder auf, zurück zu blicken und die Erfolge, die bis dahin erzielt wurden zu berücksichtigen und es sich doch lohnt in dieser Organisation zu verbleiben.

1952 Präsident Heinrich Scheinholzer gibt seinen Rücktritt bekannt. Ebenfalls stellen die Beisitzerin und der Aktuar ihre Ämter zur Verfügung. Dies löst eine Diskussion aus. Nach einer kameradschaftlichen Aussprache muss festgestellt werden, dass in Bezug auf den Nachwuchs im Abwarteverein einige Besorgnisse berechtigt sind. Es wird diskutiert, welche Mittel und Wege es gibt, die zu einer geschlosseneren Kollegschaft und zum Nachwuchs im Vorstand führen könnten. An der Generalversammlung zieht der Präsident seinen Rücktritt zurück, um nicht eine totale Neubildung des Vorstandes heraufzubeschwören. Die Versammlung nimmt diese erfreuliche Wendung zur Kenntnis. Eine Delegation des Vorstandes wird zur Einweihung der Schulhäuser Guggenbühl in Oberwinterthur und Feld in Veltheim eingeladen.

Die Abwarte sind immer noch nicht begeistert über das neue Verfahren, die ölfarbgestrichenen Oberflächen mit Petrolwasser zu reinigen. Bis im Mai muss der Verein eine Stellungnahme abgeben.

Schulhaus Feld 1952 (winbib)

Die Verordnung über die Benützung der Schullokale durch Vereine und Private von 1938 soll ergänzt werden, da es immer wieder zu Diskussionen führt, wie die Abwarte entschädigt werden sollen. Die Vereine möchten immer wieder die Preise reduzieren und neue Vereinigungen möchten sich einmieten. Die Vorstösse und Vorschläge des Abwartevereins sind dem Stadtpräsidenten einzureichen unter Kopie an das Schulamt.

Es wird eine Überarbeitung der Dienstordnung angekündigt.

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Vom Abwart zum Hauswart

Der «vpod» feiert sein 50- jähriges Jubiläum. Der Abwarteverein darf mit beschränkter Anzahl Mitglieder daran teilnehmen.

Der Vorstand entschliesst sich, als Vorstandsentschädigung die Vorstandsmitglieder und die «besseren Hälften» zum Vorstandsessen einzuladen.

Schulhaus Guggenbühl 1952 Festumzug Einweihung (winbib)

1953 Aus der Materialprüfungskommission: Die synthetische Seife hat sich bewährt.

Im Februar findet eine Exkursion ins «Gaswerk Winterthur» statt. Der Direktor persönlich führt die Gruppe durch den Betrieb, beantwortet alle Fragen und lädt sie zu einem Imbiss ein.

Aus der Vereinskasse wird ein Betrag von Fr. 100.- genommen, um diesen den streikenden Textilarbeitern in Sils im Domleschg zu spenden.

Die Abwarte sind nicht zufrieden, dass die neue Dienstordnung so lange auf sich warten lässt. Das Schulamt macht die Abwarte darauf aufmerksam, dass nicht das Schulamt schuld daran ist, dass die neue Dienstordnung so lange auf sich warten lässt, sondern das Personalamt. Was folgt, ist ein Entwurf einer Rahmendienstordnung, gültig für alle Abwarte. Weiter folgen viele Verhandlungen und Vorschläge, bis die Dienstordnung von den Abwarten zu 90% gutgeheissen wird. Einzig mit der Arbeitszeitenregelung sind die Abwarte nicht zufrieden. Für die Abwarte von Schulhäusern soll zusätzlich ein sogenanntes Pflichtenheft geschaffen werden.

Der diesjährige Ausflug fällt wie im letzten Jahr buchstäblich ins Wasser.

Die Putzfrauen in Winterthur sind immer noch die Angestellten des Abwartes. In Zürich sind sie bereits Angestellte der Stadt und haben im Unterschied zu den Winterthurerinnen Sozialleistungen zu Gute.

1954 Das Schweizerische «Satus-Turnfest» belastet in diesem Jahr die Abwarte sehr. Besonders ein Kollege, der als Quartiermeister amtet, hat viel zu tun.

Bei der Materialprüfungskommission sind Klagen eingegangen, dass die Wäsche mit «Progress» nicht sauber und weiss wird. Deshalb wird auf die Waschmittel «Omo» und «Radion» gewechselt, in der Hoffnung, dass sich die Gemüter wieder beruhigen.

In diesem Jahr wird das Pflichtenheft für Abwarte von Schulhäusern zum grossen Thema. Es wird entworfen und beraten.

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Vom Abwart zum Hauswart

Das Schulamt legt einen Entwurf für das Pflichtenheft vor. Die Abwarte machen sich sofort an die Arbeit und legen einen Gegenentwurf vor. Was folgt, sind viel Verhandlungen und Vorschläge von beiden Seiten. Die Abwarte bemängeln: «Es herrscht die Meinung vor, der Abwart sei Sklave des Objektes». In diesem Jahr kann das Pflichtenheft nicht fertiggestellt werden, weil der Präsident Heinrich Scheinholzer erkrankt ist.

In diesem Jahr reisen die Abwarte auf die andere Seite des Rheins. Zitat: «Auf krummen und geraden Wegen haben wir unbeirrt unser Ziel verfolgt, mit dem Erfolg, dass uns unsere biederen Schweizer Zöllner zum Schluss gar die Rückreise in die Heimat verwehren wollten. Wäre das ein Jammer gewesen, wenn am anderen Morgen die Schulhäuser in Winterthur nicht geöffnet worden wären.»

1955 Vor allem in der unmittelbaren Nachkriegszeit ist die unzerstörte Schweiz wirtschaftlich ein wichtiger Faktor in Mitteleuropa. Wirtschaftlich erlebt die Schweiz nach 1945 eine noch nie gesehene Hochkonjunktur, die bis in die 1970er Jahre anhält.

Präsident Heinrich Scheinholzer tritt nun endgültig zurück. Seine Krankheit zwingt ihn dazu. 14 Jahre lang amtete er als Präsident für den Verein. Im gleichen Jahr verstirbt er mit erst 62 Jahren.

An der GV kann nach langer Diskussion kein Nachfolger für das Amt des Präsidenten gefunden werden. An der Versammlung muss eine Pause eingelegt werden, damit in Ruhe mit den einzelnen Abwarten diskutiert werden kann. Zum Schluss stell sich Paul Schorr als Nachfolger zur Verfügung mit der Bemerkung: «….um die alten Kollegen nicht zu enttäuschen…».

Das Pflichtenheft tritt auf den 1.1.1955 in Kraft. Die Abwarte erhoffen sich von der Neuberechnung der Wischflächen eine Arbeitserleichterung.

Um genügend Putzfrauen für die Frühjahresreinigung zu finden, haben die Abwarte erreicht, dass das Schulamt ein Inserat schaltet. Es wurden für 8 Schulhäuser 31 Frauen gesucht. Leider musste ein zweites Inserat geschaltet werden, da zu wenige Frauen gefunden wurden. Die Zeit der Hochkonjunktur macht sich bei der Auswahl der Putzfrauen immer mehr bemerkbar. Die Frauen ziehen besser bezahlte und «ringere» Arbeiten deren der Schulhausreinigung vor.

Für die Einweihung des Schulhauses Hohfurri in Wülflingen erhielt der Vorstand, wie es sonst bei Einweihungen von Schulhäusern üblich war, keine Einladung. Es hat den Präsidenten befremdet. Er vermutet Sparmassnahmen.

Schulhaus Hohfurri 1967 (winbib)

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Vom Abwart zum Hauswart

1956 Die Materialprüfungskommission schafft neue Artikel an: Scheuerpulver «Ajax», ein neuer Viskoseschwamm der jedem Auswringen standhält und Spritzflaschen zum Abfüllen der Tinte. Die Abwarte werden angehalten, möglichst die ganze Bestellung im Frühling zu machen und in der Herbstbestellung nur Ware zu bestellen, die sie nicht mehr vorrätig haben.

Das Schulamt will den Abwartlohn (Ehepaarlohn ca. 20% Frauenanteil) trennen und den Lohn der Abwartehefrau separat ausbezahlen. Die Frauen sollen auch ein eigenes AHV Konto erhalten, auf welches einbezahlt werden kann. Für die Abwarte-Männer kommt dies nicht in Frage. Sie wollen dieses Thema vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt besprechen.

Wieder haben die Abwarte Probleme, Frauen für die Frühjahresreinigung zu finden. Für 9 Schulhäuser wurden in einem Inserat insgesamt 43 Frauen gesucht.

Die Schulhäuser vom Hauptamt wurden in diesem Jahr wieder einmal ausgemessen. Die Nebenämter und Kindergärten folgen im Jahr 1957.

Die Entschädigung für Wahllokale und die Reinigung von Wandbrunnen wird geregelt.

Endlich, nach jahrelanger Forderungen der Abwarte, werden Reinigungsmaschinen angeschafft. Zusätzlich zu den Maschinen haben die Abwarte ein Montagegestell für die Turnhallen bekommen, das von anderen ausgeliehen werden kann. Es findet 1957 eine Vorführung statt, um das neue Gestell vorzustellen.

1957 Der Stadtrat nimmt eine Revision des Personalstatuts vor. Die Abwarte rechnen mit einer Lohnaufbesserung. Diese wird jedoch vom Stadtrat abgelehnt, mit der Befürchtung, dass die Aufbesserung der Abwarte die ganze Besoldungsskala ins Rutschen bringen würde.

Wischfrauen erhalten einen höheren Lohn: Fr. 2.20 respektive Fr. 2.30 Die Vereine wollen den Tarif für Turnhallen wieder einmal senken. Und zwar streben sie an, den separat ausgewiesenen Licht-Tarif herabzusetzen. Begründung: «Da die Beleuchtungen immer besser und heller werden, verursachen diese auch mehr Kosten». Der Abwart vom Heiligberg beschwert sich, dass am Turnzusammenzug der Abwart und seine Frau mit nur einem Dreidezibecher Süssmost gelabt werden. Das sei einfach zu wenig, man komme auch zum Schwitzen. Es wird deshalb beim Schulamt interveniert. Die Materialprüfungskommission nimmt neuerdings Putzkessel aus Plastik ins Sortiment auf. Seit Jahren beschäftigt sich die Kommission mit der Bodenwichse, gesucht wird wieder einmal eine gute Qualität, die preisgünstig ist. Auch die «Sträuliseife» und die «Minatolseife» stehen wieder im Fokus und werden wieder einmal miteinander verglichen.

Im Stadtkreis Oberwinterthur wird das Schulhaus Rychenberg in Betrieb genommen.

Schulhaus Rychenberg 1957 Modell (winbib)

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Vom Abwart zum Hauswart

1958 Mitgliederbestand: Hauptamt 25, Nebenamt 33, Pensionierte 12 Kassenbestand: Fr. 938.20

Neuerung in der Materialbeschaffung: Es gibt jetzt Stahlwatte. Teurere Naturschwämme sollen nicht mehr zur Reinigung eingesetzt, sondern durch Viscoseschwämme ersetzt werden.

Die Planungskommission der Schulhäuser Schachen in Veltheim und Schönengrund in Mattenbach sollen besorgt sein, dass ein zentral gelegener Putz- und Materialraum für den Abwart eingeplant wird. Als Wunsch wird bei Schulhausneubauten eine kleine Werkstatt angeführt.

Es werden wiederum durch Inserate 35 Putzfrauen gesucht. Da sich darauf zu wenige melden, werden ältere Schüler zur Reinigung herangezogen. Putzfrauen sollen aber immer den Vorrang haben.

Die diesjährige Reise führte zum Kraftwerk Rheinau.

Das Schulamt wird künftig das Bauamt damit beauftragen, bei allen Neu- oder Umbauten genügend vorschriftsmässige Steckdosen zu installieren, damit die Wassersauger und Putzmaschinen vorschriftsgemäss betrieben werden können. Das EWW (Elektrizitätswerk Winterthur) wird mit einer Liste aller neuen Reinigungsmaschinen bedient, damit sie die Installationen in den Schulhäusern ausführen können.

Es wird geprüft, ob Gummistiefel und Handschuhe ergänzend in das Bekleidungsreglement aufgenommen werden. Diese werden, wegen den Gefahren mit dem Arbeiten mit den neuen Maschinen, von den Abwarten gefordert.

Die Abwarteentschädigung der Vereine wird überprüft. Die letzte Ausgabe ist aus dem Jahr 1946. Die Abwarte legen einen Entwurf in Form einer Tabelle vor.

Der Präsident stellt fest, dass es immer wieder Kollegen gibt, die am 1. Mai die Schullokale für Vereine freigeben. Die Errungenschaften der Vorfahren werden so leichtfertig aufgegeben.

Schulhaus Talhof 1958 Heuete (winbib)

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Vom Abwart zum Hauswart

1959 Es wird ein neuer Präsident gewählt. Eugen Bretscher übernimmt das Amt von Paul Schorr, der neu als Vizepräsident im Vorstand bleibt.

Der Abenddienst und die Entschädigung beginnt neu um 19.00 Uhr und nicht erst um 20.00 Uhr. Der Stadtrat hat das Begehren gutgeheissen.

Der Lohn für den Abwart und seine Frau beträgt zwischen Fr. 6000.- bis Fr. 7080.- im Jahr.

Die Abwarte stellen den Antrag auf einen halben Tag frei pro Woche, das heisst, die Arbeitszeit zu verkürzen. Es gibt lange Diskussionen darüber, wer die Stellvertretung in dieser Zeit übernimmt und bezahlt und wie der Wischturnus organisiert werden soll. Schlussendlich bezahlt das Schulamt 5 ½ Stunden in der Woche für einen Stellvertreter und die Abwarte bekommen einen halben Tag frei.

Darüber, ob Gummistiefel und Handschuhe ergänzend in das Bekleidungsreglement aufgenommen werden sollen, wird immer noch diskutiert. Die Abwarte argumentieren, dass es sich um Unfallschutz handelt und bei der Arbeit mit Bodenmaschinen unbedingt vorhanden sein muss. Nach den, durch das Schulamt angeordneten Abklärungen, bestätigt das Starkstrominspektorat, dass Gummistiefel und Handschuhe unzuverlässig sind. Stattdessen sollen Bodenreinigungsmaschinen und Wassersauger das Prüfzeichen des SEV aufweisen und mittels Gummianschlusskabel mit Erdungsader versehen sein.

Nicht ganz einverstanden ist der Vorstand mit der Antwort des Schulamtes, beziehungsweise des Bauamtes, dass es unerwünscht sei, wenn der Abwart direkt mit den Handwerkern in Verbindung tritt.

Traditionsgemäss findet an der Schulsynode ein Abwarteausflug statt. Das Wo und Wie wird in diesem Jahr mittels eines Fragebogens ermittelt.

Das Vorstandsessen soll in diesem Jahr einer kleinen Reise weichen, oder einem Besuch im Stadttheater Platz machen.

Neuregelung Paragraph 5 der Dienstordnung: «Soweit ein Abwart für den Abenddienst von der Stadt entschädigt wird, hat er allfällige Vereinsvergütungen, die für die betreffende Zeit eingehen, der Stadt dann abzutreten, wenn es sich um Entschädigungen für einmalige Lokalbenützung handelt». Die Abwarte sind damit überhaupt nicht einverstanden und weisen diese Änderung an das Schulamt zurück.

Im Schulhaus Tössfeld wird ein Reinigungskurs zum Thema «Inlaid-Böden» (spezielle mehrfarbige gemusterte Linoleumbeläge) und «Selbstglanz-Emulsion» durchgeführt, was allgemein Interesse fand. Die Schulanlagen Schönengrund, Mattenbach und Michaelschule in Seen werden dem Schulbetrieb übergeben.

Schulhaus Schönengrund 1971 (winbib)

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Vom Abwart zum Hauswart

1960 In der Industrie wird die 45 - Stunden - Woche eingeführt. Ein Zeichen für die Abwarte, geschlossen für eine nochmalige Arbeitszeitverkürzung zu kämpfen. Die aktuelle Arbeitszeit der Abwarte beträgt 58 Stunden in der Woche. Erst 1963 wird sich dahingehend etwas ändern.

An der Synode reisen die Abwarte in die «Embru» Werke in Rüti, um diese zu besichtigen.

Es muss wieder ein Inserat für die «Putzfrauensuche» aufgegeben werden.

Schulhaus Michaelschule 1985 (winbib)

Die Abwartin im Nebenamt bekommt neu 20 Rappen pro Wäschestück, wenn sie das Waschmaterial selber mitbringt oder 15 Rappen, wenn das Schulamt das Waschmittel stellt. Die Frauen finden das zu wenig. Der Vorstand versucht, mehr herauszuholen.

Das Reinigungsmaterial soll ab jetzt nur noch einmal jährlich geliefert werden. Dies verursacht Probleme mit der Einlagerung, da an vielen Orten kein Platz vorhanden ist.

Es findet ein Instruktionsnachmittag bei der Firma «Ernst» in Zürich in der Pissoir-Reinigung statt.

Es werden zwei weitere Reinigungsgerüste angeschafft. Die Abwarteentschädigung der Vereine gibt nun schon seit einiger Zeit zu Diskussionen Anlass. Die letzte Ausgabe ist aus dem Jahr 1946. Die Abwarte legen dem Schulamt einen Entwurf in Form einer Tabelle vor. Ebenfalls heiss diskutiert wird die Revision der «Verordnung über Benützung von Schullokalen, Turnplätzen und Turnhallen von Vereinen und Privaten». Die alte Verordnung soll den heutigen Verhältnissen angepasst werden. Auf den 1. Januar 1961 tritt die neue Regelung in Kraft.

Die Schulhäuser Schachen in Veltheim und Talhofweg in Wülflingen sind bezugsbereit.

Schulhaus Talhof 1978 (winbib)

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Vom Abwart zum Hauswart

1961 An der Generalversammlung rügt der Präsident den spärlichen Aufmarsch der hauptamtlichen Abwarte und deren Disziplinlosigkeit. Auch der Einsatzgeist lässt zu wünschen übrig. Ebenfalls findet der Präsident, dass die Vereinstätigkeiten zu wünschen übriglassen. Trotz einer ausserordentlichen GV konnten nicht alle Posten im Vorstand besetzt werden. Auch diejenigen, die am Zuge wären im Vorstand mitzuhelfen, konnten nicht dazu motiviert werden.

Das Jahresprogramm beinhaltet: Kegelschub in der Blume Oberi, Frühlingsausflug nach Henggart, Synodenausflug und einen Vortrag zur «Steuererklärung». Der Synodenausflug in die «Minatolwerke» wird in diesem Jahr etwas teurer. Die Fahrt dorthin wird aber erstmals von der Stadt bezahlt.

An der Generalversammlung wird der Vorschlag gemacht, diese Vereinsversammlung nicht mehr an einem Sonntag durchzuführen.

Die Materialprüfungskommission hat einen neuen Feuchtwischer ins Sortiment aufgenommen. Dieser «Flaumer» ist schwenkbar und in den Grössen 40 und 60 Zentimeter erhältlich.

Schulhaus Schachen Schülerumzug Einweihung 1961 (winbib)

1962 Die Weiterbildung umfasst in diesem Jahr: «Erste Hilfe», «Brandursachen und ihre Verhütung» und «Demonstration von Feuerlöschern» in der Kiesgrube.

Die Abwarte machen eine Eingabe beim Stadtrat für die Erhöhung der Putzfrauenlöhne.

Dem Departementswechsel von Stadtrat Emil Frei (1930 – 1962 Schule) zu Stadtrat Franz Schiegg sehen die Abwarte wohlwollend entgegen.

Die Abwarte verfassen ein Protestschreiben an das Personalamt, in dem sie sich beklagen, dass die Fragen, die die Abwarte betreffen, ohne sie gelöst werden.

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Vom Abwart zum Hauswart

Das Pensionskassenstatut wird überarbeitet.

Das Regulativ für Löhne wird überarbeitet. Dafür haben die Abwarte eine Arbeitsgruppe zusammengestellt, die eine Eingabe mit ausführlicher Begründung eingereicht haben: Die Abwarte sollen als Handwerker-Vorarbeiter eingeteilt werden, das bringt eine Verbesserung um zwei Besoldungsklassen. Der Frauenanteil soll aus der Besoldung herausgenommen und separat ausgewiesen werden. (Dies wird erst 1976 erfolgen)

In diesem Jahr wurden nur wenige gesellige Anlässe unternommen. Ausser ein, zwei Kegelschüben war nicht viel los.

In seinem letzten Jahresbericht beanstandet der scheidende Präsident Eugen Bretscher, dass es zu viele Aussenseiter gibt, die sich nicht um die Belange der Abwarte kümmern. «Es soll sich der letzte Aussenseiter daran erinnern, einmal in der Leitung mitzuarbeiten.» Er ist der Meinung, dass die kommende Revision der Lohnskala nicht so leicht ins Reine zu bringen sein wird.

1963 Gründung einer «Gruppe Nebenamt innerhalb des Abwartevereins».

An der ordentlichen GV bereitet die Suche nach einem Präsidenten unüberwindbare Schwierigkeiten. Jeder der Angefragten war schon überbeschäftigt oder hatte fadenscheinige Begründungen, weshalb er das Amt nicht ausführen kann. Es musste zu einem späteren Zeitpunkt eine ausserordentliche GV einberufen werden. An dieser wird ein neuer Präsident gewählt. Heinrich Bernhard übernimmt das Amt. Der scheidende Präsi, Eugen Bretscher, wird Vizepräsident. Der neue Präsident nimmt das Amt nur an, wenn die Versammlung seiner gestellten Bedingung zustimmt. Die Bedingung lautet: «Falls es weiterhin am Interesse der Vereinstätigkeit fehlt und die Versammlungen weiterhin schlecht besucht sind, legt der neue Präsident sein Amt nach einem Jahr unwiderruflich ab». Die Anwesenden stimmen zu.

Der neue Präsident verlangt von den Mitgliedern, dass sie nicht einzeln bei Problemen beim Schulamt vorstellig werden, sondern über den Vorstand ihr Anliegen vorbringen. Dasselbe verlangt der Präsi auch bei seinem Antrittsbesuch beim Schulamt. Dieses soll Verhandlungsergebnisse nicht via Zirkular bekannt geben, sondern über den Vorstand an die Mitglieder weitergeben.

Die diesjährige Reise wird eine abendliche Seefahrt auf dem Zürichsee in der letzten Sommerferienwoche.

Die Abwarte erhalten ein Pult für ihren Arbeitsplatz.

Ein grosses Problem stellen die Bleistiftabsätze der Damen dar. Soll oder darf der Abwart das Tragen dieses Schuhwerkes verbieten, wenn die Bodenbeläge beschädigt werden?

Neuregelung der Milch und Joghurtabgabe und deren Stundenzuteilung. Es gelten pro Abgabetag folgende Entschädigungen: 20 Teilnehmer = ½ Std. 50 Teilnehmer = 1 Std. 100 Teilnehmer = 1 ½ St. 220 Teilnehmer = 2 ½ Std.

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Vom Abwart zum Hauswart

Die Abwarte streben eine Splittung des Ehepaarlohnes an. Die Mitarbeit der Abwartehefrau wurde unter eine kritische Lupe genommen, und es war nicht leicht, ihren Arbeitsanteil unter einigen angeführten Punkten überzeugend zu vertreten.

Die Volksabstimmung am 8. Dezember erzielt eine grosse Zustimmung der Wähler zum neuen Personalstatut. Die Abwarte verhandeln hartnäckig. Resultat: Die neue Besoldung im Zuge der Überarbeitung des Personalstatuts beläuft sich für das Abwartehepaar auf Fr. 16584.- Fr. bis Fr.17040.- (Jahreslohn. Anteil der Ehefrau 3920.-) Nach dieser Abstimmung gelangen die Abwarte mit einer neuen Forderung an den Stadtrat. Im neuen Personalstatut wird die Einführung der 44 - Stunden - Woche für die meisten städtischen Betriebe eingeführt. Bei den Abwarten fehlt eine derartige Regelung. Die Forderung: Während des Schulbetriebes kann die Arbeitszeit nicht verkürzt werden. Praktisch ist dies nicht realisierbar. Deshalb schlagen die Abwarte folgende Lösung vor: 10 arbeitsfreie Tage im Jahr für die Schulabwarte. Da die Abwarte eine Arbeitszeit von 58 Stunden die Woche leisten müssen, kann so eine Verkürzung der Arbeitszeit erzielt werden. Der Stadtratsbeschluss erfolgt 1965.

In diesem Jahr findet ein interessanter Reinigungskurs im neuen Schulhaus Rosenau in Töss statt. Die Firma «Suter Münchwilen Wega», die jetzt «Taski» heisst, zeigt den Abwarten eine neuzeitliche Bodenpflege.

Am 31. Oktober findet die Versammlung, an der die Gründung der «Gruppe Nebenamt» innerhalb des Abwartevereins vollzogen wird, statt. Der Grund dieser Neugründung: Die speziellen Anliegen der Nebenämter können so besser wahrgenommen werden.

Schulhaus Rosenau 1963 (winbib)

1964 Als erste Präsidentin der «Gruppe Nebenamt» wird Frau Wegmann gewählt.

Es wird vom Kassier eine «Mitgliederkartothek» eingeführt, um den Überblick über den Mitgliederbestand besser zu kontrollieren.

Kassenbestand: Fr. 1272.95.- Jahresbeitrag: Fr. 5.- für Aktive und Fr. 2.50 für Pensionierte

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Vom Abwart zum Hauswart

Die Abwarte und Abwartinnen besichtigen den Neubau des «Milchverbandes» und besichtigen die Verarbeitung von Joghurt und Milch.

Eine Fachexkursion führt die Abwarte in die Turn- und Sportgerätefabrik «Alder und Eisenhut». Dieser Ausflug wird von der Stadt mit Fr. 15.- pro hauptamtlich Angestellten unterstützt.

Die Wandtafeln sollen eine Identität erhalten, damit sie bei Reparaturen und Anstreichungen sicher und klar erkannt werden können. Es werden Aluminiumtäfelchen in der Metallarbeiterschule hergestellt, die dann vom Abwart an die Wandtafeln zu schrauben sind.

Die Abwarte sind enttäuscht, dass kein Vertreter zur Abendveranstaltung der «700-Jahr-Feier der Stadt Winterthur» eingeladen wurde. Sie reagieren befremdet, dass alle möglichen Vereine und Personen geladen waren, nur die Abwarte nicht, obschon sie massgeblich an dieser Veranstaltung beteiligt waren.

Mit Schrecken stellen die Abwarte fest, dass die Stadtgärtnerei über zwei neue Rasenmäher verfügt, die einen enormen Lärm verursachen. Diese rufen Reklamationen der Lehrerschaft hervor und verursachen bei nassem Rasen Geleise. Die Abwarte werden beim Schulamt wegen dieser Probleme vorstellig.

1965 Einführung von 8 freien Arbeitstagen für Abwarte.

An der GV appelliert der Präsident, dass die Abwarte dem Solidaritätsgefühl mehr Beachtung entgegenbringen sollen und nicht immer meinen, dass der Kollege im anderen Schulhaus bevorteilt wird: «Wenn wir nicht zusammenhalten, lacht andernfalls der Dritte: die Herren im Stadthaus.»

Die «Gruppe Nebenamt» bekommt eine neue Präsidentin: Frau Margrith Müller

Mitgliederbestand per 1. Januar 1965 Total 78 Mitglieder.

Die Frauen besichtigen in diesem Jahr die «Migros-Betriebe».

Der jährliche Ausflug an der Synode, wie bis anhin üblich, wird fallen gelassen. An seiner Stelle organisieren die Abwarte einen jährlichen Ausflug an einem beliebigen Datum.

Der Stadtrat beschliesst, die Arbeitszeit der Abwarte zu verkürzen (siehe Forderung von 1963). Es werden 8 Tage als Freitage gewährt, die der persönlichen Erholung dienen sollen.

Das Schulhaus Hegifeld in wird dem Schulbetrieb übergeben.

Schulhaus Hegifeld 1966 (winbib)

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Vom Abwart zum Hauswart

1966 Mitgliederbestand: 87 Kapital: Fr. 1444.25

Der Vorstandsausflug führt mitsamt Ehegattinnen in die Firma «Palor» Wandtafelfabrik nach Romanshorn. Es wird mit den Privatfahrzeugen gereist.

Der Kassier hat Mühe, die Mitgliederbeiträge einzuziehen. Er schlägt vor, mittels Postmandat oder Nachname die Beiträge zu kassieren.

Der Vorstand stellt den Antrag, einen ganztägigen Ausflug an einem Mittwoch, ausschliesslich zum Vergnügen, zu unternehmen. Für diesen Ausflug wird der Beitrag des Schulamtes bezogen, der Fr. 15.- pro Jahr und hauptamtlich Angestellten beträgt.

Die Männer besuchen in diesem Jahr die «Osram» Glühlampenfabrik und die Frauen die Nährmittelfabrik «Knorr». Für diese Ausflüge zahlt die Vereinskasse keine Beiträge aus.

Die Frauen im Nebenamt müssen bei eigener Krankheit die Aushilfskräfte aus der eigenen Tasche bezahlen.

1967 Die Frauen machen einen Ausflug in die Teigwarenfabrik «Weilenmann».

Der Vereinsausflug führt ins Toggenburg nach Alt St. Johann-Alp Sellamatt-Iltios.

Es zeichnet sich ab, dass die Abendentschädigung von Fr. 3.30 pro Stunde wesentlich erhöht wird.

Es wird eine neue Dienstordnung für die Abwarte und insbesondere für das Nebenamt erstellt, das Personalamt ist damit beauftragt worden. Im Laufe des Jahres befindet sich diese Dienstordnung in der Vernehmlassung.

Im Kreis Mattenbach wird das Schulhaus Gutschick dem Betrieb übergeben.

1968 Die Vereinsmitglieder reisen zur «Seifenfabrik Sträuli», um dort das neue «Calgon-Sapon» kennen zu lernen. Sie werden mit dem Bus der Firma abgeholt und nach einem Zabig wieder zum Archplatz zurückgebracht.

Die diesjährige Vereinsreise führt nach Erlach-Bielersee- Chasseral. Der städtische Beitrag für die hauptamtlich Angestellten beträgt neu Fr. 30.- pro Jahr.

Schulhaus Gutschick 1972 (winbib)

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Vom Abwart zum Hauswart

Am 12. Januar tritt die neue Dienstordnung in Kraft. Die Abwarte sind zufrieden mit der Neufassung.

Die Verordnung von Schullokalen und Turnhallen wird überarbeitet. Der Vorstand ersucht die Abwarte, ihre Begehren, Wünsche und Entschädigungsansätze zu notieren. Die Eingabe der Abwarte wird vom Stadtrat verschleppt, was mit Missmut bekundet wird.

Das Schulamt wünscht, dass die Abwarte kontrollieren, ob mindestens 12 Teilnehmer in der Turnhalle an den Übungen teilnehmen. Wenn nicht, sind diese Vereine beim Schulamt zu melden.

Es wird gewünscht, dass vor der grossen Materialbestellung eine Versammlung stattfinden könne, um die neuen Materialien zu erklären und vorzuführen.

Bis jetzt wurde den Abwarten keine Überkleider etc. abgegeben, da sie im Beamtenverhältnis angestellt sind, und für diese, gemäss Personalstatut, keine Überkleider vorgesehen sind. Da diese Regelung des Personalstatutes nicht mehr konsequent angewendet wird, stellen die Abwarte den Antrag für die Abgabe eines Überkleides und eines Arbeitsmantels.

In diesem Jahr findet eine kleine Revision des Personalstatutes statt. Die Abwarte stellen den Antrag auf Lohnerhöhung bei den Hauptämtern und verlangen, dass sie in die Besoldung der Berufsarbeiter kommen. Dieses Begehren wurde vom Personalamt abgelehnt. Stattdessen wurde eine Neubewertung des Abwarteberufs in Aussicht gestellt. Dies soll die veränderte Stellung des Abwartes im Schulbetrieb anerkennen. Es soll auch die Verschiedenheiten von zusätzlichen Arbeiten wie Heizung, Hort, grössere Häuser etc. in einem Zulagensystem erfasst werden. Diese Zulagenverordnung tritt am 1. Juli 1969 in Kraft. Gleichzeit wird der Lohn nur geringfügig angepasst.

1969 Die Zulagenverordnung tritt im Juli in Kraft.

Mitgliederzahl: 86 Kasse: Fr. 1899.20

Die Vorstandsentschädigung wird von Fr. 50.- auf Fr. 100.- erhöht.

Die Betriebsbesichtigung findet in diesem Jahr in der «Servo-Wetrok Reinigungsmaschinen Fabrik» in Rümlang statt.

Ebenfalls viel Interesse ruft die Besichtigung der Firma «Embru» in Rüti hervor, wo die Abwarte neuzeitliches Schulmobiliar bestaunen konnten.

Der Lohn für Abendstellvertreter und männliche Hilfskräfte wird einheitlich auf Fr 5.40 festgesetzt.

Die Abwarte bekommen mehr Lohn. Der 5% Teuerungsausgleich und eine Lohnerhöhung von Fr. 370.- werden gewährt.

1970 Die Reise ins Tessin wird mit Bahn und Postauto ermöglicht. Die Abwarte verwenden dazu den Beitrag von der Stadt, der «Fr. 30 pro Nase» beträgt.

Da das Schulamt über keine Mobiliarinventarliste verfügt wünscht es, dass die Abwarte eine vorbereitete Inventarliste ausfüllen und zurückschicken.

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Vom Abwart zum Hauswart

Die Eingabe für die Neuregelung der Vereinsentschädigung liegt nun schon seit zwei Jahren beim Stadtrat auf dem Tisch. Die vermehrte Offenhaltung der Turnhallen, im Besonderen an Samstagnachmittagen, muss geregelt werden.

1971 Mitgliederbestand: 92 Personen Vermögen: Fr. 1701.80

Die Plankommission der Abwarte wurde bei Einsichtnahme in Pläne neuer Schulbauten nicht gehört. Beim Bau des Schulhauses Tägelmoos in Seen zeigen sich schwerwiegende Mängel für den Betrieb des Schulhauses, sodass der Vorstand nicht mehr gewillt ist, dies hinzunehmen. Bei einer dringenden Bausitzung mit allen Beteiligten erhitzen sich die Gemüter an der zum Teil recht scharf geführten Diskussion. Die Abwarte haben aber Erfolg. Ab sofort können sie mit Architekten und Baufachleuten rege Aussprache führen, wobei ihre Anliegen und Wünsche gehört und in den Plänen vermerkt werden. Bei den Neubauten der Schulhäuser Wallrüti in Oberwinterthur, Langwiesen in Wülflingen und Mattenbach in Seen können sie frühzeitig in die Pläne Einsicht nehmen.

Für das Hauptamt wird eine Besichtigung der «Brauerei Haldengut» und für das Nebenamt eine Besichtigung in die Pommes Chips Herstellung bei «Zweifel» vorgeschlagen. Die Nebenamtfrauen wehren sich, denn sie wollen nicht Pommes Chips sehen, sie wollen auch Bier trinken, was den Protokollführer dazu bringt, zu vermerken: «Offenbar sind die Nebenämtlerinnen standfeste Biertrinkerinnen!»

Es werden Einkäuferkarten eingeführt für «EW - Läden» (Elektrizitätswerk) und das «Gas - und Wasserwerk». Schulhaus Maurerschule 1971 Dies bringt Einkaufsvergünstigungen von 25%.

Eine Nebenamt-Frau teilt an der GV mit, dass sich Spannteppiche in Kindergärten gut bewähren und empfohlen werden können, wenn geeignete Staubsauger vorhanden sind.

Die Schulanlage Tägelmoos in Senn und die Maurerschule werden eröffnet.

Schulhaus Tägelmoos 1970 (winbib)

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Vom Abwart zum Hauswart

1972 Mitgliederbestand: 100 Da das 100. Mitglied in den Verein aufgenommen wurde, wird dies mit einem Chäschüechli gefeiert. Jeder bekommt eines, es wird aus der Vereinskasse bezahlt.

Kasse: Fr. 1777.65

Ab diesem Jahr müssen alle neu angestellten Abwarte einen Kurs für Reinigung und Gebäudeunterhalt bei der Firma «Taski» in Münchwilen besuchen.

In diesem Jahr führt die Reise nach Davos. Für diesen Ausflug soll der städtische Beitrag eingesetzt werden.

Für das Hauptamt wird eine Betriebsbesichtigung zur Firma «Hunziker» in Thalwil organisiert.

Am 24. Januar 1972 passiert die «Verordnung über die Benützung von Schulhäusern, Turnhallen und Spielplätze durch Vereine und Private» den Gemeinderat. Diese Verordnung wurde bis anhin «Die grüne Verordnung» genannt, da die letzte Ausgabe von 1961 auf grünem Papier gedruckt war. Anlass zur grossen Diskussion gibt die Abwartentschädigung, die die Vereine dem Abwart als Lohn zu bezahlen haben. Punkt 29 der Verordnung: «Der Abwart hat für seine Präsenz und Mehrarbeit Anspruch auf nachstehende Schulhaus Wallrüti im Bau (winbib) Entschädigung, wobei die Stadt die Hälfte dieser Ansätze übernimmt.» Aufgezählt werden alle möglichen Belegungsarten.

Die Ordnung für die Reinigung der Schulhausplätze ist seit 1935 für 11 Schulanlagen geregelt. In dieser wird die Reinigung der Plätze durch die Stadtgärtnerei und durch das Strasseninspektorat geregelt. Nun wollen Stadtgärtnerei und Strasseninspektorat diese aufheben lassen.

Bau- und Schulamt sind der Meinung, dass bei Schulhausneubauten Warenlifte eingebaut werden sollen. Die Abwarte hoffen, dass diese Idee Bestand hat und in die Tat umgesetzt wird. Schulhaus Langwiesen 1972 im Bau (winbib)

In Wülflingen wird die Schulanlage Langwiesen fertiggestellt und dem Schulbetrieb übergeben.

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Vom Abwart zum Hauswart

1973 Mitgliederzahl: 106

Die Vereinsbeiträge werden erhöht. Bei den Aktiven von Fr. 5.- auf Fr. 8.-, bei den Pensionierten von Fr. 2.50 auf Fr. 4.-.

Im Nebenamt wird Margrit Müller zur neuen Präsidentin gewählt.

Der Präsident Heinrich Bernhard gibt nach 10 Jahren, der Vize und der Aktuar nach 12 Jahren ihren Rücktritt bekannt. Nach langer Diskussion und keiner Nachfolgelösung werden der Präsident und der Aktuar gebeten, noch ein weiteres Jahr im Amt zu bleiben. In dieser Zeit amtet Hans Böckli als neuer Vize, er kann sich vorstellen, das Amt des Präsidenten im nächsten Jahr zu übernehmen.

Personalstatut Überarbeitung: Die Abwarte müssen für die Funktionsbewertung, für den neuen Stellenplan und das Personalstatut, ein kompliziertes Formular ausfüllen. Der Präsident und der Aktuar füllen deshalb alle Formulare für die Abwarte aus, die diese dann nur noch unterzeichnen müssen. Ein Kollege stellt den Antrag, dass die Ehefrauen bei Ausfall von Wischfrauen und Übernahme derer Reinigungsstunden zum normalen Stundentarif entschädigt werden. Auch bei den «Putzeten» sollen sie im Stundenlohn entschädigt werden.

In diesem Jahr findet keine grosse Reise statt. Die Abwarte nehmen die Einladung von «Servo-Wetrok» an und nehmen an einem Tageskurs teil. Die Nebenämtlerinnen besichtigen nun die «Zweifel Pommes Chips Fabrik», die sie vor zwei Jahren noch wegen des Biertrinkens verschmäht haben.

Der Präsident wünscht, dass Schritte unternommen werden, damit die Abnahme der Hauptreinigung durch die Kreisschulpflege in Zukunft dahinfallen.

Das Schulhaus Wallrüti in Oberwinterthur wird in Betrieb genommen.

1974 Der Ehepaarlohn wird abgeschafft und die Einführung eines eigenständigen Arbeitsverhältnisses für die stets mitarbeitende Ehefrau durchgesetzt.

Hans Böckli wird, nachdem er ein Jahr als Vizepräsident geamtet hat, zum neuen Präsidenten gewählt.

Die diesjährige Reise führt nach Wiedlisbach, anschliessend findet eine Schifffahrt auf der Aare statt.

Durch die abgeschwächte Konjunktur finden die Abwarte wieder leichter gutes Hilfspersonal für die Reinigung.

Die Schulverwaltung wird vom Grossen Gemeinderat dazu angehalten zu sparen. Es sind alle städtischen Arbeitskräfte aufgefordert, beim Sparen mitzumachen. Bereits wurde viel Geld gespart, da im vergangenen Winter weder gepflügt noch gesalzen werden musste.

Es erscheint in den Protokollen erstmals die Berufsbezeichnung Hauswart.

Das neue Personalstatut tritt am 1. Januar 1974 in Kraft. Alle Abwarte erhalten nach der Funktionsbewertung und Klassifikation der Schulanlagen eine persönliche Besoldungsmitteilung. Als Grundlage der Besoldungsklassen der Hauswarte 1 und 2 plus

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Vom Abwart zum Hauswart

Ehefrauen dient als Klassifikation eine Punktetabelle. Je nach Grösse der Schulanlage wurden 130%, 150%, oder 163% Stellenprozente berechnet. Der Ehepaarlohn wird abgeschafft und die Einführung eines eigenständigen Arbeitsverhältnisses für die mitarbeitende Ehefrau wird eingeführt. Mit dem neuen Personalstatut wird der 13. Monatslohn eingeführt. Bis Ende 1974 werden die Reglemente und Vollzugsverordnungen an das neue Personalstatut angepasst.

Im Kreis Mattenbach wird das Schulhaus Mattenbach festlich eröffnet.

Schulhaus Mattenbach 1974

1975 In diesem Jahr macht sich die Weltwirtschaftskrise breit. Die Leidtragenden sind ältere Arbeiter, die ihre Arbeitsplätze verlieren. Durch die Krise wird die Teuerung stark gebremst. In der Schweiz wurde die kleinste Teuerungsrate der Welt verzeichnet.

Mitgliederzahl: 102 Vermögen: Fr. 2’386.35

Der Mitgliederbeitrag wird auf Fr. 10.- für Aktive und Fr. 5.- für Pensionierte erhöht.

Das Sparen geht weiter: Die Schulverwaltung muss bei der Reinigung und bei Löhnen und Material 10% einsparen. Die Schulverwaltung erstellt einen Massnahmenkatalog der umgesetzt werden muss. Unter anderem werden in der Herbstreinigung nur noch zwingend notwendige Arbeiten ausgeführt.

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Vom Abwart zum Hauswart

1976 Mitgliederzahl: 111 Vermögen: Fr. 3’080.30

Die Schulverwaltung muss nochmals 1,1 Millionen Franken einsparen, da die Stadt nach neusten Berechnungen in diesem Jahr mit 6 Millionen Franken Defizit rechnet. So wird vom Schulamt ein sechsseitiges Dokument mit dem Namen “Anordnungen für Spar- und Verzichtsmassnahmen” an alle Lehrpersonen und Abwarte verschickt, gegen welches die Abwarte Sturm laufen, da sie grosse Nachteile für sich und das Reinigungspersonal ausmachen können. Fr. 100’000.- müssen bei der Reinigung gespart werden. Besonders betroffen durch Pensensreduktionen sind die Frauen im Nebenamt und das Hilfspersonal, das dadurch eine Lohneinbusse verkraften muss. Es kommt zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen einer Nebenämtlerin und dem Vorstand. Die Nebenämterlin will nicht begreifen, dass gespart werden muss, findet sich unfair behandelt und droht die ganze Angelegenheit im «Blick» (Schweizer Tageszeitung) publizieren zu lassen. Auch bei den hauptamtlichen Abwarten müssen die wöchentlichen Putzstunden gekürzt werden. Diese Regelungen müssen bis zur Erstellung des neuen Dienstreglements, in dem die Wischflächen und Zusatzstunden neu überdacht und festgelegt werden, eingehalten werden.

Den Sparmassnahmen fällt die erste Nebenamtsstelle zum Opfer. Auf die Wiederbesetzung der Arbeitsstelle einer Nebenämtlerin wird verzichtet, stattdessen wird die «Wartungsobliegenheit» dem Hauswart des Schulhauses Schachen in Veltheim übertragen.

Die diesjährige Reise führt nach Adelboden. Gereist wird mit der SBB. Abfahrt 6.30 Uhr, Rückkehr 21.28 Uhr. Kosten: Fr. 10.- bis Fr. 12.- für das Essen, den Rest übernimmt die Kasse und die Stadt.

Der vergangene Winter brachte viel Schnee. Besonders an den Wochenenden wurde der weisse Segen geliefert. Matrialprüfungskommission: Der Kommissionsvorsitzende hofft, dass das Feuchtwischen jetzt überall eingeführt wurde.

Das Schulhaus Steinacker in Seen wird in Betrieb genommen.

Schulhaus Steinacker 1976

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Vom Abwart zum Hauswart

1977 Mitgliederzahl: 113 Finanzen: Fr. 3’166.15

Eine neue Präsidentin für das Nebenamt wird gewählt. Angela Pedrett übernimmt das Amt. Margrit Müller tritt nach 12 Jahren zurück, da sie ihre Arbeitsstelle gekündigt hat.

An der GV wird der Antrag des Vorstandes einstimmig und diskussionslos angenommen, dass ab sofort nur noch Abwarte in den Verein aufgenommen werden, die gleichzeitig Mitglieder eines Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (vpod, SMUV, usw.) angehören.

Die Arbeitslosenversicherung wird obligatorisch.

Die Exkursion führt die Abwarte nach Stein am Rhein in die Seifenfabrik «Permatin». Das Präsent, eine Zitronenseife, erfreute alle. Die Besichtigung des Klosters St. Georgen erfreute sich ebenfalls grosser Beliebtheit.

Ärger steht ins Haus: Die Schulverwaltung teilt schriftlich mit, dass die Herbstreinigung aus Spargründen (Hauptreinigung) zum normalen «Wochenkehr» umgewandelt wird. Es folgt eine Aussprache mit dem Stadtrat. Da das Budget keinen Spielraum erlaubt, bleibt es bei den Anordnungen des Stadtrates. In diesem Jahr wird die Hauptreinigung erstmals mit einer festgesetzten Höchststundenzahl durchgeführt. Der grösste Teil der Abwarte ist mit dieser Regelung einverstanden.

Die Abwarte legen sich ins Zeug und wollen die neue Dienstordnung, letzte Ausgabe 1955, rigoros anpacken. Sie wollen schneller sein als das Schulamt, nicht, dass diese mit einem schlechten Vorschlag aufwarten.

1978 Die zugeteilten Stunden (Reduktion Hauptreinigung) für die Hauptreinigung lassen das Reinigen von Sonnenstoren und Wänden nicht mehr zu.

Am 6. September reisen die Abwarte ins Elsass. Das schmucke Städtchen Riquewihr wird besucht. Die Stadt stellt einen Reisebeitrag zur Verfügung.

Die Abwarte sind befremdet, dass Vertreter des Schulamtes Reinigungskurse besuchen, um dann in Material und Reinigung Vorschriften zu erlassen. Es findet eine Besprechung statt, in der geregelt wird, wer für die Weiterbildungen zuständig ist und wie die Kommunikationswege sind. Der Präsident der Materialprüfungskommission begrüsst Reinigungskurse für die Abwarte. So wird geplant, dass die Firmen «Taski» und «Wetrok» besucht werden, um sich über den neusten Stand der Reinigungstechnik zu informieren.

1979 Vermögen: Fr. 3’879.15 Mitgliederbestand: 108

Es findet ein Kurs über die «Brandbekämpfung» statt. Der Hauptmann der Brandwache Winterthur instruiert die Abwarte im Benutzen der Eimerspritzen und der Feuerlöscher. Auch das Verhüten von Bränden wird thematisiert.

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Vom Abwart zum Hauswart

Im Gewerbeschulhaus findet eine Weiterbildung über «Sanitär- und Heizungsanlagen» statt. Der Chef des Heizungsbüros ersucht die Abwarte, die an diesem Kurs teilnehmen, möglichst wenig Heizöl oder Gas zu verbrauchen.

Eine weitere Weiterbildung findet in dem zu dieser Zeit grössten und teuersten Bauwerk von Winterthur statt, in der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA).

1980 Im Mai 1980 genehmigt der Zürcher Stadtrat 60 Millionen Franken für die Renovation des Opernhauses. Gleichzeitig lehnt er die Forderungen nach einem autonomen Jugendzentrum ab. Daraufhin beginnt sich die Gewaltspirale zwischen Polizei und Bevölkerung zu drehen.

Die Jugendunruhen von Zürich haben ihre Auswirkungen auch in Winterthur. Einige renovierte Fassaden von Schulhäusern werden mit Farbspray verschmiert.

Ab diesem Jahr stellt der Stadtrat für Betriebsausflüge den Teilnehmern (der Abwartereise) alle zwei Jahre Fr. 50.- zur Verfügung.

Die Interpellation durch die FDP-Fraktion im Grossen Gemeinderat betreffend längerer Öffnungszeiten der Turnhallen von 18.00 – 22.00 respektive 22.30 Uhr (da der Platzmangel für die Vereine dazu führt, dass diese in Aussengemeinden ausweichen müssen) gibt zu reger Diskussion Anlass. Die Abwarte sind der Meinung, dass das für sie untragbar sei.

Der Grosse Gemeinderat beschliesst die neue Ferienregelung für städtisches Personal: 4 Wochen für alle, 5 Wochen ab dem 50. Altersjahr.

Die Abwarte sind der Meinung, dass eine neue Dienstordnung dringend nötig sei.

Die Tierhaltung in den Kindergärten, Hunde und Katzen und so weiter, wird immer mehr zum Problem.

Die Reise in diesem Jahr führt nach Grindelwald- Männlichen- Kleine Scheidegg- Wengen.

Das Schulhaus Rebwiesen wird dem Schulbetrieb übergeben.

Schulhaus Rebwiesen Spatenstich 1978 (winbib)

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Vom Abwart zum Hauswart

1981 Mitgliederzahl: 104 Vermögen: Fr. 4’921.70

Für die Rekrutierung von Reinigungspersonal schaltet die Schulverwaltung ein Inserat in der «Winterthurer Zeitung».

Die Interpellation der FDP gibt weiter zu Diskussionen Anlass. Es findet eine Sitzung statt, an der der «Dachverband Winterthurer Sport» (DWS), der Abwarteverein und die Schulverwaltung vertreten sind. Das Thema „längere Öffnungszeiten der Turnhallen“ wird eingehend besprochen.

Es treten häufig Defekte bei der Aussenreinigungsmaschine “Universal” auf. Der Ölstand muss besser kontrolliert werden.

In absehbarer Zeit soll ein «Elektro- und Schreinerkurs» durchgeführt werden.

Die diesjährige Exkursion führt die Abwarte in die «Mosterei der Gebrüder Müller» in Gachnang.

1982 Vermögen: Fr. 5’246.80 Mitgliederzahl: 102

Der Präsident nennt dieses Jahr «Jahr der Pensionierungen» da es ebendiese zahlreiche gibt.

Die Abwarte rügen das Vorgehen betreffend der neuen Dienstordnung. Immer noch ist nichts Konkretes geschehen, obwohl 1977 die Überarbeitung angekündigt wurde.

Die Reise führt auf die Rigi. Die Stadt unterstützt die Reisenden mit Fr. 50.- pro Person.

In den Sommerferien finden Lehrerbildungskurse in neun verschiedenen Schulhäusern statt.

Zwischen Materialprüfungskommission und Schulamt ist ein Kompetenzstreit im Gang. Klar ist, dass spezielle Wünsche betreffend Reinigungsmaterial direkt beim Schulamt deponiert werden müssen.

Anfangs Jahr wird eine neuartige Maschine für die Teppichreinigung der Firma «Wetrok» angeschafft. Typ «Sprühextraktion». Diese Maschine ist bei der Materialverwaltung deponiert und kann im Bedarfsfall angefordert werden.

Der seit 1962 im Schulamt arbeitende Stadtrat Franz Schiegg tritt zurück. Sein Nachfolger ist Walter Ryser.

1983 Nach neun Jahren tritt Präsident Hans Böckli zurück. Als neuer Präsident wird Karl Müller gewählt. Der neue Präsident ist zufrieden mit der Zusammenarbeit der Schulverwaltung und Stadtrat Ryser. Er trifft in diesem Jahr auf Offenheit und Kulanz.

Mitgliederzahl: 99 Vermögen: Fr. 5’353.75

Die «Brauerei Feldschlösschen» wird besichtigt. Der Verein reist mit dem Carunternehmen «Rösli».

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Vom Abwart zum Hauswart

Brauerei Feldschlösschen

Das längst fällige Entschädigungsformular tritt in Kraft. Die bedeutendste Verbesserung ist ohne Zweifel, dass die Entschädigungen von der Benützungsverordnung abgetrennt werden konnte und nun der Teuerungsanpassung unterliegt. Per Stadtratsbeschluss vom 27.4.1983 treten per 1.1.1983 folgende Änderungen ein: - Der Abenddienst beginnt/wird entschädigt ab 18.00 Uhr (bis jetzt erst ab 19.00 Uhr) - Der Abwart wird ab jetzt durch den Arbeitgeber entschädigt (bis jetzt wurde er vom Verein direkt bezahlt) - Die Abwarte ziehen bei den Vereinen den zu bezahlenden Mietbetrag ein und leiten diesen an das Schulamt weiter.

Die Kostenexplosion im Gesundheitswesen führt dazu, dass die Prämie für die städtische Krankenkasse erhöht wird. Prämienanpassung von Fr. 33.- auf Fr. 43.-.

Das Klima für das städtische Personal wird frostiger, da eine Personalkostenplafonierung angestrebt wird. Der Grosse Gemeinderat will mit weniger Personal mehr schaffen. Anstellungsstopp, tiefere Einstufungen bei Neuanstellungen oder offene Stellen erst nach Monaten wieder besetzen sind die Reaktion des Stadtrates darauf. Da der Zahltag an politische Entscheide geknüpft ist, wünscht der Präsident, dass alle Abwarte gewerkschaftlich organisiert sind. Abseitsstehende Kollegen werden nicht mehr zu Versammlungen eingeladen.

Materialprüfungskommission: Als Revolution auf dem Reinigungsmarkt wird von der Firma «Johnson» eine «Reinigungstablette» angepriesen. Vorteile: kein Abfall, genaue Dosierung, platzsparend.

1984 Mitgliederzahl: 102 Vermögen: Fr. 5995.40

Der Jahresbeitrag wird von Fr. 10.- für Aktive auf Fr. 15.- erhöht.

Die Reise in diesem Jahr führt in das schöne Tessin. Leider ist das Wetter eher nass. Es fällt Dauerregen, der der Stimmung aber nicht schadet.

Leider werden einige Schulhäuser von Chaoten beehrt. Sprayereien, Brandanschläge und Zerstörungen bescheren den Abwarten unnötige Arbeit, Aufregung und Ärger.

Neuer Modus bei der Auszahlung des Lohnes an die Reinigungsangestellten: Die Abwarte reichen die Vorschussliste (Stundenmeldung) beim Schulamt ein. Das Schulamt überweist den Betrag auf das

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Vom Abwart zum Hauswart

Privatkonto des Abwartes, dieser zahlt den Lohn bar an das Personal aus. Der Lohn für die Hauptreinigungsstunden werden dem Abwart nach wie vor bei der Stadtkasse (das Geld wird vom Abwart persönlich im Stadthaus abgeholt) bar ausbezahlt, dieser zahlt den Lohn an das Personal ebenfalls bar aus.

Die neue Verordnung über die «Benützung von Schulhäusern, Turnhallen und Spielplätzen durch Vereine und Private» konnte nach dreimaliger Verschiebung durch den Gemeinderat verabschiedet werden. Diese tritt am 1.1.1985 in Kraft.

Das Eidg. Turnfest und die Schweizerischen Frauenturntage finden in Winterthur statt. Die Turnenden brauchen Unterkünfte in den Schulhäusern. Für diesen Anlass müssen alle Schulhäuser und Turnhallen belegt werden. Es werden 15’000 Turnerinnen und 25’000 Turner zur Übernachtung erwartet. Es wird vom Schulamt erwägt, die Sommerferien zu verschieben. Pro Schulzimmer dürfen maximal 20 Personen und in den Turnhallen maximal 120 Personen übernachten. Die Sicherheit wird durch Pfadfinder, Kadetten usw. gewährleistet. Das Einrichten der Zimmer, das Matratzen abladen und wieder verladen, wird durch die Lehrpersonen und Schüler, die Reinigung durch das Reinigungspersonal in Zusammenarbeit mit dem Abwart durchgeführt. 10’000 Materialpositionen lassen die Dimensionen diese Festes erahnen. Das Material wird aus den Schulhäusern bezogen. Dieser Anlass bleibt bei den Abwarten in freudiger Erinnerung.

Eidgenössisches Turnfest 1984 (winbib)

Neuheiten aus der Materialprüfungskommission: Moosgummirechen, Naturschwamm, Syntonet Glas- und Kunststoffreiniger, Automatenreiniger R-600.

1985 Mitgliederzahl: 112 Vermögen: Fr. 6’273.90

Unter dem Namen «Effi» (Effiziente Stadtverwaltung) finden innerhalb der Verwaltung Funktionsverschiebungen statt. Durch die Umstrukturierung sind die Arbeitsabläufe in der Schulverwaltung zäh. Vor allem durch den Austritt des Personalsachbearbeiters wird es schwierig. Keiner weiss mehr genau über die besonderen Arbeitsverhältnisse und Bestimmungen der Abwarte Bescheid. Es entsteht eine grosse Unsicherheit.

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Vom Abwart zum Hauswart

Die «Glas- und Manufakturen Fabrik Brüllmann» in Kreuzlingen ist in diesem Jahr das Ziel der Abwarte. Der Einblick in die Anwendungsbereiche des Glases ist sehr interessant.

Die Firma «Taski Sutter» ist das Ziel eines weiteren Ausfluges, um sich über das Neuste in der Reinigung zu informieren.

Die Schulverwaltung stellt fest, dass einzelne Abwarte ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen. Die Sünder werden in Zukunft direkt auf die Schulverwaltung beordert.

1986 Mitgliederzahl: 116 Vermögen: Fr. 6’530.90

Nun soll endlich die Dienstordnung der Abwarte vom 18.10.1968 revidiert werden. An der Generalversammlung bestimmen die Abwarte eine Arbeitsgruppe, die die Revision des Pflichtenheftes und der Dienstordnung an die Hand nehmen sollen. Die erarbeiteten Vorschläge der Abwarte werden der Schulverwaltung unterbreitet. Die Schulverwaltung hat von der vorgesetzten Stelle ebenfalls den Auftrag erhalten, die aktuelle Dienstordnung zu überarbeiten und unter Berücksichtigung des Sparprogrammes «Effi» diese zu erarbeiten. Die Meinungen betreffend Einsparungen in der Reinigung, Streichungen bei den Zulagen und Kürzungen bei Aushilfsstunden gehen weit auseinander.

Es werden durch «Effi» immer mehr Arbeiten den Abwarten zugeschoben, die eigentlich die Arbeiten der Verwaltung gewesen wären.

Ab dem 1. Dezember wird für das ständige Hilfspersonal die bargeldlose Auszahlung der Löhne eingeführt.

Die Reise in diesem Jahr führt zum Gurnigel. Eine grosse Teilnehmerzahl verbringt frohe Stunden auf der Reise, die im Juni stattfindet.

Das Wissen wurde bei der Besichtigung der «Novopan-Werke» in Klingnau erweitert. Bei der Firma «Landis + Gyr» wurde die Weiterbildung im Bereich «Steuer- und Regeltechnik von Heizungs- und Lüftungsanlagen» durchgeführt.

Die grossangelegte Militärübung «Dreizack» bereitete den Abwarten unzählige schlaflose Nächte und viel zusätzliche Arbeit.

Aus der Materialprüfungskommission: Es findet eine Vorführung der neuen Produkte «Rasant Gerät» und «Minimop» statt.

Die Abwarte stellen einen Antrag, damit sie in das Dienstkleiderreglement aufgenommen werden. Der Stadtrat stimmt dem Grundsatz der Aufnahme zu. Ab 1990 können die ersten Arbeitskleider bezogen werden.

1987 Mitgliederzahl: 123 Vermögen: Fr. 6’684.80

Ab Januar 1987 wird die Verwaltung der sieben Stadträte in Departemente umbenannt und teilweise die Aufgaben neu verteilt. Die bisherige Schulverwaltung heisst neu «Departement Schule und Sport» (DSS), in das ebenfalls das Sportamt integriert wird.

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Vom Abwart zum Hauswart

Die Arbeitszeit in der Stadtverwaltung wird von 44 auf 42 Wochenstunden reduziert. Wie diese Arbeitszeitverkürzung bei den Abwarten kompensiert werden soll, wird heftig diskutiert. Da die Abwarte immer noch 6 Tage arbeiten und in diesen 50-56 Stunden Arbeits- und Präsenzzeit leisten müssen, wehren sie sich. Ein Briefwechsel zwischen dem Vereinspräsidenten und dem DSS zeugt von einer regen Auseinandersetzung. Vorschlag der Abwarte: Zur Kompensation dieser zwei zu reduzierenden Stunden soll das Abwartehepaar zusätzlich zu den bereits gewährten 8 arbeitsfreien Tagen, am Mittwochnachmittag das Haus 2 Stunden verlassen dürfen. Dem Vorschlag wird stattgegeben.

Bei einem gemütlichen Höck im Gusslihaus, für Vereinsmitglieder samt Familienangehörigen, wird die Geselligkeit gepflegt. Ein interessanter Nachmittag ist der Besuch bei «Alder & Eisenhut» Turngerätefabrik in Ebnat-Kappel. Der Einblick in den Aufbau von Turngeräten stiess auf reges Interesse.

Gusslihaus (winbib)

1988 Mitglieder: 117 Vermögen: Fr 7’229.35

Der Mitgliederbeitrag wird erhöht. Fr. 20.- für Aktive und Fr. 10.- für Pensionierte. Der Aufschlag wird damit begründet, dass 1992 das 75-jährige Jubiläum gefeiert werden soll und dass die Reisen immer teurer werden.

Für die Abwarte ist die neue Besoldungsklasseneinstufung positiv ausgefallen. Dies ist vor allem den Chefs zu verdanken, die sich vorbehaltlos für die Ziele der Abwarte eingesetzt haben.

Die «Handhabung von Feuerlöschern» und das «Verhalten im Brandfall» wurden in diesem Jahr bei einer Weiterbildung geübt.

Ein Vortrag über «Suchtprobleme bei Jugendlichen» wird abgehalten.

Der Höhepunkt in diesem Jahr ist die Reise auf den Crap San Gion bei Laax. Über 100 Teilnehmer reisen mit.

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Vom Abwart zum Hauswart

Alle Maschinenwünsche müssen der Materialprüfungskommission gemeldet werden, diese erstellt dann das Budget und legt dieses der Materialverwaltung vor.

Reaktion der Abwarte bezüglich des Entwurfes «Wischordnung» von 1987: Die Abwarte sind der Ansicht, dass das Einsparen von Fr. 600'000, ca. 1/3 der Reinigungsstunden, die Sauberkeit, Hygiene und Werterhaltung der Gebäude negativ beeinflusst. Das Ausweichen auf Reinigungsinstitute ist für sie keine Lösung, da Erfahrungen zeigen, dass im Faktor Sauberkeit die Resultate nicht zufriedenstellend sind.

Die Sitten und Bräuche in Kindergärten lassen zu wünschen übrig. Tierhaltungen ohne Käfig und Sandhaufen im Zimmer gehören zur Tagesordnung.

Die Hallenbelegungen werden neu durch das Sportamt erledigt. Um eine Übersicht zu erhalten, muss von den Abwarten ein Turnhallen-Erhebungsformular ausgefüllt werden. Später soll für die Hallenbelegungen im Sportamt ein PC (Personal Computer) eingesetzt werden.

1989 Mit der vom BIGA (Bundesamt für Industrie, Gewerbe und Arbeit) anerkannten Berufsbezeichnung «Hauswart/in mit eidgenössischem Fachausweis» verschwindet in Fachkreisen die Berufsbezeichnung «Abwart/in». Im Volksmund bleibt der «Abwart» und die «Abwartin» weiterhin fest verankert. Auch ein Mix aus beiden Bezeichnungen wird häufig verwendet, der «Hausabwart» und die «Hausabwartfrau».

Mitgliederzahl: 124 Vermögen: Fr. 8’351.95

Um die vielen neuen Aufgaben in der Schulverwaltung besser zu verteilen, wird die Stelle eines Hauswart-Instruktors geschaffen. Diese Stelle soll neben der Arbeit als Hauswart erledigt werden können. Karl Müller, Hauswart im Schulhaus Mattenbach, tritt am 1. April dieses Teilzeitamt versuchsweise an. Dieses neu geschaffene Amt wird nicht von allen Kreisschulpflegepräsidenten erfreut aufgenommen.

Die ersten vier Hauswarte besuchen die Gewerbeschule Wetzikon und bereiten sich auf die in der Schweiz neu und vom BIGA (Bundesamt für Industrie, Gewerbe und Arbeit) anerkannte «Eidgenössische Fachprüfung Hauswart / Hauswartin» vor. Vier Semester drücken sie die Schulbank, bevor sie die Prüfung ablegen können.

Das Hilfspersonal wird mit Fr. 18.- pro Stunde entlöhnt.

Die Entwürfe «Allgemeines Pflichtenheft für Hauswarte der Winterthurer Volksschulen und Kindergärten» und «Wischordnung» liegen vor. Die Hauswarte unter der Führung des Präsidenten haben eine enorme Arbeit geleistet und viel Freizeit investiert, um diese Dokumente zu erstellen.

Fachausweis

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Vom Abwart zum Hauswart

1990 Der «Abwarteverein Winterthur» wird in den Protokollen erstmals «Hauswarteverein Winterthur» genannt. Die statutarische Namensänderung wird 2017 vollzogen.

Karl Müller tritt als Präsident zurück und wechselt ins Departement Schule und Sport als vollamtlicher Hauswart-Instruktor. Er übergibt das Präsidium an Willi Martin.

Die Materialprüfungskommission des Hauswartevereins gründet mit der Maschinenauswahlkommission eine Unterkommission, die sich mit Aussenreinigungsmaschinen befasst.

Am 1. März 1990 tritt die neue «Dienstordnung, Pflichtenheft und Wischordnung» für Hauswarte per Stadtratsbeschluss in Kraft und mit dieser die Erhöhung der bis anhin 8 auf 10 Ausgleichstage, um die Präsenzzeit der Hauswarte auszugleichen.

Die erste Ausgabe von Arbeitskleidern an die Hauswarte erfolgt: Arbeitsmantel jährlich, Überkleid alle 2 Jahre, Regenjacke alle 3 Jahre, Gummistiefel alle 5 Jahre, Wetterhut alle 6 Jahre.

Die vollamtlichen Hauswarte werden darauf hingewiesen, dass sie den Gebrauch von Verbrauchsmaterial einschränken müssen, denn es stehen jedem nur Fr. 55.- monatlich zur Verfügung.

In den Turnhallen wird die «Dreier-Belegung» eingeführt. Bereits ab 17.30 Uhr werden Vereine die Hallen belegen, um 22.30 Uhr schliesst der Hauswart die Halle wieder ab.

Protokoll der Vorstandssitzung vom 10. Dezember 1990, 14.00 Uhr Schulhaus Altstadt. Im Briefkopf des Protokolls wird erstmals nicht mehr «Abwarteverein Winterthur» verwendet, sondern die Bezeichnung «Hauswarteverein Winterthur» gewählt.

Es werden zwei Schutzgasanlagen gekauft, die in den Schulhausanlagen Guggenbühl und Hohfurri deponiert sind.

Die Reise führte nach Bregenz und mit der Seilbahn zum Pfänder. Danach von Konstanz mit Schiff und Bahn nach Winterthur.

Die Weiterbildung wurde durch das EWW (Elektrizitätswerk Winterthur) durchgeführt. Das Thema: «Elektrizität und Wasser».

1991 Mitgliederzahl: 123 Vermögen: Fr. 11’230.60

In diesem Jahr ist der Vorstand damit beschäftigt, das 75-jährige Vereinsjubiläum vorzubereiten. Es gibt viele zu tun. Dank eines Spendenaufrufs konnten 13’000 Franken eingenommen werden. Das Essen wird daher gratis abgegeben. Die Festschrift umfasst 60 Seiten.

Es findet ein Reinigungskurs statt zum Thema „Reinigungsmittel und deren Anwendung“.

Die Materialprüfungskommission evaluiert verschiedene Typen und Fabrikate von «Kehrsaugmaschinen» und kann schliesslich nach Verhandlungen mit dem Departement Einigung erreichen. So können im März 1992 die drei ersten Maschinen des Types «Amros (Sorma) 900» angeschafft werden.

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Vom Abwart zum Hauswart

1992 Mitgliederbestand: 127 Vermögen: Fr. 12’971.00

Der Vorstand organisiert am 4. Juli im Stadttheater das Jubiläumsfest zum 75. Geburtstag des Abwartevereins Winterthur. 200 Gäste geniessen den Abend im Foyer des Stadttheaters Winterthur. Die Unterhaltung umfasst den Zauberer «Retino» und eine dreiköpfige Unterhaltungsmusik. Eine Ausstellung „von Früher und Heute“ lädt zu einer Zeitreise ein. Die gelungene Feier dauert mit Tanz und Diskussionen bis in die frühen Morgenstunden.

Das Reinigungspersonal verdient Fr. 22.30 pro Stunde.

Die Reise führt ins Berner Oberland. Die Rosenlauischlucht wird durchwandert, mit Postauto und Zug nach Brienz und dann mit dem Schiff nach Interlaken gereist.

75-jähriges Jubiläumsfest

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Vom Abwart zum Hauswart

1993 Mitgliederzahl: 126

Im September besucht das Hauptamt die Firma «Wunderlin und Sponagel» in Wülflingen.

Die Frauen im Nebenamt müssen einen Reparaturkurs besuchen. Themen: Umgang mit Bohrmaschinen, Türschlössern, Türscharnieren, Sanitären Anlagen, Elektroarbeiten, Aussenmaschinen.

1994 Mitgliederzahl: 129 Vermögen: Fr. 18’014.90

Der Vorstand erhält die Kompetenz, Fr. 600.- zur freien Verfügung auszugeben.

Willi Martin tritt als Präsident zurück. Max Mathys übernimmt das Amt. Die Präsidentin des Nebenamtes, Angela Pedrett, reicht ebenfalls ihren Rücktritt ein. An ihre Stelle tritt Elisabeth Nüssli.

Karl Müller, der ehemalige Präsident und Hauswart-Instruktor ist gestorben. Als sein Nachfolger übernimmt Sepp Stucki die Arbeit als Hauswart-Instruktor.

Stadtrat Ryser tritt aus dem Stadtrat aus. Aurelia Favre übernimmt das Departement Schule und Sport.

Eine neue Sparmassnahme erreicht die Hauswartung. Das Departement Schule und Sport muss in diesem Jahr 1 Million Franken sparen. Die Schulzimmer werden nur noch alle drei Jahre einer Grundreinigung unterzogen. Davon ausgenommen sind alle Kindergärten und Horte. Durch diese Einsparungen werden ca. ¼ der Jahresstunden gestrichen.

Die Kontrolle der Hauptreinigung durch die Schulpflege wird abgeschafft.

Die Weiterbildung der Hauswarte umfasst die Themen: «Drogen und Gewalt», «Berufsbild Hauswart», «Wie gehe ich auf die Jugend zu» und «Welche Rechte hat der Hauswart».

Die Ausbildung «Hauswarteschule» wird vom Schulamt mit Fr. 5000.- unterstützt. Es erhalten jedes Jahr 1 bis 2 Hauswarte die Möglichkeit zur Ausbildung. In der Folge besuchen viele Hauswarte und Hauswartinnen diese Ausbildung und erlangen so den Eidgenössischen Fachausweis. Im August reisen die Hauswarte nach Murten und geniessen die Drei-Seen-Fahrt.

1995 WoV (wirkungsorientierte Verwaltungsführung): 1995 schlägt eine Gruppe Interessierter aus der Verwaltung vor, es sei zu prüfen, ob sich Formen des New Public Managements auch für Winterthur eignen. Sehr bald wird klar, dass die wirkungsorientierte Verwaltungsführung Verbesserungen für die Steuerungsmöglichkeiten bringen würde. Aus diesem Grund beschliesst der Stadtrat 1995 einen Versuch zu starten, und beauftragt eine Projektgruppe mit der Ausarbeitung der Vorgaben. 1998 starten acht Pilotbetriebe auf freiwilliger Basis, zu denen nach und nach vier weitere Bereiche stossen.

Mitgliederzahl: 151 Vermögen: Fr. 14’671.20

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Vom Abwart zum Hauswart

Der Vorstand wünscht, dass der Hauswart-Instruktor Sepp Stucki besser mit dem Vorstand zusammenarbeitet und Informationen an den Vorstand weiterleitet.

Die diesjährige Weiterbildung widmet sich dem Thema «Brandschutz».

Die städtische Krankenkasse gehört nicht mehr der Stadt Winterthur. Die «Personalkrankenkasse PKK» hat mit der «Krankenkasse ÖKK» fusioniert.

Die Verhandlungen zum Thema Optinutz (optimale Belegung von Turnhallen etc. mit Hauswartpräsenz nach Bedarf) starten.

Die Firma «Taski» lädt die Hauswarte nach 10 Jahren wieder einmal zu einer Betriebsbesichtigung ein. Vor allem die jüngeren Hauswarte können davon profitieren, das Neuste vorgeführt zu bekommen.

1996 Mitgliederbestand: 152

Der Verein organisiert ein Herbstfest im Schulhaus Langwiesen. Nach dem guten Gelingen stellt man sich die Frage, ob dieser Anlass nicht zur Tradition werden soll. Die Idee wird geboren, dass die Stadtkreise abwechselnd dieses Fest organisieren könnten.

Die Kehrichtsack - Gebühr wird eingeführt.

Optinutz begleitet den Vorstand das ganze Jahr. Der Kampf ist hart. Die Verantwortlichen innerhalb des Departements Schule und Sport schenken sich gegenseitig nichts. Die Angelegenheit wird immer zerstrittener, die Eskalation ist nicht weit entfernt. Erst nachdem sich Stadträtin und Departementsvorsteherin Aurelia Favre persönlich einschaltet, zeichnet sich ein gangbarer Weg ab. Es wird ein Pilotversuch «Hauswartpräsenz nach Bedarf» in Wülflingen gestartet. In 6 Schulhäusern werden die ersten «Digisafes» (Schlüsselausgabesystem) installiert. Es kann gespart werden, der Versuch weist bald positive Zahlen aus.

Der erste Anlehrvertrag «Betriebspraktiker» mit einem jungen Mann kommt zu Stande.

Die Reise des Vereins führt zur Insel Mainau.

Im Zuge der Reorganisation im DSS wird die Frage gestellt, wem die Hauswarte unterstellt werden sollen. Der Wunsch der Hauswarte ist es, der Materialverwaltung des Departements Schule und Sport unterstellt zu werden und keinesfalls dem Sportamt. Ebenfalls wird diskutiert, an Stelle des «Hauswart-Instruktors» in den sieben Stadtkreisen je einen «Kreishauswart» einzustellen, der monatlich eine Kreissitzung abhält und die Abrechnung macht.

Für Männer und Frauen über 65 respektive 62 kann in Ausnahmefällen ein befristeter Hilfsvertrag für maximal 1 Jahr Dauer ab der Pensionierung gemacht werden. Es muss begründet werden, warum diese Person weiterarbeiten möchte. Allerhöchstens bis zum 68. Altersjahr kann jemand beschäftigt werden.

Werner Boddenberg wird pensioniert. Er war Abteilungsleiter Schulbauten. Ihm waren alle Hauswarte unterstellt.

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Vom Abwart zum Hauswart

1997 Die Mitgliederbeiträge werden erhöht. Die Einzelmitglieder bezahlen Fr. 30.-, Doppelmitglieder Fr 40.-und Pensionierte Fr. 15.-.

Es ist immer noch die Regel, dass jeder, der in den Hauswarteverein eintreten will, obligatorisch dem «vpod» beitreten muss.

Einzelne Vorstandsmitglieder besuchen in diesem Jahr 75 Sitzungen. Die vielen aktuellen Themen im Zuge der Reorganisationen in der Stadtverwaltung nehmen sehr viel Zeit in Anspruch.

In diesem Jahr übernimmt der Abwarteverein den «Verbandstag des vpod». Am 10. Juni findet diese Delegiertenversammlung im Personalrestaurant der Firma «Sulzer» statt. Der Versuch «Chefhauswarte» startet und soll bis Oktober 1998 dauern. Im Herbst 1997 werden sieben Chefhauswarte in den sieben Schulkreisen neu eingesetzt. Diese übernehmen die Aufgaben des

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bisherigen Hauswart-Instruktors Sepp Stucki. Das Auswahlverfahren hat richtig viel Staub aufgewirbelt. Der Haussegen zwischen Hauswarten und Kreisschulpflegern hängt schief, kann aber bald wieder geradegerückt werden.

Die Materialprüfungskommission wird im Rahmen der Reorganisation ebenfalls neu organisiert. Neue Strukturen sollen bessere Verständigung und gemeinsames Arbeiten ermöglichen. Die alte Materialprüfungs- und Maschinenkommission wird aufgelöst. Es startet der Pilotversuch mit der Verteilung der Aufgaben auf die sieben Stadtkreise. Diese Aufgaben werden neu 7 Kreisverantwortliche Hauswarte übernehmen, die aber nicht gezwungenermassen Chefhauswart sein müssen. Die neue Kommission ist direkt der Materialverwaltung unterstellt.

Die Verhandlungen bezüglich „Einführung der 5-Tage Woche in den Schulen“ starten. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Winterthur haben diesem Vorhaben im Dezember 1996 an der Urne zugestimmt. Es sind viele verschiedene Fragen wie Reinigungsstunden und Arbeitszeitanpassungen zu klären, die Umsetzung ist nicht leicht. Es tritt für die Reinigungsstunden eine Übergangsregelung in Kraft. Die Reinigung bleibt wie im Pflichtenheft festgehalten bestehen. Ab August 1997 tritt für die Hauswarte eine Übergangsregelung ein, die später im Pflichtenheft angepasst werden soll: Die zwei freien Stunden des Mittwochnachmittags werden aufgehoben, der Samstag kann grundsätzlich zu Arbeitszeit werden (eventuelle Belegungen), bei regelmässigen Samstagsbelegungen ist jeder 2. Samstag frei, die 10 Ausgleichstage werden durch diese Regelung nicht tangiert.

Die Verwaltungskommunikation wird professionalisiert, das Computerzeitalter bricht an.

Die Hauswarte besichtigen die Firma «Griesser» in Aadorf. Die Informationen zum Thema «Sonnenschutz für Fenster und Terrassen» ist interessant und hat die Teilnehmenden sehr beeindruckt.

Das Ziel der Hauswarte ist es, bei «Optinutz» die individuelle Freiheit für jedes Schulhaus zu erwirken. Die Bewilligungen sollen über den Hauswart laufen, das heisst, dass das Sportamt dabei nicht involviert sein soll.

Das Schulhaus , mit der Dreifachturnhalle, wird in Betrieb genommen.

Schulhaus Oberseen 1997

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1998 Vermögen: Fr. 13’672.70

Die Hauswarte organisieren die Töss-Stafette. Da kein anderer Organisator gefunden wurde, sind sie bereit, diesen Anlass zwei Mal zu organisieren. Danach wird der Anlass wieder den Lehrpersonen übergeben oder diese Tradition wird aufgelöst.

Das Pilotprojekt «Optinutz», welches in Wülflingen gestartet wurde, wird jetzt auch schrittweise in den anderen 6 Schulkreisen zur Anwendung kommen. Ab 1999 sind alle Kreise umgestellt. Die «Digisafes» (Schlüsselausgabesystem) sind nicht sicher vor Vandalen und müssen noch verbessert werden.

Nach einem knapp 1-jährigen Versuch wird die Chefhauswartung in den sieben Schulkreisen definitiv eingeführt.

Bürgerliche Kreise üben Druck auf die Verantwortlichen der Schulhausreinigung aus. Im Zusammenhang mit der Überarbeitung des Pflichtenheftes werden die Kosten von einer Arbeitsgruppe unter die Lupe genommen. Der Kampf gegen Auslagerung und Billiglohnfirmen beginnt. Um dem verstärkten Kostendruck entgegenzuhalten, werden 1999 die Hauptreinigungsstunden um 50% reduziert.

1999 Mitgliederbestand: 158 Vermögen: Fr. 11’076.35

Der verstärkte Kostendruck löst Unzufriedenheit und Zorn aus. Die Wertschätzung ihrer Arbeit wird von den Hauswarten vermisst. Einige befürchten die Demontage des Hauswarteberufs. Sie befürchten, bald nur noch Überwachungsaufgaben zu haben. Die Hauswarte setzen sich vehement für die Erhaltung der Reinigung und die Beschäftigung der Reinigungsangestellten ein. Der Idealismus wird langsam zerstört.

Das neue Personalstatut tritt in Kraft. Der Beamtenstatus wird aufgehoben.

Die Reise in diesem Jahr führt zum Walensee.

Es wird ein Reinigungskurs für die Reinigungsangestellten organisiert, der an drei Mittwochnachmittagen durchgeführt wird. 32 Teilnehmerinnen besuchen diesen Kurs und sind sehr zufrieden.

2000 Vermögen: Fr. 14’491.40

Unruhige Zeiten: Im Zuge der Reorganisation der Stadtverwaltung kann das Auslagern der Reinigung durch die zuständige Stadträtin abgewendet werden. Die Hauswarte sind aber sicher, dass dieses Thema bald wieder zur Diskussion Anlass gibt, spätestens wenn eine neue Departementsleitung im DSS ihre Arbeit aufnimmt.

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Seit Jahren ist diese Reorganisation im Gange und es scheint, man komme nicht vom Fleck. Das Pflichtenheft sollte dringend den neuen Begebenheiten angepasst werden. Es herrscht ein sogenannter Ablöseprozess, wo das Alte nur noch teilweise gilt und das Neue noch nicht auf dem Papier steht. Im Moment ist fast alles oder fast nichts erlaubt. Es scheint alles recht haltlos. Zu dieser Unsicherheit trägt auch bei, dass viele führende Stellen in der Stadtverwaltung neu besetzt werden und viel Wissen verschwunden ist.

Die Hauswarte werden den Schulbauten unterstellt, die einen neuen Leiter erhalten haben. Für diesen neuen Leiter ist die Hauswartung ein neues, noch unbekanntes Gebiet. Die Schulbauten sind mit 50 bis 60% Führungsaufgaben «Hauswartung» betraut worden. Wie das angesichts des enormen Pensums und der totalen Überlastung der Schulbauten umgesetzt wird, ist den Hauswarten ein Rätsel. Die Führung der Schulbauten ist beauftragt worden, das Pflichtenheft für Hauswarte an die Hand zu nehmen.

Im Schulhaus Hegi findet das Herbstfest in einem Zelt statt. Die «Oberianer» organisieren diesen Anlass.

Die Vereinsreise führt in die «Mosterei Möhl».

Es wird wieder ein Reinigungskurs für Reinigungsangestellte durchgeführt. Dieser Kurs wird gut besucht und das Interesse ist gross. So wird in den folgenden Jahren dieser Kurs weitergeführt.

In Töss, Wülflingen und Oberi werden die ersten drei Lehrlinge zum «Betriebspraktiker» ausgebildet. In der Folge engagieren sich immer mehr Hauswarte in der Ausbildung von Lehrlingen.

2001 Stadträtin Aurelia Favre wird im DSS von Pearl Pedergnana abgelöst. Diese ist bei der Wahl mit nur einer Stimme mehr als ihr Konkurrent Jürg Stahl gewählt worden.

Das Herbstfest ist ein Erfolg. Leider wird dieser Anlass in diesem Jahr nicht gut besucht. So entschliessen sich die Hauswarte, das nächste Fest erst 2003 durchzuführen.

Vandalismus wird zunehmend zum Problem. Jugendliche, die verbal austeilen, provozieren die Hauswarte. Es gibt Kollegen, die sich bedroht fühlen und machtlos den Randalierern gegenüberstehen. Die Hauswarte versuchen sich gegenseitig Ratschläge zu geben, wie man solchen Situationen begegnen soll. Es wird geraten, auf Deeskalation zu setzen, im Notfall wird die Polizei gerufen. Die Hauswarte melden sich schriftlich beim Stadtrat und bitten um Unterstützung.

Die Betriebsbesichtigung findet in Kloten bei der «Swissair-Technik» statt. Buchstäblich zum letzten Mal konnten sie «unsere Swissair» bestaunen. Im Oktober bleiben die Flugzeuge dieser Gesellschaft für immer auf dem Boden («Grounding»).

Es werden Vereins-Leibchen und Pullis mit einer Schnecke als Logo kreiert, die beim Vorstand bezogen werden können.

2002 Mitgliederbestand 169 Vermögen: Fr. 15’792.35

Die Besoldungsrevision «BEREWI» ist abgeschlossen.

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Auf Antrag einer SVP-Vertreterin hat der Grosse Gemeinderat Einsparungen bei «Optinutz» von Fr. 400’000 beschlossen. Zu dieser Zeit beträgt der Gesamtaufwand für «Optinutz» Fr. 413’000 jährlich. Es würden bei einer Umsetzung gerade mal Fr. 13’000 jährlich für dieses Projekt übrigbleiben. Der Vereinspräsident bekommt von der neuen Stadträtin den Auftrag, einen Vorschlag auszuarbeiten, wo, wenn nicht bei «Optinutz», Fr. 400’000 eingespart werden können.

Die Anordnungen von 1999 «Reduktion Hauptreinigung» wird weitergeführt. Die Hauswarte wünschen, dass die Stundenberechnung der Reinigungsstunden mit dem «Gebäudemanager» sobald wie möglich erfolgt. Ebenfalls soll das Pflichtenheft dringend angepasst werden.

Die Nutzung der Dienstwohnungen geben zur Diskussion Anlass. Da der Mangel an Schulraum ein grosses Problem darstellt, werden die Dienstwohnungen in einigen Schulhäusern für den Schulbetrieb umgenutzt. Der Vorstand ist der Meinung, dass die Dienstwohnungen von den Hauswarten nicht leichtfertig verlassen werden dürfen.

Aus der Tageszeitung erfahren die Hauswarte, dass die Materialverwaltung bis Ende Jahr keine Reinigungsartikel mehr ausliefert, da gespart werden muss. Nachdem das letzte WC-Papier ausgeliefert wurde und danach keines mehr bezogen werden konnte, helfen sich die Hauswarte gegenseitig aus.

Es werden Hauswarte gesucht, die sich bereit erklären, Lehrlinge «Betriebspraktiker» auszubilden. In der Folge werden von den Hauswarten immer mehr Ausbildungsplätze geschaffen.

Die Firma «KWC» wird als Weiterbildungsstätte besucht. Auch der Reinigungskurs für Reinigungsangestellte erfreut sich steigender Teilnehmerzahlen.

Die Hauswarte reisen ins Appenzell und verköstigen dort den «Appenzeller» Alpenbitter. Eine Fahrt mit Ross und Wagen wird zum Erfolg.

Die Schulhäuser Laubegg (Töss) und Wiesenstrasse (Veltheim) werden eröffnet.

Schulhaus Laubegg 2002

2003 Max Mathys tritt als Präsident zurück und übergibt sein Amt Ruedi Strehler.

Der Vorstand beantragt der Versammlung, Max Mathys zum Ehrenpräsidenten zu ernennen. Seine Verdienste für die Hauswartung sind enorm und deshalb wird er mit grossem Applaus geehrt.

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Vom Abwart zum Hauswart

Mit der neuen Stadträtin Pearl Pedergnana hält ein anderer Umgangston im Departement Schule und Sport Einzug. Der Präsident verkündet an der GV, dass das Klima nicht nur frostig, sondern sogar eisig ist.

Die Hauswarte werden nicht mehr nach ihrer Meinung gefragt, wie es in den vielen Jahren zuvor gängig war. Eine Mitsprache wird nicht mehr eingeräumt, die Hauswarte werden nur noch mit Tatsachen und Beschlüssen konfrontiert. Die neue Stadträtin ist der Meinung: „Was in der Vergangenheit gewesen ist und auf irgendwelchen Papieren steht ist Makulatur.“ Sie wird von den Hauswarten als stur empfunden.

Da der Spardruck immer mehr zunimmt, wird die Hauptreinigung in diesem Jahr ganz gestrichen. Als Folge dieser Entscheidung wird die geplante Gründung einer Arbeitsgruppe, die das Pflichtenheft überarbeiten und die Neuberechnung der Reinigung von Schulanlagen an die Hand nehmen Schulhaus Wiesenstrasse 2002 sollte, eingestellt.

Die Horte (später Betreuungen genannt) unterstehen neu dem Departement Schule und Sport.

Die Hauswarte wollten zu Beginn die Töss-Stafette nur zwei Mal organisieren. Nun sind es mit diesem Jahr bereits sieben Anlässe, die sie durchgeführt haben. Nun geben sie diese Führung wieder ab, da es als Selbstverständlichkeit angesehen wird, dass sie diesen Anlass organisieren.

Am obligatorischen «Feuerwehrkurs» für das Hauptamt im Ohrbühl wurde mit Brennstoff nicht gespart. Es kann vieles über den Brandschutz gelernt werden. Ebenfalls sehr interessant ist der Ausflug zur Berufsfeuerwehr in Zürich.

Es werden immer mehr Lehrlinge ausgebildet. In diesem Jahr sind neun Lernende in der Ausbildung.

Das Ziel, mit der Aussetzung der Hauptreinigung Fr. 400’000.- zu sparen, wird nicht erreicht. Die Hauswarte sind extrem enttäuscht.

Das neue Sparprogramm «Win 03» startet. Für die Hauswartung heisst dies: ab Januar 2005 müssen Fr. 500’000.- eingespart werden. Aus diesem Grund setzt sich eine Arbeitsgruppe der Hauswarte mit dem neuen Gebäudemanager auseinander, um die Flächenberechnung der Schulanlagen auf dieses neue Gebäudebewirtschaftungssystem umzustellen. Diese Aufgabe wird von den Mitgliedern der Arbeitsgruppe als sehr schwierig eingestuft.

Im Herbst organisiert der Vorstand das Herbstfest. Es herrscht den ganzen Abend ausgelassene Stimmung.

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Vom Abwart zum Hauswart

2004 Mitgliederzahl: 182

Die «Gruppe Nebenamt» wird aufgelöst und wieder in den Stammverein integriert. Seit der Einsetzung der Chefhauswarte ist die Leitung dieser Gruppe mit keinen besonderen Aufgaben mehr betraut. Die Präsidentin der «Gruppe Nebenamt» Elisabeth Nüssli arbeitet weiterhin im Vorstand des Hauswartevereins mit.

Die Reise führt nach Solothurn, mit der Besichtigung der Storchensiedlung wird der Ausflug abgerundet.

In diesem Jahr findet ein Feuerlöschkurs statt, der für alle Frauen und Männer obligatorisch ist.

Da sehr viele Reklamationen wegen verschmutzter Scheiben und dreckigen Klassenzimmern eingegangen sind, werden in diesem Jahr wieder Fr. 400’000.- für die Hauptreinigung zur Verfügung gestellt.

Es wird weiter gespart. Die Löhne der städtischen Angestellten werden befristet auf 2 Jahre um 3% gekürzt. Als Zückerchen bekommen die städtischen Mitarbeiter 3 zusätzliche Ferientage geschenkt.

Die Steuern in der Stadt Winterthur werden um 3% erhöht.

Der Präsident appelliert an die Vereinsmitglieder, unbedingt vpod-Mitglied zu werden, damit die Hauswarte stark und geschlossen auftreten können.

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2005 Vermögen: Fr. 14’483.60

Der Vorstand stellt fest, dass die Sparmassnahmen dazu führen, dass einige Hauswarte frustriert sind, sich zurückziehen und viele nur noch für sich selber schauen. An den Stammtischen kursieren Falschinformationen und Kollegen werden «in die Pfanne gehauen». Der Vorstand appelliert an die Kollegen, weiterhin im Verein mitzumachen und das vom Verein organisierte Angebot von Kursen und geselligen Anlässen zu besuchen. Es treten die ersten Hauswarte aus dem «vpod» aus. Die Unzufriedenheit und der Frust über die Sparmassnahmen, Lohnreduktionen und Steuererhöhungen nehmen zu, auch im Vorstand sind nicht alle von den Leistungen des «vpod» überzeugt.

Am Neujahrsapéro des Hauswartevereins sind viele städtische Angestellte eingeladen, die mit der Hauswartung im beruflichen Alltag zusammenarbeiten. Dieser Anlass soll dazu dienen, die Kontakte zu pflegen und den Beruf des Hauswartes vorzustellen. Es ist ein gelungener Anlass. Dieser wird zur Tradition und in den nächsten Jahren in loser Folge weiter organisiert.

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Vom Abwart zum Hauswart

Nach der vehementen Intervention des Präsidenten bei der vorgesetzten Stelle bekommen auch die Hauswarte einen PC, der an das städtische Netz angeschlossen ist. Bis anhin haben die Hauswarte ihre beruflich geforderten Aufgaben auf ihren privaten PCs erledigt.

Bei den Hauswarten wird weiter gespart. Die Arbeitsintervalle in der Reinigung werden reduziert, die Stellenprozente der Hauswartinnen im Nebenamt überprüft und aufgrund der neuen Berechnungen angepasst oder herabgesetzt. Die Hauswartungen des Nebenamtes werden schrittweise einem vollamtlichen Hauswart unterstellt. Das Zeitfenster für diese Veränderungen beträgt 3-5 Jahre.

Das Herbstfest findet in Töss in der Schulanlage Laubegg statt.

Die Firma «Embru» wird besichtigt und dabei viel Neues über die Schulmöbel gelernt.

Reinigungsmitarbeiterinnen, die über 20 Stunden in der Woche arbeiten, werden neu im Monatslohn angestellt.

Es wird befürchtet, dass die Hauswartung den Schulleitungen unterstellt werden könnte. Die Hauswarte sprechen sich entschieden dagegen aus.

Das neue Pflichtenheft lässt weiter auf sich warten, wird aber immer noch als sehr dringlich angesehen.

Das Schulhaus Eulachpark in Hegi wird umgenutzt und für den Schulbetrieb der Primarschule übergeben. Schulhaus Eulachpark 2006 (winbib)

(2000 kaufte die Stadt Winterthur das ehemalige Textilmaschinenzentrum der Firma Sulzer ab. Bis 2005 wurde das Gebäude durch die msw (Metallarbeiterschule Winterthur als Provisorium genutzt)

2006 Die ehemalige Präsidentin der «Gruppe Nebenamt», Elisabeth Nüssli, tritt aus dem Vorstand aus.

Der Präsident besucht alle Vereinsmitglieder, die nicht im «vpod» Mitglied sind, um ihnen den Erfolg den der «vpod» in der Vergangenheit für die Hauswarte erzielt hat, zu erklären und sie zu einem Beitritt in ebendiesen zu ermuntern. Die Hauswarte werden in «Qualifikationsgespräche» geschult.

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Vom Abwart zum Hauswart

Ebenfalls finden Computerkurse statt.

Die 3-prozentige Lohnreduktion, die 2004 angeordnet wurde, kann frühzeitig aufgehoben werden, da das Budget wieder etwas Entspannung verspricht.

Die Vereinsreise führt zum Hallwilersee. Neu haben alle Angestellten Fr. 70.- pro Jahr für eine Reise oder einen Personalanlass zur Verfügung.

Es findet ein Reinigungskurs für Reinigungsangestellte statt. 50 Mitarbeiterinnen nehmen an diesem Kurs teil. Die Teilnehmerzahl ist seit Jahren ständig steigend.

Der Vorstand hat für das Vorstandsessen Fr. 70.- pro Person zu Gute.

Das Volk stimmt der Einführung der geleiteten Schulen zu. Bis 2010 sollen alle Schulen Schulleiter oder Schulleiterinnen bekommen. Das Projekt «Schulleitung plus» startet auf vier Schulanlagen. Es wird eine Leistungsvereinbarung zwischen Schulleitung und Hauswartung erarbeitet, das vom Rechtsdienst der Stadt geprüft wird. Die Mitarbeiterbeurteilung des fachlichen Teils der Hauswartung wird vom Chefhauswart erstellt, der schulorganisatorische Teil wird von der Schulleitung beurteilt.

2007 Vermögen: Fr. 16’549.10

Es ist ein ruhiges Vereinsjahr. In Ruhe wird an den Aufgaben Schulleitung plus, Pflichtenheft, Infotafel und Benützungsreglement gearbeitet. Die «Verordnung über die Benützung von Schul- und Sportanlagen» wird in diesem Jahr in Kraft gesetzt.

Die Vereinsmitglieder besuchen die Firma «Kaba» und lernen Vieles über die Herstellung von Schlosszylindern.

Das Herbstfest findet in der Freizeitanlage «Hölderli» in Seen statt.

Der obligatorische Weiterbildungskurs «Samariterkurs» findet grossen Anklang.

Der Vorstand interveniert bei den Neubauten der Schulhäuser Wyden in Wülflingen und in Oberi. Die Stadträtin will dort keine Hauswartwohnungen integrieren. Erfolglos. Beide Anlagen bekommen keine Dienstwohnungen.

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Vom Abwart zum Hauswart

Ein neuer Name, ein neues Sparprogramm: «HS 07». Es müssen in der Stadt nochmals Fr. 35'000’000.- gespart werden. Entlassungen sollen möglichst vermieden werden. Das Programm beinhaltet 19 Einzelprojekte, unter anderem «Fokus», dass das Ziel der Zentralisierung der Stadtverwaltung verfolgt.

2008 Ruedi Strehler tritt von seinem Amt als Präsident zurück. Die Suche nach einem neuen Vorsitzenden gestaltet sich schwierig. Erika Mathys stellt sich für zwei Jahre zur Verfügung und präsidiert als erste Frau den Hauswarteverein.

In der Materialprüfungskommission wird beschlossen, künftig bei „natürlichen“ Abgängen nur noch Chefhauswarte in die Kommission zu wählen.

Das Neue «Pflichtenheft» liegt im Entwurf auf dem Schreibtisch der Vorgesetzten und geht in die Vernehmlassung.

«Schulleitung plus» wird auf alle Schulanlagen ausgeweitet. Zeitgleich wird diskutiert, ob die Hauswarte den Schulleitungen zu unterstellen seien.

Erfreuliches für die Hauswarte: Die Löhne werden erhöht. Volle Teuerung und Stufenanstieg werden versprochen. Und bei guter Qualifikation wird auch der Leistungsanteil angehoben.

Die neuen Benutzertafeln werden auf den Schulanlagen montiert. Es wird befürchtet, dass diese aufgrund der grauen Farbe von den Benutzern kaum wahrgenommen werden.

Wieder beunruhigt die Hauswarte die Entwicklung bezüglich Dienstwohnungen. Die Schulleitungen beanspruchen immer mehr Schulraum und möchten die Hauswartwohnungen umnutzen und in Schulraum umfunktionieren.

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Vom Abwart zum Hauswart

Diesem Anliegen kommt entgegen, dass einige Hauswarte, mit der Zustimmung der Departementsvorsteherin, bereits ins Eigenheim umgezogen sind. Ein anderes Thema ist die Renovation bestehender Wohnungen. Diese Renovationen müssen in vielen verschiedenen Anlagen unbedingt an die Hand genommen werden, es wird aber kein Geld dafür bereitgestellt.

Die Hauswartereise führt in das schöne Appenzellerland.

Der Reinigungskurs für Reinigungsangestellte wird immer beliebter. Die Teilnehmerinnenzahl steigt auf 140 Personen. Mehr als doppelt so viele wie bei der letzten Durchführung.

Das Gebäudebewirtschaftungssystem «Gebäudemanager» wird umgeschaltet. Weg von der «IDW» (Informatikdienste der Stadt Winterthur) hin zur Firma «Kindle».

Die neuen «Gebühren- und Betriebsreglemente für Schul- und Sportanlagen der Stadt Winterthur» treten in Kraft.

Das neue Schulhaus Sennhof geht in Betrieb.

Schulhaus Sennhof alt 1899 (winbib)

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Vom Abwart zum Hauswart

2009 Mitgliederbestand: 157

Der Vorstand macht sich Gedanken, wie das künftige Auftreten des Vereines aussehen soll. Besonders das Zusammenarbeiten von «vpod» und Hauswarteverein wird diskutiert. Die amtierende Präsidentin ist, wie alle ihre Vorgänger, gleichzeitig im Sektionsvorstand des «vpod» und vertritt dort die Anliegen der Hauswarte. Der Hauswarteverein ist für die Weiterbildungen und geselligen Anlässe zuständig. Die «vpod-Gruppe Hauswarte» hat Einsitz in verschiedenen Kommissionen, sie ist der gewerkschaftliche Zweig des Vereins. Das Problem: Immer mehr Hauswarte drehen dem «vpod» den Rücken zu oder treten erst gar nicht in die Organisation ein.

Das Herbstfest findet in diesem Jahr in Wülflingen statt.

Die Firma «Hunziker» wird besichtigt.

In den Schulhäusern werden laufend wasserlose Pissoirs installiert, die mit Mikroorganismen gereinigt werden.

2010 Mitgliederbestand:160

Der Verein bekommt ein LOGO. Ein schwarzer Schriftzug «Hauswarteverein Winterthur» mit einem markanten roten «W». Ebenfalls wird in diesem Jahr die «Homepage» des Vereins in Betrieb genommen.

Erika Mathys gibt, wie bei der Wahl bekannt gegeben, das Präsidium nach zwei Jahren ab. Die Nachfolge wird lange diskutiert, da sich spontan keine Nachfolge abzeichnet.

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Vom Abwart zum Hauswart

Das Präsidium wird auf zwei Personen aufgeteilt. Roman Scheran übernimmt das Präsidium des Hauswartevereins. Die Vertretung im Sektionsvorstand des «vpod» bleibt vakant. Dies ist ein Novum. Seit der Abwarteverein Winterthur 1924 dem «vpod» beigetreten ist, war ununterbrochen ein Mitglied des Abwartevereinsvorstandes im «vpod Sektionsvorstand» vertreten. Der Vorstand bemüht, sich eine valable Person zu suchen. In der Zwischenzeit besuchen abwechselnd die Vorstandsmitglieder die Sektionsvorstandssitzungen des «vpod».

Immer grössere Probleme verursacht die Möblierung der stetig wachsenden Betreuungseinrichtungen. An Stelle von qualitativ guten Möbeln aus der Materialverwaltung werden Brockenhausramsch und IKEA - Möbel angeschafft.

Das Dokument «Reinigung in den schulergänzenden Betreuungen» wird entworfen. Dieses wird Mitte 2010 in Kraft gesetzt.

Die Vereinsreise führt nach Basel und später zum «Feldschlösschen» nach Rheinfelden.

Pearl Pedergnana wechselt das Departement innerhalb der Stadtverwaltung. Der neue Departementsvorsteher wird Stefan Fritschi. 2011 Mitglieder 162

Das Organigramm des Departements Schule und Sport wird in diesem Jahr umstrukturiert. Der Wunsch der Hauswarte geht in Erfüllung. Sie werden nicht den Schulleitungen unterstellt. Es wird eine neue Abteilung «Hauswarte» gegründet. Diese untersteht nicht mehr den Schulbauten, sondern direkt der Leitung «zentrale Dienste». Die Hauswarte sind verärgert, dass die Schulleitungen immer noch ein Mitspracherecht bei den Mitarbeiterbeurteilungen haben.

Das Besetzen des vpod-Sitzes im Sektionsvorstand durch den Hauswarteverein läuft harzig. Der Ehrenpräsident Max Mathys springt in die Bresche und besucht für die Hauswarte die Sektionsvorstandsitzungen. Der Präsident ruft die Hauswarte auf, sich vermehrt dem «vpod» anzuschliessen: «Gemeinsam sind wir stark!»

In das Vereinsarchiv kommt Ordnung. Die vielen Dokumente werden gesichtet und sortiert.

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Vom Abwart zum Hauswart

Der diesjährige Neujahrsapéro, an dem die unterschiedlichsten Mitarbeiter der verschiedenen Departemente eingeladen werden, wird wiederum zu einem geselligen Anlass. Es wird beschlossen, diesen wieder alle Jahre durchzuführen.

Die Weiterbildung zu den Themen «Schloss, Zylinder und Türschliesser» wird durchgeführt. Die Firma «Drosg» und ihre Mitarbeiter führen durch den Kurs.

Die Betriebsbesichtigung führt in die Firma «Geberit».

Der Vorstand wird beim Stadtrat vorstellig. Es wird eine Auslegeordnung gemacht: Die Kommunikation zwischen der Hauswartung und der Personalabteilung ist mangelhaft, die Zusammenarbeit mit der Kinderbetreuung muss geregelt werden, Probleme in der EDV müssen gelöst werden und die Sanierungen der Hauswartwohnungen soll vorangetrieben werden. Das Pflichtenheft lässt immer noch auf sich warten. Die Anordnungen, die Arbeitszeit zu erfassen und die Aufstufung der Hauswarte in eine höhere Lohnklasse, sind die brennendsten Themen.

Es wird im Departement Schule und Sport darüber diskutiert, die Chefhauswartung von sieben auf vier zu reduzieren. In den folgenden Jahren werden die sieben Stadtkreisen auf fünf zusammengeführt. Oberi, Seen-Mattenbach, Töss, Veltheim-Wülflingen und Stadt.

Das Vereinsheft «Jahresbericht» wird geboren. Ab diesem Jahr werden die Jahres-, Kassen-, Reise- und Weiterbildungsberichte in Form eines Heftes zusammengefasst und den Vereinsmitgliedern zugeschickt. Die erste Ausgabe «Jahresbericht 2011».

In Wülflingen startet der Betrieb im Schulhaus Wyden

2012 Mitgliederbestand: 160

Die Beschaffung von Mobiltelefonen wird vereinheitlicht. Die Hauswarte bekommen endlich ein Geschäftshandy oder Smartphone.

Schulhaus Wyden Die Reise führt auf den Pilatus.

Es wird ein Löschkurs im Ohrbühl durchgeführt.

Das neue Reinigungsmittel «Pro Natura» wird an einem Einführungskurs eingehend erklärt.

Das neue «Pflichtenheft» tritt nach vielen Jahren des Wartens in Kraft.

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Vom Abwart zum Hauswart

Das erste «Reinigungshandbuch» wird in Kraft gesetzt. Darin wird der Reinigungsstandard des Departements Schule und Sport festgelegt.

Die «Leistungsvereinbarung Schulleitung plus» ist fertiggestellt und tritt in Kraft.

Um den Platzmangel des Schulraumes rasch und kostengünstig zu beheben werden neue Pavillons gebaut. Der erste wird im Tössfeld aufgestellt. In den folgenden Jahren werden in weiteren Schulanlagen grössere und kleinere Bauten platziert.

Ein Pavillon wird gebaut

Schulhaus Erlen 2014

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Vom Abwart zum Hauswart

2013 Mitgliederzahl: 154

Es gibt eine Veränderung im Zusammenarbeiten zwischen vpod und Hauswarteverein. Roberto Maraschiello und Vit Marek übernehmen das Präsidium in Kooperation und gründen eine “Statutarische Gruppe Hauswarte vpod” mit eigenem Vorstand. Diese löst sich vom Hauswarteverein ab und agiert eigenständig. Im Logo des Hauswartevereins verschwindet das vpod-Zeichen. Dies ist seit 1924, dem Beitrittsjahr des damaligen Abwartevereins zum vpod, das erste Mal, dass kein Vertreter des Vorstandes vom Hauswarteverein im Sektionsvorstand ist.

Das Thema Sicherheit tritt in den Vordergrund. Es wird neu ein «Sicherheitsbeauftragter» eingesetzt.

Im Bereich «Führungsaufgaben» und «Problemen mit Reinigungsangestellten» bekommen die Hauswarte Unterstützung und werden im kommenden Jahr entsprechend geschult.

In diesem Jahr findet wieder ein Reinigungskurs für Reinigungsangestellte statt.

Der Betriebsausflug führt zur Firma «Stihl» in Wil. Das Kettenwerk wird besichtigt.

Das Herbstfest findet im Kirchgemeindehaus St. Peter und Paul statt. Die Hauswarte der Schulkreise Mattenbach und Stadt treten als Organisatoren auf.

Das bereits im Januar gestartete Sanierungsprogramm «effort 14+» mit dem eine Einsparung von 40 Millionen Franken angekündigt wurde, muss korrigiert werden. Insgesamt müssen mit dieser Sanierung der Stadtkasse 62 Millionen Franken eingespart werden.

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Vom Abwart zum Hauswart

2014 Max Mathys, der bisherige vpod- Vertreter der Hauswarte im Sektionsvorstand, tritt aufgrund der neu gegründeten «vpod- Gruppe Hauswarte» von seinem Amt zurück.

«effort 14+»: Der finanzielle Druck der Stadt Winterthur führt dazu, dass im neuen Schulhaus Zinzikon die Reinigung ausgelagert und an eine private Firma vergeben wird. Die vehementen Interventionen der Hauswarte haben nichts genützt. Die Hauswarte sind der Meinung, dass unter dieser Entscheidung die flexiblen Reinigungsabläufe, die unser Schulsystem benötigt, und die Qualität stark leiden werden.

Die «Zulagenverordnung» ist überarbeitet und tritt in Kraft. Leider müssen die Hauswarte eine massive Einbusse hinnehmen.

Die Ankündigung der neuen «Parkplatzverordnung», die Parkgebühren für alle mit sich bringt, wirft hohe Wellen. Nicht nur bei den Hauswarten wird hitzig debattiert, sondern auch bei Vereinen und Lehrpersonen.

Die Hauswarte besuchen obligatorisch einen «Führungskurs», der als sehr positiv bewertet wird.

Immer mehr Sorge bereiten die Langzeitabsenzen der Mitarbeitenden der Reinigung und Hauswartung. Um richtig zu reagieren, müssen die einzelnen Fälle frühzeitig erfasst und richtig darauf reagiert werden. Im Oktober wird das Programm «active-time» in Betrieb genommen. Alle krankheits- oder unfallbedingten Arbeitsausfälle werden jeweils vom nächsthöheren Vorgesetzten erfasst und bewirtschaftet. Die Hauswarte nehmen diese Aufgabe in Bezug auf die Reinigungsangestellten und unterstellten Mitarbeitenden wahr.

Der Weiterbildungskurs zum Thema «Ergonomie» wird im Schulhaus Wyden durchgeführt.

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Vom Abwart zum Hauswart

Die Herbstreise führte auf das Brienzer Rothorn.

Das Sanierungsprogramm «effort 14+» zeigt erste Wirkung, reicht aber noch nicht aus, das Defizit der Stadtkasse abzubauen. Um die Stadtkasse jährlich um weitere 40 Millionen Franken zu entlasten, startet das neue Entlastungsprogramm «Balance». In diesem Jahr wird das Programm vorgestellt und für 2015 ein Übergangsbudget erstellt. Ab 2016 soll das neue Programm seine Wirkung zeigen und ab 2017 soll eine überarbeitete Finanzstrategie den Haushalt in der „Balance“ halten.

2015 Mitgliederzahl: 141

Die Einsparungen sind dafür verantwortlich, dass die Stimmung unter den Hauswarten angeheizt ist. Es werden Schuldige gesucht, die für die Einsparungen verantwortlich sind oder sich nicht dagegen gewehrt haben. Wieder einmal wird ein Aufruf gemacht, die Hauswarte sollen sich dem vpod anschliessen, um gemeinsam stark zu sein und gegen den Abbau solidarisch zu kämpfen.

Immer mal wieder kommen negative Rückmeldungen auf den Tisch des Vorstandes. Austritte von Vereinsmitgliedern mit den Begründungen, die Chefhauswarte setzten sich zu wenig für die Belange der Hauswarte ein. Diese Anschuldigungen führen dazu, dass Präsident Roman Scheran und zwei weitere Chefhauswarte, die im Vorstand tätig sind, zum Wohle des Hauswartevereins auf die Generalversammlung 2015 zurücktreten. Eine grosse Lücke im Vorstand entsteht. Das Amt des Präsidenten bleibt in der Folge erstmals in der Vereinsgeschichte vakant.

Brigitte Gubler übernimmt zusätzlich zu ihrer Tätigkeit als Aktuarin das Präsidium interimistisch. Es wird ein schwieriges Jahr mit einem unterbesetzten Vorstand. Zwei an der GV gewählte Vorstandsmitglieder müssen kurz nach der GV aus gesundheitlichen Gründen wieder aus dem Vorstand austreten. Die Suche nach Vorstandsmitgliedern gestaltet sich weiter sehr schwierig.

Die Weiterbildung wird im Bereich «Umgang mit Chemikalien» durchgeführt.

Schulhaus Zinzikon 2015

Das Herbstfest findet im neuen Schulhaus Zinzikon unter dem Motto «Oktoberfest» statt.

2016

Brigitte Gubler stellt sich nach einem Jahr als Interimspräsidentin nun als Präsidentin zur Verfügung. Der Vorstand ist nicht voll besetzt, was eine Mehrbelastung für jedes einzelne Mitglied des Vorstandes bedeutet. Die Suche nach weiteren Vorstandsmitgliedern geht weiter.

100

Vom Abwart zum Hauswart

Der Vorstand des vpod möchte, nachdem er sich im Jahr 2013 vom Hauswarteverein losgelöst hat, wieder mit diesem fusionieren. Es wird lange über die möglichen Formen der Zusammenarbeit diskutiert. Es kann keine Einigung erzielt werden, daher bleiben der Hauswarteverein und der vpod organisatorisch getrennt.

Die Arbeiten für die Überarbeitung des Personalstatutes der Stadt Winterthur werden in Angriff genommen. Voraussichtlich tritt dieses 2019 in Kraft.

Die Löhne bei der Hauptreinigung werden auf einen Einheitslohn von Fr. 26.90 festgesetzt.

Bei der obligatorischen Weiterbildung werden die Hauswarte in der «Ersten Hilfe» geschult.

Die Betriebsbesichtigung findet bei der Firma «Maag Recycling» in Winterthur statt.

2017 Mitgliederbestand: 133

Die «Statutarische Gruppe Hauswarte vpod» wird aufgelöst. Es wurde niemand gefunden, der das Präsidium übernehmen will. Die Verbindung zwischen vpod und Hauswarteverein übernehmen die Vorstandsmitglieder des Hauswartevereins, welche gleichzeitig vpod-Mitglieder sind.

Der vpod kann für die Hauswarte einen Erfolg erzielen. Die Hauswarte mit Anlageverantwortung werden von der Lohnklasse 7 in die Lohnklasse 8 befördert.

Die Statuten des Vereines werden überarbeitet. Die seit 1930 bestehenden Statuten müssen den neusten Gegebenheiten angepasst werden. Der «Abwarteverein Winterthur» heisst nun auch statutarisch «Hauswarteverein Winterthur».

Das Organisationskomitee für die 100 - Jahre - Feier des Hauswartevereins wird gegründet. Dazu werden die Vereinsmitglieder von einem Fotografen ins rechte Licht gerückt und eine Vereins- Chronik wird erstellt. Die Lehrlinge bauen zusammen mit den Hauswarten eine Bar für den kommenden Anlass.

Der Reinigungskurs für Reinigungsangestellte findet in diesem Jahr im Schulhaus «Wyden» statt. Es nehmen 198 Mitarbeitende teil.

Die Weiterbildungen finden zu den Themen „Schliessanlagen“, „Batterien“ und „Unterhalt und Wartung von Maschinen und Geräten“ statt.

Stefan Fritschi wechselt das Departement. Der neu gewählte Stadttrat Jürg Altwegg übernimmt das Departement Schule und Sport.

101

Vom Abwart zum Hauswart

Lehrlinge bauen eine Bar

Das Herbstfest wird vom Kreis Veltheim-Wülflingen durchgeführt, für einmal in einem anderen Rahmen als gewohnt. Im Freien geniessen wir die Kameradschaft bei einem Fondueplausch.

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Vom Abwart zum Hauswart

2018 23. Juni 2018. Der Hauswarteverein feiert seinen 100. Geburtstag und schaut zurück auf eine bewegte Zeit.

Schulhaus Neuhegi 2018

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Vom Abwart zum Hauswart

Baujahre städtischer Schulhäuser / Liegenschaften 1437 Rathaus Stadt 1827 Bachtelstrasse Veltheim 1839 Dorf Seen 1844 Eulach Wülflingen 1864 Altstadt Stadt 1869 Stadthaus Stadt 1876 Neuwiesen Stadt 1878 Feld Veltheim 1886 Römerstrasse Oberwinterthur (Ausserdorf) 1899 Sennhof Seen (altes Schulhaus) 1891 Gutenberg Töss 1892 Iberg Seen 1892 Tössfeld Töss 1895 St. Georgen Stadt 1896 Seen 1897 Ausserdorf Wülflingen 1898 Oberwinterthur 1901 Geiselweid Stadt 1902 Eichliacker Töss 1906 Wülflingerstrasse Veltheim 1912 Heiligberg Stadt 1916 Kunstmuseum Stadt 1916 Büelwiesen Seen 1935 Lindberg Oberwinterthur 1949 Erlen Wülflingen 1952 Guggenbühl Oberwinterthur 1955 Hohfurri Wülflingen 1957 Rychenberg Oberwinterthur 1959 Schönengrund Seen 1959 Michaelschule Seen 1960 Talhof Wülflingen 1960 Schachen Veltheim 1963 Rosenau Töss 1965 Hegifeld Oberwinterthur 1967 Gutschick Seen 1971 Tägelmoos Seen 1971 Maurerschule Seen 1972 Langwiesen Wülflingen 1973 Wallrüti Oberwinterthur 1974 Mattenbach Seen 1976 Steinacker Seen 1980 Rebwiesen Töss 1983 Michaelschule Seen 1997 Oberseen Seen 2002 Wiesenstrasse Veltheim 2002 Laubegg Töss 2005 Eulachpark Oberwinterthur (Primarschule eingezogen) 2008 Sennhof Seen (Neubau) 2011 Wyden Wülflingen 2015 Zinzikon Oberwinterthur 2018 Neuhegi Oberwinterthur

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Quellenverzeichnis

Chronik Akten aus dem Archiv des Hauswartevereins Winterthur

Bilder Archiv Hauswarteverein Winterthur «Winterthurer Bibliotheken, Sammlung Winterthur» (winbib) Archive städtischer Schulhäuser Fotoatelier Willi Reutimann Privatfotos von Hauswarten

Geschichtliche Informationen https://www.winterthur-glossar.ch https://www.geschichte-schweiz.ch https://www.myswitzerland.com http://www.hls-dhs-dss.ch/ https://www.swissmilk.ch https://de.wikipedia.org http:/ /www.schweizergeschichte.ch

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