MAGAZINDER HÄNDEL-FESTSPIELE 26. MAI BIS 11. JUNI 2017

Original? – Fälschung? Das festspielthema IM FOKUS Händel in Halle Beiträge zur Stadtgeschichte Auf einen Blick festspielKalender mit allen terminen Künstlerverzeichnis

DIE STIFTUNG HÄNDEL-HAUS DANKT IHREN

Förderern und Sponsoren

PARTNERN

MEDIENPARTNERN KULTURPARTNERN INHALT Festspielthema: „Original? – Fälschung?“

GruSSworte 3 Prof. Monika Grütters schirmherrin, Staatsministerin für Kultur und Medien, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

5 Dr. Bernd Wiegand Oberbürgermeister der Stadt Halle (Saale), Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Händel-Haus

6 Clemens Birnbaum Direktor der Stiftung Händel-Haus, 8 intendant der Händel-Festspiele Halle „Terpsicore“. Aufführung im Carl-Maria-von-Weber- IM FOKUS: Händel-Festspiele Theater in Bernburg (Cover-Foto: Petr. Jedinák)

8 Gesamtkunstwerk: Für Augen und Ohren Patricia Reese im Gespräch mit Helena Kazárová

12 Lasst die Puppen spielen … patricia Reese im Gespräch mit Jana Semerádová

16 Am seidenen Faden patricia Reese im Gespräch mit Wolfgang Katschner

19 Zwischen Originalgenie und Plagiator dr. Annette Landgraf 16 20 Echt oder Fake? – Bei uns ist alles original „Giustino“. Wolfgang Katschner und sein Ensemble Christiane Barth lassen die Puppen tanzen! (Foto: E. M. Colla) 24 Vivica Genaux – Ein Star ohne Allüren patricia Reese

29 Olivia Trummer und Händels „Messiah“

Händel in Halle

30 Ein musikalischer Glücksgriff Zwei außergewöhnliche Neuerwerbungen der Stiftung Händel-Haus Prof. Dr. Donald Burrows

34 Reformation und Musik. Kirchentag auf dem Weg dr. Erik Dremel 20

38 Der Grüne Hof gibt seine Geheimnisse preis Ist hier tatsächlich Händel zu sehen? Händel-Portäts Bernd Hofestädt in der Jahresausstellung „Echt oder Fake? Bei uns ist alles original“ (Collage: Schaller & Schubert) 42 Vom echten und vom „falschen“ Händel-Haus Karl Altenburg

46 Hören, sehen, informieren, erleben, erinnern

KOMPENDIUM 52 Festspielkalender 60 Künstlerverzeichnis 61 Impressum 62 Veranstaltungsorte 24

63 Museumsshop im Händel-Haus Die Ausnahmesängerin Vivica Genaux erhält den Händel-Preis 2017. (Foto: Thomas Ziegler)

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Prof. Monika Grütters Schirmherrin DER HÄNDEL-FESTSPIELE 2017 UND Staatsministerin für Kultur und Medien

„Georg Friedrich Händel unternahm es, das große wunderbare Die Händel-Festspiele bieten zahlreiche schöne Gelegenheiten, Geheimnis der Religion in Tönen zu verkünden“ – so hat die Verständnis und Verständigung fördernde Kraft der Musik E. T. A. Hoffmann Verdienst und Vermächtnis des großen Barock- und die bereichernden Einflüsse des interkulturellenA ustausches komponisten einst treffend beschrieben. Das Unternehmen, das zu erleben. Kultur baut Brücken – auch dort, wo Politik und Diplo- „wunderbare Geheimnis der Religion in Tönen zu verkünden“, matie an ihre Grenzen stoßen. Gerade in diesen Zeiten, in denen hat seine Wurzeln im Glauben: Händel wuchs im lutherisch-pro- Europa vor großen politischen Herausforderungen steht und sich testantischen Umfeld auf, erwies sich aber nicht nur in protestan- in Konflikten neu bewähren muss, brauchen wir mehr denn je tischer Hinsicht als religiös musikalisch. Durch seine Aufenthalte in den Enthusiasmus und die Phantasie der Kunst, um Menschen Italien, wo man ihn bald schon achtungsvoll „il caro Sassone“ für die europäische Idee zu begeistern. Dass die Auseinanderset- („der liebe Sachse“) nannte, lernte er neben der Opern- und Kon- zung mit unterschiedlichen musikalischen Einflüssen und mit der zertwelt auch die römisch-katholische Kirchenmusik kennen und Rezeption musikalischer Werke auch ein Beitrag zur Debatte über schuf erste sakrale Meisterwerke für den liturgischen Gebrauch. ganz aktuelle Themen auf der politischen Agenda Europas sein In London schließlich komponierte er unter anderem Anthems kann, zeigt das Motto der diesjährigen Händel-Festspiele: Die und große Oratorien für die Church of England, die auch auf dem Frage „Original? – Fälschung?“ und die damit verbundenen ur- europäischen Festland zu großen Erfolgen wurden. heberrechtlichen Diskussionen kamen keineswegs erst im digita- So sehr Händels musikalisches Schaffen von der Offenheit gegen- len Zeitalter auf, sondern ziehen sich durch die Musikgeschichte. über den Konfessionen geprägt war, so fest verwurzelt blieb der Inwieweit sie auch Händels Schaffen berühren, bietet vor allem Komponist zeitlebens in seiner lutherischen Herkunft. Im Jahr des für die Händel-Forschung Gesprächsstoff – nicht nur im Rahmen 500-jährigen Reformationsjubiläums lohnt es sich deshalb ganz der Händel-Festspiele 2017. besonders, die religiöse Dimension des Händel’schen Schaffens Kein Zweifel: In der Pflege des musikalischen Erbes Georg Fried- zu erkunden und den wechselseitigen Einflüssen in Kompositio- rich Händels schlägt das musikalische Herz Halles. Ich bin dankbar nen für unterschiedliche Konfessionen nachzuspüren. Nicht zu- und freue mich, dass die Stadt Halle und das Land Sachsen-An- letzt aus diesem Grund habe ich gern die Schirmherrschaft über halt – unterstützt durch das Engagement vieler Bürgerinnen und die diesjährigen Händel-Festspiele übernommen. Bürger – dieses große Vermächtnis bewahren und nicht zuletzt Darüber hinaus freue ich mich, dass die Händel-Festspiele einem mit den Händel-Festspielen immer wieder sichtbar, hörbar und breiten Publikum die vielfältigen Beziehungen und Einflüsse ins erlebbar machen. Bewusstsein rufen, die die Kultur- und Geistesgeschichte Europas Ich wünsche der Händel-Stadt schöne und erfolgreiche Festspiel- über Jahrhunderte geprägt haben. Zu Händels Zeit zogen Kom- tage und den Händel-Liebhabern aus Nah und Fern unvergessli- ponisten, Musiker und Sänger vielfach zum Studium in die be- che musikalische Erlebnisse. deutenden Musikzentren Europas und verbreiteten neue Kompo- sitionen, Spielweisen und Ideen auf diese Weise in alle Gegenden des Kontinents. So konnte der in Halle geborene und musikalisch ausgebildete Georg Friedrich Händel, ohne je in Frankreich gewesen zu sein, neben italienischer und englischer auch französische Musik ken- nen lernen und französische Elemente in sein Schaffen einfließen lassen – zu einer Zeit, als der „europäische Gedanke“, wie wir ihn heute kennen und zu leben versuchen, noch nicht einmal ferne Prof. Monika Grütters MdB Utopie gewesen ist. Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin

Händel-Festspiele Magazin 2017 3 Wir grüßen alle Gäste der Händel- Festspiele und wünschen gute Unterhaltung.

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4 Händel-Festspiele Magazin 2017

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DR. BERND WIEGAND OBERBÜRGERMEISTER DER STADT HALLE (SAALE) UND VORSITZENDER DES KURATORIUMS DER STIFTUNG HÄNDEL-HAUS

Liebe Hallenserinnen und Hallenser, das Glockenspiel im Roten Turm zum Klingen. Das Festival wird liebe Gäste, liebe Musikfreunde, nicht zu überhören sein. Und ich bin sicher: Erst der Besuch einer Veranstaltung der Händel-Festspiele wird bei vielen – vor allem seit 1859 steht Georg Friedrich Händel auf unserem Marktplatz. auch bei jungen – Menschen das Interesse für Barockmusik an- In Bronze gegossen, 3,20 Meter hoch, 1.500 Kilogramm schwer. geregt haben. Stolz und unerschütterlich. Zum Denkmal erstarrt ist er indes nie Händels ungebrochene Beliebtheit zeigt sich nicht zuletzt in der – seine Kunst ist vielmehr über die Jahrhunderte lebendig geblie- großen Zahl der Förderer und Sponsoren, der Medien- und Kul- ben. Die Händel-Festspiele sind seit 95 Jahren der klingende Aus- turpartner, denen für ihr Engagement zu danken ist. Als Haupt- druck der großen Liebe, die wir Hallenser „unserem“ großen stifterin der Stiftung Händel-Haus gibt schließlich auch die Stadt Sohn entgegenbringen. Alljährlich gehört das Festival zu den Hö- Halle (Saale) ein klares Bekenntnis zur dauerhaften Pflege von hepunkten des städtischen, des regionalen und man darf wohl Händels Werk. auch sagen: des gesamtdeutschen Kulturkalenders. So bleibt mir nur noch, Ihnen, liebe Hallenserinnen und Hallenser, Seit 2010 setzt die Festspielleitung auf inhaltliche Schwerpunkte. liebe Gäste, inspirierende Tage zu wünschen. Erleben Sie Musike- In diesem Jahr gelang mit dem Thema „Original? – Fälschung?“ rinnen und Musiker der Extraklasse, angeführt in diesem Jahr von ein regelrechter Coup, nämlich die ebenso unerwartete wie an- der aktuellen Händel-Preisträgerin, der Mezzosopranistin Vivica regende Überführung eines aktuell brisanten Themas in die Zeit Genaux. Entdecken Sie Händel, entdecken Sie Halle (Saale). Händels. Und umgekehrt. Tatsächlich waren Urheberrechtsfragen Herzlich willkommen! bereits im 18. Jahrhundert ein Thema. Und auch Georg Friedrich Händel „borgte“ sich für seine Werke nicht nur einmal die Ideen Ihr anderer Komponisten. Original? Fälschung? Bei den Händel-Festspielen selbst stellt sich diese Frage freilich nicht. Hier ist alles echt. Genau das macht ja immer wieder den Reiz der Festspiele aus: die Tatsa- che, dass sie an authentischen Schauplätzen stattfinden. Ge- schichte trifft Gegenwart. Darüber hinaus wird in diesem Jahr natürlich auch das große Reformationsjubiläum eine Rolle spielen, die Anbringung der 95 Thesen am Hauptportal der Wittenberger Schlosskirche vor Dr. Bernd Wiegand 500 Jahren: Man darf gespannt sein auf die inhaltlichen Bögen, Oberbürgermeister der Stadt Halle (Saale) die von Martin Luther zu Georg Friedrich Händel geschlagen wer- Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Händel-Haus den. Hinzu kommt schließlich das umfangreiche Rahmenpro- gramm mit Führungen, Ausstellungen, Sonderkonzerten. So wird gewiss auch dieses Jahr eindrucksvoll die bekannte These widerlegt, wonach klassische Musik nichts sei fürs breite Publi- kum. Vor allem natürlich die beiden großen Open-Air-Konzerte in der Galgenbergschlucht sprechen Menschen aller Generatio- nen an. Das traditionelle Familienfest im Hof des Händel-Hauses führt Jung und Alt zusammen. Zur Eröffnung wird natürlich wie- der am „Händel“ gesungen und musiziert, ein Carilloneur bringt

Händel-Festspiele Magazin 2017 5 GRUSSWORT

CLEMENS BIRNBAUM DIREKTOR DER STIFTUNG HÄNDEL-HAUS UND INTENDANT DER HÄNDEL-FESTSPIELE

Liebe Musikfreunde, diesem Kontext im März 2015 kulturpolitische Forderungen für das Urheberrecht im digitalen Umfeld. Sie erklärte: „Ein unge- als wir mit der Planung der diesjährigen Händel-Festspiele began- bändigter digitaler Internetkapitalismus, der nicht zuletzt Ängste nen, wollten wir ein aktuelles und durchaus brisantes Thema vor übermächtigen internationalen Akteuren entstehen lässt, ist behandeln, das uns von der Gegenwart zu Händel und wieder ins mit unserer sozialen Marktwirtschaft unvereinbar. Künstler und Heute zurückführt. Mit dem Themenschwerpunkt „Original? – Kreative müssten von ihrer Arbeit leben – und nicht nur knapp Fälschung?“ werden Fragen behandelt, wie sie sich beispielhaft überleben – können.“ im mehrjährigen Urheberrechtsstreit zwischen der Band Kraft- Begeben Sie sich bei den diesjährigen Händel-Festspielen in diver- werk und Moses Pelham, der zwei Sekunden eines Musikstückes sen Konzerten und Opernaufführungen auf einen spannenden von Kraftwerk in einem neuen Song sampelte, manifestieren. Erst Streifzug, bei dem Fragen aufgeworfen werden, was denn ein vor Kurzem sprach das Bundesverfassungsgericht sein abschlie- Original auszeichnet und wann ein Original aufhört, ein Original ßendes Urteil hierüber. zu sein, und wann ein Original eine gut gemachte Kopie, eine Der Schutz des geistigen Eigentums beschäftigte bereits Händel vervollständigte oder verbesserte Alternative oder eine bewusste und seine Zeitgenossen. Das erste Urheberschutzgesetz entstand Fälschung ist. Dreimal beschäftigte sich Händel mit dem Mythos in England im Jahr 1710, also kurz bevor Händel in London an- von Acis und Galatea. Sind alle drei Versionen Originale? Was ist kam. Dabei wird nicht das Urheberrecht in der Musik geregelt. Ihre Meinung? Zwei Versionen können Sie bei den Händel-Fest- Glücklicherweise für Händel, denn er hätte ansonsten mit größter spielen erleben und miteinander vergleichen. Auch der „Messiah“ Wahrscheinlichkeit juristische Schwierigkeiten bekommen, ging wird in diesem Jahr in zwei verschiedenen Fassungen dargeboten. er doch sehr sorglos mit geistigem Eigentum anderer Komponis- Und handelt es sich bei der „Johannes-Passion“ tatsächlich um ein ten um. Ein Charakteristikum seiner Kompositionsweise ist es Werk Händels aus seiner Hamburger Zeit, wie der große Händel- gerade, einzelne Melodien, ja ganze Musikstücke anderer Kom- Forscher des 19. Jahrhunderts, Friedrich Chrysander, behauptete? ponisten bzw. zuvor entstandene, eigene Musik wiederholt auf- Und warum ist ein Opern-Pasticcio wie „L’Elpidia“ weniger wert- zugreifen und erneut zu verwerten. Auf seine Quellen wies Hän- voll und wurde nur im Anhang des Händel-Werkeverzeichnisses del dabei ebensowenig hin, wie er die Urheber um Genehmigung aufgelistet, wohingegen das Oratorium „Deborah“, das ebenso bat. Heute würde man diese Kompositionspraxis möglicherweise fast vollständig auf bereits vorhandener Musik basiert, als eigen- als Sampeln existierender Musik bezeichnen. ständiges Werk im Hauptverzeichnis zu finden ist? Trotz seiner laxen Umgangsweise mit dem geistigen Eigentum Was wir übrigens nicht ahnen konnten, war, mit welcher Häufig- Dritter erstritt sich Händel für sich selbst beim König ein Privileg, keit heutzutage das Postfaktische oder die alternativen Fakten die das ihn vor Raubdrucken schützen sollte. Das erinnert an die Kla- politischen Diskussionen prägen. Aber auch hieran zeigt sich, gen des Bundesverbandes Musikindustrie in jüngster Zeit, der dass wir mit dem Schwerpunktthema der Händel-Festspiele einen darauf hinweist, dass weltweit jede dritte CD eine Raubkopie ist Nerv der Zeit getroffen haben. und dass dadurch allein in Deutschland ein wirtschaftlicher Scha- Das facettenreiche Programm konnten wir nur mit Unterstützung den in dreistelliger Euro-Millionenhöhe entsteht. vieler Partner realisieren. Neben der Stadt Halle und dem Land Im derzeitigen digitalen Zeitalter muss die Frage nach dem Origi- Sachsen-Anhalt danke ich der Bundesregierung, die ein Teilpro- nal und dessen Schutz bzw. dessen Verwertung vollkommen neu jekt der Festspiele finanziell fördert und damit auch die überregi- und auch anders diskutiert werden. Gesellschaft und Politik wer- onale Bedeutung der Händel-Festspiele anerkennt. Dass Frau den dabei vor große Herausforderungen gestellt. Die Beauftragte Staatsministerin Monika Grütters zusätzlich noch die Schirmherr- der Bundesregierung für Kultur und Medien und Schirmherrin schaft über die Festspiele übernommen hat, ist Ehre und Aus- der Händel-Festspiele, Frau Prof. Monika Grütters, formulierte in zeichnung zugleich.

6 Händel-Festspiele Magazin 2017 Mein Dank gilt ferner der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, die Hinter den Kulissen und für das Publikum nahezu unsichtbar wir- gemeinsam mit der Saalesparkasse ein Teilprojekt fördert und es ken Mitglieder der Stiftungsgremien, die Mitarbeiter der Stiftung uns ermöglicht, zwei verschiedene Acis-und-Galatea-Vertonun- und zahlreiche Helfer, die zum Gelingen eines herausragenden gen Händels einander gegenüberzustellen. Mit Lotto Sachsen- Festes einen wichtigen Beitrag leisten. Auch Ihnen gilt der Dank Anhalt, für deren Unterstützung ich mich herzlich bedanke, ver- für das große Engagement. bindet man bei den Händel-Festspielen die traditionsreiche Ich wünsche uns faszinierende Händel-Festspiele 2017. Aufführung des „Messiah“ in der Marktkirche. Händel-Festspiel- Freunde können sich darüber freuen, dass in diesem Jahr mit dem Ihr „Messiah“ Howard Arman nach Halle zurückkehrt und dabei den wunderbaren Chor des Bayerischen Rundfunks und Concerto Köln „mitbringt“. Seit einigen Jahren sind wir dankbar für die fruchtbare Zusammenarbeit mit der Halleschen Wohnungsgesell- schaft mbH, die nicht nur in diesem Jahr eine klangprächtige Aufführung der „Wassermusik“ Händels in der Georg-Friedrich- Händel Halle unterstützt, sondern darüber hinaus die Händel- Festspiele mit einem kostenfreien Barockfest auf dem Domplatz bereichert. Weitere Unternehmen haben Konzertpatenschaften übernommen und die Veranstaltungen für Sie möglich gemacht: Hier danke ich der Total Raffinerie MitteldeutschlandG mbH, der Clemens Birnbaum GP Günter Papenburg AG, der Ströer Media AG, der Stadtwerke Direktor der Stiftung Händel-Haus Halle GmbH und der Kathi Rainer Thiele GmbH. Intendant der Händel-Festspiele Halle

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Händel-Festspiele Magazin 2017 7 Die Tanzkunst in Händels Zeit Dass die Produktion „Terpsicore“ mit Musik von G. F. Händel und seinen Zeitgenossen alles andere als langweilig ist, werden das in Halle bereits bestens bekannte tschechische Barockorchester Musica Florea unter der Leitung von Marek Štryncl und die Tänzer vom Hartig Ensemble mit ihrem künstlerisch hohen Niveau im Carl-Maria-von-Weber-Theater Bernburg zeigen. Die Choreografie, Dramaturgie und Regie übernahm Helena Kazárová, die bereits seit mehr als zwölf Jahren mit dem Barockorchester zusammenarbeitet. Als eine gefragte Spezialistin auf dem Gebiet des Barocktanzes leitet sie seit 1997 erfolgreich das Hartig Ensemble, das barocke Tänze aus englischen und französischen Quellen erforscht und rekonstruiert und dann Choreografien für Opern und Ballette entwickelt. Händels „Terpsicore“ ist keine Oper, sondern ein Ballett, das 1734 als Prolog zur Zweitfassung seines „Il Pastor fido“ entstand. Damals stand in London die Ballett-Compagnie um die französische Tänzerin und Choreografin Marie Sallé zur Verfügung, die Händel auch für seine Ballettnummern in „Alcina“ und „“ inspirierte. Im ersten Teil der Aufführung erklingen Tänze seiner Zeitgenossen, die auf dem Ball wie auf der Bühne Mode waren. Die Aufführung in Bernburg verspricht in ihrer ganzheitlichen Konzeption, Dramaturgie, Inszenierung, Regie und musikalischen Interpretation einen optischen und musikalischen Genuss der Extraklasse.

Tanzszene aus „Terpsicore“ (Foto: Petr Jedinák)

8 Händel-Festspiele Magazin 2017 IM FOKUS: HÄNDEL-FESTSPIELE Festspielthema: „Original? – Fälschung?“

Gesamtkunstwerk: Für Augen und Ohren

Patricia Reese Rameaus Oper „Castor und Pollux“ zu assistieren, die 1999 im im Gespräch mit Prager Ständetheater ihre Premiere feierte. Danach habe ich regel- Helena Kazárová, mäßig Sommerkurse für Barocktanz organisiert. Meine ehemali- einer der ausge- gen Studenten, die Teilnehmer an meinen Workshops und einige wiesenen Expertin- Mitwirkende am Rameau-Projekt begannen, „La Belle Danse“ zu nen für barocken unterrichten und aufzuführen. Die meisten von ihnen taten dies Tanz und barocke als Einzelpersonen und nicht berufsmäßig. Die so genannte „his- Gestik torisch informierte Aufführungspraxis“ ist in der Musikwelt weit verbreitet. Es gibt ausgezeichnete Solisten und Ensembles auf die- sem Gebiet. In den darstellenden Künsten wie Tanz oder Theater gibt es hingegen nur sehr wenige Vertreter, die sich der Heraus- forderung stellen wollen und können, Forschung, praktische Kenntnisse und darstellerische Fähigkeiten zusammenzuführen.

Festspiele-Magazin: Welche Tanzforschung und Rekonstruktion Helena Kazárová von Tänzen aus historischen Tanzschriften liegen den Choreogra- (Foto: privat) fien zugrunde? Helena Kazárová: In den Archiven wurden bislang mehr als 350 Tänze entdeckt, die in der so genannten „Beauchamp-Feuillet- Festspiele-Magazin: Das Hartig Ensemble ist das einzige En- Notation“ (für historische Tänze der Barockzeit) semble in Tschechien, das sich mit Barocktanz beschäftigt. Steht niedergeschrieben wurden. Dieses Repertoire Tschechien mit historischer Aufführungspraxis noch am Anfang? reicht von der Zeit der Einführung dieser Helena Kazárová: Ich habe mein Ensemble 1997 gegründet. Vor Notationstechnik um 1700 bis zu ihrem 20 Jahren wusste man in Tschechien nicht viel über die Auffüh- Abebben um ca. 1780. Die rung von Barocktänzen, mal abgesehen von englischen Kontra- Notation bietet zwar ein tänzen. Als Tanzhistorikerin und ausgebildete Tänzerin habe ich immenses Potenzial für un- mich immer gefragt, wie diese Tänze wohl ausgesehen haben. Ich sere Studien, reicht aber lei- bin ins Kloster Michaelstein bei Blankenburg gefahren, wo der der nicht aus. Wir müssen uns inzwischen verstorbene Dr. Eitelfriedrich Thom musikwissenschaft- außerdem mit der Ikonografie be- liche Konferenzen organisierte. Ich erlebte, wie die Choreografin schäftigen. Dabei helfen uns Porzellan- Maria Angad Gaur aus den Niederlanden unter anderem einen figuren z. B. aus Meißen oder Ludwigs- „Pas de bourrée“ aufführte. Beim Zusehen wurde mir schlagartig burg, denn sie sind dreidimensional und klar, dass es genauso und nicht anders aussehen sollte! Außerdem liefern deshalb besonders wertvolle An- besuchte ich eine Konferenz in London, bei der ich Fachleute aus haltspunkte. Weitere Quellen sind Be- England und Frankreich traf. Ich lernte die „Beauchamp-Feuillet- schreibungen in Lehrbüchern, von denen Notation“ und versuchte, gemeinsam mit meinen Studenten an interessanterweise viele in deutscher Spra- der Akademie einige Tänze zu rekonstruieren. che abgefasst sind und aus der ersten Einen weiteren maßgeblichen Impuls erhielt ich von Marc Le- Hälfte des 18. Jahrhunderts stammen. clercq. Der französische Ballettmeister und Experte für Barocktanz Dazu kommen literarische Beschreibun- gehörte früher zur berühmten Truppe „Ris et Danceries“ von gen, beispielsweise Memoiren, und natürlich die Musik selbst. Francine Lancelot. Er bat mich, ihm bei der Produktion von Marie Sallé, zeitgenössische Porzellfigur

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MZ_Anzeige-Haendelfestspiele_2Wochen_210x280_RZ_060417.indd 1 06.04.17 14:12 Verschiedene Aufnahmen ein und desselben Tanzes durch unter- Festspiele-Magazin: Ist Barocktanz noch zeitgemäß? schiedliche Ensembles dienen einem Vergleich, das Studium der Helena Kazárová: Für mich unbedingt. Und interessanterweise Theaterpraxis der damaligen Zeit, ihrer Gestik und Rhetorik ist eine gefällt die Musik des Barock in der Regel auch Leuten, die sich für Grundvoraussetzung … Ungeachtet dessen muss man seine eige- moderne Musik begeistern. Das liegt daran, dass beide Stilrich- ne Kreativität und seine Intuition in den Gestaltungsprozess ein- tungen auf ihre Art kompliziert, unregelmäßig, sehr anspruchsvoll bringen, um den Tanz bzw. die Aufführung mit Leben zu erfüllen. sind. Die Energie, das Tempo und vielleicht auch so etwas wie die „intellektuelle“ Unabhängigkeit machen den Barocktanz so fes- Festspiele-Magazin: Für die Aufführung im Theater Bernburg ha- selnd und zeitgemäß. Man kann ihn nicht einfach „aus dem ben Sie die Choreografie, Dramaturgie und Regie übernommen Bauch heraus“ aufführen, sondern muss alles kontrollieren: jeden – ein Gesamtpaket. Was ist Ihre Botschaft? Teil seines Körpers, die Tanzfläche, seine Partner während des Helena Kazárová: Streichle deine Seele mit Schönheit und Le- Tanzes und den Fluss der Musik, denn es gibt keinen Dirigenten, bendigkeit, insbesondere im Falle dieses „Terpsichore“-Sujets. nach dessen Taktstock man sich richten könnte. Tänzer und Mu- siker müssen im gleichen Rhythmus atmen. Man muss Gefühl Festspiele-Magazin: Sie haben sich sehr intensiv mit dem Barock- und Verstand trennen und gleichzeitig vereinen und punktgenau tanz beschäftigt. Was fasziniert Sie daran? auf den Moment achten. Helena Kazárová: Im 18. Jahrhundert war der Tanz kosmopoli- tisch. Wir können viele Genres unterscheiden, angefangen vom Festspiele-Magazin: Wie war Ihre Herangehensweise bei der Zu- Danse noble über den Demi-caractère bis hin zum Commedia- sammenstellung der Musik und der Umsetzung auf der Bühne? dell´arte-Stil. Das finde ich absolut spannend. Und um meinen Helena Kazárová: Die Zusammenstellung des ersten Teils unseres Meister Marc Leclercq zu zitieren: „Es war die Zeit, in der sich Programms war schwieriger, da er eigentlich „nur“ eine Tanzfolge Musik und Tanz wahrhaft vereint haben. In keiner anderen Epo- bildet. Ich musste ein verbindendes Element finden, um diese Folge che war die eine Kunst für das Verständnis der anderen so im- als Ganzes erschließbar zu machen. Ich fand es in „Terpsichore“ mens wichtig wie im Zeitalter des Barock.“ Und genau das soll und „Les caractères de la danse“ (Die Merkmale des Tanzes). Für unser Programm zeigen. uns bieten die verschiedenen Tänze viele Möglichkeiten, das „Ge- sicht“ von Terpsichore, der Muse des Tanzes, als Ausdruck des irdischen Daseins an sich in sehr schneller Folge darzustellen. Das spiegelt sich auch in Händels „Terpsicore“ wider und wird dort weiterentwickelt, als sich ständig verändernd, wie im wirklichen Leben. Für mich ist es außerdem wichtig, meine „innere Sicht“ der Dinge mit einem Bild zu verknüpfen, um ihr Ausdruck zu verleihen. Ich habe dieses Bild im antiken Arkadien gefunden, wo es viele Hirten gab und das Erscheinen von Göttern und Musen nichts Un- gewöhnliches war. Diese Vorstellung galt auch Künstlern der Händel-Zeit als Ideal. Händel schwärmte für Marie Sallé, die neben der Terpsicore alle Arten imaginärer Liebe verkörperte. Der Zauber des Augenblicks der Vereinigung ist sinnlich und verlockend und in gleichem Maße rein und keusch. Und selbst wenn er durch das schnelle Tempo der Gigue buchstäblich hinweggefegt wird, macht ihn das nicht weniger wertvoll… Wir werden versuchen, genau das wieder erlebbar zu machen. Musik und Tanz teilen nun einmal das gleiche Schicksal: Vergänglichkeit und Unsterblichkeit.

Sonntag, 4. Juni 2017 (Pfingstsonntag) Montag, 5. Juni 2017 (Pfingstmontag) Jeweils 16.00 Uhr, Carl-Maria-von-Weber- Theater Bernburg Terpsicore HWV 8b von G. F. Händel Musikalische Leitung: Marek Štryncl Regie/Choreografie: Helena Kazárová Bühne: Jiří Bláha, Václav Krajc Kostüme: Roman Šolc Solisten: Irena Troupová (Erato), Dagmar Šašková (Apollo), Blanka Ferjentsik Wernerová (Terpsicore) Hartig Ensemble – Tänze und Balletten aus drei Choreografie für das Jahrhunderten Entrée, aus „Recueils de Musica Florea Danse“, Paris 1704 Aufführung in italienischer und französischer (Library of Congress, Music Division) Originalsprache

Händel-Festspiele Magazin 2017 11 IM FOKUS: HÄNDEL-FESTSPIELE Festspielthema: „Original? – Fälschung?“

Lasst die Puppen spielen …

Zwei Werke von G. F. Händel zeigen besondere Vitalität und Virtuosität der Barockoper im Festspielprogramm: „Acis and Galatea“ und „Giustino“ kommen im Goethe-Theater Bad Lauchstädt in originellen Neuinszenierungen mit Puppen zur Aufführung. Auf den ersten Blick mutet die Idee kurios an, doch auf den zweiten ist sie ebenso einleuchtend wie bezaubernd. Das mit hervorragenden Sängern und Instrumentalisten besetzte Collegium Marianum und die Puppenspieler von Buchty a loutky (dt.: „Buchteln und Puppen“) gastieren gemeinsam das erste Mal zu den Händel-Festspielen in Halle, um ihre neue Produktion von Händels „Acis and Galatea“ zu präsentieren. Ein kurzweiliges musikalisches Vergnügen um Liebe, Leid und Eifersucht, das von den Puppenspielern liebevoll in Szene gesetzt wird.

Das Libretto basiert auf Ovids „Metamorphosen“: Die Festspiele-Magazin: Gesamtkunstwerk Oper – unterhaltsame Wassernymphe Galatea liebt den Schäfer Acis, der von dem Musik, toller Gesang, inspirierendes Orchester und das Goethe- eifersüchtigen Riesen Polyphem getötet wird. Für die musikalisch Theater Bad Lauchstädt. Ist das nicht eigentlich schon perfekt? hochvirtuosen und zugleich gefühlstiefen Gesangspartien Warum dann noch Puppentheater? konnten Sophie Junker (Galatea) und Benedikt Kristjánsson (Aci) Jana Semerádová: Die Idee, Händels „Acis and Galatea“ mit verpflichtet werden.D ie musikalische Leitung hat die Flötistin Jana der Marionettentheatercompany Buchty a loutky aufzuführen, Semerádová, die als Solistin in einem Konzert im Händel-Haus entstand während der fruchtbaren Zusammenarbeit bei Cavallis zuletzt im Februar 2017 gefeiert wurde. Ihr besonderes Augenmerk Oper „La Calisto“. Diese war für beide Seiten – die Solisten und gilt der Profilbildung des von ihr mitbegründeten Collegium Musiker des Ensembles Collegium Marianum und die Puppen- Marianum. Grundlage hierfür bilden ihre umfassenden Studien spieler – so inspirierend, dass wir uns entschieden haben, ge- zum Tanz und zum musikalischen Ausdruck des Barock; so meinsam ein weiteres Stück zu gestalten, bei dem die Fantasie basieren viele der Programmelemente des Ensembles auf der und das Können der Puppenspieler mit der Kunst der herausra- Kombination von Musik und Theater. Unter der Leitung von Jana genden Sänger und Instrumentalisten verschmelzen. Aber dieses Semerádová entwickelt das Collegium Marianum jedes Jahr neue Inszenierungen für die Bühne. Patricia Reese sprach mit ihr über die Aufführungen von Händels „Acis and Galatea“ im Goethe-Theater Bad Lauchstädt.

„Acis and Galatea“. Entwurf der Puppe Galatea (Foto: Marionettentheatercompany Buchty a loutky) Jana Semerádová (Foto: Petra Hajiská)

12 Händel-Festspiele Magazin 2017 Bühnenbild. Entwurf (Foto: Barbora Čechová, Kateřina Housková)

Händel-Festspiele Magazin 2017 13 Mal haben wir einen anderen Ansatz gewählt: Wir heben die „Acis and Galatea“. traumhafte Zauberwelt dieser mythologischen Geschichte hervor, Entwurf der Puppe Galatea die eine Vielzahl von Wandlungen bietet und von Händel so meis- (Foto: Marionetten- terhaft vertont wurde, und führen sie in einem der schönsten theatercompany Buchty a loutky) historischen Theater mit einer authentischen Akustik und einer perfekten Bühne auf. Es ist eine wahre Freude, das Werk an die- tende Institution ist sem Haus zu inszenieren. Das alles – die Interaktion zwischen das Nationale Mari- Sängern und Figurentheater im Theater, die szenischen Effekte onettentheater in und die höchst ausdrucksstarke Musik Händels – verspricht zwei- Prag. Im Mittel- felsohne ein unvergessliches Kunsterlebnis. punkt seines Reper- toires steht eine Festspiele-Magazin: Orchester und Sänger sieht man ja nicht, doch Marionettenpro- die Handlung findet auf der Bühne statt. Mit den Puppen kann duktion von Mo- vieles nicht gezeigt werden, Mimik und Gestik sind reduziert. Ist es zarts bekannter also eine Oper ohne Ariengesang, aber mit viel Klamauk? Oper „Don Giovan- Jana Semerádová: Das Marionettentheater ist nicht so klein und ni“. Äußerst vielsei- reduziert, wie man landläufig erwartet. Im Gegenteil, es wird so tig sind Marionet- breit und hoch sein, dass sich die Solisten darin bewegen können. ten in Trickfilmen Die Darsteller von Acis, Galatea und Damon, zu denen sich später zum Einsatz ge- Polyphem gesellt, spielen mal auf der Bühne und mal im Marionet- kommen. Einer der führenden Künstler auf diesem Gebiet war Jiří tentheater, manchmal auch außerhalb jener Welt. Ihr Spiel wird Trnka (Begründer des tschechischen animierten Films – Anm. der durch barocke Gesten untermalt. Die Gestik der Holzfiguren erin- Red.). Gegenwärtig gibt es zahlreiche Ensembles wie Buchty a nert tatsächlich in gewisser Weise an die Armbewegungen und die loutky, die auch zahlreiche Stücke „für Erwachsene“ im Reper- Körperhaltung, die im Barock typisch waren. Die Sänger inspirieren toire hat. Die Zusammenarbeit gibt uns neuen schöpferischen dazu und werden ihrerseits wieder davon inspiriert. Außerdem Input und eröffnet uns neue Interpretationsmöglichkeiten. Bei kann eine Marionette Dinge zeigen, zu denen ein Mensch nicht in der Gestaltung der Szenen von „Acis and Galatea“ kann man der Lage ist. Beispielsweise ein echter, riesiger Zyklop sein. sich schwer einer unbändigen Spielfreude und einem einzigarti- gen Esprit entziehen. Festspiele-Magazin: Unter Puppentheater stellt man sich immer Theater für Kinder vor. Wie war das zu anderen Zeiten? Festspiele-Magazin: Passen Händels Musik und Puppenspiel zu- Jana Semerádová: Heutzutage gilt Puppentheater weithin als sammen? Theater für Kinder. Aber das ist eine sehr moderne Auffassung, Jana Semerádová: Absolut. Die Musik dieser Pastoraloper ist so denn in den meisten Fällen geht es um generationsübergreifende innig und gleichzeitig so verspielt, dass es ihr gelingt, nicht nur Unterhaltung. Die Wurzeln des europäischen Puppentheaters rei- menschliche Regungen, sondern auch die Natur mit derartiger chen wahrscheinlich zurück bis ins antike Griechenland, wo im Raffinesse darzustellen, dass sie die Hände der Puppenspieler – 5. Jahrhundert vor Chr. für das „gemeine Volk“ Theaterauffüh- wie sie selbst sagen – wie von Zauberhand bewegt und damit rungen mit Figuren gegeben wurden. In der Tschechischen Repu- den hölzernen Figuren Leben einhaucht. blik blickt das Marionettentheater auf eine sehr lange Tradition zurück. Es lässt sich weit bis in das frühe Mittelalter zurückverfol- Die Fragen stellte Patricia Reese. gen. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts erfreuten sich Marionetten großer Beliebtheit. Der berühmte Matěj Kopecký (markante Ge- stalt des tschechischen Puppentheaters – Anm. der Redaktion) Samstag, 27. Mai 2017 (Premiere) und verhalf diesem Genre im 19. Jahrhundert zu Ruhm. Eine bedeu- Sonntag, 28. Mai 2017, jeweils 14.30 Uhr Montag, 29. Mai 2017, 19.00 Uhr Goethe-Theater Bad Lauchstädt Acis and Galatea HWV 49a Masque von G. F. Händel Mit Georg Friedrich Händel verbinde Musikalische Leitung: Jana Semerádová ich vor allem sein Europäertum. Deutschland, Italien und natürlich England waren wichtige Stationen in seinem Leben. Inszenierung: Vít Brukner Für seine Vokalwerke bediente er sich der deutschen, italienischen, Bühne: Barbora Čechová, Kateřina Housková englischen und der lateinischen Sprache. Darüber hinaus verkörperte Händel Kostüme: Markéta Stormová wie kein zweiter Komponist seiner Epoche die musikalische Ökumene. Er schuf Licht: Lukáš Valiska Musik für die drei großen europäischen Glaubensgemeinschaften. Und viele Solisten: Sophie Junker (Galatea), Benedikt Krist- seiner Oratorien widmeten sich Sujets aus der jüdischen Geschichte. jánsson (Acis), Patrick Grahl (Damon), Tomáš Král Händels Œuvre und der Pluralismus seiner Musik sind ein (Polyphemus), Tomáš Lajtkep (Tityrus) eindrucksvolles Zeugnis für den Reichtum Marionettentheatercompany Buchty a loutky (Prag) Europas. Collegium Marianum Aufführung nach der Hallischen Händel-Ausgabe in englischer Originalsprache mit deutschen Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt Übertiteln

14 Händel-Festspiele Magazin 2017 WIR PRÄSENTIEREN Orgelfestival zu Pfingsten L’art de transcription – Das Meisterwerk in Meisterhand

SA, 03. JUN 2017 20 Uhr: Eröffnungskonzert mit Werken von Georges Bizet, Edward Elgar, , Sergej Prokofjew und Felix Mendelssohn Bartholdy

SO, 04. JUN 2017 11 Uhr: Orgelmatinee »Orgel zum Wave-Gotik-Treffen« 20 Uhr: Orgelnacht »Orgel zum Wave-Gotik-Treffen«

MO, 05. JUN 2017 11 Uhr: Orgelmatinee »Hymne an das Universum« 18 Uhr: Orgelkonzert »Die Kunst der Fuge BWV 1080«

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Händel-Festspiele Magazin 2017 15

2017_06_03-05_Orgel Pfingsten_21x29_15.3.17. Anz.indd 1 20.03.17 15:51 Giustino und Leocasta. Szenenfoto aus der Produktion „Giustino“ (Foto: Eugenio Monti Colla)

Wolfgang Katschner, Dirigent, Forscher und Lautenspieler – sein Name ist seit Mitte der 1990er Jahre eng mit den Händel-Festspielen verbunden. Zusammen mit dem von ihm gegründeten Barockensemble Lautten Compagney Berlin ist er seit 1997 jedes Jahr im Sommer zu Gast in Halle. Der künstlerische Leiter und prägende Kopf des Ensembles ist immer auf der Suche nach dem Neuen, dem Unbekannten. Dabei realisiert das Ensemble nicht nur eigene Musiktheater- produktionen und Instrumentalprogramme, sondern auch spartenübergreifende Crossover- Projekte. Belohnt wurde sein Engagement u. a. mit dem hoch angesehenen ECHO Klassik 2010 in der Kategorie „Ensemble des Jahres – Alte Musik“. Wolfgang Katschner erhielt bereits 2004 für seine Verdienste um das Werk Georg Friedrich Händels und das barocke mitteldeutsche Repertoire den Händel-Preis der Stadt Halle. Mit der Compagnia Marionettistica Carlo Colla & Figli verbindet die Lautten Compagney Ber- lin eine enge Partnerschaft: 2011 brachten die Ensembles gemeinsam G. F. Händels „“ auf die Bühne. Die FAZ jubelte: „Wie virtuos ‚Carlo Colla e Figli‘ aus Mailand die Gestik und die Bühnentricks der Zauberoper ins Miniaturformat übersetzen, das muss man gesehen haben … vorzüglich gesungen.“ Die Inszenierung trat ihren Siegeszug an: Eine erfolgreiche Tournee und die Produktion einer DVD folgten. Nun kommt 2017 Händels „Giustino“ auf die Bühne. Auf diese gemeinsame Produktion darf man also gespannt sein.

16 Händel-Festspiele Magazin 2017 IM FOKUS: HÄNDEL-FESTSPIELE Festspielthema: „Original? – Fälschung?“

Am seidenen Faden Da wird Bühnenzauber und Puppenspiel zu einem Spektakel der besonderen Art und einem spannenden und unvergesslichen Erlebnis!

Festspiele-Magazin: Gesamtkunstwerk Oper: unterhaltsame Musik, toller Gesang, inspirierendes Orchester und das Goethe- Theater Bad Lauchstädt. Ist das nicht eigentlich schon perfekt? Warum dann noch Puppentheater? Wolfgang Katschner: In diesem Jahr produzieren wir eine sze- nische Version der Oper „Giustino“, und da sind die Marionetten Teil des Gesamtkunstwerks. Statt einer herkömmlichen Inszenie- rung bauen die Puppenspieler aus Mailand ein weiteres kleines Theater auf die Bühne des Goethe-Theaters, erschaffen dort ihre eigene Welt und übernehmen den darstellenden Teil der Oper. Die Aufführung wäre sonst lediglich ein Konzert.

Festspiele-Magazin: Orchester und Sänger sieht man ja nicht, doch die Handlung findet auf der Bühne statt. Die Puppen agieren. Mit den Puppen kann vieles nicht gezeigt werden, Mimik und Gestik sind reduziert. Ist es also eine Oper ohne Ariengesang, aber mit viel Wolfgang Katschner (Foto: Ida Zenna) Klamauk? Wolfgang Katschner: Es findet eineA rt von Arbeitsteilung statt. Festspiele-Magazin: Unter Puppentheater stellt man sich immer Thea- Das Marionettentheater spielt die Handlung der Oper in einer ter für Kinder vor … kompletten Ausstattung zur live gebotenen Musik. Die Puppen Wolfgang Katschner: Ja, fast jeder von uns ist mit dem Puppen- haben ihre eigenen Möglichkeiten und mit der Zeit gewöhnt sich theater als erste Form von Theatererlebnissen aufgewachsen und das Auge des Zuschauers an die darstellerischen Möglichkeiten diese Erlebnisse sind für viele Zuschauer natürlich mit positiven und erkennt deren Reichtum. Dazu kommt eine im wahrsten Sin- Erinnerungen verbunden, die jetzt wieder dem Marionettenthe- ne des Wortes märchenhafte Ausstattung der Bühne, die den ater zu Gute kommen. fantasievollen Inhalt der Oper miterzählt. Und nicht zuletzt lebt Darüber hinaus hat sich gerade in den letzten Jahrzehnten das die Aufführung davon, dass man in Bad Lauchstädt immer auch Figurentheater, wie es heute oft genannt wird, als eigenständige das Orchester und die Sänger sehen kann und sich so eine faszi- Kunstform immer mehr emanzipiert. Man denke nur an das Pup- nierende Art von Kommunikation entwickelt. pentheater in Halle, das weltweit bekannt ist und im Wesentli- chen Theater für Erwachsene anbietet. Die Puppen spielen auf andere Weise, als wir es von realen Dar- stellern kennen, mit unseren Kindheitsmustern und der Fantasie. Händel ist für mich ein zeitloser und So kann auf der Marionettentheaterbühne vieles gezeigt werden, universeller Künstler. Seine Musik aber auch sein Lebensweg was man im Regietheater nicht akzeptieren würde, und damit üben auf mich eine große Faszination aus. Er war ein genialer Musiker, können wir den Fantasy-Stoffen wie eben in „Rinaldo“ oder dabei ein sozialer Mensch und aus unserer heutigen Sicht auch ein überzeugter Europäer. Mein Wunsch ist es, ihn durch mein eigenes „Giustino“ auf eine sehr authentische Art gerecht werden. Wirken immer wieder für unsere Zeit relevant und erlebbar zu machen. Festspiele-Magazin: Bereits bei der „Rinaldo“-Produktion von 2011 arbeiteten Sie mit dem Puppentheater Carlo Colla e Figli erfolgreich zusammen. Was zeichnet die Zusammenarbeit aus? Wolfgang Katschner: Zunächst einmal waren wir im Jahr 2011 Wolfgang Katschner, Lautenist und Musikalischer Leiter der Lautten Compagney Berlin alle sehr überrascht von der überaus erfolgreichen Wirkung der

Händel-Festspiele Magazin 2017 17 Giustino und Leocasta, Szenenbild (Foto Eugenio Monti Colla)

Kombination von Barockoper und Marionettentheater. Die Com- TIPP: Die DVD „Rinaldo” von G. F. Händel pagnia Carlo Colla e Figli aus Mailand existiert schon seit über ist bei Arthaus Musik erschienen und im 200 Jahren und das Nachspielen von Opern auf der Marionetten- Museumsshop des Händel-Hauses Halle käuflich zu erwerben. bühne gehört sozusagen zur DNA des Ensembles. Ihre Art der Aneignung der Opernstoffe setzt eigentlich die Traditionen des barocken Theaters aus dem 18. Jahrhundert fort und ist für mich als Musiker ungeheuer inspirierend. Dazu kommen hohe persön- liche Symphatiewerte und eine mühelose Kommunikation aus dem Norden Deutschlands über die Alpen in den Norden Italiens. Eine weitere Zusammenarbeit lag hier mehr als nahe! Freitag, 9. Juni 2017, 19.00 Uhr (Premiere) Festspiele-Magazin: Passen Händels Musik und Puppenspiel zu- Samstag, 10. Juni 2017, sammen? Sonntag, 11. Juni 2017, jeweils 14.30 Uhr Wolfgang Katschner: Händels Opernstoffe sind oft historischer Goethe-Theater Bad Lauchstädt Art oder auch alte Rittergeschichten. Sie waren schon zu ihrer Zeit Giustino HWV 37 Oper von G. F. Händel „alt“, aber dem Publikum noch so bekannt wie für uns z. B. die Musikalischer Leiter: Wolfgang Katschner Märchen der Gebrüder Grimm. Heute würden sie ins Fantasy- Regisseur: Eugenio Monti Colla Genre gehören und heißen „Herr der Ringe“ oder „Harry Potter“. Solisten: Owen Willetts (Giustino), Fanie Antonelou (Arianna), Sylvia Rena Ziegler (Anastasio), Helena Seinen Figuren hat Georg Friedrich Händel immer die passende Rasker (Leocasta), Andreas Post (Vitaliano), Drew Musik auf den Leib geschrieben. Und so wie reale Sänger auf der Santini (Amanzio), Shadi Torbey (Polidarte) Bühne bewegen sich auch die Puppen absolut stimmig zu seiner Marionettistica Carlo Colla & Figli Musik. Lautten Compagney Berlin Aufführung in italienischer Sprache mit Die Fragen stellte Patricia Reese. deutschen Übertiteln

18 Händel-Festspiele Magazin 2017 IM FOKUS: HÄNDEL-FESTSPIELE Festspielthema: „Original? – Fälschung?“

arien aus Werken italienischer Komponisten des späten 17. und Zwischen Original- frühen 18. Jahrhunderts übernimmt. genie und Plagiator Abgesehen von der Betrachtung von Händels Entlehnungspraxis wird es auch Einblicke in das Schaffen anderer Komponisten ge- Dr. Annette Landgraf ben. So in die Bearbeitungspraxis von Carl Philipp Emanuel Bach bei fremden und eigenen Werken, in Ludwig van Beethovens Studium von Händels Werken und in die Entlehnungen im Schaf- Die Internationale Wissenschaftliche Konferenz anlässlich der fen Beethovens. Händel-Festspiele in Halle an der Saale 2017 findet am 6. und 7. Juni 2017 im Händel-Haus statt. Das Thema lautet „Zwischen Die Ergebnisse der Konferenz werden im Händel-Jahrbuch publi- Originalgenie und Plagiator. Händels kompositorische Methode ziert, das zu den Händel-Festspielen 2018 erscheint. und ihre Deutungen“. Sie wird ausgerichtet vom Institut für Musik, Medien- und Sprechwissenschaft, Abteilung Musikwissenschaft der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Stiftung Händel-Haus zu Halle und der Georg-Friedrich-Händel-Gesell- Händels Opern, Oratorien und schaft e. V., Internationale Vereinigung. Damit fügt sich die Inter- insbesondere die zahlreichen Werke aus seiner nationale Händel-Konferenz 2017 eng in die Händel-Festspiele italienischen Studienzeit faszinieren mich seit Schulzeiten und haben mich beruflich und persönlich seither begleitet. Händels ein, die unter dem Motto „Original? – Fälschung?“ stehen. Musik ist zeitlos und hat für mich bis heute nichts an Emotion und Strahl- kraft verloren. Dadurch, dass Händels Geburtsstadt nicht nur die Geburtsstadt Georg Friedrich Händel hat sehr viel fremdes und eigenes meiner Mutter ist, sondern auch die Partnerstadt Karlsruhes, kann ich diese musikalisches Material in seinen Werken verarbeitet. Die Ent- Verbindung zu Händels ersten biografischen Stationen jährlich bei den Fest- lehnungen, eine Vielzahl von Stücken unterschiedlichster Her- spielen pflegen. Händel ist für mich über sein kompositorisches Genie hinaus der Prototyp eines Europäers, und das zu einer Zeit ohne gemeinsame kunft, durchziehen sein gesamtes Werk, und das Ausmaß dieser Währung und komfortable Reisemöglichkeiten: gebildet, welt- Praxis lässt sich nur durch analytische Vergleiche erschließen. gewandt, mehrsprachig, aber kompromisslos, wenn es Händels Praxis war bereits im 18. Jahrhundert bekannt, seit dem um seine Kompositionen ging. 19. Jahrhundert jedoch versucht die Händel-Forschung Erklä- rungs- und Bewertungsansätze für diese kompositorische Praxis zu formulieren, die zwischen der Verteidigung des Originalgenies Prof. Dr. Peter Overbeck, und der Verurteilung des Plagiators schwanken. In der modernen Vorsitzender der Händel-Gesellschaft Karlsruhe e. V. Forschung wird ein neutralerer und systematisierender Umgang mit dieser Praxis bevorzugt. Dienstag, 6. Juni 2017 und Mittwoch, Die Konferenz möchte nicht nur Beiträge zur Systematisierung 7. Juni 2017, 10.00 bis 17.00 Uhr, und weiteren Erforschung der Händel’schen Entlehnungspraxis Händel-Haus, Kammermusiksaal anregen, sondern auch ihre ideengeschichtlichen und kunst- Zwischen Originalgenie und Plagiator. theoretischen Grundlagen thematisieren, so etwa die Theorie der Händels kompositorische Methode und eklektischen Nachahmung oder die frühneuzeitliche Exzerpier- ihre Deutungen Internationale Wissenschaftliche Konferenz kunst. Weiterhin soll die Geschichte der Einstellung zu Händels Veranstalter: Institut für Musik, Medien- und Entlehnungspraxis beleuchtet werden. Sprechwissenschaft, Abteilung Musikwissen- schaft der Martin-Luther-Universität Halle- Zu erwarten sind Beiträge von Wissenschaftlern aus Großbritan- Wittenberg zusammen mit der Stiftung Händel- nien, den USA und Deutschland, die sich einerseits der Analyse Haus und der Georg-Friedrich-Händel-Gesell- konkreter Werke aus Händels Opern- und Oratorienschaffen zu- schaft e. V., Internationale Vereinigung wenden, darunter der Brockes-Passion und den englischen Orato- Eintritt frei – freie Platzwahl rien wie „Deborah“, „Hercules“, „Belshazzar“ und „Joseph and his brethren“, Werken wie „“, „Parnasso in festa“, „Song Dienstag, 6. Juni 2017, 17.30 Uhr, Händel- for St Cecilia’s Day“ oder der Lateinischen Kirchenmusik, der Mu- Haus, Museumskasse sik für Cannons und die Chapel Royal sowie der Kammermusik. Bei uns ist alles original – oder doch alles nur geklaut? Führung: Dr. Konstanze Musketa (Kuratorin der Darüber hinaus werden jedoch auch werkübergreifende generel- Jahresausstellung) le Fragen, beispielsweise zu Typisierung der Entlehnungen, der Tickets: 7 €, Teilnehmerzahl begrenzt, Reservie- Entwicklung musikalischer Topoi oder zu möglichen Gründen für rung bis 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn die Entlehnungspraxis behandelt, und es wird der Frage nachge- möglich, Tel.: 0345 500 90 103, gangen, in welcher Art und Weise Händel verschiedene Opern- [email protected]

Händel-Festspiele Magazin 2017 19 IM FOKUS: HÄNDEL-FESTSPIELE Festspielthema: „Original? – Fälschung?“

„Echt oder Fake? –

BeiChristiane Barth uns ist alles original“

Wer einen Blick auf das Weltgeschehen wirft, wird von Fake-News überschüttet. Mit „Original? – Fälschung?“ greifen die Händel-Festspiele 2017 das brisante Thema nicht nur in den Konzerten, Aufführungen oder der Wissenschaftlichen Konferenz auf. Auch in der Jahresausstellung der Stiftung Händel-Haus geht es um den Themenkomplex Original, Kopie, Nachempfindung und Fälschung. „Echt oder Fake? – Bei uns ist alles original“ beschäftigt sich mit allen Sammlungsbereichen der Stiftung Händel-Haus. Was ist ein Original? Wann hört ein Original auf, original zu sein? Wann beginnt eine Nachahmung oder gar eine Fälschung?

Im ersten Ausstellungsraum der Jahresausstellung „Echt oder stimmt nicht. Die Violine zeigt im Detail eine eigenständige Hand- fake?“ werden diese Fragen anhand einer Violine von Gabriel schrift des Instrumentenbauers (z. B. ganz helle, nicht lackierte David Buchstetter (1713–1773) gestellt: Diese Buchstetter-Violine Ränder). Auf der einen Seite ist die Violine ein echtes Original, auf ist noch niemals geöffnet und repariert worden. Selbst der Hals der anderen Seite aber ist sie Teil einer weitreichenden Bautradi- ist noch original, und das ist durchaus sehr selten, weil viele alte tion. Bereits an diesem Beispiel zeigt sich, dass die Abgrenzung Geigen entsprechend den sich wandelnden musikalischen Erfor- zwischen Original und Kopie nicht so einfach ist, wie man auf dernissen umgebaut worden sind. Ist diese Geige also ein perfek- den ersten Blick hin denken würde. tes Original? Vergleicht man sie mit anderen Violinen, fallen die Vorschläge zur Definition eines originalen Kunstwerkes bietet uns flache Wölbung von Decke und Boden sowie die niedrigen Zar- der Kunstphilosoph Walter Benjamin (1892–1940) in seiner 1935 gen auf. Spezialisten wissen, dass dies die Merkmale des Geigen- verfassten Abhandlung: „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner tech- modells von Antonio Stradivari (1644–1737) sind. Dann ist diese nischen Reproduzierbarkeit“: „Noch bei der höchstvollendeten Violine also doch nur ein Nachbau? Doch auch dieser Begriff Reproduktion fällt eines aus: das Hier und Jetzt des Kunstwerks – sein einmaliges Dasein an dem Orte, an dem es sich befindet. An diesem einmaligen Dasein aber und an nichts sonst vollzog sich die Geschichte, der es im Laufe seines Bestehens unterworfen gewesen ist. Dahin rechnen sowohl die Veränderungen, die es im Laufe der Zeit in seiner physischen Struktur erlitten hat, wie die wechselnden Besitzverhältnisse, in die es eingetreten sein mag.“ Es geht beim Original also um seine Einmaligkeit, seine Patina, seine Geschichte, kurz: um seine „Aura“. Der Hammerflügel von Anton Walter, der einstmals Wolfgang Amadeus Mozart gehörte, ist beispielsweise ein denkwürdiges und von großer Aura umge- benes Original. Das Instrument existiert auf dieser Welt nur ein- mal: in Salzburg im „Mozart-Wohnhaus“. Leider wurde der Ham- merflügel, eben weil er für die Musikgeschichte so wichtig war, stark beansprucht und sehr oft repariert.

Modell des Londoner Elisabeth-Towers mit so genanntem „Westminsterschlag“. Diese Melodie wird in Halle und überall auf der Welt kopiert. Die Tonfolge soll auf vier Töne einer Begleitfigur aus der Arie „I know that my Redeemer liveth“ aus Händels Oratorium „Messiah“ zurückgehen. (Foto: Lisa Kühne)

20 Händel-Festspiele Magazin 2017 Im „Expertenlabor“ sind die Besucher herzlich eingeladen, sich selbst als Händel auf dem hallischen Marktplatz zu fotografieren: Dazu verkleide sich, wer möchte! (Foto: Lisa Kühne)

Händel-Festspiele Magazin 2017 21 neu gebauten „altertümelnden“ Musikinstrumenten legte man da- her meist nur Abbildungen, zum Beispiel auf Altären oder Wand- fresken zu Grunde. Doch wie ge- nau entsprechen diese Darstel- lungen überhaupt der Realität? Dass solche Nachbauten zum Teil recht kuriose Formen erhielten, kann man anhand der Tenorfie- del, des in der Jahresausstellung zu sehenden Fiedelquartetts von Otto Windisch, Schöneck 1939, bewundern. Ein ganz anderer Gesichtspunkt des Kopierens zeigt sich, wenn es um die Funktionalität eines Mu- sikinstrumentes geht. Statt fragile historische Cembali oder Ham- merflügel immer wieder zu res- taurieren und dabei gezwunge- nermaßen alte Substanz zu Zur „Fälschwerkstatt“ umgewandelte Schatzkammer mit „Dachboden-Stradivaris“ und Druckbögen mit nachgemachten Geigenbauer-Signaturen. (Foto: Lisa Kühne) überformen, lassen Museen heute oftmals originalgetreue Nach- bauten herstellen. Diese Kopien kann man unbedenklicher zum Ein anderer Hammerflügel aus der Mozart-Zeit, gebaut von Jo- Musizieren verwenden. Die mit der Spannung der Saiten entste- hann Evangelist Schmidt, ist dagegen, sozusagen im stillen Käm- henden Zugkräfte müssen nicht mehr von einem alten histori- merlein, deutlich authentischer erhalten geblieben. Eignet sich schen Korpus abgefangen werden, sondern strapazieren nun den dieser Schmidt-Flügel aus der Sammlung der Stiftung Händel- eines neuen Instrumentes. Das schont das Original, und beim Haus daher nicht viel besser für die Erforschung des „originalen Bauen dieser Kopien gewinnt man wertvolle neue Kenntnisse Mozart-Klanges“ als der Walter-Flügel von Mozart? hinsichtlich Konstruktion, Handwerk und Klangeigenschaften. In In Museen werden hauptsächlich echte Originale gezeigt. Das der Ausstellung wird dieser Aspekt anhand eines originalen Cla- erwarten auch die Besucher. Dafür besuchen sie ein Museum. vichords von Christian Gottlob Hubert (1714–1793) aus dem Jahr Doch nicht selten werden Originale, meistens aus einer Not her- 1784 in Gegenüberstellung zu seinem spielbaren Nachbau aus aus, durch Kopien ersetzt, denn oft fehlen die originalen Gegen- dem Jahr 1999 thematisiert. stände, mit denen sich Geschichten anschaulich erzählen oder Dass Originalität als Konzept in anderen Kulturen auch ganz anders Zusammenhänge plastisch darstellen ließen. Seriöse Objektschil- gedacht werden kann, beweist eine asiatische Tradition zyklischer der verschweigen nicht das wahre Alter solcher später gebauten Erneuerung. In der altjapanischen Shinto-Religion ist die Schreinan- Stellvertreter. Von den meisten Besuchern werden Imitationen im lage in Ise, zu der zwei Haupt- und 123 Nebenschreine gehören, Museum durchaus akzeptiert, wenn die Gründe für das Nichtvor- das höchste Heiligtum. Alle zwanzig Jahre werden alle 125 Schreine handensein des Originals verständlich gemacht werden. Auch in den Ausstellungen des Händel-Hauses wimmelt es von solchen Nachbauten. Beispielsweise sollen im so genannten Englandraum in der Ausstellung „Händel – der Europäer“ verschiedene Imitate einen Eindruck der Lebenssituation Händels in London vermitteln. Darunter ist ein so genannter „Händel-Schrank“, den Tischler- meister Thomas Adolphi 1985 für das Händel-Haus hergestellt hatte. Lediglich ein anonymer Druck aus der Zeitung „Illustrated London News“ von 1842, der Händels Bücherschrank mit den im Testament erwähnten Musikalien abbildete, diente dem Restau- rator damals als Vorbild. Aus der DDR nach England reisen, das ging 1985 leider nicht. Sonst hätte Adolphi von einem Schrank aus dem Fitzwilliam Museum in London, von dem gesagt wird, dass er Händels Bücherschrank gewesen sei, genaue Maße neh- Fiedelquartett, das mittelalterliche Formen men können. imitiert, 1939 von Manchmal werden die Lücken in der Darstellung auch durch ziem- Otto Windisch in lich frei erfundene Rekonstruktionen gefüllt. So fehlen zum Bei- Schöneck gebaut und im spiel bei dem Versuch, die Musik im Mittelalter zu rekonstruieren, selben Jahr vom originale Musikinstrumente. Sie sind nicht erhalten geblieben. Den Händel-Haus erworben. (Foto: Lisa Kuhne)

22 Händel-Festspiele Magazin 2017 komplett abgerissen, um sie in einem Erneuerungsritual vollkom- Anders verhält es sich bei den Instrumenten aus der Werkstatt men identisch wieder aufzubauen. Dieser Neubauprozess wird als Leopoldo Franciolinis (1844–1920) in Florenz. Franciolini war ein Wiederkehr zur geistigen Heimat verstanden. Auf diese Weise er- skrupelloser Fälscher, der seine Fantasieprodukte für einen um hält sich auch das Wissen um traditionelles Bauhandwerk. Nicht das 1900 neu entstandenen Markt für gut betuchte, jedoch schlecht auratische Original steht hier im Vordergrund, sondern der authen- informierte Sammler „zusammenschusterte“. Er ließ diese Musik- tische Prozess des wieder und wieder Erschaffens. instrumente exotisch aussehen und gab ihnen klangvolle Herstel- Originale wurden zu allen Zeiten natürlich auch gefälscht. Das lernamen. Oft verwendete er dabei historische Musikinstrumente trifft nicht nur auf die Malerei zu, sondern auch auf den Musik- als Grundlage seiner Neuschöpfungen, wie bei dem ausgestellten instrumentenbau. Das Fälschen hatte immer dann Hochkonjunk- Spinett aus der Sammlung der Stiftung Händel-Haus. Hier handelt tur, wenn eine Modeerscheinung zu einem Engpass an Originalen es sich um ein historisches Instrument, das durch Franciolini auf führte, und ein angeblich höheres Alter oder ein berühmter Name den Namen Trasuntino getauft wurde. Viele Instru- einen höheren Gewinn im Handel versprachen. Bereits im mente aus Franciolinis Werkstatt sind aber auch komplette Fäl- 17. Jahrhundert datierten professionelle Lautenbauer ihre Instru- schungen. 1910 flogen seine Machenschaften auf, und er kam für mente per Zettel oder Brandstempel auf italienische Werkstätten einige Monate ins Gefängnis. Franciolini setzte später das Gerücht aus dem 16. Jahrhundert zurück, weil man den Klang dieser in die Welt, er sei gestorben, und ließ seine Geschäfte bis zu sei- älteren Lauten schätzte. Diese falsch etikettierten Meisterinstru- nem Tod 1920 über seinen Sohn weiterlaufen. mente entsprachen jedoch sowohl in Spielbarkeit als auch im Fortgeführt wird die Erzählung über Fälschungen im Musikinstru- Klang hohen Ansprüchen. mentenbau in der Schatzkammer der Stiftung Händel-Haus, die anlässlich der Jahresausstellung zur „Fälscherwerkstatt“ unbe- nannt worden ist. Zu sehen sind hier u. a. „echte“ Stradivaris (!). Im Zimmer nebenan, im Expertenlabor, laden wir die Besucher Gemäldewand mit Händel-Porträts. Ist hier tatsächlich Händel zu sehen? ein, zu rätseln, ob es sich bei dem ausgestellten Olifant um eine Teilweise werden die Aussagen auf den Kopf gestellt, wie an einer Drehscheibe unter dem Motto: Erst Bach, dann Händel! (Foto: Lisa Kuhne) Fälschung handelt oder um das „echte“ Horn von Ritter Roland. Hier darf der Besucher an einem Händel- Mixer auch ein eigenes Händel-Musik- Stück sampeln, oder aber eigene Händel- Bilder schaffen bzw. sich selbst auf Halles Marktplatz im Händel-Kostüm auf das Denkmal stellen und ablichten lassen. www.echt-oder-fake.de

Echt oder Fake? – Bei uns ist alles original. Jahresausstellung bis 10. Januar 2018 Händel-Haus, Sonderausstellungsräume, Schatzkammer Kuratoren: Karl Altenburg, Christiane Barth, Dr. Konstanze Musketa (Stiftung Händel-Haus)

„echt oder fake – Die Kunstpostkarten“ Sonderausstellung im Ratshof 8. Mai bis 23. Juni 2017, Mo bis Fr 8.00–18.00 Uhr, Marktplatz 1 Ein Projekt von sichtbar – zeitgenössische Kunst e.V., der Stiftung Händel-Haus und der Stadt Halle (Saale) | Eintritt frei

2. und 9. Juni 2017, 15.00 Uhr | Händel-Haus Händel-Haus, Klangstatt und Ausstellung Historische Musikinstrumente Auf der Suche nach dem originalen Klang Führung: Christiane Barth | Tickets: 7 €, Teilnehmerzahl begrenzt

6. Juni 2017, 17.30 Uhr | Händel-Haus Bei uns ist alles original – oder doch alles nur geklaut? Führung: Dr. Konstanze Musketa | Tickets: 7 €, Teilnehmerzahl begrenzt

Händel-Festspiele Magazin 2017 23 IM FOKUS: HÄNDEL-FESTSPIELE Festspielthema: „Original? – Fälschung?“

Vivica Genaux – Ein Star ohne Allüren

Nach Halle kehrt Vivica Genaux immer wieder gerne zurück, weil sie hier ein begeistertes Publikum trifft, das ihre außergewöhnliche Gesangsqualität zu schätzen weiß. Stets aufs Neue lassen sich die Besucher von der wunderbaren emotionalen Stimme berühren, die gleichzeitig spektakuläre Koloraturfeuerwerke entfachen kann.

Die Sängerin schätzt in besonderem Maße die Musik Händels und ren sein. Im Rahmen des Konzertes wird Vivica Genaux der Hän- freut sich, dessen Werke in der Geburtsstadt des Komponisten del-Preis der Stadt Halle, vergeben durch die Stiftung Händel- aufzuführen. Dieses Bekenntnis zu Händel tat Vivica Genaux in Haus, überreicht. Händel würde über diese Entscheidung einem Gespräch für das Händel-Festspielmagazin 2011 kund. sicherlich erfreut lächeln und der hochklassigen Stimmvirtuosin Man kann es aber ebenso an der Vielzahl von Händel-Aufführun- Vivica Genaux von Herzen gratulieren. gen und Händel-Aufnahmen ablesen, die unter Mitwirkung der Amerikanerin entstanden. Das Einzige, was ihr noch zum „Hän- del-Glück“ fehlt, ist ein ECHO Klassik für die CD einer Händel- Opernproduktion. Diese hohe Auszeichnung erhielt sie 2010 für eine Einspielung des Händel-Zeitgenossen Antonio Vivaldi. HÄNDEL-GLÜCK Seit Beginn ihrer Karriere hat die Mezzosopranistin Händel-Werke Patricia Reese im Gespräch mit Vivica Genaux gesungen und durch diese Musik viel über die Barockmusik ge- lernt. Inzwischen zählt sie zu den weltweit führenden Interpreten Was bedeutet der Händel-Preis der Stadt Halle für Sie persönlich? des Belcanto- und Barock-Repertoires. „Was ich an der Barock- Vivica Genaux: Ich habe die Liste der herausragenden Künstler musik so liebe“, sagt sie, „ist die Spannung zwischen Solostimme gesehen, die mit diesem Preis ausgezeichnet wurden, und be- und Orchester. Man muss sehr eng mit den Instrumentalisten trachte es als eine große Ehre, nunmehr auch zu diesem erlese- zusammenarbeiten, denn sie begleiten nicht einfach die Solistin, nen Kreis von Musikern zu gehören, die ich seit vielen Jahren sondern sie unterstreichen und kommentieren das, was sie zu bewundere und zu denen ich aufblicke! sagen hat.“ Zu bewundern sind sowohl das Timbre ihres dunkel getönten

Mezzosoprans und die vollendet beherrschte Stimmführung, als Ich denke nicht, dass ich ein klares Bild von auch die ausdrucksstarke Darstellung der jeweiligen Opernparti- Händel habe. Ich stelle ihn mir als überaus präzisen en. Die Rollen in Opern des 17. und 18. Jahrhunderts – und dar- Komponisten vor, der ziemlich unnachgiebig mit seinen Sängern war. in häufig die ursprünglichen Kastratenpartien – zählen zu ihrer Er bestand darauf, dass sie seine Anweisungen zur Aufführung seiner Spezialität. Bereits 2011 versicherte die sympathische Sängerin Werke genau befolgten. Der berühmte Streit zwischen Händel und Francesca Cuzzoni ist ein gutes Beispiel dafür, wie schwierig sein Verhältnis zu den dem Festspielpublikum: „Ich singe sehr gern Händel. Da er auch führenden Sängern der damaligen Zeit zuweilen war. Ich hege beim modernen Publikum ungebrochen populär ist, bin ich mir eine tiefe Bewunderung für seine Kunstfertigkeit und betrachte jedes sicher, dass seine Werke in meiner Karriere weiterhin eine große Stück, das ich von ihm singe, als neue Herausforderung Rolle spielen werden.“ und Chance. Am 5. Juni 2017, 11.00 Uhr, wird im Dom zu Halle im Konzert „Il pianto di Maria“ ihr „...Mezzosopran mit einer unerhört aparten, Vivica Genaux, hier weiblichen, dort androgynen Legierung“ („Die Zeit“) zu hö- Sängerin und Händel-Preisträgerin 2017

24 Händel-Festspiele Magazin 2017 Vivica Genaux (Foto: Christian Steiner)

Händel-Festspiele Magazin 2017 25 Was schätzen Sie an Händels Musik besonders? gen sie standen, was sie bedauert und welche Erfolge sie gefeiert Vivica Genaux: Ich denke, Händels Werk hat mich sehr viel über haben. Die Autobiografie, die mir beim Verstehen am meisten die Finessen der Harmonie gelehrt. Da mir seine harmonische geholfen hat und an die ich selbst heute noch am häufigsten Dichte gewissermaßen bestimmte Zwänge auferlegt, habe ich denke, ist die von Tito Gobbi (1913–1984). Er gehörte zu den durch diese Musik gleichzeitig umso mehr über Interpretation Pionieren einer Generation von Sängerdarstellern (Callas-Ära, gelernt. Um Händel gerecht zu werden, muss ich jederzeit sehr Anm. der Red.) und ich war sehr beeindruckt von der Tatsache, konzentriert sein. Wenn ich Hasse, Veracini oder Giacomelli sin- dass er ungeachtet seiner triumphalen Karriere ein Privatleben, ge, ist das völlig anders, denn in ihren Kompositionen folge ich eine Familie und persönliche Interessen hatte. Gesangsstudenten im Wesentlichen einfach den Wellen und Bögen der Phrasen. Bei und -professoren redeten immer wieder über die „Legende“ Händel gibt es immer wieder kleine Variationen in einer Sequenz, Maria Callas. Ich fand ihre Geschichte sehr traurig und war bis zur einer Harmoniefolge oder in der Wortwahl. Ich muss also einer- Lektüre von Tito Gobbis Buch der festen Überzeugung, dass eine seits ständig reflektieren, was ich tue, und andererseits vollkom- Opernkarriere einzig und allein möglich sei, wenn man dafür sein men in der Musik und im Augenblick aufgehen – das ist eine eigenes Glück und sein Privatleben opfert. Glücklicherweise habe ziemliche Herausforderung und eine gute Schule! ich relativ früh für mich entschieden, mich mit Leib und Seele der Musik zu widmen, ohne mein eigenes Glück und meine persönli- Sie singen ja häufig die Hosenrollen. Worin liegen die Herausfor- che Zufriedenheit im Leben zu vernachlässigen. Als Künstlerin derungen bei den Partien? fühle ich, dass ich – wenn ich wirklich glücklich bin und etwas von Vivica Genaux: Bei meinen ersten Hosenrollen war ich sehr dar- mir mit den Worten und Noten anderer ausdrücken kann – eine auf bedacht, „männlich“ zu wirken. Ich habe stundenlang Leute bessere Chance habe, den Menschen die Zauberwelten nahezu- beobachtet, um mir abzuschauen, wie sich Männer unterschiedli- bringen, die ich auf der Bühne sehen und hören kann. chen Alters gegenüber Frauen, Freundinnen, Töchtern, Schwes- tern, Großmüttern bzw. gegenüber Brüdern, Vätern usw. verhal- Ihr Repertoire ist ungeheuer groß. Gibt es noch unerfüllte Träume? ten. Es gibt auf jeden Fall Unterschiede in der Körpersprache bei Vivica Genaux: Eigentlich nicht. Ich freue mich sehr, dass ich Männern und Frauen. Das gilt auch für die Handlungsmuster und viele Vorschläge für neue Rollen erhalte. Daher weiß ich nie, wel- Reaktionen, die von der Gesellschaft akzeptiert und erwartet wer- che Bereicherungen meines Repertoires möglicherweise gleich den. Anfangs war ich ein wenig befangen, aber inzwischen sehe um die Ecke noch warten! ich das gelassener und mit mehr Abstand. Ich konzentriere mich auf die menschlichen Züge der Figur und nicht auf ihr Ge- Sie reisen ständig, dazu die Konzerte oder Opern- schlecht. Selbstverständlich darf man den Aktions-/Reak- aufführungen als Sängerin in New York, Lon- tions-Quotienten nicht außer Acht lassen: Von Jungen don, Berlin und aller Welt. Gibt es angesichts oder Männern erwartet man, dass sie Angriffen standhal- Ihrer erstaunlichen Reisetätigkeit überhaupt ten und sich aus eigener Kraft durchsetzen. Frauen haben noch einen Ort, an dem Sie sich zu Hause sich im Allgemeinen in die Männerwelt zu fügen. Das ein- fühlen? zige Schicksal, das ihnen das gängige Opernrepertoire in Vivica Genaux: Ich erinnere mich, dass Isabel den meisten Fällen zubilligt, ist, dem Wahnsinn zu verfal- Allende einmal sinngemäß gesagt hat, man len, zu sterben oder dem Konflikt anderweitig zu ent- könne zwar überall „heimisch“ wer- kommen. Deshalb war ich absolut begeistert, wie den, nachdem man sein ange- stark die weiblichen Gestalten im Barockrepertoire stammtes Zuhause verlassen hat, sind und wie schwach die männlichen Charakte- sich aber niemals wirklich „zu re zuweilen sein können! Das unterstreicht mei- Hause“ fühlen. Ich denke, das ner Meinung nach die Notwendigkeit der Be- deckt sich mit meiner Erfah- schäftigung mit der zugrunde liegenden rung: Ich reise sehr gern und sozialen Struktur und den Erwartungen der fühle mich fast überall wohl, Gesellschaft an die Figur, um herauszufinden, aber ich kann nicht sagen, ob die Reaktionen dieser männlichen oder dass es für mich einen Ort weiblichen Figur mit diesen Erwartungen gäbe, an dem ich mich per konform gehen oder kollidieren. se „zu Hause“ fühle. Für mich ist mein wahres „Zu- Wo finden Sie Ihren Ausgleich zu Ihrem be- hause“ bei meinem Mann, wegten Leben? denn wo er ist, fühle auch Vivica Genaux: Als ich im Alter von ich mich wirklich hingehörig. 19 Jahren mein Gesangsstudium auf- nahm, wusste ich wirklich nichts über Vielen Dank für diese Karriere oder Opernsänger. Ich habe spannenden Einsichten! sämtliche Autobiografien bzw. Biogra- fien vonS ängern gelesen, die mir in die Vivica Genaux im Konzert „Orpheus“ Hände fielen, um zu erfahren, wie sie in der Konzerthalle Ulrichskirche am lebten, vor welchen Herausforderun- 25. November 2016 im Rahmen der Händel im Herbst-Tage (Foto: Thomas Ziegler)

26 Händel-Festspiele Magazin 2017 Der Händel-Preis Der Händel-Preis der Stadt Halle an der Saale wird im Rahmen der jährlichen Händel-Festspiele von der Stiftung Hän- del-Haus vergeben. Der genaue Name lautet seit 2011: „Händel-Preis der Stadt Halle, vergeben durch die Stiftung Händel-Haus“. Geehrt werden Einzel- persönlichkeiten und Ensembles für herausragende künstlerische, wissen- schaftliche oder kulturpolitische Leis- tungen, soweit diese in einem Zusam- menhang mit der Händel-Pflege stehen. Überreicht werden eine Urkunde sowie eine vergoldete Anstecknadel, welche Noten aus Händels „Messiah“ zeigt.

Händel-Preisträger seit 1993 Vivica Genaux (2017) Romelia Lichtenstein (2016) Philippe Jaroussky (2015) Vivica Genaux im Galakonzert der Händel-Festspiele 2011 in der Georg-Friedrich-Händel HALLE Magdalena Kožená (2013/14) (Foto: Thomas Ziegler) Ragna Schirmer (2012) Wolfgang Ruf (2011) Cecilia Bartoli (2010) Ich fühle mich Händels Musik sehr verbunden. Seine Vokalwerke gehören für mich zu den Jordi Savall (2009) anspruchsvollsten Kompositionen der Barockzeit und ich liebe diese Christopher Hogwood (2008) Herausforderung. Am Anfang meiner Karriere fand ich Händel ziemlich Paul Goodwin (2007) pragmatisch und pedantisch, aber ich wollte unbedingt mehr von ihm singen. Ich Klaus Froboese (2006) hatte erkannt, dass es mir an Erfahrung und Reife mangelte, die Dinge zu verstehen, Stanley Sadie (2005) die für jeden anderen sofort auf der Hand zu liegen schienen. Ich bin sehr froh, dass ich nicht aufgegeben habe, denn sein Werk umfasst einige der Wolfgang Katschner (2004) brillantesten Vokalkompositionen und Instrumentalstücke über- Marc Minkowski (2003) haupt. Ich fühle mich überaus privilegiert, dass man mir Zeit gelassen Jean-Claude Malgoire (2002) hat, mein Wissen über das wunderbare Œuvre dieses Sir John Eliot Gardiner (2001) Komponisten zu vertiefen und mehr Erfahrung Donald Burrows (2000) mit seinen Werken zu sammeln. Trevor Pinnock (1999) Helmut Gleim (1998) Emma Kirkby (1997) Vivica Genaux, Howard Arman (1996) Sängerin und Händel-Preisträgerin 2017 Winton Dean (1995) KURZ UND KNAPP Axel Köhler (1994) Nicholas McGegan (1993) Vivica Genaux, Händel-Preisträgerin

So bin ich zur Musik gekommen ... Wenn ich gerade nicht arbeite ... TIPP! Durch mein Hobby habe ich Blut geleckt! … bin ich gerne die „normale Vivica“, Montag, 5. Juni 2017 (Pfingstmontag), nicht die „Sängerin Vivica“. 11.00 Uhr, Dom zu Halle Das schätze ich an meinem Publikum ... Festkonzert mit Vivica Genaux: Ich finde es toll, dass es neuem Reper- Mein Rezept gegen Lampenfieber ... Il Pianto di Maria toire und neuen Erfahrungen aufge- Meditation, mentale Vorbereitung, Musikalische Leitung: Rubén Dubrovsky schlossen gegenübersteht. Muskelübungen. Bach Consort Wien Das Bach Consort Wien unter der Leitung von Rubén Dubrovsky entwickelte sich seit seiner Gründung Das gefällt mir an Halle ... Was ich schon immer mal sagen wollte ... 1999 rasch zu einem der wichtigsten Barockensem- Leider habe ich Halle an sich noch nie Seid glücklich, gebt Acht aufeinander. bles Österreichs. Neben zahlreichen Auftritten im „gesehen“!!!! Ich hoffe, irgendwann Wiener Musikverein ist das Ensemble auf den Kon- einmal länger hier zu weilen. Fürs erste zertbühnen Europas präsent und sorgte mit seinen kann ich nur sagen, dass mir die Konzert- Auftritten im Goethe-Theater Bad Lauchstädt zu den halle ausgezeichnet gefallen hat ;-) Händel-Festspielen 2015 für Begeisterung.

Händel-Festspiele Magazin 2017 27 18.07. — 27. 08. 2017

Il ritorno d’Ulisse in patria Oper von Claudio Monteverdi Alessandro De Marchi (Dirigent) 10.08., 12.08., 14.08. In Kooperation mit Den Norske Opera & Ballett Pygmalion Ballett-Oper von Jean-Philippe Rameau Christophe Rousset (Dirigent) 20.08., 21.08. In Kooperation mit den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci und dem Centre de musique baroque de Versailles Octavia Singspiel von Reinhard Keiser Jörg Halubek (Dirigent) 22.08., 25.08., 26.08.

Tickets +43 512 561 561 www.altemusik.at

Pygmalion (Musikfestspiele Potsdam Sanssouci / Foto: Stefan Gloede)

28 Händel-Festspiele Magazin 2017 IM FOKUS: HÄNDEL-FESTSPIELE Festspielthema: „Original? – Fälschung?“

Original? – Fälschung? Olivia Trummer und Händels „Messiah“

Die Jazzpianistin und Sängerin Olivia Trummer berührt die Menschen mit ihren Liedern und ihren außergewöhnlichen Improvisationen. Ihre musikalische Kraft begeistert das Publikum und hinterlässt Spuren mit ihren Texten, in denen sie eine ganz persönliche Sicht auf Themen, die ihr Interesse finden, freilegt, und auf poetischeA rt zwischen Kopf und Herz vermittelt. Das Projekt „Rejazz greatly. Eine musikalische Reise durch Händels „Messiah”entwickelt aus G. F. Händels Oratorium „Messiah“ eine neue Sichtweise aus der Jazzperspektive. Freunde barocker Musik dürfen sich auf eine un- vorhersehbare Reise freuen. Ein Konzert, das zwischen Komposition und Improvisation schwingt. Begleitet wird sie von einigen sehr etablierten Musikern ihres Fachs. Während einer Tournee durch die USA fand Olivia Trummer dankenswerterweise Zeit, unsere Fragen per E-Mail zu beantworten.

Festspiele-Magazin: Welche Händel-Werke haben Sie für das Festspiele-Magazin: Warum ein Händel-Konzert mit der unge- Konzert ausgesucht? wöhnlichen Besetzung? Olivia Trummer: Die bekannten Ausschnitte aus Händels „Mes- Olivia Trummer: Mein Ziel war es nicht, ein klassisches Konzert siah“ wie die Sinfony, die Arien „Comfort ye, my people“, „Ev‘ry zu gestalten, sondern Händels Musik im Rahmen eines Jazzkon- valley“, „Rejoice greatly“ und ein paar weitere, darunter auch zerts neu (und anders!) aufleben zu lassen. Hierfür schien mir ein das „Hallelujah“. Aus dieser Auswahl ist eine Suite mit etwa acht Jazz-Klaviertrio (Klavier, Schlagzeug, Kontrabass) mit zwei Bläsern Teilen entstanden, die durch freie Improvisationen verbunden (ein Trompeter und ein Saxofonist) die ideale Besetzung: Klanglich werden. breit gefächert und doch eine sehr klassische Jazz-Besetzung. Ein in sich „klassischer“ Jazzklang trifft somit auf die ungewöhnliche Festspiele-Magazin: Händel und Jazz – was sind die Verbindun- Umsetzung von klassischer Musik. Mit meinem Gesang möchte ich gen? Gibt es sie überhaupt? zudem die Brücke zwischen Händels stark vokal geprägter Musik Olivia Trummer: Jazz ist für mich nicht nur ein Musikstil von und dem Gesang im Jazz schlagen – eine echte Herausforderung! immenser Vielfalt. Jazz bedeutet für mich, nach bestem Gewis- Im „Hallelujah“ habe ich zum Beispiel von Anfang an Gospel-Klän- sen bis tief in die Struktur eines Musikstücks einzugreifen, also ge wahrgenommen und hoffe, diese Nähe in meiner Bearbeitung in einem Grade, der deutlich über reine Interpretation hinaus- des Stücks spürbar machen zu können. geht. Ich spüre darin etwas sehr Lebendiges, einen Impuls des Ein- und Ausatmens, des Kommen und Gehens, des Erschaffens 5. Juni, 20.00 Uhr, St. Georgen-Kirche wie auch des Zerstörens. Um es noch dramatischer zu sagen: Rejazz greatly. Eine musikalische Reise durch Händels „Messiah” Jazz bedeutet Mut und Transformation! Ich denke, mit dieser Gerard Presencer (Trompete, Flügelhorn), Tim produktiven Geisteshaltung lässt sich zu jeder Musikrichtung Garland (Saxofon, Flöte), Phil Donkin (Kontrabass), eine Verbindung herstellen, auch zu Händels Musik. Die Melodi- Nicola Angelucci (Schlagzeug, Percussion) en und Wendungen seines „Messiah“ sind so stark und auch Musikalische Leitung und Konzeption: bekannt, dass Bezüge zum Original spürbar bleiben. Bei der Be- Olivia Trummer, Klavier, Gesang arbeitung seiner Werke habe ich mir deshalb große Freiheiten In Kooperation mit Women in Jazz nehmen können. Tickets: 20 €, Studierende 15 € – freie Platzwahl

Händel-Festspiele Magazin 2017 29 HÄNDEL IN HALLE Festspielthema: „Original? – Fälschung?“

Ein musikalischer Glücksgriff Prof. Dr. Donald Burrows (Übersetzung: Jens Wehmann) Zwei auSSergewöhnliche Neuerwerbungen der Stiftung Händel-Haus

Im Juni des vergangenen Jahres erwarb die Stiftung Händel-Haus von einem New Yorker Antiquariat zwei Handschriften mit Musik aus Händels „Rinaldo“ und dem „Utrecht Te Deum“. Da die beiden Dokumente offenbar bereits zu Händels Lebzeiten entstanden waren, legten wir sie dem Händel-Experten Professor Dr. Donald Burrows vor, der sie überraschenderweise einem Kopisten aus Händels Umkreis zuschreiben und auf die Zeit um 1718 datieren konnte. Derart frühe Abschriften von Händels Musik sind selten und daher wertvolle Quellen für die Erstellung von modernen Editionen. Lesen Sie im Folgenden seinen Bericht.

Spricht man von einem „Händel-Manuskript“, denken die meis- Bogen Papier, der in der Mitte gefaltet ist und so zwei Blätter (vier ten Menschen normalerweise zuerst an die Autographen des Seiten) ergibt –, das mit 12 Notensystemen auf jeder Seite liniert Komponisten – d. h. Noten, die er mit eigener Hand geschrieben ist. Eine erste Frage ergibt sich hinsichtlich dessen, ob beide von hat. Jedoch weisen auch handschriftliche Blätter mit Händels Mu- derselben Person geschrieben wurden. Es gibt Unterschiede, die sik aus der Lebenszeit des Komponisten, die aber von anderen darauf hindeuten, dass es sich um zwei Personen handelt, ande- Personen geschrieben wurden, viele ebenso interessante Eigen- rerseits aber auch Ähnlichkeiten: Es könnte also nur ein Kopist schaften auf. Wir können danach fragen, wer die Noten nieder- beteiligt gewesen sein, allerdings mit Uneinheitlichkeiten im Stil schrieb und warum, aber zuweilen sind die Antworten nicht ein- der Handschrift. Ob es nun eine oder zwei Personen waren, die- fach und eine Handschrift kann viele Rätsel aufgeben. Einige selbe Kombination von Handschriften-Stilen, bei denen der eine handschriftliche Kopien wurden für den praktischen Gebrauch in den anderen übergeht, findet sich auch in Kopien von italieni- der Mitwirkenden geschrieben, oder von anderen Musikern in schen Arien, die heute Teil der Sammlung autographer Händel- ihrem eigenen Interesse. Andere wurden für die Bibliotheken von Musik im Fitzwilliam Museum Cambridge sind (MU MS 252, Mäzenen und Kennern angefertigt, und zwar besonders dann, S. 1–10). Diese gerieten wahrscheinlich mit Händels Autographen wenn die Musik nicht vollständig in gedruckten Ausgaben ver- durcheinander, als seine Musikaliensammlung in den Jahren nach fügbar war. Dies galt besonders in der späteren Zeit von Händels seinem Tod in den Besitz anderer Personen überging, was auf Leben, von den 1730er Jahren an. eine enge Verbindung mit dem Komponisten schließen lässt. Die Gelegentlich jedoch werden einzelne Handschriften entdeckt, Abschriften, die sich heute in Halle und Cambridge befinden, deren musikalischer Inhalt interessant ist und deren Ursprünge im stammen alle aus Händels erster Dekade in London, und der Be- Dunkeln liegen, die aber nichtsdestoweniger von Musikern stam- fund der Papiersorten deutet darauf hin, dass alle vermutlich um men könnten, die durch ihre Arbeit mit dem Komponisten im das Jahr 1718 entstanden sind. Kontakt standen. Dies ist der Fall bei einem Paar von Manuskrip- ten, das kürzlich von der Stiftung Händel-Haus erworben wurde. G. F. Händel: Rinaldo, Arie „Vieni o Caro“, Jedes besteht aus einem einzelnen Doppelblatt – das heißt, ein Abschrift um 1718 (Archiv Stiftung Händel-Haus)

30 Händel-Festspiele Magazin 2017 Festspielthema: „Original? – Fälschung?“

Händel-Festspiele Magazin 2017 31 raum buhne hete roto piaDer FLieGenDe hoLLÄnDer Wut Romantische Oper von Richard Wagner Schauspiel von Elfriede Jelinek GrooVin’ boDieS Ballett von Ralf Rossa SaCriFiCe Oper von Sarah Nemtsov (Uraufführung) 16. – 25. Juni 2017 IFFT WO TR POP ? IK AUF KLASS

Im Radio, im Fernsehen, im Web und als App.

Auc32h über DAB+ Händel-Festspiele Magazin 2017 System 1. Der Schreiber versuchte offensichtlich, die Musik in einer „Kurzpartitur“ zu komprimieren, sodass alles in drei Syste- men gelesen werden konnte, und in allen Fällen bricht die Musik genau dann ab, wenn zusätzliche Stimmen oder Instrumente in die Partitur eingeführt werden, sodass es nicht länger möglich ist, die gesamte Musik auf drei Systemen unterzubringen. Ein solches Format könnte für Proben von Sängern verwendet werden, viel- leicht mit Begleitung durch ein Tasteninstrument. Es sieht so aus, als ob der Kopist der Musik mit dem Layout experimentierte; aber diese kurzen Auszüge können für den genannten Zweck nicht von praktischem Nutzen gewesen sein. So stellen sich eigentlich zwei Rätsel: warum der Kopist diese Musik abschrieb und warum jeder Auszug ohne jeden Abschluss einfach abbricht. Dies ist besonders faszinierend in Hinblick auf das Entstehungs- datum des Manuskriptes. Das Te Deum (HWV 278) wurde 1713 komponiert und aufgeführt – wir haben Händels datiertes Auto- graph, und außerdem wurde vermutlich eine (heute verlorene) Kopie für die Proben und die Aufführung angefertigt. Das Werk wurde jedoch nicht vor etwa 1731 im Druck veröffentlicht, und die früheste handschriftliche Partiturkopie wurde von der ur- sprünglichen Besitzerin signiert und datiert, die die Kopie in Auf- trag gegeben hatte: „Eliz[abeth] Legh 1718“. So wird das Halle- Manuskript eine der frühesten, wenn nicht die allerfrüheste überlieferte Kopistenhandschrift mit Musik aus dem Te Deum sein. Das Te Deum wurde nach der Uraufführung in der St Paul’s Cathedral 1713 nicht mehr von Händel selbst aufgeführt, und da G. F. Händel: Utrecht Te Deum, Seite 1, Abschrift um 1718 die Musik nicht gedruckt war, ist es nicht überraschend, dass (Archiv Stiftung Händel-Haus) Aufführungen bis in die 1730er Jahre sehr selten waren: Die ers- Eines der beiden Manuskripte, die sich jetzt in der Sammlung der te belegte Aufführung des Te Deums nach 1713 fand 1727 in der Stiftung Händel-Haus befinden, ist eine Kopie der Arie der Almi- Kathedrale von Bristol statt. Daher gibt es umso mehr Grund, sich rena „Vieni o Caro“ aus Händels Oper „Rinaldo“ (HWV 7). über den Ursprung und die Intention des Manuskriptes, das sich „Rinaldo“ war Händels erste Oper für London, aufgeführt im Jahr jetzt bei der Stiftung Händel-Haus befindet, zu wundern. 1711, aber diese Arie war nicht Teil der originalen Partitur. Sie war eine Neukomposition für die Wiederaufnahme der Oper im Links zu den Digitalisaten Jahr 1717, als die Sopranistin Anastasia Robinson die Rolle der „Utrecht Te Deum“, Auszüge: www.museum-digital.de/san/index.php?t=objekt&oges=45293 Almirena übernahm. Das Manuskript könnte aus einer größeren „Rinaldo“, Vieni, o Caro: Sammlung der neuen Arien der Produktion von 1717 herausge- www.museum-digital.de/san/index.php?t=objekt&oges=45292 löst sein. Es trägt die Überschrift „8 aditionall Songs in Rinaldo“ oder über die Suchfunktion der Sammlungen-Seite der Stiftung Händel-Haus: („8 zusätzliche Songs in Rinaldo“). Diese Überschrift, mit dem- www.haendelhaus.de/de/sammlungen/digitalisate.html selben Rechtschreibfehler („aditionall“ statt „additionall“ in der Orthografie der Zeit), aber ohne ‚8‘, findet sich auch auf einer Abschrift von vier Arien in der Gerald Coke Handel Collection (MS 87), die von einem anderen Kopisten, aber ebenfalls um das Donald Burrows, Professor Emeritus für Jahr 1718 geschrieben wurde. Diese Handschrift befand sich in Musik an der Open University (Milton der Folge im Besitz von Charles Jennens (1701–1773), Librettist Keynes), ist als führender Experte für Ge- und Freund Händels. org Friedrich Händels Leben und Musik Es ist leicht nachvollziehbar, warum jemand eine Abschrift von international anerkannt. Er ist Autor, Co- Autor oder Herausgeber von sieben Bü- dieser Arie haben wollte, die zu dieser Zeit noch nicht im Druck chern über den Komponisten sowie Her- veröffentlicht war. Das andere Manuskript dagegen ist rätselhaf- ausgeber mehrerer größerer Notenedi- ter. Es enthält die Eröffnungspassagen von drei aufeinander tionen. Gegenwärtig leitet er das „Handel folgenden Sätzen aus Händels „Utrecht Te Deum“ (HWV 278) Documents Project“, das die Aufgabe hat, „The glorious company of the Apostles“ (50 Takte), „When thou dokumentarisches Material aus Händels Lebenszeit mit Bezug zum Komponisten tookest upon thee to deliver man“ (14 Takte) und „We believe zusammenzutragen. Er hat beachtliche that thou shalt come to be our judge“ (4 Takte). Die Musik ist musikpraktische Erfahrung, vor allem als (Foto: Patricia Reese) nicht als Partitur wiedergegeben, sondern in drei Systemen: die Dirigent, aber auch als Instrumentalist und Gesangsstimme (mit dem Gesangstext) und die Bass-Stimme des Sänger. Im Jahr 2000 erhielt er den Händel-Preis der Stadt Halle. Er ist Vizeprä- Orchesters in den Systemen 2 und 3 sowie eine Kombination aus sident der Georg Friedrich Händel-Gesellschaft und Vorsitzender des Handel Institute. den oberen Orchesterstimmen für Oboen und Violinen auf

Händel-Festspiele Magazin 2017 33 HÄNDEL IN HALLE Festspielthema: „Original? – Fälschung?“

Reformation und Musik. Kirchentag auf dem Weg Dr. Erik Dremel

Die Music Freud dem Menschen bringt. All Traurigkeit vom Herzen dringt. Solch Tugend hat sie ohne Zahl, sie ist ein Arzt in Leid und Qual. (aus „Lob und Preis der löblichen Kunst der Musica“ von Johann Walter)

Kirchentag auf dem Weg rellen Entfaltungen war das „Hallesche Heiltum“, eine der größ- Die Stadt Halle steht in enger Beziehung zu den Ereignissen, die ten Sammlungen von Reliquien in Europa, deren Betrachtung später als „die Reformation“ bezeichnet werden, auch wenn die und Berührung zum Ablass von Sünden verhelfen sollte, was al- Reformation kein singulärer Anlass, sondern ein langer Prozess lerdings nur gegen Gebühren möglich war. Albrecht brauchte das war, und sie natürlich auch nicht auf den Ort Wittenberg verengt Geld, denn zur Finanzierung seines – auch damals illegalen – ge- werden kann. So ist der 36. Evangelische Kirchentag vom 24. bis häuften Ämterkaufs der Bistümer Magdeburg, Halberstadt und 28. Mai 2017 anlässlich des 500. Reformationsjubiläums auch als Mainz hatte er bei den Fuggern ein Darlehen aufgenommen, das ein dezentraler „Kirchentag auf dem Weg“ konzipiert, bei dem er zurückzahlen musste. Zu diesem Zweck hatte er von Papst neben Großveranstaltungen in Wittenberg und Berlin auch wei- Leo X. den Ablass übernommen, gegen den sich Luther in seinen tere wichtige Stätten der Reformation netzwerkartig einbezogen 95 Thesen wandte, indem er sie dem Kardinal in Halle am 31. Ok- sind: unter anderem Erfurt, Weimar, Leipzig, Magdeburg, Dessau, tober 1517 schriftlich zustellen ließ. Luther kritisiert die von der Eisleben und natürlich Halle. Durch die an vielen Orten verteilten Kirche geschürte Angst vor dem Fegefeuer und die kirchlich an- Veranstaltungen, Ausstellungen und Konzerte – darunter auch gebotene Befreiung durch Erwerb von Ablassbriefen. Albrecht mehrere im Rahmen der diesjährigen Händel-Festspiele – wird wird in der Geschichtsschreibung oft als direkter Gegenspieler deutlich, dass das „Reformatorische“ oder „Protestantische“ nie Luthers dargestellt. Allerdings war der Kardinal – neben seinen zentral, sondern immer divers sein will, und insofern nahe an den rechtswidrigen Finanzaktivitäten – auch reformwillig und vermitt- Menschen vor Ort. lungsbereit. Luther hatte zunächst große Hoffnungen in die Ein- sicht des Kardinals gesetzt, und sich deshalb an ihn gewandt. Luther und Halle 1541 schließlich musste Albrecht sein geliebtes Halle verlassen. In Halle hatte der Erzbischof des Erzbistums Magdeburg, Kardinal Albrecht von Brandenburg (1490–1545) seine Residenz genom- Halle und Händel men. Er fand die Saalestadt angenehmer und lebenswerter als die Halle blieb in den folgenden Jahrzehnten bis 1680 Residenzstadt Stadt, die seinem Bistum den Namen gab. So entfaltete Albrecht des erzbischöflichen Administrators (Verwalters) des Bistums eine reiche Bauaktivität in Halle, plante eine Universitätsgründung und trug maßgeblich zu Halles Entwicklung als Stadt der Kunst Kurfürstenbibel (Signatur 400104 -T), und Kultur bei. Mittelpunkt von Albrechts religiösen und kultu- Titelkupfer und Titelseite (Archiv Stiftung Händel-Haus)

34 Händel-Festspiele Magazin 2017 Festspielthema: „Original? – Fälschung?“

Händel-Festspiele Magazin 2017 35 Magdeburg, und entfaltete als solche ein reiches kulturelles und musikalisches Leben. Namen wie Samuel Scheidt, William Brade, David Pohle, Johann Beer, Johann Philipp Krieger stehen für diese künstlerische Seite der hallischen Hofhaltung. Und auch Händels Vater stand als Leibchirurgus des Herzogs August in den Diensten des Hofes. Georg Friedrich Händel wuchs in Halle ganz in luthe- rischer Tradition auf, seine Mutter Dorothea geb. Taust war eine Pfarrerstochter. Vom lutherischen Organisten und Musikdirektor der Stadt Friedrich Wilhelm Zachow erhielt Händel seine musika- lische Ausbildung – und zu seinen ersten Kompositionen gehören evangelische Kirchenkantaten.

Reformationsjubiläum Keineswegs will das Gedenken an das 500. Jubiläum der Refor- mation der Darstellung protestantischer Prachtentfaltung oder gar Selbstherrlichkeit dienen. Vielmehr können heute verschiede- ne Konfessionen durchaus gemeinsam an die Reformation erin- nern – und dabei auch die Licht- und Schattenseiten der 500jäh- rigen Trennung der Kirchen nicht aus dem Blick verlieren. Dabei kann Händels Musik als gewissermaßen exemplarisch angesehen werden. Denn obschon er Zeit seines Lebens in seinen Werken Choralmelodien von Martin Luther zitierte, wirkte er durchaus im Dienste unterschiedlicher Kirchen und Konfessionen: Er spielte Orgel bei den Calvinisten, komponierte Kirchenmusik für lutheri- sche Gottesdienste in Halle, für die Römisch-Katholische Kirche in Italien und die Anglikanische Kirche in England und vertonte sogar Texte des Gründers der Methodistischen Kirche Charles Wesley. Kaum ein Komponist des 18. Jahrhunderts wirkte öku- menischer als Händel.

Rerum Germanicarum tres seleti scriptores, (Stiftung Händel-Haus, Signatur 400105 -T)

Georg Friedrich Händel ist eine der herausragenden Persönlichkeiten in der Geschichte Halles. Händel kam in dieser Stadt zur Welt und wuchs hier auf. Seine Bedeutung als Komponist ist unumstritten und seine Musik genießt Weltrang. Halles Bürgerinnen und Bürger sind zu recht stolz auf diesen großen Sohn der Stadt. Abgesehen von meiner Bewunderung für seine Musik, nimmt mich bereits die Tatsache, dass Händel solch starke identitäts- stiftende Wirkung für Halle entfaltet, für ihn ein.

Prof. Dr. Thomas Müller-Bahlke, G. F. Händel, Lithografie von Armando Perfetti, um 1950, nach Hermann Hammann Direktor der Franckeschen Stiftungen (Stiftung Händel-Haus, BS-I, 52)

36 Händel-Festspiele Magazin 2017 KIRCHE UND MUSIK Ich habe viele Werke Händels, auch im Rahmen der Händel-Festspiele, aufgeführt. Mit seiner Donnerstag, 25. Mai 2017 (Christi Himmelfahrt), 19.00 Uhr, Musik geht es mir so, dass ich es gern mit einer guten Beziehung Händel-Haus, Glashalle vergleiche. In solch einer Beziehung ist alles vertraut – und Willkommen in den Höfen des Kirchentags auf dem Weg dennoch erlebt man immer wieder Überraschungen. Orgelanspiel der Mauer-Orgel, S: Kevin Wagner, Veranstalter: Kirchentag auf dem Weg Halle (Saale) – Lutherstadt Eisleben, Eintritt frei

Freitag, 26. Mai 2017, 16.00 Uhr, Marktplatz KMD Prof. Wolfgang Kupke, Evangelische Hochschule für Kirchenmusik Feierstunde am Händel-Denkmal Samstag, 3. Juni 2017, 19.00 Uhr, Georg-Friedrich-Händel HALLE ML: Clemens Flämig, Stadtsingechor zu Halle, Pfeiferstuhl Music Halle, Esther HWV 50b Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle, Kammerorchester der Martin-Luther- Oratorium von G. F. Händel, ML: Fabio Bonizzoni, S: Antonio Giovannini (Altus), Universität Halle-Wittenberg, In Kooperation mit dem Kirchentag unterwegs Raffaella Milanesi (Sopran), Stefanie True (Sopran), Thomas Bauer (Bass), La Freitag, 26. Mai 2017, 19.00 bis 23.00 Uhr Risonanza, Chor der Capella Cracoviensis, Gefördert von der Beauftragten der 15. Orgelnacht Bundesregierung für Kultur und Medien, Tickets: 55, 40, 30, 25, 20 €

19.00 Uhr Dom zu Halle Gerhard Noetzel an der Stephani-Orgel von 1799 Montag, 5. Juni 2017 (Pfingstmontag), 17.00 Uhr, Bartholomäuskirche 20.00 Uhr St. Moritzkirche Thorsten Pech an der Sauer-Orgel von 1925 „Alleluja – Amen” – Musik zur Andacht für die Marktkirche zu Halle 21.00 Uhr Konzerthalle Ulrichskirche Martin Stephan an der Sauer-Orgel von 1980 und die Chapel Royal London 22.00 Uhr Marktkirche zu Halle Irénée Peyrot an der Schuke-Orgel von 1984 Werke von G. F. Händel, F. W. Zachow, W. Croft, H. Purcell und S. Scheidt, In Kooperation mit dem Kirchentag unterwegs, Eintritt frei – freie Platzwahl ML: Alexander Schneider, ensemble polyharmonique, Tickets: 30 €

Freitag, 26. Mai 2017, 19.30 Uhr, Oper Halle Samstag, 10. Juni 2017, 20.00 Uhr, Marktkirche zu Halle Sonntag, 28. Mai 2017, 18.00 Uhr, Oper Halle Messiah HWV 56 (Fassung London 1743) Oratorium von G. F. Händel, Freitag, 2. Juni 2017, 19.00 Uhr, Oper Halle ML: Howard Arman, Concerto Köln, Chor des Bayerischen Rundfunks, Sonntag, 4. Juni 2017, 15.00 Uhr, Oper Halle Präsentiert von LOTTO Sachsen-Anhalt, Tickets: 60, 50, 25 € Jephtha HWV 70, Oratorium von G. F. Händel (szenische Aufführung) ML: Christoph Spering, I: Tatjana Gürbaca, B: Stefan Heyne, K: Silke Willrett, Sonntag, 11. Juni 2017, 17.00 Uhr, Steintor Halle S: Robert Sellier (Jephtha), Svitlana Slyvia (Storgè), Ines Lex (Iphis), Leandro Deutsche Messe (Uraufführung) Marziotte (Hamor), Ki-Hyun Park (Zebul), Händelfestspielorchester Halle, Eine Musik von S. Heucke und G. F. Händel, ML: Steven Sloane, S: Juliane Banse Veranstaltung der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle, Tickets: 75, 60, 45 € (Sopran), Birgit Remmert (Mezzosopran), Tilman Lichdi (Tenor), Michael Nagy

(Bass), Rundfunkchor Berlin, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Im Rahmen Samstag, 27. Mai 2017, 16.00 Uhr, Konzerthalle Ulrichskirche von Luther 2017 – 500 Jahre Reformation, In Kooperation mit dem Deutschen Johannes-Passion Symphonie-Orchester Berlin, Tickets: 20 €, Studierende 15 € ML: Roland Wilson, S.: Ulrike Hofbauer (Sopran), Marie Luise Werneburg (Sopran), Alexander Schneider (Altus), David Erler (Altus), Hans Jörg Mammel FESTGOTTESDIENSTE (Tenor), Tobias Hunger (Tenor), Wolf Matthias Friedrich (Bass), Matthias Vieweg Sonntag, 28. Mai 2017, 10.00 Uhr, Marktkirche zu Halle (Bass),Musica Fiata, Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Festgottesdienst Kultur und Medien, Tickets: 35, 25, 20 €

Sonntag, 4. Juni 2017 (Pfingstsonntag), 10.00 Uhr, Dom zu Halle Sonntag, 28. Mai 2017, 11.00 Uhr, Dom zu Halle Festgottesdienst Ein Lutheraner in Rom Werke von C. F. Cesarini, P. P. Bencini, P. Cannicciari, F. Foggia, B. Pasquini und EINFÜHRUNGSVORTRÄGE G. F. Händel, ML: Alessandro Quarta, Concerto Romano, In Kooperation mit den Dr. Erik Dremel, Theologische Fakultät der Martin-Luther-Universität Internationalen Händel-Festspielen Göttingen, Tickets: 25 € – freie Platzwahl Halle-Wittenberg, Eintritt frei, ca. 30 Minuten Mittwoch, 31. Mai 2017, 19.30 Uhr, Konzerthalle Ulrichskirche Messiah HWV 56, Freitag, 2. Juni 2017, 16.00 Uhr One God Deborah HWV 51, Donnerstag, 1. Juni 2017, 18.00 Uhr Ein interreligiöses Projekt der abrahamitischen Weltreligionen, ML: Mehmet Esther HWV 50b,Samstag, 3. Juni 2017, 18.00 Uhr

C. Yeşilçay, S: Katja Stuber (Sopran), Michal Elia Kamal (Hebr. Sängerin), SONDERFÜHRUNGEN UND EXKURSION Ibrahim Suat Erbay und Ahmet Calışır (Sufigesang), Universitätschor Halle „Johann Friedrich Reichardt“, Marktkantorei Halle, Pera Ensemble, Gefördert Samstag, 27. Mai 2017, 11.00 Uhr, Wilhelm-Friedemann-Bach-Haus von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, „Lasset uns den Herren preisen“ – Zur Geschichte der protestanti- Tickets: 40, 30, Hörplatz 20 € schen Kirchenmusik in Halle

Führung: Dr. Konstanze Musketa (Stiftung Händel-Haus), Tickets: 7 €, Donnerstag, 1. Juni 2017, 19.00Uhr, Marktkirche zu Halle Teilnehmerzahl begrenzt, Reservierung bis 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn Deborah HWV 51 möglich Tel. 0345 500 90 103, [email protected] Oratorium von G. F. Händel, ML: Jan Tomasz Adamus, S: Hasnaa Bennani (Sopran), Rebecca Bottone (Sopran), Xavier Sabata (Altus), Michal Czerniawski Samstag, 27. Mai 2017, 18.00 Uhr, Händel-Haus, Museumskasse (Altus), Jacek Ozimkowski (Bass), Chor und Orchester Capella Cracoviensis, „Ach, wie hungert meine Gemüte ...“ Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Rundgang mit dem Ensemble Parfois Parfait, Tickets: 7 €, Teilnehmerzahl Tickets: 50, 40, 25 € begrenzt, keine Sitzplätze, Reservierung bis 15 Minuten vor Veranstaltungsbe-

ginn möglich, Tel: 0345 500 90 103, [email protected] Freitag, 2. Juni 2017, 17.00 Uhr, Dom zu Halle Messiah HWV 56 (Dubliner Fassung) Freitag, 2. Juni 2017, 9.00 Uhr, Hallmarkt Oratorium von G. F. Händel, ML: Jonathan Sells, ’s Knot baroque „Ich bin ein Mansfeldisch Kind“ – Wege zu Luther collective, Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Exkursion nach Eisleben und Mansfeld mit Orgelanspiel, Preis pro Person: 62 € Medien, Tickets: 60, 50, 25 € inkl. Verpflegungspäckchen

Händel-Festspiele Magazin 2017 37 HÄNDEL IN HALLE Festspielthema: „Original? – Fälschung?“

Der Grüne Hof gibt seine Geheimnisse preis

Bernd Hofestädt

Die Gebäude im Museumskomplex des Händel-Hauses waren einst repräsentativer Wohnsitz von Hofbeamten, aber auch der Mätressen der Kirchenfürsten. Der Autor recherchierte im letzten Jahr und brachte erstaunliche Ergebnisse zutage. Spannende Einsichten in die alte Anlage, die heute die Stiftung Händel-Haus beherbergt. Unter dem Dach des Grünen Hofes befinden sich außer der Stiftung Händel-Haus mit ihren Mitarbeitern u. a. auch die Redaktion der Hallischen Händel-Ausgabe, die Geschäfts- stellen der Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft e.V. und des Freundes- und Förderkreises des Händel-Hauses zu Halle e.V.

Der Grüne Hof war über Jahrhunderte ein sagenumwobener Ort storben sein müsse. Tatsächlich aber findet sich im Sterberegister im Herzen der Saalestadt. Schultze-Galléra verortete ihn in dem der Marktkirche für das Jahr 1600 die Eintragung „NB. Fraw Mar- gleichnamigen Vorwerk des Amtes Giebichenstein vor dem halli- greta Schöpperitzen oder die Fraw Zum Grünen Hoffe. Vnser . 3. schen Steintor, obwohl er wusste, dass der namengebende Hof Herrenn Das gantze . geleut. Die Curent schüler. Hora . 3.“ (s. Abb. im Residenzviertel der Innenstadt gelegen haben muss.[1] Nun S. 39) [3], und zwar eingeschoben zwischen dem 12. Oktober und kann mit der genauen Lage auch ein Gut- dem 1. November. Mit dem Namen der Frau teil der Geschichte dieses historischen Ge- war mir der entscheidende Schlüssel in die mäuers und seiner Bewohner dargelegt Hand gegeben. Neben den Eintragungen werden.[2] Und es ist kein anderer Platz als in den Kirchenbüchern, wo sie tatsächlich der heute mit Große Nikolaistraße 6 be- meist nur als die anonyme „Frau zum Grü- zeichnete Nachbarhof von Händels Ge- nen Hofe“ erscheint, fand ich sie unter ih- burtshaus (Große Nikolaistr. 5), der, seit rem bürgerlichen Namen im Lehenbuch von 1985 in dessen Museumskomplex einbe- 1608 und dann vor allem in den entspre- zogen, diesem mit Bohlenstube, Kammer- chenden Akten des Berggerichts Halle.[4] musiksaal und Renaissanceraum zusätzlich Jetzt kann ihr Leben schon in weiten Teilen historisches Flair verleiht. als faktisch gesichert gelten. Sie ist wohl um Wie so oft war der Stadtgottesacker mit das Jahr 1540 geboren und tritt 21 Jahre seinen 94 Schwibbögen Ausgangspunkt später ins Rampenlicht der Geschichte, als meiner Forschungen. Die dortige Nummer dem hallischen Superintendenten M. Sebas- 69 gehörte im Jahre 1590 der bisher na- tian Boetius (1515–1573) das Gerücht zu menlosen „Frau zum Grünen Hofe“. Von Ohren kommt, dass eine junge Frau am dieser nahm Schultze-Galléra fälschlicher- Neumarkt behauptet, vom Erzbischof Sigis- Hall in Sachsen, J. Wüsthoff, in Chronik weise an, dass sie vor diesem Zeitpunkt ge- von G. Olearius (Stiftung Händel-Haus, BS IIa) mund (s. Abb. S. 38) schwanger zu sein.

38 Händel-Festspiele Magazin 2017 Festspielthema: „Original? – Fälschung?“

nicht nennt, besteht kein Zweifel, dass es sich um Margaretha Schöpperitz handelt. Ihr mit Sigismund gezeugter Sohn hieß Sigis- mund Friedrich und wurde am 16. Oktober 1581 begraben. Ein zweites Kind, die Tochter Hedwig Sophia, verkauft zusammen mit der Mutter 1588 den mittlerweile sanierungsbedürftigen Grünen Hof an den Hofbeamten Dr. jur. Johann Juncker (†1593). Die Mut- ter zieht sich danach auf das genannte Vorwerk am Steintor zu- rück, von der Tochter gibt es keine weiteren Nachrichten.

Besitzer des Grünen Hofes vor und nach Margaretha Schöpperitz Ob wir es schon im Jahre 1425 bei dem „hus in der Niclawsstrasze gelegen gnant czum grunen dille“ mit dem Grünen Hof zu tun haben, ist unklar. Mit Hilfe der dem Lehenbuch zu entnehmenden Liste für den der Kleinen Klausstraße zugeordneten Hof (Nr. 529 – das benachbar- Der Grüne Hof vor der Restaurierung 1983 (Fotoarchiv Landesamt für te Händel-Haus trug damals die Nr. 528) lässt sich mühelos die Denkmalpflege und Archäologie) bzw. im Jahre 2016 (Foto: Bernd Hofestädt) Besitzerfolge von 1528 bis 1680 rekonstruieren. Als ersten Inha- In mehreren Briefen, deren Entwürfe erhalten sind,[5] versucht der ber können wir so den mutmaßlichen Hofbeamten Andreas v. Pfarrer, seinen jungen Dienstherrn von der Schädlichkeit dieser Helfta ermitteln, dessen Erben die Schwiegersöhne Christoph Beziehung zu überzeugen, muss aber schließlich kapitulieren, als Nopel und Simon Franck (um 1500 –1546/47) waren, letzterer das Kind, ein Knabe, kurz vor dem 14. September 1561 geboren Meisterschüler Lucas Cranachs d. Ä. und Hofmaler Kardinal Alb- und getauft wird. Obwohl Boetius den Namen der „Concubina“ rechts (1490–1545).

Händel-Festspiele Magazin 2017 39 Unter den nachfolgenden Besitzern fällt vor allem Hans v. Schönitz auf, der unglückliche 1535 hingerichtete Günstling Albrechts. In der Tat belegen Rechnungen, dass Schönitz in den Jahren 1532–34 im Auftrage seines Herrn etwa 250 Gulden am Grünen Hof ver- baute. Das geschah offenbar für niemand anderes als für Albrechts Maitresse Agnes Pleß (1502–1547), die, mit Schönitz seit 1533 im Besitz des Hofes, gemeinsam mit Albrecht und Franck Halle 1541 in Richtung Aschaffenburg verließ. Albrecht selbst hatte in einer Urkunde zur Auflösung des Neuen Stifts mit Datum Calbe, den 9. Februar 1541, neben mancher Repressalie gegen die hallischen Bürger festgelegt: „Auch sollen unsere beide nawe und alte heus- zere bey dem stiffte zur cantzley und rathstuben gebraucht wer- den; aber das hausz zum Grunen hofe soll in unser gewaltt und macht bleiben, domit unsers gefallens zu thun und zu lassen, ane menniglichs einrede.“ Von Aschaffenburg aus ließ allerdings Agnes 1542 über Mittelsmänner den Grünen Hof an den Juristen Dr. Heinrich Eberhausen verkaufen. Sie starb 1547 als reiche Frau in ihrer Wahlheimat, obwohl Agenten der von Albrecht geprellten Bistümer bis zuletzt versuchten, ihr die von diesem zugesteckten Kleinodien und Schätze abzuringen. Auf Grund dieser Aktivitäten ist ihre Lebensgeschichte relativ gut belegbar. Auf Eberhausen folgte dann Margaretha Schöpperitz. Zwar soll ihr Erzbischof Sigismund den Hof schon früher zu ihr und ihrer Kinder Nutzen gesichert haben, ein Lehnbrief wurde ihr aber erst 1568 ausgestellt und 1577 erneuert. Die sie betreffenden Akten erhel- len übrigens noch einige interessante Details. Wir erfahren, dass der Hof großzügig angelegt war mit diversen Räumen, Nebenge- lassen, Obstbäumen und Anpflanzungen und zudem über „Röhr- wasser“, also Frischwasserversorgung, verfügte. Zudem belegt der Erzbischof Sigismund (1538-1566), Abbildung nach J. Chr. Dreyhaupt (Foto: Archiv) Verkauf von 1588, dass Margaretha im Gegensatz zu ihrer Tochter nicht schreiben konnte! dass das Haus mit der Nummer 975, nunmehr ohne Nennung des Im 17. Jahrhundert besaßen die Engelbrechts den Hof, wieder althergebrachten Namens Grüner Hof, zu „Handlung und Anle- eine Familie von Juristen. 1689 erwarb ihn dann die hugenottische gung einer Fabrik“ geeignet sei, eine Front von 12 Fenstern (wie Flüchtlingsfamilie Le Clerc und betrieb hier eine Textilmanufaktur. heute noch im Obergeschoss) sowie „einen sehr großen Hof, gro- Mehr als 100 Jahre später, im Jahre 1802, bot die Witwe Justina ßen aus 2 Absätzen bestehenden […] Garten,“ habe. Es gäbe in Margaretha Dedicke den Hof zum Verkauf an. Durch ihre Anzeige dem Vorder- und den doppelten Hintergebäuden 24 heizbare im Hallischen Patriotischen Wochenblatt ist eine relativ genaue Zimmer, ebenso viele „Kammern, 14 Küchen, ein offenes Kauf- Beschreibung der Immobilie auf uns gekommen. Wir erfahren, mannsgewölbe und ein dazu gehöriges Niederlagegewölbe,

Die Entstehung der für Halle ziemlich einzigartigen Bohlenstube datieren Experten heute in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts, die der Wandbilder auf dessen Ende. Im oberen Bereich der Wände finden sich in Rundbögen biblische Darstellungen, die dies bestätigen. So gleicht etwa die Szene „Der Sündenfall“ an der Westwand der Stube auffällig dem Kupferstich des Niederländers Hendrick Goltzius (1558-1616/17) von 1585 (Abb. rechts), der dem unbekannten Maler der Temperabilder offenbar als Vorlage diente (s. Abb. links). Als Auftraggeber für die Gestaltung käme demnach Dr. Juncker in Frage. (Foto: Bernd Hofestädt)

40 Händel-Festspiele Magazin 2017 7 Keller, Waschhaus, dreyfaches Röhrwasser in Hofe, Waschhaus [1] Siehe u.a. Siegmar Baron von Schultze-Galléra: Topographie der Häuser- und und Garten“, schließlich Ställe für sechs Pferde mit Wagenremise Straßengeschichte der Stadt Halle a. d. Saale, 1. Bd., Altstadt, Halle 1920, S. 194. [2] Erstveröffentlichung der Forschungen unter dem Titel: Margaretha Schöpperitz (um und diverse separate Dachböden. Ein höchst stattliches Anwesen! 1540 – 1600), die Frau zum Grünen Hofe - Fakten zu ihrer Person, ihrem Umfeld und Noch 1938 weist das hallische Adressbuch mehr als 40 Mietpar- ihrem Wohnort neben Händels Geburtshaus, in: Ekkehard, Familien- und teien in dem Hof aus, nachdem zu Beginn des 20. Jahrhunderts regionalgeschichtliche Forschungen, Hefte 3 und 4 (2016) sowie 1 (2017). der Kaufmann Winzer versucht hatte, über figuralenS chmuck der [3] Sterberegister Unser Lieben Frauen (Marktkirche) 1600, S. 63. Indizien in den Fassade den Eindruck zu erwecken, es handele sich bei dem Hof Kirchenrechnungen der Kirche deuten darauf hin, dass Margaretha am Tage Simon und Judæ, dem 28. Oktober 1600, im Bogen 69 begraben wurde. um das Geburtshaus des Komponisten. Im Vorfeld der großange- [4] Das Lehenbuch von 1608 im Stadtarchiv Halle ist das nach Straßen geordnete legten Bach-Händel-Schütz-Ehrung 1985 wurde unter anderem Verzeichnis der Hausbesitzer. Es ist gewissermaßen ein Register der Akten des die Bohlenstube restauriert, dazu die hässlichen Garagen im In- Berggerichts Halle (im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt unter Rep. Db AIa 14), in nenhof und in den Untergeschossen der Wohnhäuser entfernt. Es denen u.a. die Hausverkäufe seit 1528 verzeichnet sind. entstand ein höchst eindrucksvolles bauliches Ensemble, insbeson- [5] Sebastian Boetius: Dialogismoi, Manuskript, Halle 1561, als Ms 58 im Besitz der Marienbibliothek Halle. dere, wenn man die mannigfachen Schwierigkeiten bei der Reali- sierung eines solchen Bauvorhabens in DDR-Zeiten bedenkt. Welche Konsequenzen sollten aus den hier dargelegten Forschun- gen gezogen werden? Auf jeden Fall sollte der in Vergessenheit geratene alte Name des Hofes eine Wiederbelebung erfahren, um Mittwoch, 31. Mai 2017, 15.00 Uhr, so seine bewegte Geschichte wieder ins Interesse des Publikums Samstag, 3. Juni 2017, 11.00 Uhr, zu rücken! Mittwoch, 7. Juni 2017, 15.00 Uhr, Samstag, 10. Juni 2017, 11.00 Uhr, Händel-Haus, Großer Hof Händel und die Musikstadt Halle Eine Stadtführung zu Fuß mit Gästeführerin Ingeborg Schulz Tickets: 7 €, Dauer ca. 2 Stunden

Samstag, 10. Juni 2017, 15.00 bis 18.00 Uhr, Händel-Haus, Großer Hof Sterbeeintrag der „Fraw Margreta Schöpperitzen oder die Fraw Zum Grünen Hoffe. Fest für die ganze Familie Vnser . 3. Herrenn Das gantze . geleut. Die Curent schüler. Hora . 3.“ Eintritt frei im Kirchenbuch der Marktkirche (Foto: Bernd Hofestädt)

Stadtwerke Halle MITTEN IM KULTURLEBEN

Händel-Festspiele Magazin 2017 41 www.swh.de 42 Händel-Festspiele Magazin 2017 HÄNDEL IN HALLE Festspielthema: „Original? – Fälschung?“

VEchtom echten oder und vom fake? „falschen“ Händel-Haus

Karl Altenburg

Im Rahmen der diesjährigen Jahresausstellung „Echt oder Fake? – Bei uns ist alles original“ dreht sich alles um die vielen Originale, Kopien und Fälschungen in den Sammlungen der Stiftung Händel-Haus. Ein Objekt rückt dabei ganz besonders in den Fokus: das Händel-Haus selbst! Hatte das eindrucksvolle Gebäude sein heutiges Erscheinungsbild bereits zur Händel-Zeit? Wieviel originale oder vielmehr „echte“ Bausubstanz ist heute überhaupt noch vorhanden?

Das markante Mansarddach in seiner heutigen Form hat Georg Friedrich Händel beispielsweise nicht mehr erlebt: Dendrochrono- logische Untersuchungen an Dachbalken des Gebäudes ergaben, dass eine Errichtung des aktuellen Daches erst nach 1780 erfolgt ist – nur ein einzelner Sparren konnte auf 1534 datiert werden und stammt vermutlich noch von einem Vorgänger-Dach. Will man die älteste Bausubstanz des Händel-Hauses entdecken, muss man eine steile Wendeltreppe hinabsteigen in den Gewöl- bekeller, der sich unmittelbar unterhalb von Museumskasse und -shop befindet. Er stammt aus dem Mittelalter, also vermutlich noch von einem Vorgängerbau des heutigen Händel-Hauses. Oberhalb des Gewölbekellers und entlang der Kleinen Ulrichstra- ße erstreckt sich der nächstältere Gebäudeteil. Der gesamte Ab- schnitt wurde im Renaissance-Zeitalter etappenweise errichtet: Vielleicht wurde den ehemaligen Bewohnern das Gebäude schon nach kurzer Zeit zu klein, so dass ein Anbau in nördlicher Richtung nötig wurde? Die Begrenzung durch das Gebäude der Musikinstrumenten- ausstellung bestand seinerzeit noch nicht, dort befand sich viel- leicht ein Garten und / oder auch eine kleine Ein- und Ausfahrt in den Hof. Eine weitere Einfahrt befand sich direkt neben dem Nachbargebäude Nikolaistraße 6 – sie ist auf alten Fotografien des Händel-Hauses noch deutlich zu erkennen.

links: Hall in Sachsen, Stadtplan von J. Wüsthoff (um 1667), in Chronik von G. Olearius, Archiv Stiftung Händel-Haus, BS II a rechts: Das Händel-Haus um 1900, Archiv Stiftung Händel-Haus, BS IV-459

Händel-Festspiele Magazin 2017 43 Auf der ältesten Darstellung des Händel-Hauses – einem Stadt- plan aus dem Jahr 1667 – zeigt sich das spätere Händel-Haus nicht nur mit einem langgezogenen Satteldach und einer Gie- belwand Richtung Nikolaistraße, sondern auch mit einer deutli- chen Lücke Richtung Nikolaistraße 6. Da Georg Händel, der Vater des berühmten Komponisten, das Grundstück im Jahr zu- vor erworben hatte, ist es durchaus denkbar, dass die Familie Händel das Haus in etwa diesem Zustand bewohnte.

Die Große Nikolaistraße 6 – das „falsche“ Händel-Haus

Direkt neben der Nikolaistraße 5 befindet sich die Nummer 6 – ein geradezu riesiger Innenstadthof mit einem massiven, wenn auch schlicht gestalteten Straßengebäude. Seit 1985 gehören beide Gebäude zusammen und sind demnach gleichermaßen „Händel-Häuser“. Noch vor 120 Jahren prangte über dem Tor- bogen der Nikolaistraße 6 eine wuchtige Händel-Büste und blickte mit erhabener Miene auf die Fußgänger herab. Der da- malige Besitzer des Gebäudes, der Kaufmann Karl Julius Winzer, hatte es kurzerhand zum Geburtshaus Georg Friedrich Händels erklärt und im barocken Stil umgestaltet: So zierten neben der erwähnten Büste auch die Namen mehrerer Händel-Oratorien die Straßenfassade. Tatsächlich war zu diesem Zeitpunkt der genaue Standort des Händel-Hauses noch nicht endgültig geklärt. Zahlreiche Adress- änderungen der zurückliegenden Jahrhunderte hatten für nach- haltige Verwirrung gesorgt und erst in den 1920er Jahren konn- te die Nikolaistraße 5 eindeutig als Händel-Haus identifiziert werden. Doch auch das „falsche“ Händel-Haus ist ein herausra- gendes Geschichts- und Baudenkmal mit einer überaus beweg- ten Geschichte. Erst kürzlich haben Forschungen des Historikers Bernd Hofestädt hier die Wohnstätte der „Frau zum Grünen Hof“, der Geliebten von Erzbischof Sigismund, verorten können. Für welchen Vorbewohner die prachtvolle Bohlenstube im Ober- Das „falsche“ Händel-Haus, Große Nikolaistraße 6, Postkarte um 1910, Archiv geschoss des Gebäudes errichtet wurde, ist bis heute nicht ge- Stiftung Händel-Haus klärt. Bei ihr handelt es sich um das älteste, (fast) vollständig Eine Händel-Büste sowie die Namen der Oratorien „“, „Messias“, „Makabbaeus“, „Jubilate“, „“ u. a. zierten die Fassade. erhaltene Zimmer innerhalb der Räumlichkeiten der Stiftung Händel-Haus. Dieser Zustand ist alles andere als selbstverständ- lich, denn der Raum erfuhr im 19. und 20. Jahrhundert zahlrei- che Eingriffe in seine Substanz. So kommt es geradezu einem Wunder gleich, dass sich ein beträchtlicher Teil der farblichen

Gefragt als Vertreterin der Landes- Ausgestaltung dieses repräsentativen Raumes erhalten hat. gesellschaft, die unter anderem für das Tourismus- marketing zuständig ist, denke ich zuallererst daran, dass die Händel-Festspiele in G. F. Händels Geburtsstadt Halle ein absolutes Highlight im Musikland Sachsen-Anhalt sind. Mit seinen großartigen Konzerten und hochkarätigen Veranstaltungen ist es alljährlich ein Reiseanlass, mit dem es gelingt Gäste aus dem In- und Ausland in die Stadt zu ziehen und so einen erheblichen Beitrag für das internationale Renommee des Kulturreiselandes Sachsen-Anhalt zu leisten. Besonders die Brückenschläge zu anderen Musik- richtungen wie dem Jazz und Rock machen das Programm spannend für Jung und Alt. Das größte Musikfest in Sachsen-Anhalt überzeugt immer wieder durch ein faszinierendes und vielfältiges Programm. Ich mag auch die Spielstätten wie das Händel-Haus, den Dom, die Franckeschen Stiftungen oder auch die Gastspiele im Goethe-Theater Bad Lauchstädt sehr.

Bettina Quäschning, Bohlenstube (Foto: Patricia Reese) IMG-Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH

44 Händel-Festspiele Magazin 2017 Das hallische Händel-Haus in Daten Im heutigen Händel-Haus wurde 1685 der Komponist Georg Schützei mit der Ausstellung „Historische Musikinstrumente“ und Friedrich Händel geboren, er lebte hier bis zu seiner Übersiedlung das Wilhelm-Friedemann-Bach-Haus in der Große Klausstraße 12 nach Hamburg 1703. Das Geburtshaus verblieb bis zum Jahre mit der Ausstellung „Musikstadt Halle“. 1782 in Familienbesitz. Die Händel-Festspiele finden jedes Jahr von Ende Mai bis Mitte Seit 1784 kam das Gebäude nacheinander in die Hand von Juni statt und sind eines der wichtigsten Barockmusikfestivals verschiedenen Kaufleuten und wurde immer wieder verändert Deutschlands. und umgebaut. 1937 erwarb die Stadt Halle das Gebäude und begann mit den Vorbereitungen zur Einrichtung eines Musikmuseums. Am 22. Februar 1948 fand hier das erste Konzert statt, und am 13. Juni 1948 erfolgte die Eröffnung des Händel-Museums. In den 1950er Jahren sowie 1984/85 und 2008/09 wurde das Händel-Haus jeweils von Grund auf saniert. Im Händel-Haus stehen 600 Quadratmeter Ausstellungsfläche auf zwei Etagen zur Verfügung. Unter dem Dach der Stiftung Händel-Haus arbeiten Museums- mitarbeiter, eine Händel-Forschungsstelle, das Restaurierungsatelier und die Organisatoren der Händel-Festspiele. Des Weiteren beher- bergt das Haus die Geschäftsstellen der Georg-Friedrich-Händel- Gesellschaft e. V. und des Freundes- und Förderkreises des Händel- Hauses zu Halle e. V. Zur Stiftung Händel-Haus gehören neben Händels Geburtshaus, in dem die Dauerausstellung „Händel – der Händels Geburtshaus, älteste bekannte Abbildung anonymer Kupferstich, abgebildet in „The Illustrated London News“ 1859, nach einer Europäer“ gezeigt wird, noch die angrenzende so genannte Photographie von C. Klingemann, Stiftung Händel-Haus BS-IIa, 7

Kann denn Händel S ünde sein?

www.kathi.deHändel-Festspiele Magazin 2017 45 HÄNDEL IN HALLE HÖREN SEHEN INFORMIEREN ERLEBEN ERINNERN

20 Jahre Senioren-Kolleg im Händel-Haus mit Dr. Karin Zauft: Die Stiftung Händel-Haus sagt Danke!

Schon längst kein Geheimtipp mehr – und ren-Kolleg“ in der jetzigen dramaturgischen nicht nur für Hallenser – ist das seit nun- Form statt und avancierte zur erfolgreichs- mehr 20 Jahren laufende Senioren-Kolleg ten Veranstaltungsreihe des Hauses. Auf- im Händel-Haus. Eigentlich ist die von grund der enormen Nachfrage wurde ein Dr. Karin Zauft geleitete Veranstaltungsrei- Abonnement eingerichtet. Für Kurzent- he alles andere als nur ein Kollegium für schlossene gibt es jedoch auch noch Karten Senioren. Es ist das Zusammenspiel von unmittelbar vor Beginn. Bis zum Ende der Bild, Dichtung, Musik und Information, was Saison 2017/18 liegen die Themen bereits alle Teilnehmer an den Vorträgen besonders vor: Sie reichen von Luthers Einfluss auf die schätzen und lieben. Die Themen erfassen europäische Musikentwicklung über weih- die gesamte Breite musikgeschichtlicher nachtliche Klänge bis hin zu exotischen Ge- Sujets. schichten auf der Opernbühne. Jede Veran- Mancher Hallenser fand über die vielseiti- staltung findet zweimal statt – und das vor gen Vorträge erstmalig den Weg in Händels ausverkauftem Saal. renommiertes Geburtshaus und wurde so Ein Besucher aus Dresden formulierte es vor zum begeisterten Dauer-Teilnehmer dieser kurzem so: „Man kommt mehr oder weni- Dr. Karin Zaúft (Foto: Patricia Reese) Veranstaltungsreihe. ger nichts ahnend ins Händel-Haus und Schon seit 1971 hält die Musikwissen- erlebt so etwas: eine Veranstaltung von er- beziehungsvollen Bildern, unterhaltend, schaftlerin Vorträge mit und über Musik im lesenem Genuss mit seltenen und hervorra- charmant und kenntnisreich geführt von Händel-Haus. Seit 1998 findet das „Senio- genden musikalischen Aufnahmen, mit sachkundiger weiblicher Hand…“.

DOMPLATZ • HALLE (SAALE)

SAMSTAG • 3. JUNI 2017 15 – 18 UHR • EINTRITT FREI

Mit dem Sächsischen Blechbläser- quintett und großem Festprogramm.

Das barocke Familienfest im Rahmen der Händel-Festspiele.

46 Händel-Festspiele Magazin 2017 Initiiert durch die Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH • Hansering 19 • 06108 Halle (Saale) • www.hwgmbh.de

HWG_anz_Haendelfestspielmag_1/2seitig_210x140mm_2017.indd 1 11.04.17 10:57 HÄNDEL IN HALLE HÖREN SEHEN INFORMIEREN ERLEBEN ERINNERN

Händel für die ganze Familie Das Familien-Barockfest lässt den Domplatz in historischem Glanz erstrahlen

„Händel ist der größte Komponist, der je lebte“, so heißt es 1824 von keinem Geringeren als Ludwig van Beethoven. Und auch Wolfgang Amadeus Mozart wusste zuvor „Händel weiß am bes- ten, was großen Effekt tut.“ Das sind wahrlich große Worte für einen Komponisten, der es mit seinen Werken geschafft hatte, Familien-Barockfest auf dem Domplatz (Foto: Patricia Reese) erstmals nach seinem Tod 1759 nicht sofort in Vergessenheit zu geraten. Noch heute ist Georg Friedrich Händel populär, wird rahmt von der Neuen Residenz, dem halleschen Dom und der Zoo- geehrt und vor allem gespielt. Seine Musik weckt Emotionen und logie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erblüht ein weiß auch heute noch Musiker wie Publikum gleichermaßen auf barocker Kaffeegarten: Eine große Bühne zu Ehren Händels, üppi- der ganzen Welt zu begeistern. Dabei sind stets die Auseinander- ge Blumenarrangements und barocke Hingucker lassen diesen setzung und Neuinterpretationen seiner Musik Thema bei den Nachmittag für die ganze Familie zum Erlebnis werden. Eingeladen Händel-Festspielen in Halle. Und so feiern jedes Jahr Musiker, sind Gäste der Saalestadt sowie Hallenserinnen und Hallenser glei- Interpreten und Publikum aus der ganzen Welt in der Saalestadt chermaßen. Dabei wollen nicht nur originelle und farbintensive deren großen Sohn. Kreationen der barocken Mode, sondern auch die Tanzakrobatin Erstmals zeigte im letzten Jahr die Veranstaltung „Handel for AnneKa Luft die Besucher bezaubern. Musikalisch wird bereits am Brass“ eine weitere Facette der Interpretationsmöglichkeiten von Nachmittag mit der Formation „BaRock the House“ auf Händel Händels Werken. Exklusiv für ein Blechbläser-Ensemble wurden eingestimmt. Dann trifft Jazz auf Barockmusik, Cembalo auf Violi- u. a. das berühmte „Hallelujah“ aus Händels „Messiah“ oder ne – ein Crossover der besonderen Art. Für die kleinen Besucher auch weniger bekannte Stücke des Komponisten arrangiert. Auch gibt es verschiedenste Angebote von SchlossArek. in diesem Jahr steht diese besondere Veranstaltung im Programm Das Familien-Barockfest zeigt einmal mehr, wie vielfältig die Hän- der Händel-Festspiele – erneut mit der großzügigen Unterstützung del-Festspiele sind und wie wandlungsfähig die Musik von Georg der Halleschen Wohnungsgesellschaft mbH (HWG). Friedrich Händel sein kann. Das Konzert „Handel for Brass“ ist wieder Teil des Familien-Barock- festes der HWG. Das Konzertformat feierte mit mehr als 1.000 TIPP: Im Festspielkalender ab Seite 52 gibt es zahlreiche weitere Veranstaltungen Besuchern im letzten Jahr seine Premiere. Auf dem Domplatz, um- für die Familie zu entdecken!

Samstag, 3. Juni 2017, Domplatz (Open-Air) Familien-Barockfest 15.00 Uhr Ballerina-Barock. Bezaubernde Tanzakrobatik von AnneKa Luft 15.30 Uhr „BaRock the House“. Jazz trifft Barockmusik – ein modernes Barockkonzert 16.30 Uhr „Gnadenlos schick“. Barocke Modenschau mit einzigartigen, farbintensiven und originellen Kreationen 17.00 Uhr „Handel for Brass“. Musik von Georg Friedrich Händel u. a. in Transkriptionen für Blechbläser Sächsisches Blechbläserquintett der Sächsischen Blechbläserphilharmonie Mit freundlicher Unterstützung der Halleschen Wohnungsgesellschaft mbH Eintritt frei

Prächtige Stimmung bei der Premiere von „Handel for Brass“ im vergangenen Jahr (Foto: Jessen Mordhorst)

Händel-Festspiele Magazin 2017 47 HÄNDEL IN HALLE HÖREN SEHEN INFORMIEREN ERLEBEN ERINNERN

INFORMIEREN HÖREN Neu im Händel-Haus-Shop: Stu- Einblicke dien der Stiftung Händel-Haus Der Einblick in die Entstehung von – Band 4 erschienen Musikwerken oder das Wissen um Kompositionsweisen kann ein noch Die Monografie zu Händels „Israel in geschichte, der Diskussion um die intensiveres Hören ermöglichen. Die Egypt“, erschienen in der Reihe „Studien Aufführungspraxis Alter Musik, beschreibt Einführungsvorträge mit Dr. Erik Dre- der Stiftung Händel-Haus“, beruht auf der das Phänomen der Massenaufführungen mel begleiten die Konzerte am 1., 2., Auswertung einer Fülle von Quellenmaterial und wertet die wissenschaftliche und die 3., 5. und 6. Juni immer in der Glas- und zeigt die ununterbrochene Auffüh- belletristische Literatur hinsichtlich der Be- halle im Händel-Haus jeweils eine rungsgeschichte in all ihren Facetten, um- urteilung des Oratoriums aus. Die Anhänge Stunde vor Konzertbeginn gemäß fasst verschiedene Aspekte der Entste- bieten detaillierte Übersichten über die in dem Motto: Musik entdecken, Hin- hungs-, Überlieferungs- und Bearbeitungs- Großbritannien und Deutschland nachweis- tergründe erfahren, Zusammenhän- baren Aufführungen und die Inhalte der ge verstehen. verschiedenen Bearbeitungen – bis hin zur Selbstverständlich ist der Besuch der nationalsozialistischen Textfassung „Der Einführungsvorträge für jeden Besu- Opfersieg bei Walstatt“. Dem Leser eröff- cher kostenfrei. nen sich mit diesem Buch neue und teils Nehmen Sie sich die Zeit und lassen auch überraschende Blickwinkel auf die Re- Sie sich bei den folgenden Veranstal- zeption von Händels „Israel in Egypt“. Der tungen auf einen wissenden Musik- Band ist im Museumsshop des Händel- genuss einstimmen! Hauses zum Preis von 59 € erhältlich. Termine: 1. Juni 2017, 18.00 Uhr, Deborah INFO: Studien der Stiftung Händel-Haus, Band 4: An- | 2. Juni 2017, 16.00 Uhr, Messiah | 3. Juni nette Landgraf, Händels „Israel in Egypt“, Rezeptions- 2017, 18.00 Uhr, Esther | 5. Juni 2017, 14.00 geschichte von 1739 bis zur Mitte des 20. Jahrhun- Uhr, Festkonzert mit Juan Sancho | 6. Juni derts; ortus musikverlag Beeskow 2016; Broschur, 2017, 18.30 Uhr, Aci, Galatea e Polifemo VIII + 405 Seiten; ISBN 978-3-937788-51-7

ERINNERN

Trevor has his 70th birthday!

Das letzte Mal gab Trevor Pinnock 2009 (Händels „Theodora“) in Halle ein Kon- zert. Bis dahin war der außerordentlich vielseitige Musiker häufiger Gast der Hän- del-Festspiele: Vom Cembalo aus dirigierte der Brite einfühlsam 35 Jahre das von ihm gegründete Ensemble „The English Con- cert“ und war über viele Jahre hinweg Trevor Pinnock im Händel-Haus 2004 maßstabsetzend in Sachen Barock und (Foto: Archiv Stiftung Händel-Haus) Klassik. Unvergessen ist die Festspiel-Auf- führung von Händels „Tamerlano“ 2001 als Dirigent gefragt. Für seine engagierte ben!“ (A. Braun, Toccata 2/2017) Im De- im Goethe-Theater Bad Lauchstädt, die Arbeit erhielt er 1999 den Händel-Preis der zember 2016 feierte der Ausnahmekünst- ZDF/3sat aufzeichnete und Arthaus Musik Stadt Halle. Sein Credo: „Musik erfüllt ler Trevor Pinnock seinen 70. Geburtstag. als DVD herausgegeben hat. mich einfach mit Freude. … das ist in ge- TIPP: Die hochgelobte „Tamerlano“-Produktion von Seit 2003 widmet er sich intensiv dem wisser Weise der Sinn meines Lebens, diese 2001 ist als DVD im Museumsshop im Händel-Haus Cembalospiel, der Kammermusik und ist Freude an andere Menschen weiterzuge- erhältlich.

48 Händel-Festspiele Magazin 2017 HÄNDEL IN HALLE HÖREN SEHEN INFORMIEREN ERLEBEN ERINNERN

ERINNERN HÖREN Aktive Händel-Freunde Händel on air wurden geehrt! MDR KULTUR Sonntag, 28. Mai 2017, 16.00 Uhr, Zum ersten Mal in der nunmehr fast Konzerthalle Ulrichskirche 27-jährigen Geschichte des „Freundes- Festkonzert mit Ann Hallenberg: und Förderkreises des Händel-Hauses zu Carnevale 1729 Halle e. V.“ wurden am 21. Januar 2017 Werke von G. M. Orlandini, L. Leo, zur Jahreshauptversammlung auf der G. Giacomelli, G. F. Händel u. a. Grundlage der neuen Satzung Ehrenmit- Musikalische Leitung: Maxim glieder ernannt. Aus den Händen des Vor- Emelyanychev sitzenden, Dr. Christoph Rink, und seines Solistin: Ann Hallenberg (Mezzosopran) Stellvertreters, Prof. Dr. Jürgen Stolzenberg, Il Pomo d’Oro erhielten drei verdienstvolle Händelianer Sendung am 28. Mai ab 19.30 Uhr die Urkunde über die Ehrenmitgliedschaft: Dr. Edwin Werner, der langjährige Direktor Deutschlandradio Kultur des Händel-Hauses und Mitglied des Bei- Prof. Dr. Manfred Rätzer, Dr. habil. Karin Zauft und Montag, 5. Juni 2017 (Pfingstmon- Dr. Edwin Werner (v. l. n. r.) mit der Urkunde über die rats, Frau Dr. habil. Karin Zauft, seit über tag), 17.00 Uhr, Bartholomäuskirche Ehrenmitgliedschaft im „Freundes- und Förderkreis des 20 Jahren Leiterin des „Seniorenkollegs“ Händel-Hauses zu Halle“ (Foto: Teresa Ramer-Wünsche) „Alleluja – Amen” – Musik zur des Händel-Hauses, und Prof. em. Dr. Wer- Andacht für die Marktkirche zu Halle ner Rätzer, Autor der einzigartigen Statistik drei Ehrenmitglieder sind Händel-Preisträ- und die Chapel Royal London zur Aufführungsgeschichte Händel’scher ger und seit Gründung des Freundes- und Werke von G. F. Händel, F. W. Zachow, Werke von 1704 bis in die Gegenwart. Alle Förderkreises dessen aktive Mitglieder. W. Croft, H. Purcell und S. Scheidt Musikalische Leitung: Alexander Schneider ensemble polyharmonique Sendung am 5. Juni ab 20.03 Uhr Etwa 500 bildliche Darstellungen G. F. Händels sind bekannt und davon einige im Händel- Bayerischer Rundfunk und MDR Kultur Haus zu sehen. Der ehemalige Direktor des Samstag, 10. Juni 2017, 20.00 Uhr, Museums und Händel-Preisträger Dr. Edwin Marktkirche zu Halle Werner widmet sich im Festvortrag am 3. Juni, Messiah HWV 56 (Fassung London 1743) 10 Uhr, im Stadthaus den Fragen zur Authen- Oratorium von G. F. Händel tizität von Porträts G. F. Händels. Im Anschluss, Musikalische Leitung: Howard Arman um 11 Uhr, findet die öffentliche Mitglieder- Concerto Köln, Chor des Bayerischen versammlung der G.-F.-Händel-Gesellschaft Rundfunk Foto: Gert Richter e. V. statt. Der Eintritt ist frei. Sendung am 9. Juli ab 20.05 Uhr vom MDR Kultur und am 18. Juli ab 18.05 Uhr auf BR Klassik

INFORMIEREN (135 Euro), aber immerhin auch durch- schnittlich 103 Euro in Restaurants sowie Die Besucher ... 60 Euro für Veranstaltungen jenseits der In eigener Sache Festspiele. Damit sorgen die Händel-Fest- Die Händel-Festspiele 2018 spielbesucher hochgerechnet für einen finden vom 25. Mai der Händel-Festspiele sind eine gute Ein- Umsatz von knapp 9,7 Millionen Euro in bis 10. Juni 2018 unter nahmequelle für Halle. Im Schnitt lassen der Stadt. Der durchschnittliche Festival- dem Motto sie während ihres Aufenthalts 450 Euro in besucher ist laut Umfrage Wiederho- „Fremde Welten“ der Saalestadt. Das ergab eine Umfrage lungstäter und mit 80 prozentiger Wahr- statt. Ein Flyer ist im der Stiftung Händel-Hauses und der scheinlichkeit älter als 50 Jahre. Die Händel-Haus erhältlich BELEBT 25.5.–10.6.2018 in Halle (Saale) Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH 2016. deutliche Mehrheit (70 Prozent) der Gäs- und informiert bereits Das meiste Geld investieren sie für Kon- te kommt nicht aus Halle, wobei 6 Pro- über die Highlights 2018. zerttickets (154 Euro) und Übernachtung zent aus dem Ausland anreist.

Händel-Festspiele Magazin 2017 49 HÄNDEL IN HALLE HÖREN SEHEN INFORMIEREN ERLEBEN ERINNERN

INFORMIEREN sichtbar – zeitgenössische Kunst im Rahmen der Händel- Festspiele

Das fünfte Jahr in Folge wird den Hallensern platz entsteht, entdecken Sie Kunstplakate und Gästen der Stadt vom 26. Mai bis an den Litfaßsäulen im Stadtraum, lassen 11. Juni 2017 ein interessantes Angebot im Sie sich begeistern von Skulpturen in der Rebekka Rauschhardt und Björn Hermann von sichtbar Bereich bildende Kunst präsentiert. Der fa- Georg-Friedrich-Händel HALLE und von - zeitgenössische Kunst e. V. (Foto: Patricia Reese) cettenreiche Mix aus Galerien und Kunstin- großformatigen Kunstfahnen und Bannern stitutionen sowie offenen Ateliers und an öffentlichen Plätzen, sehen Sie die Viel- Ratshof Halle, Tourist-Information im Kunsträumen präsentiert sich gemeinsam falt an Werken und Produkten hallescher Marktschlösschen und in zahlreichen Gas- unter dem Namen „sichtbar“ und lädt das KünstlerInnen & DesignerInnen auf dem tronomie-, Freizeit- & Kultureinrichtungen kulturinteressierte Publikum ein, sich auf Kunstmarkt in der Moritzburg. erhältlich. Weitere Informationen unter eine Entdeckungsreise durch die hiesige Ab Seite 52 im Festspiele-Magazin und auf www.sichtbar-halle.de. Kunstlandschaft zu begeben. Besondere einem Faltplan mit Stadtkarte sind alle Highlights bilden hierbei temporäre Kunst- Kunstaktionen, Veranstaltungsinformatio- Ein Projekt von sichtbar – zeitgenössische Kunst e. V. in Kooperation mit der Stadt Halle (Saale) und dem Kunst- aktionen und Präsentationen im öffentli- nen und das Programm der Kunstinstituti- museum Moritzburg, gefördert durch die Kunststiftung chen Raum. Seien Sie dabei, wenn eine onen verzeichnet. Dieser sichtbar-Kunst- des Landes Sachsen-Anhalt und die Hypo-Kulturstif- riesige farbige Schauminsel auf dem Markt- Guide ist kostenfrei u. a. im Händel-Haus, tung.

INFORMIEREN Bridges to classics 1999 bis 2002 1999 nervous Breakdown, leitung: Stephen Simon Bridges to 2000 nervous Breakdown, leitung: Stephen Simon 2001 les Voice Messengers, Philharmonisches classics staatsorchester Halle, Leitung: Xavier Rist 2002 Jocelyn B. Smith, Anke Lautenbach, Am Samstag, dem 10. Juni 2017, heißt es eva Maria Pieckert, Mike Kilian, dirk Zöllner, Stouxsingers, Elektric Eyes um 21.00 Uhr „Symphonic Rock und Hän- Berlin, Philharmonisches Staatsorchester del pur“: Bereits seit 1999 gibt es dieses Halle, Leitung: Bernd Wefelmeyer

Konzertformat. Seit 2003 präsentiert das Bridges to classics ab 2003 unter Leitung von Team um den Dirigenten Bernd Ruf die Bernd Ruf Bridges to Classics. Das Neben- und Mitei- Besetzung: Anke Sieloff (Gesang), Benjamin Köthe nander von sinfonischen Rockklassikern (Keyboards und Arrangements), die GermanPops Band & Singers und die Staatskapelle Halle und der Musik Georg Friedrich Händels Die bisherigen Gaststars: strahlt inzwischen weit über die hallische Eric Bazilian, Stargast 2017 (Foto: Agentur) 2003 Chris Thompson Galgenbergschlucht hinaus. (Manfred Mann’s Earth Band) 2004 Jon Lord (Deep Purple) Der Saxofonist, Dirigent und Dozent Bernd das Songwriting und den charakteristischen 2005 Heinz Rudolf Kunze Ruf zählt derzeit zu den einfallsreichsten Sound von The Hooters verantwortlich. Ihm 2006 Roger Chapman Musikerpersönlichkeiten im Bereich Classi- sind Klassiker wie „All You Zombies“ und 2007 paul Carrack (Mike & the Mechanics) cal Crossover. So gewann er 2016 in Taiwan „Johnny B.“ zu verdanken. Diese Welthits 2008 ian Anderson (Jethro Tull) 2009 Bobby Kimball (Toto) den Golden Melody Award in der Kategorie und vieles mehr werden das bewährte Team 2010 Jimi Jamison (Survivors) „Best Album“. Höhepunkt am Abend wird um Bernd Ruf rocken: Mit dabei sind Anke 2011 Maggie Reilly (Mike Oldfield) der Auftritt des diesjährigen Gaststars Eric Sieloff (Gesang), Benjamin Köthe (Key- 2012 steve Hackett (ehemaliger Gitarrist Bazilian, Gründungsmitglied und das Ge- boards und Arrangements), die German- der britischen Rockband Genesis) 2013 (wegen Hochwasser ausgefallen) sicht der legendären US-amerikanischen Pops Band & Singers und die Staatskapelle 2014 phil Bates, Electric Light Orchestra Rockband The Hooters, sein. Den internati- Halle. Von MDR Sachsen-Anhalt präsentiert (ELO Part II) onalen Durchbruch erlangte die Band beim und von den Stadtwerken Halle GmbH un- 2015 Fish (Marillion-Frontmann) legendären Live-Aid-Festival 1985 in Phila- terstützt endet das Konzert mit einem gran- 2016 gary Brooker und Geoff Whitehorn (Procol Harum) delphia. Eric Bazilian ist von Beginn an für diosen Feuerwerk.

50 Händel-Festspiele Magazin 2017 HÄNDEL IN HALLE HÖREN SEHEN INFORMIEREN ERLEBEN ERINNERN

INFORMIEREN Noten für das Abschlusskonzert

Mit Händels „Hallelujah“ und der Feuer- ren Solisten, der Universitätschor Halle Michael Horstmann. Bevor das Musik- werksmusik verabschieden sich die Hän- „Johann Friedrich Reichardt“, der Rund- feuerwerk von der Firma Ingmanns & del-Festspiele 2017. Im Konzert, das seit funk-Jugendchor Wernigerode und die Schmiedeknecht, Pyrotechnik GmbH aus 1952 regelmäßig in der romantischen Staatskapelle Halle unter Leitung des in- Erkelenz entzündet wird, erklingen Werke Galgenbergschlucht stattfindet, musizie- ternational renommierten Dirigenten Jan von G. F. Händel, E. W. Elgar, W. A. Mo- zart und J. Chr. Schmidt. Das Schmankerl: Mit fast 65 Jahren nahm Händel die Büh- nenmusik zum Schauspiel „Alceste“ in Angriff. Leider kam es nicht zu der ge- planten Aufführung im Januar 1750, so liegt der Wissenschaft kein Original oder Abdruck des Werkes vor. Um das Werk in Auszügen aufführen zu können, musste das Notenmaterial deshalb extra für die Aufführung im Abschlusskonzert angefer- tigt werden. Diese anspruchsvolle Aufga- be übernahm der Inter-Note Musikverlag. Die Neuausgabe basiert auf der Chrysan- der-Ausgabe, die der Verlag rekonstruiert und angefertigt hat.

Zu erleben ist das Abschlusskonzert am 11. Juni 2017, 21.00 Uhr, in der Galgen- bergschlucht Halle.

Abschlusskonzert 2016 (Foto: Thomas Ziegler)

ERINNERN Im Januar 2017 feierte sie ihren 80. Ge- burtstag. Zumindest „gestandene Hände- lianer“ aus Nah und Fern werden sich gern „Die Lewin“ zum 80. Geburtstag an die Jahre ihres aktiven Wirkens an der Bühne des damaligen Landestheaters Hal- Waldtraut Lewin ist heute eine namhafte fochtenen Autorin der deutschen Überset- le erinnern und wünschen der überaus Schriftstellerin und Autorin. Ihre Bücher – zungen der Händel-Opern. Während ihrer vielseitigen und erfolgreichen Künstlerin darunter „Cäsar“, „Wanda“, „Cordoba“ Tätigkeit als Dramaturgin übersetzte sie ins- weiterhin ein reiches Schaffen bei bester – gehören zu den Bestsellern auf dem Bü- gesamt sechzehn italienische Opern von G. Gesundheit. chermarkt. Doch nur wenigen ist bewusst, F. Händel. Ihre treffenden poetischen For- dass „die Lewin“ ihre ersten schöpferischen mulierungen verfehlen noch heute ihre Meriten in Halle (1961 bis 1973) erwarb, Wirkung nicht. Die deutsche Textgestal- wo sie maßgeblich im damaligen Landes- tung, damals eine unabdingbare Vorausset- theater Halle gewirkt hat. Es waren die le- zung für eine jegliche Aufführung, erstreck- gendären Aufbruchsjahre, in denen die te sich übergreifend auf die dramaturgische Händel-Stadt mit dem Erwecken einer neu- Einrichtung und Bearbeitung, deren Legiti- en Händel-Opernrenaissance zu internatio- mation aus der damals modernen Theater- nalem Ruf gelangte: Waldtraut Lewin hatte ästhetik des realistischen Musiktheaters an den Erfolgen als Dramaturgin und engs- erwuchs. 1973 verließ die Händel-Preisträ- te Mitarbeiterin von Horst-Tanu Margraf gerin (1970) Halle, um sich nach kurzer In- und Heinz Rückert einen maßgeblichen An- terimszeit am Volkstheater Rostock als frei- teil und wurde bald zur alleinigen, unange- schaffende Autorin zu etablieren. (Foto: Patricia Reese)

Händel-Festspiele Magazin 2017 51 FESTSPIELKALENDER 25. MAI BIS 11. JUNI 2017 Festspielthema: „Original? – Fälschung?“

TÄGLICHE ANGEBOTE

Händel-Haus Halle echt oder fake – Die Kunstpostkarten Täglich geöffnet von 10.00 bis 19.00 Uhr 8. Mai bis 23. Juni 2017, Montag bis Freitag von 8.00 bis 18.00 Uhr, Ratshof, Markt- Dauerausstellungen „Händel – der Europäer“ platz 1 | Eintritt frei und „Historische Musikinstrumente“ Ein Projekt von sichtbar – zeitgenössische Kunst e.V., Stiftung Händel-Haus und Jahresausstellung „Echt oder Fake? – Bei uns ist alles original.“ Stadt Halle (Saale). Eintritt: 5 €, erm. 3,50 € 29. Mai bis 11. Juni 2017, tägl. 12.00 bis 12.30 Uhr | Marktkirche zu Halle Wilhelm-Friedemann-Bach-Haus Original oder Bearbeitungen? Freitag bis Sonntag geöffnet von 10.00 bis 18.00 Uhr Orgelmusiken gespielt von Irénée Peyrot an der Reichel-Orgel von 1664 und an der Dauerausstellung „Musikstadt Halle“ Schuke-Orgel von 1984 (Prospekt von Christoph Cuntius, 1716) Eintritt: 2,50 €, keine Ermäßigung Veranstalter: Evangelische Marktkirchengemeinde Halle | Eintritt frei

Franckesche Stiftungen, Historisches Waisenhaus Ab 26. Mai 2017, täglich 10.00 bis 21.00 Uhr | Neue Residenz, Domplatz 5 Dienstag bis Sonntag, Feiertage: 10.00 bis 17.00 Uhr Paradiesgarten „Du bist frei. Reformation für Jugendliche“ Veranstalter: Berufliches Bildungswerk e. V. Halle-Saalekreis, gefördert durch das Sonderausstellung im Historischen Waisenhaus Jobcenter Halle (Saale) | Eintritt frei

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Kunstplakate an 120 Litfaßsäulen im Stadtraum Halle (Saale) Montag, Dienstag, Donnerstag bis Sonntag/Feiertag 10.00 bis 18.00 Uhr GRAU – Fotografien von Frauke Rahr Sonderausstellung „Sehen mit geschlossenen Augen – Alexej von Jawlensky Ein Projekt von sichtbar – zeitgenössische Kunst e.V., Stiftung Händel-Haus und und Georges Rouault“ Stadt Halle (Saale) Eintritt: Dauerausstellung: 7 €, erm. 5 € | Sonderausstellung: Bitte aktuell erfragen | Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre Eintritt frei! 26. Mai bis 11. Juni 2017, täglich 11.00 Uhr | Marktschlösschen Altstadtbummel Entdecken Sie die Highlights der mehr als 1.200-jährigen Händel-Stadt Halle bequem zu Fuß | Tickets*: 8 €, erm. 6,50 € (Dauer: ca. 90 Minuten)

26. Mai bis 11. Juni 2017, täglich 13.30 Uhr | Marktschlösschen „Hier spielt die Musik – berühmte Komponisten in Halle“ Der Rundgang entführt Sie zu authentischen Händel-Stätten und gewährt Einblicke in das Leben anderer berühmter Komponisten | Tickets*: 9 €, erm. 7 € (Dauer: ca. 90 Minuten)

26. Mai, 29. Mai bis 2. Juni, 6. bis 9. Juni 2017, jeweils 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr | Hausmannstürme, Talamtstraße (Dauer Führung: 45 Minuten) 27. und 28. Mai, 3. bis 5. Juni, 10. und 11. Juni, von 10.00 bis 15.00 Uhr | Hausmannstürme, Talamtstraße (durchgängig geöffnet, ohne Führung) Hoch hinaus auf die Hausmannstürme Erleben Sie den einmaligen Blick über die Dächer der Stadt und erfahren Sie Interessantes aus dem Alltag der Türmerfamilie. (max. 13 Pers.) | Tickets*: 6 €, erm. 4,50 € (nur Kinder von 6 bis 14 Jahre) – wochentags | 3 € – Sa/So, feiertags, ohne Führung

ML Musikalische Leitung | R Regie | I Inszenierung | A Ausstattung | B Bühne | K Kostüme | CH Choreografie |S Solisten | T Tänzer * Tickets in der Tourist-Information im Marktschlösschen ** Das Ticket für das Goethe-Theater Bad Lauchstädt berechtigt am Konzerttag von 10.00 bis 18.00 Uhr zum freien Eintritt in die Dauerausstellungen Neues Schillerhaus und Badegeschichte im Douche-Pavillon.

52 Händel-Festspiele Magazin 2017 Bitte beachten Sie Festspielthema: „Original? – Fälschung?“ FESTSPIELKALENDER 25. MAI BIS 11. JUNI 2017 Hauptprogramm | Beiprogramm auch unsere täglichen Angebote auf Seite 52.

14.30 Uhr, Goethe-Theater Bad Lauchstädt DONNERSTAG, 25. MAI 2017 (Christi Himmelfahrt) (2) Acis and Galatea HWV 49a Masque von G. F. Händel 19.00 Uhr | Händel-Haus, Glashalle ML: Jana Semerádová, I: Vít Brukner, B: Barbora Čechová, Kateřina Housková, Willkommen in den Höfen des Kirchentags unterwegs K: Markéta Stormová | S: Sophie Junker (Galatea), Benedikt Kristjánsson (Aci), Orgelspiel der Mauer-Orgel, Kevin Wagner, Student im Masterstudiengang Künstleri- Patrick Grahl (Damon), Tomáš Král (Polyphemus), Tomáš Lajtkep (Tityrus) | sches Orgelanspiel der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik | Veranstalter: Marionettentheatercompany Buchty a loutky (Prag) | Collegium Marianum | Kirchentag auf dem Weg Halle (Saale) – Lutherstadt Eisleben in Zusammenarbeit mit Tickets**: 75, 60 €, Hörplatz 30 € | Mit freundlicher Unterstützung der Ostdeut- der Stiftung Händel-Haus schen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Saalesparkasse

16.00 Uhr | Konzerthalle Ulrichskirche Freitag, 26. Mai 2017 (3) Johannes-Passion Zugeschriebene Werke von G. F. Händel und Fr. W. Zachow 16.00 Uhr | Marktplatz ML: Roland Wilson | S: Ulrike Hofbauer (Sopran), Marie Luise Werneburg (Sopran), Feierstunde am Händel-Denkmal Alexander Schneider (Altus), David Erler (Altus), Hans Jörg Mammel (Tenor), Tobias ML: Clemens Flämig | Stadtsingechor zu Halle, Pfeiferstuhl Music Halle, Salzwirker- Hunger (Tenor), Wolf Matthias Friedrich (Bass), Matthias Vieweg (Bass) | Musica Brüderschaft im Thale zu Halle, Kammerorchester der Martin-Luther-Universität Fiata | Tickets: 35, 25, 20 € | Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung Halle-Wittenberg | In Kooperation mit dem Kirchentag auf dem Weg für Kultur und Medien

17.00 Uhr | Marktplatz, Roter Turm 18.00 Uhr | Händel-Haus, Museumskasse Carillonkonzert „Ach, wie hungert meine Gemüte ...“ Werke von J. C. Pezel, J. Pachelbel, G. Finger, G. F. Händel u. a. | Carillonneur: Frank Deleu, Ein kirchenmusikalischer Rundgang mit Parfois Parfait |Tickets: 7 €, Teilnehmerzahl Stadtcarillonneur in Brugge und Damme (Belgien) | Veranstalter: Stadtmuseum Halle begrenzt, keine Sitzplätze, Reservierung bis 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn möglich, Tel.: +49 (0) 345 / 500 90 103, [email protected] 19.30 Uhr | Oper Halle Festliche Eröffnung der Händel-Festspiele 19.30 Uhr | Löwengebäude (Aula der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) (1) Jephtha HWV 70 (Premiere) (4) Mr. Handel’s Trumpeters Oratorium von G. F. Händel (szenische Aufführung), | ML: Christoph Spering, Musik der englischen Hof-Trompeter von H. Purcell bis G. F. Händel | ML: Johann I: Tatjana Gürbaca, B: Stefan Heyne, K: Silke Willrett, Solisten: Robert Sellier (Jephtha), Plietzsch | Barocktrompeten Ensemble Berlin | Tickets: 30 € – freie Platzwahl Svitlana Slyvia (Storgè), Ines Lex (Iphis), Leandro Marziotte (Hamor), Ki-Hyun Park (Zebul), Chor und Extrachor der Oper Halle, Händelfestspielorchester Halle | Eine Veranstaltung der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle | Tickets: 75, 60, 45 € Sonntag, 28. Mai 2017

19.00 bis 23.00 Uhr 10.00 Uhr | Marktkirche zu Halle 15. Orgelnacht Festgottesdienst 19.00 Uhr, Dom zu Halle Gerhard Noetzel an der Stephani-Orgel von 1799 „Sie werden euch in den Bann tun“ BWV 44 20.00 Uhr, St. Moritzkirche Thorsten Pech an der Sauer-Orgel von 1925 Kantate von J. S. Bach 21.00 Uhr, Konzerthalle Ulrichskirche Martin Stephan an der Sauer-Orgel von 1980 ML: Irénée Peyrot | S: Sara Meng (Sopran), Lena-Carina Traupe (Alt), Sebastian 22.00 Uhr, Marktkirche zu Halle Irénée Peyrot an der Schuke-Orgel von 1984 Byzdra (Tenor), Tobias Mengs (Bass) | Marktkantorei, concentus musicus In Kooperation mit dem Kirchentag auf dem Weg 10.00 bis 17.00 Uhr | Hallesches Salinemuseum Öffentliches Schausieden Samstag, 27. Mai 2017 Eintritt: 5,20 €, erm. 4,20 € (Jugendliche 15 bis 18 Jahre, Auszubildende, Studenten, Halle-Pass, Freiwilligendienst, Schwerbehinderte), Kinder bis 14 Jahre frei 11.00 Uhr | Franckesche Stiftungen, Infozentrum im Francke-Wohnhaus Der Stifter und sein Werk 10.30 Uhr | Treff vor Tourist-Information, Marktschlösschen (Dauer: ca. 60 Minuten) Führung durch die Franckeschen Stiftungen mit Historischem Waisenhaus, Wunder- „Händelei“ – Spurensuche, unterwegs mit der Händelin € € kammer und Bibliothek | Eintritt: 6 , zzgl. 2 Führungszuschlag, Gruppenführun- Ein Rundgang mit Dorothea Händel | Unkostenbeitrag: 8 €, vor Ort bezahlbar gen in dt. / engl. nach Absprache 11.00 Uhr | Dom zu Halle 11.00 Uhr | Wilhelm-Friedemann-Bach-Haus (5) Ein Lutheraner in Rom „Lasset uns den Herren preisen“ Werke von C. F. Cesarini, P. P. Bencini, P. Cannicciari, F. Foggia, B. Pasquini und € Führung: Dr. Konstanze Musketa | Tickets: 7 , Teilnehmerzahl begrenzt, G. F. Händel | ML: Alessandro Quarta | Concerto Romano |In Kooperation mit den Reservierung bis 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn möglich Internationalen Händel-Festspielen Göttingen | Tickets: 25 € – freie Platzwahl Tel.: +49 (0) 345 / 500 90 103, [email protected] 14.30 Uhr | Goethe-Theater Bad Lauchstädt 11.00 Uhr | Marktplatz, Stadthaus (Dauer: ca. 90 Minuten) (6) Acis and Galatea HWV 49a Stadtrundfahrt mit der Straßenbahn Wiederholung vom 27. Mai | Tickets**: 75, 60 €, Hörplatz 30 € | Mit freundlicher Fahrt mit 30-minütigem Altstadtbummel | Erleben Sie Halle von den Schienen aus und Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Saale- € € erfahren Sie viel Wissenswertes und Überraschendes | Tickets*: 13 , erm. 11 sparkasse

Händel-Festspiele Magazin 2017 53 FESTSPIELKALENDER 25. MAI BIS 11. JUNI 2017 Hauptprogramm | Beiprogramm

16.00 Uhr | Konzerthalle Ulrichskirche (7) Festkonzert mit Ann Hallenberg (Mezzosopran): Carnevale 1729 Mittwoch, 31. Mai 2017 Werke von G. M. Orlandini, L. Leo, G. Giacomelli, G. F. Händel u. a. | ML: Maxim Emelyanychev | Il Pomo d’Oro | Tickets: 45, 35, Hörplatz 25 € | Mit freundlicher 15.00 Uhr | Händel-Haus, Großer Hof Unterstützung der KATHI Rainer Thiele GmbH (14) Händel und die Musikstadt Halle Stadtführung mit Gästeführerin Ingeborg Schulz | Tickets: 7 €, Dauer ca. 2 Stunden 18.00 Uhr | Oper Halle (8) Jephtha HWV 70 19.30 Uhr | Konzerthalle Ulrichskirche Wiederholung vom 26. Mai | Tickets: 75, 60, 45 € (15) One God Ein interreligiöses Projekt der abrahamitischen Weltreligionen 19.30 Uhr | Moritzburg Halle, Feininger- Empore im Westflügel ML: Mehmet C. Yeşilçay | S: Katja Stuber (Sopran), Michal Elia Kamal (Hebr. (9) Baroque Lounge I: Flow Sängerin), Ibrahim Suat Erbay (Sufigesang), Murat Irkilata (Sufigesang), Ertan Bilgi Axel Wolf (Laute, Theorbe) | Hugo Siegmeth (Saxofon, Bassklarinette) | Tickets: (Sufigesang), Yahya Geylan (Sufigesang), Ufuk Yürüç (Sufigesang), Hakki Gürsoy 20 €, Studierende 15 € – freie Platzwahl | Das Ticket berechtigt am Konzerttag zum Dinçer (Sufigesang) | Kammerchor des Universitätschores „Johann Friedrich € ermäßigten Eintrittspreis in die Daueraustellung des Kunstmuseums Moritzburg. Reichardt“, Marktkantorei Halle | Pera Ensemble | Tickets: 40, 30, Hörplatz 20 | Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

Montag, 29. Mai 2017 Donnerstag, 1. Juni 2017 19.00 Uhr | Goethe-Theater Bad Lauchstädt (10) Acis and Galatea HWV 49a 18.00 Uhr | Händel-Haus, Glashalle Wiederholung vom 27. Mai | Tickets**: 75, 60, Hörplatz 30 € | Mit freundlicher Deborah HWV 51 Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Saale- Einführungsvortrag: Dr. Erik Dremel | Eintritt frei, ca. 30 Minuten sparkasse 19.00Uhr | Marktkirche zu Halle 19.00 Uhr | MS Händel 2, Rive-Ufer (16) Deborah HWV 51 (11) WasserMusik: Händel swingt Oratorium von G. F. Händel Leipziger Blechbläsersolisten | Tickets: 35 €, Boarding 18.30 Uhr – freie Platzwahl ML: Jan Tomasz Adamus | S: Hasnaa Bennani (Sopran), Rebecca Bottone (Sopran), Xavier Sabata (Altus), Michał Czerniawski (Altus), Szczepan Kosior (Tenor), Marek 29. Mai 2017, 19.30 Uhr | Pauluskirche Halle Oposka (Bass), Sebastian Szumski (Bass), Jacek Ozimkowski (Bass) | Chor und € Abbadona Orchester Capella Cracoviensis | Tickets: 50, 40, 25 | Gefördert von der Oratorium in zwei Akten von H. L. A. Mühling Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ML: Wolfgang Kupke | Solisten: Anke Berndt (Sopran), Annette Markert (Alt), Martin Petzold (Tenor), Gotthold Schwarz (Bass) | Chor der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle (Saale) | Mitteldeutsches Kammerorchester | Veranstalter: Freitag, 2. Juni 2017 Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle (Saale) | Tickets: 18 €, erm. 9 €; 15 €, erm. 7,50 € – über Theater- und Konzertkasse Halle, www.ehk-halle.de. 9.00 bis 17.00 Uhr, Hallmarkt (17) „Ich bin ein Mansfeldisch Kind“ – Wege zu Luther Exkursion nach Eisleben und Mansfeld | Exkursionsleitung: Burgunde Johannemann Dienstag, 30. Mai 2017 Preis pro Person: 62 € inkl. Verpflegungspäckchen

9.30 bis 12.30 Uhr | Marktplatz Halle & Stadthaus am Markt 15.00 Uhr | Händel-Haus, Klangstatt und Ausstellung Historische Musikinstrumente Kinder - Händel - Aktionstag Auf der Suche nach dem originalen Klang € mit Picknick und weiteren Aktionen Führung: Christiane Barth | Tickets: 7 , Teilnehmerzahl begrenzt, Reservierung bis 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn möglich, Tel.: +49 (0) 345 500 90 103, 19.30 Uhr | Händel-Haus, Kammemusiksaal [email protected] (12) Versionen I: „La bianca rosa” Werke von G. F. Händel und G. B. Bononcini | Paper Kite | Tickets: 30 € 16.00 Uhr | Händel-Haus, Glashalle Messiah HWV 56 19.30 Uhr | Oper Halle Einführungsvortrag: Dr. Erik Dremel | Eintritt frei, ca. 30 Minuten (13) Sosarme, Re di Media HWV 30 (Wiederaufnahme) Oper von G. F. Händel 17.00 Uhr | Dom zu Halle ML: Bernhard Forck, I/B: Philipp Harnoncourt, K: Elisabeth Ahsef | S: Benno (18) Messiah HWV 56 (Dubliner Fassung) Schachtner (Sosarme), Ines Lex (Elmira), Robert Sellier (Haliate), Henriette Gödde / Oratorium von G. F. Händel € Svitlana Slyvia (Erenice), Michael Taylor (Argone), Julia Böhme (Melo), Ki-Hyun Park ML: Jonathan Sells | Solomon’s Knot baroque collective | Tickets: 60, 50, 25 | (Altomaro) | Händelfestspielorchester Halle | Eine Veranstaltung der Theater, Oper Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und Orchester GmbH Halle | Tickets: 50, 40, 25 € 19.00 Uhr | Oper Halle (19) Jephtha HWV 70 Wiederholung vom 26. Mai | Tickets: 75, 60, 45 €

54 Händel-Festspiele Magazin 2017 Bitte beachten Sie FESTSPIELKALENDER 25. MAI BIS 11. JUNI 2017 Hauptprogramm | Beiprogramm auch unsere täglichen Angebote auf Seite 52.

21.00 Uhr | St. Georgen-Kirche 15.00 Uhr | Löwengebäude (Aula der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) (20) Baroque Lounge II: Borrowings (22) Festkonzert mit Xavier Sabata (Altus): Furioso Nadja Zwiener (Violine), Johannes Malfatti (Live Elektronik) | Tickets: 20 €, Werke von G. F. Händel, A. Vivaldi und A. Steffani | ML: Dani Espasa | Vespres Studierende 15 € – freie Platzwahl d’Arnadí | Tickets: 35 € – freie Platzwahl

17.00 Uhr | Domplatz (Open-Air) Samstag, 3. Juni 2017 Handel for Brass Bläserquintett der Sächsischen Bläserphilharmonie | Eintritt frei | Mit freundlicher 10.00 bis 18.00 Uhr | Hof des Kunstmuseums Moritzburg Halle Unterstützung der Halleschen Wohnungsgesellschaft mbH Kunst- und Designmarkt Ein Projekt von sichtbar – zeitgenössische Kunst e.V., Stiftung Händel-Haus und 18.00 Uhr | Händel-Haus, Glashalle Stadt Halle (Saale) Esther HWV 50b Einführungsvortrag: Dr. Erik Dremel | Eintritt frei, ca. 30 Minuten 10.00 Uhr | Stadthaus am Markt Fragen zur Authentizität von Porträts Georg Friedrich Händels 19.00 Uhr | Georg-Friedrich-Händel HALLE Festvortrag: Dr. Edwin Werner (Halle) | Eintritt frei (230) Esther HWV 50b Oratorium von G. F. Händel 10.30 Uhr | Treff vor Tourist-Information, Marktschlösschen (Dauer: ca. 60 Minuten) ML: Fabio Bonizzoni | S: Antonio Giovannini (Altus), Raffaella Milanesi (Sopran), „Händelei“ – Spurensuche, unterwegs mit der Händelin Stefanie True (Sopran), Benedetta Mazzucato (Alt), Thomas Bauer (Bass) | Ein Rundgang mit Dorothea Händel | Unkostenbeitrag: 8 €, vor Ort bezahlbar La Risonanza | Chor der Capella Cracoviensis | Tickets: 55, 40, 30, 25, 20 € | Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien 11.00 Uhr | Stadthaus am Markt Öffentliche Mitgliederversammlung der Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft e. V. | Einttitt frei Sonntag, 4. Juni 2017 (Pfingstsonntag)

11.00 Uhr | Händel-Haus, Großer Hof 10.00 Uhr | Dom zu Halle (21) Händel und die Musikstadt Halle Festgottesdienst am Pfingstsonntag Stadtführung mit Gästeführerin Ingeborg Schulz | Tickets: 7 €, Dauer ca. 2 Stunden mit Uraufführung eines Werkes von Domkantor Gerhard Noetzel für Chor, Violinen und Marimbaphon 11.00 Uhr | STADTMUSEUM HALLE, Christian-Wolff-Haus Barockes aus der Händel-Stadt 10.00 bis 18.00 Uhr | Hof des Kunstmuseums Moritzburg Halle Halle im 17. und 18. Jahrhundert | Ein Rundgang durch die Dauerausstellungen: Erik Kunst- und Designmarkt Neumann | Eintritt: 5 €, erm. 3 €, Kinder bis 14 Jahre frei zzgl. 2 € Führungsgebühr Ein Projekt von sichtbar – zeitgenössische Kunst e.V., Stiftung Händel-Haus und Stadt Halle (Saale) 11.00 Uhr | Franckesche Stiftungen, Infozentrum im Francke-Wohnhaus Der Stifter und sein Werk 11.00 Uhr | Leopoldina, Festsaal Führung durch die Franckeschen Stiftungen mit Historischem Waisenhaus, (24) Original oder Plagiat? Wunderkammer und Bibliothek | Eintritt: 6 €, zzgl. 2 € Führungszuschlag, Neu entdeckte Cembalokonzerte von G. F. Händel Gruppenführungen in dt. / engl. nach Absprache NeoBarock | Tickets: 25 € – freie Platzwahl

11.00 und 13.30 Uhr | Marktplatz, Stadthaus (Dauer: ca. 90 Minuten) 14.30 Uhr | Goethe-Theater Bad Lauchstädt Stadtrundfahrt mit der Straßenbahn Partenope Hwv 27 Fahrt mit Museums-Stopp | Erleben Sie Halle von den Schienen aus und erfahren Sie Oper von G. F. Händel viel Wissenswertes und Überraschendes | Tickets*: 13 €, erm. 11 € ML: Wolfgang Kupke | R: Anna Siegmund-Schultze | B: Bernd Leistner | K: Susanne Berner | S: Kathleen Ziegner (Partenope), Sarina Meier (Rosmira), Lena Carina 12.00 bis 18.00 Uhr | in der Innenstadt von Halle Traupe (Arsace), Editha Lambert (Armindo), Stephan Kelm (Emilio), Seungho Shin City Klassik (Ormonte) | KammerAkademie Halle | Gemeinschaftsproduktion des Goethe-Thea- Klassische Musik in den Geschäften von jungen Musikern der Stadt Halle ters Bad Lauchstädt, des Theaters Varomodi, der Evangelischen Hochschule für Veranstalter: City-Gemeinschaft Halle e. V. Kirchenmusik Halle, des Instituts für Musik an der Martin-Luther-Universität Ι Gefördert vom Land Sachsen-Anhalt und Lotto-Toto Sachsen-Anhalt 12.00 bis 17.00 Uhr | Konzerthalle Ulrichskirche und Markplatz (Open-Air) Barock & Rokoko in Halle 15.00 Uhr | Händel-Haus, Ausstellung Historische Musikinstrumente Amüsements und Divertissements in Halles Innenstadt mit der Theatergruppe Authentischer Klang. Anspiel der Johann-Gottlieb-Mauer-Orgel von 1770 Incanto Erlebniskunst Museumseintritt: 5 €, erm. 3,50 €, Teilnehmerzahl begrenzt, Reservierung bis 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn möglich unter Tel.: +49 (0) 345 / 500 90 103 15.00 bis 18.00 Uhr | Domplatz (Open-Air) Familien-Barockfest 15.00 Uhr | Oper Halle Veranstalter: Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH (25) Jephtha HWV 70 Wiederholung vom 26. Mai | Tickets: 70, 55, 40 €

Händel-Festspiele Magazin 2017 55 FESTSPIELKALENDER 25. MAI BIS 11. JUNI 2017 Hauptprogramm | Beiprogramm

16.00 Uhr | Carl-Maria-von-Weber-Theater Bernburg 14.00 Uhr | Marktplatz Halle (26) Terpsicore HWV 8b Schauminsel von G. F. Händel u. a. Kunstaktion von Stephanie Lüning vor dem Ratshof Halle | Ein Projekt von sichtbar ML: Marek Stryncl, R/Ch: Helena Kazárová, B: Václav Krajc, Jiří Bláha | K: Roman – zeitgenössische Kunst e.V., der Stiftung Händel-Haus und der Stadt Halle (Saale) Šolc | S: Irena Troupová (Erato), Dagmar Šašková (Apollo), Blanka Ferjentsik Wernerová (Terpsicore) | Historischer Barocktanz: Hartig Ensemble | Musica Florea 14.00 Uhr | Händel-Haus, Glashalle Barockorchester | Tickets: 50, 40, 30 €, Hörplatz 20 € Händels sieben Todsünden Einführungsvortrag: Dr. Erik Dremel | Eintritt frei – freie Platzwahl, ca. 30 Minuten 19.30 Uhr | Konzerthalle Ulrichskirche (27) Festkonzert mit Sonia Prina (Alt): Ombra cara 15.00 Uhr | Leopoldina, Festsaal Arien aus Opern von G. F. Händel | ML: George Petrou | Armonia Atenea | Tickets: 55 €, (29) Festkonzert mit Juan Sancho (Tenor): Händels sieben Todsünden € 45 €, Hörplatz 25 € | Mit freundlicher Unterstützung der GP Günter Papenburg AG Werke von G. F. Händel | ML: Markellos Chryssicos | Armonia Atenea | Tickets: 35 – freie Platzwahl 22.00 Uhr | St. Moritzkirche 15.00 Uhr | Oberburg Giebichenstein, Treffpunkt Kassenhaus der Oberburg Nachtkonzert: On the Bridge „Da steht eine Burg überm Tale …“ Bernd Ruf (Saxofon), Franz Danksagmüller (Orgel, Live Elektronik) | Eintritt frei – Führung auf der Burg Giebichenstein: Gero Sievers | Veranstalter: Stadtmuseum freie Platzwahl Halle | Tickets: 7 €, Dauer ca. 90 Minuten

16.00 Uhr | Carl-Maria-von-Weber-Theater Bernburg Montag, 5. Juni 2017 (Pfingstmontag) (30) Terpsicore HWV 8b von G. F. Händel Wiederholung vom 4. Juni | Tickets: 50, 40, 30 €, Hörplatz 20 € 11.00 Uhr | Dom zu Halle (28) Festkonzert mit Vivica Genaux (Mezzosopran): Il Pianto di Maria 17.00 Uhr | Bartholomäuskirche Werke von G. B. Ferrandini (ehemals G. F. Händel zugeschrieben) u. a. (31) „Alleluja – Amen” – Musik zur Andacht für die Marktkirche zu Halle € € ML: Rubén Dubrovsky | Bach Consort Wien | Tickets: 50, 40 , Hörplatz 20 und die Royal Chapel London Im Anschluss wird der Händel-Preis der Stadt Halle (Saale), vergeben durch die Werke von G. F. Händel, F. W. Zachow, W. Croft u. a. | ML: Alexander Schneider | Stiftung Händel-Haus, überreicht. ensemble polyharmonique | Tickets: 30 € – freie Platzwahl

Wir grüßen die Gäste und Freunde der Geburtsstadt Georg Friedrich Händels Halle an der Saale und wünschen Ihnen gute Unterhaltung bei den Händelfestpielen 2017.

56 Händel-Festspiele Magazin 2017 Bitte beachten Sie FESTSPIELKALENDER 25. MAI BIS 11. JUNI 2017 Hauptprogramm | Beiprogramm auch unsere täglichen Angebote auf Seite 52.

18.00 Uhr | Händel-Haus 15.00 Uhr | Händel-Haus, Großer Hof (32) Versionen II: „Mira Lilla gentile“ (36) Händel und die Musikstadt Halle Werke von G. F. Händel | Francesca Lombardi Mazzulli (Sopran) | Musica Perduta | Stadtführung mit Gästeführerin Ingeborg Schulz | Tickets: 7 €, Dauer ca. 2 Stunden Tickets: 30 € 19.30 Uhr | Franckesche Stiftungen, Freylinghausen-Saal 20.00 Uhr | St. Georgen-Kirche (37) Krieg und Frieden (33) Rejazz greatly Werke von G. B. Ferrandini, G. F. Händel, H. Purcell u. a. | ML: Friedemann Wezel Eine musikalische Reise durch Händels „Messiah” | Gerard Presencer (Trompete, (Violine) | S: Sarah Wegener (Sopran) | Ensemble il capriccio – auf historischen Flügelhorn) | Tim Garland (Saxofon, Flöte), Olivia Trummer (Leitung, Klavier, Gesang), Instrumenten | Tickets: 25, 20 € Phil Donkin (Kontrabass), Nicola Angelucci (Schlagzeug, Percussion) | In Kooperation mit Women in Jazz | Tickets: 20 €, Studierende 15 € – freie Platzwahl Donnerstag, 8. Juni 2017

Dienstag, 6. Juni 2017 14.00 Uhr | Hort Kinderpark (Träger Kinder- und Jugendhaus e. V.) „Hans im Glück oder Die Wette mit dem Teufel“ 10.00 bis 17.00 Uhr | Händel-Haus, Kammermusiksaal Puppenspiel mit Musik von G. F. Händel (für Horte) Zwischen Originalgenie und Plagiator. Händels kompositorische Methode und ihre Deutungen 19.00 Uhr | MS Händel 2, Rive-Ufer Internationale Wissenschaftliche Konferenz | Veranstalter: Institut für Musik, Medien- (38) WasserMusik: Händel swingt und Sprechwissenschaft, Abteilung Musikwissenschaft der Martin-Luther-Universität Wiederholung vom 29. Mai | Tickets: 35 €, Boarding 18.30 Uhr Halle-Wittenberg zusammen mit der Stiftung Händel-Haus und der Georg-Friedrich- Händel-Gesellschaft e. V., Internationale Vereinigung | Eintritt frei – freie Platzwahl 19.30 Uhr | St. Georgen-Kirche (39) Baroque Lounge III: Chacona, Lamento, Walking Blues 16.00 Uhr | Kunstmuseum Moritzburg Halle, Treffpunkt Museumsladen Metamorphose einer Basslinie über 500 Jahre | ML: Anna Carewe (Violoncello) | Alexej von Jawlensky/Georges Rouault. Sehen mit geschlossenen Augen Sheridan Ensemble | Tickets: 20 €, Studierende 15 € – freie Platzwahl Führung in deutscher Sprache | Kosten: 7 €, erm. 5 € zzgl. 3 € Führungsgebühr 19.30 Uhr | Oper Halle 17.30 Uhr | Händel-Haus, Museumskasse (40) Sosarme, Re di Media HWV 30 Bei uns ist alles original – oder doch alles nur geklaut? Wiederholung vom 30. Mai | Tickets: 50, 40, 25 € Führung: Dr. Konstanze Musketa | Tickets: 7 €, Teilnehmerzahl begrenzt, Reservierung bis 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn möglich, Tel.: +49 (0) 345 / 500 90 103, [email protected] Freitag, 9. Juni 2017

18.00 Uhr | Botanischer Garten 10.00 Uhr | Hort Kinderpark (Träger Kinder- und Jugendhaus e. V.) (34) „Wie herrlich grünen Baum und Strauch“ – Chorklänge von Natur „Hans im Glück oder Die Wette mit dem Teufel“ und Liebe Puppenspiel mit Musik von G. F. Händel (für Horte) Wandelkonzert (keine Sitzplätze) mit Picknick im Grünen sowie einer Führung durch den Botanischen Garten | ML: Jens Lorenz | Universitätschor Halle „Johann Friedrich 15.00 Uhr | Händel-Haus, Klangstatt und Ausstellung Historische Musikinstrumente Reichardt“ | Pfeiferstuhl Music Halle | In Zusammenarbeit mit dem Botanischen Auf der Suche nach dem originalen Klang Garten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg | Tickets: 30 € inkl. eines Führung: Christiane Barth | Tickets: 7 €, Teilnehmerzahl begrenzt, Reservierung bis Getränkes und Picknick 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn möglich, Tel.: +49 (0)345 / 500 90 103, [email protected] 18.30 Uhr | Händel-Haus, Glashalle Aci, Galatea e Polifemo HWV 72 19.00 Uhr | Goethe-Theater Bad Lauchstädt Einführungsvortrag: Dr. Erik Dremel | Eintritt frei – freie Platzwahl, ca. 30 Minuten (41) Giustino HWV 37 Oper von G. F. Händel | ML: Wolfgang Katschner, I: Eugenio Monti Colla | S: Owen 19.30 Uhr | Löwengebäude (Aula der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) Willetts (Giustino), Fanie Antonelou (Arianna), Sylvia Rena Ziegler (Anastasio), (35) Aci, Galatea e Polifemo HWV 72 (Fassung Neapel 1708) Helena Rasker (Leocasta), Andreas Post (Vitaliano), Drew Santini (Amanzio), Shadi Serenata a tre von G. F. Händel | ML: Peter Neumann | S: Julia Doyle (Sopran), Torbey (Polidarte) | Lautten Compagney Berlin | Marionettistica Carlo Colla & Figli | Luciana Mancini (Mezzosopran), Andreas Wolf (Bass) | Collegium Cartusianum | Produktion der Händel-Festspiele Halle, der Associazione Grupporiani Milano, Tickets: 30 € – freie Platzwahl | Mit freundlicher Unterstützung der Ostdeutschen Comune di Milano – Cultura Teatro Convenzionato und der Lautten Compagney Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Saalesparkasse Berlin | Tickets**: 80, 65 €, Hörplatz 30 € | Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

Mittwoch, 7. Juni 2017 19.30 Uhr | Georg-Friedrich-Händel HALLE (42) Wassermusiken 10.00 bis 17.00 Uhr | Händel-Haus, Kammermusiksaal Werke von G. F. Händel, G. Ph. Telemann, M.-R. Delalande und M. Marais | ML: Georg Zwischen Originalgenie und Plagiator. Kallweit (Violine) | Akademie für Alte Musik Berlin | Tickets: 50, 35, 25, 20, 15 € | Mit Händels kompositorische Methode und ihre Deutungen freundlicher Unterstützung der Halleschen Wohnungsgesellschaft mbH Zweiter Tag der Internationalen Wissenschaftlichen Konferenz | Eintritt frei – freie Platzwahl

Händel-Festspiele Magazin 2017 57 FESTSPIELKALENDER 25. MAI BIS 11. JUNI 2017 Hauptprogramm | Beiprogramm

14.00 Uhr | Händel-Haus, Kammermusiksaal Samstag, 10. Juni 2017 (45) „Hans im Glück oder Die Wette mit dem Teufel“ ☺ Puppenspiel mit Musik von G. F. Händel für Kinder ab 6 Jahre | Ensemble Musitabor | 10.00 bis 21.30 Uhr | Hallmarkt Tickets: 10 €, Kinder 5 € – freie Platzwahl (43) Residenzen Exkursion nach Merseburg und Weißenfels mit Besuch des Konzertes „Musik am Weißen- 14.30 Uhr | Goethe-Theater Bad Lauchstädt felser Fürstenhof“ in der Schlosskirche St. Trinitatis | Ankunft in Halle (Hallmarkt) gegen (46) Giustino HWV 37 € 21.30 Uhr | Preis pro Person: 72 inkl. Verpflegungspäckchen und Konzertticket Wiederholung vom 9. Juni | Tickets**: 80, 65 €, Hörplatz 30 € | Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien 10.30 Uhr | Treff vor Tourist-Information, Marktschlösschen (Dauer: ca. 60 Minuten) „Händelei“ – Spurensuche, unterwegs mit der Händelin 15.00 Uhr | Franckesche Stiftungen, Freylinghausen-Saal € Ein Rundgang mit Dorothea Händel | Unkostenbeitrag: 8 , vor Ort bezahlbar (47) „L’Elpidia, overo li rivali generosi“ HWV A1 (konzertante Aufführung) Pasticcio von L. Vinci, G. M. Orlandini u. a., bearbeitet von G. F. Händel | ML: Leo 11.00 Uhr | Marktplatz, Stadthaus (Dauer: ca. 90 Minuten) Duarte | S: Erica Eloff (Elpidia), Rupert Enticknap, (Olindo), Rupert Charlesworth Stadtrundfahrt mit der Straßenbahn (Vitige), Michael Taylor (Ormonte), Ciara Hendrick (Rosmilda), Christopher Jacklin Fahrt mit 30-minütigem Altstadtbummel | Erleben Sie Halle von den Schienen (Belisario) | Opera Settecento | Tickets: 40, 30 € aus und erfahren Sie viel Wissenswertes und Überraschendes | Tickets*: 13 €, erm. 11 € 15.00 bis 18.00 Uhr | Händel-Haus, Großer Hof 11.00 Uhr | Händel-Haus, Großer Hof Fest für die ganze Familie (44) Händel und die Musikstadt Halle Eintritt frei | Mit freundlicher Unterstützung der KATHI Rainer Thiele GmbH Stadtführung mit Gästeführerin Ingeborg Schulz | Tickets: 7 €, Dauer ca. 2 Stunden 17.00 Uhr | Schlosskirche St. Trinitatis Weißenfels 11.00 Uhr | Franckesche Stiftungen, Infozentrum im Francke-Wohnhaus (48) Musik am Weißenfelser Fürstenhof Der Stifter und sein Werk Kantaten von D. H. Garthoff und Werke von J. Beer Führung durch die Franckeschen Stiftungen mit Historischem Waisenhaus, Musikalische Leitung: Bernhard Klapproth (Orgel) | Cantus Thuringia | In Kooperation € € Wunderkammer und Bibliothek | Eintritt: 6 , zzgl. 2 Führungszuschlag, mit dem Heinrich-Schütz-Haus Weißenfels | Tickets: 15 €, erm. 12 €, Schüler 5 € – Gruppenführungen in dt. / engl. nach Absprache freie Platzwahl 15.45 Uhr | Heinrich-Schütz-Haus | Konzerteinführung: Stefan Garthoff, Weimar

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TOTAL_Anz_Haendelfestspiele_Magazin_210x140mm_20170413.indd 1 13.04.17 11:58 Bitte beachten Sie FESTSPIELKALENDER 25. MAI BIS 11. JUNI 2017 Hauptprogramm | Beiprogramm auch unsere täglichen Angebote auf Seite 52.

17.00 Uhr | Höhnstedt, Weingut Hoffmann, Alte Schrotmühle ML Musikalische Leitung | R Regie | I Inszenierung | A Ausstattung | „… denn wer nicht singt, der soll auch nicht mittrinken“ B Bühne | K Kostüme | CH Choreografie |S Solisten | T Tänzer 2. Händel-Wein-Fest in Höhnstedt * Tickets in der Tourist-Information im Marktschlösschen kammerchor cantamus halle | Leitung: Dorothea Köhler ** Das Ticket für das Goethe-Theater Bad Lauchstädt berechtigt am Konzerttag von 10.00 bis 18.00 Uhr zum freien Eintritt in die Dauerausstellungen Neues Schillerhaus und Tickets: 20 € inkl. Weinprobe mit kleiner Speise | Anmeldung: Weingut Hoffmann, Badegeschichte im Douche-Pavillon. Hauptstraße 35 A, 06198 Salzatal OT Höhnstedt, Tel.: +49 (0) 34601 / 310 70 oder 0174 / 6552542, [email protected] Änderungen vorbehalten

20.00 Uhr | Marktkirche zu Halle (49) Messiah HWV 56 (Fassung London 1743) Oratorium von G. F. Händel | ML: Howard Arman | Concerto Köln | Chor des Bayerischen Rundfunks | Tickets: 60, 50, 25 € | Präsentiert von LOTTO Sachsen-Anhalt INFORMATIONEN

20.30 Uhr | Fährstraße 1, Parkplatz (Dauer: ca. 90 Minuten) Gästebüro im Händel-Haus Silhouetten der Nacht – der Giebichenstein im Fackelschein 24. Mai bis 12. Juni 2016, 10.00 bis 18.00 Uhr Mit einer Fackel in der Hand erkunden Sie den geheimnisvollen Giebichenstein bei (Informationszentrum) Einbruch der Dunkelheit | Tickets*: 13 €, erm. 11 € Kinder Tel.: +49 (0) 345 / 500 90 444 Abendkasse: 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn 21.00 Uhr | Galgenbergschlucht (Open-Air) an den jeweiligen Veranstaltungsorten (50) Bridges to Classics mit Feuerwerk Ticket-Hotline: +49 (0) 345 / 565 27 06 Händel und Symphonic Rock | ML: Bernd Ruf | Eric Bazilian (Stargast), Anke Sieloff (Gesang), Benjamin Mahns-Mardy (Gesang), Benjamin Köthe (Keyboards) |German- Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH Pops Band & Singers | Staatskapelle Halle | Tickets: 35 € – freie Platzwahl, gültig als Tourist-Information Fahrkarte in der Tarifzone 210, 2 h vor und 2 h nach der Veranstaltung | Mit freund- Marktplatz 13, Marktschlösschen licher Unterstützung der Stadtwerke Halle GmbH | Präsentiert von MDR Sachsen-Anhalt Tel.: +49 (0) 345 / 122 99 84 [email protected] www.halle-tourismus.de Sonntag, 11. Juni 2017 Mo bis Fr von 9.00 bis19 Uhr; Sa/So von 10.00 bis 16.00 Uhr 11.00 Uhr | Leopoldina, Festsaal (51) „Der Traum von Arkadien“ Stadtmuseum Halle Werke von G. F. Händel, G. A. Ristori, J. G. Pisendel u. a. | ML: Johannes Pramsohler Große Märkerstraße 10, 06108 Halle (Saale) (Violine) | S: Maria Savastano (Sopran) | Ensemble Diderot | Tickets: 35 € – freie Platz- Tel.: +49 (0) 345 / 221 30 30 wahl | Mit freundlicher Unterstützung der TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH [email protected] www.stadtmuseum.halle.de 14.30 Uhr | Goethe-Theater Bad Lauchstädt Di bis So von 10.00 bis 17.00 Uhr (52) Giustino HWV 37 Wiederholung vom 9. Juni | Tickets**: 80, 65 €, Hörplatz 30 € | Gefördert von der Franckesche Stiftungen zu Halle, Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Infozentrum im Francke-Wohnhaus Historisches Waisenhaus | Historische Bibliothek | 16.00 Uhr | Kunstmuseums Moritzburg Halle, Treffpunkt Museumsladen Francke-Wohnhaus Alexej von Jawlensky/Georges Rouault. Sehen mit geschlossenen Augen Franckeplatz 1, 06110 Halle Führung in englischer Sprache | Kosten: 7 €, erm. 5 € zzgl. 3 € Führungsgebühr Zentrales Info-Telefon: +49 (0) 345 / 212 74 50 [email protected] 17.00 Uhr | Steintor Halle www.francke-halle.de (53) Deutsche Messe (Uraufführung) Di bis So von 10.00 bis 17.00 Uhr Musik von S. Heucke und G. F. Händel | ML: Steven Sloane | S: Juliane Banse (Sopran), Birgit Remmert (Mezzosopran), Tilman Lichdi (Tenor), Michael Nagy (Bass) | Kulturstiftung Sachsen-Anhalt Rundfunkchor Berlin | Deutsches Symphonie-Orchester Berlin | Im Rahmen von Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Luther 2017 – 500 Jahre Reformation | In Kooperation mit dem Deutschen Friedemann-Bach-Platz 5, 06108 Halle (Saale) Symphonie-Orchester Berlin | Tickets: 20 €, Studierende 15 € – freie Platzwahl Tel.: +49 (0) 345 / 212 5911 (Museumskasse) www.kunstmuseum-moritzburg.de 21.00 Uhr | Galgenbergschlucht (Open-Air) Mo bis So von 10.00 bis18.00 Uhr, (54) Abschlusskonzert mit Feuerwerk Mittwoch geschlossen Werke von G. F. Händel, W. A. Mozart und E. Elgar | ML: Jan Michael Horstmann I Miriam Sabba (Sopran), Ulrike Mayer (Alt), Jan Kobow (Tenor), Hans Christoph Begemann Courage e. V. Halle (Bariton) I Universitätschor Halle „Johann Friedrich Reichardt“ | Rundfunkjugendchor Falladaweg 9, 06126 Halle Wernigerode | Staatskapelle Halle | Tickets: 35 € – freie Platzwahl, Familienticket: 10 € Telefon/Fax: +49 (0) 345 / 690 24 44 für 1 Kind bis 14 Jahre in Begleitung eines voll zahlenden Erwachsenen, gültig als Fahr- www.courage-halle.de karte in der Tarifzone 210, 2 h vor und 2 h nach der Veranstaltung

Händel-Festspiele Magazin 2017 59 kompendium

Carsten Krüger (48) KÜNSTLERVERZEICHNIS Tomáš Lajtkep (2, 6, 10) Ines Lex (1, 8, 13, 19, 25, 40) Dirigenten/Künstlerische Leitung Markéta Stormová (2, 6, 10) Tilman Lichdi (53) Silke Willrett (1, 8, 19, 25) Francesca Lombardi Mazzulli (32) Jan Tomasz Adamus (16) Hans Jörg Mammel (3) Howard Arman (49) Dramaturgie Luciana Mancini (35) Fabio Bonizzoni (230) Leandro Marziotte (1, 8, 19, 25) Anna Carewe (39) Kateřina Schwarzová (2, 6, 10) Ulrike Mayer (54) Markellos Chryssicos (29) Ilka Seifert (1, 9, 21, 29) Benedetta Mazzucato (230) Leo Duarte (47) Raffaella Milanesi (230) Ruben Dubrovsky (28) Vokalsolisten Sara Meng (Festgottesdienst) Maxim Emelyanychev (7) Tobias Mengs (Festgottesdienst) Dani Espasa (22) Fanie Antonelou (41, 46, 52) Michael Nagy (53) Clemens Flämig (Feierstunde) Juliane Banse (53) Marek Opaska (16) Bernhard Forck (13, 40) Thomas Bauer (230) Jacek Ozimkowski (16) Jan Michael Horstmann (54) Eric Bazilian (50) Ki-Hyun Park (1, 8, 13, 19, 25, 40) Wolfgang Katschner (41, 46, 52) Hans Christoph Begemann (54) Andreas Post (41, 46, 52) Georg Kallweit (42) Hasnaa Bennani (16) Sonia Prina (27) Bernhard Klapprott (48) Ertan Bilgi (15) Helena Rasker (41, 46, 52) Jens Lorenz (34) Julia Böhme (13, 40) Birgit Remmert (53) Peter Neumann (35) Rebecca Bottone (16) Xavier Sabata (16, 22) George Petrou (27) Sebastian Byzdra (Festgottesdienst) Miriam Sabba (54) Johann Plietzsch (4) Rupert Charlesworth (47) Juan Sancho (29) Johannes Pramsohler (51) Michał Czerniawski (16) Drew Santini (41, 46, 52) Alessandro Quarta (5) Judith Devise (48) Dagmar Šašková (26, 30) Bernd Ruf (50) Hakki Gürsoy Dinçer (15) Maria Savastano (51) Alexander Schneider (31) Christoph Dittmar (48) Benno Schachtner (13, 40) Jonathan Sells (18) Julia Doyle (35) Alexander Schneider (3, 31) Jana Semerádov (2, 6, 10) Erica Eloff (47) Philipp Schrade (1, 8, 19, 25) Steven Sloane (53) Rupert Enticknap (47) Robert Sellier (1, 8, 13, 19, 25, 40) Christoph Spering (1, 8, 19, 25) Ibrahim Suat Erbay (15) Jonathan Sells (18) Marek Štryncl (26, 30) David Erler (3) Anke Sieloff (50) Friedemann Wezel (37) Wolf Matthias Friedrich (3) Svitlana Slyvia (1, 8, 13, 19, 25, 40) Roland Wilson (3) Vivica Genaux (28) Katja Stuber (15) Yahya Geylan (15) Sebastian Szumski (16) Inszenierung/Regie Antonio Giovannini (230) Michael Taylor (13, 40, 47) Benjamin Glaubitz (48) Shadi Torbey (41, 46, 52) Vít Brukner (2, 6, 10) Henriette Gödde (13, 40) Lena-Carina Traupe (Festgottesdienst) Eugenio Monti Colla (41, 46, 52) Patrick Grahl (2, 6, 10) Irena Troupová (26, 30) Tatjana Gürbaca (1, 8, 19, 25) Ann Hallenberg (7) Stefanie True (230) Philipp Harnoncourt (13, 40) Ciara Hendrick (47) Matthias Vieweg (3) Helena Kazárová (26, 30) Ulrike Hofbauer (3) Sarah Wegener (37) Alžběta Krejčiříková (26, 30) Tobias Hunger (3) Marie Luise Werneburg (3) Tae-Young Hyun (1, 8, 19, 25) Owen Willetts (41, 46, 52) Bühnenbild/Kostüme/Ausstattung Murat Irkilata (15) Andreas Wolf (35) Christopher Jacklin (47) Ufuk Yürüç (15) Elisabeth Ahsef (13, 40) Sophie Junker (2, 6, 10) Sylvia Rena Ziegler (41, 46, 52) Jiří Bláha (26, 30) Michal Elia Kamal (15) Barbora Čechová (2, 6, 10) Anna Kellnhofer (Mitgliederversammlung Instrumentalsolisten Stefan Heyne (1, 8, 19, 25) der G.-F.-Händel-Gesellschaft e. V.) Kateřina Housková (2, 6, 10) Jan Kobow (54) Nicola Angelucci (33) Václav Krajc (26, 30) Szczepan Kosior (16) Frank Deleu (Carillonkonzert) Roman Šolc (26, 30) Tomáš Král (2, 6, 10) Phil Donkin (33) Benedikt Kristjánsson (2, 6, 10) Thomas Ennenbach (17)

60 Händel-Festspiele Magazin 2017 Tim Garland (33) Staatskapelle Halle (50, 54) Sonstige Theodoros Kitsos (27) Vespres d‘Arnadí (22) Andreas Nachtsheim (Mitgliederversamm- Irene Weber-Froboese (2, 6, 10 – Übertitel) lung der G.-F.-Händel-Gesellschaft e. V.) Chöre/Vokalensemble Dr. Erik Dremel (Einführungsvorträge) Gerhard Noetzel (Orgelnacht, Festgottes- Ingmanns & Schmiedeknecht, Pyrotech- dienst) Cantus Thuringia 48 nik GmbH Erkelenz (50, 54 – Feuerwerk) Alexandros Oikonomou (27) Chor der Oper Halle (1, 8, 19, 25) Benjamin Köthe (50 – Arrangement)) Thorsten Pech (Orgelnacht) Chor des Bayerischen Rundfunks (49) Franco Citterio (41, 46, 52 – Licht) Irénée Peyrot (Orgelnacht, Festgottes- Chor Capella Cracoviensis (16, 230) Matthias Hönig (13, 40 – Licht) dienst) Extrachor der Oper Halle (1, 8, 19, 25) Mojmír Ledvinka (26, 30 – Licht) Gerard Presencer (33) GermanPops Band & Singers (50) Lukáš Valiska (2, 6, 10 – Licht) Hugo Siegmeth (9) Marktkantorei Halle (15, Festgottes- Johannes Malfatti (20 – Live Elektronik) Martin Stephan (Orgelnacht) dienst) Karel Langer (26, 30 – Maske) Olivia Trummer (33) Parfois Parfait (Rundgang) Blanka Ferjentsik Wernerová (26, 30 – Tanz) Axel Wolf (9) Rundfunkchor Berlin (53) Tiziano Marcolegio (41, 46, 52 – Techni- Nadja Zwiener (20) Rundfunk-Jugendchor Wernigerode (54) sche Leitung) Stadtsingechor zu Halle (Feierstunde) Anke Tornow (13, 40 – Video) Instrumentalensembles Universitätschor Halle „Johann Friedrich Dr. Edwin Werner (Festvortrag) Reichardt“ (15, 34, 54) Akademie-Barockensemble (48) Akademie für Alte Musik Berlin (42) Choreinstudierung Armonia Atenea (27, 29)

Bach Consort Wien (28) Philipp Ahmann (53) Händel-Festspiele Magazin 2017 Barocktrompeten Ensemble Berlin Peter Habermann (54) (7. Jahrgang) (Welcome, 4) Jens Lorenz (54) Herausgeber: Orchester Capella Cracoviensis (16) Irénée Peyrot (15) Stiftung Händel-Haus Collegium Cartusianum (35) Clemens Birnbaum, Direktor, Collegium Marianum (2, 6, 10) Tanz- und Theatergruppen Intendant der Händel-Festspiele Concentus Musicus (Festgottesdienst) Große Nikolaistraße 5, 06108 Halle (Saale) [email protected], www.haendelhaus.de Concerto Köln (49) Buchty a loutky – Marionettentheater- Concerto Romano (5) company (2, 6, 10) Redaktion: Patricia Reese, Maria Scheunpflug Deutsches Symphonie-Orchester Berlin (53) Compagnia Marionettistica Carlo Colla & Redaktionsschluss: 24.04.2017

Ensemble Diderot (51) Figli (41, 46, 52) Anzeigen: Maria Scheunpflug Ensemble Polyharmonique (31) Ensemble Musitabor (45, Hort Kinder- [email protected] Händelfestspielorchester Halle park) Gestaltung: Jo Schaller, Angela Schubert, (1, 8, 13, 19, 25, 29, 40) Hartig Ensemble – Tänze und Ballette aus Halle (Saale) Il Capriccio (37) drei Jahrhunderten (26, 30) Druck: Druckerei Hessel, Il Pomo d’oro (7) Incanto (Straßentheater) www.druckerei-hessel.de Kammerorchester der Martin-Luther- Auflage: 1.000 Exemplare Universität Halle-Wittenberg (Feierstunde) Puppenspieler La Risonanza (230) Einzelheftpreis: 3,00 € Lautten Compagney Berlin (41, 46, 52) Marek Bečka (2, 6, 10) Die Daten und inhaltlichen Informationenberu- Leipziger Bläsersolisten (11, 38) Radek Beran (2, 6, 10) hen auf den Angaben des jeweiligen Autoren/ Musica Fiata (3) Zuzana Bruknerová (2, 6, 10) Veranstalters/Agentur. Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrecht- Musica Florea Barockorchester (26, 30) lich geschützt. Nachdruck, Aufnahme in Online- Musica Perduta (32) Exkursionen/Führungen dienste bzw. Datenbanken und Internet sowie NeoBarock (24) Vervielfältigungen dürfen nur nach vorheriger Opera Settecento (47) Karl Altenburg (Händel-Haus) schriftlicher Zustimmung des Herausgebers erfol- Paper Kite (12) Christiane Barth (Händel-Haus) gen. Zitate aus dem Inhalt der Händel-Festspiele Magazins 2017 erlaubt der Herausgeber, wenn Pfeiferstuhl Music Halle (Feierstunde, 34) Dr. Matthias H. Hoffmann (34) die Quelle dabei angegeben wird und erbittet Sächsisches Bläserquintett der Sächsi- Stefan Garthoff (48) Belegexemplare. schen Bläserphilharmonie (Familien- Burgunde Johannemann (17, 43) Programmänderungen vorbehalten Barockfest) Dr. Konstanze Musketa (Händel-Haus) Sheridan Ensemble (39) Ingeborg Schulz (14, 21, 36, 44) © Stiftung Händel-Haus Solomon’s Knot baroque collective (18) Gero Sievers (Stadtmuseum Halle)

Händel-Festspiele Magazin 2017 61 KOMPENDIUM

DIE VERANSTALTUNGSORTE

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Magdeburg Berlin Veranstaltungsorte 1 Bartholomäuskirche

Dessau-Roßlau 2 Botanischer Garten 23 Bernburg 3 dom zu Halle/Domplatz Köthen A 14 4 Franckesche Stiftungen A 9 Mansfeld 5 galgenbergschlucht 6 georg-Friedrich-Händel HALLE Bitterfeld Bad Düben mit Salzgrafenplatz Lutherstadt Delitzsch 7 Händel-Haus Eisleben A 143 Halle G öttingen Schkeuditzer Kreuz 8 Konzerthalle Ulrichskirche A 38 9 leopoldina A 14 D resden 10 löwengebäude (Aula der Martin- Bad Lauchstädt 22 Merseburg Leipzig A 9 lutherUniversität Halle-Wittenberg)

A 38 11 Marktplatz mit Händel-Denkmal Kreuz Rippachtal 12 Marktkirche zu Halle Weißenfels 24 13 Moritzburg Halle Nürnberg 14 MS Händel II 1 14 5 15 neue Residenz

Geiststraße Neuwerk 2 Trotha/B6/Bernburg B100/A14/ Halle-Peißen/Leipzig 16 Oper Halle 18 Steintor 17 stadthaus am Markt 9 Universitätsring 18 steintor Halle Moritzburgring 16 Kleine Ulrichstraße 10 J.-Curie-Platz 19 st. Georgen-Kirche 13 Große Ulrichstraße

Robert-Franz-Ring 20 st. Moritzkirche

Magdeburger Straße 21 Wilhelm-Friedemann-Bach-Haus Steinstraße 3 22 goethe-Theater Bad Lauchstädt 7 Große Hansering 23 Carl-Maria-von-Weber-Theater, 15 21 Bernburg 12 11 Rathausstraße 24 Weißenfels, Schlosskirche St. Talamtstraße Markt E isleben 6 17 Mansfelder Straße trinitatis und H.-Schütz-Haus 8 Leipziger Straße

Saale Alter

Hallorenring Markt 20 Bachfest Leipzig 2017

L auchstädt Moritzzwinger Glauchaer Platz „Ein schoen new Lied – Musik und

Waisenhausring A 14/Halle- P eißen/ L eipzig Bad 19 Franckeplatz Riebeckplatz Reformation” 4 9. bis 18. Juni 2017 Weißenfels Merseburg/B91 HBF

62 Händel-Festspiele Magazin 2017 1 Seltene Büste nach L.-F. Roubilliac 5 Handfächer MUSEUMSSHOP (Limitierte Auflage), Nachguss einer mit Textilbespannung | 8,00 €

historischen Gipsbüste, Mitte des 18. Jhd., 6 Händel-Haus Memory | 12,00 € IM HÄNDEL-HAUS Größe: 56 x 38 cm | 140,00 €

7 Handel-Bildnisse in den Sammlungen 2 Taschenschirm mit Hülle Ausgewählte Highlights aus dem breitgefächerten Sortiment der Stiftung Handel-Haus weiß, mit Kunststoffgriff (Abb. ähnlich) von Dr. E. Werner, Sonderheft 2013 der „Mit- Maße: Ø ca. 90 x 35 cm | 15,00 € teilungen“ des Freundes- und Förderkreises 3 PVC Dokumententasche des Händel-Hauses zu Halle e. V. | 5,00 €

aus LKW-Plane mit abnehmbarem

Schultergurt, schwarz | 25,00 € Sie können ausgewählte Artikel 4 Händel-Uhren (Quarzwerk): auch auf Rechnung bestellen! Armbanduhr | 79,00 € (Lederarmband, Fax: +49 (0) 345 / 500 90-416 Limitierte Auflage) oder E-Mail: [email protected] Taschenuhr | 79,00 € ( Limitierte Auflage) Taschenuhr | 99,00 € (Edelstahl, Limitierte Auflage) Hergestellt von Uhren und Schmuck am Hallmarkt

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DAS KONZERT IM RADIO

Aus Opernhäusern, Philharmonien KONZERT und Konzertsälen. Jeden Abend. Sonntag bis Freitag 20.03 Uhr OPER bundesweit und werbefrei Samstag DAB+, Kabel, Satellit, Online, App deutschlandfunkkultur.de 19.05 Uhr Händel-Festspiele Magazin 2017 63

SH_DLR_Deutschlandfunk_Kultur_Anzeige_Händelhaus_210x140.indd 1 07.04.17 17:03 Internationales Chorfest mit Solisten und 400 Sängern aus nah & fern der Staatskapelle Halle, Leitung: Proinnsías Ó Duinn 2018 weitere Informationen: www.happy-birthday-haendel.de V .V. n e in e vere rderrde ö Fö l Fö Fö n ändeänä ay H hd thdtht rthdrtr i Bi y Bi Bi p pp Happ © : : Foto

Oratorium von Karten an bekannten Messiah Georg F. Händel 24. Februar 2018 Vorverkaufsstellen

„Aus Liebe zur Wahrheit“ hat Martin Luther die Welt verändert. Er und unzählige bekannte und unbekannte Mitstreiter schufen eine bis heute wirkmächtige Bewusstseinszäsur. Menschen standen auf und lenkten das Rad der Geschichte aus eingefahrenen Bahnen. Das HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFEST 2017 liefert den Soundtrack zu diesen epochemachenden Bewegungen nach 1517 – exemplarisch, authentisch, begeisternd.

„Wahrscheinlich müssen wir selbst die Augen und Ohren und das Gewissen des Schöpfers der Welt sein.“ 6. – 15. Hille Perl artist in residence 2017 OKTOBER 2017

Das Festivalprogramm senden wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu. 64 Händel-Festspiele Magazin 2017 (03944) 980438 | www.schütz-musikfest.de HÄNDEL IM HERBST 24. bis 26. November 2017

Raffaella Milanesi Martina Rüping Valer Sabadus Nuria Rial

Freitag, 24. November 2017 | 19.30 Uhr | Oper Halle „Jephtha“ Oratorium von G. F. Händel Händelfestspielorchester Halle | Eine Veranstaltung der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle

Samstag, 25. November 2017 | 16.00 Uhr | Oper Halle „Die Nachtigall Des Zaren“ (Premiere) von Christine Wunnicke Eine szenische Lesung mit Gesang | Eine Veranstaltung der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle

18.00 Uhr | Händel-Haus, Kammermusiksaal „Händel und seine Muse“ Werke von G. F. Händel und D. M. Scarabelli | Solistin: Raffaella Milanesi (Sopran), G.A.P. Ensemble

Sonntag, 26. November 2017 | 11.00 Uhr | Franckesche Stiftungen, Freylinghausen-Saal „Die güldene Sonne“ Werke von S. Scheidt, F. W. Zachow, G. F. Händel und aus dem Freylinghausen Gesangbuch Solisten: Martina Rüping (Sopran), Friedemann Büttner (Tenor), Ensemble Baroccore Berlin

16.00 Uhr | Konzerthalle Ulrichskirche Festkonzert mit Nuria Rial und Valer Sabadus „Geistliche Duette. Das Oratorium zur Zeit Händels“ Musik von G. B. Bononcini, A. Scarlatti, G. F. Händel u. a. Solisten: Nuria Rial (Sopran), Valer Sabadus (Altus), Kammerorchester Basel

JETZT TICKETS SICHERN!

Tickets an den bekannten Vorverkaufsstellen +49 (0) 0345 / 565 27 06 (Mo. bis Fr. 7 – 19 Uhr, Sa. 7 – 14 Uhr) www.haendelhaus.de

Änderungen vorbehalten Die Händel-Festspiele sind auch bei Facebook! Jetzt Fan werden: www.facebook.de/haendelfestspielehalle

Händel-Festspiele 2018 „Fremde Welten“ vom 25. Mai bis 10. Juni 2018 an authentischen Orten in der Geburtsstadt von Georg Friedrich Händel

Mitglied von: Vorverkaufsstart am 24. November 2017 Tickethotline: +49 (0) 345 / 565 27 06 www.haendelhaus.de Das Händel-Jahr 2018

23. Februar 1685 – Händel wird im heutigen Händel-Haus in Halle geboren. 14. April 1759 – Händel stirbt an einem Sonntag um 8 Uhr morgens in London 25.05.–10.06. – Händel-Festspiele 2018 | 16.11.–18.11 – Händel im Herbst 2018

JANUAR FEBRUAR MÄRZ APRIL Mo 1 8 15 22 29 Mo 5 12 19 26 Mo 5 12 19 26 Mo 2 9 16 23 30 Di 2 9 16 23 30 Di 6 13 20 27 Di 6 13 20 27 Di 3 10 17 24 Mi 3 10 17 24 31 Mi 7 14 21 28 Mi 7 14 21 28 Mi 4 11 18 25 Do 4 11 18 25 Do 1 8 15 22 Do 1 8 15 22 29 Do 5 12 19 26 Fr 5 12 19 26 Fr 2 9 16 23 Fr 2 9 16 23 30 Fr 6 13 20 27 Sa 6 13 20 27 Sa 3 10 17 24 Sa 3 10 17 24 31 Sa 7 14 21 28 So 7 14 21 28 So 4 11 18 25 So 4 11 18 25 So 1 8 15 22 29 MAI JUNI JULI AUGUST Mo 7 14 21 28 Mo 4 11 18 25 Mo 2 9 16 23 30 Mo 6 13 20 27 Di 1 8 15 22 29 Di 5 12 19 26 Di 3 10 17 24 31 Di 7 14 21 28 Mi 2 9 16 23 30 Mi 6 13 20 27 Mi 4 11 18 25 Mi 1 8 15 22 29 Do 3 10 17 24 31 Do 7 14 21 28 Do 5 12 19 26 Do 2 9 16 23 30 Fr 4 11 18 25 Fr 1 8 15 22 29 Fr 6 13 20 27 Fr 3 10 17 24 31 Sa 5 12 19 26 Sa 2 9 16 23 30 Sa 7 14 21 28 Sa 4 11 18 25 So 6 13 20 27 So 3 10 17 24 So 1 8 15 22 29 So 5 12 19 26 SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER Mo 3 10 17 24 Mo 1 8 15 22 29 Mo 5 12 19 26 Mo 3 10 17 24 31 Di 4 11 18 25 Di 2 9 16 23 30 Di 6 13 20 27 Di 4 11 18 25 Mi 5 12 19 26 Mi 3 10 17 24 31 Mi 7 14 21 28 Mi 5 12 19 26 Do 6 13 20 27 Do 4 11 18 25 Do 1 8 15 22 29 Do 6 13 20 27 Fr 7 14 21 28 Fr 5 12 19 26 Fr 2 9 16 23 30 Fr 7 14 21 28 Sa 1 8 15 22 29 Sa 6 13 20 27 Sa 3 10 17 24 Sa 1 8 15 22 29 Händel-Festspiel-Thema 2017: „Original? – Fälschung?“ So 2 9 16 23 30 So 7 14 21 28 So 4 11 18 25 So 2 9 16 23 30 Händel-Collage aus Porträts von B. Denner, L. Schneider nach Chr. Platzer, Th. Hudson, F.-L. Schmied Bitte hier abtrennen. ✃ S tiftung H ändel- aus N ikolaistraße 5 G roße 06108 H alle ( S aale) Deutschland L and und folgende und folgende Konzertspielzeiten

BELEBT Ort 25.5.–10.6.2018 in Halle (Saale) Konzertspielzeit 2017/18 „ H ändel im erbst“ vom 24. bis 26. N ovember 2017 h ändel- F estspiele H alle 2018 s tiftung H ändel- aus h ändel- F estspiele H alle der p rohgrammheft Bitte senden S ie mir folgendes I nformationsmaterial an unten stehende A dresse N ame, Vorname S traße PLZ ausschließlich zur Z usendung der gewünschten I nformationen verwendet. Die ustimmung kann jederzeit widerrufen werden. Die Daten werden des H ändel- auses zu alle e.V. und F örderkreis m itgliedschaft im F reundes-