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RAAbits Impulse und Materialien für die kreative Unterrichtsgestaltung

Realschule Musik

RAABE Fachverlag für die Schule Ein Unternehmen der Klett-Gruppe Inhaltsübersicht 1

Klangbeispiele auf CDs

Vorwort

Verzeichnis der Ergänzungslieferungen

Teil I: Musik-Praxis Singen/Musizieren – Bewegen – Gestalten 2. Bodypercussion und Mitspielsatz zu Haydns „Paukenschlagsinfonie“ (Kl. 5/6) 5. The Rose – zwei Arrangements „mit Gefühl“ (Kl. 7–9)

Teil II: Musikinstrumente – Stimme Akustische/biologische Grundlagen – Systematik – Besetzungen 4. Blasinstrumente (Kl. 5–8)  CD GW

Teil III: Musik aktuell Charts – Jazz – Rock – Pop 2. Madonnas Titelsongs „Music“ und „American Life“ (Kl. 9/10)  CD GW

Teil IV: Musik Hören – Musik verstehen Epochen – Stile – Hintergründe 1. Ludwig van Beethoven (Kl. 7/8) 7. Georg Friedrich Händel (Kl. 7/8)  CD GW

Teil V: Musik und Theater/Film Grundlagen – Oper/Musical – Szenische Interpretation 1. Erste Begegnung mit dem Musiktheater: W. A. Mozarts „Zauberflöte“ – ein „Lernen an Stationen“ (Kl. 5–7)

Teil VI: Themen mit Musik Musik im Kontext – Musik und Funktion – Fächerübergreifendes 1. Verführung nach Noten: Musik in der Werbung (Kl. 8–10)  CD GW 2. – Musik als Symbol (Kl. 9/10)  CD GW

Teil VII: Grundlagen der Musik Elemente – Formen – Systeme 1. Notenwerte-Memory (Kl. 5/6) 3. Formen spielend und hörend kennenlernen: Das Rondo (Kl. 5–7)  CD GW 7. Rhythmus – einfach tierisch! (Kl. 5–7)  CD GW

RAAbits Realschule Musik Klangbeispiele auf CDs 1

Klangbeispiele auf der CD zum Grundwerk

Diverse Komponisten: Klangbeispiel-Sets zu den Höraufgaben und zur Vorstellung 1–15 der Instrumente (Beitrag „Blasinstrumente“, II, Beitrag 4) – Titel und Zuordnung zu den Materialien sind der „CD-Übersicht (CD zum Grundwerk)“ auf S. 8 des Beitrags zu entnehmen. – Madonna: Music (Titelsong der CD „Music“) 16 Madonna: American Life (Titelsong der CD „American Life“) 17 G. F. Händel: Ouverture: Largo – Allegro aus: Water Music 18 G. F. Händel: Feuerwerksmusik. Menuett. I und II (gekürzt) 19 G. F. Händel: Coronation- „Zadok, the Priest“ (Schluss) 20 G. F. Händel: Arie „Lascia ch´io pianga“ („Lass mich dir klagen“). 21 Aus: „Rinaldo“. G. F. Händel: Messias. Hallelujah 22 Fünf Klangbeispiele zum Zuordnen zu Produkten 23–27 (zu VI, Beitrag 1; Details siehe Booklet der CD zum Grundwerk) Warsteiner (Original-Spot) 28 Richard Strauss: Also sprach Zarathustra 29 Nationalhymne/Deutschland: „Einigkeit und Recht und Freiheit“ 30 Nationalhymne/Großbritannien: „/King“ 31 Nationalhymne/Frankreich: „“ 32 „“ (historische Schellack-Aufnahme) 33 Jimi Hendrix: „The Star Spangled Banner“ 34 Nationalhymne/USA: „The Star Spangled Banner“ 35 M.-A. Charpentier: Prélude (aus dem „Te Deum“) 36 Piero Umiliani: Mah Na Mah Na (Original aus: „Sesamstraße“; Ausschnitt) 37 Piero Umiliani: Mah Na Mah Na (Unterhaltungsfassung; Collage) 38 Jacques Ibert: Le Métro (aus: „Paris – Suite symphonique“) 39 Henry Purcell: Rondeau (aus: „Abdelazer“) 40 Otto Waalkes: Dupschek 41

RAAbits Realschule Musik I Musik-Praxis · Beitrag 5 „The Rose” – Arrangement mit Gefühl 1

„The Rose“ – Arrangement „mit Gefühl“

Saskia Zorn und Andreas Haller, Karlsruhe

Themenaspekte: Singen und Musizieren eines Evergreens (mit Klavier oder Band), musikali- sche/harmonische Abläufe, musikalische Grundelemente, Inhalt des Films „The Rose“ (optional) Ziele: Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten einen emotional wirkungsvollen, bekannten Song durch Singen und Musizieren. Sie erfahren und üben dabei harmonische Abläufe und erlernen oder vertiefen musikalische Grundkenntnis- se. Sie setzen sich mit dem Inhalt des Textes und optional auch mit dem des zugehörigen Filmes „The Rose“ auseinander. Zeitbedarf: ca. 4 Schulstunden Klassenstufe: 6.–10. Klasse (Differenzierung möglich, ggf. im Ergänzungsbereich) Besetzung: variabel; Gesang (Lead und Backing Vocals), Orff-Instrumente, Keyboard, Klavier, Gitarre, E-Bass; optional: Querflöte, Klarinette, Saxofon oder andere Melodieinstrumente

Hinweise zur Unterrichtsgestaltung 1. Zur Konzeption des Arrangements

Das vorliegende Arrangement für Lead und Backing Vocals wurde für das praktische Musizieren im Unterricht und in Arbeitsgemeinschaften konzipiert. Es entstand in Zusammenarbeit mit den jugend- lichen Mitgliedern der Schulband einer süddeutschen Realschule. Die Schülerinnen und Schüler wollten am Schluss eines Open-Air-Konzertes ein ruhiges, emotionales Stück spielen, das „unter die Haut geht“. Der Sologesang wird in der Originalfassung ausschließlich durch eine Klavierbegleitung unterstützt. Außerdem wird in der zweiten Strophe eine zweite Stimme, in der dritten Strophe eine dritte Stimme hin- zugefügt. Da sich eine Band in der Regel aber aus den Rockband-üblichen Sections zusammensetzt, bie- tet das vorliegende Arrangement eine instrumentale Änderung bzw. Erweiterung des Originals. Die Zusammenstellung der einzelnen musikalischen Bausteine kann je nach den individuellen Voraussetzun- gen und Vorstellungen der Mitwirkenden erfolgen. Auf den Einsatz von E-Gitarre sowie Schlagzeug und Percussion wurde aufgrund des ruhigen Charakters des Musikstückes bewusst verzichtet.

Konzipiert wurde das Arrangement für folgende Einsatzmöglichkeiten: a) Im Unterricht:

– Singen: Lead Vocals, optional mit Backing Vocals, optional mit colla parte auf Melodieinstrumen- ten mitspielenden Schülerinnen und Schülern, mit Klavierbegleitung (Lehrkraft)

– Klassenmusizieren: Singen und Musizieren (Melodie mit oder ohne Backing Vocals) mit Klavier, Keyboards (je zwei Schülerinnen oder Schüler: Bass und Strings), Orff-Instrumenten (Grundlage: Klavierstimme; einfache Akkordwechsel ermöglichen den Einsatz des Orff-Instrumen- tariums), akustischer Gitarre und E-Bass (Grundlage: Akkordbuchstaben) b) In musikalischen Arbeitsgemeinschaften:

– Schulband: Singen (Lead Vocal [] und Backing Vocals) unterstützt durch Klavier, Keyboard (Klavierstimme), akustische Gitarre und E-Bass (Akkordbuchstaben)

RAAbits Realschule Musik I Musik-Praxis · Beitrag 5 „The Rose” – Arrangement mit Gefühl 5

M 2 Arrangement The Rose Lead- und Backing-Vocals Amanda Mc Broom Arr.: Andreas Haller / Saskia Zorn Backing Vocal I 1. Some say love, it is a ri ver () that heart a fraid of brea king () that night has been too lone ly and the

Backing Vocal II 1. Some say love, it is a ri ver () that heart a fraid of brea king () that night has been too lone ly and the C G

Lead-Vocal

1. Some say love, it is a ri ver () that heart a fraid of brea king () that night has been too lone ly and the

3

drowns the ten der reed. some say love, it is a never () learns to dance. It's the dream a fraid of road has been too long, and you think that love is

drowns the ten der reed. some say love, it is a never () learns to dance. It's the dream a fraid of road has been too long, and you think that love is F G C C

drowns the ten der reed. some say love, it is a never () learns to dance. It's the dream a fraid of road has been too long, and you think that love is

Musik & Text: Amanda Mc Broom. © 1977/1980 by WARNER-TAMERLANE PUBLISHING /THIRD STORY MUSIC, INC. Für Deutschland, Schweiz, GUS, osteu- ropäische Staaten (ohne Baltikum), Türkei und Länder des ehem. Jugoslawien. NEUE WELT MUSIKVERLAG GmbH & CO. KG.

RAAbits Realschule Musik 10 „The Rose” – Arrangement mit Gefühl Musik-Praxis · Beitrag 5 I

M 4 Hintergrund: „The Rose“: ein Song – ein Film

Der Titel „The Rose“ wurde 1979 von Amanda McBroom anlässlich des gleichnamigen Films komponiert. Der Soundtrack wurde für Atlantic Records von Paul A. Roth- schild produziert und arrangiert. Der Titelsong wird im Original von Bette Midler gesungen, die auch die weibliche Hauptrolle in diesem Film spielt, die zweite Stimme von der Komponistin McBroom selbst. Der Song ist nach wie vor sehr bekannt und beliebt.

Zum Inhalt des Films

Handlung:

Die Rock-’n’-Roll-Sängerin Mary Rose Foster, von ihren Fans liebevoll „The Rose“ genannt, ist eine begabte Rockmusikerin und kann bald ein größeres Publikum für ihre Musik begeistern. Doch den schnellen Ruhm und den Stress der Tournee verkraftet sie nicht ohne Hilfe – und die sucht sie bei Drogen. Der Raubbau an ihrer Gesundheit bleibt nicht ohne Folgen. Sie ist zerrissen zwischen Höhepunkten und Tiefen, zwischen minutenlangem Ap- plaus und Momenten tiefer Einsamkeit. Als großes Vorbild ihrer Generation verliert sie sich selbst. Denn sie kann mit dieser Verantwortung nicht umge- hen. Im Jahr 1969 ist sie, nur noch ein Schatten ihrer selbst, kaputt von Drogen und Alkohol, ausgebrannt. Mit Adrenalinspritzen hält ihr Mana- ger Campbell sie auf den Beinen. Als der Countrystar Billy Ray sich Video/DVD-Cover des Films über sie lustig macht und ihr verbietet, weiterhin seine Songs zu performen, „The Rose“ verschlechtert sich ihr Zustand. Rose beginnt eine Affäre mit einem Chauffeur, der sich als Fahnen- flüchtiger entpuppt. Die Beziehung ist zum Scheitern verurteilt, das Ende von Rose nur noch eine Frage der Zeit. Schließlich stirbt sie auf offener Bühne den Alkohol- und Drogentod.

Der Film ist eine bewegende Schilderung der Belastungen im Musik-Business und der zerstörerischen Kraft von Drogen. Die zahlreichen Musiknummern sind hervorragend in die Handlung einbezogen.

Hintergrund:

Die Hauptfigur „Rose“ ist der berühmten Rocksängerin Janis Joplin nachempfunden, die auf dem Hö- hepunkt ihres Ruhms durch Drogenmissbrauch starb. Ursprünglich unter dem Titel „Pearl“ als Verfilmung der Lebensgeschichte von Janis Joplin geplant, musste man aber nach Auseinandersetzungen mit der Fa- milie der 1970 verstorbenen Sängerin Titel und Story ändern.

Bette Midler spielt die Hauptfigur mit Überzeugungs- kraft. Das Thema des Films war ihr nicht ganz unbe- kannt: Sie hatte zeitweilig schwere Alkoholprobleme, war lange Mitglied der Anonymen Alkoholiker und er- litt Anfang der 80er-Jahre einen Nervenzusammen- bruch. Für die Darstellung der „Rose“ wurde sie für den Oscar nominiert und erhielt zwei Golden Globes. Sie begeistert in diesem Film aber auch durch ihre musikalische Vielseitigkeit.

Bette Midler (1995). Picture-alliance/dpa.

RAAbits Realschule Musik II Musikinstrumente – Stimme · Beitrag 4 Blasinstrumente 1

Blasinstrumente

Kai Jacobs, Hamburg

Themenaspekte: Einstieg in die Instrumentenkunde: Vorstellung verschiedener Blasinstrumente, ihrer Bauweisen und Klangerzeugungen durch Abbildungen, Texte und Klangbeispiele Ziele: Die Schülerinnen und Schüler lernen die wichtigsten Blasinstrumente eines Sinfonie- orchesters kennen und verstehen die unterschiedlichen Bauweisen, Mundstücke und Arten der Tonerzeugung. Durch bewusstes und konzentriertes Hören von Musik- beispielen aus unterschiedlichen Stilarten entwickeln sie akustische Wahrneh- mungs- und Unterscheidungsfähigkeiten. Die ausgewählten Instrumente werden an ihrer Klangfarbe erkannt und ihrer jeweiligen Instrumentengruppe zugeordnet. Die Schülerinnen und Schüler lernen darüber hinaus Grundbegriffe der musikalischen Fachsprache bezüglich Klängen und Klangeigenschaften kennen und anwenden. Klassenstufe: 5.–8. Klasse

Zeitbedarf: 6–8 Schulstunden Klangbeispiele: Die Klangbeispiele zu diesem Beitrag befinden sich auf der CD zum Grundwerk RAAbits Realschule Musik (CD GW) als Track 1–15.

Hintergrundinformationen Der vorliegende Beitrag versteht sich nicht primär als „Instrumentenkunde“, sondern auch als Übungs- material zur Hörerziehung. Neben Informationen über Bau und Spielweise der Blasinstru- mente bilden die zahlreichen Klangbeispiele, in denen die ganze Bandbreite eines Instruments bzw. einer Instrumentengruppe vorgestellt wird, den Kernpunkt dieser Materialsammlung. Sie ist aus der Erfahrung entstanden, dass für eine systematische Hörerziehung im Bereich der Instrumentenkunde eine Fülle von Beispielen benötigt wird, die sich jeder Lehrer sonst in mühevoller Kleinarbeit zusammenstellen müsste. Zwar werden zu vorhandenen Instrumentenkunden für den Musikunterricht auch Tonbeispiele angeboten, doch beschränken sich diese auf wenige Einführungsbeispiele, ohne ausreichendes Übungsmaterial zur Verfügung zu stellen. Die Praxis zeigt aber, dass Schüler bei mehrfacher Verwen- dung gleicher Beispiele Instrumente weniger an ihren spezifischen Klangfarben als vielmehr an melodi- schen, rhythmischen und anderen Eigenarten der Musikausschnitte erkennen. Das Fagott ist dann z.B. immer der „Großvater“ von „Peter und der Wolf“. Zudem wird gerade im Bereich der Instrumentenkun- de häufig eine sich einseitig an sinfonischer Musik orientierende Auswahl vorgenommen, wobei wesent- liche musikalische Erfahrungsbereiche der Schülerinnen und Schüler unberücksichtigt bleiben. Durch die Fülle der abwechslungsreichen Beispiele und durch eine hohe Erfolgsquote beim Lösen der Höraufgaben wirken Letztere für Schüler sehr motivierend. Erfahrungsgemäß haben bei den Hörauf- gaben nicht die Schülerinnen und Schüler Schwierigkeiten, die man für eher „unmusikalisch“ hält, son- dern eher die, denen es einfach schwer fällt – in welchem Fach auch immer –, konzentriert zuzuhören. So versteht sich dieser Beitrag nicht nur als Programm zur Hörerziehung bezogen auf das Fach Musik, sondern auch als eine Form der Konzentrationsschulung.

Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung Die vorliegende Materialsammlung ist nicht als Lernprogramm konzipiert. Es ist keinesfalls intendiert, das gesamte Thema „am Stück“ zu unterrichten, vielmehr sollten die einzelnen Kapitel „wohl dosiert“ verteilt werden.

RAAbits Realschule Musik II Musikinstrumente – Stimme · Beitrag 4 Blasinstrumente 5

http://www.orchestergemeinschaft.de/instrumentenkunde.htm Verschiedene Musikinstrumente (Blas- und Schlaginstrumente) beschreibt die Website der Orchesterge- meinschaft Seepark in Wort und Bild. Klangbeispiele zu jedem Instrument ermöglichen eine klarere und beeindruckendere Vorstellung von dem Instrument. http://www.saxophon.com Die Site bietet Links zu Herstellern, Zubehörlieferanten, Veranstaltungen, Workshops etc. Hinzu kommen Spieltipps, Grifftabellen sowie eine Aufsatzsammlung rund ums Saxophon. http://www.vobs.at/musik/html_dokumente/arbeitsblaetter_instrumente_inhalt.htm Rätsel und Merktexte zu zahlreichen Musikinstrumenten bietet diese österreichische Website des Vorarl- berger Bildungsservers (VOBS) dem interessierten Nutzer. Leider funktionieren nicht alle Links zu den angegebenen Instrumentenkundeblättern.

Materialübersicht Zeitbedarf (in Min.) Seite

M 1 Benennen der Spielweise (40) 9 M 2 Trompete, Horn, Posaune, Tuba (20) 11 M 3 Die Trompete (30) 13 M 4 Die Posaune (25) 13 M 5 Kreuzworträtsel zu den Blasinstrumenten (1) (20) 14 M 6 Oboe und Fagott (15) 15 M 7 Kreuzworträtsel zu den Blasinstrumenten (2) (20) 17 M 8 Klarinette und Saxophon (35) 18 M 9 Die Querflöte (15) 20 M 10 Kreuzworträtsel zu den Blasinstrumenten (3) (20) 22 M 11 Fragen zur Wiederholung (40) 23 Erläuterungen 25

CD-Übersicht (CD zum Grundwerk) Track Höraufgabe/Titel Dauer

1 /2 Höraufgabe (M 1): 4:39 1 a) 1. Friedebald Gräfe: Konzert für Posaune und Orchester in B-Dur, (1:10) 1. Satz: Tempo di marcia (Rosin, Nürnberger Symphoniker, Segal 2. Joseph Seitz: The World Is Waiting For The Sunrise (Waschbrett) 3. Hans Newsidler: Welscher Tanz (Laute; Gerwig) 4. Scott Joplin: The Entertainer (bearb. für Violine und Klavier; Perlman, Previn) 2 b) 1. Bob Berryhill/Ron Wilson/Jim Fuller: Wipe Out (Tom-Tom; The Surfaris) (1:16) 2. trad. (Rumänien): Hora Rudarenilor (Panflöte; Stanciu, Orchester Tudor Pana) 3. trad. (Ungarn): Csardas (Häns‘che Weis Quintett) 4. Peter Tschaikowsky: Variationen für Cello und Orchester über ein Rokkoko-Thema, op. 33 (Rostropowitsch, Berliner Philharmoniker, Karajan)

RAAbits Realschule Musik 6 Blasinstrumente Musikinstrumente – Stimme · Beitrag 4 II

3 Vorstellung der Instrumente: Trompete, Horn, Posaune, Tuba (M 2) 2:32 1. Joseph Haydn: Konzert für Trompete, HV VII: 1, in Es-Dur (Güttler, Neues Bachisches Collegium Musicum Leipzig, Pommer) 2. Franz Schubert: Auf dem Strome, D 943, op. 119 (Singst., Klavier, Horn; Damm, Olbertz) 3. Ferdinand David: Concertino für Posaune und Orchester in Es-Dur, op. 4, 1. Satz: Allegro maestoso (Slokar, Orchestre de chambre de Lausanne, Auberson) 4. Tommy Dorsey: Riverside Blues (Tuba)

4 Höraufgabe (M 3, M 4) 2:04 1. Knut Guettler: Variations On The Tune Of Greensleeves für Kontrabass solo (Guettler) 2. trad. (Ungarn): Turcice für Violine solo (Jorka) 3. Georg Philipp Telemann: Fantasie Nr. 12 in g-Moll, P 25 (Graf) 4. Joseph Haydn: Konzert für Horn und Streicher Nr. 4 in Es-Dur, HV VII: d4; Kadenz aus dem 1. Satz (Baumann, Concerto Amsterdam) 5. Frédéric Chopin: Sonate für Cello und Klavier, op. 65, g-Moll (Rostropowitsch, Argerich) 6. Fritz Kreisler: Liebesleid (bearb. für Trompete und Klavier; Dokschitzer, Zhak) 7. Georges Barboteu: Divertissement 1973 für Tuba und Blechbläser- (Hilgers, Hamburger Blechbläserensemble) 8. Othmar Schoeck: Konzert für Horn und Orchester in d-Moll, op. 65, 2. Satz: Ruhig fließend (Baumann, Wiener Sinfoniker, Bernet)

5 Vorstellung der Instrumente: Oboe, Fagott (M 6) 1:25 1. Duke Ellington: I‘m Just Lucky (Oboe; Lateef) 2. Antonio Vivaldi: Konzert für Fagott und Orchester in F-Dur, RV 485, 1. Satz: Allegro non troppo (Thunemann, I Musici)

6 /7 Höraufgabe (M 6) 5:50 6 a) 1. Wolfgang Amadeus Mozart: Konzert für Oboe und Orchester in C-Dur, (1:29) KV 314, 2. Satz: Adagio non troppo (Holliger, Academy of St.-Martin, Marriner) 2. Jerome Kern/Robert Russell Bennett: Yesterdays (Oboe; Wickens) 3. Angelo Branduardi: Merry We Will Be/La Pulca d‘áqua (Querflöte; Steinberg) 4. trad. (Rumänien): Ciocirlia (Flöte; Simion, Les Virtuoses Roumains)

RAAbits Realschule Musik II Musikinstrumente – Stimme · Beitrag 4 Blasinstrumente 11

M 2 Trompete, Horn, Posaune, Tuba CD GW, Track 3

Aus: Winfried Pape: Instrumentenhandbuch. Musikverlag Heinz Gerig, Köln. S. 111,, 117, 125, 146.

RAAbits Realschule Musik 12 Blasinstrumente Musikinstrumente – Stimme · Beitrag 4 II

M 3 Die Trompete

Aus: Winfried Pape: Instrumentenhandbuch. Musikverlag Heinz Gerig, Köln. S. 117. 1) Mundstück 2) Ventile

3) Tonbögen 4) Schalltrichter

Die Instrumente Trompete, Horn, Posaune und Tuba werden zumeist aus dem Metall Messing gebaut. Aus dem gleichen Material sind auch unsere Zehn-, Zwanzig- und Fünfzig-Cent-Stücke. Obwohl diese Instrumente häufig golden oder silbern glänzen, sind sie nicht aus Gold oder Silber. Dieser Glanz kommt von einem Lack.

Wenn auf einem Instrument (gleich welcher Art) ein Ton erzeugt werden soll, muss die Luft in Schwingungen versetzt werden. Dabei sind die Lippen des Bläsers der Schwingungserreger. Sie müssen beim Blasen vibrieren. Man kann in diese Instrumente nicht wie in eine Blockflöte hineinblasen.

Die vier Instrumente haben verschiedene Mundstücke, die sich nicht nur in ihrer Form und Größe, sondern auch in ihrer Bohrung unterscheiden.

Früher hatten die Trompeten Grifflöcher wie eine Blockflöte. Heute werden die Töne durch Ventile ver- ändert. Die Ventile leiten die Luft in verschiedene zusätzliche Rohrteile des Instruments, die Tonbögen heißen. Öffnet man ein Ventil, so muss die Luft einen Umweg durch einen Tonbogen machen. Der Weg der Luft wird dadurch länger, der Ton wird tiefer.

Ventil geschlossen Ventil geöffnet

RAAbits Realschule Musik III Musik aktuell · Beitrag 2 Madonnas Titelsongs „Music” und „American Life” 1

Madonnas Titelsongs „Music“ und „American Life“

Andreas Doerne und Oliver Krämer, Berlin

Themenaspekte: Coverbilder und Musikbeschreibung, Melodievergleich, Songstrukturen, Body- percussion Ziele: Die Schülerinnen und Schüler lernen den Ausdrucksgehalt von Popsongs zu Bil- dern und Szenen in Beziehung zu setzen. Sie kennen Grundprinzipien ein- prägsamer Melodien und können sich innerhalb der Formabläufe von Songs orientieren. Im musikpraktischen Bereich können die Schülerinnen und Schüler Grundrhythmen als Bodypercussion-Patterns umsetzen. Klassenstufe: 9./10. Klasse Zeitbedarf: 5 Schulstunden Klangbeispiele: Zusätzlich zu den Titelsongs „Music“ und „American Life“ (Track 16 und 17 auf der CD zum Grundwerk RAAbits Realschule Musik [CD GW]) empfiehlt sich die Anschaffung beider Alben, um für die Aufgaben zu M1und M 2 mehr Klangbeispiele zur Verfügung zu haben.

Hintergrundinformationen Seit über zwei Jahrzehnten hat Madonna Anteil an der Entwicklung von Popmusik. Über diesen Zeit- raum hinweg hat sie es geschafft, immer wieder neue Impulse zu geben, indem sie musikalische Trends aufgegriffen und mit der geradlinigen Struktur und eingängigen Melodik ihrer Songs verschmolzen hat. Durch bewusste Selbstinszenierung und Verkörperung immer neuer Rollen – vom „Material Girl“ bis hin zu „Evita“ – hat sie sich als Popstar in der öffentlichen Diskussion gehalten und bleibt trotz fortschrei- tendem Alter Identifikationsfigur vieler Teenager. In ihren neuesten Alben wendet sich Madonna betont männlichen Rollen zu. Die Inszenierung in Cowboy-Kluft („Music“, 2000) wurde zuletzt abgelöst durch die Rolle der Soldatin im Kampfanzug („American Life“, 2003). Durch die Zusammenarbeit mit dem jungen französischen Produzenten Mirwais Ahmadzai ist der Cha- rakter ihrer Musik kompromissloser und verabschiedet sich vom Mainstream der Popmusik. Elektronik wird zum integralen Bestandteil der Musik und ist nicht länger bloß technisches Medium. Die Arbeit mit digital aufgenommenen Versatzstücken wird nicht mehr kaschiert, sondern durch deutlich hörbare Schnitte bewusst nach außen gekehrt. Alle Arrangements sind differenziert ausgearbeitet. Wiederholun- gen innerhalb der Grooves gehen mit kaum wahrnehmbaren klangfarblichen oder rhythmischen Verän- derungen einher, deren Reiz sich oft erst bei mehrmaligem Hören erschließt.

Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung Ein Popstar wie Madonna polarisiert die Meinungen. Dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man ihre Musik im Unterricht behandelt. Es gilt daher, Vorurteile und persönliche Meinungen aufzufangen und produktiv in den Unterricht einzubinden. Innerhalb der Musikstunden muss es einen Spielraum ge- ben, um subjektive Einstellungen auszutauschen, wobei darauf zu achten ist, dass die Auseinanderset- zung über Wertschätzung oder Ablehnung der Musik nicht verletzend wird. Grundgedanke der Unterrichtsreihe ist der Vergleich der Titelsongs von den letzten beiden Alben, um Madonnas künstlerische Entwicklung zu zeigen. Dabei soll am Ende in mehrerer Hinsicht deutlich wer- den, dass „Music“ ein weitgehend konventioneller Hit ist, „American Life“ hingegen das provokative Gegenteil.

RAAbits Realschule Musik 4 Madonnas Titelsongs „Music” und „American Life” Musik aktuell · Beitrag 2 III

Materialübersicht Zeitbedarf (in Min.) Seite M 1 Die CD-Covers und ihre Vorbilder (mit Farbfolie auf S. 5) (15) 5 M 2 Zeitungsausschnitt zu Madonnas CD „Music“ (30) 7 M 3 Melodievergleich: „Music“ – „American Life“ (Refrains) (30) 7 M 4 Goldene Regeln für einen Nr.1-Hit (20) 8 M 5 Lösungsmaterial zu M 4 („Nr.1-Hit“) (10) 9 M 6 Verlaufsschema zum Song „Music“ (20) 10 M 7 Bewegungsvorschläge zu „Music“ (Strophen) (45) 11 M 8 „American Life“ (Songtext-Übersetzung) (20) 12 M 9 Verlaufsschema zum Song „American Life“ (20) 14 M 10 Grundrhythmen der Songs „Music“ und „American Life“ (20) 15 Erläuterungen 16

CD-Übersicht (CD zum Grundwerk) Track Inhalt Dauer 16 Madonna: Music (Titelsong der CD „Music“; Madonna) 3:46 17 Madonna: American Life (Titelsong der CD „American Life“; Madonna) 4:59

RAAbits Realschule Musik 6 Madonnas Titelsongs „Music” und „American Life” Musik aktuell · Beitrag 2 III

2. Die Vorbilder picture-alliance/Godong. picture-alliance/Picture Press/Everett Collection/unbekannt.

Filmszene mit James Dean aus „Die Giganten“ (The Giants), Wand in Havanna, Kuba, die mit dem Gesicht von Che Guevara 1956. bemalt ist. Undatierte Aufnahme.

Klangbeispiele  Madonna: „Music“ (Titelsong der CD „Music“) CD GW, Track 16 Madonna: „American Life“ (Titelsong der CD „American Life“) CD GW, Track 17

Aufgaben

1. Beschreibt beide Coverbilder so genau wie möglich. In welchen Rollen präsentiert sich Madonna? Welche Details könnt ihr darüber hinaus entdecken? Welcher Zusammenhang lässt sich zu den anderen „Vorbildern“ herstellen? 2. Hört euch die Titelsongs an und überlegt bei jedem Song, ob Musik und Coverbild zueinander passen.

RAAbits Realschule Musik III Musik aktuell · Beitrag 2 Madonnas Titelsongs „Music” und „American Life” 11

M 7 Bewegungsvorschläge zu „Music“ (Strophen) CD GW, Track 16

1. Strophe

Hey, Mister DJ

Put a record on

I wanna dance with my baby

And when the music starts

I never wanna

It´s gonna drive me crazy.

2. Strophe

Don´t think of yesterday

And I don´t look at the clock

I like to boogie woogie

It´s like riding on the wind

And it never goes away

Touches ev´rything I´m in

Got to have it ev´ry day. Zeichnungen: Oliver Christian Wetterauer, Korntal bei Stuttgart.

Text: Madonna Louise CICCONE / Mirwais AHMADZAI. © 2000 WARNER/CHAPPELL MUSIC PUBLISHING LTD., 1000 LIGHTS MU- SIC LTD., WB MUSIC CORP. and WEBO GIRL PUBLISHING, INC. Für Deutschland, Schweiz, GUS, osteurop. Staaten (ohne Baltikum), Türkei und Länder des ehem. Jugoslawien: NEUE WELT MUSIKVERLAG GMBH.

Aufgaben

Setzt den Song „Music“ mit Hilfe der Anregungen gemeinsam in Bewegungen um. 1. Erarbeitet die Choreografie für beide Strophen. 2. Überlegt euch selbst passende Bewegungsfolgen für die anderen Abschnitte.

RAAbits Realschule Musik IV Musik hören – Musik verstehen · Beitrag 1 Ludwig van Beethoven 1

Ludwig van Beethoven

Cora-Ann Wagener, Tübingen

Themenaspekte: Beethovens Leben und Werk, seine Zeitlosigkeit und Aktualität Ziele: Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen Einblick in ausgewählte biografi- sche Stationen Beethovens und erleben seine Ausdrucks- und Schaffensvielfalt anhand exemplarischer Werke. Sie lernen bedeutende Werke Beethovens ken- nen, indem sie auf verschiedenste Weise mit der Musik vertraut gemacht wer- den. Die erlebnisorientierte Hörerziehung spielt hierbei eine wichtige Rolle. Mögliche Beziehungen zwischen Leben und Werk des Komponisten anhand aus- gewählter Stationen werden nachvollzogen. Außerdem vergegenwärtigen sich die Schülerinnen und Schüler die Aktualität und Zeitlosigkeit der Werke Beetho- vens. Klassenstufe: 7. Klasse Zeitbedarf: 8–10 Schulstunden Klangbeispiele: In diesem Beitrag wird auf handelsübliche CDs verwiesen. Die diskografischen Daten (inkl. CD-Nummern) zu diesen Aufnahmen befinden sich im Abschnitt „CDs“ (S. 5). Weitere Medien: Hinweise zu erhältlichen Videos finden sich unter dem Abschnitt „Filme (Video/ DVD)“.

Hintergrundinformationen 1. Aktualität Beethovens

Mit Ludwig van Beethoven lernen die Schülerinnen und Schüler eine wichtige Komponistenpersönlich- keit des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts kennen, deren Werke so „klassisch“ geworden sind, dass sie aus allen Schichten des heutigen Alltags nicht mehr wegzudenken sind. Für die Aktualität die- ses Komponisten gibt es im Unterricht zahlreiche Anknüpfungspunkte. Erwähnt seien nur die Ernennung der Melodie zu „Freude, schöner Götterfunken“ zur Europa-Hymne und die Bedeutung der 9. Sinfonie anlässlich der Maueröffnung in Berlin. Gerade in der Beschäftigung mit Beethoven, dem Menschen und Künstler, werden Themen angeschnit- ten, mit denen sich bereits Jugendliche in dem entwicklungspsychologisch wichtigen Alter von 12–13 Jahren – wenngleich in z.T. übertragener Form – auseinander setzen. Gedacht ist hierbei z.B. an Beet- hovens frühe Neigung zur Musik, die Problematik des vom Vater „aufgebauten“ Wunderkindes, seine Willensstärke, die tragische Taubheit und Verzweiflung, sein Lebenswille, die ihm versagte Bindung an eine Frau und nicht zuletzt die in einigen seiner (Vokal-)Werke verkündeten, immer noch gültigen huma- nistischen Ideale. Für die Annäherung an und die Auseinandersetzung mit Beethoven werden Leben und Werk mitein- ander in Verbindung gebracht, ohne auf dieser Klassenstufe bereits auf die grundsätzliche Problematik der Beziehung zwischen beiden eingehen zu wollen.

2. Zur Werkauswahl

Beethoven ist einerseits der letzte große klassische Komponist, andererseits jedoch wird er zum Aus- gangspunkt und Signum des 19. Jahrhunderts und nimmt somit innerhalb der Musikgeschichte einen be-

RAAbits Realschule Musik 6 Ludwig van Beethoven Musik hören – Musik verstehen · Beitrag 1 IV

Komponisten auf der Spur: Ludwig van Beethoven. Video. FWU 4231666 (VHS 44 min). 2003. Der Film zeigt den Komponisten in verschiedenen Lebensphasen: als Kind, als junger Mann, als Genie und als wunderlicher Alter. Am Ende werden Fragen zum Thema „Beethoven“ gestellt.

Ludwig van Beethoven. Video. FWU 4201249. 1990. (VHS 15 min) Der Videofilm gibt Einblicke in Leben und Werk Beethovens. Er zeigt Portraits, Autografe, Dokumente, enthält Ausschnitte aus seinen Kompositionen und ist in den meisten Bildstellen erhältlich.

Internetadressen http://www.beethoven-haus-bonn.de.

Das Beethoven-Haus Bonn bietet neben Informationen rund um Beethoven und das dortige Museum u.a. auch Hinweise zum Verlag Beethoven-Haus Bonn, der die wissenschaftliche Arbeit des Beethoven-Ar- chivs dokumentiert und verbreitet. Außerdem können verschiedenste Materialien zu Beethoven über das Internet bestellt werden. http://www.beethoven.li.

Auf dieser informativen Website finden Interessierte allerlei Wissenswertes über den Komponisten Ludwig van Beethoven. http://www.kidsweb.at/kw_musik/beethoven.

Kurze kindgerechte Darstellung von Leben und Werk Ludwig van Beethovens. Außerdem gibt es Spiele und Rätsel über den Komponisten.

Materialübersicht Zeitbedarf (in Min.) Seite M 1 Ludwig van Beethoven (Farbfolie) (20) 7 M 2 Sinfonie Nr. 7, 2. Satz: Hauptthema (40) 8 M 3 Beethovens Jugendzeit in Bonn (30) 9 M 4 Beethoven in Wien – Beethovens Tod (30) 11 M 5 Spielszene: Beethoven und die „Unsterbliche Geliebte“ – (85) 12 Wie könnte es gewesen sein? M 6 Beethoven und die „Unsterbliche Geliebte“ – der berühmte Brief (30) 14 M 7 Giulietta Guicciardi im Portrait (Farbfolie) (10) 15 M 8 Die „Mondscheinsonate“ – Malen zur Musik (60) 16 M 9 Bilder und Zeitdokumente aus dem Leben Beethovens (20) 17 M 10 Beethovens Taubheit und die 5. Sinfonie (30) 18 M 11 „Freude, schöner Götterfunken“ – Beethovens Ideale (40) 19 M 12 Fragen zu Beethoven (Fundus für Tests/Klassenarbeiten) (40) 20

Erläuterungen 21

RAAbits Realschule Musik 14 Ludwig van Beethoven Musik hören – Musik verstehen · Beitrag 1 IV

M 6 Beethoven und die „Unsterbliche Geliebte“ – der berühmte Brief

Beethoven war in seinem Leben mit verschiedenen Frauen freundschaftlich verbunden, die ihn wegen seiner Musik sehr verehrten und schätzten. Eine tiefe Zuneigung, die er für einzelne Frauen empfand, wurde zum Teil von ihnen er- widert, doch niemals erfüllt (er hat nie geheiratet!). Denn die Zeit, in der Beethoven lebte, war von klaren ge- sellschaftlichen und moralischen Vorstellungen geprägt: Ei- ne Heirat zwischen einer Tochter aus adeligem Hause und einem Musiker, der nicht ihrem Stand entsprach, war un- denkbar! Im Jahre 1812 schrieb Beethoven einen Brief „An die Un- sterbliche Geliebte“. Er hat ihn sein Leben lang aufbewahrt; man fand den Brief nach Beethovens Tod in seinem Schreib- tisch. Bis heute ist nicht geklärt, an wen dieser Brief eigent- lich gerichtet ist, aber es gibt viele Vermutungen (z.B. Jose-

Josephine Gräfin von Deym geb. Gräfin von Brunsvik phine Gräfin von Deym geb. Gräfin von Brunsvik oder Giu- (1779–1821). Unsignierte Miniatur. Original verschollen. lietta Gräfin Guicciardi, spätere Gräfin von Gallenberg).

Hier einige Zeilen aus dem Brief „An die Unsterbliche Geliebte“ (1812):

Mein Engel, mein Alles, mein Ich! – Kann unsere Liebe anders bestehen als durch Aufopferungen, durch Nicht-alles-Verlangen? Kannst Du es ändern, daß Du nicht ganz mein, ich nicht ganz Dein bin? – O Gott, warum sich entfernen müssen, was man so liebt; und doch ist mein Leben ... so wie jetzt ein kümmerliches Leben. – Deine Liebe macht mich zum Glücklichsten und zum Unglücklichsten zugleich. – Welche Sehnsucht mit Tränen nach Dir – Dir – Dir, mein Leben – mein alles – leb wohl – o liebe mich fort – verkenne nie das treueste Herz Deines Geliebten L. ewig Dein ewig mein ewig uns

Aufgabe

Lest den Ausschnitt aus dem Brief „An die Unsterbliche Geliebte“ und versucht herauszufinden, was Beethoven mit diesem Brief zum Ausdruck bringen möchte.

RAAbits Realschule Musik IV Musik hören – Musik verstehen · Beitrag 1 Ludwig van Beethoven 15

M 7 Giulietta Guicciardi im Portrait

Miniatur einer Unbekannten auf Elfenbein [angeblich Giulietta Gräfin Guicciardi, spätere Gräfin von Gallenberg (1784–1856)]. Miniatur auf Elfenbein. Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H.C. Bodmer.

RAAbits Realschule Musik V Musik und Theater/Film · Beitrag 1 Erste Begegnung mit dem Musiktheater: W. A. Mozarts „Zauberflöte” 1

Erste Begegnung mit dem Musiktheater: W. A. Mozarts „Zauber- flöte“ – ein „Lernen an Stationen“

Friedrich Burkhardt, Neustadt/Weinstr.

Themenaspekte: Mozarts Leben und Werk; Entstehung, Handlung, Personen und Musik der Oper „Die Zauberflöte“; Informationen zum Theaterbetrieb allgemein Ziele: Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich selbstständig Inhalte zu erarbeiten und Informationen über ein musikalisches Bühnenwerk und dessen Komponis- ten zu beschaffen. Sie erhalten einen Einblick in Mozarts Leben und Werk, Handlung und Entstehung der „Zauberflöte“, und erfahen etwas über Berufe und Arbeitsabläufe am Theater. Dies tun sie, indem sie sich auf verschiedene Weise praktisch mit dem Werk beschäftigen und sich dabei musikalisch, künstlerisch und handwerklich gestaltend mit dem Werk auseinander setzen. Klassenstufe: 5.–7. Klasse

Zeitbedarf: 11 Schulstunden (0,5–2 Stunden je Station bei fünf Pflicht- und zwei ausge- wählten kreativen Wahlstationen, siehe Materialübersicht S. 4 und Kontroll- blatt in M 1, S. 6) Klangbeispiele: Eine Gesamtaufnahme der Zauberflöte sollte zur Verfügung stehen (eine Auswahl beispielhafter Aufnahmen findet sich in den CD-Hinweisen auf S. 3). Zur Bearbeitung der Station 4 benötigen die Schüler eine Zusammen- stellung von Klangbeispielen auf Kassette oder Minidisc, die zusam- men mit dem Arbeitsblatt bereitzustellen ist. weitere Medien: Hinweise zu erhältlichen Videos finden sich auf S. 4. Texthefte (Reclam) sind nur für M 8 (Station 5) erforderlich (sowie für die Zusatzaufgabe zu M 9 [Station 6]).

Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung In der vorliegenden Unterrichtsreihe werden offene Unterrichtsformen, wie sie in den letzten Jahren ver- stärkt gefordert werden, im Musikunterricht umgesetzt. Dabei geht es in erster Linie darum, die aktive Mitarbeit der ganzen Lerngruppe zu fördern und zu fordern. Das Lernen an Stationen ist dazu ein be- sonders geeigneter Weg, da es die gleichzeitige Aktivität aller Schülerinnen und Schüler erlaubt. Die einzelnen Stationen werden dabei nicht als Lernzirkel aufgebaut, sondern in Form von Arbeitsblättern bereitgestellt, die in einer weitgehend selbst gewählten Reihenfolge bearbeitet werden können. Es gibt ein Pflichtprogramm, in dem das Grundwissen erarbeitet wird (Station 1–5), und ein Wahlprogramm, bei dem sich die Schülerinnen und Schüler für bestimmte, ihren Neigungen entsprechende Arbeitsaufträ- ge entscheiden können (Station 6–9). Dabei werden nicht nur die Inhalte vermittelt, sondern auch eine Vielzahl von Methoden eingeübt. M 1: In einer Einführungsstunde werden die Schüler zunächst auf das Stationenlernen vorbereitet; die einzuhaltenden Regeln werden gemeinsam besprochen, die Funktion des Kontrollblattes er- klärt. M 2: An der ersten Station werden Leben und Werk Mozarts erarbeitet durch gezieltes Lesen eines biografischen Informationstextes im Hinblick auf verschiedene Fragestellungen.

RAAbits Realschule Musik 4 Erste Begegnung mit dem Musiktheater: W. A. Mozarts „Zauberflöte” Musik und Theater/Film · Beitrag 1 V

Wolfgang Amadeus Mozart: Die Zauberflöte. John Eliot Gardiner. 028944916621. 1996. Drei Beispiele aus der großen Anzahl von Aufnahmen: Böhm klassisch ausgewogen mit hervorragen- den Sängern, Gardiner dramatisch vorwärtsstürmend auf historischen Instrumenten, Harnoncourt auf modernem Instrumentarium, trotzdem klanglich wesentlich schärfer als Böhm, dabei mit mehr „Gefühl“ als Gardiner. Bei Deutsche Grammophon ist auch ein Video der Gardiner-Aufnahme erschienen.

Stefan Siegert: Der Holzwurm der Oper erzählt: W. A. Mozart: Die Zauberflöte. Deutsche Grammo- phon Gesellschaft 028945757728. 1997. Kindgerechte Einführung in die Welt der Zauberflöte.

Video

Ingmar Bergman (Regie): W.A. Mozart: Die Zauberflöte. ArtHaus Classics Nr. 1240. 1999. Schöne Inszenierung mit zauberhaften Bildern, die das märchenhafte Element ebenso berücksichtigen wie die differenzierte Darstellung der Charaktere. In schwedischer Sprache mit Untertiteln.

Materialübersicht

Zeitbedarf (in Min.) Seite M 1 Stationenlernen „Wolfgang Amadeus Mozart und seine (40) 5 Oper ‚Die Zauberflöte‘“ (Einführung/Kontrollblatt) Pflichtstationen

M 2 Wolfgang Amadeus Mozart – Sein Leben und seine Werke (Station 1) (40) 7 M 3 Die Handlung der Oper „Die Zauberflöte“ (Station 2) (20) 9 M 4 Arbeitsblatt zum Inhalt der „Zauberflöte“ (Station 2) (40) 11 M 5 Lückentext zur Entstehung der „Zauberflöte“ (Station 3) (20) 13 M 6 Die Hauptpersonen der Oper „Die Zauberflöte“ (Station 4) (40) 15 M 7 WER und WAS sind für eine Opernaufführung notwendig? (Station 5) (40) 16 M 8 Fachbegriffe aus Oper und Theater (Station 5) (40) 18 Wahlstationen

M 9 Eine Szene aus der „Zauberflöte“ gestalten (Station 6) (80) 20 M 10 Eine Arie mit Instrumenten gestalten (Station 7) (80) 21 M 11 „Die Zauberflöte“ – künstlerisch (Station 8) (80) 23 M 12 „Die Zauberflöte“ – handwerklich (Station 9) (80) 24 Erläuterungen 25

RAAbits Realschule Musik V Musik und Theater/Film· Beitrag 1 Erste Begegnung mit dem Musiktheater: W. A. Mozarts „Zauberflöte”21 - - - - 1 1 - 1 ------M 10 Eine Arie mit Instrumenten gestalten (Station 7) 3. Stimme 2. Stimme 1. Stimme

RAAbits Realschule Musik VI Themen mit Musik · Beitrag 2 Hymnen – Musik als Symbol 1

Hymnen – Musik als Symbol

Annette Maurer, Berlin

Themenaspekte: Funktion und Geschichte von Hymnen; Hymnentypen; Hymnen in der Rockmusik, im Film und im Alltag Ziele: Die Schülerinnen und Schüler können Hymnen nach ihrer textlich-musikalischen Gestaltung sowie nach ihrer Funktion unterscheiden. Sie sind in der Lage sich kri- tisch mit Inhalt und Intention von Nationalhymnen auseinander zu setzen. Die Verwendung von Hymnen in Rock- und Filmmusik haben sie kennen gelernt und kritisch diskutiert. An ausgewählten Beispielen haben sie gelernt, Hymnen eigen- ständig musikalisch zu gestalten. Klassenstufe: 9./10. Klasse

Zeitbedarf: ca. 8 Schulstunden Klangbeispiele: Die CD zum Grundwerk RAAbits Realschule Musik (CD GW) enthält sechs Klangbeispiele, nämlich Einspielungen der Nationalhymnen Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens und der USA sowie Jimi Hendrix’ Improvisation über „Star Spangled Banner“ als Track 30–35. Darüber hinaus sollten Aufnah- men des Queen-Klassikers „We Are the Champions“ sowie weiterer National- hymnen zur Verfügung stehen (vgl. CD-Hinweise auf S. 5). weitere Medien: Zu M 10 wird ein Video- oder DVD-Ausschnitt des Films „Casablanca“ benötigt (vgl. Angaben auf S. 5 sowie in der Erläuterung zu M 10 auf S. 28).

Hintergrundinformationen

1. Zum Thema „(National-)Hymnen“ Musik erreicht Menschen unmittelbarer als Bildende Kunst oder Literatur; ihr emotionaler Gehalt er- möglicht eine zumeist implizite Beeinflussung, die in der Werbung, im Film oder in der im Kaufhaus oder am Arbeitsplatz erklingenden Musik bewusst genutzt wird. Zu diesem Bereich funktionaler Musik, die Affekte erzeugt und so außermusikalischen Inhalten Geltung verschafft, gehören auch Hymnen. An ihnen kann verdeutlicht werden, was an Werken „absoluter“ Musik nur schwer nachzuvollziehen ist: die historisch-soziale Bedingtheit sowie die Wirkung von Kompositionen. Die Behandlung der eigenen Nationalhymne erscheint dabei im Kontext anderer Nationalhymnen als didaktisch sinnvoll, da neben der Frage nach ihrer jeweiligen Funktion als nationales Symbol auch Texte und Melodien verglichen werden sollten. Wenn darüber hinaus thematisiert wird, dass zum einen Na- tionalhymnen im Laufe der jüngeren Musikgeschichte immer wieder verarbeitet, in neuem Kontext zitiert oder kritisch beleuchtet wurden und zum anderen Stücke aus Popmusik und Kunstmusik zu Alltags- hymnen geworden sind, wird der Unterricht für Schülerinnen und Schüler zusätzlich interessant.

2. Bedeutung des Begriffs „Hymne“ Das Wort „Hymne“ lässt sich etymologisch als „Einbinden“ eines Sängers oder einer Sängerin in einen religiösen oder politischen Kontext erklären (altgriechisch hymen = „Membran, Band, Riemen, Naht“; hymnos = „Gefüge“). Als sakrale Lobgesänge dienen Hymnen der Hinwendung zu Gott, im weltlichen Sinne zur Identifikation des einzelnen mit der Nation (Nationalhymnen) oder der Gruppe, der er sich zugehörig fühlt (politische Partei, Fanclubs), oder sie mobilisieren die Massen (Revolutionäre, Arbeiter).

RAAbits Realschule Musik 6 Hymnen – Musik als Symbol Themen mit Musik · Beitrag 2 VI

http://usa.usembassy.de/regierung-hymne

Allerlei Informationen, vor allem historische Hintergründe zur US-Nationalhymne erhalten interessierte Leser auf dieser Website. http://www.von-fallersleben.de

Die Website bietet umfassendes Material und Texte von und zu Leben und Werk August Heinrich Hoff- mann von Fallerslebens.

Materialübersicht Zeitbedarf (in Min.) Seite M 1 Texte zum Thema „Nationalhymnen“ (30) 7 M 2 Umfrage: Einstellungen zur deutschen Nationalhymne (25) 8 M 3 Liebig-Sammelbilder zu Nationalhymnen (15) 9 M 4 Das Lied der Deutschen (30) 10 M 5 Die Geschichte der deutschen Nationalhymne (25) 11 M 6 Französische und englische Nationalhymne – Texte (20) 13 M 7 Französische und englische Nationalhymne – Musik (20) 14 M 8 Der Film „Casablanca“ – Die Hauptpersonen (10) 16 M 9 Der Film „Casablanca“ – Die Story (10) 17 M 10 Hymnen im Spielfilm „Casablanca“ (20) 18 M 11 Jimi Hendrix (15) 20 M 12 „Star Spangled Banner“: Jimi Hendrix’ Bearbeitung der (25) 21 Hymnenmelodie M 13 Queen: „We Are the Champions“ (Arrangement des (90) 23 Chorus)

Erläuterungen 25

CD-Übersicht (CD zum Grundwerk) Track Inhalt Dauer

30 – 32 Nationalhymnen

30 Deutschland: „Einigkeit und Recht und Freiheit“ 1:01

31 Großbritannien: „God Save the Queen/King“ 0:48

32 Frankreich: „La Marseillaise“ 1:03

33 „Die Wacht am Rhein“ (historische Schellack-Aufnahme) 0:40

34 Jimi Hendrix: „The Star Spangled Banner“ 3:49

35 Nationalhymne der USA: „The Star Spangled Banner“ 0:56

RAAbits Realschule Musik VI Themen mit Musik · Beitrag 2 Hymnen – Musik als Symbol 9

M 3 Liebig-Sammelbilder zu Nationalhymnen

„Heil dir im Siegerkranz“ und „Gott erhalte Franz, den Kaiser“, aus einer Serie von Liebig-Sammelbildern, Ende des 19. Jahrhunderts. Abbildung in: Hans-Jürgen Hansen: Heil dir im Siegerkranz. Die Hymnen der Deutschen. Verlag G. Stalling. Oldenburg/Hamburg 1978. S. 9. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors.

RAAbits Realschule Musik 14 Hymnen – Musik als Symbol Themen mit Musik · Beitrag 2 VI

M 7 Französische und englische Nationalhymne – Musik

Die Marseillaise CD GW, Track 32

F C F B C

Al lons, en fants de la Pa tri e! Le jour de gloire est ar ri

F F B F/C C C 7 C 7/E

vé. Con tre nous de la ty ran ni e l’é ten dard san glant est le

F F C C 7/B

vé, l’é ten dard san glant est le vé. En ten dez vous dans les cam F/A F 7 B G7/B C

pag nes mu gir ces fé ro ces sol dats? Ils

Fm Cm/E B m/D

vien nent jus que dans nos bras, é gor ger vos fils, vos com

C F C F

pag nes! Aux ar mes, ci to yens! For mez vos ba tail

C F C/E F/E B/D F/C B

lons, mar chons, mar chons! Qu’un sang im

C C/B F/A F C 7 1 F 2 F

pur a breu ve nos sil lons! Aux lons!

RAAbits Realschule Musik VII Grundlagen der Musik · Beitrag 7 Rhythmus – einfach tierisch! 5

5. Schreibe noch zwei andere PATTERNS auf. Sie sollen ebenfalls aus Vierteln und Achteln bestehen, aber in anderer Reihenfolge.

= PATTERN 4

= PATTERN 5

6. Vergleiche die Patterns 1–5 mit den folgenden sechs TIERNAMEN. Probiere durch Sprechen aus, welches Pattern zu welchem Tiernamen passt. Schreibe die passenden Noten in die Kästchen.

HEU-schrecke Was-ser-rat-te Stall-HA-se

NIL-PFERD Kän-gu-RU KUH

7. Ein Tiername ist übrig geblieben. Überlege, welcher Rhythmus dazu passen könnte. Schreibe PATTERN 6 in das freie Kästchen.

RAAbits Realschule Musik 16 Hymnen – Musik als Symbol Themen mit Musik · Beitrag 2 VI

M 8 Der Film „Casablanca“ – Die Hauptpersonen

Richard „Rick“ Blaine Ilsa Lund Victor Laszlo (Humphrey Bogart) (Ingrid Bergman) (Paul Henreid)

Capitaine Louis Renault Major Heinrich Strasser (Claude Rains) (Conrad Veidt)

Fotos aus: Axel Thorer: Casablanca. Verlag Arthur Moewig. Rastatt 1990. S. 4, 50 und 72 (Rick, Ilsa, Victor, Renault); Ulrich Hoppe: Casablanca. Heyne Verlag. München 3. Auflage 1987. S. 10 (Major Strasser).

RAAbits Realschule Musik VI Themen mit Musik · Beitrag 2 Hymnen – Musik als Symbol 17

M 9 Der Film Casablanca (1942) – Die Story

Kurzinformation zum Film: USA 1942, schwarz-weiß, 102 Minuten. Re- gie: Michael Curtiz, Musik: Max Steiner; Buch: Philip G. Epstein, Howard Koch, 5 Julius J. Epstein, nach einem Bühnenstück von Murray Burnett und Joan Allison.

Inhalt: „Casablanca 1941: Treffpunkt von Verfolgten und Abenteurern, Wider- standskämpfern, Faschisten und Mitläu- 10 fern, Ort des Wiedersehens zweier Lie- bender – Rick Blaine und Ilsa Lund. Rick, dem zynischen Amerikaner, gehört eine Bar, in der sich abends ganz Casablanca trifft; Ilsa und ihr Mann, der Widerstands- 15 kämpfer Victor Laszlo, sind nach Casa- blanca geflohen, um von hier aus einen Platz in dem rettenden Flugzeug nach Lis- sabon zu ergattern. Doch sie haben kein Visum und die Nazis sind ihnen auf den 20 Fersen. Verzweifelt wendet sich Ilsa an Rick, der in den Besitz von zwei Visa ge- langt ist. Die beiden haben sich ein Jahr zuvor in Paris ineinander verliebt; damals glaubte Ilsa, ihr Mann sei in einem Kon- 25 zentrationslager umgekommen. Als sie er- fuhr, dass Victor noch lebt und sie braucht, hat sie Rick verlassen. Jetzt flammt ihre Liebe erneut auf und Ilsa

glaubt nicht mehr die Kraft zu haben, Rick picture-alliance / akg-images 30 nochmals zu verlassen. Humphrey Bogart und Ingrid Bergman in „Casablanca“. Titelseite der Illus- trierten „Film-Bühne“ Nr. 1613. Rick sieht sich gezwungen, ganz allein zu handeln. Er zwingt den opportunistischen Polizeipräfekten Renault, der Vichy-Frankreich vertritt und mit dem deutschen Major Strasser zusammenarbeiten muss, die Visa auf Ilsas und Victors Namen auszustellen, und fährt mit dem Ehepaar und Renault zum Flugha- fen. In einer spannungsgeladenen, dramatischen Schlussszene bestimmt Rick, dass Ilsa mit ihrem Mann 35 zusammen Casablanca verlässt. Rick bleibt. Zwischen ihm und Renault, der eigentlich schon immer auf Ricks Seite stand, ist das der ,Beginn einer wunderbaren Freundschaft‘.“

Ab Z. 7 aus: Axel Thorer: Casablanca. Verlag Arthur Moewig. Rastatt 1990. S. 3. © by VPM Verlagsunion Pabel – Moewig KG, Rastatt.

RAAbits Realschule Musik VI Themen mit Musik · Beitrag 2 Hymnen – Musik als Symbol 27

„Internationale“) folgen der revolutionären französischen Tradition mit schnellem Tempo, Marschcharak- ter, komplizierten Melodien, punktierten Rhythmen und größeren Tonsprüngen (vgl. M 7, Aufgabe 1). Den musikalischen Charakteristika lassen sich auch unterschiedliche Textarten zuordnen: Königshymnen sind meist feierliche Gebete, deren religiöse Inhalte säkularisiert und – wie im – durch nationale ersetzt werden können; Revolutionshymnen hingegen sind Kampfgesänge, ihre Sprache ist dramatisch und voller pathetischer Redefiguren.

Erläuterung (M 7)

Zu Aufgabe 1: Gegenüber der eher analytischen Betrachtung des Deutschlandliedes sollen hier die beiden gegensätzlichen Hymnentypen durch praktische Umsetzung erfahrbar werden. Sinnvoll ist es deshalb, zunächst Merkmale der Melodien zu vergleichen (Charakter, Tempo, Intervalle, Rhythmus)

Zu Aufgabe 2 und 3: Darauf aufbauend lassen sich in arbeitsteiliger Gruppenarbeit geeignete Instru- mentationen sowie rhythmische Begleitungsmöglichkeiten (durch Schlaginstrumente wie Bass-drum, Pau- ke, Trommeln, Becken, Schellenring etc.) finden.

Als problematisch könnte sich die Nivellierung des unterschiedlichen Charakters der Hymnen in gängigen Einspielungen erweisen: Bei Sportveranstaltungen wird die englische Hymne ebenfalls meist von Blechbläsern gespielt und mit Marschrhythmen unterlegt. Anders die Hörbeispiele der CD, die den gegensätzlichen Charakter der Hymnen betonen: Die Marseillaise (CD GW, Track 32) erklingt als typischer Marsch (Blechbläser, Pauken, Trommeln), die englische Hymne (CD GW, Track 31) hingegen klingt wie ein (Streicher, Holzbläser). Die Zusammenfassung und Systematisierung der Ergebnis- se kann mit dem abgedruckten (u. U. reduzierten) Tafelbild erfolgen.

Erläuterung (M 8, M 9)

M 8 zeigt die wichtigsten Personen und M 9 beschreibt die Story des Films „Casablanca“. Die Fotografien können auf Folie kopiert, ausgeschnitten und auf dem Overhead-Projektor bewegt werden, um den in die Handlung einführenden, an M 9 orientierten Lehrervortrag zu veranschaulichen. Der im Unterricht verwendete, drei- bis vierminütige Filmausschnitt beginnt mit dem Gespräch zwischen Rick und Laszlo in Ricks Büro (Beginn ca. 67. Minute): Victor bittet Rick, ihm Visa zu beschaffen; Rick lehnt mit dem Hinweis ab „Fragen Sie Ihre Frau!“ Aus der Bar schallen plötzlich die Klänge der „Wacht am Rhein“, gesungen von deutschen Offizieren unter der Leitung von Major Strasser. Rick und Laszlo kehren in die Bar zurück; Laszlo ist aufgebracht, sichert sich mit einem Blick Ricks Einverständnis und fordert das Orchester auf, die Marseillaise zu spielen. Alle Besucher des Café Américain stimmen ein und über- tönen die Deutschen. Major Strasser erhebt sich drohend und zwingt den Polizeipräfekten Renault, das Lokal zu schließen. Im folgenden und letzten Segment des Ausschnittes droht Strasser Ilsa. Während Strassers Auftritt erklingt dreimal der nach Moll gewendete und verfremdete Anfang des Deutschland- liedes.

Erläuterung (M 10)

Zu Aufgabe 1: Den Text der „Wacht am Rhein“ verfasste 1840 der Industrielle Max Schneckenburger; Anlass war wie für Nikolaus Beckers bekanntes Rhein-Lied „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein“ der 1840 durch den französischen Ministerpräsidenten Thiers erhobene Anspruch auf Ausweitung der Grenzen Frankreichs. Nach verschiedenen früheren Vertonungen setzte sich die 1854 entstandene Melodie des Dirigenten und Komponisten Carl Wilhelm durch (CD GW, Track 33: his- torische Schellack-Aufnahme). Nach 1871 wurde „Die Wacht am Rhein“ in Schulen, Kasernen, auf der Opernbühne, durch Bücher, Notensammlungen und Zeitschriften verbreitet und damit quasi zur in- offiziellen Nationalhymne. – Im deutsch-französischen Krieg 1870 soll es übrigens zu einem „Sängerwett- streit“ gekommen sein, der das in „Casablanca“ geschilderte Geschehen quasi auf den Kopf stellt: Als 300 meuternde französische Kriegsgefangene auf dem Bahnhof von Nancy die Marseillaise sangen,

RAAbits Realschule Musik VII Grundlagen der Musik · Beitrag 7 Rhythmus – einfach tierisch! 1

Rhythmus – einfach tierisch!

Hans Jünger, Hamburg

Themenaspekte: Rhythmus, Notation, Musizieren, Komponieren Ziele: Die Schülerinnen und Schüler werden mit einer Auswahl grundlegender Rhythmuspatterns vertraut gemacht. Sie lernen, diese Patterns sowohl hörend als auch lesend zu erkennen und sie in verschiedenen Kombinationen nach- einander oder gleichzeitig zu singen und zu spielen. Außerdem werden sie in ihrer Kreativität ermutigt und gefördert. Klassenstufe: 5.–7. Klasse

Zeitbedarf: 8 Schulstunden Klangbeispiele: Die CD zum Grundwerk RAAbits Realschule Musik (CD GW) enthält als Track 41 ein Klangbeispiel, das als Ergänzung verwendet werden kann.

Hintergrundinformation Beim Erlernen der traditionellen europäischen Notenschrift stellt der Rhythmus ein besonderes Problem dar. Während die Tonhöhen auf unmittelbar einleuchtende Weise dargestellt werden (Notenköpfe/No- tenlinien/Notenschlüssel), sind die Symbole für die Tondauern eher verwirrend (Notenköpfe/Fähn- chen/Balken//Bögen). Die hier vorgestellte Methode des Rhythmuslernens ist angeregt von zwei zentralen Momenten der traditionellen schwarzafrikanischen Musikkulturen: der Patternorientierung und der Sprachorientierung. Typisch für schwarzafrikanische Musik (aber auch für die von ihr beeinflusste Popmusik) ist die ostinate Wiederholung bestimmter rhythmischer Gestalten, so genannter Rhythmuspat- terns. Die Vermittlung dieser Patterns geschieht oral und ganzheitlich – sie werden wie Wörter vor- und nachgesprochen. Für die vorliegenden Materialien wurde eine überschaubare Anzahl einfacher Patterns ausgewählt: alle Rhythmen, die sich innerhalb eines 2/4-Taktes aus Halben, Vierteln und Achteln bilden lassen.

Diesen sechs Patterns wurden Merkwörter zugeordnet: Kuh, Nilpferd, Heuschrecke, Känguru, Stallhase, Wasserratte. Patterns und Merkwörter weisen folgende rhythmische Entsprechungen auf: Der Noten- anzahl entspricht die Silbenanzahl, den Notenwerten entsprechen die Silbenlängen, den Zählzeiten ent- sprechen die Silbenbetonungen („Heuschrecke“ hat z. B. drei Noten bzw. Silben: lang – kurz – kurz / betont – unbetont – unbetont).

Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung Die Materialien dieser Unterrichtsreihe setzen folgende Kenntnisse voraus: die Begriffe Rhythmus und Takt, die Notenwerte Halbe, Viertel und Achtel sowie die entsprechenden Pausen, außerdem Noten und Notennamen der Stammtöne von c’ bis d“. Die Materialien sind so angelegt, dass die Schülerinnen und Schüler auf vielfältige Weise mit dem Hören, Singen, Spielen, Lesen und Schreiben von Patterns und Merkwörtern beschäftigt werden. Die Arbeitsblätter sind weit gehend selbstanleitend. Sie enthalten unterschiedlich anspruchsvolle Aufgaben und Zusatzangebote, eignen sich also für binnendifferenzierten Unterricht. M 1, M 2 Die Schülerinnen und Schüler lernen, das „Pfeifenlied“ zu singen und die Begleitstimmen zu spielen. Ausgehend von der Melodie erarbeiten die Schülerinnen und Schüler 6 Rhyth- muspatterns und ordnen sie den 6 Merkwörtern zu.

RAAbits Realschule Musik 2 Rhythmus – einfach tierisch! Grundlagen der Musik · Beitrag 7 VII

M 3 Die Schülerinnen und Schüler trainieren für die 6 Rhythmuspatterns die Zuordnung von Notenbildern und Merkwörtern. M 4–M 6 Sie lernen, das Lied „Tante Erika“ zu singen, und untersuchen Rhythmus und Form der Melodie. M 7 Die Schülerinnen und Schüler setzen aus den vorgegebenen Rhythmuspatterns und frei gewählten Tonhöhen eine eigene Melodie zusammen und spielen sie. M 8–M 12 Die Schülerinnen und Schüler notieren Melodie und Begleitstimmen des Liedes „Pick a Bale o’ Cotton“ nach einer Vorlage in Form von Merkwörtern und Notennamen. Sie lernen, das Arrangement zu singen und zu spielen. M 13 Die Schülerinnen und Schüler erkennen in alltäglichen Namen und Wörtern die bekann- ten Rhythmuspatterns wieder, bilden daraus längere Einheiten und kombinieren sie zu einem Sprechstück.

Buchtipps Flatischler, Reinhard: TA KE TI NA – der Weg zum Rhythmus. Essen: Synthesis Verlag 1993. Darstellung einer Methode des Rhythmuslernens, bei der den einzelnen Zählzeiten indische Rhythmus- silben zugeordnet werden.

Giger, Peter: Die Kunst des Rhythmus. Professionelles Know-how in Theorie und Praxis. Mit einem Bei- trag von Michael Küttner. Mainz: Schott Verlag 1993. Anspruchsvolles Lehrbuch für Jazz-/Rock-/Pop-Musiker , enthält u. a. eine Sammlung von Rhythmus- Wörtern (aus indischen Trommelsprachen abgeleitet) sowie eine einfache Rhythmusschrift („Rhythmo- glyphen“), die bei komplizierten Rhythmen (z. B. Samba-Patterns) auch in der Schule eine brauchbare Alternative zur traditionellen Notenschrift darstellt.

CDs Otto Waalkes: Das Wort zum Montag. Rüssl Räckords 517611-2. 1973. Enthält ein witziges Sprechstück, das eine Reihe (nicht mehr ganz aktueller) Politikernamen kombiniert („Dupschek“, auf der CD zum Grundwerk RAAbits Realschule Musik [CD GW] als Track 41).

Materialübersicht Zeitbedarf (in Min.) Seite M 1 „Pfeifenlied“ (80) 3 M 2 „Tiernamen-Rhythmen“ zum „Pfeifenlied“ (30) 4 M 3 Rhythmuskärtchen (20) 6 M 4 „Tante Erika“ (Vokalfassung) (10) 7 M 5 „Tante Erika“ (Instrumentalfassung) (40) 8 M 6 Wir untersuchen ein Lied („Tante Erika“) (30) 9 M 7 Wir machen ein Lied (30) 10 M 8 „Pick a Bale o’ Cotton“ (Stimmen) (80) 11 M 9 „Pick a Bale o’ Cotton“ (Partitur) (—) 15 M 10 Welche Tierart ist in Hamburg am häufigsten? (20) 17 M 11 Welche Tierart ist ...... am häufigsten? (—) 18 Erläuterungen 19

RAAbits Realschule Musik 6 Rhythmus – einfach tierisch! Grundlagen der Musik · Beitrag 7 VII

M 3 Rhythmuskärtchen

Bastelanleitung

1. Falte dieses Blatt an der gestrichelten Linie.

2. Klebe die Hälften mit Klebestift sorgfältig zusammen.

3. Schneide die 6 Rhythmuskärtchen sauber aus.

4. Male die 6 Tiere mit Buntstiften an.

5. Beschrifte einen Briefumschlag mit deinem Namen, loche den Briefumschlag, hefte ihn in deine Musikmappe, und bewahre deine Kärtchen darin auf.

RAAbits Realschule Musik VII Grundlagen der Musik · Beitrag 7 Rhythmus – einfach tierisch! 9

M 6 Wir untersuchen ein Lied („Tante Erika“)

Hier stehen Noten und Text der ersten 16 Takte des Liedes „Tante Erika“: 2 j j & 4 œ œ œ œ œ œ œ œ ∑ 1. Die gu - te Tan - te E- ri - ka

1 2 3 4

j j & œ œ œ œ œ œ œ œ ∑ wohnt in La - tein - a- me - ri - ka.

5 6 7 8

j j & œ œ œ œ œ œ œ œ ∑ Dort tanzt sie täg - lich Cha - Cha - Cha

9 10 11 12

œ œ œ œ ˙ & J J œ œ œ ∑ mit ei - ner Ro - se in dem Haar.

13 14 15 16

Aufgaben

1. Stelle bei jedem der 16 Takte fest, welches PATTERN er enthält, und schreibe den Tiernamen dieses Patterns in das Kästchen (kürze, wenn nötig, lange Tiernamen ab; bei Takten, die eine Pause ent- halten, mache einen Strich: – ).

2. Teile das Lied in vier gleich große Abschnitte (Phrasen) ein. Ziehe überall da, wo eine solche PHRASE beginnt, einen dicken Taktstrich.

3. Eine der 4 Phrasen fällt aus dem Rahmen. Mache einen großen Kreis um die Phrase, die anders ist als die anderen 3.

RAAbits Realschule Musik