Musikprotokoll 1983 Programmbuch
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Musikprotokoll 1983 Datum S :efaniensaal Kammermusiksaal Dom Herz-Jesu-Kirche Donnerstag, 22.00 20.00 6. Oktober Pro Arte Ensemble Grazer Graz Philharmonisches Dir.: Karl Ernst Orchester Hoffmann Dir.: Niksa Bareza Bargielski Messiaen, Kirchner Freitag, 20.00 18.00 22.00 7. Oktober Symphonieorchester Pro Arte Quartett Ensemble d ar Schlesischen Zagreb 20. Jahrhundert, Philharmonie Ruzicka, Kunc, Wien Kattowitz Pibernik, Ruzdjak, Dir.: Peter Burwik Dir.: Karol Stryja Miletic, A. Markovic, Pärt Farrero, Cerha, Kuljeric Pernes, Kilar Samstag, 21). 00 11 .00 22.00 8. Oktober Zagreber Solisten Gerhard Rühm, Thomas Daniel Sehlee, Z. Markovic, _Klavier Orgel St. Horvat, Rühm Kolman, Leguay, Miletic, Kelemen, Traj kovic, Sehlee, Ulrich, Ruzdjak, 18.00 Kahowez, Rihm Parac Florestan-Eusebius- Ensemble, Triest Leitung: Fabio Nieder Castiglioni, Nieder, Grillo, Scelsi, Berio Sonntag 2J.OO 11 .00 18.30 9. Oktober Rundfunk- Pro Arte Orchester Neues Wiener Sinfonieorchester Graz Vokal-Ensemble 79 Saarbrücken Dir.: Wolfgang Bozic Arbeitsgemeinschaft Ci r.: Hans Zender Cibulka, Henze, Steirischer Singkreise Zender, Rihm, Dobrowolski, Nieder Dir.: Peter Altmann Lachenmann Schedl 22.00 Ensemble Spinario, Salzburg Leitung: Rupert Huber Messiaen, J. M. Horvath, Losonczy, Huber steirischer herbst '83 Generalsekretariat Presse- und Informationsbüro Palais Attems, Sackstraße 17 8010 Graz Tel. (0316) 73007, 74337, 74217 täglich von 9 bis 18 Uhr Das Muslkprotokoll 1983 Im Österreichischen Rundfunk Hörfunkprogramm ö 1: Fr., 7. 10. Grazer Philharmonisches Orchester 22.15--24.00 Mo., 10. 10. Quartett Pro Arte Zagreb 15.05--15.57 22.15--24.00 Pro Arte Ensemble Graz (Bargielski) Neues Wiener Vokal-Ensemble Arbeitsgemeinschaft Steirischer Singkreise Di., 11. 10. Florestan-Eusebius-Ensemble, Triest 15.05--15.57 Mi., 12.10. Zagreber Solisten 15.05--15.57 19.30--21.00 Pro Arte Orchester Graz (Cibulka, Henze, Dobrowolski, Nieder) Do., 13. 10. Ensemble Spinario, Salzburg 15.05--15.57 22.15--24.00 Symphonieorchester der Schlesischen Philharmonie Kattowitz Mo., 17. 10. Rundfunk-Sinfonieorchester 20.00--22.00 Saarbrücken Fr., 28. 10. Ensemble 20. Jahrhundert, Wien 15.05--15.57 Fr., 11. 11. Thomas Daniel Sehlee, Orgel 15.05--15.57 Studio Neuer Musik jeweils Donnerstag von 22.15 bis 23.00 Uhr 13. Oktober 20. Oktober 27. Oktober 3. November Grazer Herz Jesu Kirche 4 Donnerstag, 6. Oktober, 20 Uhr Olivier Messiaen Et exspecto resurrectionem mortuorum für Holzbläser, Blechbläser und Schlagzeug Volker David Kirchner Passion für Baß-Solo, Sprecher, Kinderchor, gemischten Chor und großes Orchester nach Texten aus: Offenbarung des Johannes Matthäus-Evangelium Olivier Messlaen, Volker David Kirchner, Psalmen geb. 1908 in Avignon. Studier geb. 1942 in Mainz. Erste „ Die Ermittlung" von Peter Weiss te bis 1930 am Pariser Con Kompositionsversuche mit „ Die Haut" von Curzio Malaparte servatoire bei Jean und Noel acht Jahren. Studium in Uraufführung Gallon (Theorie). Marcel Mainz am Peter-Cornelius Dupre (Orgel) und Paul Dukas Konservatorium (Violine, (Komposition). Übernahm Komposition) und ab 1959 an 1931 die Organistenstelle am der Staatlichen Hochschule Saint-Trinite in Paris. 1936-39 für Musik in Köln. Seit 1966 unterrichtete er an der Ecole Mitglied des Radio-Sinfonie Normale de Musique und an orchesters Frankfurt. 1977 der Schola Cantorum in Paris. Kunstpreis des Landes 1936 gründete er gemeinsam Rheinland-Pfalz. Neuere mit Andre Jolivet, Yves Werke, u. a.: .,Babel-Re Baudrier und Daniel Lesur die quiem", 1977fi8; ,,Die fünf Gruppe „ Jeune France". 1942 Minuten des Isaak Babel", übernahm er eine Klasse für Szenisches Requiem, 1979; Harmonielehre am Conserva Klaviertrio, 1979; ,,Golgatha" toire in Paris, wo dann für ihn für drei Knabenstimmen und 1947 eine Klasse für Analyse, Kammerensemble, 1979; ,.Das Ästhetik und Rhythmus sowie kalte Herz", Ballade für 1955 eine Klasse für Musik Musik, 1979/80; ,,Der blaue philosophie eingerichtet Harlekin", Groteske für 8 wurden. 1966 wurde er zum Bläser, 1981 ; ,.Nachtstück" für Professor für Komposition am Viola und kleines Orchester, Pariser Conservatoire er 1981 ; 1. Sinfonie, 1982; ,.Pas nannt. Kurse hielt er in sion", 1983. Budapest (1947). am Berkshi re Music Center (1949) und in Darmstadt (1950 und 1953). Eduard Wollitz, Baß Jürgen Wilke, Sprecher Kinderchor der Vereinigten Bühnen Graz-Steiermark Einstudierung: Marcel de Marbaix Chor und Extrachor der Vereinigten Bühnen Graz-Steiermark Einstudierung: Ernst Rosenberger Grazer Philharmonisches Orchester Dirigent: Niksa Bareza Aufführung der Vereinigten Bühnen Stadt Graz-Land Steiermark 5 Eduard Wollitz, Jürgen Wilke, Grazer Philharmonisches Niksa Bareza, geb. 1928 in Hamburg. Zu geb. in Berlin. Nach Absolvie Orchester geb. in Split. Studierte an der nächst lnstrumen ta unterricht rung der Schauspielschule Das Grazer Philharmonische Musikakademie in Zagreb und Sängerknabe an St. des Schauspielhauses Ham Orchester wurde 1950 durch (Dirigieren, Komposition) Michaelis in Hamburg. Nach burg zahlreiche Engagements die Vereinigung des damali sowie anschließend am der Schule Kapellmeisterstu an deutschen und österreichi• gen Städtischen Orchesters Mozarteum in Salzburg. dium an der Mus khochschule schen Bühnen (Oldenburg, und des Funkorchesters der Reiche Tätigkeit als Opern in Hamburg, nebenbei priva Kiel, Düsseldorf, München, Sendergruppe Alpenland und Konzertdirigent sowie als tes Gesangsstudium. 1952 Hamburg, Theater in der begründet und hat im Grazer Dirigent bei Festspielen in erstes Engagement als Josefstadt Wien, Burgtheater). Musikleben ebenso Aufgaben Jugoslawien (Zagreb, Split). Opernsänger, seither Gast Zusätzlich Tätigkeit als in Oper, Operette und Ballett Osterreich (Staatsoper Wien, spiele und Konzerte in vielen Mitglied von Tournee-Ensem wie in Konzerten zu erfüllen. Graz, Linz, Salzburg), Städten Europas und in bles (Europa, Amerika) sowie In jüngster Zeit fanden bedeu Deutschland (Bonn, Hannover, Übersee (USA, Iran). Mitwir Gastspiele, Mitwirkung bei tende österreichische Erstauf Münchner und Hamburger kung in Rundfunk- und Fern Festspielen, Arbeit als Regis führungen statt: Penderecki, Staatsoper), Frankreich sehsendungen und bei Fest seur und Intendant mehrerer .. Die Teufel von Loudun": (Paris), Griechenland, UdSSR spielen (Zürich, Wiesbaden. Festspiele. Brillen, .. Der Tod in Venedig"; (Kirow-Theater Leningrad, Florenz). Zahlre,che Platten Berg, vollständige, dreiaktige Bolschoi-Theater Moskau, aufnahmen und ~titwirkungen Fassung von „ Lulu". Ver Kiew), Schweiz (Zürich). bei Uraufführungen (Kagel, pflichtungen führten das CSSR (Prag), Italien. Ungarn, Zimmermann, Sehnebel. Orchester durch Osterreich USA (San Francisco Opera) Kirchner u. a.). Seit 1974 (Linz, Wiener Festwochen) u. a. Seit 1981 Chefdirigent Professur an der Universität und ins Ausland nach Jugo des Grazer Philharmonischen Mainz (Gesang und Sprech slawien (Zagreb, Laibach, Orchesters. erziehung). Marburg), Schweiz (Lausan ne), Spanien, Ungarn usw. Seit 1981 ist Nik~a Bareza Chefdirigent des 96 Mitglieder zählenden Orche sters. 6 Ollvier Messiaen, In der Ton- und Klangsymbolik greift Mes ,,Et exspecto resurrectionem mortuorum" siaen weit aus und bezieht mit dem Anklin Das Werk wurde von Andre Malraux in gen indischer Rhythmen (Simhavikrama) Auftrag gegeben und 1964 komponiert. Als oder mit dem Gesang des heiligen Todesvo Messiaen daran arbeitete, betrachtete er gels des Amazonas, des Uirapuru, auch Tod gerne Bilder der Stufenpyramiden Mexikos, und Auferstehung in anderen Religionen, der Tempel und Statuen des alten Ägypten Kulten und Kulturen ein. Instrumentation, und der romanischen und gotischen Kir Klanggehalt und Symbolik der Instrumente, chen. Ihre gewaltige Einfachheit beeindruck Einstimmigkeit und harmonisch-klangliche te ihn ebenso wie die mächtige und feierli Komplexe, alle parametrischen Möglichkei• che Landschaft der Alpen, in der er schuf. ten und stilistische Assoziationen der Haupt All dies kommt in der Komposition zum themen, Melodien, Farbmischungen und Ausdruck, die allein schon von der Instru Tonkomplexe verstärken verständlich die mentation her die Aufführung in weiten Bildhaftigkeit der Verse der Heiligen Schrift Räumen nahelegt: Zum stark und teilweise von den Schreien der Toten aus den Tiefen mehrfach besetzten Holz und Blech kommt des Abgrunds über die gewaltige Stimme im Schlagwerk eine Auswahl aus dem viel des die Toten erweckenden Gott-Sohnes bis fältigen Reichtum klingenden Metalls. In zum einstimmig-choralhaften Fortissimo des jedem der fünf Teile wird ein eigener Vers brausenden Stimmgewirrs der unübersehba• über die Auferstehung musikalisch gedeutet. ren Menge der von den Toten Erlösten. Messiaen selbst wählte und reihte diese Verse, inspiriert durch die Arbeiten des Thomas von Aquin, aus der Heiligen Schrift und setzte sie den einzelnen Teilen voran: 1 Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu Dir. Herr, höre meine Stimme! II Christus, von den Toten auferweckt, stirbt nicht mehr; der Tod wird hinfort über ihn nicht herrschen. III Die Stunde kommt, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden. IV Sie werden auferstehen, glorreich, mit Grazer Philharmonisches Orchester einem neuen Namen - in dem fröhlichen Konzert der Sterne und unter den Jubelru fen der Kinder Gottes. V Und ich hörte die Stimme einer unüber schaubaren Menge. 7 Volker David Kirchner über „Passion" Und ich sah ein Tier aus dem Meer steigen, Als ich mich im Jahre 1979 daranmachte, das hatte sieben Häupter und zehn Hörner den Entwurf für eine neue Oper zu schrei