Forscher Des Großraumes Arad (1925–1993) 9
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ZIRIDAVA STUDIA ARCHAEOLOGICA 29 2015 MUSEUM ARAD ZIRIDAVA STUDIA ARCHAEOLOGICA 29 2015 Editura MEGA Cluj‑Napoca 2015 MUSEUM ARAD EDITORIAL BOARD Editor‑in‑chief: Peter Hügel. Editorial Assistants: Florin Mărginean, Victor Sava. EDITORIAL ADVISORY BOARD M. Cârciumaru (Târgoviște, Romania), S. Cociș (Cluj‑Napoca, Romania), F. Gogâltan (Cluj‑Napoca, Romania), S. A. Luca (Sibiu, Romania), V. Kulcsár (Szeged, Hungary), T. Miklós (Budapest, Hungary), J. O'Shea (Michigan, USA), K. Z. Pinter (Sibiu, Romania), I. Stanciu (Cluj‑Napoca, Romania), I. Szatmári (Békéscsaba, Hungary). In Romania, the periodical can be obtained through subscription or exchange, sent as post shipment, from Museum Arad, Arad, Piata G. Enescu 1, 310131, Romania. Tel. 0040–257–281847. ZIRIDAVA STUDIA ARCHAEOLOGICA Any correspondence will be sent to the editor: Museum Arad Piata George Enescu 1, 310131 Arad, RO e‑mail: [email protected] The content of the papers totally involve the responsibility of the authors. Layout: Francisc Baja, Florin Mărginean, Victor Sava ISSN 2392–8786 Editura Mega | www.edituramega.ro e‑mail: [email protected] Contents Tiberius Bader Egon Dörner, Forscher des Großraumes Arad (1925–1993) 9 Eugen Pădurean He was my “professor”… 69 Victor Sava Bodrogkeresztúr and Baden Discoveries from Sânpetru German, Arad County 73 Xenia Pop Archaeozoological Data Regarding the Osteological Material from the Baden Settlement in Sântana “Cetatea Veche” (Arad County) 97 Amy Nicodemus, Laura Motta, John M. O’Shea Archaeological Investigations at Pecica “Şanţul Mare” 2013–2014 105 Alexandru Berzovan Observations Regarding the Dacian Discoveries made on the site of Zăbrani “La Pârneavă”, Arad County (first‑second century A.D.) 119 Ştefana Cristea “Omnia mutantur, nihil interit.” About a funeral statue from Ulpia Traiana Sarmizegetusa 141 Ioan Oprea New Bone Hairpins Discovered on the Territory of Colonia Aurelia Apulensis 149 Dan Matei The Roman castra from Dacia during the “Military Anarchy” time. II. Their Baths and the Issue of External Dislocations of the Province’s Troops in this Interval* 157 Lavinia Grumeza Cloisonné Brooches Discovered in Banat (Beginning of the Second Century A.D. – Last Third of the Third Century A.D.) 191 Florin Mărginean, Dan Băcueț-Crișan Archaeological Discoveries from the Period of the Dark Millenium in Felnac “Complexul Zootehnic” (Arad County) 215 Rozália Bajkai The Latest Findings of the Research of Avar Age Settlements in the Region of Hajdúság 227 Aurel Dragotă Twisted Wire Bracelets with Looped Ends in the Danube Basin (10th–11th Centuries) 255 Erwin Gáll, Florin Mărginean Șiclău (hung.: Sikló) “Gropoaie” (Arad County). A Burial Ground Section from the Mid–10th Century in the Basin of Lower Crișul Alb (hung.: Fehér Körös) 265 Dan Băcueţ-Crişan Elites, Local Power Centers in the Chronicle of Anonymous and Archaeological Realities in the Area of Meseş Gate around the Year 1000 305 Erwin Gáll The archaeological research state of the 9/10–11th centuries in Moldova (Romania). Some thoughts on funerary places and stray finds (axes) 313 Silviu Oţa Dress Items found in Fortifications from Banat 333 Silviu Oţa, Liana Oţa, Gheorghe Niculescu Items Discovered during the 1983 Campaign in the Workshop no. 3 from the Fortification of Cladova (Comm. of Paulis, Arad County) 347 Andrea Demjén, Florin Gogâltan Archaeological Researches in Gheorgheni (Harghita County) and its surroundings (2009–2013, 2015) 375 Daniela Tănase Archaeological Researches Performed at Cenad (Timiş County) during the 19th Century and in the Beginning of the 20th Century 413 Abbreviations 435 This volume is dedicated to the memory of Egon Dörner (1925–1993) Egon Dörner, Forscher des Großraumes Arad (1925–1993) Tiberius Bader Vorliegender Beitrag ist kein Nachruf, sondern eine Würdigung, eine ausführliche, monogra‑ phische Präsentation des Lebenswerkes von Prof. Egon Dörner, Historiker und Archäologe, langjährige Mitarbeiter des Museums Arad. Er wäre in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden. Leider haben widrige Umstände sein Lebensalter auf 67 herabgesetzt. Nach einer zwanzigjährigen freundschaftlichen und fachlichen Beziehung fühle ich mich berechtigt bzw. berufen und verantwortlich für die ihm gewidmete Gedenkschrift eine Würdigung zu schreiben. Nach der von Krankheit bedingten Frühpensionierung sind unsere Kontakte abgebrochen. Ich konnte ihm noch meine gedruckte Dissertation schicken und er hat darüber eine Rezension geschrieben, aber danach habe ich nichts mehr von ihm gehört. Lebenslauf Egon Dörner wurde am 11. März, 1925 im Ort Orăştie/Szászváros/Broos, Bez. Hunedoara, Siebenbürgen in einer sächsischen Familie geboren. Sein Vater, Egon Dörner (1897–1980), diente als Berufssoldat zuerst in der österreichisch‑ungarischen und später in der rumänischen Armee. Sein letzter Dienstgrad war Oberstleutnant (locotenent‑colonel), entsprechend Oberst a. D. (colonel in rezervă). Seine Mutter, Emma Dörner, war eine geborene Bolesch (1900–1997) (Abb. 1). Über den Vater schreibt A. Anca: „... maiorul Dörner, originar din Sighişoara militar de carieră, un om spiritual, cult, meloman, cântănd el însuşi foarte bine la violoncel.“ (Anca 2011, 74). Egon hatte einen etwas älteren Bruder, Eilhart, von Beruf Offizier, geboren 1922 und gestorben 1950 in Cluj/Klausenburg, dessen Sohn Eilhart Anton Dörner (geb. 1951) Historiker ist und in Cluj‑Napoca lebt (Abb. 2). Er besuchte 1932–1940 die Volksschule und das Gymnasium „Andrei Mureşan“ in Dej und 1940–1943 das Honterus‑Gymnasium in Braşov/Kronstadt. In Dej, als Schüler des Musiklehrers Kurt Zapletal zeichnete er sich durch eine besondere musikalische Begabung aus. Unter der Leitung des Maestro Zapletal wurde ein Musiker‑Trio gegründet: Egon Dörner, Bruder Eilhart Dörner und der Schulkamerad Alexandru Anca. Die Proben des Trios fanden im Haus der Familie Dörner statt. Anca schreibt über Egon Dörner: „Egon a fost un băiat extrem de fin şi sensibil, cu care am legat apoi, o prietenie caldă şi durabilă.“ (Anca 2011, 74). Im Gymnasium wurde auch ein Orchester gegründet, das regelmäßig Konzerte gegeben hat, an der Geige spielte Egon Dörner. Schon als Kind hatte er ein großes Interesse für Geschichte und Literatur. Das Abitur machte er im Mai 1943 am „Honterus‑Gymnasium“ in Braşov/Kronstadt. In den Jahren 1943–1944 leistete er ein „völkisches Dienstjahr“ als Lehrer in Şoala/Schaal/Sálya, damals Rayon Mediaş, Reg. Braşov, heute Bez. Sibiu. Von 1944 bis 1949 studierte er Germanistik, Anglistik und Geschichte an der Universität „Babeş“ in Cluj/Klausenburg (Abb. 3.6). Hier hatten namhafte Professoren wie Constantin Daicoviciu, Mihail Macrea, Kurt Horedt, Ion Iosif Russu in ihm das Interesse für die Archäologie geweckt. Als Student arbeitete er 1948 anderthalb Monate als Freiwilliger auf der Nationalen Baustelle „Filiaşi‑Bumbeşti ‑Livezeni“, wo er für seinen Fleiß ausgezeichnet wurde. In Klausenburg lernte er auch seine zukünf‑ tige Gattin, Paula Kramer (1924–2009) aus Sanktanna kennen, die hier Germanistik und Anglistik studierte. Zwischen 1949 und 1950 war er als Lehrer an der Knabenschule in Sântana/Sanktanna tätig (Abb. 4.5.6). Nach dieser kurzen Lehrtätigkeit wurde er vom damaligen Museumsdirektor Béla Zala als Mitarbeiter ins Arader Museum berufen, wo er bis zu seiner Erkrankung diente. Von 1951 bis 1977 arbeitete er zuerst als Mitarbeiter, dann als Leiter der Abteilung für „Alte Geschichte“ (istoria veche) ZIRIDAVA, STUDIA ARCHAEOLOGICA, 29, p. 9–68 10 ◆ Tiberius Bader des Regional‑ später Bezirksmuseums Arad. Egon Dörner war lange Jahre Leiter der deutschen Volkshochschule in Arad. Er heiratete am 26. 08. 1950 in Sanktanna Frau Paula Kramer (Abb. 5), aus der Ehe gingen die Kinder Isolde, später Deutschlehrerin, und Egon, später Techniker der Wetterwarte, hervor. Seine Frau Paula war Deutschlehrerin zuerst in ihrem Geburtsort Sanktanna dann am Neuarader Lyzeum, bis Ende des Jahres 1979, als sie in Rente ging. Ich lernte sie über ihren Mann kennen, weil sie für meine Tochter Helga eine Deutschlehrerin in Neu‑Arad vermittelte. Hier verbrachte die Tochter die Sommerferien, um einen Monat nur deutsch zu sprechen. Am 01. Februar 1970 wurde Dörner vom Direktor Ovidiu Olariu zum Hauptkonservator (muzeo‑ graf principal) des Museums ernannt, bis dann fungierte er als Leiter der Abteilung (şef de secţie) für Alte Geschichte (Archäologie). Am 29. Oktober 1970 bestand er die Aufnahmeprüfung für das Doktorat, bei Constantin Daicoviciu, ursprüngliches Thema der Dissertation war: „Dacii liberi în timpul şi după stăpânirea romană.“ Im Jahr 1970, zwischen dem 09. 09 und 8. 10 unternahm er eine Forschungsreise in die Tschechoslowakei, nach Prag, Brno, Bratislava, Nitra, Košice usw., Thema der Forschung war: Die Daker und die Sarmaten in der Slowakei. Zwischen dem 22. 11. und 16 12. 1971 nahm er an den von der Direktion der Museen initierten Fortbildungkursen (reciclare) in Bucureşti teil. Wegen schwerer Erkrankung wurde er schon in diesem Jahr drei Monate krankgeschrieben („concediu medical“). Zwischen dem 01 März und 20. Mai 1973 ist er wieder krank geschrieben, dann auch wieder im Jahr 1974 vom 11.03 bis 24.07. Egon Dörner war Mitglied der Gesellschaft für Geschichte (Societatea de Ştiinţe Istorice), Abteilung Arad, wo er regelmäßig Vorträge gehalten hat. Er leitete den deutschsprachigen Vortragszyklus „Kultur und Zivilisation“ an der Volksuniversität Arad und Aradul‑Nou. 1976 war er schon ganz nah bei C. Daicoviciu, Dr. phil. zu promovieren. Das Thema der Dissertation wurde verändert: „Sarmaţii din vestul României şi legăturile lor cu dacii