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Stand: 23-09-2013

Neuaufstellung des FNP – Eingaben im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung - WEA-Standorte / Landschaftssee - Abwägungen –

Nachfolgende Stellungnahmen wurden im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit nach § 3 (1) BauGB sowie der Träger öffentlicher Belange nach § 4 (1) BauGB abgegeben:

A) Träger öffentlicher Belange, die nicht geantwortet haben:

• ADFC, Kreisverband • Agentur für Arbeit • Biologische Schutzgemeinschaft Hunte--Ems e.V. • Bischöfliches Generalvikariat • Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland • Bundesanstalt für Immobilienaufgaben • Bürgerinitiative Umweltschutz Niedersachsen • Denkmalschutz des Landkreises • E.ON Avacon Salzgitter • Ev. Freikirchliche Gemeinde • Ev.-Luth. Pfarramt • EWE Tel GmbH • Flecken Steyerberg • Industrie und Handelskammer Hannover-Hildesheim • Jägerschaft Grafschaft Diepholz • Kabel Deutschland • Kath. Pfarrgemeinde Sankt Marien • Kirchenkreisamt Diepholz • Kreisnaturschutzbeauftragter • Landessportfischerverband Niedersachsen e.V. • Landesverband der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen • Naturschutzbund Deutschland • Naturschutzbund Niedersachsen e.V. • Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft-, Küsten- und Naturschutz, Sulingen • Neuapostolische Kirche • Oberfinanzdirektion • RSE-Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH • RWE Hauptverwaltung • Samtgemeinde Siedenburg • Schutzgemeinschaft Deutscher Wald • St. Ansgar Klinikverbund GmbH

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• Staatliches Baumanagement Weser Leine • Staatliches Gewerbeaufsichtsamt • STEG-Stadtentwicklungsgesellschaft • Transpower • Wasser- und Bodenverband Flöte und Flagge • Wasser- und Bodenverband Kleine Aue • Wasser- und Bodenverband Sule-Allerbeeke • Zeugen Jehovas Es ist davon auszugehen, dass die Belange der obigen Träger nicht berührt oder bereits berücksichtigt sind.

B) Träger öffentlicher Belange, die explizit keine Hinweise und Anregungen haben:

• Deutsche Telekom, 06.08.2013 • E.ON Netz GmbH, 14.08.2013 • Gasunie, 8.09.2013 • Handelsverband Hannover, 13.09.2013 • Handwerkskammer, 16.08.2013 • Polizeiinspektion Diepholz, 12.08.2013 • Samtgemeinde Barnstorf, 08.08.2013 • Samtgemeinde Schwaförden, 12.08.2012 • Schulaufsichtsamt, 08.08.2013 • Tennet, 13.08.2013 • Verkehrsverbund Bremen / Niedersachsen, 14.08.2013 • Westnetz (für RWE), 18.07.2013 Kenntnisnahme

C) Träger öffentlicher Belange, die im Rahmen der Beteiligung nach § 4 (1) BauGB Anregungen gegeben haben (Anregung in Kurzfassung jeweils vorweg)

1 Abfall-Wirtschafts-Gesellschaft mbH, 19.8.2013

Eingabe: a) Landschaftssee: Zum Status der landesplanerischen Feststellung haben sich keine anderen oder neue Aspekte ergeben. b) Windenergie: - Keine Angaben - Beschlussvorschlag: zu a) Landschaftssee: Im Rahmen der landesplanerischen Feststellung wurde keine Eingabe gemacht. Zu b) Windenergie: - Kenntnisnahme

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2 Avacon AG, Syke, 09.09.2013

Eingabe: Es werden Hinweise bezüglich der Aufnahme regenerativer Energie und zu den erforderlichen Abständen zu elektrischen Anlagen gegeben. Beschlussvorschlag: Die Hinweise auf die frühzeitige Abstimmung möglicher Einspeisemodalitäten in das Netz der Avacon werden zur Kenntnis genommen. Erst in weiteren verbindlichen Bauleitplanverfahren werden hier konkrete Aussagen erforderlich. Auch die Hinweise auf die Schutzbestimmungen zu überirdischen Leitungstrassen werden zur Kenntnis genommen. Beeinträchtigungen von Freileitungen können in der Regel auch weniger durch hohe Abstände der WEA zu Anlagen als vielmehr auch durch technische Einrichtungen (z.B. Schwingungsdämpfer) vermieden werden.

3 DB Services Immobilien GmbH für die DB AG, 12.08.2013

Eingabe: a) Landschaftssee / Windenergie: Es bestehen keine Einwände. Es wird davon ausgegangen, das planfestgestelltes Gelände nicht überplant wird und auch die Betriebsfähigkeit der Anlagen nicht beeinträchtigt wird. b) Windenergie: Zu Eisenbahnen sind Schutzabstände der WEA einzuhalten. Eine Errichtung von WEA ist nur zulässig, wenn bei Eisenbahnen ohne Elektrifizierung ein Abstand von größer (gleich) Kipphöhe zum nächstgelegenen Gleis eingehalten wird. Beschlussvorschlag: zu a) Landschaftssee / Windenergieanlagen: Gleisanlagen werden nicht überplant. Zu b) Windenergie: Die geplante Sonderbaufläche für Windenergie östlich von Schlahe befindet sich in Nähe der Gleisanlage der DB. Im nachfolgend bezeichneten Bereich wäre die Sonderbaufläche infolge der vorgetragenen Schutzabstände bei 200 m hohen Anlagen nicht nutzbar. Die Darstellung der Sonderbaufläche wird verändert. Da jedoch nicht zwingend von einer Umsetzung 200 m hoher Anlagen ausgegangen wird, wird in der Darstellung der Sonderbaufläche vorsorglich ein Abstand von 150 m zu den Gleisen berücksichtigt. Die genauen Abstände zum Gleis ergeben sich im Weiteren erst im Rahmen der Umsetzung von möglichen Anlagen und in Kenntnis deren genauer Höhe. 200 m Korridor entlang Gleisanlage DB Neue Darstellung des SO infolge der ( rot markiert) Hinweise der DB

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4 Eisenbahn-Bundesamt, Außenstelle Hannover, 13.09.2013

Eingabe: 1) Windenergie: Zu Strecken der Eisenbahn ist ein Abstand im Maß des doppelten Rotordurchmessers einzuhalten. Zu Bahnstromfernleitungen beträgt der Abstand das Dreifache. 2) Landschaftssee: Es bestehen keine Bedenken. Es wird darauf hingewiesen, dass Lärmschutzansprüche gegenüber der Bahn nicht geltend gemacht werden können. Beschlussvorschlag: zu 1) Es werden keine Grundlagen oder sachlichen Begründungen für die Forderung angeführt. Beispielweise fordert die DB Immobilienservice einen Abstand in Kipphöhe der Anlage. Die geforderten Abstände sind nicht gesetzlich vorgeschrieben, auch innerhalb der Bahnverwaltung unterschiedlich und zumeist werden aus Gründen der Vorsorge höhere Abstände eingefordert. Eine Bündelung von WEA entlang von Infrastrukturachsen ist nicht nur aus Gründen der Akzeptanz für die Bürger, sondern auch aus Gründen des Natur- und Landschaftsschutzes anzustreben. Die Stadt Sulingen geht davon aus, dass mögliche Standorte innerhalb der Prüfräume entlang der Bahnlinie im Einzelfall nach fachlichen Kriterien und unter Einbeziehung von technischen Hilfsmaßnahmen durchaus ergebnisoffen geprüft werden können. Dabei soll selbstverständlich auch berücksichtigt werden, dass eine unzulässige Beeinflussung der Gleisanlagen unterbleibt. Zu 2) Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen.

5 Erdgas Münster, 06.08.2013

Eingabe: a) Landschaftssee: - b) Windenergie: Es befinden sich Gashochdruckleitungen innerhalb der Geltungsbereiche 2, 3 und 4. Die Lagepläne als unverbindliche Information sind beigefügt. Der Leitungsverlauf kann nur in der Örtlichkeit bestätigt werden. Beschlussvorschlag: zu a) Landschaftssee: - Zu b) Windenergie: Die Lage der Leitung ist entsprechend den Darlegungen bereits nachrichtlich im Plan enthalten. Die Leitung läuft innerhalb eines größeren Leitungskomplexes und ist allerdings aufgrund fehlender genauer Lageangaben innerhalb der Leitungen nicht genau zu benennen. (Vom Leitungsträger wurden nur PDF übermittelt, keine genauen Koordinaten der Leitung oder ein digitales Format, damit die Leitungen ordnungsgemäß in den FNP nachrichtlich übertragen werden können. Digitale Daten sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht erhältlich!) Siehe zu den Leitungen ansonsten auch die Abwägung unter LBEG.

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Lage der Leitung im TGB 1 - Buchhorst Lage der Leitung in TGB 2 und 3 – Dillenberg und Schlahe

Auszug aus dem bisherigen Planentwurf

6 EWE Netz 30.08.2013

Eingabe: a) Landschaftssee: - b) Windenergie: Im TGB 1 (Hassel) verläuft die Erdgastransportleitung Visbek-Sulingen. Die Leitung hat einen 8 m breiten Schutzstreifen (beidseitig 4 m). Um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten müssen die WEA außerhalb eines Sicherheitsbereichs errichtet. Vom Bergamt Clausthal Zellerfeld wurde eine Rundverfügung erlassen. Der Sicherheitsabstand für Erdgastransportleitungen muss hiernach bei Anlagen bis 120 m Nabenhöhe 25 m und darüber hinaus 30 m betragen. Bei Unterschreitung des Mindestabstandes ist ein Nachweis vom Betreiber der WEA erforderlich, dass kein inakzeptables Risiko für den Betrieb der Erdgastransportleitung entsteht. Eine Beeinträchtigung der Leitungen ist jederzeit zu verhindern. Die freie Zugänglichkeit der Leitungen muss gewährleistet sein. Sollten Kreuzungen der Leitung erforderlich werden, so ist ein Interessenabgrenzungsvertrag erforderlich. Beschlussvorschlag: zu a) Landschaftssee: - Zu b) Windenergie: Die Leitung ist bereits nachrichtlich im Plan vermerkt. Die Schutzabstände von bis zu 30 m ohne weitere Sicherungsmaßnahmen werden zur Kenntnis genommen und können voraussichtlich bei zukünftigen Planungen berücksichtigt werden. Im Gebiet sind bereits zwei Anlagen vorhanden, die alle notwendigen Abstände einhalten.

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Die Leitung kann allerdings aufgrund fehlender genauer Lageangaben oder eines digitalen Lageplanes nicht genau in den Plan eingetragen werden. (Vom Leitungsträger wurden nur PDF übermittelt, keine genauen Koordinaten der Leitung oder ein digitales Format, damit die Leitungen ordnungsgemäß in den FNP nachrichtlich übertragen werden können. Digitale Daten sind zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht erhältlich !)

7 ExxonMobil Production Deutschland GmbH, 15.8.2013

Eingabe: a) Landschaftssee: - keine Angaben - b) Windenergie: Es wird die Betriebsführung auch für BEB Erdgas und Mobil Erdgas-Erdöl wahrgenommen. Die geplanten Sonderbauflächen befinden sich innerhalb von Betriebseinrichtungen. Die Angabe erfolgt zur unverbindlichen Vorinformation. Die Leitungen sind in Schutzstreifen verlegt, die als Bauverbotszone auszuweisen sind. Durch den Bau von Windenergieanlagen kann es zu erheblichen Beeinträchtigungen des kathodischen Korrosionsschutzes der Rohrleitungen kommen. Die Wirksamkeit ist nachträglich zu untersuchen. Ggf. erforderliche Schutzmaßnahmen sind vom Vorhabenträger zu tragen. Zu Erdgas- und Erdölleitungen sind Schutzabstände einzuhalten, um Gefährdungen auszuschließen. Der einzuhaltende Sicherheitsabstand beträgt bei maximal 5.000 kW mit einer Nabenhöhe von 120 m - für erdverlegte Süßgasleitungen 30 m - für Süßgasbohrungen / oberirdische Süßgasanlagen 200 m - für erdverlegte Sauergasleitungen 155 m. Sollen diese Parameter überschritten werden, ist ein Einzelnachweis zu erbringen. Diese Vorgehensweise ist mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie abgestimmt worden. Sämtliche entstehende Kosten sind vom Vorhabenträger zu tragen. Das Planvorhaben liegt im Bewilligungsfeld -Barenburg I und im Erlaubnisfeld Scholen. Beschlussvorschlag: zu a) Landschaftssee: - Zu b) Windenergie: Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Die Leitungen sind auf dem Plan bereits nachrichtlich eingetragen. Die Leitungen können allerdings aufgrund fehlender genauer Lageangaben oder eines digitalen Lageplanes nicht exakt digital in den Plan eingetragen werden. Die WEA sind derzeit hinsichtlich der möglichen Leistung (kW) oder einer Nabenhöhe nicht bekannt, da es sich um einen Konzentrationsplanung auf Ebene des Flächennutzungsplanes handelt und insoweit wird der vorgeschlagene Sicherheitsabstand zunächst zur Kenntnis genommen und als Hinweis im Plan vermerkt. Hinsichtlich den angesprochenen möglicherweise eintretenden Beeinträchtigungen eines kathodischen Korrosionsschutzes für unterirdisch verlegte Leitungen durch WEA geht die Stadt davon aus, dass hier infolge des langjährigen Bestandes an Windenergieanlagen auch in Nähe von Leitungstrassen (insgesamt in Deutschland, aber insbesondere auch am Dillenberg) gesicherte Erkenntnisse der Leitungsbetreiber vorliegen sollten, um fachlich konkretisierte Hinweise auf tatsächlich gebotene Abstände zwischen Anlagen und Leitungen zum Korrosionsschutz vorzulegen.

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Sollte infolge der Anfälligkeit von unterirdischen Leitungen eine Korrosion feststellbar sein, so wären umgekehrt die Leitungsbetreiber auch aufgefordert, für einen entsprechend „dinglich gesicherten“ Schutzabstand zu ihren Einrichtungen sorgen. Weder die Stadt (noch mögliche WEA-Betreiber) können hier zu nachträglicher Forschung verpflichtet werden. Ggf. erforderliche Schutzmaßnahmen sollten deshalb im Vorfeld zumindest grob benannt und abgestimmt werden. Geschieht dies nicht, wird von einer Vereinbarkeit von WEA mit Leitungstrassen im Abstand von 30 m ausgegangen, um die möglichen Konzentrationsbereiche für WEA auch konzentriert nutzen zu können. Die Hinweise auf einen Einzelnachweis bei Unterschreitung von den Mindestabständen laut Rundverfügung werden zur Kenntnis genommen. Aufgrund der Bedeutung der vorgetragenen Schutzabstände zu Leitungen wurde beim LBEG nachgefragt, auf welcher Basis diese Abstände zustande kommen und warum sie sich bei Erhöhung der KW Anzahl deutlich erhöhen. Die Antwort steht noch aus. Dass die Teilgeltungsbereiche teilweise m Bewilligungsfeld Scholen- Barenburg I und hier im Erlaubnisfeld Scholen liegt wird zur Kenntnis genommen und nachrichtlich vermerkt. Auswirkungen auf die Planung ergeben sich dadurch nicht. Das Erlaubnisfeld Scholen umfasst den gesamten südlichen Bereich des Stadtgebietes (siehe nachfolgende Übersichtskarte dunkelrot). Der Bodenschatz sind hier Kohlenwasserstoffe. Der Standort Buchhorst liegt dabei im Bewilligungsfeld Scholen-Wehrbleck III. Der Standort im Bereich des Dillenberg bzw. östlich Schlahe liegt im Bewilligungsfeld Scholen-Barenburg I und II (siehe umgrenzte Bereiche in der nachfolgenden Übersichtskarte.

Abb: Karte zu den Bergbauberechtigungen (NIBIS, Kartenserver des Geozentrums Hannover

(Vom Leitungsträger wurden nur PDF übermittelt, keine genauen Koordinaten der Leitung oder ein digitales Format, damit die Leitungen ordnungsgemäß in den FNP nachrichtlich übertragen werden können. Digitale Daten sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht erhältlich!)

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8 Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen (LGLN), 14.08.2013

Eingabe: Landschaftssee / Windenergie: Es kann nicht unterstellt werden, dass keine Kampfmittelbelastung im Planungsbereich vorliegt. Sofern eine kostenpflichtige Luftbildauswertung (Gefahrenerforschung, Kriegseinwir- kungen) durchgeführt werden soll, wird um Mitteilung gebeten. Beschlussvorschlag: Eine Gefahrenerforschung ist dann sinnvoll, wenn in weiteren Verfahrensschritten eine verbindliche Bauleitplanung erfolgen soll. Dann wird sich die Stadt an die Behörde wenden. Auf Ebene der Flächennutzungsplanung wird zunächst kein Erfordernis gesehen, kosten- pflichtige Auswertungen durchzuführen.

9 Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen (LGLN), Regionaldirektion Sulingen, 16.09.2013

Eingabe: a) Windenergie: Aus agrarstruktureller Sicht bestehen keine Bedenken. b) Landschaftssee: Die Darstellung der Seevariante Ost berücksichtigt die landwirtschaftlichen Erschließungs- und Wegeverhältnisse in verträglicher Weise. Im Rahmen der weiteren Planungen sind allerdings die angrenzenden Wege und Straßen für die Nutzungen ggf. anzupassen. Aufgrund der Abgrenzung des Gebiets entlang vorhandener Wegetrassen werden die im Rahmen der Flurbereinigung Sulingen geschaffenen landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsstrukturen nicht beeinträchtigt. Als erhebliche Beeinträchtigung verbleibt der Entzug von rd. 200 bis 250 ha als Produktionsgrundlage. Eine Flächenverfügbarkeitsstudie (2008) hat das Verhältnis zwischen Freizeit/Landschaftssee und Landwirtschaft erhoben. Danach schließen unter 10 % der Landwirte / Grundstückseigentümer eine Verkauf von Flächen oder einen Tausch aus. Durch ein frühzeitiges agrarstrukturelles Bodenmanagement können die Auswirkungen abgemildert werden. Der notwendige Kompensationsbedarf sollte in laufenden Naturschutzvorhaben (z.B. Sulinger Moor) verwirklicht werden. Beschlussvorschlag: zu a) Windenergie: - Kenntnisnahme – Zu b) Landschaftssee: Die Hinweise dass in 2008 nur unter 10 % der betroffenen Grundeigentümer – belegt durch eine Studie - nicht zum Verkauf oder Tausch bereit waren, wird zur Kenntnis genommen. Die Eigentümer verweisen dabei aktuell wieder auf andere Zahlen. Grundsätzlich wird die Stadt jedoch die Verfügbarkeit der Flächen im vorliegenden Fall nicht als ausschlaggebend gewichten, denn eine Verfügbarkeit und Bereitschaft kann sich offenbar - je nach Sachlage – immer wieder ändern. Für die Stadt stehen in der Gewichtung die sinnvollen öffentlichen städtebaulichen Ziele im Vordergrund, die mit diesem Projekt verfolgt werden. Beachtet wird die Empfehlung, dass bei weiteren Planungen durch ein frühzeitiges Bodenmanagement (Landbevorratung, Ersatzflächenbeschaffung etc.) die Auswirkungen speziell für die Landwirtschaft abgemildert werden können. Die Stadt wird dann auch prüfen, ob sich in unmittelbarer Nähe des geplanten Landschaftssee in naturschutzfachlicher Sicht nicht geeignete Projekte und Flächen, wie beispielsweise im Sulinger Moor anbieten, auf denen die erforderlichen Kompensationsmaßnahmen sinnvollerweise umgesetzt werden.

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10 Landesbergamt für Bergbau, Energie und Geologie, (Schreiben vom 15.08.2013 fälschlich), 22.08.2013

Eingabe: a) Landschaftssee: - b) Windenergie: In den Teilgeltungsbereichen befinden sich bergbauliche Anlagen der EWE und Erdgas. Um einen sicheren Abstand der WEA zu den bergrechtlichen Anlagen zu gewährleisten, müssen diese außerhalb eines Sicherheitsabstandes errichtet werden. Die Sicherheitsabstände können der folgenden Tabelle entnommen werden:

Bei Unterschreiten der Abstände sind Einzelnachweise erforderlich. Bei Einhaltung der Abstände bestehen keine Bedenken. Die betroffenen Plangebiete liegen innerhalb von Rohstoffsicherungsgebieten 2. Ordnung, die von regionaler Bedeutung sind und die nicht überplant werden sollten. Beschlussvorschlag: zu a) Landschaftssee: - Zu b) Windenergie: Die Stellungnahme bezieht sich nur auf Süßgasleitungen. Es existieren jedoch auch Ölbohrungen, Ölleitungen sowie Sauergas- und Süßgasbohrungen im Umfeld insbesondere des Dillenberg.

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Die Stadt hat die obigen Sicherheitshinweise hinterfragt, da sie erhebliche Auswirkungen auf die nur wenigen städtebaulich sinnvollen Konzentrationsflächen für Windenergie der Stadt Sulingen hätten. Sie kommt zu folgender Einschätzung: Die Sicherheitshinweise basieren auf einer „Rundverfügung vom 31.10.2002 – 92/92 – B IV a 8.2 – XV (Nr. 4.45 der Sammlung der Rundverfügungen“ des Landesbergamtes Clausthal Zellerfeld, die mit Datum vom 12.1.2005 als Rundverfügung nochmals erneut dargelegt wurde als „Abstand von Windenergieanlagen (WEA) zu Einrichtungen des Bergbaus“. Darin wird erläutert, dass dem Landesbergamt (LBA) ein neues Gutachten vorliegt, das unter Mitwirkung der Industrie, der damaligen Bezirksregierung Weser Ems und dem LB erarbeitet wurde. Dieses Gutachten führt zu einer Neufestsetzung der Sicherheitsabstände zwischen bergbaulichen Anlagen und WEA. Es wird explizit in der Rundverfügung ausgeführt: “Diese Abstände sind zukünftig bei der Abgabe von bergbehördlichen Stellungnahem zu dieser Thematik zu beachten.“ Es handelt sich somit um eine interne Dienstanweisung der Behörde. Ein gesetzlicher Charakter wie im Schreiben suggeriert („müssen“ beachtet werden) ist somit nicht vorhandenen. Die in der Tabelle aufgezeigten Sicherheitsabstände würden dazu führen, dass die vorgeschlagenen städtebaulich geeigneten Konzentrationsflächen für WEA der Stadt Sulingen im Bereich des Dillenberg und im Bereich Buchhorst nicht oder nur gering nutzbar wären. Nachfolgende Übersicht legt dar, welche der bisher angedachten Konzentrationsbereiche überhaupt uneingeschränkt nutzbar wären. Die Stadt Sulingen geht davon aus, dass eine interne Rundverfügung zu Ergebnissen eines Gutachtens (das unter Mitwirkung nur weniger Beteiligter entstanden ist), nicht dazu führen kann, dass die Planungshoheit der Stadt Sulingen außer Kraft gesetzt wird. Die Stadt geht deshalb weiter davon aus, dass zunächst jene Räume für WEA genutzt werden sollen, die bereits als vorbelastet durch andere Energieträger (gleiche Branche!) gelten können, und nicht jene Prüfräume, die in weitgehend unbebauten und damit naturschutzfachlich bedeutsamen Bereichen liegen. Insoweit geht die Stadt hier von einer hohen Kooperationsbereitschaft der örtlichen Leitungsbetreiber aus. Es sollten seitens der benannten Gesellschaften (EWE, Exxon etc.) Möglichkeiten dargelegt werden, wie etwaige Sicherheitserfordernisse auch durch andere Maßnahmen und nicht allein durch hohe Abstände gesichert werden können. Die tatsächlich von den Gesellschaften erworbenen, mit den Flächeneigentümern verhandelten und dann grundbuchlich eingetragenen dinglichen Schutzabstände für ihre Anlagen wären demgegenüber offensichtlich viel zu gering seitens der Unternehmen gewählt worden. Da vom LBEG in der Stellungnahme nur auf eine Sußgasleitung verwiesen wird, ist davon auszugehen, dass auf Basis dieser Stellungnahme auch ein entsprechender Entwicklungsspielraum seitens der Leitungsträger möglich ist, der durchaus eine Nutzung des Areal erlaubt. Der Hinweis auf die Rohstoffsicherungsgebiete wird zur Kenntnis genommen. Betroffen von Rohstoffsicherungsgebieten ist der Standort Hassel. Es handelt sich um Lagerstätten 2. Ordnung (Rohstoff: Sand) und dort sollten raumbedeutsame Planungen mit dem LBEG abgestimmt werden. Ein Einwand des LBEG gegen die weitere Nutzung und Verfestigung des Standortes Hassel für WEA wurde jedoch nicht vorgetragen.

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Abb: Auszug aus der Rohstoffsicherungskarte des Geozentrums Hannover, 2013

11 Landkreis Diepholz, 16.09.2013 – Thema Landschaftssee

Eingabe: a) Bodenschutz: Es bestehen erhebliche Bedenken. Ein Großteil der Flächen liegt in Bereichen von Böden mit besonderer Bedeutung. Sie gehen bei Realisierung des Projektes vollständig und reversibel verloren. Möglichkeiten für Ausgleich und Ersatz gibt es auch ansatzweise nicht. Zusätzlich ist eine sinnvolle Nutzung des Rohstoffes Boden den Planunterlagen nicht zu entnehmen. Durch die Größe des Vorhabens (bis 65 ha Wasserfläche) wird eine landesweit bedeutsame bzw. irreversible Schädigung von Böden besonderer Bedeutung planungsrechtlich vorbereitet. Zusätzlich kann für den Bodenabbau kein schlüssiges Gesamtkonzept erkannt werden. Mündlicher Nachtrag vom 17.09.2013 - Bei der konkreten Abschätzung der Auswirkungen der Planung sollte eine Bodenfunktionsbewertung auf der Grundlage einer kleinräumigen Kartierung erfolgen (z.B. werden für eine UVP vom LBEG Maßstäbe von 1:5000 oder 1:10000 für erforderlich gehalten). Als Arbeitsgrundlage ist maßgeblich die Arbeitshilfe für die Bodenansprache im vor- und nachsorgenden Bodenschutz (BGR Hannover, 2009) zu berücksichtigen (Mindestdaten für Untersuchungen nach ƒ 2 BBodSchG, Ermittlung / Bewertung von Bodenfunktionen). Die Grenzen und Ausprägungen der vorhandenen Bodenarten, deren Eigenschaften und Funktionen sind durch die Kartierung vor Ort festzustellen. So könnte die Wertigkeit der vorhandenen Böden und die Auswirkungen auf die Bodenfunktionen konkret benannt werden. Hinweise betr. Bodenfunktionen und auch zur Bewertung der zu erwartenden Auswirkungen finden sich vor allem in den folgenden Dokumenten: Methodenhandbuch, LBEG 2007 - Veröffentlichungen der LABO zur Bodenfunktionsbewertung, Themenkarten des LBEG zum ackerbaulichen Ertragspotential, Bodenschätzung, Bodenübersichtkarte b) Altlasten: Im Umfeld befindet sich die Altablagerung Nr. 251.040.4.005. Bislang liegen keine gesicherten Erkenntnisse über die Belastungen vor.

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Auswirkungen der Altablagerung über den Grundwasserpfad auf den Landschaftssee sind deshalb denkbar. c) Untere Wasserbehörde: Da sich für die Belange der UWB zwischenzeitlich keine neue Sach- und Rechtslage ergeben hat, bestehen gegen die (nun auf der Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung geplante) Darstellung aus wasserbehördlicher Sicht vom Grundsatz her keine Bedenken. Es sind in den weiteren Verfahren noch diverse Sachverhalte und Fragestellungen zu klären. d) Kreisentwicklung: Es bestehen keine Bedenken. e) Planungsaufsicht: Bauleitpläne sind aufzustellen, sofern es für die städtebauliche Ordnung erforderlich st. Entsprechend den Anforderungen an die Erforderlichkeit sind konkrete Angaben zur Realisierbarkeit der Planung zu machen. Hierbei ist auch die Verfügbarkeit der Flächen einzubeziehen. f) Immissionsschutz: Aus landwirtschaftlicher Sicht bestehen keine Bedenken, wenn durch Geruchsgutachten im Vorfeld nachgewiesen wird, dass die zulässigen Werte für die geplanten Nutzungen eingehalten werden. Beschlussvorschlag: zu a) Bodenschutz: Die Stadt hat nochmals die bisher vorliegenden Unterlagen zum Projekt seit 2000 gesichtet sowie auch die aktuellen Bodenkarten (NIBIS). Der Bereich gehört danach nicht zu den schutzwürdigen Böden (NIBIS), auch Hinweise auf einen Boden mit besonderer Bedeutung liegen im gesamten Verfahren nicht vor. Der Landkreis hat in seiner landesplanerischen Feststellung 2011 sogar selbst neutral wertende Aussagen zu den Belangen des Bodenschutzes im möglichen Plangebiet vorgelegt (siehe nachfolgende Übersicht). Dass die Entwicklung eines Landschaftssees nur in Verbindung mit einer sinnvollen Verwertung des Bodenaushubes auch aus Sicht der Stadt erfolgen kann und soll, ist selbstverständlich. Das Vorliegen eines schlüssigen Gesamtkonzeptes zur Bodenverwertung ist auf Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung nicht erforderlich. Selbstverständlich wird die Stadt bei sich konkretisierenden Umsetzungsmöglichkeiten und in weiteren Planungsschritten diesen Problemen zuwenden.

Abb: Auszug aus der Feststellung des Landkreises, Bewertung der Auswirkungen, Seite

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Die Stellungnahme ist verglichen mit den obigen Feststellungen des Landkreises widersprüchlich. Die mündlich ergänzten Hinweise vom 17.09.2013 zu den möglichen Bodenerhebungen werden zur Kenntnis genommen und zu gegebener Zeit berücksichtigt. Zu b) Altablagerungen: Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen und im anschließenden verbindlichen Bauleitplanverfahren bzw. im Rahmen wasserrechtlicher Genehmgungsverfahren bearbeitet. Zu c) Wasserwirtschaft: Die Bearbeitungshinweise der unteren Wasserbehörde aus der ROV bekannt und werden zu gegebener Zeit berücksichtigt. Die Stadt wird diese Maßgaben, Sachverhalte und Fragestellungen in Kenntnis genauer Projekte und Umsetztungsmöglichkeiten im Rahmen der erforderlichen verbindlichen Bauleitplanverfahren bzw. Planfeststellungsverfahren bearbeiten. Diese verbindlichen Verfahren werden dann aufgenommen, wenn sich konkretere Projekte und Umsetzungsmöglichkeiten abzeichnen. Zu d) Kreisentwicklung: - Kenntnisnahme - Zu e) Planungsaufsicht: „Bauleitpläne sind erforderlich … soweit sie nach der planerischen Konzeption der Gemeinde erforderlich sind (Urteil des Bundesverwaltungsgerichts). In ständiger Rechtsprechung wird darauf hingewiesen, dass es Sache der Gemeinde sei, wie sie ihre Planungshoheit handhabe und welche Konzeption sie ihr zugrunde lege; die geordnete städtebauliche Entwickung bestimmt sich im Einzelfall nach den vorhandenen, hinreichend konkretisierten planerischen Willensbestätigungen der Gemeinde;ein planerisches Konzept bedeutet eine begriffbildende, administrative Entscheidung; es reicht aus, wenn aus der Planung auf ein Konzept geschlossen werden kann und dies der Öffentlichekit erkennbar ist…. „(aus BAUGB, Ernst-Zinkhahn-Bielenberg-Komentar zur § 1, Seite 65a ff, erarbeitet durch Söfker). Die Stadt Sulingen hat über lange Jahre ein Konzept erarbeitet, das eine hinreichende planerische Willenbestätigung darlegt und so konkretisiert war, dass der Landkreis daraufhin eine landesplanerische Feststellung durchführen konnte. Die Erforderlichkeit der Bauleitplanung für den Landschaftssee ist auch nicht grundlegend eingeschränkt durch andere Gesetze, durch eine fehlende Zuständigkeit der Stadt, oder wegen entgegenstehender fachgesetzlicher Regelungen oder da aus sonstigen rechtlichen oder tatsächlichen Gründen keine Aussicht auf Verwirklichung besteht. Das Projekt Landschaftssee mit Wohn- und Freizeitpark benötigt zur Realisierung zwingend die Aufstellung von Bebauungsplänen (ggf. Planfeststellungsverfahren), diese wiederum haben zwingend zunächst die Darstellung im FNP zur Voraussetzung. Im übrigen hält sich die Stadt Sulingen mit diesem Planungsziel an die Maßgabe 19 der landesplanerischen Feststellung.

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Abb Auszug aus der Landesplanerischen Feststellung des Landkreises:

Zwar sind auch ökonomische und eigentumsrechtliche Aspekte (der Flächeneigentümer) zu würdigen, dies hat die Stadt auch getan, ihnen kommt jedoch im Rahmen der vorbereitenden Bauleitplanung nicht der Vorrang vor anderen Belangen zu. Mit dem Flächennutzungsplan konzipiert die Stadt ihr Zielkonzept für ihre weitere städtebauliche Entwicklung. Die Formulierung ihrer städtebaulichen Ziele kann die Stadt auf dieser Ebene nicht ökonomischen oder eigentumsrechtlichen Gegebenheiten des Status Quo unterordnen. Städtebauliche Veränderungen wären damit kaum noch anzustreben. Siehe hierzu auch die Gesamtabwägung am Ende Zu f) Immissionsschutz: Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Entsprechende Gutachten, die die Vereinbarkeit der Nutzungen belegen, werden bei Aufnahme verbindlicher Planungen vorgelegt.

12 Landkreis Diepholz, 10.09.2013 – Thema Windenergie

Eingabe: a) Raumordnung: Das Konzept ist aus raumordnerischer Sicht schlüssig. Die voraussichtlichen Planungsabsichten des Landkreises sind beachtet worden. b) Es ist nicht schlüssig begründet worden, warum der östliche Teil des Prüfraumes 8 als Vorschlagfläche im FNP weggefallen ist. Eine Begründung ist erforderlich, weil die Grenze des festgestellten Vorhabengebietes für den Landschaftssee kleiner dimensioniert ist. c) Fachdienst Umwelt und Straße, UWB: Teilgeltungsbereich 1 befindet sich vollständig innerhalb des Wassergewinnungsgebietes (WGG). Es bestehen keine Bedenken, allerdings sollten getriebelose Anlagen aufgestellt werden. Dies sollte in der vorbereitenden Bauleitplanung explizit zu Ausdruck gebracht werden. d) Fachdienst Kreisentwicklung: Die Belange von Natur und Landschaft wurden ausreichend berücksichtigt. e) Fachdienst Bauordnung- Planungsaufsicht: Die textliche Darstellungen §§ 1 und 2 sind zu korrigieren, die Bauleitplanung kann nichts regeln, was bereits durch gesetzliche Bestimmungen geregelt ist. Auch der

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Regelausnahmefalls kann nicht durch die Bauleitplanung ausgehebelt werden. f) Es ist darzulegen, ob der Windenergie durch die Planung substanziell Raum verschafft wird. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass durch die Darstellungen des Landschaftssees mit Wohn- und Freizeitpark erhebliche Potenzialflächen ausgeschlossen werden. Das Standortkonzept geht davon aus, dass Einzelwohnanlagen im Außenbereich als harte Tabukriterien zu werden sind, entsprechend sollte dies in der Tabelle auf Seite 39 geändert werden. Beschlussvorschlag: zu a ) - Kenntnisnahme - Zu b) Im Standortkonzept wird sinngemäß folgender Passus ergänzt: „Bei einer Nutzung des weiter örtlich der Bundesstraße liegenden Bereichs könnten sich Konflikte mit den nördlich davon geplanten Freizeitnutzungen im Bereich des Landschaftssees ergeben. Die Flächen liegen direkt im Süden von möglichen Freizeiteinrichtungen. Direkt angrenzend sind gemäß dem bisherigen Konzept des Landschaftssees insbesondere auch Kompensationsbereiche entlang der Wasserfläche vorgesehen. Es ist das Ziel der Stadt Sulingen, die tatsächlich benötigten möglichen Kompensationsbereiche für den Eingriff als Wohn- und Freizeitpark möglichst gering zu halten, um das Flächendargebot für die Landwirtschaft nicht über Gebühr einzuschränken. Dies setzt voraus, dass angedachte Kompensationsbereiche auch möglichst intensiv aufgewertet werden können. Dies wäre nur schwer möglich, wenn sich direkt südlich angrenzend an die Flächen WEA befinden. Insoweit wird hier dem Vorsorgegedanken zugunsten naturschutzfachlicher Belange Rechnung getragen und der südlich angrenzende Prüfraum wird nicht als Konzentrationszone für WEA vorgesehen. Es ist zudem davon auszugehen, dass zur Sicherstellung einer hohen Wohnqualität im Bereich des Freizeitsees vorausschauend in der südlichen Blickachse entsprechende Abstände bis zu den Windenergieanlagen gehalten werden sollten.„

Zu c) Die Stadt wird den Hinweis auf die Verwendung getriebeloser Anlagen in den weiteren Verfahren berücksichtigten. Da die FNP-Änderung in die Neuaufstellung des Gesamt-FNP-integriert wird, wird ein derart detaillierter Hinweis auf Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung nicht für sinnvoll gehalten. Zu d) – Kenntnisnahme –

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Zu e) Die textlichen Darstellungen § 1 und 2 auf dem Plan dienten auch einer Verdeutlichung. Allerdings wird die Empfehlung zur Kenntnis genommen und berücksichtigt. Die auf dem Plan enthaltenen §§ 1 und 2 lauten nun: § 1Innerhalb der dargestellten Sondergebiete (SO) ist die Errichtung von Windenergieanlagen privilegierten Anlagen i. S. d. § 35 (1) Nr. 5 BauGB zulässig. Es bleiben jedoch die übrigen Darstellungen des Flächennutzungsplanes sowie die planungsrechtlichen Genehmigungsanforderungen des § 35 BauGB unberührt (Überlagerung bisheriger Darstellungen). Ebenso unberührt bleiben die sonstigen bauordnungsrechtlichen bzw. immissionsschutzrechtlichen Anforderungen bei der Errichtung von Anlagen. Eine sonstige landwirtschaftliche Nutzung der Flächen ist weiterhin möglich, soweit die Belange der energetischen Nutzung der Windenergie davon nicht wesentlich berührt werden. § 2 Außerhalb der dargestellten Sondergebiete (SO) stehen ist die der Errichtung von privilegierten Anlagen zur energetischen Nutzung von Wind i. S. d. § 35 (1) Nr. 5 BauGB gemäß § 35 (3) Nr. 1 i.V. m. Satz 2 BauGB öffentliche Belange in der Regel entgegen. stehen. Zu f) Entsprechend den Aussagen des Standortkonzeptes ergibt sich nachfolgende Flächenbilanz für die dargelegten Konzentrationsbereiche. • Mit den dargelegten 3 Konzentrationsbereichen werden insgesamt rd. 6,8 % des maximal möglichen Antragsraumes aktiv zur Verfügung gestellt. • Das zugrunde liegende Standortkonzept wird vom Landkreis als schlüssig beurteilt. Ein großer Teil der bisherigen Flächendarstellungen wird beibehalten, ein Teil – dort wo die Abstände zu gering sind – wird aufgehoben und ein Teil wird neu ausgewiesen. Stellt man in Rechnung, dass die jetzt dargestellten Flächen ein hohes Potenzial für die Gewinnung von Windenergie eröffnen, schon allein dadurch, dass ausreichende Abstände und größere Anlagenhöhen realisiert werden könnten, wird in der Summe somit nach wie vor Raum für WEA in substanzieller Weise geschaffen. • Obwohl der Standort „Dillenberg“ weitgehend nicht mehr als Sondergebiet dargestellt wird, da er sich aufgrund der geringen Abstände zu Wohnhäusern nicht für hohe leistungsstarke Anlagen bei einem Repowering eignet, ist insgesamt mehr Fläche in Konzentrationszonen vorhanden als bislang. • Da im bisher gültigen Konzept der Stadt Sulingen davon ausgegangen werden konnte, dass die Stadt bereits seit langem der Windenergie substanziell Raum einräumt, ist auch weiterhin davon auszugehen, dass die dargestellten neuen Konzentrationszonen weiterhin geeignet sind, der Windenergie substanziell Raum zu bieten. • Zusätzlich bleiben alle sonstigen zahlreichen WEA an den Standorten Dillenberg, Scheerhorn, und Nechtelsen, die teilweise auch privilegiert errichtet wurden, erhalten. Diese Anlagen genießen in der bisherigen Form weiterhin einen umfassenden Bestandsschutz. Insoweit ist nach wie vor eine Sicherheit für getätigte Investitionen gegeben. Allein einem Repowern der Standorte sind nunmehr Grenzen gesetzt. Die Freigabe eines weiteren Prüfraumes ist in Abwägung mit anderen öffentlichen Belangen der Stadt Sulingen zurzeit nicht geboten. Eine Kommune hat das Recht zu entscheiden, dass bestimmte Räume vorrangig für Erholung zur Verfügung stehen und nicht durch die Nahwirkungen von WEA beeinträchtigt werden sollen. Allerdings müssen gleichwohl hinreichend Räume für die Windenergie an anderer Stelle zur Verfügung gestellt werden. Siehe dazu im Weiteren auch die Gesamtabwägung am Ende

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Abb: Flächenbilanz, entnommen aus dem Standortkonzept

ca. Werte Entspricht …. % an der maximal möglichen Fläche für WEA Gesamtfläche des Stadtgebietes 11.000 ha Maximal möglicher Antragsraum für privilegierte Anlagen 2.400 ha (zeichnerisch im Gesamtplan nicht extra erfasste schmale Strukturen wie Straßentrassen, Gräben, Leitungstrassen etc. wären noch von dieser Fläche abzuziehen) Prüfräume = verbleibender Betrachtungsraum nach Abzug aller harten und 445 ha 18,5 % weichen Ausschlusskriterien

Abgewogene und geeignete Konzentrationsflächen für moderne WEA 164 ha 6,8 % Dargestellte Konzentrationsflächen (SO) bislang zum Vergleich (151 ha)

13 Landwirtschaftskammer, 29.08.2013

Eingabe: a) Landschaftssee: Die Umsetzung würde erhebliche Einschränkungen für die dortigen landwirtschaftlichen Betriebe haben. Für nur 3 % der Flächen ist eine Betriebsaufgabe absehbar. Einige zukunftsfähige Haupterwerbsbetriebe werden den Flächenverlust nicht kompensieren können. Für einige Betriebe bestehen Bedenken aufgrund der Immissionsschutzabstände. Die Betriebe müssen sich entwickeln können. Ggf. besteht die Möglichkeit, durch ein Bodenordnungsverfahren negative Auswirkungen abzumildern. Mit der Seeplanung dürfte erst begonnen werden, wenn die Verfügbarkeit der Flächen gegeben ist. b) Windenergie: - Beschlussvorlage: zu a) Landschaftssee: Die Stadt stimmt der Auffassung der Landwirtschaftskammer zu, dass mit einer Umsetzung der Planung erst begonnen werden kann, wenn eine weitgehende Flächenverfügbarkeit eines größeren Areals vorliegt. Die Darstellung des Landschaftssees im Flächennutzungsplan ist als Zielplanung zu verstehen, die bei den weiteren verbindlichen baurechtlichen Planung selbstverständlich nur in konkreter Abstimmung mit den betroffenen Landwirten/Flächeneigentümern geschehen kann und soll. Erfahrungsgemäß schwanken die Flächenverfügbarkeiten in der Landwirtschaft jedoch erheblich. Je nachdem welche Flächennachweise (Futterangebot, Gülle etc.) von den wirtschaftenden Betrieben erbracht werden müssen, umso mehr vergrößern oder verringern sich ggf. Flächenverfügbarkeiten. Die Stadt hat stets während ihrer Überlegungen mit in die Abwägung eingestellt, dass bei einer Umsetzung der Planung etwa 200 ha Fläche der Landwirtschaft entzogen werden könnten. Zum einen würde aber auch an anderer Stelle des Stadtgebietes bei einem solchen Tourismus- und Freizeitprojekten bislang landwirtschaftlich genutzte Fläche benötigt werden. Zum anderen sieht die Stadt aber auch Möglichkeiten, mit der Weiterverfolgung des Projektes zunächst durch Darstellung im FNP auch einen möglichen Strukturwandel in der Landwirtschaft ggf. abzupuffern. Es muss mitgedacht werden, dass ggf. Hofstellen im näheren Umfeld des Landschaftssees aufgegeben werden und von daher auch möglicherweise Flächen zur Verfügung stehen. Die gewünschten und mitgedachten touristischen Einrichtungen um den Landschaftssee könnten ebenso geeignet sein, für aufgegebene landwirtschaftliche Gebäude neue Nutzungen zu eröffnen (z.B. Ferienwohnungen). Die Stadt Sulingen geht deshalb davon aus,

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dass das städtebauliche Ziel eines Landschaftssees mit Freizeitnutzung durchaus auch ein Vorteil für örtliche Landwirte sein könnte. Der Hinweis auf ein Bodenordnungsverfahren, das negative Auswirkungen vermeiden helfen würde, wird gerne zur Kenntnis genommen und bei Bedarf in Absprache mit der Landwirtschaftskammer berücksichtigt. Zu b) Windenergie: Kenntnisnahme

14 Nds. Forstamt Nienburg, 13.09.2013

Eingabe: Die Planungen sehen weiterhin den Waldrandbereich des Nechtelser Holz als Standort für eine mögliche Windkraftanlage vor. Dies wird aus forstwirtschaftlicher Sicht weiterhin abgelehnt. Die Stellungnahme vom 5.7.2010 ist als Anlage beigefügt. Hinsichtlich des Landschaftssees oder der übrigen Konzentrationszonen für Windenergie bestehen ansonsten keine Bedenken. Beschlussvorschlag: Die Planzeichnung zum sachlichen Teilflächennutzungsplan sieht keine Konzentrationszone am Nechtelser Holz vor, insoweit ist hier die Eingabe nicht richtig. Im Standortkonzept ist allerdings nochmals erwähnt, dass sich die Stadt 2010 bemüht hat, zum Rückbau zweier Anlagen in Nordsulingen, eine modernisierte Anlagen angrenzend an die bestehenden Anlagen in Schwaförden zu befürworten. Es ist richtig, dass die Stadt dabei die forstwirtschaftlichen Belange geringer gewichtet hat, als das öffentliche städtebauliche Interesse am Rückbau von zwei Einzelanlagen zugunsten einer modernisierten Anlagen in einem bereits durch WEA belasteten Bereich. An dieser Einschätzung hat sich nichts geändert.

15 Nds. Heimatbund e.V. 12.09.2013

Eingabe: a) Landschaftssee: Es werden keine grundsätzliche Bedenken erhoben. Das geplante Projekt wird stark in die Landschaftsstruktur eingreifen und diese nachhaltig verändern. Durch Grundwassereingriffe dürfen angrenzende Moorbereiche nicht beeinträchtigt werden. Die Hinweise zu ur- und frühgeschichtlichen Bodenfunden müssen berücksichtigt werden. b) Windenergie: - siehe oben - Beschlussvorschlag: zu a) und b): Bei weiteren Planverfahren zum Landschaftssee bzw. zu Windenergieanlagen werden die genauen Auswirkungen auf die Landschaftsstruktur noch im Detail erhoben, bilanziert und müssen entsprechend ausgeglichen werden. Die Stadt hat dabei ein hohes Interesse daran, dass angrenzende Moorbereiche weiterhin erhalten bleiben. Sie wird dies im weiteren Verfahren berücksichtigen. Der Hinweis auf die Meldepflicht von ur- und frühgeschichtlichen Boden ist jeweils auf den Plänen enthalten und muss bei jedweder Form von Projekten beachtet werden.

16 Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Luftfahrtbehörde, 22.08.2013

Eingabe: a) Landschaftssee: - b) Windenergie: Es ist eine Zustimmung der Behörde erforderlich, wenn die Anlagen eine Höhe von 100 m überschreiten. Es ist regelmäßig eine

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Kennzeichnung als Luftfahrthindernis erforderlich. Auch die militärischen Stellen werden beteiligt. Bauwerke dürfen nicht errichtet werden, wenn dadurch Flugsicherungseinrichtungen gefährdet werden. Hier entscheidet das Bundesamt für Flugsicherung. Beschlussvorschlag: zu a) Landschaftssee: Kenntnisnahme zu b) Windenergie: Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen und beachtet. Die Kennzeichnungspflicht bei hohen Anlagen ist bekannt und wird beachtet.

17 Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Nienburg, 09.09.2013

Eingabe: a) Landschaftssee: Im Rahmen des ROV wurde bereits Stellung genommen. Bei Beachtung der Vorgaben bestehen keine Bedenken. b) Windenergie: Bis auf den Teilgeltungsbereich 4 liegen alle Flächen in mindestens 200 m Abstand und mehr von den überörtlichen Verkehrswegen. Die Erschließung der WEA ist über das vorhandene Gemeindestraßennetz sicherzustellen. Die Anbauverbote und Baubeschränkungen entlang überörtlicher Straßen werden den tatsächlichen Gefährdungserfordernisse nicht gerecht. Bei ungünstigen klimatischen Bedingungen kann sich Eisansatz bilden und ablösende Eisstücke gefährden die Verkehrssicherheit. Es wird empfohlen, einen Mindestabstand von 1,5 x Rotordurchmesser plus Nabenhöhe einzuhalten. (technische Baubestimmungen). Soweit die Abstände nicht eingehalten werden, bedarf es einer Stellungnahme eines Sachverständigen, dass Eisansatz sicher ausgeschlossen werden kann. Es wird der nachfolgenden Genehmigungsebene überlassen, ob durch größeren Abstand, kleinere Anlagenhöhen, technische Ausstattung und / oder Betriebsführung eine Gefährdung ausgeschlossen wird. Beschlussvorschlag: zu a) Landschaftssee: Die Vorgaben werden beachtet. zu b) Windenergie: Die WEA werden über das Gemeindestraßennetz erschlossen. Die Baubeschränkungszonen werden eingehalten. Der Hinweis auf die erforderlichen Maßnahmen zur Abwehr von Eiswurf und Schattenwurf und zur Einhaltung der öffentlichen Sicherheit wird zur Kenntnis genommen. Er wird bei der Feinprüfung und Umsetzung der Konzentrationszonen und in Kenntnis der vorgesehenen Anlagen berücksichtigt. Die Gefährdung der öffentlichen Sicherheit muss dabei ausgeschlossen werden.

18 Nds. Landvolk, 11.09.2013

Eingabe: a) Landschaftssee: Der Flächenverlust von 200 ha ist für die landwirtschaftlichen Betriebe nicht kompensierbar. Es entstehen zusätzliche schwerwiegende Beeinträchtigungen und Konflikte durch die geplanten Nutzungen für die landwirtschaftlichen Betriebe (7 Betriebe mit Tierhaltung in Lindern). Den vagen Vorteilen (Stärkung Wohnqualität / Tourismus) stehen schwerwiegende reale Nachteile für die landwirtschaftlichen Betriebe gegenüber. b) Windenergie: - Beschlussvorschlag: zu a) Landschaftssee: Die Stadt hat diesen voraussichtlichen Flächenverlust bei einer Umsetzung der Planungen mit in die Abwägung eingestellt. Für das Projekt selbst sind in der Tat Flächen in erheblichem Umfang erforderlich, zu denen es auch räumlich keine Alternative gäbe. Mit

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dem Landschaftssee hat die Stadt einen Planungswillen im öffentlichen Interesse dargelegt, der zur Umsetzung erheblicher Anstrengungen aller Beteiligten bedarf. Hierzu werden über eine sicher längere Planungsperiode jeweils unterschiedlichste Kompromisse oder Lösungsmuster zu diskutieren sein. Dies gilt auch für die angesprochenen landwirtschaftlichen Belange. In der Gesamtentwicklung von landwirtschaftlichen Betrieben und Flächenverfügbarkeiten können sich in den nächsten Jahren noch erhebliche Wandlungen vollziehen. Auch im Ortsteil Lindern haben sich in den vergangenen Jahren durch die Anzahl und Größe der Höfe deutlich die Auswirkungen des Strukturwandels in der Landwirtschaft abgezeichnet. Die Stadt verkennt nicht, dass durch gesetzliche Vorgaben in der Landwirtschaft (Flächennachweise etc.) z.B. der Druck auf die Erhaltung landwirtschaftlicher Flächen wieder zusätzlich oder akut steigen kann. Die Stadt muss jedoch die allgemeinen Erfordernisse in der Landwirtschaft auch abwägen, mit ihrem dargelegten Planungswillen und Planungsziel, durch einen Landschaftssee mit hochwertiger Wohn- und Freizeitnutzung das Alleinstellungsmerkmal von Sulingen als Wohnstandort für die Zukunft zu sichern und zu entwickeln. Die Stadt Sulingen verfügt dabei leider über kein Areal, das aus ungenutzten Brachflächen oder etwa Konversationsflächen bestünde und das ohne Berührung landwirtschaftlicher Belange umsetzbar wäre. Sie geht davon aus, dass bei einer Weiterentwicklung des Projektes durchaus konstruktive und passende Flächenlösungen mit den betroffenen Landwirten und Flächenpächtern entwickelt werden können. Die Stadt wird dabei für gemeinsam getragene und dann für alle akzeptable Lösungen werben und darauf hin arbeiten. Die gleiche Einschätzung gilt für die zu erwartenden Immissionsabstände zu den umliegenden landwirtschaftlichen Hofstellen mit Tierhaltung. Bei einer nachfolgenden verbindlichen Bauleitplanung müssen hier entsprechend den immissionsschutzrechtlichen Grundlagen Lösungen (Abstände, Einsatz besonderer Filtertechnik etc.) erarbeitet werden. Dieses ist in Kooperation mit den Landwirten möglich, wie dies auch in anderen Planungsprozessen belegt ist. Die Stadt gewichtet deshalb im vorliegenden Fall die landwirtschaftlichen Belange pauschal nicht höher als ihren dargelegten und legitimen Planungswillen eines Landschaftssees. Es wird nicht von der Darstellung des Planungsziels im FNP Abstand genommen. Zu b) Windenergie: -

19 NLWKN, Gewässerkundlicher Landesdienst, 17.09.2013

Eingabe: Das NLWKN sieht als TÖB keine Betroffenheiten im Verfahren. Es wird verwiesen auf die Zuständigkeiten des gewässerkundlichen Landesdienstes im Schreiben. a) Windenergie: Den Belangen der Wasserwirtschaft wird Rechnung getragen. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass über die aktuellen Gewässerausmaße hinaus Flächen (evtl. erst zukünftig) Teil von Planungen zur Renaturierung sein können. b) Landschaftssee: - Es ist eine Vielzahl an Einflüssen auf die Wasserwirtschaft zu erwarten. Diese wurden überwiegend in die Maßgaben der

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landesplanerischen Feststellung aufgenommen und müssen – spätestens in den Genehmigungsverfahren – berücksichtigt werden. Hervorzuheben ist das Themengebiet Wasserqualität- Nährstoffeintrag – Oberflächenabfluss - Landwirtschaft im Einzugsbereich des Sees. Bei Verlegung von Oberflächengewässern um den See herum (hier ist die EG-WRRL zu beachten) kann sich ein Eintrag von Nährstoffen durch Abfluss an der Geländeoberfläche einstellen. - Die Auswirkungen auf die Grundwassersituation und das Sulinger Moor sind noch einmal besonders hervorzugeben. Es wird diesbezüglich auf eine Ungereimtheit in der landesplanerischen Feststellung verwiesen, wo einerseits von dauerhaften Veränderungen des Grundwasserspiegels gesprochen wird, andererseits davon, dass sich lt Gutachter die Grundwasserstände wieder weitgehend einstellen. Von einer hohen Unsicherheit bezüglich der Grundwassersituation ist auszugehen. - Es gelten die Umweltziele der WRRL, da ein Gewässer von 65 ha geschaffen werden soll. Es gelten Berichtspflichten gegenüber der EU. Beschlussvorschlag: zu a) Windenergie: Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. In den weiterführenden Planverfahren und bei einer Umsetzung von Anlagenstandorten, können sicherlich Möglichkeiten gefunden werden, sinnvolle zukünftige Renaturierungsmaßnahmen u.ä. entlang von Gewässern (für Renaturierungsmaßnahmen) mit zu berücksichtigen.

Zu b) Landschaftssee: - Die Maßgaben der landesplanerischen Feststellung zu wasserwirtschaftlichen Belange werden in den nachfolgenden Planverfahren berücksichtigt. - Die Erfassung der genauen Auswirkungen auf die Grundwassersituation kann erst in den nachfolgenden Planverfahren und in Kenntnis erster Abbauflächen oder Abbauvorgänge etc. erfolgen. Die Sicherstellung ordnungsgemäßer Grundwasserverhältnisse, die keine Schädigungen des Umlandes (z.B. des Sulinger Moores) hervorrufen, ist auch nach Ansicht der Stadt ein wesentliches Thema bei einer Realisierung des Projektes. Die Stadt geht jedoch davon aus, dass hier je nach Sachlage auch Lösungen entwickelt werden können. - Die Stadt Sulingen wird bei einer Umsetzung des Sees, die gebotenen Umweltziele (chemischer Zustand, ökologisches Potenzial) berücksichtigen und darauf hinwirken. Die Berichtspflichten über die Einhaltung der Umweltziele der EU werden zur Kenntnis genommen. Die Zuständigkeiten liegen hier jedoch voraussichtlich außerhalb der Stadt oder des Landkreises.

20 Samtgemeinde Kirchdorf, 18.09.2013 – Windenergie

Eingabe: Die Fläche im Grenzbereich zu Barenburg (TGB4) wird aus Sicht der Samtgemeinde in Frage gestellt. Sie berücksichtigt nicht die Abstandregelung von 3.000m zwischen Windparks (Entwurf RROP). Die gemeinsame Planung Dillenberg stellt damit einen eigenständigen Windpark dar. Außerdem

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blockiert die Planung eine Entwicklung auf dem Gebiet der Samtgemeinde Kirchdorf. Beschlussvorschlag: Ein Abstand von 3.000m zum Windpark Dillenberg ist nicht erforderlich, da es sich in der vorhandenen Prägung und mit dem derzeitigen Besatz an Anlagen sowie der Verteilung um eine raumordnerische Erweiterung des Dillenberg handelt. Auch die Sonderbaufläche der SG Kirchdorf geht in den TGB 4 über. Insoweit hat der Landkreis in Vorgesprächen dieser Einschätzung „eines“ Windparks zugestimmt. Es ist nicht bekannt, welche Planungen auf Seiten der SG Kirchdorf möglicherweise blockiert werden könnten. Vielmehr ist die Stadt Sulingen davon ausgegangen, dass die Nutzung eines bereits durch zahlreiche Leitungen etc. belasteten Bereichs und damit die östliche Weiterführung der Konzentrationsfläche vom Dillenberg auch im Interesse der Nachbargemeinde Kirchdorf stehen müsste.

21 Unterhaltungs- und Landschaftspflegeverband Große Aue, 11.09.2013

Eingabe: a) Landschaftssee: Unter Berücksichtigung der in der ROV festgelegten Maßgaben bestehen keine Bedenken gegen die Änderung. Es wird darauf hingewiesen, dass die Gewässer „Feldhäuser Graben, Brandriede Lindern und Sule-Allerbeeke betroffen sein werden. b) Windenergie: Es bestehen keine Bedenken. Zu Gewässern II und III. Ordnung ist grundsätzlich ein Mindestabstand von 5 m einzuhalten. Dies gilt auch für Zuwegungen und Bepflanzungen. Beschlussvorschlag: zu a) Landschaftssee: Die Maßgaben der ROV werden im weiteren Verfahren bearbeitet und berücksichtigt. Auf Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung stehen diese Maßgaben jedoch einer Übernahme der Darstellungen in den FNP nicht entgegen. Zu b) Windenergie: Die Schutzvorkehrungen für die Gewässer (Räumstreifen) werden berücksichtigt.

22 Wasserversorgung Sulinger Land, 15.08.2013

Eingabe: a) Landschaftssee: Das Plangebiet des Landschaftssee kann voraussichtlich an die Schmutzwasser- und Trinkwasserkanalisation angeschlossen werden. Die Verlegung der Leitungen sollte zu gegebener Zeit durch einen Ortstermin mit allen Versorgern abgestimmt werden. Die Belange des Brandschutzes sind mit dem Landkreis Diepholz abzustimmen. Die Löschwasserversorgung kann hergestellt werden. b) Windenergie: Durch die Standorte für Windenergie sind die Belange nicht betroffen. Beschlussvorschlag: zu a) Landschaftssee: Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen und zu gegebener Zeit berücksichtigt. Zu b) Windenergie: Kenntnisnahme

23 Wehrverwaltung, 13.09.2013

Eingabe: Landschaftssee / Windenergie: Militärische Belange sind berührt, aber nicht beeinträchtigt. Die Belange der militärischen Luftfahrt werden von dieser Stellungnahme nicht berührt. Sie sind Gegenstand der zivilen Luftfahrtbehörde.

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Beschlussvorschlag: Kenntnisnahme. Die Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Luftfahrtbehörde hat am 22.8.2013 geantwortet und mitgeteilt, dass bei Anlagen über 100m Höhe Kennzeichnungen erforderlich werden. Dies wird beachtet.

D) Eingaben der Bürger im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung gemäß § 3 (1) BauGB (alle Schreiben der Bürger sollten im Original beigelegt werden)

24 Bürger, 09.09.2013 (Name wird aus Datenschutzgründen in öffentlichen Papieren nicht genannt, liegt jedoch den Gremien vor)

Eingabe: Es wird Bezug genommen auf den Antrag zur Ausweisung einer Windparkfläche in der Gemarkung Lindern vom 12.01.2009, ergänzt 26.3.2009 und 20.04.2009, das persönliche Gespräch am 25.02.2009, das Schreiben der Stadt Sulingen vom 18.3.2009 und 1.4.2009 a) Um Eingangsbestätigung und Übersendung des Abwägungsergebnisses wird gebeten. b) Es wird um Behandlung der Eingabe zum FNP im Rahmen der 1. Auslegung vom 30.8.2012 und 3.9.2012 und um Übersendung einer Eingangsbestätigung und Übersendung des Abwägungsergebnisses gebeten. c) Übersicht über die nicht zur Verfügung stehenden Flächen im Bereich des geplanten Landschaftssees:

Beschlussvorschlag: zu a) Dem Einwender wird der Eingang seiner Anregung (mündlich) bestätigt. Die Beschlussfassung geht ihm schriftlich zu (nicht vergessen!) Zu b) Es wird auf die Gesamtbeschlussfassung (siehe Ende der Bürgereingaben) zum Themenbereich Landschaftssee / Windenergie verwiesen. Es finden sich darin die Abwägungen und Antworten auf die Eingaben des Bürgers in der Sache wieder. Zu c) – Kenntnisnahme -

25 Gemeinschaft der Grundstückseigentümer gegen einen Landschaftssee, 02.09.2013 und 09.09.2013 und 10.09.2013 (nur eine Unterschrift)

Eingabe: Es wird um Behandlung der Eingabe zum FNP im Rahmen der öffentlichen Auslegung vom 28.8.2012 und 02.9.2012, um Übersendung einer Eingangsbestätigung und Übersendung des Abwägungsergebnisses gebeten. Zudem wird auf folgende Punkte hingewiesen:

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a) Seevariante Ost als Ergebnis im Raumordnungsverfahren ist Gefälligkeitsplanung. Von zwei schlechten Seevarianten muss eine schlechte Seevariante übrigbleiben. b) Der Bedarf des Landschaftssees wird stark bezweifelt. c) Es ist nicht zulässig, einen Landschaftssee in mehreren Abschnitten zu bauen, obwohl das ROV von einer Realisierung des Gesamtvorhabens ausgeht. Das sei nicht genehmigungsfähig. d) + e) Eine landwirtschaftliche Nutzung im Umfeld wird unmöglich. Betriebe werden vernichtet. f) Die Wahrscheinlich einer Umsetzung ist aufgrund der hohen Kosten unwahrscheinlich. g) Keine Flächen – kein See ! h) Ein Landwirt wird blockiert, kann sich nicht betrieblich entwickeln, er kann seinen Viehstall nicht mehr errichten. i) Der See stößt auch in großen Teilen der Bevölkerung auf Ablehnung. j) 70 % der Flächeneigentümer werden ihren Flächen nicht für einen See zur Verfügung stellen, sondern stattdessen einen Windpark befürworten, der eine Wertsteigerung der Grundstücke bedeutet. k) Eine Weiterplanung des Landschaftssees auf Flächen, für die verbindliche Nutzungsverträge für die Errichtung von WEA bestehen ist grob fahrlässig. l) Zahlreiche Hinweise zu den hohen Kosten, verschwendeten Steuergeldern, Planungsgeldern, falsch eingesetzten öffentlichen Geldern. m) Herstellung eines künstlichen Sees in Konkurrenz zu den natürlichen Gewässern Dümmer, Steinhuder Meer ist nicht vertretbar. n) Warum gesteht die Stadt Sulingen den Fehler nicht ein und beendet das Planvorhaben. O) Die Seeplanung ist letztlich eine Verhinderungsplanung für Windkraftanlagen.

Beschlussvorschlag: Es wird auf die Gesamtbeschlussfassung zum Themenbereich Landschaftssee / Windenergie verwiesen. Es finden sich darin die Abwägungen und Antworten auf die vorliegenden Eingaben der Grundstückseigentümer in der Sache wieder. Ergänzend: zu a) Das Raumordnungsverfahren (ROV) wird in Verantwortung des Landkreises durchgeführt, ebenso steht der Landkreis für das Ergebnis. Insoweit wäre der Vorwurf einer Gefälligkeitsplanung an den Landkreis zu richten. Im Übrigen steht die Änderung des FNP Sulingen und nicht das ROV des Landkreises in der frühzeitigen Beteiligung. Zu b) Kenntnisnahme und Verweis auf die bisherigen Unterlagen im ROV. Zu c) Über die Genehmigungsfähigkeit des Landschaftssees entscheidet zu gegebener Zeit der Landkreis. Zu d) und e) Die Belange der Landwirtschaft sind im Rahmen der vorbereitenden Bauleitplanung entsprechend der Planungsstufe in die Abwägung eingestellt worden. Für die konkreten Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Hofstellen bzw. Flächennutzungen werden im Rahmen der nachfolgenden verbindlichen Bauleitplanung Regelungen gefunden.

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Zu f) Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Auch die Stadt hat hinreichend in ihre Abwägung eingestellt, dass zahlreiche planerische Vorarbeiten notwendig werden. Über die möglichen Kosten wird zu gegebener Zeit und in Kenntnis konkreter Investitionsabsichten entschieden. Zu g) Der Hinweis darauf, dass Eigentümer zum Verkauf ihrer Flächen aktuell nicht bereits sind, wird zur Kenntnis genommen. Bezüglich der Verfügbarkeit von Flächen und der vorbereitenden Bauleitplanung ist eine umfängliche Abwägung erfolgt (siehe Gesamtabwägung). Zu h) Mit der Übernahme des Landschaftssees als städtebauliches Ziel in den FNP wird in der Tat die Errichtung einer Tierhaltungsanlage auf den Flächen nicht möglich. Auch die ROV geht bislang davon aus, dass die Fläche des möglichen Landschaftssees nicht für andere (widerstreitende) Nutzungen zur Verfügung steht. Die Stadt geht davon aus, dass in Kooperation mit dem Landwirt und sonstig zuständigen Behörden (Landwirtschaftskammer) durchaus auch anderweitig Möglichkeiten zur Errichtung einer Tierhaltungsanlage bzw. zum betrieblichen Erhalt der Hofstelle gefunden werden können. Die Stadt gewichtet im vorliegenden Fall das allgemeine öffentliche Interesse höher als das (verständliche) private Interesse eines einzelnen Landwirts. Zu i) Hier wird eine Behauptung aufgestellt. Die Stadt hat die im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung sowohl mündlich und schriftlich eingegangenen Stellungnahmen sorgfältig abgewogen. Eine Gemeinschaft der Grundstückseigentümer (nur eine Unterschrift) sowie die Eingaben einer Interessengemeinschaft (mehrere Unterschriften) und nur wenige sonstige Äußerungen kann die Stadt dabei nicht als „großer Teil der Bevölkerung“ interpretieren. Zu j) Bezüglich der Verfügbarkeit von Flächen und der vorbereitenden Bauleitplanung ist eine umfängliche Abwägung erfolgt (siehe Gesamtabwägung). Zu k) Die Planungen des Landschaftssees sind seit etwa 2000 bekannt. Bekannt ist auch das Ergebnis des Raumordnungsverfahrens aus 2011. Soweit sich Eigentümer vor diesem Hintergrund in verbindliche vertragliche Regelungen begeben, ist dies eine Privatsache. Für die Stadt sind allgemeine städtebauliche Ziele und das öffentliche Interesse entscheidet in der Abwägung, nicht die getroffenen privatrechtlichen Bindungen. Zu l) Bezüglich der möglichen Aufwendungen wird auf die Gesamtabwägung verwiesen. Zu m) Die Vertretbarkeit in raumordnerischer Hinsicht hat der Landkreis mit seiner landesplanerischen Feststellung offengelegt. Gerade das war eine der Aufgaben der raumordnerischen Überprüfung. Zu n) Die Stadt Sulingen hat keine „Fehler“ zuzugeben. Sie bereitet Planungen im öffentlichen Interesse vor, informiert die Öffentlichkeit und führt die entsprechenden Planungsschritte durch. Die Ergebnisse werden durch Mehrheiten im Rat entschieden. Zu o) Zum Vorwurf einer möglichen Verhinderungsplanung siehe hierzu die Gesamtabwägung.

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26 Interessengemeinschaft Windenergie im Sulinger Bruch, 09.09.2013

Eingabe: Es wird um Behandlung der Eingabe zum FNP im Rahmen der öffentlichen Auslegung vom 29.8.2012 und 03.9.2012, um Übersendung einer Eingangsbestätigung und Übersendung des Abwägungsergebnisses gebeten. Beschlussvorschlag: Es wird auf die Gesamtbeschlussfassung zum Themenbereich Landschaftssee / Windenergie verwiesen. Es finden sich darin die Abwägungen und Antworten auf die vorliegenden Eingaben der Interessengemeinschaft in der Sache wieder.

27 Interessengemeinschaft Windenergie im Sulinger Bruch, 10.09.2013

Eingabe: Es wird um Behandlung der Eingaben zum FNP (10.01.2012, 29.08.2012, 3.09.2012) sowie im Rahmen der öffentlichen Beteiligung vom 09.09.2013 gebeten. Um Übersendung einer Eingangsbestätigung und Übersendung des Abwägungsergebnisses gebeten. Bei den auf der Bürgerversammlung vorgestellten 4 Bereichen für WEA handelt es sich ausschließlich um Bereiche in denen sich bereits WEA befinden und um Bereiche bei denen sich zahlreiche Erdöl- und Erdgasbohrstationen sowie Leitungstrassen befinden und in denen nach heutigen Maßstäben (Nennleistungen 3,0 MW und Nabenhöhen bis 150 m) die Aufstellung von weiteren WEA nach heutigen Maßstäben nicht möglich ist. Einige Teilbereiche scheiden hierbei u.a. auch aus, da allein aus immissionsschutzrechtlichen Gründen keine Aufstellung neuer Windkraftanlagen in diesen Bereichen möglich ist. Weiterhin scheidet der Teilgeltungsbereich 4 – Östlich Schlahe – aufgrund der Umzingelungswirkung für den Ortsteil Schlahe aus. Bei den vier vorgestellten Teilgeltungsbereichen handelt es sich somit nur um eine Verhinderungsplanung für Windkraftanlagen in anderen Bereichen, wie der mit unserem Antrag am 10.1.2012 vorgelegte Windpark Sulinger Bruch, in dem die Errichtung von WEA unproblematisch und wirtschaftlich durchgeführt werden kann. Beschlussvorschlag: Zum Vorwurf, sie würde mit den vorgelegten vier Geltungsbereichen (Konzentrationszonen) letztlich nur eine Verhinderungsplanung an anderer Stelle betreiben: 1. Die Stadt hat zu keiner Zeit eine Verhinderungsplanung für WEA betrieben. Die Stadt Sulingen räumt seit langem der Windenergie substanziellen Raum ein. Die Stadt hat stets gemäß ihrem planerischen Auftrag, den gesetzlichen Möglichkeiten und den sachlichen Erfordernissen geprüft, abgewogen und gesteuert. Sie hat aktiv und frühzeitig in den 90er Jahren Flächen für damals noch modellhafte Entwicklungen am Dillenberg planungsrechtlich gesichert. Sie hat weiter in den Folgejahren und abgeprüft durch ein Standortkonzept (2003) weitere Flächen für WEA bewertet und planungsrechtlich gesichert (Buchhorst, Hassel). Sie hat nun erneut in Kenntnis aktueller politischer Zielsetzungen, privater angemeldeter Interessen und technischer Entwicklungen umfassendes Abwägungsmaterial erstellt (Standortkonzept 2012), um weitere Entwicklungen zu prüfen und wiederum Flächendarstellungen vorzunehmen.

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2. Die nun vorliegenden 4 Teilgeltungsbereiche (Konzentrationszonen) führen diesen Weg der Steuerung auf Basis aktuellen Abwägungsmaterials fort. Es ist richtig, dass die erneut bestätigten (leicht vergrößerten) Teilgeltungsbereiche in Buchhorst und Hassel weitgehend genutzt sind und die Einwender hier womöglich ihr Interesse an der Errichtung von WEA nicht umsetzen können. Dies ist aber für die Stadt Sulingen oder in einem öffentlichen Interesse nicht von Belang. Der Einwender führt an, dass einige der Teilbereiche bereits allein aus immissionsschutzrechtlichen Gründen ausscheiden würden. Leider wird versäumt, hierfür die Grundlagen zu nennen, denn die Stadt hält mit der Wahl der vorgelegten Konzentrationszonen mindestens 500 m zu Wohnhäusern im Außenbereich und noch größere Abstände zu Wohnbauflächen. Erfahrungsgemäß sind bei solchen Abständen durchaus WEA unter Einhaltung der zulässigen Orientierungswerte zu errichten. Möglicherweise meint der Einwender bezüglich des Immissionsschutzes hier den Teilgeltungsbereich östlich Schlahe, der im Besonderen durch Bohrungen und unterirdische Leitungstrassen (Exxon etc.) vorbelastet ist. Aber auch durch alle anderen bereits besiedelten Konzentrationszonen in Buchhorst und Hassel verlaufen Leitungstrassen. Sie waren dort kein Hindernis für die Errichtung von WEA. Auch der Dillenberg ist hierfür ein Beleg. Die Stadt hat zwei Prüfungen vorgenommen: Sie hat zum einen die aktuellen Abstandsforderungen der Leitungsbetreiber in die Konzentrationsflächen eingezeichnet und kommt zu dem Schluss, dass in den Konzentrationszonen durchaus weiteres nutzbares Flächenpotenzial (Neubau, Repowering, Umorganisation) zur Verfügung steht. Sie kommt darüber hinaus zu dem Schluss, dass eine Sicherung von bergrechtlichen Einrichtungen (Leitungen/Bohrungen) im öffentlichen Interesse nicht immer nur über Abstände generiert werden sollte, sondern auch verstärkt durch sonstige sinnvolle begleitende Sicherungsmaßnahmen (z.B. Überdeckungen von Leitungstrassen, bauliche Absicherungen von Bohrstationen, dickere Wandstärken etc.). Die Einhaltung von z.B. 600 m zwischen einem Sauergasbohrloch und einer WEA mit 120 m Nabenhöhe (wie LBEG oder den Betreibern gefordert), mag eine kostengünstige Regelung für die Leitungs- und WEA-Betreiber darstellen, da keine weiteren Sicherungsaufwendungen durchgeführt werden müssen. Im Sinne der Öffentlichkeit ist dieses Vorgehen nicht sinnvoll, da die Vernutzung von anderen Räumen damit verbunden sein kann. Der Einwender führt in diesem Zusammenhang selbst an, dass seine beantragte WEA-Zone im Sulinger Bruch demgegenüber doch „unproblematisch“ und „wirtschaftlich“ umgesetzt werden könnte. Dies mag aus Sicht von Interessenten und Flächeneigentümern richtig erscheinen. Aus öffentlicher Sicht ist die Inanspruchnahme eines noch weitgehend unbelasteten Landschaftsraumes mit WEA weder „unproblematisch“ noch per se „wirtschaftlich“ für die Allgemeinheit und muss sorgfältig mit sonstigen Belangen (Anwohner, Natur und Landschaftsschutz, Tourismus etc.) abgewogen werden. 3. Mit den dargelegten 4 Teilgeltungsbereichen wird der Windenergie im Stadtgebiet von Sulingen (auch weiterhin) substanziell Raum gegeben. In der Stadt Sulingen werden derzeit mit insgesamt 20 Anlagen rd. 22,5 MW Leistung erzielt. Der erzeugte Strom aus Windenergie versorgt damit rechnerisch mehr als das Doppelte der vorhandenen Haushalte von Sulingen.

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Im Rahmen des bisher gültigen Flächennutzungsplanes waren insgesamt 17 Anlagen durch Darstellung einer Sonderbaufläche gesichert. Es sind / waren insgesamt 151 ha Sonderbaufläche dargestellt. Mit der Neuaufstellung des FNP wurden Konzentrationszonen mit einem Gesamtumfang von rd. 164 ha dargestellt, die für die Umsetzung von modernen leistungsstarken Anlagen geeignet sind und von daher erneut substanziell Raum bieten. Mit dem östlichen Bereich von Schlahe werden in Teilen sogar neue Entwicklungsmöglichkeiten geboten Es wird ansonsten auch auf die Gesamtbeschlussfassung zum Themenbereich Landschaftssee / Windenergie verwiesen. Es finden sich darin die Abwägungen und Antworten auf die vorliegenden Eingaben der Interessengemeinschaft in der Sache wieder.

28 Rechtsanwälte und Notare, Dr. B. Drieling in Vertretung des Bürgers (siehe oben Nr. 11), 22.04.2013 (Datum ?) (Name wird aus Datenschutzgründen in öffentlichen Papieren nicht genannt, liegt jedoch den Gremien vor)

Eingabe: Landschaftssee + Windenergie: a) Die Realisierung des Vorhabens Landschaftssee erfordert eine Änderung des FNP sowie eine konkretisierende Bauleitplanung. Die Einleitung der Verfahren erfordert eine Rechtfertigung durch ein öffentliches Interesse (städtebauliche Erforderlichkeit). Diese Voraussetzungen liegen nicht vor und sind unabhängig von der Einschätzung der Raumordnungsbehörde zur generellen Raumverträglichkeit nicht erfüllt. c) Die Realisierung erfordert die Bereitschaft der Flächeneigentümer, die Flächen zur Verfügung zu stellen. Derzeit haben sich 80 % der Flächeneigentümer (Karte liegt vor) unwiderruflich und dauerhaft dahingehend gebunden, diese Flächen für eine solche Umwidmung nicht zur Verfügung zu stellen. Es wurde auch den Eigentümern empfohlen, diese Bindung durch Eintragung von Dienstbarkeiten dauerhaft zu festigen (Jede Nutzung der Flächen, die einer Realisierung des Landschaftssees dienen könnten, sind zu unterlassen). d) Da es an der Realisierung fehlt, fehlt die städtebauliche Rechtfertigung der Planung und das Erfordernis der Planung und die weitere Verfolgung der Planung wäre vor diesem Hintergrund offenkundig rechtswidrig. e) Die Überplanung der Flächen würde die Nutzbarkeit der Flächen einschränken und Entschädigungsansprüche auslösen. f) Die Eigentümer sind an einer Überplanung zum Zwecke Landschaftssee nicht nur nicht interessiert und werden keine Flächen zur Verfügung stellen, sie haben ausdrücklich die positive Ausweisung für die Darstellung als Vorranggebiet für die Windenergienutzung angestrebt. Die betroffenen Flächen sind grundsätzlich hierfür geeignet. Diese realisierbare Planung dient der Energiewende und damit dem Gemeinwohl. g) Es wird gebeten, die fehlende Flächenverfügbarkeit ausdrücklich in die Abwägung einzustellen. Mit Rücksicht darauf, dass konkrete Nutzungsabsichten für andere Zwecke bestehen, wie gebeten, die Planungen nunmehr kurzfristig zu einem Abschluss zu bringen und über das Ergebnis zu gegebener Zeit zu unterrichten.

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Beschlussvorschlag: Zu a – g) Es wird auf die obige Gesamtbeschlussfassung zum Themenbereich Landschaftssee / Windenergie verwiesen. Es finden sich darin die Abwägungen und Antworten auf die Eingaben des Anwalts bzw. des Bürgers in der Sache wieder.

29 Bürger 2, Anregung im Rahmen der Bürgerversammlung am 09.09.2013 (Name wird aus Datenschutzgründen in öffentlichen Papieren nicht genannt, liegt jedoch den Gremien vor)

Eingabe: Der Einwender besitzt eine WEA im Gebiet Dillenberg. Für ein Repowering möchte er die mögliche dargestellte Konzentrationsfläche (TGB 3-Dillenberg) an der Grenze zu Kirchdorf nutzen. Eine Umsetzung ist ihm jedoch faktisch deshalb nicht möglich, da angrenzende Flächeneigentümer ihm keine Baulast einräumen. Diese Flächeneigentümer haben privatrechtliche Vereinbarungen mit dortigen WEA-Betreibern getroffen, die ihnen anderweitige Baulasten untersagen. Er bittet deshalb um die Prüfung, ob er die veranschlagten Abstände von 500 m zu Wohnhäusern im Außenbereich vor diesem Hintergrund unterschreiten kann. Die Anlage (siehe unten) läge dann nach wie vor im bisher noch gültigen Sondergebiet des Dillenberg. Der nächste Abstand zu Wohnhäuern im Westen läge bei 450 m. Die dortigen betroffenen Wohnhäuser haben informell ihre Zustimmung erteilt. Erforderliche Immissionswerte können auch mit diesem Abstand vollständig eingehalten werden. Siehe nachfolgende Skizze des nun vorgeschlagenen Standortes:

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Beschlussvorschlag: Die Stadt Sulingen hatte dem Einwender bereits für das Repowering auf der möglichen neu dargestellten Konzentrationsfläche ihr Einverständnis erteilt, da diese Entwicklung den Zielvorstellungen der Stadt entspricht, die neuen, hohen WEA bei einem Repowering in größerer Entfernung zu Wohnhäusern (min. 500 m Abstand) zu errichten. Offensichtlich ist der Standort vom Grundsatz auch geeignet und bedeutet im Zusammenspiel mit den vorhandenen WEA auf Seiten von Kirchdorf keine außergewöhnliche oder nachteilige Situation. Der vorgetragene Fall, dass nun Flächeneigentümer und andere WEA- Betreiber eine effiziente Ausnutzung von Konzentrationszonen durch Nichterteilung von Baulasten oder sonstige ggf. übersteigerte Forderungen verhindern, darf nach Auffassung der Stadt nicht dazu führen, dass allgemeine Entscheidungskriterien der Stadt zur Findung der Konzentrationszonen wieder aufgeweicht werden und der Abstand zu Wohnhäusern bei Einverständnis der dort Wohnenden nun wieder zur Verhandlungsmasse wird. Im Gegenteil wird die Stadt darauf hinwirken, dass Möglichkeiten gefunden werden, um die Nutznießer von bestehenden Baurechten zur Kooperation aufzufordern. Es sollte nicht sein, dass geeignete Konzentrationsflächen für Windenergie aufgrund rein privatwirtschaftlicher Verträge innerhalb eines Windparks blockiert werden, solange die üblichen Abstände von WEA zueinander eingehalten werden und eine ordnungsgemäße und übliche Windausbeute möglich wäre. In dem Maß, in dem die öffentliche Hand aufgefordert ist, der Windenergie substanziell Raum zu verschaffen, sind auch die bestehenden Nutznießer von Baurechten und Flächeneigentümer innerhalb von Konzentrationszonen in der in der Pflicht, substanziellen Raum zu bieten und städtebaulich sinnvolle und mögliche Entwicklungen nicht zu blockieren.

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Gesamtabwägung zu den Eingaben der Öffentlichkeit Vorbemerkung In den aufgeführten Eingaben der Öffentlichkeit (siehe oben, sowie unten Liste) werden teilweise die Planungen zum Landschaftssee mit den Planungen zur Windenergie verknüpft. (siehe auch Anhang 1 – Liste des Fachbereichs Planung und Bau vom 16.5.2013 zu den bisherigen Eingaben im Themenbereich Landschaftssee + teilweise Windenergie unabhängig von konkreten Beteiligungszeiträumen, sowie Originalschreiben der Bürger – ggf. noch anfügen). Insoweit erlaubt sich die Stadt auch nachfolgende zusammenfassende Abwägung des Sachverhaltes: Beschlussvorschlag : In die Erläuterung zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes und hier im Besonderen in den Kapiteln zu den Planungen eines Landschaftssees und des Teilflächennutzungsplanes Windenergie wird sinngemäß nachfolgender Passus als zusammenfassende Abwägung des Sachverhaltes neu aufgenommen: „Das Ziel eines Landschaftssees mit einem Wohn- und Freizeitpark (so der offizielle Arbeitstitel, im Folgenden zur Vereinfachung jeweils nur noch Landschaftssee genannt) beschäftigt die Stadt Sulingen seit etwa 2000 Bereits 2005 wurde eine Machbarkeitsstudie beauftragt und seit April 2011 liegt die landesplanerische Feststellung für die Ostvariante des Projektes vor. Seit etwa 2011 / 2012 wurden dann Interessen und konkrete Eingaben seitens der Eigentümer in diesem Bereich und eines Investors vorgetragen, das Areal sei besser für Windenergieanlagen (WEA) zu nutzen. Auch das erstellte Standortkonzept Windenergie der Stadt Sulingen (2012) zeigt in Darlegung aller gewählter harter und weicher Ausschlusskriterien in diesem Bereich zwei größere mögliche Prüfflächen. Die Stadt Sulingen geht bislang davon aus, dass beide Planungen unabhängig voneinander zu betrachten sind und auch betrachtet werden sollten. Auch eine Entscheidung z.B. gegen einen Landschaftssee in den politischen Gremien würde nicht zwingend zu einer Freigabe des Areals für eine WEA-Konzentrationszone führen. Hierzu sind eigene Abwägungen und Beschlüsse erforderlich. Da jedoch die Übernahme des Landschaftssees als Zielkonzeption in den FNP die Nutzung der Flächen als Konzentrationszone für WEA in der Sache tatsächlich ausschließen würde, werden die Auseinandersetzungen bisweilen sehr hart geführt. Städtebauliche Dimension: Warum hält die Stadt eine Übernahme des Landschaftssees in den FNP für sinnvoll und geboten? Die Stadt Sulingen sieht sich, - wie andere Städte auch - seit Jahren mit den möglichen Folgen des demographischen Wandels konfrontiert. Die Neuaufstellung des FNP dient gerade dazu, die städtebaulichen Ziele vor dem Hintergrund sich verändernder Rahmenbedingungen und einer schrumpfenden Bevölkerungsentwicklung neu zu justieren. Um die Einwohnerentwicklung als Mittelzentrum und zur Sicherung vorhandener Infrastrukturen möglichst stabil zu halten oder zumindest die absehbare Schrumpfung zu begrenzen, ist es ein zentrales Ziel, die Stadt Sulingen als Wohnstandort möglichst attraktiv zu halten und damit im Wettbewerb mit anderen umliegenden Städten legitimerweise zu „punkten“. Hierin liegt ein wesentliches Argument für den Landschaftssee. Die Stadt

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verbindet mit diesem Projekt vor allem die Hoffnung, dass dieser Landschaftssee das Ziel eines attraktiven und vor allem unverwechselbaren Wohnstandortes „Sulingen“ mit einer hohen Umgebungsqualität stützen und befördern kann. Ein moderner, leistungsstarker Windpark im Süden vor den Toren der Stadt und in einem bedeutsamen Landschaftsraum würde dieses Ziel nach Ansicht der Stadt nicht stützen. Ein Windpark würde der Stadt nicht zu einem Alleinstellungsmerkmal als Wohnstandort verhelfen, denn Windparks finden sich in vielen Nachbarkommunen in gleicher Ausprägung. Es müsste sogar in Betracht gezogen werden, dass ein Windpark an dieser Stelle, die angestrebte Attraktivität als Wohnstandort sogar nachteilig beeinflussen könnte. Die Stadt Sulingen trägt jedoch in ihrem Logo auch den Spruch „Stadt voller Energie“ und hat von daher zugleich die Stützung einer regenerativen Energieerzeugung als wichtiges städtebauliches Ziel vor Augen. Die frühe Entwicklung des großen Windparks Dillenberg bereits zu Beginn der 90er Jahre ist ein Beleg dafür. Die Flächeneigentümer bzw. Investoren für einen Windpark argumentieren zu Recht mit dieser Zielkonzeption der Stadt und auch mit den allgemeinen Weisungen des Gesetzgebers bzw. der Gerichte, der Windenergie substanziellen Raum einzuräumen. In der Abwägung dieser beiden wichtigen Zielbelange der Stadt (Qualitativer Wohnstandort vs. Energiestandort) kommt die Stadt zum Ergebnis, dass ein Landschaftssee an dieser Stelle in der Summe aller Überlegungen zielführender, unverwechselbarer und von daher im allgemeinen öffentlichen Interesse auch städtebaulich bedeutender für eine Entwicklung der Gesamtstadt wäre. Wirtschaftliche Dimension: Ist es zu verantworten, dass ein Landschaftssee als Ziel in den FNP aufgenommen wird, obwohl dieses Projekt bei einer weiteren Planung voraussichtlich erhebliche öffentliche Mittel (Steuergelder) verschlingen wird? Und ist es zu verantworten, dafür auf die Umsetzung eines Windparks zu verzichten, der die Öffentlichkeit nicht belastet, sondern ihr sogar noch durch Gewerbesteuer und die wirtschaftlichen Effekte bei Bau und Unterhaltung nutzt? Es ist richtig, dass die Stadt Sulingen bei einer Fokussierung auf kurzfristige Realisierbarkeit und unmittelbare Effizienz die Umsetzung eines Windparks bevorzugen müsste. Mit einem Windpark hätte die Stadt sicherlich eher die Chance, kurzfristig wirtschaftlich zu profitieren. Baumaßnahmen würden das örtliche Handwerk stärken und in einigen Jahren wären Gewerbesteuerabgaben durch den Windpark zu erwarten. Auch die beteiligten Bürger, Investoren und Flächeneigentümer hätten aller Erkenntnis nach – nicht zuletzt infolge der öffentlichen Subventionierung von Windstrom - einen unmittelbaren wirtschaftlichen Nutzen. Andererseits erfordert gerade das Ziel einer Sicherung und Attraktivitätssteigerung der Stadt Sulingen als Wohnstandort voraussichtlich eine besondere öffentliche Anstrengung und auch planerische Vorsorge. Um die Umsetzung eines Landschaftssees zu erreichen, wird es großer Anstrengungen aller bedürfen. Für die Stadt stehen dabei in der vorliegenden Planstufe finanzielle Erwägungen nicht im Vordergrund, die Stadt kann die Gesamtkosten des Projektes mit dem derzeitigen Kenntnisstand nicht fixieren. Dies rechtfertigt aber nicht den Vorwurf einer blauäugigen Herangehensweise und den unverantwortlichen Umgang mit öffentlichen Geldern.

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Die Aufnahme des Landschaftssees in die Darstellungen des FNP ist eine konsequente Umsetzung und Weiterführung der begonnenen (und mehrheitlich beschlossenen) Arbeiten und ist damit ein folgerichtiger sinnvoller erster Abschluss bisher getätigter Planungsinvestitionen. Da die Aufnahme in den FNP im Rahmen der gesamten Neuaufstellung des FNP durchgeführt wird, ist sie insoweit sogar kostenneutral. Zusätzliche und bezifferbare Kosten sind in der nächsten Planungsstufe einer verbindlichen Bauleitplanung (Erstellung der Bebauungsplanung, Erstellung der Gutachten, Erarbeitung der wasserwirtschaftlichen Anträge etc.) zu erwarten. Nach bisheriger Auffassung der Stadt sind solche größeren Aufwendungen dann anzugehen und mit pro oder contra zu entscheiden, wenn mit möglichen Investoren oder Interessierten konkretere Ideen entwickelt werden. Die Stadt wird bei Weiterbearbeitung des Projektes in Kenntnis von möglichem Aufwand und Ertrag die Kosten gemeinsam mit den Investoren verhandeln. In jeder anstehenden Planstufe werden diese Aufwendungen durch die politischen Gremien der Stadt erneut abgewogen und entschieden. Zwischenzeitlich wird die Stadt mit ihren planerischen Kapazitäten und mit ihrem öffentlichen Auftrag einer vorsorgenden, vorausschauenden Planung das Projekt durchaus mit ihren Möglichkeiten weiter entwickeln und begleiten. Dem vorliegenden Planprozess jedenfalls kann bislang nicht vorgehalten werden, dass er zwingende Folgekosten für die Öffentlichkeit in irgendeiner Weise produziert hat. Dieses wird auch durch die Übernahme des Planziels in den FNP nicht der Fall sein.

Verfügungsrechtliche Dimension: Ist die Übernahme eines Landschaftssees in den FNP als Flächendarstellung nicht unverantwortlich, da doch bekannt ist, dass ein erheblicher Teil der Eigentümer die Flächen nicht für einen Landschaftssee zur Verfügung stellen wird? Die Stadt Sulingen kennt diesen Standpunkt einiger Eigentümer und hat ihn auch in die Überlegungen eingestellt. Es ist nachvollziehbar und auch legitim, diesen Einwand vorzubringen. Bei einer Neuaufstellung eines Flächennutzungsplanes werden die städtebaulichen Ziele einer Stadt jedoch in den Grundzügen und vor allem in einer Gesamtschau darlegt. Hier ist es nach Auffassung der Stadt sogar geboten, zunächst übergreifende städtebauliche Ziele in den Vordergrund zu stellen und die (nachvollziehbaren) privaten Interessen von Flächeneigentümern eher nachrangig zu gewichten. Die Stadt Sulingen fühlt sich hier zudem einem Gleichbehandlungsgrundsatz dem Bürger gegenüber verpflichtet; denn würde im Falle des Landschaftssees die „Verfügbarkeit“ und damit die Zustimmung der Flächeneigentümer zentrales Kriterium der Entscheidung sein, so müsste dies gleichermaßen auch für andere Flächenziele des FNP (Gewerbeflächen, Straßenflächen, Versorgungsflächen, Kompensationsflächen etc.) und für die dortigen Flächeneigentümer gelten. Die Neuaufstellung des FNP dient aber gerade dazu, sich jenseits partikularer Einzelinteressen auf gemeinsame öffentliche Ziele zu verständigen und diese darzustellen. Schlussendlich kann auch berücksichtigt werden, dass sich Meinungen von Eigentümern im Laufe von Verfahren oder der Zeit ändern können. Solche Entwicklungen sollten nicht die Entscheidung über städtebauliche Ziele in der vorbereitenden Bauleitplanung dominieren. Die Stadt kann in diesem Zusammenhang immer nur bei Betroffenen, bei Eigentümern oder

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Andersdenkenden für die allgemeinen öffentlichen Ziele werben und zur Kooperation einladen.

Zeitliche Dimension: Ist es zu verantworten, das Ziel eines Landschaftssees in den FNP vorzunehmen, obwohl dieses Projekt völlig fraglich in der Umsetzung ist und umgekehrt ein Windpark die Umsetzung eines realistischen und kurzfristig erreichbaren Zieles auf den Flächen bedeutet? Zunächst muss festgestellt werden, dass die Umsetzung eines Landschaftssees allein von der Sache und den berührten Belange her selbstverständlich einen anderen zeitlichen Planungs- und Umsetzungshorizont erfordert, als die Planung und Umsetzung eines Windparks. Ungeachtet dieser Tatsache hat sich die Stadt damit beschäftigt, wie die beiden Ziele - Landschaftssee vs. Windpark - hinsichtlich ihrer Dringlichkeit zu bewerten wären. Für den Landschaftssee ist eine gewisse Dringlichkeit im Planungsgeschehen durchaus zu verzeichnen. Die erreichte landesplanerische Feststellung für das Projekt hat noch eine Gültigkeit bis April 2016. Eine Aufnahme der Ziele in den FNP als nächste Planungsstufe ist bei Weiterverfolgung des Projektes zwingend erforderlich. Die Neuaufstellung des FNP bietet hier den passenden Zeitpunkt. Die Aufnahme des Landschaftssees in den Flächennutzungsplan dokumentiert zugleich für mögliche Investoren eine klare und öffentliche Positionierung der Stadt und könnte insoweit sogar projektfördernd wirken. Eine Dringlichkeit der Landschaftsseeplanung zur Attraktivitätssteigerung des Wohnstandortes Sulingen wäre ebenfalls gegeben. Entsprechend den Prognosen, werden sich in den kommenden Jahren die demographischen Probleme immer deutlicher zeigen. Die Stadt Sulingen ist gehalten, hier die planerischen Vorarbeiten und Voraussetzungen zu schaffen, dass der Landschaftssee als möglicher Baustein eines attraktiven Wohnstandortes auch angegangen werden kann. Umgekehrt sieht die Stadt für einen möglichen Windpark an dieser Stelle keine besondere Dringlichkeit im öffentlichen Interesse. Weder die Energieversorgung für Sulingen noch für die Öffentlichkeit würde dadurch kurzfristig verändert und auch für das Erreichen der politisch geforderten Energiewende sind diese Flächen sicherlich nicht entscheidend. Zusammenfassung In Zusammenschau und Wertung der oben dargelegten Belange hat sich die Stadt für die Übernahme eines Landschaftssees in den FNP entschieden. Die Stadt tritt damit zugleich und entschieden der Auffassung der Flächeneigentümer entgegen, sie würde die Darstellung eines Landschaftssees im FNP nur vollziehen, um einen Windpark an dieser Stelle zu verhindern. Dies ist allein aufgrund der Chronologie der Planziele eine unsinnige Behauptung

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E) Eigene Hinweise - nur intern

Eingetragen in die Potenzialflächen wurden die Abstandsforderungen der LBEG als Mindestforderung (kleine Anlagen mit nur 1.000 MW) und Anlagen mit 120m Nabenhöhe und bis zu 5 MW). Tatsächlich wären moderne Anlagen noch höher.

Abb.1 Verbleibende Fläche Geltungsbereich - Buchhorst bei Abständen zu Leitungen nach Mindestforderungen Abstandskatalog LBEG

Es fällt auf, dass die Anlage Nr. 14 sowohl innerhalb des üblicherweise geforderten Abstandes (Kipphöhe) zu Bahngleisen wie auch innerhalb des Abstandes zu einer Sauergasleitung errichtet werden konnte. In der bisherigen Plangrafik wäre zumindest noch eine Anlage zu prüfen.

Abb 2 Verbleibende Fläche Geltungsbereich - Buchhorst bei Abständen zu Leitungen nach Maximal forderungen Abstandskatalog LBEG

Es fällt auf, dass bei Durchführung der Maximalforderung des LBEG alle Anlagen im Bereich Buchhorst nicht zulässig wären.

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Abb 3 Verbleibende Fläche Geltungsbereich - Dillenberg bei Abständen zu Leitungen nach Mindest forderungen Abstandskatalog LBEG

Abb 4 Verbleibende Fläche Geltungsbereich – Dillenberg bei Abständen zu Leitungen nach Maximal forderungen Abstandskatalog LBEG

Es fällt auf, dass nahezu alle Anlagen am Dillenberg und auch zwei Anlagen auf Seiten von Kirchdorf innerhalb auch minimaler Schutzabstände nicht hätten errichtet werden können. Das verbleibende Flächenpotential bietet auch mit Abstandregelungen Repowermöglichkeiten für geschätzt 3 – 4 Anlagen.

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Im Falle der Anlage Nr. 10, die offensichtlich nicht innerhalb der orangen Potenzialfläche repowert werden kann (Eigentümer hat deshalb Eingabe gemacht), liegt der Hinderungsgrund darin, dass offensichtlich Nachbareigentümer (Kirchdorf) die Baulast nicht erteilen, obwohl sie selbst innerhalb eines Windparkes liegen. Sie haben die Baulastrechte an einen Investor abgetreten. Investoren und Flächeneigentümer fordern regelmäßig von den Gemeinden, der Windenergie substanziell Raum einzuräumen. Sie sind aber manchmal selbst diejenigen, die innerhalb von Windparks keinen substanziellen Raum für eine effiziente Nutzung im Sinne der Öffentlichkeit schaffen, sondern WEA eher abwehren.