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Johann Sebastian Bach Die Flötensonaten Grzegorz Cimoszko Richard Fuller 9989938993 CCimoszkoimoszko BBooklet.inddooklet.indd 1 006.12.20136.12.2013 114:21:524:21:52 Johann Sebastian Bach The Flute Sonatas Die Flötensonaten CD 1 Sonata in B minor for Flute and Harpsichord Obbligato, BWV 1030 Sonate h-Moll für Flöte und obligates Cembalo BWV 1030 1 (I) Andante 7:36 2 (II) Largo e dolce 3:43 3 (III) Presto 6:14 Sonata in C major for Flute and Basso continuo, BWV 1033 Sonate C-Dur für Flöte und Basso continuo BWV 1033 4 (I) Andante — Presto 2:03 5 (II) Allegro 2:23 6 (III) Adagio 1:37 7 (IV) Menuetto I. Menuetto II 2:36 Sonata in G minor for Flute and Harpsichord Obbligato, BWV 1020 Sonate g-Moll für Flöte und obligates Cembalo BWV 1020 8 (I) Allegro 3:56 9 (II) Adagio 3:02 bl (III) Allegro 5:15 Sonata in E fl at major for Flute and Harpsichord Obbligato, BWV 1031 Sonate Es-Dur für Flöte und obligates Cembalo 1031 bm (I) Allegro moderato 3:36 bn (II) Siciliano 2:17 bo (III) Allegro 4:49 2 9989938993 CCimoszkoimoszko BBooklet.inddooklet.indd 2 006.12.20136.12.2013 114:22:014:22:01 CD 2 Sonata in A major for Flute and Harpsichord Obbligato, BWV 1032 Sonate A-Dur für Flöte und obligates Cembalo BWV 1032 1 (I) Vivace 5:12 2 (II) Largo e dolce 2:51 3 (III) Allegro 4:36 Sonata in E major for Flute and Basso continuo, BWV 1035 Sonate E-Dur für Flöte und Basso continuo BWV 1035 4 (I) Adagio ma non tanto 2:28 5 (II) Allegro 2:59 6 (III) Siciliano 3:05 7 (IV) Allegro assai 3:15 Sonata in E minor for Flute and Basso continuo, BWV 1034 Sonate e-Moll für Flöte und Basso continuo BWV 1034 8 (I) Adagio ma non tanto 3:20 9 (II) Allegro 2:48 bl (III) Andante 3:28 bm (IV) Allegro 4:54 Grzegorz Cimoszko flute/Flöte Richard Fuller harpsichord/Cembalo 3 9989938993 CCimoszkoimoszko BBooklet.inddooklet.indd 3 006.12.20136.12.2013 114:22:014:22:01 Virtuoses für die frühe Traversflöte stellungen höchst befriedigende Atmosphäre vor, Johann Sebastian Bachs Sonaten für Flöte in der er u. a. seine Brandenburgischen Konzerte und Tasteninstrument BWV 1046–1051, den ersten Teil des Wohltempe- rierten Klaviers BWV 846–869 und die Endfassung Stellen Johann Sebastian Bachs (1685–1750) Sonaten der erwähnten Sonaten und Partiten für Violine und Partiten für Violine solo ebenso wie die Suiten für solo BWV 1001–1006 schuf. Dennoch muss ein Violoncello solo unbestritten Meilensteine innerhalb gewisses, möglicherweise durch permanente der Literatur für diese Instrumente dar, für die das örtliche Konflikte zwischen den protestantischen Wort „perfekt“ angemessen erscheint, so stehen Gruppierungen (Reformierte, Lutheraner) verursachtes die vergleichbaren Werke für Flöte demgegenüber Restunbehagen bestanden haben, da er sich schon deutlich im Schatten. Anders als für den größten bald nach anderen möglichen Betätigungsfeldern Teil seines Schaffens üblich, ist bei den Sonaten umsah, etwa um eine Organistenstelle in Hamburg auch kein Bezug zu beruflichen Stationen des bewarb und schließlich 1722 als Thomaskantor nach Komponisten oder Kontakten mit herausragenden Leipzig wechselte. In Bachs Köthener Zeit fällt auch Interpreten nachweisbar. Die Forschung nimmt heute der Tod seiner ersten Frau Maria Barbara 1720 und an, dass Bachs erste Beschäftigung mit der damals die Heirat mit Anna Magdalena Wilcke im Dezember noch relativ jungen Querflöte während seiner Zeit des darauffolgenden Jahres. in Köthen datiert. Ob er schon als Konzertmeister Die Möglichkeit zur Einstudierung auf höchstem der Weimarer Hofkapelle ab 1714 Literatur, die das Niveau ließ während dieser Zeit vielfältige Kammer- Instrument enthielt, zur Aufführung brachte, lässt sich musik entstehen, wobei an Flötenwerken die Partita nicht feststellen, da das gesamte Notenmaterial jener für Flöte solo a-Moll BWV 1013 und die Sonate für Zeit während eines Brandes in der Wilhelmsburg Flöte und Basso continuo BWV 1034 zu nennen 1774 verloren ging. Wegen frühzeitiger vertraglicher sind. Dazu inspirierte ihn offenbar gerade in Köthen Verpflichtung nach Köthen, noch ehe er in Weimar die erst rund drei Jahrzehnte zuvor in Frankreich offiziell um Demissionierung angesucht hatte, sogar entwickelte und allmählich auch im deutschen Raum für vier Wochen in Haft, wechselte Bach Ende 1717 Verbreitung findende Traversflöte, eine Weiterfüh- als Nachfolger Augustin Reinhard Strickers an den rung der bis dahin üblichen, noch klappenlosen Hof des Fürsten Leopold von Anhalt-Köthen, wo Renaissanceflöten. Das neue, einklappige Instrument er Kapellmeister war und zudem den klingenden ermöglichte eine deutlich kräftigere Tongebung und Titel eines „Director derer Cammer-Musiquen“ zudem das Spielen in sämtlichen Tonarten. Insbe- genoss. Da er infolge der Musikliebe des Fürsten sondere die komplizierte Gestaltung der Solopartita erstklassige Interpreten und Instrumente sowie gibt einen Hinweis darauf, dass Bach zu dieser Zeit ein sachkundiges Publikum zur Verfügung hatte, mit einem vorzüglichen Flötisten, möglicherweise fand er hier teils eine ideale, seine kreativen Vor- einem Mitglied der Köthener Hofkapelle arbeitete. 4 9989938993 CCimoszkoimoszko BBooklet.inddooklet.indd 4 006.12.20136.12.2013 114:22:024:22:02 analog zu den Violinsonaten und -partiten weitere Werke für Flöte solo entstanden oder ob solche möglicherweise verloren gegangen sein könnten, ist in der Bach-Forschung jedenfalls anhaltend ungeklärt. Auch über die Sonaten für Flöte mit Bass- oder Begleitinstrument ist vergleichsweise sehr wenig zu ihrer Entstehung bekannt, und auch hier ist es durchaus denkbar, dass weitere Werke dieser Art komponiert wurden, aber nicht erhalten sind. Von den heute mit Bachs Namen verbundenen drei Sonaten für Flöte und Basso continuo bzw. vier Sonaten für Flöte und obligates Cembalo sind nur vier zweifelsfrei Bach zuzuschreiben – es handelt sich um die Sonaten BWV 1030, 1032, 1034 und 1035. Hinsichtlich der drei Sonaten BWV 1020, 1031 und 1033 ist die Urheberschaft nicht eindeutig, wenngleich Bach als Autor möglich erscheint. Auffällig ist der unterschiedliche Aufbau der drei Sonaten mit Basso continuo einerseits und der Sonaten mit obligatem Cembalo andererseits. Grzegorz Cimoszko (Photo: Lukas Beck) Die Sonaten BWV 1033–1035 weisen jeweils eine Gleichermaßen schlüssig ist der Gedanke, dass viersätzige Struktur mit der Abfolge langsam – schnell Bach an den seit 1715 am Dresdner Hof wirkenden – langsam – schnell auf. Dies entspricht dem damals Flötisten Pierre-Gabriel Buffardin dachte, mit dem er standardisierten Aufbau der so genannten „Kirchen- in engerem Kontakt gestanden sein dürfte, zumal sonate“ (Sonata da chiesa), zu der als Gegenstück dieser der Lehrer von Bachs älterem Bruder Johann sehr bald gerade durch Bach, aber etwa auch Jacob war. Von letzterem, nicht zuletzt auch als Georg Friedrich Händel die aus aneinandergereihten Berufsmusiker aktiv, liegen keine Berichte über eine Tanzsätzen bestehende „Kammersonate“ (Sonata da entsprechende Virtuosität vor, die ihn als Adressaten camera) tritt. Geht man von der „Köthener“ Sonate der Kompositionen plausibel machen würden. Ein e-Moll für Flöte und Basso continuo BWV 1034 geschwisterliches Geschenk wäre nichtsdestotrotz aus, so fällt hier schon im ersten Satz (Adagio ma denkbar, der frühe Tod Johann Jacob Bachs 1722 non tanto) eine gewisse Eigenständigkeit des Basses würde aber zumindest für die späteren Werke eine auf, der hier über die zeitübliche Generalbasssonate solche Verknüpfung ausschließen. Warum nicht hinaus Ansätze eines motivischen Wechselspiels mit 5 9989938993 CCimoszkoimoszko BBooklet.inddooklet.indd 5 006.12.20136.12.2013 114:22:024:22:02 Richard Fuller (Photo: Dr. Heinz Anderle) der Flöte aufweist. Polyphone Gestaltung haben Basso continuo BWV 1035 gesichert. Wenngleich auch die übrigen Sätze, wenngleich der Ansatz auch hierbei die Entstehungszeit offen bleibt, wird zu einer Fuge im ersten Allegro durch den Bass die Komposition allgemein rund zwanzig Jahre nach nicht entsprechend ausgeführt wird. Höhepunkt BWV 1034 vermutet. Einige Theorien halten einen der Sonate ist wohl der dritte Satz (Andante), in Zusammenhang mit Bachs Besuchen in Potsdam dem die Flöte über dem ostinat schreitenden Bass 1741 bzw. am Hof in Sanssouci 1747 für wahr- ein arienhaftes Thema vielfältig abwandelt. Einmal scheinlich, was unweigerlich den Preussenkönig mehr die Vermutung unterstreichend, dass Bach Friedrich II. ins Spiel bringt. Ein kaum verdecktes bei der Komposition einen wahren Könner auf dem Indiz ist auch die Widmung von Abschriften dieser Instrument im Sinn hatte, bildet das zweite Allegro und der e-Moll-Sonate an den „Geheimen Kämmerier einen virtuosen Abschluss. Fredersdorff“, den Kammerdiener Friedrichs des Wie bei der e-Moll-Sonate ist Bachs Urheber- Großen, woraus sich sehr leicht Bachs Wunsch schaft auch im Fall der Sonate E-Dur für Flöte und nach der Aufmerksamkeit des Flöte spielenden 6 9989938993 CCimoszkoimoszko BBooklet.inddooklet.indd 6 006.12.20136.12.2013 114:22:044:22:04 Monarchen ableiten lässt. Im direkten Vergleich mutet für Bach atypische Detailgestaltung auf: Ist es im die E-Dur-Sonate ein wenig einfacher gehalten an, Fall der Es-Dur-Sonate eine gewisse technische was darauf hindeuten könnte, dass der Komponist Schlichtheit, so ist es bei der g-Moll-Sonate die sehr den König nicht durch für diesen allfällig unspielbare auf Carl Philipp Emanuel hinweisende Modernität. Passagen zu verärgern trachtete. Ansonsten besteht Nichtsdestotrotz bilden beide sehr solide Arbeiten, ein ganz ähnlicher Bauplan wie im früheren Werk. die insgesamt den oberen Qualitätsstandards Ob das sanft-wiegende