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Vorworte S. 2 – 5 Sammlung S. 6 – 19

Programme ���� S. 20 – 25 Pressestimmen S. 26 Ausstellungen S. 27– 33 Publikationen S. 34 Forschung im S. 35 – 44 Institutionen und Gremien S. 45 – 52 Allgemeines S. 53 – 59 JAHRESBERICHT VORWORTE

2 Prof. Dr. Felix Uhlmann digitales Angebot. Ich danke im Namen Josef Helfenstein Präsident der der Kunstkommission allen Mitarbei- Direktor Kunstkommission ter*innen für ihren grossartigen Einsatz im Jahre 2020 ganz besonders. Das vergangene Jahr war für alle, auch Wer über das Jahr 2020 schreibt, Zu danken ist aber auch allen für das Kunstmuseum , ausser- kommt nicht umhin, etwas zur Personen, welche das Museum im gewöhnlich und anspruchsvoll. Pandemie zu sagen, welche das letzte Jahre 2020 finanziell unterstützt haben. Nach zwei sehr gut besuchten Monaten Jahr geprägt hat und 2021 weiter prägt. Die Solidarität mit der Institution war brachten Pandemie und Lockdown Die grossen Eröffnungen neuer ausserordentlich, obwohl diese nicht im März das Leben im Museum abrupt Ausstellungen liegen gefühlsmässig die Gegenleistung bieten konnte, zum Stillstand. Die vom Virus aus- weit zurück. Wer wollte noch ohne die sie eigentlich gerne erbracht hätte. gelöste «Denkpause» hat im Betrieb Zögern sagen, dass sie in baldiger Diese Verbundenheit ist keine Selbst- des deutliche Spuren Zukunft zurückkehren werden? verständlichkeit. Sie ist Ansporn hinterlassen. Die Schliessung machte 2020 war ein Jahr mit zu viel und zu für die zukünftigen Ausstellungen und es möglich und nötig, die von uns wenig Zeit. Ausstellungen mussten in weiteren Tätigkeiten des Museums. angestrebte Professionalisierung in Kürze umgeplant und verändert werden. Zu danken ist auch dem Kanton. Bereich digitaler Angebote voran- Hier fehlte es an Zeit. Und plötzlich Er hat dem Museum die volle Pro- zubringen. Neue Formate wurden war Zeit fast im Übermass vorhanden, grammfreiheit belassen, Einsparun- entwickelt und erprobt, um den das Museum war geschlossen. gen natürlich begrüsst, aber nicht um virtuellen Zugang zum Museum zu Viel Arbeit war umsonst; auf jeden Fall jeden Preis erzwungen. Auch dieses erleichtern. Sie sind unabdingbar, erhielten Ausstellungen nicht die Augenmass ist keine Selbstverständ- aber kein adäquater Ersatz für Anzahl Besucher*innen, die sie ver- lichkeit. die physische Begegnung mit Kunst, dient hätten. Es bleiben Kataloge und unsere eigentliche Kernmission. digitale Formate, die, trotz ihrem Gerade im letzten Jahr ist die Vor- grossen Eigenwert, den Besuch einer dringlichkeit dieser Aufgabe so- Ausstellung nicht ersetzen können. wohl unseren Besucher*innen als auch Die Mitarbeiter*innen haben unseren Mitarbeiter*innen wieder sich der Situation klaglos und kreativ deutlich geworden. Denn nichts ist angepasst, auch wenn vieles sie uns wichtiger als den Kontakt schmerzen musste. Einiges war auch mit der Bevölkerung aufrechtzuer- neu und wird bleiben. Das gilt ins- halten, soweit dies unter diesen besondere für den Auftritt des Kunst- ausserordentlichen Bedingungen museums Basel im Netz und für sein möglich ist. 3 Werner Müller (Leiter Art Care), Anita Haldemann (Leiterin Kunst & Wissenschaft), Josef Helfenstein (Direktor), Matthias Schwarz (Leiter Finanzen & Operations), Mirjam Baitsch (Leiterin Marketing & Development)

Die Pandemie und ihre Folgen war. Erst im Herbst konnten wir in unse- (Athene-Stiftung). Prof. Hartmut zwangen uns, das Programm im rem Haus Gegenwart den ersten Teil der Raguse hat uns auch im vergangenen Ganzen zu revidieren. Im Februar er- Serie Continuously Contemporary Jahr reich beschenkt, diesmal mit öffneten wir die Gesamtschau der eröffnen. Mit viel Geschick präsentier- Arbeiten auf Papier von Camille Sammlung Im Obersteg, angereichert ten die Kuratorinnen des Schaulagers Pissarro. Es ist mir auch ein Anliegen, mit einigen hochkarätigen Leihgaben. teilweise zum ersten Mal gezeigte Werk- die Künstler*innen zu erwähnen, Sie konnte leider, genauso wie gruppen aus der einzigartigen Samm- ohne deren Geschenke unsere Bestän- die folgende Sonderausstellung lung der Emanuel Hoffmann-Stiftung, de nicht annähernd so reich wären. The Incredible World of Photography, nur darunter grosse Installationen von Wir danken Theaster Gates, Mireille noch verkürzt gezeigt werden. Andere David Claerbout, Katharina Fritsch und Gros, Alex Silber, Aldo Solari und Projekte mussten in die Zukunft ver- Toba Khedoori. Anselm Stalder. schoben oder abgesagt werden. Was den Sammlungszuwachs Das vergangene Jahr hat gezeigt, Rückblickend waren die Besucherzah- betrifft, erlebten wir 2020 – wie schon wie wichtig Kunst und Kultur für das len im Sommer erstaunlich solide, im Jahr zuvor – ein aussergewöhnlich öffentliche Leben einer freien Gesell- wenn auch nicht auf Normalniveau. erfolgreiches Jahr. Infolge grosszügiger schaft sind. Es wurde aber auch Im Herbst eröffneten wir Rembrandts Schenkungen durften wir zahlreiche deutlich, wie fragil der Zugang zu ihren Orient, nur um mitansehen zu müssen, Neueingänge willkommen heissen. Institutionen sein kann. In diesem wie die zweite Welle der Pandemie Einmal mehr haben Persönlichkeiten Bewusstsein ist es mir ein besonderes die Besucher*innen verscheuchte und Stiftungen, die ihr Wohlwollen Anliegen, allen Förderer*innen, und wir schliesslich im Dezember per schon in der Vergangenheit bewiesen Donator*innen, Mäzen*innen, Bundesratsbeschluss unsere drei haben, uns mit Werken bedacht, die z.T. den Stiftungen, Sponsor*innen und Häuser wieder zu schliessen hatten. bedeutende Lücken schliessen oder den Verantwortlichen der öffentlichen Auch die letzte Ausstellung des neue Akzente setzen. Dazu gehören der Hand für ihre Unterstützung in scheidenden Kurators für Gegenwarts- Eingang der ersten Gemälde von herausfordernden Zeiten zu danken. kunst, Søren Grammel – eine hervorra- Georges Seurat (Max Geldner-Stiftung) Dieser Dank richtet sich auch an die gende, weit herum gelobte Präsentation und Gabriele Münter (Ankauf), eines Mitarbeitenden, ohne deren Begeiste- des Frühwerks von Isa Genzken – muss- hochkarätigen Frühwerkes von Verena rung, Durchhaltevermögen und te vor Ende Jahr geschlossen werden. Loewensberg (Geschenk eines Samm- beherzten Einsatz wir die gegenwärti- Ein Opfer der Pandemie wurde lerpaares), der ersten Werkgruppe gen Herausforderungen nicht meistern ausserdem das Jubiläum des Kunstmu- der amerikanischen Künstlerin könnten. seum Basel | Gegenwart, das 1980 als Shirley Jaffe (Arnold Rüdlinger-Fonds) eines der weltweit ersten Museen für sowie des französischen Malers Josef Helfenstein 4 zeitgenössische Kunst eröffnet worden Philippe-Jacques Loutherbourg Direktor mit der Öffentlichen Kunstsammlung Basel lässt sich 2020 an vier Ausstel- lungsperlen ablesen: Picasso, Chagall, Jawlensky. Meisterwerke der Sammlung Im Obersteg, The Incredible World of Photography. Sammlung Ruth und Peter Herzog sowie Continuously Contemporary. Neue Werke aus der Emanuel Hoffmann-Stiftung und Rembrandts Radierungen. Die Schenkungen Eberhard W. Kornfeld. Während die Emanuel Hoffmann- Stiftung seit 1941 und die Sammlung Im Obersteg seit 2004 eng mit der Öffentlichen Kunstsammlung verbun- den sind, hat der Kunstsammler und -händler Eberhard W. Kornfeld dem Kunstmuseum 2007 zunächst 102 und 2019 weitere 31 Radierungen Sonja Kuhn, Katrin Grögel Do-it-yourself-Anleitungen und Mit- von Rembrandt Harmensz. van Rijn Co-Leitung Abteilung Kultur, machbögen in digitaler Form. vermacht. Die Ausstellung Präsidialdepartement Seit 2019 wird die Abteilung Pro- The Incredible World of Photography des Kantons Basel-Stadt venienzforschung am Kunstmuseum indes bildet den Auftakt zu einer aufgebaut. Die Untersuchung der langfristigen Kooperation des 2020 war ein in vielerlei Hinsicht ausser- Herkunft der Sammlungsbestände Jacques Herzog und Pierre de Meuron gewöhnliches Jahr. Für die Museen wird durch Beiträge des Bundesamtes Kabinetts mit dem Kunstmuseum. wogen insbesondere die Planungs­ für Kultur verdankenswerterweise Die von Ruth und Peter Herzog unsicherheit und die Schliessungen mitgetragen. Die Abteilung widmet zusammengetragene Sammlung im Frühjahr und ab Dezember schwer. sich langfristig und systematisch der dokumentiert die Entwicklung Als staatliches Museum hat das Kunst- Erforschung einer lückenlosen und den Einsatz des Mediums Foto- museum Basel dabei eine für einmal Herkunft der eigenen Sammlungsbe- grafie von seiner Frühzeit bis in komfortablere Ausgangslage, da der stände; besonderes Augenmerk wird die 1970-Jahre. 2015 haben die beiden Kanton Basel-Stadt die Einnahmenaus- dabei auf Werke gelegt, die in den preisgekrönten Architekten die fälle aufzufangen vermag. Das Team Jahren 1933 bis 1945 aus Deutschland umfassende Sammlung in ihr Kabinett des Kunstmuseums hat es verstanden, ausgeführt wurden. Mit dem Fall integriert. Sie waren nicht nur Leih- diese schwierige Situation kreativ zu Curt Glaser konnte 2020 ein wichtiges geber, sondern konzipierten auch nutzen. Es verlegte seine Inhalte und Zeichen gesetzt werden (vgl. «Forschung die innovative Ausstellungsarchitektur, Aktivitäten ins Netz, wobei es verschie- im Museum. Der Fall Curt Glaser», die unmittelbar aus der Auseinander- denste Kanäle und Formate nutzte. S. 36). Das beispielhafte, sorgfältige setzung mit dem reichen Spektrum Viel Gespür bewies das Kunstmuseum Vorgehen des Präsidialdepartements, historischer Fotografien entwickelt im Umgang mit den verschiedenen der Kunstkommission und wurde. Durch das Kabinett erhält Zielgruppen und Medien (Text, Ton, der eingesetzten Subkommission gilt das Kunstmuseum nun einen wert­ Bild und bewegtes Bild). Von zuhause als Best Practice im Umgang mit vollen Zugang zu einem Genre, das in aus konnte das Publikum etwa viel Restitutionsfragen. Die Abteilung den eigenen Beständen nicht in dieser über Rembrandts Orientbegeisterung Kultur des Kantons Basel-Stadt plant Vielfalt enthalten ist. erfahren oder die Vielseitigkeit 2021 mit Corona-bedingter Verspätung von Isa Genzkens Schaffen erleben. ein Treffen im Kreis der staatlichen Dank Social Media konnte es live Museen Basels, um über das Vorgehen an öffentlichen Führungen über Zoom zur Klärung des Falls Glaser im Sinne teilnehmen oder gar eine private eines Wissenstransfers zu informieren. Führung buchen. Speziell für Kinder Die einzigartige Verbundenheit gab es Video-Workshops sowie von Sammler*innen und Mäzen*innen 5 SAMMLUNG

6 Jahresrückblick Eingänge Galerie und Kupferstichkabinett

Einige der zahlreichen Sammlungszugänge im Jahr ein neuer Akzent gesetzt, den wir besonders begrüssen. Erfreu- 2020 konnten bereits ab dem 5. September 2020 in der Ausstel- licherweise konnten von der Künstlerin auch für das Kupfer- lung Vier Jahre. Geschenke und Ankäufe im Kunstmuseum stichkabinett zwei hervorragende farbige Arbeiten auf Papier Basel | Neubau betrachtet werden. Die grosse Anzahl, die Viel- erworben werden. Auch in der zeitgenössischen Sammlung falt und die herausragende Qualität der Werke beeindruckten kam mit dem Film Syntagma (1983) der frühen feministischen die Besucher*innen ebenso wie die unverminderte Grosszü- Künstlerin Valie Export eine neue künstlerische Position hin- gigkeit unserer Donator*innen. zu. Sie ergänzt etwa Werke von Maria Lassnig und Rosemarie 2020 haben sich die Direktion und die Leiterin des Kup- Trockel, besonders aber die Filmbestände des Museums, etwa ferstichkabinetts zusammen mit den Kurator*innen der ver- von Bruce Nauman. In die gleiche Richtung weist der Ankauf schiedenen Sammlungsbereiche intensiv mit den Zielen und eines Films der Schwarzen Künstlerin Kara Walker, der sich Möglichkeiten der weiteren Entwicklung der Sammlung be- gut in die Sammlung einfügt, indem er beispielsweise zu schäftigt – eine kritische Auseinandersetzung und Bewusst- William Kentridges filmischen Arbeiten eine hervorragende werdung, die bereits in den Zugängen der letzten Jahre Aus- Ergänzung darstellt. Die Alten Meister konnten den erfreuli- druck gefunden hat. Es gilt nun weiterhin, im zeitgenössischen chen Eingang von fünf Gemälden verzeichnen. Die Altartafel Bereich immer wieder neue Akzente zu setzen und diese aus- Madonna lactans mit Engeln aus dem späten 15. Jahrhundert zubauen. Es ist zudem ein zentrales Ziel, die Sammlung im Hin- verstärkt den spanischen Bestand, die beiden Gemälde von blick auf ihre Diversität zu stärken. Das bedeutet, vor allem den Philippe-Jacques Loutherbourg den französischen des 18. Jahr- Anteil der Künstlerinnen zu erhöhen und immer wieder über hunderts. Nach langen Bemühungen ist es ausserdem gelun- die Grenzen zu schauen, so wie es im Falle des Südafrikaners gen, das 1524 datierte Bildnis einer Dame eines anonymen William Kentridge oder den aus den USA stammenden Theas- Antwerpener Meisters für die Sammlung zu gewinnen. Es ist ter Gates und Kara Walker getan wurde. Lücken zu füllen in das Gegenstück zu einem Männerbildnis, das bereits mit dem einer über Jahrhunderte gewachsenen Sammlung mit histo- Vermächtnis von Max Geldner 1958 in die Sammlung gekom- risch bedingten Schwerpunkten, ist kaum möglich. Wo aber men war. bei den Alten Meistern sinnvolle Ergänzungen realisierbar Die Bestände des Kupferstichkabinetts wurden 2020 um sind, sollten diese möglichst erfolgen. Vor allem aber in der insgesamt 242 Inventarnummern erweitert, hinter denen sich Kunst des 20. Jahrhunderts lässt sich noch das eine oder an- allerdings viel mehr einzelne Werke verbergen, da es sich oft dere Werk für die Sammlung gewinnen, so auch dieses Jahr. um mehrteilige Arbeiten wie Serien oder Mappenwerke han- Gerne möchten wir einige geradezu sensationelle Neuzu- delt. Eine aussergewöhnliche Erwerbung, die für die Geschich- gänge hervorheben. So verstärkt nun ein aussergewöhnliches te der Basler Sammler von besonderer Bedeutung ist, stellt das Gemälde von Georges Seurat aus der Zeit um 1882 unsere Album aus der Familie von Peter Vischer-Sarasin dar, das Sammlung französischer Kunst des späten 19. Jahrhunderts. allein 123 Zeichnungen beinhaltet. Besonders hervorheben Mit Gabriele Münter und Verena Loewensberg kann die Klas- möchten wir unbedingt eine Silhouettenfigur von Kara Wal- sische Moderne bedeutend und sinnvoll erweitert werden. ker, die jene 38 Zeichnungen ergänzt, die wir 2019 erworben Münters Ansicht von Murnau schliesst sich perfekt an die Ge- haben (s. Beitrag S. 10). Und mit dem Konvolut von Maja Rieder, mälde von Jawlensky und Kandinsky mit ähnlichen Motiven einer in Basel tätigen und vielversprechenden Künstlerin, an. Ebenfalls 2020 konnte die Stiftung Im Obersteg Münters wurde ein neuer starker Akzent gesetzt. Dank bedeutender Dame mit Junge von 1912 ankaufen (siehe Bericht S. 48). Diese Geschenke konnten ausserdem diverse wichtige Werkgrup- Neuzugänge sind umso wichtiger im Hinblick auf die erwähn- pen etwa von , Sam Francis, Maria Lassnig ten Bemühungen, mehr Künstlerinnen in die Sammlung auf- oder Miriam Cahn gestärkt werden. Schliesslich haben 2020 zunehmen. In der Nachkriegskunst wurde mit dem Ankauf auch die Ausstellungen zum Basler Multitalent Max Sulz- eines Gemäldes der US-amerikanischen Malerin Shirley Jaffe bachner und dem Fotografen Lothar Jeck zu umfangreichen 7 Schenkungen an das Kupferstichkabinett geführt. Aus der über. Dort verkehrte sie in den Kreisen emigrierter Sammlung von Betty und Hartmut Raguse-Stauffer kam ein US-amerikanischer Künstler*innen wie Sam Francis, Joan letztes umfangreiches Konvolut als Schenkung in die Samm- Mitchell, Ellsworth Kelly und Shirley Goldfarb. Francis und lung, das von Otto Dix und Walter Gramatté über Walter Kurt Rüdlinger verband eine enge Freundschaft, die letzterem die Wiemken bis zur Dresdener Druckgraphik im Umfeld von Tore zur US-Kunstszene öffnete. Über Francis vermittelt, be- A.R. Penck reicht. Hartmut Raguse danken wir ausserdem für suchte Rüdlinger mehrere Male Jaffes Atelier in Paris und die Gabe einer der beiden Lassnig-Zeichnungen sowie eines scheint ihren Beitrag zur Entwicklung der grossformatigen ganzen Konvoluts an Werken auf Papier von Camille Pissarro. abstrakt-gestischen Bildsprache erkannt zu haben. Sie war mit Sowohl im Bereich der Gemälde als auch im Kupferstich- zwei abstrakt-expressionistischen Gemälden in der Präsenta- kabinett mit Arbeiten auf Papier haben wir immer wieder gross- tion der Sammlung La Peau de l’Ours in der Kunsthalle Basel zügige Schenkungen von Künstler*innen und ihren Förde- vertreten. rer*innen bzw. Sammler*innen sowie von Galerien erhalten. Medrano – möglicherweise steht der Titel mit dem be- Auf diese Weise kamen dieses Jahr u. a. Arbeiten von Silvia rühmten Cirque Médrano in Verbindung – stammt aus dem Buol, Miriam Cahn, Daniela Erni, Franziska Furter, Mireille gestischen Frühwerk der Künstlerin, von dem sie sich nach Gros, Hanspeter Hofmann, Maja Rieder, Aldo Solari, Ludwig einer Schaffenskrise Mitte der 1960er-Jahre abwandte. Von da Stocker, Anna B. Wiesendanger und Katharina Anna Wieser an und bis zu ihrem Lebensende 2016 entwickelte sie einen in die Sammlung. — Joseph Helfenstein, Direktor; Anita Haldemann, individuellen, stark geometrisch geprägten Stil. Dass Jaffes Leiterin Kunst & Wissenschaft und Kupferstichkabinett Werk bislang wenig Aufmerksamkeit zuteilwurde, mag auch an diesem drastischen Wandel innerhalb ihres Œuvre liegen, der sich mit dem Wunsch von Galerien, der Kunstkritik und der Kunstgeschichte nach klaren stilistischen Kategorien nicht vertrug. — Eva Reifert, Kuratorin 19. Jh. / Klassische Moderne

Shirley Jaffe (1923 – 2016) Medrano 1958 Öl auf Leinwand, 207.5 × 194 cm Erwerbung mit Mitteln des Georges Seurat (1859 – 1891) Arnold Rüdlinger-Fonds der Paysage au piquet Freiwilligen Akademischen um 1882 Gesellschaft, Basel Öl auf Leinwand, 38 × 46.3 cm Inv. G 2020.25 Geschenk der Max Geldner-Stiftung Inv. G 2020.7 Bei seiner legendären Nordamerika-Reise im Jahr 1957 erwarb Arnold Rüdlinger aus Mitteln der Schweizeri- Georges Seurat wurde mit seinem Hauptwerk Un schen Nationalversicherung für das ein Dimanche après-midi à l’île de la Grande Jatte (1886, heute im hervorragendes Ensemble des abstrakten Expressionismus Art Institute Chicago) zu einem der Begründer der neoimpres- mit Werken von Franz Kline, Barnett Newman, Mark Rothko sionistischen Kunstbewegung und zählt zu den wichtigsten und Clyfford Still. Mit dieser Schenkung wurde die Öffentli- Wegbereitern der Moderne. Der Maler starb mit nur 32 Jahren che Kunstsammlung Basel knapp zwei Jahre später zur ersten und hinterliess nach wenig mehr als zehn Schaffensjahren europäischen Institution, die zeitgenössische amerikanische nur etwa 230 Gemälde. Malerei in ihre Sammlung aufnahm. Dass die Repräsentation Mit Paysage au piquet macht die Max Geldner-Stiftung des abstrakten Expressionismus in der Sammlung des Kunst- dem Kunstmuseum ein bedeutendes Geschenk: Das Werk war museums Basel jedoch nach wie vor eine einseitige ist, jahrelang als Depositum im Kunstmuseum zu sehen und fin- zeigt sich daran, dass sich bislang darin keine der in dieser det nun als erstes Gemälde Seurats Eingang in unsere Samm- Kunstrichtung reichlich vorhandenen starken weiblichen lung. Die spätimpressionistischen Bestände werden dadurch Positionen befand. Der Ankauf von Shirley Jaffes Frühwerk ergänzt und gestärkt. Medrano, den wir dem Rüdlinger-Fonds zu verdanken haben, In den frühen 1880er-Jahren hatte sich Seurat oft in die ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines ausgewogeneren Vorstädte von Paris begeben, wo er seine Eindrücke der Land- Überblicks zum abstrakten Expressionismus. schaft und der in den Feldern arbeitenden Bevölkerung in Jaffe, 1923 in New Jersey geboren, siedelte nach ihrem Ölskizzen festhielt. Die Organisation der Bildfläche in diesen 8 Kunststudium an der Cooper Union in New York 1949 nach Landschaftsdarstellungen beruht auf ausgeprägten Vertikalen und Horizontalen. Pinselduktus, Licht und Farbgebung schlies- könnte der 1768 in der Stadt eintreffende Wolf es kopiert ha- sen an das unmittelbare Naturempfinden der als Schulevon ben: In einer freien Kopie (heute in Muri AG) übernimmt er Barbizon bekannten Maler an. In Paysage au piquet finden sich Figur und Felsen wörtlich und fügt nur Architekturkulissen mehrere dieser für Seurats Werkentwicklung wichtigen As- im Hintergrund hinzu. Bislang hiess es lediglich, der mit pekte kondensiert: Die Malweise des «Balayé» (ein breiter, Loutherbourg befreundete Offizier Lukas von Hagenbach kurzer, unregelmässiger Pinselstrich), eine Unmittelbarkeit, (1712 – 1788) habe Wolf nach Paris empfohlen. Soldaten vor die an die Ölskizzen erinnert, ein moderates Format und Kom- einem Felsen beweist nun aber, dass wahrscheinlich nicht nur positionsprinzipien, die sein formales Empfinden und seinen ein freundschaftliches Netzwerk, sondern auch direkte künst- Sinn für die Staffelung von Bildebenen erkennen lassen. Der lerische Affinität bei der für Wolfs Karriere gravierenden Ent- Fokus liegt auf dem kühn ins Bild gesetzten, leicht schräg ste- scheidung eine Rolle spielten. — Bodo Brinkmann, Kurator Alte Meis- henden Zaunpfahl, während der Hintergrund wie in einer ter, 15. – 18. Jh. erstaunlichen Imitation des optischen Effekts diffus oder unscharf erscheint. Der Blick wird angezogen von einem kom- plementär zum Grün der Landschaft gesetzten rotbraunen Reflex auf dem sich nach unten hin verjüngenden Holz.Auf der sonnenbeschienenen linken Seite des Baumes wiederholt sich dieser farbliche Effekt. — Eva Reifert, Kuratorin 19. Jh. / Klassische Album aus dem Besitz von Peter Moderne Vischer-Sarasin (1751 – 1823) 50.5 × 65.4 × 5.5 cm Mit 123 eingeklebten und lose eingelegten Zeichnungen und Druckgraphiken des 18. und 19. Jahrhunderts Philippe-Jacques Loutherbourg d. J. Erworben mit Mitteln der (1740 – 1812) Koegler-Stiftung Nächtliche Szene mit Soldaten am Kupferstichkabinett, Inv. 2020.173 Feuer / Soldaten vor einem Felsen bei der Rast (Gegenstücke) Das Album enthält einen Fundus an hervorragend um 1763 erhaltenen Zeichnungen, Aquarellen und wenigen Druckgra- Öl auf Leinwand, je 43 × 60 cm phiken, die primär aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert Ankauf mit Mitteln der stammen. Es wurde vermutlich von Nachkommen des bedeu- Athene-Stiftung, Basel tenden Basler Kunstsammlers Peter Vischer-Sarasin zusam- Inv. G 2020.23/ G 2020.24 mengestellt, dessen Sammlerstempel und handschriftliches Signet sich auf vielen der Blätter finden. Vischer war der aktivs- Der skandalumwitterte, zu seiner Zeit europaweit te und seriöseste Connaisseur seiner Zeit in Basel. Sein Sohn bekannte und gefeierte Loutherbourg ist derjenige Maler, in Peter Vischer-Passavant, ein von Peter Birmann ausgebildeter dessen Pariser Atelier 1769 Caspar Wolf (1735 – 1783) zu Fortbil- Amateurkünstler, der zahlreiche Kopien nach alten Meistern dungszwecken eintritt. Da letzterer zu jenem Zeitpunkt be- fertigte, erbte die Sammlung. Nach dessen Tod 1852 kam es reits als selbständiger Meister tätig und erfolgreich war, han- zu einem grossen Verkauf von Werken. Diejenigen, die aber delt es sich dabei um einen in der Künstlerbiographik des 18. im Besitze der Familie verblieben, befinden sich heute in un- Jahrhunderts wohl einzigartigen Vorgang. An diesem schönen serem Album. Bilderpaar von Loutherbourg kann man genau jenen präro- Viele im Album vertretene Künstler stammen aus Basel mantischen Schauder ablesen, den auch Wolf kurz darauf sei- (z.B. Hieronymus Hess, Jakob Christoph Miville oder Friedrich nen Alpenlandschaften verlieh. Mit der Tagszene hatte der Salathé). Mit Marie Ellenrieder, Wilhelm von Kaulbach und 23-jährige Loutherbourg überdies auf dem Pariser Salon von anderen sind aber auch internationale Kunstschaffende ver- 1763 (Nr. 158) debütiert. Noch im gleichen Jahr wurde das Bild treten. Beim wohl bedeutendsten Blatt, einer lavierten Feder- von dem damals ebenfalls in Paris tätigen Basler Kupferste- zeichnung von Joseph Anton Koch, gibt es sogar einen Bezug cher und Kunsthändler Christian von Mechel in einer Radie- zu einer Zeichnung im Kupferstichkabinett und einem Gemäl- rung unter dem Titel Halte des guerriers reproduziert. Die de im Kunstmuseum. zweite Auflage der Graphik von 1778 versah vonMechel mit Das Album ist über den Wert der einzelnen Blätter hinaus dem Hinweis, dass ihm das Bild gehöre. Es befand sich also seit auch als gesamtes Objekt historisch wertvoll. So dokumentiert von Mechels Rückkehr in Basel. Dort – nicht erst in Paris – es die im 19. Jahrhundert noch gängige Praxis, Werke auf Papier 9 in Alben einzukleben, wodurch sie einerseits geschützt und Grautöne zu erzeugen, bearbeitete Pissarro darüber hinaus andererseits einfach zu betrachten waren. Oft werden solche seinen Ätzgrund zusätzlich in innovativer Art mit Eisenbürst- Alben aufgelöst und die Blätter einzeln verkauft, was das chen, Schmirgelpapier oder anderen rauen Gegenständen. Die Vischer-Album umso wertvoller für die Forschung macht. Teil- diversen Radiertechniken, mittels derer er Helldunkelflächen weise hat es den Charakter eines «Familienalbums», da es herstellte, bezeichnete er als «manière grise» (graue Manier). auch Werke von Familienmitgliedern enthält (z.B. von Peter Das Blatt mit dem schemenhaft verschwimmenden Trei- Vischers Nachkommen Lukas Vischer und Salome Hess- ben in scheinbar zufälligem Bildausschnitt ist Ausdruck dieser Vischer). Es wurden also Zeichnungen mit künstlerischem Virtuosität. Als Erstes erzeugte Pissarro die hellsten Reflexe, Anspruch ebenso eingeklebt wie Blätter von Amateurkünst- indem er unverdünnten Abdecklack mit dem Pinsel auftrug. lern aus der Familie und Kopien nach alten Meistern. Das Die Grauvariationen hingegen verdanken sich einer flexiblen Album ist damit nicht nur eine Kunstsammlung en miniature, Behandlung weicher Abdeckschichten: So scheinen im oberen sondern macht auch die künstlerische Praxis der im 19. Jahr- Bereich die Schemen durch indirekten Daumendruck auf hundert sehr wichtigen «Dilettanten» sichtbar. — Anita Haldemann, Papier­ erzeugt, im rechten Bildhintergrund wurden Regen- Leiterin Kupferstichkabinett striemen mit Eisenbürstchen gewischt. Das Motiv des Regenwetters eignet sich besonders für monochrome Druckgraphik in Aquatintatechnik und kehrt in Pissarros Radierungen mehrfach wieder. Der 2020 für das Bas- ler Kupferstichkabinett erworbene Probeabdruck stellt hin- gegen den einzig erhaltenen ersten von insgesamt zwei Zustän- Camille Pissarro (1830 – 1903) den dar. — Marion Heisterberg, Assistenzkuratorin Kupferstichkabinett Place de la République, Rouen (Effet de pluie) 1883 Radierung, Aquatinta und Vernis Mou (?) auf cremefarbenem Vergé 15.5 × 19 cm (Blatt); Kara Walker (* 1969) 12.2 × 12.5 cm (Platte) Ohne Titel Geschenk Betty und Hartmut Beschnittenes Papier mit Spuren von Raguse-Stauffer Bleistift, schwarz hinterlegt Kupferstichkabinett, Inv. 2020.178 65.4 × 48.3 cm Ewige Dauerleihgabe der Die Ansicht der regennassen Place de la République Hüni-Michel-Stiftung an das in Rouen hat wenig mit traditionellen Veduten gemein, die üb- Kunstmuseum Basel, licherweise ein Panorama einer Stadt mit ihren baulichen Mar- Kupferstichkabinett, Inv. 2020.147 kenzeichen bieten. Das Interesse des Künstlers gilt ausschliess- lich der Suggestion des atmosphärischen Augenblicks. Der zu 1994 sorgte Kara Walker mit wandfüllenden Scheren- diesem Zeitpunkt 53-jährige Camille Pissarro hatte sich ab schnitten aus schwarzem Papier auf weissen Wänden erstmals Herbst 1883 erstmals länger von seiner Familie getrennt in der für Furore. Heute ist die Schwarze US-Amerikanerin auch Hafenstadt Rouen niedergelassen. Hierbei logierte er im Hotel für ihre Zeichnungen, animierten Filme und monumentalen seines Bekannten Eugène Murer, das direkt an der Place de la Skulpturen bekannt. Mit diesen rüttelt sie hartnäckig sowohl République lag. am Kanon der Kunstgeschichte wie an verfestigten Geschichts- Pissarro gilt nicht nur als produktivster Druckgraphiker bildern. In ihren ästhetisch ansprechenden, auf den zweiten unter den Impressionisten, er ist auch der experimentierfreu- Blick jedoch ambivalenten und teilweise geradezu schockie- digste. Ende der 1870er-Jahre spornte ihn eine Zusammenar- renden Bildwelten entlarvt die Künstlerin Machtgefälle und beit mit Edgar Degas an, Effekte der Strich- und Aquatintara- Diskriminierungsmechanismen mit beissendem Humor und dierung in bis dahin unbekannter Bandbreite zu erkunden: abgründiger Melancholie. Bei einer Radierung wird eine Metallplatte mit einer säurefes- Der unbetitelte Scherenschnitt, der neu als Dauerleihga- ten Schicht überzogen, in die mit der Radiernadel gezeichnet be im Kupferstichkabinett zu finden ist, besteht aus weissem wird. Bei der Aquatintatechnik besteht diese Schicht aus dünn Papier, aus dem Walker einen Torso herausgeschnitten hat. aufgetragenem und dann angeschmolzenem Harzstaub. Dies An verschiedenen Stellen entlang der Silhouette sind Bleistift- erzeugt nach Ätzung und Druck einen typisch körnigen Flä- spuren der Vorzeichnung zu erkennen. Durch die Hinter- 10 chenton. Um changierende und unterschiedlich strukturierte legung mit schwarzem Papier entsteht zumindest auf den Abbildungen eine schwarze Figur. Streng genommen ist die- Anspielung auf die Vergänglichkeit des menschlichen Körpers. ses Werk also aus den Überresten eines Scherenschnittes ent- Bei Walker steht der Torso für den geschundenen Körper, was standen. Indem die Künstlerin den Körper aus einer Fehlstelle vor allem am ausgefransten Hals deutlich wird. Als wäre der entstehen lässt, macht sie auf das Fehlen des schwarzen Kör- Kopf abgerissen, erzählt er die Geschichte eines gemarterten pers und damit der afroamerikanischen Bevölkerung in der schwarzen Menschen, der überdies in der Anonymität verbleibt. überlieferten Geschichte der USA aufmerksam. Obwohl der Papierausschnitt nur wenige Details offenbart und Der Torso hat aus kunsthistorischer Perspektive eine den Körper geradezu als abstrakte Fläche präsentiert, ist er lange Tradition und kann verschiedene Bedeutungen anneh- gerade in dieser symbolträchtigen Reduktion äusserst sugge- men, etwa in der Idealisierung des Unvollendeten oder als stiv. — Anita Haldemann, Leiterin Kupferstichkabinett

Cornelis Kick, Blumenstillleben auf einem Steintisch, Antwerpener Meister, Bildnis einer Dame, 1524, um 1665/80, Öl auf Eichenholz, 60.4 × 46.7 cm, Öl auf Eichenholz, ca. 55 × 37 cm, Private Schenkung, Depositum der Stiftung zur Förderung niederlän- Frankreich 2020, zum Andenken an Laurent Negro discher Kunst in Basel, Inv. G 2020.1 (1926 – 1996), Inv. G 2020.18

Philippe-Jacques Loutherbourg d. J., Soldaten vor einem Felsen bei Philippe-Jacques Loutherbourg d. J., Nächtliche Szene mit Soldaten am der Rast, um 1763, Öl auf Leinwand, 43 × 60 cm, Ankauf mit Mitteln der Feuer, um 1763, Öl auf Leinwand, 43 × 60 cm, Ankauf mit Mitteln der Athene-Stiftung, Basel, Inv. G 2020.24 Athene-Stiftung, Basel, G 2020.23 11 Georges Seurat, Paysage au piquet, um 1882, Öl auf Leinwand, 38 × 46.3 cm, Geschenk der Max Geldner-Stiftung, Inv. G 2020.7

Shirley Jaffe, Medrano, 1958, Öl auf Leinwand, 207.5 × 194 cm, Erwerbung mit Mitteln des Arnold Rüdlinger-Fonds der Freiwilligen Akademischen Gesellschaft, Basel, Inv. G 2020.25

Mireille Gros, Bulgarisches Bild (RHODOPA), 1995, Öl und Bienenwachsenkaus- tik auf Leinwand, 155.5 × 220 cm, Geschenk Dr. Dieter Koepplin, Basel, Inv. G 2020.4

Verena Loewensberg, Ohne Titel, 1947, Öl auf Leinwand, 70 × 70 cm, Legat Roger 12 und Marianne Kunz-Jäger, Inv. G 2020.3 Gabriele Münter, Griesbräu. Obere Hauptstrasse in Murnau, 1908, Öl auf Pappe, 33 × 41 cm, Kunstmuseum Basel- Ankauf, Inv. G 2020.2

Gabriele Münter, Dame und Junge, 1912, Ölfarbe auf Glas, Hinterglasmalerei in handbemaltem Rahmen, 19 × 15 cm, Ankauf Stiftung Im Obersteg 2020, Inv. Im 1372

Camille Pissarro, Place de la République, Rouen (Effet de pluie), 1883, Radierung, Aquatinta und Vernis Mou (?) auf Blatt aus dem Album von Peter Vischer-Sarasin cremefarbenem Vergé, 15.5 × 19 cm (Blatt), Geschenk (1751 – 1823), Marquard Wocher, Felsendurchgang mit Betty und Hartmut Raguse-Stauffer, Kupferstichkabinett, Wanderer, 25.3 × 38.7 cm, erworben mit Mitteln der Inv. 2020.178 Koegler-Stiftung, Kupferstichkabinett, Inv. 2020.173 13 Kara Walker, Ohne Titel, Beschnittenes Papier mit Spuren von Bleistift, schwarz hinterlegt, 65.4 × 48.3 cm, ewige Dauerleihgabe der Maja Rieder, Tapies Jaune, 2014, Gouache, 200 × 200 cm, Ankauf mit Mitteln Hüni-Michel-Stiftung an das Kunstmuseum Basel, der Hans und Renée Müller-Meylan Stiftung, Kupferstichkabinett, Kupferstichkabinett, Inv. 2020.147 Inv. 2020.204

Pablo Picasso, Tête de jeune homme, 29.11.1943, Gouache, 32.5 × 25 cm, Schenkung Hans Rudolf und E. Regula Baumgartner, Kupferstichkabinett, Inv. 2020.21

Sam Francis, The Upper Yellow, 1960, Farblithographie, 63.2 × 90.4 cm, Geschenk Galerie Kornfeld, Bern, Kupferstichkabinett, Inv. 2020.197 14 Erwerbungen / Philippe-Jacques Loutherbourg d. J. Tobias Madison (* 1985) Aldo Solari (* 1947) Geschenke Galerie (1740 – 1812) Emanuel Rossetti (* 1987) Ohne Titel (Abend), 1989 Nächtliche Szene mit Soldaten No, 2013 Öl auf Leinwand am Feuer, um 1763 Warenkarton mit gewachster 200 × 160 cm Valie Export (* 1940) Öl (?) auf Leinwand Oberfläche und farbigem Aufdruck Geschenk des Künstlers 2020 Syntagma, 1983 43 × 60 cm aus Wellkarton, LED-Leuchtstreifen Inv. G 2020.11 16 mm Film; Farbe, Ton, 20 Min. Ankauf mit Mitteln der mit dazugehöriger Technik (Kabel, Ed. 6/10 Athene-Stiftung 2020 Stecker), veschiedene Drähte Spanischer oder italienischer Ankauf 2020 Inv. G 2020.23 29 × 45.4 × 30 cm Meister Ende 15. Jh. Inv. G 2020.19 Geschenk der Künstler 2020 Madonna lactans mit Engeln, Philippe-Jacques Loutherbourg d. J. Inv. G 2020.16 umgeben von den Heiligen Magdalena, Franziska Furter (* 1972) (1740 – 1812) Johannes d. T., Michael von Waveland / Koshi, 2018 Soldaten vor einem Felsen bei Antwerpener Meister, 16. Jh. Ulompo (?) und Onophrius, um Plastikperlen, Nylon der Rast, um 1763 Bildnis einer Dame, 1524 1480/1490 35 × 20 × 8 cm Öl (?) auf Leinwand Öl auf Eichenholz Mischtechnik auf Holz Geschenk Theresa 42.6 × 60 cm 55 × 38 cm 68 × 56.5 cm Tschopp-Janssen, Basel 2020 Ankauf mit Mitteln der Private Schenkung, Frankreich Geschenk Prof. Dr. Iris Zschokke- Inv. G 2020.22 Athene-Stiftung 2020 2020, zum Andenken an Laurent Gränacher 2020 Inv. G 2020.24 Negro (1926 – 1996) Inv. G 2020.21 Mireille Gros (* 1954) Inv. G 2020.18 Bulgarisches Bild (RHODOPA), 1995 Tobias Madison (* 1985) Anselm Stalder (* 1956) Öl und Bienenwachsenkaustik Emanuel Rossetti (* 1987) Gabriele Münter (1877 – 1962) Das entfernte Verständnis, 1982 auf Leinwand No, 2013 Griesbräu. Obere Hauptstrasse in Acryl auf Leinwand 155.5 × 220 cm Gebrauchter Warenkarton aus Murnau, 1908 200 × 240 cm Geschenk Dieter Koepplin 2019 Wellkarton ohne Aufdruck, Öl auf Pappe Geschenk Erika + Otto Friedrich, Inv. G 2020.4 Leuchtmittel mit Fassung und 33 × 41 cm Basel 2020 Technnik (Kabel, Stecker), Ankauf 2020 Inv. G 2020.27 Shirley Jaffe (1923 – 2016) grüner Draht Inv. G 2020.2 Medrano, 1958 13 × 32.5 × 28 cm Anselm Stalder (* 1956) Öl auf Leinwand Geschenk der Künstler 2020 A. R. Penck (1939 – 2017) o.T. (Fackelbild), 1982 207.5 × 194 cm Inv. G 2020.15 Ohne Titel Aquarell auf Baumwolle Ankauf mit Mitteln des Öl auf Sperrholz 200 × 280 cm Arnold Rüdlinger-Fonds der Tobias Madison (* 1985) ca. 17.5 × 24 cm Geschenk Erika + Otto Friedrich, Freiwilligen Akademischen Emanuel Rossetti (* 1987) Geschenk Betty und Hartmut Basel 2020 Gesellschaft 2020 No, 2013 Raguse-Stauffer 2020 Inv. G 2020.28 Inv. G 2020.25 Gebrauchter Obstkarton mit Inv. G 2020.20 farbigem Aufdruck aus Kunststoff Ludwig Stocker (* 1932) Cornelis Kick (um 1634 – 1681) (Hohlkammerplatten), Leucht­ Leo Putz (1869 – 1940) Portrait, 1966 – 1968 Blumenstillleben auf mittel (teilweise verspiegelt) mit Am Chiemsee (Badende), 1914 Bronze einem Steintisch, um 1665/80 entsprechender Fassung, Kabel, Öl (?) auf Leinwand ca. 21.9 × 18.5 × 11.6 cm Öl auf Eichenholz Stecker, Drähte 65 × 60 cm Geschenk des Künstlers 2020 60.4 × 46.7 cm 24.2 × 44 × 27.1 cm Aus dem Vermächtnis von Inv. G 2020.9 Depositum der Stiftung zur Geschenk der Künstler 2020 Dr. med. Christoph Wächter 2020 Förderung niederländischer Kunst Inv. G 2020.14 Inv. G 2020.26 Ludwig Stocker (* 1932) in Basel 2020 Bergsteigergerät, 1971 Inv. G 2020.1 Tobias Madison (* 1985) Georges Seurat (1859 – 1891) Gebrannter Ton, Tageszeitung, Seil Emanuel Rossetti (* 1987) Paysage au piquet, um 1882 22.6 × 26.5 × 35.3 cm Otto Klein (1906 – 1994) No, 2012 Öl auf Leinwand Geschenk des Künstlers 2020 Bahnhofsareal, 1942 Gebrauchter Obstkarton mit 38 × 46.3 cm Inv. G 2020.8 Öl auf Leinwand farbigem Aufdruck aus Wellkarton, Geschenk der Max Geldner-Stiftung 60 × 80 cm 2 runde Leuchtstoffröhren mit 2020 Kara Walker (* 1969) Legat Klara Klaus 2020 dazugehöriger Technik Inv. G 2020.7 National Archives Microfilm M999 Inv. G 2020.5 21.2 × 36.2 × 28.5 cm Roll 34: Bureau of Refugees, Geschenk der Künstler 2020 Aldo Solari (* 1947) Freedmen and Abandoned Lands: Otto Klein (1906 – 1994) Inv. G 2020.13 Contre Jour, 1991 Six Miles from Springfield on the Hommage à l’Amazona, 1966 Öl auf Leinwand Franklin Road, 2009 Mischtechnik Tobias Madison (* 1985) 200 × 75 cm Video 20 × 30 cm Emanuel Rossetti (* 1987) Geschenk des Künstlers 2020 13:22 Min., Ton, Farbe; Musik: Legat Klara Klaus 2020 No, 2013 Inv. G 2020.10 Alicia Hall und Jason Moran Inv. G 2020.6 gebrauchter Obstkarton mit Ed.: 2 von 5 farbigem Aufdruck aus Kunststoff Aldo Solari (* 1947) Ankauf 2020 Verena Loewensberg (1912 – 1986) (Hohlkammerplatten), 4 unter- Ohne Titel (Morgen), 1989 Inv. G 2020.29 Ohne Titel, 1947 schiedliche Leuchtmittel mit Öl auf Leinwand Öl auf Leinwand entsprechender Fassung, Kabel, 200 × 160 cm 70 × 70 cm Stecker Geschenk des Künstlers 2020 Legat Roger und 27.5 × 44.5 × 27.3 cm Inv. G 2020.12 Marianne Kunz-Jäger 2020 Geschenk der Künstler 2020 Inv. G 2020.3 Inv. G 2020.17 15 Neuzugänge Schenkung Hans Rudolf Katharina Anna Wieser (* 1980) Geschenk Betty Kupferstichkabinett und E. Regula Baumgartner, 55 Glückliche Fügung / Künstler und und Hartmut Raguse- Architekt / Ohne Titel / Ohne Titel, Arlesheim 2015/16, Tusche, Collage u. Stauffer, Basel Ölpastell, 2 Blatt 21 × 29.7 cm, 2 Blatt Ankäufe Miriam Cahn (* 1949) 29.7 × 21 cm, Inv. 2020.174.1 – 4 / Siegfried Anzinger (* 1953) 28 Morgengrauen (mit gelben Augen), 56 angetrieben / eingenommen, 122 Kreuzigung, 1980, Gouache u. Öl, Album aus dem Besitz der Familie 1981, 18 Zeichnungen, Kohle, zu eng / fünferlei, 2016/17, 3 Blatt, 63 × 48.2 cm, Inv. 2020.71 Peter Vischer-Sarasin (1751 – 1823) je 50 × 60 cm, Inv. 2020.17.1 – 18 / Tusche, Collage u. Ölpastell, 1 Album mit 123 Zeichnungen und 29 Ohne Titel, 2.3.84, 1984, Heft mit je 21 × 27.9 cm, Inv. 2020.171.1 – 3 Max Beckmann (1884 – 1950), Druckgraphiken des 18. und 14 Doppelseiten, Kohle, 29.7 × 21 cm, Lovis Corinth (1858 – 1925), 19. Jahrhunderts, 50.5 × 65.4 × 5.5 cm, Inv. 2020.19 / 30 Sarajewo, Edwin Scharff (1887 – 1955), erworben mit Mitteln der 10.8.92, 1993, 2 Blatt, Fingerfarbe, Emil Rudolf Weiss (1875 – 1942), Koegler-Stiftung, Inv. 2020.173 66 × 33 und 33 × 66 cm, Schenkung vom Adolf Schinnerer (1876 – 1949) Inv. 2020.18.1 – 2 / 31 Wüstengebirge- Verein zur Erhaltung 123 Rembrandt. Religiöse Legenden, Theaster Gates (* 1973) albtraum, 2006, Bleistift, des Fotoarchivs Jeck, 1920, Mappe der Marées-Gesell- 2 Shroud (Madonna and Shroud), 74.5 × 76.5 cm. Inv. 2020.20 schaft, hg. von Julius Meier-Graefe, 2018, Digital- u. Siebdruck, 19 Faksimile-Drucke nach 144.6 × 115.2 cm, Inv. 2020.89 Pablo Picasso (1881 – 1973) Zeichnungen Rembrandts, 32 Tête de jeune homme, Lothar Jeck (1898 – 1983) Textteil mit 10 Radierungen, Shirley Jaffe (1923 – 2016) 29. Nov. 1943; verso: Tête, Gouache, 57 – 109 53 Fotografien, um 1920 bis 59.5 × 41.5 × 2.8 cm, Inv. 2020.241 3 Untitled, 1955 – 1959, Wasserfarbe, 32.5 × 25 cm, Inv. 2020.21 / 1946, verschiedene Basler Sujets wie 31 × 26 cm / 4 Untitled, 1955 – 1959, 33 Tête de jeune garçon, 7. Nov. 1945, Herbstmesse, Fasnacht, Stras- Ludwig Bernauer (1922 – 2004) Wasserfarbe, 37 × 32 cm, Ankauf Lithographie, 44 × 30 cm, senszenen insbesondere der 124 Blick von St. Martin auf Oltingue, mit Mitteln des Arnold Rüdlinger- Inv. 2020.22 Kriegszeit u.v.a., späte Silber- Fotografie, 24.7 × 32.9 cm, Fonds der Freiwilligen gelatine-Abzüge von Rolf Jeck, Inv. 2020.23 Akademischen Gesellschaft, um 1970, div. Masse, Inv. 2020.94 – 2020.146 Inv. 2020.176 – 2020.177 Geschenk Simon Baur, Bernhard Johannes Blume (1937 – 2011) Maja Rieder (* 1979) Basel 125 Sozioorgiastisch, 1980, Kreide, 5 From X Series No. 4, 2015 / Geschenk 21 × 15.2 cm / 126 Wunderbar!, 1973, Silvia Buol (* 1954) 6 From X Series No. 1, 2015, Tusche u. Galerie Kornfeld, Bern Filzstift, 21 × 15 cm, Gouache, je 233 × 200 cm, 34 – 35 Cocoons, 2015, 2 Blatt, 127 Müde Blumen, 1974, Filzstift, Ankauf mit Mitteln der Hans und Gouache, je 50 × 70 cm, 29.9 × 19 cm, / 128 Verdinglichung, Inv. 2020.151-152 / 36 – 37 Baleines II, Sam Francis (1923 – 1994) Renée Müller-Meylan Stiftung, 110 Affiche Kunsthalle Bern, 1960, 1980, Kreide, 29,6 × 21 cm, Inv. 2020.198 – 2020.199 / 7 Krähe 2018, 2 Blatt , Gouache u. Acryl, Inv. 2020.74 – 2020.77 je 50 × 70 cm, Inv. 2020.153 – 2020.154 Farblithographie, 96.6 × 68.5 cm / (don’t be afraid), 2014 / 8 Ohne Titel, 111 Affiche Moderna Museet, 1960, 2014 / 9 Ohne Titel, 2014 / 10 Tapies Alexander Calder (1898 – 1976) Daniela Erni (* 1966) Farblithographie, 65 × 67.3 cm / Jaune, 2014, Tusche u. Gouache, 112 Beauty Walk, 1960, Farblitho- 129 Ohne Titel, Farblithographie, je 200 × 200 cm, Ankauf mit Mitteln 38 – 39 Ohne Titel, 1995, 2 Blatt, 64.8 × 49.8 cm, Inv. 2020.66 Kaltnadel u. Mezzotinto, graphie, 63.2 × 90.4 cm / 113 Blue der Hans und Renée Müller-Meylan Blood Stone, 1960, Farblithographie, Stiftung, Inv. 2020.200, je 27.5/28 × 25.5 cm, Inv. 2020.160 u. Marc Chagall (1887 – 1985) 2020.227 / 40 – 42 Ohne Titel, 1997, 96.4 × 63.4 cm / 114 Coldest Stone, 2020.202 – 2020.204 1960, Farblithographie, 130 Abraham beweint Sarah, 3 Blatt, Kaltnadel, je 48.7/49 × 38.5 cm, 1931 – 1939, Radierung u. Kaltnadel, Inv. 2020.155 – 2020.156 u. 2020.158 / 63.3 × 90.4 cm / 115 Damn Braces, 1960, Farblithographie, 90.8 × 63 cm / handkoloriert, 53.2 × 38.7 cm, 43 Ohne Titel, 2000, Kaltnadel, Inv. 2020.58 Grössere Schenkungen 32 × 44 cm, Inv. 2020.159 116 Deux Margots, 1960, Farblitho- graphie, 63.4 × 90.3 cm / 117 First Stone, 1960, Farblithographie, Lovis Corinth (1858 – 1925) Geschenk der Hanspeter Hofmann (* 1960) 131 Der Erzengel Michael und der 44 In Vitro, 1993, 8 Holzschnitte 63.3 × 90.5 cm / 118 Happy Death Fasnachtsgesellschaft Stone, 1960, Farblithographie, gefesselte Satan, 1916, Lithographie, inkl. Titel u. Kolophon, 82 × 63.5 cm, 42.5 × 52.8 cm, Inv. 2020.51 Basler Bebbi Basel Inv. 2020.157.1-8 / 45 – 52 Wanted, 63 × 90.3 cm / 119 Red Coral, 1973, 2005, 8 Probedrucke, Radierung u. Aquatinta, Max Sulzbachner (1904 – 1985) 69.7 × 99 cm / 120 Salmon, 1973, Corneille (1922 – 2010) Lithographien, je 46 × 57 cm, 132 Scène mexicaine, 1971, 11 – 26 16 Skizzenbücher der Inv. 2020.161 – 2020.168 Radierung u. Aquatinta, Jahre 1925 u. 1926, ca. 22 × 18 cm, 63.5 × 89 cm / 121 The Upper Yellow, Farblithographie, 50.2 × 66.1 cm / 133 Autoportrait au crâne mexicain, Inv. 2020.09 – 2020.24 Maja Rieder (* 1979) 1960, Farblithographie, 63.2 × 90.4 cm, 1976, Farblithographie, 53 Ohne Titel, 2015, Monotypie, 65.6 × 50.4 cm, / 134 Ohne Titel, 1963, Walter Kurt Wiemken 8-teilig, 176 × 124 cm, Inv. 2020.169 Inv. 2020.186 – 2020.197 (1907 – 1941) (?) Farblithographie, 38 × 28.3 cm, Inv. 2020.86 – 2020.88 27 Ohne Titel, um 1930, Bleistift u. Anna B. Wiesendanger (* 1952) Tusche, weiss gehöht, 18.7 × 17 cm, 54 Judith und Holofernes, 1982, Inv. 2020.93 Alan Davie (1920 – 2014) Acryl, collagiert, 126 × 88.5 cm, 135 Ohne Titel, 6.10.1972, Pinsel in Inv. 2020.170 Schwarz, 29.2 × 39.9 cm, Inv. 2020.25

16 Otto Dix (1891 – 1969) Walter Gramatté (1897 – 1929) Andreas Küchler (1953 – 2001) Walter Kurt Wiemken (1907 – 1941) 136 Frauenkopf, 1929, schwarze 144 Lauschen, 1920/21, Holzschnitt, 166 Ohne Titel, Pinsel in Schwarz, 186 Bordellstrasse in Perpignan, Kreide, gewischt, hellblau gehöht, 37,4 × 64,2 cm, Inv. 2020.56 / 25.5 × 42 cm / 167 Kreuzigung, 1985, 1928, Bleistift, 30.2 × 16.5/21.6 cm, 32.2 × 35.5 cm, Inv. 2020.49 145 Nächtliche Szene, 1923, Pinsel in Schwarz, 63.4 × 49.5 cm / Inv. 2020.62 Lithographie, 52.3 × 44 cm, 168 Kreuzigung, 1985, Pinsel in Druckgemeinschaft der Künstler Inv. 2020.57 / 146 Lenz. Folge zu Schwarz, 63.4 × 49.5 cm / Terry Winters (* 1949) in der Dresdener Bürgerstr. 53 Georg Büchners Erzählung, 1924, 169 Begegnung, 1988, Pinsel in 187 Ohne Titel (Field Notes), 1990, 137 Lutz Fleischer (1956 – 2019), 12 Radierungen, 37 × 27.6 cm, Schwarz, Gouache u. Kreide, Bleistift, 28 × 21.7 cm, Inv. 2020.85 Anton Paul Kammerer (*1954), Inv. 2020.16.1 – 12 62.4 × 48 cm, Inv. 2020.41 – 2020.44 / Andreas Küchler (1953 – 2001), 170 Ohne Titel, 6 Blatt, Misch- Nikolaus Wöhlk (1887 – 1950) Wolfgang Teucher (* 1950), Herta Günther (* 1934) technik auf liniertem Papier u. 188 Schreitende Gestalt, 1923, Öl auf Claus Weidensdorfer (1931 – 2020), 147 Rolltreppe, 1979, Radierung, Magazinseiten, 20.5 × 26.5/28.5 cm, Papier, 65.9 × 49.5 cm / 189 Indisches Jürgen Wenzel (* 1950), 1 84, 1984, 38.3 × 41.3 cm, Inv. 2020.48 Inv. 2020.67.1 – 6 Segelboot, 1923, Öl auf Papier, Mappe mit 8 Druckgraphiken u. 45 × 30 cm, Inv. 2020.63 – 2020.64 Deckblatt, 58 × 46 × 0.9 cm, Bernd Hahn (1954 – 2011), Peter Maier (1952 – 1990) Inv. 2020.78 Veit Hofmann (* 1944), 171 Stillleben, 1983, Fotografie, Alfred Zacharias (1901 – 1998) 138 Michael Diller (1950 – 1993), Andreas Küchler (1953 – 2001), 29.6 × 40.3 cm, Inv. 2020.24 190 Menschen in der Stadt, 1920, Andreas Dress (1943 – 2019), Claus Weidensdorfer (1931 – 2020) Holzschnitt, 23.6 × 16.4 cm, Veit Hofmann (* 1944), 148 «Ewig währt am längsten» Ludwig Meidner (1884 – 1966) Inv. 2020.70 Anton Paul Kammerer (*1954), (K.S.). Hommage à Kurt Schwitters, 172 Brennende Häuser, Kohle, Andreas Küchler (1953 – 2001), 1987 – 1988, Buch mit 16 Offset- u. 57 × 71 cm, Inv. 2020.50 / Walter Libuda (*1950), R. Sander, Siebdrucken, 41 × 37.5 × 3 cm, 173 Ekstatiker, 1918, Lithographie, Geschenke einzelner Wolfgang Teucher (*1950), Inv. 2020.148 28.8 × 20.6 cm, Inv. 2020.54 / Claus Weidensdorfer (1931 – 2020), 174 Vision des Apostel Paulus, 1919, Donator*innen Jürgen Wenzel (*1950), 2 85, 1985, Hans Hartung (1904 – 1998) Lithographie, 26.6 × 19.2 cm, Mappe mit 10 Radierungen u. 149 L 42, 1958, Lithographie in Inv. 2020.55 Anonym, Schweiz (Basel), 19. Jh. Deckblatt mit Radierung, Schwarz über Druck von Holzplatte 191 Scheibenriss mit Bürgersfrau 58 × 46 × 1.1 cm, Inv. 2020.79 in Dunkelblau, 65.2 × 50 cm, Hannes Mlenek (* 1949) und Wappen Merian, 1880, Feder u. 139 Klaus Dennhardt (* 1941), Inv. 2020.65 175 Ohne Titel, 1987, schwarze Pinsel in Schwarz u. Grau, Goran Djurovic (* 1952), Kreide, 67/68 × 52.4 cm, Inv. 2020.72 / stellenweise farbig aquarelliert, Helmut Gebhardt (* 1926), Michael Hengst (* 1953) 176 Ohne Titel, 1988, schwarze 56.4 × 39.6 cm / 192 Scheibenriss mit Bernd Hahn (1954 – 2011), 150 Ohne Titel, 1984, Gouache, Kreide u. Acryl, 68.5 × 52.5 cm, Schweizer Krieger und Wappen Hans Jüchser (1894 – 1978), 60 × 47.3 cm / 151 Ohne Titel, 1984, Inv. 2020.73 Vischer, 1880, Feder u. Pinsel in Walter Libuda (* 1950), Gouache, 63.5 × 74 cm / 152 Ohne Schwarz u. Grau, 56.2 × 39.3 cm, Gerd Mackensen (* 1949), Titel, 1984, Gouache, 56 × 48 cm / Max Pechstein (1881 – 1955) Geschenk Fritz Kummer, Bon- Werner Wittig (* 1930), 3 86, 1986, 153 Ohne Titel, 1984, Gouache, 177 Dein Reich komme […] / Wie wir stetten, Inv. 2020.207 – 2020.208 Mappe mit 8 Druckgraphiken u. 75 × 70 cm / 154 Ohne Titel, 1984, vergeben […] / Und die Kraft und Deckblatt, 58.5 × 46.5 × 0.8 cm, Kohle, 74.5 × 60 cm / 155 Meditation II, Die Herrlichkeit / Von Ewigkeit zu René Auberjonois (1872 – 1957) Inv. 2020.80 1983, Lithographie, 65.5 × 51.1 cm / Ewigkeit […], 1921, 4 Blatt aus 193 Dessins pour les chasseurs, 140 Peter Graf (* 1937), 156 Ohne Titel, 1983, Lithographie, der Folge Das Vater Unser, Bleistift, 27 × 19.7 cm, Geschenk Dieter Goltzsche (* 1934), 86 × 65 cm / 157 Ohne Titel, 1983, Holzschnitt, 46,5/59,5 × 40,5/59,3 cm, Iris Zschokke-Gränacher, Basel, Michael Hengst (* 1953), Lithographie, 85.4 × 65 cm / Inv. 2020.53.1 – 4 Inv. 2020.90 Veit Hofmann (* 1944), 158 Ohne Titel, 1983, Lithographie, Hartmut Hornung (* 1952), 68.8 × 65 cm, / 159 Ohne Titel, A. R. Penck (1939 – 2017) Adolphe Braun (1812 – 1877) Stefan Plenkers (* 1945), 1983, Lithographie, 85.2 × 64.6 cm / 178 Ohne Titel, Pinsel in Schwarz, 194 Baslerin mit Straussenfeder- Lothar Sell (* 1939), 160 Befreiung, 1984/85, 29.6 × 21 cm / 179 Ohne Titel, barett, Kohledruck, Ergänzungen Max Uhlig (* 1937), 4 87, 1987, Lithographie, 73.5 × 51.5 cm, Aquarell, 19.1/19.8 × 26.4 cm / mit Bleistift auf dem Untersatz­ Mappe mit 8 Druckgraphiken, Inv. 2020.30 – 2020.40 180 Ohne Titel, 1970, Filzstift, karton, 28.3 × 19.2 cm, Geschenk Deckblatt u. Einzelblatt, 21.2 × 29.5 cm, Inv. 2020.27 – 2020.29 Fritz Kummer, Bonstetten, 55,3 × 42 × 1,2 cm, Inv. 2020.81 Paul Holz (1883 – 1938) Inv. 2020.206 161 Lahmer mit Holzbein, Feder in Placido Scandurra (* 1947) Anton Paul Kammerer (*1954) Schwarz, 34 × 17.6 cm, Inv. 2020.69 181 Ohne Titel, 1978, Bleistift Miriam Cahn (* 1949) 141 DQ [ Don Quixote], 1985, Mappe (Quadrierung) u. schwarzer Stift, 195 erschiessen, 26. April 2013, mit 20 Radierungen, Probedruck Robert Kabas (* 1952) 23.1 × 33.1 cm, Inv. 2020.83 Bleistift, 38 × 33 cm, Galerie u. Einzelblatt, 55.7 × 41.8 × 1.6 cm, 162 Die Anatomie des Künstlers, Meyer-Riegger, Berlin, Inv. 2020.175 Inv. 2020.26 Gouache u. Feder über Typoskript, Jörg Sonntag (* 1955) 29.5 × 21 cm, Inv. 2020.82 182 Der einsame Held, 25. März 1986, Francesco Clemente (* 1952) Paul Gauguin (1848 – 1903) Kohle u. Aquarell, 98 × 72 cm, / 196 Ex Libris Francesco Clemente. 142 Christus am Kreuz, 1926, Druck Alfred Kubin (1877 – 1959) 183 Ohne Titel, Kohle, 83.5 × 58.7 cm / Madras 1994, Madras: von einem Holzzylinder auf 163 Stelldichein, Bleistift, 184 Ohne Titel, Kohle, 83.5 × 58.7 cm, Kalakshetra Press, 1995, Buch, Japanpapier, 52 × 26 cm, Inv. 2020.52 22.8 × 13.6/14.8 cm / 164 Jeremias, Inv. 2020.45 – 2020.47 Geschenk Dieter Koepplin, Basel, 1921, Lithographie, 39 × 26.8 cm / Inv. 2020.237 Michael Gitlin (* 1943) 165 Christus am Kreuz, 7.11.1926, Max Sulzbachner (1904 – 1985) 143 Ohne Titel, Aquatinta, mittig ein Feder in Schwarz, 14.1 × 10.8 cm, 185 Mondnächte, Dezember 1925, Nadine Fecht (* 1976) Streifen des Blattes unregelmässig Inv. 2020.59 – 2020.61 Mappenumschlag der ebenso 197 AMOK, 2019, Ausstellungs- ausgerissen, 61.4 × 45.9 cm, bezeichneten Folge, Holzschnitt, katalog Kunsthalle Mannheim Inv. 2020.84 52.5 × 38 × 1.8 cm, Inv. 2020.1 mit 17 beginnings, Schallplatte aus Kunststoff, Geschenk der Künstlerin, Inv. 2020.172 17 Franziska Furter (* 1972) Maja Rieder (* 1979) Geschenke und Jahresgaben Cécile Hummel (* 1962) 198 Shadow VII, 2013 / 199 Shadow 223 Male über Zeichnung No. 2, (Bücher/Editionen) 239 – 140 Cairo Al Fostat, 2017 / Cairo IX, 2013, Bleistift, je 21 × 29.7 cm, 2010/16, Tusche u. Gouache, Downtown, 2017, Receuil d’images du Geschenk Theresa Tschopp-Jans- 120 × 340 cm, Inv. 2020.201 / Georg Baselitz (* 1938), monde oriental-occidental, sen, Basel, Inv. 2020.91 – 2020.92 224 Übermalung gelb, 2014, Tusche Stéphane Brunner (* 1951), Nr. 17 – 18, Zürich: Fink, u. Gouache, 200 × 200 cm, Rainer Michael Mason (* 1943) je 34 × 24,5 cm, Geschenk der Theaster Gates (* 1973) Inv. 2020.205, beides Geschenke der 230 Zur Feier des Tages, Edition Künstlerin, Inv. 2020.238 – 2020.239 200 The Swimmer, 2018, Digital- u. Künstlerin anlässlich des 60. Geburtstages von Siebdruck, 140 × 110 cm, Geschenk Rainer Michael Mason, Faltmappe Zilla Leutenegger (* 1968) des Künstlers, Inv. 2020.229 Aldo Solari (* 1947) aus Halbkarton, 22 × 16 × 0.4 cm, 241 Ohne Titel, 2019, vierfarbige 225 Ohne Titel (Ana-Ana), 1996, Geschenk Josef Helfenstein, Basel, Mischtechnik, 95 × 68 cm, Mireille Gros (* 1954) 2 Siebdrucke, je 73 × 62 cm, Inv. 2020.230 Jahresgabe der SGG 2020, 201 Plovdiv 1995, 1995, Skizzenbuch, Geschenke des Künstlers, Inv. 2020.233 Öl, Bleistift u. Aquarell, Inv. 2020.68.1 – 2 Andrea Büttner (* 1972) 10.4 × 15.7 × 3 cm, Geschenk der 231 Ohne Titel, 2019, Kaltnadel auf Christiane Löhr (* 1955) Künstlerin, Inv. 2020.12 Max Sulzbachner (1904 – 1985) farbigem Grund, 94 × 75 cm, 242 Ohne Titel, 2020, Radierung, 226 An der Basler Mäss; verso: Jahresgabe der Schweizerischen 48 × 38 cm, Jahresgabe der SGG 2020, Francisco de Goya y Lucientes Saufen, aus der Holzschnittfolge Graphischen Gesellschaft (SGG) Inv. 2020.234 (1746 – 1828) Mondnächte, 1925, beidseitig 2020, Inv. 2020.231 202 El amor y la muerte / 203 A caza geschnittener Holzstock, Sandrine Pelletier (* 1976) de dientes / 204 Sopla, 3 Blatt aus 35,3 × 23,6 × 1,9 cm, Geschenk Silvia Buonvicini (* 1966) 243 Black Sun, 2018, Legierung aus Los Caprichos, 1799, Aquatinta, Peter Suter, Basel, Inv. 2020.236 232 Ohne Titel, 2017, Pyrogravure, Kupfer/Messing, Natrium, je 29.7 × 19.6 cm, Geschenk H. P. 56.5 × 43 cm, Jahresgabe der SGG Salpetersäure, Druckerschwärze, Rüesch, Basel, Inv. 2020.13 – 2020.15 2019, Inv. 2020.245 Firnis, 58 cm (Dm.), Jahresgabe der Deposita SGG 2020, Inv. 2020.235 Tomas Kratky (1961 – 1988) Paul Coldwell (* 1952) 205 – 212 Ohne Titel, 8 Zeichnungen, Alex Silber (* 1950) 233 Frames, Branch & Leaf, 2018, Loredana Sperini (* 1970) Bleistift, Kreide, Aquarell u. 227 hoch + quer / Träger-Raketen- Farbholzschnitt , 56 × 76 cm, 244 yellow sunday, 2017 / pink kiss, Deckweiss, 10.2/15.9 × 10.2/17.9 cm, Kontinente, 2018 / Weltbild, 1986/87 / Jahresgabe der SGG 2019, 2017, 2 Blatt, Farblithographie, je Geschenk Josef Helfenstein, Basel, Z. B., 1996 / Totem, 1986 / Kyrill und Inv. 2020.244 50 × 37 cm, Jahresgaben der SGG Inv. 2020.4 – 2020.11 Method, 1986/87 / Auropa, 1986 / 2019, Inv. 2020.244.1 – 2 Kunstgeschichte – kopflos abgehakt, Latifa Echahkch (* 1974) Maria Lassnig (1919 – 2014) 1980 – 1990 / Cercle Rouge, 1987 / 234 Ohne Titel, 2019, Serigraphie Hedda Sterne (1910 – 2011), 213 Nervenlinien, 1983, Bleistift, am Ohne Titel, 1986/87 / Ohne Titel, mit Fingerspuren, 70 × 50 cm, Michel Butor (* 1926) linken Rand Spuren von Aquarellie- 2018, 10 Blatt aus Der Zeitgenössische Jahresgabe der SGG 2020, 245 La Révolution dans L’Arboretum, rung, 60,8 × 43,2 cm, Geschenk Bleistift, Blei- u. Filzstift, Schreib- Inv. 2020.232 1995, New York: Briet Editions, Betty und Hartmut Raguse-Stauffer, maschinentext, je 21 × 29,7 cm, Buch, 38 × 29.5 × 2.3 cm, Basel, Inv. 2020.3 / 214 Meine Karl August Burckhardt- Franziska Furter (* 1972) Geschenk Josef Helfenstein, Basel, Höhen-schichtenlinien, 24. Juli 1990, Koechlin-Fonds, Inv. 2020.149.1 – 10 235 Sparkle, 2018, Heliogravüre, Inv. 2020.240 Bleistift, 43.8 × 59.9 cm, Geschenk (Blatt 10 ist ein Geschenk des 76 × 55 cm, Jahresgabe der SGG 2019, eines Freundes des Kupferstich- Künstlers) / 228 Ent- / Behauptung, Inv. 2020.243 Ai Weiwei (* 1957) kabinetts, Inv. 2020.2 1982 – 2020, 5 Laser-Kopien, 246 Mask, 2020, bedruckte Gesichts- je 29,7 × 21 bzw 24 × 17,6 cm, Franziska Furter (* 1972), maske, 9.7 × 17.8 cm, Galerie Camille Pissarro (1830 – 1903) Karl August Burckhardt- Sophie Jung (* 1982), Neugerriemschneider, Berlin, 215 Femme endormie, um 1880, Feder Koechlin-Fonds (Geschenk des Daniela Keiser (* 1963), Inv. 2020.228 in Braun, 18,5 × 13,4 cm, Künstlers), Inv. 2020.150.1 – 5 Gerda Steiner (* 1967), Inv. 2020.185 / 216 Place de la Jörg Lenzlinger (* 1964) République, Rouen (Effet de pluie), Kara Walker (* 1969) 236 Kunst in der bz, 2020, Sonder- 1883, Radierung, Aquatinta u. Vernis 229 Ohne Titel, beschnittenes Papier edition der bz in Zusammenarbeit Mou (?), 15.5 × 19 cm, Inv. 2020.178 / mit Spuren von Bleistift, mit dem Kunstmuseum Basel 217 Paysanne à la fourche, 1889, schwarz hinterlegt, 65.4 × 48.3 cm, und dem Kunsthaus Baselland, Radierung mit Aquatinta (?), Ewige Dauerleihgabe der 11 Seiten, 45,2 × 31,5, Geschenk 25.7 × 18.4 cm, Inv. 2020.180 / Hüni-Michel-Stiftung an das Basellandschaftliche Zeitung, 218 Jeune homme lisant Kunstmuseum Basel, Inv. 2020.147 Inv. 2020.226 (Georges Pissarro), 1889, Kaltnadel, 24.5 × 16 cm, Inv. 2020.179 / Hans-Peter Feldmann (* 1941) 219 Paysanne bêchant, 1890, 237 Eine Firma, 1991, Offset- Radierung, 29.5 × 23.2 cm, Broschur, 26 × 21 × 6 cm, Geschenk Inv. 2020.181 / 220 Les quatre Josef Helfenstein, Basel, baigneuses, 1895, Kaltnadel Inv. 2020.225 mit Aquantinta (?), 27.5 × 22.6 cm, Inv. 2020.182 / 221 Baigneuses Tilman Hornig (* 1980) luttant, um 1896, Lithographie, 238 Glass Phone (Venus), 2020, 27.6 × 35 cm, Inv. 2020.184 / 222 Quai Farbfotografie auf Aludibond unter Boiledieu, à Rouen, um 1896 (Abzug Acrylglas, 30 × 20 × 1 cm, Geschenk von 1920), Lithographie, der Staatlichen Kunstsammlungen 17.7 × 22.5 cm, Inv. 2020.183, alle Dresden an die Mitglieder der Geschenke Betty und Hartmut Bizot-Gruppe, Inv. 2020.242 18 Raguse-Stauffer , Basel Wolfgang Tillmans, LED Projekt für das Kunstmuseum Basel, März 2020

19 PROGRAMME

20 Neue Wege – Aktivitäten der Abteilung vor dem Hintergrund gegenwärtiger postkolonialer Diskurse Programme / Bildung & Vermittlung zur Debatte. In fünf Folgen und im Gespräch mit zahlreichen Expert*innen warf Aziz unter dem augenzwinkernden Titel Im Jahr 2020 leitete das grundlegende Anliegen, das Rembrandt, habibi! einen informierten und zugleich im bes- Kunstmuseum Basel für die Öffentlichkeit lebendig zu halten, ten Sinn populären «Blick von aussen» auf die Ausstellung. weiterhin die Tätigkeit der Abteilung Programme / Bildung & Im November veranstaltete das Haus mit dem Thementag Vermittlung an. Ob klassisch oder experimentell, ob physisch Wissensort Museum? eine öffentliche Gesprächsrunde ein- und vor Ort oder auf Distanz und digital – es galt, trotz der Si- schliesslich unterschiedlicher Workshops – zum ersten Mal tuation rund um Corona den Dialog des Kunstmuseums mit überhaupt in rein digitaler Form. Zahlreiche Teilnehmer*in- seinem diversen Publikum aufrechtzuerhalten, wobei wir auch nen und Hörer*innen aus Deutschland, Österreich und der neue Wege begingen. Schweiz schalteten sich zu. Diese fruchtbare Zusammenar- So wurde zum Beispiel aus der die Sonderausstellungen beit, hauptsächlich mit dem Kunsthistorischen Seminar der jeweils begleitenden Kindervernissage ein DIY(Do-it-your- Universität Basel und der Vereinigung der Kunsthistorikerin- self)-Format. Die DIY-Kindervernissage verschob den sonst in nen und Kunsthistoriker der Schweiz (VKKS) sowie geladenen unseren Ateliers stattfindenden gestalterischen Part ins Zuhau- Expert*innen, fand vor dem Hintergrund der laufenden Mu- se der Kinder. Dank der Unterstützung der Freunde des Kunst- seums-Neudefinition der ICOM statt. museums konnten wir Material mit ausstellungsbezogenen Neben situativ angepassten, oft kurzfristig umgesetzten Workshops kostenlos verteilen. An die Situation angepasst, Massnahmen rückten wir auch die mittelfristige Planung ins fanden ferner andere, ephemere Programme wie die Sounds of Licht: So hielten wir beispielsweise mit den Mitwirkenden un- Surprise statt: Im Juli stellten Masterstudierende des Jazzcam- seres Ambassador Programs, einer wichtigen Multiplikatoren- pus Basel als Duos rund halbstündige, experimentelle Impro- gruppe des Museums, den Kontakt aufrecht. Mit ihnen als visationen im Hauptbau und Neubau vor – musikalische Me- Vertreter*innen der internationalen Gemeinschaft in Basel ditationen für unsichere, sich wandelnde Zeiten. und mit Kolleg*innen im Haus konnten wir mittels eines um- Während wir etliche der Angebote und Begleitprogramme fangreichen Workshops die gewünschte Professionalisierung notgedrungen absagen mussten, bescherten uns umgekehrt dieses Outreach-Gefässes vorantreiben. Ebenso haben wir für neue Formate wie die Kunsttage Basel einen Überraschungser- die inhaltliche Planung des Programms und der Vermittlungs- folg. Die Abteilung übernahm für das Kunstmuseum den Lead, angebote mit konkreten künstlerischen und gesellschaft­ um in Zusammenarbeit mit den Freunden des Kunstmuseums lichen Themenachsen für die Periode bis anfangs 2023 grund- einen stadtweiten Schulterschluss zu organisieren: Program- legende Weichen gestellt. me von rund 45 lokalen Kunst-Organisationen, Institutionen Dank Pragmatismus, Improvisation und vernetztem und Museen der Stadt sowie das Sonderprojekt Das Mögliche Denken wurde es trotz aussergewöhnlicher Bedingungen ist ungeheuer – eine Ausstellung mit Werken im öffentlichen möglich, auf etliche Erwartungen des Publikums einzugehen Raum – machten Basel während vier Tagen im September als und einen Beitrag zum kulturellen Leben Basels zu leisten. gemeinschaftlichen Ort der Kunst erlebbar. Zumindest für — Daniel Kurjakovic´, Kurator Programme einen Moment wurde Basels Selbstverständnis als Kunststadt spürbar, trotz – oder gerade wegen – des gravierenden Ausfalls anderer grösserer Kunst-Veranstaltungen im Herbst. Stark ausgebaut haben wir die digitalen Vermittlungs- gefässe – längere Zeit schon ein Desiderat – indem wir eine Vielzahl von Angeboten für den Blog des Kunstmuseums aufbereiteten. Teilweise vor der Corona-Zeit geplante Forma- te wie Podcasts, Facebook-Führungen, Video-Workshops oder digitale Gesprächsrunden konnten umgesetzt werden. So beauftragten wir die im Haus als Kunstvermittlerin tätige Kunsthistorikerin Aïcha Revellat, den mehrteiligen Podcast Momentaufnahmen als Begleitung zur Sonderausstellung The Incredible World of Photography zu kreieren. Darin erör- tert Revellat im Gespräch mit einer jüngeren Generation von Künstler*innen deren Verständnis von zeitgenössischer foto- Online-Streamingsignet des Podcasts grafischer Praxis. Wiederum in Ergänzung zur Sonderaus- Rembrandt, habibi! stellung Rembrandts Orient stellte der Podcast der Islamwis- senschaftlerin und Journalistin Amina Aziz die Ausstellung 21 Besucher*innen der Kindervernissage – Picasso, Chagall, Besucher*innen der Kindervernissage – Picasso, Chagall, Jawlensky. Jawlensky. Meisterwerke der Sammlung Im Obersteg, Kuratorin: Meisterwerke der Sammlung Im Obersteg, Kuratorin: Henriette Mentha, Henriette Mentha, Abteilung Programme/Bildung & Abteilung Programme/Bildung & Vermittlung, Hauptbau, 21.2.2020 Vermittlung, Hauptbau, 21.2.2020

Blaue Bilder, Materialien für DIY Workshop, anlässlich von The Incredible World of Photography, Sammlung Ruth und Peter Herzog, Kurator*innen: Olga Osadtschy, Paul Mellenthin, Abteilung Programme/ Bildung & Vermittlung, Neubau, 17.2.2020

Sounds of Surprise, musikalische Improvisatio- nen, mit dem Duo Samuele Sorana und Patrick Joray, Abteilung Programme/ Bildung & Vermittlung, Hauptbau, 1. OG, 4./8./11.2.2020

Live-Zoom Führung in der Sammlung, mit Aïcha Revellat vor Cy Twomblys Nini’s Painting (1971), Abteilung Programme/ 22 Bildung & Vermittlung, Neubau 1. OG, 12.5.2020 Latifa Echakhch, The Fall (Hong Kong by night from a boat), anlässlich der Skulpturenausstellung Das Mögliche ist ungeheuer, Kunsttage Basel, Kurator*innen: Elena Filipovic, Ines Goldbach, Daniel Kurjakovic´, Samuel Leuenberger, Abteilung Programme/ Bildung & Vermittlung, 17. – 20.9.2020

Marinella Senatore, Protest Forms: Public Opinion descends upon the Demonstrators, anlässlich der Skulpturenausstellung Das Mögliche ist ungeheuer, Kunsttage Basel, Kurator*innen: Elena Filipovic, Ines Goldbach, Daniel Kurjakovic´, Samuel Leuenberger, Abteilung Programme/Bildung & Vermittlung, 17. – 20.9.2020, Konzept: Marinella Senatore, Performance: Paola Lattanzi

Marinella Senatore, Protest Forms: Public Opinion descends upon the Demonstrators, anlässlich der Skulpturenausstellung Das Mögliche ist ungeheuer, Kunsttage Basel, Kurator*innen: Elena Filipovic, Ines Goldbach, Daniel Kurjakovic´, Samuel Leuenberger, Abteilung Programme/Bildung & Vermittlung, 17. – 20.9.2020, Konzept: Marinella Senatore

Krzysztof Wodiczko, Sans-Papiers, Kunstmuseum Basel Projection, (2006), anlässlich der Skulpturenausstellung Das Mögliche ist ungeheuer, Kunsttage Basel, Kurator*innen: Elena Filipovic, Ines Goldbach, Daniel Kurjakovic´, Samuel Leuenberger, Kunsttage Basel, Abteilung Programme/Bildung & Vermittlung, 17. – 20.9.2020, Kamera: Fabrizio Fracassi 23 24 Sounds of Surprise, musikalische Improvisationen, mit dem Duo Francesca Gaza und Nadav Erlich, Abteilung Programme/Bildung & Vermittlung, Hauptbau, 1. OG, 8./11.7.2020 25 Das Kunstmuseum Basel Christian Gampert, Deutschlandfunk, 5.9.2020 in der Presse Isa Genzken. Werke von 1973 bis 1983 «Alle Einwände gegen die formal streng komponierte Ausstellung im Basler Gegenwartsmuseum werden hinfällig, wenn man den letzten Raum Gerhard Mack, NZZ am Sonntag, 25.10.2020 (im Neubau, Anm. d. Red.) betritt: Dort liegt ein Rembrandts Orient. Westöstliche Begegnung in der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts riesiges, rotgraues seitlich aufgeschnittenes, offenes «Man könnte nun Rembrandt und seinen Zeitgenossen Ellipsoid wie ein leichenhaftes Objekt auf offener die Klischees ihrer Orientbegeisterung vorwerfen. Bühne – eine ungeheure Wirkung. » Interessanter ist jedoch, dass die Region für sie ein Fundus für ihre Träume war. Vielleicht können Ausstellungen wie diejenige zu Rembrandt und seinem Verhältnis zum Orient Christoph Heim, Basler Zeitung, 17.7.2020 The Incredible World of Photography. Sammlung Ruth und Peter Herzog dazu beitragen, den Mentalitätswandel zu «Die Schau versteht es geradezu meisterhaft, hinterfragen, die Zementierung des Bildes Wege zu schlagen in ein Labyrinth, in ein Sammelsurium einer Entwicklung vom Kostüm zur Kalaschnikow von Bildern, das eigentlich jede ordnende Hand aufzulösen.» überfordert. »

Elke Buhr, Monopol, 17.12.2020 Podcast «Rembrandt, habibi!» Riccardo Franciolli, Swissinfo, « (…) wie Aziz ihren Rembrandt und mit ihm den 3.4.2020 Museumsbetrieb umschleicht, attackiert, auseinandernimmt Digitales Museum, virtuelle Rundgänge und wieder zusammensetzt, wie sie dabei eine Sprache «Es bewegt sich also etwas. Natürlich findet, die ihr Thema verständlich und zugänglich ist das nicht dasselbe wie ein macht, ohne ranschmeisserisch und unterkomplex zu werden, realer Museumsbesuch. Aber ein ist unbedingt hörenswert. » virtueller Besuch in einem Museum kann eine neue und beson- dere Erfahrung sein. » Ellinor Landmann, SRF Kultur, 17.7.2020 The Incredible World of Photography. Sammlung Ruth und Peter Herzog Mathias Balzer, bzBasel, 16.10.2020 «Wie die frühneuzeitlichen Wunderkammern mit ihren Continuously Contemporary. Neue Werke aus der Haifischzähnen, Porzellantassen und Riesenquallen Emanuel Hoffmann-Stiftung dokumentiert diese Sammlung die menschlichen Versuche, «In aufgeregten Zeiten empfiehlt sich die Kunst als die sichtbare (und sogar nicht-sichtbare) Welt zu Gegenmittel. Das zeigt die Präsentation begreifen. Darin ist sie ausserordentlich. Im Kunstmuseum neuer Werke der Emanuel Hoffmann-Stiftung Basel findet sie zu einerausserordentlichen in Basel. Ein Entschleunigungsversuch mit Präsentation. » Nebenwirkung. »

Mathias Balzer, bzBasel, 21.2.2020 Catherine Hickley, The New York Times, 27.3.2020 Picasso, Chagall, Jawlensky. Meisterwerke Einigung zwischen dem Kunstmuseum Basel der Sammlung Im Obersteg und den Erben von Curt Glaser «Die Sammlung Im Obersteg (…) tritt in «Twelve years after the city of Basel, , der Ausstellung in Dialog mit der rejected a claim for restitution of 200 prints hauseigenen Sammlung. Dabei entsteht and drawings in its Kunstmuseum, eine Art Rückkoppelung unter offcials there have reversed their position and Ikonen der Moderne, die sehr sehens- reached a settlement with the heirs of a renowned wert ist. » Jewish museum director and critic who sold his collection before fleeing Nazi . The turnaround is (...) also a sign, experts DPA, Monopol, 27.3.2020 said, of a new willingness on the part of Swiss museums Wolfgang Tillmans, LED-Fries am Kunstmuseum Basel to engage seriously with restitution claims and «Es ist das Paradox dieser Tage, dass man sich apply international standards on handling Nazi-looted solidarisch mit Corona-Risikogruppen zeigt, indem man art in public collections.» 26 den direkten Kontakt meidet. » AUSSTELLUNGEN

27 Jahresrückblick ausgewählte in der Bildmengen keine Rolle mehr zu spielen scheinen, wur- Ausstellungen 2020 de durch die innovative Szenografie betont. Das Studio für mediale Architekturen iart gestaltete eine interaktive Instal- In den Sammlungspräsentationen sowie Ausstel- lation, die zum individuellen Erkunden der Sammlung einlud. lungen zeigte sich das Kunstmuseum als Stätte spannender Die Übersichtsausstellung dieser einmaligen, äusserst persön- kunsthistorischer Auseinandersetzungen und als Austragungs- lichen Sammlung war die erste ihrer Art in der Schweiz und ort aktueller gesellschaftlicher Diskurse. entstand in Kooperation mit dem Jacques Herzog und Pierre Den Auftakt des Ausstellungsjahres bildete die Ausstel- de Meuron Kabinett, Basel. lung Lichtgestalten. Zeichnungen und Glasgemälde von Holbein Hausübergreifend feierte die monografische Ausstellung bis Ringler im Untergeschoss des Neubaus. Die von Ariane Isa Genzken. Werke von 1973 bis 1983 das Frühwerk dieser bedeu- Mensger kuratierte Präsentation des Kupferstichkabinetts tenden Künstlerin der Gegenwart. Kurator Søren Grammel rückte mit dem Glasgemälde eine besonders für die Schweiz konzentrierte sich dabei auf die ersten zehn Jahre ihres Schaf- wichtige, aber selten gewürdigte Kunstgattung in den Vor- fens. Die Ausstellung begann mit der Studienzeit Genzkens an dergrund. Indem sie Scheibenrisse (Vorzeichnungen im For- der Kunstakademie Düsseldorf (1973 bis 1977) und folgte ihrer mat 1:1) und Glasgemälde zusammenführte, ermöglichte die Auseinandersetzung mit den minimalistischen und konzep- Ausstellung faszinierende Einblicke in die Genese der Werke. tuellen Tendenzen der Zeit. Isa Genzken gehörte zu den ers- Die Glasgemälde wurden vor allem im 16. Jahrhundert zu ten Künstler*innen, die sich als Vorstufe der Realisierung repräsentativen Zwecken gestiftet. Nur wenige der Originale ihrer Skulpturen des Computers bediente. Die Ellipsoide und sind heute noch erhalten und zieren unter anderem öffent­ Hyperboloide, sockellose Holzskulpturen von sonderbarer liche Gebäude wie das Basler Rathaus. Die Ausführung der Raffinesse, verwirren noch heute das Auge. Nicht zuletzt be- Scheiben lag in den Händen professioneller, häufig anony- geisterte die Ausstellung durch ihre mediale Vielfalt. Gezeigt mer Glasmaler und für die Entwürfe beauftragte man nam- wurden Skulpturen, Computerausdrucke, Zeichnungen, Foto- hafte Künstler, darunter Niklaus Manuel, Urs Graf oder Hans grafien und Filme – etwa ein Viertel der Werke zum ersten Holbein d.J. Mal. Die Ausstellung wird im Anschluss im K21, Kunstsamm- Welch intensiven und zutiefst individuellen Umgang lung Nordrhein-Westfalen Düsseldorf gezeigt. Privatpersonen mit ihren Sammlungen pflegen, zeigte die Können wir von den alten Meistern etwas über Globali- Sonderausstellung Picasso, Chagall, Jawlensky. In der dritten sierung lernen? Unbedingt! Als Zeugnisse der ersten weitrei- Gesamtschau der Stiftung Im Obersteg präsentierte die Kura- chenden Verflechtung der Welt zeigten die Werke der dritten torin Henriette Mentha einen abwechslungsreichen Parcours Sonderausstellung Rembrandts Orient den Einfluss fremder mit Meisterwerken der klassischen Moderne (Marc Chagall, Kulturen auf die Niederlande des 17. Jahrhunderts. Schliess- Chaïm Soutine, Suzanne Valadon, Amadeo Modigliani oder lich war die expandierende Kolonialmacht in ein dynami- Alexej von Jawlensky) und faszinierenden historischen Kapi- sches Netzwerk aus Handel, Krieg und Forschung eingebun- teln (wie etwa zum Engagement Karl Im Oberstegs für das den. Folgerichtig haben sich die Kuratoren Bodo Brinkman internationale Rote Kreuz und die Alliierten während der und Gary Schwartz nicht auf Rembrandt beschränkt, sondern beiden Weltkriege). Dabei gelang es ihr, über den engeren Werke seiner Künstlerkollegen, Bücher und andere Quellen, Rahmen der Sammlung hinaus zu denken und neue Anknüp- die dem Verständnis des Orients im 17. Jahrhundert dienten, fungspunkte an die Sammlung des Kunstmuseums zu finden. beigezogen. Diese opulente Schau machte deutlich, dass der Ein Coup der Sonderausstellung: Erstmals seit 50 Jahren war Orient vor allem eines war: ein imaginärer Ort. Das visuelle Be- Picassos monumentales Bildnis Arlequin assis (1923) wieder gehren der Maler brauchte kein reales Gegenüber. Auf den mit seinem Geschwisterbild aus der Sammlung des Kunst­ Gemälden begegnet dieser Osten den Betrachter*innen als museums in Basel zu sehen. Ort märchenhafter Prachtentfaltung, als biblische Szene Kommunikation durch und mit Bilder(n) war eines der oder in Form von exotischen Importprodukten in Portraits Themen der von Olga Osadtschy und Paul Mellenthin kuratier- und Stillleben. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit ten Sonderausstellung The Incredible World of Photography. dem Museum Barberini, Potsdam. Parallel dazu zeigte das Sammlung Ruth und Peter Herzog. Gezeigt wurden 400 Objekte Kupferstichkabinett im Zwischengeschoss Radierungen Rem- aus der über 500 000 Fotografien zählenden Fotosammlung brandts aus den 2007 und 2019 erfolgten Schenkungen durch von Ruth und Peter Herzog (seit 2015 im Jaques Herzog und Eberhard W. Kornfeld sowie aus eigenem Bestand. — Olga Pierre de Meuron Kabinett (Stiftung), Basel). Ausgewählt wur- Osadtschy, Assistenzkuratorin Direktion de dabei nicht nach der Prominenz der Fotograf*innen. Gera- de die unerwarteten Begegnungen mit Arbeiten unbekann- ter Amateur*innen haben die Besucher*innen fasziniert. Die 28 Aktualität analoger Fotografie in Zeiten der Digitalisierung, Isa Genzken. Werke von 1973 bis 1983. Die Ausstellung wurde unterstützt durch: Peter und Irene Ludwig Stiftung, Trafina Privatbank AG, Isaac Dreyfus Bernheim Stiftung, Stiftung für das Kunstmuseum Isa Genzken, Parallelogramme, 1975 Basel, Fonds für künstlerische Aktivitäten im Museum für Gegenwartskunst der Emanuel Hoffmann-Stiftung und der Christoph Merian Stiftung

Rembrandts Orient. Westöstliche Begegnung in der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts. Die Ausstellung wurde unterstützt durch: Pierette Schlettwein, anonyme Privatperson, Sulger-Stiftung, Novartis International AG, L. & Th. La Roche Stiftung, Anetta Grisard-Schrafl, BLKB, HEIVISCH, Karl und Luise Nikolai- Stiftung, Stiftung zur Förderung Niederländischer Kunst in Basel, Isaac Dreyfus Bernheim Stiftung, anonyme Gönner*innen, Stiftung für das Kunstmuseum Basel

—> Nächste Doppel- seite: Isa Genzken. Werke von 1973 bis 1983. Installation view Lichtgestalten. Zeichnungen und Glas- aus dem Erdgeschoss gemälde von Holbein bis Ringler. des Neubaus mit Die Ausstellung wurde unterstützt durch: Genzkens Hyperboloid Peter und Simone Forcart-Staehelin, (1973, links) und Stiftung für das Kunstmuseum Basel Meister Gerhard, (1983, rechts) 29 30 31 4 Jahre: Geschenke und Ankäufe. Das Team beim Ausstellungsaufbau

Picasso. Chagall. Jawlensky. Meisterwerke der Sammlung Im Obersteg. Die Ausstellung wurde unterstützt durch: Stiftung Im Obersteg, Stiftung für das Kunstmuseum Basel

Andy Warhol, Mao (1972) in der Ausstellung The Incredible World of Photography. Sammlung Ruth und Peter Herzog.

The Incredible World of Photography. Sammlung Ruth und Peter Herzog. Die Ausstellung wurde unterstützt durch: Credit Suisse (Schweiz) AG, Memoriav (Restaurierung der Ausstellungs- objekte), Christoph Merian Stiftung (Katalog), iart AG, Pro Helvetia (Katalog), Stiftung für das 32 Kunstmuseum Basel Ausstellungen und Sammlungspräsentationen

von bis Titel Ort Kurator*in

2019 28.3.2021 Sammlungspräsentation: Kunst nach 1950 Neubau, 1. Obergeschoss Maja Wismer

6.8.2019 1.3.2020 Fokus Sammlung Im Obersteg: Antoni Clavé, James Coignard Hauptbau, Zwischengeschoss Henriette Mentha

19.9.2019 28.6.2020 Sammlungspräsentation: Klassische Moderne und Werke aus der Hauptbau, 2. Obergeschoss Josef Helfenstein, Familiensammlung Esther Grether Eva Reifert

21.9.2019 5.1.2020 Sammlungspräsentation: «Kontrovers?» Neubau, Untergeschoss Gabriel Dette, Maja Wismer

28.9.2019 9.8.2020 Sammlungspräsentation: Kunst nach 1950 Neubau, Erdgeschoss Maja Wismer

8.10.2019 9.2.2020 Ein Basler Blick auf die Moderne. Der Fotoreporter Lothar Jeck Hauptbau 1. Obergeschoss, Géraldine Meyer (1898 – 1983) Graphikkabinette

11.10.2019 19.1.2020 Gold & Ruhm. Geschenke für die Ewigkeit Neubau, 2. Obergeschoss Marc Fehlmann, Eine Ausstellung des Historischen Museums Basel Michael Matze, Sabine Söll-Tauchert

26.10.2019 8.3.2020 Max Sulzbacher. Mondnächte und Basler Tamtam Hauptbau, Zwischengeschoss Géraldine Meyer

26.10.2019 29.3.2020 Bilderlust. Louise Bachofen-Burckhardt: Sammeln und Stiften Hauptbau, Erdgeschoss Bodo Brinkmann, für Basel Gabriel Dette

15.11.2019 19.4.2020 Anri Sala, Long Sorrow Neubau, Verbindungstrakt Maja Wismer

6.12.2019 19.7.2020 Circular Flow. Zur Ökonomie der Ungleichheit Gegenwart, Erdgeschoss, Søren Grammel 1. und 2. Obergeschoss

28.1.2020 fortlaufend Sammlungspräsentation: Böcklin begegnet Hauptbau, 1. Obergeschoss, Eva Reifert Grosser Hofumgang

1.2.2020 5.7.2020 Lichtgestalten. Zeichnungen und Glasgemälde von Holbein bis Ringler Neubau, Untergeschoss Ariane Mensger

22.2.2020 21.6.2020 Picasso, Chagall, Jawlensky. Meisterwerke der Sammlung Im Obersteg Neubau, 2. Obergeschoss Henriette Mentha

17.3.2020 25.4.2021 Madonnenkinder. Kinderhilfe im Kunstmuseum Basel Hauptbau, Graphikkabinette Rainer Baum

19.5.2020 24.10.2021 Grosse Gesten. Vier Jahrzehnte Schweizer Abstraktion Hauptbau, Erdgeschoss Eva Reifert

6.6.2020 1.11.2020 Sammlungspräsentation: Bill Viola / Andrea Zittel Neubau, Verbindungstrakt Maja Wismer

6.6.2020 26.9.2021 Guerilla Girls Hauptbau, kleiner Hofumgang Judith Rauser

4.7.2020 3.7.2022 Sammlungspräsentation: Klassische Moderne Hauptbau, 2. Obergeschoss Eva Reifert

18.7.2020 4.10.2020 The Incredible World of Photography. Sammlung Ruth und Peter Neubau, 2. Obergeschoss Olga Osadtschy, Herzog Paul Mellenthin

20.7.2020 27.9.2020 Sammlungshängung: Im Obersteg Hauptbau, Zwischengeschoss Henriette Mentha

5.9.2020 24.1.2021 Isa Genzken – Werke von 1973 bis 1983 Neubau, Erdgeschoss Søren Grammel Gegenwart, Erdgeschoss, 1. Obergeschoss

5.9.2020 21.3.2021 4 Jahre. Geschenke und Ankäufe Neubau, Untergeschoss Josef Helfenstein, Maja Wismer

5.9.2020 10.1.2021 Continuously Contemporary I. Neue Werke aus der Gegenwart, 2. Obergeschoss Heidi Naef, Emanuel Hoffmann-Stiftung Isabel Friedli

17.10.2020 10.10.2021 Fokus Sammlung Im Obersteg. Chaïm Soutine und Alexej von Jawlensky Hauptbau, Zwischengeschoss Henriette Mentha

17.10.2020 11.4.2021 Rembrandts Radierungen. Die Schenkungen Eberhard W. Kornfeld Hauptbau, Zwischengeschoss Ariane Mensger

31.10.2020 14.2.2021 Rembrandts Orient. Westöstliche Begegnung in der niederländischen Hauptbau, 2. Obergeschoss Bodo Brinkmann, Kunst des 17. Jahrhunderts Gary Schwartz

10.11.2020 2.5.2021 Sammlungspräsentation: David Claerbout, The Rocking Chair Neubau, Verbindungstrakt Heidi Naef

Behördliche Schliessungen wegen Covid-19: Samstag 14.3. – Sonntag 10.5.2020, 8 Wochen Montag 20.12.2020 – 28.2.2021, 10 Wochen 33 Publikationen

Das raffinierte Cover der Publikation Sieben Bilder für Basel lässt sich zu einem Plakat mit Abbildungen aller geschenkter Werke entfalten.

Rembrandts Orient. Belichtungszeit. Lichtgestalten. Zeichnungen Picasso, Chagall, Jawlensky. Westöstliche Begegnung in Fotografien aus der und Glasgemälde von Sammlung Im Obersteg. der niederländischen Kunst Sammlung Holbein bis Ringler Ein Führer mit ausgewählten des 17. Jahrhunderts. Ruth und Peter Herzog Ausstellungskatalog, Werken. Ausstellungskatalog Kunstmuseum Ausstellungskatalog zu Kunstmuseum Basel, Kupferstich- Ausstellungskatalog zu Picasso, Basel, 31. Oktober 2020 – The Incredible World of Photography, kabinett, 1. Februar – 26. April 2020 Chagall, Jawlensky. Meisterwerke 14. Februar 2021, Sammlung Ruth und Peter Herzog Hrsg.: Ariane Mensger der Sammlung Im Obersteg, Hrsg.: Bodo Brinkmann, Kunstmuseum Basel, Autor*innen: Marina Beck, Kunstmuseum Basel, 22. Februar – Gabriel Dette, Michael Philipp, 18. Juli – 4. Oktober 2020 Ariane Mensger, Martin Möhle, 24. Mai 2020 Ortrud Westheider Hrsg.: Paul Mellentin, Christian Müller Picasso, Chagall, Jawlensky. Die Autor*innen: Bodo Brinkmann, Olga Osadtschy München, Hirmer Verlag, 2020 Sammlung Im Obersteg. Ein Führer Gabriel Dette, Corinna Forberg, Autor*innen: Martina Baleva, 231 Seiten, Abbildungen mit ausgewählten Werken. Roelof van Gelder, Jan de Hond, Jan v. Brevern, Steve Edwards, ISBN: 978-3-7204-0245-3 (dt.) Hrsg.: Stiftung Im Obersteg / Susanne Henriette Karau, Michael Eva Ehninger, Peter Geimer, Autor*innen: Henriette Mentha, Philipp, Gary Schwartz, Erik Spaans, Valentin Groebner, Michael Hagner, Doris Huggel, Toni Stooss Jolanta Talbierska, Arnoud Vrolijk Peter Herzog, Katja Müller-Helle, Sieben Bilder für Basel – 239 Seiten, zahlreiche Abbildungen München, Prestel Verlag, 2020 Katja Petrowskaja, Vanessa R. Dubuffet, Giacometti, Klee, ISBN 978-3-7204-0243-9 (dt./engl.) 328 Seiten, 266 Abbildungen Schwartz, Kelley Wilder Léger, Picasso. ISBN: 978-3-7913-5962-5 (dt.) Basel, Christoph Merian Verlag, Isa Genzken – Werke von ISBN: 978-3-7913-5963-2 (engl.) 2020 Schenkung der Christoph 360 Seiten, 395 Abbildungen 1973 bis 1983 Merian Stiftung aus dem Ausstellungskatalog Kunstmuseum Rembrandts Radierungen. ISBN 978-3-85616-903-9 (dt.) ISBN 978-3-85616-935-0 (engl.) Nachlass von Frank und Basel, 5. September 2020 – Die zweite Schenkung Alma Probst-Lauber 24. Januar 2021 Eberhard W. Kornfeld Hrsg.: Christoph Merian Stiftung, Hrsg.: Søren Grammel; Publikation anlässlich der Kunstmuseum Basel Kunstmuseum Basel, Kunstsamm- Ausstellung Rembrandts Autorinnen: Claudia Blank, lung Nordrhein-Westfalen, Radierungen. Die Schenkungen Anita Haldemann, Géraldine Meyer, Autor*innen: Simon Baier, Eberhard W. Kornfeld, Eva Reifert Søren Grammel, Jutta Koether, Kunstmuseum Basel, Kupferstich- Basel, Christoph Merian Verlag, Griselda Pollock. kabinett, 17. Oktober 2020 – 2020 Köln, Verlag der Buchhandlung 24. Januar 2021 76 Seiten, 43 Abbildungen Walther König, 2020 Hrsg.: Ariane Mensger ISBN 978-3-85616-930-5 (dt.) 240 Seiten, 530 Abbildungen Basel, Kunstmuseum Basel, 2020 ISBN: 978-3-96098-872-4 (dt.) 72 Seiten, 31 Abbildungen ISBN: 978-3-96098-873-1 (engl.) 34 ISBN 978-3-7204-0248-4 (dt.) FORSCHUNG IM MUSEUM

35 Der Fall Curt Glaser

Im Mai 1933 hatte der damalige Direktor des Kunst- museums Basel, Otto Fischer, an einer Auktion in Berlin 200 Zeichnungen und Druckgraphiken aus der Sammlung des renommierten jüdischen Kunsthistorikers Dr. Curt Glaser (1879 – 1943) erworben. Lange wurde dieser Tatsache keine Beachtung geschenkt, bis 2004 ein amerikanisches Anwalts- büro im Namen der Erbengemeinschaft Curt Glaser das Kunstmuseum Basel um Auskunft über zwei Lithographien von Edvard Munch bat. Drei Jahre später erhoben die Erben Anspruch auf das gesamte Konvolut oder die Entschädigung in Höhe des damals gezahlten Kaufpreises. Der Regierungs- rat des Kantons Basel-Stadt entschied sich 2008 gegen die Rückgabe der Werke. Ende 2017 trat die Erbengemeinschaft erneut mit dem Präsidialdepartement in Kontakt. In der Fol- ge rief die Kunstkommission eine Subkommission ins Leben, um den Fall Glaser historisch und rechtlich von Grund auf zu prüfen. Im März 2020 fand man eine für alle Parteien gerech- Max Beckmann, Grosses Selbstbildnis, 1919, te Lösung: Das Kunstmuseum Basel behält die Kunstwerke, Kaltnadel, 43.9 × 35.3 cm, Kupferstichkabinett, Inv. 1933.191 entschädigt die Nachkommen aber durch einen finanziellen Ausgleich sowie durch eine umfangreiche Ausstellung über Curt Glaser. Ein kleines Team im Kupferstichkabinett arbeitete ab Januar 2018 während fast zwei Jahren minutiös den histori- schen Sachverhalt auf. In Zusammenarbeit mit dem Archiv- personal wurden die internen Dokumente zum umfangrei- chen Ankauf der Werke im Jahr 1933 analysiert. Ein Fokus lag dabei auf den biographischen Stationen Glasers, vor allem die Umstände seiner Entlassung als Direktor der Berliner Kunstbibliothek durch die Nationalsozialisten im Frühjahr 1933 und seine Emigration in die Schweiz, ein anderer auf dem Verbleib seiner Sammlung. Dabei konnte das Team auf weitreichende internationale Unterstützung anderer Institu- tionen und Provenienzforscher*innen zählen. Der gesamte Fall ist auf der Homepage des Kunstmuseums publiziert. Schon zu Beginn der Recherchen entstand die Idee, dem in Vergessenheit geratenen Curt Glaser eine Ausstellung zu widmen, die seine Rolle als engagierten Sammler, wegweisen- den Kunsthistoriker, Kunstkritiker und Kurator am Berliner Kupferstichkabinett sowie Direktor der Kunstbibliothek ge- nauer beleuchten sollte. Das Kunstmuseum Basel ist die einzi- ge bekannte Institution, die heute ein derart umfangreiches Konvolut aus der Glaser-Sammlung beherbergt. Umso wichti- ger scheint die Perspektive, dass dieser grosse Bestand als Beleg von Glasers Sammlung öffentlich zugänglich bleibt und nun Ausgangspunkt einer umfassenden Ausstellung im Jahr 2022 wird. Edvard Munch, Madonna, 1895/1902, Kreide- und Pinsellithographie, 60.4 × 43.8 cm, Kupferstichkabinett, Inv. 1933.212 36 Weitere Projekte zur Digitalisierung die Umstände ihrer Erwerbung, wird das Netzwerk von Museen, und Provenienzforschung Sammlern und Händlern sichtbarer. Indem wir die Resultate unserer Recherchen auf der Homepage publizieren, profitieren Obwohl im Kunstmuseum Basel immer wieder ein- auch andere Institutionen und individuelle Forscher*innen zelne Werke bezüglich ihrer Herkunft erforscht wurden, gibt davon. So ergeben sich immer wieder fruchtbare Synergien es erst seit 2016 eigene, durch Drittmittel finanzierte Projekte, zwischen unseren Projekten und denjenigen anderer Museen. um die Bestände systematisch nach potentieller Raubkunst Schliesslich sei noch das erste Digitalisierungsprojekt des zu durchsuchen und etwaigen Handlungsbedarf zu definie- Kupferstichkabinetts erwähnt, das – durch die Helvetia Ver­ ren. Zwei vom Bundesamt für Kultur unterstützte Projekte sicherungen grosszügig finanziert – im Dezember 2020 erfolg- wurden im Herbst 2020 abgeschlossen, darunter das erste für reich abgeschlossen wurde. Dank der seit 2017 währenden Werke im Kupferstichkabinett. Arbeit von Annika Baer konnten von den 3 067 Zeichnungen des In der Gemälde- und Skulpturensammlung untersuchte 15. bis 17. Jahrhunderts die Grunddaten sowie eine digitale von Januar 2019 bis Oktober 2020 Katharina Georgi, zeitweise Abbildung in unsere Datenbank eingearbeitet werden. Damit unterstützt von Joanna Smalcerz und Vanessa von Kolpinski, steht nun ein Kernbestand des Kupferstichkabinetts sowohl die Provenienzen sämtlicher Werke, die in den Jahren 1946 der internationalen Forschung also auch der interessierten Öf- bis 1962 in die Sammlung kamen. Unter diesen 276 Objekten fentlichkeit auf unserer Homepage zur Verfügung. Auch wir kann die Herkunft von 66% der Werke lückenlos rekonstruiert haben im Lauf des Projekts unsere Bestände besser kennenge- und als gänzlich unproblematisch deklariert werden. 20% der lernt, sodass manch bislang wenig erforschtes Werk nun in den Werke weisen zwar Lücken in der Provenienzkette auf, kön- Fokus des Interesses gerückt ist. — Anita Haldemann, Leiterin Kunst nen jedoch als unbedenklich eingestuft werden. Bei 14 % der & Wissenschaft Werke sind die Forscherinnen auf Fragen gestossen, die im Moment nicht zu beantworten sind und möglicherweise pro- Polidoro da Caravaggio (Kopie blematisch sein könnten. Dies, weil sie etwa in Bezug zu jüdi- nach), Krieger mit Pferden, Feder in Schwarz, grau laviert, schen Sammlern oder anderen Akteuren stehen und somit weiss gehöht, auf blauem Verdachtsmomente in Bezug auf unrechtmässige Enteignun- Papier, 12.7 × 11.3/10.8 cm, gen aufkommen lassen. Diesen Fällen muss auch in der Zu- Kupferstichkabinett, Inv. U.I.203 kunft unsere ganze Aufmerksamkeit gelten. Trotz aller Be- mühung ist es aber möglich, dass sich gewisse Fragen nie werden klären lassen. Auch im Kupferstichkabinett wurde von April 2019 bis Ok- tober 2020 mit Mitteln des Bundesamtes für Kultur ein Projekt zur Erforschung der Provenienzen durchgeführt. Allerdings musste ein ambitioniertes Digitalisierungsprojekt vorange- stellt werden, um die umfangreichen Bestände überhaupt zu- gänglich zu machen. Dank der finanziellen Unterstützung der Sophie und Karl Binding Stiftung sorgte Petra Barton zunächst für die Digitalisierung der 2 163 Zeichnungen, die zwischen 1933 und 1945 in die Sammlung Eingang fanden. Anschliessend konnten diese dann durch Lena Lehman in Hinblick auf ihre Provenienz untersucht werden. Selbstverständlich handelte es sich dabei nur um eine erste Durchsicht, für die die Originale, das Inventarbuch und andere Dokumente im Museumsarchiv sowie Online-Ressourcen konsultiert wurden. Alle Werke wur- den nach den vier Kategorien des Bundesamtes für Kultur ein- gestuft, weiterer Forschungsbedarf gegebenenfalls notiert. Von 52,4 % der Zeichnungen konnte die Herkunft als eindeutig un- problematisch deklariert werden, bei 32% weist sie nur unbe- denkliche Lücken auf. Es bleibt also ein Bestand von 15,6 %, dessen Eingang unbedingt weiter kontextualisiert werden muss. Beide Projekte haben über die definierten Ziele hinaus Anthonie Waterloo, Holländische Landschaft mit Bauernhof unter Bäumen, Schwarzer Stift und einen grossen Mehrwert für das Kunstmuseum. Mit jeder Un- Pinsel in Grau, 25.5 × 31.6 cm, tersuchung wachsen unsere Kenntnisse über die Werke und Kupferstichkabinett, Inv. 1978.1034 37 Einblicke in die Erhaltung von geprüft. Die Abbildung 2 verdeutlicht, dass mit jedem Kopier- Videokunst vorgang die Bildqualität gelitten hat. Der Ankaufsmaster von 1990 auf U-matic Kassette weist die beste Qualität auf und Die Entwicklung der Fernsehtechnik, welche rasch wurde daher für den Digitalisierungsprozess verwendet. In die Videoaufzeichnung sowie die portablen Videogeräte nach den letzten 14 Monaten wurde der Zustand von ca. 70 Videos sich zog, hat nicht nur unseren privaten Lebensstil geprägt untersucht (Abb.3), aufwendig schriftlich und fotografisch do- und verändert. Sie hat gegen Ende der 1960er-Jahre auch neue kumentiert, digitalisiert und gesichert. — Annette Fritsch, Restau- Ausdrucksmöglichkeiten in der Gegenwartskunst geschaffen ratorin für Gemälde und zeitgenössische Kunst Abb. 1 und somit zur Entwicklung der Videokunst geführt. Es er- staunt daher nicht, dass dieses neue Genre, gespeichert auf Videokassetten, bereits ab den Achtzigerjahren Eingang in den Sammlungsbestand des Kunstmuseum Basel fand. Inner- halb der letzten vier Dekaden konnte dieses relativ neue Samm- lungsgebiet einen Zuwachs von ca. 185 audiovisuellen Arbei- ten verbuchen. Entsprechend der jeweiligen Entstehungszeit der Werke und Akquisition sind Bild- und Toninformationen auf unterschiedlichen Datenträgern gespeichert. Da auch die Lebensdauer der genannten Speichermedien sowie die dazu- gehörigen Abspielmöglichkeiten begrenzt sind und oftmals mit einer geplanten Obsoleszenz seitens der Hersteller einher- gehen, rückt die Erhaltung audiovisueller Arbeiten in Samm- lungen und Museen immer mehr in den Fokus, so auch am Kunstmuseum Basel. Die Digitalisierung gilt aktuell als die Abb. 1: Die Aufnahme verdeutlicht die bisherige Archivierungspraxis naheliegendste Empfehlung für die Erhaltung von auf analo- am Beispiel Scheissgedichtlesung von Dieter Roth. gen Medien gespeicherter Videokunst. Diese ist aber nur ziel- führend, wenn die dazu notwendigen Rahmenbedingungen für eine hausinterne Langzeitarchivierung geschaffen werden. Essentiell hierfür ist ein sicherer und leistungsfähiger Speich- erort. Glücklicherweise konnte vor eineinhalb Jahren ein ad- äquater Server hier am Haus implementiert werden. Die Erar- beitung eines Workflows für eine sichere und übersichtliche Datenablage, eine nachhaltige Dateibenennung nach Me- dienstandard sowie die Weiterentwicklung und Modernisie- rung bereits bestehender Archivierungsstrukturen und nicht zuletzt das Qualitätsmanagement der Digitalisate zählen zu den Kernthemen des Projekts. Da der Aufbau und Unterhalt einer Infrastruktur zur Digitalisierung analoger Magnetbän- der kostspielig ist und sich in Anbetracht der Anzahl der Videoarbeiten nicht amortisieren würde, wurde Agathe Jarc- zyk, die das Atelier für Videokonservierung in Bern führt, mit der Digitalisierung beauftragt. Die Arbeit Scheissgedichtlesung von Dieter Roth (datiert 1975) ist ein gutes Beispiel für die bis- herige Archivierungspraxis hier am Haus. 1990 wurde die Ar- beit, gespeichert auf einer U-matic Kassette, angekauft, einmal als Ankaufsmaster für das Archiv und einmal für den Ausstel- lungsbetrieb (Abb.1). Zehn Jahre später wurden eine weitere Archivkopie auf Betacam SP-Kassette sowie Ausstellungskopi- en auf einer VHS-Kassette und auf einer DVD erstellt. Heute, 20 Jahre später, muss man wieder feststellen, dass diese Archi- vierungspraxis in die Jahre gekommen ist und nicht mehr den aktuellen Standards und Bedürfnissen entspricht. Vor der Di- 38 gitalisierung wurden die einzelnen Träger auf ihre Qualität hin 1. Segment: U-matic High 2. Segment: U-matic High 3. Segment: Betacam 4. Segment: DVD, Ausstel- Band Kassette, Ankaufs- Band Kassette, Vorführkopie SP-Kassette, Archivkopie, lungskopie von 2003 master von 1990 von 1990 von 2000 (Die Bildstörungen sind exemplarisch markiert)

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Abb. 2: Videostill der Arbeit Scheissgedichtlesung von Dieter Roth. Die Aufnahme stammt von einer Splitscreen-Dokumentation, generiert von Atelier für Videokonservierung, Bern

Abb. 3: Links Annette Fritsch, rechts Sophie Bunz (Videorestauratorin, Mitarbeiterin von Agathe Jarczyk) bei der Zustandsbegutachtung im Atelier für Videokonservierung, Bern 39 Restaurierung Gemälde, Skulptur, zeitgenössische Kunst

Im Berichtsjahr wurden an 48 Kunstwerken Konservierun- gen, Restaurierungen und technologische Untersuchungen durchgeführt.

Anonym Jean Dubuffet Cornelis Kick Seeschwäbischer Meister, 15. Jh. (?) Landschaft mit Haus, 20. Jh. Homme assis au fauteuil, 1945 Blumenstillleben auf einem Predigt des hl. Thomas, ca. 1440 Inv. Im 1581 Inv. G 1964.7 Steintisch, 1665 – 1680 Inv. 1710 Inv. G 2020.1 Anonym Stano (Stanislav) Filko Emanuel Schöttli Christuskind, 19./20. Jh. 12 Chakra Colors Ladder, 2000 – 2001 Paul Klee Motiv aus Brügge, 1926 Inv. Im 2223 Inv. G 2019.44 Barakken-Siedelung, 1932 Inv. G 2017.3 Inv. 2187 Hans Arp Stano (Stanislav) Filko Emanuel Schöttli végétale SF System (7 Chakra Colors Plastic Paul Klee Winterlandschaft mit rotem Haus, pour une morte, 1943 Sheets), ca. 1995 Terrassierter Garten, 1920 1922 Inv. G 1968.37 Inv. G 2019.46 Inv. G 1960.23 Inv. G 2017.1

Wolf Barth Stano (Stanislav) Filko Paul Klee Emanuel Schöttli Ohne Titel, 1959 The EGO Room, 2000 – 2001 Vorstadt-Idyll (Gartenstadtidyll), Stillleben mit Rüben und Kartoffeln, Inv. G 1980.28 Inv. G 2018.33.1-15 1926 1925 Inv. 1794 Inv. G 2017.2 Nicolaes (Claes Pietersz) Berchem Théo Gerber (Kopie nach / copy after) Bergwald, 1961 Paul Klee Gerry Schum Landschaft mit Falkenjagd, 17./18 Jh. Inv. G 1963.32 Fasçsade braun-grün, 1919 Identifications, 1970 Inv. 1321 Inv. 1734 Inv. 1992.4 Juan Gris Joseph Beuys Guitare, livre et journal, 1920 Paul Klee Georg Scholz 11 Vitrinen. Laboratorien der Inv. G 1956.25 ohne Titel, 1933 Deutsche Kleinstadt bei Nacht, 1923 Imagination, 1949 – 1984 Inv. G 2019.1 Inv. G 2010.11 Inv. Dep 66 Julius Grüder (Kopie nach B. Sarburghs Kopie nach Leo Leuppi Spanischer Meister, Ende 15. Jh. Max Bill H. Holbeins d. J.), Nocturne I, 1957 Madonna lactans mit Engeln, Konstruktion, 1937 Madonna mit Kind und dem Stifter Inv. G 1968.80 umgeben von den Heiligen Magdalena, Inv. G 1968.44 Jakob Meyer zum Hasen mit Johannes d. T., Michael von Ulompo seiner Familie, 19. Jh. Isaack Luttichuys (?) und Onophrius, 1480/1490 Arnold Böcklin Inv. 358 Bildnis des Cornelis le Gouche Inv. G 2020.21 Kentaurenkampf, 1872 – 1873 (1638 – 1681), 1671 Inv. 107 Hans Hartung Inv. 1330 Karl Stauffer-Bern T 1951-12 (Peinture no. 12), 1951 Bildnis eines Dorfschulzen, 1880 Salomon de Bray Inv. 2273 Tobias Madison / Emanuel Rossetti Inv. 860 Samson reisst den Tempel No, 2013 Dagons ein, 1659 Leiko Ikemura Inv. G 2020.17 Jacob Toorenvliet Inv. G 2009.14 Ohne Titel, 1992 Bildhaueratelier, 1680 – 1690 Inv. G 2019.11 Meister der Mansi-Magdalena (?) Inv. 1158 Bernard Buffet Madonna lactans mit Deux chaises, 1951 Heinrich Max Imhof schlafendem Kind, 15./16. Jh. Mark Tobey Inv. Im 1048 Rebecca, 1867 Inv. 1141 Sagittarius Red, 1963 Inv. P 13 Inv. G 1963.40 Paul Camenisch Gabriel Orozco Schweizer Narziss, 1944 Rolf Iseli Working Table 1991 – 2006, 2006 Theodoor van Loon Inv. G 1985.25 Ohne Titel, 1964 – 1965 Inv. G 2007.7 Triumph des christlichen Inv. G 1988.23 Glaubens, 1620/1625 Antoni Clavé Amédée Ozenfant Inv. Dep 153 Stillleben mit Fischen und Flacons, guitare, verre et bouteille Früchten, 1954 – 1960 à la table verte, 1920 Inv. Im 1106 Inv. G 1963.24

Honoré Daumier Mark Rothko La veille de Don Quichotte, No. 16 (Red, White and Brown), 1957 1855 – 1856 Inv. G 1959.17 Inv. G 1977.39 40 Anlässlich der Integration von sechs herausragenden Dauer- sichernde Massnahmen (Konsolidierung) an einzelnen Tei- leihgaben einer auf den Fauvismus ausgerichteten Privat- len durchgeführt. Die Umsetzung des Konzeptes ist für 2021 sammlung in die Sammlung des Kunstmuseums Basel wur- geplant. den folgende Werke umfassend kunsttechnologisch erfasst, Auch für das 15-teilige Werk The EGO-Room von Stano strahlenanalytisch erforscht und dokumentiert: (Stanislav) Filko wurde von Annette Fritsch ein Verpackungs- konzept erarbeitet und umgesetzt, inklusive der Konservie- Georges Braque, Albert Marquet rung/Restaurierung einzelner Installationskomponenten. Port de L’Estaque Bords de la Seine à Paris en hiver, (Port of L’Estaque), 1906 vue de l’atelier du peintre, um 1924 Inv. Dep 141 Inv. Dep 145 Personal Seit März 2020 unterstützt Simone Wissel-Eggimann, André Derain Kees van Dongen Diplom-Restauratorin, die Restaurierungsabteilung mit einem Pêcheurs à Collioure, 1905 Portrait de Dolly, um 1910 Inv. Dep 142 Inv. Dep 143 20%-Pensum primär bei den Ausstellungsauf- und Abbauten. Im Sommer hat Raphael Capaul, Masterstudent an der Raoul Dufy Maurice de Vlaminck Hochschule der Künste Bern, ein dreimonatiges Praktikum Les Passants, 1906 – 1907 Bords de la Seine à Carrières- Inv. Dep 144 sur-Seine, 1906 in der Gemälderestaurierung absolviert. Inv. Dep 147 Forschung Daneben wurden 28 weitere Neuzugänge (darunter Werke von Die Gemälderestaurierung erforscht an eigenen und ex- Georges Seurat, Gabriele Münter, A. R. Penck, Jaffa Shirley, ternen Beständen und in Vorbereitung auf die Ausstellung im Anselm Stalder etc.) kunsttechnologisch erfasst und doku- Jahr 2021 die Gemälde von Camille Pissarro. Zur Anwendung mentiert, auf ihren Zustand hin überprüft, hochauflösend kommen optische, strahlungstechnische und naturwissen- fotografiert und bei Bedarf konservatorisch bearbeitet. schaftliche Analyseverfahren, die im engen Austausch dem Bereich von Kunst & Wissenschaft zur Verfügung gestellt und Ausstellungen mit externen Leihgaben sowie interdisziplinär diskutiert werden. Eine eingehende Analyse Sammlungspräsentationen im Kunstmuseum wurde auch an Paul Klees Gemälde ohne Titel (1933) durchge- Beim Auf- und Abbau wurden alle Exponate von den Res- führt, das durch die Schenkung der Christoph Merian Stiftung taurator*innen betreut. Dies beinhaltet die Begutachtung der in die Sammlung einging. Zustände und der Verpackungen der Werke beim Ein- und Ausgang sowie die entsprechende schriftliche und fotographi- Neurahmungen sche Erfassung in den Zustandsprotokollen. Sowohl für Paul Klees Gemälde ohne Titel (1933) als auch für James Ensors Flacon bleu et poulet (um 1925) konnten his- Leihverkehr torische Rahmen erworben werden. 62 Leihgesuche für 164 Werke wurden bearbeitet. Hierfür wurden alle angefragten Werke auf Transportfähigkeit über- Unterstützungsbeiträge prüft, Transportbedingungen festgelegt und optimale Ver­ Die grosszügige Unterstützung von Ulla Dreyfus-Best er- packungskonzepte erarbeitet. möglichte den Erwerb einer neuen, verbesserten IRR-Kamera (Infrarotreflektographie) als Ersatz für die alte, defekte Kame- Werkkontrolle in externem Depot ra. Aufgrund dieser Finanzierungshilfe konnte sichergestellt Die pandemiebedingte Schliessung des Museums im werden, dass die Restaurierungsabteilung weiterhin ein brei- Frühjahr wurde genutzt, um zusammen mit dem Art Hand- tes Spektrum an technischen Untersuchungsmöglichkeiten ling und den Registrars eine Werkekontrolle im externen De- anwenden kann. pot durchzuführen. Insgesamt wurden im Zeitraum von rund Erfreulicherweise fand auch das Vorhaben, die Skulptur einer Woche über 140 Werke gesichtet und Zustandsproto­ Rebecca (1867) von Heinrich Max Imhof von einem externen, kolle erstellt. auf Skulpturen spezialisierten Restaurator reinigen und res- taurieren zu lassen, eine wohlwollende Förderin. Dadurch Konservierungs- und Verpackungskonzepte konnte das Werk nach Abschluss der Arbeiten in die Samm- Im Rahmen eines Praktikums hat Raphael Capaul unter lungspräsentation Böcklin begegnet im Hauptbau des Kunst- der Leitung von Annette Fritsch für die Installation von Gabriel museums Basel integriert werden. Orozco Working Table 1991 – 2006 ein umfassendes Verpa- Dank des grosszügigen Legats von Otto Buschor konnte ckungskonzept erarbeitet. Dabei musste er die verschiedene weiterhin eine 100%-Stelle in der Restaurierungsabteilung Materialität des aus 93 Werkteilen bestehenden Objekts be- finanziert werden. rücksichtigen. Bei Bedarf wurden zudem konservatorische / 41 Restaurierung Schriftgut, Graphik & Fotografie

Konservierung und Restaurierungen Microfading ist eine beschleunigte Methode zur Erfassung des Die Restaurierungsabteilung des Fachbereichs Kunst auf Schadenpotentials von Kunstwerken hinsichtlich ihrer Licht- Papier und Fotografie hat im Berichtsjahr 275 Werke konser- empfindlichkeit. Informationen zur Lichtechtheit eines Kunst- vatorisch und restauratorisch bearbeitet. Darunter befanden werkes sind ansonsten lediglich über die Kenntnisse der Ma- sich unter anderem Bestände von Rembrandt Harmensz. van terialzusammensetzung möglich. Rijn, Pablo Picasso, Käthe Kollwitz, William Kentridge und Walter De Maria. Des Weiteren wurden sämtliche Leihgaben auf Papier sowie Fotografien, welche im Zusammenhang mit Ausstellungen im Kunstmuseum Basel 2020 gezeigt wurden, konservatorisch betreut.

Sammlungspräsentationen und Ausstellungen Für die Sammlungspräsentationen Madonnenkinder. Kinderhilfe im Kunstmuseum Basel und Rembrandts Radierungen. Die Schenkungen Eberhard W. Kornfeld sowie die Ausstellungen The Incredible World of Photography. Sammlung Ruth und Peter Herzog und Lichtgestalten. Zeichnungen und Glasgemälde von Holbein bis Ringler wurden sämtliche Objekte auf Papier kon- servatorisch betreut.

Leihverkehr Im Jahr 2020 wurden 62 Leihgesuche für insgesamt 198 Werke bearbeitet, 150 Werke wurden bewilligt und für Untersuchung mittels MFT: Auf einer minimalen Testfläche (0,4 mm²) den Leihverkehr vorbereitet. erfolgt die spektroskopische Messung. (Rembrandt Harmensz. van Rijn, Christus predigend («La Petite Tombe»), Inv. X.1076)

Personal Im Sommer absolvierte Franziska Leidig, Masterstuden- Ziel ist es, mit dem Resultat genaue Aussagen über die tin an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stutt- Lichtbeständigkeit eines jeden Kunstwerkes zu formulieren. gart, ein dreimonatiges Praktikum in der Papierrestaurierung. Diese Daten dienen als Basis für eine künftige Ausstellungs- Richtlinie (Lichtmanagement) und werden im internationa- Forschung len Austausch mit Institutionen, die ebenfalls im Besitz eines Die Zeichnung von Pablo Picasso, Femme dans un fauteuil entsprechenden Gerätes sind, diskutiert. (11. März 1953), die durch die Schenkung der Christoph Merian Stiftung in die Sammlung eingegangen ist, wurde mithilfe optischer und strahlungstechnischer Analyseverfahren um- fassend auf ihre Materialität und Herstellungsweise unter- sucht und dokumentiert. Konservatorische Massnahmen am Objekt sowie eine Neuverglasung wurden durchgeführt. Für die Ausstellung Rembrandts Radierungen. Die Schen- kungen Eberhard W. Kornfeld wurden bei verschiedenen Werken die Wasserzeichen in Zusammenarbeit mit dem kunsttechno- logischen Labor der Hochschule der Künste Bern untersucht bzw. mittels Low Energy X-Rays sichtbar gemacht. Die Ergeb- nisse wurden in einer digitalen Präsentation aufgearbeitet, um dem Publikum den Erkenntnisgewinn, der aus solchen Untersuchungen gezogen werden kann, darzulegen. Koordinatenachse: Frank Stella Damascus Gate. Variation I, Im 2020 haben sich Chantal Schwendener und Caroline Inv. G 1981.2 Wyss-Illgen eingehend mit dem Microfading-Verfahren (MFT) 42 auseinandergesetzt und eine umfassende Testphase gestartet. Archiv – Ausstellung Madonnenkinder

Restaurierungsprojekt «Japanische Farbholzschnitte» Der diesjährige Präsentationsfokus der Reihe «Das Für die Erhaltung von 350 japanischen Farbholzschnit- Museum zum Sprechen bringen» zeigt anhand einer Ent- ten wurde durch die Frey-Clavel-Stiftung ein Restaurierungs- deckung innerhalb des reichhaltigen Archivmaterials des projekt mit einer Laufzeit vom 1. Juli 2018 bis 31. Dezember Kunstmuseums Basel eine bislang unerforschte Facette der 2020 finanziert. Alle Farbholzschnitte konnten im Zuge des Geschichte des Hauses. Mit dem Fokus setzen wir die Betrach- Projektes vom holzhaltigen Träger abgelöst und partiell tung von mikrogeschichtlichen Ereignissen fort, die das hu- ­trocken gereinigt werden. Rückseite Klebstoffreste wurden manitäre Engagement des Hauses vor Augen führen. Damit reduziert. Mit diesen Arbeiten wurde die Grundlage für eine rücken wir wiederholt das Museum als Ort gesellschaftlicher Ausstellung des Kupferstichkabinetts in den nächsten Jah- Teilhabe ins Licht. ren gelegt. — Kristin Bucher, Chantal Schwendener, Annegret Seger, Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt ermöglichte ­Caroline Wyss Illgen, Lina Wyss, Restauratorinnen für Schriftgut, Graphik zwischen 1953 und 1958 jährlich zwanzig Darmstädter Kin- und Fotografie dern einen vierwöchigen Erholungsaufenthalt in Davos. An- geregt wurde dies durch Margaret, Prinzessin von Hessen und bei Rhein (1913 – 1997). Die für den Aufenthalt jeweils neu zu bewilligenden Kredite bildeten ein Entgeld für die Leihgabe der Darmstädter Madonna (1526), einem Gemälde von Hans Holbein d. J. an das Kunstmuseum Basel.

Mit einem Skalpell werden vorsichtig die Ecken des japanischen Farbholzschnittes vom holzhaltigen Träger gelöst.

Abfahrt der Kinder aus Darmstadt, 1953

Das für Basel sehr bedeutende Werk aus dem damaligen Besitz der Prinzessin und des Prinzen von Hessen und bei Rhein wurde bereits 1947 dem Schutz des Kunstmuseums Basel anempfohlen und befand sich seitdem im Haus. Die so- genannten «Madonnenkinder» machten auf ihrer Reise von Darmstadt nach Davos regelmässig einen Zwischenstopp im Kunstmuseum, um das Gemälde zu sehen. Mit Dokumenten des eigenen Archivbestands sowie er- gänzenden Materialien entwickelte die Präsentation eine an- schauliche Darstellung der Geschichte der Madonnenkinder. Ergänzt wurde sie durch weitere Exkurse, etwa zum gefahrvol- len Schicksal des Bildes sowie zu institutionsgeschichtlichen, sammlungspolitischen und kunsthistorischen Aspekten. Wie schon bei unserer Präsentation zum Kinderhilfe-Basar von 1942 (2019) machte ein Album den Kern dieser Erzählung 43 sinnfällig – dieses Mal auch als visuelle Klammer über beide Bibliothek Graphikkabinette im Kunstmuseum Basel |Hauptbau. In die- sem Erinnerungs-Album, welches dem Kunstmuseum Basel 1954 von den dankbaren Madonnenkindern geschenkt wurde, Bedeutsam für die Bibliothek des Kunstmuseums berichten zwanzig Kinder auf insgesamt 33 Blättern mit Tex- Basel ist die Auflösung des alten Bibliotheksverbundes IDS ten und Zeichnungen von ihren Ferienerlebnissen in Davos. Basel/Bern und ihr Anschluss an die neu gegründete Swiss Der nur wenige Jahre früher entstandene Film von Victor Library Service Plattform (SLSP) des Schweizer Hochschulkon- Masero lässt diese Schilderungen nochmals über ein anderes sortiums. Unsere Bibliothek ist damit Teil eines grossen nati- Medium sehr anschaulich nachvollziehen. Der Wochenschau- onalen Bibliotheksnetzwerkes mit aktuell 470 Bibliotheken. bericht von 1960 über die grosse Holbein-Ausstellung im Das betreffende Rechercheportal swisscovery bündelt damit Kunstmuseum Basel zeigt am Schluss den Höhepunkt der nun nicht nur wissenschaftliche Informationen aus der ge- damaligen Ausstellung: die Darmstädter Madonna, die der samten Schweiz, sondern macht diese einfacher zugänglich katholische und antireformatorische Basler Bürgermeister und leichter auffindbar. Dieser innovative Schritt wird die Jakob Meyer zum Hasen bei Hans Holbein d. J. in Auftrag gab. digitale Weiterentwicklung des Bibliothekswesens in der In unserer Präsentation war sie in einer meisterhaften Kopie Schweiz vorantreiben und auch für unsere Bibliothek wichtige von Julius Grüder aus dem Jahr 1859 zu sehen. Impulse geben. Gleichwohl sie noch nicht am nationalen Kurierdienst von SLSP teilnimmt, so wird ihre Teilnahme schon mittelfristig dazu führen, dass ihr Spezialbestand auch schweizweit verfügbar sein und die systemische Bedeutung unserer Bibliothek auch auf nationaler Ebene fassbar wird. — Rainer Baum, Leiter Bibliothek und Archiv

Bibliothek Bestand • Gesamtbestand (physische Medieneinheiten, Stand 01/2021): 172 252 (Vorjahr 169 828)

Benutzung • Ausleih-Vorgänge: 29 570 (Vorjahr 37 874) • Aktive Benutzer/innen im Jahr: 1 513 (Vorjahr 1 669) • Neu eingetragene Benutzer/innen: 92 (Vorjahr 100) • Total Besuche (Recherche, Ausleihe und Lesesaal): 7 363 (Vorjahr 8 815)

Archiv Benutzung • Allgemeine externe Anfragen: 38 (Vorjahr 24) • Anfragen internationale Provenienzforschung: 30 (Vorjahr 15) • Anfragen hausinterne Forschung: 214 (Vorjahr 165)

Titelblatt des Albums von 1954

44 INSTITUTIONEN UND GREMIEN

45 Stiftung für das Kunstmuseum Basel Sobald es die Umstände zulassen, möchten wir wieder unsere vielfaltigen Anlässe wie die beliebten Führungen mit Stiftungsrat: Dr. Markus Altwegg*, Präsident, den Kurator*innen, die exklusiven Previews zu Ausstellungs- Catherine Hosang-Gobet*, Vize-Präsidentin, eröffnungen oder die Einblicke in die faszinierende Arbeit der Prof. Dr. Leonhard Burckhardt (ex officio), Restaurator*innen ermöglichen. Wir freuen uns schon jetzt Martin Böckli*, Mathis Büttiker*, Claudio Boller*, auf die geschätzten, vielseitigen Begegnungen. Besonders ge- Ulla Dreyfus-Best*, Bernhard B. Fischer*, schmerzt hat uns diesbezüglich der Ausfall des diesjährigen Christoph Gloor*, Andrea Grisard*, Donationsanlasses. Der exklusive Anlass ist für uns besonders Dr. Josef Helfenstein*, Matthias Schwarz*, Peter Sutter*, wichtig, um unseren Donator*innen und Sponsor*innen ganz Dr. Filippo Taddei*, Prof. Dr. Felix Uhlmann*, herzlich für ihr treues Engagement zu danken. Mit einer Weih- Stephan Werthmüller*. Die mit * bezeichneten nachtsvideobotschaft zum Jahresende haben wir versucht, Mitglieder bilden das Fundraising-Komitee. dies ein klein wenig wiedergutzumachen und haben unseren diesjährigen Dank auf ungewöhnlichem Wege ausgespro- Die Stiftung für das Kunstmuseum Basel verfolgt das Ziel, das chen. Für das neue Jahr hoffen wir, wieder mit allen unseren Kunstmuseum Basel zu unterstützen durch die Bereitstellung Unterstützer*innen persönlich und in einer geselligen, gros- von Mitteln für den Erwerb von Kunstwerken, die Finanzie- sen Runde anstossen zu dürfen. rung von Ausstellungen, die Restaurierung von Kunstwerken Auch wenn die Tore des Kunstmuseums leider aktuell sowie für die Bibliothek und andere wichtige Aktivitäten des wieder geschlossen sind, arbeiten die Kurator*innen sowie Museums. das ganze Museumsteam hinter den Kulissen mit Hochdruck Die Stiftungsratssitzung fand am 22. Juni 2020 statt. Der am neuen Programm. Grossartige und vielseitige Aussstel- Ausschuss des Stiftungsrates trat einmal zusammen und das lungsprojekte erwarten Sie im neuen Jahr. Lassen Sie sich Fundraising-Komitee traf sich zu fünf Sitzungen. überraschen. Ein aussergewöhnliches und für alle schwieriges Jahr hat Die inzwischen gut eingespielte Geschäftsleitung des seinen Abschluss gefunden. Die Corona-Krise hat die ganze Kunstmuseums ist nach einem aufwendigen Findungspro- Welt durchgerüttelt und geltende Regeln ausser Kraft gesetzt. zess daran, neue Wege zu beschreiten, um mit aussergewöhn- Eine Herausforderung sondergleichen, auch für unsere lichen Ideen das Museum in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Stiftung. Mit wenigen Ausnahmen mussten wir schweren Her- Die Stiftung für das Kunstmuseum wird alle ihre Kräfte bün- zens fast alle Veranstaltungen im Jahresprogramm absagen. deln, um sie bei der Umsetzung ihrer Pläne weiterhin tatkräftig Im Berichtsjahr haben wir, entgegen allen Erwartungen, zu unterstützen. einmal mehr unser Ziel erreicht, die Finanzierung aller Sonder- In diesem Jahr waren wir besonders tief beeindruckt vom und Wechselausstellungen des Museums erfolgreich sicherzu- grossen Engagement der privaten Gönner*innen, Firmen und stellen. Mit grossem Erfolg und dank grosszügigem Sponsoring Stiftungen. Ihnen allen gebührt unser herzlichster Dank für diverser Stiftungen konnten auch weitere Digitalisierungspro- ihre treue Unterstützung! — Dr. Markus Altwegg Präsident der Stiftung jekte für die umfangreiche Sammlung des Kupferstichkabi- für das Kunstmuseum Basel. netts sowie für die Provenienzforschung fortgeführt oder neu (Anm. d. Red.: Dieser Text wurde während der Corona-bedingten begonnen werden. Auch die renommierte Sammlung wurde Schliessung des Museums im Januar 2021 verfasst.) mit unserer Unterstützung durch zahlreiche Werke internatio- nal bekannter Künstler*innen bereichert. Des Weiteren wurde mit Hilfe der Stiftung eine für die Arbeit der Restaurator*innen essentiell wichtige neue Infrarotkamera angeschafft. Mehr denn je möchten wir an dieser Stelle betonen, dass all dies ohne unsere äusserst noblen Donator*innen und Kunstkommission Sponsor*innen nicht möglich gewesen wäre. Der einzigartige und unglaublich starke Rückhalt, den wir Prof. Dr. Felix Uhlmann, Präsident, Prof. Dr. Ralph Ubl, in diesen schwierigen Zeiten erfahren durften, hat uns über- Vizepräsident, Dr. Markus Altwegg, Silvia Bächli, wältigt. Obwohl das Museum zeitweise geschlossen und unser Prof. Dr. Andreas Beyer, Prof. Dr. Ute Holl, Programm stark reduziert war, haben die meisten privaten Pierre de Meuron, Claudia Müller, Dr. h.c. Maja Oeri, Förder*innen, darunter auffallend viele Stiftungen, wie auch Dr. Heinrich A. Vischer (Member at Large) sämtliche Sponsor*innen ihr finanzielles Engagement weiter- geführt oder gar erhöht. Trotz widriger Umstände ist es uns Die Kunstkommission begleitet, berät und unterstützt die sogar gelungen, zahlreiche neue Donator*innen zu gewinnen. Direktion des Kunstmuseums Basel in der Erfüllung ihres 46 Wir können darum mit Zuversicht auf das neue Jahr blicken. kulturellen und wissenschaftlichen Auftrags. Für einzelne, gesetzlich definierte Aufgaben verfügt die Kunstkommission Administration aktiv unterstützt und beraten. Dies gilt nicht über Beschlusskompetenz. Sie stellt den Antrag für die Wahl zuletzt für die Auswirkungen der Pandemie auf das Muse- des Direktors resp. der Direktorin. Von Gesetzes wegen sind die um. — Prof. Dr. Felix Uhlmann, Präsident der Kunstkommission Beschlussfassungen über Ankäufe, die Annahme von Schen- kungen und die Genehmigung von Leihgaben an Dritte die wichtigsten Geschäfte. Diese werden vom Direktor und seinem Stab nach Massgabe des ICOM (International Council of Muse- ums) «Code of Conduct for Museums» vorbereitet. Wo dies an- gezeigt ist, ordnen die Direktion und die Kunstkommission Freunde des Kunstmuseums Basel Provenienzrecherchen an. Im Berichtsjahr hielt die Kunstkommission vier Sitzun- Liebe Freundinnen und Freunde gen ab, die letzte Sitzung im Jahr wohl zum ersten Mal in der des Kunstmuseums Basel Geschichte der Kommission in einem elektronischen For- Das Thema ist auch in diesem Rückblick nicht zu mat. Die Kommission nahm bedeutende Schenkungen an, umgehen: Corona hat die Tätigkeiten der Freunde des Kunst- welche die Öffentliche Kunstsammlung Basel (ÖKB) in allen museums wie diejenige vieler anderer Vereine im Jahre 2020 Bereichen alte Meister, klassische Moderne und Gegenwarts- massgeblich geprägt. Viele Anlässe konnten nicht stattfinden: kunst ausgezeichnet ergänzen. Die Kunstkommission dankt Ein Familiensonntag, das Wochenende der Graphik und Kin- auch an dieser Stelle allen Personen, die das Museum unter- dervernissagen, welche alle von den Freunden namhaft geför- stützen. dert werden, fielen aus, manche – nicht alle – Reisen mussten Mit den Erben von Curt Glaser konnten im Berichtsjahr abgesagt werden, kein Neumitgliederapéro konnte durchge- die Verhandlungen über eine faire und gerechte Lösung im führt werden. Die Aufzählung ist nicht wirklich ermunternd. Sinne der «Washington Principles» erfolgreich abgeschlossen Die Aktivitäten unseres Vereins folgten zwangsläufig (und werden. Die Erben hatten im Jahre 2017 ein Restitutionsbe- richtigerweise!) den Vorgaben der Anti-Corona-Massnahmen gehren gestellt bzw. erneuert. Grundlage der Gespräche bil- der Politik. Immerhin: Einiges konnte nichtsdestotrotz abge- dete ein Bericht über die entsprechenden Ankäufe des Kunst- halten werden und Museum und Geschäftsführung bemühten museums Basel im Jahre 1933, den Kunstkommission und sich, den Mitgliedern ein Programm im Rahmen des Mögli- Kunstmuseum gemeinsam erarbeitet haben. Dieser Bericht chen zu bieten. So trugen mehrere Persönlichkeiten Gedan- ist nach Abschluss der Verhandlungen veröffentlicht und auf ken zu ihrem Lieblingsbild in der Sammlung vor, Reisen nach der Internetseite des Museums zugänglich. Das Kunstmuse- Freiburg i. Br., Frankfurt oder Luzern erfreuten die Teilneh- um hofft, mit der Veröffentlichung des Berichts einen Beitrag menden, Gönneranlässe führten zu spannenden und sehr un- zur Aufarbeitung anderer Fälle leisten zu können. Die Rück- terschiedlichen Sammlungen. meldungen aus der Fachwelt sind für die weitere Arbeit des Speziell möchte ich freilich die Kunsttage Basel hervorhe- Museums wertvoll. ben, welche vom 17. bis 20. September auf Anregung durch Im Berichtsjahr hat das Museum seine Diskussionen wei- und unter entscheidender Beteiligung von Vorstandsmitglie- tergeführt, ob gewisse Schenkungen aus ethischen Gründen dern und der Geschäftsführerin der Freunde über die Bühne als problematisch empfunden werden und deswegen zurück- gingen. An diesem verlängerten Wochenende fanden sich zuweisen sind. Angestrebt wird eine enge Abstimmung von Museen, Galerien, Vereine, die Kunsthalle Basel, Künstler*in- Museum, Kommission und Stiftung. Inhaltlich orientiert sich nen, die Art Basel, Sponsor*innen und die Regierungen von das Museum an internationalen Vorgaben, wird aber eine ei- Stadt und Land zu einem gemeinsamen enormen Effort zu- gene Praxis entwickeln müssen. Das Kunstmuseum anerkennt sammen, der mit grossem Erfolg die Vielfalt und Vitalität des seine Verantwortung als öffentliche Institution. Gleichzeitig Basler Kunstlebens vor Augen führte. Der in kürzester Zeit aus darf das Kunstmuseum kontroversen Fragen nicht auswei- dem fruchtbaren Boden der hiesigen Kunstszene gestampfte chen. Im Gegenteil: Ethische Verantwortung ist nicht ängst­ Anlass, der als Kompensation zu den diversen Ausfällen wäh- liche Zurückhaltung. rend des Coronajahres gedacht war, stiess auf so viel Anklang, Über die Präsidenten der anderen staatlichen Museen dass er wenn immer möglich auch im Folgejahr wieder statt- des Kanton Basel-Stadt hat sich die Kunstkommission zu den finden soll. Vielen Dank allen Beteiligten, welche diese Riesen- vorgeschlagenen Änderungen des Museumsgesetzes geäus- kiste so kompetent und rasch organisierten! sert. Die Kunstkommission begrüsst die durch die Revision Für das Leben und die Ausrichtung des Vereins war freilich ausgelöste Diskussion. Eine Klärung der Zuständigkeiten im die Festlegung einer neuen Strategie ebenso wichtig. Der Vor- Lichte der Autonomie des Museums ist wünschenswert. stand hat sich an einer Klausur und mehreren Folgesitzungen Im Übrigen haben Mitglieder der Kunstkommission darauf verständigt, die Tätigkeit des Vereins im Wesentlichen das Museum in künstlerischen Belangen und Fragen der auf die Vermittlung von Sammlung und Ausstellungen des 47 Museums zu konzentrieren. Wir sehen unsere Aufgabe und Stiftung Im Obersteg auch unsere Eignung in erster Linie darin, dem Publikum, also sowohl und primär unseren Mitgliedern als auch weiteren Mitglieder des Stiftungsrats Kreisen, die Feinheiten, Eigenarten und Qualitäten der Werke Dr. Matthias Hagemann (Präsident), Dr. Ruth Ludwig- und Präsentationen des Kunstmuseums näherzubringen. Da- Hagemann (Vizepräsidentin), Dr. Hans Furer (Geschäftsführer), neben kann aber gelegentlich durchaus auch ein Ankauf un- Dr. Josef Helfenstein, Toni Stooss, Roland Wetzel, Kuratorin: terstützt werden, wie 2019 mit einem Werk von William Ken- Henriette Mentha tridge und letztes Jahr mit einr filmischen Arbeit Rémy Zauggs geschehen. Diese gewiss nicht völlig neue und naheliegende Sitzungen Ausrichtung schafft Klarheit für die Zusammenarbeit zwi- 2. Juni, 10. September, 18. November 2020. schen Museum und Verein, zeigt allen Interessierten, wohin sich letzterer bewegen will, und gibt nicht zuletzt dem Vor- stand Leitlinien an die Hand, an denen er sich bei seinen Ent- scheiden orientieren kann. Zu den handfesten Auskünften: Der Mitgliederbestand ist auf erfreulich hohem Stand konstant, die Finanzen sind trotz Erschwernissen und einem Rückgang der Reisen ausge- glichen.

Der Vorstand der Freunde des Kunstmuseums besteht unverän- dert aus Leonhard Burckhardt (Präsident), Dominique Jehle (Vizepräsidentin), Hans Furer (Kassier), Andres Gruner, Andreas Guth, Carlo Knöll, Daniel Kurjakovic´, Stephanie Mu- menthaler-Grisard, Barbara Schneider, Luca Selva und Matth- ias Zehnder sowie ex officio dem Direktor des Kunstmuseums, Josef Helfenstein. Die Geschäftsführung besorgt Petra Sigg. Der Vorstand traf sich 2020 dreimal, um die laufenden Ge- Cuno Amiet, Studie zu «Zwei Mädchenakte», schäfte zu erledigen. Am 27. Januar entwickelte er in einer 1910, Öl auf Leinwand, 98 × 91 cm, Im 1008 Klausursitzung eine neue Strategie für den Verein. Die Mit- gliederversammlung fand am 31. August statt. — Leonhard Neuankäufe: Burckhardt, Präsident der Freunde des Kunstmuseums Basel Das Sujet von zwei Mädchenakten erscheint bei Cuno Amiet erstmals 1905 im symbolistischen Motiv der Gelben Mädchen. In den folgenden Jahren bis 1910 greift er das The- ma mehrmals auf. Das vorliegende Gemälde Studie zu «Zwei Mädchenakte» zeigt die beiden Pflegetöchter Greti Adam und Lydia Friedli in Amiets Atelier auf der Oschwand. An der Rück- wand stehen vier seiner Gemälde. Im Laufe der Entwicklung von 1905 bis 1910 bildete sich in den Figuren immer stärker der Porträtcharakter heraus, sodass wir nun eine private Sze- ne mit identifizierbaren Personen aus Amiets Umfeld sehen. Das Sujet wurde in einer zweiten, definitiven Fassung gemalt, die sich im Musée d’Art et d’Histoire in Genf befindet.Die Kin- der sind in sehr ähnlicher Haltung gezeigt, jedoch rückte der Maler in der Genfer Fassung etwas näher an sie heran. Inter- essant ist der Zusatz im Titel der Genfer Fassung: «Intérieur mit Bildern von Van Gogh», der auf eine der zwei Kopien, die Amiet nach van Goghs Gemälde Les deux enfants schuf, an- spielt. Auf der Studie der Sammlung Im Obersteg erscheint besagte Kopie etwas undeutlich und teils verdeckt durch die stehende Greti. Die Referenz an den holländischen Meister wird jedoch in den parallelen, schraffurartigen Strichen deut- 48 lich. Gabriele Münter, die langjährige Lebenspartnerin Was- Ausstellung befragte die Basler Privatsammlung der klassi- sily Kandinskys, verbrachte mit diesem mehrere Sommer in schen Moderne nach übergreifenden Themen und Bezügen: Murnau (Bayern), wo sie eine kleine Villa am Rande der Ort- Zur Rezeption von Marc Chagalls Frühwerk in Basel, zur Ent- schaft besass. Hier traf sich das Künstlerpaar mit Alexej von deckung Chaïm Soutines in Paris oder zur Rolle Karl Im Ober- Jawlensky und Marianne von Werefkin zu gemeinsamen Mal- stegs für die Schicksalsjahre Alexej von Jawlenskys während aufenthalten. Die Künstler*innen entwickelten einen neuen, des Zweiten Weltkriegs. Ausgewählte Leihgaben aus öffentli- von leuchtenden Farben und einfachen Formen geprägten ex- chem und privatem Besitz akzentuierten die Themen und er- pressiven Malstil. Sie wurden dabei von der lokalen Volkskunst innerten an bedeutende Werke, die einst dem Sammler gehör- inspiriert. Besonders die Murnauer Hinterglasmalerei stiess ten, von ihm aber wieder abgetreten wurden. Sensationell und auf ihr reges Interesse. Münter und Kandinsky sammelten die- einmalig war die Leihgabe von Pablo Picassos Arlequin assis se Kunstobjekte und übten sich selber in der Technik. Dame (1923). Das klassizistische Meisterwerk musste 1969, nach und Junge (Abb. S. 13) ist, weil ein persönliches Sujet zeigend, dem Tod Karl Im Oberstegs, verkauft werden. Es kam in eine ein einzigartiges Beispiel von Münters Hinterglasmalerei. Dar- bedeutende Privatsammlung und tauchte seither nie mehr gestellt ist Andreas Jawlensky, Alexej von Jawlenskys und Hele- in der Öffentlichkeit auf. Erstmals war es nun nach 50 Jahren ne Nesnakomoffs Sohn, mit nimbusartiger Kopfbedeckung wieder im Kontext der Sammlung Im Obersteg zu sehen, na- neben einer Frau sitzend (eventuell Helene oder Gabriele Mün- türlich begleitet von seinem Geschwisterbild, dem Basler ter selbst) und umgeben von üppigen Blütenmotiven. Die in­ Arlequin assis. Die Harlekine stehen für Picassos Vormachtstel- time Szene wird eingefasst von einem buntbemalten Rahmen, lung in der Entwicklung der Kunst nach dem ersten Weltkrieg, der möglicherweise auch aus der Hand der Künstlerin stammt. die man als «Retour à l’ordre» bezeichnete. Im Schaffen des Die Miniatur in bestem Erhaltungszustand ist eine bedeutende Spaniers ist die Figur aus der Commedia dell’Arte omniprä- Erweiterung der Murnauer Werke der Sammlung Im Obersteg. sent und gleichsam Sinnbild für Picassos künstlerische Wan- delbarkeit. Marc Chagalls drei Bildnissen von Juden der Sammlung Im Obersteg wurde erstmals eine vom Künstler 1923 gemalte Replik des Juden in Schwarz-Weiss der Galleria Internazionale d’Arte Moderna Ca’Pesaro in Venedig gegenübergestellt. Die eindrücklich gezeigte Breite von Alexej von Jawlenskys Schaffen spannte einen Bogen von den expressionistischen Porträts bis zu den vergeistigten, abstrakten Köpfen mit ge- schlossenen Augen, die keine individuellen Merkmale mehr aufweisen, sondern der Darstellung von Überpersönlichem dienen. Karl und Marianne Im Obersteg-Buess’ Lebensgeschichte präsentierte sich in reichem dokumentarischen Material und Fotografien der verschiedenen Wohnungen des Paares. Pablo Picasso, Arlequin Assis (1923); links: Privatbesitz, rechts: Die Stiftung Im Obersteg finanzierte die Herausgabe Kunstmuseum Basel, Inv. G 1967.9 eines reich bebilderten, kompakten Sammlungsführers. Des Weiteren wurde ein virtueller Rundgang durch die Ausstel- lungsräume realisiert, der einen Besuch der Schau von zuhause Sonderausstellung im Kunstmuseum Basel (Neubau) aus möglich machte. Picasso, Chagall, Jawlensky. Meisterwerke der Wegen Corona-bedingter mehrwöchiger Schliessung war Sammlung Im Obersteg die Ausstellung vom 21.7. – 27.9 in reduziertem Umfang im Zwi- 22. Februar – 24. Mai 2020 (verlängert bis 21. Juni 2020). schengeschoss in den Räumen des Kupferstichkabinetts zu Kuratiert von Henriette Mentha sehen. — Henriette Mentha, Kuratorin Stiftung Im Obersteg Ausstellungsassistenz: Robert Knöll Die Stiftung Im Obersteg unterstützte die Ausstellung mit einem bedeutenden Betrag.

Das übergeordnete Thema galt dem Dialog der Samm- lung Im Obersteg mit jener des Kunstmuseums Basel. So wur- de dem grossen Engagement Karl Im Oberstegs als Mitglied der Kunstkommission des Museums Rechnung getragen. Die 49 Emanuel Hoffmann-Stiftung Khedoori (*1964) zusammen mit vier ihrer Ölgemälde Untitled (mountains 2) und Untitled (purple river) (beide 2011 – 2012) Dem Stiftungsrat gehörten im Berichtsjahr an: sowie Untitled (hole) (2013) und Untitled (tile) (2014). Die 2016 Dr. h.c. Maja Oeri, Präsidentin, Maja Hoffmann, entstandene Skulpturengruppe Puppen der deutschen Künst- Vizepräsidentin, Charles Esche lerin Katharina Fritsch (*1956) wurde begleitet von ihren zwei Ex officio: Dr. Josef Helfenstein, Dr. Felix Uhlmann grafischen Arbeiten 2. Zeitungsillustration («Ein schrecklicher Der Stiftungsrat trat im Berichtsjahr zu keiner Sturz») und 3. Zeitungsillustration («Im New-Yorker Damen- Sitzung zusammen. Opium-Club») (beide 2007); daneben waren die 2010 und 2013 erworbenen Farbfotografien Boy Falls from Tree (2010), Mono- 40 Jahre Kunstmuseum Basel | Gegenwart logue (2013) und Summer Afternoons (2013) des Kanadiers Jeff Emanuel Hoffmann-Stiftung wurde 1933 von Maja Hoff- Wall (*1946) zu sehen. Gezeigt wurde ausserdem die Gemäl- mann-Stehlin mit der Idee gegründet, zeitgenössische Kunst deserie Lección de Música (1994 – 2000) des in Mexico lebenden für die Öffentlichkeit zu sammeln und sichtbar zu machen. Im Belgiers Francis Alÿs (*1959). Laufe ihrer Geschichte stellte sich die Stiftung immer wieder Die Ausstellungsreihe Continuously Contemporary. Neue selbstkritisch die Frage nach der Umsetzbarkeit dieses Anlie- Werke aus der Emanuel Hoffmann-Stiftung soll der ursprüngli- gens und suchte nach Möglichkeiten: So schloss sie 1941 einen chen Funktion der Stiftung nachkommen: das öffentliche Depositumsvertrag mit der Öffentlichen Kunstsammlung Sichtbarmachen zeitgenössischer Kunst. Die aktuelle, durch Basel, um die Sammlung der Öffentlichkeit langfristig zu- Covid-19 ausgelöste Lage wirkte sich auch auf die Umsetzung gänglich zu machen. Weiter initiierte die Stifterin den Bau des der Ausstellungspläne im Berichtsjahr aus und wird noch das 1980 errichteten, heutigen Kunstmuseum Basel | Gegenwart, kommende Jahr tangieren. Die mit der Pandemie einherge- um auch jüngste Erwerbungen, die aufgrund ihrer Grösse und henden Einschränkungen haben das Ausstellungsprojekt so- Komplexität im bestehenden Museumsbau immer schwieri- wie die dazu geplanten Veranstaltungen stark beeinträchtigt. ger zu präsentieren waren, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dank einer Schenkung von Maja Hoffmann-Stehlin, Der Fonds für künstlerische Aktivitäten im Museum für Ge- ihrer Familie und der Emanuel Hoffmann-Stiftung konnte der genwartskunst der Emanuel Hoffmann-Stiftung und der Museumsbau 1980 realisiert werden. Damit wurde das erste Christoph Merian Stiftung hat im Berichtsjahr namhafte Museum in Europa eröffnet, welches explizit der Gegenwarts- Beiträge an die Ausstellungen Circular Flow. Zur Ökonomie kunst gewidmet ist. Im Berichtsjahr wurde das 40-jährige der Ungleichheit (7.12.2019 – 19.7.2020), Continuously Con- Bestehen des Hauses gefeiert. Dieses Jubiläum wurde zum temporary. Neue Werke aus der Emanuel Hoffmann-Stiftung Anlass genommen, die Stiftung und ihre neuesten Bestände (5.9.2020 – 10.1.2021) und Isa Genzken. Werke von 1973 bis 1983 mit einer dreiteiligen Sammlungsausstellung zu würdigen: (5.9.2020 – 24.1.2021) im Kunstmuseum Basel | Gegenwart Continuously Contemporary. Neue Werke aus der Emanuel ausgerichtet. Hoffmann-Stiftung, 1. Teil: 5.9.2020 – 10.1.2021. — Maja Oeri, Präsidentin der Emanuel Hoffmann-Stiftung Die Ausstellung zeigt mit einer Auswahl grossformatiger Arbeiten und Werkgruppen neue Arbeiten aus der Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung. Der Fokus liegt auf Werken, deren Präsentation besondere räumliche Anforderungen stellt und die zu diesem Zeitpunkt nur selten oder in manchen Fällen noch nie im Kunstmuseum Basel zu sehen waren. Die Sammlungspräsentation findet in drei Teilen statt, die auf­ einanderfolgend 2020 und 2021 im Kunstmuseum Basel | Ge- genwart gezeigt werden. Den Auftakt machten Werkgruppen von fünf Künstlerin- nen und Künstlern, mit denen die Emanuel Hoffmann- Stiftung schon lange verbunden ist: Dazu gehören die drei Videoinstallationen Boom (1996), The Stack (2002) und Oil workers (from the Shell company of Nigeria) returning home from work, caught in torrential rain (2013) des Belgiers David Claerbout (*1969), die alle drei zum ersten Mal im Kunst- museum Basel gezeigt werden konnten; weiter eine Gruppe von fünf grossformatigen, gemalten und mit Wachs bearbei- 50 teten Zeichnungen der australischen Künstlerin Toba Toba Khedoori, Untitled (purple river), 2011 – 2012, Öl auf Leinwand, 93 × 136.8 cm, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Geschenk der Präsidentin 2012, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel

Katharina Fritsch, 2. Zeitungsillustration («Ein schrecklicher Sturz»), 2007, Siebdruck, Acrylfarbe auf Kunststoff, 200 × 137 cm, Ed. 2/3, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Geschenk der Präsidentin 2009, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel

Toba Khedoori, Untitled (tile), 2014, Öl auf Leinwand, 60.3 × 95.6 cm, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel

Blick in die Ausstellung mit Werken von Katharina Fritsch (Puppen, 2016 und 2. Zeitungsillustration («Ein schrecklicher Sturz»), 2007), Continuously Contemporary. Neue Werke aus der Emanuel Hoffmann-Stiftung, Kunstmuseum Basel | Gegenwart, 5. September 2020 bis 10. Januar 2021. Alle Werke: Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel 51 Francis Alÿs, Untitled (Lección de Música), 1994 – 2000, Bleistift und Öl auf Transparentpapier, Klebeband, 22.7 × 38.2 cm, Emanuel Blick in die Ausstellung mit einem Werk von Hoffmann-Stiftung, Geschenk des Künstlers 2006, Depositum in der David Claerbout (Oil workers [from the Shell company Öffentlichen Kunstsammlung Basel, Foto: Tom Bisig, Basel of Nigeria] returning home from work, caught in torrential rain, 2013), Continuously Contemporary. Neue Werke aus der Emanuel Hoffmann-Stiftung, Kunstmuseum Basel | Gegenwart, 5. September 2020 bis 10. Januar 2021. Alle Werke: Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel

Jeff Wall, Boy Falls from Tree, 2010, Farbfotografie, 226 × 305.5 cm, Ed. 2/2 + 1 AP, Emanuel Hoffmann-Stiftung, 52 Geschenk der Präsidentin 2012, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel ALLGEMEINES

53 Hauptdonator*innen Donator*innen und Dauerleih- • Alberto Giacometti-Stiftung geber*innen • Christine Gisler-Im Hof • Kanton Basel-Stadt • Thomas Glanzmann GmbH • Hans Arp • Anonymer Freund des • Christoph B. und Rita Gloor • Marguerite Arp-Hagenbach Kupferstichkabinetts • Dr. Urs Gloor • Samuel Birmann / Birmann-Fonds • Dr. Markus und Simone Altwegg • Dorette Gloor-Krayer • Prof. J.J. Bachofen-Burckhardt- • Balima Stiftung • Dr. Klaus Gmür Stiftung • Bank Julius Bär & Co. AG • Ernst Göhner Stiftung • Dr. h.c. Richard Doetsch-Benziger • Basellandschaftliche Zeitung • Andrea Grisard • Museum Faesch • Basler Kantonalbank • Annetta Grisard-Schrafl • Max Geldner / Max Geldner- • Prof. Dres. Hans-Rudolf und • Dominique Grisard Stiftung Regula Baumgartner • Mireille Gros • Dr. h.c. Robert und Martha • Dr. Simon Baur, Basel • Nadia Guth Biasini von Hirsch • Frédéric und Christine Bodin • Dr. Katia Guth-Dreyfus • Emanuel Hoffmann-Stiftung • Fritz Kummer, Bonstetten • E. Gutzwiller & Cie Banquiers • Jasper Johns • Maja Bottoni • Dr. Berthold und Angelika Hänel • Dr. h.c. Raoul La Roche • Marcelle Brenner, • HB&P Treuhand AG • Laurenz-Stiftung Brenner Revocable Trust • HEIVISCH • Emilie Linder • Marischa Burckhardt • Dres. h.c. Ruth und Peter Herzog • Christoph Merian Stiftung • Burckhardt + Partner AG • Berta Hess-Cohn-Stiftung • Nationale Suisse • Karl August Burckhardt- • HIAG Immobilien Schweiz AG • Dr. h.c. Maja Oeri Koechlin-Fonds • Alexandra Hippe • Pablo Picasso • Mathis Büttiker • Maja Hoffmann • Maja Sacher-Stehlin • Oliver und Dr. Helene Denzler • Dr. h.c. Hans und Marlis Holenweg- • Stiftung für das Kunstmuseum • Dia Art Foundation Biedert Basel • Isaac Dreyfus-Bernheim Stiftung • Catherine und Dr. Markus Hosang • Stiftung Patronatskomitee • Ulla Dreyfus-Best • Helga Huber Basler Kunstmuseen • Eckenstein-Geigy-Stiftung • Cécile Hummel, • Anne-Marie und Ernst Vischer- • Toni Eglin • Hüni-Michel-Stiftung Wadler • Einwohnergemeinde • Ingro Finanz AG • Hans Von der Mühll der Stadt Basel • Intercity Zürich AG • Marie-Anne Escher • Georg Kähny • Dr. Dieter und Suzanne Ettlin • Karl und Luise Nicolai-Stiftung Partner • Fasnachtsgesellschaft Basler • Dr. Katharina Katz Bebbi Basel • Gottfried Keller-Stiftung • Credit Suisse (Schweiz) AG • Nadine Fecht • Georges und Mirjam Kinzel- • Prof. Dr. Albert und Irmgard Schwarz R. Fischli • Hildegard Kirchbach-Schmidt Sponsoren • Prof. Dr. Edgar und Helene Fluri • Verena Knecht • Dr. Petra Flury-Schmitt • Marie-Jenny und Eckhardt • Fonds für künstlerische • Peter und Simone Forcart- Koch-Burckhardt Aktivitäten im Museum für Staehelin • Dr. Dieter Koepplin Gegenwartskunst der • Dr. Vincent C. Frank-Steiner • Dr. h.c. Eberhard W. Kornfeld Emanuel Hoffmann-Stiftung und • Franke Stiftung • Fritz Kummer, Bonstetten der Christoph Merian Stiftung • Freiwillige Akademische • Galerie Kornfeld, Bern • BLKB Gesellschaft • A. Michael und Ursula La Roche • Bundesamt für Kultur BAK • Freiwilliger Museumsverein Basel • Dorothée und François • Helvetia Versicherungen • Freunde des Kunstmuseums Basel M. Labhardt-Miescher • KPMG AG • Frey-Clavel-Stiftung • Frau Erich Lederer-von Jacobs • L. + Th. La Roche-Stiftung • Erika + Otto Friedrich, Basel • Dr. Charles Leuthart • Novartis International AG • Theaster Gates • Jeanne et Edmond Lévy-Ditisheim 54 • Trafina Privatbank AG • Renato Ghidini • Ruth und Alex Locher-Gloor • LGT (Bank) Schweiz AG • Heinrich Sarasin-Koechlin • Miklos von Bartha und Ada • Jeanne und Hanspeter • Dr. Hans-Peter und Marianne von Tscharner Lüdin-Geiger Schär-Ernst • Eckbert von Bohlen und Halbach • Peter und Irene Ludwig Stiftung • Daniel und Monika Schenk • Dr. Rainer und Vera von • Dr. Christoph Lusser und • Rudolph und Dorothée Schiesser Falkenstein Prisca Stüdi Lusser • Pierrette Schlettwein • Werner von Mutzenbecher • Paul Maenz • Werner M. Schumacher • Annina von Planta • Manor AG • Karl und Margrith Schaub- • Marie-Christine Wackernagel- • Galerie Meyer Riegger, Berlin Tschudin-Stiftung Burckhardt • Rainer Michael Mason, Genf • Scheidegger-Thommen-Stiftung • Stephan Werthmüller • MCH Group AG • Depositum Schlemmer • Familie Wortmann • Beatrice Massart-von Waldkirch • Prof. Dr. Beat Schönenberger • Peter A. Zahn-Burckhardt • Pieter und Marina Meijer-von • Hanspeter Schulthess-Oeri-Fonds • Prof. Dr. Iris Zschokke-Gränacher Tscharner • René und Heidi Schweizer • Dr. August Meyer • Sigrid Schwarz von Spreckelsen anonyme Donator*innen und • Dr. Franz Meyer • Sigrid Katharina Schwarz Dauerleihgeber*innen • Rudolf und Berthy Meyer-Föllmi • Senft AG • Dr. Peter und Franziska • Alex Silber Mosimann • Aldo Solari • Hans und Renée Müller- • Ruth Speiser-Bär Meylan Stiftung • Wilfrid und Katharina Steib • Oskar und Annie Müller-Widmann • Stiftung für Graphische Kunst in • Ernst und Maria Elisabeth der Schweiz Mumenthaler-Fischer • Stiftung Im Obersteg • Galerie Neugerriemschneider, • Stiftung zur Förderung Berlin niederländischer Kunst in Basel • Annalee Newman • Sammlung Arthur Stoll • Paul Nyffeler • Dr. Marie-Louise Stamm • Hans Jakob Oeri-Fonds • Ludwig Stocker • Vera und Jakob Oeri • Dr. Thomas M. Stoll • Permamed AG • Dr. h.c. Thomas Straumann • Petzold-Müller-Stiftung • Claire Sturzenegger-Jeanfavre • Cristina und Daniel Pfirter- Stiftung Leuzinger • Sulger-Stiftung • PricewaterhouseCoopers • Peter Suter, Basel • Bérengère Primat • Peter und Adelaide Sutter • Stefan Puttaert und Gerhard Lips • Syngenta Crop Protection AG • Dr. Francis Raas • Marie-Christine Taugwalder • Willi und Edith Raeber • The Lili-Charlotte Sarnoff • Prof. Dr. Hartmut und Betty Revocable Trust Raguse-Stauffer • Theresa Tschopp-Janssen • Olga Reinhart-Schwarzenbach • UBS Switzerland AG • Catherine Reinau-Krayer • Verein zur Erhaltung des • Maja Rieder Fotoarchivs Jeck • Alfred Richterich • Viollier AG • Dr. Lukas und Vreni Richterich • Anthony Guy Vischer • Rosenmund Haustechnik AG • Anne-Marie Vischer-Burckhardt • Esther Roth-Cueni • Prof. Dr. Dr. h.c. Frank Vischer • Arnold Rüdlinger-Fonds, FAG • Danh Vo • H. P. Rüesch, Basel • Margareta von Bartha und • Erbengemeinschaft Stefan von Bartha Dr. Beat Sarasin-Heusser 55 Besucherzahlen Kunstmuseum Basel Gegenwart | Neubau | Hauptbau

Besucherzahlen 2020 Öffentliche Führungen 2020 (unter Lock-down wegen der pandemischen Massnahmen) 2020 2019 keine Führungen und Veranstaltungen vom Total Besucher*innen 151 762 16.3. – 12.5.21 und 13.12. – 31.12.20 265 981 10 Kurator*innenführungen Sammlung 49 905 61 Führungen in den Sonderausstellungen

86 398 44 Führungen in der Sammlung inkl. Wechselausstellungen Sonderausstellungen 94 404 39 Workshops (Kinderworkshops, Familien- 170 341 workshops, Urban Vision Research Group, Living Archive, offenes Atelier, Afterwork Bibliothek, 7453 (davon 100*) Drawing, Kindervernissage, Lehrerweiter- * Studienraum bildung, Zoom-Workshop etc.) Kupferstichkabinett 9240 (davon 426*) 19 Veranstaltungen (Lesungen, Vorträge, Künstler*innen-Gespräche, Performan- ces, Konzerte, Ateliergespräche, Auswertung Digitale und Social Media Filmabende, Roundtable, Kunsttage, Stand: 22.2.2021, Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr (2019 – 2020) Sounds of Surprise etc.) 45 Spezialführungen (dialogische Website Instagram: Follower + 19,6% auf 46 913 Führungen, thematische Führungen, Über 500 000 Zugriffe (genau: 508 405 Aufrufe) (Frauen 56,8%, Männer 43,2%) szenische Führungen, transdisziplinäre Meiste Zugriffe aus der CH (59.27%), D (17.55%), Wir konnten die Follower um 19.6% auf 46 913 Führungen, Walkshops, Silent Walks, F (5.88%), USA (4.08%) steigern. Die Reichweite konnten wir im Führung für Sehbehinderte, Inspired Vergleich zum Vorjahr um 18.7% auf 380 029 by her, Kontrovers, mit Baby im Museum 360Grad-Rundgänge steigern. etc.) Rembrandts Orient: 7531 Aufrufe Follower: (bis zum Ende der Ausstellung am 14.2.21) Frauen 56.8%. Männer 43.2% 29 Rendez-vous am Mittag Verweildauer von knapp 4 Minuten Hauptzielgruppe Frauen (18.7%): 25 – 34 Jahre alt 7 Mittwoch-Matinées Podcast Rembrandt, habibi! Männer (12.6%): 35 – 44 Jahre alt Downloads & Streams: 4 746 8 Guided tours in english Twitter: Follower + 23% auf 4023 Visites guidées en français Facebook: Follower + 3,9% auf 23 078 9 Reichweite + 0,2% auf knapp 900 000. 2020 erlebten Social Media-Kanäle enorme 28 Live-Stream Führungen via Instagram / Follower: Frauen 59.1%, Männer 40.9% Aufmerksamkeit. Wir haben uns an Facebook Wir konnten die Follower organisch um 3.9% diversen internationalen Trends wie auf 23 078 steigern. Reichweite* ist im Vergleich #MuseumMomentofZen beteiligt und 299 Total zum Vorjahr nur leicht gestiegen, was auf die somit die Follower um 23% erweitert. leider reichweitenstarke Reaktion hinsichtlich der Entlassungen zum Frauenstreik 2019 *Die Reichweite bezieht sich immer auf Individuen, zurückzuführen ist. in diesem Fall Personen mit Facebook- oder Schulklassen Follower: Frauen 59.1%. Männer 40.9% Instagram-Konten sowie zusätzlich Nutzer ohne Hauptzielgruppe: (Frauen 15.9%, Account. Sieht eine Person einen Post öfters, 655 Schulklassen, mit und ohne Führungen Männer 10.7%): 35 – 44 Jahre alt wird dies nicht addiert. (BS/BL, CH, Ausland)

— Mirjam Baitsch, Leiterin Marketing & Development — Daniel Kurjakovic´, Kurator Programme

Öffnungstage Kunstmuseum Basel 2020 HB/NB GW

Total 252 212

14. März: Schliessung der Museen aufgrund 11. Mai: Wiedereröffnung der Museen mit Schutz- 11. Dezember: Schliessung der Museen ab der ausserordentlichen Lage —› letzter Tag offen konzept und Zutrittsbeschränkung 19.00 h und an Sonn- und Feiertagen, Führungen am 13.3.2020 bleiben möglich bis 20.12 —› Ab 22. Dezember: schweizweite Schliessung der Museen 56 Finanzkennzahlen Vorjahr. Dies resultierte vor allem aus den geringeren aus- Kunstmuseum Basel stellungsbezogenen Ausgaben, da einzelne Ausstellungen durch die Schliessung des Museums verkürzt oder in die Jahre Erläuterungen 2021 und 2022 verlegt werden mussten. Das Geschäftsjahr 2020 war durch die Corona-beding- ten Einschränkungen und die zeitweise Schliessung des Mu- Total Einnahmen seums geprägt. Dies führte zu einem massiven Rückgang der Die Gesamteinnahmen lagen mit rund 5,8 Mio. Franken Besucherzahlen und Veranstaltungen sowie zur Verlegung um rund 4,8 Mio. Franken unter dem Vorjahreswert. Die und Verschiebung von Ausstellungen. Corona-bedingten Einschränkungen zeigten sich einerseits Die abwechslungsreichen Sonder- und Wechselausstel- in dem massiven Rückgang der Besucherzahlen im Jahr 2020 lungen konnten der Öffentlichkeit nur eingeschränkt und auf 151 762 Besucher*innen, wodurch sich vor allem die Ein- vermehrt digital präsentiert werden, weshalb sich die Einnah- nahmen aus Eintritten und Verkäufen auf 2,2 Mio. Franken men im Jahr 2020 drastisch reduzierten. Die Gesamtausga- reduzierten. Durch die Verkürzung der Ausstellungen im lau- ben verminderten sich durch die Verkürzung oder Verlegung fenden Geschäftsjahr sowie durch die Verlegung von Ausstel- von Ausstellungen lediglich bei den ausstellungsbezogenen lungen in die Jahre 2021 und 2022 lagen auch die übrigen Sach- und Betriebsausgaben, nicht aber bei den Personalaus- Einnahmen und die Transfererträge mit 3,6 Mio. Franken gaben. Die Finanzierungssituation des Kunstmuseum Basel deutlich unter dem Vorjahreswert. verschlechterte sich damit deutlich. Die Finanzierung der Ausstellungen, der verschiedenen Das Kunstmuseum Basel wies für das Geschäftsjahr 2020 wissenschaftlichen Projekte sowie die Erweiterung der beste- ein zweckgebundenes Betriebsergebnis von - 22,0 Mio. Fran- henden Sammlung des Kunstmuseum Basel wurde weiterhin ken aus. Zur Finanzierung des Kunstmuseum Basel mit Ge- durch wesentliche Beiträge von Mäzen*innen, Donator*innen, samtausgaben von - 27,8 Mio. Franken trugen neben den Ein- Sponsoren und Stiftungen grosszügig unterstützt. Die Beiträge nahmen aus Eintritten und Verkäufen von 2,2 Mio. Franken die zu den Ausstellungen und wissenschaftlichen Projekten sind übrigen Einnahmen und die Transfereinnahmen mit 3,6 Mio. in den Transfereinnahmen zusammengefasst. Franken bei. Die Einnahmen fielen im Geschäftsjahr 2020 um insgesamt 4,8 Mio. Franken geringer aus als im Vorjahr. Da- Investitionen durch sank der Eigenfinanzierungsgrad auf 20,9 Prozent. Zur Erweiterung der Sammlung sind in den Geschäfts- jahren 2018 bis 2020 Ankäufe von Kunst- und Kulturgütern Total Ausgaben über insgesamt 7,5 Mio. Franken verbucht worden, mitfinan- Im Geschäftsjahr 2020 verringerten sich die Gesamtaus- ziert durch die Beteiligungen von Donator*innen und Stiftun- gaben um 2,4 Mio. Franken gegenüber dem Jahr 2019 auf gen über insgesamt 5,3 Mio. Franken. Hier nicht eingerechnet -27,8 Mio. Franken. Während sich die Personalausgaben Coro- sind Schenkungen, die zu einer wesentlichen Erweiterung der na-bedingt geringfügig erhöhten, verminderten sich die Sach- Sammlung führen. — Tim Kretschmer, Leiter Finanz- und Rechnungs- und Betriebsausgaben um 3,3 Mio. Franken gegenüber dem wesen, Controlling

Einnahmen und Ausgaben

in Tsd. Franken 2018 2019 2020 Veränderung Veränderung 2019 zu 2020 in %

Zweckgebundenes Betriebsergebnis - 18 561.1 - 19 596.6 - 21 984.2 - 2 387.6 - 12.2 % Total Ausgaben - 26 730.6 - 30 224.9 - 27 797.9 2 427.1 8.0 % Personalausgaben - 13 318.3 - 15 204.3 - 16 050.4 - 846.2 - 5.6 % Sach- und Betriebsausgaben - 13 412.3 - 15 020.6 - 11 747.4 3 273.2 21.8 % Total Einnahmen 8 169.5 10 628.3 5 813.7 - 4 814.6 - 45.3 % Eintritte und Verkäufe 3 124.7 3 865.9 2 165.9 - 1 700.1 - 44.0 % Übrige Einnahmen und Transfererträge 5 044.8 6 762.4 3 647.8 - 3 114.5 - 46.1 % Eigenfinanzierungsgrad 30.6 % 35.2 % 20.9 %

Tabelle 1: Einnahmen und Ausgaben 2020 mit Vorjahresvergleichen. 57 Liste der Ausleihen

11

12

17 54

16 14 10 23 7

21 22 25 18 13

2724 1 29 28 2 30 8 15 26 19

3 9

6 20

58 1 Baden 14 Köln 22 Paris • Historisches Museum Baden, Badekult. • Museum Ludwig, Andy Warhol. Now • Centre Pompidou, Matisse, like a novel Von der Kur zum Lifestyle • Fondation Giacometti, Cruels objets du 15 Lausanne désir. Giacometti / Sade 2 Basel • Fondation de l'Hermitage, Arts et cinéma • Fondation Louis Vuitton, • Historisches Museum Basel Charlotte Perriand. Inventing a New World (im Kunstmuseum Basel), Gold & Ruhm - 16 Lille • Musée d'Art moderne de la ville de Paris, Geschenke für die Ewigkeit • LAM Lille Métropole Musée d'art moderne, Hans Hartung. La fabrique du geste • , Amuse-bouche. d'art contemporain et d'art brut, • Musée du Louvre, Albrecht Altdorfer. Der Geschmack der Kunst William Kentridge, Un poème qui n'est Maître de la Renaissance allemande pas le nôtre 3 Bilbao 23 Remagen • Museo Guggenheim, Olafur Eliasson: 17 London • Arp Museum Bahnhof Rolandseck, en la vida real • The National Gallery, The Credit Suisse Salvador Dalí. Die Geburt der Erinnerung Exhibition: Gauguin Portraits 4 Delft • Tate Modern, Andy Warhol 24 • Museum Prinsenhof Delft, Pieter de Hooch • Tate Modern, Bruce Nauman • Fondation Beyeler, Rodin / Arp in Delft. From the Shadow of Vermeer • Tate Modern, Olafur Eliasson. In Real Life 25 Saarbrücken 5 Den Haag 18 Ludwigshafen • Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, • Kunstmuseum Den Haag, Monet – • Wilhelm Hack Museum, Darf ich Dir Rodin / Nauman The Garden Paintings meine Sammlung zeigen? 40 Jahre – 40 Meisterwerke zu Gast 26 Shanghai 6 Florenz • West Bund Art Museum, Observations: • Gallerie degli Uffizi, Pietro Aretino and 19 Lyon Highlights from the New Media Collection of the Art of the Renaissance • Musée des Beaux-Arts de Lyon, Drapé. the Centre Pompidou Degas, Christo, Michel-Ange, Rodin, 7 Frankfurt Man Ray, Dürer ... 27 • Schirn Kunsthalle, Fantastische Frauen. • Museum, Objekte der Begierde. Surreale Welten von Meret Oppenheim 20 Madrid Surrealismus und Design 1924 – heute bis Louise Bourgeois • Museo Nacional del Prado, A Tale of • Städel Museum, Making van Gogh. Two Women Painters: Sofonisba Anguissola 28 Wien Geschichte einer deutschen Liebe and Lavinia Fontana • Albertina, Die frühe Radierung. Von Dürer • Historisches Museum Frankfurt, bis Bruegel Das Meisterstück - oder: Kunst kommt 21 New York • Kunstforum, Pierre Bonnard: von Können • The Metropolitan Museum of Art, Die Farbe der Erinnerung Félix Vallotton • Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, 8 Genf • The Metropolitan Museum of Art, Warhol Exhibits. Ex-Hibits • Musée d' Ethnographie, Jean Dubuffet, The Renaissance of Etching un barbare en Europe • The Museum of Modern Art, Donald Judd 29 Winterthur • Kunst Museum Winterthur, 9 Grenoble Modernité - Renoir, Bonnard, Vallotton. • Musée de Grenoble, Picasso 1939 – 1945. Die Sammlung Richard Bühler Au coeur des ténèbres 30 Zürich 10 Halle • Kunsthaus, Im Herzen wild. Schweizer • Kunstmuseum Moritzburg, Bauhaus Romantik von Füssli bis Böcklin Meister Moderne • Kunsthaus, Ottilie W. Roederstein (1859 – 1937) 11 Hövikodden • Kunsthaus, Wilhelm Leibl. Gut sehen • Henie Onstad Kunstsenter, The Great ist alles! Monster Dada Show • Schweizerisches Nationalmuseum, Nonnen – Frauenklöster im Mittelalter 12 Humlebaek • Schweizerisches Nationalmuseum, • Louisiana Museum of Modern Art, Der erschöpfte Mann Fantastic Women. Surreal Worlds from Meret Oppenheim to Frida Kahlo

13 Karlsruhe • Staatliche Kunsthalle, Hans Baldung Grien. heilig / unheilig

59 Impressum

Öffentliche Kunstsammlung Basel © Kunstmuseum Basel, Autor*innen und Fotograf*innen Kunstmuseum Basel © 2021 für die abgebildeten Werke von: Francis Alÿs, Latifa Echakhch, Herausgeber: Mireille Gros, Toba Khedoori, Maja Rieder, Marinella Senatore, Dr. Josef Helfenstein, Direktor Wolfgang Tillmans, Kara Walker, Jeff Wall

Redaktion: © 2021 ProLitteris, Zurich für die Werke von David Claerbout, Ariane Mensger, Olga Osadtschy, Regina Weisgram Katharina Fritsch, Isa Genzken, Shirley Jaffe, Gabriele Münter Lektorat: Hannes Eckstein © Succession Picasso / 2021, ProLitteris, Zurich für Werke von Pablo Picasso Produktion: Christian Selz © Sam Francis Foundation, California / 2021, ProLitteris, Zurich für Werke von Sam Francis Fotonachweis: Alle Aufnahmen Kunstmuseum Basel (Martin P. Bühler/Jonas Hänggi) © The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. / 2021, ausser: Cover, S. 3, 4, 5, 29, 32: Julian Salinas, S. 14: Jason Wyche, S. 19: ProLitteris, Zurich für Werke von Andy Warhol Karen Gerig, S. 21: zVg, S. 22 oben, 23: Damaris Thalmann, S. 22 mitte, 24 – 25: Andrin Fetz, S. 22 unten links: Denise Willy, © Succession Alberto Giacometti / 2021, ProLitteris, Zurich für S. 30 – 31: Gina Folly, S. 38 – 39: Atelier für Videokonservierung, Bern, Werke von Alberto Giacometti S. 42: Caroline Wyss, S. 43: Annegret Seger, S. 43 – 44: Rainer Baum, S. 51: Tom Bisig, S. 52: Jeff Wall © Cy Twombly Foundation für die Werke von Cy Twombly © Nachlass Dieter Roth für die Werke von Dieter Roth Unserer besonderer Dank für die Textbeiträge geht an: © D. Thalmann, Aarau, Schweiz für die Werke von Cuno Amiet Dr. Markus Altwegg, Prof. Dr. Leonhard Burckhardt, Dr. h.c. Maja Oeri, Prof. Dr. Felix Uhlmann, Dr. Katrin Grögel © 2021 Jacques Herzog und Pierre de Meuron Kabinett, Basel. und Sonja Kuhn All rights reserved für alle Werke aus der Fotosammlung Ruth und Peter Herzog Gestaltung: Neeser & Müller, Basel Der Herausgeber hat sich bemüht, sämtliche Copyrightinhaber*innen ausfindig zu machen und ihr Lithografie: Einverständnis zum Abdruck einzuholen. bido-graphic GmbH, Muttenz Falls Copyrightinhaber*innen übersehen wurden, bitten wir die Betroffenen, sich mit dem Herausgeber in Verbindung zu setzen. Druck: Steudler Press AG, Basel

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