WEwww.werder.deRDER Nr. 317 08. 02. 2014 H6788 e 1,50 MAGAZIN

Interview mit Robin Dutt 100 % FÜR WERDER!

SV WERDER BREMEN –

4 190678 801507 00317 BOR. DORTMUND + BOR. MÖNCHENGLADB. EDITORIAL

Liebe Werder-Geschäftsführer Werder-Fans! Thomas Eichin, Klaus Filbry und Klaus-Dieter Fischer (v. li.)

Mit den Begegnungen gegen Borussia Dort- Wir müssen uns gegen Dortmund und Mön- mund und Borussia Mönchengladbach er- chengladbach wieder auf die Stabilität in der wartet unsere Mannschaft ein interessantes Defensive besinnen, die uns vor allem gegen und anspruchsvolles Heimspiel-Doppelpack. Braunschweig ausgezeichnet hat. Allerdings Verantwortliche, Mannschaft und Fans bei- gilt es, die individuellen Fehler abzustellen, der Gästeteams begrüßen wir sehr herzlich die zuletzt in Augsburg zu ärgerlichen und im Weser-Stadion. vermeidbaren Gegentoren geführt haben. Zudem müssen wir wesentlich cleverer agie- Nach nur einem Zähler aus den ersten beiden ren und die Zweikämpfe im Mittelfeld besser Partien der Rückrunde gilt es für uns, jede annehmen. Nur mit ‚100 % für Werder‘ und Chance zu nutzen, um unser Punktekonto gemeinsam mit Ihrer tollen Unterstützung, weiter aufzubessern – auch gegen Spitzen- liebe Werder-Fans, werden wir in der Lage teams der Liga. ‚Bange machen‘ gilt dabei sein, in den bevorstehenden Heimspielen et- nicht und ist auch nicht notwendig. Schließ- was Zählbares zu verbuchen. lich haben wir kurz vor Weihnachten beim 1:0 gegen Bayer Leverkusen gezeigt, dass wir Wir freuen uns sehr, dass uns dabei ab sofort auch gegen Top-Mannschaften erfolgreich auch Ludovic Obraniak helfen wird. Er ist sein können. Allerdings müssen wir anders ein vielseitiger Spieler mit einem wichtigen auftreten als zuletzt in Augsburg, wo unse- Schuss Erfahrung. Mit ihm haben wir an rer Mannschaft von Beginn an die nötige Qualität dazugewonnen. Wir werden ihm Aggressivität gefehlt hat und wo wir ohne die nötige Zeit geben, um sich einzugewöh- Selbstvertrauen gespielt haben. Nach dieser nen. Allerdings sind wir davon überzeugt, Begegnung gab es eine Menge Redebedarf. dass seine Anpassung an die und Cheftrainer Robin Dutt hat den Spielern in die Integration in unsere Mannschaft nicht der zurückliegenden Trainingswoche mit lange dauern werden und dass er sofort eine Nachdruck deutlich gemacht, was wir von Verstärkung sein wird. ihnen erwarten und worauf es in den kom- menden Wochen ankommen wird. Ihre Werder-Geschäftsführung Klaus Filbry, Thomas Eichin, Klaus-Dieter Fischer

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Foto: Getty Images 6 WERDER MAGAZIN 317 MAGAZIN WERDER 6 IMPRESSIONEN

Verzwicktes Spiel

Viel hatten die Grün-Weißen (hier Theodor Gebre Selassie ge- gen Tobias Werner) dem FC Augs- burg bei der 1:3-Niederlage am 19. Spieltag nicht entgegenzuset- zen – und das trotz Führungs- treffer nach nur drei Minuten. In der Folgezeit gab es drei Gegen- tore, wenig Offensivaktionen, dazu noch die gelb-rote Karte für Santiago Garcia kurz vor dem Pausenpfiff und somit für die Werderaner eine komplette Halb- zeit in Unterzahl. „Wir haben überhaupt keinen Zugriff auf die Augsburger gefunden“, stellte Cheftrainer Robin Dutt nach ei- ner der schwächsten Leistungen der Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf enttäuscht fest.

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Eiskalt…

…vollstrecken wollte Philipp Bargfrede, als er gegen zum Rückrunden- auftakt den Ball in der 48. Minu- te aus 18 Metern wuchtig Rich- tung gegnerisches Tor beförderte. Doch die Kugel klatschte an den Pfosten. Auch Nils Petersen und Zlatko Junuzovic verpassten es, den Ball aus aussichtsreicher Position im Kasten unterzu- bringen. Eljero Elia schaffte es zwar, doch Schiedsrichter Dr. Felix Brych versagte dem Treffer wegen vermeintlicher Abseits- stellung die Anerkennung – eine Fehleinschätzung, wie die TV- Bilder zeigten. In der zweiten Halbzeit wurde das Nordduell im Weser-Stadion bei minus acht Grad Celsius und einsetzendem Schneefall für die Spieler bei- der Teams zum Teil zu einer unkalkulierbaren Rutschpartie – die am Ende torlos blieb. Hier versucht Braunschweigs Havard Nielsen in den Schuss von Phi- lipp Bargfrede zu grätschen.

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Foto: Getty Images

Wunschspieler Geschäftsführer Thomas Eichin (re.) mit Ludovic Obraniak, polnischer Nationalspieler, der in Frankreich geboren wurde und nun zum ersten Mal ins Ausland wechselt. Zahl des Tages

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Ludovic Obraniak trägt ab sofort die Rü- cken-Nummer 7 – und er hat dabei pro- minente Vorgänger. So lief zum Beispiel der Kanadier Paul Stalteri in seinen 151 Bundesliga-Spielen für die Grün-Weißen mit der 7 auf. Auch das Trikot von Mario Basler zierte einst dieselbe Ziffer. Zuletzt trug Marko Arnautovic, der mittlerweile für den englischen Erstligisten Stoke City spielt, die 7. Übrigens: Bis einschließlich der Saison 1994/1995 gab es keine festen Trikotnummern, sondern die Spieler der Startelf trugen die Ziffern 1 bis 11. Die höchste Rückennummer, die jemals im deutschen Profifußball vergeben wurde, gehörte Andreas Görlitz, der mit der 77 für den Karlsruher SC auflief.

Bienvenue und serdecznie witamy! Kurz vor Ende der Transferperiode hat sich der SV Werder die Dienste von Ludovic Obraniak gesichert.

er 29 Jahre alte Mittelfeldspieler seiner offiziellen Vorstellung. Obraniak kommt vom aktuellen französi- wurde in Frankreich geboren und ist D schen Pokalsieger Girondins Bor- dort auch aufgewachsen. Aufgrund sei- deaux an die Weser und unterschrieb ei- ner polnischen Wurzeln spielt er für die nen Vertrag bis zum 30.06.2016. Werder- polnische Nationalmannschaft, für die er Geschäftsführer Thomas Eichin freut sich bereits 32 Mal auflief. über diesen Coup: „Ludovic verfügt über sehr viel Erfahrung und war in Bordeaux Cheftrainer Robin Dutt steht somit im ein absoluter Leistungsträger. Wir halten Mittelfeld ein weiterer echter Offensiv- große Stücke auf ihn.“ Spezialist zur Verfügung. „Ludovic besitzt einen starken linken Fuß. Er fühlt sich im In der laufenden Spielzeit bestritt Ludovic offensiven Mittelfeld am wohlsten, kann Obraniak 21 Spiele in der und aber auch auf den Flügeln variabel einge- erzielte dabei vier Tore. „Jetzt freue ich setzt werden“, so Dutt. Beim Heimspiel mich riesig auf die Bundesliga. Werder gegen könnte Ludovic Bremen ist ein großer Verein und hat Obraniak sein Debüt im Werder-Trikot schon viele bekannte Spieler hervor- feiern. gebracht“, erklärte der Neuzugang bei

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Typisch norddeutsch Felix Kroos mit dem MAGAZIN Bild eines Großseglers im Rostocker Stadthafen – Werders Mittelfeldspieler wuchs in der Hansestadt auf und feierte beim FC Hansa Rostock im Jahr 2009 Wo Wasser- sein Debüt im Profifußball. sportler keine Badewanne brauchen Spieler verschie- dener Nationalitäten sind beim SV Werder vereint – und auch Spieler verschiedener Regionen Deutsch- lands. Felix Kroos stellt seine Hei- mat Mecklenburg-Vorpommern vor.

er kundige Fußball-Fan weiß es, der Trotz aller Verbundenheit zu Greifswald be- wahrhaftige Norddeutsche spürt es: zeichnet der Werderaner die Hansestadt Ros- Felix Kroos ist ein echtes Nordlicht. tock als sein Zuhause. Dorthin zog Familie D„Wir im Norden sind eher ruhig – Kroos, als Felix zehn Jahre alt war. Einen ich möchte nicht sagen emotionslos, aber Besuch in der größten Stadt Mecklenburg- irgendwie unaufgeregt“, sagt Werders Mit- Vorpommerns legt er jedem ans Herz. „Viele telfeld-Mann in ebendieser Art und Weise. Menschen glauben, dass in Rostock nichts „Wenn ich zu Besuch bei meinem Bruder Toni los ist. Aber es ist wirklich schön dort, und in München bin, merke ich, dass die Leute ich höre nur Positives von allen, die die dort irgendwie lauter sind und mehr reden. Stadt besucht haben“, erzählt der 22-Jährige. Mir liegt eher das Norddeutsche.“ Besonders gern ist er natürlich im Stadion, aber auch für die Innenstadt und den Hafen Landschaftlich hat das Bundesland im Nord- Geboren wurde der Werder-Profi in Greifs- schwärmt er. osten Deutschlands also Einiges zu bieten. wald. Dort hat er auch das Fahrradfahren „Wer die Natur mag und gerne am Wasser erlernt. Natürlich! Schließlich ist die Stadt Diesen zu besuchen, lohne sich besonders ist, der ist in Mecklenburg-Vorpommern gut Greifswald nach eigener Aussage die wah- während der ‚Hanse Sail‘, einer der größten aufgehoben“, weiß Felix Kroos. Und was re Fahrradhauptstadt Deutschlands. Dies maritimen Veranstaltungen im baltischen viele nicht wahrnehmen: ‚Meckpomm‘ ist ist sicher auch den etwa 12.000 Studenten Raum. Jahr für Jahr tummeln sich im Au- ein Land der Superlative! Es hat mit 2.000 geschuldet, von denen sich viele täglich auf gust Traditionssegler und Museumsschiffe Kilometern die längste Küste Deutschlands, den Drahtesel schwingen. Ihr Fahrtziel, die im Rostocker Stadthafen. „Es ist besonders stellt mit Rügen und Usedom die größten ‚Ernst-Moritz-Arndt-Universität‘, zählt zu den schön, während der ‚Hanse Sail‘ das Feuer- Inseln, außerdem gibt es dort bundesweit ältesten Universitäten Mitteleuropas. Um werk im Hafen zu beobachten“, betont Felix die meisten Nationalparks. Nur in einem die altehrwürdige Lehreinrichtung für die Kroos. Und: „Wer in Rostock ist, für den Punkt kann die Landschaft nicht ganz so Gegenwart zu rüsten, kam einigen Studen- muss natürlich auch Warnemünde ein Ziel groß auftrumpfen: Die höchste Erhebung ten einst eine kreative Idee, wie Felix Kroos sein“, so sein touristischer Tipp. Das ehema- Mecklenburg-Vorpommerns sind mit 179 berichtet: „Um der Uni einen neuen Anstrich lige Fischerdorf ist dank seiner naturbelasse- Metern die Helpter Berge. Aber vermutlich zu verleihen, sollte sie mal nach meinem Bru- nen Steilküste und der weißen Sandstrände kommen ohnehin die wenigsten Touris- der benannt werden.“ Bei dieser Vorstellung zu einem der beliebtesten Badeorte der Ost- ten zum Bergsteigen nach Mecklenburg- muss er lachen: „Vielleicht hätte man lieber see geworden. Vorpommern… das Stadion nach ihm benennen sollen.“

16 WERDER MAGAZIN 317 Wassersport steht hingegen hoch im Kurs. Fe- Auch abseits des lebendigen Tourismus gibt lix Kroos hält sich in Sachen Segeln, Angeln es viele Gründe, stolz auf Mecklenburg- SCHON GEWUSST? und Co. aber eher zurück: „Außer, dass ich Vorpommern zu sein. Bundeskanzlerin mich in die Badewanne lege, treibe ich kei- Angela Merkel sieht den Nordosten als ihre Im Norden ‚snackt‘ man Platt. Nicht nen Wassersport“, lacht er. Wer Aktivitäten politische Heimat an, und Bundespräsident so Felix Kroos. Der gebürtige Greifs- im kühlen Nass bevorzugt, sollte sein Glück Joachim Gauck wurde sogar in Rostock ge- walder hat seine liebe Mühe, die an der Mecklenburgischen Seenplatte suchen. boren. Damit stellt das Bundesland gewis- Mundart zu verstehen. Aber seine Im ‚Land der tausend Seen‘ wird auch Fun- sermaßen sowohl Mutter als auch Vater des Großeltern haben den norddeutschen Sport groß geschrieben. Surfen, Wasserski Staates. „Die wirklich wichtigen Personen Dialekt noch drauf – ebenso wie: Phi- und Wakeboard gehören längst zum Stan- in Deutschland kommen eben aus Meck- lipp Bargfrede. „Er kann tatsächlich dard. Immer beliebter wird auch das Hydro- lenburg-Vorpommern“, sagt Felix Kroos mit Platt ‚snacken‘“, verrät Felix Kroos. bike, das Radfahren auf dem Wasser möglich einem Augenzwinkern. Außerdem wurden Als Niederdeutsch oder Plattdeutsch macht. Der Sportler sitzt dabei wie bei der dort Box-Legende Max Schmeling, der Ma- werden zahlreiche Dialekte im Nor- klassischen Variante im Sattel und tritt in die ler Caspar David Friedrich und auch Schau- den Deutschlands bezeichnet, die von Pedale. Die Kraft wird auf eine speziell ent- spieler Matthias Schweighöfer geboren. Und Mecklenburg-Vorpommern im Osten wickelte Schiffsschraube übertragen, so dass natürlich Felix Kroos, zukünftige Werder- bis Ostfriesland im Westen durchaus sich das Gefährt in Bewegung setzt. Kippen Legende… starke regionale Unterschiede kann es dank zweier Schwimmer, die ein aufweisen können. bisschen wie Kajaks aussehen, übrigens nicht. Laura Ziegler

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INTERVIEW

„Schnell heimisch

gefühlt“ Etwas mehr als ein halbes Jahr als Cheftrainer bei Werder Bremen liegt hinter Robin Dutt. Der 49-Jährige spricht über emotionale Momente, die Balance von Defensive und Offensive, Talentförderung und seine Erwartungen im weiteren Saisonverlauf.

WERDER MAGAZIN: Herr Dutt, sind Sie be- bin super aufgenommen worden. Ich empfin- dings eine gewisse Ernüchterung eingestellt. reit für die nächsten sechs Jahre in Bremen? de es schon als Besonderheit, wenn man als Oft habe ich die Wettkampfmentalität der ROBIN DUTT: (lacht) Sie spielen auf meine Süddeutscher in den hohen Norden kommt Mannschaft gelobt, aber diese habe ich in Aussage nach der Partie gegen Leverkusen und sich so schnell heimisch fühlt. Das alles den letzten beiden Partien vermisst. Beson- an... spiegelte sich nach dem Leverkusen-Spiel in ders mit der Art und Weise im Spiel gegen meiner Aussage wider. Augsburg bin ich sehr unzufrieden. Wir kön- ... als Sie sagten, die sechs Monate in Bremen nen nur in der Liga punkten, wenn jeder an fühlten sich an wie sechs Jahre. Es war ein emotionaler Moment nach dem seine Grenzen geht und komplett auf Werder Zunächst einmal: Ja, ich bin bereit! Ich bin 1:0-Sieg. Sie hatten fast Tränen in den Augen. fokussiert ist. in der Winterpause unzählige Male dar- Ja, das waren Emotionen pur nach dem auf angesprochen worden, und ich musste Schlusspfiff, weil wir alle das Gefühl hatten, Die Gegner hatten in der Hinrunde vor allem zu feststellen, dass ich etwas den Fans endlich etwas oft ins Werder-Tor getroffen. Welche Gründe falsch verstanden worden „Wir müssen zurückgegeben zu haben. gab es dafür? bin. Ich wollte nicht aus- Etwas, das länger dauert Das ist vielschichtig. Ich habe in der Win- drücken, dass mir die Zeit den Teamgeist als nur ein Wochenende, terpause die Hinrunden-Spiele noch einmal so schwerfiel, sondern wie nutzen, der die weil durch die Winterpau- aufgearbeitet und alle 37 Gegentore angese- verbunden ich mich schon se nicht gleich wieder das hen. Diese Analyse habe ich der Mannschaft nach dieser intensiven An- Mannschaft nächste Spiel kam. Dieses am ersten Tag des Trainingslagers präsen- fangsphase mit Werder, mit Gefühl hatte die Chance, tiert. Und es gab einige Lösungsansätze. Bremen und der ganzen Re- auszeichnet“ vier Wochen lang konser- Nur ein Beispiel: Die individuellen Fehler gion fühle. viert zu werden, uns durch sind vielleicht nicht planbar abzustellen, die Vorbereitung zu tragen. Es war auf jeden aber man kann sich so aufstellen, dass ein Wie drückt sich das aus? Fall ein Moment, in dem ich nicht auf einer anderer sie korrigiert. Dafür müssen wir den Ich fühle mich einfach als Mensch sehr Sachebene ‚tickte‘. Teamgeist nutzen, der die Mannschaft bisher wohl. Und die ersten sechs Monate haben so ausgezeichnet hat. mich darin bestärkt, dass es genau dieser Haben Sie diesen Spirit im Trainingslager in Je- Standort ist, an dem ich in den nächsten rez gespürt? Und inwieweit konnte die Mann- Gegen Leverkusen und Braunschweig hat die Jahren arbeiten will. Ich habe das Gefühl, schaft das zum Rückrundenstart zeigen? Mannschaft gepunktet, weil sie defensiver dass ich zu den Menschen hier passe. Und Die Mannschaft hat im Trainingslager sehr agierte als in einigen Phasen der Hinrunde. ich möchte es mir erarbeiten, dass die Men- gut mitgezogen und intensiv gearbeitet. Sie haben damals eingeräumt, vielleicht zu

schen dieses Gefühl erwidern können. Ich Nach den ersten beiden Spielen hat sich aller- früh zu viel Offensive gewagt zu haben.

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Langfristige Planung Robin Dutt sagt über seine bisherige Zeit beim SV Werder und seine neue Heimat Bremen: „Die ersten sechs Monate haben mich darin bestärkt, dass es genau dieser Standort ist, an dem ich in den nächsten Jahren arbeiten will.“ Fotos: Pressefoto ULMER

Klar muss man sich auch als Trainer der Si- schon die sechste Partie ohne Gegentor. Ein Wären Sie mit 40 Zählern zufrieden? tuation unterordnen, sich disziplinieren. Ich Spitzenplatz in diesem Bundesliga-Ranking… Ich mache das nicht an den Punkten fest. gebe zu, dass mir das nicht immer gelungen An diesen Spielen müssen wir uns orientieren. Das Ziel ist nach wie vor ein gesicherter Mit- ist. Es gab sicher in der Hinrunde das eine Die Analyse zeigt, dass diese Ergebnisse kein telfeldplatz, um nicht wie im letzten Jahr bis oder andere Spiel, in dem wir mehr Offen- Zufall waren. Es waren die Partien mit kom- zum Schluss zittern zu müssen. Davon sind sivfußball umsetzen wollten als uns guttat. pakten Defensivreihen, guter Raumauftei- wir aber noch weit entfernt. Spieler, die un- Da haben wir zu viele Gegentore bekom- lung, gutem ‚Gegenpressing‘. Diese Faktoren seren Weg in den nächsten Jahren mitgehen men. Aber wir haben unsere Erfahrungen müssen wir konstanter auf dem Platz zeigen. wollen, müssen dies in der Rückrunde auf gemacht, bis auf Weiteres werden uns die Er- dem Platz auch zeigen. gebnisse wichtiger sein als die Art und Wei- Was wäre dann aus Ihrer Sicht in dieser Sai- se, wie wir sie erzielen. Es ist eben so, dass son noch drin? Sie haben mit Ihrem Fokus auf Werders Ta- sich am Ende ein 1:0-Sieg besser anfühlt Zunächst einmal müssen wir schnell wieder lente für große Aufmerksamkeit gesorgt. War als ein 4:4 in Hoffenheim. Jedoch darf De- zu unserer alten Wettkampfmentalität zu- das nur der wirtschaftlichen Situation des fensive nicht gleich mit Passivität wie gegen rückfinden. Gegen Dortmund und Gladbach Clubs geschuldet? Augsburg einhergehen. rechnet keiner mit uns, jedoch wird zurecht Natürlich ist das Thema Nachwuchsför- erwartet, dass wir uns wie gegen Leverku- derung bei vielen Vereinen ganz oben auf Ein Ausrufezeichen sind allerdings die zahlrei- sen für keinen Zweikampf zu schade sind. der Agenda gelandet, als es wirtschaftlich chen ‚Zu Null‘-Spiele, die dem Team bereits Es gilt, um jeden Punkt in dieser Übergangs- notwendig war. Das spielt sicher auch bei gelungen sind. Gegen Braunschweig gab es saison hart zu kämpfen. Werder eine Rolle. Aber ich identifiziere

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Foto: C. Jaspersen

Foto: nordphoto Foto:

Foto: Pressefoto ULMER Foto: Pressefoto ULMER

Teamplayer Robin Dutt nach dem 1:0-Sieg gegen Bayer Leverkusen (Foto oben) – der 49-Jährige sagt: „Das waren Emotionen pur nach dem Schlusspfiff, weil wir das Gefühl hatten, den Fans endlich etwas zurückgegeben zu haben.“ Kleine Fotos (v. li.): Dutt im Kreise seines Trainerteams, mit Nils Petersen sowie mit Franco Di Santo und Torwarttrainer Marco Langner.

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der 50 Prozent der Spieler aus der eigenen bei starken Trainingsleistungen auch mal in Sokratis hat Werder im ersten Halbjahr 2013 Ausbildung kommen. Eine Mannschaft, in der Bundesliga-Startelf zu stehen. Martin zwölf Punkte geholt. Im zweiten waren es der auch Bremer Jungs dabei sind. Kobylanski hat im gegen den HSV nun 19. Klar sind wir noch in der ‚Verlosung‘ sein Startelf-Debüt gegeben, Davie Selke um die Abstiegsplätze dabei, aber das geht al- Aber fällt es nicht schwer, den Entwicklungs- gegen . Melvyn Lorenzen kam len Teams ab Platz elf so. Es kann sich kein prozess des Teams nicht noch mehr zu be- ebenfalls zu seinem ersten Einsatz. Julian Club auf einen gemütlichen Spätwinter und schleunigen und einige gestandene Spieler von Haacke, der eine starke Vorbereitung Frühlingsbeginn einstellen. mit dem gewissen Extra holen zu können? gespielt hat, bekam zum Rückrunden-Auf- Das werde ich immer wieder gefragt, und takt den Vorzug vor manchem gestandenen In den kommenden Wochen wird es sportlich ich antworte immer mit einem Schmunzeln, Bundesliga-Profi. Unsere Jungs haben begrif- für Werder sehr anspruchsvoll. dass mich keiner gezwungen hat, hier zu fen, welche Chancen sich in dieser Situation Wir sind mitten in einem Hammerpro- unterschreiben. Im Gegenteil. Schon beim auftun. Die jungen Spieler vergrößern den gramm. Mit Gladbach und Dortmund kom- ersten Treffen mit den Verantwortlichen Konkurrenzkampf, vergrößern den Druck. men schwere Gegner ins Weser-Stadion. des SV Werder wurde aus der großen Her- Es sollte sich keiner zu sicher sein, in der Aber was bedeutet das? Braunschweig ge- ausforderung kein Geheimnis gemacht. Ich Startelf aufzulaufen. Und es sollte keiner zu winnt gegen Leverkusen, Hoffenheim und wusste mit meiner Unterschrift genau, wo- früh die Flinte ins Korn werfen. Wolfsburg und verliert 0:4 gegen den HSV. rauf ich mich einlasse. Meine Unterschrift Wir siegen gegen Leverkusen und machen war ein klares Bekenntnis zum Kurs, den Von welchem jungen Spieler erwarten Sie in gegen Frankfurt eines unserer schlechtesten Werder eingeschlagen hat. Mir ist klar, dass der Rückrunde einen Leistungsschub? Spiele. So ist die Bundesliga. Man kann in je- in unserer Situation kein Ruf des Trainers Ich will das gar nicht auf die jungen Spieler dem Spiel punkten. nach teuren Neuzugängen kommen darf. beschränken. Wir sind darauf angewiesen, Aber ich stehe auch dazu. Ich finde den Kurs, dass die Mannschaft in ihrer Gesamtheit ei- Was spricht für Werder in diesem heißen Früh- über die Entwicklung von Eigengewächsen nen Schritt nach vorne macht. Vor allem in jahr? verbunden mit der einen oder anderen cle- den Zweikämpfen und im Pass-Spiel müssen Ich sehe unseren Vorteil darin, dass wir ge- veren Transferlösung – durchaus auch von wir weiterkommen. Individuell lässt es sich nau mit der richtigen Erwartungshaltung in erfahrenen Spielern wie Ludovic Obraniak schwer vorhersagen, wer den Sprung durch die Saison gestartet sind. Es gibt auch Teams, – eine neue Mannschaft aufzubauen, höchst die Decke schafft. Das kann ein junger Spie- die bis vor wenigen Wochen noch von der interessant. Und ich glaube, es ist eine große ler sein, aber es kann auch einer sein, der Europa League gesprochen haben und jetzt Motivation aller Teammitglieder hier, dass schon in der Hinrunde beständig in der ers- hinter uns stehen. Unsere Mannschaft zeich- sie Teil dieses Neubeginns sein können. ten Elf stand. net sich durch Leidenschaft, Leistungsbe- reitschaft und realistische Einschätzung der Könnte die angestrebte Kooperation mit Ju- Kann es auch Torhüter Raphael Wolf sein? Situation aus, ohne sich darauf auszuruhen. ventus Turin eine Möglichkeit sein, die eine Auch er kann mit einer starken Rückrunde Auch die Fans sind ein wichtiger Faktor. Sie oder andere clevere Transferlösung zu errei- seinen Beitrag leisten. Er hat sich nach inten- haben eine riesige Geduld bewiesen, zeigen chen? siven Wochen im Duell mit Sebastian Mie- Fingerspitzengefühl für die Situation. Aber Natürlich beobachte ich, mit welcher Kreati- litz durchgesetzt. Von dieser Entscheidung die Spieler müssen auch das nötige Verant- vität, welcher Dynamik, welchen Ideen Tho- sind wir zu 100 Prozent überzeugt. ‚Rapha‘ wortungsbewusstsein haben. Sie müssen mas Eichin unterwegs ist, um das Beste für hat in den vergangenen Monaten über das erkennen, dass ihnen die Leute diese Unter- Werder in dieser Situation herauszuholen. Training unheimlich viel Druck aufgebaut. stützung zukommen lassen, weil sie in der Solch eine Kooperation könnte ein unkon- Er hatte sich die Chance in den letzten vier Hinrunde in jeder Minute alles geben, auch ventioneller Weg sein. Aber es darf auch hier Spielen der Hinrunde verdient. Und er hat wenn nicht immer alles glatt läuft. Es wäre keiner erwarten, dass die Früchte schon vor uns am Ende den Sieg gegen Leverkusen schlecht, wenn die Mannschaft die Geduld der Blüte in den Bäumen hängen. gerettet. Er hat die wenigen guten Chancen der Fans fehlinterpretiert und sich hängen des Gegners pariert und sehr viel Ruhe aus- lässt. Im Gegenteil, sie muss gerade wegen Ihre Arbeit mit einer Vielzahl von Eigenge- gestrahlt. Dann hat er dem Druck in der Vor- dieses Rückhalts jeden Tag im Training alles wächsen gipfelte in der Winterpause in den bereitung standgehalten und gegen Braun- geben und heiß darauf sein, immer noch ei- langfristigen Vertragsverlängerungen mit Juli- schweig gleich wieder ‚zu Null‘ gespielt. nen Platz in der Tabelle nach oben zu rut- an von Haacke und Martin Kobylanski. schen. Genau das zeichnet die Mannschaft Sie sind zwei sehr offensichtliche Ausrufe- Sehen Sie das Team unter Berücksichtigung neben ihrem sehr starken Teamgeist aus. zeichen für unseren Kurs. Wir senden aber der Integration der jungen Spieler gefestigt für schon seit Monaten wichtige Signale an jun- den Konkurrenzkampf in der unteren Tabellen- Interview: Michael Rudolph ge Spieler. Und zwar durch gute Rahmenbe- hälfte? dingungen. Wir besetzen dauerhaft Plätze Warum nicht? Wir haben mit diesem Team im Profi-Trainingskader mit Spielern der in der Vorrunde schon einen kleinen Schritt U 23 und U 19 und geben ihnen die Chance, gemacht. Mit Stars wie Kevin De Bruyne und

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BUNDESLIGA-HEIMSPIEL Mit Borussia durch dick und

Routinier I Der Belgier Filip Daems ist seit Januar 2009 dünn Kapitän von Borussia Mönchengladbach. Filip Daems hat in neun Jahren bei Borussia Mönchenglad- bach Höhen und Tiefen erlebt. Der 35-Jährige ist Kapitän – und vom Elfmeter- punkt noch ohne Fehl- schuss. Foto: nordphoto Foto:

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OFFIZIELLER HAUPTSPONSOR:

6 7 8 9 10 11

CEDRICK LUDOVIC CLEMENS FRANCO MEHMET ELJERO MAKIADI OBRANIAK FRITZ DI SANTO EKICI ELIA Mittelfeld Mittelfeld Abwehr Angriff Mittelfeld Mittelfeld 17 / 1447 0 / 0 13 / 1113 9 / 579 11 / 574 19 / 1391 1 / 1 0 / 0 0 / 2 1 / 1 1 / 0 4 / 1 0 / 5 0 / 0 0 / 3 2 / 3 4 / 6 2 /9 3 / 0 / 0 0 / 0 / 0 3 / 0 / 0 2 / 0 / 1 4 / 0 / 0 2 / 0 / 0 1 / 0 0 / 0 1 / 0 0 / 0 1 / 0 0 / 0

20 22 23 24 26 28

RAPHAEL MELVYN THEODOR NILS DAVIE LEVENT WOLF LORENZEN GEBRE SELASSIE PETERSEN SELKE AYCICEK Tor Angriff Abwehr Angriff Angriff Mittelfeld 6 / 540 2 / 4 17 / 1275 14 / 1070 3 / 129 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 1 5 / 2 0 / 0 0 / 0 0 / 0 2 / 0 4 / 0 2 / 3 2 / 1 0 / 0 0 / 0 / 0 0 / 0 / 0 2 / 0 / 0 2 / 0 / 0 0 / 0 / 0 0 / 0 / 0

0 / 0 0 / 0 1 / 0 1 / 0 0 / 0 0 / 0 Stand: 03.02.2014

38 44

JULIAN PHILIPP VON HAACKE BARGFREDE Mittelfeld Mittelfeld 0 / 0 6 / 366 0 / 0 1 / 0 0 / 0 3 / 0 Der SV Werder Bremen 0 / 0 / 0 1 / 0 / 0 vertraut auf die Hautpflege 0 / 0 0 / 0 von sebamed.

WERDER MAGAZIN 317 37 AUFGEBOT

Borussia Dortmund

1 2 4 5 6 7 8 R. Weidenfeller Manuel Friedrich Neven Subotic Sebastian Kehl Sven Bender Jonas Hofmann Ilkay Gündogan Tor Abwehr Abwehr Mittelfeld Mittelfeld Mittelfeld Mittelfeld

9 10 11 15 16 17 18 R. Lewandowski H. Mkhitaryan Marco Reus Mats Hummels J. Blaszczykowski P.-E. Aubameyang Nuri Sahin Angriff Mittelfeld Mittelfeld Abwehr Mittelfeld Angriff Mittelfeld

19 20 21 23 24 25 26 Kevin Großkreutz Mitchell Langerak Oliver Kirch Julian Schieber Marian Sarr Sokratis Lukasz Piszczek Mittelfeld Tor Mittelfeld Angriff Abwehr Abwehr Abwehr

(Im Kader seit 31.01.2014 – bei Redaktions- schluss lag noch kein Foto vor) 28 29 33 34 35 37 14 Mustafa Amini Marcel Schmelzer Zlatan Alomerovic Marvin Ducksch Jannik Bandowski Erik Durm Milos Jojic Mittelfeld Abwehr Tor Angriff Abwehr Abwehr Mittelfeld

38 WERDER MAGAZIN 317 Borussia Mönchengladbach

1 3 4 7 8 10 11 M.-A. ter Stegen Filip Daems Roel Brouwers Patrick Herrmann Lukas Rupp Max Kruse Raffael Tor Abwehr Abwehr Mittelfeld Mittelfeld Angriff Mittelfeld

14 15 16 17 18 19 20 Thorben Marx Alvaro Dominguez Havard Nordtveit Oscar Wendt Juan Arango Mahmoud Dahoud N. Brandenburger Mittelfeld Abwehr Mittelfeld Abwehr Mittelfeld Mittelfeld Abwehr

21 22 23 24 25 27 28 Janis Blaswich Peniel Mlapa Christoph Kramer Tony Jantschke Amin Younes Julian Korb Joel Mero Tor Angriff Mittelfeld Abwehr Mittelfeld Mittelfeld Abwehr

31 33 34 39 Branimir Hrgota C. Heimeroth Granit Xhaka Martin Stranzl Angriff Tor Mittelfeld Abwehr

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BUNDESLIGA-VORSCHAU Erfolgreiche Ära Trainer Armin Veh führte Eintracht Frankfurt im Jahr 2012 zurück in die erste Bun- desliga und schaffte mit seinem Team in der vergangenen Spiel- zeit als Tabellensechster den Sprung in den Europapokal. „Der Monat der Entscheidungen“ In der Bundesliga ist Eintracht Frank- furt bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben. In den Pokal- Wettbewerben zeigte die Mannschaft von Trainer Armin Veh dagegen ihre Stärken.

ie Verantwortlichen des Traditions- Meistertitel reichen.“ Trotz des nach außen vereins sehen den Klassenverbleib demonstrierten Selbstbewusstseins sind trotz der schwachen Hinrunde sich die Frankfurter sehr wohl bewusst, wie D nicht in Gefahr. Vorstandschef He- schmal der Grat ist, auf dem sich alle Teams ribert Bruchhagen geht davon aus, dass es in der unteren Hälfte der Tabelle bewegen. der Mannschaft in kurzer Zeit gelingen wird, Die Punkteabstände sind gering und die den Anschluss ans gesicherte Mittelfeld her- Mannschaften ähnlich spielstark. Darüber zustellen. „Wir haben eine große Qualität im hinaus sind die Frankfurter leidgeprüft. Vor Kader, so dass ich mir überhaupt keine Sor- drei Jahren konnten sie sich nicht mehr aus gen mache. Außerdem haben wir in der Hin- dem Abstiegsstrudel befreien, in den sie eingestellt. Zudem müssen die Frankfurter serie durch eigene Fehler und Unzulänglich- plötzlich geraten waren, und mussten den mit der Dreifachbelastung aus Liga, DFB- keiten viel zu viele Punkte liegen gelassen, bitteren Gang in die zweite Liga antreten, Pokal und UEFA Europa League leben. Zum sonst würden wir in der Tabelle wesentlich obwohl ihnen die Experten damals nach ersten Mal seit 34 Jahren überwinterten sie besser dastehen“, sagt er. Auch Veh sieht kei- einer guten Hinrunde sogar den Sprung ins in allen drei Wettbewerben. Damals, in der nen Grund zur Beunruhigung. „Die Mann- internationale Geschäft zugetraut hatten. Saison 1979/1980, stand am Ende der Ge- schaft ist eingespielt und will den Erfolg. Da- Schwegler sagt: „Wir sind gewarnt und wis- winn des UEFA-Cups. Allerdings ist auch an- rüber hinaus haben wir in der Vorbereitung sen, was auf dem Spiel steht.“ zumerken, dass die Eintracht in der Hinserie auf die Rückrunde im Trainingslager hart in der Bundesliga keinen einzigen Heimsieg daran gearbeitet, unsere Schwachstellen zu Die Eintracht musste in der Hinserie dieser erringen konnte – ein Novum in der Ge- beseitigen“, erklärte der Frankfurter Coach. Saison auch mit der großen Erwartungshal- schichte des Traditionsclubs. Gleich am ers- Dabei ging es vor allem um ein besseres Ab- tung im Umfeld leben. „Viele haben gedacht, ten Rückrunden-Spieltag beendete das Team wehrverhalten, eine kreativere Spielweise dass wir nach den Erfolgen des vergangenen allerdings diesen Fluch und gewann mit 1:0 im Mittelfeld und ein konsequenteres Aus- Jahres gleich an die Tabellenspitze durch- gegen Hertha BSC. nutzen der Torchancen. starten. Aber so einfach ist das in der Bun- desliga nicht“, betont Eintracht-Torwart Ke- Dass sie das Fußballspielen nicht verlernt „Wir werden uns in der Liga schnell aus der vin Trapp, der zu den Leistungsträgern der haben, wie einige Kritiker nach schwachen Abstiegszone befreien“, gibt sich auch Mann- Hessen zählt. In der Saison nach dem Wie- Auftritten in der Bundesliga unkten, zeigten schaftskapitän Pirmin Schwegler zuversicht- deraufstieg hatte das Team attraktiven und die Mannen von Armin Veh in den Pokal- lich, um mit einem Schmunzeln hinzuzufü- erfolgreichen Angriffsfußball zelebriert, von Wettbewerben. Dort konnten sie sich im In- gen: „Zum Bedauern unserer Fans wird es dem sich viele überraschen ließen. In dieser und Ausland gleichermaßen hervorragend in diesem Jahr aber leider nicht mehr zum Saison haben sich die Gegner besser darauf in Szene setzen. Im Februar geht es nun im

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REGIONALLIGA

Sportliche Völker- verständigung Ein Hauch von Fernost lag über dem Weser-Stadion – und dazu noch ein recht außergewöhnlicher. Aus Nord- korea hatten sich die Fußballer des Sobaeksu FC auf den Weg nach Deutschland gemacht und statteten Werders U 23 einen Besuch ab.

ir sind recht schnell zu dem zwischen den Sportlern gestaltete sich je- Entschluss gekommen, dass wir doch nicht ganz so einfach: „Die Kommu- diesen Austausch unterstützen nikation untereinander war schwierig. Nur Wmöchten“, erklärte Frank Bau- wenige Spieler konnten sich auf Englisch Rospek M. Foto: mann, Werders Direktor Profifußball und verständigen. Und unser Koreanisch ist nicht Scouting. Auch Werders Aufsichtsratsvorsit- ganz so gut“, verriet Baumann schmunzelnd. blickte zufrieden auf die Begegnung zurück: zendem Willi Lemke, der den Kontakt nach „Es war für uns eine gute Erfahrung. Interna- Bremen hergestellt hatte, war der Stellen- Wichtige Erfahrungen sammelten dennoch tionale Spiele sind immer etwas Besonderes wert dieses Aufeinandertreffens von Beginn beide Seiten – vor allem auf dem Rasen. Ein und eine Abwechslung zum Alltag.“ an bewusst: „Dieser Besuch ist wichtig, weil Testspiel zwischen den Nordkoreanern und er belegt, dass Sport auch in schwierigen Werders U 23 bildete den Höhepunkt und Welchen Eindruck der kulturelle und sportli- politischen Zeiten Brücken bauen kann.“ zugleich den Abschluss der zweitägigen che Austausch hinterlassen hat, das machte Zusammenkunft. Nach einigen Startschwie- Frank Baumann nach der Abreise der Gäste Zwei Tage lang weilten die Fußballer des So- rigkeiten gestaltete sich die Begegnung noch einmal deutlich: „Man hat gesehen, baeksu FC, die insgesamt für zwei Wochen letztendlich deutlich zugunsten der Grün- dass der Sport und speziell der Fußball Brü- im Rahmen eines Austauschprogramms mit Weißen, die 4:0 gewannen. „Es war ein cken schlagen und Völker verbinden kann. dem Deutschen Olympischen Sport-Bund guter Test, schließlich spielt man nicht jeden Vielleicht war dieser Austausch auch ein (DOSB) und dem Deutschen Fußball-Bund Tag gegen eine Mannschaft aus Nordkorea“, erster Schritt, der mithelfen kann, dass sich (DFB) in Heusenstamm bei Frankfurt Quar- sagte Mittelfeldspieler Lukas Fröde nach politisch etwas verändert und es irgend- tier bezogen hatten, an der Weser. Neben der Partie und zollte dem Gegner Respekt: wann völlig normal ist, dass Mannschaften Kultur und einem Rundgang durch das „Sie haben den Ball gut laufen lassen. Man aus Nordkorea im internationalen Fußball Weser-Stadion stand in Bremen auch ein ge- hat gesehen, dass sie kicken können. Spiele- auftauchen und in Europa zu Gast sind.“ meinsames Mittagessen mit Werders U 23 risch waren wir letztendlich aber ein wenig auf dem Programm. Der verbale Austausch besser.“ Auch Doppeltorschütze Davie Selke Norman Ibenthal

48 WERDER MAGAZIN 317 Foto: M. Rospek

Foto: M. Rospek EDRMGZN37 49 317 MAGAZIN WERDER messen messen Kräfte Interessantes Frank Baumann be Werder-Direktor sich. 4:0 mit für FC baeksu Team So- das von gegen schaftsspiel Freund- das entschied (Foto unten). (Foto 11‘ ‚Platz Vereinsheim im Nordkorea aus Delegation die grüßte Werders U 23Werders - -

LEICHTATHLETIK

Liv

Maximilian Knief Heinemann Fotos: J. Großmann

ies wurde auch bei den gemeinsam mit dem Nie- Werder-Talentschmiede dersächsischen Leicht- D athletik-Verband aus- getragenen Landesmeisterschaf- auf dem Vormarsch Grün-weiße ten in Hannover deutlich, wo mit insgesamt sieben Titeln, ei- Leichtathletinnen und Leichtathleten, die den Sprung ner Qualifikationsnorm für die Deutschen Meisterschaften und in die deutsche Spitze schaffen, sind mittlerweile vielen neuen persönlichen Best- nicht mehr die Ausnahme. Der Abteilung ist es mit leistungen eine hervorragende Bilanz erzielt wurde. konsequenter Arbeit und tollen Nachwuchskonzepten

Zum ‚Überflieger‘ der Titelkämp- gelungen, zahlreiche Talente hervorzubringen. fe wurde im wahrsten Sinne des Wortes Maximilian Knief versichtlich, dass mit Maxi nach Als ganz besonders starker Jahr- Im Jugend- und Erwachsenenbe- im Stabhochsprung der Jugend- Stina Seidler ein weiterer grün- gang entwickelt sich zunehmend reich demonstrierten neben den klasse U 18. Der hoch motivierte weißer Stabhochspringer in die die Altersklasse W15. Allen vo- seit vielen Jahren im grün-weißen Sportler, der unter Disziplintrai- deutsche Spitze vordringt.“ ran Finja Damaschke gelingen Trikot startenden Aktiven auch ei- ner Leszek Kass eine atemberau- hier immer wieder neue Glanz- nige Neuzugänge ihr Können. So bende Entwicklung hinter sich Diese Vorbilder im Jugendbereich punkte. Am zweiten Tag der sprintete ‚Alt-Werderanerin‘ Svea hat, düpierte seine Konkurrenz helfen der Leichtathletik-Abtei- Meisterschaften triumphierte sie Kittner über 60 Meter nach 7,82 mit einem tollen Sprung über lung auch bei den Schülern. So im Dreisprung mit 10,42 Meter Sekunden im Vorlauf auf Rang 3 4,71 Meter. Damit gelang ihm begeistern sich immer mehr Ath- und erreichte zudem den Sil- im Endlauf (7,85 Sekunden). Ihre der bislang höchste Satz seiner letinnen und Athleten für den berrang über 60-Meter-Hürden neue Teamkollegin Sandra Din- noch jungen Karriere. Er quali- Stabhochsprung, unter anderem (9,08 Sekunden). Am Schlusstag keldein überzeugte mit 7,83 Se- fizierte sich für die Deutschen Liv Heinemann (W 15). Ihr ge- setzte sie mit ihrem 3. Platz im kunden im Vorlauf und Rang 6 Jugend-Meisterschaften in Sin- lang als einziger Sportlerin der 60-Meter-Sprint in 8,09 Sekun- im Endlauf (7,93 Sekunden). Die delfingen und belegt derzeit Sprung über 3,00 Meter, womit den einen tollen Schlusspunkt 4x200-Meter-Staffel der Frauen in Rang eins seiner Altersklasse in sie sich den Landesmeistertitel und avancierte damit zu einer der neuen Besetzung mit Sandra Deutschland. Leszek Kass war sicherte. Auch in den Alters- der erfolgreichsten Werdera- Dinkeldein, Constanze Hungar, dementsprechend hochzufrie- klassen M 14, M 15 und U 20 nerinnen der gesamten Meis- Lena Kruse und Ruth Krause lie- den: „Maxi ist sehr ehrgeizig standen Werder-Athleten ganz terschaften. Im W-14-Bereich ferte sich mit der LG Weserberg- und versucht, in jedem Wett- oben auf dem Siegerpodest. Lars trumpfte Nele Wöltjen groß land einen spannenden Kampf kampf das Beste aus sich heraus- Keffel (M 14) überquerte 2,90 auf. Ihr gelang mit 5,00 Metern um den Titel. Am Ende hatte zuholen. Es macht sehr viel Spaß, Meter, Rufus Goldbecker (M 15) der weiteste Satz der gesamten der Konkurrent die Nase vorn, mit ihm zu arbeiten. Und der 3,21 Meter und Torben Walter Weitsprungkonkurrenz und mit dennoch liefen die Grün-Weißen Erfolg gibt ihm Recht, dazu kann (U 20) 4,00 Meter. 1,57 Meter die zweitbeste Hoch- mit 1:43,39 Minuten eine gute man nur gratulieren. Ich bin zu- sprungleistung. Zeit. Ihre Mannschaftskollegen

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FUSSBALL Engagierte Übungsleiter im Porträt Das WERDER MAGAZIN stellt vor: die Trainer der Fußball-Amateurabteilung – von der 4. Herren bis zur 5. G-Jugend.

Manuel Bittner Axel Pohl Marco Jozifek Alberto Ruiz Lutz Köstermann Sven Kühnast Frank Eichel Frank Fischer 4. Herren 4. Herren 5. Herren 5. Herren Ü 32 Ü 32 Ü 40 Ü 40

Stefan Mann Andreas Schulz Mark Wohlers J. Hagedorn Hameth Ba Holger Harms Claude Kenfack Sultan Yildiz 2. A-Jugend 2. A-Jugend 2. A-Jugend 3. B-Jugend 4. C-Jugend 4. C-Jugend 5. C-Jugend 5. C-Jugend

Jens Rathgeber Ali Azgar Asuman Thies Fischer Rainer Hellmers Renato Kamencic Tina Acar Jörg Kless Marcellin Ludu 6. C-Jugend 3. D-Jugend 3. D-Jugend 4. D-Jugend 5. D-Jugend 3. E-Jugend 3. E-Jugend 4. E-Jugend

Atila Yeni Frank Fuhrmann Radi Radev Bekim Ramic Manfred Martins C. Wiechmann Raphael Stöcklin Michael Havekost 4. E-Jugend 5. E-Jugend 6. E-Jugend 6. E-Jugend 7. E-Jugend 3. F-Jugend 4. F-Jugend 5. F-Jugend

Manfred Thiele Tina Klose Matthias Bitsch Wolfgang Weyers Cornelia Metzdorf Günther Metzdorf Katja Metzdorf Gültekin Arslan 5. F-Jugend 6. F-Jugend 1. G-Jugend 1. G-Jugend 2. G-Jugend 2. G-Jugend 2. G-Jugend 3. G-Jugend

Andree Kuhl A. Vennemann Dogan Yalcin Halil Yavuz 3. G-Jugend 4. G-Jugend 5. G-Jugend 5. G-Jugend

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TISCHTENNIS

Top-Verpflichtung Bastian Steger (Mitte), National- spieler und zukünf- tiger Werderaner, mit Teammanager Sascha Greber und Werner Meyer (Vorsitzender der Abteilung Tisch- tennis, re.). Werder holt Wunschspieler an die Weser Mit der Verpflichtung von Bastian Steger für in der aktuellen Spielzeit beim Kampf um die Play-Off-Plätze das Bundesliga-Team hat Werders Tischtennis-Abteilung schon früh- durchaus noch in die Quere zeitig einen wichtigen Eckpfeiler in der Kaderplanung gesetzt. kommen. „Ich werde natürlich alles geben, um mit dem 1. FC er zukünftige Werdera- Hermine-Berthold-Straße das zukünftig wieder in der Nähe Saarbrücken die Play-Offs zu er- ner schaute sich bereits Hauptbetätigungsfeld des gebür- seiner Heimat spielen wird, hat- reichen. Da kann ich keine Rück- in seiner zukünftigen tigen Oberpfälzers sein. Und Ste- ten sich Werders Verantwortli- sicht auf Werder nehmen. Aber D Heimat um: Tischten- ger freut sich schon jetzt darauf: che schnell auf ihren Wunsch- vielleicht reicht es ja für beide nis im Weser-Stadion, das wird „Werder hat sich in den vergan- spieler festgelegt. „‚Basti‘ war Teams. In der Liga ist noch alles es wohl auch für Bastian Steger genen Jahren in der Bundesliga unser Top-Kandidat, bereits im möglich.“ nie geben. Bei seinem ‚Antritts- etabliert. Ich denke, dass ich Sommer haben wir zum ersten besuch‘ war der 32-Jährige je- noch einiges an Potenzial habe. Mal über eine mögliche Zusam- Florian Schwarz doch beeindruckt von der Spiel- Das möchte ich in Bremen weiter menarbeit gesprochen. Wir wa- stätte der Fußball-Profis. „Aus ausschöpfen. Es war nach vier ren uns dann schnell einig und dem Innenraum betrachtet, ist schönen Jahren in Saarbrücken haben gemerkt, dass es für beide TERMIN es sehr imposant. Hier würde auch einfach mal wieder Zeit, Seiten passt“, verriet Teammana- Dienstag, 11.02.2014, 19.00 Uhr ich auch gerne mal auflaufen“, eine neue Herausforderung an- ger Sascha Greber. TTBL, 13. Spieltag schmunzelte er. zunehmen.“ SV Werder Bremen – Bis zur neuen Saison ist es noch Post SV Mühlhausen Ab dem kommenden Sommer Nachdem klar war, dass Werders ein wenig Zeit. Und so könnte Werder-Halle Hermine-Berthold- wird allerdings die Werder-Halle Taiwanese Chih-Yuan Chuang Bastian Steger den Grün-Weißen Straße

Kölling holt Kreismeister-Titel Die Bremer Kreismeister- schaft der Herren gewann in diesem Jahr ein Akteur des SV Werder Bremen.

rmin Kölling, Spieler ten Turnierverlauf ungeschlagen. diek). Erfreulich ist ebenfalls, seinem Mannschaftskameraden der achten Mann- Das Finale rundete das für Köl- dass vier der sechs Spieler des Kölling, im Viertelfinale knapp schaft, setzte sich ge- ling nahezu perfekte Turnier ab. SVW die Runde der letzten Acht mit 2:3 geschlagen geben. A gen 29 Kontrahenten Er gewann mit 3:0 gegen Roland erreichten. Christian Otto muss- durch. Er blieb dabei im gesam- von Dzerzawa (SC Vahr/Block- te sich dabei dem späteren Sieger, Niklas Glade

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SCHACH

Erfolgreiche Reise Viele junge Talente des SV Werder nahmen am Turnier in Bad Zwi- schenahn teil. Kleines Foto: Sascha Pollmann, der mit einem Sieg ge- gen IM Leonid

Fotos: M. Krallmann, A. Burblies Sobolevsky glänzte. Starke Werderaner beim nalen Meister Leonid Sobolevsky. ‚NordWest-Cup‘ Mit neuem Teilneh- Bei den U-18-Jugendlichen David Kardoeus und David Wachinger merrekord endete der ‚NordWest-Cup‘ in Bad Zwi- lief es dagegen nur durchwach- sen. Sie kamen auf drei bzw. schenahn. Auch der SV Werder war mit so vielen 2,5 Punkte. Wachinger stand in der zweiten Runde gegen den Spielern wie noch nie vertreten. FIDE-Meister Helge Hintze auf Gewinn, fand aber die Gewinn- m letzten Wochenende ter ihnen zahlreiche Großmeister jeweils fünf Punkte aus sieben kombination nicht und musste im Januar wird das idyl- und Internationale Meister, wie- Partien. Nach der Feinwertung sich nach Dauerschach mit ei- lische Bad Zwischenahn der ein Rekord aufgestellt. Das stand Meins auf dem 13., Fish auf nem Remis zufriedengeben. A traditionell von den Turnier wurde aufgrund der gro- dem 20. und Jugelt auf dem 21. Schachspielern eingenommen. ßen Teilnehmerzahl in drei nach Platz. Die stärkste Leistung zeig- In der B-Gruppe erzielte Anastasia Dann kommt das Kurleben fast Spielstärke aufgeteilten Gruppen te Gerlef Meins. In der vorletzten Erofeev 3,5 Zähler. Die amtieren- zum Erliegen, und die liebevoll durchgeführt. Gespielt wurden Runde spielte er Remis gegen den de Bremer Vize-Meisterin blieb ‚Klötzchenschieber‘ genannten sieben Runden mit einer Bedenk- brasilianischen Turnierzweiten damit deutlich hinter ihren Er- Sportler bestimmen das Gesche- zeit von jeweils 2,5 Stunden pro GM Krikor Sevag Mekhitarian. wartungen. Nils-Lennart Heldt hen. Das Schachturnier in dem 70 Spieler und Partie – das Ganze Und in der Schlussrunde unter- erreichte drei und Jens Kardoeus Kilometer westlich von Bremen über vier Tage. Spielstätte war lag er dem chinesischen Natio- 2,5 Punkte. In der überwiegend gelegenen Kurort gehört mittler- die Wandelhalle des Kurhauses nalspieler und Turniersieger GM aus jungen Spielern zusammen- weile zu den größten Deutsch- direkt am Zwischenahner Meer. Li Chao erst nach langem Kampf. gesetzten C-Gruppe holte Robert lands. Die professionelle Organisa- Kose mit 4,5 die meisten Punkte tion, das wunderschöne Ambien- Der SV Werder Bremen war mit Ebenfalls in der A-Gruppe spiel- für die Grün-Weißen und kam te direkt am Zwischenahner Meer 13 Teilnehmern vertreten. Groß- ten Sascha Pollmann, Simon auf den guten 11. Platz. David und nicht zuletzt der ansehnliche meister Gennadij Fish, Mann- Bart, David Kardoeus und David Wanschura und Nikolas Wachin- Preisfonds haben sich in Deutsch- schaftsführer der Bundesliga- Wachinger aus Werders dritter ger erkämpften jeweils vier und land und im benachbarten Aus- Mannschaft, und die beiden Mannschaft. Pollmann und Bart Yannis Wanschura 2,5 Punkte. land herumgesprochen. Internationalen Meister Gerlef zeigten ein gutes Turnier und Meins und Tobias Jugelt waren kamen jeweils auf vier Punkte. Jens Kardoeus Bei der diesjährigen 16. Auflage in der A-Gruppe unter den Top Herausragend war der Sieg von wurde mit 360 Teilnehmern, un- 20 gesetzt. Alle drei erspielten Pollmann gegen den Internatio-

WERDER MAGAZIN 317 59 TURNSPIELE UND GYMNASTIK

Starkes Angebot Die Gym- nastikgruppen unter der Leitung von Marianne Stöver (vorne, Mitte) sind seit Jahren ein fester Be- standteil der Abteilung.

Fit durch Bewegung In den Gym- aller an der Turnschau der Abtei- lung Turnspiele und Gymnastik. nastikgruppen ‚Rückenfit‘ und ‚Mollig und Mobil‘ Die Aufführung wurde mit viel Applaus bedacht. Das Training wird ein umfangreiches Bewegungsprogramm für wird seit vielen Jahren von Mari- anne Stöver geleitet und bereitet Frauen angeboten. den Gruppen sehr viel Spaß. Trai- niert wird jeden Donnerstag in lle, die an körperlicher gymnastische Trainingsformen len oder Entspannungsübungen der Gymnastik-Halle der Werder- Ertüchtigung Interesse angeboten. Auch leichte Übun- zum Lockern aus. Halle Hemelinger Straße. Die Zei- haben, sind herzlich gen mit Bällen, Flexi-Bar und ten: 8.30 – 10.00 Uhr und 11.00 A eingeladen, an einem Theraband fördern die Beweg- Die Gruppen bestehen bereits seit – 12.30 Uhr ‚Rückenfit‘, 10.00 – Trainingsvormittag zu hospi- lichkeit. Alle Körperteile sollen mehr als zehn Jahren und freuen 11.00 Uhr ‚Mollig und Mobil‘. tieren oder besser gleich aktiv einbezogen werden. In der letz- sich auf weitere Mitglieder. Hö- mitzumachen. Nach dem Auf- ten Viertelstunde klingt jede hepunkt des vergangenen Jahres Walter Kozica wärmen werden verschiedene Übungseinheit mit leichten Spie- war die gemeinsame Teilnahme Prellball-Team schlägt sich gut Regionalliga-Aufsteiger Werder Bremen bestreitet die Saison mit den vier A-Jugendli- chen Dominic Abbasi, Eike Dahle, Niklas Honisch und Johannes Semrau. Erfolgreiche Mischung nterstützt werden sie der Top 4 der Liga als Gegner war- tisch. Es ist ein nominell leichte- Talente und erfahrene von den M-40-Spielern teten. Gleich in der ersten Partie rer und somit die große Chance, Spieler bilden Werders Prellball-Team. Ralph Kram und wech- gab es dabei ein Remis gegen Fa- den Klassenverbleib perfekt zu U selweise Holger Lame- vorit Markoldendorf. Gegen TuS machen. Die jungen Spieler zei- ter oder Achim Schulze. Dabei Aschen Strang und TV Mahndorf gen sich derzeit in toller Spiel- hat es dieses Team überraschend wurde dagegen klar verloren. Ge- laune. Wenn sie weiter alle am INTERNET geschafft, nach drei Vierteln der gen Markoldendorf 2 feierte der Leistungstraining jeden Montag Weitere Infos über Sportange- Saison mit Rang fünf einen ge- SV Werder einen klaren Sieg. Die- teilnehmen, werden sie sich bote und Trainingszeiten der festigten Mittelfeldplatz zu bele- ser Erfolg war sehr wichtig, da der noch weiterentwickeln und für Abteilung gibt es unter gen. Als Ziel war und ist klar der Gegner in der Tabelle hinter den weitere Aufgaben gerüstet sein. www.werder.de/gymnastik Verbleib in der Liga angepeilt. Mit Grün-Weißen steht und so auf Ab- Talent und Können sind auf jeden 10:14 Zählern ist der Punktestand stand gehalten werden konnte. Fall vorhanden. zwar negativ, jedoch muss man KONTAKT bedenken, dass am zurückliegen- Der noch ausstehende vierte und Ralph Kram E-Mail: den Spieltag drei Mannschaften letzte Spieltag stimmt optimis- [email protected]

WERDER MAGAZIN 317 61 MITGLIEDER

Ehrgeiziges Talent Die 15 Jahre alte Werder-Athletin Stina Seidler ist auf dem Weg zu einer großen Stabhochsprung-

Karriere. Foto: M. Rospek M. Foto:

nd das, obwohl sie kurz mal gern mehr Zeit mit meinen zuvor einen Schock Nervenstarke Freunden verbringen. Aber es ist verdauen musste: „Im für mich schon normal gewor- U Abschlusstraining vor den, wenig Freizeit zu haben. den Meisterschaften bin ich Überfliegerin Deswegen stört es mich nicht nach meinem Sprung neben der mehr“, sagt die Leistungssport- Matte gelandet“, erinnert sich Im Sommer trat Werders Stab- lerin. die 15-Jährige. „Es ist zum Glück nichts passiert. Aber ein kleiner hochsprung-Talent Stina Seidler Die Zukunft der 15-Jährigen Schockmoment war das schon.“ könnte also rosig aussehen – Ta- Allerdings wäre es nicht ihre Art, zum ersten Mal bei einer Deutschen lent, Ehrgeiz und die Liebe zum sich lange damit zu beschäftigen. Sport liefern starke Argumente Bereits im Wettkampf konnte Meisterschaft an – und gewann dafür. Trotzdem ist die Schüle- sie das Negativerlebnis komplett rin vorsichtig, wenn sie von ih- ausblenden und sich nicht nur prompt den Titel. ren Zielen spricht. „Ich möchte die Goldmedaille holen, sondern gerne mal bei internationalen mit 4,11 Meter sogar einen deut- Die Bremerin liebt die Leicht- auch nicht jeder kann. Das reizt Wettkämpfen antreten“, sagt schen Rekord springen. athletik, seitdem sie fünf Jahre mich“, schwärmt die 15-Jährige sie bescheiden. Für große Wett- alt war. „Laufen, springen und von ihrer Lieblingsdisziplin. kämpfe sieht sie sich dennoch Wenn sie von dieser Erfahrung werfen kann eigentlich jeder“, gut gerüstet. Rein theoretisch, berichtet, strahlt sie noch immer: sagt Stina Seidler. Dann schränkt Obwohl sie beachtliche Höhen natürlich. „Wenn ich mal in ei- „Die Deutschen Meisterschaften sie ein: „Dachte ich. Aber ich nur mittels eines dünnen Sta- nem großen Stadion vor tausen- waren mit Abstand das Highlight fand es sofort faszinierend, wie bes überquert, ist Stina Seidler den Zuschauern antreten sollte, meiner bisherigen Karriere“, ver- viel Arbeit tatsächlich dahinter dabei nie ängstlich. Viel lieber wäre ich bestimmt beeindruckt, rät sie. „Ich bin in einer höheren steckt, zum Beispiel im tech- beschreibt sie, was bei einem aber nicht furchtbar nervös. Ich Altersklasse gestartet. Dass ich nischen Bereich.“ Deshalb lie- perfekten Sprung in ihr vorgeht: mache mir keine Gedanken dar- dann gewinnen und mit dem ßen sich Stina Seidler und die „Das Gefühl, wenn man die Lat- über, was alles passieren könnte, deutschen Rekord noch einen Leichtathletik nicht mehr los. te überquert hat und weiß, dass sondern konzentriere mich auf draufsetzen konnte, war der ab- Drei Jahre lang hatte sie zwar man die Höhe geschafft hat – das meine Sprünge. Alles andere solute Hammer!“ Obwohl sie nebenbei auch noch Handball ist das Beste!“ Um solche Leis- kann ich gut ausblenden“, sagt beim SV Werder schon als Über- gespielt, doch der Sport konnte tungen erbringen zu können, sie. Ihre bisherigen Erfolge lassen fliegerin bekannt ist, war diese es nie mit ihrer großen Leiden- trainiert die Gymnasiastin fünf an dieser Aussage keinen Zweifel Leistung keinesfalls selbstver- schaft aufnehmen. Vor allem der bis sechs Mal pro Woche. Dieses aufkommen. ständlich. „Denn davor bin ich Stabhochsprung begeistert sie in straffe Programm lässt ihr kaum erst einmal über vier Meter ge- jedem Training. „Die Disziplin Zeit für andere Hobbys. Beklagen Laura Ziegler sprungen – und zwar ganz knapp ist so komplex. Außerdem ist es würde sie sich darüber aber nie. und mit viel Glück“, erzählt sie. etwas, das nicht jeder macht und „Natürlich würde ich manch-

WERDER MAGAZIN 317 63

FAN-FORUM Foto: M. von Glan

Flagge zeigen für mehr Toleranz Die ‚AntiDiskriminierungs-AG‘ hat mit ihren Stadion-Choreografien bundes- weit für Aufsehen gesorgt. Ende Dezember setzten die Werder-Fans er- neut ein Zeichen – gegen Behindertenfeindlichkeit und für Inklusion.

er letzte Hinrunden- fahren, wie hart einen Vorurteile nuierlich am Ball bleiben, sonst wenn im Weser-Stadion für ein Spieltag dürfte allen treffen können“, erzählt Thorsten können sich schnell Rückschritte toleranteres Miteinander gewor- Werderanern noch in Brunkhorst, der seit Anfang 2013 bemerkbar machen.“ Deshalb ist ben wurde, hat der SV Werder Dbester Erinnerung sein. an den AG-Treffen teilnimmt. die ‚AntiDis‘ bei jedem Werder- das Spielfeld als Sieger verlassen… Die Grün-Weißen rangen im We- „Deswegen wollte ich schon lange Heimspiel präsent. Ab drei Stun- ser-Stadion Bayer Leverkusen mit den Kampf gegen die Blockaden in den vor Anpfiff gibt es im Ost- „Ein ganz besonderer Dank gilt 1:0 nieder. Doch nicht nur auf den Köpfen aufnehmen. Bei der kurvensaal einen Stand, an dem allen, die die Umsetzung der dem Rasen ereignete sich Bemer- ‚AntiDis‘ ist das Thema auf offene zum Beispiel Info-Materialien, Kurvenschau unterstützt haben: kenswertes – schon vor dem An- Ohren gestoßen.“ Sticker und T-Shirts erhältlich dem Bundesministerium für Fa- pfiff sorgten einige Werder-Fans sind. Und das Engagement der milie, Senioren, Frauen und Ju- mit einer spektakulären Choreo- Dass sich die Choreografie dies- Arbeitsgruppe trägt längst Früch- gend, dem lokalen Aktionsplan grafie für Aufsehen. ‚Beleidigung mal nicht nur über die Ostkurve, te. „Ich bin schon von vielen auf ‚Toleranz fördern – Kompetenz hindert am Leben‘ lautete der sondern auch über die Nordgera- das positive Verhalten unserer stärken‘, dem SV Werder Bremen markante Slogan auf einem der de erstreckte, war nur konsequent Fans angesprochen worden. Dass und natürlich allen beteiligten gigantischen Banner. – schließlich befinden sich dort die Parolen wie ‚schwuler, schwuler Helferinnen und Helfern“, betont Plätze für Fans mit Behinderung. BVB‘ skandiert werden, war frü- Thomas Hafke. Die ‚AntiDiskri- Verantwortlich für diese Aktion Umso aufwendiger gestaltete sich her gang und gäbe. So etwas gibt minierungs-AG‘ trifft sich an je- war die ‚AntiDiskriminierungs- jedoch die Umsetzung. Mehr als es heute nicht mehr“, erzählt dem letzten Montag des Monats AG‘, die seit ihrer Gründung 2008 200 Meter Stoff wurden per Hand Hafke. um 19.00 Uhr in den Räumen bereits mehrfach eindrucksvolle bemalt, dazu verteilten die rund des Fan-Projekt Bremen e. V. im Zeichen für mehr Toleranz gesetzt 30 Mitglieder der Am Ziel wähnt sich Ostkurvensaal. hat. „In den Kurvenschauen sind ‚AntiDiskriminie- die ‚AntiDiskrimi- viele wichtige Themen aufgegrif- rungs-AG‘ mit wei- nierungs-AG‘ jedoch Jörn Lange fen worden“, sagt Thomas Hafke teren ehrenamtli- noch lange nicht. vom ‚Fan-Projekt Bremen e. V.‘, chen Helfern 10.000 Neue Aktionen sind der die ‚AntiDiskriminierungs-AG‘ grün-weiße Pappen längst in Planung, KONTAKT organisatorisch unterstützt. Den im Weser-Stadion. 2014 soll beispiels- Auftakt bildete 2009 eine impo- weise eine Bus-Tour AntiDiskriminierungs-AG sante Choreo gegen Rassismus, ge- Für ihre meinungsstarken Kur- in das frühere Konzentrationsla- Franz-Böhmert-Straße 5 folgt von Statements gegen Homo- venschauen haben die Werder- ger Ausschwitz-Birkenau angebo- 28205 Bremen phobie und Sexismus. Die jüngste Fans in ganz Deutschland viel ten werden. Die nächste Kurven- Kurvenschau war ein Appell ge- Lob und Anerkennung geerntet. schau wird von den Werder-Fans E-Mail: gen Behindertenfeindlichkeit und Die Arbeit der ‚AntiDiskrimi- ebenfalls mit Spannung erwartet. [email protected] für Inklusion. Initiiert wurde die nierungs-AG‘ geht jedoch weit Denn auch wenn ihre Botschaft Internet: www.werderfans- Aktion von einem gehandicapten darüber hinaus. „Diese Aktionen weit über den Fußball hinausgeht, gegen-rassismus.de ‚AntiDis‘-Mitglied. „Ich habe be- allein reichen nicht“, weiß Tho- haben die Choreos einen äußerst Facebook: reits häufig am eigenen Leib er- mas Hafke. „Man muss konti- positiven Nebeneffekt: Immer www.facebook.com/antidisag

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SPIELE MEINES LEBENS Hartes Duell gegen den BVB

„Schuuuuulz“ Von 1994 bis 1997 spielte Michael Schulz für den SV Werder und zuvor von 1990

bis 1994 für Borussia Dortmund. Fotos: picture-alliance, imago Werder-Idole erinnern sich an ihre größten Spiele in grün-weiß. Heute: Michael Schulz über das Titelrennen gegen den BVB, die ‚üblichen Ver- dächtigen‘ und Bremer Lockerheit.

us meinen drei Jahren de ständig gelacht. Ich weiß noch, Zurück zum Dortmund-Spiel: 29. Gegen Dortmund ging unsere beim SV Werder ist dass Wynton Rufer die erste Trai- Spieltag, Zweiter gegen Erster. Taktik auf. Andi Herzog und mir ein Spiel ganz be- ningseinheit nach der Sommer- Das Hinspiel hatten wir 0:2 ver- zweimal Mario Basler schossen A sonders in Erinnerung pause in Schlappen und mit Son- loren, jetzt konnten wir – einen uns zum 3:1-Sieg. Der Meister- geblieben: das direkte Duell im nenbrille absolvierte. Wir sind nur Punkt hinter dem BVB – vor titel war damit zum Greifen nah Kampf um den Deutschen Meis- drei, vier Runden um den Platz eigenem Publikum die Tabel- und schien am 33. Spieltag sogar tertitel 1995 gegen Borussia Dort- getrabt – das war’s. Bernd Hobsch lenführung ergattern. Mehr Mo- perfekt. Wir führten 2:0 gegen mund. Von einem ‚Spiel‘ konnte bekam trotzdem einen Kreislauf- tivation geht nicht! Dementspre- den Karlsruher SC, Dortmund man damals allerdings kaum spre- zusammenbruch, er ist regelrecht chend aggressiv gingen wir in kassierte beim MSV Duisburg chen – es war fast eine ‚Schlacht‘. zusammengesackt. Gut, zu seiner die Partie. Ich will ehrlich sein: kurz nach der Pause das 0:2. Ich habe extra nochmal in einer Verteidigung muss man sagen: Es Wir wollten die Dortmunder aus Doch irgendwie gelang es dem alten Ausgabe des ‚kicker‘ nach- war damals tierisch heiß. dem Konzept bringen und haben BVB, die Partie noch zu dre- geschaut. Schiedsrichter Markus sie gereizt bis aufs Messer. Alle hen. Eine Woche später gewann Merk hatte alle Hände voll zu tun Der Zusammenhalt im Team war haben kräftig zugelangt – bei ei- Dortmund in Hamburg, und wir – es gab fünf Mal Gelb und zwei sensationell. Zu meiner Frau nem Blick in die Karten-Statistik verloren mit ‚Beton‘ in den Ober- Platzverweise. sagte ich: ‚Ich habe hier so viel findet man die ‚üblichen Ver- schenkeln 1:3 beim FC Bayern. Spaß wie noch nie, aber ich habe dächtigen‘: Steffen Freund und Das Ziel meiner Träume blieb Für mich war die Partie auch des- keine Ahnung, wie wir auch Matthias Sammer beim BVB; auf mir bis zu meinem Karriereen- halb so besonders, weil ich erst nur ein einziges Spiel gewinnen Werder-Seite neben Hany Ramzy de verwehrt. Dennoch: Die Zeit vor der Saison vom BVB nach sollen.‘ Verstehen Sie mich nicht und Uli Borowka auch einen in Bremen zählt definitiv zu den Bremen gewechselt war. In Dort- falsch – es war natürlich nicht so, gewissen Michael Schulz... Ich schönsten Kapiteln meiner Profi- mund führte Ottmar Hitzfeld ein dass wir nicht trainiert hätten. selbst war bekanntlich kein Kind Laufbahn – auch ohne Titel.“ hartes Regiment, alles war von Anders wären unsere Erfolge von Traurigkeit, aber wenn Uli großer Ernsthaftigkeit geprägt. gar nicht möglich gewesen. Aber zugelangt hat, musste ich mich Aufgezeichnet von Jörn Lange Unter Otto Rehhagel lief das et- eine derartige ‚Lacherei‘ hatte selbst als Mitspieler manchmal was anders, beim SV Werder wur- ich im Fußball nie zuvor erlebt. wegdrehen.

WERDER MAGAZIN 317 75 MENSCHEN BEI WERDER

Erfahrener Trainer Peter Behrens wagte im Sommer vergangenen Jahres den Sprung vom Nachwuchsbereich zu Werders zweiter

Frauen-Mannschaft. Foto: M. Rospek M. Foto:

enn Peter Behrens hat ner ganz klare Vorstellungen. Er dank seiner Anstellung Ein Bremer möchte seinem Team eine offen- beim Statistischen Lan- sive Spielweise vermitteln. Und D desamt einen geregel- auch den langen Weg dahin fin- ten Feierabend. Nur so gelingt Original Beamten wird so det er spannend. So erklärt Peter es ihm, Berufliches und Trai- Behrens, dass es ihm am meisten nertätigkeit zu vereinbaren. Seit einiges nachgesagt. Glück für Wer- Spaß bereitet, neue Spielzüge Juli des vergangenen Jahres ist einzustudieren und die Mann- er für Werders zweite Frauen- der, dass manches davon zutrifft! schaft taktisch voranzubringen. Mannschaft in der Regionalliga Obwohl er es beim Dirigieren verantwortlich, was viel Zeit belassen könnte, schont sich der und Kraft fordert, den gebürti- als Trainer der U 11. Gleichzeitig Gegner“, erzählt der 56-Jährige. 56 Jahre alte Trainer auch selbst gen Bremer aber immer wieder fand er es schon immer span- Der Sprung vom Nachwuchs- nicht: „Einige Laufeinheiten ma- begeistert. „Die Mädels arbeiten nend, die Entwicklung seiner zum Frauentrainer war nur mit che ich immer mit.“ alle sehr leistungsorientiert, weil ehemaligen Schützlinge zu ver- kleineren Umstellungen verbun- viele von ihnen den Sprung in folgen. „Mich freut es am meis- den: „Früher war es eine beson- Im Gegensatz zu den Laufschu- die erste Mannschaft schaffen ten, wenn die Jungs den Sprung dere Herausforderung, die Eltern hen hat er seine Fußballschuhe wollen“, schwärmt er von der Zu- in höhere Spielklassen schaffen.“ der jungen Spieler mit ins Boot schon lange an den viel zitierten sammenarbeit. Den Werdegang eines Talents zu holen. Jetzt habe ich Erwach- Nagel gehängt. Als Spieler war verfolgt er besonders aufmerk- sene vor mir, mit denen ich mich Peter Behrens zwischenzeit- Bevor er im Sommer das Frauen- sam: „Ole Käuper war in mei- direkt auseinandersetze.“ Dafür lich auch beim SV Werder aktiv. Team übernahm, stand Peter nem ersten U-11-Jahrgang. Heute hat Peter Behrens ein Harmo- Schon damals hat er sich von sei- Behrens sechs Jahre lang für spielt er bei Werder in der U 17 nierezept parat: „Ich versuche nen Trainern einiges abgeschaut. Werders U 11 an der Seitenlinie. und noch dazu in der Junioren- immer, den offenen Dialog zu Und: „Jürgen Klopp gefällt mir Gerne blickt er auf diese Zeit Nationalmannschaft. Das ist suchen. Die Mädels wissen, dass als Trainertyp“, erzählt er, fügt zurück: „Die Jungs lernen in eine tolle Entwicklung.“ sie jeder Zeit mit mir reden kön- aber bestimmt hinzu: „Letztend- diesem Alter sehr viel. Deshalb nen. Denn ich halte nichts davon, lich sollte jeder Trainer seinen hat es großen Spaß gemacht, mit Nach sechs Jahren als Trainer den Spielerinnen das Gefühl zu eigenen Weg gehen. Es macht ihnen zu trainieren.“ Arbeit im der U 11 bekam Peter Behrens geben, dass meine Entscheidun- keinen Sinn, jemandem nachzu- Leistungszentrum des SV Wer- die Möglichkeit, bei den Frauen gen unantastbar sind.“ eifern und dann eine schlechte der bedeutet jedoch meistens noch einmal neue Erfahrungen Kopie zu sein.“ auch, seine Spieler nach nur ei- zu sammeln. „Mich hat vor al- Nicht nur vom zwischenmensch- nem Jahr wieder abzugeben. Das lem die Liga gereizt, denn wir lichen Umgang sondern auch Laura Ziegler bedauerte auch Peter Behrens treffen dort auf viele namhafte vom Fußball hat der Werdera-

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