Plakate-Findbuch Mit 413 Motiven, Als
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Geschichte, die noch nicht Geschichte ist Plakate aus dem Gorleben-Widerstand Vorwort Ein wichtiger Teilbestand und kulturelles Erbes des Landkreises Lüchow-Dannenberg sind die über 600 unterschiedlichen Plakate aus der Zeit 1976 bis heute, die im Gorleben Archiv lagern. 2017 konnte mit Fördermitteln des MWK, dem Niedersächsischen Ministerium für Wissen- schaft und Kultur und in enger Zusammenarbeit mit dem GBV, dem Gemeinsamen Biblio- theksverbund ein Projekt verwirklicht werden. Bearbeitet wurden rund 400 Plakate aus über 40 Jahren Protestgeschichte. Anhand dieser Zeitdokumente sind stilistische Entwicklungen, gestalterische Veränderungen der Bild- und Schriftsprache, sowie künstlerische und politische Entwicklungsstadien zu erkennen. Im Kulturerbe Niedersachsen ist diese generationsübergreifende Sammlung mit ihrer beach- tenswerten Kreativität unter http://kulturerbe.niedersachsen.de/viewer/ zu finden und der inte- ressierten Öffentlichkeit zugänglich. oder ihr geht direkt zu http://kulturerbe.niedersachsen.de/viewer/kultureinrichtungen/isil_DE-2493/ Klickt auf ein Plakat, dann auf Beschreibung. Neben den wichtigsten Metadaten findet ihr un-ter der Rubrik "Inhalt" Hintergrundinformationen zum jeweiligen Plakat. Sie können dieses Dokument mit den üblichen Acrobat-Mitteln durchsuchen. Suchen Sie im Volltext nach Namen, Schlagworten, Orten... II 10-PLA-1-0001 Datensatz: 1 Niedersachsenpferd 1979 69.58 cm x 50.07 cm Technik: Zeichnung Urheber: Rosemarie Wassmuth Entstanden vor dem Treck nach Hannover im März 1979. Niedersachsenpferd mit strahlendem Atomzeichen Originaltext: Niedersachsen Gorleben, Atomkraft, Nukleares Entsorgungszentrum NEZ, Politik, Landesregierung, Niedersachsen, Hannover. Veröffentlicht beim Kulturerbe Niedersachsen (URL): http://kulturerbe.niedersachsen.de/viewer/piresolver?id=record_kuniweb_948062 1 10-PLA-1-0002 Datensatz: 2 Bauern-Widerstand 1979 42.81 cm x 30.11 cm Technik: Offsetdruck Urheber: Unbekannt Bauern Widerstand in den Anfängen. Am 22. Februar 1977 hatte Ernst Albrecht erklärt, dass in Gorleben ein Endlager für Atommüll und eine atomare Wiederaufarbeitungsan- lage entstehen soll. Noch am gleichen Tag begann der Widerstand der örtlichen Bevöl- kerung. Das notwendige Gebiet sollte von einer extra gegründeten Gesellschaft aufge- kauft werden. 62 Grundbesitzern gehörte das betroffene Land. Nicht jeder Landwirt wollte verkaufen, auch nicht für das Zehnfache des Verkehrswerts. Die ansässigen Bauern nahmen den Widerstand in die eigene Hand und gründeten noch 1977 die Initiative "Bäuerliche Notgemeinschaft Lüchow-Dannenberg", die bis heute mit ihren Traktoren gegen das Endlager Gorleben auf die Straße geht. Bonze der Deutschen Gesellschaft zur Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen (DWK) wird von einem Bauern mit Mistforke angegriffen Originaltext: Geht uns vom Acker ihr Strahlenkacker! Gorleben, Atomkraft, Nukleares Entsorgungszentrum NEZ, Landwirtschaft, Deutsche Gesellschaft zur Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen (DWK), Grundstück, Verkauf, Bauern. Veröffentlicht beim Kulturerbe Niedersachsen (URL): http://kulturerbe.niedersachsen.de/viewer/piresolver?id=record_kuniweb_948063 2 10-PLA-1-0003 Datensatz: 3 Bauern-Widerstand 1979 43.2 cm x 30.36 cm Technik: Offsetdruck Urheber: Unbekannt Bäuerlicher Widerstand in den Anfängen. Am 22. Februar 1977 hatte Ernst Albrecht er- klärt, dass in Gorleben ein Endlager für Atommüll und eine atomare Wiederaufarbei- tungsanlage entstehen soll. Noch am gleichen Tag begann der Widerstand der örtlichen Bevölkerung. Das notwendige Gebiet sollte von einer extra gegründeten Gesellschaft aufgekauft werden. 62 Grundbesitzern gehörte das betroffene Land. Nicht jeder Land- wirt wollte verkaufen, auch nicht für das Zehnfache des Verkehrswerts. Die ansässigen Bauern nahmen den Widerstand in die eigene Hand und gründeten noch 1977 die Initiative "Bäuerliche Notgemeinschaft Lüchow-Dannenberg", die bis heute mit ihren Traktoren gegen das Endlager Gorleben auf die Straße geht. Bauer mit einer Herde Kühe vor einem Polizeifahrzeug Originaltext: Lieber unsere Kühe als eure Bullen Anti-AKW-Sommercamps 1979 Gorleben, Atomkraft, Nukleares Entsorgungszentrum NEZ, Landwirtschaft, Deutsche Gesellschaft zur Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen (DWK), Grundstück, Verkauf, Bauern. Veröffentlicht beim Kulturerbe Niedersachsen (URL): http://kulturerbe.niedersachsen.de/viewer/piresolver?id=record_kuniweb_948064 3 10-PLA-1-0004 Datensatz: 4 Kalendersprüche 1977 60.88 cm x 42.83 cm Technik: Offsetdruck Urheber: Werkstatt Rixdorfer Drucke 1977 erschien der "Entsorgungskalender" im Merlin-Verlag. Giftige Verse wider die Atomkraft mit typischer Gestaltung der Rixdorfer. Mitglieder der Werkstatt Rixdorfer Drucke waren Johannes Vennekamp, Uwe Bremer, Arno Waldschmidt und Albert Schindehütte. Kalenderspruch Originaltext: Damit nicht nur die Kühe ins Gras beißen Ihre Atommülldeponie Gorleben Gorleben, Nukleares Entsorgungszentrum NEZ, Atomkraft, Rixdorfer Drucke, Kalender, Kunst. Veröffentlicht beim Kulturerbe Niedersachsen (URL): http://kulturerbe.niedersachsen.de/viewer/piresolver?id=record_kuniweb_948065 4 10-PLA-1-0005 Datensatz: 5 Ortsgruppe Lüchow 1978 61.53 cm x 42.59 cm Technik: Offsetdruck Urheber: Krim Tryk Ankündigungsplakat der Ortsgruppe Lüchow aus dem Bestand von Marianne Fritzen. Es gab in Lüchow-Dannenberg schon einmal eine Bürgerinitiative (BI), gegen ein frü- her geplantes AKW in Langendorf. Die Bürgeriniative bestand aus sogenannten BI- Ortsgruppen wie Dannenberg, Lüchow und Gartow/Gorleben. Später wurden daraus bis zu neun Castorgruppen, die ihren Widerstand eigenständig organisieren. Atomkraft-Nein-Danke-Sonne Originaltext: Ortsgruppe Lüchow. Treffpunkt Gildehaus Dienstag, den 4. Apr. 20.00 Gäste willkommen Atomkraft, Gorleben, Nukleares Entsorgungszentrum NEZ, Ortsgruppe Lüchow, Veranstaltung. Veröffentlicht beim Kulturerbe Niedersachsen (URL): http://kulturerbe.niedersachsen.de/viewer/piresolver?id=record_kuniweb_948066 5 10-PLA-1-0006 Datensatz: 6 Spielplatz 1979 36.58 cm x 28.57 cm Technik: Offsetdruck Urheber: Unbekannt Aus Protest gegen das geplante Nukleare Entsorgungszentrum (NEZ) wurde 1977 auf der beim großen Waldbrand im Jahre 1975 abgebrannten Fläche ein Spielplatz errichtet. Viele Atomkraftgegner aus Hamburg und Berlin waren daran beteiligt. Maßgeblich für die Gestaltung des Spielplatzes zeichneten Uta-Helene und Werner Götz. Es gab einen langen Rechtsstreit um seinen Bau und Weiterbestand. Am 21.01.1978 schrieb die Elbe-Jeetzel-Zeitung: "Im Rechtsstreit zwischen der Bürgeriniti- ative Umweltschutz und dem Landkreis Lüchow-Dannenberg um die Räumung des Spielplatzes auf dem geplanten Standort der Atommüllanlage in Gorleben (Kreis Lüchow-Dannenberg) wird es am kommenden Dienstag zu einem Ortstermin kommen, auf dem die Sach- und Rechtslage zwischen den Beteiligten erörtert werden soll. Das teilte das Verwaltungsgericht Lüneburg am Freitag mit. Dem Gericht liegt eine Be- schwerde der Bürgerinitiative gegen eine Verfügung des Kreises vor, nach der der Spielplatz bis zum 15. Januar geräumt werden sollte. Die Verfügung wird mit baurecht- lichen Vorschriften begründet. Vor dem Lüneburger Gericht möchte die Bürgerinitiative zunächst erreichen, daß die sofortige Vollziehbarkeit der Räumungisverfügung bis zu einer Entscheidung in der Hauptsache aufgehoben wird." Der Spielplatz bekam einen Preis - "Der rote Elefant" Und er wurde letztendlich doch abgerissen. Fotografie des Spielplatzes. Großes Spielplatzgerät. Im Vordergrund zwei Leiterwagen mit Schrifttafeln Gorleben, Atomkraft, Nukleares Entsorgungszentrum NEZ, Spielplatz, Waldbrand, Hüttendorf, 1004, Ge- setz, Justiz, Kreis, Verwaltung. 6 Veröffentlicht beim Kulturerbe Niedersachsen (URL): http://kulturerbe.niedersachsen.de/viewer/piresolver?id=record_kuniweb_948067 7 10-PLA-1-0007 Datensatz: 7 Dat Ding kummt hier nich her! 1978 60.55 cm x 42.51 cm Technik: Zeichnung, Offsetdruck Urheber: Bremer Bürgerinitiative gegen Atomanlagen Ende 1973 begann die Suche nach einem geeigneten Endlagersalzstock. Geplant war (und ist auch heute noch) ein Endlager für alle Arten radioaktiver Abfälle in einem Salz- stock. Es wurden 24 Salzstöcke betrachtet. Das gleichfalls geplante Nukleare Entsor- gungszentrum sollte ebenfalls am Standort des Endlagers gebaut werden. Die Bundesre- gierung beauftragte die Firma KEWA (Kernbrennstoff Wiederaufarbeitungs-Gesell- schaft) mit der Standortsuche. Am 1. Juli 1975 schlug die KEWA drei Salzstöcke in Niedersachsen zur näheren Unter- suchung vor: Lutterloh in der Südheide, Lichtenhorst im Lichtenmoor und Wahn im Emsland. Bürgerinitiativen aus der Südheide, Ostheide und Uelzen bildeten sich. Ein Gesangsver- ein aus Lichtenhorst sang damals ihr Lied "Lichtenmooritat". Darin heißt es im Refrain: "Mori, morei, Moruschkaka, dat Ding kummt hier nich her; mori, morei, moruschkaka dor sett wi uns tau Wehr!" Die BI Südheide unterstützte den Aufbau der BI Lüchow- Dannenberg nach der Standortbenennung Gorleben am 22. Februar 1977 maßgeblich und beteiligte sich auch organisatorisch an der ersten größeren Demonstration in Gorle- ben am 12. März 1977. Ein Dorf mit einem Atomkraftwerk. Eine Wolke mit einem Totenkopf. Menschen zie- hen an einem Seil, mit dem sie das AKW zu Fall bringen wollen Originaltext: (Plattdeutsch in Altdeutscher Schrift) Dat Ding kummt hier nich her! 8 Dor sett wi üsch tau wehr! Gorleben, Atomkraft, Nukleares Entsorgungszentrum NEZ, BI Bremen, Standort, Standortbenennung. Veröffentlicht beim Kulturerbe Niedersachsen (URL): http://kulturerbe.niedersachsen.de/viewer/piresolver?id=record_kuniweb_948068