Summer 2017

Karl König Institute Newsletter TheKarl König Institute Newsletter is published by the Karl König Institute www.karl-koenig-institute.net Karl König Archive, Camphill House, Milltimber, , AB13 OAN, Scotland [email protected] Editors: Richard Steel, Anne Weise and Christoph Hänni

Vienna—a New Event and a Look into the Past the eternal universe throughout eternity, that the I is the All-One. In these hours Anne Weise my consciousness seemed much bigger, The biography of Alfred Bergel, Karl beautiful, grand old Jewish cemetery of beyond the stars. Time went very, very König’s childhood friend, has just been . The grave inscription honors him slowly (level of consciousness). To me it presented for the first time in his home as an esteemed scholar and teacher of the was as if I had for the first time reached town Vienna, thanks to an invitation by the Torah. At the new Jewish cemetry, we vis- the level of thinking in these hours. . Everybody was ited the gravesite of Alfred Bergel’s father, In October 1963 after another visit to Mah- deeply moved by this destiny, which ended Arnold, and of his grandparents, Kathari- ler’s grave, Karl König wrote retrospectively: with murder in Auschwitz. We now know na and Karl Bergel. The Bergel family was At the cemetery in Grinzing, at the grave that he encountered sev- a kind of substitute family for Karl König of Gustav Mahler, where I experienced the eral times in his life. After the talk people giving him a cultural foundation and ideas grand vision more than forty years ago. stayed for a discussion and the initiative which in turn influenced Camphill. Af- Then, Karl König recognized that this ex- arose to research and document the desti- ter this long search we were hungry and perience happened at the time of his first nies of the Austrian anthroposophists who decided to eat at one of the ‘Heurigen’ (a moon node (a recurrence of the moon’s had to flee after 1938. traditional restaurant) in Grinzing. On the constellation at the time of birth). This A day earlier we had searched for sev- way I remembered that Gustav Mahler’s is often seen as a time of deepened self- eral grave sites because we had just found grave was in Grinzing, which I had long knowledge and decisive events, when out where the grave of Karl König’s grand- wanted to visit. After dinner we quickly deeper biographic impulses and tasks can parents is, and I wanted to see it—as well found the cemetery. Josef Hoffmann had be recognized, leading to a newly inspired as the one of Alfred Bergel’s father and created such a beautiful memorial for phase of life. König then added to his old grandparents. Thankfully, Helmut Gold- Gustav Mahler! The gravesite of his wife, diary entry: mann, a long time friend of Camphill and Alma Mahler-Werfel, is not far; but also 10th anniversary of Mahler’s death. former General Secetrary of the Austrian Richard Specht’s, one of the sons of the Completion of the first moon node. Anthroposophical Society, helped with family where gained his There is no question this was a formative the search. We needed several hours to first educational and curative educational event! Standing at Mahler’s grave in the find the grave of Karl Heinrich Avraham experiences as in-house teacher. Just this evening sun, Helmut Goldmann and I re- Chaim and Marie Miriam König at this Richard Specht wrote an insightful biog- membered this and imagined the eighteen- raphy of Gustav Mahler whom he knew year-old-boys, Alfred and Karl, at the grave. and held in high regard. Throughout his life Karl König had a At eighteen Karl König and his best special connection to Gustav Mahler. As a friend Alfred visited the grave of Gustav young man he listened to many of his sym- Mahler as well; it was on the tenth an- phonies, often with conduct- niversary of Mahler’s death, on May 18, ing. He was only a few years too young, oth- 1921. And now I write this article also on erwise he might have experienced Mahler May 18, only 96 years later! Karl König himself conducting in his hometown. noted his experiences in his diary: In 1960 he wrote an essay about Gustav During the last days I experienced Mahler commemorating his 100th birth- something, which had never been in me day. Bruno Walter, maybe Mahler’s closest before. The environment fell away from pupil, wrote to Karl König about the essay: me for hours, and I beheld the inner- Nothing that I have read can be com- most. I recognized that we take part in pared to the depth of empathy with

Gustav Mahler’s grave at Grinzinger Friedhof, Vienna, From the diary of Karl König, May 18, 1921 – 1 – Auf Besuch in Wien—Vortrag und Rückblick Anne Weise Das Leben und Werk von Alfred Bergel, dem Grab des von mir verehrten Gustav Mahler gestellt, wie die beiden 18-jährigen Jungen, besten Jugendfreund von Karl König, durfte war, das ich schon immer einmal besuchen Alfred und Karl, dort gestanden haben. ich erstmals in seiner Heimatstadt Wien vor- wollte. Der Friedhof war nach unserer Stär- Karl König hatte zeitlebens eine besonde- stellen—auf Einladung der Anthroposophi- kung schnell gefunden. Welch ein besonderer, re Beziehung zu Gustav Mahler. Als junger schen Gesellschaft. Das Schicksal von Alfred schlichter Grabstein, den Josef Hoffmann 1911 Mensch in Wien hat er viele seiner Sinfonien Bergel, der in Auschwitz ermordet wurde, in Erinnerung an Gustav Mahler geschaffen erlebt und lieben gelernt, oft von Bruno Wal- berührte jeden. Er war der Anthroposophie hat! Nicht weit entfernt sind die Gräber seiner ter dirigiert. Er war nur wenige Jahre zu jung, mehrfach begegnet, zuletzt im Konzentra- ehemaligen Frau Alma Mahler-Werfel und sonst hätte er Mahler in seiner Heimatstadt tionslager Theresienstadt durch Viktor Ull- auch von Richard Specht, einem der Söhne der noch selbst als Dirigent erleben können. 1960 mann und sicher auch durch . Specht Familie, bei der Rudolf Steiner als Haus- schrieb er einen Aufsatz zum 100. Geburtstag Im Anschluss an den Vortrag gab es eine lehrer arbeitete und wo er erstmals pädagogi- von Mahler. Bruno Walter, der wohl engste rege Diskussion, und die Initiative entstand, sche und besonders heilpädagogische Erfah- Schüler Mahlers, schrieb in einem Brief an die Schicksale der ins Exil vertriebenen ös- rungen machen konnte. Dieser Richard Specht König, wie sehr er seinen Aufsatz schätzte: terreichischen Anthroposophen zu recher- schrieb eine geachtete Biographie von Gustav Nichts was ich gelesen habe kann sich an chieren und zu dokumentieren. Mahler, den er kannte und sehr schätzte! Tiefe der Einfühlung in Mahlers Wesen und Dem Abend vorangegangen war ein Tag Als achtzehnjähriger junger Mann besuch- Werke, an geistiger Höhe, mit ihrem Auf- der Grabstätten; denn erst kürzlich hatten te auch Karl König gemeinsam mit seinem satz in Die Drei vergleichen, den ich gleich wir herausgefunden, wo sich das Grab von allerbesten Freund Alfred Bergel anlässlich nach Erscheinen gelesen und beglückt in Karl Königs Großeltern befindet, nun woll- des zehnten Todestages von Gustav Mahler mich aufgenommen habe.2 te ich es gerne besuchen, ebenso jenes des dessen Grab, genau am 18. Mai 1921. Und an Am Abend schickte ich ein Foto des Grab- Vaters und der Großeltern von Alfred Ber- einem 18. Mai, nur 96 Jahre später, wird die- steins von Karl Königs Großeltern an den ent- gel. Ein Dank geht an Helmut Goldmann, ser Artikel geschrieben! Karl König schrieb fernt Verwandten von Karl König, Avrohom ein langjähriger Freund von Camphill, der die Erlebnisse am Grab in sein Tagebuch: Frischman in Israel. Berührt machte er mich mich bei der Suche begleitet hat. Er war Ich habe in den letzten Tagen etwas erlebt, darauf aufmerksam, dass wir ‚zufällig‘ am bis vor Kurzem Generalsekretär der An- was noch nie in mir war. Die Umwelt ist Tag des Geburtstages des Bruders Moshe— throposophischen Gesellschaft Österreichs für Stunden von mir gefallen, und ich habe dem Bruder von Karl Königs Großvater—das und hatte den Vortragsabend initiiert. Ge- das Innerste erblickt. Ich habe erfasst, dass Grab besucht hatten. Über Moshe König hat- meinsam versuchten wir auf dem wunder- wir Teil haben am ganzen All der Ewig- te er eine ausführliche Biographie geschrie- schönen, riesigen alten jüdischen Friedhof keit, dass das Ich der All-Eine ist. In diesen ben, wodurch wir vom Archiv wiederum Wiens das Grab von Karl Heinrich Avraham Stunden kam mir mein Bewusstsein viel die Vorfahren von Karl König kennenler- Chaim und Marie Miriam König zu finden größer und weiter als die Sterne vor. Die nen konnten. Darüber haben wir im letzten und waren viele Stunden unterwegs, waren Zeit dauerte sehr, sehr lange (Höhe des Be- Newsletter ausführlich berichtet. Wir freuen aber letztendlich erfolgreich. Die Grabin- wusstseins.) Mir war es, als hätte ich erst in uns, dass uns auch mal die Sterne führen! schrift erinnert an den Großvater als einen diesen Stunden das Denken erfasst. 1 Siehe mehr dazu: Anne Weise Alfred Bergel— besonders geschätzten Gelehrten und Leh- Rückschauend auf diese Erfahrung schrieb Skizzen eines vergessenen Lebens www.geistesleben. rer der Torah. Und auf dem neuen jüdischen Karl König im Oktober 1963, als er wieder de/buecher/9783772519420/alfred-bergel 2 Brief von Bruno Walter an Karl König vom Friedhof fanden wir bald auch das Grab von einmal das Grab Gustav Mahlers besuchte: 29.8.1960. Dieser Brief und alle anderen benutzten Alfred Bergels Vater, Arnold Bergel, und sei- Grinzinger Friedhof beim Grab Gustav Dokumente stammen aus dem Karl König Archiv. nen Großeltern, Katharina und Karl Bergel. Mahlers, wo ich das große Vorschau-Er- Der Aufsatz ist im Band: Karl König: Geister unter Durch Arnold Bergel hatte Karl König we- lebnis vor mehr als 40 Jahren hatte. dem Zeitgeist, Stuttgart, 2011. sentliche kulturelle Impulse erhalten, die Erst dann erkannte Karl König, dass dieses continued from front page sein Leben wesentlich prägten und die auch Erlebnis zur Zeit seines ersten Mondknotens Mahler’s being and his work and to the Eingang ins Leben von Camphill fanden.1 geschehen ist. Der Rhythmus des Mond- spiritual height of your article in Die Nach dieser Suche waren wir hungrig und knotens ist eine Wiederkehr der Konstel- Drei which I read immediately after it beschlossen, nach Grinzing zu fahren, um dort lation des Mondes wie zum Zeitpunkt der appeared, and which I took in joyfully.* bei den Heurigen einzukehren. Unterwegs Geburt und kann eine Zeit vertiefter Selbst- In the evening I sent a photo of the grave- erinnerte ich mich, dass in Grinzing auch das erkenntnis und einschneidender Ereignisse stone of Karl König’s grandparents to a BOOKS sein, in der tiefer liegende Lebensimpulse distant relative of Karl König, Avrohom und -aufgaben erkannt und ein Aufbruch Any books by Karl König that are in print—also Frischman in Israel. Deeply touched he any other publications advertised here or online in einen neuen Lebensabschnitt vollzogen pointed to the fact that we had visited the can be ordered directly and will be delivered postage free. Just send your order with address werden. So fügte er dem Tagebucheintrag grave on the birthday of Moshe—the broth- for delivery and invoice to: des 18-jährigen hinzu: er of Karl Königs grandfather. Frischman in the U.K. Mahlers 10. Todestag. Vollendung des had written a biography of Moshe König [email protected] in USA ersten Mondknotens. through which we got to know about Karl [email protected] Es ist keine Frage, dass dies eine tief ergrei- König’s ancestors. We reported about this in @karl-koenig-archive.net fende, prägende Erfahrung war, die Karl in the last newsletter. How special to feel Sie können alle lieferbaren Bücher von König kurz nach der Vollendung seines ers- now that the stars had guided us! Karl König direkt bestellen—auch andere ten Mondknotens erlebt hatte. Als Helmut * Bruno Walter’s letter to Karl König, 29. 8. 1960. Publikationen, die hier oder auf unserer Website gezeigt werden. Die Lieferung ist portofrei aber Goldmann und ich in der abendlichen Stim- This letter and all other documents used are from bitte: Rechnungs- und Lieferadresse the Karl König Archive. The essay is in the volume nicht vergessen! mung vor dem Grab standen, haben wir uns Karl König: At the Threshold of the Modern Age, an diese Begebenheit erinnert und uns vor- Floris Books, 2011.

– 2 – Karl König in Bohemia The influence of his curative educational visions on Czech physicians and anthroposophists Šárka Klímová Šárka is studying at the Palacký Univer- terrupted by who sent him a course about nutrition for physicians sity in Olomouc, the town where König’s letter3 stating that there were not enough and educators that is now published in special friend, Alfred Bergel came from physicians in Bohemia ready (on a pro- Nutrition from Earth and Cosmos. 7 and where we also exhibited our research fessional level) to carry out this work During this relatively short period into his life and work in connection with well (Selg, 2008, p. 132). spent in Vienna (1936–1938), König the AENIGMA-Exhibition, 2014. Šárka As described for example by Müller– continued to maintain his contacts with spent some time in the Karl König Ar- Wiedemann (1996, p. 89), during the people in Bohemia. In 1936, König vis- chives in Aberdeen where we helped her seven years of König’s work in Pilgrams- ited not only Prague but also Vysoké with her research. The theme of her PhD hain he travelled to Prague for regular Mýto.8 The following year König (thirty- dissertation is: Educational aspects of medical consultations—once every two five years old) was christened in Vienna Camphill Communities. Because she was weeks. For one year König shared a med- by Josef Král, a Czech priest of the Chris- very interested in König’s connection to ical practice with Dr. Ctibor Bezděk, who tian Community, and also spent several her home country she collated the follow- later specialized in the theory and prac- days in the Vyšší Brod monastery. 9 ing essay. tice of ethicotherapy. The sources of inspiration for the In early 1930s, König closely collabo- Camphill Community that König began Karl König fell in love with Bohemia— rated with Czech physicians, particularly to build in Scotland during the war years the heart of Europe. He established and those of anthroposophical focus. Some included the pansophical ides of Johann maintained good contacts with individu- of them4 even visited Pilgramshain and Amos Comenius, the teacher of nations, als from medical and anthroposophical stayed for internships in König’s prac- and the ideas of the Unity of the Breth- circles. His relationships with people in tice.5 ren, which originated during the Hussite Bohemia are multiple. The objective of In 1932, König extended his visits to wars and were revived by the Moravian this paper is to emphasise some of them, the Czech Republic, another destination Church after the period of recatholiza- especially König’s cooperation with after Prague was Pardubice. In Pardubice tion in the community of Count Nico- Czech physicians in the 1930s. and its surroundings König had friends laus Ludwig Zinzendorf. Through these König’s first connection with Bohemia and patients, and also gave lectures to ‘pillars’ of Camphill, especially through is thanks to his mother. Bertha (née Fi- the members and guests of the branches the Bible Evening (inspired by the Mora- scher) was born and spent the first seven of the Anthroposophical Society.6 vian Church) and College Meeting (in- years of her life in Iglau (today’s Jihlava), Despite the storm clouds gather- spired by the Comenius’ idea of univer- a Czech regional and statutory town on ing above Europe in the 1930s, König sal college), which is present in some way the Bohemian-Moravian border. The was determined to continue his efforts in many Camphill Community across Fischer family lived in Steingasse 9 (to- as long as possible in the heart of Cen- the world, everyday life of the Camphill day’s Palackého street), later they moved tral Europe, which to Vienna to search for better living con- he considered to be ditions and more job opportunities. Gus- the territory between tav Mahler, later König’s favorite com- Vienna, Prague and poser, also grew up in Iglau as one of 14 Silesia. Because of children. As the families both belonged growing tensions, the to the Jewish congregation of the town family decided for they quite probably knew each other. a new start back in Another connection (described in the König’s birthplace— Newsletter1)was König’s friendship with Vienna. Ita Wegman Alfred Bergel, who was born in Olomouc always kept contact and died in Auschwitz after several years to König’s work from in the concentration camp Theresien- distant Arlesheim— stadt. His life and work was subject for a with concerns about whole book by the Karl König Institute, his safety (Selg, 2008, as yet only printed in German but in p. 46–47). In March preparation in English. 1936, König’s fam- While König lived in Pilgramshain, ily left Pilgramshain. helping to found one of the pioneer- On their way to a new ing communities of Anthroposophic home they stopped for Curative Education (1929–1936), he a few days in Prague, started his work in Bohemia, although where they stayed his home was Silesia, where his wife had with the family of one grown up. From 1928 he regularly visited of König’s patients, Prague, provided medical consultations who lived not far and started intensive work meetings from Karlštejn Castle with Czech physicians.2 These activities (Müller–Wiedemann, aimed towards establishing a curative in- 1996, p. 105). From stitute in Prague which, however, was in- here König gave the Karl König and Alix Roth in Prague (1964)

– 3 – Movement is substantially linked with to Prag and other Eastern European Camphill Village Community could then Bohemia. places. The ‘Prague Spring’ and ensu- take place,15 which has been in existence Despite the permanent and exhausting ing developments ended this possibility, since 2003, and currently provides home work in the community, König’s com- but nevertheless they were instrumen- and work to ten adults with disabilities. munication with physicians, patients tal in bringing the idea of SOS villages and friends from Bohemia was re-estab- from Austria to Bohemia in the late 1 Karl König’s Archive Newsletter 7, 8 / 2012 lished after World War II. Their contact 1960s. There was a real possibility that was not limited to letters, but some of the planned SOS village in Karlovy Vary 2 Collaborating physicians included for example: Dr. Soucek, Dr. Zdenka Tillová König’s Czech friends also visited him could include experimental school work and Dr. Kamil Jedlicka in Camphill School Aberdeen.10 During along the guidelines of Camphill experi- 3 Ita Wegman to Karl König, January, 6, 1930 this time, however, the Communist Party ence (Müller–Wiedemann, 1996). took power and everything spiritual in- König’s effort to continue his work in 4 For example Dr. Petr Dostal, who was cluding anthroposophy was banned. The Bohemia is also apparent from a letter in Pilgramshain for work placement before 1935 door to Bohemia was closed to König’s addressed to one of König’s co-workers, ideals. in which König explained his decision to 5 König to Madeleine van Deventer June, 12, 1934 in: Ita Wegman and Karl König, p. 247 In the 1960s König’s correspondence travel to Prague as frequently as possible with his Czech friends regained a similar and to build a bridge to the East.12 In spring 6 Karl König’s diary, Archive in Aberdeen intensity as in the pre-war period.11 As it 1966 König had plans to give a series of 7 Karl König: Nutrition from Earth and is known for example from the letters be- lectures over a period of six weeks. He was Cosmos, Floris Books, 2015 tween König and Jan Mergl, König sent expected in Prague, Vienna and Budapest 8 Some of his friends lived there—Dr. anthroposophical medicine to his for- in May. However, he died suddenly at the Rudolf Prix, plk. Gustav Dohnal, the Mergl mer patients in Bohemia after the Czech end of March, which thwarted his plans family. And there was also a branch of the branch of WELEDA had to close. (Müller–Wiedemann, 1996, p. 406). Anthroposophical Society. König also tried to strengthen his In Bohemia, the Camphill Community, 9 Karl König’s diary, available at Karl König friendship with Czech physicians in clin- which provides an alternative way of liv- Archive ics. For example, one of his friends was ing and a curative-therapeutic approach 10 Dr. Brabínek in 1947, Mrs. Dostalová in 1948 Dr. Miloš Brabínek. In 1964, König, Alix to persons with diverse disabilities, had to 11 He was in touch for example with Marie Roth and Carlo Piezner visited Karlovy wait until the period of democratization Brodilová, Julius Kroczek, Nadia Málková, Vary, which was at that time home to a in the 1990s, which brought new oppor- Blanka Merglová, Irena Merglová, Alois children’s sanatorium led by Dr. Brabínek, tunities in this realm. The 1990s saw the Mikiska, Berta Theurer or Alois Tucek. who tried to uphold his anthroposophical establishment of the TABOR Academy König’s correspondence with them is available at the Karl König Archive. work there. As a child this physician had of Social Art 13 (1996) and TABOR Social been a patient of Rudolf Steiner and vis- Therapeutic Centre 14 as part of the Tabor 12 Karl König to Ann Harris October, 8, 1964. Karl König Archive, Aberdeen, R32D1_0383 ited Camphill in Aberdeen in 1947. Foundation (1993). At the end of the mil- It even seemed possible to establish a lennium a Camphill Association was es- 13 Available from www.akademietabor.cz/ Camphill Community in Bohemia very tablished in České Kopisty (1999)—not 14 Available from www.nadacetabor.cz/ soon. After his visit to Karlovy Vary, far from the memorial of the victims of 15 Camphill na soutoku [online]. 2016 [cit. König met with Dr. G. von Arnim and the Holocaust in Terezín (Theresienstadt). 2017-02-23]. Dostupné z: www.camphill.cz Dr. C. A. Mier, who had both travelled There the establishment of the first Czech Available from www.camphill.cz/

Karl König in Böhmen Šárka Klímová Šárka studiert an der Palacký University in zu den Tschechen war auf vielen Ebenen er- stadt gehörten, kann man vermuten, dass die Olomouc, dort, wo Alfred Bergel, der Schul- kennbar. Dieser Beitrag weist auf einige von Familien sich kannten. freund Königs, herkam und wo wir in Zusam- ihnen hin, vor allem auf Königs Zusammen- Als Weiteres zu erwähnen ist Königs be- menhang mit der AENIGMA-Ausstellung in arbeit mit tschechischen Ärzten in den 30er sondere Freundschaft mit Alfred Bergel 1, der dem dortigen Kunstmuseum 2014 eine kleine Jahren des vergangenen Jahrhunderts. im böhmischen Olmütz geboren war und Bergel-Ausstellung veranstaltet haben. Die Wurzeln von Königs Verbindung zu der später, nach mehreren im Konzentrati- Šárka hat im Rahmen ihrer PhD-Dis- Böhmen sind wohl bereits durch die Her- onslager Theresienstadt verbrachten Jahren, sertation einige Zeit im Karl König Archiv kunft seiner Mutter veranlagt. Berta (geb. in Auschwitz starb. Ein ganzes Buch ist dieser in Aberdeen verbracht, wo wir ihr mit ih- Fischerová), verbrachte als eins von zehn Freundschaft, der Biographie und dem Werk rer Arbeit geholfen haben. Ihr Thema ist: Kindern die ersten sieben Jahre ihres Lebens dieses Malers gewidmet.2 ‚Educational Aspects of Camphill Com- in ihrer Geburtsstadt Iglau (heute Jihlava), Karl Königs erste leitende Tätigkeit im munities.‘ Da sie sich besonders für Karl einer tschechischen Bezirksstadt an der böh- Aufbau des heilpädagogischen Heims Pil- Königs Beziehung zu ihrer Heimat inte- misch-mährischen Grenze. Die Fischers leb- gramshain (1929–1936) fiel mit dem Beginn ressiert hat, stellte sie folgende Notizen ten in der Steingasse 9 (heute ul. Palackého), seiner Arbeit in Böhmen zusammen, obwohl zusammen. bis sie mit Aussicht auf bessere Lebensbe- Pilgramshain in Schlesien war. Ab 1928 reiste dingungen und Arbeitsmöglichkeiten nach er regelmäßig nach Prag, wo er medizinische Karl König verliebte sich in Böhmen, das Herz Wien zogen. Gustav Mahler, den Karl König Sprechstunden abhielt. Hier begannen auch Europas und hatte gute Kontakte mit vielen später besonders verehrte, wuchs auch in seine intensiven Arbeitstreffen mit mehreren Menschen aus den Reihen der Ärzte und an- Iglau—als eins von 14 Kindern—auf. Da sie tschechischen Ärzten.3 Es bestand sogar die throposophischen Kreisen. Seine Beziehung beide zu der jüdischen Gemeinde der Klein- Hoffnung ein Institut für Heilpädagogikin

– 4 – Prag zu begründen, als König König arbeitete auch an einer 1929 einen Vortrag zur Heilpä- Intensivierung seiner freund- dagogik in Prag hielt. Ita Weg- schaftlichen Beziehungen zu man wandte sich allerdings in tschechischen Ärzten in den einem Brief 4 gegen die Ver- Kliniken. Beispielsweise stand wirklichung der Pläne. Es gäbe er in freundschaftlichem Kon- in Böhmen noch nicht genug takt mit Dr. Miloš Brabínek. Im Ärzte die bereit seien, auf pro- Jahr 1964 besuchten König, Alix fessionellem Niveau diese Ar- Roth und Carlo Piezner seine beit auszuführen. Klinik in Karlsbad wo Brabinek Wie beispielsweise von Hans versuchte, in die Arbeit anthro- Müller-Wiedemann beschrie- posophische Impulse einflies- ben,5 reiste König während sen zu lassen. Dieser Arzt, der seiner sieben Arbeitsjahre in als Kind ein Patient Rudolf Pilgramshain regelmäßig nach Steiners gewesen war, hatte die Prag, um medizinische Sprech- Camphill-Schule Aberdeen im stunden durchzuführen—zur Jahre 1947 besucht. damaligen Zeit alle zwei Wo- Es bahnte sich sogar eine chen. Ein Jahr lang teilte König Möglichkeit an, eine Camphill- sich eine Arztpraxis mit Dr. Karl König, Alix Roth and in front of children’s clinic in Karlovy Einrichtung in Böhmen zu Vary while visiting Dr. Miloš Brabínek (1964). Ctibor Bezděk, der sich später Karl König, Alix Roth und Carlo Pietzner vor der Kinderklinik in Karlovy Vary schaffen. König sprach mit sei- auf die Theorie und Praxis der (Karlsbad) während ihres Besuchs bei Dr. Miloš Brabínek (1964). nen Mitarbeitern darüber, und Etikotherapie spezialisierte. vor allem Dr. Georg von Arnim In der ersten Hälfte der 1930er arbeitete pansophischen Ideen des als Lehrer der Na- und Dr. Carl A. Mier, die beide auch mehrmals König intensiv mit einem Kreis vorwiegend tionen bekannten Jan Amos Comenius (Ko- in Prag gewesen waren, nahmen den Kontakt tschechischer anthroposophisch orientierter menský), sowie die Ideen der Brüder-Unität, auf. Der ‚Prager Frühling‘ und anschließen- Ärzte. Einige von ihnen 6 hospitierten sogar in die während der Hussitenkriege entstanden, de Entwicklungen setzten dem zunächst ein Königs Praxis in Pilgramshain.7 und die während der Zeit der Rekatholisierung Ende. Sie waren aber hilfreich, dass in den Im Jahr 1932 dehnt König seine Besuche in durch die Mährischen Brüder auf dem Anwe- späten 1960er Jahren die Idee der SOS-Kin- Böhmen aus—nach Prag war Pardubitz (Par- sen des Grafen Nikolaus Ludwig von Zinzen- derdörfer aus Österreich nach Böhmen kam. dubice) das nächste Ziel. In Pardubitz und dorf wiederauflebten. Was König später als die Müller-Wiedemann berichtete, dass dadurch Umgebung hatte König Freunde und Pati- ‚Säulen‘ der Camphill-Bewegung beschrieb, eine reale Möglichkeit entstand, dass im Rah- enten und auch dort hielt er Vorlesungen für vor allem der ‚Bibelabend‘ (inspiriert durch men des geplanten Karlsbader SOS-Kinder- Mitglieder und Gäste der Zweige der Anthro- Zinzendorf und das Leben der Mährischen dorfes auch eine experimentelle Schularbeit posophischen Gesellschaft.8 Brüder) und das College Meeting (inspiriert nach Vorbild Camphills entstände. Auch dies Trotz der in Europa Mitte der 1930er Jahre durch Comenius' Idee eines universellen Kol- kam aber nicht zu Stande. aufziehenden dunklen Wolken, beharrte Kö- legiums), wurden zu Leitbildern jeder Cam- König bemühte sich, an seine frühere inten- nig in seinem Bemühen, so lange wie möglich phill-Gemeinschaft auf der ganzen Welt; ein sive Arbeit in Böhmen anzuknüpfen. Dies geht im ‚Herzen Mitteleuropas‘ zu verbleiben, wie tiefer Einfluss für die Camphill-Bewegung in aus einem an eine seiner Mitarbeiterinnen ge- er das Gebiet zwischen Wien, Prag und Schle- der Führung des alltäglichen Lebens, geprägt richteten Brief hervor, in dem König schrieb, er sien betrachtete. Dort entschied sich die Fami- aber aus der Geistesgeschichte Böhmens. hätte sich entschlossen so oft wie möglich nach lie wegen wachsender Anspannungen für ei- Trotz permanenter und beschwerlicher Ar- Prag zu reisen und so eine Brücke nach Osten nen Neuanfang in Wien—Königs Geburtsort. beit, der Flucht und Aufbau der weltweiten Be- zu schlagen.15 Für Frühjahr 1966 hatte sich Ita Wegman setzte ihre Arbeit in Arlesheim wegung, lebte Königs Briefwechsel mit tsche- König auf eine dreiwöchige Vortragsreise vor- fort, besorgt um seine Sicherheit.9 chischen Ärzten, Patienten und Freunden in bereitet, die ihn im Mai nach Prag, Wien und Im März 1936 verließen die Königs Pil- der Nachkriegszeit wieder auf. Der gegenseiti- Budapest bringen sollte. Es kam nicht dazu. Er gramshain. Auf dem Weg in ihr neues Zu- ge Kontakt blieb aber nicht nur auf Briefe be- starb unerwarted Ende März.16 hause blieben sie für ein paar Tage in Prag, wo grenzt, einige tschechische Freunde besuchten Die Camphill-Gemeinschaft verbreitete sie bei der Familie eines Patienten von König König nach dem Krieg in der Camphill-Schule ihre sozialgestalterischen Ideen für eine alter- verweilten, der in der Nähe von Karlštejn Aberdeen.13 Aufgrund der Nachkriegsereig- native Art zu leben in Verbindung mit einem (Karlstein) lebte. Hier hielt er vor Ärzten und nisse und der Macht der Kommunistischen alternativen Ansatz der heilenden Arbeit mit Lehrern die Vorträge über Ernährung, die seit Partei, die zum Verbot alles Freien und Spiritu- Menschen mit Behinderung auf vier Konti- Kurzem veröffentlicht sind.10 ellen führte—und somit auch des Anthroposo- nenten aus. Doch bis zur Demokratisierung In der relativ kurzen Zeit in Wien (1936– phischen—blieben für Königs Ideale die Türen in den 1990er Jahren musste die Tschechoslo- 1938) unterhielt König weiterhin bereits be- nach Böhmen aber verschlossen. wakei auf ihre Chance warten. In den 1990ern stehende Kontakte mit Tschechen. Im Jahr In den 1960er Jahren erreichte Königs Brief- entstand die Akademie für soziale Kunst TA- 1936 besuchte er nicht nur Prag, sondern auch wechsel mit seinen tschechischen Freunden BOR (1996),17 das Soziale Therapiezentrum Vysoké Mýto (Hohenmaut).11 Im folgenden wieder eine Intensität ähnlich der der Vor- TABOR 18 als Bestandteil der Tabor-Stiftung Jahr ließ sich der 35-Jährige in Wien von Josef kriegszeit.14 Wie wir beispielsweise aus Briefen (1993) und Anfang des neuen Jahrtausends Král, einem tschechischen Priester der Chris- an und von Jan Mergl wissen, schickte König der Verein für die Gründung einer Cam- tengemeinschaft, taufen. Daraufhin verbrach- auch nach der Schließung der tschechischen phill-Einrichtung in České Kopisty (Kopisty) te er auch einige Tage im Kloster Vyšší Brod.12 WELEDA-Niederlassung seinen ehemaligen (1999)—nicht weit vom Mahnmal für die Inspirierend für das philosophische Konzept Patienten notwendige anthroposophische Me- Holocaust-Opfer in Terezín (Theresienstadt). der Camphill-Gemeinschaft waren ebenso die dikamente in die Tschechoslowakei. Letztgenannte Initiative führte zur Entstehung

– 5 – der ersten tschechischen Camphill-Einrich- 6 Beispielsweise Dr. Petr Dostal, der 12 Karl Königs Tagebücher, Karl König Archive Aberdeen 19 vor 1935 während seines Praktikum- 13 Dr. Brabínek im Jahre 1947, Frau Dostalová im Jahre 1948 tung, die seit 2003 tätig ist. Gegenwärtig stellt aufenthaltes in Pilgramshain war. 14 Er stand in Kontakt beispielsweise mit Marie Brodilová, sie für zehn Erwachsene mit verschiedenen 7 König to Madeleine van Deventer June, Julius Kroczek, Nadia Málková, Blanka und Irena Formen der Behinderung ein Zuhause dar und 12, 1934 in: Ita Wegman und Karl König. Merglová, Alois Mikiska, Berta Theurer oder Alois Tucek. 8 Tagebücher von Karl König, Königs Briefwechsel, weitgehend unveröffentlichte stellt für sie Arbeitsplätze zur Verfügung. unveröffentlichte Dokumente, Karl König Dokumente, Karl König Archive, Aberdeen Archive, Aberdeen. 15 Karl König an Ann Harris, October, 8, 1964. In: Karl 1 Karl König Archive Newsletter 7, 8/2012 9 Selg, 2008. König Archive, Aberdeen. R32D1_0383 2 Anne Weise: Alfred Bergel Skizzen eines 10 Karl König: Irdische und kosmische 16 s. Müller-Wiedemann, Stuttgart 2016, S.552 vergessenen Lebens, Stuttgart Ernährung, 17 Akademie Tabor: Akademie sociálního umení [online]. 3 z.B. mit: Dr. Soucek, Dr. Zdenka Tillová und Dr. Stuttgart 2011 www.mitchinson.net, 2009 [cit. 2017-02-23]. Kamil Jedlicka 11 Hier wohnten einige seiner Freunde—Dr. Dostupné z: www.akademietabor.cz/ 4 Ita Wegman an Karl König, Januar, 6, 1930. In Rudolf Prix, Oberst Gustav Dohnal, 18 Nadace Tabor [online]. Nová Ves nad Popelkou, 2011 Selg: Ita Wegman und Karl König, Dornach 2008. Familie Mergl. Es befand sich auch dort [cit. 2017-02-23]. Dostupné z: www.nadacetabor.cz/ 5 Müller-Wiedemann: Karl König. Eine mittel- ein Zweig der Anthroposophischen 19 Camphill na soutoku [online]. 2016 [cit. 2017-02-23]. europäische Biographie, Stuttgart 2016, ab S. 105. Gesellschaft. Dostupné z: www.camphill.cz

People Behind our Work: The short Retirement of Winfried Altmann Richard Steel

2011 it was, and summer at the ‘Market- ing. He has been crucial in the design of place Anthroposophy’ in Berlin. I had a six of our other publications, has seen to bookstall for the Karl König Archive un- flyers, printing and design: der a borrowed tent and spoke to many Winfried Altmann had studied phi- interested visitors. Yet, one was conspic- lology and philosophy and then worked uous, as he seemed to know more than from 1969 with anthroposophic publish- he admitted. The question that brought ers in Stuttgart and Dornach, and had re- the conversation to a head was simply: tired in 2008, moving to Berlin in 2009. “Which volume will be next?” Geister That retirement more or less finished unter dem Zeitgeist (later in English as: again in 2011! Since then he has been At the Threshold of the Modern Age). I tirelessly in action for the Institute. said, “It will be out soon....” and wanted Recently we decided at the Institute to to explain the significance of this vol- found the Kaspar Hauser Research Cir- ume particularly in that year which com- cle around Eckart Böhmer, who had just Winfried Altmann memorated 150 years of Rudolf Steiner’s been asked by the publisher Johannes rience 45 years ago that must have led birthday. That was after all the reason Mayer to take on the historic documents him to the Karl König Institute, he told why I wanted that volume to be ready: it about Kaspar Hauser collected by him us. And we are glad he listened to that included König’s essay from 50 years ago and before him by the historian Her- call of destiny! and set the viewpoint for the 24 biogra- mann Pies. Winfried was enthusiastic Do take a look at some of the fascinat- phies leading up to that date of Steiner’s and became one of the founding group: ing work Winfried has done through his incarnation, looking at how those indi- During the 80’s he had worked with connection to aboriginal peoples! You viduals had perceived and dealt with (or Mayer, saw the important Kaspar Hauser can find it on our website: not) the Spirit of their time. The gen- documentation develop and already then www.karl-koenig-institute.net/ tleman did not let me go into that, he he felt connected to this theme. At our geistesgeschichte.htm simply said: “I chose that title.” A little inauguration meeting in March this year, taken aback I just looked questioningly Winfried not only told about this but Hinter den Kulissen: and he described how he had worked for also read some lines from a diary he had the publisher who wanted to put those ‘coincidentally’ just found whilst tidying Der kurze Ruhestand des essays into a book. König had written a cupboard: Winfried Altmann them over a longer period for the Ger- March 27th 1966. Today Dr. König Richard Steel man magazine Die Drei so he didn’t have died. That is significant for the world. 2011 war es und ein Berliner Sommer auf a title for the series. Some may think that I don’t remember too much about him, dem ‚Marktplatz Anthroposophie‘—einer I am not often at a loss for words, but the just that he made a deep impression. Öffentlichkeitsinitiative an der Philhar- gentleman was already moving towards I know, however, that such a death is monie. Ich war am Büchertisch unter dem the next stand, saying “if I can help with significant—in a wider sense. I just felt geborgten Marktschirm als jemand auf- anything, just let me know”, gave me his I had to light my candles for him. tauchte, der mehr Interesse zeigte als die address and I could only call after him: König had given a talk about Camphill at bisherigen Passanten: “You may at some time regret making the Youth Seminar where Winfried was Welcher Band kommt als nächster? war that offer, because I will take you up on (where he also met Erich Schötta, by the seine Frage. Geister unter dem Zeitgeist sag- it!” That was 6 years and 8 volumes ago! way, whom he re-met now at the meet- te ich, stolz, dass wir diese Aufsätze im 150. Since then he has become an important ings!) Winfried had forgotten this mo- Geburtsjahr von Rudolf Steiner noch schaf- member of our team at the office, look- ment of 1966 though—how did he hear of fen würden. ing after daily tasks of the Karl König König’s death so quickly without internet? Er schmunzelte: „Den Titel habe ich ge- Institute in Berlin, particularly through To read it now was like a spontaneous macht!“ Tatsächlich kam in dem Gespräch, his experience in graphics and publish- glimpse into destiny’s kitchen—an expe- das darauf folgte, heraus, dass dieser Herr

– 6 – in Stuttgart für die anthroposophischen so langer Zeit wie von einem Fremden ge- Verleger gearbeitet hatte. König hatte bio- schrieben, umso mehr hat er mich wie ein graphische Aufsätze, hauptsächlich für die Schlag getroffen—als ein spontaner Blick in Zeitschrift Die Drei geschrieben; in loser die Küche des Schicksals, das mich 45 Jahre Folge, aber alle mit Bezug zu der Frage, wie später zum Karl König Institut führte. Auch sie die neu aufbrechende Zeit wahrgenom- dass ich schon am gleichen Tag von Königs men und mit ihrem Leben und Werk dar- Tod erfahren hatte, ist merkwürdig, so ganz auf eingehen konnten. Es ging letztlich um ohne Internet.“ König hatte 1965 noch ei- die Zeitnotwendigkeit der Anthroposophie nen Vortrag im Jugendseminar gehalten, und die Zeitaufgabe Rudolf Steiners, was in wo Winfried damals war—wie auch Erich einem Aufsatz auch genau betrachtet wur- Schötta, dem er hier bei der Institutsarbeit de. Aber diese Aufsätze hatte König nicht wieder begegnet war! für ein Buch konzipiert, also brauchte man Besuchen Sie unsere Webseite und Sie einen Titel. Die Bearbeitung der Texte und werden bemerken, dass er außerdem sich die Suche nach dem passenden Titel fiel also sehr für die Erforschung der Prähistorie und Winfried Altmann zu. der Mythen indigener Völker—vor allem in Nun zog dieser Herr weiter, die Bemer- Neuseeland—eingesetzt hat. Die deutsche kung hinterlassend, dass er durchaus etwas Ausgabe des sehr besonderen Buches Song of helfen würde, wenn ich Bedarf hätte. „Das Waitaha hat er übersetzt und herausgegeben: Angebot könnten Sie eventuell bereuen!“ www.karl-koenig-institute.net/ rief ich hinterher. Das war vor 6 Jahren und geistesgeschichte.htm 8 Bänden. Seit 2008 war er in Rente und zog Wir freuen uns natürlich, dass Winfried Plays for the 2009 nach Berlin; ab 2011 war der kurze Ru- dem Schicksalswink zu uns gefolgt ist. Festivals of the Year hestand vorbei—denn seit 2011 übernimmt Karl König er alles im Karl König Institut, was mit gra- From the Workshop phischer Gestaltung zu tun hat—ob das ein Noticeboard Karl König’s plays for the festivals of Briefkopf ist oder der ‚organisch wachsen- the year are arguably his most origi- de‘ Flyer, der immer wieder zu aktualisieren Karl König’s Plays for the Festivals nal creations. Written to be performed ist, oder ob es darum geht, ein ganzes Buch are an important part of the developing in Camphill communities, they show zu gestalten, was er zum Beispiel bei Alfred , but an equally im- a deep understanding of the Chris- Bergel und Greg Trickers malerischer Weg portant part of König’s own biography. tian festivals. With one exception, mit Kaspar Hauser jeweils in Zusammenar- Where did this impulse come from and all fourteen plays were written dur- beit mit den Autoren und Verlagen in sehr how did it develop? Yes, his plays and ing the early years of the Camphill schöner Weise gemacht hat. Außerdem ist their style are really unique, but do they movement, and König’s hope was er ein regelmäßiger Teilnehmer an unserer stand unrelated to historic threads in that their performance would help Berliner Arbeitsgruppe, die der Institutslei- literature and theater? What is the back- bring communities together. Not only tung und dem Vereinsvorstand sehr viel All- ground for these unusual approaches to is their content entertaining and in- tagsarbeit und -entscheidungen abnimmt. the festivals? These questions and many formative, but the act of performing Und all das ehrenamtlich! more have been researched for the new provides great benefits as social Nach dem Studium der Germanistik und volume of Karl König’s works! Maybe therapy. Since then, the plays have Philosophie in Marburg und München, war even more strongly with these concen- been translated into many languag- Winfried ab 1969 Mitarbeiter im Verlag trated contents than elsewhere in our es and performed in Camphill and Freies Geistesleben, im Verlag Urachhaus publications, it becomes obvious that it other communities around the world. in Stuttgart und im Rudolf Steiner Verlag is no longer correct to invite new read- This is the first time that the original in Dornach. Seit den 1980er Jahren, als im ers without providing ample introduc- texts of all the plays have been pub- Verlag Urachhaus die umfangreiche Kas- tion and context for König’s works. This lished together. They are presented par-Hauser-Dokumentation von Johannes new volume has a thorough general with an introduction and commen- Mayer entstand, ist er mit diesem Thema introduction, including an essay about tary by series editor Richard Steel, verbunden. Passend, dass wir in diesem Jahr König’s plays in connection to the his- alongside fascinating performance innerhalb des Instituts den Kaspar Hauser tory of European drama, and has a sepa- photographs. Forschungskreis gegründet haben; Winfried rate study about each group of plays— wurde gleich Gründungsmitglied. Bei der for Christmas, for Easter, for Whitsun, Table of Contents: A play for Advent / ersten Sitzung erzählte er nicht nur von sei- Summer and Michaelmas. Addition- Three plays for Christmas / A four-part ner Mitarbeit bei Mayer, sondern las auch ei- ally the plays have all been re-translat- Easter play: Maundy Thursday; Good nige Zeilen aus einem Tagebuch, das er gera- ed—König wrote them all in German Friday; Holy Saturday; Easter Sunday de beim Aufräumen ‚zufällig‘ gefunden hatte: and was happy that Anke Weihs could / Four plays between Ascension and 27.3. Heute starb Dr. König. Das hat Be- translate them into English in a short Pentecost: The Evening in Emmaus; deutung für die Welt. Kaum erinnere ich time before rehearsals were to start. We Quo vadis, Domine; The Book of Kells; mich seiner, weiß nur noch, dass er sehr are not necessarily implying that one The Cup of Zarathustra / A St John’s wirkte auf mich. Weiß aber auch, dass should no longer use old translations play / A Michaelmas play so ein Tod wirkt—allgemein. Musste ihm that have become tradition, but it is at b/w photographs, 448 pages einfach meine Kerzen jetzt anzünden. least important for us that the reader ISBN: 978178250374301, £20 Er sagte dazu: „Ich hatte keine Ahnung da- and participants can get as close as pos- von, und dieser Eintrag erscheint mir nach sible to König’s original expression. Floris Books

– 7 – To save casts from trying to put this large Auswahl zu treffen; ich denke, Alfons Lim- book into a photocopier, we offer copies of brunner ist es wirklich gelungen! Außerdem the individual play texts on the internet. At führt er in sehr feinfühliger aber Übersicht- present we are also working on a data-bank schaffender Weise in das Material ein. for the various songs. As always—check Und wenn ich schon Alfons Limbrunner with our ‘Workshop’ where you will find benenne, dann muss ich erwähnen, dass er more material—also for the other publica- gleichzeitig ein bemerkenswertes eigenes tions, because this is the place where we Bändchen herausgegeben hat: So, wie nur own up to our mistakes! Limbrunner es kann, verbindet er scho- www.karl-koenig-archive.net/ nungslose Selbsterkenntnis mit wahrem workshop.htm tiefem Humor im Umgang mit der eigenen You will find information about printing Krankheit, und zwar in einer Weise, die we- errors for each volume there.....does a der peinlich, noch mitleidsrührig den Leser book ever get printed without mistakes? beeinträchtigt. Es regt natürlich zum Nach- Our next project will be a volume about denken, zur Selbsteinschätzung an, ist aber the roots and background of the Cam- doch einfach eine literarische Perle. Wer, phill Movement: Birth of a Movement. außer Christian Morgenstern vielleicht, Stay with us and see what develops! könnte so eine Betrachtung ‘Tumoresken’ nennen? (ISBN-13: 978-3-7725-2548-3 Ver- lag Freies Geistesleben, € 17,90) Den Sinn des Lebens Übrigens—vergessen Sie bitte nicht, dass will ich haben Aus der Werkstatt das Internet ein wichtiges Instrument ist; Gedichte und Sprüche geplaudert selbst für gedruckte Bücher! Es gibt kaum hrsg. von Alfons Limbrunner Den Sinn des Lebens will ich haben! Es ein Buch auf dem Markt ohne Druckfeh- ist so weit! Vielleicht können wir die ganze ler—das muss aber nicht mehr eine so star- und Richard Steel Frage nach dem Sinn des Lebens nicht lö- ke Beeinträchtigung sein: Auf unserer Web- Der als Heilpädagoge, Arzt und Inspirator neu- sen, doch, nach langer Vorbereitung, gibt seite gibt es einen Ort namens ‘Workshop er sozialer Gemeinschaften unentwegt tätige Werkausgabe’, wo wir unsere Fehler offen Karl König hat mit einer außergewöhnlich be- es ab August einen Band mit der Lyrik Karl ständigen Intensität zeitlebens zum lyrischen Königs! Der Titel ist ein Ausruf des 17-Jäh- zugeben: Ausdruck gegriffen. Bis zu seinem Tode hat er rigen—ein Gedichtanfang aus seinem www.karl-koenig-archive.net/werk- an die 400 Gedichte sowie Sprüche und Wid- Tagebuch. Und ich kann schon verraten, statt.htm mungen verfasst, die hier in einer repräsenta- dass es selbst für die Kenner Karl Königs Wenn Sie zum Beispiel aus dem Band Ima- tiven Auswahl vorgelegt werden. viele Überraschungen geben wird. Wenn ginative Dramatik das Spiel ‘Das Buch von Warum griff gerade Karl König sein Leben lang so vehement zur lyrischen Ausdrucks- eine solche Persönlichkeit durch das ganze Kells’ aufführen wollten, wäre es wichtig zu form? Es ist, so lässt sich vermuten, eine Leben hindurch sich zum lyrischen Aus- wissen, dass eine ganze Manuskriptseite Mischung aus innerer Notwendigkeit aber druck gedrängt gefühlt hat, kann man sich fehlt—dort können Sie sich’s aber herunter- auch milieubedingten und zeitgeistigen Um- vorstellen, dass es eine besondere Tür für laden und werden andere, kleinere Fehler ständen. Der junge König erlebte in Wien zu- uns eröffnet, um das innere Streben, Lei- in Ihrem Buch gleich ausbessern können. nächst den Kosmos einer vom intellektuellen Judentum geprägten Welt, aber auch den den und Leben miterleben zu lassen; die (Und wenn Sie etwas Neues entdecken, las- Zerfall der bürgerlichen Verhältnisse und die Zeiten, die er durchgemacht hat, mit dem sen Sie es uns natürlich gleich wissen!) wüsten Nachkriegszustände. In dieser zü- Entstehen des Sozialismus, dem Zerfall Eu- Nun sei kurz auf unsere nächsten Projek- gellosen, anarchischen Zeit, in der die Men- ropas, die Ausgrenzungen und Hoffnungen te hingewiesen, an denen wir bereits sehr schen nicht nur materiellen, sondern auch fleißig arbeiten: neuen geistigen Halt suchten, fand König eines neuen Aufbaues; das Persönliche und Das Werden einer Bewe- einen geistigen Anker in der Literatur und im Überpersönliche. König ringt mit Sprache gung—Hintergrund und Geburt Camphills. Lesen und Verfassen von Gedichten. als Ausdruck des eignen Erlebens, liebt die Und Die Zwölf Sinne des Menschen—eine Eine ausführliche und einfühlsame Einleitung Sprache seiner kulturdurchdrungenen Hei- ganz neue Zusammenstellung von Tex- erläutert Königs künstlerisch-lyrischen Wer- matstadt Wien, sucht mit der Sprache nach ten und Vorträgen, die wir besonders für degang, beleuchtet die Schwierigkeiten und seelischem und geistigem Beistand und Ausbildungen, Therapeuten, Lehrer und Grenzen seines Schaffens und berührt die wichtigsten Wendepunkte seines Lebens. Wegführung. Heilpädagogen machen wollen, die aber ca. 208 Seiten, Leinen mit Schutzumschlag Die Aufgabe war nicht klein, aus über überhaupt zentral zum Verständnis des ca. e 28,– (D) | e 28,90 (A) 400 Gedichten eine gute und repräsentative Menschen ist. ISBN 978-3-7725-2420-2

Spendenmöglichkeiten für das Institut — We depend on your contribution Unser Spendenkonto bei der GLS-Bank, Bochum: Karl König Institut, Nr. 1131714200 BLZ 430 609 67; IBAN: DE74430609671131714200; BIC: GENODEM1GLS (bei Angabe der Adresse wird unaufgefordert eine Spendenbescheinigung zugeschickt) For donations in the US and Canada: Please make checks payable to the Camphill Foundation and send them to the Camphill Foundation, 285 Hungry Hollow Road. Chestnut, NY, 10977. Please mention ‘Karl König Archive’ in the ‘honor of’ line. Or you can go to their online donation page: www.camphillfoundation.org/donate If you have any questions please contact Peggy Edwards-Osborn at the Camphill Foundation address above or at: [email protected] GB: Cheques to Karl König Institute at Karl König Archive, Cairnlee House, Bieldside, Aberdeen AB15 9BN Schweiz: Konto Nr 115.5 ‘Freunde der Erziehungskunst’ bei der Freien Gemeinschaftsbank Basel, Postkonto 40-963-0, mit dem Vermerk ‘Spende Karl König Archiv, Berlin’

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