Karl König Institute Newsletter
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Summer 2017 Karl König Institute Newsletter TheKarl König Institute Newsletter is published by the Karl König Institute www.karl-koenig-institute.net Karl König Archive, Camphill House, Milltimber, Aberdeen, AB13 OAN, Scotland [email protected] Editors: Richard Steel, Anne Weise and Christoph Hänni Vienna—a New Event and a Look into the Past the eternal universe throughout eternity, that the I is the All-One. In these hours Anne Weise my consciousness seemed much bigger, The biography of Alfred Bergel, Karl beautiful, grand old Jewish cemetery of beyond the stars. Time went very, very König’s childhood friend, has just been Vienna. The grave inscription honors him slowly (level of consciousness). To me it presented for the first time in his home as an esteemed scholar and teacher of the was as if I had for the first time reached town Vienna, thanks to an invitation by the Torah. At the new Jewish cemetry, we vis- the level of thinking in these hours. Anthroposophical Society. Everybody was ited the gravesite of Alfred Bergel’s father, In October 1963 after another visit to Mah- deeply moved by this destiny, which ended Arnold, and of his grandparents, Kathari- ler’s grave, Karl König wrote retrospectively: with murder in Auschwitz. We now know na and Karl Bergel. The Bergel family was At the cemetery in Grinzing, at the grave that he encountered anthroposophy sev- a kind of substitute family for Karl König of Gustav Mahler, where I experienced the eral times in his life. After the talk people giving him a cultural foundation and ideas grand vision more than forty years ago. stayed for a discussion and the initiative which in turn influenced Camphill. Af- Then, Karl König recognized that this ex- arose to research and document the desti- ter this long search we were hungry and perience happened at the time of his first nies of the Austrian anthroposophists who decided to eat at one of the ‘Heurigen’ (a moon node (a recurrence of the moon’s had to flee after 1938. traditional restaurant) in Grinzing. On the constellation at the time of birth). This A day earlier we had searched for sev- way I remembered that Gustav Mahler’s is often seen as a time of deepened self- eral grave sites because we had just found grave was in Grinzing, which I had long knowledge and decisive events, when out where the grave of Karl König’s grand- wanted to visit. After dinner we quickly deeper biographic impulses and tasks can parents is, and I wanted to see it—as well found the cemetery. Josef Hoffmann had be recognized, leading to a newly inspired as the one of Alfred Bergel’s father and created such a beautiful memorial for phase of life. König then added to his old grandparents. Thankfully, Helmut Gold- Gustav Mahler! The gravesite of his wife, diary entry: mann, a long time friend of Camphill and Alma Mahler-Werfel, is not far; but also 10th anniversary of Mahler’s death. former General Secetrary of the Austrian Richard Specht’s, one of the sons of the Completion of the first moon node. Anthroposophical Society, helped with family where Rudolf Steiner gained his There is no question this was a formative the search. We needed several hours to first educational and curative educational event! Standing at Mahler’s grave in the find the grave of Karl Heinrich Avraham experiences as in-house teacher. Just this evening sun, Helmut Goldmann and I re- Chaim and Marie Miriam König at this Richard Specht wrote an insightful biog- membered this and imagined the eighteen- raphy of Gustav Mahler whom he knew year-old-boys, Alfred and Karl, at the grave. and held in high regard. Throughout his life Karl König had a At eighteen Karl König and his best special connection to Gustav Mahler. As a friend Alfred visited the grave of Gustav young man he listened to many of his sym- Mahler as well; it was on the tenth an- phonies, often with Bruno Walter conduct- niversary of Mahler’s death, on May 18, ing. He was only a few years too young, oth- 1921. And now I write this article also on erwise he might have experienced Mahler May 18, only 96 years later! Karl König himself conducting in his hometown. noted his experiences in his diary: In 1960 he wrote an essay about Gustav During the last days I experienced Mahler commemorating his 100th birth- something, which had never been in me day. Bruno Walter, maybe Mahler’s closest before. The environment fell away from pupil, wrote to Karl König about the essay: me for hours, and I beheld the inner- Nothing that I have read can be com- most. I recognized that we take part in pared to the depth of empathy with Gustav Mahler’s grave at Grinzinger Friedhof, Vienna, Austria From the diary of Karl König, May 18, 1921 – 1 – Auf Besuch in Wien—Vortrag und Rückblick Anne Weise Das Leben und Werk von Alfred Bergel, dem Grab des von mir verehrten Gustav Mahler gestellt, wie die beiden 18-jährigen Jungen, besten Jugendfreund von Karl König, durfte war, das ich schon immer einmal besuchen Alfred und Karl, dort gestanden haben. ich erstmals in seiner Heimatstadt Wien vor- wollte. Der Friedhof war nach unserer Stär- Karl König hatte zeitlebens eine besonde- stellen—auf Einladung der Anthroposophi- kung schnell gefunden. Welch ein besonderer, re Beziehung zu Gustav Mahler. Als junger schen Gesellschaft. Das Schicksal von Alfred schlichter Grabstein, den Josef Hoffmann 1911 Mensch in Wien hat er viele seiner Sinfonien Bergel, der in Auschwitz ermordet wurde, in Erinnerung an Gustav Mahler geschaffen erlebt und lieben gelernt, oft von Bruno Wal- berührte jeden. Er war der Anthroposophie hat! Nicht weit entfernt sind die Gräber seiner ter dirigiert. Er war nur wenige Jahre zu jung, mehrfach begegnet, zuletzt im Konzentra- ehemaligen Frau Alma Mahler-Werfel und sonst hätte er Mahler in seiner Heimatstadt tionslager Theresienstadt durch Viktor Ull- auch von Richard Specht, einem der Söhne der noch selbst als Dirigent erleben können. 1960 mann und sicher auch durch Daniel Mandl. Specht Familie, bei der Rudolf Steiner als Haus- schrieb er einen Aufsatz zum 100. Geburtstag Im Anschluss an den Vortrag gab es eine lehrer arbeitete und wo er erstmals pädagogi- von Mahler. Bruno Walter, der wohl engste rege Diskussion, und die Initiative entstand, sche und besonders heilpädagogische Erfah- Schüler Mahlers, schrieb in einem Brief an die Schicksale der ins Exil vertriebenen ös- rungen machen konnte. Dieser Richard Specht König, wie sehr er seinen Aufsatz schätzte: terreichischen Anthroposophen zu recher- schrieb eine geachtete Biographie von Gustav Nichts was ich gelesen habe kann sich an chieren und zu dokumentieren. Mahler, den er kannte und sehr schätzte! Tiefe der Einfühlung in Mahlers Wesen und Dem Abend vorangegangen war ein Tag Als achtzehnjähriger junger Mann besuch- Werke, an geistiger Höhe, mit ihrem Auf- der Grabstätten; denn erst kürzlich hatten te auch Karl König gemeinsam mit seinem satz in Die Drei vergleichen, den ich gleich wir herausgefunden, wo sich das Grab von allerbesten Freund Alfred Bergel anlässlich nach Erscheinen gelesen und beglückt in Karl Königs Großeltern befindet, nun woll- des zehnten Todestages von Gustav Mahler mich aufgenommen habe.2 te ich es gerne besuchen, ebenso jenes des dessen Grab, genau am 18. Mai 1921. Und an Am Abend schickte ich ein Foto des Grab- Vaters und der Großeltern von Alfred Ber- einem 18. Mai, nur 96 Jahre später, wird die- steins von Karl Königs Großeltern an den ent- gel. Ein Dank geht an Helmut Goldmann, ser Artikel geschrieben! Karl König schrieb fernt Verwandten von Karl König, Avrohom ein langjähriger Freund von Camphill, der die Erlebnisse am Grab in sein Tagebuch: Frischman in Israel. Berührt machte er mich mich bei der Suche begleitet hat. Er war Ich habe in den letzten Tagen etwas erlebt, darauf aufmerksam, dass wir ‚zufällig‘ am bis vor Kurzem Generalsekretär der An- was noch nie in mir war. Die Umwelt ist Tag des Geburtstages des Bruders Moshe— throposophischen Gesellschaft Österreichs für Stunden von mir gefallen, und ich habe dem Bruder von Karl Königs Großvater—das und hatte den Vortragsabend initiiert. Ge- das Innerste erblickt. Ich habe erfasst, dass Grab besucht hatten. Über Moshe König hat- meinsam versuchten wir auf dem wunder- wir Teil haben am ganzen All der Ewig- te er eine ausführliche Biographie geschrie- schönen, riesigen alten jüdischen Friedhof keit, dass das Ich der All-Eine ist. In diesen ben, wodurch wir vom Archiv wiederum Wiens das Grab von Karl Heinrich Avraham Stunden kam mir mein Bewusstsein viel die Vorfahren von Karl König kennenler- Chaim und Marie Miriam König zu finden größer und weiter als die Sterne vor. Die nen konnten. Darüber haben wir im letzten und waren viele Stunden unterwegs, waren Zeit dauerte sehr, sehr lange (Höhe des Be- Newsletter ausführlich berichtet. Wir freuen aber letztendlich erfolgreich. Die Grabin- wusstseins.) Mir war es, als hätte ich erst in uns, dass uns auch mal die Sterne führen! schrift erinnert an den Großvater als einen diesen Stunden das Denken erfasst. 1 Siehe mehr dazu: Anne Weise Alfred Bergel— besonders geschätzten Gelehrten und Leh- Rückschauend auf diese Erfahrung schrieb Skizzen eines vergessenen Lebens www.geistesleben. rer der Torah. Und auf dem neuen jüdischen Karl König im Oktober 1963, als er wieder de/buecher/9783772519420/alfred-bergel 2 Brief von Bruno Walter an Karl König vom Friedhof fanden wir bald auch das Grab von einmal das Grab Gustav Mahlers besuchte: 29.8.1960. Dieser Brief und alle anderen benutzten Alfred Bergels Vater, Arnold Bergel, und sei- Grinzinger Friedhof beim Grab Gustav Dokumente stammen aus dem Karl König Archiv.