Gelegenheitswerk Mit Ambitionen Richard Wagners Kaisermarsch

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Gelegenheitswerk Mit Ambitionen Richard Wagners Kaisermarsch Peter Jost Gelegenheitswerk mit Ambitionen Richard Wagners Kaisermarsch Der nationalistischen Welle, die ganz Deutschland nach Ausbruch des deutsch-französischen Krieges 1870 erfaßte, konnten sich auch Cosima von Bülow' und Richard Wagner nicht entziehen, die damals noch im Aus- land, in Tribschen bei Luzern, wohnten. Der Besuch von französischen Freunden2 am Abend des 19. Juli 1870, dem Tage der französischen Kriegserklärung, wurde aufgrund dieser Umstände als «sehr peinlich» empfunden, «trotzdem die Leutchen freundlich sind» (CT I, S. 259).3 Einige Tage später notierte Cosima: «Wie die Franzo- sen kommen, entsteht seitens R[ichards] eine lange Rede iiber das deutsche Wesen, und wie schwierig es für uns sei, gerade jetzt mit Franzosen zu verkehren» (CT I, S. 261). Die Aversion gegen alles Französische einerseits und die gleichzeitige Begeisterung für Bismarck und die deutschen Truppen andererseits verstärken sich in den folgenden Monaten zusehends, insbesondere nach dem militärisch entscheidenden Sieg von Sedan am 1./2. Sep- tember 1870. Nicht nur in den Tagebucheintragungen Cosima Wagners schlägt sich diese Tendenz sehr deutlich nieder, sondern auch in Wagners Briefen dieser Zeit an die französischen Bewunderer Edouard Schure, Catulle und Judith Mendes sowie in seiner Farce Eine Kapitulation (WWV 102), die auf das angeblich Lächerlich- Seichte der französischen Kultur abzielt. Als dann Ende des Jahres, am 26. Dezember 1870, der Verlag C. F. Peters Wagner das Angebot über- mittelte, gegen ein Honorar von 1500 Francs einen Marsch zur bevorstehenden Kaiserkrönung zu komponieren•, waren die Weichen für die zukiinftige Neuordnung längst gestellt. Die Gründung eines neuen deutschen Kaiser- reiches - von Bismarck erstmals am 13. September des Jahres vorgeschlagen - war nach langwierigen Beitrittsverhandlungen der süddeutschen Staaten zum Deutschen Bund endgültig durch den - bezeichnender- weise von Bismarck vorformulierten - sogenannten «Kaiserbrief» Ludwigs 11. besiegelt worden, in dem der bayerische König dem preußischen Monarchen Wilhelm 1. im Namen der Länder des Deutschen Bundes die Kaiserkrone anbot. Wagners Antwort vom 3. Januar 1871 ließ die Annahme des Angebots von C. F. Peters zunächst noch offen: Es wurde mir jedoch schwer fallen, zur Zeit Ihnen eine bestimmte Antwort zu geben; vor einiger Zeit filhlte ich mich aus eigenem Antriebe gestimm~ wenn es so weit sein werde, zu der von mir vorausgesetzten grossen Trauerfeier für die Gefallen[en] die Ausfilhrung eines entsprechenden Musikfeststockes zu übernehmen. Man sagte mir, ein grosser Siegesmarsch wurde dem Geschmack des Königs Wilhelm besser zusagen. Es ist nun möglich, dass dafür der Gedanke einer Festmusik zur Kaiserkrönung mich zu einem Tonstock stimmen könnte. Dieses würde ich Ihnen dann gern Ihrem Antrage entsprechend zur Herausgabe überlassen. (SW t8nll, S. XLIV) Tatsächlich hatte Wagner bereits am 3. September 1870, offenbar unter dem Eindruck der Nachrichten vom Sedan-Kriegsschauplatz gegenüber Cosima geäußert, «er möchte die Trauermusik für die Gefallenen schreiben, er wünsche wohl, daß ihm dies bestellt wiirde, keine Siegeshymne, das verstünde er nicht» (CT I, S. 280f.). Am folgenden Tage übermittelte seine Frau dieses Ansinnen ihrer Freundin Marie Mouchanoff-Kalergis, «damit sie ihren Einfluß dahin gebrauche, daß ihm die Bestellung werde» (CTT, S. 281), was aber offenbar nicht gelang.5 Max Abraham, der Leiter des Leipziger Verlages C. F. Peters, interpretierte in seinem Antwortschreiben Wagners abwartende Haltung als in Aussicht gestellte Zusage und mahnte zur Eile.6 Wagner, der damals mit der Vollendung der Siegfried-Partitur beschäftigt war, zögerte jedoch mit der Ausführung. Einerseits ergab sich zwar unerwartet die Gelegenheit, durch ein repräsentatives Musikstück zur Kaiserkrönung eine - der Marseillaise vergleichbare - nationale deutsche Hymne zu komponieren, wozu ihn bereits im Friihjahr 1866, noch vor Aus- bruch des Deutschen Krieges, sowohl Constantin Frantz7 als auch Karl Graf Enzenberg8 aufgefordert hatten. 1 Seit dem 25 . August 1870 verheiratete Wagner (Scheidung von Hans von Bülow am 18. Juli 1870). 2 Catulle und Judilh Mendes, Auguste Comte de Villiers de l'lsle-Adnm, Camille Saint-Saens, Henri Duparc und Ren6 Joly. 3 Cosima Wagner, Die Tagebücher, Bd. 1: 1869-1877, Bd. 2: 1878-1883, ediert und kommentiert von Martin Gregor-Dellin und Dietrich Mack, München/Zürich 1976, 1977 (im Haupnext als CTI, CTll zitiert). 4 Die Verlagsbriefe an Wagner sind nur dem Wortlaut nach in den Abschriften des Briefkopierbuchs von C.F. Peters (Sächsisches Staatsarchiv, Nr. 5029) erhalten; Abdruck dieser wie aller anderen schriftlichen Dokumente zum Kaisermarsch in: Orchesterwerke Il/, hrsg. von Peter Jost (Richard Wagner. Stimtliche Werke [Editionsleitung: Egon Voss] Bd. 18, lll), Mainz 1995 (im folgenden als sw 18nll zitiert). 5 Der betreffende Briefwechsel ist nicht erhalten. Nach eigenen Angaben (Brief an ihre Tochter vom September 1873, abgedruckt in: Marie Mouchanoff-Kalergis, geb. Grtifin Nesselrode in Briefen an ihre Tochter. Ein Lebens- und Charakterbild, hrsg. von La Mara, Leipzig 1907, S. 153) hat Marie MouchanofT-Kalergis die Briefe Cosima Wagners verbrannt. 6 Brief vom 7. Januar 1871 (in: SW 18/111 , S. XLI V) . 7 Brief vom 27. März 1866, abgedruckt in: Bayreuther 8/titter 29 (1906), S. 121 ; das Antwortschreiben Wagners ist nicht erhalten. Peter Jost, Gelegenheitswerk mit Ambitionen: Richard Wagners «Kaisermarsch» 369 Andererseits war Wagner eine solche unter Zeitdruck stehende Arbeit auf Bestellung zutiefst zuwider. So notierte Cosima noch am 15. Februar 1871, als die Skizze des Marschs bereits abgeschlossen war: Er [Richard Wagner] war gestern mit großem Unwillen gegen den Krönungsmarsch eingenommen; «so etwas kann ,eh nicht machen, wenn ich mir nichts dabei denken kann, und denke ich mir etwas, so geht es in's Grenzenlose. Marsch ist da etwas Absurdes; ein volkstumliches Lied höchstens kann es sein, dabei soll es nicht gesungen werden, es ist aber Unsinn. Ich muß mei- nen großen Wagen haben, an dem ich meine Musik abwickle, so kann ich nichts machen». (CT l, S. 358) Neben dem recht hohen Honorar ( 1500 Francs entsprachen rund 1200 Mark) dürfte dann doch die öfters bezeugte Abneigung gegen die populären nationalen Marschlieder, vor allem gegen Die Wacht am Rhein, den Ausschlag für die Komposition gegeben haben. Im Vorwort zur zweiten Auflage seiner im Sommer 1870 geschriebenen Beethoven-Broschüre, verfaßt am 15. Dezember 1870, heißt es: Seine [Beethovens] Tapferkeit würde man ihm allerdings nicht wohl zutrauen, wenn man die Musik sich anhört, zu welcher der Deutsche unserer Tage tapfer ist [... ]Wie muß es den Schiller Beetl1oven's gemuten, wenn er unsere so ernst gestimmten Heere nach den läppischen Polka- und italienischen Opernmelodien dahin marschieren sieht? Und wenn nun gar das Philister-Lieder- kränzchen sich vor der Schlacht in seiner albernen Weichlichkeit breit macht, da fragt man sich denn wohl, zu was ein Luther seine «feste Burg» einem solchen Volke geschenkt hat, wenn es ohne alle Skrupel sein «Rheinwachtl1äuschen» ihm zur Seite setzt. 9 Es war demzufolge für Wagner naheliegend, den genarmten Luther-Choral in seinen Kaisermarsch einzuflechten. 10 Galt ihm Luther ähnlich wie Beethoven ohnehin als einer der Sinnbilder «deutschen Geistes» , so bedeutete Ein feste Burg auch eine ostentative Verbeugung vor dem protestantischen Preußentum, dessen König Wilhelm 1. ja am 18. Januar 1871 - geradezu widerwillig - in Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert worden war. Von Wagner-Gegnern wurde nach den ersten Auffi.lhrungen verständlicherweise betont, daß es sich beim Kaisermarsch kaum um eine Huldigung ohne den Hintergedanken einer potentiellen Hilfe durch die neu inthro- nisierte Monarchie für Wagners Pläne handeln könnte; unumwunden bemerkte ein anonymer Kritiker dazu: «Darauf läuft die Composition seines Kaisermarsches, im vollen Widerspruch mit seinen fiüheren Gesinnungen [ ... ] hinaus». 11 Tatsächlich rechnete sich Wagner eine staatliche Unterstützung zum Bau des projektierten Bühnenhauses zur Aufführung seines Ring bei entsprechendem, d.h. für Preußen und seine Verbündeten e1folgrei- chem Kriegsverlauf aus. 12 Insofern gehören die Komposition des Kaisermarsches wie auch die Kontaktaufnahme mit Bismarck (wozu er das im Januar 1871 verfaßte patriotische, ja nationalistische Gedicht mit dem Titel An das deutsche Heer vor Paris [SSD, Bd. 9, S. 1-2] benutzte) durchaus zu Wagners Absicht, die Gunst der Stunde auszunützen. Dies hinderte ihn andererseits aber keineswegs daran, mit dem Kaisermarsch über den Auftrag und die eigentliche Zweckbestimmung hinaus weitergehende Ambitionen zu entwickeln. Ein erstes Indiz dafür liefert die Form der Komposition, deren Abweichung von der üblichen und auch hier erwarteten Marschform (zwei Reprisenteile umrahmen ein Trio) von Wagner-Freunden wie Gegnern konstatiert wurde. 13 Indirekt wird diese Abweichung durch einen Tagebucheintrag Cosima Wagners aus späterer Zeit (25. Juli 1878) bestätigt, in der es heißt, «dann liest er [Wagner] uns [ ... ] seinen Aufsatz [Publikum und Popu- larität], der ebensowenig ein Aufsatz ist als wie der Kaisermarsch etwa ein Marsch!» (CTJI, S. 145). Die Komposition entspricht tatsächlich nicht der zu erwartenden Marschform, sondern folgt recht genau dem traditionellen Bau der Sonatensatzform (vgl. den Formaufriß im Anhang). 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