lienst der Christlich Demokratischen Union Deutschten»

Bonn 4. April • Nr. 13/68 1968 Z 8398 C 22. Jahrgang

I • Thema der Woche Haushalt bestätigt mm Seite Stabilität und Wachstum Kiesinger: Das Wichtigste ist erfüllt 3 Der hat in dieser Woche den Haushalt für das Opposition bezeichnen, wenn von Rechnungsjahr 1968 verabschiedet, der in Einnahmen und der FDP behauptet wird, die Regie- Instrument der Ausgaben mit rund 80 Milliarden DM abschließt. Auch diesmal rung und die sie tragenden Parteien hätten nicht genügend für die Siche- Öffentlichkeitsarbeit 4 ist es gelungen, wie das Grundgesetz es vorschreibt, den rung der Stabilität von Währung Haushalt ausgeglichen zu verabschieden. und Wirtschaft getan. Aber auch abgesehen von der SPD enttäuscht Als die Große Koalition gebildet notwendig, aber ohne diese Ein- Sicherung von Währung und Wirt- die Vertriebenen 8 wurde, hatten sich die beiden Part- schnitte wäre es nicht gelungen, den schaft hat die Große Koalition in ner als Hauptaufgabe gestellt, die Ausgleich des Haushalts zu errei- den ersten V/i Jahren ihres Beste- Bundesfinanzen wieder auf eine chen. hens gute Arbeit geleistet. Große <, Reformen wurden in Angriff genom- solide Grundlage zu stellen und die Die FDP hat versucht, die Bemü- Wirtschaft so anzukurbeln, daß wie- men oder sind in der Beratung. Mit hungen der Großen Koalition um Recht konnte der Bundeskanzler in der mit einem stetigen Wachstum die Sicherung von Währung und zu rechnen ist. Beides ist gelungen. einem Debattenbeitrag zu seinem Wirtschaft in ihren Debattenbeiträ- Haushalt darauf hinweisen, daß Bundeskanzler Durch die Zurückhaltung des Bun- gen herabzumindern. Es ist selbst- des bei seinen Ausgaben ist von gerade in den letzten Wochen das Dr. Kiesinger erklärte zu verständlich das gute Recht der Vertrauen der Bevölkerung gegen- sehen der Bundesregierung ein der Rede des amerika- Opposition, die Maßnahmen der über der Regierung gewachsen sei wesentlicher Beitrag für die Stabilität Regierung zu kritisieren. Wenn aber nischen Präsidenten: unserer Währung und Wirtschaft ge- und das meiste, was die Große die Zahlen und die Tatsachen eine Koalition bei ihrem Entstehen ver- „Der amerikanische leistet worden. Dies machte Ab- andere Sprache sprechen, kann man abredet hat, in Angriff genommen striche an vielen Einzelpositionen es nicht mehr als konstruktive Präsident hat eine hoch- und verwirklicht worden ist. bedeutsame Rede zum Es wird jetzt darauf ankommen, Vietnamkonflikt gehalten. daß die beiden großen Parteien auch im nächsten Jahr wie bisher Er kündigte eine einseitige loyal und partnerschaftlich zusam- wesentliche Reduzierung menarbeiten. Der Bundeskanzler der militärischen Aktionen Der neue Innenminister richtete in der Debatte einen der Vereinigten Staaten Appell an die Koalition, auch im gegen Nordvietnam an. Bereits wenige Tage nach dem dient gemacht. Das gilt vor allem letzten Jahr der Zusammenarbeit nicht nachzulassen, die gemeinsam Über 90 Prozent der Rücktritt von Paul Lücke wird das für die Notstandsgesetzgebung, die Bevölkerung Nordvietnams wichtige Amt des Bundesministers zu einer der vordringlichsten Auf- verabredeten Ziele zu erreichen. des Innern wieder besetzt. Bundes- gaben des Bundesinnenministeriums Wörtlich erklärte der Kanzler: leben in dem Gebiet, auf kanzler hat in dieser Legislaturperiode gehört. „Die Gefahr, daß die Energien das sich die Einstellung schnell gehandelt und schon vor- Daß gute Aussicht besteht, dieses schwächer werden, ist groß und liegt der amerikanischen gestern abend dem Herrn Bundes- für die Sicherung des freiheitlichen in der Natur der Sache." Damit Bombenangriffe erstreckt. präsidenten seinen Vorschlag zur Rechtsstaates in möglichen Krisen- wollte der Kanzler davor warnen, Berufung eines Nachfolgers unter- zeiten entscheidend wichtige Vor- schon zu frühzeitig den Wahlkampf Die Bundesregierung breitet, der gestern, zu Beginn der haben in absehbarer Zeit Rechts- für die nächste Bundestagswahl be- hofft, daß die Regierung in Haushaltsberatungen, vor dem Ple- kraft erlangen zu lassen, ist nicht ginnen zu lassen. num des Bundestages seinen Amts- zuletzt seiner intensiven und sach- Hanoi dieses Zeichen des eid ablegte. kundigen Mitwirkung zu verdanken. Die CDU/CSU-Fraktion des Bun- Verständigungswillens Die Union ist überzeugt, daß der destages fühlt sich wie bisher der Dieser Entscheidung sind gründ- Sacharbeit verpflichtet, weil sie, wie der Vereinigten Staaten liche Beratungen vorausgegangen. Bundeskanzler mit der Berufung aufnimmt und sich zu Bendas eine gute Wahl getroffen hat ihr Vorsitzender Dr. Barzel kürzlich Sie führten sehr bald zu dem Er- betonte, davon überzeugt ist, daß und daß der neue Ressortchef die Verhandlungen über gebnis, den bisherigen Parlamen- unser Land jetzt stetige politische tarischen Staatssekretär des Bun- in ihn gesetzten Erwartungen voll- Waffenruhe und Friedens- auf erfüllen wird. Arbeit der beiden großen Parteien desinnenministers, Ernst Benda, mit braucht und politische Erschütterun- gespräche bereitfindet. der verantwortlichen Leitung dieses Ernst Benda tritt die Nachfolge gen in der gegenwärtigen Lage nur Wir hoffen, daß auf diese Ressorts zu beauftragen, nachdem eines Mannes an, der in mehr als die dringend notwendige Sacharbeit der Kanzler zu der Überzeugung Weise sehr bald eine Last zehnjähriger Regierungsverantwor- stören würden. und eine Sorge von allen gekommen war, daß es im Interesse tung Großes für unser Volk und für der Sache tunlich sei, wenn Bundes- Für die CDU/CSU stehen in den Völkern dieser Erde den Aufbau der Bundesrepublik kommenden Monaten die Fragen im minister Dr. Stoltenberg in seinem Deutschland gelesitet hat. Sowohl genommen wird, denen Amt, in dem er sich bereits großen Bereich der Landwirtschaft, der Respekt erworben hat, verbliebe. als Wohnungsbauminister wie als Bergarbeiter, der Bundesbahn und einmal die Tatsache eines Innenminister hat Paul Lücke in un- des Verkehrs im Vordergrund. Von so blutigen, schweren Damit tritt ein Mann an die Spitze ermüdlicher Arbeit und mit aner- den großen Reformwerken kommt Krieges überhaupt und des Bundesinnenministeriums, der, kanntem Erfolg für die Realisierung dann noch die Notstandsgesetz- obwohl noch jung an Jahren, sich der Ziele gewirkt, die er sich ge- gebung hinzu. Sie ist entscheidungs- zum anderen die Sorge bereits eindeutig und überzeugend steckt hatte. Die enormen Fort- reif. Als weiterer wichtiger Schwer- von einer möglichen qualifiziert hat. Sowohl als Abge- schritte auf dem Gebiete des Woh- punkt für die kommende Arbeit Ausbreitung des Krisen- ordneter wie als Parlamentarischer nungsbaues, der Eigentumsbildung sieht die CDU/CSU die Universitäts- herdes auf weitere Teile Staatssekretär hat Ernst Benda und der Raumordnung sind untrenn- reform an. Alle diese Fragen wur- große Fähigkeiten bewiesen und bar mit seinem Namen verbunden. den in der Haushaltsdebatte im der Welt auf der Seele sich um die Verwirklichung bedeut- Dafür gebührt ihm Dank und Aner- einzelnen erörtert. (Vgl. Seite 3 liegt." samer Gesetzgebungswerke ver- kennung. und 5 dieser Ausgabe). Seite 2 Union in Deutschland Nr. 13/68

Rechnung zu tragen. Die ungere- Haushalt 1968 gelten Stellenverbesserungen je- doch, die in die Zehntausende gehen und die eine wesentliche Ur- sache für die Unzufriedenheit in der Beamtenschaft darstellen, sind be- Ordnung denklich. Dieses bedauerliche Kapitel in der Geschichte des deutschen Beamten- der Finanzen tums sollte — im eigenen Interesse der Beamten — schleunigst abge- schlossen werden. Auch hier hat die nicht gefährden Praktizierung einer „übertriebenen Gerechtigkeit" zu immer neuen Un- gerechtigkeiten geführt.

Montag, 1. April: Sitzung des Die Beratungen zum Bundeshaushalt 1968 haben wieder Insgesamt ist der Bundeshaushalt 1968 in seinem ursprünglich geplan- Fraktionsvorstandes. Der Vor- deutlich gemacht, wie beengt der finanzielle Spielraum des stand bereitet die Haushaltsde- ten Rahmen von 80,7 Milliarden DM Bundes noch immer ist. Der Mehrbedarf, der sich im Zuge der begrenzt worden und ausgeglichen. batte vor. Während der Sitzung Beratungen für den Haushalt 1968 ergab, konnte nur unter führte der Fraktionsvorsitzende Allerdings wird man die Praxis des Dr. Barzel ein Gespräch mit dem größten Schwierigkeiten ausgeglichen werden, wenn der vor- Haushaltsausgleichs durch eine so Bundeskanzler über die Nach- gegebene Ausgaberahmen von 80,7 Milliarden DM nicht ge- hohe Neuverschuldung, wie 1967 folge des ausgeschiedenen Bun- sprengt werden sollte. und 1968 konjunkturpolitisch not- desinnenministers Lücke. Am wendig war, in den kommenden Abend fällt die Entscheidung des Jahren nicht mehr fortsetzen kön- Kanzlers in dieser Frage. Er Darauf ist besonders hinzuweisen, wir uns nicht mit der Verwirklichung nen. Darüber sollte heute schon nur eines Teilstückes, nämlich des Klarheit bestehen. schlägt dem Bundespräsidenten weil gerade in jüngster Zeit wieder Haushaltes 1968, begnügen dürfen. den bisherigen Parlamentarischen vermehrt neue Anforderungen von , MdB allen Seiten in den Haushalt ge- Auch die hohe Kreditaufnahme in Staatssekretär Ernst Benda zum den Jahren 1967/68 verpflichtet zur Bundesinnenminister vor. stellt werden. Zwar mag man sich über diesen Vertrauensbeweis für strikten Einhaltung der Finanzpla- die Haushalts- und Finanzpolitik nung sowohl bei der Durchführung Dienstag, 2. April: Bundeskanz- der Großen Koalition freuen, doch des Haushaltes 1968 wie auch in ler Kiesinger teilt der CDU/CSU- Parlament und Regierung müssen den Folgejahren, um die Konsoli- Haushalt in Zahlen Bundestagsfraktion seine Ent- sich darüber klar sein, daß auch dierung der Finanzen des Bundes scheidung mit, Ernst Benda zum 1S69 noch kein Handlungsspiel- zu erreichen. Der Bundeshaushalt 1968 hat ein neuen Bundesinnenminister zu raum für die Inangriffnahme neuer ernennen. Diese Entscheidung Besondere Sorge bereitet beim Volumen von 80 656 759 400 DM. Projekte ohne Einsparungen an an- Haushalt 1968 das erneute Anwach- Der ordentliche Etat umfaßt des Kanzlers findet in der Frak- derer Stelle vorhanden ist. Weder tion große Zustimmung. sen der Belastungen im Sozialbe- 72 438 918 900, der außerordentliche die Aufstellung der Finanzplanung reich, der Mehrbedarf für die knapp- 8 217 840 500 DM. Die dreißig Einzel- Im übrigen bereitet die Frak- für die Jahre bis 1971 noch die Ver- schaftliche Rentenversicherung und etats weisen folgende Endsummen tion die Haushaltsberatungen abschiedung der Gesetze zur Ver- die Kriegsopferversorgung. Größere auf (in Millionen DM, dahinter die vor. Ferner die Verabschiedung wirklichung dieser Finanzplanung Aufmerksamkeit erfordert auch die Erhöhung oder Verringerung gegen- des Kohleanpassungsgesetzes. sind ausreichend, um auch nur für Entwicklung der Personalkosten im über dem Bundeshaushalt 1967): den Zeitraum bis 1971 alle Schwie- Bundeshaushalt. Es ist unumgäng- Bundespräsidial- Die Fraktion stimmt ferner ei- rigkeiten zu beseitigen. lich, durch eine straffe Personalbe- nem von den Abgeordneten Dr. amt 4,9 - 1,2 Wir müssen erkennen, daß die wirtschaftung die Kostenbelastung Martin, Dr. Schober, Frau Geisen- in tragbaren Grenzen zu halten. Be- Bundestag 101,7 + 29,5 dörfer, Dr. Hudak, Gottesleben, gesamte Finanzplanung auch in den kommenden Jahren konsequent rechtigten Belangen der Bedienste- Bundesrat 3,0 + 0,1 Dr. Hammans, Frau Dr. Wex und ten im öffentlichen Dienst ist dabei Bundeskanzleramt 180,8 + 9,2 Dr. Huys eingebrachten Antrag durchgeführt werden muß und daß zu, in dem die Bundesregierung Auswärtiges Amt 698,7 + 27,5 ersucht wird zu prüfen, ob die Innenministerium 1 640,0 — 29,8 Länder bereit sind, eine als Ab- Justizministerium 109,9 + ig,5 schluß der Obersekunda abzu- Finanzministerium 856,2 + 8,8 legende Prüfung zu schaffen, de- ren Bestehen zum Besuch von Kohleanpassungsgesetz Wirtschafts- Fachhochschulen berechtigt (Aka- ministerium 1 090,4 + g7,7 demiereife) und die Ausbildung Ernährungs- zu Fachhochschulen im Rahmen ministerium 5 432,0 + 663,2 der wissenschaftlichen Hoch- Weg zur Gesundung Sozialministerium 16 668,8 + 2 114,2 schulen oder durch Verbreitung Verkehrs- und Vermehrung der bestehen- ministerium 8 184,9 — 846,3 den Fachhochschulen zu fördern. Daß sich seit Ende vorigen Jah- beschlossen, und zwar zum 31. De- res die Lage auf dem Kohlemarkt zember 1977. Der Kohlebeauftragte Postministerium 0,8 — o,6 Weiter soll die Bundesregie- merklich entspannt hat, ist vor allem sollte es als seine Pflicht betrach- Verteidigungs- rung nach diesem Antrag prüfen, auf die vom Bundestag am 23. Juni ten, darauf hinzuwirken, daß die ministerium 18 054,6 — 1688,6 ob die Laufbahnvorschriften im 1965 und am 30. Juni 1966 verab- Anpassung möglichst schon früher Gesundheits- Beamtenrecht sowie die Einstu- schiedeten Verstromungsgesetze erreicht wird. ministerium 103,9 — 14,2 fungsmerkmale in den Tarifbe- und auf die von der vorigen Bun- Auf Antrag der CDU/CSU ist im stimmungen für den öffentlichen Bundes- desregierung beantragte, von der Wirtschaftsausschuß ferner Einigkeit vertassungsgericht 9,4 + Qfi Dienst so gestaltet werden kön- Hohen Behörde der Montanunion darüber erzielt worden, daß der Bundes- nen, daß auf Grund der Ausbil- am 21. Februar 1967 gebilligte Bundesbeauftragte und die Ange- dung an den Fachhochschulen Kokskohlenbeihilfe zurückzuführen. hörigen seiner Behörde Beamte, rechnungshof 14,4 + 0,1 geeignete Berufswege für die Trotz dieser Entspannung ist eine Angestellte oder anderweitig ver- Wirtschaftliche Absolventen von Fachhochschu- schnelle Verabschiedung des Kohle- pflichtete Mitarbeiter sein können, Zusammenarbeit 2 064,4 + 407,7 len eröffnet werden. Schließlich anpassungsgesetzes erforderlich, um möglichst wirtschaftsnahes Arbei- Schatzministerium 317,9 — 260,9 ersucht der Antrag die Bundes-r um die Ursache der Krise nachhal- ten zu gewährleisten. Der Kohle- regierung zu prüfen, für den Fall, Wohnungsbau- tig zu beseitigen. beauftragte soll die Kohle nicht ministerium 1 534,4 — 327,0 daß die Akademiereife eingeführt bürokratisch „verwalten", sondern wird, mit der Wirtschaft und den Bedauerlicherweise haben die Vertriebenen- langen Verhandlungen über die Bil- die notwendigen, aber schwierigen Gewerkschaften über die Einfüh- Weichenstellungen gewährleisten. ministerium 96,4 — 28,7 rung entsprechender Berufswege dung einer Einheitsgesellschaft Gesamtdeutsche in der Wirtschaft zu beraten. Zeitverluste für die notwendigen Fragen 224,3 - 22,9 Anpassungsmaßnahmen im Stein- Dreierlei ist erforderlich: kohlenbergbau und für die Verab- # Harmonische Zusammenarbeit Bundesrats- Mittwoch, 3. April bis Freitag ministerium 1,3 —,— 5. April berät der Bundestag den schiedung des Kohleanpassungs- zwischen dem Bergbau und dem Haushalt für 1968 in zweiter und gesetzes zur Folge gehabt. Ver- Bundesbeauftragten. Familien- ministerium 2 803,6- 177,2 dritter Lesung, (siehe dazu Seite suche, durch eine Art von konzer- 0 Daß der Bundesbeauftragte 1, 2, 3). tierter Aktion in das wirtschaftliche das unternehmerisch Richtige mit Wissenschaftliche Geschehen einzugreifen, sind zwar Forschung 1 922,3 + 176,3 In den nächsten vier Wochen dem im öffentlichen Interesse Erfor- zu begrüßen, dürfen aber notwen- derlichen zu verbinden weiß. Bundesschuld 3 348,4 - 556,4 sind im Parlament Osterferien. dige staatliche Maßnahmen nicht Die erste Sitzung des Fraktions- beeinträchtigen oder verzögern. Der 0 Daß die Bundesregierung ein Versorgung 3187,0+ 89,8 vorstandes ist für den 6. Mai vor- Staat ist mehr als eine Clearing- energiepolitisches Gesamtkonzept Stationierungs- gesehen, die erste Fraktions- stelle privatwirtschaftlicher Interes- findet, und zwar auch im Hinblick lasten 601,8 + 40,3 sitzung für den 7. Mai und die sen. auf die bevorstehende Beschlußfas- Zivile erste Plenarsitzung für den 8. sung über ein energiepolitisches Verteidigung 323,9 — 48,6 Mai. Der Wirtschaftsausschuß hat auf Gesamtkonzept der EWG. Antrag der Mitglieder der CDU/ Allgemeine CSU eine Befristung des Gesetzes Dr. Manfred Luda, MdB Finanzverwaltung 11076,1+2 510,2 Nr. 13/68 Union in Deutschland Seite 3

sprechungen. Was sie von uns er- Bundestag warten, das ist die Wahrheit. Sie erwarten von uns nicht — im Gegenteil, sie lehnen sie ab — Ver- sprechungen, von denen sie selber w wissen, daß sie letztlich doch nicht i m Kiesinger: Das eingehalten werden können. Aber Der Verwaltungsrat der Bun- sie erwarten von uns, daß das, was desanstalt für Arbeitsvermittlung in diesem Bereich möglich ist, auch und Arbeitslosenversicherung hat Wichtigste ist erfüllt mit äußerster Entschiedenheit getan auf seiner Sitzung am 28. März wird, und das werden wir auch im der Ernennung des Bundestags- kommenden Jahr tun. Ich bin über- abgeordneten zum Zu den Aufgaben, die von der Großen Koalition bisher zeugt, schon nach einem Jahr wird neuen Präsidenten der Bundes- erfüllt oder bis 1969 noch gelöst werden müssen, erklärte am die Situation sehr viel besser aus- anstalt zugestimmt. Stingl, der 3. April Bundeskanzler Dr. Kiesinger vor dem Deutschen sehen. seit 1953 dem Deutschen Bun- Lassen Sie mich einen kleinen destag angehört und stellver- Bundestag u. a.: Appell an dieses Hohe Haus zum tretender Vorsitzender des Bun- Thema Verkehrspolitik richten. Ich destagsausschusses für Sozial- „Wenn Sie in diesen Tagen einen höre, bald verabschieden. Ich hoffe sehe mit einiger Sorge, wie sich politik ist, tritt die Nachfolge von Blick in die Regierungserklärung immer noch, daß wir eine Organisa- dieses Problem entwickelt hat. Ich Anton Säbel an, der am 30. April werfen und vergleichen, was dort tionsform an der Ruhr finden, die glaube, wir sind uns doch in den nach fast elfjähriger Tätigkeit in angekündigt und versprochen und es möglich macht, das, was wir Zielsetzungen einig. den Ruhestand tritt. was inzwischen verwirklicht oder in unter dem Begriff Einheitsgesell- Wenn das von der Regierung vor- Angriff genommen worden ist, dann schaft im Ziele wollten, auch zu ver- gelegte Programm hier im Hause werden Sie erkennen, daß von der wirklichen. Diese Regierung wird nicht in allen Teilen Zustimmung Paul Lücke, zurückgetretener Großen Koalition, der Regierung nicht nachlassen, dieses schwere gefunden hat, so hoffe ich doch, Bundesminister, will sich nach und dem Hause, soweit es schon Problem zu lösen. daß es in den nächsten Wochen den turbulenten Tagen aus der Gelegenheit hatte, sich gesetz- möglich sein wird, sich zu einer Politik zurückziehen und im geberisch zu entschließen, das Dasselbe gilt für das Problem unserer Landwirtschaft. Der Land- Lösung zusammenzufinden, die im Kreise seiner Familie Urlaub meiste und wichtigste erfüllt worden Effekt das erreicht, was unbedingt machen. ist. wirtschaftsminister hat eine Neu- orientierung der Landwirtschaftspoli- erreicht werden muß: die Sanierung * Wir haben, was wir versprochen tik angekündigt. Ich habe in den und Modernisierung der Bundes- bahn, eine gewisse Entlastung un- In der Nacht zum Sonntag haben, getan, d. h. wir haben den vergangenen Tagen Gelegenheit ge- verstarb in Mainz der frühere drohenden wirtschaftlichen Rück- habt, mich mit vielen Bauern aus- serer sonstigen Verkehrswege und vor allem ein Einfrieren der Zu- Kultusminister Dr. Eduard Orth. schlag abgewendet und wieder eine einanderzusetzen. Dabei habe ich schüsse des Bundes auf das bis- Die CDU verliert in ihm eines Epoche des wirtschaftlichen Auf- die eine Feststellung gemacht — herige Niveau, so daß wir nicht in der Gründungsmitglieder der schwungs eingeleitet. Wir haben die eine tröstliche Feststellung: die einigen Jahren mit einer Verdoppe- Partei in der Pfalz, wo er zwölf Haushalte 1967 und 1968 ausge- Bauern erwarten von uns im Grunde lung dieser Zuschüsse an die Bun- Jahre lang Vorsitzender des Be- glichen. Es wird uns von einigen genommen gar keine großen Ver- desbahn zu rechnen haben." zirksverbandes Pfalz der Union der Vorwurf gemacht, daß wir dabei war. Auch mehreren anderen eine unverantwortliche Verschuldung Führungsgremien der CDU hat eingegangen seien. Dazu habe ich er angehört, im Bundestag war nur zu sagen: wenn wir unseren er von 1959 bis 1956 vertreten. Schuldendienst, gemessen am Brut- Basis gemeinsamer Arbeit Von 1956 bis 1967 war Dr. Orth tosozialprodukt, mit dem Schulden- Kultusminister in Mainz. Die CDU dienst anderer Länder vergleichen, von Rheinland-Pfalz würdigte dann kommen wir recht gut dabei Der stellvertretende Vorsitzende schaftswachstum hängen auch ent- ihn in einem Nachruf als stets weg. der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, scheidend davon ab, daß die pri- einsatzbereiten kämpferischen Dr. Müller-Hermann, führte in der vate Wirtschaft wieder das Risiko Mann, der zugleich ein Beispiel Wir liegen immer noch unter Debatte aus: neuer Investitionen eingeht, d. h. die lebendig gelebter Toleranz ge- einem Prozent, während z. B. Groß- dynamischen Kräfte der Wirtschaft geben habe. britannien bei vier Prozent, die Ver- „Die Regierungserklärung des selbst ermutigt werden. einigten Staaten bei zwei Prozent Bundeskanzlers vom Dezember 1966 liegen: aber auch Frankreich und ist und bleibt die Basis dieser ge- Die DM gehört nach wie vor zu Die Gattin des Bundeskanz- die Schweiz liegen etwas höher als meinsamen Arbeit. Die CDU/CSU den stabilsten Währungen der Welt. lers, Frau Marie-Luise Kiesinger, wir. Das allein sollte doch zeigen, fühlt sich an diese Basis gebunden Die Preise sind nahezu stabil, wäh- wird den Mitgliedern des Haupt- daß von einer unverantwortlichen und wird auch keine Aushöhlung rend Herr Mischnick im Dezember ausschusses der Bundesvereini- Kreditpolitik nicht die Rede sein dieser Koalitionsvereinbarung zu- 1966 noch in den Wandelgängen gung der Frauen der CDU am kann. lassen. von den eingebauten Inflationsraten Freitag, dem 5. April, einen klei- flüstern hörte. nen Tee-Empfang geben. Niemand wird schließlich der Bun- Die Große Koalition hat keinen desbank, gerade ihr, vorwerfen, daß Anlaß, den Erfolg ihrer bisherigen Wir wollen die mit Opfern ge- sie gegenüber einer leichtfertigen Arbeit unter den Scheffel zu stel- sicherte Stabilität nicht durch ehr- Kreditpolitik nicht ihre warnende len. Die ,Neue Zürcher Zeitung' vom geizige und übertriebene Wachs- Dr. , Bundes- Stimme erhoben hätte. Tatsache ist 27. März 1968 schreibt: ,Es hat in tumsvorstellungen aufs Spiel setzen. tagsvizepräsident, ist zu einer aber, daß die Bundesbank zu die- Deutschland wohl noch nie einen Die Bemühungen um weiteres Wirt- dreiwöchigen Reise durch Süd- ser Kreditpolitik der Bundesregie- derart prosperierenden, sozial aus- schaftswachstum dürfen nicht in eine und Südwestafrika in Johannes- rung steht, daß sie sie bis zu dieser geglichenen, demokratisch freiheit- Wachstumspsychose ausarten. burg eingetroffen. Jaeger eröff- Stunde gebilligt hat. Das ist, glaube lichen Staat gegeben wie das, was nete den deutschen Pavillon auf dort auf der westlichen Seite nach Wir dienen unseren Menschen der „Rand Easter Show", der ich, das beste Zeichen dafür, daß nicht mit nominellem, sondern nur wir hier auf gutem und solidem der Katastrophe des Zweiten Welt- größten Industrie- und Landwirt- krieges aufgebaut wurde.' mit realem Wachstum. Wichtiger als schaftsmesse Südafrikas. Wege sind. die quantitative Ausweitung der Pro- Der Konjunkturrückschlag ist über- duktion, die zweifellos im Zeichen wunden. Auch wenn wir mit dem der Rezession von besonderer Be- Aufgaben erkannt Urteil zurückhalten, daß der Durch- deutung gewesen ist, ist auf die Staatsminister Dr. Konrad bruch zu einer neuen Aufschwungs- Dauer die Erhöhung der wirtschaft- Pöhner (CSU) und Staatssekretär phase bereits völlig gelungen sei, lichen Produktivität durch eine ge- Lorenz Vilgertshofer wurden mit Wir haben die Aufgaben der sicher ist, daß sich unsere Wirtschaft zielte Steigerung des qualitativen dem großen Verdienstkreuz mit mittelfristigen Finanzplanung, des wieder erholt und auf eine neue Niveaus der privatwirtschaftlichen Stern des Verdienstordens der Stabilitätsgesetzes, der Wechselwir- Wachstumsphase eingerichtet hat. Investitionen und durch einen syste- Bundesrepublik Deutschland aus- kung zwischen Haushalt und Wirt- matischen Ausbau der Infrastruktur. gezeichnet. schaftSDrozeß, erfüllt. Wir haben die Die hinter uns liegende Entwick- * Gesetze zur Finanzreform den ge- lung hat einmal mehr demonstriert, Kein Zweifel, daß die Finanzver- setzgebenden Körperschaften über- wie sehr die Konjunktur nicht nur fassungsreform einschließlich einer Der frühere CDU-Bundestags- wiesen. Wir werden demnächst die von rein ökonomischen Vorgängen, Reform der Gemeindefinanzverfas- abgeordnete, Dr. Hermann Pün- fertiggestellten Gesetze zur Haus- sondern ebenso von psychologischen sung eine Bewährungsprobe beson- der, wurde am 1. April 80 Jahre haltsreform vorlegen, die eine Mo- Faktoren beeinflußt wird. derer Art für die Große Koalition alt. Dr. Pünder bekleidete wäh- dernisierung unseres Haushalts- sein wird. Wenn die Zusammen- rend seiner aktiven Laufbahn rechts zwischen Bund und Ländern Das Vertrauen der Bevölkerung fassung der beiden großen Frak- zahlreiche hohe Ämter. Von 1926 anstreben. Dabei werden wir dann und der Wirtschaft in die politische tionen zu gemeinsamer Aktion einen bis 1932 war er Chef der Reichs- auch eine Neufassung des Art. 113 Stabilität und in die Entschlossenheit Sinn gehabt hat, dann unter allen kanzlei und gleichzeitig Mitglied des Grundgesetzes vorlegen, wie der Bundesregierung und der sie Umständen hier. der deutschen Völkerbunddele- wir es in der Regierungserklärung tragenden Fraktionen, die öffent- Die große Finanzreform ist zu- gation. 1948 und 1949 amtierte er versprochen haben. lichen Finanzen in Ordnung zu brin- als Oberdirektor des Frankfurter gen, waren die wichtigste Voraus- gleich eine Bewährungsprobe un- Ich habe über die großen Struktur- serer föderativen Verfassungsstruk- Verwaltungsrates für das Ver- setzung für die Überwindung der einigte Wirtschaftsgebiet. Dem probleme Kohle und Landwirtschaft Rezession. tur und damit auch für die Aufge- im Bericht zur Lage der Nation ge- schlossenheit der Länder, den Auf- Bundestag gehörte er bis 1957 an. sprochen. Dieses Hohe Haus wird Eine wirksame Konjunkturbele- gaben der Zukunft gerecht zu wer- das Kohleanpassungsgesetz, wie ich bung und ein organisches Wirt- den." Seite 4 Union in Deutschland Nr. 13/68

Opposition, die teilweise auf reine Wahlreisen Störung der Veranstaltungen ge- richtet sind, verlangen vom Redner eine auch in der Lautstärke aus- reichende Beherrschung des Plat- zes. Wenn das Mikrophon nicht er- Instrument der höht steht (Rathaustreppen, Bal- kone usw.), ist darauf zu achten, daß vor dem Redner ein freier Raum bleibt, damit nicht einzelne Störer Öffentlichkeitsarbeit das Rednermikrophon benutzen können.

Die Junge Union Westfalen- Seit der Begründung unserer Bundesrepublik gehörten die Die Beamten des Kanzleramtes, die den Bundeskanzler begleiten, Lippe führt vom 26. bis 28. April Wahlreisen des Bundeskanzlers zu den Wahlkampfmitteln der haben in vielen Fällen bei den ein- in Münster ihre Landestagung '68 CDU bei Bundes- und Landtagswahlen. Alle Kanzler der Bun- zelnen Haltepunkten Telefonaufträge durch. In vier Arbeitskreisen wird desrepublik waren und sind zugleich Vorsitzende der CDU; des Kanzlers zu erfüllen; es emp- dabei über den Entwurf des Ak- ihr Eingreifen in die Wahlkämpfe war stets eine erfolgreiche fiehlt sich also, vor allem in der tionsprogramms beraten. Haupt- Unterstützung der Bemühungen der Partei. Mittagszeit und an Samstagen und redner der Tagung, die unter Sonntagen ein benutzbares Telefon dem Motto „Mit der Union in in der Nähe der Rednertribüne be- Natürlich können Bundeskanzler wagen nur noch ein moderner Om- reitzuhalten, damit der Kanzler die Zukunft" steht, ist der Lan- nicht überall sein; die Landstriche, nibus mit Journalisten hinter dem auch während des Wahlkampfes desvorsitzende der westfälischen die von Kanzlerreisen nicht berührt Kanzler fährt. „regieren" kann. CDU, Staatsminister a. D. Duf- werden, haben denn auch verständ- hues. liche Klage geführt, wenn man ihnen Es ist wahrscheinlich müßig, in Zum Schluß noch ein Wort über * die Unterstützung versagte. Wahl- diesem Blatt auf die große Arbeit die Begleitpresse: meist sind Ange- reisen des Bundeskanzlers sind hinzuweisen, die den Landesverbän- hörige der Nachrichtenagenturen in Gegen Truppenbesuche von außerordentlich komplizierte Unter- den und den Kreisverbänden der der Begleitung, die natürlich wäh- Landtagsabgeordneten kurz vor nehmen, deren Planung und Durch- CDU obliegt, wenn eine Wahlreise rend der Wahlreise ihre Meldungen absetzen müssen. Auch diese den Landtagswahlen in Baden- führung an alle Amtsträger der Par- des Kanzlers durch ihr Gebiet führt. brauchen dringend Telefone, die Württemberg hat sich die CDU teiorganisation erhöhte Ansprüche Dennoch sind ein paar Kleinigkeiten stellt. anzumerken, die die Abwicklung der man ihnen bereitstellen oder nach- der Garnisonsstadt Steffen am Wahlreisen erleichtern können. weisen sollte. Kalten Markt ausgesprochen. Das beginnt mit der Terminab- Solche Besuche könnten als sprache im Kanzleramt, geht über Eine hübsche Geste wäre es, die Maßnahmen, die die Reaktions- wenn nicht nur der Kanzler, sondern Wahlversammlung aufgefaßt wer- auch die mitreisenden Journalisten den, die für die Truppe nicht er- und Regierungsfähigkeit des Bun- Nützliche Tips deskanzlers auch während der hier und da ein Fläschchen heimi- laubt seien, betonte die CDU. Wahlreise sicherstellen, bis zu der schen Weines präsentiert bekämen Übernachtungsorganisation und der Es hilft bei einer Wahlreise unge- - wenn der Kanzler reist, dann ist Auswahl der Begleitung. Hier wie- mein, wenn längs der Reiseroute häufig die amerikanische, franzö- „Jugend, Gesellschaft, Staat" ist derum sind die begleitenden Jour- rechtzeitig auf etwaige Verspätun- sische oder britische Presse dabei, das Motto eines Jugendkongres- nalisten besonderer Fürsorge be- gen hingewiesen wird; die Bevölke- ebenso wie auch die Vertreter der ses, den die Junge Union Schles- dürftig. rung, die auf den Kanzler wartet, großen nationalen Blätter. darf über die wahren Ankunftszeiten wig-Holstein am 6. April in Kiel Während so- nicht im Ungewissen belassen wer- veranstaltet. Etwa 200 Teilneh- wohl den Sonderzug der Bundesbahn den. Auf Wahlreisen lassen sich mer haben sich angesagt. Drei als auch die Wagenkolonne schätzte, Verspätungen meist deswegen nicht Arbeitskreise stehen unter den benutzte bevorzugt vermeiden, weil in manchen Orten Themen „Schule und Universität den Sonderzug, der vor allem die die Bevölkerung einen Halt erzwingt Kiesinger im Spannungsfeld zwischen Vorteile der laufenden Nachrichten- und eine kurze Rede gehalten wer- übermittlung bot. Bundeskanzler sprach mit Kohl Autokratie und Freiheit", „Die den muß, ob wohl dort nur „lang- Kiesinger, sonst als begeisterter same Durchfahrt" vorgesehen war. Frage einer gesetzlichen Rege- Fluggast bekannt, will auf seinen Bei seinen Überlegungen, einen lung der Berufsausbildung", Wahlreisen in Baden-Württemberg Besonderes Augenmerk verdienen Nachfolger für den zurückgetretenen „Wege und Irrwege der staats- die Autokolonne benutzen. In rich- die Lautsprecheranlagen bei Anspra- Bundesinnenminister Lücke zu fin- bürgerlichen Bildung". Bundes- tiger Einschätzung der Situation in chen auf Marktplätzen usw. Es ist in den, hatte Bundeskanzler Dr. Kie- minister Dr. Stoltenberg wird ein der Öffentlichkeit hat er darauf ge- jedem Fall empfehlenswert, eine singer auch ein Sondierungsgespräch Referat zum Gesamtthema des drungen, daß die Wagenkolonne Lautsprecheranlage aufzubauen, die mit dem Landesvorsitzenden der möglichst klein bleibt. Das bedeutet, tonstärker ist, als eventuelle Stö- CDU von Rheinland-Pfalz, dem Frak- Kongresses halten. daß außer den Wagen des Sicher- rer sein können. Gerade die Me- tionsvorsitzenden im Landtag Dr heitsdienstes und dem Lautsprecher- thoden der außerparlamentarischen Kohl, geführt. Dr. Kohl hatte'aber im Hinblick auf seine landespoli- tischen Verpflichtungen keine Mög- lichkeit gesehen, einer Kandidatur näherzutreten. Anlaß zu Meinungsverschieden- Fernsehen, Funk, Film heiten hatte in Rheinland-Pfalz eine Stellungnahme des früheren Bun- desministers Dr. Wuermeling, MdB, Das Fernsehmagazin „Panorama" des Norddeut- Sprecher der Sudetendeutschen und CSU-Landtags- gegeben, der aus Protest gegen schen Rundfunks hat mit seiner letzten Sendung, abgeordnete Dr. Walter Becher sein. Die Sudeten- „beharrlich unfaires und unkorrek- so scheint's, wieder einmal gehörig ins Fettnäpfchen deutsche Landsmannschaft hatte sich in letzter Zeit tes Verhalten" Dr. Kohls seine Mit- getreten. Die Landsmannschaft Schlesien, mit rund mehrfach energisch gegen die Hörfunksendungen gliedschaft im geschäftsführenden 300 000 Mitgliedern zweitgrößte Vertriebenenorga- „Außerparlamentarische Kraftfelder der Politik - Landesvorstand niederlegte. nisation in der Bundesrepublik, hat „Panorama" die Vertriebenenorganisationen" gewandt, deren — bis heute unwidersprochen — im Zusammenhang Autor Bernd Engelmann ist, der schon zum „Estab- Dr. Kiesinger ließ darauf am spä- mit einem Beitrag über die oberschlesische Stadt lishment" der Linksaußen in der Publizistik gerech- ten Dienstagabend (2. April) über Hindenburg Geschichtsklitterung vorgeworfen. In net werden kann. die Deutsche Presse-Agentur fol- einer Protesterklärung gegen die Sendung heißt es gende Stellungnahme verbreiten: u.a.: „Wir verlangen eine geschichtlich fundierte, Über eine neue Kampagne gegen das Abhören „Ich habe bei meinen Überlegun- untendenziöse und objektive Gegendarstellung und gen für die Neubesetzung des protestieren dagegen, daß das deutsche Fernsehen westlicher Rundfunksendungen in der Sowjetzone berichten die gutinformierten „femseh-informatio- Postens des Bundesinnenministers der Ort dafür sein soll, die kommunistischen Thesen einige wenige Persönlichkeiten in über den gegenwärtigen polnischen Besitzstand in nen". Unter Berufung auf die neue Verfassung der Zone werde die Information aus westlichen Quellen Erwägung gezogen, zu denen auch Ostdeutschland millionenweit zu vertreten". Man der Landesvorsitzende der rhein- darf gespannt sein auf die zweite Hindenburg- als Einschränkung der Meinungsfreiheit der Bewoh- ner Mitteldeutschlands interpretiert. land-pfälzischen CDU, Dr. Helmut Sendung, die der stark linksorientierte Autor Peter Kohl, gehört hat. Ich habe mit jeder Schier-Gribowsky vorbereitet. Sein „Panorama"-Bei- dieser Persönlichkeiten sondierend trag über Hindenburg war dafür ein aufschlußreicher gesprochen, ohne ein konkretes Auftakt . . . * Staatssekretär Karl-Günther von Hase, langjähri- Angebot zu machen und habe da- ger Vorsitzender des Rundfunksrats der Deutschen her auch von keinem eine Absage Auch andere Vertriebenenverbände entwickeln in Welle (bis zur Wahl zum Intendanten dieser Anstalt, erhalten können. Bei meiner Son- letzter Zeit eine bemerkenswerte rundfunkpolitische der noch vor Dienstantritt der Berufung ins Bundes- dierung hat mir Dr. Kohl sofort Aktivität. Die Sudetendeutsche Landsmannschaft hat verteidigungsministerium folgte), wird sich auch erklärt, daß er keine Möglichkeit für den 6. April zu einer Großkundgebung unter künftig mit rundfunkpolitischen Fragen befassen. sehe, seine Tätigkeit im Lande auf- dem Leitwort „Für Freiheit und Demokratie — Die Bundesregierung entsandte den erfahrenen zugeben. Vielmehr schlug er mir gegen die Diffamierung in Funk und Fernsehen" Rundfunkpolitiker als ihren Vertreter in den Rund- den Parlamentarischen Staatssekre- nach München eingeladen. Hauptredner wird der funkrat des Deutschlandsfunks. hwd tär Ernst Benda als den Kandidaten vor, den er auch für den geeig- nesten halte". Nr. 13/68 Union in Deutschland Seite 5

# Herstellung der Durchlässig- Wissenschaft keit zu Laufbahnen, die ein Univer- sitätsstudium verlangen (Schaffung der Möglichkeit, entsprechende Be- rechtigung im Wege des Kontakt- studiums oder durch ein ergänzen- Fachausbildung muß des Universitätsstudium zu erwer- ben), 0 Differenzierung zwischen Fach- verstärkt werden studium und Universitätsstudium nicht durch Eingang in verschiedene Laufbahnen, sondern durch ver- Seit Monaten ist im Zusammenhang mit der Studienreform schiedene Aufstiegschancen (Lei- stungsprinzip) etwa: Beförderung und der mit ihr in sachlichem Zusammenhang stehenden zum Regierungsdirektor oder Mini- Reform unseres ganzen Bildungswesens von einer „Akademie- sterialrat setzt Universitätsstudium Rechtsradikalismus: Die Natio- Reife" die Rede, die den Zweck haben soll, den wachsenden voraus. naldemokratische Partei (NPD) ist im vergangenen Jahr noch Strom von Studienbewerbern rechtzeitig aufzufächern und in Für das Berechtigungswesen im stärker zum Zentrum des Rechts- jene Bildungs- und Berufsbahnen zu leiten, in denen er von wirtschaftlichen Bereich gilt ähn- radikalismus in der Bundesrepu- der Kapazität und dem Bedarf her sinnvoll verkraftet werden liches. Ohne die erhebliche Erwei- blik geworden. Das geht aus kann. terung der Nachfrage nach Fach- dem Erlahrungsbericht des Bun- schulabsolventen in der Wirtschaft desinnenministeriums hervor. Der und Herstellung der Durchlässigkeit organisierte Rechtsradikalismus In diesen Tagen hat der zustän- Davon ist die Eröffnung ausrei- im beschriebenem Sinne ist die Er- hat 1967 langsamer zugenom- dige Arbeitskreis der CDU/CSU- chender und genügend attraktiver öffnung breiter Ausbildungschancen men als in der Zeit davor. Die Fraktion, von der Fraktion unter- Berufschancen das wichtigste und im Bereich der wissenschaftlichen NPD hat jetzt rund 28 000 Mit- stützt, einen Antrag im Bundestag dringendste Problem. Es muß eine Fachausbildung zum Scheitern ver- glieder, von denen etwa 2400 eingebracht, in dem die Bundes- Nachfrage nach wissenschaftlicher urteilt. Da das Abitur selbst so gut schon vor 1933 der NSDAP bei- regierung aufgefordert wird, die Fachausbildung erzeugt werden, ehe wie keine Berufsberechtigungen ver- getreten sind und hohe NS- Voraussetzungen für die Einführung entsprechende wissenschaftliche mittelt, werden in einem solchen Funktionärsposten begleitet ha- der Akademie-Reife mit den Län- Fachhochschulen entstehen können, Falle auch in Zukunft alle Abiturien- ben. Der Anteil der NPD an der dern zu klären und im Falle ihrer spätestens zugleich mit der Entste- ten auf die Universitäten drängen. gesamten Mitgliederzahl des Einführung im Benehmen mit den hung solcher Hochschulen. organisierten Rechtsradikalismus Ländern, der Wirtschaft und den Der damit ausgelöste Druck wird Für das staatliche Berechtigungs- die Universitäten selbst in Fachhoch- macht 72 Prozent aus. Die NPD Gewerkschaften die erforderlichen wesen bedeutet dies: ist zur Zeit in den Landtagen Berufsbilder und Laufbahnvorschrif- schulen verwandeln, die nicht mehr in der Lage sind, die kostspieligen von sechs Bundesländern ver- ten vorzubereiten. 0 Schaffung entsprechender treten. In allen Wahlen des ver- und vielfältigen Einrichtungen der Laufbahnen in wesentlich größerem gangenen Jahres haben über- Die Überlegungen haben auszu- Umfang als bisher, Forschung sinnvoll zu nutzen. Die wiegend ältere Wähler lür die gehen von der Notwendigkeit eines bisherigen Funktionen der Univer- 0 Einbau dieser Laufbahnen in NPD gestimmt. In der Gruppe differenzierten wissenschaftlichen sität (eine in die Forschung inte- der 21- bis 30jährigen gab es Ausbildungswesens. Die im Gang den höheren Dienst; damit Abbau grierte wissenschaftliche Lehre) der Statussymbole, die eine sinn- die wenigsten NPD-Wähler. Die- befindliche Verbreiterung der Bil- würde auf andere Institutionen ab- ser Sachverhalt widerlegt die dungspyramide und der notwendige volle Differenzierung des wissen- wandern müssen. schaftlichen Studiums verhindern; Behauptung der NPD, eine Par- Ausbau der fortführenden Schulen, Dr. Berthold Martin, MdB tei der Jungwähler zu sein. einschließlich der höheren Schulen und Gymnasien, führen zu einer stän- dig wachsenden Zahl von Abitu- ESRO und ELDO: Die Länder rienten. Ohne eine grundlegende Westeuropas haben sich in der Veränderung ihrer Struktur und ihrer Weltraumforschung zu einheit- Funktionen kann die Universität CDU-Präsidium lichen Organisationen zusammen- diese Abiturientenzahl nicht mehr geschlossen, um auf multilatera- aufnehmen. ler Basis den hohen finanziellen Belastungen dieses modernen Für den Ausbau der Universitäten Wissenschaftszweiges besser ge- in ihrer unveränderten bisherigen Mit Vertriebenen einig wachsen zu sein und ein Gegen- Funktion mit dem Ziel einer Steige- gewicht zu den Leistungen der rung der Ausbildungskapazitäten Am 27. März 1968 fand auf Ein- USA und der Sowjetunion auf während des nächsten Jahrzehnts samtdeutschen Regierung verhan- ladung der CDU ein ausführliches delt und abschließend geregelt wer- diesem Gebiet zu schaffen. bis zur Höhe der erwarteten Stu- Gespräch zwischen dem Präsidium den. Das schließt Gespräche mit Po- dentenzahlen fehlen die personellen der CDU und dem Präsidium des Die ESRO (Europäische Orga- und finanziellen Voraussetzungen. ten in einem früheren Zeitpunkt nisation für Weltraumforschung) Bundes der Vertriebenen statt. nicht aus. Beide Gesprächspartner Der Ausbau muß zwar uneinge- hat die Förderung der Zusam- schränkt fortgeführt werden, stößt Auf Seiten der CDU waren u. a. lehnen jede gewaltsame Änderung menarbeit europäischer Staaten aber bereits jetzt erkennbar an un- der Bundesvorsitzende, Bundeskanz- der jetzigen Verhältnisse ab. Inso- auf dem Gebiet der extra- überwindliche Schranken, die auch ler Dr. Kiesinger, der Vorsitzende weit respektieren sie die gegenwär- terrestrischen Forschung und der der Fraktion der CDU/CSU im Bun- tige Situation. Aber sie erkennen Raumflugtechnik zum Ziel. Ihre mit gutem Willen nicht überschritten den Status quo damit nicht an. werden können, denn destag, Dr. Barzel, der Stellvertre- Mitgliedstaaten haben ein Acht- tende Bundesvorsitzende, Bundes- Die Gesprächspartner sind der jahresprogramm aufgestellt, um 0 die durch ihre starke Integra- minister von Hassel, Bundesminister Auffassung, daß dem Recht der Ver- Forschungsvorhaben mit Höhen- tion mit der Forschung gekennzeich- Schmücker als Schatzmeister und triebenen auf die Heimat in einem raketen, Satelliten und Raum- nete Ausbildung an der Universität Mitglied des Präsidiums sowie der Friedensvertrag Rechnung getragen sonden durchzuführen. Die ELDO ist zu teuer und Bundestagsabgeordnete Stingl als werden muß. (Europäische Organisation für 0 die auf wissenschaftliche For- Mitglied des Bundesvorstandes und die Entwicklung und den Bau als Vorsitzender des CDU/CSU Lan- Die Bemühungen der Bundesre- von Raumfahrzeugträgern), der schung bezogene Ausbildung dauert gierung, unter Ausklammerung un- zu lange. desverbandes Oder-Neiße erschie- als einziges außereuropäisches nen. Den BdV vertraten Präsident verzichtbarer Rechtspositionen die Land Australien angehört, baut Rehs, MdB, und die Vizepräsidenten Beziehungen zu Polen zu normali- Trägerraketen und Satelliten. Die einzige Möglichkeit, die mit sieren, werden unterstützt. dem Ausbau des höheren Schulwe- Gossing, Dr. Jahn, MdB, und Woll- sens geweckte Nachfrage nach ner. Das Präsidium des BdV regte an, die CDU solle durch ihre Gremien- Menschenrechte: Im Grundge- wissenschaftlicher Ausbildung zu be- Im Mittelpunkt des Gespräches setz der Bundesrepublik sind sie friedigen, ist der Ausbau der wissen- stand die Politik der Bundesregie- mitglieder in den Rundfunkanstalten daran mitwirken, daß eine objektive in Artikel 2 bis 17 garantiert. schaftlichen Fachausbildung. Das rung gegenüber den Ländern Ost- Darüber hinaus ist die Bundes- Darstellung der Arbeit und der Auf- kann im Rahmen der Universität und Südosteuropas, insbesondere republik bereits im Jahre 1950 oder durch die Schaffung entspre- gegenüber Polen. Beide Seiten be- fassungen der Vertriebenen und der vom Europarat ausgearbei- chender wissenschaftlicher Fach- dauerten die während des SPD- ihrer Organisationen ausgestrahlt teten Konvention zum Schutz hochschulen geschehen. Die Expan- werde. Parteitages in Nürnberg entstande- der Menschenrechte beigetreten. sion der wissenschaftlichen Fachaus- nen Fehlinterpretationen der deut- Das Präsidium der CDU und der Jetzt hat der Bundestag ein- bildung setzt voraus: schen Politik im Hinblick auf die BdV stimmten darin überein, daß stimmig der Ratifizierung eines Oder-Neiße-Linie. 0 Durchlässigkeit zwischen Fach- bei allen Regelungen die Vertriebe- Zusatzprotokolls zu dieser Kon- ausbildung und Universitätsausbil- Der Vorsitzende der CDU, Bun- nen selbst mitwirken müssen. vention zugestimmt, das bisher dung, deskanzler Dr. Kurt Georg Kiesinger, Die Beteiligten warnten vor ver- von 10 Ländern unterzeichnet bekräftigte die eindeutige Haltung einzelten Versuchen, den deutschen wurde. Es heißt darin, daß es 0 Eröffnung ausreichender Be- der CDU/CSU auf der Grundlage jedermann frei steht, jedes Land, rufschancen für die Absolventen der Heimatvertriebenen rechtsradikale der Regierungserklärung vom 13. Bewegungen anzuempfehlen. Da- auch sein eigenes, zu verlassen. wissenschaftlichen Fachhochschulen, Außerdem soll in Zukunft nie- Dezember 1966. durch würde vor allem im Ausland 0 Abbau des sozialen (besser Strittige und territoriale Fragen der wertvolle Beitrag der Vertriebe- mand aus dem Land, dessen Staatsangehöriger er ist, aus- gesellschaftlichen) Gefälles zwischen zwischen Deutschland und Polen nen zur demokratischen Neuord- gewiesen werden können. Universitätsstudium und Fachhoch- können erst in einem Friedensver- nung Deutschlands abgewertet wer- schulstudium. trag mit einer dazu legitimierten ge- den. Seite 6 Union in Deutschland Nr. 13/68

deshaushaltes übertragen wurde, Aus den Vereinigungen war es unvermeidlich, daß das Kin- BRIEFE dergeld auch an der Misere des Bundeshaushaltes teilnahm. Der Re- ferent betonte, daß eine Verbesse- Wir haben uns oft mit Mitgliedern rung dieses sozialen Problems nicht der „Kampagne für Abrüstung" aus- Gezielte gesichert ist. Es sollte daher drin- einanderzusetzen, die gemeinhin als gend erforderlich sein, das Kinder- Ostermarschierer bekanntgeworden geld wieder aus dem Bereich der sind. In den Auseinandersetzungen Ausgabenverpflichtungen des Bun- bekommen wir sehr oft zu hören, Strukturpolitik deshaushaltes herauszulösen. daß die Ostermarschbewegung nicht, zumindest nicht mehr kommunistisch „Familienpolitik muß eine Gesamt- unterwandert sei. Verschiedentlich Vor der Gefahr, daß sich ein neuer wirtschaftlicher Auf- maßnahme der Gesellschaft werden, werden wir darauf hingewiesen, daß schwung in Form einer regional auseinanderklaffenden „Kon- das ist das Gebot der Stunde"! Wei- die „Kampagne für Abrüstung" von junkturschere" entwickelt, warnte die Landesvorstandschaft ter erforderlich sei die Abschaffung ihrem eigentlichen Ziel, abgekom- der sogenannten „Kinderfreibe- men sei und heute ganz anderen der CSU-Mittelstandsgruppe bei einer Sitzung in Ingolstadt. träge". Diese Kinderfreibeträge ver- Ideen nachjage. Welches sind diese ringern das steuerpflichtige Einkom- neuen Ziele? Hat sich die Einstel- In den industriellen Ballungs- fürwortete gezielte Strukturpolitik men. Für Familien mit geringem lung der Gewerkschaften zur Oster- zentren spräche eine Reihe von An- gelöst werden. Einkommen hat dieses System je- marschbewegung geändert? zeichen gegenwärtig bereits für eine doch keine Auswirkungen: gerade Die im jüngsten Jahreswirtschafts- diese Familien aber bedürfen dieser P. S., Pirmasens ermutigende konjunkturelle Bele- bericht des Bundeswirtschaftsmini- bung, dagegen seien in den wirt- finanziellen Unterstützung eher als sters empfohlene Lohnerhöhung von wohlhabende Familien, die in den Antwort: Die „Kampagne für Ab- schaftsschwachen und verkehrsfer- vier bis fünf Prozent im Jahre 1968 nen Zonenrand- und Bundesausbau- Genuß dieser Kinderfreibeträge rüstung (KfA) hat sich in den letzten könne von den mittelständischen kommen. Jahren gerade infolge des kommu- gebieten noch kaum Merkmale einer Wirtschaftsbereichen kostenmäßig nistischen Einflusses immer mehr stärkeren wirtschaftlichen Erholung Vogt betonte: „Es kann niemand nicht verkraftet werden, solange guten Gewissens behaupten, daß von ihrem ursprünglichen Arbeits- zu spüren. Deshalb müsse eine ge- nicht ein anhaltender konjunkturel- feld, dem Kampf gegen Atomwaffen, zielte regionale Strukturpolitik für die Kinder wohlhabender Eltern ler Aufschwung in breiter Front ein- besser sind als Kinder anderer Fa- entfernt. Statt dessen entwickelte diese weiträumige, überwiegend mit- gesetzt habe. sie sich zu einer Protestbewegung telständisch geprägten Gebiete jetzt milien!" Als Ausweg zeigte Vogt die gegen die Notstandsgesetze und die Vorrang erhalten, um einem Zurück- Zugleich wandte sich die Mittel- Möglichkeit, daß jede Familie von Kriegsführung der Vereinigten Staa- bleiben dieser Räume bei neuem standsgruppe gegen die Flut von ihrer berechtigten Steuerschuld pro wirtschaftlichen Wachstum entschei- täglich neuen unterschiedlichen Pro- Kind einen bestimmten Betrag ab- ten in Vietnam. In jüngster Zeit for- ziehen solle. dert sie mit Nachdruck, in der Bun- dend zu begegnen. gnosen und Vorausberechnungen des kommenden Wirtschaftsablaufes, die desrepublik „demokratische Verhält- Die CSU-Mittelstandsgruppe be- nisse" zu schaffen. Diesem neuen grüßte deshalb die parlamentari- für den Unternehmer in seinen Ent- Ziel entsprechend beschloß die schen Iniitativen der Bonner CSU- scheidungen wenig hilfreich sei. „Kampagne" Mitte Januar 1968 in Landesgruppe, mit denen sie in letz- In einer anschließenden Presse- Essen, sich in „Kampagne für De- ter Zeit im Bundestag mehrfach konferenz hoben der Landesvorsit- Ohne Illusionen mokratie und Abrüstung" (KDA) um- wirksam einer Benachteiligung der zende der CDU-Mittelstandsgruppe, zubenennen. strukturschwachen Gebiete mit ihren Handwerkskammerpräsident Bern- nach Moskau teilweise noch hohen Arbeitslosen- hard Suttner, Regensburg, und Dr. 1968 will nun die „Kampagne für quoten entgegengetreten sei. Die- Sigmund Heller, Ansbach/Bonn, Ohne Illusionen, aber mit dem Wil- Demokratie und Abrüstung" für ses Problem könne nicht durch die len, sich um ein besseres Ver- „Demokratie", gegen die Notstands- stellvertretender Landesvorsitzen- vom Bundeswirtschaftsminister pro- der, die Absicht der CDU hervor, mit stehen zwischen der Bundesrepu- gesetze, gegen den „Rüstungsstaat" pagierte Globalsteuerung, sondern einem eigenen Aktionsprogramm an blik und der Sowjetunion zu be- und gegen den „amerikanischen nur durch die von der CDU/CSU be- die Öffentlichkeit zu treten, und mühen, versucht die Junge Union Krieg" in Vietnam demonstrieren. Kontakte zu sowjetrussischen Ju- Die „Kampagne" fordert ferner, die gendorganisationen aufzunehmen. Forderung des kommunistischen „Weltfriedensrates" zu verwirklichen, Eine Delegation der Jungen eine europäische Sicherheitskonfe- Union Schleswig-Holstein ist soeben renz einzuberufen und gegen die aus Moskau und Leningrad zurück- Verlängerung der NATO-Verträge zu gekehrt. In einer Presse-Erklärung kämpfen. Gerechte Familienpolitik zog sie das Fazit aus dem Besuch. Danach habe zwischen den Ge- Die Ähnlichkeit des Programms „Die Sozialpolitik kostet dem Vogt machte die Probleme der sprächspartnern Einverständnis dar- der „Ostermarschbewegung" mit Bund Geld, daher ist der sinnvolle sozialen Sicherung am großen über geherrscht, daß Ausgangs- den Nahzielen der Kommunisten, Einbau der Sozialpolitik in die mit- Komplex der Familienpolitik deut- punkt späterer politischer Diskus- ihrem sogenannten Minimalpro- telfristige Finanzplanung (Mifrifi) lich. Am Beispiel des Kindergeldes sionen auf der Ebene der Jugend- gramm, tritt deutlich zu Tage. Auch dringend erforderlich!" Das betonte zeigte er die Schwankungen auf, verbände eine vorurteilslose Infor- die Kommunisten wollen für einen Redakteur Wolfgang Vogt aus Köln denen die Finanzierung der Sozial- mation über die Gegebenheiten in Kampf um „Demokratie" breite bei seinem Vortrag über „Probleme politik im allgemeinen unterlegen ist. beiden Staaten sein müsse. Schichten mobilisieren und sie für der sozialen Sicherung - heute" Die sowjetische Seite nahm die Aktionen gegen die herrschende vor dem Sozialausschuß der CDU Als die Zahlung des Kindergeldes Einladung zu einem Gegenbesuch Ordnung gewinnen. in Solingen. aus dem Ausgabenbereich des Bun- an. Die Junge Union erwartet, so heißt es in der Erklärung weiter, daß weitere Vereinbarungen auf große Schwierigkeiten stoßen wer- den. Sie will jedoch nichts unver- sucht lassen und ihren Gesprächs- partner beim Wort nehmen. Hinweise und Termine

Heute für morgen Woche vom 7. 4. bis 13. 4.1968 Im Mittelpunkt: oder: Vorsorge 3.4. LV Saar Klausurtagung des Saarbrücken Gesundheitspolitik Landesvorstandes mit Das Stichwort „Notstand" braucht der Landtagsfraktion Mehr als 300 Vertreterinnen inter- nur zu fallen und schon stehen sich und Vertretern des essierter Verbände, Schulen und Gegner (um nicht zu sagen: Feinde) Kulturpolitischen anderer Institutionen waren der Ein- und Befürworter einer Notstands- Landesausschusses ladung der Frauenarbeitsgemein- regelung gegenüber. 31.3.-11. 4. Politische Grundferienakademie Eichholz schaft der CSU gefolgt, zur Teil- Um die oft polemisch aufgela- Akademie der Studienförderung nahme an einem gesundheitspoli- denen Diskussionen zu versach- Eichholz der Konrad-Adenauer- tischen Kongreß nach München zu lichen, hat das Stiftung kommen. Bundesministerium des Innern Vorschau April 68 Referate von Frau Bundesministe- rin a. D. Schwarzhaupt, der Vorsit- Referat: Öffentlichkeitsarbeit 26.4. KPV - Bund Kommission für Ge- Bonn zenden der Vereinigung der Diät- 53 Bonn meindehaushaltsrecht assitentinnen und Vorstandsmitglied Rheindorfer Str. 198 26.-28. 4. JU Hessen Landestag der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, Frau Helene Flach, so- eine Illustrierte mit dem obenge- 26.-28. 4. JU Westfalen nannten Titel herausgebracht. Landestag Münster wie von Prof. Dr. med. Theodor 27.-28. 4. LV Rheinland-Pfal2 Landesparteitag Trier Hellbrügge, gaben einen umfassen- Einzelexemplare können dort be- den Überblick über aktuelle medizi- zogen werden. 30.4. CDU - Bund Bundesvorstand Bonn nische Fragen. Nr. 13/68 Union in Deutschland Seite 7 Aus den Landesverbänden Nach Mitteilung des nieder- •• sächsischen Kultusministeriums sind die Vorarbeiten für den an- gekündigten Gesetzentwurf, der IN KURZE Zukunft im Verwaltungsbezirk Oldenburg auch Schulen für Schüler aller Bekenntnisse ermöglichen soll, teitag 1968, sondern erst nach abgeschlossen. Eine entspre- der nächsten Bundestagswahl sichern chende Kabinettsvorlage liegt auf einem ordentlichen Partei- vor. Für die neuen Bestimmun- tag 1970 zu behandeln, besteht gen wird gesetzestechnisch die praktisch keine Möglichkeit Der 44. Landesparteitag der Berliner CDU stand ganz im Form einer Änderung des nie- mehr, das in der Regierungs- Zeichen einer profilierten Oppositionspartei, die konsequent dersächsischen Schulgesetzes erklärung vom 13. 12. 1968 fest- die Belange der alten deutschen Hauptstadt vertritt und der gewählt werden. gelegte Ziel zu verwirklichen: Ein Wahlrecht zu verabschieden, kommunistischen Bedrohung weiterhin mit Festigkeit be- das Koalitionen und damit auch gegnet. die Große Koalition überflüssig Sonderzuweisungen des Bun- macht und die Stabilität und des in Höhe von 20 Millionen Die Gefahren für sieht die chen. Damit würden ganz wesent- Funktionsfähigkeit unserer De- DM für Strukturmaßnahmen, die mokratie sichert. CDU keineswegs ausgeräumt. So liche Positionen der deutschen Poli- Prolongation von Krediten und warnte der zweite Landesvorsit- tik und der deutschen Existenz in sonstigen Anleihen in Höhe von Die CDU-Kreispartei unter- zende der Berliner Union, Peter Lo- Frage gestellt. Gleichzeitig appel- 20,5 Millionen DM und Zinsein- stützt nachdrücklich die Absicht renz, auf dem Parteitag nachdrück- lierte der Parteitag an die deutsche sparungen im Betrag von fünf ihres Bundestagsabgeordneten lich vor unbedachten neuen Wegen Wirtschaft, zur Stärkung der Lebens- Millionen erlauben es der saar- Paul Lücke, sich für die Verwirk- in der Deutschlandpolitik, die zu fähigkeit der Stadt neue Industrie- ländischen Regierung ihren Haus- lichung dieses staatspolitisch einer Liquidierung des freien Berlin betriebe in Berlin anzusiedeln. Der halt auszugleichen. Statt der an wichtigen Zieles als Abgeord- Bund müsse dabei mit gutem Bei- führen könnten. Wenn wir einen sich notwendigen Kreditauf- neter weiterhin einzusetzen, und spiel vorangehen. Er dürfe nicht nur Staat „DDR" anerkennen, betonte nahme von 146 Millionen DM wird ihn dabei mit allen Mitteln Lorenz, würden wir ihm damit Zweigstellen in Berlin unterhalten, braucht nach Auskunft des unterstützen". gleichzeitig das Recht zugestehen, sondern müsse echte und zentrale Finanzministers Bulle (CDU) im in Ausübung seiner Souveränität Führungsaufgaben von Berlin aus außerordentlichen Haushalt nur über die auf seinem Territorium lie- wahrnehmen. eine Kreditsumme von 77 Millio- Im Spätsommer will der nie- genden Zufahrtswege nach Berlin Mit großer Mehrheit sprachen sich nen aufgenommen zu werden. zu Lande, zu Wasser und in der Luft dersächsische Kultusminister die Delegierten für die Herabset- Langeheine einen „Generalschul- zu bestimmen. Wer die Empfehlung zung des Wahlalters auf 18 Jahre gebe, die Zone anzuerkennen, neh- plan" vorlegen. Dabei handelt mit der Begründung aus, die mei- Der erweiterte Kreisparteivor- me die politische Aufgabe Berlins sten Jugendlichen seien ohne Zwei- es sich nicht um ein Programm in Kauf. Die Berliner CDU wird sich stand der CDU des Rheinisch- für den Schulbau, obgleich der fel im Alter von 18 Jahren in der Bergischen Kreises hat zum gegen eine solche Politik mit aller Lage, politische Entscheidungen zu Plan Bestandteil des Landesent- Kraft zur Wehr setzen. Rücktritt Bundesministers Lücke wicklungsplans sein soll. Der fällen. folgende Entschließung gefaßt: Generalschulplan soll vielmehr Auch mit den von Tag zu Tag zu- Noch in diesem Jahr soll nach „Die CDU-Kreispartei billigt ein- im Hinblick auf die Entwicklung nehmenden Beschränkungen der Ankündigung des zweiten Landes- stimmig die Entscheidung ihres Freizügigkeit auf den Zufahrtswegen vorsitzenden Lorenz der zwielichti- Abgeordneten. Durch den Be- der Bevölkerungsstruktur schul- von und nach Berlin durch die mit- gen Berlin-Politik des Senats ein schluß des SPD-Bundespartei- politische Richtpunkte für die teldeutschen Machthaber befaßten zeitnahes Programm der CDU zur tages in Nürnberg, die Wahl- nächsten zehn Jahre enthalten, sich die Delegierten. Sie forderten Gestaltung der Berliner Politik ge- rechtsfrage nicht wie vorgesehen die Schulträger und Landtag die zuständigen deutschen Stellen genübergestellt werden. Zugleich auf einem außerordentlichen Par- gleichermaßen brauchen. sowie die alliierten Schutzmächte drängte der CDU-Politiker auf bal- auf, notfalls geeignete Maßnahmen dige Neuwahlen zum Abgeordneten- zur Abwehr von Eingriffen in die haus. Die SPD habe das Vertrauen Freiheit des Berlinverkehrs, die eine der Berliner verspielt. Selbst die der Lebensgrundlagen Berlins ist, SPD im Bund vertraue nach Ansicht zu ergreifen. des Fraktionsgeschäftsführers, Hein- Als höchst bedenklich für Berlin rich Lummer, der Berliner SPD nicht Schulformen koordinieren wertete Lorenz die Entscheidung mehr, was daraus ersichtlich werde, der SPD in Nürnberg, aus der daß der Regierungschef Schütz in Der Landesvorstand der hessi- Hauptschule oder den Eingangs- Schlußresolution den Satz: „Das at- Nürnberg nicht in den Bundesvor- schen CDU hat in einer Tagung in klassen der Realschule oder des lantische Bündnis ist das Fundament stand seiner Partei gewählt worden Bensheim eine Entschließung zur Gymnasiums zuführen wollen. der deutschen Sicherheit" zu strei- sei. Entwicklung des Schulwesens ge- faßt, die nachstehend im Auszug Der Landesvorstand der hessi- veröffentlicht wird. schen CDU wendet sich mit aller Entschiedenheit gegen die Absicht, Der Landesvorstand der hessi- durch die Novelle zum Schulgesetz schen CDU fordert, sicherzustellen, die Förderstufe zwangsweise ein- daß Gymnasien, Realschulen und zuführen. Oldenburg gibt grünes Licht Hauptschulen als kooperative Ge- samtschulen zusammenarbeiten. Der Landesvorstand der hessi- Ziel dieser Zusammenarbeit soll es schen CDU fordert, im Rahmen des Die erste Hürde auf dem Wege Zeitpunkt bestände jedoch keine sein, den Schülern den Übergang finanziell Möglichen die Ganztags- Veranlassung, die mit der Selbstän- zur Bildung eines niedersächsischen zwischen den verschiedenen Schul- schule einzuführen. CDU-Gebietsverbandes ist genom- digkeit eines Landesverbandes ver- formen zu erleichtern, die Leistungs- men. Als erster der drei CDU-Lan- bundene Stellung gegenüber Bund Der Landesvorstand der hessi- fähigkeit unseres Schulwesens zu schen CDU fordert, grundsätzlich desverbände in Niedersachsen hat und Land aufzugeben. erhöhen sowie zusammen mit an- der Landesverband Oldenburg am den hessischen Gemeinden die Als wichtiges Merkmal der neuen deren Maßnahmen die Chancen- Schulträgerschaft zu erhalten. Die 30. März auf seinem Parteitag einen gleichheit für alle und die Ausschöp- entsprechenden Satzungsentwurf Satzung hob Glup die Bestimmung vorgesehene Überführung der hervor, daß im Vorstand des neuen fung der Bildungsreserven zu ge- gebilligt. Schulträgerschaft auf die Landkreise Gebietsverbandes je zwei Vertreter währleisten. bedeutet den Verlust eines Kern- des Landes Oldenburg und Braun- Die Christlichen Demokraten des Der Landesvorstand der hessi- stücks der gemeindlichen Selbst- Oldenburger Landes, in Hannover schweig Sitz und Stimme haben schen CDU fordert wissenschaftlich verwaltung und ist ein weiterer vielfach als Bremsklötze der Grün- müssen. Außerdem betonte er, daß begleitete Schulversuche zur inte- Schritt zu ihrer nahezu vollständigen dung einer dem Parteiengesetz kon- den Landesverbänden Oldenburg, grierten Gesamtschule. Aushöhlung in Hessen. formen CDU-Organisation apostro- Hannover und Braunschweig als phiert, haben mit dieser Entschei- selbständige Verbände gegenüber Der Landesvorstand der hessi- Der Landesvorstand der hessi- dung grünes Licht für die Konstituie- der CDU Deutschlands das Recht schen CDU fordert, vor einer Ent- schen CDU fordert, daß der Kultus- rung des Gebietsverbandes am 17. zur Entsendung von Vertretern in scheidung über die etwaige Einfüh- minister seine Reformkonzeption mit und 18. Mai in Bad Rothenfelde ge- deren vorhandene und noch zu bil- rung der integrierten Gesamtschule den anderen Bundesländern ab- geben. dende Organe zustehe. in einem Schulentwicklungsplan für stimmt. das Land die organisatorischen und In seinem Jahresbericht und in Im Jahresbericht wurden beson- finanziellen Konsequenzen darzu- Der Landesvorstand der hessi- der Debatte über die Sitzung wies ders die Stimmengewinne der CDU stellen und diese auf die Gesamt- sischen CDU fordert den Kultus- der Landesvorsitzende Gerhard im Verwaltungsbezirk Oldenburg bei minister auf, die Elternschaft über Glup, MdL, darauf hin, daß die CDU finanzplanung des Landes abzu- den letzten Landtagswahlen sowie stellen. seine Absichten und ihre Auswir- in Oldenburg in den letzten Wochen die günstige Mitgliederentwicklung kungen eingehend zu unterrichten von niedersächsischen Parteifreun- hervorgehoben. Zahlreiche Anträge Der Landesvorstand der hessi- und zusammen mit der Gesetzes- den gedrängt worden sei, zugunsten und Entschließungen spiegelten das schen CDU fordert, die Förderstufe vorlage über die Novellierung der eines einheitlichen CDU-Gebietsver- Bemühen des Landesverbandes, im 5. und 6. Schuljahr einzurichten hessischen Schulgesetze dem Land- bandes Niedersachsen Oldenburg wieder aktiv in die Gestlatung des und es den Eltern zu überlassen, ob tag einen Bericht über die Stel- als selbständigen Landesverband politischen und wirtschaftlichen Le- sie ihre Kinder im 5. und 6. Schul- lungnahme der Elternschaft vorzu- aufzugeben. Zum gegenwärtigen bens einzugreifen. jahr der Förderstufe innerhalb der legen. Seite 8 Union in Deutschland Nr. 13/68

heraufbeschwöre. Wörtlich heißt es Informationen dann: „Im Ausland ist diese Erklärung als Bereitschaft zum Verzicht aufge- Stichwort faßt worden. Anerkennung von Ver- SPD enttäuscht die treibung und Annexion ist Kapitula- tion vor der brutalen Gewalt. Der zum Beschluß des SPD-Parteitages ist ein Wortbuch gegenüber der Zusiche- Vertriebenen rung, daß nichts hinter dem Rücken Wochen- der Vertriebenen geschehen darf. Zwischen dem Bund der Vertrie- berg angenommenen Formel ver- Der Bund der Vertriebenen ver- benen (BdV) und der Sozialdemo- birgt sich die Kapitulation vor den langt Klarheit, Redlichkeit und ende kratischen Partei ist es zu einem hartnäckigen kommunistischen For- Standfestigkeit. Eine zweifelhafte offenen Konflikt gekommen. Der derungen." Bundeskanzler Dr. Kie- und zwielichtige Haltung in der BdV, der seinen Präsidenten, den singer, mit dem übrigens Brandt Wahrung der deutschen Rechts- sozialdemokratischen Bundestags- seine Stellungnahme nicht vorher position schafft für die SPD die abgeordneten Rehs, am 30. März abgesprochen hatte, stellte sofort Gefahr, das durch Politiker wie Kurt wiederwählte, hat in tiefer Sorge mit großem Nachdruck fest, daß die Schumacher und er- gegen die äußerst bedenklichen Er- Regierungserklärung zur Oder- worbene Vertrauen zu verlieren. Die Welt hat zu Beginn dieser klärungen des SPD-Vorsitzenden Neiße-Linie nach wie vor gültig sei Der Wähler wird bei der nächsten Woche den Atem angehal- Brandt sowie die Beschlüsse des Gelegenheit zu entscheiden haben, und nicht verfälscht werden dürfe. ten. Präsident Johnsons Ent- Nürnberger Parteitages zur Oder- ob er einer Partei seine Stimme Neiße-Linie protestiert. Brandt hatte Die Bundesvertretung des BdV geben kann, die gewaltsam ge- scheidung, die Bombardierung verurteilte am 30. 3. den Beschluß in Nürnberg mit seiner „neuen und schaffene Unrechtstatbestände aner- Nordvietnams weitgehend ein- logischen Oder-Neiße-Formel", so des SPD-Parteitages als „Anerken- kennt und respektiert — Keine Par- der SPD-Pressedienst, in der Öffent- nung des gegenwärtigen Unrecht- tei und keine Regierung der Bun- zustellen, eröffnet nicht nur neue lichkeit den Eindruck entstehen las- tatbestandes" der die „Gefahr der desrepublik Deutschland ist legiti- Möglichkeiten, den grausamen Präjudizierung im Friedensvertrag" miert, Vorleistungen zu erbringen sen, als habe seine Partei die deut- Krige in diesem Land zu be- schen Ostprovinzen endgültig abge- schrieben. enden; sein Verzicht, erneut für Der SPD-Vorsitzende hatte erst- das Amt des Präsidenten zu malig im Zusammenhang mit der Klarheit und Stetigkeit kandidieren, hat auch die innen- Ostgrenze die Worte „Anerkennung politische Situation in den USA bzw. Respektierung" ausgesprochen Damit nicht in der Wahl des SPD- BdV zurückweisen zu müssen. Der und damit nicht nur die Ostpolitik Abgeordneten Rehs zum Präsiden- Konflikt zwischen Vertriebenen und wesentlich verändert. seiner Partei erneut ins Zwielicht ten des BdV der Eindruck eines der SPD schwelt weiter. Votums für die Sozialdemokratie gerückt, sondern auch Zweifel an Zur CDU haben die Vertriebenen seiner Haltung zur Regierungser- entstehen kann, wurde noch festge- Wir sollten dieser persönliche stellt: „Es wäre völlig unangebracht, ihr Vertrauen nicht verloren. In einer klärung des Bundeskanzlers ge- gemeinsamen Sitzung des BdV und Entscheidung des Präsiden- weckt. wenn die SPD, der Rehs als Bundes- tagsabgeordneter angehört, in seiner des CDU-Präsidiums am 27. 3. wur- ten so würdigen, wie er sie de völlige Einigung über alle ge- Der CDU-Generalsekretär Dr. Heck Wiederwahl eine Abschwächung der selbst verstanden wissen will. warnte vor dieser Taktik und meinte, Entschließung des Verbandes zu den meinsam betreffenden Fragen er- Der Bundeskanzler hat erklärt, in diesem Punkte dürfe es kein Beschlüssen dieser Partei in Nürn- zielt. Diese Sitzung war nicht als „sowohl als auch" geben. Der CDU- berg sehen wollte." parteipolitische Demonstration ge- daß er und die Bundesregierung dacht, sie war eine der regelmäßi- Bundestagsabgeordnete Dr. Marx auch während des Restes der machte die Sozialdemokraten darauf Die SPD versuchte daraufhin gar gen Zusammenkünfte, die mit der aufmerksam, daß „respektieren" und nicht erst einzulenken. Wehner be- Reaktion auf den Nürnberger Partei- Amtsperiode von Johnson die „anerkennen" zwei völlig verschie- zeichnete die Erklärung der Vertrie- tag in keinem Zusammenhang stand. vertrauensvolle Zusammenarbeit benen als „ungeheuerlich". Als eine dene Begriffe seien. „Sie tun so, Gleichwohl ist es dadurch deut- fortsetzen werden. Die deutsch- als sei eine törichte Vorleistungs- „Zusammenstellung unhaltbarer Un- lich geworden, wer von den beiden politik ein wirksames Instrument der terstellungen und Verdächtigungen" großen Parteien das größere Ver-' amerikanische Freundschaft wird Entspannung. Hinter der in Nürn- glaubte die SPD, den Beschluß des trauen der Vertriebenen besitzt. sich auch in schwierigen Situa- tionen bewähren.

Johnsons großes Ziel ist es, men, wo die rechtsradikale National- den Krieg in Vietnam zu be- demokratische Partei Deutschlands den bisher höchsten Anteil, nämlich enden. Auch im Nahen Osten 8,8 Prozentpunkte errang. flammt immer wieder von neuem „Vier Tage nach dem spektaku- Vorgänger. Er wird wohl kaum seine Die Leute von ganz rechts sind die Krise auf; der Frieden liegt lären Rücktritt Lückes hat die Bun- Kraft damit verzetteln, in dieser rührig. Das zeigen Zahlen, die das noch in weiter Ferne. Die Ein- Bonner Innenministerium jetzt für desrepublik nun wieder einen neuen Legislaturperiode noch irgendeine schränkung und Beendigung der Innenminister. Daß der junge Ber- Form einer Wahlrechtsänderung 1967 vorlegte: 38 700 Mitglieder liner Abgeordnete und bisherige durchboxen zu wollen, und wenn rechtsradikaler Organisationen, 4000 großen Konflikte unserer Welt Parlamentarische Staatssekretär im überhaupt ein Politiker die Chance mehr als 1966. 72 Prozent von ihnen sind in der NPD. liegt auch uns Deutschen am Innenministerium, Ernst Benda, zum hat, die leidige Notstandsfrage noch Herzen. Ressortchet berufen wurde, ist zwei- mit diesem Bundestag über die Die Koalition am Rhein hat noch fellos eine gut Wahl, mag der Kanz- Bühne zu bringen, dann mag es viele Engpässe vor sich. Es geht ler zunächst auch anderen Politikern ebenfalls Benda sein. vielen ans Portemonnaie. Was man den Vorzug gegeben haben. hat, das gilt. Welche Leistungen vor- Der Wille zum Frieden und Für die Koalition und vor allem angingen, vergißt sich schnell. Die zur Verständigung der Völker Angesichts der Aufgaben, die in für den Kanzler ist es jedenfalls ein Welt ist in Bewegung, Deutschland dieser nicht mehr allzu lange Punktgewinn, daß nach den bedenk- ist das erste Wort und das lichen Anzeichen von Autoritätsver- gespalten. Jeder linksradikale dauernden Legislaturperiode auf Schrei findet rechts seinen Wider- Grundanliegen der Außenpolitik lust auch für den Regierungschef den neuen Innenminister warten, ist hall. dieser Regierung. Dieser knappe, es kaum eine Übertreibung zu sa- nun rasch ein Schlußstrich unter die gen, daß mit Benda der beste Mann Rücktrittsaffäre gezogen und eine Dennoch: Sprücheklopfer hätten aber bedeutsame Satz der Re- für dieses Amt gefunden wurde, den Entscheidung getroffen worden ist, nur dann eine Chance, wenn die gierungserklärung des Bundes- die des allgemeinen Beifalls sicher Große Koalition sich klein aufführte die CDU anzubieten hatte. Denn kanzlers vom Dezember 1966 Benda, ministrabel schon zu Er- sein kann." und vor lauter Schielen nach dem Wähler das Arbeiten vergäße. Der hards Tagen und eines der besten „Badische Zeitung", 3. 4. 1968 bestimmt das Handeln der Bun- politischen Talente der CDU, ist wie Kanzler hat davor gestern gewarnt. desregierung. Das gilt für die kaum ein anderer mit den Aufgaben Sein Wort in den Ohren von CDU, großen Konflikte, das gilt aber seines Ressorts vertraut, und er hat „Die NPD hat sich vorgenommen, CSU und SPD! Das befreundete zweifellos auch den besseren Blick 1969 bei den Bundestagswahlen Ausland aber sollte etwas weniger auch für alles, was wir über die grelle Brille benutzen." für ihre Realisierbarkeit als sein in jeden zehnten Wähler für sich zu unsere Grenzen hinaus wie diesem Ministerium so glückloser gewinnen. Das ist mehr als in Bre- „Aachener Volkszeitung", 3. 4.1968 innerhalb unseres Landes tun.

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