Keine «Toleranz» Mehr
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AZ 3900 Brig | Montag, 7. Januar 2013 Nr. 4 | 173. Jahr gang | Fr. 2.50 www.1815.ch Re dak ti on Te le fon 027 922 99 88 | Abon nen ten dienst Te le fon 027 948 30 50 | Mediaverkauf Te le fon 027 948 30 40 Auf la ge 23210 Expl. INHALT Wallis Wallis Sport Wallis 2 – 12 Traueranzeigen 10/11 Neujahrsempfang Einheit Treten an Ort Sport 13 – 17 Ausland 18/20 Gemeindepräsident Niklaus Vielfalt in der Einheit war bei Bitterer Abend für Michel Schweiz 19/20 Furger schaut zurück und der Neujahrsrede von Ge - Zeiter und den EHC Visp: Ge - Hintergrund 21 TV-Programme 22 wirft gleichzeitig einen Blick meindepräsident Roberto gen Ajoie gabs eine 0:4- Wohin man geht 23 in die Zukunft. | Seite 3 Schmidt Trumpf. | Seite 3 Heimniederlage. | Seite 15 Wetter 24 Bern | Paris knöpft sich pauschalbesteuerte Franzosen in der Schweiz vor KOMMENTAR Ideologischer Keine «Toleranz» mehr Starrsinn Auf seiner Flucht vor dem Steu - erwahnwitz in Frankreich hatte Frankreich will von Franzosen, die Gérard Depardieu offenbar einen in der Schweiz leben und hier von der Pauschalbesteuerung profitie - Filmriss. Wer Russland für eine ren, Steuern auf ihre in Frank - «grosse Demokratie» hält, hat reich erzielten Einkünfte ein- Wahrnehmungsstörungen. Das treiben. ändert jedoch nichts daran, dass der Filmstar gute Gründe hat, Bislang profitierten viele reiche Franzosen seine Heimat zu verlassen. De - in der Schweiz von Pauschalsteuern. Diese pardieu fällt nämlich in die Kate - werden nicht auf dem Einkommen oder gorie jener Bürger, die Frank - dem Vermögen erhoben, sondern vor allem reichs Präsident Hollande mit ei - anhand der Ausgaben der Betroffenen. Die nem Steuersatz von 75 Prozent zu bezahlenden Steuern liegen dabei deut - schröpfen will. Der Verfassungs - lich tiefer, als wenn Einkommen und Ver - rat hat zwar kürzlich Einspruch mögen bei der Berechnung berücksichtigt gegen den Raubzug zur Budget - würden. sanierung erhoben, die linke Die französische Regierung beruft Regierung will aber trotzdem sich auf das Doppelbesteuerungsabkom - men zwischen beiden Ländern, welches daran festhalten. Ein derartiger Pauschalsteuern verbietet. Trotz dieses Ar - ideologischer Starrsinn ist aus - tikels hatte Frankreich seit 1972 eine Pau - serhalb Kubas und Venezuelas schalbesteuerung seiner Bürger mit Wohn - nur noch selten anzutreffen. Da - sitz in der Schweiz «toleriert». Bislang stell - bei hat Frankreich unter Mitter - ten die Schweizer Behörden pauschalbe - rand schon einmal Erfahrungen steuerten Franzosen eine Wohn- und mit derlei Zwangspopulismus Steuersitzbescheinigung aus, die von gesammelt. Auch damals setzten Frankreich akzeptiert wurde. Damit soll sich die Reichen in Scharen ab. jetzt Schluss sein. Der Waadtländer Finanz - Solche Vertreibungsprogramme direktor Pascal Broulis spricht von einer Kein Pardon. Frankreichs Präsident François Hollande will pauschalbesteuerte Landsleute in der Schweiz zur erzeugen vielleicht die eine oder «Kriegserklärung» aus Paris. | Seite 19 Kasse bitten. FOTO KEYSTONE andere neidbesetzte Glücksse - kunde beim kleinen Mann. Unter dem Strich aber bringen sie dem Biathlon | Tour de Ski – der Russe Legkow gewinnt Wallis | Das Geschäft läuft rund Fiskus wenig. Leider lenkt Depar - dieu mit seiner Anbiederung an Putin vom Kern des Problems ab. Wintersportgeschäfte Und Hollandes Truppe nimmt Ein weiterer Rekord das Angebot dankend an, um stattdessen über angeblich man - sind auf Kurs gelnden Patriotismus der Steuer - für Dario Cologna flüchtlinge zu diskutieren. Für Putin wiederum kommt die De - pardieu-Groteske einer Werbe - Dario Cologna schaffte es einschaltung gleich. Jetzt weiss an der Tour de Ski zum die ganze Welt, dass der Ein - fünften Mal auf das heitssteuersatz in Russland Podest, das schaffte vor 13 Prozent beträgt – und die ihm noch niemand. Oligarchen ihr Geld aus an de- ren Gründen ins Ausland Zum Sieg reichte es dem Bünd - ner allerdings nicht. Es war der transferieren. 37-jährige Russe Alexander Leg - Franz Mayr kow, der sich den Erfolg an der Tour de Ski in Val di Fiemme sicherte. Aufgrund seiner Kletter - fähigkeiten gehörte Legkow Lust auf Winter. Der frühe Schneefall tat dem Verkauf in den vor der letzten Etappe zu den Sportgeschäften gut. FOTO KEYSTONE Favoriten auf den Titel. Legkow wird übrigens vom Schweizer Trainer Reto Burgermeister be - Der bisherige Verlauf des Winters hat sich für die treut. Cologna startete mit Wintersportgeschäfte ausbezahlt. Wenn der Schnee Täglich das Neuste einem kleinen Vorsprung von und das Wetter mitmachen, könnte es sogar ein aus - aus der Region. bloss 6,5 Sekunden in das gezeichnetes Jahr geben, ist Heinz Seiler vom Berg- Rennen, der Ausgang war und Schneesportcenter überzeugt. offener denn je. Am Berg zeigte Wenn Sie informiert sein wollen! sich der Russe prompt als Insbesondere die Saisonvermietung – der Trend zu Saisonmieten Stärkster an diesem Tag. «Die hält ungebrochen an – und der Verkauf von Accessoires wie Hand - fortwährende Tempoverschär - schuhen, Brillen, Mützen läuft gut. In Sachen Mode heisst es: Bunt 10002 fung von Legkow war entschei - muss es sein. Besonders die Farbkombination Blau-Grün kommt Aufstieg. Dario Cologna bei der gestrigen Schlussetappe. dend», so Cologna nach der bei den Kunden gut an. Auffallend auch: Die meisten Sportgeschäf - FOTO KEYSTONE Tour de Ski. | Seite 13 te spüren einen Rückgang bei den Snowboardverkäufen. | Seite 12 9771660065005 Walliser Bote 2 Montag, 7. Januar 2013 WALLIS UNTERWALLIS Strasse nach Zermatt | Der neu gewählte Zermatter Gemeinderat wird bald entscheiden müssen Tod eines Asylbewerbers SITTEN | Am vergangenen Was bringt ein Rekurs an das Freitag verstarb ein Asylbe - werber auf der Intensivstati - on des Spitals Sitten. Der 27-jährige tunesische Bundesverwaltungsgericht? Staatsangehörige wurde ge - mäss einer Mitteilung der Kantonspolizei am Nachmit - tag des 3. Januar wegen ZERMATT | Der neu gewähl - gesundheitlichen Beschwer - te Zermatter Gemeinde - den ins Spital eingeliefert. rat muss entscheiden, ob Er befand sich zuvor in der er in der Strassenfrage an Ausschaffungshaft in Marti - das Bundesverwaltungs - nach. Gemäss ersten Un - gericht gelangen will. tersuchungen dürfte der Und dabei die Folgen be - Asylbewerber an einer denken. Krankheit verstorben sein. Die Staatsanwaltschaft Un - LUZIUS THELER terwallis hat eine Untersu - Eigentlich ist die Ausgangslage chung eröffnet und eine Au - klar: Ein Rechtsgutachten, das topsie angeordnet, um die von der Gemeinde Zermatt in genauen Todesumstände Auftrag gegeben wurde, stellt zu klären. sich auf den Standpunkt, dass Zermatt sozusagen ein «An - recht» auf eine vollwertige Neue Schulen Strassenverbindung hat. Dem steht ein Vertrag gegenüber, der geplant den Ausbau in den nächsten UNTERWALLIS | Internationa - Jahrzehnten ausdrücklich un - le Schulen haben in der tersagt. Der Bund stellt sich auf Westschweiz Tradition. Seit den Standpunkt, dass diese Ab - Neuestem spriessen die In - machung rechtens ist und gilt. stitute aber auch im Unter - Zermatt bleibt darum nur der Abwägung. Der neu gewählte Zermatter Gemeinderat muss sich entscheiden, ob er in der Frage des Ausbaus der Strasse wallis aus dem Boden. Nach Weg über eine Beschwerde an den Weg an das Bundesverwaltungsgericht beschreiten will, um die bestehenden Abmachungen anzufechten. FOTO WB der Eröffnung der St. das Bundesverwaltungsgericht, George’s School in Verbier in der die Konvention angefoch - im Jahr 2010 sind im Unter - ten werden müsste. dem Kurort das Recht auf eine Verbesserungen in sechs Meter breiten Strasse zur Verbesserung der Verkehrs - wallis bis im Herbst 2014 voll ausgebaute Zufahrt zuer - einzelnen Schritten entsprächen. In den kommen - verhältnisse zu bemühen. Dies zwei weitere internationale Und was, wenn Zermatt kennen würde, wie das unter Selbst bei einem für Zermatt den Jahren werden erhebliche ist aber mit einfachen Massnah - Schulen in Planung: Das Ré - recht bekäme? anderem im kantonalen Stras - günstigen Entscheid des Bun - Mittel in die Sicherheit inves - men wie Lawinensprengeinrich - gent Crans-Montana Col - Gemeindepräsident Christoph sengesetz festgeschrieben ist, desverwaltungsgerichts bestün- tiert –nicht nur gegen die Lawi - tungen kaum zu bewerkstelli - lege und die Wallis Interna - Bürgin legt sich in dieser Sache würde das nicht automatisch de also die Gefahr, dass nengefahr, sondern auch in die gen; die grossen Anrissge- tional School in Vex bei Sit - nicht fest. «Die Gemeinde Zer - den sofortigen Baubeginn für Regierung und Parlament in Sicherheit der Verkehrsteilneh - biete sind so ausgedehnt, dass ten. Um mit dem Bau der matt hat sich in einer Konsulta - den Ausbau bedeuten. Denn es Sitten ein Dekret auf die mer untereinander. Bis eine vermehrte Sicherheit in heiklen englischsprachigen Schule tivabstimmung für die Strasse wäre an der Walliser Regierung lange Bank schieben würden. «grosse Lösung» möglich wird, Phasen bei grossen Neuschnee - in Crans-Montana beginnen ausgesprochen. Wir lassen uns und am Walliser Grossen Rat, Denn die Strassendekrete, selbst tut die Gemeinde wohl gut mengen nur über Schutzgale - zu können, fehlen zwar noch durch die neueste Entwicklung ein entsprechendes Dekret zu wenn sie verabschiedet werden, daran, sich für kleine Schritte rien erreicht werden kann. zehn Millionen Franken, wie nicht unter Druck setzen. Der erarbeiten und zu verabschie - werden ausdrücklich unter Gemeindepräsident David neue Gemeinderat kommt am den. Und dieser Weg erweist dem Hinweis der Budgetverfüg - Bagnoud auf Anfrage der 17. Januar zu einer ersten Sit - sich meist als lang