aktuell OFFIZIELLES PROGRAMM DES DEUTSCHEN FUSSBALL-BUNDES · 6/2011 · SCHUTZGEBÜHR 1,– ¤
MIT POSTER & GEWINN- SPIEL
EM-Qualifikationsspiel Deutschland – www.dfb.de Österreich team.dfb.de Gelsenkirchen · 2.9.2011 www.fussball.de TORFABRIK © 2011 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group. trademarks registered mark are and the 3-Stripes logo adidas, the 3-Bars © 2011 adidas AG.
facebook.com/adidasfootball Liebe Zuschauer,
turbulente Tage liegen hinter mir. Die Vorab-Veröffentlichung zu meinem Buch löste viele Schlagzeilen und heftige Kritik aus. Deshalb möchte ich auch an dieser Stelle nochmals betonen, was ich schon vor einer Woche gesagt habe. Mit meinen Ausführungen wollte ich Rudi Völler, Jürgen Klins- mann und andere Personen selbstverständlich nicht per- sönlich treffen oder gar beleidigen. Vielmehr wollte ich, wie aus der Lektüre meines Buches zweifelsfrei hervor- geht, ehrlich meine Meinung über die Arbeit unter unter- schiedlichen Trainern und zu verschiedenen Zeiten schil- dern und einige Hintergründe dieser Entwicklung beleuchten. Dies ist dann aus meiner Sicht in vielen Diskus- Beim heutigen Wiedersehen mit den Österreichern gehen sionen verkürzt und überzogen rübergekommen. Das tut meine Gedanken natürlich zurück auf die letzten Länder- mir leid. Für Missverständnisse, die auf diese Weise ent- spiele gegen unseren Nachbarn – und da haben wir, seit- standen sind, habe ich mich deshalb bei allen Beteiligten dem ich bei der deutschen Nationalmannschaft dabei bin, entschuldigt. ja nur gute Erfahrungen gesammelt. Viermal stand ich im Team, jeweils im Ernst-Happel-Stadion in Wien, immer kam Wer mich kennt, weiß genau, dass ich diese Worte wirk- ich über 90 Minuten zum Einsatz und jedes Mal haben wir lich aus Überzeugung gesagt habe und nicht, weil die Kritik gewonnen. Nun spiele ich erstmals vor heimischer Kulisse doch recht massiv war. Und wer mich kennt, der weiß auch gegen die Österreicher und hoffe, dass sich die positive genau, dass es in den kommenden Wochen mein einziges Serie fortsetzt. Ziel sein wird, mich auf die bevorstehenden sportlichen Aufgaben mit der Nationalmannschaft und den Bayern zu In diesem Sinne wünsche ich allen Fans einen attraktiven konzentrieren, um mit beiden Teams erfolgreich zu sein. und unterhaltsamen Fußball-Abend. Deshalb freue ich mich heute auch, dass wir im ersten EM-Qualifikationsspiel der neuen Saison gegen Österreich „auf Schalke“ zu Gast sein können. Unser Ziel ist klar: Wir wollen heute unsere Teilnahme an der EURO 2012 vom 8. Juni bis 1. Juli in Polen und der Ukraine perfekt machen – und dazu benötigen wir drei Punkte. Dann könn- ten die EM-Planungen definitiv beginnen. Philipp Lahm
3 Grußwort 03 Philipp Lahm
Gegen Österreich vorzeitige Qualifikation sichern 06 Noch ein deutscher Sieg für das EURO-Ticket 12 Namen, Fakten, Zahlen Die Aufgebote beider Mannschaften 80 Mesut Özils Rückkehr zu seinen Wurzeln 14 Der Traum der anderen
Auf Schalke eine Institution, im A-Team noch ein Neuling 18 Benedikt Höwedes – das etwas andere Heimspiel
Andreas Köpke über Deutschlands Torwart-Talente 22 „Keine andere Liga kann da mithalten“
Neu dabei im Kreis des Nationalteams: Ron-Robert Zieler 26 Lehrjahre in Manchester
51 Verbände kämpfen um die Qualifikation zur EURO 2012 28 Eine Frage, viele Fragezeichen
36 18
Gegen Österreich in Qualifikations-Spielen ohne Niederlage 32 Simsalabim und ein reißender Wolf
Toni Polster stellt den deutschen Gegner vor 36 Stürmisches Nordlicht und ein bayerisches Talent
Ein Schalker zu Gast in seinem Wohnzimmer 41 Der Fuchs und die Schlange
Eine Extrawurst für den Terminator 45 Zehn Dinge über unseren Nachbarn Österreich
Sieben Österreicher und ihre Schalker Geschichten 46 Wiener Schnitzel mit dem letzten Meistertrainer
Interview mit Horst Heldt 52 „Andere Nationen haben riesigen Respekt vor uns“
Klaus „Tanne“ Fichtel kickt mit 66 noch regelmäßig 58 56 Fest verwurzelt und immer noch auf Trab
Klaus Fischer lebt seit 41 Jahren in Gelsenkirchen 58 Sein Revier war der Strafraum Namen und Nachrichten 63 Rekord: Brasilien-Spiel in 190 Länder übertragen
Die Länderspiel-Statistik 66 Aufstellungen und Torschützen
Österreichischer Pass, deutsches Fußballherz 68 Katja Wolf zeigt überall Flagge
25-jähriges Bestehen der „Mexiko-Hilfe“ 45 71 Ein Geschenk des Himmels
Frauenfußball im Ruhrgebiet ist vielseitig 74 Kurze Wege, große Erfolge
Julian Draxler ist mit 17 bereits Leistungsträger bei Schalke 77 In der Schule des Lebens
Christina Stürmer zwischen Fußball und Fieber 80 Mit jedem Tor ein neuer Takt
Die Commerzbank unterstützt die Nationalmannschaft 84 Gemeinsam mehr erreichen
Neu im Apple-Store: Die iPad-App hat bereits 50.000 Fans 86 Fünf Sterne für den DFB
Mit FUSSBALL.de die Amateurligen erleben 88 Packende Momente
Wie der Sport in Westfalen behinderte Menschen fördert 91 Einfach Fußball
Alle Länderspiele von 1908 bis heute 94 Drei WM-Titel als absolute Highlights Das Super-Gewinnspiel im DFB-aktuell 77 96 Die deutsche Nationalmannschaft live erleben
Die Länderspiel-Termine 98 Vorschau und Impressum
74 41 Nationalmannschaft will gegen Österreich vorzeitige Qualifikation sichern NOCH EIN SIEG FÜR DAS
Das große Ziel ist fast erreicht, die Europameisterschaft im kommenden Jahr in Polen und der Ukraine. Siebenmal hat die deutsche Mannschaft in der laufenden Qualifikation bislang gespielt, siebenmal hat sie gewonnen. Alle Zeichen stehen auf Erfolg. Bundestrainer Joachim Löw bleibt dennoch zurückhaltend. „Unsere Ausgangsposition ist sehr gut“, sagt er, „aber wir sind noch nicht qualifiziert.“ Gejubelt werden kann immer noch, erst mal kon- zentrieren, Hausaufgaben machen. Am besten schon heute Abend gegen Österreich. Mit einem Sieg wäre die DFB- Auswahl im Sommer 2012 sicher dabei beim Turnier der besten Mannschaften des Kontinents. DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke über Personalien und Perspektiven.
er Kuss kam ohne Vorankündigung, dafür mit viel Stein sei ihm vom Herzen gefallen, sagte Gomez damals. Nach Gefühl. Ganz spontan war Mario Gomez der seinem Treffer und dem Kuss legte Gomez in der 90. Minute Gedanke gekommen, also machte er zwei Schritte ein zweites Tor nach, Deutschland gewann mit 2:1. Dauf sein „Opfer“ zu, presste seine Lippen gegen das Aluminium und zwang dem linken Pfosten einen zärt- Und heute? Spielt das DFB-Team wieder gegen Österreich lichen Schmatzer auf. In Wien spielte Deutschland gegen - und wieder besteht Hoffnung auf einen ereignisreichen Österreich, Spiel sechs der EM-Qualifikation. Nach 44 Fußballabend. Gomez wird zwar nicht wieder treffen, wegen Minuten traf der Stürmer ins Tor - und vor allem gegen Adduktoren-Problemen musste der Stürmer von Bayern seine Vergangenheit. Am selben Ort hatte Gomez drei Jahre München für die Spiele gegen Österreich und Polen absa- zuvor im letzten Gruppenspiel der Europameisterschaft gen, doch möglicherweise sticht diesmal ein anderer Akteur 2008 gegen Österreich aus zwei Metern das Tor nicht hervor. Vielleicht der für Gomez nachnominierte Cacau, getroffen. Es war eine Szene, die ihn lange begleitet hat. eventuell Lazios neuer Liebling Miroslav Klose oder ein Bis zum Abend des 3. Juni dieses Jahres, bis zum Hinspiel anderer Spieler. Eines jedenfalls ist ziemlich sicher: Ein der laufenden EM-Qualifikation gegen Österreich. Das Tor im Langweiler wird die Partie gegen Österreich nicht. Das Ernst-Happel-Stadion war für ihn wie eine Befreiung.Ein traditionsreiche Duell birgt immer eine gewisse Brisanz,
Entscheidung in Wien: Mario Gomez erzielt kurz vor Schluss das 2:1. Christian Gratzei hat das Nachsehen. Das Rückspiel wird ohne den verletzten Bayern-Stürmer stattfinden.
6 EURO-TICKET
diesmal umso mehr, weil Österreichs Trainer Dietmar Heute wird kein Debüt gefeiert, es geht auch nicht um Constantini gleich auf sieben Profis setzt, die in den Einzug in das EM-Viertelfinale, wahrscheinlich wer- Deutschland ihr Geld verdienen. Die Abwehrspieler den auch keine Pfosten geküsst – von großer Bedeutung Christian Fuchs von Schalke 04 und Hannovers Emanuel ist die Partie gleichwohl. Es gilt, die EM-Qualifikation per- Pogatetz, dazu im Mittelfeld David Alaba von Bayern fekt zu machen, es gilt, damit frühzeitig die EM-Planungen München und Julian Baumgartlinger vom 1. FSV Mainz 05. definitiv in Angriff nehmen zu können. Mit einem Sieg Und im Angriff ein „deutsches Trio“: Stuttgarts Martin wäre vollendet, was am 3. September 2010 mit dem Spiel Harnik, Frankfurts Erwin Hoffer und Bremens Marko in Belgien begonnen hat, bisher äußerst erfolgreich und Arnautovic. eindrucksvoll war: Deutschlands Weg in der EM-Qualifikation.
Man kennt sich also, für Spannung ist gesorgt. In der jün- 90 Minuten Fußball, drei Punkte für Deutschland – so wur- geren Vergangenheit waren Spiele gegen den Nachbarn den jeweils die bereits gespielten sieben Etappen abge- ohnehin mit schöner Regelmäßigkeit besondere Duelle. schlossen. Dem überzeugenden 1:0-Erfolg durch ein Tor Am 18. August 2004 wurde mit einem 3:1-Sieg gegen Öster- von Miroslav Klose in Belgien folgte vier Tage später ein reich die Amtszeit von Jürgen Klinsmann als Bundestrainer Schützenfest. In Köln gewann das DFB-Team gegen Berti eingeleitet, bei der EM im Jahr 2008 sicherte der gewal- Vogts und Aserbaidschan mit 6:1. Mit der Türkei wartete tige Freistoß von Michael Ballack im letzten Vorrundenspiel im Oktober vergangenen Jahres die bis dahin größte das Weiterkommen, und vor 91 Tagen vertrieb Gomez mit Herausforderung. Es wurde ein besonderes Spiel und ein seinem Doppelpack böse Geister aus der Vergangenheit. besonders gelungener Auftritt des Teams von Bundestrainer Joachim Löw, vielleicht sogar der bislang beste im Wettbewerb um das Ticket für das Turnier in Polen und der Ukraine im kommenden Jahr. Im Berliner Olympiastadion traf Mesut Özil gegen die
7 Spieler haben für Deutschland getroffen, herausragend dabei: Miroslav Klose, der in fünf Spielen acht Treffer erzielt hat, und Mario Gomez, der vier Tore in bislang vier Einsätzen beisteuerte.
So stehen vor dem Spiel gegen Österreich mehrere Erkenntnisse: Die Stürmer treffen, das Offensivspiel funktioniert. So wie auch die Defensive. Nur drei Gegentore hat Torhüter Manuel Neuer bisher kas- siert, die Abwehr steht. Auch weil das Mittelfeld kompakt nach hinten arbeitet und zudem in der Offensive zahlreiche Gelegenheiten kreiert. Das alles ergibt in der Summe: Die Mannschaftsteile greifen ineinander, das Team funktioniert. Eine Erkenntnis der EM-Qualifikation ist auch, dass die DFB-Auswahl das hohe Niveau der WM gehal- ten, wenn nicht gar noch einmal gesteigert hat. Weil Löw kontinuierlich neue, junge Spieler an die Mannschaft heranführt. Spieler, wie den Dortmunder Mario Götze oder den Leverkusener André Schürrle, die bereits zu Beginn ihrer Karrieren ein bemerkenswertes Leistungsniveau erreicht haben und als ganz junge Spieler Druck auf junge Spieler ausüben.
Zuletzt hat die DFB-Auswahl ihr enormes Potenzial im Testspiel gegen Brasilien in Stuttgart unter Beweis gestellt. Beim Samba-Abend im Schwabenland hat die deutsche Bastian Schweinsteiger – hier National mannschaft den fünfmaligen Weltmeister mit gegen den Brasilianer Neymar – einer erstaunlichen Selbstver ständlichkeit beherrscht, das Türkei, dazu kamen zwei Treffer von Miroslav Klose, am steht heute Abend vor seinem 3:2 in der neuen Mercedes-Benz Arena war Resultat einer Ende war mit dem 3:0 der dritte Dreier im dritten Spiel 89. Länderspiel. insgesamt beeindruckenden Vorstellung mit nur ganz weni- unter Dach und Fach. gen Schönheitsfehlern.
Im Oktober 2010 und März 2011 folgten zwei Pflichtsiege Seine Mannschaft bereitet dem Bundestrainer derzeit also gegen Kasachstan, in Astana mit 3:0 und in Kaiserslautern viel Freude; am Ziel ist sie noch nicht. Heute soll sich das mit 4:0. Und nach dem Hinspiel in Österreich gelang dann in den 90 Minuten auf Schalke ändern, ein entscheiden- der siebte Streich vier Tage später: Im Tofiq-Bahramov- der Schritt auf dem Weg zum angestrebten Titelgewinn Stadion in Aserbaidschans Hauptstadt Baku verabschie- bei der EURO 2012 soll von den Fans bejubelt werden. dete sich die deutsche Nationalmannschaft mit einem Walzer in Westfalen. „Wir haben zwar als Tabellenführer 3:1-Erfolg in die Sommerpause. Zuvor ließ es sich der Bundestrainer nicht nehmen, ein zufriedenes Fazit zu zie- hen: „Man muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen“, sagte Löw. „Ich denke, wir haben in dieser Saison Großartiges geleistet.“
Fürwahr. In Zahlen liest sich „Großartiges“ so: Nach sieben Spielen stehen 21 Punkte und bei drei Gegentoren 22 Treffer, keine andere Nation in Europa hat eine vergleichbare Bilanz vor- zuweisen. Nur Spanien und die Nie- derlande haben ebenfalls all ihre Spiele erfolgreich absolviert, dabei aber mehr Tore kassiert (Torver- hältnis Niederlande 21:5; Torver - hältnis Spanien 15:5) und weniger erzielt. 24 Spieler haben in der Qualifikation zur EM 2012 das DFB- Trikot getragen. Neun verschiedene
Mario Götze traf beim 3:2 gegen Brasilien zum ersten Mal im A-Team. Das wird spitze! REWE drückt der deutschen Nationalmannschaft die Daumen im Spiel gegen Österreich.
www.rewe.dewww.rewe.de in unserer EM-Qualifikationsgruppe einen großen Vorsprung, Bei der Weltmeisterschaft in Südafrika und unsere Ausgangsposition ist daher sehr gut, aber noch war Thomas Müller (links) noch einer sind wir nicht für die EM-Endrunde in Polen und der Ukraine der Newcomer. Zur EM will er qualifiziert“, weiß auch Löw. „Es ist unser erklärtes Ziel, als einer der Erfahrenen reisen. mit einem Sieg gegen Österreich in Gelsenkirchen alles klarzumachen, damit unsere Europameister schafts - planungen definitiv beginnen können.“
Dafür ist die Nationalmannschaft seit fünf Tagen zusam- men, am Montagabend hat sich das Team im Hyatt Regency in Düsseldorf getroffen. Mit einem Neuling und einem alten Bekannten. Als dritter Torwart wurde erstmals Hannovers Ron-Robert Zieler nominiert. „Er gehört mit seinen 22 Jahren zu der jungen Generation, die das moderne Torwart-Spiel verkörpert, das wir beim DFB sehen wol- len“, sagte Torwart-Trainer Andreas Köpke. „Es bie- tet sich einfach an, Ron-Robert jetzt für das National- mannschafts-Aufgebot zu nominieren und somit über einen längeren Zeitraum mit ihm im Kreis unseres Teams trainieren zu können.“ Zurück im Kader der Mannschaft ist Per Mertesacker. Der 75-malige Nationalspieler hatte seinen letzten Einsatz im DFB-Team am 26. März 2011
beim 4:0 in der EM-Qualifikation gegen Kasachstan in Kaiserslautern, die folgenden fünf Länderspiele musste der Innenverteidiger verletzungsbedingt absagen. „Ich freue mich, dass Per wieder fit und bei uns dabei ist”, sagt Joachim Löw.
In den vergangenen Tagen hat er einmal mehr beobach- ten können, wie konzentriert seine Spieler arbeiten, wie fokussiert sie die kommende Aufgabe angehen. Beim Training, in den Teamsitzungen und den Einzelgesprächen hat er bestätigt bekommen, dass keiner der EM-Kandidaten das Spiel gegen die Mannschaft von Trainer Dietmar Constantini unterschätzt und dass alle und mit voller Intensität am großen Ziel arbeiten: erst die Qualifikation, dann vielleicht der Titel.
Zwischenschritt und Sahnehäubchen wären, wenn nach dem letzten EM-Qualifikationsspiel am 11. Oktober die Bilanz stehen würde: zehn Spiele, zehn Siege, das Optimum in der Qualifikation. Letztlich nur statistisches Beiwerk auf dem Weg zu einem größeren Ziel, eine schöne Vision gleich- wohl. Dafür müsste Deutschland am 7. Oktober auch noch gegen die Türkei in Istanbul und vier Tage später gegen Philipp Lahm: „Es wäre ein Belgien in Düsseldorf als Sieger den Platz verlassen. tolles Erlebnis für uns, mit weiteren Siegen die optimale „Natürlich wäre es ein tolles Erlebnis für uns, mit weite- Punktzahl von 30 Zählern ren Siegen die optimale Punktzahl von 30 Zählern verbu- verbuchen zu können.“ chen zu können“, sagt Kapitän Philipp Lahm.
10 geht der Sache auf den Grund. 5048_0910_hg_dl DEUTSCHLAND Freitag 2.9.2011 ÖSTERREICH Name Verein Geburts- Länder- Name Verein Geburts- Länder- datum spiele / Tore VELTINS-Arena datum spiele / Tore Tor: Gelsenkirchen Tor: 1 Manuel Neuer FC Bayern München 27.03.1986 21 / - Christian Gratzei SK Sturm Graz 19.09.1981 8 / - 12 Tim Wiese Werder Bremen 17.12.1981 4 / - Anstoß: Pascal Grünwald FK Austria Wien 13.11.1982 - / - Helge Payer SK Rapid Wien 08.08.1979 20 / - 22 Ron-Robert Zieler Hannover 96 12.02.1989 - / - 20:45 Uhr Abwehr: Abwehr: 14 Holger Badstuber FC Bayern München 13.03.1989 14 / 1 Ekrem Dag Be¸siktas ¸ Istanbul 05.12.1980 6 / - 20 Jérôme Boateng FC Bayern München 03.09.1988 14 / - Christopher Dibon FC Admira 02.11.1990 1 / 1 3 Benedikt Höwedes FC Schalke 04 29.02.1988 2 / - Aleksandar Dragovic FC Basel 06.03.1991 12 / - 5 Mats Hummels Borussia Dortmund 16.12.1988 8 / - Christian Fuchs FC Schalke 04 07.04.1986 42 / 1 16 Philipp Lahm FC Bayern München 11.11.1983 81 / 4 Florian Klein FK Austria Wien 17.11.1986 9 / - 17 Per Mertesacker Werder Bremen 29.09.1984 75 / 1 Manuel Ortlechner FK Austria Wien 04.03.1980 7 / - 2 Marcel Schmelzer Borussia Dortmund 22.01.1988 4 / - Emanuel Pogatetz Hannover 96 16.01.1983 44 / 2 15 Christian Träsch VfL Wolfsburg 01.09.1987 8 / - Thomas Schrammel SK Rapid Wien 05.09.1987 1 / -
Mittelfeld: Mittelfeld: 19 Mario Götze Borussia Dortmund 03.06.1992 7 / 1 David Alaba FC Bayern München 24.06.1992 11 / - 18 Toni Kroos FC Bayern München 04.01.1990 19 / - Julian Baumgartlinger 1. FSV Mainz 05 02.01.1988 14 / - Jakob Jantscher FC Red Bull Salzburg 08.01.1989 9 / 1 13 Thomas Müller FC Bayern München 13.09.1989 19 / 7 Bundestrainer Zlatko Junuzovic FK Austria Wien 26.09.1987 14 / - 8 Mesut Özil Real Madrid 15.10.1988 26 / 4 Joachim Löw 10 Lukas Podolski 1. FC Köln 04.06.1985 90 / 42 Daniel Royer SV Ried 22.05.1990 3 / - 6 Simon Rolfes Bayer 04 Leverkusen 21.01.1982 23 / 1 Manuel Weber SK Sturm Graz 29.08.1985 1 / - 9 André Schürrle Bayer 04 Leverkusen 06.11.1990 6 / 3 7 Bastian Schweinsteiger FC Bayern München 01.08.1984 88 / 22 Angriff: Marko Arnautovic Werder Bremen 19.04.1989 11 / 4 Angriff: Martin Harnik VfB Stuttgart 10.06.1987 25 / 5 23 Cacau VfB Stuttgart 27.03.1981 18 / 4 Erwin Hoffer Eintracht Frankfurt 14.04.1987 25 / 4 11 Miroslav Klose Lazio Rom 09.06.1978 110 / 61 Marc Janko FC Twente Enschede 25.06.1983 21 / 7
Teamchef Dietmar Constantini
Ausverkauft mit 53.313 Zuschauern: Die Gelsenkirchener VELTINS-Arena ist beim heutigen EM-Qualifikationsspiel bis auf den letzten Platz gefüllt.
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Werbepartner bei DFB-Länderspielen Das Spiel in Gelsenkirchen ist für Mesut Özil eine Rückkehr zu seinen Wurzeln DER TRAUM DER ANDEREN
Die Erfahrung ist für Mesut Özil nicht neu. Mit Werder Bremen hat er zweimal auf Schalke gespielt, in Gelsenkirchen, seiner Heimat. Ein komisches Gefühl war das, jedes Mal. Diesmal aber wird es anders sein, diesmal ist alles irgend- wie anders. Ein Heimspiel auf Schalke hat Özil seit dem 15. Dezember 2007 nicht mehr erlebt. „Ich freue mich sehr darauf, das wird bestimmt großartig“, sagt Özil. DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke über die fußballerischen Wurzeln eines Spielers, der vom „Affenkäfig“ in die reale Welt gewechselt ist.
ie anderen, die haben es immer gewusst. Du wirst Früher war sein Bruder Mutlu für Özil der beste Spieler Profi, du hast das Zeug dazu, du wirst ein Star. der Welt. Es war eine Welt, die von Gelsenkirchen-Bismarck Seine Freunde auf dem Bolzplatz, seine Mitspieler über Gelsenkichen-Buer nach Gelsenkirchen-Bulmke D bei Westfalia 04 Gelsenkirchen, später Teutonia reichte. In dieser Welt war sein Bruder der Held. Vier Jahre Schalke und dann DJK Falke Gelsenkirchen. Mesut Özil hat älter, größer, schneller, besser. „Er war mein Vorbild“, auf alle Lobeshymnen und Vorschusslorbeeren nie viel sagt Özil. Bei jedem Spiel seines Bruders stand er an der gegeben. Als Kind hat er sich um seine Zukunft keine Seitenlinie, oft auch beim Training, immer mit großen Augen, Gedanken gemacht. Er war nie ein Freund großer Worte, staunend. Was Mutlu machte, wollte auch Mesut machen, lasst sie reden, ich will kicken, her mit dem Ball. Und träu- was Mutlu konnte, wollte auch Mesut können. men konnten andere. Und schnell konnte er. Weil Mesut Özil bei jeder passen- Fast zwei Jahrzehnte später hat sich daran nicht viel geän- den und unpassenden Gelegenheit Fußball spielte. Sonne, dert. Nur, dass Özil die Träume der anderen, die erst sehr Regen, Hitze, Schnee, Kälte, alles egal, er spielte immer viel später seine eigenen wurden, verwirklicht und über- und überall. Meist mit seinem Bruder und Freunden auf troffen hat. Özil ist immer noch zurückhaltend, in der Öffent- dem Bolzplatz in der Olgastraße in Gelsenkirchen-Bulmke, lichkeit fast still. Laut und lyrisch redet er nur mit seinen der von allen liebevoll „Affenkäfig“ genannt wurde. „Jeden Füßen. Doch damit und seinem fußballerischen Können Tag waren wir dort und haben gekickt. Toll war das“, erzählt hat er es weit gebracht. Heute nennt er ein Haus in Madrid sein Bruder Mutlu. Auch für Mesut Özil sind die Erinnerungen im vornehmen Stadtteil La Moraleja sein eigen, heute ist an seine Kindheit in der Olgastraße noch relativ frisch. er ein Königlicher, heute spielt er mit den besten Spielern Mit Schalke wurde der heute Hier konnte er sein, wie er wollte, hier konnte er drib- der Welt bei Real Madrid und in der deutschen National - 22-Jährige 2006 Deutscher beln, solange er wollte, hier konnte er sich austoben und mannschaft, heute ist er selbst einer der weltbesten Spieler. A-Junioren-Meister. Kurz machen, was er bis heute am liebsten tut: Fußball spie- danach bestritt er sein erstes len. „Zwei Tore, außen rum überall Zäune, der Ball war Bundesliga-Spiel. immer im Spiel – traumhaft.“
14 Auf Erfolgskurs mit dem Der zweite Held in Özils Kindheit war Zinédine Zidane, Nationalteam: Spielgestalter „Zizou“, der mit dem Ball tanzt. Den Franzosen hat Özil Mesut Özil. immer bewundert, nicht für Ruhm und Reichtum, nicht für seine Popularität und Präsenz, sondern für das, was Zidane mit dem Spielgerät anstellen konnte. Zidanes Tricks, dessen Ballbehandlung und Bewegungen hat Özil vor dem Fernseher bestaunt und später nachzuahmen versucht. Meist erfolgreich. „Ich konnte irgendwie immer alles mit dem Ball machen, was ich wollte“, sagt Özil.
Taktik, Torschussübung, Training – das kam später. Vater Mustafa spielte bei Westfalia 04 Gelsenkirchen. Als sein Sohn sechs Jahre alt war, meldete er ihn dort an. Hier hat Mesut zum ersten Mal Fußball nicht nur gespielt, sondern auch trainiert. Dreimal in der Woche. Dreimal unter Anlei- tung, Fußball mit Regeln. „Mir hat beides gleich viel Spaß gemacht - das Training im Verein und das freie Spiel auf dem Bolz platz“, sagt Özil. So recht glauben mag man es ihm nicht. Aber vielleicht stimmt es ja doch. Vielleicht hat Özil schon damals erkannt, wofür andere Kinder viel län- ger brauchen: dass es ohne eine Grundordnung nicht geht, dass es ohne Training nicht geht, dass es ohne die ande- ren nicht geht.
Drei Jahre spielte er für Westfalia, bevor er 1998 zu Teutonia Schalke wechselte und ein Jahr später mit dem DJK Falke zugleich auch Schalke 04 in sein Leben kam. Der Verein in der Plutostraße war für Özil kein neuer Planet, aber fußballerisch der nächste Schritt. Doch das prä- gendste Erlebnis seiner Zeit bei Falke Gelsenkirchen hatte er nicht auf dem Platz beim Spiel, sondern in einer richtig großen Arena. Seine Mannschaft ging geschlossen Schalke schauen. Das erste Mal Park - stadion, das erste Mal Bundesliga. „60.000, die Stimmung, das Spiel, das Drumherum“ – Özil war begeistert vom Mythos Schalke. „Ich habe diesen Verein sofort geliebt“, sagt er. Du packst das, eines Tages spielst du hier, eines Tages läufst du hier auf, sagten seine Mitspieler.
Wieder waren es die anderen, die ihn weiter sahen, die von seiner Karriere und von ihm als Star träumten. Mesut Özil hat sich derlei Träume damals verboten. Elf Jahre war er alt. Er wuss- te, dass er gut war. Wie gut er einmal wer- den sollte, wusste er damals nicht. Erst mit dem nächsten Vereinswechsel änderte sich seine Ambition – ganz langsam. Özil spielte ab dem Jahr 2000 für Rot-Weiss Essen. Hier traf er in der B-Jugend auf Michael Kulm, den Özil heute als einen seiner wichtigsten Trainer bezeichnet. Gemeinsam gewannen die beiden „alles, was es zu gewinnen gab“, wie Mesut es mit einem gewissen Stolz und auch mit Dankbarkeit erzählt. Weil Kulm sein Talent förderte und weil Özil noch mehr als zuvor lernte, auch seine Mitspieler in seine Aktionen einzubeziehen. „Mesut war schon damals überragend in seiner Altersklasse”, sagt Kulm im Blick zurück. „Er hatte eine herausragende Technik, eine super Spielübersicht und das Gefühl für den richtigen Moment.“ Özil besuchte neben dem Fußball die Gesamtschule Berger Feld – wie auch Manuel Neuer.
Nur den Ball im Blick: DJK Westfalia 04 Gelsenkirchen war Özils erster Fußballverein.
Fünf Jahre lang spielte Özil für Rot-Weiss Essen, im Jahr 2005 folgte der nächste Schritt: die Rückkehr nach Gelsenkirchen. Özil wechselte zu Schalke 04. Und jetzt ging alles ziemlich schnell. Unter Trainer Norbert Elgert wurde Özil mit den A-Junioren des FC Schalke 04 schon ein Jahr später Deutscher Meister. Ab der Spielzeit 2006/07 gehörte Mesut dem Kader der Profimannschaft an. Und dann war der große Augenblick da: Am 12. August 2006 wurde er in der 80. Minute des Spiels gegen Eintracht Frankfurt für Hamit Altintop eingewechselt. „Einfach nur Gänsehaut“, beschreibt Özil diesen Augenblick. Er war angekommen in der Bundesliga, angekommen am Ziel sei- Affenkäfig, die Freunde, Westfalia, Teutonia, Falke, seine ner Wünsche und Sehnsüchte. Was folgte ist bekannt: Der Stationen in Gelsenkirchen. Der 22-Jährige wird sich erin- Wechsel nach Bremen, das erste Länderspiel, die WM in nern an all die, die ihm eine große Karriere vorausgesagt Südafrika, sein Wechsel zu Real Madrid, sein Aufstieg zum haben, die in ihm schon früh den Star erkannt haben, der Weltstar. Ein wahr gewordener Traum. er heute ist. „Ich freue mich sehr auf das Spiel in Gelsen- Fixpunkt in der Traumfabrik: kirchen“, sagt er deshalb. Und mit Blick auf seine Karriere Nun also die Rückkehr nach Gelsenkirchen, in seine Stadt, Mesut Özil im Trikot von Real und im Rückblick zu den Prophezeiungen seiner Mitspieler Madrid beim gemeinsamen in sein Stadion. Die Freunde von früher werden dort sein, Jubel mit Cristiano Ronaldo und Freunde: „Die anderen hatten recht.“ die Familie, Weggefährten. Natürlich werden ihm Bilder und Karim Benzema (von aus seiner Vergangenheit durch den Kopf gehen. Der rechts). NUT_AZ_DFB-Glas_Neu_210x297_39L.indd 1 27.04.11 11:52 Auf Schalke eine Institution, im A-Team noch ein Neuling: Benedikt Höwedes DAS ETWAS ANDERE HEIM
Manuel Neuer hatte es kurz vor seinem Abschied aus Schalke prophezeit, mit seinem typischen Augenzwinkern: „Ich denke schon, dass Benni Höwedes und ich auch in Zukunft in derselben Mannschaft spielen werden.“ In der königsblauen Fan-Gemeinde weckte das schlimmste Befürchtungen: Würde Höwedes etwa auch zum FC Bayern abwandern? Das war zwar nie ein ernsthaftes Thema, „das Orakel“ Neuer behielt trotzdem recht: Höwedes, zum Zeitpunkt der besagten Prognose noch kein Nationalspieler, steht wie Neuer im deutschen Kader für das EM- Qualifikationsspiel gegen Österreich. Für Höwedes ein doppeltes Heimspiel auf Schalke. „Kicker“-Redakteur Thiemo Müller über einen Mann, dessen Geduld sich ausgezahlt hat.
ie Frage, wer Weltklassetorhüter Neuer zwischen Ein königsblaues Aushängeschild war Höwedes, das 04er- den Pfosten nachfolgen sollte, war rund um Schalke Eigengewächs aus dem nahegelegenen Haltern am See, während der vergangenen Sommerpause ein „hei- ohnehin schon: Seit dem 13. Lebensjahr im Klub, 2006 Dßes Thema“. Auch Trainer Ralf Rangnick befand Deutscher Meister mit der Schalker A-Jugend, ein Muster deren Beantwortung für sich als die „größte Herausfor - an Bodenständigkeit. Während seines steilen Aufstiegs in derung“. Wer von der überragenden Galionsfigur Neuer der Vorrunde 2008/2009 widerstand er sämtlichen lukra- die Kapitänsbinde übernehmen sollte, sorgte derweil für tiven Offerten der Konkurrenz und verlängerte seinen keinerlei branchenübliche Turbulenzen. Rangnick hatte Vertrag auf Schalke bis 2014. Anlässlich eines Auswärtsspiels sich bereits öffentlich festgelegt, als Neuers Abschied in Hoffenheim feierten ihn die mitgereisten Fans schon offiziell noch gar nicht vollzogen war: „Benedikt Höwedes damals mit einem riesigen, in jeder Hinsicht außergewöhn- ist der ideale Kandidat.“ Nirgendwo war Widerspruch zu lichen Transparent. „Benni, wegen Spielern wie Dir sind hören. Obwohl der Auserwählte erst 23 ist. Rangnicks wir hier!“ Natürlich war der vielversprechende Youngster Entschluss entsprach einer rund um Schalke allgemein so da auch schon ins Blickfeld von Bundestrainer Joachim empfundenen „natürlichen Erbfolge“. Löw geraten, der sich bereits zu diesem frühen Zeitpunkt nicht scheute, Höwedes das Potenzial zu einer National- mannschaftskarriere zu attestieren: „Zweikampfstärke, Premiere gegen Uruguay: Aggressivität, Übersicht, Schnelligkeit, Kopfballspiel – Höwedes beim deutschen 2:1- Sieg im Mai dieses Jahres. Höwedes bringt grundsätzlich praktisch alles mit“, sagte Löw damals. Ein Urteil, das der Spieler mit seiner Entwicklung erfüllte, auch wenn eine gewisse Ungeduld zwischenzeit- lich spürbar wurde.
Im Sommer 2009 durfte Höwedes mit der U 21 des DFB den Europameister-Titel feiern, als Stammkraft im Abwehr - zentrum. Als er rund zwölf Monate später im Gegensatz zu anderen Jahrgangskollegen im erweiterten Aufgebot für die WM in Südafrika fehlte, empfand das Höwedes als Enttäuschung. Und nach der Saison 2010/2011, in deren Verlauf er nicht zuletzt auf Schalkes Weg ins Champions-League-Halbfinale überzeugt hatte, äußerte Höwedes erstmals leise Unzufriedenheit, nachdem er erneut nicht berücksichtigt worden war für den Auswärts-„Doppelpack“ in der EM- Qualifikation gegen Österreich und Aserbaidschan sowie den vorausgehenden Test gegen Uruguay. „Ich hätte eine Berufung nicht als unverdient emp- funden“, sagte Höwedes selbstbewusst, „doch die National mannschaft bleibt ein ganz großes Ziel, für das ich weiter kämpfen werde.“
Dass er trotzdem noch vor der Sommerpause seine Premiere im A-Team feiern durfte und nicht mehr lange dafür kämp- fen musste, war dann Fügung. Denn aus Verletzungsgründen wurde er nachnominiert und feierte gegen die „Urus“ in der Neuauflage des WM-Spiels um Platz drei sein Debüt in der Nationalmannschaft. Seitdem ist Höwedes Bestandteil
18 des Kaders. Für den Klassiker gegen Brasilien wurde er ebenso berufen wie nun fürs EM-Qualifikationsrückspiel gegen Österreich. Noch dazu in „seiner“ Arena. „Das ist SPIEL natürlich etwas ganz Besonderes“, bestätigt Höwedes, „alles andere wäre gelogen.“
Dass er auf die Erfüllung solcher Sehnsüchte einen Tick länger warten musste als zwischenzeitlich erhofft, hatte ohnehin keinerlei dramatische Gründe: Konkurrenten wie Bayerns Holger Badstuber und der Dortmunder Mats Hummels entwickelten sich im betreffenden Zeitraum ein- fach einen Tick schneller, ohne dass Höwedes’ Reifeprozess stagniert hätte oder verborgen geblieben wäre. Den Gedanken, trotz Vizemeisterschaft 2010 und der folgen- den Champions-League-Erfolge könnte die sportliche Situation auf Schalke kontraproduktiv gewesen sein, äußerte der Spieler nach dem Trainerwechsel von Felix Magath zu Ralf Rangnick im ver- gangenen Frühjahr selbst. „Vorher war bei uns ein anderer Stil gefragt, wir haben als Abwehrspieler viel mit lan- gen Bällen agiert. Ralf Rangnick setzt auf einen anderen Spiel- aufbau mit schnellen, flachen Pässen auf die Mittelfeldspieler, so ähnlich wie es eben auch in der Nationalmannschaft praktiziert wird.“
Schon seit er 13 Jahre alt ist, spielt Benedikt Höwedes, der im nahen Haltern am See aufwuchs, auf Schalke.
19 Trumpf des Defensivmanns geblieben, nicht nur bei Standardsituationen, sondern auch bei Vorstößen aus dem Spiel heraus, wie bei seinem Treffer zum 2:1 im Champions-League-Viertelfinale gegen Inter Mai- land im Frühjahr dieses Jahres.
Ein „moderner“ Verteidiger-Typ ist Höwedes damit ohne Frage, und ebenso ein „moder- ner“ Führungsspieler. Einer, der eine Mann - schaft mitreißen kann, aber sie auch außer- halb des Rasens zusammenhält. Weil er kein Poltergeist ist, sondern ein rationaler Typ, der Worte und Taten abwägt. Und der seine exponierte Position bescheiden und unge- künstelt ausfüllt. Höwedes hat keinerlei Probleme damit, sich realistisch einzuord- nen. Ob im Kreis der National mannschaft oder im Verein, wo er selbst als Kapitän betont: „Die älteren, erfahrenen Spieler geben mir selbst- verständlich weiterhin wichtige Anhaltspunkte.“ Allen voran die Kollegen Christoph Metzelder (30), Mathias Schober (35), Peer Kluge (30) und Raúl (34).
Und wie viele andere Schalker werden sie Benni Höwedes für heute auch die Daumen drücken, dass er eine gute Leistung bringt, wenn er zum Einsatz kommt. Es wäre die nächste Premiere für ihn, wenn er vor heimischer Kulisse im Nationaltrikot auf dem Platz stehen würde. An der Seite von Manuel Neuer wurde Höwedes 2011 DFB-Pokalsieger.
Zwischen der veränderten Spielphilosophie im Klub und Seit dieser Saison ist der seinem nächsten Karriereschritt sieht Höwedes einen 23-Jährige – hier im Zweikampf mit Lukas Zusammenhang. Und doch profitiert er im Nachhinein unter Podolski – Kapitän der anderem auch von einem Umstand, den er ursprünglich „Königsblauen“. als wenig dienlich für seine Nationalmannschafts-Karriere empfand:Magath setzte Höwedes, entgegen dessen Wunsch - vorstellung, in der Saison 2009/2010 zunächst über einen längeren Zeitraum als rechten Außenverteidiger ein. Dass dies nicht der „Idealposition“ für den etatmäßigen Innen - verteidiger entsprach, war dem Trainer bewusst. Doch betonte Magath damals: „Für die Entwicklung junger Spieler ist es förderlich, mal für eine gewisse Zeit eine unge- wohnte Rolle wahrnehmen zu müssen.“ Höwedes ließ sich darauf ein, im Sinne der Mannschaft mit ungebro- chenem Engagement. Dass er nun im Nationalteam eben- falls als rechter Verteidiger debütierte und für Löw auch auf dieser Position eine wertvolle Option zu sein scheint, mutet da als bemerkenswerte und glückliche Ironie des sportlichen „Schicksals“ an.
Die Vielseitigkeit, die Löw ausdrücklich am Schalker schätzt, stellte dieser schon früh unter Beweis. So absolvierte Höwedes seinen ersten Profi-Einsatz gar als linker Verteidiger, am 3. Oktober 2007 beim Schalker 2:0-Erfolg in der Champions-League-Gruppenphase bei Rosenborg Trondheim. Begonnen hat er seine Laufbahn sogar als Stürmer, ehe er in der Schalker Jugend „umgeschult“ wurde. Der früh ausgeprägte Torinstinkt ist bis heute ein
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dfb-aktuell_290511_210x297_sky.indd 1 24.05.11 14:45 Andreas Köpke über Deutschlands Torwart-Talente „KEINE ANDERE LIGA KANN
1982 hütete der 40-jährige Dino Zoff beim WM-Titelgewinn das italienische Tor. Andoni Zubizarreta war bei der EM 1996 immerhin 34 Jahre alt. Uli Stein, Dieter Burdenski, Toni Schumacher, Oliver Kahn, Jens Lehmann – bei allen wurde stets Routine als wich- tiges Gütezeichen gepriesen. Heute ist alles anders. Immerhin sieben aktuelle Stammtorhüter in der Bundesliga sind 24 oder jünger. Einer davon ist Ron-Robert Zieler, der für die beiden September-Länder - spiele erstmals für das Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft nominiert wurde. DFB.de-Redakteur Thomas Hackbarth sprach mit Torwart-Trainer Andreas Köpke über die starken deut- schen Keeper.
Herr Köpke, Sie hatten die Qual der Wahl: Was sprach denn für Ron-Robert Zieler? Nach René Adlers Verletzung war uns klar, dass wir auf einen jungen Burschen zurückgreifen wollen. Ron-Robert Zieler stand während der kompletten Rückrunde im Tor von Hannover 96, er hat großen Anteil daran, dass Hannover international spielt und sich jetzt für die Gruppenphase in der Europa League qualifiziert hat. Zieler verkörpert das moderne Torwart-Spiel, wie wir es in der Nationalmann - schaft praktizieren.
Wie wichtig sind internationale Spiele mit dem Klub? So sammelt ein junger Torwart schneller Erfahrungen, aber insgesamt machen wir eine Nominierung nicht davon abhän- gig, dass ein Torwart international spielt. Manuel Neuer und Tim Wiese, die heute ebenfalls im Kader stehen, standen auch nicht in jeder Saison auf der interna- tionalen Bühne. Für uns war das nie ein Ausschluss - kriterium.
Auch bei Ihnen gab es Spielzeiten, in denen Sie sich mit dem 1. FC Nürnberg nicht international qualifiziert hatten. Die meisten Jahre eigentlich. (lacht) Zu meiner Zeit und mit meinen Klubs war es aber auch schwieriger, sich für einen euro- päischen Wettbewerb zu qualifizieren.
Marc-André ter Stegen hat ebenfalls viel Lob für seine Leistungen bekommen. Nicht nur er. Zum Kreis unserer U 21 gehören mit Kevin Trapp, Oliver Baumann und Marc-André ter Stegen drei aktuelle Bundesliga-Torhüter. Die Öffentlichkeit schaut auf sie, die Fans wünschen sich, sie für Deutschland spielen zu sehen. Wir soll- ten diesen Talenten aber Zeit geben, die Zeit sich weiterzuentwickeln. Wir tun ihnen nicht immer einen Gefallen, sie gleich ganz hoch zu handeln. Riesige Talente sind sie alle.
22 Wie verändert das moderne Torwart-Spiel die Taktik im Fußball? Die Viererkette soll immer höher stehen, man will immer DA MITHALTEN“ weiter hinten rausschieben. Dadurch können wir beim Spiel gegen den Ball die Räume enger machen, die Abstände zwischen Abwehr und Mittelfeld gering halten. Früher stand Lauter tolle junge deutsche Torwarte, was hat denn der Libero oder später dann die Viererkette auf der Höhe, diese Welle ausgelöst? auf der sich heute der Torwart positionieren muss. Er soll Unser starkes Ausbildungssystem mit den Leistungszentren die langen Bälle abfangen, also muss er fußballerisch viel der Bundesliga und den DFB-Stützpunkten sorgt dafür, besser ausgebildet sein. Unsere junge Torwart-Generation dass die jungen Talente gut ausgebildet sind. Das ist auch hat praktisch keinen schwachen Fuß mehr. Da muss der auf anderen Positionen so. Die heutige Spielergeneration Verteidiger keine Rücksicht mehr darauf nehmen, auf wel- misst sich Woche für Woche auf höchstem Niveau, dafür chen Fuß er den Ball spielt. Es reicht einfach nicht mehr, hat die Einführung der A- und B-Junioren-Bundesligen den Fünfmeterraum oder sogar den Strafraum zu beherr- gesorgt. Die Ausbildung der Vereine ist heute individuell schen. Von einem modernen Torwart wird heute verlangt, zugeschnitten. Der Jugendtrend in der Liga kommt jeden- dass er Gegenangriffe einleitet, etwa durch den geziel- falls nicht dadurch, dass wir alle beschlossen ten weiten Abwurf, wie das Manuel Neuer heraus- hätten, ständig junge Spieler einzusetzen. Es ragend vormacht. Dazu soll er auf der Linie geht einzig und allein um Leistung. Und richtig gut sein. Die Position ist kom- viele Talente haben diese Qualität. plexer geworden, die Ansprüche sind gewachsen.
Sind solche Entwicklungen und Ansprüche nicht eine Belastung für die Nachwuchs-Torhüter? Nein, das erleben wir doch gerade in der Bundesliga. Wenn wir vom modernen Torwart-Spiel sprechen, wissen Jungs wie Ron-Robert oder Marc-André doch gar nicht mehr, was mit dem alten Torwart-Spiel gemeint sein soll. Für die Jungen ist das eine ganz natürliche Sache, sie denken nicht mal mehr darüber nach.
Warum hat das veränderte Aufgaben profil nicht dazu geführt, dass Torhüter älter werden? Zu wissen, wann man rausgeht, gegen welchen Stürmer man wie im Raum steht, das ist doch auch eine Frage der Erfah rung. Das Problem ist das Umlernen. Unsere jungen Torleute haben das heutige Spiel von Anfang an gelernt und sind praktisch alle mit der neuen Lehre groß geworden. Wenn ich mich aber zwingen muss, anders zu spielen, als ich es gewohnt war, fällt die Umstellung schwer und die Dinge werden kompliziert. Köpke über Neuer: „Er kann so viele Dinge unheimlich gut, seine Interpretation der Position ist ganz modern.“ René Adler musste sich vor einem Monat am rechten Knie operieren lassen. Wie läuft sein Genesungsprozess? Wir sind im Kontakt und hoffen, dass die Genesung nach Plan verläuft. Die Probleme mit seiner Patella-Sehne haben ihn schon eine Weile gehandicapt. Läuft nach der Ope- ration jetzt alles nach Wunsch, kann er bald wieder ins Training einsteigen. Aber das sind nur Prognosen, ent- scheidend ist der reale Heilungsprozess.
Im deutschen Tor jedenfalls steht Manuel Neuer, der Bayern-Keeper ist die eindeutige Nummer 1. Wie sehen Sie seine Entwicklung? Er kann so viele Dinge unheimlich gut, seine Interpretation der Position ist ganz modern. Wie er Angriffe einleitet, wie er bei Flanken rausgeht, das beherrscht er in jungen Jahren schon sehr, sehr gut. Der Wechsel zu den Bayern bringt aber eine Veränderung für sein Torwart-Spiel. Er muss sich umstellen, er muss damit klarkommen, dass er Schon früher erfolgreich: jetzt pro Spiel nur noch zwei oder drei Bälle pariert. Weniger Torwart Andreas Köpke und Wie hoch ist denn das deutsche Niveau bei den Torhütern? Bälle aufs Tor, dafür mehr im Fokus der Öffentlichkeit – so Stürmer Oliver Bierhoff Europaweit einzigartig, bei der Leistungsdichte und Viel- ist seine neue Situation. Dieser nächste Schritt muss ihm wurden 1996 Europameister. zahl der Torwarte hebt sich die Bundesliga klar ab, keine nun gelingen, um konstant auf hohem Niveau zu spielen. andere Liga kann da mithalten. Inzwischen gilt: Keine etablierte Nummer 1 kann es sich leisten, zwei oder drei Mit Ron-Robert Zieler hat der Trainerstab einen Tor- schlechte Spiele abzuliefern. Die Trainer sind heute viel wart aus Hannover nominiert. Haben Sie mal an Robert schneller bereit, dem nächsten jungen Torwart eine Chance Enke denken müssen? zu geben, wenn die Nummer 1 die Erwartungen nicht erfüllt. Ich denke häufig an Robert Enke. Weil es immer wieder Situationen gibt, in denen man vergangene Momente Revue Wie viel Prozent der Trainingszeit im Nationalteam ver- passieren lässt. Das ist auch schön – wir alle wollen ihn wenden Sie dafür, mit Neuer, Wiese und jetzt Zieler wie nicht in Vergessenheit geraten lassen. mit einem elften Feldspieler zu trainieren? Das Torwart-Training hat sich verändert. Sie sind nicht Letzte Frage – wie oft stehen Sie noch selbst im Tor? mehr so sehr Einzelkämpfer wie früher. Heute machen Eigentlich fast gar nicht mehr. Als Torwart ist es schwer, die Torhüter mit bei den Passübungen der Feldspieler. Früher diese Benefiz- oder Promispiele gehen immer 7:7 aus, alle hat man 45 Minuten mit der Torwart-Gruppe trainiert und Feldspieler haben ihren Spaß und ich nachher Rücken - kam erst zum Spiel am Ende wieder zusammen. Heute schmerzen vom Rausholen der Bälle. Da gehe ich lieber trennt man nicht mehr so deutlich. mit Oliver Bierhoff eine Runde Golf spielen.
Gib es im europäischen Spitzenfußball noch Mann schaf - ten, die mit dem klassischen alten Keeper spielen? Nein. Weder auf Klubebene noch bei den Nationalmann- schaften gibt es einen Torwart, der die moderne Spiel- weise nicht praktiziert.
DFB-TV-Podcast: Trainieren wie die Nummer 1 Trainieren wie die Nummer 1 – ab sofort wieder auf DFB-TV. Die ersten Folgen der zweiten Staffel des Torwart-Trainings sind beim Videoportal des DFB online, in 15 Episoden richtet Torwart-Trainer Andreas Köpke den Schwerpunkt auf die richtigen Aufwärm übungen. Gemeinsam mit den Nationaltorhütern, den A-Junioren von Fortuna Düsseldorf und Shad Forsythe, dem Fitness-Trainer der deutschen Nationalmannschaft, werden neue Lektionen und Trainingsinhalte dargestellt. Dabei geht es um alle Facetten des modernen Tor wartspiels, vom richtigen Mitspielen über das Reaktions vermögen bis hin zur Kunst, die richtigen Entschei dungen zu treffen. Die neue Folge gibt’s immer mittwochs auf team.dfb.de und als Podcast.
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rz_LigaTotalQ3_210x297_DFBAktuell_ET10.08.indd 1 18.07.2011 14:43:28 Uhr Im Eiltempo nach oben: Ron-Robert Zieler von Hannover 96.
Neu dabei im Kreis des Nationalteams: Ron-Robert Zieler LEHRJAHRE IN MANCHESTER
Schon als Ron-Robert Zieler vor einem Jahr von Manchester United zu Hannover 96 wechselte, bescheinigte man ihm Talent, Ruhe, Ausstrahlung. Doch er war zunächst der dritte Mann und spielte in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga. Anfang 2011 beförderte ihn sein Trainer Mirko Slomka, der einst auf Schalke schon Manuel Neuer das Vertrauen geschenkt und ihm zur Bundesliga-Premiere verholfen hatte, zur Nummer 1. Zieler hielt stark, schaffte es mit den 96ern sensationell in die Gruppenphase der Europa League – und jetzt sogar in den Kader des National- teams. DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen über einen Aufstieg im Eiltempo. ut, ja, ein bisschen aufgeregt sei er schon gewe- Als Mann für die Zukunft galt er schon lange. Mit 16 wech- sen vor seinem ersten Bundesliga-Spiel, sagt Ron- selte der Junioren-Nationaltorwart vom 1. FC Köln zu Robert Zieler, „aber das hat sich nach zehn Minuten Manchester United, dem Top-Klub auf der Insel. Bei der Ggelegt“. Nervosität ist nicht sein Ding. Er macht Vertragsunterzeichnung saß er neben Sir Alex Ferguson, kein großes Aufhebens um sich, aber er weiß, was er kann. der Zieler später als einen „Spieler von außergewöhnli- Seine Selbst-Beschreibung fällt so aus: „Ich bin ruhig und cher Qualität“ bezeichnete. Fünf Jahre lang ließ er sich zurückhaltend. Aber auch selbstbewusst genug, um in der im Training von Rooney, Giggs und Kollegen die Bälle um 2006 unterzeichnete Zieler einen Bundesliga bestehen und mich gegen die Konkurrenz die Ohren schießen. Von Edwin van der Sar konnte er sich Vertrag bei Manchester United. behaupten zu können.“ Seit einem halben Jahr steht er einiges abschauen: „Seine Ausstrahlung, seine Ruhe, wie Neben ihm Trainerlegende Sir bei Hannover 96 im Bundesliga-Tor, und Zweifel, ob die- er mit der Viererkette arbeitet.“ Alex Ferguson. ser junge Kerl es packen könnte, gibt es längst nicht mehr. Im Gegenteil: Er hat sich zu einem der besten Keeper in Sportlich und menschlich habe ihn diese Zeit in England der Bundesliga entwickelt. weitergebracht. Wer mit 16 aus dem Haus und ins Ausland geht, der wird früher erwachsen. So Seine Nominierung für die Nationalmannschaft ist daher gut es ihm in Manchester gefiel – vor einem folgerichtig. Zieler verkörpere „das moderne Torwartspiel, Jahr kehrte er nach Deutschland zurück. das wir beim DFB sehen wollen“, sagt Torwart-Trainer „Ich hatte die Vorstellung, dass ich Andreas Köpke. „Nach der Verletzung von René Adler hat in der Bundesliga größere Chancen Ron-Robert von allen Kandidaten die Einladung zum Nati- habe, regelmäßig zu spielen“, onal team am meisten verdient.“ Der Gelobte gibt das Kompli - sagt er. Und schiebt lächelnd hin- ment gerne weiter: „Die Nachricht ist großartig, ich freue terher: „Hat ja geklappt.“ Im Som - mich riesig. Es ist ein sehr schönes Gefühl. Die Einladung mer verlängerte Zieler seinen empfinde ich als Ehre und Auszeichnung – gerade auch Vertrag bei Hannover 96 bis 2015. für Hannover 96.“ Den Klub, bei dem die Karriere des Was er bisher geleistet hat, soll erst U 19-Europameisters von 2008 so richtig in Schwung kam. der Anfang gewesen sein.
26 „Ich gehe zum Briefkasten, ohne von der Couch aufzustehen.“
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Wer darf bei der EM um den Titel spielen? Eine Frage, viele Fragezeichen. Und noch mehr spannende Spiele. 51 Teams kämpfen um die 14 freien Plätze bei der Endrunde 2012 in Polen und der Ukraine (8. Juni bis 1. Juli 2012). Heute und morgen sind gleich 48 im Einsatz. Jeder Punkt kann am Ende entscheiden, jedes Spiel kann richtungsweisend sein. Wie die Ausgangslage für jeden Teilnehmer ist, zeigt ein Blick auf die neun Gruppen.
Gruppe A 02.09.2011 Aserbaidschan – Belgien 02.09.2011 Deutschland – Österreich 02.09.2011 Türkei – Kasachstan 1. Deutschland 7 7 0 0 22: 3 21 2. Belgien 7 3 2 2 15:10 11 3. Türkei 6 3 1 2 9: 7 10 4. Österreich 6 2 1 3 10:10 7 5. Kasachstan 6 1 0 5 2:15 3 6. Aserbaidschan 6 1 0 5 5:18 3 06.09.2011 Österreich – Türkei 06.09.2011 Aserbaidschan – Kasachstan 07.10.2011 Türkei – Deutschland 07.10.2011 Aserbaidschan – Österreich 07.10.2011 Belgien – Kasachstan 11.10.2011 Deutschland – Belgien 11.10.2011 Türkei – Aserbaidschan 11.10.2011 Kasachstan – Österreich Gruppe B 02.09.2011 Andorra – Armenien 02.09.2011 Russland – Mazedonien 02.09.2011 Irland – Slowakei 1. Slowakei 6 4 1 1 6: 4 13 2. Russland 6 4 1 1 9: 4 13 3. Irland 6 4 1 1 11: 6 13 4. Armenien 6 2 2 2 10: 7 8 5. Mazedonien 6 1 1 4 5: 8 4 6. Andorra 6 0 0 6 1:13 0 06.09.2011 Mazedonien – Andorra 06.09.2011 Slowakei – Armenien 06.09.2011 Russland – Irland Franck Ribéry will heute mit 07.10.2011 Armenien – Mazedonien einem Sieg der Équipe 07.10.2011 Andorra – Irland 07.10.2011 Slowakei – Russland Tricolore in Albanien den 11.10.2011 Russland – Andorra ersten Platz in der Gruppe D 11.10.2011 Irland – Armenien festigen. 11.10.2011 Mazedonien – Slowakei
28 ZEICHEN
Gruppe C 02.09.2011 Slowenien – Estland 02.09.2011 Nordirland – Serbien 02.09.2011 Färöer – Italien 1. Italien 6 5 1 0 14: 1 16 2. Slowenien 7 3 2 2 9: 4 11 3. Nordirland 6 2 3 1 7: 3 9 4. Serbien 6 2 2 2 8: 9 8 5. Estland 7 2 1 4 7:11 7 6. Färöer 8 1 1 6 5:22 4 06.09.2011 Serbien – Färöer 06.09.2011 Estland – Nordirland 06.09.2011 Italien – Slowenien 07.10.2011 Nordirland – Estland 07.10.2011 Serbien – Italien 11.10.2011 Italien – Nordirland 11.10.2011 Slowenien – Serbien Gruppe D 02.09.2011 Weißrussland – Bosnien-Herzegowina 02.09.2011 Luxemburg – Rumänien 02.09.2011 Albanien – Frankreich 1. Frankreich 6 4 1 1 9: 2 13 2. Weißrussland 7 3 3 1 6: 2 12 3. Bosnien-Herzeg. 6 3 1 2 8: 7 10 4. Albanien 6 2 2 2 4: 6 8 5. Rumänien 6 2 2 2 8: 6 8 6. Luxemburg 7 0 1 6 1:13 1 06.09.2011 Luxemburg – Albanien 06.09.2011 Bosnien-Herzegowina – Weißrussland 06.09.2011 Rumänien – Frankreich 07.10.2011 Bosnien-Herzegowina – Luxemburg 07.10.2011 Frankreich – Albanien 07.10.2011 Rumänien – Weißrussland 11.10.2011 Frankreich – Bosnien-Herzegowina 11.10.2011 Albanien – Rumänien Gruppe E 02.09.2011 Niederlande – San Marino 02.09.2011 Finnland – Moldawien 02.09.2011 Ungarn – Schweden 1. Niederlande 6 6 0 0 21: 5 18 2. Schweden 6 5 0 1 20: 6 15 3. Ungarn 7 4 0 3 18:13 12 4. Moldawien 6 2 0 4 7: 9 6 5. Finnland 6 2 0 4 11:11 6 6. San Marino 7 0 0 7 0:33 0 06.09.2011 Moldawien – Ungarn 06.09.2011 San Marino – Schweden 06.09.2011 Finnland – Niederlande 07.10.2011 Niederlande – Moldawien 07.10.2011 Finnland – Schweden 11.10.2011 Moldawien – San Marino 11.10.2011 Ungarn – Finnland 11.10.2011 Schweden – Niederlande Gruppe F 02.09.2011 Georgien – Lettland 02.09.2011 Israel – Griechenland 02.09.2011 Malta – Kroatien 1. Griechenland 6 4 2 0 8: 3 14 2. Kroatien 6 4 1 1 10: 3 13 3. Israel 7 4 1 2 10: 7 13 4. Georgien 7 2 3 2 5: 5 9 5. Lettland 6 1 1 4 5: 9 4 6. Malta 6 0 0 6 2:13 0 06.09.2011 Malta – Georgien 06.09.2011 Kroatien – Israel 06.09.2011 Lettland – Griechenland 07.10.2011 Lettland – Malta 07.10.2011 Israel – Georgien 07.10.2011 Griechenland – Kroatien 11.10.2011 Kroatien – Lettland 11.10.2011 Malta – Israel 11.10.2011 Georgien – Griechenland Portugals Weltklassespieler Cristiano Ronaldo rechnet auf Zypern mit dem nächsten dreifachen Punktgewinn.
29 Die EURO 2012 fest im Visier: Der Schalker Klaas-Jan Huntelaar (links) und Dirk Kuyt befinden sich mit den Niederlanden auf Kurs Richtung Polen und Ukraine.
Gruppe H 02.09.2011 Norwegen – Island 03.09.2011 Zypern – Portugal 1. Portugal531111: 710 2. Norwegen 5311 6: 410 Gruppe G 3. Dänemark 5311 7: 410 02.09.2011 Wales – Montenegro 4. Zypern 4022 5: 82 02.09.2011 Bulgarien – England 5. Island 5014 2: 81 1. England 5 3 2 0 11: 3 11 06.09.2011 Island – Zypern 2. Montenegro 5 3 2 0 4: 1 11 06.09.2011 Dänemark – Norwegen 3. Schweiz 5 1 2 2 7: 7 5 07.10.2011 Portugal – Island 4. Bulgarien 5 1 2 2 2: 6 5 07.10.2011 Zypern – Dänemark 5. Wales 4 0 0 4 1: 8 0 11.10.2011 Norwegen – Zypern 11.10.2011 Dänemark – Portugal 06.09.2011 England – Wales 06.09.2011 Schweiz – Bulgarien Gruppe I 07.10.2011 Wales – Schweiz 02.09.2011 Litauen – Liechtenstein 07.10.2011 Montenegro – England 03.09.2011 Schottland – Tschechien 11.10.2011 Schweiz – Montenegro 11.10.2011 Bulgarien – Wales 1. Spanien550015: 515 2. Tschechien5302 6: 39 3. Schottland4112 4: 54 Gruppensieger und bester Gruppenzweiter direkt qualifiziert 4. Litauen5113 3: 84 5. Liechtenstein5104 3:10 3 Die Sieger der neun Qualifikationsgruppen und der Gruppenzweite mit der besten Bilanz gegen die ersten fünf Teams seiner Gruppe qualifizieren sich automatisch für die EM-Endrunde. Die übrigen acht Zweitplatzierten bestreiten Play- 06.09.2011 Spanien – Liechtenstein off-Duelle mit Hin- und Rückspiel. Diese Begegnungen werden am 11./12. November und 15. November 2011 ausgetra- 06.09.2011 Schottland – Litauen gen. Die Gewinner aus diesen Duellen qualifizieren sich neben den beiden Gastgebern Polen und Ukraine ebenfalls für 07.10.2011 Tschechien – Spanien die EURO 2012. 08.10.2011 Liechtenstein – Schottland 11.10.2011 Spanien – Schottland 11.10.2011 Litauen – Tschechien
Weltmeister Spanien mit den Topspielern Xabi Alonso und David Villa führt unangefochten die Gruppe I an.
Deutschland ist gegen Österreich in Qualifikations-Spielen ohne Niederlage SIMSALABIM UND EIN
Deutschland und Österreich verbindet eine lange Länderspiel-Tradition. Seit 1908 sind beide A-Nationalmannschaften in 36 Partien aufeinandergetroffen. Dabei lieferten sie sich gerade bei WM-Endrunden einige denkwürdige Begegnungen. In Qualifikationsspielen zu Turnieren, wie heute, ist Deutschland gegen Österreich noch immer ungeschlagen. Der Historiker Udo Muras lässt sie Revue passieren.
Positive Bilanz gegen Österreich DFB-Länderspiele 07.06.1908 Wien 2:3 09.10.1911 Dresden 1:2 29.06.1912 Stockholm 1:5 Olympische Spiele 26.09.1920 Wien 2:3 05.05.1921 Dresden 3:3 23.04.1922 Wien 2:0 13.01.1924 Nürnberg 4:3 24.05.1931 Berlin 0:6 13.09.1931 Wien 0:5 07.06.1934 Neapel 3:2 WM, Spiel um den dritten Platz 23.09.1951 Wien 2:0 22.03.1953 Köln 0:0 30.06.1954 Basel 6:1 WM-Halbfinale 10.03.1957 Wien 3:2 19.11.1958 Berlin 2:2 09.10.1965 Stuttgart 4:1 13.10.1968 Wien 2:0 WM-Qualifikation 10.05.1969 Nürnberg 1:0 WM-Qualifikation 21.09.1969 Wien 1:1 10.10.1973 Hannover 4:0 03.09.1975 Wien 2:0 21.06.1978 Cordoba 2:3 WM, 2. Finalrunde 02.04.1980 München 1:0 29.04.1981 Hamburg 2:0 WM-Qualifikation 14.10.1981 Wien 3:1 WM-Qualifikation 25.06.1982 Gijon 1:0 WM-Vorrunde 27.04.1983 Wien 0:0 EM-Qualifikation 05.10.1983 Gelsenkirchen 3:0 EM-Qualifikation 29.10.1986 Wien 1:4 18.11.1992 Nürnberg 0:0 02.06.1994 Wien 5:1 18.05.2002 Leverkusen 6:2 18.08.2004 Wien 3:1 06.02.2008 Wien 3:0 16.06.2008 Wien 1:0 EM-Vorrunde 03.06.2011 Wien 2:1 EM-Qualifikation DFV-Länderspiele 25.04.1965 Wien 1:1 WM-Qualifikation 31.10.1965 Leipzig 1:0 WM-Qualifikation 24.09.1977 Wien 1:1 WM-Qualifikation 12.10.1977 Leipzig 1:1 WM-Qualifikation 20.05.1989 Leipzig 1:1 WM-Qualifikation 15.11.1989 Wien 0:3 WM-Qualifikation
32 REISSENDER WOLF
Bereits nach 21 Minuten or dem allerersten Qualifikationsduell der Nachbarn Rivalen gewonnen, da schien jedes Mittel recht. Geholfen stand am 5. Oktober 1983 der versuchten es die Österreicher mit Zauberei. Ob hat es nichts. Die von Helmut Schön trainierten Deutschen 3:0-Erfolg der deutschen nun zur Zerstreuung oder Aufmunterung: Trainer gewannen in Wien 2:0 – keineswegs glanzvoll, aber sou- Nationalmannschaft gegen Leopold Stastny schleppte seinen Kader im verän. Gerd Müller erzielte schon nach 16 Minuten sein Österreich fest. V Oktober 1968 in eine spiritistische Sitzung, der Magier obligatorisches Tor, und der vereinslose Österreicher trug den verheißungsvollen Künstlernamen Allan Simsa- Eigenstiller lenkte kurz nach der Pause eine Flanke von labim. 37 Jahre hatten die Österreicher nicht gegen den Siggi Held ins eigene Tor, was den „Kicker“ zu dieser Formulierung reizte: „Die Panne passierte jenem Unglücksraben, dessen Name dafür ein böses Omen zu sein scheint: Eigentreffer durch Eigenstiller.“
Beim Sieger gab es zwei Gewinner: Sepp Maier etablierte sich als neue Nummer 1 im deutschen Tor und Günter Netzer eroberte sich einen Stammplatz. Helmut Schön jedenfalls lobte ihn ausdrücklich: „Über Netzer kann ich ja etwas Positives sagen. Er hat seinen Ursprung wieder gefunden, er hat sich selbst gespielt“, fand der Bundes- trainer philosophische Worte für den Regisseur. Ansonsten fielen die Kritiken weniger euphorisch aus. Der „Kicker“ schrieb: „Man kann das 2:0 freilich auch als den Triumph der kaltblütigen Taktik deuten.“
Im Rückspiel verstieg sich niemand zu einer solchen Behauptung, jetzt war es vor allem Glück, das den Deutschen in Nürnberg Pate stand. Im Franken-Stadion lief bereits die 88. Minute, und noch immer warteten 67.892 Zuschauer
Karl-Heinz Rummenigge erzielte im Gelsenkirchener Parkstadion bereits nach vier Minuten die deutsche Führung. Der Jubel war groß.
33 auf ein Tor. Nur zwei deutsche Pfostenschüsse hatten sie gesehen. Da schlug der Torgarant jener Epoche wieder zu: Nach einer Flanke des Gladbacher Linksaußen Jupp Heynckes köpfte Gerd Müller stark bedrängt das Tor des Tages. Österreichs Verteidiger Norbert Hof sagte konster- niert über Müller: „Außerhalb des Strafraums ist er wie ein Lamm, innerhalb wird er zum reißenden Wolf.“ Er sollte noch reichlich Beute machen, Deutschland fuhr zur WM nach Mexiko, und Müller wurde mit zehn Treffern Torschützenkönig.
Vor der WM 1982 in Spanien wurden die Rivalen wieder in eine Qualifikationsgruppe gelost. Am 29. April 1981 stan- den in Hamburg drei Männer im Blickpunkt: auf deutscher Seite die Rückkehrer Paul Breitner (nach fünf Jahren) und Klaus Fischer (nach 14 Monaten) und auf Seite der Gäste der Deutsche Bernd Krauss. Der Westfale, als Spieler und Trainer in Mönchengladbach und Dortmund tätig, spielte damals für Rapid Wien und hatte die österreichische Staatsbürgerschaft angenommen. Ausgerechnet gegen Es müllert mal wieder: Deutschland gab er sein Debüt – und was für eines: Als Gerd Müller traf beim Felix Magath in der 30. Minute in den Strafraum eindrang, 2:0-Sieg gegen Öster - grätschte ihn Krauss ab – aber der Ball landete im Tor. reich im Oktober 1968 – eines von 68 Toren, die Wie 1968 also unterlief Österreich ein Eigentor. Krauss der Stürmer im Im Rückspiel von Wien löste das Derwall-Team bereits das wurde in den Medien beider Länder mit Häme und Spott Nationalteam erzielte. WM-Ticket. 70.000 Zuschauer erlebten das Traum-Debüt überschüttet, dabei war er gewiss nicht allein schuld an des 21-jährigen Kölners Pierre Littbarski, der zwei Tore der Niederlage. Die Deutschen mit dem wohl offensivs- erzielte. „Der Debütant war die Sensation!“, überschrieb ten Mittelfeld aller Zeiten – Antreiber Paul Breitner wurde der „Kicker“ in dicken Lettern seine Analyse. Sein 1:1 fiel von den Kreativen Hansi Müller, Felix Magath und Bernd Starke Premiere: Mit direkt im Gegenzug nach Österreichs Führung durch Walter Schuster flankiert – boten eine starke Leistung. Klaus Fischer zwei Treffern führte „Schoko“ Schachner. Felix Magath glückte dann eines erhöhte noch vor der Pause auf 2:0, weitere Tore verhin- sich Pierre Littbarski seiner seltenen Kopfball-Tore, und „Litti“ sorgte in der derten Torwart Friedl Koncilia und der Pfosten. Bei Öster- (rechts, im Zweikampf 77. Minute für die Entscheidung. Österreichs Trainer Karl mit Bruno Pezzey) in reich standen übrigens fünf Bundesliga-Legionäre auf der DFB-Auswahl ein. Stotz grollte: „Ich hatte mit allem gerechnet, nur nicht dem Platz. So geschehen am mit solchen dummen Toren.“ 14. Oktober 1981. 1983 trafen sich die Rivalen dann erstmals zu EM-Quali - fikations-Spielen, und ebenfalls erstmals geschah es, dass Deutschland Federn ließ: Am 27. April 1983 fielen in Wien keine Tore. In einem harten und nicht immer fairen Spiel mit vier Gelben Karten rettete Toni Schumacher den Gästen einen Punkt, Hans-Peter Briegel musste noch vor der Pause verletzt ausscheiden. Hinterher beklagten beide Seiten, dass sie nicht gewon- nen hatten. „Wir hatten die Deutschen doch im Sack, sie hatten reichlich Dusel“, meinte Ösi-Stürmer Hans Krankl. Und Karl-Heinz Rummenigge erzielte ein Kopfball-Tor, das sogar Bernd Krauss „absolut kor- rekt“ fand. Jedoch: Der schottische Schiedsrichter entschied auf Abseits.
Im Rückspiel (3:0), damals wie heute in Gelsenkirchen, wurde Rummenigge entschädigt: Schon nach vier Minuten traf er, und sein Sturmpartner Rudi Völler legte mit einem Doppelschlag nach – 3:0 nach 21 Minuten. Die Luft war früh raus. 28 Jahre vergingen, ehe es am 3. Juni 2011 in Wien wieder zu einem Qualifikations-Spiel kam. Deutschland gewann 2:1, das Happy End durch Mario Gomez, der nach dem 1:0 (44.) in letzter Minute erneut traf, ist noch in bes- ter Erinnerung.
34 PROFI TIPP
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Früher nannte man ihn „Toni Doppelpack“, weil er so gerne und oft zwei Tore in einem Spiel erzielte. 90-mal traf Toni Polster in seiner Bundesliga-Zeit beim 1. FC Köln und bei Borussia Mönchengladbach, so oft wie kein anderer Österreicher in Deutschlands Eliteklasse. Auch im Nationalteam war keiner so erfolgreich wie er (44 Treffer). Inzwischen ist Polster Trainer, arbeitet beim Wiener Fünftligisten SC Viktoria. „Es macht mir Riesen-Spaß, das ist das wichtigste Fundament“, sagt er. „Wir bauen hier etwas auf.“ Den Fußball in Deutschland hat er gleichwohl nie aus den Augen verlo- ren. Irgendwann will er zurückkehren. Für DFB-aktuell stellt der 47- Jährige das österreichische Nationalteam vor. DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen hat mitgeschrieben.
Österreichs torhungrigster Fußball-Export nach Deutschland: Toni Polster.
Jetzt spielen wir also wieder gegen Deutschland. In der ersten Begegnung im Juni hat unser Team sehr, sehr gut gespielt. Aber unter dem Strich ist wieder nichts heraus- gekommen. Kurz vor dem Abpfiff fiel der Siegtreffer für das deutsche Team. Das war bitter. Unsere Chancen, doch noch zur Europameisterschaft zu fahren, sind sehr gering, 5:95 würde ich sagen. Es war unser Ziel, das Rennen so lange wie möglich offenzuhalten und bis zum Schluss dabei zu sein. Wir wollten endlich wieder zu einem Großereignis fahren. Deshalb sind wir enttäuscht. Trotzdem glaube ich, wie so viele, dass wir eine gute Mannschaft haben.
Auf der Torhüterposition müssen wir uns keine Sorgen machen. Da haben wir wirklich gute Leute mit Christian Gratzei, Helge Payer, Pascal Grünwaldund Jürgen Macho, der früher mal in Kaiserslautern gespielt hat und jetzt in Griechenland aktiv ist. Er ist jedoch diesmal nicht im Kader. Gratzei ist ein sehr sachlicher Torhüter, ungemein reakti- onsschnell. Mit Sturm Graz hat er eine sehr gute Saison gespielt. Jetzt sammelt er Champions-League-Erfahrung. Das tut ihm gut. Payer war vor einigen Jahren mal die Nummer 1, bevor Macho kam. Auf der Linie ist er einer der besten, aber beim Herauslaufen hat er mitunter Probleme. Auch Grünwald ist mit den anderen auf Augenhöhe, ein Top-Torhüter. Das hat er bei Austria Wien schon oft bewie- sen. Alle drei Keeper, die gegen Deutschland im Kader ste- hen, sind nicht gerade für Gefühlsausbrüche bekannt. Das sind eher sachliche Typen, die Ruhe ausstrahlen.
Natürlich verfolge ich die Bundesliga immer noch sehr intensiv. Irgendwann möchte ich zurückkom- Julian Baumgartlinger men. Und klar, Christian Fuchsvon Schalke 04 wechselte in diesem Sommer fällt mir dabei auch auf. Er ist unser Kapitän, von Wien nach Mainz.
36 EIN BAYERISCHES TALENT
Polster über David Alaba: Hinspiel-Begegnung: Österreichs „Er ist unser größtes Talent.“ Nummer 10, Zlatko Junuzovic, im Zweikampf mit André Schürrle.
als Führungsspieler unumstritten. Aber ich würde mir wün- schen, dass er noch präsenter wird auf dem Platz, so wie er das in der vergangenen Saison in Mainz gewesen ist. Auch seine Freistöße mit seinem starken linken Fuß kön- nen eine echte Waffe sein. Er ist Mitte 20, steht im Zenit seiner Laufbahn. Aleksandar Dragovic steht noch ziem- lich am Anfang, obwohl er schon mit 17 bei Austria Wien gespielt hat. Er ist ein Versprechen für die Zukunft, muss aber in seinem Spiel noch sicherer, souveräner werden. Mit Paul Scharnervon West Bromwich Albion fällt ein wich- tiger und erfahrener Defensivspieler für das Spiel gegen Deutschland aus. Er ist gesperrt, erst im nächsten Spiel gegen die Türkei kann er wieder eingesetzt werden.
Emanuel Pogatetzvon Hannover 96 ist unser Abwehrchef. Gegen ihn zu spielen, kann keinen Spaß machen. Er ist sehr aggressiv, stark im Zweikampf, kompromisslos. In seiner Zeit in England galt er als Raubein, aber das hat sich in der Bundesliga deutlich gebessert. Ich muss zuge- ben, dass mir Ekrem Dagein kleines Rätsel ist. Sein Debüt gab er, als er schon fast 30 Jahre alt war. Mit Be¸sikta¸s Istanbul hat er in der Champions League gespielt, in der Nationalmannschaft hat er mich aber bislang noch nicht so überzeugt. Auch Florian Klein von der Wiener Austria ist ein Kandidat für die defensive Außenbahn. In den letz- ten Spielen war er regelmäßig dabei.
Ob wir einen Spaßvogel im Team haben, weiß ich Stuttgarts Martin Harnik kommt aus Hamburg. Doch der gar nicht so genau. Früher wurde mir das ja Angreifer entschied sich dafür, oft nachgesagt. Was ich höre, ist, dass die für das Heimatland seines Stimmung im Team gut ist. Einer, der mir Vaters zu spielen. auf jeden Fall Spaß macht, ist David Alaba
37 in Stuttgart Stammspieler geworden. Also: ein ganz wich- tiger Mann für uns und im Sturm gesetzt.
Neben ihm ist das Rennen um einen Platz im Angriff noch offen. Keiner ist wirklich unumstritten. Bei Marko Arnautovicvon Werder Bremen ist es wichtig, dass er Kopf und Füße in Einklang bringt. Denn seine Anlagen sind richtig gut. Auch Marc Jankohätte, wenn man sich seine Torquote in Salzburg und bei Twente Enschede anschaut, sicher das Potenzial. Für Salzburg hat er mal 39 Tore in einer Saison erzielt. Aber in der Nationalmannschaft hat er noch nicht nachdrücklich gezeigt, was er drauf hat. Ein anderer Kandidat ist Erwin „Jimmy“ Hoffer, der jetzt bei Eintracht Frankfurt in der 2. Bun - desliga spielt. In Neapel und Kaiserslautern ist ihm der Durchbruch nicht so recht gelungen. Ich hoffe, dass er in Frankfurt häufiger und vor allem auch länger spielt. Das wäre wichtig für ihn. Ich kann im Übrigen gar nicht mal sagen, dass ich verstärkt auf die Stürmer achte, auch wenn ich früher selbst einer war. Vergleichen möchte ich Endstation Mats Hummels: „Jimmy“ Hoffer wird durch sowieso nur ungern. Als Trainer muss man immer die ganze den deutschen Verteidiger Mannschaft sehen. von Bayern München. Er ist unser größtes Talent, schnell, vom Ball getrennt. stark am Ball. Es war gut für ihn, dass er ein halbes Jahr Die Entwicklung des deutschen Teams beobachte ich mit in Hoffenheim regelmäßig gespielt hat. Jetzt muss es sein großer Freude. Es ist beeindruckend, mit welcher Spiel - Ziel sein, auch bei den Bayern den Durchbruch zu schaf- freude und individuellen Qualität es auftritt. Ich bin über- fen. Das Potenzial dazu hat er, aber er muss bei der gro- zeugt, dass am Ende dieser Entwicklung ein Titel stehen ßen und starken Konkurrenz auch die Ellenbogen einset- wird. So langsam wird es auch wieder Zeit. Die Chancen zen können. Das gilt auch für Jakob Jantscher von Red stehen gut. Vielleicht klappt es ja schon bei der WM 2014. Bull Salzburg. Auch er muss den nächsten Schritt in sei- Und es wäre schön, wenn dann auch Österreich dabei wäre. ner Karriere machen, wenn er zu einem Top-Spieler wer- den will. Wie Alaba ist er eine Option für die Außen.
Von Julian Baumgartlinger halte ich eine ganze Menge. Zuletzt hat er neben Stefan Kulovitsauf der Sechs gespielt. Mir gefallen seine Passsicherheit, seine Einsatz- und Laufbereitschaft. In der Jugend von 1860 München hat er eine ganze Menge gelernt, einen guten Schliff bekom- men. Jetzt ist er als reifer gewordener Spieler über Austria Wien zu Mainz 05 gewechselt. Ich gehe davon aus, dass er diesen Sprung schafft und sich in der Bundesliga etab- Abwehr-Organisator in Hannover und in Österreichs liert. Zlatko Junuzovicwurde 2010 Österreichs „Fußballer Nationalteam: Emanuel des Jahres“. Er ist unser Özil, ein echter Spielmacher. Er Pogatetz. ist laufstark, kombinationssicher, macht überraschende Sachen – einfach ein außergewöhnlicher Fußballer.
Sieben Spieler aus dem aktuellen österreichischen Kader spielen in der Bundesliga. UndSebastian Prödlvon Werder Bremen ist gerade dabei, sich nach seiner Verletzung wie- der heranzukämpfen. Ich glaube, dass Spieler wie Bruno Pezzey, Andreas Herzog oder auch ich dazu beigetragen haben, dass die deutschen Klubs auf der Suche nach Spielern auch nach Österreich schauen. Bei Martin Harnik war das etwas anders, obwohl er in Deutschland beim VfB Stutt - gart unter Vertrag steht. Er ist in Deutschland geboren und aufgewachsen und spielt für Österreich, da sein Vater daher kommt. Er ist von Anfang an sehr gut aufgenom- men worden, auch wenn er halt wie ein Norddeutscher spricht. Seine Leistungen im Nationalteam sind fantas- tisch. Über kurz oder lang wird auch er ein Führungsspieler, wenn er nicht sogar schon einer ist. Er hat diesen nächs- ten Schritt, von dem ich schon sprach, geschafft. Er ist
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Die kürzeste Anreise hat heute Abend, neben Benedikt Höwedes, ein Spieler der Auswärtsmannschaft. Tag für Tag geht Christian Fuchs, der Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft, in Gelsenkirchen seiner Arbeit nach: als Linksverteidiger des FC Schalke 04. Ein Heimspiel, weiß er, wird es für ihn trotzdem nicht. Oliver Müller, Mitarbeiter der „Welt“, über einen Mann mit einem starken linken Fuß. Und einen ungewöhnlichen Fußball-Profi mit exotischen Hobbys.
Der 25-Jährige hat außergewöhnliche n den gängigen Internetforen der Wrestling-Fans wird Hobbys: Er mag Schlangen, Wrestling, er mit Dankbarkeit nahezu überschüttet. Denn und er steht auf Heavy Metal. Christian Fuchs lässt kaum eine Gelegenheit aus, um Iüber seine Leidenschaft für den amerikanischen Kampfsport zu sprechen. Und wenn der Kapitän des öster- reichischen Nationalteams in überregionalen Zeitungen oder im ZDF-Sportstudio medienwirksam davon schwärmt, dass er ein spezielles Faible für Mark William Calaway, genannt „The Undertaker“, hat, dann ist dies für das Wrestling in Deutschland und Österreich wohl eine viel bessere Werbung als so mancher Showkampf.
Fuchs pflegt für einen Fußballprofi ungewöhnliche Hobbys. Ob das Wrestling, seine Vorliebe für Reptilien oder für Heavy Metal – der „Schlangen-Fuchsl“, wie er mittler- weile auch von den Profi-Kollegen bei seinem neuen Verein Schalke 04 genannt wird, ist vielseitig interessiert. In sei- nem Leben gibt es definitiv mehr als nur Fußball. Und das macht ihn wiederum für viele interessant.
Der 25-Jährige, der seit seinem Wechsel nach Deutschland vor drei Jahren zunächst für den VfL Bochum, dann für den 1. FSV Mainz 05 und schließlich seit Saisonbeginn für Schalke 04 spielt, ist ein Profi, der Journalisten, die über ihn berichten wollen, etwas bietet. Sei es ein aufsehenerregendes Fotomotiv – wenn er mit seiner Königspython posiert – oder auch ein knackiges Zitat. Der „Undertaker“ bei- spielsweise, so Fuchs, werde von ihm bewundert, weil ihn „die Aura des Unbesiegbaren“ umgebe. Das habe etwas „Mystisches“. Es ist das zur Schau gestellte Selbstbe wusstsein, was ihn beeindruckt.
Er selbst hat selbstbewusstes Auftreten erst lernen müssen. „Der größte Unter- schied zwischen einem deutschen Fußballer und einem österreichischen ist das Auftreten“, sagt er. Und was das angeht, habe er sich in den vergangenen Jahren von seinen Bundesligakollegen eini- ges abschauen können. „Auch die österreichischen Spieler haben individuelle Klasse und können in der deut- schen Bundesliga mithalten“, so Fuchs. Aber sie müssten halt begreifen, „sich nicht immer so klein zu machen“. Lernen von den Deutschen eben. Denn die haben „eine Selbstverständ lichkeit und ein Selbstbewusst sein, dass sie die Besseren sind“.
41 Der Entwicklung des österreichischen Fußballs könne es nur förderlich sein, wenn möglichst viele Profis den Weg in eine höherwertige ausländische Liga finden. Davon wie- derum profitiere die Nationalmannschaft. Derzeit stehen im aktuellen Aufgebot von Teamchef Didi Constantini mit David Alaba, Emanuel Pogatetz, Julian Baumgartlinger, Martin Harnik, Erwin Hoffer, Marko Arnautovic und eben Fuchs gleich sieben Spieler, die ihr Geld in Deutschland verdienen. Für Fuchs ist dies ein kla- res Indiz, dass Österreichs Fußball über Potenzial verfügt. „Ich rate jedem Österreicher, der die Möglichkeit hat, den Sprung zu machen“, spricht er speziell den jungen Spielern Mut zu. „Auch, wenn du dir am Ende vielleicht nur Lebens- erfahrung holst.“
Die VELTINS-Arena kennt Christian Fuchs sehr genau. Normalerweise spielt er dort mit Schalke, heute mit Österreich.
Kapitän Christian Fuchs und Thomas Müller: 1:2 verlor er mit dem ÖFB-Team das Hinspiel gegen Deutschland.
erkannte, wie gut der offensivstarke Fuchs in sein Konzept vom Spiel mit dem schnellen Umschalten passt. „Er hat mich geformt, unter ihm konnte ich mich perfekt weiter- entwickeln. Er ist mit Sicherheit der Trainer in Deutschland, der mich bisher am meisten geprägt hat“, denkt Fuchs dankbar an seine Mainzer Zeit zurück.
Ralf Rangnick, sein neuer Vereinstrainer, verfolgt eine ähnliche Strategie. Auch deshalb ergab der Wechsel zurück ins Ruhrgebiet Sinn. „Schalke ist ein nationaler Spitzen- verein, der schon mehrfach international auf sich auf- merksam gemacht hat“, erklärt er. Hinzu kommt die besondere Emotionalität, die Schalke durch seine Fans bekommt, die Fuchs sehr schätzt. Bereits als der Er selbst hatte mit seinen Vereinen Glück. Freistoß-Spezialist das erste Mal in der Gelsen - Er kam bislang zweimal zur rechten Zeit an kirchener Arena war, damals mit Bochum, habe ihn den richtigen Ort. Beim VfL Bochum, wohin er nach die Atmosphäre beeindruckt. der Europameisterschaft 2008 vom SV Mattersburg wechselte, bekam er sofort die Chance, zu spielen. Er Die wird er auch gegen die Deutschen genießen. „Ein nutzte sie. Vom damaligen VfL-Trainer Marcel Koller wurde Heimspiel wird es für mich wahrscheinlich nicht“, sagt er meist als Linksverteidiger eingesetzt, nachdem er Fuchs: „Aber ich bin sozusagen Gast im eigenen Wohn- zuvor in der Regel im linken Mittelfeld gespielt hatte. zimmer. Darauf freue ich mich natürlich.“ Beim Hinspiel Auf dieser Position wurde er zum Leistungsträger. in Wien, als es eine 1:2-Niederlage gab, sei durchaus zu Speziell im zweiten Jahr – als es in Bochum viel Unruhe sehen gewesen, dass auch gegen die Deutschen „etwas mit drei Trainern und am Ende den Abstieg gab – machte möglich war.“ Für heute jedoch stapelt er lieber tief: Die er dann auch schmerzhafte, aber lehrreiche Erfahrungen. Wahrscheinlichkeit für eine Sensation sei wohl eher „über- schaubar“. Nach dem Selbstvertrauen des „Untertakers“ Der größte Sprung in seiner Entwicklung gelang ihm bei klang das diesmal eher nicht. „Alles zu seiner Zeit“, sagt seiner zweiten Deutschland-Station in Mainz. Thomas Tuchel Fuchs und lächelt verschmitzt.
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Österreich vor. Mit einem E
I
Augenzwinkern und ohne N
Anspruch auf Vollständigkeit. E Zehn Dinge, die Sie schon E immer über Österreich wissen X wollten, aber bisher nicht zu T fragen wagten. R AW U RS T F Wiener Schnitzel, original nur mit Kalbfleisch. Der Name, ÜR dreimal dürfen Sie raten, geht zurück auf, richtig, die DEN Hauptstadt Österreichs. Folgerichtig wurde hier im Jahr 2008 TER auch das mit 23,8 Kilo größte und schwerste Schnitzel her- MINATOR gestellt. Wurde. Weniger folgerichtig, dafür umso schwerer, rnold Schwarzenegger kennt jeder. Bis Januar 2011 war er Gouverneur war das Schnitzel, das sich in diesem Jahr im hessischen Rosbach Avon Kalifornien. Und davor? Kinderspiel: Schauspieler, Hollywood-Star, den Eintrag im Guinness-Buch verdiente: 550 Kilo. der Terminator halt. Und davor? Auch nicht schwer: Kraftsportler, Body - builder, Mr. Universum halt. Und davor? Na? War der kleine Ar nold Fuß - baller. Bis sein Trainer ihm empfahl, seine Beinmus kulatur zu kräftigen, Schwar zen egger sich zum ersten Mal in ein Fitness-Studio begab und es roße Mengen Fleisch werden also in Deutschland konsumiert, so schnell nicht wieder verlassen hat. Gnicht nur in Rosbach. Deutschland ist dennoch erheblich leichter als Österreich. Kein Wunder, ist doch Österreich das schwerste Land Europas. Das Land wiegt 112 Milliarden Tonnen en Terminator hatten wir schon, seinen langen Weg nach pro Quadratkilometer, den Alpen sei Dank! Geradezu schlank DAmerika auch. Hätte er auch einfacher haben können. ist im Vergleich der große Bruder. Deutschland wiegt nur Amerika gibt es schließlich auch in Österreich; als Ortsteil 78,4 Milliarden Tonnen pro Quadratkilometer. in der oberösterreichischen Gemeinde Eitzing, die insge- samt 713 Einwohner hat.
onderwünsche? Eine Extrawurst gefällig? In Österreich Der Österreicher Niko Alm hat geschafft, Skein Problem. Hier ist die Extrawurst eine Wurstsorte was vor ihm noch keinem gelang! Für sei- nen Führerschein ließ er sich mit Nudelsieb in der Art einer gedrungenen Brühwurst. Sie wird meist auf dem Kopf ablichten – und bekam den aus Rind- und Schweinefleisch unter Beigabe von Speck, Lappen trotzdem ausgehändigt. Das Amt Knoblauch und Gewürzen, oft auch von Kartoffelstärke erkannte das Sieb als „religiöse Kopf - hergestellt. bedeckung“ an, schickte Alm aber erst- mal auf die Alm, äh, zum Arzt. sterreicher in Deutschland gibt’s viele. Christian Fuchs Ö bei Schalke 04 zum Beispiel. Es gibt aber auch Österrei- cher in Deutschland, die nicht zwingend Österreicher sind. Was haben Österreich und Australien In Deutschland gibt es 71 Telefonbucheinträge zum Namen gemeinsam? Den Namen. Fast. Im Eng - Österreich. lischen sind Austria und Australia durch- aus verwandt. Immer wieder gibt es des- wegen Missverständnisse. Der damalige nd noch mal Post. „Die Post geht ab“ ist ein deutscher US-Präsident George W. Bush etwa sprach USchlagerfilm aus dem Jahr 1962. „Die Post geht ab“ steht von „Austria“, als er 2007 bei einer inter- auch als Redewendung für eine Mordsgaudi oder eine große nationalen Konferenz in Sydney zu Gast war. Sause. Den Österreichern sei Dank. Denn Österreich war das erste Land, in dem Postkarten verschickt wurden – das war im Jahr 1869.
teinstücken, noch ein Begriff? Jene West-Berliner Exklave, die im Kalten Krieg Sals Insel vor der Insel lag? Etwas Ähnliches hat auch Österreich zu bieten: das Kleinwalsertal. Ohne Mauer und Kalten Krieg natürlich. Das Kleine Walsertal liegt in den Allgäuer Alpen und ist per Pkw nur auf einer Straße über die Nachbargemeinde Oberstdorf in Bayern zu erreichen. Sehr viel Deutschland also im Kleinen Walsertal. Sogar deutsche Postleitzahlen gibt es hier.
45 Von Frühwirth bis Fuchs: Sieben Österreicher und ihre Schalker Geschichten WIENER SCHNITZEL MIT DEM
Österreich in Gelsenkirchen – da werden auf Schalke Erinnerungen damals jedoch revolutionär! So gingen die Spieler denn wach. Zum Beispiel an den letzten Meistertrainer des Klubs vor mehr bald für den Mann, der ihre Sorgen so gut verstand, durchs Feuer.“ Und parierten, selbst wenn die Anordnungen noch als einem halben Jahrhundert. An einen Sparfuchs, einen Sprüche- so kurios waren. So befahl der Defensiv-Fanatiker seinem klopfer und einen Schlagersänger. Und an einen Mann, der mit 34 Verteidiger Günter Karnhof, im Meister-Finale gegen den Jahren zum ersten Mal im Ausland spielte. Der Historiker Udo Muras HSV die Mittellinie nicht zu überschreiten. Der Erfolg gab ihm recht. 1955 erreichte Schalke mit seinem Wiener Trainer erinnert an königsblaue Österreicher. das DFB-Pokalfinale, in dem es gegen den Karlsruher SC unterlag (2:3).
ie Frage, wann Schalke 04 das letzte Mal Deutscher Meister geworden ist, wird mittlerweile fast jähr- lich im Frühjahr beantwortet. Immer dann, wenn Dsich die Königsblauen wieder Titelhoff nungen machen können. Die Meisterschale geholt haben sie seit 1958 nicht mehr. Verdammt lang her. 53 Jahre. Viel zu lange, um heute die Meistermannschaft noch herunter- beten zu können. Geschweige denn, den Trainer zu ken- nen. Edi Frühwirth hieß Schalkes letzter Meister-Macher, und er war Österreicher. Fünf Jahre, von 1954 bis 1959, wirkte er auf Schalke, dann war es gut. „Wir haben lange genug Wiener Schnitzel gegessen“, soll Schalke-Legende Ernst Kuzorra angeblich zum Abschied gesagt haben. Das war aber auch schon das Gemeinste, was man dem Wiener Edi Frühwirth hinterherrief.
Der Autor Harald Landefeld schrieb in seinem Buch über die alte Oberliga West über den 1973 gestorbenen Trainer: „Frühwirths Erfolge erwuchsen ebenso aus seiner mensch- lichen Wärme wie aus seinem fußballsportlichen Können. Er packte sich seine Jungs, unterhielt sich mit ihnen, gar nicht mal über Fußball, vielmehr über private Dinge. Er fragte und forschte mit psychologischem Geschick. Hinzu kam, dass er daranging, sich auch selbst um die 18-Jährigen der A-Jugend zu kümmern und dort die Talente zu übernehmen. Heute alles selbstverständlich,
„Edi“ Glieder, im August 2003 auf Leihbasis vom FC Pasching nach Gelsenkirchen gewech- selt, kam auf 16 Einsätze in der höchsten deutschen Spielklasse. Mit 34 Jahren kam er noch zu Bundesliga- Ehren. MEISTERTRAINER
Nicht annähernd so erfolgreich und doch viel bekannter war sein Landsmann Max Merkel, der 1975/76 mit großen Erwartungen unter Vertrag genommen wurde. Hatte er doch zuvor schon die Münchner Löwen und den 1. FC Nürnberg zum Deutschen Meister gemacht. Meister wollte er auch mit Schalke werden, tönte er, und lieferte markige Sprüche in Serie ab. Etwa, dass „eine Nationalmann- schaft ohne Schalker Spieler wie ein Gebiss ohne Zähne“ sei. Doch sein Wiener Schmäh richtete sich schon bald gegen den eigenen Verein und Sätze wie „Das Beste an Gelsenkirchen war schon immer die Autobahn nach München“ kosteten ihn Kredit. Als sie ihn im März 1976 auf Platz acht entließen, hatte er gar keinen mehr. Präsident Günter Siebert bat sich aus, dass Merkel Stadion und Trainings - gelände nie wieder betreten möge. So unterschied- lich also waren die Erfahrungen der Schalker mit Trainern aus Österreich. Große Erfolge hier, große Sprüche da.
Auch bei den Spielern wechselten Licht und Schatten. In der Bundesliga trugen bisher fünf Österreicher das Trikot der Königsblauen. Den Anfang machte Nationalspieler Franz Hasil, der 1968 von Rapid Wien kam. Er blieb jedoch nur Schalkes letzter Meister-Trainer eine Saison, spielte in der Bundesliga 23-mal und schoss „Edi Frühwirth“ wurde wenige Jahre nach seinem Engagement in fünf Tore. Davon drei in einem Spiel, beim 4:1 gegen Nürn - Gelsenkirchen österreichischer berg. Den Saisonhöhepunkt verpasste er allerdings, Nationaltrainer. Trainer Rudi Gutendorf setzte den Stür mer im DFB-Pokalfinale gegen die Bayern (1:2) nicht ein. Vielleicht, weil er kurz zuvor wegen eines Nachtbummels mit vor: „Sie waren aber früher auch mal billiger!“ Dessen Konter: „Stimmt nicht, früher waren nur die Abzüge klei- ner!“ Franz Hasil wechselte nach nur einer Saison im Revier für 250.000 D-Mark zu Feyenoord Rotterdam, wo ihn Landsmann Ernst Happel trainierte.
Ohne Österreicher aber wollten die Schalker offenbar nicht einer Strafe in die neue Saison gehen, und so verpflichteten sie 1969 von 1.000 D-Mark belegt Johann „Hansi“ Pirkner aus Klagenfurt. Kaum angekom- werden musste? Einem wie ihm tat men, wurde er Nationalspieler und erzielte sein erstes das besonders weh, denn von Hasil erzähl- Tor ausgerechnet gegen Deutschland. Schalke hoffte, einen te man sich, dass er, höflich formuliert, ein spar- großen Fang gemacht zu haben, und Präsident Günter samer Mensch gewesen sei. So bestellte er beim Öster- Siebert drückte seine Aufstellung in einem Europacup- reichischen Verband 1968 vor dem Länderspiel gegen Spiel durch. Gutendorf wollte den angeschlagenen Deutschland zehn Karten für Freunde und wollte Extra- Stürmer nicht einsetzen, da die Elf ohne ihn zuvor gewon- Konditionen: pro Karte sechs Schilling, umgerechnet eine nen hatte. „Kommt überhaupt nicht in Frage, Pirkner ist D-Mark (!). Ein Verbandssprecher stellte ihn auf dem dabei“, kanzelte Siebert seinen Trainer ab. Und Pirkner Parkplatz zur Rede: „Herr Hasil, Sie fahren einen schoss Schalke in die nächste Runde. Anfang gut, Ende Mercedes 220, da können Sie sicher 50 Schilling für eine schlecht: In zwei Jahren kam er auf 47 Bundesliga-Spiele, Karte bezahlen!“ Konnte er. dabei aber nur auf acht Tore. Da auch Pirkner in den unseli- gen Bundesliga-Skandal verwickelt war, wurde er vom DFB Und als ein Fotograf nach dem Spiel Abzüge vom gesperrt und ging 1971 in seine Heimat zurück. Seine besten Mannschaftsfoto verkaufte, akzeptierten alle Österrei- Zeiten kamen noch: zwei Meisterschaften mit Austria Wien, cher den Preis von 70 Schilling – außer Hasil. Der wollte Torschützenkönig in seiner Heimat (1976) und die Teilnahme auf 50 Schilling runterhandeln und warf dem Fotografen an der WM in Argentinien (1978). Unter die Schlagersänger
47 wagte sich Pirkner nach seiner Schalker Zeit auch. Titel der Schnulze: „Tuat’s net schimpfn über mi“.
Der Dritte im Bunde mit Schalke war Kurt Jara. Fünf Jahre hatte er bereits nebenan im Duisburger Wedau-Stadion seine Künste vorgeführt, da kauften ihn die Schalker. Ausgerechnet zur Saison 1980/81, an deren Ende Schalkes erster Abstieg stand. Regisseur Jara (31 Spiele, zwei Tore) konnte ihn nicht verhindern, und mit Trainer Fahrudin Jusufi verband ihn herzliche Abneigung. Nach dessen Entlassung wagte sich Jara aus der Deckung und gab ein kritisches Interview, das man heutzu- tage nicht mehr lesen dürfte: „Schon wenn Fischer und ich Karten spielten, glaubte Jusufi, wir schmie- den ein Komplott gegen ihn … Manager Rudi Assauer hat sich eine Stunde mit ihm unterhalten, und dann wusste er, dass Jusufi vom Bundesliga-Fußball nichts, aber auch gar nichts versteht.“ Und Jara verstand Schalke nicht. Nach der 0:6-Heimpleite gegen Bochum war der Abstieg fast schon perfekt, und er fuhr mit Bauchweh zu einer Autogrammstunde nach Olpe im Sauerland. Er berich tete dem „Fußball Magazin“: „Der Supermarkt voll, kein Wort des Vorwurfs, aufmunternde Worte. Ehrlich: Ich versteh’ Max Merkel (rechts) trainierte die Leut’ net. Das gibt’s nur einmal.“ die „Königsblauen“ nur eine Saison. Neben ihm der langjäh- rige Präsident Günter Siebert. Die Faszination Schalke hat nach ihm für einige Zeit nur den Spott, Glieder das Rampenlicht. „Wenn man ein Angebot noch ein Österreicher erlebt. Eduard „Edi“ Glieder war von Schalke erhält, packt man die Koffer und fährt hin“, kein Star, aber auch kein Unbekannter, als er unmittelbar sagte Glieder, der so mit bereits 34 Jahren noch zu vor Schluss des Transfer-Fensters im August 2003 in Bundesliga-Ehren kam. Trainer Jupp Heynckes wollte, dass Gelsenkirchen auf Leihbasis anheuerte. Hatte der Stürmer er Ebbe Sand, Mike Hanke und Victor Agali Druck macht. des FC Pasching doch mit zwei Toren dazu beigetragen, Obwohl er auf seine alten Tage sogar wieder National - dass Werder Bremen im UI-Cup ausschied. Werder hatte spieler geworden war, waren die Erwartungen an Glieder nicht sonderlich hoch. Und so war auch niemand enttäuscht, als der „Glieder-Edi“ nach 16 Einsätzen und nur zwei Toren vertragsgemäß heimkehrte nach Pasching. Sein Heimatklub St. Margarethen an der Raab hat übrigens das Stadion nach ihm benannt.
Der Österreicher, nach dem Schalke 04 seine Arena benennen würde, muss aber wohl erst noch geboren werden. Christian Fuchs sammelt derzeit immer- hin schon Pluspunkte („Schal - ke ist der beste Arbeitsplatz der Welt“) – aber das ist eine andere Geschichte.
Mittelfeldregisseur Kurt Jara (Mitte) konnte den Abstieg der „Königsblauen“ nach der Sai - son 1980/81 nicht verhindern.
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Interview mit Schalkes Manager Horst Heldt „ANDERE NATIONEN HABEN
Bei Heimspielen in der VELTINS-Arena ist Horst Heldt normalerweise angespannt. Muss er auch, schließlich ist er Manager von Schalke 04. Heute wird sein Puls ruhiger schlagen. Deutschland spielt gegen Öster- reich, für seinen Klub geht es nicht um Punkte. Als Spieler stehen für den heute 41-Jährigen 359 Bundesliga-Einsätze zu Buche. Und zwei- mal trug er auch das deutsche Nationaltrikot, bei seiner Premiere war er schon fast 30. Peter Müller, Sportredakteur der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ), sprach mit Heldt über den Fußball von gestern und heute. Und über die Perspektiven der aktuellen National- mannschaft.
Herr Heldt, was sagt Ihnen das Datum 28. April 1999? Hat es etwas mit mir persönlich zu tun?
Ja. Dann war das der Tag meines ersten Länderspiels. Ich habe ja nur zwei Länderspiele, daher ist das überschau- bar. Wir haben gegen Schottland in Bremen gespielt.
Die Schotten waren stark ersatzgeschwächt, und Deutsch land hat dennoch 0:1 verloren. Für mich war es trotzdem ein großes Erlebnis. Marco Bode hatte sich kurzfristig verletzt, er hätte als Bremer im eige- nen Stadion natürlich normalerweise von Beginn an gespielt. So hatte ich aber das Glück, zur ersten Elf zu gehören und die Nationalhymne mitsingen zu dürfen. Das war einer der schönsten Momente meiner Karriere. Ich war ja schon im reiferen Alter und konnte das schon allein deshalb rich- tig genießen. Es kommt ja nicht allzu oft vor im Leben, dass ein Kindheitstraum in Erfüllung geht. Beinahe hätte das Spiel aber abgebrochen werden müssen. Es gab nach der Pause einen Flutlichtausfall, und es war eine Zeit lang nicht klar, ob weitergespielt werden konnte.
Ein Debütant mit 29 Jahren – das wäre heutzutage äußerst ungewöhnlich. Ja, das war eine andere Zeit. Für mich persönlich gibt es zwei Erklärungen für das späte Debüt: Entweder war ich vorher zu schlecht, oder es lag daran, dass man sich damals erst über eine längere Strecke behaupten musste, um über- haupt eine Chance zu bekommen. Wenn ich es recht über- lege, gab es auch noch einen dritten Aspekt. Ich hatte damals große Konkurrenz auf meiner Position: Mehmet Scholl, Marco Bode, Andreas Möller, Thomas Häßler – das waren schon viele Klasseleute.
Es gab an jenem Abend noch einen Debütanten. Wissen Sie, wer das war? Michael Ballack.
Das kam jetzt aber direkt. Ich weiß es, weil wir beide nach dem Spiel in Bremen aus- gegangen sind, um unseren Einstand ein bisschen zu fei- ern. Unser Karriereverlauf hat sich danach dann aber doch ein wenig unterschieden. Er hat eine Epoche der National -
52 RIESIGEN RESPEKT VOR UNS“
mannschaft auf dem Platz mitgeprägt und ich vor dem Fernseher.
Erich Ribbeck war damals Teamchef. Es ist erst zwölf Jahre her, aber wenn man darüber spricht, kommt es einem vor, als rede der Opa von seiner Kindheit. Im Fußball sind zwölf Jahre eine Ewigkeit. Vieles hat sich seitdem enorm verändert.
Zum Beispiel der Stellenwert der deutschen National- mannschaft. Ja, heute gibt es eine klare Nummer eins im Weltfußball, das ist Spanien, aber auf Rang zwei kann sich Deutschland bereits platzieren. Die Nationalmannschaft ist attraktiv, ihre Spielweise ist erfrischend und mitreißend. Man freut sich als Fußball-Liebhaber nicht nur auf die Turniere, son- dern auf jedes Länderspiel. Das ist aber auch ein Verdienst der Vereine, die in den vergangenen Jahren viele starke Nationalspieler hervorgebracht haben.
Manager Horst Heldt (links) im Gespräch mit Trainer Ralf Rangnick.
Nach dem Vorrunden-K.o. bei der Europameisterschaft 2000 haben die Verantwortlichen im deutschen Fußball umgedacht. Seitdem wird intensiv der Nachwuchs geför- dert, heute spielen viele hochtalentierte Profis bereits im Nationalteam. Dieses Umdenken war der richtige Schritt, und das ist jetzt der Lohn für den langfristigen Aufbau. Man hat damals endlich auch über den Tellerrand hinausgeschaut und sich beispielsweise an den Franzosen oder den Holländern orientiert. Es wurden Stützpunkte und Leistungszentren gegründet, der DFB und die Liga haben da gemeinsam etwas Erfolgreiches entwickelt.
Auch die Trainer haben umgedacht. Sie vertrauen heut- zutage den jungen Spielern. Heute gibt es ein anderes Bewusstsein und eine andere Bereitschaft. Vereins- und Verbandstrainer geben den vor- her schon gut ausgebildeten Jungen die Möglichkeit, sich zu entfalten. Es ist allerdings ein schmaler Grat. Denn am Ende des Tages handelt es sich immer noch um junge Menschen, auf die sehr früh sehr vieles einprasselt. Wir alle müssen permanent aufpassen, dass dies nicht zur Überlastung führt.
Müssen die jungen Profis deshalb intensiver begleitet werden als früher? Ja, die Vereine und der DFB geben sich größte Mühe, um sie zu unterstützen und ihre Charaktere zu festigen. Die Spieler haben kaum noch Möglichkeiten, sich zurückzu- ziehen und den häufigen Stresssituationen zu entkom- Köln, München, Frankfurt, Graz, Stuttgart, seit 2010 men. Ein Profi ist heutzutage gläserner als früher. Das Schalke – die Stationen des muss man als junger Mensch erst einmal verkraften. In Horst Heldt im Profi-Fußball. dem Alter gibt es ja oft noch Wellenbewegungen.
53 Sie haben 2001 und 2002 selbst in Österreich gespielt. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit bei Sturm Graz? Ich weiß nicht, ob man das Spielen nennen kann. Sagen wir es so: Ich war anwesend.
Was lief denn damals für Sie schief? Einiges. Entscheidend war: Der Präsident hatte mich geholt, der Trainer aber wollte mich gar nicht haben. Als ich im Januar 2003 dann zum VfB Stuttgart gewechselt bin, konnte sich jedenfalls keiner in Graz vorstellen, dass ich noch einmal in der Bundesliga und sogar in der Champions League spielen würde.
Was sagen Sie zum heutigen österreichi- schen National team? Ich wünsche ihm alles Gute. Nur nicht an diesem Tag bei uns auf Schalke.
Das erste seiner zwei A-Länderspiele bestritt Heldt 1999 gegen Schottland. Links: der Ex-Dortmunder Paul Lambert. Formschwankungen in diesem Alter sollten als normal gelten. Ja. Der Fall kann sonst umso härter sein. Es ist ratsam, dass wir uns alle ständig überprüfen. Wir müssen uns fra- „Ich weiß nicht, ob man das gen, ob die Talente dem Trubel, der um sie herum ent- Spielen nennen kann. Sagen wir es so: Ich war anwesend“, steht, überhaupt gerecht werden können. sagt der heute 41-Jährige über seine Zeit bei Sturm Graz. Nach den begeisternden Auftritten bei der WM 2010 in Südafrika sind noch mehr vielversprechende Spieler in den Nationalmannschaftskreis aufgerückt. Der Bundestrainer kann mittlerweile auf eine große Zahl guter Fußballer zurückgreifen, das ist in der Tat ein schö- ner Luxus. Auffallend ist dabei, dass die Spieler wieder gerne zur Nationalmannschaft gehen, dass sie auch ein Freundschaftsspiel nicht als lästige Pflicht ansehen. Diese positive Haltung strahlt dann auch wieder auf die Bundesliga aus. Die A-Nationalmannschaft ist und bleibt das Flaggschiff des deutschen Fußballs, das ist wichtig. Es gab Phasen, in denen das leider nicht der Fall war.
Wie weit ist die deutsche Nationalmannschaft noch von der spanischen entfernt? Schwer zu sagen. Momentan hat Spanien noch eine Nasen - länge Vorsprung, aber ich denke, Deutschland ist jetzt schon so weit, in einem entscheidenden Spiel gegen den Weltmeister gewinnen zu können. Die anderen großen Fußball-Nationen haben inzwischen wieder einen riesi- gen Respekt vor unserem Team. Es ist, wie wir gerade erst in Stuttgart gesehen haben, ja auch keine Selbst- verständlichkeit mehr, dass Brasilien gegen Deutschland gewinnt. Im Gegenteil.
Beim EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich können Sie in der Schalker Arena ausnahmsweise einmal Fußball schauen, ohne verantwortlich zu sein. Ich werde es genießen, entspannt zusehen zu können.
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In Abwandlung seines Familiennamens nannten ihn alle „Tanne“. Und genauso war Klaus Fichtel auch als Profi: stark, aufrecht, nicht unter- zukriegen. Und fest verwurzelt. Einen Rekord hält der heute 66-Jährige, der einst unter Tage arbeitete, schon seit sehr langer Zeit in der Bundesliga. Vielleicht sogar für immer. Noch mit 43 spielte er in der höchsten deut- schen Spielklasse. Hans Günter Martin, langjähriger Sportchef der „Rheinischen Post“, hat den einstigen Schalker Abwehrchef besucht.
er blonde, kaum ergraute und erstaunlich drahtige Mann sieht noch fast so aus wie vor 30, 35 Jahren, als er baumstark die Schalker Abwehr zusammenhielt. „Vielen Dank für das Kompliment“, sagt Der und fügt hinzu: „Ich habe ja auch nicht viel zugenommen, viel- leicht zwei, drei Kilo.“ Klaus Fichtel ist mit seinem Leben völlig im Reinen, er genießt es ganz bewusst und wie eh und je auf Gesundheit bedacht. Da er Grundsätze hat, machte er wahr, was er angekündigt hatte: „Mit 65 höre ich auf, dann bin ich Rentner.“ Über 20 Jahre in Schalker Diensten als Co- Trainer, Jugendtrainer und zuletzt Scout waren genug.
Seither gilt seine Fürsorge zwei Traberstuten. In der Nähe seines Hauses in Waltrop vor den Toren Dortmunds stehen die beiden in einem Trainingsquartier. „Ich fahre jeden Morgen um sieben Uhr hin, egal ob Weihnachten oder Silvester ist.“ Bis zur Mittagszeit ist er mit der Pflege und dem Training der Pferde zu Gange. „Natürlich bringe ich sie auch zu den Rennen. Aber in den Sulky wie früher setze ich mich nicht mehr. Ich habe zu viele schlimme Stürze erlebt.“
Doch keine Sorge: Klaus Fichtel ist dem Fußball treu geblieben und ledig- lich diesem speziellen Gen erlegen, das außer ihm so manchen einstigen Schalker Akteur befallen hat, dem Traber-Gen. Und da auch Grundsätze letztlich dazu da sind, hin und wieder außer Kraft gesetzt zu werden, sei so viel verraten: Zur Schalker Traditionsmannschaft gehört er nach wie vor. Zusammen mit Klaus Fischer, Hannes Bongartz, Matthias Herget oder Martin
Kompromisslos ging Klaus Fichtel, der 23 Länderspiele absolvierte, in die Zweikämpfe. IMMER AUF TRAB
Klaus Fichtels großes Hobby ist der Trabrennsport. In früheren Jahren saß er beim Rennen selbst im Sulky.
Max, um einige der alten Recken zu nennen, reist er immer noch an waren die ersten gegen diese Fußball-Schwer gewichte. Überhaupt war Wochenenden zu Gastspielen durch das Land. Und trainiert wird auch Klaus Fichtel im Nationaltrikot so etwas wie die Versicherung gegen einmal pro Woche – natürlich mit Fichtel, der personifizierten Misserfolg: Nur eine Niederlage – 1967 gegen Jugoslawien mit 0:1 – muss- Zuverlässigkeit. te er erleben. Dennoch war die Länderspiel-Laufbahn 1971 jäh vorbei. Und das lag an dieser „riesengroßen Dummheit“, der Schalker Alte Liebe zum Fußball rostet nicht. Sie war in der Familie Fichtel schon beim Verstrickung in die Bundesliga-Affäre. Vater und beim älteren Bruder Helmut nachweisbar. Letzterer spielte für Westfalia Herne, in den 50er-Jahren eine stolze Hausnummer weit Sein inneres Gleichgewicht ist längst wiederhergestellt. Klaus Fichtel, über den Revier-Fußball hinaus. Klaus trug das Trikot von Arminia Ickern, nie einer der Lautsprecher („Ich war lieber im Hintergrund“), ruht in und unweit dieses vom Bergbau geprägten Castrop-Rauxeler Klubs befan- sich: „Ich bin rundum zufrieden. 23 Länderspiele sind doch schon etwas. den sich die beiden Schachtanlagen, in denen er lernte und arbeitete. Dass ich überhaupt Nationalspieler werden würde, hätte ich mir nie träu- In der Tat, Klaus Fichtel war noch ein leibhaftiger Knappe, als Trainer men lassen. Schließlich war ich als Jugendspieler in Ickern nur bis zur Fritz Langner ihn zu den Königsblauen holte und kein Geringerer als der Kreisauswahl gekommen.“ Fritz Langner hatte den Blick für das Potenzial große, alte Fritz Szepan als damaliger Präsident den ersten Vertrag mit des Jungen. In Fichtels Rückblende steht der knorrige Schlesier auch ihm abschloss. deshalb neben Ivica Horvath und Otto Rehhagel, den er bei seinem vier- jährigen Bremer Intermezzo ebenfalls als Mann mit scharfem Blick für Das war 1965. Und als Klaus Fichtel 23 Jahre später sein letztes Spiel Spieler-Entwicklung schätzen lernte, auf oberster Trainerstufe. für Schalke bestritt, war er 43 Jahre und 184 Tage alt. Den Rekord des ältesten Bundesliga-Akteurs hält er seither unangefochten. „Vielleicht Und die größten Kluberfolge? „Sicher die Vizemeisterschaft und der schafft es ein Torwart wie zuletzt Jens Lehmann, mich abzulösen. Für Pokalsieg mit unserer starken Mannschaft 1972 und der zweite Platz mit einen Feldspieler ist das heutzutage bei den enormen Belastungen kaum Werder 1983. Aber wenn ich zurückdenke: Als wir 1966 im vorletzten möglich.“ Noch eine weitere bemerkenswerte Marke hat „Tanne“ gesetzt: Heimspiel 2:0 gegen Borussia Neunkirchen gewannen und damit den 552 Bundesliga-Einsätze bedeuten Rang vier in der ewigen Bestenliste Klassen erhalt geschafft hatten, war der Jubel in der Glückauf- hinter Karl-Heinz Körbel (602), Manfred Kaltz (582) und Oliver Kahn (557). Kampfbahn grenzenlos. Dieses große Erlebnis werde ich nie vergessen.“ Dass sich damals eine kaum wettbewerbsfähige Schalker Mannschaft, Schwere und schöne Zeiten erlebte dieses zähe, asketische Revier-Ur - nur durch Aufstockung der Bundesliga 1965 erstklassig geblieben, zum gestein in seiner langen Karriere. „Ich denke gern an die 23 Länder - rettenden Ufer durchschlagen konnte, zählte wie der Titelgewinn. „Tanne“ spiele, die ich machen durfte, an meine fünf Einsätze bei der WM 1970, stand seinen Mann, wie er das so lange tat für seine Knappen. Noch mit aber auch an die tollen Spiele 1968. Da haben wir innerhalb von zwei über 40 in der Bundesliga. Und selbst jetzt noch. In der Traditions - Wochen erst England 1:0 und dann Brasilien 2:1 besiegt.“ Beide Erfolge mannschaft. Einmal königsblau, immer königsblau.
57 Torjäger-Legende Klaus Fischer lebt seit 41 Jahren in Gelsenkirchen SEIN REVIER WAR DER
Er stammt aus dem Bayerischen Wald, aber 41 Jahre in Gelsenkirchen Der Mann, der nach Gerd Müller die meisten Tore in der haben Klaus Fischer zu einem echten Schalker werden lassen. Der Bundesliga-Historie geschossen hat (268), steht jeden- falls noch immer für Schalke 04, dessen Rekordtorschütze zweitbeste Bundesliga-Torjäger aller Zeiten ist seinem Sport noch er ist (182 Bundesliga-Tore, 34 im DFB-Pokal und neun im immer verbunden. Er leitet eine Fußball-Schule und erzählt bei Schalker Europacup). Und er selbst steht zu Schalke. Bei jedem Heimspielen im Ehrengastbereich gerne von früher. Mit dem Histo- Heimspiel ist er in der Schalker Arena anzutreffen dank einer Dauerkarte, „aber dafür muss ich auch was tun“. riker Udo Muras sprach er auch über Cordoba und Gijon. Waren die vielen Tore etwa nicht genug? Nun, Fischer macht es nichts aus, den Gästen in den VIP-Logen, in die er regel- mäßig eingeladen wird, von früher zu erzählen. Themen or 30 Jahren hat Klaus Fischer sein letztes Spiel gibt es ja genug, und da diejenigen, die ihn nicht mehr für Schalke 04 gemacht und insgesamt für vier haben spielen sehen, allmählich zahlenmäßig die Über- Bundesligisten gespielt, aber wenn er von den hand gewinnen, frischt Fischer die schönen Erinnerungen V„Königsblauen“ spricht, dann sagt er immer noch gerne auf. „Wir“. Denn er denkt und fühlt Schalke. Es ist ihm also nicht egal, wie sein Klub spielt, und so kann eine Niederlage einem wie ihm schon mal die Laune verhageln. So, wie das auch bei Fans ist. „Ich lebe seit 41 Jahren in Gelsen- kirchen, da kann man schon von ‘Wir’ sprechen“, beteuert Fischer, der aus Zwiesel im Bayerischen Wald stammt. Sein Dialekt verrät ihn noch immer, im „Ruhrpott“ spricht man doch etwas anders. Nur in der Hinsicht ist er noch nicht angekommen tief im Westen.
Rein körperlich ist er seit 1970 da. Damals zog er nach Treffpunkt mit dem Pappkameraden: dem Abstieg von 1860 München gegen den Rat seiner Mutter Die 61-jährige Torjäger-Legende in den Ruhrpott. Sie hatte ihn gewarnt, da könne man ja neben dem „jungen“ Klaus Fischer, nicht mal ein weißes Hemd tragen. „Es war anfangs wirk- der im Schalke-Museum steht. lich so, dass man kein Hemd zum Trocknen raushängen konnte“, erinnert sich Fischer an die Tage, als der Pott noch nach Ruß und Kohle roch. „Das Bild transportieren die Medien heute noch. Sie zeigen das Allerschlimmste von Gelsenkirchen oder Duisburg, die sterbenden Zechen und dergleichen. Dabei explodieren hier die Grün - anlagen“, sagt der Mittelstürmer von einst und kämpft für sein privates Revier. Sein ande- res Revier, rein dienstlich sozusagen, war bekanntlich der Strafraum. STRAFRAUM
Mit der Torjägerkanone im Museum der Arena: Klaus Fischer wurde in der Saison 1975/1976 Bundesliga- Torschützenkönig.
Auch wir haben Fragen – zum Beispiel zu Cordoba und Gijon. Es sind nicht gerade die größten Ruhmestaten des deutschen Fußballs, doch man kann ja kaum an ihnen vor- bei, wenn ein Länderspiel gegen Österreich ansteht. Klaus Fischer ist bei beiden denkwürdigen WM-Spielen dabei gewesen, jeweils als Einwechselspieler. Was denn nun schlim- mer gewesen sei, das WM-Aus 1978 oder der Sieg beim „Nichtangriffspakt“ 1982 – das kann Fischer gar nicht so genau sagen. Er weist nur darauf hin, dass die damaligen Regeln nicht ganz unschuldig an den Spielverläufen gewe- sen wären.
1978 in Argentinien gab es kein Halbfinale, die jeweiligen Gruppensieger der beiden Zwischenrunden kamen ins Endspiel. An jenem denkwürdigen Tag von Cordoba kam es also auch auf das Resultat im Parallelspiel zwischen den Niederlanden und Italien an. Und Fischer erinnert sich noch gut, wie es gewesen sei, als Co-Trainer Jupp Derwall nach Rummenigges frühem 1:0 an den Rand rannte und rief: „Jungs, nur noch vier.“ Mit anderen Worten: Einen knappen Sieg hätte die Schön-Elf wohl schon irgendwie hinbekommen können, aber die Verpflichtung, ein Schüt- zenfest feiern zu müssen, machte mit zunehmender Spiel - dauer die Beine schwer.
Zumal die Österreicher damals eine ihrer besten Mann- schaften überhaupt hatten – Namen wie Krankl, Prohaska, Jara oder Pezzey kannte die ganze Fachwelt. Als Fischer nach 61 Minuten beim Stand von 1:1 aufs Feld kam, ging es längst nicht mehr um das Finale. Hans Krankls 3:2, durch das Österreichs Reporter Edi Finger so „narrisch“ wurde, machte die Sache endgültig klar. Deutschland fuhr nach Hause, der südliche Nachbar auch.
59 Auch 1982 in Gijon, als die Teams nach dem frühen 1:0 von Horst Hrubesch das Fußballspielen im Grunde nach 20 Minuten einstellten, sei alles kor- rekt zugegangen: „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass irgendetwas ab- ge sprochen gewesen wäre. Aber nach dem Spiel hat der Fußball- Weltverband die Regeln geän- dert, seitdem finden die letz- ten Gruppenspiele zeitgleich statt.“
Übrigens hat er auch schöne Erinnerungen an Österreich, das vor der WM 1982 schon in der Qualifikation mit Deutschland in einer Gruppe stand. In Hamburg gab er 14 Monate nach seinem Beinbruch sein Comeback und spielte, als sei er nie weg gewesen: Er verausgabte sich so, dass er hinterher Krämpfe hatte, aber er schoss sein Tor beim 2:0 – eines von immerhin 32 in nur 45 Länderspielen. Es hätten viel mehr Spiele und Tore sein können, wäre er nicht als Jungspund in den Bundesliga-Skandal verwickelt gewesen, was er bis heute bereut. Ein verschobenes Spiel für 2.300 DM warf ihn um Jahre zurück, insbesondere in Diesen Fallrückzieher-Treffer puncto Länderspielkarriere, die für den Fallrückzieher- wählten die Zuschauer der ARD-Sportschau zum „Tor des Experten erst mit 27 Jahren anno 1977 begann. Jahrhunderts“. Erzielt hat ihn Klaus Fischer beim 4:1-Sieg im Fischer hat es schon oft bereut: „Es war eine Riesen- Länderspiel gegen die Schweiz dummheit. Vor allem: Hätten wir gewonnen, hätten wir am 16. November 1977 in vielleicht sogar eine höhere Prämie bekommen“, wun- Stuttgart. dert er sich immer noch über so viel Leichtsinn. Als er Dabei ist die Nationalmannschaft damals wie heute ohne dann doch mitwirken durfte, hatte er es nur ganz selten Punktverlust durch die Qualifikation marschiert, zur WM 1982 mit leichten Kalibern zu tun, die der Spielplan heute schon fuhr sie mit der makellosen Bilanz von acht Siegen in acht mal parat hält, weil die europäische Staatenwelt eine Spielen. Damals wurde man Vize-Weltmeister. Was also kann andere geworden ist. „Ich hätte auch gern mal gegen Deutschland von der DFB-Auswahl bei der EM erwarten, die Aser baidschan oder die Färöer gespielt, dann hätte ich ziemlich sicher erreicht werden wird? Fischer sagt, was viele ein paar Tore mehr in der Statistik. Aber solche Mann - sagen: „Wir sind ein Mit-Favorit und haben eine Klasse- schaften gab es ja damals noch gar nicht.“ Mannschaft, aber Top-Favorit ist Spanien. Wenn wir nicht ein drittes Mal gegen die verlieren wollen, müssen wir noch WM-Vorrundenpartie 1982 aggressiver spielen.“ Das empfiehlt sich schon heute gegen Deutschland gegen Österreich im spanischen Gijon: Kopfball - Österreich. Fischer weiß aus eigener Erfah rung, dass „die duell zwischen Bernd Krauss nie mehr so viel rennen werden wie gegen uns“. (Mitte) und Klaus Fischer. Besonders viele Schalker gehören derzeit nicht zur DFB- Auswahl, zuletzt nach Manuel Neuers Wechsel nach München noch weniger – nur Benedikt Höwedes war bei den jüngs- ten Länderspielen im Kader. Fischer aber setzt auf Julian Draxler, sofern der sich nach seinem furiosen Start etab- liert. „Er ist ein guter Spieler, der hinter den Spitzen am gefährlichsten ist.“ Klaus Fischer hat schließlich ein Auge für Talente, er leitet eine Fußballschule. Durch die ging übrigens auch der Mann, der den FC Augsburg in die Bundesliga schoss: Stephan Hain.
Was Fischer freut, ist, dass besonders aus dem Westen der Republik, seiner zweiten Heimat, türkischstämmige Spieler mit deutschen Pässen verstärkt in die Junioren- Nationalmannschaften des DFB nachrücken: „Die kicken noch auf Asche wie wir früher.“ Von früher muss er auch heute Abend wieder erzählen, er hat eine Einladung erhal- ten. Natürlich.
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63 Bastian Schweinsteiger trifft zum 22. Mal Mit seinem verwandelten Foulelfmeter zum 1:0 im Länder - spiel-Klassiker gegen Brasilien in Stuttgart (Endstand 3:2) verbesserte sich Bastian Schweinsteiger auf den 21. Platz der Torjägerliste der A-Nationalmannschaft. Der 27-jäh- rige Mittelfeldspieler des FC Bayern München hat nun 22 Treffer auf seinem Nationalmannschafts-Konto.
Die Torschützenliste führt weiterhin Gerd Müller an. In 62 Länderspielen erzielte er sagenhafte 68 Treffer. Mit nur noch sieben Toren Rückstand folgt Miroslav Klose dem einstigen „Bomber der Nation“ auf dem zweiten Platz. – Die Nationalspieler mit den meisten Toren: Mit seinem 22. Länderspiel - treffer leitete Bastian 1. Gerd Müller 68 12. Fritz Walter 33 Schweinsteiger den 3:2-Erfolg 2. Miroslav Klose 61 13. Klaus Fischer 32 3. Joachim Streich 55 * 14. Ernst Lehner 31 gegen Rekordweltmeister 4. Jürgen Klinsmann 47 15. Andreas Möller 29 Brasilien in der Stuttgarter Rudi Völler 47 16. Edmund Conen 27 Mercedes-Benz Arena ein. DFB-aktuell im Abonnement 6. Karl-Heinz Rummenigge 45 17. Hans-Jürgen Kreische 25 * 7. Uwe Seeler 43 Eberhard Vogel 25 * Toller Service für alle Sammler! Das offizielle Programmheft 8. Michael Ballack 42 19. Richard Hofmann 24 des EM-Qualifikationsspiels Deutschland gegen Österreich Lukas Podolski 42 20. Lothar Matthäus 23 ist nicht nur vor Ort in der Gelsenkirchener VELTINS- 10. Oliver Bierhoff 37 21. Bastian Schweinsteiger 22 11. Ulf Kirsten 34 ** Arena erhältlich. Zum Stück preis von 3,50 Euro (Ausland 5,00 Euro), die Versandkosten sind in diesem Preis bereits * Länderspiel-Tore für den DFV enthalten, können auch ältere Ausgaben des DFB-aktu- ** Länderspiel-Tore für den DFV und den DFB ell – beispielsweise von den Heim-Länderspielen oder vom DFB-Pokalfinale – über die folgende Adresse Joachim Löw zum bestellt werden:
70. Mal Bundestrainer Andreas Voigt, Ruhlsdorfer Straße 95, Joachim Löw betreut das deutsche Team beim EM- Greenpark – Haus 42, 14532 Stahnsdorf, Qualifikationsspiel gegen Österreich in Gelsenkirchen zum Telefon 03329 / 69 69 10, 70. Mal seit seinem Debüt als verantwortlicher Bundestrainer E-Mail: [email protected], www.kickclick.com im August 2006. Seine Bilanz: 48 Siege, elf Unentschie- den und zehn Niederlagen bei einem Torverhältnis von 166:52. In diesen 69 Länderspielen setzte Joachim Löw Planungen für WM 2014 71 Spieler ein und verhalf 46 Neulingen zu ihrer Premiere Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, nach der EM ist vor der WM. Die volle Konzentration im Trikot der DFB-Auswahl. der Sportlichen Leitung und der Nationalmannschaft gilt aktuell der Qualifikation zur Europameisterschaft in Polen und der Ukraine im kommenden Jahr, doch im Hintergrund wird bereits für das Weltturnier 2014 in Brasilien geplant. Die Termine für die WM- Nur sieben Niederlagen in Qualifikation der deutschen Fußball-Nationalmann schaft werden am 17. und 18. November festgelegt. Die Gruppengegner aus Schweden, Irland, Österreich, Kasachstan sowie von 81 EM-Qualifikationsspielen den Färöern werden dann der Einladung des DFB zur gemeinsamen Absprache folgen. Die Bilanz der deutschen Nationalmannschaft in der Qualifi - Die Qualifikation beginnt im September 2012. Im November 2013 stehen die insgesamt kation zu Europameisterschaften ist beachtlich: In insgesamt 13 europäischen WM-Teilnehmer fest. 81 Begegnungen seit 1967 gab es für das deutsche Team 57 Siege bei nur sieben Niederlagen und 17 Unentschieden. Vor 1. Lothar Matthäus 150 der 0:3-Niederlage gegen die Tschechische Republik am Lukas Podolski zieht 2. Miroslav Klose 110 17. Oktober 2007 in München blieb das DFB-Team in der EM- 3. Jürgen Klinsmann 108 mit Rudi Völler gleich 4. Jürgen Kohler 105 Qualifikation sogar neun Jahre ungeschlagen. 5. Franz Beckenbauer 103 Lukas Podolski absolvierte beim 3:2-Sieg gegen Brasilien 6. Joachim Streich 102 * in Stuttgart sein 90. Länderspiel. Der 26-jährige Kölner 7. Thomas Häßler 101 8. Hans-Jürgen Dörner 100 * Fünf Spieler von zog damit in der Rangliste der deutschen Länderspiel- Ulf Kirsten 100 ** Einsätze mit Rudi Völler gleich und belegt mit dem ehe- 10. Michael Ballack 98 Gelbsperre bedroht maligen Teamchef gemeinsam den 15. Platz. 11. Berti Vogts 96 12. Sepp Maier 95 Fünf Spieler der deutschen Nationalmannschaft sind mit Karl-Heinz Rummenigge 95 einer Gelben Karte aus den vorangegangenen EM-Qualifi- Führender in dieser Statistik bleibt weiterhin Lothar 14. Jürgen Croy 94 * kationsspielen belastet: Cacau, Benedikt Höwedes, Mario Matthäus. Der heutige Nationaltrainer Bulgariens spielte 15. Rudi Völler 90 Lukas Podolski 90 Gomez, Bastian Schweinsteiger und Mesut Özil. Bei einer zwischen 1980 und 2000 genau 150-mal für die DFB-Aus- 17. Bastian Schweinsteiger 88 weiteren Verwarnung wären sie automatisch für das wahl. – Die Nationalspieler mit den meisten Einsätzen: * Länderspiele für den DFV nächste Pflichtspiel auf dem Weg zur EURO 2012 in Polen ** Länderspiele für den DFV und den DFB und der Ukraine gesperrt.
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Die deutsche Nationalmannschaft begann am 10. August 2011 beim 3:2-Erfolg über Rekord-Weltmeister Brasilien in der Stuttgarter Mercedes-Benz Arena mit folgender Aufstellung (von links): Lukas Podolski, Bastian Schweinsteiger, Mario Götze, Toni Kroos, Mario Gomez, Christian Träsch, Holger Badstuber, Thomas Müller, Mats Hummels, Manuel Neuer und Philipp Lahm.
3.7.2010 in Kapstadt (WM-Viertelfinale) 10.7.2010 in Port Elizabeth (Spiel um Platz 3) 3.9.2010 in Brüssel (EM-Qualifikation) 8.10.2010 in Berlin (EM-Qualifikation) Argentinien – Deutschland 0:4 (0:1) Uruguay – Deutschland 2:3 (1:1) Belgien – Deutschland 0:1 (0:0) Deutschland – Türkei 3:0 (1:0) Deutschland: Neuer – Lahm, Mertesacker, Deutschland: Butt – Boateng, Mertesacker, Deutschland: Neuer – Lahm, Mertesacker, Deutschland: Neuer – Lahm, Mertesacker, A. Fried rich, Boateng (72. Jansen) – Khedira A. Fried rich, Aogo – Khedira, Schweinsteiger – Badstuber, Jansen (46. Westermann) – Badstuber, Westermann – Kroos, Khedira – (77. Kroos), Schweinsteiger – Müller Müller, Özil (90. Tasci), Jansen (81. Kroos) – Schweinsteiger, Khedira – Müller, Özil Müller, Özil (89. Marin), Podolski (86. Träsch) – (84. Trochowski), Özil, Podolski – Klose. Cacau (73. Kießling). (88. Cacau), Podolski (70. Kroos) – Klose. Klose (89. Cacau). Tore: 0:1 Müller (3.), 0:2 Klose (68.), Tore: 0:1 Müller (19.), 1:1 Cavani (28.), 2:1 Forlan Tor: 0:1 Klose (51.). Tore: 1:0 Klose (42.), 2:0 Özil (79.), 0:3 A. Friedrich (74.), 0:4 Klose (89.). (51.), 2:2 Jansen (56.), 2:3 Khedira (82.). Schiedsrichter: Terje Hauge (Norwegen). 3:0 Klose (87.). Schiedsrichter: Ravshan Irmatov (Usbekistan). Schiedsrichter: Benito Archundia (Mexiko). Zuschauer: 47.000 (ausverkauft). Schiedsrichter: Howard Webb (England). Zuschauer: 64.100 (ausverkauft). Zuschauer: 36.254. 7.9.2010 in Köln (EM-Qualifikation) Zuschauer: 74.244 (ausverkauft). 7.7.2010 in Durban (WM-Halbfinale) 11.8.2010 in Kopenhagen Deutschland – Aserbaidschan 6:1 (3:0) 12.10.2010 in Astana (EM-Qualifikation) Deutschland – Spanien 0:1 (0:0) Dänemark – Deutschland 2:2 (0:1) Deutschland: Neuer – Riether, Mertesacker Kasachstan – Deutschland 0:3 (0:0) Deutschland: Neuer – Lahm, Mertesacker, Deutschland: Wiese – Beck (56. Riether), (11. Westermann), Badstuber, Lahm – Deutschland: Neuer – Lahm, Mertesacker, A. Fried rich, Boateng (52. Jansen) – Boateng (78. Schulz), Tasci, Schäfer – Schweinsteiger (78. Cacau), Khedira – Müller Badstuber, Westermann – Kroos, Khedira – Schweinsteiger, Khedira (81. Gomez) – Hitzlsperger (66. Helmes), Gentner – Träsch, (62. Marin), Özil, Podolski – Klose. Müller (71. Marin), Özil (79. Cacau), Podolski – Trochowski (62. Kroos), Özil, Podolski – Klose. Kroos, Marin (56. Hunt) – Gomez. Tore: 1:0 Westermann (28.), 2:0 Podolski (45.), Klose (55. Gomez). Tor: 0:1 Puyol (73.). Tore: 0:1 Gomez (19.), 0:2 Helmes (73.), 3:0 Klose (45.), 4:0 Sadigov (53., Eigentor), Tore: 0:1 Klose (48.), 0:2 Gomez (76.), Schiedsrichter: Viktor Kassai (Ungarn). 1:2 Rommedahl (74.), 2:2 Junker (87.). 4:1 Dzavadov (57.), 5:1 Badstuber (86.), 0:3 Podolski (85.). Zuschauer: 60.960. Schiedsrichter: Alan Kelly (Irland). 6:1 Klose (90.). Schiedsrichter: Alexandru Dan Tudor Zuschauer: 19.071. Schiedsrichter: Markus Strombergsson (Rumänien). (Schweden). Zuschauer: 20.000. Zuschauer: 43.751.
66 -STATISTIK
17.11.2010 in Göteborg 29.3.2011 in Mönchengladbach 7.6.2011 in Baku (EM-Qualifikation) Schweden – Deutschland 0:0 (0:0) Deutschland – Australien 1:2 (1:0) Aserbaidschan – Deutschland 1:3 (0:2) Deutschland: Adler – Boateng (46. Beck), Deutschland: Wiese – Träsch, A. Friedrich, Deutschland: Neuer – Höwedes, Badstuber, Hummels, Westermann, Schmelzer – Khedira Hummels, Schmelzer – Bender, Schweinsteiger Hummels, Aogo – Lahm, Kroos – Müller (60. Träsch), Schweinsteiger (60. Kroos) – Holtby (64. Kroos) – Schürrle, Müller (65. Götze), (88. Holtby), Özil (81. Götze), Podolski (79. Schürrle), Großkreutz (79. Götze), Marin Podolski – Gomez (73. Klose). (76. Schürrle) – Gomez. (60. Cacau) – Gomez. Tore: 1:0 Gomez (26.), 1:1 Carney (61.), Tore: 0:1 Özil (30.), 0:2 Gomez (41.), Schiedsrichter: Carlos Velasco Carballo (Spanien). 1:2 Wilkshire (64.). 1:2 M. Husejnow (89.), 1:3 Schürrle (90.) Zuschauer: 21.959. Schiedsrichter: Stéphane Lannoy (Frankreich). Schiedsrichter: Michael Koukoulakis Zuschauer: 30.152. (Griechenland). 9.2.2011 in Dortmund Zuschauer: 30.000. Deutschland – Italien 1:1 (1:0) 29.5.2011 in Sinsheim Deutschland: Neuer – Lahm ( 64. Boateng), Deutschland – Uruguay 2:1 (2:0) 10.8.2011 in Stuttgart Mertesacker, Badstuber (64. Hummels), Aogo – Deutschland: Neuer – Lahm (66. Höwedes), Deutschland – Brasilien 3:2 (0:0) Khedira, Schweinsteiger – Müller (46. Götze), A. Friedrich (66. Badstuber), Hummels, Schmelzer – Deutschland: Neuer – Träsch, Hummels Özil, Podolski – Klose (75. Großkreutz). Rolfes, Kroos (79. Träsch) – Schürrle (58. Podolski), (88. Boateng), Badstuber, Lahm – Schweinsteiger Tore: 1:0 Klose (16.), 1:1 Rossi (81.). Özil (46. Klose), Müller (79. Götze) – Gomez. (85. Rolfes), Kroos – Müller, Götze (88. Cacau), Schiedsrichter: Eric Braamhaar (Niederlande). Tore: 1:0 Gomez (20.), 2:0 Schürrle (35.), Podolski (46. Schürrle) – Gomez (46. Klose). Zuschauer: 60.196. 2:1 Gargano (48.). Tore: 1:0 Schweinsteiger (61., Foulelfmeter), Schiedsrichter: Olegario Benquerenca (Portugal). 2:0 Götze (67.), 2:1 Robinho (71., Foulelfmeter), 26.3.2011 in Kaiserslautern (EM-Qualifikation) Zuschauer: 25.655 (ausverkauft). 3:1 Schürrle (80.), 3:2 Neymar (90.). Deutschland – Kasachstan 4:0 (3:0) Schiedsrichter: Viktor Kassai (Ungarn). Deutschland: Neuer – Lahm, Mertesacker, 3.6.2011 in Wien (EM-Qualifikation) Zuschauer: 54.767 (ausverkauft). Bad stu ber, Aogo – Khedira, Schweinsteiger Österreich – Deutschland 1:2 (0:1) (78. Kroos) – Müller (78. Götze), Özil, Podolski Deutschland: Neuer – Lahm, A. Friedrich, Hummels, (65. Gomez) – Klose. Schmelzer – Khedira (69. Badstuber), Kroos (90. Tore: 1:0 Klose (3.), 2:0 Müller (25.), Aogo) – Müller, Özil, Podolski (67. Schürrle) – Gomez. 3:0 Müller (43.), 4:0 Klose (88.). Tore: 0:1 Gomez (44.), 1:1 A. Friedrich (51., Schiedsrichter: Aleksandar Stavrev (Mazedonien). Eigentor), 1:2 Gomez (90.). Zuschauer: 47.849. Schiedsrichter: Massimo Busacca (Schweiz). Zuschauer: 47.500 (ausverkauft).
67 Österreichischer Pass, deutsches Fußballherz: Katja Wolf DIESE WIENERIN ZEIGT
Katja Wolf wurde in Wien geboren, ist in Wien aufgewachsen und lebt noch immer dort. Als Kind trug sie ein T-Shirt von Hans Krankl, „aber das waren andere Zeiten“. Denn die heute 41-Jährige ist begeisterte Anhängerin des deutschen Teams – und seit mehr als einem Jahr auch Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola. Woher das kommt? Vater Heinz ist schuld, denn der kommt aus Karlsruhe. Mutter Friederike hält es mit den Österreichern. DFB.de-Redakteur Gereon Tönnihsen über ein Heimspiel im Ausland.
igentlich hätte Katja Wolf allen Grund, der öster- Geschichten von früher. Katja Wolf erlebt noch lieber ihre reichischen Nationalmannschaft die Daumen zu eigenen. Als Deutschland vor einem Jahr bei der Welt - drücken. Ihr Großonkel Karl Humenberger bestritt meisterschaft in Südafrika brillierte, stieg sie in ihr Auto, E 1928 ein Länderspiel für Team Austria, zweimal hängte die Deutschland-Fahne raus (nicht die kleine, wie wurde er mit Admira Wien Meister in Österreich. In Wien sie so viele haben, sondern zweimal drei Meter) und fuhr wurde sogar eine Straße nach ihm benannt. Doch Humen- so über die Wiener Südosttangente, die Stadt autobahn. berger war nicht nur Österreicher, vor allem war er Europäer. Manche hupten, vereinzelte zeigten den Mittelfinger, wie- Damals schon. Als Trainer wurde er mit Ajax Amsterdam der andere applaudierten. „Auch unser Tankwart fand’s Meister in den Niederlanden. Außerdem arbeitete er in prima. Der ist Deutscher“, sagt sie. Katja Wolf ist Fan und Frankreich, der Schweiz und Belgien. „Auch an ihm liegt will das auch zeigen, auch deshalb trat sie 2010 dem Fan es, dass wir in unserer Familie immer den internationa- Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola bei. „Das len Fußball im Blick hatten, immer über den Tellerrand ist meine Mannschaft, das ist ganz einfach so“, sagt die der Landesgrenzen geschaut haben“, sagt Katja Wolf. Ihre promovierte Historikerin. „Und mal ehrlich: Nationalismus Mutter saß mit dem berühmten Onkel im offenen Wagen, hat im Sport doch nun wirklich nichts verloren. Wir sind Tierische Begeisterung: Katja als Amsterdam 1957 seine Meister feierte und war auch ein Team, egal, wo wir herkommen. Und wir haben auch Wolf hat selbst ihre Hündin da, als Rinus Michels, der spätere Bondscoach, zu Besuch Respekt anderen gegenüber.“ Sie selbst ist ein Beispiel Ingah ins Fan-Outfit gesteckt. in die Wohnung des Onkels nach Wien kam. dafür. Sie hat einen österreichischen Pass, „aber zu Hause bin ich in beiden Ländern“.
So ganz einfach ist es trotzdem nicht, Deutschland anzu- feuern und in Österreich zu leben. Nicht immer zumin- dest, „aber ich habe inzwischen ein dickes Fell“, sagt Wolf. Dabei lacht sie, laut und einnehmend, ganz viel Wien in ihrer Stimme. Und wenn Deutschland gegen Österreich verlieren sollte, würde sie sich dann zur Arbeit trauen? „Ach, ich habe doch noch so viel Urlaub“, sagt sie. Und lacht wieder. „Aber ich glaube nicht, dass das passiert. Obwohl, die Mama würde es bestimmt freuen.“
Ganz sicher sogar. In der Wohnung im 21. Wiener Bezirk in Floridsdorf ist, wenn das DFB-Team spielt, die kleinste Exklave der Bundes - republik Deutschland. Vater Heinz, einst aus dem Badischen nach Österreich gezo- gen, und seine Tochter sitzen im Deutsch - land-Dress vor dem Fernseher, und wenn die Hymnen gespielt werden, stehen sie auf und singen mit. Mutter Frie derike macht das auch, allerdings trägt sie Rot-Weiß, die Farben Österreichs, und entsprechend han- delt ihre Hymne auch nicht von Einigkeit und Recht und Freiheit, sondern vom Land am Berge und am Strome, der Äcker und der Dome. Extro - vertiert sind sie alle, deshalb geht es auf jeden Fall laut zu. Katjas Mann Robert hält sich etwas zurück, er will sich auf keine Seite schlagen. „Wenn ein Tor fällt, geht er auf die Toilette“, sagt sie. „Für ihn ist das nicht einfach.“
68 ÜBERALL FLAGGE CLUB FAN CHAFT TIONALMANNS NA POWERED BY
Seit 2010 ist die 41-jährige Wienerin Fan-Club-Mitglied.
Für sie wohl, als Kind schon. Vater Heinz hatte einfach die besseren Argumente, die Ver - wandten in Deutschland auch, die Erfolge der Nationalmannschaft taten ihr Übriges. Trotz Cordoba 1978. „Daran kann ich mich noch genau erinnern. Wir haben im Garten ein biss- chen Fußball gespielt, plötzlich wurde im Haus gebrüllt, eigentlich in allen Häusern rund- herum. Krankl hatte das 3:2 erzielt. Wir lie- fen ins Haus, alle jubelten, und mein Vater sah aus, als hätte er gerade einen Geist gese- hen. Österreichs Sieg war eine Sensation. Daran kann ich mich noch genau erinnern. Aber wie kann man nur so lange davon zehren?“, sagt sie. Von den Färöern, fügt sie an, spreche nie- mand mehr. Dort verloren die Österreicher 1990 durch das Tor eines gewissen Torkil Nielsen mit 0:1. Unschöne Ergebnisse löscht man eher aus dem Gedächtnis. Über Cordoba, da wissen sie alle Bescheid. Auch heute noch. Fußball-Psychologie, Fußball-Erbe.
Gelsenkirchen, sagt sie, wird ganz sicher kein zwei- tes Cordoba werden: „Da müsste es schon mit dem Teufel zugehen. Wir haben eine tolle Mannschaft mit einem tollen Trainer. Wenn man diesen Spielern zusieht, dann muss einem doch das Herz aufgehen.“ Das Hinspiel konnte sie nicht sehen, sie war geschäftlich unterwegs – und ziemlich unruhig dabei. „Das war wirklich bitter, immer- hin bekam ich während des Spiels immer wieder SMS, sodass ich wusste, wie es stand“, sagt sie. Trotzdem: Das passiert ihr nicht noch mal. Heute Abend sitzt sie vor dem Fernseher. Mit Mann, Vater und Mutter. Sie wird die Hymne singen, und sie wird mitfiebern. Aus der Ferne, aber mit dem Herzen ganz nah dran.
69
Bewegende Feierstunde zum 25-jährigen Bestehen der „Mexico-Hilfe“ in Aachen EIN GESCHENK DES HIMMELS
In einer Feierstunde im Weißen Saal des Aachener Rathauses ehrten Der erste Funke war geschlagen, das Feuer brennt bis Franz Beckenbauer, Rudi Völler, DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger heute, ein Vierteljahrhundert nun schon. Mit mehr als fünf Millionen Euro haben der Deutsche Fußball-Bund, die DFB- und viele andere einen Mann und seine Idee: Egidius Braun und die Stiftung Egidius Braun und unzählige Nationalspieler mitt- „Mexico-Hilfe“. Der 86-jährige Ehrenpräsident des Deutschen Fuß- lerweile Projekte in Querétaro, in Guadalajara und Mexico ball-Bundes nahm gemeinsam mit seiner Frau Marianne an der Feierstunde City gefördert. teil – und war sichtlich bewegt. DFB.de-Redakteur Thomas Hackbarth über den Festakt zum 25-jährigen Bestehen der „Mexico-Hilfe“. Auch Franz Beckenbauer dankt Braun dafür: „Das ist Ihr Werk. Sie können mit Stolz auf das Geleistete zurück- blicken“, sagte Beckenbauer, der damals als Teamchef gidius Braun ist ein Mann, der, wenn er Not und die Nationalmannschaft anführte und sich noch an „eine Ungerechtigkeit sieht, nicht wegschauen kann. Er windschiefe Baracke und einen Anblick, so erbärmlich, packt dann sofort an. Solche Menschen gibt es nur wie ich es noch nie erlebt habe“, erinnert. Auch Margot Eganz wenige“, sagte Theo Zwanziger in Aachen. Bauer war dabei. Der DFB-Präsident war gekommen, um einen Freund zu würdigen, mit dem ihn der Glaube an die soziale Verant- Die heute 65-Jährige lebt mit ihrem Mann Christof seit wortung des Fußballs verbindet. nunmehr 38 Jahren in Querétaro, der Hauptstadt des gleich- namigen Bundesstaates, etwa 200 Kilometer nordwest- Tief bewegt von den Eindrücken einer Mexiko-Reise der lich von Mexico City. Bei der WM 1986 hatte die deutsche deutschen Nationalmannschaft, die dort ein Jahr vor der Mannschaft hier ihre drei Gruppenspiele bestritten. Margot WM 1986 als Testlauf zwei Länderspiele bestritten hatte, Bauer erinnert sich an den Nachmittag im Waisenhaus: kehrte Braun im Sommer 1985 nach Deutschland zurück „Es waren katastrophale Zustände. Mehr als 100 Kinder und formulierte auf einer Tagung des Fußball-Verbandes lebten auf engstem Raum, der Babysaal hatte kein Fenster, Mittelrhein erstmals seine Vision: „Nachdem ich das alles die Kinder schliefen auf Pritschen. Die Kinder spielten im gesehen und die Liebe dieser Menschen für unser Land Hof, der war voller Müll. Überhaupt herrschten furcht- erlebt habe, bin ich entschlossen, in irgendeiner Form ein bare hygienische Zustände.“ Hilfswerk in Querétaro zu errichten. Unsere Nationalspieler 25 Jahre „Mexico-Hilfe“: haben mir bereits signalisiert, dass sie ihren finanziellen Horst R. Schmidt, Rudi Völler, Beitrag dazu leisten“, sagte Braun damals. Alejandra Leano, Franz Beckenbauer, Marianne und Egidius Braun, Dr. Theo Zwanziger, Francisco González Diaz, Toni Schumacher und Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp (von links) anlässlich der Feierstunde im Aachener Rathaus. Kindern ein schönes Zuhause zu geben – das ist eines der Ziele der „Mexico-Hilfe“.
Es war die Geburtsstunde der Leitung soll bald ein weiteres Bildungsprojekt in Mexiko „Mexico-Hilfe“, und damit einer gestartet werden. karitativen Leistung ohne Kalkül oder strategische Ausrichtung. Neue Kinder werden davon profitieren, anderen wurde Braun und mit ihm die deutschen längst ein neues Leben ermöglicht. 24 Waisenkinder aus National spieler halfen, einfach und Querétaro haben inzwischen in Deutschland eine neue unverstellt, weil sie gesehen hatten, Familie gefunden. Im November kommt es in der Sport- dass die Not nach Hilfe verlangte. Kein schule Hennef zum zweiten Treffen der „Querétaro-Kinder“. Logo, kein Slogan, kein ausgedachtes Konzept – Und auch die Zukunft der „Mexico-Hilfe“ ist gesichert. das alles brauchte die „Mexico-Hilfe“ nicht. Stattdessen Bis 2015 hat der Deutsche Fußball-Bund das Budget bewil- zückte Rudi Völler spontan sein Scheckbuch und spen- ligt. Und nach wie vor ist die Spendenbereitschaft etli- Hilfsprojekte gibt es in dete als erster überhaupt. Der Weltmeister von 1990 sagt cher ehemaliger Nationalspieler sehr groß, darunter Rudi Querétaro, Guadalajara und Mexico City. heute: „Egidius Braun war der große Antreiber. Er hat es Völler, Thomas Berthold, Lothar Matthäus, Toni Schumacher geschafft, mit dem DFB im Rücken, dass die Mexico-Hilfe und Uli Stein. In Aachen spendete Toni Schumacher 20.000 auch nach der WM weiterlief.“ Euro für die „Mexico-Hilfe“.
Das Geld kam aus Deutschland, die Verwaltung übernah- Der 1925 in Breinig bei Aachen geborene Egidius Braun men die Bauers. Christoph Bauer war nach seinem Maschi - lebt bis heute mit seiner Frau Marianne in der Kaiserstadt. nen bau-Studium 1960 nach Mexiko ausgewandert, später Im Sommer 1986 war er als Schatzmeister nach Mexiko hatte er mit seiner Frau Margot eine Firma für Wasserpumpen gereist, am 24. Oktober 1992 wurde er dann zum achten gegründet. 23 Jahre lang waren sie Treuhänder des Spenden - Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes gewählt. Für geldes der „Mexico-Hilfe“. Margot Bauer: „Wir hatten über seine sozialen, karitativen und gesellschaftspolitischen die gesamte Zeit einen engen Kontakt zu Egidius Braun Leistungen wurde er 2001 mit dem Großen Bundesverdienst - und zu Horst R. Schmidt, dem damaligen DFB-General- kreuz mit Stern und Schulterband ausgezeichnet. In dem sekretär. Wenn wir ein Problem hatten, mussten wir nie barocken Weißen Saal in Aachen sagten ihm nun die Dank, lange auf Antwort aus Frankfurt warten.“ die er 25 Jahre zuvor durch ein runtergekommenes mexi- kanisches Waisenhaus geführt hatte. Auch vier Überraschungsgäste kamen nach Aachen. Alejandra Leano, Tochter des früheren mexikanischen „Wenn es die Mexico-Hilfe nicht gegeben hätte“, resü- Verbandspräsidenten, war mit Familienmitgliedern aus dem miert Margot Bauer, „hätten das Waisenhaus und die deut- mittelamerikanischen Land angereist. „Sie werden immer sche Schule in Querétaro längst schließen müssen. Die in unserem Herzen sein“, sagte sie, und beim DFB-Ehren - Mexikaner, die ja oft sehr gläubig sind, nennen die Hilfe präsidenten flossen Tränen der Rührung. Unter Alejandras aus Deutschland ein Geschenk des Himmels.“
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dfb_aktuell.indd 1 13.05.11 10:37 Bundesliga-Fußball im Revier gibt es nicht nur in Gelsenkirchen und Dortmund KURZE WEGE, GROSSE
Wenn eine Region von sich behaupten kann, dass sie durch und durch nnike Krahn (26) und Linda Bresonik (27) haben fußballverrückt ist, dann ist es das Ruhrgebiet. Und warum sollte einiges gemeinsam. Sie sind Teamkolleginnen beim das, was für die Männer gilt, nicht auch für das weibliche Geschlecht FCR Duisburg und in der Nationalmannschaft, sie gelten? Bundesliga-Fußball gibt es im Revier nicht nur bei Schalke 04 Asind Welt- und Europameisterin, haben mit dem Verein den DFB-Pokal und 2009 vor einer Rekordkulisse und Borussia Dortmund, sondern auch beim FCR 2001 Duisburg und von 28.112 Zuschauern in der MSV-Arena den UEFA Women's der SG Essen-Schönebeck. Beim VfL Bochum verpasste nicht nur Cup gewonnen – und sie sind absolute Ruhrpott-Kinder. das Team von Trainer Friedhelm Funkel in der vergangenen Saison Die geschätzte Heimat zu verlassen, kam für die beiden den Aufstieg um Haaresbreite, sondern auch die Frauen-Mannschaft, bisher nicht in Frage. „Ich mag die Dichte der Städte, die die – was für ein Zufall – ebenso Borussia Mönchengladbach den Dialekte, die Menschen und die vielen Facetten“, sagt Vortritt lassen musste. Der Frauenfußball im Bresonik. Geboren wurde die mittlerweile 68-malige Nationalspielerin in Essen. In der Ruhrmetropole begann Ruhrgebiet ist traditionsreich, vielseitig und sie mit dem Fußballspielen, gefehlt hat ihr auf dem Weg erfolgreich. „Reviersport“-Redakteurin zur Spitzensportlerin nichts. „Im Ruhrgebiet spielen so Desirée Kraczyk stellt ihn vor. viele Menschen Fußball, es gibt so viele Vereine und Mannschaften“, sagt Bresonik, und es klingt fast so, als hätte sie fast keine andere Wahl gehabt, als auch dem runden Leder hinterherzujagen.
Nationalspielerin Linda Bresonik kommt aus Essen und spielt beim FCR Duisburg.
So auch Annike Krahn. Die heutige Abwehrchefin der DFB- Frauen bekam im Alter von vier Jahren vom Nachbarjungen den Ball vor die Füße gelegt, die Begeisterung war prompt entfacht. Und ist geblieben – für das Ruhrgebiet und den Fußball.
Krahn und Bresonik sind nicht die einzigen Spitzenfuß- ballerinnen, die ihre Wurzeln in der Region an Ruhr und Emscher haben. Angefangen bei der Bochumerin Petra Landers, die beim ersten Länderspiel der deutschen Frauen- Nationalmannschaft am 10. November 1982 (5:1 gegen die Schweiz) dabei war, über Martina Voss-Tecklenburg, Maren Meinert und Inka Grings, die Liste kann noch weiter fort- geführt werden. Jüngstes Beispiel ist Alexandra Popp. Die Angreiferin gehört zu den aktuellen Shootingstars im deut- schen Frauenfußball. Im vergangenen Jahr wurde sie U 20-Weltmeisterin, in diesem Sommer stand sie im Kader für die Frauen-WM. Die Schulbank drückte Popp übrigens gemeinsam mit den Schalker Nachwuchs - talenten an der Gesamtschule Berger Feld in Gelsen - kirchen, der Eliteschule des Fußballs. ERFOLGE
An Vorbildern für den Nachwuchs mangelt es im Ruhrgebiet Auf Asche gebaut: Annike folglich nicht – und auch nicht an Möglichkeiten, ihnen Krahn begann bei Westfalia nachzueifern. Frauenfußball ist schon seit längerer Zeit Weitmar in Bochum mit dem Fußballspielen. im Trend. „Allein durch die Bevölkerungsdichte hat der Frauenfußball hier seine Klasse“, sagt Kathrin Peter, Trainerin beim Fußball und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW). „Auch als Mädchen kann man ohne großen Fahr- aufwand im Verein Fußball spielen.“ Das gilt auch für die Top talente. Mit dem FCR 2001 Duisburg und der SG Schöne - beck, die Essenerinnen schafften in der Saison 2003/2004 den Aufstieg und in den Folgejahren trotz bescheidener finanzieller Möglichkeiten immer wieder den Klassenerhalt, haben sich gleich zwei Vereine in der 1. Bundesliga etab- liert. Die Frauen-Mannschaft der SG Wattenscheid 09 schaffte zweimal den Aufstieg ins Oberhaus, 1994 und 2007.
Dafür, dass es in Bochum auch weiterhin einen ambitio- nierten Verein in Sachen Frauenfußball gibt, sorgt nun der VfL Bochum. Der Kooperationspartner TuS Harpen – der erste Verein in Bochum, der direkt nach der Aufhebung des Frauenfußball-Verbots 1970 aktiv wurde – war schlicht-
Von Recklinghausen weg zu erfolgreich geworden, der Gesamtverein konnte über Duisburg in die die Frauenabteilung nicht länger halten. Der VfL Bochum Nationalmannschaft: gliederte diese schließlich zur Saison 2010/2011 in seine Alexandra Popp. Nachwuchsabteilung ein. Die SG Wattenscheid 09 zog sich zum gleichen Zeitpunkt aus dem Frauenfußball zurück, übertrug aber die Spielklassen auf den VfL. Gemeinsam soll nun der Erfolg fortgesetzt werden. Klares Ziel für diese Saison: die Meisterschaft in der Regionalliga West und der damit verbundene Aufstieg in die 2. Bundesliga. Der 1. FFC Recklinghausen hingegen muss nach nur einem Jahr in der Zweiten Liga wieder eine Klasse tiefer antre- ten. Ein ehemaliger Frauen-Zweitligist kommt auch aus der Stadt des aktuellen Deutschen Meisters: die SG Lütgen - dortmund.
Von der Bundesliga bis zur Kreisliga – die Begeisterung für den Fußball kennt im Ruhrgebiet keine Grenzen, das gilt für die Mädchen und Jungs, Frauen und Männer glei- chermaßen. Ruhrgebiet ist eben Fußballgebiet.
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