Die Kunst Der (Simulierten?) Rebellion: Zur Lyrik Des Prenzlauer Bergs

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Die Kunst Der (Simulierten?) Rebellion: Zur Lyrik Des Prenzlauer Bergs GDR Bulletin Volume 18 Issue 2 Fall Article 4 1992 Die Kunst der (simulierten?) Rebellion: Zur Lyrik des Prenzlauer Bergs Wolfgang Müller Dickinson College Follow this and additional works at: https://newprairiepress.org/gdr This work is licensed under a Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 License. Recommended Citation Müller, Wolfgang (1992) "Die Kunst der (simulierten?) Rebellion: Zur Lyrik des Prenzlauer Bergs," GDR Bulletin: Vol. 18: Iss. 2. https://doi.org/10.4148/gdrb.v18i2.1062 This Article is brought to you for free and open access by New Prairie Press. It has been accepted for inclusion in GDR Bulletin by an authorized administrator of New Prairie Press. For more information, please contact cads@k- state.edu. Müller: Die Kunst der (simulierten?) Rebellion: Zur Lyrik des Prenzlauer Die Kunst der (simulierten?) Rebellion: Zur Lyrik des Prenzlauer Bergs Wolfgang Müller blockierte: Es ging nie über die Schmerzgrenze des Dickinson College Systems hinaus - ansonsten hätte die Stasi die verantwortlichen Autoren sehr schnell entweder Natürlich würde es nicht alles erklären, aber es hinter Gitter oder hinter die Grenze gebracht, wie wäre einmal sehr produktiv, die ganze DDR als ein das ja mit vielen Autoren auch geschehen ist - und Simulakrum zu sehen, im Kern ein Trugbild und dieses sanftere "Aufmucken" hat möglicherweise Blendwerk von Anfang an. Man erinnere sich potentiell oppositionelle Autoren von den "harten" daran, was Wolfgang Leonhard über eine frühe Sachen abgehalten. Unter dieses Verdikt fielen dann Besprechung innerhalb der Gruppe Ulbricht allerdings alle "Hierbleiber". berichtete: Es muß demokratisch aussehen, aber wir Auch der Vorwurf der "Stasischöpfung" trifft müssen überall die Macht haben, dekretierte Walter wohl so nicht zu. Sicher ist der Prenzlauer Berg von Ulbricht. Je gereifter der reale Sozialismus, desto IMs durchsetzt gewesen. Sascha Anderson und perfekter wurde die Maskerade, hinter der der Rainer Schedlinski, zwei der Wortführer der hoffnungslose Wettlauf der sozialistischen Utopie sogenannten "Prenzlauer-Berg-Connection", sind ja mit seiner immer miserableren Wirklichkeit wohl erst die Spitze des Eisbergs. Dennoch läßt sich versteckt werden sollte. Die Volkswahlen in der der Prenzlauer Berg nicht auf eine Art DDR waren natürlich keine Wahlen, sondern eine Schrebergarten der Stasi reduzieren, in der jedes Volkszählung. Die Erfolgsmeldungen der Industrie Radieschen numeriert war (Wolf Biermann). hatten wenig mit derem wirklichen Zustand zu tun - Prenzelberg war schließlich überall. Er war nur ein nach einem Witz jener Zeit gaben die Arbeiter vor kleiner Teil einer Kunst-und Literaturszene, die es in zu arbeiten, während die Regierung so tat, als würde der ganzen DDR gegeben hat. Als Stasischöpfung sie ihre Arbeiter bezahlen. Und das durch Marx hätte es einer abgestimmten Aktion von vielen verkündete Absterben des Staates wurde mit bedurft. Das ist aber unwahrscheinlich. Wozu hätte dialektischer Schläue durch seine allseitige man das auch schaffen wollen? Benutzen ja, aber Stärkung, d.h. Bürokratisierung und Militarisierung, extra schaffen? Und vor allem kann diese Szene vorangetrieben, bis daß die Einzelnen in einem keine willkürliche Schöpfung aus dem real• großen Spiel, das sie nur noch schwer zu sozialistischen Nichts gewesen sein, denn sie hat durchschauen vermochten, zu Statisten, zu eine Geschichte, die eng mit den Nöten und Winkelementen und Einsatzreserven zu verkommen Bedürfnissen einer Generation zusammenhing, die drohten. Das Gefühl, in einem Bereich inszenierter um die Mitte der fünfziger Jahre in die DDR Realität zu leben, ging so weit, daß einige Leute hineingeboren wurde - man erinnere sich an den annahmen, die Gegendemonstration im Januar 1989, vielzitierten Titel einer Lyrikanthologie von Uwe als verschiedene Leute in Ostberlin mit den Worten Kolbe. Rosa Luxemburgs für Meinungsfreiheit Mittelpunkt ihres neuen Ausdruckswillens war demonstrierten, wäre ein Werk der Stasi gewesen, auch anfangs nicht Berlin, sondern eine Stadt, die inszeniert, um zu zeigen, wie gefährlich doch der von Berlin aus gesehen in der Tiefe der Provinz, im Klassengegner sei. Kurz, die alten Männer der Tal der Ahnungslosen lag, nämlich Dresden. Dort Bewegung gaben auf einem Drittel Deutschlands fand sich in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre Sozialismus, und niemand durfte gehen. Es war ihr ein Kreis von Künstlern zusammen, die autonom Stück, ihr Spiel, ihre Simulation. Da wachten sie produzierten und neue Formen des Zusammenlebens eifersüchtig auf jeden, der abweichende Entwürfe und Zusammenarbeitens versuchen wollten. Man hatte. veranstaltete Lesungen, Ausstellungen und Doch kann man aus diesen Verhältnissen Diskussionsabende im privaten Rahmen. Im schließen, daß alle Lebensäußerungen innerhalb Mittelpunkt standen erst einmal bildende Künstler dieses Trugbilds trügerisch waren? Sollte man z.B. wie Ralf Winkler (A.R. Penck), Cornelia Schleime, mit Lutz Rathenow annehmen, daß es sich bei der Ralf Kerbach und Dokumentarfilmer Jürgen sogenannten Dichtung des Prenzlauer Bergs oder der Böttcher (Strawalde), die mit Autoren zusammen• Prenzlauer-Berg-Connection^ zum Teil um eine arbeiteten. Und das besonders nach 1979, weil es Stasischöpfung gehalten haben könnte, die eine seit dem Zeitpunkt ein Gesetz gab, nach dem jedes echte oppositionelle Kunst und Literatur verhindert Wort, das nicht in ein Bild eingebunden war, dem hätte? Ich vermute schon, aber nur in dem ganz Kulturministerium zur Zensur vorgelegt werden weiten Sinne, in dem alles, was in der DDR offiziell mußte. Das hatte zur Folge, daß jetzt viele Maler die und inoffiziell herausgegeben wurde, Opposition Worte ihrer Dichterfreunde mit in das Bild 21 Published by New Prairie Press, 1992 1 GDR Bulletin, Vol. 18 [1992], Iss. 2, Art. 4 Die Kunst der (simulierten?) Rebellion: Zur Lyrik des Prenzlauer Bergs Wolfgang Müller blockierte: Es ging nie über die Schmerzgrenze des Dickinson College Systems hinaus - ansonsten hätte die Stasi die verantwortlichen Autoren sehr schnell entweder Natürlich würde es nicht alles erklären, aber es hinter Gitter oder hinter die Grenze gebracht, wie wäre einmal sehr produktiv, die ganze DDR als ein das ja mit vielen Autoren auch geschehen ist - und Simulakrum zu sehen, im Kern ein Trugbild und dieses sanftere "Aufmucken" hat möglicherweise Blendwerk von Anfang an. Man erinnere sich potentiell oppositionelle Autoren von den "harten" daran, was Wolfgang Leonhard über eine frühe Sachen abgehalten. Unter dieses Verdikt fielen dann Besprechung innerhalb der Gruppe Ulbricht allerdings alle "Hierbleiber". berichtete: Es muß demokratisch aussehen, aber wir Auch der Vorwurf der "Stasischöpfung" trifft müssen überall die Macht haben, dekretierte Walter wohl so nicht zu. Sicher ist der Prenzlauer Berg von Ulbricht. Je gereifter der reale Sozialismus, desto IMs durchsetzt gewesen. Sascha Anderson und perfekter wurde die Maskerade, hinter der der Rainer Schedlinski, zwei der Wortführer der hoffnungslose Wettlauf der sozialistischen Utopie sogenannten "Prenzlauer-Berg-Connection", sind ja mit seiner immer miserableren Wirklichkeit wohl erst die Spitze des Eisbergs. Dennoch läßt sich versteckt werden sollte. Die Volkswahlen in der der Prenzlauer Berg nicht auf eine Art DDR waren natürlich keine Wahlen, sondern eine Schrebergarten der Stasi reduzieren, in der jedes Volkszählung. Die Erfolgsmeldungen der Industrie Radieschen numeriert war (Wolf Biermann). hatten wenig mit derem wirklichen Zustand zu tun - Prenzelberg war schließlich überall. Er war nur ein nach einem Witz jener Zeit gaben die Arbeiter vor kleiner Teil einer Kunst-und Literaturszene, die es in zu arbeiten, während die Regierung so tat, als würde der ganzen DDR gegeben hat. Als Stasischöpfung sie ihre Arbeiter bezahlen. Und das durch Marx hätte es einer abgestimmten Aktion von vielen verkündete Absterben des Staates wurde mit bedurft. Das ist aber unwahrscheinlich. Wozu hätte dialektischer Schläue durch seine allseitige man das auch schaffen wollen? Benutzen ja, aber Stärkung, d.h. Bürokratisierung und Militarisierung, extra schaffen? Und vor allem kann diese Szene vorangetrieben, bis daß die Einzelnen in einem keine willkürliche Schöpfung aus dem real• großen Spiel, das sie nur noch schwer zu sozialistischen Nichts gewesen sein, denn sie hat durchschauen vermochten, zu Statisten, zu eine Geschichte, die eng mit den Nöten und Winkelementen und Einsatzreserven zu verkommen Bedürfnissen einer Generation zusammenhing, die drohten. Das Gefühl, in einem Bereich inszenierter um die Mitte der fünfziger Jahre in die DDR Realität zu leben, ging so weit, daß einige Leute hineingeboren wurde - man erinnere sich an den annahmen, die Gegendemonstration im Januar 1989, vielzitierten Titel einer Lyrikanthologie von Uwe als verschiedene Leute in Ostberlin mit den Worten Kolbe. Rosa Luxemburgs für Meinungsfreiheit Mittelpunkt ihres neuen Ausdruckswillens war demonstrierten, wäre ein Werk der Stasi gewesen, auch anfangs nicht Berlin, sondern eine Stadt, die inszeniert, um zu zeigen, wie gefährlich doch der von Berlin aus gesehen in der Tiefe der Provinz, im Klassengegner sei. Kurz, die alten Männer der Tal der Ahnungslosen lag, nämlich Dresden. Dort Bewegung gaben auf einem Drittel Deutschlands fand sich in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre Sozialismus, und niemand durfte gehen. Es war ihr ein Kreis von Künstlern zusammen, die autonom Stück, ihr Spiel, ihre Simulation. Da wachten sie produzierten und neue Formen des Zusammenlebens eifersüchtig auf jeden, der abweichende Entwürfe
Recommended publications
  • DDR-Literatur Im Tauwetter. Band III. Stellungnahmen
    DDR-Literatur im Tauwetter Stellungsnahmen – Ein Gespräch mit dem Interviewer. Anstatt eines Vorworts. – Karl Heinz Schoeps: Aus welchem Grunde wurden diese Interviews mit DDR-Autoren geführt? Richard A. Zipser: Während der Tauwetterphase, die der Berufung Erich Honeckers zum ersten Parteisekretär der SED im Jahre 1971 folgte, wollte ich soviel unmittelbare Informationen wie möglich sammeln über die Bedingungen für das Schreiben in der DDR, über Stellung und Anliegen der Schriftsteller und über die Rolle, die die Literatur in diesem Staate spielt. Dieses ursprüngliche Ziel erhielt jedoch ab Herbst 1976 durch die unerwartete kulturpolitische Kursänderung eine neue, unvorhergesehene, geschichtliche Dimension. Schoeps: Wann wurden die Interviews durchgeführt? Zipser: Vom Herbst 1975 bis zum Sommer 1976, also in einer Zeit der Ruhe und des Optimismus, die der Ausbürgerung Wolf Biermanns im November 1976 vorausging, konnte ich zweiunddreißig DDR-Autoren [Jurek Becker, Uwe Berger, Jurij Brezan, Günter de Bruyn, Adolf Endler, Fritz Rudolf Fries, Franz Fühmann, Günter Görlich, Peter Hacks, Stephan Hermlin, Stefan Heym, Karl-Heinz Jakobs, Bernd Jentzsch, Hermann Kant, Uwe Kant, Rainer Kirsch, Sarah Kirsch, Günter Kunert, Reiner Kunze, Karl Mickel, Irmtraud Morgner, Erik Neutsch, Eberhard Panitz, Siegfried Pitschmann, Ulrich Plenzdorf, Benno Pludra, Klaus Schlesinger, Rolf Schneider, Max Walter Schulz, Helga Schütz, Martin Stade und Paul Wiens.] befragen. Weitere sieben Autoren [Heinz Czechowski, Elke Erb, Wolfgang Kohlhaase, Kito Lorenc, Heiner Müller, Eva Strittmatter und Christa Wolf.] wurden vom Herbst 1977 bis zum Frühjahr 1978 interviewt, in einer Zeit der Unruhe und Unsicherheit, die durch den Weggang von so talentierten Autoren wie Bernd Jentzsch, Thomas Brasch, Reiner Kunze, Sarah Kirsch, Hans Joachim Schädlich und Jurek Becker noch verstärkt wurde.
    [Show full text]
  • 43. Duisburger Filmwoche Doxs! Dokumentarfilme Für Kinder Und Jugendliche #18 4. Bis 10. 11. 2019 • Fms19 Anzdui.Qxp__ 01.10.19 00:10 Seite 1
    43. Duisburger Filmwoche doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche #18 4. bis 10. 11. 2019 • fms19_anzDUI.qxp__ 01.10.19 00:10 Seite 1 innovative film austria Plum Circus Katrina Daschner AVANT-GARDE In Plum Circus begegnen wir dem wahnsinnigen Beziehungszirkus, den das langjäh- rige Paar aus Arthur Schnitzlers „Traumnovelle“ durchlebt und befinden uns gleichzeitig in der Ma- nege eines grotesken Zirkus: Da sind die Seiltän- zer*innen, die gleichzeitig Gewichte stemmen, die große Katzenfrau, die ihre Katzen mit ihrer Milch attackiert oder die dicken Hasen vor bunten Lakrit- zen, Fe dern und Zuckerwatte. In der Kaserne Katharina Copony DOC Meine Großmutter führt 23 Jahre lang die Kan- tine einer Kaserne. Sie ist ein Schloss. Hier lebe ich 43. Duisburger als kleines Mädchen mit meiner Mutter. Gemeinsam mit zwei ihrer Schwestern hat auch sie einen Teil ihrer Kindheit unter Soldaten verbracht. Heranwachsende Filmwoche Mädchen in einer Militärkaserne, das Zuhause einer Großfamilie in einer kriegerischen Umgebung. Der Film setzt die unterschiedlich erinnerten Wirklich- Fortschritt im Tal der Ahnungslosen kei ten kaleidoskopisch in Szene. Eine Familienre- konstruktion vor Ort. Ein Schritt in den Raum der Florian Kunert Erinnerung und Phantasie. KHM Ralfs Farben Lukas Marxt Searching Eva Space Dogs Elsa Kremser, Levin Peter Pia Hellenthal DOC Laika, die weltberühmte Hundekosmonautin, war Corso Film ein Kind der Moskauer Straße. Ihre Mission hat sie nicht überlebt, doch vielleicht ist ihr Geist zurückge­ kehrt, vielleicht streunen ihre Nachfahren noch heute durch die Stadt. Die Filmemacher haben sich einem Hunderudel angeschlossen, um mit ihm auf Augen- höhe durch die Moskauer Nächte zu ziehen. In Space Dogs haben sie das wilde Leben der Straßenköter mit eindrucksvollen Archivbildern aus dem Space Race der 60er-Jahre zu einem Streifzug durch die Sphären von Forschung, Fabel und Freiheit verwoben.
    [Show full text]
  • Kafkas Üniversitesi Sosyal Bilimler Enstitüsü Dergisi
    Kafkas Üniversitesi Sosyal Bilimler Enstitüsü Dergisi Kafkas University Journal of the Institute of Social Sciences Bahar Spring 2018, Sayı Number 21, 9-26 DOI:10.9775/kausbed.2018.002 Gönderim Tarihi: 13.11.2017 Kabul Tarihi: 12.02.2018 DAS SANDKORN, WAGENBACH UND CO.: ZUR VORGESCHICHTE VON ADOLF ENDLERS AUSSCHLUSS AUS DEM SCHRIFTSTELLERVERBAND DER DDR The Grain of Sand, Wagenbach and Co.: On the Prehistory of Adolf Endler’s Expulsion from the Author’s Association of the GDR Onur Kemal BAZARKAYA Dr. Öğr. Üyesi, Namık Kemal Üniversitesi, Fen-Edebiyat Fakültesi, Alman Dili ve Edebiyatı Bölümü. [email protected] ORCID ID: 0000-0001-6553-4255 Çalışmanın Türü: Araştırma Öz Kum Tanesi, Wagenbach ve Ortaklar: Adolf Endler’in ADC Yazarlar Birliğinden İhraç Edilmesinin Önceki Evreleri Adolf Endler, 7 Haziran 1979 ADC (Alman Demokratik Cumhuriyeti) Yazarlar Birliğinden ihraç edilmiş dokuz yazardan birisidir. Bu ihraç kararı, ADC içindeki kültür politikalarında olduğu kadar ADC’nin dışında da ses getiren bir tedbirdir. Bu çalışmada, Endler’in söz konusu kurumdan ihracının öncesine ışık tutulacaktır. Makalenin merkezinde, Endler’in ihracının birçok nedeni olduğu varsayım olarak yer almaktadır. Şairin Mayıs 1979’da ADC Başkanı Erich Honecker’e yazdığı protesto mektubu bu kapsamda ne kadar etkili olduysa da, makalenin sorunsalını tek bu nedene bağlamak, bu çalışmanın ikinci ağırlık noktasını oluşturan Endler’in eleştirel yazarlığını gözardı etmek anlamına gelir. Provokasyondan çekinmeyen Endler’in ihracına birden çok bakış açısıyla bakmak, konunun arka planını ayrıntılı bir biçimde belirlemeye olanak sağlar. Dolaysıyla bu makalede Endler’in muhalif sanatı ele alınacaktır. Diğer yandan da ADC tarafından sakıncalı görülen kişilerle ilgili yaptığı üç eylem irdelenecektir.
    [Show full text]
  • Mediennutzer in Der Späten DDR
    Bredow,M&K 01-04,U 1 03.05.2007 16:08 Uhr Seite 95 Mediennutzer in der späten DDR Eine Typologie auf der Basis biografischer Interviews Michael Meyen Die Medienerfahrungen in der DDR gelten nach wie vor als eine der zentralen Ursachen für die Ost-West-Unterschiede in Sachen Mediennutzung. Dass der Blick in die Vergan- genheit bisher dennoch nicht über begründete Spekulationen hinausgekommen ist, hat auch mit der Qualität der zur Verfügung stehenden Quellen zu tun. Die in diesem Bei- trag vorgestellte Typologie der Mediennutzer in der DDR stützt sich auf rund 100 bio- grafische Interviews. Die Untersuchungspersonen sind nach dem Verfahren der theore- tischen Sättigung ausgewählt und in Leitfadengesprächen zu ihrem Lebensweg und ihrem Alltag in der DDR befragt worden. Kriterien für die Typenbildung waren die ge- nerelle Erwartungshaltung gegenüber Medien sowie die Einstellung zur SED-Medien- politik und der Grad der Westorientierung. Die Typologie zeigt, dass die Ostdeutschen nicht „die“ Medienerfahrung in die Einheit mitgenommen haben, sondern ganz unter- schiedliche Erfahrungen, die wiederum von einer ganzen Reihe von Faktoren abhingen: von der Position in der Berufshierarchie und den Anforderungen des Alltags, vom Mei- nungsklima im privaten Umfeld, von der Bindung an den anderen Teil Deutschlands, von den persönlichen (auch intellektuellen) Voraussetzungen und von den Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten, die die DDR dem Einzelnen bot. Keywords: DDR, Mediennutzung, Medienerfahrungen, Mediensozialisation, biografi- sche Interviews, Typologie Deutschland – einig Medienland? Über ein Dutzend Jahre nach der Vereinigung kann davon noch keine Rede sein. Die Ostdeutschen sehen pro Tag knapp 30 Minuten länger fern als die Westdeutschen, fühlen sich deutlich stärker zu den kommerziellen Sendern hingezogen und im öffentlich-rechtlichen Bereich eher zu den Dritten Programmen als zum Ersten und zum ZDF, sie hören länger Radio und sie lesen andere Zeitungen und Zeitschriften (Frey-Vor, Gerhard & Mende, 2002).
    [Show full text]
  • Der Zerstückte Traum
    Inhalt I ÜBER ERICH ARENDT Fritz J. Raddatz - Erich Arendt - Mahner zum Traum 11 Bernd Jentzsch - Das Gedicht hinter dem Gedicht 21 Stefan H. Kaszynski - Strukturen und Erfahrungen im lyrischen Werk Erich Arendts 23 HAP Grieshaber - Holzschnitt 27 Helmut Lethen - Überlegungen zu Gedichten Erich Arendts 40 Gisele Celan-Lestrange - Federzeichnung, braun gehöht 43 Ton Naaijkens - Vom Wunsch, der in den Zeichen spricht 47 Gerhard Wolf - Skizze für ein Porträt Erich Arendts Zu Wieland Försters Zeichnung und Stele 61 Hannelore Teutsch - Federzeichnung 63 Dieter Goltsche - Zeichnung, Filzstift 71 Yolanda Julia Broyles - Erich Arendt und die latein- amerikanische Literatur 72 Carlfriedrich Claus - Subjektive Notizen zum Spätwerk Erich Arendts 76 Christoph Meckel - Für Erich Arendt, Feder, Wachsmalstift 77 II ERINNERUNG UND GESPRÄCH Adolf Endler - Aus dem Tagebuch 1973 81 Elke Erb - Sehnsucht 85 Fritz Rudolf Fries - Gratulation 86 Hans-Jürgen Fröhlich — Inkognito in Italien 88 Heinz Trökes - Zeichnung, Kugelschreiber 89 Stefan Haraszti - Erinnerungen an spanische Tage 91 Hermann Keller - Zwei Elegien nach Trakl, Komposition 93 Tito Medek - »Brot unendlichen Verstehens« 103 Martin Mootj - Erich Arendt bei Poetry International 109 Norbert Randow - Eine Beobachtung 112 Manfred Schlösser - Gespräch mit Erich Arendt 113 Erich Arendt — Spätbegegnung 126 III PROSA UND GEDICHTE Rafael Alberti - Fichtelberg 131 Gerhard Altenbourg - Süchtig nach Stille hock ich im Armstuhl, Handschrift für eine Zeichnung 132 Gilda Bereska - Traum 76 133 Henryk Bereska - Krähen 134 Hannelore Biricz - Scherbe aus Ton 135 Thomas Brasch - Zwölf Reime für Erich Arendt 136 Volker Braun - Richtpiatz bei Mühlhausen 137 Andre du Bouchet - Intonation • Tonangabe (französisch-deutsch) 138 Heinz Czechowski - W. 148 Atanas Daltschew - Einem Freunde 150 Wieland Förster - Zeichnung 151 Christoph Derschau - Über den Tiefen der Seele 152 Erich Fried — Aus deinen Worten.
    [Show full text]
  • Die Forderung, Deutsch Solle Neben Englisch Und Französisch Zur
    Wolfgang Bunzel “... dankbar daß ich entkam” Sarah Kirschs Autorexistenz im Spannungsfeld von DDR-Bezug und “Exil”-Erfahrung Seit Sarah Kirsch zu schreiben begonnen hat, stehen die Texte dieser Autorin im Spannungsfeld von Subjekt und Gesellschaft, von eigener Biographie und kollektiver Geschichtserfahrung.1 Und so verwundert es denn auch nicht, wenn sowohl vor wie nach der Übersiedlung in die Bundesrepublik die Auseinander- setzung mit den Lebensbedingungen des Individuums in der DDR einen zent- ralen Gegenstand in ihrem literarischen Schaffen bildet.2 Freilich verändert sich der Stellenwert des Themas im Lauf der Œuvre-Entwicklung auf charakteristi- sche Weise. Parallel dazu wandelt sich auch Kirschs auktoriales Selbstverständ- nis. Ziel des vorliegenden Aufsatzes ist es, die einzelnen Stationen dieses dop- pelten Transformationsprozesses nachzuzeichnen. Die Anfänge von Sarah Kirschs literarischer Produktion – 1965 erschien als Gemeinschaftsarbeit mit ihrem Ehemann Rainer der Band Gespräch mit dem Sau- rier, zwei Jahre später dann kam unter dem Titel Landaufenthalt die erste eigene Lyriksammlung heraus – fallen bezeichnenderweise mit der Neuentdeckung schriftstellerischer Subjektivität in der DDR zusammen. Für diese Entwicklung stehen u.a. Namen wie Christa Wolf im Bereich der Erzählprosa sowie Günter Kunert, Reiner Kunze, Volker Braun und Karl Mickel im Bereich der Lyrik. Das Insistieren auf dem eigenen Ich und die Wendung zur Natur – die Über- schrift Landaufenthalt ist durchaus programmatisch zu verstehen – deuten bereits eine vorsichtige Relativierung der am geschichtsmächtigen Kollektiv orientier- ten sozialistischen Ästhetik an, was jedoch nicht heißt, “daß Sarah Kirsch zu diesem Zeitpunkt ihre schriftstellerische Funktion in der sozialistischen Gesell- schaft in Frage gestellt hätte”3. Am auffälligsten ist diese Distanznahme in den 1 Auf diesen Konnex nachdrücklich aufmerksam gemacht hat vor allem Barbara Mabee in ih- rer Studie: Die Poetik von Sarah Kirsch.
    [Show full text]
  • GDR Television in Competition with West German Programming
    Historical Journal of Film, Radio and Television Vol. 24, No. 3, 2004 GDR Television in Competition with West German Programming CLAUDIA DITTMAR, University of Halle–Wittenberg It’s 8:00: the family gathers in front of the TV—the evening program starts. It’s the same situation on this and on the other side of the intra-German border—and the same TV programs. Tatort (thriller The Scene of the Crime)orWetten, dass … (show To bet that …) deliver entertainment and relaxation into the living rooms of West and East. In his or her leisure time the citizen of the German Democratic Republic (GDR) performs ‘Virtuelle Republikflucht’ on a regular basis—a virtual illegal crossing of the border. He brings the Western world into his home via TV screen, marvels at the Western product spectrum and virtually travels to places in Germany and the whole world that are inaccessible to him in reality. And only in the so-called ‘Tal der Ahnungslosen’, the ‘valley of the clueless’, are viewers dependent upon the GDR-owned channels because of a lack of an alternative: the region around Dresden and in the far north of the GDR could not be reached by the powerful transmitting installations of the Western stations close to the border and in West Berlin. Television across the Border of Political Systems The research on media use in the GDR was dominated by this scenario until the end of the 1990s. It was a popular and handy hypothesis, which condemned GDR TV to insignificance and celebrated the victory of the West German free media over the East German media indoctrinated with party politics.
    [Show full text]
  • Mass Media, Culture and Society in Twentieth-Century Germany
    Mass Media, Culture and Society in Twentieth-Century Germany Edited by Karl Christian Führer and Corey Ross New Perspectives in German Studies General Editors: Michael Butler is Emeritus Professor of Modern German Literature at the University of Birmingham and Professor William E. Paterson OBE is Professor of European and German Politics at the University of Birmingham and Chairman of the German British Forum. Over the last twenty years the concept of German studies has undergone major trans- formation. The traditional mixture of language and literary studies, related very closely to the discipline as practised in German universities, has expanded to embrace history, politics, economics and cultural studies. The conventional boundaries between all these disciplines have become increasingly blurred, a process which has been acceler- ated markedly since German unification in 1989/90. New Perspectives in German Studies, developed in conjunction with the Institute for German Studies and the Department of German Studies at the University of Birmingham, has been designed to respond precisely to this trend of the interdisciplinary approach to the study of German and to cater for the growing interest in Germany in the context of European integration. The books in this series will focus on the modern period, from 1750 to the present day. Titles include: Matthew M.C. Allen THE VARIETIES OF CAPITALISM PARADIGM Explaining Germany’s Comparative Advantage? Peter Bleses and Martin Seeleib-Kaiser THE DUAL TRANSFORMATION OF THE GERMAN WELFARE STATE Michael
    [Show full text]
  • Robert Von Hallberg, Ed.: Literary Intellectuals and the Dissolution of the State
    GDR Bulletin Volume 26 Issue 1 Article 12 1999 Robert von Hallberg, ed.: Literary Intellectuals and the Dissolution of the State. Professionalism and Conformity in the GDR Kristie A. Foell Bowling Green State University Follow this and additional works at: https://newprairiepress.org/gdr This work is licensed under a Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 License. Recommended Citation Foell, Kristie A. (1999) "Robert von Hallberg, ed.: Literary Intellectuals and the Dissolution of the State. Professionalism and Conformity in the GDR," GDR Bulletin: Vol. 26: Iss. 1. https://doi.org/10.4148/ gdrb.v26i0.1280 This Review is brought to you for free and open access by New Prairie Press. It has been accepted for inclusion in GDR Bulletin by an authorized administrator of New Prairie Press. For more information, please contact cads@k- state.edu. Foell: Robert von Hallberg, ed.: Literary Intellectuals and the Dissolut 62 GDR BULLETIN zweiter Hand und mögen durch viele Filter—bewußte und Hallberg, Robert von, ed. Literary Intellectuals and the unbewußte—gegangen sein, ehe sie mit ihrer Druck• Dissolution of the State. Professionalism and legung an die Öffentlichkeit kamen. Aber wer selber in Conformity in the GDR. Trans. Kenneth J. Northcott. den siebziger und achtziger Jahren in der DDR gelebt hat, Chicago: University of Chicago Press, 1996. 366 pp. wird aus eigener Erfahrung das Urteil Englers bestätigen können. "Frauen bildeten die emotional praktische Avant- This volume is not a treatise that sets out to argue a gard der DDR-Gesellschaft, in die Männer eigentlich nur particular theory about the relationship between literary kooptiert werden konnten.
    [Show full text]
  • Abendlicher Reigen Georg Trakl ...306 Abends
    Abendlicher Reigen Georg Trakl ....................................... 306 Abends/Auf meinem Schoße sitzet nun Theodor Storni ... 270 Abenteuer Eva Strittmatter................................................. 26 Abschiedsworte an Pellka Joachim Ringelnatz .................. 173 Ach Robert Gemhardt ......................................................... 31 Ach Liebste, laß uns eilen Martin Opitz ............................. 14 Ach, noch in der letzten Stunde Robert Gernhardt .............. 31 Ach, sie strampelt mit den Füßen Frank Wedekind .......... 275 Advent Werner Finck ........................................................ 343 Advent Mascha Kaliko ...................................................... 344 Albumblatt Franz Grillparzer ............................................. 86 Alleine saß das Nashorn da Bernd Pfarr ........................... 226 Alles kann sich umgestalten! Friedrich von Matthisson ... 150 Als ich ihn erwartete Sophie Albrecht................................. 134 Als ich zum ersten Mal die Sanfte sah Robert W alser........268 Als sie einander acht Jahre kannten Erich Kästner ............ 300 Als Zeus Europen lieb gewann Gotthold Ephraim Lessing 132 Am Brunnen Thomas Bernhard ........................................... 35 Amara (Pidgin) Hans Magnus Enzensberger ..................... 98 Amara, bittre, was du thust ist bitterFriedrich Rückert ... 97 Amara, du nix gut Hans Magnus Enzensberger .................. 98 An des Dichters andere Hälfte, den Leser Christian Morgenstern.......................................................
    [Show full text]
  • Wende-Erinnerungen Zum 3. Okt 2019 Ich Bin 1969 in Stralsund Geboren Worden
    Wende-Erinnerungen zum 3. Okt 2019 Ich bin 1969 in Stralsund geboren worden. Dort bin ich in einer bewusst christlichen Familie aufgewachsen. Meine Kindheit war wunderschön und zugleich von den Besonderheiten in der DDR geprägt. Da war zum Beispiel immer diese Spannung zwischen Anpassung und Widerstand. Meine Eltern ließen uns bei den Jung- und Thälmann-Pionieren mitmachen. Das waren die Kinderorganisationen des Systems, alles war ja organisiert. In der 7. Klasse aber beschloss ich, nicht in die Jugendorganisation (FDJ) einzutreten. Das sorgte unter meinen Lehrern für etwas Aufregung. Die Jugendweihe kam für mich und meine Familie ohnehin nicht in Frage. Ich wurde 1984 konfirmiert. In der Klasse waren wir damals zwei Christen unter 30 Schülern. Unsere Entscheidung für die Konfirmation wurde manchmal vor der Klasse von einer Lehrerin thematisiert. Wir würden uns aus dem Klassenkollektiv ausschließen. Aber so sei das eben, manche sind religiös noch gebunden… Als ich in der 9. Klasse mich weigerte ins Wehrlager, eine Woche vormilitärische Ausbildung mit Waffenübungen in einem Camp, zu fahren, machte ich eine Beobachtung. Zwei meiner Freunde, die das Wehrlager zunächst auch verweigerten, wurden aus dem Unterricht heraus zum Direktor zitiert. Ich habe nicht erfahren, was in dem Gespräch genau gelaufen ist. Auf jeden Fall nahmen beide ihre Entscheidung zurück und fuhren schließlich doch mit. Meine Entscheidung aber wurde nicht einmal angefragt. Das System agierte bewusst unberechenbar. Keiner konnte sagen: Wenn Du das tust, dann geschieht jenes. Freunde aus der Konfirmandengruppe z.B. erzählten, wie ihnen Kreuze in der Schule vom Hals gerissen wurden. Mir ist so etwas nie passiert. Als Teenie hatte ich zusammen mit meinem älteren Bruder ein Hobby: Wir hatten eine eigene kleine Welt entworfen.
    [Show full text]
  • Political Culture in East Germany – a Reaction to the Indignities of Unification Wolf Wagner I
    Political Culture in East Germany – a Reaction to the Indignities of Unification Wolf Wagner I. Introduction “Four Green Fields” and similar songs expressing a longing for unification which are sung by many Irish and known to all did not exist in pre-unified Germany. Already during the seventies nearly everybody had given up the idea of a unified Germany in the foreseeable future – even those who claim today never to have done so. Still, Germany today is unified and Ireland is not. Maybe to an Irish readership Germany can serve as an example for what may go wrong in a political culture when such songs become true. If political culture is an indication of the legitimacy of a political system the data of East Germany show that the way unification was implemented in Germany has alienated a substantial part of the East German population from the present-day social, political and economic system and from politics in general. The question is: What are the possible reasons for this deterioration and are there lessons to be learned from it? This paper will first present the relevant data and then a model of cultural change as an attempt to explain them. Some preliminary remarks: 1. Due to separate development for more than 40 years, the inhabitants of the two former German states significantly differ in a variety of attitudes, opinions, perceptions and mentalities. which often leads to misunderstandings and tension in everyday life. 2. Nevertheless, it must be kept in mind that both groups belong to the same nation and therefore have a great lot in common.
    [Show full text]