Waldviertler Wohlviertel Region Nationalpark Thayatal

Brunn/Wild, Burgschleinitz-Kühnring, Drosendorf-Zissersdorf, , Geras, Hardegg, Horn, Irnfritz-Messern, , Karlstein/Thaya, , Ludweis-Aigen, , , Raabs/Thaya, St. Bernhard-Frauenhofen, , Straning-Grafenberg,

Verein Waldviertler Wohlviertel: 2095 Drosendorf Hauptplatz 1 ZVR: 795136183 UID ATU 57037824 Büro: 2091 Langau 103 Tel.: 02912/401 70 mail: [email protected]

Stellungnahme zum Fachentwurf Ländliche Entwicklung: „Projektbezogen Intervention Teil IV / D-23: LEADER“ Es wird begrüßt, dass im Entwurf zahlreiche Programmbestandteile der letzten LEADER - Periode weitergeführt werden, die maßgeblich zum Erfolg von LEADER und zur Weiterentwicklung der Regionen beigetragen haben. Ebenso ist es sehr erfreulich, dass gemeinsam mit dem BMLRT erarbeitete Rahmenbedingungen (z.B. Weiterentwicklungsmöglichkeit der bestehenden Strategie) und Vorschläge der LEADER-Regionen berücksichtigt wurden. Es werden zusätzlich noch folgende Ergänzungen/Änderungen vorgeschlagen: A: Beibehaltung der Kleinprojekte entsprechend Leader 2014-2020 Begründung:  Kleinprojekte bieten auch sonst weniger in Leader – Maßnahmen integrierte Regionsbewohner die Möglichkeit an Projekten und Entwicklungsmaßnahmen teilzunehmen und unterstützen somit wesentlich das Ziel von LEADER einer breiten Bottom Up Beteilung der Bevölkerung der jeweiligen LEADER – Region.  Kleinprojekte leisten einen wichtigen Beitrag zur Erweiterung der Basis für regionale Entwicklungsmaßnahmen.  Kleinprojekte werden ehrenamtlich getragen. LEADER kann so auch ehrenamtliche Organisationen, die eine zentrale Rolle im Ländlichen Raum einnehmen unterstützen und für regionale Arbeit gewinnen.  Kleinprojekte können auf Grund ihres Umfangs i.d.R. nicht im vollen Umfang den erwarteten Beitrag zur Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategie entsprechend der regionalen Bewertung leisten und werden daher meist auch mit reduzierten Anforderungen bewertet. Dies wäre – bei der jetzt vorgesehenen Projektuntergrenze von € 5.000.- - nur dann möglich, wenn auch hier eine eigene Projektart mit reduzierten Anforderungen zulässig wäre.

B: Beibehaltung des Fördersatzes von 100%: In Abänderung des LEADER - Programms 2014 bis 2020 soll der maximale Fördersatz von 100% auf 80% reduziert werden. Es wird vorgeschlagen, dass der maximale Fördersatz bei 100% verbleiben soll . Begründung:  Der Fördersatz wird ohnedies nur auf förderbare Kosten angewendet. Dies beinhalten meist nicht die tatsächlichen Gesamtkosten des Projekts, weswegen nur von einem theoretischen Fördersatz gesprochen werden kann.  Nur die nicht anrechenbaren Vorfinanzierungskosten reduzieren in der Realität den Fördersatz um zumindest rund 7% bis 9% (Projektlaufzeit 1 Jahre + 6 Monate bis zur Auszahlung der Förderung).  Die tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID 19 – Krise sind zurzeit hinsichtlich der Wirtschaftskrisen-Intensität und Dauer noch kaum abschätzbar. Derzeit wird versucht mit Vorgriffen auf zukünftige Budgets Lücken zu schließen. So sind der Erstellung von Gemeindebudgets 2021 vielfach nur dadurch möglich, weil diese Vorgriffe auf das Budget 2023 als zulässig erklärt wurden. Ob und in welchem Umfang das dauerhaft möglich sein wird, ist kaum abschätzbar. Es kann daher notwendig sein, höhere Fördersätze anzusetzen um Projekte und damit aber auch angestrebte wirtschaftliche Impulse zur Krisenbewältigung überhaupt zu ermöglichen.

Waldviertler Wohlviertel Region Nationalpark Thayatal

Brunn/Wild, Burgschleinitz-Kühnring, Drosendorf-Zissersdorf, Eggenburg, Geras, Hardegg, Horn, Irnfritz-Messern, Japons, Karlstein/Thaya, Langau, Ludweis-Aigen, Meiseldorf, Pernegg, Raabs/Thaya, St. Bernhard-Frauenhofen, Sigmundsherberg, Straning-Grafenberg, Weitersfeld

Verein Waldviertler Wohlviertel: 2095 Drosendorf Hauptplatz 1 ZVR: 795136183 UID ATU 57037824 Büro: 2091 Langau 103 Tel.: 02912/401 70 mail: [email protected]

 Beispielsweise sind gerade bei rein ehrenamtlichen getragenen Projekten viele Projektbestandteile, die von den Ehrenamtlichen durchgeführt werden nicht als Kosten ansetzbar. Es sollen den Regionen daher die Möglichkeit eingeräumt werden, in der Strategie Zuschläge für Fördersätze, die auch mehr als den vorgesehen Fördersatz von 80% umfassen vorzusehen.  Bei Kombinationen mit anderen Fördermöglichkeiten kann in manchen Projekten ein - wieder nur theoretischer - Fördersatz, weil nicht alle Kosten anrechenbar sind, von 100% erreicht werden. Beispielweise sei hier Kinderbetreuungsprojekte als eines der zentralen Ziele der Entwicklung des Ländlichen Raums angeführt. Allerdings sind gerade bei solchen Projekten die förderbaren Kosten um die projektbezogenen Einnahmen (z.B. Elternbeiträge) zu reduzieren und die Vorfinanzierung zu tragen. Der reale Fördersatz liegt dann bei rund 80%.  Im Bereich von Projekten zum Wiederaufbau nach COVID 19 sind beispielsweise Kooperationsprojekte mit dem AMS zur Schaffung von Arbeitsplätzen denkbar. Wenn AMS – Maßnahmen mit LEADER kombiniert werden können, kann ein theoretischer Fördersatz über 80% erreicht werden. Die Kosten und damit der Fördersatz beinhaltet aber NICHT: Vorfinanzierungskosten, Verwaltungskosten, Lohnverrechnungskosten usw. Der reale Fördersatz liegt dann wieder deutlich unter 100%. Reduziert man nun den maximalen Fördersatz auf 80% liegt der reale Fördersatz im Bereich von 60% - 65% und damit der Eigenmittelbedarf bei 35% bis 40%, was Projekte massiv erschweren oder nicht durchführbar machen wird.

Beispiel: Wiedereinstieg Frau (z.B. nach Karenz, längerer Arbeitslosigkeit): Sachbearbeiterin z.B. in Bildungsprojekt, Klimaprojekt oder smart Village, Vollzeitbeschäftigung.  LEADER - Förderung im Rahmen eines Projektes: 80%  AMS – Wiedereinstiegsförderung: 40% Basis Brutto für 4 Monate:

Gehalt brutto Anzahl Gehälter Brutto/Jahr 2800 14 39200 Lohnnebenkosten: 32% 12544 Gesamtkosten p.a.: 51744

Förderungen

AMS - Einstieg (4 Monate/40%)*): 6720 LEADER: 80% 41395,2 Förderung gesamt: 48115,2

Theoretischer Förderprozentsatz: 93,0%

Bei einem zulässigen Fördersatz von 80%: Kürzung der LEADER - Förderung: -6726,72 Förderung NEU 41388,48

Tatsächliche Kosten:

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Brunn/Wild, Burgschleinitz-Kühnring, Drosendorf-Zissersdorf, Eggenburg, Geras, Hardegg, Horn, Irnfritz-Messern, Japons, Karlstein/Thaya, Langau, Ludweis-Aigen, Meiseldorf, Pernegg, Raabs/Thaya, St. Bernhard-Frauenhofen, Sigmundsherberg, Straning-Grafenberg, Weitersfeld

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Personalfindungsprozess 2000

Lohnverrech nung 1 Jahre 250

Personalverwaltung 2000

Vorfinanzierung 1, 5 Jahre/5% 3900 Summe weiterer Kosten: 8150

Tatsächliche Gesamtkosten: 59894

Tatsächlicher Fördersatz: 80,3%

Fördersatz bei gekürzter L EADER -Förderung: 69,1%