In Memoriam Johann Sebastian Bach
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IN MEMORIAM JOHANN SEBAstiAN BACH Konzert zum 270. Todestag Thomaskirche Leipzig Dienstag, 28. Juli 2020, 18.00 h und 20.05 h Wir bitten Sie, Ihr Handy während des Konzerts auszuschalten und auf das Fotografieren zu verzichten. Aus urheberrechtlichen Gründen sind Film- und Tonaufnahmen nicht gestattet. Eine Veranstaltung der Kirchgemeinde St. Thomas in Kooperation mit dem Bach-Archiv Leipzig, gefördert durch das Kulturamt der Stadt Leipzig PROGRAMM Johann Sebastian Bach (1685–1750) Vor deinen Thron tret ich hiermit, BWV 668 Choralbearbeitung für Orgel Begrüßung und Einführung Prof. Michael Maul, Bach-Archiv Leipzig Johann Christoph Bach (1642–1703) Der Gerechte, ob er gleich zu zeitlich stirbt Motette für fünfstimmigen Chor und Basso continuo Johann Schelle (1648–1701) Aus der Tiefen rufe ich, Herr, zu dir für Sopran, Alt, Tenor, Bass, vierstimmigen Chor, Streicher und Basso continuo Johann Ludwig Bach (1677–1731) Unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist, BR-JLB 33 Motette für sechsstimmigen Chor und Basso continuo Dieterich Buxtehude (1637–1707) Gott, hilf mir, BuxWV 34 Kantate für 2 Soprane, Alt, Tenor, Bass, Streicher und Basso continuo Johann Michael Bach (1648–1694) Ich weiß, dass mein Erlöser lebt Motette für fünfstimmigen Chor und Basso continuo Johann Sebastian Bach Aus der Tiefen rufe ich, Herr, zu dir, BWV 131 Kantate unbekannter Bestimmung für Sopran, Alt, Tenor, Bass, vierstimmigen Chor, Oboe, Streicher und Basso continuo Vor deinen Thron tret ich hiermit, BWV 668 Choralbearbeitung für Orgel ausgeführt mit vierstimmigem Chor, Instrumenten und Basso continuo Johannes Unger, Orgel, Continuo-Orgel Leipziger Cantorey Mai Kato, Friederike Holzhausen, Theresia Taube, Elisabeth Espig, Sopran Klaudia Zeiner, Marlen Herzog, Cornelia Rosenthal, Sibylle Scholz, Alt Christopher B.Fischer, Stephan Scherpe, Yongkeun Kim, Tenor Gun-Wook Lee, Florian Günther, Michael Gransee, Bass Sächsisches Barockorchester Markus Müller, Oboe · Katharina Arendt, Violine · Eva Salonen, Violine, Viola Gundula Rauterberg, Viola · Hartmut Becker, Violoncello Frithjof-Martin Grabner, Kontrabass Leitung: Thomaskantor Gotthold Schwarz Das Konzert wird von Deutschlandfunk Kultur live (20.05 h) übertragen und von Rondeau Production live (20.05 h) gestreamt. https://de-de.facebook.com/bacharchiv https://de-de.facebook.com/RondeauProduction Mit freundlicher Unterstützung durch VEREINIGUNG DER FREUNDE DES ARCHIVS LEIPZIG E.V. Die Neue Bachgesellschaft und ihre Johann-Sebastian-Bach-Stiftung haben es sich zur Aufgabe gestellt, die Musik Johann Sebastian Bachs zu pflegen und zu verbreiten. Wegen der Corona-Pandemie musste das Bachfest Leipzig 2020 unter dem Motto »Bach – We are Family«, das zugleich das 95. Bachfest der Neuen Bachgesellschaft gewesen wäre, in das Jahr 2022 verschoben werden. Damit sich Bachfreunde aus aller Welt in diesem Jahr mindestens virtuell an Bachs Wirkungsstätte versammeln und der Musik lauschen können, fördern die Neue Bachgesellschaft und die Johann-Sebastian-Bach-Stiftung die welt- weite Übertragung des Konzertes zum 270. Todestag Bachs ebenso wie bereits die Übertragung der Johannes-Passion am Karfreitag. Wir wünschen allen Zuhörenden und Mitwirkenden ein schönes Konzert! Prof. Dr. Dr. h.c. Christfried Brödel Vorsitzender des Vorstands der Neuen Bachgesellschaft und der Johann-Sebastian-Bach-Stiftung DIE LEipzigER CANTOREY wurde 2012 vom amtierenden Thomaskantor Gotthold Schwarz ins Leben ge- rufen und vereint Mitglieder und Gäste des MDR Rundfunkchores zu einem virtuosen Ensemble. Neben der Idee, sich mit der historischen Aufführungs- praxis und barocken Klangvorstellung auseinanderzusetzen, haben die Sänge- rInnen große Freude am Musizieren in kleiner Besetzung. Zudem gestalten sie in allen Konzerten auch die Soli aus dem Ensemble heraus. Das Repertoire reicht von J. S. Bach (Johannes-Passion, Kantaten, Motetten und Messen), G. P. Telemann (Schwanengesang) und G. F. Händel (Messias) bis hin zu »Haddock«, einem Werk des Leipziger Komponisten Stephan König, das im Auftrag des Bach-Archivs Leipzig komponiert wurde. Die Cantorey hat sich in ihrer Heimatstadt einen festen Platz im Kulturleben ersungen, trat mehrfach im Rahmen des MDR Musiksommers in Thüringen und Sachsen auf und war u. a. in Berlin und Stockholm zu hören. Dabei musi- zierte sie oft mit dem Sächsischen Barockorchester sowie der Akademie für Alte Musik Berlin und Musica Alta Ripa. In den vergangenen Jahren sendete der MDR diverse Konzertaufzeichnungen, 2015 erschien die erste CD »Von Bach zu Bach«, die doppelchörige Motetten der Familie Bach vorstellte. 2020 ist das Ensemble bereits das fünfte Mal zum tra- ditionsreichen Gedenkkonzert am Todestag von J. S. Bach in die Thomaskirche in Leipzig eingeladen. SÄCHSISCHES BAROCKORCHEstER Als 1701 der charismatische Jurastudent Georg Philipp Telemann in Leipzig mit Kommilitonen das »collegium musicum« gründete, begann eine völlig neue Zeit des öffentlichen Musizierens in der weltoffenen Messestadt. Wöchent- liche Konzerte, Opernaufführungen und auch Unterhaltungsmusik im Café Zimmermann prägten das Musikleben. 1729 übernahm Thomaskantor Johann Sebastian Bach die Leitung dieses Ensembles. In der Tradition dieser »neuen« mitreißenden Musizierkultur und dieser großen Komponisten sieht sich das 1989 vom jetzigen Thomaskantor Gotthold Schwarz gegründete Sächsische Barockorchester. Zum Repertoire des Ensembles gehö- ren natürlich die großen Werke der Barockzeit, aber auch die lebendige Pflege der überaus reichhaltigen und oft weniger bekannten Kirchenmusik Mittel- und Norddeutschlands bilden einen Schwerpunkt der Arbeit. In Kooperation mit dem Telemann-Forschungszentrum seiner Geburtsstadt Magdeburg und dem Bach-Archiv Leipzig konnten bereits mehrere verschollene Werke wieder- entdeckt, rekonstruiert und eingespielt bzw. historische Konzerte zum Leben erweckt werden. Inzwischen hat sich das Ensemble unter der Leitung Gotthold Schwarzs mit seiner lebendigen Spielkultur und Finesse einen Namen gemacht. Konzertrei- sen führten das Ensemble in die bedeutenden Musikzentren Deutschlands so- wie nach Frankreich, Schweden und Japan. In den letzten Jahren entstanden u. a. CD-Produktionen mit Telemanns späten Oratorien »Der Tod Jesu« und »Der Tag des Gerichts«, seiner wiederentdeckten und rekonstruierten Oper »Germanicus«, mit Motetten der Bach-Familie (mit der Leipziger Cantorey) so- wie des Passionsoratoriums »Wer ist der, so von Edöm kommt« nach Graun/ Bach/Telemann (gemeinsam mit Concerto Vocale Leipzig) Eine enge Zusam- menarbeit verbindet das Ensemble mit dem Leipziger Thomanerchor. 2019 er- schien eine gemeinsame CD mit Kantaten J. S. Bachs. GOTTHOLD SCHWARZ ist der 17. Thomaskantor nach Johann Sebastian Bach; er wurde 2016 offiziell in das Amt eingeführt. Als Sohn eines Kantors in Zwickau geboren, erhielt er nach kurzzeitiger Mitgliedschaft im Thomanerchor seine musikalische Ausbildung an der Hochschule für Kirchenmusik Dresden sowie an der Hochschule für Mu- sik Leipzig. Er studierte Gesang bei Gerda Schriever, Orgel bei Thomasorganist Hannes Kästner und Wolfgang Schetelich, Dirigieren bei Max Pommer und Hans-Joachim Rotzsch. Einen Namen weltweit machte er sich als Lied- und Oratoriensänger und kann auf eine eindrucksvolle Diskographie mit den führenden Ensembles der Alten Musik verweisen. Meisterkurse und Konzertreisen führten ihn auf alle Konti- nente der Erde. Als Thomaskantor dirigiert er die Motetten-, Kantaten- und Oratorienauffüh- rungen des Thomanerchores in der Leipziger Thomaskirche. Reisen mit dem weltberühmten Knabenchor führten ihn durch Deutschland, Europa sowie nach Japan, China, USA und Kanada, mehrere davon mit dem Gewandhausorchester. Gotthold Schwarz ist darüber hinaus Initiator und Leiter des Sächsischen Ba- rockorchesters und dreier Vocalensembles. In Anerkennung seiner besonderen Verdienste wurde der vielseitige Sänger und Dirigent 2017 von Bundespräsi- dent Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesre- publik Deutschland ausgezeichnet und als ein »herausragender Sänger der Al- ten Musik in Deutschland« geehrt. 2018 erhielt er zudem den Georg-Philipp- Telemann-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg und die Johann Walter Pla- kette des Sächsischen Musikrats. DER GERECHTE, OB ER GLEICH zu ZEITLICH stiRbt Der Gerechte, ob er gleich zu zeitlich stirbt, ist er doch in der Ruhe. Er gefällt Gott wohl und ist ihm lieb und wird weggenommen aus dem Leben unter den Sündern und wird hingerücket, dass die Bosheit seinen Verstand nicht verkehre, noch falsche Lehre seine Seele betrübe; er ist bald vollkommen worden und hat viel Jahr’ erfüllet. Denn seine Seele gefällt Gott wohl. Darum eilet er mit ihm aus dem bösen Leben. Text: Buch der Weisheit 4, 7–10 Aus DER TIEFEN RUFE ICH, HERR, zu DIR 1. Chor Aus der Tiefen rufe ich, Herr, zu dir. Herr, höre meine Stimme, lass deine Ohr merken auf die Stimme meines Flehens. 2. Arie Sopran Willst du nach meinen Taten gehen, oh Gott, so werd ich nimmermehr vor deinem Angesicht bestehen, denn meine Schuld ist viel zu schwer. 3. Arie Alt Bei dir muss ich vor meine Sünden und was ich wider dich getan doch Leben und Vergebung finden, denn dich fürchtet jedermann. 4. Chor Ich harre des Herrn, meine Seele harret, und ich hoffe auf sein Wort. 5. Arie Tenor Ich harre dein und deiner Güte, die mir dein heilges Wort verspricht. Du wirst ja mein zerknirscht Gemüte in deinem Zorn verstoßen nicht. 6. Arie Bass Mein Herze wartet mit Verlangen auf deinen frohen Gnadenschein, denn wenn der Morgen aufgegangen, muss Nacht und Furcht vorüber sein. 7. Chor Israel, hoffe auf