Die Alte St. Laurentiuskirche in Kleinostheim
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Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt Seminar: Spurensuche. Projektarbeit im Geschichtsunterricht Herr Dr. Peter Adamski Wintersemester 2007 / 2008 Die alte St. Laurentiuskirche In Kleinostheim Michaela Heier siebtes Semester L3 Germanistik, Geographie L2 Geschichte Matrikelnummer: 2864736 Augsburger Str. 1 63801 Kleinostheim [email protected] Inhaltsverzeichnis: I. Arbeitsbericht……………………………………………………………...1-2 II. Vorgeschichte der St. Laurentiuskirche………………………………...3-5 1. Hubertuskapelle und Erweiterung zur Kirche......…....……………………………………...3 2. Die Kirche in der Zeit des 2. Weltkrieges…………………………………………………...4 3. Kriegsgeschehen im Heimatgebiet: Militärische Situation in der Region………………...4-5 III. Die St. Laurentiuskirche im Wandel der Zeit………………………...5-12 1. Der 21. Januar 1945………………..…...............................................................................5-9 2. Wiederaufbau der zerstörten Kirche …………………………………….........................9-10 3. Kauf der alten Kirche durch die Gemeinde: Nutzung als Feuerwehrgerätehaus und Rathaus……………………………………………………………………………………10-12 IV. Die ehemalige St. Laurentiuskirche in ihrer aktuellen Bestimmung….…………………………………………………………….12-14 1. Musikschule und öffentliche Bücherei…………………………………………………12-14 2. Die Musikschule heute……………………………………………......................................14 V. Präsenz der alten St. Laurentiuskirche im Bewusstsein der Gemeinde …………………………………………………………………14-16 Anhang: - Literaturverzeichnis - Rechtsverbindliche Erklärung I. Arbeitsbericht Auf mein Thema „Die Laurentiuskirche Kleinostheim“ bin ich zunächst einmal durch ein Buch aufmerksam geworden. Dieses trägt den Titel „Kleinostheim Fortschritt und Tradition - Zur Geschichte einer Gemeinde von 1800-2000“1. Hier wurde mitunter der Bombenangriff vom 21. Januar 1945 auf Kleinostheim thematisiert bei welchem, unter anderem, auch die alte Laurentiuskirche des Dorfes schwer beschädigt wurde. Beim weiteren Lesen wurde deutlich, dass die alte Kirche nach der Zerstörung wiederaufgebaut und zunächst als Rathaus und Feuerwehrhaus genutzt wurde. Seit dem Jahre 1979 wurde das Gebäude zur Musikschule und öffentlichen Bücherei umfunktioniert. Weitere Informationen erhielt ich durch das Recherchieren im Internet, bei dem ich auf eine informative Seite stieß, auf welcher die komplette Geschichte der Kirche Kleinostheims festgehalten wurde.2 Nachdem ich in meiner Anfangsquelle 3 über die verschiedenen Funktionen bzw. Nutzungsmöglichkeiten der St. Laurentiuskirche gelesen hatte, nahm ich mir vor über diese Stadien genauere und ausführlichere Informationen einzuholen. Da sich das Buch mit der kompletten Geschichte Kleinostheims, und nicht speziell mit der Kirchengeschichte, beschäftigt, musste ich nach weiteren Quellen Ausschau halten. Zunächst begab ich mich in die Stadtbibliothek von Aschaffenburg, um dort nach weiteren Informationen zu der Gemeinde Kleinostheim im Allgemeinen und der alten Kirche im Speziellen zu suchen. Leider wurde ich dort nicht fündig. Hier befanden sich keine Informationen über Kleinostheim, abgesehen von kurzen Erwähnungen und Eckdaten der Gemeinde, die mir für mein Thema hätten weiterhelfen können. Meine nächste Anlaufstelle war nun die öffentliche Bücherei Kleinostheims. Jedoch konnte mir dieser Besuch auch nicht sonderlich weiterhelfen, da in dieser Bücherei lediglich weitere identische Ausgaben meines Ausgangsbuches vorhanden waren. Ansonsten ließen sich keine zusätzlichen Materialien zur Kirchengeschichte Kleinostheims finden. Um an detaillierte Informationen zu gelangen, hatte ich mir vorgenommen, zunächst direkt im Pfarrhaus und anschließend beim Heimat- und Geschichtsverein Kleinostheims anzufragen. Bei meinem Anruf im Pfarrhaus erklärte ich mein Anliegen und wurde an den Archivverwalter Kleinostheims verwiesen, dessen Telefonnummer ich sogleich bekam. Der 1 Bus, Erhard: Kleinostheim Fortschritt und Tradition - Zur Geschichte einer Gemeinde von 1800-2000. Kleinostheim: 2000. 2 http://www.aids.bistum- wuerzburg.de/bwo/dcms/sites/bistum/pfarreien/homepages/pfr/kleinostheim/pfarrei/kirchenchronik.pdf. 3 Bus, Erhard: Kleinostheim Fortschritt und Tradition - Zur Geschichte einer Gemeinde von 1800-2000. Kleinostheim: 2000. Verwalter des Archivs, Herr Edwin Lang, verabredete gleich einen Termin mit mir, an welchem wir uns direkt vor dem Archivgebäude treffen wollten. So fand ich mich am 30.01.2008 gegen 13:30 Uhr am Treffpunkt in Kleinostheim ein und wurde in das Archiv mitgenommen. Herr Lang hatte bereits drei Kisten und weitere Infohefte für mich herausgesucht, die für meine Arbeit nützlich sein könnten. Gemeinsam fingen wir an diese durchzusehen und zusätzlich gab Herr Lang mir mündliche Erläuterungen und Informationen. Am Ende des Treffens durfte ich das Archivmaterial gleich mitnehmen. Herr Edwin Lang, der selbst Mitglied des Heimat- und Geschichtsvereins Kleinostheims ist, stellte mir auch Ausgaben des Vereins zur Verfügung und entließ mich mit der Versicherung, ich könne mich jederzeit melden, falls ich weitere Bilder oder Zusatzinformationen benötigte. Aus dem Archiv Kleinostheims wurden mir folgende Informationen und Materialien zur Verfügung gestellt: - Ausgabe des „Kleinostheimer Mosaik“ (Mitteilungen des Heimat- und Geschichtsvereins) aus den Jahren 1997 – 2005. - Archivkiste: Katholische Gemeinde Sankt Laurentius Kleinostheim – Künstlerische Darstellungen Æ Bilder, Zeitungsartikel der regionalen Zeitungen die Kleinostheimer Gemeinde betreffend, künstlerische Darstellungen der Landschaft, Umgebung und Gemeinde Kleinostheims. - Archivkiste: Katholische Gemeinde Sankt Laurentius Kleinostheim – Inventurverzeichnis Kunst und Sakrales Æ Erfassung / Auflistung sakraler Gegenstände der Pfarrgemeinde St. Laurentius Kleinostheim, Inventarverzeichnis, Bilder, Zeitungsausschnitte regionaler Zeitungen. - Archivkiste: Katholische Gemeinde Sankt Laurentius Kleinostheim – alte Laurentiuskirche Æ Zeitungsartikel regionaler Zeitungen, Dokumentation des Orgelbaus der Kirche, Bilder der alten Kirche, Dokumentation des Kirchenbaus, Kirchenbaurechnungen. - Wegner, Günter: Kleinostheim Dokumente und Beiträge zu seiner Geschichte. Kleinostheim: 1975. - Hrsg. Gemeinde Kleinostheim: Musikschule (Infoheft). - Lang, Edwin: Biografie Pfarrer Joseph Hepp. Kleinostheim: 1999. II. Vorgeschichte der St. Laurentiuskirche 1.) Hubertuskapelle und Erweiterung zur Kirche Die Geschichte der alten St. Laurentiuskirche Kleinostheims beginnt bereits mit dem Bau und der abschließenden Weihung einer spätgotischen Kapelle in der Ortsmitte Kleinostheims. Die Kapelle stammt aus dem Jahre 1489 und wurde dem heiligen Hubertus geweiht. Gestiftet wurde sie vermutlich von einem Gutsherrn aus Kleinostheim. Sie wurde zusätzlich zu der, sich außerhalb des Ortes befindenden, Pfarrkirche errichtet und stellte somit einen kleinen Gottesdienstraum im Inneren des Ortes dar. Die im Jahre 1953 gefundenen Fundamentreste lassen für den Chor auf eine Länge von ca. 8 Metern und eine Breite von ca. 7 Metern schließen. 1708 begann man damit die Kapelle zu erweitern. Im Grunde genommen konnte man dies als Neubau bezeichnen, da vom spätmittelalterlichen Bau nur ein Teil des Chores stehen blieb. Der Rest der Kirche wurde von Grund auf neu erbaut. Somit bekam die neue Kirche eine Länge von 18m mal 9m. Sie war dementsprechend auch größer als die eigentliche Pfarrkirche außerhalb des Dorfes. Zur Vollendung kam die Kirche im Jahre 1712. Aufgrund ihrer Größe wurde sie 1754 schließlich zur Pfarrkirche erhoben und bekam das Laurentius- Patrozinium von der alten Kirche übertragen.4 Die alte Kirche am Friedhof, außerhalb des Ortes, hatte nun endgültig ausgedient. Man riss sie ab und benutzte die verwendeten Bauteile zum Teil für die gründliche Erneuerung der Laurentiuskirche 1771.5 Nach dieser Renovierung im Jahre 1771 war das Gotteshaus um 1800 jedoch bereits zu klein geworden. Es kam zu einem erneuten Neubau, bei dem der Chor abgebrochen, das Langhaus verlängert und ein neuer Chorraum angefügt wurde. Die jetzt große Pfarrkirche in der Ortsmitte lag mit ihrer Bausubstanz, im Gegensatz zu der alten Hubertuskapelle, auf einem ca. 60cm höheren Bauniveau.6 Die Segnung der Kirche konnte dann im Jahre 1817 vorgenommen werden. Dieser Bau diente bis 1951 als Pfarrkirche Kleinostheims. Ein Gemälde, welches auf der einen Seite den Heiligen Hubertus und auf der anderen Seite die Mutter Gottes mit dem Heiligen Laurentius zeigt, erinnert im Hubertussaal der heutigen Musikschule an die beliebte Hubertustradition.7 4 http://www.aids.bistum- wuerzburg.de/bwo/dcms/sites/bistum/pfarreien/homepages/pfr/kleinostheim/pfarrei/kirchenchronik.pdf. 5 Wegner, Günter: Kleinostheim Dokumente und Beiträge zu seiner Geschichte. Kleinostheim: 1975. 6 Hrsg. Gemeinde Kleinostheim: Musikschule. (Infoheft). 7 http://www.aids.bistum- wuerzburg.de/bwo/dcms/sites/bistum/pfarreien/homepages/pfr/kleinostheim/pfarrei/kirchenchronik.pdf. 2.) Die Kirche in der Zeit des 2. Weltkrieges Durch die Wirren des 2. Weltkrieges wurde das Kirchengebäude stark in Mitleidenschaft gezogen. Wie in allen anderen Ortschaften war man verpflichtet die Turmglocken, sowie andere metallene Gegenstände einschmelzen zu lassen, um Kanonen daraus zu machen.8 Das Abholen der Kirchenglocken Kleinostheims erfolgte am 19. März 1943 und war für die Bevölkerung nur schwer mitanzusehen. Drei Monate später, am 08.06.1943, mussten sogar die Ewiglicht-Fassung, ein Kronleuchter und zwei Altarschellen abgeliefert werden. Nach der Dokumentation durch den „Meldebogen für Bronzeglocken der Kirchen“ musste der damalige Pfarrer Josef Hepp den Machthabern