Im Fernsehen Der DDR Die Publizistische Brechung Sozialistischer Gesellschaft
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Rundfunk und Geschichte Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte Interview ‚Verwobene‘ Mediengeschichten Hans-Ulrich Wagner über ein neues Forschungsprojekt Edgar Lersch „Journal 1870/71“ Selbstrelexives Fernsehen avant la lettre? Tilo Prase (†) / Judith Kretzschmar „PRISMA-Reportagen“ im Fernsehen der DDR Die publizistische Brechung sozialistischer Gesellschaft Arkadi Miller Audioquellen in der Geschichtswissenschaft Der Fall des sowjetischen Radiosprechers Jurij Lewitan Birgit Bernard „... damit er Ordnung schafft“ Ein Aper çu zur Personalpolitik des NS-Rundfunks Michael Tracey / Christian Herzog Thatcher, Thatcherism and British Broadcasting Policy Studienkreis-Informationen Forum Dissertationsvorhaben Rezensionen Nr. 1-2/2014 ● 40. Jahrgang IMPRESSUM Rundfunk und Geschichte ISSN 0175-4351 Selbstverlag des Herausgebers erscheint zweimal jährlich Zitierweise: RuG - ISSN 0175-4351 Herausgeber Studienkreis Rundfunk und Geschichte e.V. / www.rundfunkundgeschichte.de Beratende Beiratsmitglieder: Dr. Alexander Badenoch, Utrecht Dr. Christoph Classen, ZZF Potsdam Prof. Dr. Michael Crone, Frankfurt/M. Redaktion dieser Ausgabe Dr. Margarete Keilacker, verantwortl. (E-Mail: [email protected]) Melanie Fritscher (E-Mail: [email protected]) Dr. Judith Kretzschmar (E-Mail: [email protected]) Martin Stallmann (E-Mail: [email protected]) Alina Laura Tiews (E-Mail: [email protected]) Layout und Endredaktion Frank und Margarete Keilacker Druck und Vertrieb Deutscher Philatelie Service GmbH, Wermsdorf Redaktionsanschrift Dr. Margarete Keilacker, Brunnenweg 3, 04779 Wermsdorf/OT Mahlis Tel.: 034364/889858, E-Mail: [email protected] Änderungen bei Adressen bzw. beim Abonnement bitte mitteilen an: Dr. Veit Scheller (E-Mail: [email protected], Tel: 06131/7014706) Bisher erschienene Hefte dieser Zeitschrift inden Sie, mit Ausnahme der letzten beiden Jahrgänge, online unter www.rundfunkundgeschichte.de Inhalt Interview ‚Verwobene‘ Mediengeschichten Hans-Ulrich Wagner über ein neues Forschungsprojekt 3 Edgar Lersch „Journal 1870/71“ Selbstrelexives Fernsehen avant la lettre? 7 Tilo Prase (†) / Judith Kretzschmar „PRISMA-Reportagen“ im Fernsehen der DDR Die publizistische Brechung sozialistischer Gesellschaft 25 Arkadi Miller Audioquellen in der Geschichtswissenschaft Der Fall des sowjetischen Radiosprechers Jurij Lewitan 38 Birgit Bernard „... damit er Ordnung schafft“ Ein Aper çu zur Personalpolitik des NS-Rundfunks 53 Michael Tracey / Christian Herzog Thatcher, Thatcherism and British Broadcasting Policy 63 Studienkreis-Informationen Jahrestagung des Studienkreises Rundfunk und Geschichte e.V. 2014 HEIMATGEFÜHLE. Lokale Medien in einer globalen Welt 77 Forum Margarete Keilacker Archive der Öffentlich-Rechtlichen für die Wissenschaft einheitlich zugänglich 78 Corinne Schweizer Twitter-Feeds und Haushaltsabgabe: Der öffentliche Rundfunk im Um- und Aufbruch Jahrestagung der SGKM 11. bis 12. April 2014 in Zürich 79 Björn Bergold und Andreas C. Matt „Besucher, Zuschauer, Surfer, Gamer“ Workshop zum Auftakt des Forschungsverbundes GAMe: Geschichtsaneignungen in der Mediengesellschaft 9. bis 11. April 2014 in Magdeburg 80 Leserbrief von Gidi Verheijen zum Beitrag von Ansgar Diller „Beschlagnahme von Rundfunkgeräten in den Niederlanden 1943“ in RuG 1-2/2013 82 Dissertationsvorhaben Anne Burkhard Zur Relexion der Gewalt in Kolumbien: der innerkolumbianische Konlikt im Film. 84 2 Rundfunk und Geschichte 1-2/2014 Gloria Khamkar The Asian Radio Broadcasting: an alternative media platform for Britain’s Asian Community 86 Kathryn McDonald A cultural history of the radio interview 88 Bettina Wodianka Hör–Spiel –Raum 90 Rezensionen Markus Behmer/Birgit Bernard/Bettina Hasselbring (Hrsg.) Das Gedächtnis des Rundfunks. Die Archive der öffentlich- rechtlichen Sender und ihre Bedeutung für die Forschung (Clemens Zimmermann) 92 Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv (DRA) (Hrsg.) Friedrich Wolf – Ein Rundfunkpionier: „S.O.S. … rao rao … Foyn – ‚Krassin‘ rettet ‚Italia‘“ und andere ausgewählte Tondokumente (Friedrich P. Kahlenberg) 93 Klaus Stanjek (Hrsg.) Die Babelsberger Schule des Dokumentarilms (Judith Kretzschmar) 94 Klaus-Dieter Felsmann (Hrsg.) Klang der Zeiten. Musik im DEFA-Spielilm – Eine Annäherung. (Sebastian Stoppe) 95 Sigrun Lehnert Wochenschau und Tagesschau in den 1950er Jahren. (Claudia Dittmar) 97 Hilgert, Nora Unterhaltung, aber sicher! Populäre Repräsentation von Recht und Ordnung in den Fernsehkrimis „Stahlnetz“ und „Blaulicht“, 1958/59-1968 (Christoph Lorke) 98 Gerd Ruge Unterwegs. Politische Erinnerungen. (Margarete Keilacker) 99 Autorinnen und Autoren dieses Heftes U4 ‚Verwobene‘ Mediengeschichten Interview mit Hans-Ulrich Wagner über ein neues Forschungsprojekt Ende vergangenen Jahres begannen die Arbeiten in einem neuen internationalen For- schungsprojekt, das mit EMHIS, d.h. Entangled Media Histories, überschrieben ist. Von deutscher Seite ist Dr. Hans-Ulrich Wagner, Leiter der Forschungsstelle Geschichte des Rundfunks in Norddeutschland am Hans-Bredow-Institut in Hamburg, beteiligt. Marga- rete Keilacker sprach mit ihm über das Vorhaben. Zunächst bitte ich Sie um eine Begriffserklärung. Was soll man sich unter „Entangled Histories“ vorstellen? Es gibt aktuell eine, wie ich inde, äußerst interessante Diskussion in den Geschichts- wissenschaften um „Entanglement“, also um Fragen der Verlechtung. Die Überlegun- gen zielen darauf ab, nicht mehr nur komparatistisch vorzugehen, also vergleichende Studien durchzuführen. Untersuchungen zu Transferprozessen werden mehr und mehr Arbeiten über wechselseitige Austauschvorgänge. Die Perspektive der Transnationalität zielt über die national geprägten Grenzziehungen hinaus. Solche Arbeiten behandeln dann Entanglement, indem sie historische Vorgänge als eng miteinander zusammen- hängende Prozesse beschreiben. Die einzelnen Forscher bezeichnen dieses mal als „histoire croisée“, mal als „shared history“ oder als „connected history“. Viele komplexe Fragen stehen also hinter dem Begriff der „Entangled History“, oder wie wir im Projekt vorsichtiger formulieren, der „Entangled Histories“. Um was geht es in dem Projekt? Wofür steht „EMHIS“? EMHIS steht für „Entangled Media Histories“. Dieses Projekt ist im Herbst 2013 an den Start gegangen, und wir wollen diese gerade grob skizzierten methodischen und theoriegeleiteten Fragen zum ersten Mal auch auf dem Gebiet der Mediengeschichte fruchtbar machen. Unser Ziel ist es, wenn Sie so wollen, ‚verwobene‘ Mediengeschich- ten zu schreiben. Dass sich der Medienbereich geradezu ideal anbietet, liegt auf der Hand: Medienpro- dukte überschreiten kulturelle und nationale Grenzen; Produzenten tauschen sich aus, lernen voneinander, beziehen sich aufeinander; Mediennutzer erstellen sich ihre Welt- vorstellung – also so etwas wie ihre „mental maps“ – durch eine Vielzahl von Medien- kontakten; medientechnologische Entwicklungen glücken im Zusammenspiel von vie- len einzelnen nationalen ‚Erindungen‘. Wie muss man sich das alles konkret vorstellen? Was sind Inhalte und Ziele dieser EM- HIS-Forschungen? Das große, übergreifende Ziel habe ich soeben erwähnt und mit den Medien-Beispielen auch schon Arbeitsfelder umrissen. Konkret geht es in dem Drei-Länder-Netzwerk um zwei Punkte. Hier ist zunächst der Charakter des Netzwerkes zu betonen. Wir verstehen uns als Wissenschaftler/innen, die sich vernetzen, die regelmäßige Workshops veran - stalten und die die Chance haben, sowohl einen Gastwissenschaftler-Austausch wie auch ein PhD-exchange-Programm durchzuführen. Das ist eine großartige Sache! 4 Rundfunk und Geschichte 1-2/2014 Deshalb wollen wir im Netzwerk und durch das Netzwerk genau solche Forschungen initiieren und selbst unternehmen, in denen Fragen des „Entanglement“ in der Medien- und in der Kommunikationsgeschichte eine zentrale Rolle spielen. Dadurch, dass wir drei nationale Perspektiven bereits selbst mitbringen, soll es möglich werden, transna- tionale Mediengeschichtsforschung anzugehen. Der wechselseitige Bezug von bereits versierteren und von sogenannten Nachwuchswissenschaftler/innen soll ein Übriges dazu beitragen. Auf welchen Zeitraum ist das Projekt angelegt? Das Netzwerk-Projekt hat eine Laufzeit von vier Jahren. Wir haben mit einem Kickoff- Meeting im Sommer 2013 in Lund und einem ersten wissenschaftlichen Workshop im Herbst 2013 in Hamburg begonnen. Bis 2017 werden wir regelmäßig Veranstaltungen durchführen, darunter eine große Konferenz in Lund. Wer ist an diesem Netzwerk beteiligt? Wieso gerade diese Partner? Es ging darum, speziell Medienhistoriker miteinander zu vernetzen. An erster Stelle sind die Kollegen von der Universität in Lund zu nennen. Patrik Lundell und Marie Cronq- vist arbeiten dort im Department Mediengeschichte, sie betreuen sehr interessante und vielfältige Promotionsprojekte und sind vor dem Hintergrund der Cultural Studies aus- gewiesene Kenner der Pressegeschichte, aber auch der Film- und Fernsehgeschichte. Die Partner in Großbritannien kommen, fast muss man sagen: logisch, vom „Centre for Media History“ (CMH) an der Bournemouth University. Hugh Chignell hat das CMH dort zu einer exzellenten und renommierten Adresse für die Medienhistoriker gemacht und Kristin Skoog als „Lecturer in Media“ prägt das in Südengland entscheidend mit. Auf deutscher Seite ist es schließlich das Hans-Bredow-Institut in Hamburg und die Forschungsstelle Geschichte des Rundfunks in Norddeutschland. Ich freue mich sehr, dass neben mir auch der Kollege Christoph Hilgert